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tema traditionelle europäische medizin • aromatherapie

pathie n o ö m a – Ho hwankunge l l i t a s l Pu ungssc m m i t be i S

02/2011

Aromatherapie

Hydrolate – nicht nur für die Altershaut

Kräuterheilkunde Rosmarin – der Muntermacher

Hydrotherapie Venenpflege bei Schwangeren

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Inhaltsverzeichnis Aromatherapie    4 Hydrolate – nicht nur für die Altershaut Homöopathie    6 Pulsatilla bei Stimmungsschwankungen Fünf Fragen an …    8 Friedrich Graf, Arzt und Homöopath Kräuterheilkunde    10 Rosmarin – der Muntermacher Hydrotherapie    12 Venenpflege bei Schwangeren Ernährung    14 Erste gesunde Babykost

Umweltfreundlich gedruckt auf 100 % Recycling-Papier mit mineralölarmen Öko-Druckfarben. Chemie- und wasserfreie Druckplatten­­her­stellung. Elektrische Energie für den Druckprozess aus Wasserkraft. Klimaneutrale Druckproduktion. Herausgeber: Stadelmann Verlag Nesso 8, 87487 Wiggensbach Tel.: 00 49 (0)83 70 – 17 77 www.stadelmann-verlag.de E-Mail: redaktion@stadelmann-verlag.de Redaktion: Ingeborg Stadelmann, Wiggensbach Danielle Flemming, Pfungstadt Druck: Druckerei Uhl GmbH, Bad Grönenbach Alle »tema«-Ausgaben auch zum Download unter www.stadelmann-verlag.de

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Liebe Leserin, lieber Leser, heute darf ich Ihnen die zweite Ausgabe von tema vorstellen, dem neuen Info-Heft der Bahnhof-Apotheke. Gleich zu Anfang möchte ich mich herzlich bedanken für die zahlreichen positiven Rückmeldungen zur ersten Ausgabe! Sie kennen sie nicht? Unter http://www.stadelmann-verlag.de/tema.html können Sie die erste tema downloaden. Ganzheitliche Behandlungsmethoden aus dem Fundus der traditionellen europäischen Medizin und der Aromatherapie werden in vielen Familien im häuslichen Bereich längst umgesetzt. Und auch in der Therapie und in klinischen Einrichtungen wird auf Wunsch der Patienten immer öfter Naturheilkunde angewendet und empfohlen. Mit Stolz kann ich berichten, dass immer mehr Menschen mit den Original IS Aromamischungen gepflegt werden, von der Geburt bis zum Lebensende. In dieser Ausgabe der tema lesen Sie zum Beispiel, welch wertvolle Hilfe gerade die noch recht unbekannten Hydrolate in der Pflege leisten können. Fachkräfte bestätigen mir, dass sich unter Verwendung eines duftenden Hydrolats das Hautbild der Pflegebedürftigen deutlich verbessert und damit auch das Wohlbefinden. Sie erfahren auch, welche

anderen Anwendungsmöglichkeiten diese Wasser noch bieten. Außerdem finden Sie auf den folgenden Seiten noch viele andere theoretische wie praktische Informationen rund um die Naturheilkunde, z. B. über die Heilpflanze Rosmarin, die Anwendung von Kniegüssen bei schweren Beinen, die erste gesunde Beikost oder die homöopathische Arznei Pulsatilla. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Ihre Ingeborg Stadelmann P. S. Wenn Sie übrigens mehr lesen möchten zu Aromatherapie, Aromapflege und Aromakultur empfehle ich Ihnen die Zeitschrift »F·O·R·U·M«. Dort finden Sie Beiträge aus der Wissenschaft, beeindruckende Erfahrungsberichte und wohlschmeckende Rezepte mit duftenden Essenzen (zu beziehen im Online-Shop unter www.bahnhofapotheke.de oder www.stadelmann-verlag.de).

Unter Mitarbeit von Dr. F. Graf, Natalie Stadelmann, Ursula Uhlemayr, Dietmar Wolz und den Redaktionsteams der Bahnhof-Apotheke und des Stadelmann Verlags

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Aromatherapie

Hydrolate – nicht nur für die Altershaut Ein Hydrolat entsteht bei der Wasserdampfdestillation von Duftpflanzen. Das Ergebnis der Destillation ist das Destillat, das einerseits aus dem wässrigen Hydrolat und ­andererseits aus dem lipophilen (»fett­ liebenden«) ätherischen Öl besteht. Das Hydrolat enthält einen geringen Anteil (ca. 1 %) der duftenden Ätherisch-Öl-Wirkstoffe und insbesondere wasserlösliche ­Inhaltsstoffe der jeweils destillierten Pflanze. Diese Substanzen besitzen einen entzündungshemmenden Effekt und durch sie ­werden Hydrolate meist als adstringierend und angenehm kühlend auf der Haut empfunden. Da es sich um Wasser handelt, sind sie gut haut- und schleimhautverträglich. Sie haben einen pH-Wert von ca. 5, also leicht sauer, genau wie der Säureschutzmantel der Haut. Hydrolate eignen sich grundsätzlich zur feuchten Hautpflege als Einzelprodukt und sind ideale wässrige Partner zu allen ­Original IS Aromamischungen.

