KOMPASS Stadtmagazin Ausgabe 8 | 20

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130. Ausgabe 08 | 20 AUSGABE

SO MUSS

STADTMAGAZIN

r i va l i tät

ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE

Freund oder

Feind S T A D T

LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass

Lauramo

Mode für eine neue Zeit

COVER Illustration meilensteine

d a s b e s s ere i c h

SELBSTOPTIMIERUNG ZWICKAU + UMLAND VOGTLAND ERZGEBIRGE CHEMNITZ + UMLAND


Audi ElektroBOOM im Audi Zentrum Zwickau. Mit den Audi e-tron und Plug-In-Hybrid Modellen energiegeladen in eine neue Ära.

Emissionsfrei fahren: Die Audi e-tron Modelle elektrisieren mit sportlichem Antrieb, alltagstauglichem Ladekonzept, exklusivem Offroad-Look und beachtlichem Raumangebot. Ebenfalls mit an Bord: ein gutes Gefühl. Als exklusiver Audi Partner für die Markenwerte Hochwertigkeit, Sportlichkeit und Progressivität möchten wir gemeinsam mit Ihnen die Faszination Elektromobilität entdecken und erfahren. Um energiegeladenen Fahrspaß im Zeichen der vier Ringe erlebbar zu machen, erweiterten wir unseren Fuhrpark bereits jetzt um mehrere Plug-In-Hybrid- und vollelektrisch angetriebene Audi-Modelle. 2021 wird ein bedeutsames Jahr für die Automobilgeschichte in Zwickau. Ein neues Elektromodell der Marke Audi wird erstmalig in Zwickau gebaut - der neue Audi Q4 e-tron. Wir sind bereits jetzt voller Erwartung und Vorfreude. Sie wollen sich vom Audi ElektroBOOM und der Vielfältigkeit der alternativen Antriebstechniken im Audi Zentrum Zwickau überzeugen? Unsere Audi e-tron Experten stehen Ihnen für alle Fragen zur Verfügung und beraten Sie gern. Genießen Sie den eindrucksvollen Audi Fahrspaß bei einer persönlichen Probefahrt. Steigen Sie ein und lassen Sie sich elektrisieren! Alle Angaben basieren auf den Merkmalen des deutschen Marktes.

Audi Zentrum Zwickau Audi e-tron Partner Oskar-Arnold-Str. 30 08056 Zwickau Tel.: 03 75 / 56 08 60 ah@audi-zentrum-zwickau.de www.audi-zentrum-zwickau.audi/de.html

An einer Probefahrt interessiert? Code scannen und Termin vereinbaren. Verbindungskosten laut Mobilfunkvertrag.


4. Sächsische Landesausstellung www.boom-sachsen.de

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Hans Hesse, Annaberger Bergaltar, 1520/21 © Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz, Foto: D. Knoblauch.

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11.07. — 31.12.

2020

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t l e u r k h ie n a J tr se Bau 0 us h u ze 0 a i 5 nd ac ud ck lät I nS A wi haup Z Sc i 6

Mit freundlicher Unterstützung von

Die 4. Sächsische Landesausstellung wird mitfinanziert auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts des Freistaats Sachsen.

Durchgeführt von


Foto Richard Gurmai

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mensch und körper im mittelpunkt

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TIT E L

08 130. Ausgabe

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decken gegen stress und schlafprobleme

K l e i ne W e l t

14 Selbstoptimierung Das bessere Ich 22 immer besser als du Gleichgeschlechtliche Konkurrenz

thema 56 Windelfreiheit Kommunikation zwischen Eltern & Baby

K U N ST & K U LT U R

Tipps f ür Kids 58 querbeet Unterhaltung für Augen und Ohren

Thema 50 Fans 2. klasse Das Geschäft mit den VIP-Zuschauer 52 Body performance Gruppenausstellung

Le b en s s t i l

Film 54 Heimkino Filme von der Ladentheke Musik & Literatur 55 Neu im Handel Rezensiert und vorgestellt

Technik 12 satellitenschwärme Blenden sie Sternenbeobachter? Mundart 64 mike süsser Heute mal ohne Fleisch

er s i e e s

trend 60 Gewichtsdecken Kuschelige Seelentröster 62 Haarpflege Verzicht auf Shampoo und Spülung

drunter & drüber 06 weitblick 360º über den Tellerrand

K a rr i ere

thema 10 saatgutkonfetti Make friends with plants

beruf 68 Büroeinrichtung Produktive Raumgestaltung

www.deinkompass.de 08 20

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#nopoo - haare waschen ohne shampoo

Foto LEVIA

Foto Robert Longo

farbenfrohe saatenschnipsel

Inhalt

www.facebook.com/deinkompass

www.instagram.com/kompass_so_muss_stadtmagazin


E D I T O R I A L Liebeinhalt Leserinnen und Leser,

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Foto Simon Koy

besseres arbeiten effektive raumaufteilung

fleischlose sommerrezepte vom kochprofi mike süsser

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s t a d t l e b en lokal total 26 InhaLt Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS

U n t er h a l t un g Kolumne 7 Randnotiz 73 Christiane aussicht 70 HoroskOP Die Sterne im August

s t a n d a rDS 72 Gewinnzone 73 impressum

der Sommer erreicht gerade seinen Höhepunkt und endlich können wir präsentieren, woran wir so lange gearbeitet haben. Wir sind schöner, leistungsfähiger, fitter, widerstandsfähiger und zeitgleich entspannter und es gibt praktisch nichts, was wir nicht irgendwie noch steigern könnten. Nicht weniger als das Maximum wollen wir aus den uns gegebenen Jahren herausholen. Also kontrollieren wir unsere persönlichen Parameter mittels Apps und vergleichen diese mit für Norm befundenen Werten. Jugendliches Aussehen, Vitalität und Erfolg sind zum Aushängeschild eines perfekten Lebensstils geworden. Doch wann ist man eigentlich stark genug, schön genug und vor allem sich selbst genug, fragen wir in »Das bessere Ich: Wenn Selbstoptimierung zum Lebensinhalt wird.« Stutenbissigkeit bei Frauen und die Dominanz der AlphaMänner: Alles nur Klischees oder wahre Tatsachen? Gleichgeschlechtliche Konkurrenz ist gar nicht mal so selten, sagt Redakteurin Jessica Laqua und, so scheint es, teilweise evolutionär in uns angelegt. Ein Verhalten, das vielleicht jeder schon einmal an sich beobachtet hat … mehr zum Thema in: »… denn ich will immer besser sein als Du!« Das hochsommerliche Wetter schreit förmlich nach Softeis und BBQ. Doch einfach Roster, Nackensteak und Käse auf den Grill legen kann jeder! Gerade wenn auch Vegetarier am Tisch sitzen, muss man sich heutzutage schon ein bisschen mehr einfallen lassen, um seine Gäste zu beglücken. Fernsehkoch Mike Süsser verrät in »Heute mal ohne! Wie der Sommer auch ohne Fleisch lecker schmeckt« seine Lieblingsgerichte für die warme Jahreszeit, die hervorragend ohne Fleisch auskommen und erklärt, worauf er beim Essen und beim Einkauf achtet. Sind wir denn schon »Fans zweiter Klasse«, fragen sich treue Unterstützer angesichts immer teurer werdender Tickets und zum Teil skurriler Marketing-Strategien wie dem Geschäft mit den VIP-Zuschauern – Fakt ist: Fans müssen mittlerweile immer tiefer in die Tasche greifen, um das zu erleben, was vor einigen Jahren noch erschwinglich war. KOMPASS hat sich gefragt, wohin die Reise in den kommenden Jahren noch gehen könnte. Ja, die Augustausgabe ist auch thematisch heiß. Sie wissen doch: Ob in Freibad oder Zimmer, KOMPASS lesen lohnt sich immer! Ihre Redaktion.

