Theaterblatt Januar 2013

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Die verkaufte Braut Unter der roten Laterne Effi Briest Kassandra. Sehen Konzerte

Kartenvorverkauf

0611 . 132 325


Januar 2013 Die verkaufte Braut Unter der roten Laterne Kassandra. Sehen Effi Briest Geschwister Pfister Konzerte Spielplan Dezember Wartburg im Januar Jugendreferat Zum letzten Mal in dieser Spielzeit Ballett im Januar Pressestimmen Junges Staatstheater im Januar Extras News und Impressum

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Liebes Publikum, Altes mit Neuem verknüpfen – nicht selten holt das Theater Figuren anderer Zeiten auf die Bühne, erzählt Geschichten und Schicksale der Vergangenheit. Die Verbindung zur Gegenwart macht Altes lebendig und erweckt es zu neuem Leben. Der Brückenschlag gelingt, beispielsweise dann, wenn mit der Produktion Kassandra.Sehen nach der Erzählung von Christa Wolf die junge Regisseurin Ksenia Ravvina ihre Inszenierung des antiken Mythos auf die Studio-Bühne bringt. Wir freuen uns über diese Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie Frankfurt. Ansgar Weigner verknüpft alt Bewährtes auf höchst vergnügliche Weise, wenn er uns in seiner musikalischen Revue in der Wartburg in die 50er Jahre entführt. Unter der roten Laterne zeigen unsere Schauspieler, welche Sängerqualitäten in ihnen stecken und begeistern mit Songs von Marlene Dietrich, Hildegard Knef, Paul Abraham und vielen anderen. Eine weitere Produktion mit hohem Unterhaltungswert erwartet Sie Ende Januar: Die Komische Oper Die verkaufte Braut von Smetana erzählt von Liebe, Täuschung, Versteckspiel und Verwechslung. Ein ganzes Dorf gerät außer Rand und Band und Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema (regisseur von Der Barbier von Sevilla) findet mit spektakulären Bildern einen großartigen Rahmen. Zum Schluss möchten wir noch auf ein besonderes Schmankerl im Januar hinweisen: Die Geschwister Pfister, das erfolgreiche Comedy-Duo aus der Schweiz, kommt mit dem Programm Servus Peter – Oh là là Mireille zurück nach Wiesbaden. Im Mai 2012 waren Sie im Rahmen der Internationalen Maifestspiele zu Gast im ausverkauften Kleinen Haus. Jetzt haben Sie wieder die Gelegenheit, das hinreißend komische Duo als Peter Alexander und Mireille Mathieu zu erleben. Schwelgen Sie in Erinnerungen – träumen Sie von der Zukunft. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen im Jahr 2013!

Ihr Staatstheater Wiesbaden

Das Staatstheater Wiesbaden im Netz: www.staatstheater-wiesbaden.de facebook.com/Staatstheater.Wiesbaden twitter.com/StaatstheaterWI youtube.com/user/StaatstheaterWi vimeo.com/StaatstheaterWi

Kartenvorverkauf Hessisches Staatstheater Wiesbaden Telefon 0611 . 132 325 Fax 0611 . 132 367 Christian-Zais-Str. 3 Montag bis Freitag 10.oo-19.30 Uhr Samstag 10.oo-14.00 Uhr Sonn- und Feiertag 11.00-13.00 Uhr E-Mail: vorverkauf@staatstheater-wiesbaden.de

Tourist Information Marktplatz 1, Telefon: 0611 . 1729-930, Fax: 0611 . 1729-798 Mo bis Fr 9.45-18 Uhr; Sa 10-15 Uhr; So 11-15 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%) Kartenvorverkauf Galeria Kaufhof Telefon 0611 . 304 808 / 0611 . 376 444, Eingang Friedrichstraße, 65185 Wiesbaden Montag bis Freitag 9.15-18.30 Uhr, Samstag 9.15-16.00 Uhr (Vorverkaufsgebühr 13%) Vorverkauf Frankfurt-Ticket Telefon 069 . 1340 400, Hauptwache Frankfurt (B-Ebene, neben dem Kaufhof) Montag bis Freitag 9.30-19.00 Uhr (tel. 8.00-20.00 Uhr) Samstag 9.30-16.00 Uhr (tel. 8.00-19.00 Uhr), Sonntag 10.00-18.30 Uhr (nur tel.) www.frankfurt-ticket.de (Vorverkaufsgebühr 13%) Ticketbox e.Kfr. Kleine Langgasse 4, 55116 Mainz, Tel. 06131 . 2 11 500 oder 22 39 11, Fax 06131 . 2 11 501 Mo bis Fr 10-14 Uhr und 15-18 Uhr; Sa 10-14 Uhr; www.ticketbox-mainz.de (Vorverkaufsgebühr 13%)

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Titel: Made in Love

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Braut-Ausverkauf mit Sharon Kempton bei Love-Stories, Braut- & Abendmode in Wiesbaden (www.1a-traumkleider.de)

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Die verkaufte Braut

Komische Oper in drei Akten von Bedrˇich Smetana Libretto von Karel Sabina In deutscher Sprache

Musikalische Leitung Wolfgang Ott Inszenierung und Bühne Michiel Dijkema Choreografie Matthew Tusa Kostüme Claudia Damm Choreinstudierung Anton Tremmel Dramaturgie Karin Dietrich Mit: Joachim Goltz (Krušina), Ute Döring/Merit Ostermann (Ludmilla), Sharon Kempton/Tatiana Plotnikova (Marie), Hye Soo Sonn/Axel Wagner (Micha), Elisabeth Bert/Jana Schmidt (Hàta), Erik Biegel (Wenzel), Kor-Jan Dusseljee/Mark Adler (Hans), Bernd Hofmann/Dennis Wilgenhof (Kecal), Brett Carter (Springer/Direktor), Sarah Jones (Esmeralda), NN (Muff)

Orchester, Opernchor, Extra-Ballett und Statisterie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden sowie Akrobaten des Wiesbadener Jugendzirkus Flambolé

Premiere: Samstag, 26. Januar 19.30 Uhr, Großes Haus Weitere Vorstellungen: Do, 7. und Do, 14. Februar, jeweils 19.30 Uhr

Die junge Marie ist nicht gerade in Festtagsstimmung. Sie soll den dummen, aber reichen Wenzel heiraten, den Sohn des Micha. So bestimmt es ein altes Versprechen. Der Heiratsvermittler Kecal hat schon alles eingefädelt. Das Herz Maries gehört aber Hans, der die Sache zum Ärger Maries eher gelassen sieht. Als sich Marie weigert, den Ehevertrag mit Wenzel zu unterschreiben, kommt es zu einem merkwürdigen Handel: Hans lässt sich vom Heiratsvermittler ausbezahlen und gibt vor, auf Marie zu verzichten, solange sie nur den Sohn Michas heiratet. Nicht nur Marie, auch das gesamte Dorf ist empört über den Verkauf der Braut. Der Zirkus, der in die Dorfidylle einbricht, bringt die Sache dann erst richtig in Fahrt.

werten, aber auch abgründigen Seite zeigt. Während Smetanas tschechische Nationaloper zu Lebzeiten allerdings fast nur ein böhmisches Lokalereignis blieb, wurde Die verkaufte Braut, die 1866 uraufgeführt wurde, um die Jahrhundertwende zu einer der meistgespielten Volksopern europaweit. Den Siegeszug begann sie in Wien, wo das Stück bald auch die „Ausverkaufte Braut“ hieß. Ein Garant dafür, dass die Aufführung auch bald in Wiesbaden so betitelt werden wird, ist Regisseur und Bühnenbildner Michiel Dijkema, der bereits mit Der Barbier von Sevilla für turbulente Unterhaltung sorgte. Seine Idee, das Portal des Staatstheaters ins Wanken zu bringen, bescherte dem Hessischen Staatstheater den Wizard Award 2011 für die kreativste Bühnentechnik. Auch Die verkaufte Mit der komischen Oper Die verkaufte Braut wartet mit vielen ÜberraschunBraut gelang Smetana ein Glanzstück. gen und einem Ensemble in bester Er hatte sich Liszts Wunsch zu Herzen Spiellaune auf, das durch Tänzer des Extra-Balletts und Akrobaten des genommen, dass es an der Zeit sei, Wiesbadener Jugendzirkus Flambolé endlich wieder eine gute komische verstärkt wird. Oper auf die Bühne zu bringen und stellte sich mit dieser „Spielerei“ Die verkaufte Braut ist aber nicht nur bewusst gegen den Vorwurf, bloßer ein Opernerlebnis für die ganze FamiWagnerianer zu sein und mit seinen lie, sondern auch für das Klassenzimkompositorischen Mitteln gar keine mer! Mit dem Projekt Oper im Klaskomische Oper komponieren zu können. Die Verspieltheit der Kompo- senzimmer geht das Jugendreferat sition zeigt sich schon in der furiosen des Staatstheaters unterstützt durch Mitglieder des Ensembles und des Ouvertüre, die höchste Ansprüche Hessischen Staatsorchesters Wiesan das Orchester stellt. Karel Sabina baden an Schulen und erarbeitet mit schrieb für Smetana ein leichtes, einzelnen Klassen die Oper Smetawitziges Libretto, das alle Personen nas. Nähere Infos beim Jugendreferat. von ihrer menschlichen und liebens-

Opernforum Gemeinsam mit Regisseur Michiel Dijkema und Dirigent Wolfgang Ott sowie den Solisten des Opernensembles gibt Dramaturgin Karin Dietrich einen Einblick in Leben und Werk des tschechischen Nationalkomponisten und verrät, wie Sie es am besten anstellen, wenn Sie Ihre Braut verkaufen möchten. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden.