Allgemeine Einsatzmöglichkeiten von Hydrolaten •• zur feuchten Hautpflege, besonders empfehlenswert für die Baby-, Schwangeren- und Altershaut, nach Strahlentherapie oder Sonnenbrand •• zur Kühlung und Reizlinderung juckender Hautareale wie Krampfadern, Neurodermitis, Windpocken, Herpes zoster •• zur Reinigung und Nassbehandlung von Schürfwunden •• zur Pflege trockener Schleimhäute wie Augen, Ohren, Vagina (nur Rosen-, Lavendel- und Myrtenhydrolat) •• zur Befeuchtung nach der Rasur

Hydrolate für die Alters- oder pflegebedürftige Haut Insbesondere bei älteren und pflegebedürf­ tigen Menschen ist das Einölen der mit ­Hydrolat befeuchteten Haut empfehlenswert. Die Haut wird z. B. mit Rosenhydrolat besprüht und dann eingeölt, beispielsweise mit dem Körperöl trockene Haut, dem Körperöl ­Lavendel oder einem Körper- oder Massageöl Ihrer Wahl. Es hat sich auch bewährt, in einer Massageölschale etwas Hydrolat mit dem ­gewünschten Öl (im Verhältnis 1 : 2) zu ver­ mischen und dies auf die Haut aufzutragen. Insbesondere bei bettlägerigen Menschen ist dieses nasse Einölen zur Dekubitusprophy­ laxe sehr zu empfehlen: So wird den Zellen ausreichend Flüssigkeit zugeführt und die ­Geschmeidigkeit und Gesundheit der Haut bleibt erhalten. Hierfür empfehle ich das ­P flegewohlöl. Neben den fetten Ölen AloeVera-Öl, Calophyllum inophyllum und Johanniskrautöl unterstützen die ätherischen Öle Cistrose, Immortelle, Lavendel, Manuka diese vorbeugende Maßnahme gegen das Wundliegen.

Mundpflege mit Hydrolaten Ein weiteres wichtiges Thema in der Altenund Schwerkrankenpflege ist die Mundpflege. Hier möchte ich Ihnen das Mundpflegespray auf der Basis von Rosenhydrolat, Aloe-VeraÖl und Sonnenblumenöl sehr empfehlen. Die ätherischen Öle Manuka, Niaouli und Ravintsara geben dem Mundpflegespray einen sehr zart blumig-krautigen Duft. Wer es eher etwas frischer und zitroniger mag, dem rate ich zum Mundpflegespray-Myrte auf der Basis von Myrtenhydrolat mit den ätherischen

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Ölen von Myrte und Zitrone. Bei einem Langzeitpflegebedürftigen wechseln Sie vielleicht einfach zwischen den beiden Aromasprays ab.

Raumduft im Pflegezimmer Nicht immer sind die Gerüche rund um kranke und pflegebedürftige Menschen für unsere Nasen angenehm. Dies lässt sich mit einem Raumspray auf Hydrolat-Basis leicht ändern. Um den Einsatz von Duft in Grenzen zu halten genügt es einen »Duft­vorhang« im Zimmereingangsbereich zu setzen. Mit zwei bis drei Sprühstößen wird so der Eintretende mit einem Willkommensduft ­begrüßt, z. B. mit Raumduft Rosengeranie, Rosenspray oder Waldspaziergang. Pflegekräfte berichten, dass Besucher gerne wieder etwas länger verweilen, wenn solche Raumdüfte eingesetzt werden.

Selbstverständlich können auch Duftlampen benutzt werden. Es gilt aber zu beachten, dass diese täglich gereinigt werden müssen und nur ein- bis zweimal am Tag mit frischen Raumdüften bestückt werden sollen. Außerdem ist zu klären, ob die Sicherheitsvorschrif­ ten eine Duftlampe zulassen. In klinischen Einrichtungen dürfen jedenfalls nur elektrische Lampen benutzt werden. Grundsätzlich gilt, ob Raumspray oder Duftlampe: Der Duft soll für alle gerade noch zart wahrnehmbar sein.

Duftnoten und Wirkung der Hydrolate •• Lavendelhydrolat: herb dumpf, nur sehr zart lavendelig; beruhigend •• Melissenhydrolat: zunächst erdig, dann leicht grasig bis zart zitronig; entspannend •• Orangenblütenhydrolat: frisch blumig nach Neroli; ausgleichend •• Myrtenhydrolat: frisch, leicht herb und holzig; adstringierend •• Pfefferminzhydrolat: minzig frisch; kühlend adstringierend •• Rosenhydrolat: zart rosig und blumig; ausgleichend •• Rosmarinhydrolat: leicht krautig herb; anregend

Zum Weiterlesen

Ingeborg Stadelmann: Bewährte Aromamischungen, Stadelmann Verlag 2010. Ingeborg Stadelmann: Aromatherapie, Stadelmann Verlag 2006. Ingeborg Stadelmann: Broschüre – Pflege fürs ­g anze Leben, Stadelmann-Verlag 2011. Ingeborg Stadelmann: Broschüre – Palliative Care, Stadelmann-Verlag 2011. Ruth von Braunschweig: Pflanzenöle, Stadelmann Verlag 2010.