T I C K ET

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INHALT

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Platzmangel? Pop-up-Camps liegen voll im Trend Überfüllte Strände und ausgebuchte Campingplätze. Urlaub im Heimatland liegt grade voll im Trend. Die Auslastung der innerdeutschen Urlaubsdomizile allerdings macht die Suche nach einem Quartier gerade während der Ferien zur Lotterie. Doch wo ein »Problem«, da zumeist auch eine findige Lösung: Sogenannte Pop-up-Camps sollen nun Abhilfe schaffen. trend Das Konzept ist denkbar simpel: Weitläufige, ungenutzte Grundstücke, große Gärten, aber auch Festivalgelände werden kurzfristig in »Campingplätze« verwandelt. Auf gewohnten Komfort muss man freilich verzichten, die meisten der Pop-upCamps verfügen weder über eine Rezeption, noch Restaurant oder Sanitäranlagen, lediglich die Parzelle wird mittels Kreidezeichnung abgegrenzt. Doch für minimalistische Selbstversorger im Caravan oder Wohnmobil kein Problem. Selbstverständlich gibt es bereits im Internet Plattformen, wie popupcamps.de, die sowohl das Freigeben eines Grundstückes zum Campen wie auch das Finden und Buchen eines der zahlreichen Pop-up-Campingplätze ermöglichen.

Da Großveranstaltungen bis Sommerende noch ausgeschlossen sind, entfällt bekanntlich auch die allseits beliebte Festivalsaison. Kein Grund für Fans und jene, die es werden wollen, nicht doch im Ferropolis, wo jährlich Zehntausende zum Splash- bzw. Melt-Festival strömen, zu campen. Ähnlich wie in der Lüneburger Heide, dem Festival-Areal des »A Summer Tale«, werden hier Stellplätze geschaffen. Auch, den »Saalburg Beach« des beliebte SonneMondSterne-Festivals, das alljährlich an der Thüringer Bleilochtalsperre stattfindet, kann man in diesem Sommer als Pop-up-Camper buchen. Hier darf sich der Camping-Minimalist sogar über Duschen und Toiletten freuen, es gibt ein kleines Bistro am Strand und man kann außerdem Kajaks, SUPs u. a. ausleihen. Kleiner Tipp: Während es verboten ist, sein Zelt in freier Natur aufzuschlagen, sprich wild zu campen, ist das einmalige Schlafen im Wohnmobil zur sogenannten »Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit« in der Regel zulässig. Länger als zehn Stunden sollte der Aufenthalt dann aus behördlicher Sicht aber nicht beanspruchen. Sprich, sich häuslich einzurichten oder gar ein Vorzelt aufzubauen, geht nicht.

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drunter & drüber »


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so a schas Flatulenz entpuppt sich als kostspieliges hoppala Teuer wird es für einen 22-jährigen Studenten aus Wien, weil dieser mittels lautem Darmwind den »öffentlichen Anstand« verletzt haben soll. Kurioses Eigentlich sind die Wiener ja weltweit für ihren Schmäh bekannt. Übersetzt rühmt sich der österreichische Hauptstädter gern mit seinem subtil, charmanten Humor. Nicht wirklich witzig fanden die Wiener Beamten allerdings das Verhalten eines 22-jährigen Studenten. Dieser habe laut der offiziellen Strafverfügung »vor Polizeibeamten laut einen Darmwind entweichen lassen«. Sehr zum Unmut der Beamten, denn Flatulenzen in Gegenwart von Vollstreckungsbeamten, sieht das österreichische Protokoll des öffentlichen Anstandes anscheinend nicht vor, weshalb jene dieses verletzt sahen. Nun also soll der junge Wiener eine Strafe von satten 500 Euro berappen. Natürlich fand sich die Strafverfügung in Nullkommanichts auf Twitter wieder, worauf sich die Wiener Polizei zu Wort meldete, um darauf hinzuweisen, dass »wenn einmal versehentlich einer rauskommt«, es nicht zwingend einer Anzeige bedarf. Allerdings, so die »Zu-Wort-Meldung« weiter, habe sich der Angezeigte während der gesamten Amtshandlung bereits »provokant und unkooperativ« verhalten. So habe sich der Student leicht von der Parkbank erhoben, die Beamten direkt angesehen »und in offenbar voller Absicht einen massiven Darmwind in unmittelbarer Nähe der Beamten« abgelassen. Zu viel des »Guten«, denn »anfurzen lassen sich die Kollegen dann doch eher ungern«. Der Beschuldigte übrigens findet im Nachgang seinen Gag wohl auch nicht mehr zum Lachen. Aus seiner Sicht habe er sich »weder provokant noch unkooperativ« verhalten und fühlt sich missverstanden. Er sei auch nicht der Meinung gewesen, »dass es ein solches Problem sein könnte, ›einen Schas‹ zu lassen«. Vielmehr gibt er dem großmütterlichen Bohnensterz, seinem vorab verspeisten Gericht die Schuld an der biologischen Reaktion seines Körpers. Der Student plant, gegen die Anzeige vorzugehen. Foto Hatice Yardim // unsplash.com

ch übrigens ... wir Menschen sind soziale Wesen! Und genau das ist auch der Grund, warum wir die Nähe zu anderen suchen und gesellig sind. Wir wollen kommunizieren, miteinander lachen, die neusten Updates austauschen und das Gefühl haben, gemocht zu werden und nicht alleine zu sein. Viele Dinge in unserer Freizeit üben wir zudem ganz oft nur mit anderen zusammen aus: ins Kino gehen, im Restaurant essen, im Club tanzen, mit einem Stück Kuchen im Café sitzen. Klar, man verbindet damit auch immer die soziale Komponente und will etwas Schönes erleben. Was aber, wenn man Lust auf die Aktivität hat und niemand hat Zeit? Häufig verwehren wir uns dann ein schönes Freizeiterlebnis, denn alleine ins Kino oder ins Restaurant gehen ist ja schließlich auch nicht dasselbe und irgendwie doof. Und was würden dann die anderen Menschen sagen, wenn man da ganz alleine mit einer großen Portion Nachos im Kinosessel sitzt? Bestimmt wirkt es so, als habe man keine Freunde. Stattdessen verpasst man den Film, den man unbedingt sehen will. Ja, es ist tatsächlich komisch, wenn man Dinge, die man mit einer sozialen Komponente verbindet, auf einmal alleine macht. Aber warum muss man für den Genuss eines guten Filmes oder eines tollen Tanzabends unbedingt immer zu zweit, dritt oder viert sein? Ist es nicht mutig, sich den Wunsch nach etwas auch alleine erfüllen zu können? Manchmal lohnt es sich, Dinge, die man so noch nie vorher gemacht hat, auszuprobieren. Im Fokus steht dann nicht die Kommunikation, sondern man selbst. So kann man dafür sorgen, dass das Leben mehr Entschleunigung erfährt und man sich auch die Dinge gönnt, auf die man Lust hat. Zudem merkt man, dass es andere Leute eigentlich auch gar nicht interessiert, warum man nun alleine bestimmten Aktivitäten nachgeht. Also: Zeit für neue Erfahrungen nehmen und einfach mal alleine die Dinge machen, die man sonst nur zu zweit machen würde!