20. Januar 2013, 11 Uhr, Foyer

Zirkusfigurinen der Kostümbildnerin Claudia Damm

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„Heut‘ Abend lad’ ich mir die Liebe ein“ Mit der Premiere des Liederabends Unter der roten Laterne kurz nach dem Jahreswechsel kommt Stimmung in die Spielstätte der Wartburg. Ein bunter Abend mit Songs wie „Heut‘ Abend lad‘ ich mir die Liebe ein“, „Meine Mama war aus Yokohama“, „Ich bin zu müde, um schlafen zu geh’n“ und vielem mehr. Es ist Anfang der 50er Jahre und Arthur Nowak ist wirklich nicht zu beneiden. Der junge Mann hat alle Hände voll zu tun, mit seiner (eher bodenlosen) Tanz- und Gesangsrevue auf Deutschland-Tournee das Publikum bei Laune zu halten. Man sehnt sich nach dem Friedrichstadtpalast und nach Berlin, aber in der Realität tingelt man in Gemeindehallen zwischen Unterpreppach und SolingenOhligs. Seine beiden Sängerinnen Helene (eine ehemalige Operndiva, deren große Zeit längst hinter ihr liegt) und Lissy (deren Karriere trotz großem körperlichen Einsatz nicht losgehen will) erleichtern ihm die Sache auch nicht gerade: Wenn sie sich nicht gegenseitig im Zickenterror niedermachen, überschütten sie den Möchtegern-Impresario mit Vorwürfen, Drohungen und Beschimpfungen. Gar nicht so einfach, die Diven bei Laune zu halten, und das große Geld, das so dringend für die sich anhäufenden Rechnungen benötigt wird, bleibt natürlich auch aus. 6

Magdalena Wiedenhofer, Franziska Beyer, Fabian Stromberger und Susanne Bard

Eine neue Stimme im Bund der Damen soll die Misere beheben. Doch die Suche nach einer weiteren Sängerin erweist sich als knifflig, die Vorsingen enden regelmäßig im Fiasko. Bis Clärchen erscheint. Sie ist ein junges Ding und ebenso schüchtern wie unerfahren, doch die Zeit drängt und Nowak macht gleich Nägel mit Köpfen. Clärchen muss sofort auf die Bühne, und wider Erwarten macht sie ihre Sache sehr gut. Das gefällt wiederum den beiden anderen Damen überhaupt nicht, die sich in ihrer Gunst um Nowak bedroht sehen. Von Song zu Song hangelt sich die Geschichte um den Nowak und seine drei Damen, mit Musik von Friedrich Hollaender, Ralph Benatzky, Paul Abraham und vielen anderen. Die Knef, die Dietrich, die Leander erstehen in den Figuren auf und erzählen von (un)erreichbaren Träumen, von der Macht der Sehnsucht und der Gnadenlosigkeit des Scheiterns. Mit viel Gefühl und noch mehr Augenzwinkern.

Der Regisseur Ansgar Weigner inszeniert zum ersten Mal in der Wartburg. Bisher hat er sein Können vor allem als Regisseur von Operettenklassikern unter Beweis gestellt. Seine Inszenierungen von Im Weißen Rössl, Der Vetter aus Dingsda und zuletzt Der Vogelhändler liefen erfolgreich im Großen Haus des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Weitere Arbeiten waren an den Theatern in Chemnitz, St. Gallen, Krefeld, Mönchengladbach, Gera und Luzern zu sehen.

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Unter der roten Laterne

Eine Revue von Ansgar Weigner Buch Ansgar Weigner und Carsten Süss Inszenierung Ansgar Weigner Bühne und Kostüme Robert Schrag Musikalische Leitung Frank Rosenberger Choreografie Torsten Gaßner Dramaturgie Anika Bárdos Mit: Susanne Bard (Helene), Franziska Beyer (Lissy), Magdalena Wiedenhofer (Clärchen), Fabian Stromberger (Arthur Nowak) Und den Musikern

Frank Rosenberger (Klavier), Matthias Lang (Percussion), Sophie Müller (Geige), Nick Baldock (Bass)

Premiere: Samstag, 5. Januar 20 Uhr, Wartburg Weitere Vorstellungen: Di, 8. und Mi, 9. Januar, jeweils 20 Uhr

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Rajko Geith, Franziska Werner, Benjamin Kiesewetter

Zeuge sein Kassandra. Sehen nach Christa Wolf im Studio

Kassandra wird von Apoll mit einem zwiespältigen Geschenk bedacht: er verleiht ihr die Gabe, in die Zukunft sehen zu können, straft sie aber zugleich damit, dass ihr niemand glauben wird. So wird sie Zeugin des Trojanischen Krieges und kann die Niederlage ihrer Landsleute nicht verhindern.

Kassandra ist der Versuch, zu erklären, zu benennen und zu erfassen. Ihre Sehergabe ist ein Prinzip, die Welt wahrzunehmen. Wir alle sind Kassandra. Mit Sprache stellen wir eine Welt her, die wir greifen und erklären können, die uns glauben lässt, was wir sehen.

Drei Schauspieler und ein Tänzer kreisen um eine Vorstellung von Kassandra und loten dabei die Grenzen von Sprache aus. Was passiert, wenn der Text zum Raum wird? Wo hören Worte auf, wo fangen Bilder an? Ksenia Ravvina ist Regie-Studentin an der Hochschule für Musik und Kassandra hat nichts als Worte, um Darstellende Kunst Frankfurt/Main. das Unbeschreibliche zu beschreiben: Im Rahmen der Zusammenarbeit einen Krieg, der unzählige Menschen- von hessischen Hochschulen und opfer fordert, eine Stadt, die dem Theatern legt sie mit Kassandra. Sehen Untergang geweiht ist. Wie lässt sich ihren ersten Theaterabend an einem über etwas sprechen, für das es keine professionellen Theater vor. Ksenia Worte gibt? Und wie wahr sind über- Ravvina stammt aus Petersburg. haupt Worte, die niemand hört? Die junge Regisseurin Ksenia Ravvina fokussiert in ihrer Inszenierung insbesondere den Aspekt der Zeugenschaft, die folgenlos bleibt, und eröffnet damit heutige Perspektiven auf den Mythos.

Kassandra heißt: Zeuge sein. Einen Krieg sehen und um Sprache ringen. Sehen, wie Troja untergeht und nichts dafür haben als vergangene, schon tausendmal gesagte Worte. Der Krieg entsteht in und mit Worten, die wir gleichsetzen mit dem, was sie beschreiben. Worte werden Wirklichkeit. Doch neben Benennung führen sie auch zu Bändigung und Tötung von Möglichkeiten.

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Kooperation mit der Hessischen Theaterakademie

Kassandra. Sehen

Fassung des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden nach der Erzählung von Christa Wolf Inszenierung und Kostüme Ksenia Ravvina Lichtdesign Jochen Göpfert Choregrafie Kristina Veit Dramaturgie Dagmar Borrmann/ Larissa Bischoff Mit: Franziska Werner, Rajko Geith, Benjamin Kiesewetter, Andrea Schuler

Premiere: Freitag, 11. Januar 2013 19.30 Uhr, Studio Weitere Vorstellungen: 20. Januar 2013, ?????

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Liebe und Konvention Effi Briest ist siebzehn, als sie den doppelt so alten Baron von Innstetten heiraten soll. Mit einem Mal enden die unbeschwerten Kindheitstage und das junge Mädchen muss anderen Realitäten ins Auge blicken. Das beschauliche Leben auf dem elterlichen Gutshof hinter sich lassend, folgt Effi ihrem Gatten an die Ostsee, wo Innstetten seiner Karriere als Landrat nachgeht. Bald nach der Hochzeitsreise wird Effi schwanger und das Familienglück könnte perfekt sein – doch der Schein trügt. Die Ehefrau langweilt sich mit dem spröden Landadel, leidet in den Nächten, die sie alleine im gespenstischen Haus zubringen muss, fühlt sich vernachlässigt.

roman und Sittenbild. Figuren, die an ihrer Perspektivlosigkeit und den gesellschaftlichen Konventionen zerbrechen, sind jedoch nicht zeitgebunden. Zudem verhandelt sein Alterswerk nahezu archetypische Tragik: Die tragische Verspätung von Innehalten oder Reflexion, die unbedingte Wahrung von Schein und Ehre – all das scheinen Fragen zu sein, die die Menschen umtreiben, egal, in welcher Zeit sie leben.