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Homöopathie

Pulsatilla bei Stimmungsschwankungen Aprilwetter, wer mag es schon gerne leiden? Weder Frauen noch Männer oder Kinder ­mögen diese Wetterkapriolen, obwohl sie einfach zum Frühling dazugehören und jährlich wiederkehren – manchmal auch zu ­anderen Jahreszeiten. Oft ist dieses Wetter aber einfach nur eine Herausfor­derung an die richtige Kleidung: Damit kann ein Spa­ ziergang in frischer Luft trotz allem richtig schön sein. Was hat das Frühlingswetter mit der Homöopathie zu tun? Ganz einfach: So lässt sich die Stimmung von Menschen beschreiben, denen die homöopathische Arznei Pulsatilla (Küchen­schelle) Hilfe bringt. Wenn Sie unter Stimmungsschwankungen leiden und sich ­fühlen wie das Aprilwetter, wenn die Emo­ tionen mit Ihnen Achterbahn fahren, Sie sich morgens elend und lustlos fühlen, mittags die Welt ganz in Ordnung finden, dafür am späten Nachmittag wieder sehr nahe am Wasser ­gebaut sind; wenn Sie wegen der geringsten Kleinigkeit aus der Haut fahren und nur ein Spaziergang an der frischen Luft einen emo­ tionalen Ausbruch verhindern kann, dann wird die Arznei Pulsatilla Sie wieder in Ihre Mitte bringen. Pulsatilla für die Selbstbehandlung sollte in keiner homoöpathischen Hausapotheke fehlen. Eine Gabe in der Potenz C 30 wird in den meisten Fällen genügen. Sollte die belastende Stimmung anhalten, lösen Sie fünf Globuli in einem Glas Wasser auf und nehmen davon über den Tag verteilt noch dreimal einen Schluck.

Pulsatilla – das Frauenmittel bei Stimmungsschwankungen •• vor der Regel, mit leicht verlängerten Zyklen •• in der Schwangerschaft, meist ca. 4 Wochen vor dem errechneten Geburtstermin •• unter der Geburt, wenn diese sich hinzieht und das Kind sich einfach noch »zu wohl fühlt« im Bauch •• im Frühwochenbett und in der gesamten Still­ zeit, auch wenn die Milchmenge nicht ausreicht •• bei pubertierender Mädchen, die ständig zwischen »Heulsuse« und Aggressivität wechseln •• bei der Frau in der »Midlife Crisis« die sich als die am meisten vernachlässigte Partnerin der Welt fühlt, dies mit Tränen und/ oder Gezeter kund tut und ohne Frischluft weder ein- noch durchschlafen kann •• zu Beginn und während der Wechseljahre, wenn die Tränen grundlos zu fließen scheinen, der Schlaf dem einer Katze gleicht und der Zyklus immer unregelmäßiger wird Achtung: Pulsatilla kann in Schwangerschaft und Stillzeit sehr potenzabhängig sein und sollte deshalb immer nur nach Rücksprache mit einer erfahrenen Hebamme oder einem homöopathisch versierten Arzt oder Apotheker eingenommen werden.

Pulsatilla – das Kindermittel •• für Kindern, über deren Backen schnell eine große Träne kullert •• bei Schnupfen, Husten, Zahnung, Ohrenoder Bauchweh, begleitet von Tränen- und Wutattacken mit der eindeutigen klaren Aussage: »Mama, ich brauch dich, trag mich, ich will zu dir ins Bett!«

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•• am Ende von Kinderkrankheiten, wenn alles vorbei zu sein scheint, nur die Weinerlichkeit bleibt •• für das Kind, das nach einem Kindergeburtstag mit Durchfall reagiert, weil es Pommes, Obst und Eis gegessen hat

Pulsatilla – ein Männermittel •• wenn er Trost braucht, egal von welcher Frau •• wenn der Schüler keine »harte« (testosterongesteuerte) Männlichkeit zu entwickeln scheint, sondern sich zu einem »Warm­ duscher« (östrogenbetont) entwickelt •• wenn die Großväter sich die Tränen der Emotion von den Augen wischen und ­klagen, dass die Oma sie so sehr vernachlässigt

Pulsatilla – die richtige ­homöopathische Arznei •• wenn körperliche Beschwerden mit Stimmungsschwankungen einhergehen •• wenn diese Beschwerden eher rechtsseitig auf­treten, z. B. Ohr, Venenentzündung •• wenn ein Spaziergang und frische Luft ebenso Besserung bringen wie Zuwendung und Trost •• wenn der Mensch grundsätzlich schnell ­abzulenken ist und der Schmerz nicht im Vordergrund steht •• wenn die Beschwerden und Stimmungen morgens und abends schlimmer sind •• für Haustiere dieses Verhalten zeigen; also bei Schmusekater und Schoßhockerhund mit triefender Nase, Durchfall oder stumpfem Fell, weil sich da ein neues Familien­ mitglied breit gemacht hat oder die Besitzer in U ­ rlaub sind/waren

Grundsätzlich gilt: Führt eine homöopathische Arznei nicht innerhalb kurzer Zeit zur Besserung, oder die Beschwerden körperlicher wie seelischer Natur verstärken sich gar, sollte ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden.