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es geht auch nachhaltig Aus Köttbullar werden Plantbullar Jetzt mal ehrlich: Die meisten brauchen doch gar nicht wirklich etwas, wenn sie dem schwedischen Möbelriesen einen Besuch abstatten. Viele Kunden führt der Weg nach den obligatorischen Teelichtern direkt ins Ikea-Restaurant: Köttbullar tanken. Die schwedischen Hackbällchen sind nicht nur in Deutschland sehr beliebt, weltweit werden jährlich über eine Milliarde der kleinen Fleischsnacks verkauft. genuss Durch die Finger schauten bisher allerdings all jene, die bewusst auf Fleisch verzichten. Nun hat der schwedische Global Player reagiert und die Köttbullar für Vegetarier vorgestellt. »Plantbullar« heißt das neue Gericht, das es ab August in den gelb-blauen Restaurants zu essen geben wird. »Er sieht aus wie unsere klassischen Fleischbällchen, schmeckt genauso gut und hat denselben saftigen Biss – aber seine Klimabilanz liegt im direkten Vergleich bei nur vier Prozent. Es geht also genauso lecker – und gleichzeitig nachhaltiger und smarter«, heißt es dazu aus der Firmenzentrale. Doch werden eingefleischte Konsumenten der komplett pflanzenbasierten Alternative zumindest eine Chance geben? Die Schweden jedenfalls sind überzeugt, dass die Neukreation »auch überzeugte Fleischesser ansprechen« wird. »Wir erhoffen uns tatsächlich, künftig weniger Köttbullar zu verkaufen. Derzeit verkaufen wir eine Milliarde pro Jahr. Wenn man überlegt, dass wir auch nur einen Teil davon in eine pflanzliche Variante umwandeln könnten, würde das einen großen Unterschied für unsere Klimabilanz bedeuten«, erläutert Sharla Halvorson, Health & Sustainability Manager IKEA Food. Das pflanzliche Bällchen eignet sich übrigens auch für Veganer, da es komplett ohne tierische Inhaltsstoffe auskommt. Nach eigenen Angaben setzt Ikea hierbei auf eine Kombination aus Erbsenprotein, Hafer, Äpfeln sowie Kartoffeln. Auch im Schwedenshop der Einrichtungshäuser werden die Pflanzenbällchen zum Mitnehmen für die Zubereitung zu Hause künftig erhältlich sein. In den Restaurants, so sie schon wieder geöffnet haben, wird das Gericht mit Kartoffelpüree, Erbsen, Preiselbeeren und Rahmsoße angeboten, genau wie der Klassiker. Günstiger soll die Alternative zudem auch sein – na, wenn das kein Grund ist, mal zu probieren ... Fotos Ikea | freepik.com

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konzertteilnehmer gesucht Studie mit 4000 besuchern

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JOHANNES KIRCHBERG

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JUNE COCĂ“

Besonders die Veranstaltungsbranche hat noch schwer zu tragen an den Folgen der Corona-Pandemie. GroĂ&#x;veranstaltungen sind nach wie vor tabu. Denn die Frage bleibt: Wie gefährlich wäre beispielsweise ein Konzert mit Tausenden Zuschauern und was hat Tim Bendzko damit zu tun? studie Wie kĂśnnen GroĂ&#x;veranstaltungen auch in Zeiten von Corona funktionieren? Was gilt es zu beachten? Wie sollen die BesucherInnen geschĂźtzt werden? Diesen Fragestellungen wollen Forscher der Universitätsmedizin Halle (Saale) mit dem Projektleiter Dr. Stefan Moritz in einer deutschlandweit einmaligen und wegweisenden Studie namens ÂťRESTART-19ÂŤ auf den Grund gehen, und suchen nun fĂźr ein Konzert des Berliner Singer-Songwriters Tim Bendzko am 22. August in Leipzig noch rund 4000 gesunde Freiwillige im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Selbstverständlich gelten während des Projektes der besonderen Art strenge HygienemaĂ&#x;nahmen, so mĂźssen sämtlich Probanden FFP2Masken tragen. Erste Ergebnisse werden ca. vier bis sechs Wochen nach dem Experiment erwartet. Ziel der Forscher sei es, ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit dem sich das Risiko eines nachträglichen Ausbruches der neuartigen Virusinfektion vorab berechnen lasse. DarĂźber hinaus erhoffen sich die Wissenschaftler Informationen Ăźber die Anzahl der Kontakte von Konzertbesuchern mit anderen Menschen im Rahmen der Anreise. Als grĂśĂ&#x;te Herausforderung gilt in diesem Zusammenhang die Datenauswertung, so Projektleiter Stefan Moritz. ÂťDenn wir werden Ăźber einen ganzen Tag hinweg alle fĂźnf Sekunden die Kontakte zu allen anderen Probanden im Umkreis von 30 Metern messen.ÂŤ Konkret werden bei dem Konzert drei Szenarien durchgespielt. Zunächst soll es einen Ablauf geben, wie er vor Corona stattgefunden hätte: mit zwei Eingängen in die Arena Leipzig, ohne Abstandsregeln und Ă„hnliches. Danach planen die Forscher ein Szenario mit strengerem Hygienekonzept mit mehr Eingängen und deutlich grĂśĂ&#x;eren Abständen durchzufĂźhren. Schlussendlich werde man in Szenario drei auf den ZuschauertribĂźnen einen Abstand von 1,5 Metern einhalten. Allerdings seien dann nur mehr knapp 2000 Probanden beteiligt. Finanziert wird das Projekt zum GroĂ&#x;teil von den Ländern Sachsen-Anhalt und Sachsen. Foto Debby Ledety // unsplash.com

14. AUG

STRECKENBACH & KĂ–HLER

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2ERSITZ

22. AUG

WELTKRITIK DELUXE

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CLAUDIUS BRUNS

Tickets bei allen bekannten VVK-Stellen

WWW.ALTER GASOMETER.DE 08 20

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achten sich auch Hannah Hartmann und Philip Weyer, beide Produktdesignstudenten der Kunsthochschule Kassel. Ihre Vision? Nicht weniger als ein »nachhaltiges, agiles, soziales und innovatives Unternehmen aufzubauen, welches einen wichtigen Beitrag zum Erhalt, zur Steigerung sowie zum Wissen über die Wichtigkeit der Biodiversität leistet« und dabei einen positiven Einfluss auf die soziale und physische Umwelt erzielt. Ihr Produkt so simpel wie genial: Saatgutkonfetti.

»Wir möchten aufzeigen und beweisen, dass es möglich ist, mit der Natur zu arbeiten und nicht gegen sie. Dass Konsumgüter auch einen Bildungsauftrag haben können, ohne angestaubt zu wirken. Dass sie positive Denkanstöße liefern können. Kurzgesagt: Dass es möglich ist, mit Konfetti und positiven Vibes, Fortschritte in eine nachhaltigere Zukunft zu machen, in der das Bewusstsein für die Auswirkungen unseres Handelns präsent sind.«

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er sie es t h e m a

s a at g u t k o n f e t t i

Foto Richard Gurmai

m a ke fr i en d s w i t h p l a n t s

Das Werfen von Konfetti zu allerlei Anlässen folgt einer langen Tradition und nein, es muss nicht immer Fasching, Silvester oder ein Jubiläum sein. Kinder lieben die farbenfrohen Schnipsel, Erwachsene meist weniger – nachvollziehbar, muss man den »Dreck« ja auch irgendwie wieder loswerden. Was aber, wenn es gelingt, das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden?