Regisseur Peter Hailer hat eigens für das Staatstheater Darmstadt eine neue Bühnenfassung erarbeitet. Ihm ist es um die zeitlose Parabelhaftigkeit des Stoffes zu tun. Denn dort, wo der Mensch bis an die Grenzen des Heimlich wendet sie sich daraufhin Systems vordringt und dann ratlos dem attraktiven Major von Crampas vor ihnen zurückweicht, dürfen die zu, einem Jugendfreund Innstettens. Fragen nicht aufhören, sie müssen Erst Jahre später decken alte Briefe erst beginnen. Peter Hailer ist häufidie einstige innige Verbindung der ger Gast am Staatstheater Darmstadt beiden auf – mit fatalen Folgen: Der und inszenierte unter anderem Die um seinen Ruf bangende Innstetten Buddenbrooks von John von Düffel tötet Crampas im Duell, erzwingt die nach dem Roman von Thomas Mann Scheidung, entzieht Effi das Sorgesowie Ein Inspektor kommt von John recht für die gemeinsame Tochter Boynton Priestley. Er lehrt an der – und hadert doch im Nachhinein mit Staatlichen Hochschule für Musik der Entscheidung. Von der Gesellund Darstellende Kunst Stuttgart schaft geächtet und nur zögerlich von und an der Folkwang-Hochschule in der Familie aufgenommen, stirbt Effi Essen, hat Gastprofessuren am Maxschließlich viel zu jung an einem Ner- Reinhardt-Seminar Wien und war venleiden. Warum das alles? Wenn zuletzt Lehrbeauftragter an der Hochdie Normen der Gesellschaft das schule für Musik Franz Liszt Weimar. Leben des Einzelnen so maßregeln, dass trotz „Satisfaktion“ am Ende ein Zur Darmstädter Premiere am 28. sehr fader Beigeschmack bleibt, muss Mai 2011 schrieb die Frankfurter Neue man ins Nachdenken geraten. Presse: „Die Klarheit des Aufbaus gestattet es dem perfekt eingestellFontanes von einer wahren Begeben- ten Ensemble in moderat modernen, heit inspirierte Geschichte um eine charakterisierenden Kostümen, alle Ménage à trois, die weniger verletzte Aufmerksamkeit auf die dynamische Gefühle als vielmehr verletzte Ehre Geschichte zu fokussieren. Eine überverursacht, erschien 1895 als Zeitzeugende Inszenierung.“

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Austauschgastspiel des Staatstheaters Darmstadt

Effi Briest

Nach dem Roman von Theodor Fontane bearbeitet von Peter Hailer und Bernd Schmidt Inszenierung Peter Hailer Bühne und Kostüme Martin Fischer Dramaturgie Martin Apelt Mit: Heinz Kloss (Briest), Christina Kühnreich (Luise von Briest), Anne Hoffmann (Effi), Matthias Kleinert (Geert von Innstetten), Harald Schneider (Alonzo Gieshübler), Julia Hansen/ Maika Troscheit (Marietta Trippelli), Andreas Vögler (Major von Crampas), Siham Mosleh (Roswitha), Andreas Manz (Geheimrat Wüllersdorf)

Premiere: Samstag, 12. Januar 19.30 Uhr, Kleines Haus Weitere Vorstellungen: Fr, 18. und Mi, 30. Januar, jeweils 19.30 Uhr

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Ursli & Toni Pfister in: Servus Peter – Oh là là Mireille Mit dem Jo Roloff Trio Sie sind hinreißend komisch und Entertainer von feinstem Format: Ursli und Toni Pfister. In ihrer neuen Show nehmen die Brüder zwei ganz Große des Schlagerhimmels ins Visier: Peter Alexander und Mireille Mathieu. Ursli und Toni Pfister stehen für aufputschenden Schlager, aufheulenden Schmalz und augenzwinkernden Charme. Es war also bloß eine Frage der Zeit, bis die beiden ShowbizProfis dem Tausendsassa aus Wien und dem Spatz von Avignon einen ganzen Abend widmen. Hits wie „Die kleine Kneipe“ oder „Akropolis Adieu“ schenkten einer ganzen Generation Momente reinsten Glücks und schönster Zufriedenheit. Dies gilt es nun zurück zu geben! Und so schenken Ursli und Toni Pfister Ihnen und uns einen Blick hinter die Kulissen, nehmen uns mit nach Wien und Paris und werden sicher auch den einen oder anderen Überraschungsgast begrüßen dürfen.

Mittwoch, 9. Januar 19.30 Uhr, Großes Haus

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4. Sinfoniekonzert Mittwoch, 9. Januar 2013, 20 Uhr

„Emperor“ Ludwig van Beethoven (1770-1827) Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 Anton Bruckner (1824-1896) Sinfonie Nr. 7 E-Dur

Dezsö Ránki, Klavier Dirigent Leopold Hager Hessisches Staatsorchester Wiesbaden

„Emperor“, mir diesem Namen wird vor allem im englischen Sprachraum das 5. Klavierkonzert Es-Dur und damit Beethovens letztes Klavierkonzert bezeichnet. Der Heldencharakter dieses Klavierkonzertes erinnert an die Eroica, die 3. Sinfonie, die das Heroische schon im offiziellen Beinamen trägt. Und das nicht ganz zufällig – wegen der Übereinstimmung in der Tonart, aber auch aufgrund der Natur der Musik. Das Konzert entstand in Wien während der napoleonischen Besatzung und es ist geprägt von Ermutigung und Siegesgewissheit. Gleich zu Beginn tritt das Klavier nach einem Anfangsakkord mit hochfahrenden Kadenzen in Erscheinung, wobei dem Heroischen immer auch das Lyrische zur Seite steht. Für alle romantischen Komponisten späterer Zeit hatte Beethoven mit diesem Klavierkonzert die Messlatte geschaffen – und hoch angelegt. Anton Bruckner steht in seiner 7. Sinfonie E-Dur in Verbindung mit der Musik des von ihm verehrten Richard Wagner. Zahlreich sind die Verweise und Anspielungen auf dessen Schaffen. Als Wagner 1883 starb, arbeitete Bruckner gerade am 2. Satz und gestaltete ihn zur Trauermusik mit den sogenannten Wagner-Tuben, die Bruckner als erster in ein Sinfonieorchester einbezog. Über 21 Takte zieht sich das große erste Thema der Sinfonie, gleich einer „unendlichen Melodie“.

Deszö Ránki gewann noch während seiner Studienzeit an der Budapester Akademie den Robert-SchumannWettbewerb und hat sich seither einen herausragenden Ruf als Pianist erworben. Er spielte u.a. mit den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra, dem Concertgebouw Orchester Amsterdam, dem Orchestre National de France und dem NHK-Symphony Orchestra Tokyo. Zu den jüngsten Konzerthöhepunkten gehören Solo-Recitals im Concertgebouw Amsterdam, der Wigmore Hall London, beim Kissinger Sommer, bei den „Herbert von Karajan Pfingstfestspielen“ im Festspielhaus Baden-Baden und beim Festival „La Roque d’Anthéron“, dem großen Klavierfest in Frankreich. Die Einspielung der Etudes op. 10 von Chopin wurde mit einem „Grand Prix du Disque de l‘Académie CharlesCros“, seine CD mit Bartóks Mikrokosmos mit dem „Grande Premio dei Critici Italiani“ ausgezeichnet. Dezsö Ránki ist Preisträger in der Kategorie „Musik“ des ungarischen Kulturpreises „PRIMA PRIMISSIMA“ 2005.

Leopold Hager, in Salzburg geboren, war Generalmusikdirektor in Freiburg/Breisgau, Chefdirigent des Mozarteum Orchesters Salzburg, anschließend bis 1996 Musikalischer Direktor des RTL-Sinfonieorchesters Luxemburg und von 2005 bis 2008 Chefdirigent der Wiener Volksoper. Leopold Hager dirigierte an den großen Opernhäusern der Welt, darunter die Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York, die Bayerische Staatsoper München. Als gefragter Gastdirigent mit großer Erfahrung leitete er führende Orchester in Europa und den USA, darunter die Staatskapelle Dresden, Bamberger Symphoniker, Gewandhausorchester Leipzig, Münchner Philharmoniker, Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, Tschechische Philharmonie, Orchestre de Paris und die Wiener Philharmoniker. Leopold Hager hat eine umfangreiche Diskographie vorgelegt. Er gilt als Pionier der Mozart-Interpretation und machte sich insbesondere als Interpret von Mozarts frühen Bühnenwerken einen Namen; seine Einspielungen dieses Repertoires haben nach wie vor Referenzcharakter.