Homöopathische Arzneien bei starker Monatsblutung Egal wie alt die Frau ist, eine starke ­Monatsblutung schwächt. Das homöo­ pathische Simile (das ähnlichste Mittel) aus der Hausapotheke in der Potenz C 6 oder C 30 schafft hier oft Abhilfe. Es muss aber differenziert werden nach Art und Farbe der Blutung. Bei Misserfolg oder Unklarheit muss ein Homöopath zu Rate gezogen werden, oftmals ist eine konstitutionelle Behandlung erforderlich. •• Bellis perennis (Gänseblümchen) – das Mittel bei starker Blutung; Gebärmutter wie unfähig sich zusammenzuziehen •• Coffea (Kaffeebohne) – Menstruation zu früh, zu stark, zu lange; Blutung mit großen Klumpen von schwarzem Blut; Folge von Stress •• Ignatia (Ignatiusbohne) – Menstruation zu früh oder zu spät, zu stark, fast schwarzes, übelriechendes Blut; Folge von Trauer •• Millefolium (Schafgarbe) – Blutung zu früh, zu stark, zu lange, hellrotes, wässriges Blut •• Phosphor (gelber Phosphor) – Menstrua­ tion zu früh, zu stark, zu lange; Blutung stoßweise, hellrote Klumpen; Hände und Füße eiskalt •• Pulsatilla (Küchenschelle) – Blutung zu früh, zu schwach, zu lange, zu kurz – wechselhaft; dicke klumpige Blutung mal hell mal dunkel. Tipp zur Vaginalhygiene Bei wiederkehrenden Vaginalentzündungen sollte frau übrigens auf Tampons verzichten und chlorfreie Hygieneartikel benutzen (z. B. natracare), evtl. sogar waschbare Stoffbinden aus Baumwolle oder Seide. Außerhalb der Menstruation sind Slipeinlagen aus Naturtextilien (z. B. www.stadelmann-natur.de), sowie ­Intimpflege mit Rosenhydrolat (s. S. 5) zu empfehlen, um das Scheidenmilieu w ­ ieder zu stabilisieren.

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Fünf Fragen an …

Die Homöopathie ist eine Reiztherapie

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Fragen an … Friedrich Graf Dr. med., praktischer Arzt und Geburtshelfer, Homöopath, Dozent mit eigener Praxis in Plön (Schleswig-Holstein). Die Themen und Fragestellungen der Gynäkologie, der Schwangerschaft und Kindesentwicklung bilden die Schwerpunkte seiner ärztlichen Tätigkeit. Autor zahlreicher Ratgeber und Fachbücher, u. a. »Homöopathie und die Gesunderhaltung von Kindern und Jugend­ lichen«, »Homöopathie unter der Geburt«, »Nicht impfen – was dann?«.

1.  Weshalb beschäftigen Sie sich mit Homöopathie? F. Graf:  Kontakt zur Homöopathie bekam ich durch einen engagierten Lehrer (Dr. G. Köhler). Mein Einstieg erfolgte über die Akupunktur und mit der Beobachtung, dass unerwartet Heilung ohne substanz­ relevante Arzneimittelgabe möglich ist. Das L­ eben von Mensch und Tier ist feinstofflich organisiert. Bei der homöopathischen Behandlung können minimale Anreize ausreichen um eine Wirkung zu erzielen, im Gegensatz zum Vorgehen in der Schulmedizin, wo man eine große Wirkung durch eine ­große Dosis zu erwarten scheint. Die Erfahrung zeigt aber, dass viele Anwendungen nur vordergründig hilfreich sind und nicht nachhaltig wirken. 2.  Was ist die Grundidee Hahnemanns? F. Graf:  Dr. Christian Friedrich Samuel Hahnemann gilt als der Begründer der Homöopathie. Er wurde 1755 in Meißen geboren. Nach seinem Medizinstudium setzte er sich intensiv mit Naturheilverfahren aus­einander. Das Jahr 1796 gilt als die eigentliche Geburtsstunde der Homöopathie. Hahnemann veröffentlichte erstmals seine Gedanken zu seiner Grundidee, dem Ähnlichkeits- oder Simile-Prinzip, auf welchem die Homöopathie aufbaut: Krankheiten sollen durch ­Mittel geheilt werden, die bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorrufen, wie sie bei dem Kranken beobachtet werden. »Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt« (lat.: »similia similibus curentur«). Ein Beispiel: Wenn im Winter die Hände zu kalt sind, ist es besser, sie mit kaltem Schnee einzureiben, als sie unter warmes Wasser zu halten, denn dies ist bekanntermaßen sehr schmerzhaft.