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So einfach gehts Reingreifen, werfen, sich freuen. Illustrationen Johannes Choe

Farbenfrohe Schnipsel Aus heimischem Saatgut. Foto Isabel Hemberger

mehr als nur »kein müll« Das entstandene bunte Saatgutkonfetti basiert auf einer Stärkemischung, der natürliche Farbstoffe zugeführt werden und enthält das Saatgut von 26 heimischen Pflanzenarten, die Heimat und Nahrung für (Wild-)Bienen, weitere Insekten und Kleintiere bieten. Die dafür notwendigen Erntemengen der Sämereien werden meist von Hand in der freien Natur gesammelt und sind so gering, dass die lokalen Populationen nicht beeinträchtigt werden. Entsprechend ist alles vegan und biozertifiziert! Da die enthaltenen Samen allesamt Lichtkeimer sind, die sich unter verschiedensten klimatischen Bedingungen und Jahreszeiten entwickeln, ist es also weder notwendig, die Samen einzugraben, noch die kompostierbaren Reste zu beseitigen. Bei der Auswahl der Pflanzen ging es den beiden Erfindern nicht vordergründig um die ästhetischen Ansprüche des menschlichen Auges, sondern richtete sich vielmehr nach den diversen Bedürfnissen der Natur. Und das Beste: Es hat hervorragende Flugeigenschaften.

Für jede Gelegenheit Das Saatgutkonfetti ist in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Foto Isabel Hemberger

Saatgut und somit auch das Konfetti sind übrigens ausschließlich für den Einsatz in Siedlungsgebieten bestimmt. Es soll einladen, beispielsweise brachliegende Grünflächen zurückzuerobern. »Kurzfristig möchten wir das Konfetti nutzen, um auf den dramatischen Rückgang der Insekten und den Verlust der Artenvielfalt aufmerksam zu machen. Es bietet einen guten Gesprächseinstieg in die sonst sehr sperrigen Themen wie das Insektensterben und den Klimawandel. Auf lange Sicht kann das Konfetti Artenvielfalt an Orten wie Industriebrachen, Wegesrändern, Innenstädten, Vorgärten etc. entstehen lassen, die bisher ihre Biodiversität durch unseren Lebensstil eingebüßt haben.« Ein weiterer Vorteil: Die bunte Saatgutmischung verbreitet mehrjährige Pflanzen, die zur Heimat und Nahrungsquelle für Insekten und kleinere Säugetiere werden. Natürlich kann man das Saatgutkonfetti auch in einem Blumenbeet oder Ähnlichem anpflanzen. Dann schadet es allerdings nicht, es leicht anzudrücken (jedoch nicht zu vergraben) und auch ein wenig Wasser hin und wieder wird gern genommen.

Erleben Sie unvergessliche Events im Karpfenpfeifersaal des Bio-Seehotel Zeulenroda.

Reinhard Mey Abend 30.10.2020 mit Ludwig Müller

The Rattles & Beatclub 27.11.2020 Rocking Christmas

für glitzernde momente ohne schlechtes gewissen Vom Ausdauernden Lein über Feld-Thymian und Duftveilchen bis zu wilden Stiefmütterchen, Felsennelke und Schlüsselblume, die bunten Konfetti-Sämlinge sorgen nicht nur in der Natur für Furore. Neben dem »Preis der Studierenden« auf dem »Rundgang« der Kunsthochschule Kassel und dem Publikumspreis des »UNIKAT-Ideenwettbewerb« konnte das Crowdfunding finanzierte Projekt auch beim »Green Concept Award 2019« überzeugen.

Bei Outdoor-Events wie Kindergeburtstagen, Schulanfängen, Hochzeiten aber auch Musikfestivals, Firmenjubiläen oder einfach so lässt das Saatgutkonfetti einen Mehrwert für Mensch und Umwelt entstehen, von dem auch die Insekten profitieren - damit nach Veranstaltungen mehr bleibt als nur »kein Müll«. Erst feiert der Mensch und dann die Natur – ganz einfach!

Info www.saatgutkonfetti.de

Tom Astor 07.02.2021 unplugged

Bernd Stelter 23.04.2021

Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende

Aktuelle Programmvielfalt, alle weiteren Informationen und Tickets auf:

www.seestern-eventz.de Bio-Seehotel Zeulenroda Bauerfeindallee 1 | 07937 Zeulenroda-Triebes Tel +49 36628 98-0 08 20

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Satelliten schwärme b l en d en s i e d i e s t ernen b eo b a c h t er ?

Große Konstellationen von Kleinsatelliten sollen zukünftig für weltweit verfügbare Internet- und Mobilfunkzugänge sorgen. Nachdem die ersten Satellitenschwärme nun im All kreisen, sind viele Astronomen besorgt. Denn das Licht, das diese Schwärme reflektieren, könnte die meisten Sterne am Himmel überstrahlen und so dafür sorgen, dass Himmelsbeobachtungen von der Erde aus kaum noch möglich sind.

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Lebensstil T e ch n ik

a S a t e l l i rt e tnus n chwä rme

Foto Klemen Vrankar // unsplash.com

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n wenigen Jahrzehnten könnten Astronomen am Nachthimmel nichts mehr sehen. Immer mehr künstliche Himmelskörper umkreisen die Erde. Heute sind es etwa 5000 Satelliten, die in verschiedenen Höhen von einigen Hundert bis zu vielen Tausend Kilometern unterwegs sind. Sie machen nicht nur den Verantwortlichen in der bemannten und unbemannten Raumfahrt Sorgen, sondern auch den Astronomen. Denen fliegt nämlich immer häufiger ein Satellit ins Bild. Weil die astronomische Fotografie mit langen Belichtungszeiten und hohen Empfindlichkeiten arbeitet, hinterlassen Satelliten schmale weiße Streifen im Foto. Außerdem überstrahlen sie lichtschwächere und weit entfernte Objekte.