Ludwig van Beethoven

Anton Bruckner

Beethoven und Bruckner – zwei große Geister begegnen sich. Ganz besonders gilt dies für das künstlerische Zusammentreffen von Maestro Leopold Hager mit dem Solisten Dezsö Ránki, einem der individuellsten Klavierkünstler der ungarischen Klavierschule.

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Festliches Neujahrskonzert

Italienische Nacht

Zu Beginn des neuen Jahres begibt sich das Hessische Staatsorchester Wiesbaden gemeinsam mit herausragenden Gesangssolisten in die Welt der Italienischen Oper. Tatiana Plotnikova (Sopran), Merit Ostermann (Mezzosopran), Yosep Kang (Tenor) Kiril Manolov (Bariton) und Hye-Soo Sonn (Bass) singen Arien und Duette aus unvergänglichen Werken von Gioacchino Rossini, Gaetano Donizetti, Giuseppe Verdi und Umberto Giordano. Unter den großen italienischen Maestri begrüßen wir auch den stets gern gehörten Kollegen W.A. Mozart. Neben Orchesterstücken und Ouvertüren aus und über Italien darf auch das klassische Volkslied nicht fehlen. Durch das Programm des festlichen Neujahrskonzertes führt der Schauspieler und Kabarettist Michael Quast.

Dienstag, 1. Januar 17 Uhr, Großes Haus

Neujahrskonzert der Kammermusikvereinigung

Tango aus Buenos Aires – Walzer aus Wien Alberto Ginastera Cántos del Tucuman Carlos Guastavino Canciones

Astor Piazzolla

Tanti anni prima – Escualo – Alevare Allegro tangabile – Milonga anunciación

Mariano Mores El Firulete

Angel Gregorio Villoldo El Choclo

Johann Strauß

(arr. Arnold Schönberg) Rosen aus dem Süden – Kaiserwalzer Helena Rüegg (Bandoneon), Thomas Richter (Flöte), Heiner Rekeszus (Klarinette), Anna Balzer-Tarnawska, Sebastian Max (Violine), Tilman Lauterbach (Viola), Tobias Galler (Violoncello), Kazuko Breitling (Kontrabass), Erika LeRoux (Klavier)

Samstag, 19. und Sonntag, 20. Januar 15 Uhr, Foyer

Spiel&Musik 5 +

Instrumentenworkshops für Vorschau: Kinder in Begleitung zum Kennenlernen und Auspro- 10. März 2013 bieren der Instrumente. Harfe & Friends – Nachts auf Schloss Stolzenstein

FamilienKonzerttag

Kristina Kuhn (Harfe) Kerstin Künkele-Schlüter (Horn), Franz-Josef Wahle (Oboe), Oskar Münchgesang (Fagott), Gisela Reinhold (Violine), Markus Kräkel (Kontrabass), Thorsten Keller (Schlagzeug)

Studio, 15 und 17 Uhr

Filu, das Känguru präsentiert Kammerkonzert für Kinder 4+ Peter und der Wolf

Musikalisches Märchen für Erzähler und Kammerensemble von Sergej Prokofjew Ein ganz besonderes Instrument im Wolfgang Vater (Erzähler), Cornelia Orchester: die Harfe. Ein Instrument Thorspecken (Flöte), Franz-Josef Wahle mit Saiten – aber so groß, dass man (Oboe), Dörte Sehrer (Klarinette), lange Arme und beide Hände braucht, Constanze Ludwig (Horn), Oskar um ihnen Klänge zu entlocken. Münchgesang (Fagott). Unsere Harfe hat ihre Freunde mitgebracht, denn es gilt, das Abenteuer Großes Haus, 11 Uhr „Nachts auf Schloss Stolzenstein“ zu Gastspiel der hr-Bigband bestehen.

Samstag, 19. Januar, 15 Uhr

Jim Knopf, Urmel und Co.

5+

Moderation Elke Ottenschläger und Nils Kaiser Musikalische Leitung Jörg Achim Keller Die Figuren, Geschichten und Lieder der Augsburger Puppenkiste

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Die Wartburg im Januar

Wartburg, Schwalbacher Str. 51

Karten: 0611. 132 325 www.staatstheater-wiesbaden.de oder an der Abendkasse

Unter der roten Laterne

Sugar – Manche mögen’s heiß

Es ist wieder Zeit für einen Liederabend. Zwischen blauer Stunde und Morgengrauen, zwischen Ruch und Rauch, zwischen Nachtlokal und Seelenwanderung und immer auf den Flügeln des Gesangs: Eine Revue mit Evergreens und nie Gehörtem von damals bis heute. Mit: Susanne Bard, Franziska Beyer, Magdalena Wiedenhofer; Fabian Stromberger; Nick Baldock, Matthias Lang, Sophie Müller, Frank Rosenberger. Inszenierung: Ansgar Weigner

Valentinstag 1930! Joe und Jerry, zwei Musiker, werden unfreiwillig Zeuge einer Schießerei unter Gangstern. Auf ihrer Flucht vor „Gamasche“ und seinen Jungs verdingen sie sich als Josephine und Daphne in einer Mädchenband. Der legendäre Billy-Wilder-Film Some like it hot mit Marylin Monroe, Tony Curtis und Jack Lemmon in den Hauptrollen liefert die Geschichte für das Musical Sugar – Manche mögen’s heiß. Turbulente Verwechslungsszenen, brillante Situationskomik und – live – heiße, jazzige Rhythmen. Mit dem jugend-club-theater Inszenierung: Iris Limbarth

Schaurig-schöne Liebeslieder

(Some like it hot) Musical von Peter Stone

Zum letzten Mal am 12. Januar, 20 Uhr

5. (Premiere), 8. und 9. Januar, 20 Uhr

Hitchcocks „Die 39 Stufen“

Komödie von Franca Rame und Dario Fo

Was sind die 39 Stufen? Vier Schauspieler in fast 30 Rollen und ein Musiker gehen dieser Frage nach, die schon Alfred Hitchcock 1935 in einem spannenden Krimi (nicht) beantwortete. Regisseurin Caroline Stolz und ihr Ensemble spielen lustvoll mit den Mitteln des Theaters und bewältigen spielend größte Herausforderungen wie die Darstellung von Wasserfällen, Flugzeugabstürzen und Liebesszenen. Mit: Franziska Werner; Wolfgang Böhm, Sebastian Muskalla, Florian Thunemann, Alexander Traxel (Klavier); Inszenierung: Caroline Stolz

Tschick

Gastspiel

Für Garderobe keine Haftung

Nach dem Roman von Wolfgang Herrndorf

Die Improshow

Mit einem geklauten Lada und einer Handvoll Geld machen sich zwei 15-Jährige auf den Weg in die Walachei und geraten in ein Wunderland voller seltsamer Gestalten und geheimnisvoller Landschaften. Wolfgang Herrndorfs hinreißender Abenteuerroman: Endlich auf der Bühne! Mit: Benjamin Kiesewetter, Fabian Stromberger Inszenierung: Dirk Schirdewahn

Die preisgekrönte Improshow – nichts ist unmöglich, (fast) alles machbar! Alles kann auf der Bühne entstehen: Szenen, Situationen oder Theaterstücke, die so noch nie zu sehen waren und die es so auch nicht mehr geben wird. Eintritt 10 €. Informationen unter www.fgkh.de

13. Januar, 20 Uhr

16. und 17. Januar, 20 Uhr

18. Januar, 20 Uhr

Stephen King’s MISERY

Bezahlt wird nicht!