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3.  Was ist bei der Herstellung homöopathischer Arzneien, zu beachten? F. Graf:  Die Herstellung von homöopathischen Mitteln ist im deutschen homöopathischen Arzneibuch (HAB) geregelt. Sie beruht auf dem Prinzip der Potenzierung: Die zum Teil hochgiftigen Ausgangssubstanzen werden in mehreren Schritten, i. d. R. mit Wasser, ­Alkohol oder Milchzucker stark verdünnt. Dies geschieht durch Verschüttelung oder Verreibung. Es gilt: je verdünnter ein homoö­ pathisches Arzneimittel, desto intensiver bzw. potenter wirkt es. Am gebräuchlichsten sind die D- und C-Potenzen. »D« steht für ­eine Verdünnung im Verhältnis 1 : 10 und »C« für 1 : 100. Arnica in C 30 wurde folglich 30mal 1 : 100 verdünnt. Die Menge an Wirkstoff wird dabei immer kleiner, die Wirkung paradoxerweise aber immer intensiver. 4.  Wie kann der Patient einen guten ­Homöopathen erkennen F. Graf:  Bei homöopathischen Ärzten ist vorab auf das Diplom zu achten, die Zusatzbezeichnung »Hom.« reicht nicht aus. Ein

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g­ uter Therapeut zeichnet sich dadurch aus, dass er eine ausführliche Anamnese macht. Diese Befragung zur Krankengeschichte ­dauert 1 – 2 Stunden und beinhaltet Vorgeschichte und Gegenwart. Danach entscheidet er sich für ein einziges Arzneimittel, das in entschiedener Potenz und in seltensten ­Gaben eingenommen wird. Eine Mischung aus zwei oder mehr Arzneimitteln wird er dem Patienten nicht geben. 5.  Welche Möglichkeiten zur Selbstbehandlung gibt es in der Homöopathie? F. Graf:  Die richtige Selbstbehandlung kann sehr schnell helfen bei Verletzung und in akuten Fällen, z. B. bei fieberhafter Erkrankung. Sinnvoll ist immer ein Basiskurs, bei dem die Grundlagen vermittelt werden! Ein entschiedener Fehler bei Laien ist die zu häufige Einnahme der Arznei: Die Homöo­ pathie ist eine Reiztherapie, d. h., wir provozieren mit der ähnlichsten Arznei und müssen in Ruhe abwarten. So wenig wie möglich so oft wie notwendig.

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Kräuterheilkunde

Rosmarin – der Muntermacher »Es war Frühling und der Rosmarin zeigte sich in seinem schönsten Gewand. Stolz stand er da, seine blassblauen Blüten sahen aus, als hätte der Frühnebel sie vergessen.« So beschreibt die Autorin Gitta Schmidt den Rosmarin in ihrem Kräutermärchen »Die Königshochzeit«. Der Rosmarin ist bei uns vor allem als unentbehrliche Zutat für die mediterrane Küche bekannt. Er hat aber nicht nur als Gewürz Bedeutung, sondern auch als Heilpflanze, etwa als Bestandteil von Teemischungen oder alkoholischen Extrakten. Außerdem ist Rosmarin eine Duftpflanze. Sein aromatischer, etwas herber Geruch ist z. B. in Schampoos oder Badezusätzen zu finden und wird oft von Männern besonders geschätzt.

Eine anregende Heilpflanze Der Rosmarin – botanisch: Rosmarinus officinalis – gehört zur Familie der Lippen­ blütengewächse (Lamiaceae). Der Name kommt aus dem Lateinischen: »Ros« bedeutet »Tau« und »marinus« heißt »zum Meer gehörend«, also »Meertau«. Die Pflanze wurde wohl so genannt, weil sie hauptsächlich am Mittelmeer wächst und sich der Tau der Nacht in den Blüten sammelt. Rosmarin hat lange, nadelförmige, am Rand umgeschlagene Blätter, die Unterseite ist filzig und behaart. Er blüht von März bis Mai, die kleinen Blüten sind blassblau und ent­halten viel Nektar. Der herrlich duftende Rosmarin kann ein bis zu 2 m hoher Strauch werden und hat stark verzweigte Äste.

Vom Rosmarin werden die Blätter verwendet und das aus den Blättern gewonnene ätherische Öl. Die Blätter sollten vor der Blütezeit geerntet werden. Will man sie aufbewahren, müssen sie rasch aber vorsichtig getrocknet werden: Um das flüchtige ätherische Öl zu erhalten, dürfen sie nicht in die Sonne gelegt werden. Zur frischen Verwendung werden die Blätter nicht klein geschnitten, getrocknet hingegen schon. Der Rosmarin ist ein Muntermacher, sowohl der Tee als auch sein ätherisches Öl: Er wirkt durchblutungsfördernd und anregend auf Herz und Kreislauf, z. B. bei niedrigem Blutdruck, Kreislaufschwäche oder in der Rekonvaleszenz. Ein Rosmarintee oder Rosmarinöl als Badezusatz hilft gegen Müdigkeit und ­Erschöpfung. Die Verwendung als Gewürz hat er neben dem charakteristischen aroma­ tischen Geschmack auch seiner appetitan­ regenden und verdauungsfördernden Wirkung zu verdanken.