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kleinsatelliten sorgen für breitband-internet Und wenn es nach mehreren großen Unternehmen geht, sollen es demnächst noch viel mehr Satelliten werden. So schoss der Raumfahrtkonzern SpaceX, der dem US-Milliardär Elon Musk gehört, Ende Mai 2019 die ersten 60 kleinen Kommunikationssatelliten ins All, die den Grundstock für das orbitale Kommunikationsnetz »Starlink« bilden sollen. Es soll am Ende der Aufbauphase 2027 rund 12 000 Kleinsatelliten umfassen und die gesamte Erde mit kostenlosen Internet-Zugängen versorgen. Die Satelliten werden in drei Höhenbereichen unterwegs sein. Bis zu 1584 von ihnen werden in 550 Kilometern Höhe kreisen, 2835 in 1100 bis 1325 Kilometern Höhe, und bis zu 7518 in 340 Kilometern Höhe in einem Orbit, der über beide Pole führt. Auch andere Betreiber sind im Spiel. So plante das mittlerweile insolvente US-Unternehmen OneWeb zusammen mit dem Airbus-Konzern ein ähnliches Netz aus rund 600 Flugkörpern. Von denen hat OneWeb vor seiner Insolvenz Ende März 2020 nur knapp ein Zehntel ins All gebracht. Der kanadische Betreiber von Kommunikationssatelliten Telesat-Leo arbeitet an Kleinsatelliten, die entlegene Gebiete in Kanada ans globale Kommunikationsnetz anschließen sollen. Deren Netz soll 292 Satelliten umfassen. Auch Amazon-Gründer Jeff Bezos drängt mit seinem »Kuiper«-Projekt in diesen gerade entstehenden Markt. Sein »Kuiper«-Netz soll einmal 3236 Satelliten stark sein. Daneben schießen immer mehr Staaten Minisatelliten für wissenschaftliche Zwecke nach oben. Die kleinsten sind kaum größer als ein Tennisball. Andere haben die Größe eines Kühlschranks.

wieso »starlink« die astronomen beunruhigt Ein »Starlink«-Satellit mit etwas über 200 Kilogramm Gewicht ist da schon wesentlich größer. Und er ist groß genug, um am klaren Nachthimmel mit bloßem Auge erkennbar zu sein. Zudem bieten die »Starlink«-Satelliten alles, was auch die größeren Satelliten ausmacht: Sie haben Solarpaneele, Korrekturtriebwerke und ein eigenes Navigationssystem an Bord. Sie können sogar selbstständig anderen Satelliten ausweichen. Untereinander sollen sie über Laser miteinander verbunden sein. Im Schnitt wird ein Satellit auf beiden tieferen Bahnebenen rund fünf Jahre im All sein, bevor er zurück zur Erde fällt. Allerdings schlugen Astronomen schon nach dem Start der ersten »Starlink«-Flugkörper Alarm.

Satelliten im Orbit Im November 2019 startete der dritte Schwung »Starlink«Satelliten vom Cape Canaveral. Fotos SpaceX

Die Satelliten leuchteten so hell, dass sie mit bloßem Auge zu sehen waren. »Das hat das Potenzial, zu verändern, wie ein natürlicher Nachthimmel aussieht«, sagte damals der USAstronom Tyler Nordgren gegenüber der New York Times. Andere Astronomen zeigten sich besorgt, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Himmel zu sehen sein könnten.

mögliche abhilfe Elon Musk zeigte sich einsichtig, zumal Fotografen und Filmemacher aus vielen Teilen der Welt zeigten, wie sich das Firmament durch die »Starlink«-Konstellation veränderte. Er meinte, er würde dafür sorgen, dass die Satelliten eine dunklere Oberfläche bekämen und so weniger Licht reflektieren würden. Das würde jedoch nichts an den Störungen ändern, die der Satellitenfunk möglicherweise für die Radioastronomie bewirken würde.

Trotzdem dürfte die Zahl von Satelliten im erdnahen Weltraum weiter wachsen. Die National Space Society in den USA macht sich bereits für eine naheliegende Lösung stark. Sie fordert, mehr Weltraumteleskope im All zu stationieren, die dann von Fachastronomen wie von Hobbyforschern gleichermaßen genutzt werden könnten.

Text Friedrich List Info www.starlink.com

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Das bessere Ich W enn Se l b s t op t i m i erun g z u m Le b en s i n h a l t w i r d

Foto Drew Graham // unsplash.com

Schöner, leistungsfähiger, fitter, widerstandsfähiger und zeitgleich entspannter, es gibt praktisch nichts, was man nicht irgendwie noch steigern könnte. Nicht weniger als das Maximum wollen wir aus den uns gegebenen Jahren herausholen. Also kontrollieren wir unsere persönlichen Parameter mittels Apps und vergleichen diese mit für Norm befundenen Werten. Wir folgen vermeintlichen Fitnessexperten, halten uns an Ernährungsformeln und helfen mit Hyaluron, Farbe und manchmal Silikon nach. Jugendliches Aussehen, Vitalität und Erfolg sind zum Aushängeschild eines perfekten Lebensstils geworden. Doch wann ist man eigentlich stark genug, schön genug und vor allem sich selbst genug?

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Titel

selbstoptimierung »


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aut einer im Frühjahr 2016 in Deutschland durchgeführten Onlinestudie des Marktforschungsinstitutes MyMarktforschung ist tatsächlich nicht einmal jeder zweite Deutsche mit dem eigenen Körper bzw. Aussehen zufrieden. Jeder Achte gibt sogar an, unzufrieden zu sein. Noch deutlicher wird der Unterschied, betrachtet man ihn hinsichtlich der Geschlechter: Während bei den Männern sich immerhin mehr als die Hälfte mit ihrem Körper, ihrem Aussehen wohlfühlen, zeigen sich bei den Frauen lediglich rund vier von zehn zufrieden. (Quelle: SPLENDID RESEARCH GmbH) Dass wir körperliche Schönheit nicht nur als erstrebenswert, sondern als persönliche Glücks- und Heilsbringer ansehen, war sicherlich zunächst einem verklärten Werbeideal zu verdanken. Schon früh erkannten kreative Werbetreibende das Potenzial von Schönheit als bedarfsfördernd und somit verkaufssteigernd. Aber die übersteigerten Ideale angenommen, kultiviert und dafür gesorgt, dass sie unser tägliches Sein nachhaltig beeinflussen, haben wir schon selbst. Wir präsentieren unser Leben auf Instagram, Snapchat und TikTok und gieren nach Likes und Aufmerksamkeit – gern für unser äußeres Erscheinungsbild und unser perfekt scheinendes Leben. Also kämpfen wir gegen die Kilos, unsere eigentlichen Gelüste, vermeintliche Unzulänglichkeiten, äußere Makel und unseren inneren Schweinehund. Montags Kickboxen, Mittwoch Yoga, freitags Krafttraining und zwischenrein gehen wir walken, joggen und meditieren. Wir färben, diäten und laufen ihm davon, dem Älterwerden. Nur, um an der nächsten Ecke deprimiert festzustellen, wir können ihnen nicht entkommen, den Instagram-Schönheiten, den Barbielookalikes, den Supermännern mit Hipster-Bun und Sixpack.

Sommer, Sonne, Sixpack Auch die Männerwelt misst sich an medialen Vorbildern. Foto Damir Spanic // unsplash.com

Kein Entkommen u. re.: Schönheit ist in den Medien omnipräsent und führt beim Blick in den eigenen Spiegel oft zu Verdruss. Foto Alex Maloney // unsplash.com

Der Preis der Schönheit Ab einem gewissen Alter allerdings reichen gesunde Ernährung und sehr viel Bewegung nicht mehr aus, die Erdanziehung fordert ihren Tribut, ob wir wollen oder nicht. Selbstverständlich kann man auch hier Abhilfe schaffen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt jedoch wird der Kampf um die vermeintliche Jugend zum Battle der Geldbörsen.