Offene Zweierbeziehung

Komödie von Dario Fo

Kriminalstück von Simon Moore nach dem Roman von Stephen King

Welch ein Alptraum! Schwer verletzt wacht der Schriftsteller Paul Sheldon in einem unbekannten Bett auf, kaum in der Lage, sich zu rühren, mit fast unerträglichen Schmerzen. Rührend kümmert sich seine Retterin Anni um den Mann, der ihre geliebte Romanfigur Misery erfunden hat. Aber die Fürsorge endet jäh nach der Lektüre des neuesten Misery-Romans, an dessen Ende die Heldin stirbt. Mit: Monika Kroll, Lisa Rothländer, Uwe Kraus, Frank Rosenberger, Inszenierung: Caroline Stolz

19. Januar, 20 Uhr

Komödie von Franca Rame und Dario Fo

„Jan Steinbach inszeniert das als temporeiches Kasperletheater für Erwachsene mit einem bestens aufgelegten Ensemble. (…) Eineinhalb Stunden unterhält der Abend mit überdrehtem Charme, schwerfüßigem Slapstick und quietschfidelem Humor.“ Wiesbadener Kurier/Tagblatt Mit: Magdalena Höfner, Viola Pobitschka; Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Benjamin Kiesewetter Inszenierung: Jan Steinbach

23. Januar, 20 Uhr

Zum vorläufig letzten Mal am 25. Januar, 20 Uhr

Männerhort

Xanadu

Komödie von Kristof Magnusson

Männer verüben nur 25% aller Selbstmordversuche, aber 75% aller Selbstmorde, Männer stottern viermal so häufig wie Frauen und sind auch in der Sonderschule und beim Bettnässen in der Mehrzahl – alarmierende Zahlen, die Kristof Magnusson zu seiner Komödie Männerhort inspiriert haben: Ein bitterböser Blick in die Abgründe der männlichen Psyche, in der Wartburg seit inzwischen sechs Jahren der Renner und nicht nur bei Frauen beliebt. Mit: Michael Birnbaum, Wolfgang Böhm, Hans-Jörg Krumpholz, Florian Thunemann. Inszenierung: Caroline Stolz.

27. Januar, 20 Uhr 20

„Regisseur Tobias Materna führt seine Darsteller wie durch eine Choreografie. Jede Handbewegung erreicht etwas, und wenn es nur der nächste Galgenstrick ist. Jeder Blick ist pure Komödie, reinste Unschuld, schönste Rechthaberei.“ Frankfurter Rundschau Mit: Franziska Werner, Wolfgang Böhm Inszenierung: Tobias Materna

Musical nach dem gleichnamigen Film von Richard Danus und Marc Rubel

„Es macht richtig Laune, jedem einzelnen der zehn Darsteller nicht nur auf die Füße, sondern vor allem ins Gesicht zu blicken. Fast allen gelingt das Kunststück, die Individualität ihrer noch so kleinen Rolle voll herauszustellen. Augenzwinkernd verträumt, frech, beherzt – Kompliment!“ (Wiesbadener Kurier/Tagblatt) Mit dem jugend-club-theater Inszenierung: Iris Limbarth

30. Januar, 20 Uhr Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • November 2012


Sa, 19. Januar 14.30-18 Uhr So, 20. Januar 10-16 Uhr Treffpunkt Bühneneingang

Wochenendworkshop

Das Jugendreferat im Dezember

Theater-Film-Bühne (für jedes Alter)

Neu: Zusammenarbeit mit Kindertagesstätten! Ab dem neuen Jahr sind regelmäßig die Wiesbadener Kindertagesstätten zu Gast. In mehreren Treffen machen die jüngsten Theaterfans erste Erfahrungen im Schauspielen, stöbern in der Backstagewelt des Theaters und lernen bei einer Orchesterprobe verschiedene Instrumente kennen. Wir freuen uns auf viele lebendige Begegnungen!

Bühne und Film – Theater oder Kino? Beides! Wir filmen, spielen, erfinden eine Geschichte und werden sie fantasiereich und mit allen Mitteln umsetzen. Gemeinsam geht das spielend leicht! Mit dem Filmer und Medienpädagoge Olaf Hermann und Priska Janssens. Sa, 19. Januar 14.30-18 Uhr So, 20. Januar 10-16 Uhr Treffpunkt Bühneneingang

Wochenendworkshop

Werkstatt! (6-10 Jahre)

Die Theaterwerkstatt ist ein Zauberschloss. Hier wird ausprobiert und erfunden, verwandelt und erschaffen. Das könnt ihr auch. Der Meister zeigt euch, wie es geht, und ihr gestaltet aus den unterschiedlichsten Materialien ein eigenes Kunstwerk. Mit dem Leiter der Kascheurabteilung Manfred Bastian.

Sämtliche Angebote richten sich selbstverständlich auch an Menschen mit Behinderungen.

Anmeldung, Informationen und Preise für sämtliche Angebote gibt‘s im Jugendreferat!

Telefon 0611 . 132 270

Der Kunstgenuss mit Freifahrschein.

KULTURTICKET Kultur-Transfer – Sie werden hin und weg sein!

Alle Eintrittskarten des Staatstheaters Wiesbaden, die den Aufdruck Kulturticket / Kombiticket aufweisen, berechtigen zur Fahrt mit Bus und Bahn im gesamten RMV-Gebiet. Geltungsdauer: 5 Stunden vor Veranstaltungsbeginn bis Betriebsende des RMV. Für alle Abonnenten von RMV und ESWE Verkehr und deren Begleitperson wird zudem ein Rabatt in Höhe von 5 % auf den Eintrittspreis gewährt * * Weitere Informationen zu den Leistungen des Abonnements erhalten Sie in der RMV-Mobilitätszentrale von ESWE Verkehr im LuisenForum.

www.eswe-verkehr.de

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden RZ_anz_kulturticket_180808.indd 1 / Theaterblatt • Januar 2013

18.08.2008 15:56:35 Uhr

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Zum letzten Mal in dieser Spielzeit! Hänsel und Gretel Märchenoper von Engelbert Humperdinck Inszenierung Heinz Peters Musikalische Leitung Wolfgang Wengenroth, Wolfgang Ott

Sugar– Manche mögen’s heiß

Offene Zweierbeziehung

20 Uhr, Wartburg

Das italienische Autorenduo Dario Fo und Franca Rame wirft in diesem Komödienklassiker einen spitzfindigen Blick auf den alltäglichen Wahnsinn von Paarbeziehungen. Treuefetischisten bekommen hier genauso ihr Fett weg wie die Befürworter offener Beziehungsmodelle. Die temporeichen Dialoge springen zwischen Vorwürfen und Versöhnungsversuchen hin und her, eine Pointe jagt die nächste, wobei Verletzungen des anderen genussvoll in Kauf genommen werden. Vermeintliche Toleranz kippt in Sekundenschnelle in rasende Eifersucht. Denn die Großzügigkeit hat ihr Ende, sobald das eigene Herz in Gefahr gerät. Liebe hat immer auch mit Besitz zu tun. Dass diese Wahrheit keine ausschließlich bittere ist, dafür sorgen Fo/Rame mit ihren brillanten Dialogen, die ein gefundenes Fressen für zwei Vollblutkomödianten sind.

(Some Like It Hot) nach dem Film Some Like It Hot von Billy Wilder und I. A. L. Diamond, basierend auf einer Story von Robert Die bekannteste und vielleicht schön- Thoeren Deutsch von Peter Ensikat ste Märchenoper steht seit 30 Jahren Musikalische Leitung Frank Bangert Inszenierung und Choreografie auf dem Programm des StaatstheaIris Limbarth ters. Die märchenhaft-romantische Inszenierung von Heinz Peters hat Joe und Jerry, zwei arbeitslose Musischon Generationen von Kindern, ker, werden Augenzeugen einer Eltern, Großeltern begeistert. Das Knusperhaus mit dem großen Schorn- Bandenschießerei. Sie verkleiden stein, die Baumhöhle für Hänsel, das sich als Frauen, um vor den Gangrealistische Wurzelwerk, effektvoller stern zu fliehen und schließen sich einer Damenkapelle an. Joe verliebt Hexen-Hokuspokus, abendliche sich in die Sängerin der Band, Sugar Glühwürmchen und nächtliche Sterne bilden einen Bilderreigen, wie man Kane. Die aber will sich einen älteren Millionär angeln, Osgood Fielding. ihn aus alten Kinderbüchern kennt. Engelbert Humperdincks Hänsel und Während Jerry alias Daphne ein Rendezvous mit Osgood hat, verkleidet Gretel ist nicht nur eine kongeniale Vertonung der Grimmschen Vorlage, sich Joe als Millionär und schnappt sich Osgoods Yacht, um Sugar für sich sondern auch das ideale „Einstiegszu gewinnen. Doch dann tauchen die stück“, um Kinder und Enkel mit der Gangster wieder auf und es kommt Gattung Oper vertraut zu machen. zum spektakulären Showdown. „Brüderlein, komm‘ tanz mit mir …“ heißt es danach womöglich noch auf Samstag, 12. Januar dem Nachhauseweg!