Ein feuriges ätherisches Öl Rosmarinöl mit seinem krautig feurigen Duft zählt zu den beliebtesten und vermutlich am meisten gebrauchten ätherischen Ölen. Im Hausgebrauch sollte immer nur der »sanfte« Rosmarin vom Typ Cineol verwendet werden, dessen Öl in Frankreich und Italien gewonnen wird. Das ätherische Öl wird als durchblutungsfördernder Wirkstoff z. B. Körperölen zugesetzt, die schmerz­ lindernd (etwa bei Rheuma) und wärmend wirken. Aber auch als motivationsfördernder Duft im Naturparfüm ist Rosmarin nicht zu unterschätzen, beispielsweise als Unterstützung bei Schulaufgaben oder Büroarbeit.

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Ein charaktervolles Gewürz

Gartentipp

Im Sommer schmeckt der Rosmarin besonders gut zu Gegrilltem. Dazu kann z. B. das Fleisch oder auch Gemüse (Zucchini, Auberginen) in einer selbstgemachten Marinade aus Olivenöl mit Rosmarin, Knoblauch und Zitrone vor dem Grillen über Nacht eingelegt werden. Auch in der klassischen Ratatouille darf er, kombiniert mit unter anderem Thymian und Lorbeer, nicht fehlen. Eine überraschende Zutat ist Rosmarin in selbst gekochten Marmeladen, wo er – sparsam dosiert – für das geschmackliche i-Tüpfelchen sorgen kann.

Der Rosmarin wächst gut auf kargen, sandigen oder lehmigen Böden. Er liebt es heiß und sonnig und übersteht einen harten Winter nur im Topf im hellen Keller. In geschützter Lage bis ca. 600 m kann er aber auch im Freien über die Jahre zu einem kleinen Busch heranwachsen. Nach der Blüte sollten die grünen Zweige zurückgeschnitten werden. Aber Achtung: Schneiden Sie ihn nie bis in den holzigen Teil, das wird er nicht verzeihen und eingehen. Enthält Auszüge aus dem Buch Sonnenwirbel für den König – Kräutermärchen von Gitta Schmidt, Stadelmann Verlag 2010.

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Hydrotherapie

Venenpflege bei Schwangeren Eine Schwangerschaft ist für jede Frau ein ­unvergesslicher Lebensabschnitt. Oftmals wird dieser schöne Lebensabschnitt von ­müden, schweren und geschwollenen Beinen begleitet. Gründe dafür sind unter anderem die hormonelle Umstellung, die Zunahme des Blutvolumens und die veränderten Druck­ verhältnisse, die auf die Beinvenen wirken. Hilfreich, wohltuend und überaus bewährt sind die thermischen Reize aus der Schatz­ kiste der Hydrotherapie. Jede schwangere Frau kann sich mit der schnell spürbaren Wirkung von erfrischenden Wasseranwendungen nach Kneipp und abschwellenden ­Wickeln Linderung schenken.

Selbst aktiv werden »Die besten Gesundheitsmaßnahmen sind die, die Stärkendes auch spüren lassen«.

Sebastian Kneipp

Werden Sie selbst aktiv, denn gerade bei ­Venenleiden ist das eigene Tun sehr wirkungsvoll. Zur Venenpflege und bei schweren Beinen stehen die kalten bis temperierten Anwendungen im Vordergrund. Die Muskel­ fasern in den Venenwänden reagieren sehr schnell auf Temperaturreize. Durch den Kaltreiz wird der Blutfluss auf ­natürliche Weise verbessert, denn der Venendurchmesser wird verringert und die Venenklappen ­arbeiten effizient. Dadurch kann Stauungen entgegengewirkt werden. Bei regelmäßigem Einsatz der Anwendungen wird die Befind­ lichkeit sich spürbar verbessern. Für Schwangere sind je nach Konstitution und Jahreszeit folgende Anwendungen sehr zu empfehlen: Kniegüsse, Schenkelgüsse, Wassertreten, sanfte Waschungen oder die entstauenden Venenwickel.

Ihre Beine müssen für alle genannten Anwendungen warm sein, Sie sollten keinesfalls frieren oder frösteln. Der Wasserreiz darf nicht zu kalt sein. Je nach Konstitution wählen Sie 18 bis 20 Grad kaltes Wasser. Ideal ist ein gebündelter Wasserstrahl für die Güsse (z. B. mit Gießkanne, Schlauch oder Kneipp-Gießrohr). Das Wasser soll das Bein bei der Anwendung sanft ummanteln, danach wird das Wasser ab­gestreift. Sorgen Sie im Anschluss an die Wasseranwendung für Wiedererwärmung: entweder gleich ins kuschelige Bett legen oder mit Bewegung die Beine erwärmen. Eine ganz besondere Wohltat sind Öleinreibungen, die nach einem thermischen Reiz auf die feuchte Haut sanft herzwärts einmassiert werden. Die gut durchblutete Haut nimmt die Pflanzenwirkstoffe der fetten und ätherischen Öle optimal auf und rundet die Kneipp-Anwengung bestens ab. Das bewährte LavendelZypressen-Öl IS mit den wirkungsvollen ätherischen Ölen von Lavendel, Lemongrass, Myrte, Schafgarbe, Wacholderbeere und ­Zypresse in Ringelblumen- und Mandelöl ist eine wirkungsvolle Hautpflege. Angereichert mit einigen Tropfen ätherischem Pfefferminzöl hat es zusätzlich eine kühlende Wirkung.