Entsprechend erfreuen sich ästhetische Eingriffe einer stetig wachsenden Beliebtheit, wie auch die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) mit der Veröffentlichung der Ergebnisse ihrer jährlichen Ärztebefragung1 bestätigt. Das Ergebnis der Operations- und Behandlungsstatistik 2019 zeigt: Mit insgesamt gemeldeten 83.338 Eingriffen wurden 2019 laut VDÄPC-Statistik rund 7,5 Prozent mehr Operationen als noch 2018 durchgeführt. Das betrifft sowohl die ästheProf. Dr. med tisch-plastischen als auch die minimalDennis von Heimburg invasiven Eingriffe, so VDÄPC-Präsident Prof. Dr. med. Dennis von Heimburg. Plastischer Chirurg und Präsident des Foto 2020 VDÄPC - Vereinigung »Mit Abstand Spitzenreiter sind bei VDÄPC. der Deutschen Ästhetisch-Plastischen beiden Geschlechtern wieder die FalteChirurgen nunterspritzungen mit Botulinum mit 22.764 Eingriffen, gefolgt von 18.448 Behandlungen mit Hyaluron. Auf Platz drei befindet sich die Fettabsaugung, die 2019 mit 6.110 Eingriffen einen deutlichen Anstieg, nämlich um 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen kann. Dabei ist die Verteilung aller Eingriffe auf Frauen und Männern mit 86 Prozent zu 14 Prozent konstant geblieben.« Ein Boom, der auch in den nächsten Jahren weiter anhalten wird, wie von Heimburg prognostiziert. »Erprobte Materialien sowie ein sehr gutes Verhältnis von Effekt, Sicherheit und Preis bestimmen diesen Boom.« Ein weiterer Vorteil der sogenannten »leichteren« Eingriffe im Gesicht mit Botulinumtoxin oder Fillern sei zudem, dass diese nach einem Beratungsgespräch beim Facharzt verhältnismäßig kurzfristig und unkompliziert – Stichwort: Botox to go - durchgeführt werden können. Die VDÄPC warnt jedoch ausdrücklich davor, Schönheitsoperationen mit üblichen (Weihnachts-) Geschenken wie beispielsweise Schmuck oder Büchern zu vergleichen. Auch wenn der Wunsch nach optischer Veränderung oft ganz oben auf der Wunschliste stehe. »Es handelt sich auch bei den kleineren Behandlungen um ein medizinisches Vorgehen mit allen damit verbundenen Risiken und nicht um ein typisches Konsumgut für Kurzentschlossene«, so Prof. von Heimburg. [1] www.vdaepc.de/vdaepc-statistik-zahlen-fakten-und-trends-in-der-aesthetisch-plastischen-chirurgie

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Doch wer nun glaubt, optische Selbstoptimierung sei ein rein weibliches Phänomen, der irrt gewaltig. Längst hat die Suche nach dem perfekten Selbst die Männerwelt erreicht und so hat sich die Zahl der ästhetischen Operationen bei Männern mehr als verdoppelt. Mit 8.621 operativen Eingriffen in 2018 und 4.083 Operationen in 2017 erfährt der Trend eine Steigerung von 111 Prozent. Einen Grund sieht der VDÄPC in der Tatsache, dass die Männer der geburtenstarken Jahrgänge nun etwa Mitte 50 seien und so für einen demografisch bedingten Anstieg sorgten. Bei Männern ist übrigens die Oberlidstraffung die Behandlung Nr. 1 und die Fettabsaugung schaffte es von Platz vier auf zwei in der Beliebtheitsskala. Gefolgt von den Nasenkorrekturen und der sogenannten Gynäkomastie (Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann) bleibt für die Bauchdeckenstraffung lediglich Platz fünf. Selbstverständlich muss es nicht immer gleich ein großer chirurgischer Eingriff wie eine Nasenkorrektur (in Deutschland zwischen 3.000 und 4.700 EUR), eine Fettabsaugung (ca. 1.500 – 5.000 EUR je nach Behandlungsregion und Menge) oder eine Brustvergrößerung inklusive Straffung (ca. 6.500 EUR) sein. Oft genügen schon kleine, nur minimalinvasive Eingriffe oder intensive Wellness Treatments, um ein besseres Körpergefühl hervorzurufen. Gerade Frauen fangen zumeist vorsichtig an und ziehen minimalinvasive Eingriffe, wie Botulinum oder Hyaluron zur Faltenbehandlung vor. Geschlechterübergreifende Selbstoptimierung

Top 10 Eingriffe re. o.: Auch im Jahr 2019 stieg die Anzahl der ästhetisch-plastischen als auch der minimalinvasiven Eingriffe. Grafik 2020 VDÄPC

Ästhetische Eingriffe bei Männern haben sich in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt. Foto peoplecreations // freepik.com

Ein Revival in Sachen Schönheitstrend feiert Permanent Make-up. Wer sich nun mit Schrecken an balkenförmige Augenbrauen und furchtbare Lippenkonturen erinnert fühlt, dem sei gesagt: Das ist zum Glück lange her. Neue Techniken wie das sogenannte Microblading sorgen für natürlich aussehende, volle Augenbrauen. Anders als bei anderen Permanent Make-up Methoden findet hier kein Pigmentiergerät Verwendung. Vielmehr werden mithilfe einer Art Skalpell mit feinsten, kleinen Klingen (Blades) Striche in die Haut geritzt. Auf diese wird anschließend Farbe aufgebracht, die einzieht, so entstehen zarte Linien, die wie echte Härchen aussehen. Ganz günstig ist die Methode zugegeben nicht, je nach Studio werden 300 bis 500 EUR fällig. Natürlich lassen sich nicht nur schöne Augenbrauen mittels Permanent Make-up zaubern, schmale Lippen erhalten durch neue Konturen mehr Volumen, Narben können kaschiert oder ein paar hübsche Sommersprossen dekorativ platziert werden. Dennoch, nichts ist für immer: In der Regel hält Permanent Make-up je nach Methode zwei bis drei Jahre, abhängig von der natürlichen Hauterneuerung, dem Hauttyp, Lebensstil und Sonneneinstrahlung verblassen die Farbpigmente nach und nach.

Voll im Trend Für die Schönheit unters Messer? Umfragen bestätigen: Jeder Fünfte könnte sich eine Schönheits-OP vorstellen. Foto Wavebreak Media // freepik.com

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Gefährlicher Trend – Intimchirurgie Dass der Zwang zur Perfektion manchmal merkwürdige Wege geht, zeigt nicht zuletzt ein Trend, der seit einigen Jahren bereits deutlich an Fahrt aufnimmt. Die chirurgische »Verschönerung« der weiblichen Genitalien – die sogenannte Female Genital Cosmetic Surgery (FGCS). Ja, richtig gelesen: Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr, nach Angaben des VDÄPC, 1.678 intimchirurgische Eingriffe durchgeführt. Das ist ein Anstieg um 16,45 Prozent gegenüber 2018. Einen Grund für den Zuwachs in diesem Bereich sehen Ärzte in der zunehmenden Darstellung voll- oder teilrasierter weiblicher Genitalien in den Medien. Auch die Pornoindustrie dürfte das Schönheitsideal im Intimbereich entscheidend mitprägen. »Propagiert« wird ein Genitale, das wie das eines jungen Mädchens aussieht, sprich die äußeren Schamlippen sollten im »Idealfall« die inneren gänzlich verdecken. Eine Patientenbefragung der Deutschen Gesellschaft für Intimchirurgie und Genitalästhetik e. V. aus dem Jahr 2013/14 kommt zu dem wenig überraschenden Ergebnis, dass lediglich bei 32,7 Prozent der Frauen (Befragungsalter Median 29,5 Jahre) die inneren Schamlippen im Stehen vollständig von den äußeren verdeckt werden. Was ist also wirklich normal und mit welchen Komplikationen müssen Frauen rechnen, die sich für den korrigierenden Schnitt im Schritt entscheiden? KOMPASS hat bei einem Gynäkologen und Geburtshelfer nachgefragt.