Sonntag, 13. Januar Freitag, 25. Januar

jeweils 19.30 Uhr, Großes Haus

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Komödie von Franca Rame und Dario Fo Inszenierung Tobias Materna

Freitag, 25. Januar 20 Uhr, Wartburg

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Januar 2013


Ballett im Januar Made in Love

Fast Play / Kommen und Gehen / ABI/TIAMO Ballettabend mit Uraufführungen von Stephan Thoss und Giuseppe Spota „Thoss beweist erneut, wie gekonnt er Räume tänzerisch komponieren kann. Unerbittlich leise tickend bis düster gongend schlägt die Zeit in seinem zweiten Stück Kommen und Gehen. Gegen sie kommt auch die Hauptfigur Valeria Lampadova nicht an. 40 Minuten lang kämpft sie verzweifelt und tänzerisch akkurat gegen die Zeit. Mit dem Verrinnen will sie sich nicht abfinden, auch der Tanzpartner Tenald Zace kann sie nicht besänftigen. Es gibt kein Entrinnen aus dem Verlies der Zeit, wir sitzen fest. Versöhnlicher zeigt sich das letzte Stück des Abends von Giuseppe Spota. Mit ABI/TIAMO zeigt er nun sein choreografisches Talent in großem Stil. Drei bogenförmige Wände, eng wie ein Schneckenhaus gestellt, öffnen sich immer mehr und spülen die anderen Tänzer heraus, darunter auch die Hauptfiguren Ayumi Sagawa und Frank Pedersen als Liebespaar. Sie suchen sich und finden sich, stellen die Wände zwischen sich und bauen am Schluss eine Brücke daraus.“ Darmstädter Echo

Die WinterEdition

Magisches Kaleidoskop

Testing Machine / La Chambre Noire / Sechs Tänze Choreografien von Stephan Thoss und Jirˇí Kylián

Am 8. und 14. Januar bieten wir zum Ballettabend Made in Love ein besonderes Angebot an: Ballettmanager Johannes Grube führt Sie eine Stunde vor Vorstellungsbeginn hinter die Kulissen, wirft mit Ihnen einen Blick in den Ballettsaal, wo die Tänzer sich auf die Vorstellung vorbereiten, und spricht über Hintergründe des dreiteiligen Abends. Ein besonderes Erlebnis für Tanzfans und Ballettneulinge. Beim Kauf der Eintrittskarten erhalten Sie einen zusätzlichen Coupon, der zur Teilnahme an der backstage-Führung berechtigt.

Dienstag, 8., Montag, 14. und Mittwoch, 30. Januar 19.30 Uhr, Großes Haus 19 Uhr Einführung im Foyer

Romeo und Julia

Choreografie von Stephan Thoss

„Wie immer bei Stephan Thoss scheinen sie hoch motiviert, voller Energie und von einem Das Magische Kaleidoskop, der vielge- Elan, der keine Erschöpfung kennt. Wer immer fragte und höchst abwechslungsreigerade agiert, sei es FAUST-Preisträger Giusepche Ballettabend mit Testing Machine pe Spota als etwas schmutziger Mercutio oder und La Chambre Noire von Stephan Maria Eckert als gramgebeugte Mutter: Sie alle Thoss sowie Jirˇí Kylián Klassiker Sechs sind hundertprozentig bei der Sache und tanTänze steht im Januar zum letzten Mal zen sich Leben und letztlich alle Leidenschaft in dieser Spielzeit auf dem Spielplan. aus dem Leib. Und das bleibt nicht ohne EinUnd passend zu den Festtagen hält druck auf das Publikum.“ Die Deutsche Bühne Testing Machine einige Überraschungen und Novitäten bereit, die Ste„Wenn dann Romeo und Julia endlich ihre Liebe phan Thoss exklusiv für diese Weihtanzen dürfen, hat ihnen Thoss einen wahrhaft nachts-Edition neu gestaltet. Testing ans Herz gehenden Pas de deux choreografiert. Machine ist eine augenzwinkernde Am Premierenabend wird er mit dem frohen und satirische Show-Präsentation Überschwang taufrischer Liebe und doch auch der angesagtesten Möbel, Kleider innig interpretiert von Ludmila Komkova und und Wohnaccessoires durch unser Florian Teatiu (...). Und weil jeder Choreograf, internationales Top-Testensemble. der sich an Romeo und Julia wagt, vor allem begleitet von heißer Tanzmusik, von anderen gemessen werden muss an dem, was Bossa Nova bis Balkan-Pop. So viel sei ihm an Bewegungsvarianten für die Titelfiguverraten: Weihnachtsmänner dürfen ren einfällt, sind das Momente, die allein schon bei der Neuausgabe natürlich nicht den Besuch dieses Abends rechtfertigen.“ fehlen … Frankfurter Rundschau In La Chambre Noire, im dunklen Zimmer sind die Tänzer sind einem Spannungsfeld von unsichtbaren Kraftfeldern und Anziehungen ausgesetzt. Wieviel hält sie in der Dunkelheit gefangen und wieviel treibt sie an? Ein Zeitstopp im Sog der Materie. Mit dem dritten Werk kommt ein zeitgenössischer Tanz-Klassiker auf die Bühne. Jirˇí Kylián schuf Sechs Tänze auf Mozarts Deutsche Tänze KV 571 schon 1986 – es sollte zu einem seiner erfolgreichsten und meistgespielten Werke werden. In dieser frech-frivolen Mozart-Hommage erleben wir vier junge Rokoko-Paare auf höchst virtuose und musikalische Weise in Beziehungen und Verstrickungen. Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!

11. Januar, 19.30 Uhr Großes Haus

Zum letzten Mal in dieser Spielzeit!

23. Januar, 19.30 Uhr Großes Haus 19 Uhr Einführung im Foyer

tanzXtra zu Ein Winternachtstraum Im Januar gibt es bereits Kostproben zum neuen Orchesterballettabend Ein Winternachtstraum mit der Krimi-Uraufführung True or not True von Stephan Thoss und Johan Ingers Walking Mad, einer höchst virtuosen Tanz-Interpretation von Maurice Ravels berühmtem Boléro. In der Einführungs-Soirée zeigen Stephan Thoss und Kompanie auf der großen Bühne Ausschnitte aus den beiden Choreografien des Abends und informieren über Inhalt und Musik der beiden Ballette.

28. Januar, 19.30 Uhr Großes Haus Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Januar 2013

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Pressestimmen

Lucia di Lammermoor

Oper von Gaetano Donizetti Musikalische Leitung Zsolt Hamar, Christoph Stiller Inszenierung und Kostüme Konstanze Lauterbach Bühne Andreas Jander Konstanze Lauterbachs einfühlsame Regiesprache ist unmittelbar ansprechend, kraftvoll und klar. (…) Die Sopranistin Emma Pearson kann die seelische Zerbrechlichkeit der liebenden Frau, die Bluttat in der Brautnacht und schließlich ihren Wahnsinn stimmlich wie darstellerisch großartig vermitteln. (…) Felipe Rojas Velozo als ihr Geliebter Edgardo, der am Ende unter herabrieselndem Herbstlaub sterben darf, steuert mit hellem, durchschlagskräftigem Tenor Belcantoglanz bei. Joachim Goltz verleiht mit mächtigem Bariton dem Enrico die finster-dämonischen Züge eines Scarpia. Zsolt Hamar am Dirigentenpult hat keine Scheu, mit dem Orchester des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden kräftige Farben und Knalleffekte zu entfachen. Zurecht zeigte sich das Premierenpublikum hellauf begeistert. Darmstädter Echo

Drei Schwestern

Schauspiel von Anton Tschechow Inszenierung Markus Dietz Bühne Mayke Hegger Kostüme Henrike Bromber

Mit einem Wort: Großartig sind diese Drei Schwestern in Wiesbaden. Frankfurter Rundschau

Das Produktionsteam (mit Bühnenbildnerin Mayke Hegger und Henrike Bromber für die Kostüme) geht forsch vor mit Thomas Braschs zupackender Übersetzung und temperamentvollem Einsatz des Ensembles. (…) u.a. der große Rainer Kühn als versoffener Nihilist, Lars Wellings in militärischer Starre und Michael Birnbaum mit dem Charme des Frauenschwarms. Und wie sich Zygmunt Apostols alterszartes ‚Wie bitte?‘ in die Herzen fragt, so berührt auch Doreen Nixdorf, wenn Olga sich vom Batteriechef trennen muss. Sie dirigiert ihre Schwestern Mascha (Verena Güntner) und Irina (Magdalena Höfner) mit Haltung – dominiert werden alle drei aber von Viola Pobitschka. ‚Natalja‘ hätte der Stücktitel heißen Emma Pearson (…) gibt die Lucia bis in sollen. Dreimal gelingt der Darstelledie expressive Mimik hinein intensiv rin eine Steigerung von laut und sexy, und war in der Premiere am Samstag skrupellos und tatkräftig, während sängerisch in Hochform; selbst die dem Gatten Andrej mit einem wunberühmte Wahnsinnsszene war nicht derbar weichen Michael Günther bloß virtuoser Glanzpunkt, sondern Bard immer weniger Lebenskrümel machte Erlittenes glaubwürdig. (…) bleiben. Starker Applaus für ein Die musikalische Seite beeindruckte Schauspiel-Theater, das die Drei durchweg positiv. Das Orchester Schwestern stark anpackt. Wiesbadener Kurier/Tagblatt des Staatstheaters klang unter der Leitung von Zsolt Hamar schlank und ausgefeilt bis in die Details. Gießener Allgemeine Zeitung