Tipp: Abends vor dem Zubettgehen ein entlastender Knieguss in der Dusche oder im Garten hilft, den Tag besser zu beenden und leichter in die Nachtruhe zu finden. Wenn der kalte Reiz eines Gusses zu stark ist, kann alternativ eine Waschung durch­ geführt werden. Nicht nur für Schwangere, sondern in jeder Lebenssituation eine hilfreiche Anwendung.

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Pause für die Beine Wohltuend, aber oft in Vergessenheit geraten sind die entlastenden Venenwickel, die etwa 20 bis 30 Minuten auf der Haut aufliegen und intensiv abschwellend und entstauend wirken. Während der Anwendung sollten die Beine hochgelegt werden. Auch für den Venenwickel kann das Lavendel-Zypressen-Öl IS verwendet werden. Die Ölmischung wird sanft herzwärts auf die Haut aufgetragen, dann werden die Beine vom Knöchel bis über die Waden mit einem wassergetränkten, gut feuchten Leinentuch umwickelt. Darüber kommt ein Zwischentuch und noch ein trockenes Außentuch. Dieser Aufbau und der Einsatz von Naturmaterialen schaffen ein ­optimales thermisches Klima für die richtige Wirkung eines Wickels. Das Hochlegen der Beine in Verbindung mit einem Wickel ist empfehlenswert für jede Schwangere und stellt oft eine »Wohlfühl-Ruheinsel« dar. Übrigens: Wickel wirken noch besser, wenn sie mit liebevoller Zuwendung von einem ­anderen Menschen angelegt werden. Dosierte Kaltreize vom Knieguss zum Venenwickel: •• lindern Hitze-, Stauungs- und Schweregefühle in den Beinen •• verbessern das Wohlbefinden spürbar •• trainieren und stärken die Muskeln in den Venenwänden •• verringern den erweiterten Venendurchmesser sowie den Beinumfang •• verbessern die Venenklappenfunktion und die Blutzirkulation •• erhöhen die Gewebsspannung •• sind hilfreich bei Einschlafstörungen und bei Kopfschmerzen

Zum Weiterlesen:

Wie man richtig kneippt und mehr Infos zum Thema finden Sie in dem Buch »Der Venenrat­ geber« von Dr. Andreas Hildebrandt und Ursula Uhlemayr, Urs-Verlag 2004. Ursula Uhlemayr: Wickel & Co., Urs-Verlag 2011.

© »Der Venenratgeber« von Dr. Andreas Hildebrandt und Ursula Uhlemayr

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Ernährung

Erste gesunde Babykost Bei jedem Kind, ob vollgestillt oder mit Ersatzmilch ernährt, wird es irgendwann Zeit für die erste zusätzliche Löffelchenkost. Dies soll laut Empfehlung des Forschungsinstituts für Kinderernährung Dortmund (FKE) frühestens ab dem 5. und spätestens zu Beginn des 7. Lebensmonats sein. Vermeiden Sie es, früher mit der Einführung von Beikost anzufangen. Die Verdauungs- und Ausscheidungsorgane Ihres Säuglings müssen erst zu ihrer vollen Funktionstüchtigkeit heranreifen. Die Beikostnahrung liefert dem Baby wichtige Nährstoffe und zusätzliche Energie. Vor allem aber dient sie dazu, ihm neue Geschmackseindrücke zu ermöglichen und es so Schritt für Schritt an feste Nahrung zu gewöhnen. Das Ziel ist es, das Kind bis zum Anfang des 2. Lebensjahres langsam an die Familienkost heranzuführen. Es gibt übrigens auch Kinder, die die Breizeit fast ganz überspringen und mit einem knappen Jahr dann wie selbstverständlich bei den »Großen« mitessen.

Was gehört in einen Babybrei? Der erste Brei, den ihr Kind bekommt, besteht in der Regel aus reinem Gemüse wie Karotten, Pastinake, Kürbis oder Zucchini. Bewährt hat es sich, mit einer Mittagsmahlzeit anzufangen, mit zwei bis drei Löffeln im Anschluss an die gewohnte Milchnahrung. Diese Menge können Sie dann von Tag zu Tag steigern, bis Sie auf etwa 80 bis 100 Gramm kommen. Die Zugabe von hochwertigem, nativem Bio-Öl liefert wertvolle essenzielle Fettsäuren. Empfehlenswert sind Rapsöl, Olivenöl oder gelegentlich ein TL Nachtkerzen-, Lein- oder Walnussöl. Ab der 3. Beikostwoche können nach und nach Kartoffeln oder Getreideflocken und