Dipl.-Med. Uwe W. Schröter: Unter der weiblichen Intimchirurgie versteht man verschiedene Dinge, da gibt es beispielsweise die Reduktion der inneren oder äußeren Schamlippen; die Hügelreduktion, eine sogenannte Plastik des Mons Pubis, weiterhin werden Vagino- oder Scheidenplastiken mit Vaginalstraffung durchgeführt und dann gibt es auch noch die Hymenrekonstruktionen. Ziel der gesamten Intimchirurgie ist eigentlich, dass sie Funktionsstörungen, angeborene oder erworbene Veränderung im GenitalbeDipl.-Med. Uwe W. reich, beheben will. So kann es zum BeiSchröter spiel sein, dass die Schamlippen viel zu FA Gynäkologie und Geburtshilfe groß sind und Beschwerden machen, so(Frauenarztpraxis HBK Poliklinik, wohl beim Tragen von Kleidung als auch Schumannplatz 5-7, Zwickau) beim Geschlechtsverkehr. Und dann gibt es auch noch andere, oft geburtstraumatisch bedingte Veränderungen. Grundsätzlich wichtig ist: Es kann im Rahmen der Intimchirurgie, wie bei jedem anderen operativen Eingriff, immer auch zu Komplikationen kommen. Beispiele sind: Blutungen, Infektionen, spätere Narbenbildung, die zu Schmerzen und Beschwerden im Genitalbereich führen können.

Die meisten Frauen sind heute im Intimbereich rasiert. Das Genitale, welches früher durch Haare verdeckt wurde, ist heute sichtbar und viele Frauen haben ein Problem damit, wenn »ihres« ein bisschen anders aussieht als die sogenannte Norm. Gerade junge Frauen sollten aber darauf aufmerksam gemacht werden, dass Genitalchirurgie aus rein ästhetischen Gründen nicht unbedingt sinnvoll ist, weil sich das Genitale der Frau im Laufe des Lebens verändert. Es kann nicht immer so aussehen wie bei einem 14-jährigen Mädchen. Nein, das Genitale einer reifen Frau sieht nun mal anders aus. Da sollte der behandelnde Frauenarzt auch eine aufklärende, erzieherische Funktion übernehmen. Ergeben sich nach intimchirurgischen Eingriffen eventuell Probleme für einen späteren normalen Geburtsvorgang?

Als Geburtshelfer sehe ich zum Beispiel bei einer Labien-Plastik, also einer Reduktion der Schamlippen, im Normalfall keine Einschränkungen für eine Entbindung, da die Scheide hier nicht verengt wird und es zu keiner Narbenbildung im Bereich des Geburtskanales kommt. Scheidenverengende Operationen hingegen können schon Probleme machen, weil unter der Geburt eine Dehnung des Geburtskanales durch mögliche Narbenbildungen unter Umständen nicht ausreichend möglich ist bzw. verhindert werden kann. Die Folge wäre, dass dann eine Spontangeburt nicht möglich ist und die Entbindung durch Kaiserschnitt erfolgen muss. Andererseits können kosmetische Operationen am Genitale nach Entbindung medizinisch notwendig werden, zum Beispiel nach Dammrissen, Scheiden- oder Labienrissen. Treten nach diesen Verletzungen Beschwerden auf, kann es sein, dass dann Narbenkorrekturen durchgeführt werden müssen, um die Beschwerden zu beseitigen. Manchmal sind auch ästhetische Korrekturen notwendig. Irgendwelchen Schönheitsidealen nacheifern sollte Frau aber keinesfalls und auch eine übertriebene Intimchirurgie gilt es zu vermeiden. Es gibt sicher verschiedene Ansatzpunkte und ein plastischer Chirurg wird das sicher anders sehen als ein Geburtshelfer. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass Eingriffe stets wohlüberlegt sein sollten! Wichtig ist, dass immer eine Indikation dafür steht, die Frauen ausreichend aufgeklärt werden und wie man so schön sagt, dass alles mit Augenmaß gemacht wird. Bei Beschwerden sollte einer Frau natürlich immer geholfen werden!

Die Vaginen der Frauen sind so verschieden und individuell wie ihre Trägerinnen und definitiv kein Grund an sich zu zweifeln. Wer sich ein Bild von der vielfältigen Schönheit des weiblichen Genitals machen möchte, dem sei das Fotoprojekt »Womanhood: The Bare Reality« der Künstlerin Laura Dodsworth ans Herz gelegt: www.lauradodsworth.com/ womanhood

Katja Krasavice Die 23-jährige Youtuberin und Rapperin steht zu ihren Beauty-OPs, für ihren BarbieLook wird sie von ihren Followern gefeiert. Ihr folgen allein auf Instagram rund 2,5 Millionen vornehmlich junge Menschen. Foto Drilon Cocaj // wikimedia.org

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die kehrseite der medaille Ein perfekter Körper ist - so das gängige Normativ - sehr schlank, vital und im besten Fall sportlich durchtrainiert. Nun haben wir aber nicht alle die perfekten Gene, dem Idealbild von Haus aus zu entsprechen. Erreichen wir mit ausgewogener Ernährung und moderatem Training nicht unser erwünschtes Erscheinungsbild, greifen wir immer häufiger zu drastischeren Methoden. Die Folgen zeigen sich oft erst nach Jahren. Essstörungen sind eine der Manifestationen eines gestörten Selbstbildes. Sie gelten allgemein als Krankheit junger Frauen und Mädchen. Eine Datenanalyse der KKH Kaufmännische Krankenkasse2 macht nun aber deutlich, dass auch zunehmend Männer und ältere Frauen von Magersucht, Bulimie und Binge-Eating betroffen sind. Deren Anzahl habe sogar viel drastischer zugenommen als bei Teenagerinnen: Die KKH verzeichnet demnach im Zeitraum von 2008 bis 2018 ein Plus von knapp 60 Prozent bei den 12- bis 17-jährigen Männern, die wegen einer Essstörung ärztlich behandelt wurden. Unterdessen sind rund ein Viertel aller Erkrankten in dieser Altersgruppe männlich, vor zehn Jahre waren es noch ca. 20 Prozent.