Felipe Rojas Velozo ist ein Edgardo, wie man ihn sich vorstellt, mit Stimmglanz und Strahlkraft in der Höhe. Emma Pearson ist als Lucia fantastisch, mit zarter Leichtigkeit meistert sie schwierige Koloraturen, die Wahnsinns-Arie gerät zum fulminanten Meisterwerk. BILD 26

Uraufführung

foreign angst

Von Konradin Kunze Inszenierung Tilman Gersch Bühne und Kostüme Jelena Miletic´ In seinem Stück mit dem schönen Titel foreign angst schickt Konradin Kunze einen namenlosen Protagonisten ins Herz der Finsternis. Ort: eine Kleinstadt in Afghanistan. Zeit: ungefähr heute. (…) Sechs Tage sieht das Stück ihm dabei zu, wie sein Trip ins Ausland sich zum afghanischen Alptraum wandelt. Kunze arrangiert das als thrillerhaftes Kammerspiel mit ungewissem Ausgang. Dabei weiß er ebenso viel von der Angst in der Fremde wie der Angst der Fremden. Nachtkritik

Gutes wird hier böse, das scheinbar so richtige Handeln erweist sich als falsch, und am Ende ist nur gewiss, dass aus diesem afghanischen Wirrwarr niemand mit heiler Haut herauskommt. (…) Immerhin aber stellt sich das Stück intelligent und keinen Moment langweilig der Auseinandersetzung mit der tagesaktuellen Gegenwart. Tilman Gersch benötigt neben hervorragenden Darstellern, die sehr authentisch auch auf Englisch miteinander sprechen, nur ein paar Videoeinspielungen im Hintergrund, um das Bedrückende dieses nicht endenden Kriegs und die Hilflosigkeit unserer Reaktionen darauf sinnfällig zu machen. Und vielleicht ist man als Zuschauer künftig mit eindeutigen Urteilen über das Afghanistan-Dilemma ein wenig vorsichtiger. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Die Mission, der sich der Mann verschrieben hat, kann nur scheitern wie das Unterfangen, mittels einer ‚militärischen Intervention‘ Werte in eine Region zu bringen, die nach eigenen Gesetzen funktioniert. Nicht gescheitert aber ist das Theater, dem es mit seinen Mitteln gelungen ist, das Wesen einer Wirklichkeit eindrücklich zu spiegeln, ohne sich in einem dokumentarischen Realismus zu verlieren. Frankfurter Rundschau

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Junges Staatstheater im Januar

Nicht nur zur Weihnachtszeit – das Junge Staatstheater (JUST) spielt das ganze Jahr Theater für Kinder und Jugendliche. Unser Vorstellungen im Januar:

Creeps

13+ Ein Schaf fürs Leben „Da wird den Zuschauern auf der Von Lutz Hübner

Studio-Bühne vorgeführt, was hinter den Kulissen so vor sich geht: Drama, Liebe, Wahnsinn. Ein schönes Stück, hervorragend gespielt.“ Nassauische Neue Presse

Sonntag, 13. Januar, 19.30 Uhr 14., 15., 16. und 17. Januar, jeweils 11 Uhr, Studio

Peterchens Mondfahrt

Nach Gerdt von Bassewitz

Candide oder der Optimismus 12+ 5+

„Das Stück ist eine Explosion der Klänge und Farben, in der jeder Charakter fein nuanciert gezeichnet ist“. Frankfurter Allgemeine Zeitung

Sonntag, 6. Januar 10.30 und 13.30 Uhr, Montag, 7. Januar 11 und 14 Uhr, Großes Haus

Nach Voltaire

„Es sind amüsante 90 Minuten, die immer wieder Denkanstöße geben und mit hervorragenden schauspielerischen Leistungen aufwarten.“ Wiesbadener Kurier

Freitag, 18. Januar, 19.30 Uhr Dienstag, 22. Januar, 11 Uhr Studio

Von Maritgen Matter

6+

„Und wie sich dann, nach einer dramatischen Rettungsaktion, doch zarte Freundschafts-Bande zwischen den beiden entwickeln, das macht dem kleinen wie dem großen Premierenpublikum in ausverkauften Reihen viel Vergnügen.“ Wiesbadener Tagblatt

Sonntag, 27. Januar, 16 Uhr Dienstag, 29. Januar, 11 Uhr Studio

Birds

Von Juliane Kann

15+

„Was als kraftwortstrotzendes Geplänkel beginnt, mündet in eine Kindertragödie, die diesen Namen verdient. Das Stück ist wahrhaftig heftig. Selbst als vermeintlich erwachsenem Zuschauer bleibt einem da am Ende die Spucke weg.“ Wiesbadener Kurier

Scherbenpark 13+ Nach Alina Bronsky

Mittwoch, 30. Januar, 19.30 Uhr Donnerstag, 31. Januar, 11 Uhr Studio

„Im Wiesbadener Staatstheater bringen sie den Sound und den Furor von ‚Scherbenpark‘ auf die Bühne.“ Darmstädter Echo

Freitag, 25. Januar 11 und 19.30 Uhr, Studio

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Januar 2013

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Extras J A N U A R Mittwoch, 02.01. 20:00 In ihrem Haus Donnerstag, 03.01. 20:00 Love Is All You Need Freitag, 04.01. 20:00 Die Vermessung der Welt Samstag, 05.01. 20:00 Und wenn wir alle zusammenziehen? Sonntag, 06.01. 20:00 Die Vermessung der Welt Montag, 07.01. 20:00 Holy Motors Dienstag, 08.01. 20:00 Die Liebenden von Pont-Neuf Mittwoch, 09.01. 20:00 Tabu – Eine Geschichte von Liebe und Schuld Donnerstag, 10.01. 20:00 Sushi in Suhl Freitag, 11.01. 20:00 Der Aufsteiger Samstag, 12.01. 20:00 Argo Sonntag, 13.01. 20:00 Sushi in Suhl Montag, 14.01. 20:00 Beziehungsweisen Dienstag, 15.01. 20:00 Marina Abramovic: The Artist Is Present Mittwoch, 16.01. 20:00 Mein liebster Albtraum

Blick hinter die Kulissen Eine Theaterführung zu Peterchens Mondfahrt Dass Peter und Anne im diesjährigen Weihnachtsmärchen zusammen mit dem Maikäfer Sumsemann zum Mond fliegen, ist inzwischen ja bekannt. Doch wie ihre zauberhafte Reise aus dem Kinderzimmer über die Sternenwiese, dem Palast der Nachtfee, der Weihnachtswiese genau von statten geht, das weiß nur der, der mal einen Blick hinter die Kulissen geworfen hat. Dort begegnet man dem Großen Bären genauso wie dem Mondberg und hat die Gelegenheit, erklärt zu bekommen, wie das mit dem Fliegen im Theater eigentlich so geht.

Sonntag, 6. Januar 12.30 Uhr Treffpunkt Bühneneingang

Donnerstag, 17.01. 20:00 More Than Honey Freitag, 18.01. 20:00 Le Havre Samstag, 19.01. 20:00 Tabu – Eine Geschichte von Liebe und Schuld Sonntag, 20.01. 20:00 Die Kirche bleibt im Dorf Montag, 21.01. 20:00 Skyfall Dienstag, 22.01. 20:00 Spione Mittwoch, 23.01. 20:00 The Master Donnerstag, 24.01. 20:00 Nairobi Half Life Freitag, 25.01. 20:00 Kyss mig Samstag, 26.01. 20:00 Vier weitere Jahre – Wahlkampf ‘mal anders Sonntag, 27.01. 20:00 Kawa Montag, 28.01. 20:00 Parada Dienstag, 29.01. 20:00 Cannes Rolle 2012 Mittwoch, 30.01. 20:00 Revision Donnerstag, 31.01. 20:00 Anna Karenina

PROGRAMMAUSZUG Marktplatz 9 (hinter der Marktkirche)

Wiesbaden, Tel. 0611- 31 50 50

www.wiesbaden.de/caligari Newsletter per Mail: www.wiesbaden.de/newsletter

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Blick hinter die Kulissen Eine Theaterführung rund um das Ballett Lernen Sie das Theater hinter den Kulissen aus der Perspektive des Tanzes kennen. Ballettmanager Johannes Grube und Dramaturg Stephan Steinmetz begleiten Sie zu den Wirkungsorten der Ballettkompanie, die der Öffentlichkeit sonst verschlossen bleiben, zu Ballettsälen, Probenräumen, Werkstätten und zur Bühne dieses wunderschönen Theaters. Treffen Sie Tänzer bei der Arbeit und beobachten Sie das Training für die Abendvorstellung.