ab dem 7. Monat gelegentlich etwas Fleisch, Fisch oder Ei ergänzt werden. 1 – 2 EL frisch gepresster Obstsaft verbessert dabei die Aufnahme des wertvollen Eisens. Wird auch das akzeptiert, können Sie beginnen, neue Gemüsesorten einzuführen, damit sich Ihr Kind mehr und mehr an die unterschiedlichen Geschmacksvarianten gewöhnt. Auf keinen Fall aber sollten Sie Zucker, Salz, Gewürze, Kakao oder Vanille zusetzen, und auch frische Kräuter gehören nicht vor dem 11. Lebensmonat in den Babybrei. Schritt für Schritt werden dann weitere Milch­ mahlzeiten durch den Milch-Getreide-Brei und den Obst-Getreide-Brei ersetzt.

Selbst kochen hat viele Vorteile Viele Eltern stellen sich die Frage, ob sie auf Gläschenkost zurückgreifen oder den Brei selbst kochen sollen. Die im Handel erhältlichen Fertiggläschen enthalten häufig viele überflüssige Inhalts­stoffe, die Produktkennzeichnungen sind oft irreführende. Der natürliche Geschmack von frisch zubereiteter Nahrung ist nicht mehr gänzlich vorhanden, meist dominiert sogar ein Einheitsgeschmack des Herstellers. Durch das Haltbarmachen und die Lagerzeit gehen wertvolle Stoffe verloren. Fertiggläschen sind erheblich teurer als selbst zubereitete Breie. Sollte jedoch Ihr Alltag einmal schnelle Küche erfordern, sind Produkte aus dem Naturkostladen (z. B. von Holle) zu bevorzugen, denn diese enthalten nur wenige, ausgewählte Zutaten und haben Bio- oder sogar Demeter-Qualität.

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© Barbara Lutterbeck

Ansonsten ist ohne jeden Zweifel Mamas ­ üche zu bevorzugen, denn so entscheiden K Sie, was Ihr Baby auf den Teller bekommt. Sie können Vorlieben und Unverträglich­ keiten berücksichtigen, Ihr Kind mit einer Vielzahl von Geschmackseindrücken bekannt machen und es schrittweise an das Familienessen gewöhnen. Selbst kochen ermöglicht, die Zutaten umweltfreundlich saisonal, regional und aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA) einzukaufen. So bekommen Sie frische, vitaminreiche Kost und sparen dabei nicht zuletzt bares Geld. Und das alles geht schneller und einfacher, als Sie vielleicht vermuten – wie die beiden Rezeptbeispiele zeigen. Pastinaken-Karotten-Hirse-Brei ab dem 5. Monat

Pfirsich-Dinkel-Brei ab dem 8. Monat

Dieser Brei eignet sich besonders für die vegetarische Beikost-Ernährung, da er viel wichtiges Eisen enthält. Neigt Ihr Baby zu hartem Stuhl, können Sie eine ungeschwefelte Trockenaprikose zusammen mit dem Gemüse weich kochen und mitpürieren.

Reife süße Pfirsiche sind im Sommer ein Hochgenuss! Ist die Schale zu rau, können Sie den Pfirsich kurz mit heißem Wasser überbrühen und dann die Schale abziehen.

50 g Pastinake 50 g Karotte 15 g Instant-Hirseflocken (z. B. von Holle) 2 TL Öl 1 – 2 EL Obstsaft (Apfel- oder Orangensaft), vorzugsweise frisch gepresst •• Die Pastinake und die Karotte waschen, schälen und in schmale Scheiben schneiden. •• Die Gemüsescheiben mit 100 ml Wasser in einen Topf geben und in 10 Minuten gar kochen. Mit einem Stabmixer fein pürieren. •• Den Brei auf ca. 50 °C abkühlen lassen, dann die Hirseflocken einrühren. •• Unmittelbar vor dem Verzehr das Öl und den Saft hinzufügen. Variationsmöglichkeit: Bei älteren Kindern ab 8 Monaten können Sie statt Obstsaft auch einen Schnitz frisches Obst, z. B. Apfel oder Aprikose, unter das Gemüse pürieren

20 g (ca. 2 EL) Vollkorn-Dinkelgrieß (z. B. von Spielberger) 100 g reifer Pfirsich 1 TL Butter oder Pflanzenöl •• Den Grieß in 100 ml Wasser aufkochen und 10 Minuten quellen lassen. •• Den Pfirsich waschen, entkernen und in kleine Stücke schneiden. •• Die Pfirsichstücke roh mit dem Stabmixer pürieren und mit dem Grieß vermengen. •• Unmittelbar vor dem Verzehr Butterflöckchen oder Öl hinzufügen.

Guten Appetit! Enthält Auszüge aus dem Buch Babybrei: Die besten Rezepte für das erste Lebensjahr von Natalie Stadelmann, erscheint im September 2011 bei Edition Styria, Wien, ISBN-13: 978-3990110423. Mit freundlicher Genehmigung des Styria Verlags.

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