Künstlerporträt: Thomas de Vries Der Sänger Thomas de Vries, der seit 2002/03 in Wiesbaden engagiert ist und in unzähligen Rollen das Publikum begeistern konnte, ist ein facettenreicher Künstler, der neben dem Gesang auch noch andere musikalische Vorlieben hat. Er ist zum Beispiel auch der musikalische Leiter des Ensemble Mattiacis, das sich erfolgreich der Pflege und Aufführung der Musik des 17. und 18. Jahrhunderts in historisch informierter Aufführungspraxis widmet, und er sammelt und spielt mit Vorliebe barocke Tasteninstrumente. Im Gespräch mit Wolfgang Vater erzählt er von seinem Werdegang und seinen vielfältigen musikalischen Interessen, von denen er gemeinsam mit seinen Kollegen Kostproben gibt. Eine Veranstaltung der Kulturvereinigung Volksbühne Wiesbaden e.V.

Montag, 21. Januar 19.30 Uhr, Foyer

Mittwoch, 23. Januar 18 Uhr Treffpunkt Bühneneingang Tickets gibt es im Vorverkauf für 5 Euro an der Theaterkasse, keine Abendkasse

Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Januar 2013


Schauspielforum zu Drei Schwestern Diskutieren Sie mit dem Regisseur Markus Dietz, der Dramaturgin Dr. Dagmar Borrmann und den Hauptdarstellern über die spannende Neuinterpretation des Tschechowschen Klassikers Drei Schwestern! Die Übersetzung des Dichters Thomas Brasch eröffnet ungewöhnliche Perspektiven auf Tschechows Text, und der Regisseur Markus Dietz hat einen zeitgenössischen Interpretationsansatz gewählt, ohne das Original zu verändern. Als Publikumsgast ist Christina Sommerfeld eingeladen, die sich in vielfältiger Weise mit russischer Literatur und Tschechow auseinandergesetzt hat. Das Schauspielforum findet in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V. statt. Die Gesprächsleitung hat Helmut Nehrbaß. Eintritt frei!

Sonntag, 27. Januar 11 Uhr, Vestibühne

Liederabend im Foyer Die schöne Müllerin Ein Schubert-Abend mit Markus Francke (Tenor) und Wolfgang Wengenroth (Klavier) Im dritten Liederabend der Saison präsentiert der Tenor Markus Francke in der Begleitung von Kapellmeister Wolfgang Wengenroth einen der großen Liederzyklen der abendländischen Musik, der von allen großen Tenören und Baritonen interpretiert und unzählige Male auf Schallplatte und CD eingespielt wurde: Franz Schuberts Die schöne Müllerin. Textbasis des Zyklus ist die gleichnamige Gedichtsammlung von Wilhelm Müller. Schubert hat von den 25 Gedichten 20 vertont. Der Inhalt – ein Müllergeselle verliebt sich in die Tochter seines Meisters, die ihr Herz jedoch an den Jäger verliert, worauf sich der Geselle aus Verzweiflung im Bach ertränkt – bezieht sich vermutlich auf Wilhelm Müllers unerfüllte Liebe zu Luise Hensel. Der Bach, dem sich der unglücklich Liebende zuwendet, bekommt im Liederzyklus selbst den Rang einer teilnehmenden Figur, die vom Müller direkt angesprochen wird. Im letzten Lied schließlich singt der Bach ein wehmütiges Schlaf- und Todeslied für den Müller, der in ihm ruht wie in einem Totenbett. In Zusammenarbeit mit dem Verein der Freunde des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden e.V.

Montag, 28. Januar 19.30 Uhr, Foyer

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news Publikumsgespräch Wozzeck zu Aida an der Israeli Opera Tel Aviv Was bedeutet es, wenn eine Oper „modern“ inszeniert, also in Szene gesetzt wird? Wie „modern“ darf so etwas sein? Die meisten aktuellen Opern wurden für ein Publikum aus einem anderen Jahrhundert geschrieben und nun für Besucher der Gegenwart aufgeführt. Was wissen wir denn wirklich vom immer wieder beschriebenen Lebensgefühl der Menschen damals? Ist es nicht gerechtfertigt, für die Probleme und Gefühle der damaligen Zeit im Heute Parallelen zu suchen? Oder verstoßen wir damit respektlos gegen Traditionen? Diese Fragen möchten wir gerne mit einem engagierten Publikum diskutieren.

Nach dem China-Gastspiel seiner Inszenierung von Büchners Woyzeck am Nationaltheater in Beijing ging es für den Intendanten und Regisseur Manfred Beilharz im November gleich weiter nach Israel. An der Israeli Opera Tel Aviv hat er seine 2005 gefeierte israelische Erstaufführung von Alban Berg‘s Wozzeck mit dem Ensemble neu einstudiert. Die Premiere konnte trotz der militärischen Eskalation am 26. November in der Israeli Opera stattfinden. „It was an excellent, strongly impressive performance, with subtle tasteful direction and sets by Manfred BeilDie Moderation des Abends übernimmt harz and Bernd Holzapfel.”, schrieb die Jerusalem Post. Im Vorfeld der Dr. Bernd Kummer, Vorsitzender der Freunde des Hessischen Staatstheaters. Premiere diskutierten David Stern (Generalmusikdirektor der Israeli Seine Gesprächsteilnehmer sind der Opera) und Manfred Beilharz (RegisBiebricher Ortsvorsteher und leidenseur des Wozzeck) gemeinsam mit schaftlicher Theaterbesucher Kuno Itay Tiran (Regisseur und HauptdarHahn, Stephan Steinmetz, Dramaturg steller des Schauspiels Woyzeck am am Hessischen Staatstheater für das Cameri Theater Tel Aviv) in einer Musiktheater und Sie! öffentlichen Runde über Büchner und Veranstalter: Theatergemeinde die Umsetzung seines Stoffes auf der Wiesbaden e. V. Opern- und Schauspielbühne. www.theatergemeinde-wiesbaden.de Veranstaltungsort: Roncalli-Haus Wiesbaden, Friedrichstraße 26-28, 65185 Wiesbaden

Montag, 14. Januar 19 Uhr

Impressum

(19. Jg. nr. 4)

Dinges & Frick GmbH, Greifstraße 4, 65199 Wiesbaden Texte Dramaturgie des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden Redaktion Sandra Ihrig Kontakt Hessisches Staatstheater Wiesbaden Christian-Zais-Straße 3, 65189 Wiesbaden Intendant: Dr. Manfred Beilharz www.staatstheater-wiesbaden.de info@staatstheater-wiesbaden.de pressereferat@staatstheater-wiesbaden.de dramaturgie@ staatstheater-wiesbaden.de Fotos Martin Kaufhold, Lena Obst; Michael Kretzer (Jugendreferat). Die Fotos der Gäste wurden von den Künstlern zur Verfügung gestellt. Konzept/Layout Ma­arten Evenhuis, Beate Marx Druck und Verlag

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Das Hessische Staats­theater Wiesbaden ist Mitglied der europä­ischen Theater­kon­vention (ETC), Brüssel.

Beide Inszenierungen von Manfred Beilharz – Wozzeck und Woyzeck – werden im Frühjahr 2013 wieder in den Wiesbadener Spielplan aufgenommen.

Peterchens Mondfahrt

Nach Gerdt von Bassewitz

5+

Herzlichen Dank an alle Kinder, die uns ihre Kunstwerke zu Peterchens Mondfahrt geschenkt haben. Zwei ganze Schulklassen haben uns ihre gesammelten Werke gesendet. Als Dankeschön gab es diese Erinnerungsfotos vom Klassenausflug zum Weihnachtsmärchen. Liebe Grüße an die Klasse 3c der Rabanus-MaurusSchule aus Oestrich Winkel und die Klasse 4d der Freiherr-vom-SteinSchule in Hünfelden. Die letzten Vorstellungen: Sonntag, 6. Januar 10.30 und 13.30 Uhr Montag, 7. Januar 11 und 14 Uhr Großes Haus

Zsolt Hamar auf Tournee Generalmusikdirektor Zsolt Hamar dirigiert im Rahmen einer China-Tournee mit dem ORF Radio-Symphonieorchester Wien von Ende Dezember bis Anfang Januar in verschiedenen chinesischen Städten Neujahrskonzerte mit Werken von Johann Strauss. Darüber hinaus wurde Zsolt Hamar erneut eingeladen, beim renommierten Festival Maggio Musicale Fiorentino das Orchester von Zubin Mehta zu dirigieren. Zsolt Hamar war im Mai 2012 dort für den erkrankten Seiji Ozawa eingesprungen. Sein Debüt mit zwei Bartók-Werken – mit Matthias Görne als Blaubart – wurde von der Presse hochgelobt und vom Publikum bejubelt. Für das 76. Festival erhielt er daher eine erneute Einladung und wird 2013 ein Konzert mit Werken russischer Komponisten dirigieren. Hessisches Staatsthea­ter Wiesbaden / Theaterblatt • Januar 2013


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