Die Auswertung zeigt darüber hinaus, dass Essstörungen längst nicht mehr nur eine Krankheit der Jugend sind. Auch die Zahl der betroffenen über 40-jährigen Frauen ist mit einem Plus von 54 Prozent um mehr als die Hälfte gestiegen, bei den gleichaltrigen Männern hat sich der Wert sogar fast verdoppelt (plus 96 Prozent). In einer jugendfixierten Gesellschaft wächst mit zunehmendem Alter eben auch die Sorge, weniger attraktiv und erfolgreich, nicht mehr anerkannt und konkurrenzfähig zu sein. Leider sei die Tatsache, dass auch Ältere an Magersucht erkranken können, bei Angehörigen und Freunden häufig nicht präsent, beklagen die Experten. So bekämen gerade Frauen häufig Komplimente, dafür, dass sie es schaffen, trotz ihres Alters so schlank zu sein. Das Essstörungen beim Mann oftmals nicht sofort auffallen, sei der Tatsache geschuldet, dass sie »sehr oft mit suchtartigem Krafttraining oder ähnlichen exzessiv betriebenen Sportarten« einhergehen. Entsprechend werde die Krankheit oft zu spät oder im schlimmsten Fall gar nicht erkannt. Doch auch hier gilt: Je später jedoch die Essstörung behandelt wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit eines chronischen Verlaufs. Dass sich hinter Essstörungen meist tiefer liegende seelische Probleme verbergen, ist nicht wirklich neu. Von traumatischen Erlebnissen über familiäre Konflikte bis hin zu Leistungsdruck und Mobbing wird eine Reihe von Gründen benannt. Allerdings spielen auch Stars in den Social Media wie Instagram Youtube & Co eine immer größere Rolle. So zeichne der Boom vermeintlich perfekter Selfies ein unerreichbares und gefährliches Körperideal, sagt Psychologin Franziska Klemm. »Solche VorFranziska Klemm bilder können Unzufriedenheit mit KKH Psychologin dem eigenen Leben und auch dem eiFoto KKH Kaufmännische Krankenkasse genen Körper forcieren. Sie erzeugen einen starken Druck, dem propagierten Körperbild zu entsprechen. Das kann die Entwicklung eines gestörten Essverhaltens begünstigen.« Eine Forsa-Umfrage im Auftrag der KKH zeigt deutlich, dass dieser gesellschaftliche Druck Jugendlichen zu schaffen macht. Demnach fühlt sich jeder sechste 13- bis 18-jährige Schüler häufig bis sehr häufig von Medien, Idolen und Influencern unter Stress gesetzt. [2] www.kkh.de/presse/pressemeldungen/selfie-wahn-krank-durch-instagram-und-co

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unterstützende maSSnahmen Habe sich bei den Betroffenen erst einmal eine Essstörung entwickelt, sei es mit einfachen Ratschlägen nicht getan. Häufig gehen die Erkrankungen mit Angststörungen, Depressionen, selbstverletzendem Verhalten oder Suchterkrankungen einher. »Den Betroffenen fällt es oft schwer, sich einzugestehen, dass sie Hilfe benötigen. Dies ist aber ein ganz wichtiger Schritt für die Genesung«, betont KKH-Expertin Klemm. Dass es Betroffenen oft leichter falle, sich gegenüber anderen Menschen mit ähnlichen Erfahrungen zu öffnen, hat die KKH zusammen mit zahlreichen Partnern den Blog InCogito (in-cogito.de) initiiert, in dem 16- bis 24-Jährige über Essstörungen und alles andere, was sie beschäftigt, schreiben können – ehrlich und ohne Weichzeichner. Unterstützt werden die jungen Redakteure von Experten und wollen mit ihren Beiträgen zur positiven Diskussion anregen und Mut machen, über Probleme zu sprechen. Die Akzeptanz des eigenen Körpers und des eigenen Ichs stehen hier im Vordergrund. Zusätzlich gibt InCogito eine Übersicht über Unterstützungsangebote und bietet direkten Zugang zu einer Beratung von Betroffenen für Betroffene. »Für uns ist es ein Blog, der die analoge Unterstützung in der Schule mit der digitalen Welt der Jugendlichen verbindet und eine Brücke zwischen Prävention, Selbsthilfe und Beratungsangeboten schafft«, erläutert Franziska Klemm. Der Blog ist als eine Ergänzung zum Schulprojekt MaiStep gedacht, welches sich an die SchülerInnen der 7. und 8. Klasse richtet. Ziel des Projektes ist es, ein gestärktes Körperbewusstsein zu vermitteln, um der Entwicklung von Essstörungen frühzeitig entgegenzuwirken. Seit 2012 wurden so rund 19.300 Schüler erreicht und rund 1.700 Lehrer geschult. Weitere Infos unter: kkh.de/maistep

es geht auch anders

Ariadne von Schirach Die Philosophin und Autorin unterrichtet Philosophie und chinesisches Denken an der Berliner Universität der Künste, der HFBK in Hamburg und der DonauUniversität Krems. Foto Rahel Taeubert

Einen durchaus interessanten Standpunkt zum Thema zelebriert die Philosophin und Autorin Ariadne von Schirach. Für sie ist der Selbstwert zum Marktwert verkommen. Selbstoptimierung sei ein Prozess, bei dem man aus sich heraustritt, denn die Außenperspektive ist ganz wichtig. »Und so blicken wir auf das eigene Leben, den eigenen Körper, die eigenen Performance wie ein Unternehmer auf seine Abschreibungsobjekte und Aktivposten ...«

Sollten wir nun eigentlich aufhören, an uns selbst zu arbeiten? Natürlich nicht. Sport ist gut, gesunde Ernährung wichtig - aber mit Maß und Ziel. Und vielleicht sollten wir uns auch die Frage stellen, für wen wir das Ganze wirklich tun. Was ist wirklich wichtig? Und ebenso, was wir mit den geschönten Bildern und vollkommenen Selfies unseren Kindern langfristig antun, wenn wir selbst zum perfekten Produkt unserer Konsumgesellschaft verkommen. Denn nichts anderes ist es. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, heißt es und nicht in einem künstlich gepimpten.

Essstörungen bei KKH-Versicherten: Prozentualer Anstieg von 2008 auf 2018 Grafik KKH Kaufmännische Krankenkasse

» Dramatisch: Unbehandelt können Essstörungen tödlich enden. Leider ist die Dunkelziffer hoch. Allein 2017 starben in Deutschland laut Statistischem Bundesamt 78 Menschen aufgrund von Essstörungen. Das ist ein Drittel mehr als im Jahr zuvor. « BUCHTIPP Du sollst nicht funktionieren Für eine neue Lebenskunst Ariadne von Schirach; Tropen Verlag ISBN 978-3-6085-0232-9 Preis: 9,95 EUR

Inhalt Wir wollen attraktiv sein und für immer jung bleiben. Wir streben nach Glück, Gesundheit, Erfolg. Wir sehnen uns nach Anerkennung, Sicherheit und Liebe. Und wir glauben, wenn wir nur hart genug an uns arbeiten und immer alles richtig machen, werden wir all das auch bekommen. Doch stimmt das wirklich? Ariadne von Schirachs Essay ist eine furiose Anstiftung, das Leben zu wagen, anstatt es zu verwalten. Optimierung und Ausbeutung sind allgegenwärtig. Die Natur, bedroht durch Profitgier und schiere Blödheit, ist uns fremd geworden. Das betrifft auch uns, unseren Umgang mit unserem Körper, der kontrolliert und nicht mehr bewohnt wird, unsere Beziehungen und Freundschaften, die uns nützen sollen, anstatt uns zu bereichern. Doch vor allem werden die Anforderungen an uns selbst immer maßloser. »Du sollst nicht funktionieren« ist eine kluge Polemik gegen den Selbstoptimierungswahn, eine leidenschaftliche Beschwörung des echten Lebens und ein Plädoyer für eine neue Lebenskunst.

Text JoKri

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G l e i c h g e s c h l ec h t l i c h e K onkurren z

Stutenbissigkeit bei Frauen und die Dominanz der Alpha-Männer: Alles nur Klischees oder wahre Tatsachen? Gleichgeschlechtliche Konkurrenz ist gar nicht mal so selten und, so scheint es, teilweise evolutionär in uns angelegt. Ein Verhalten, das vielleicht jeder schon einmal an sich beobachtet hat … jedoch im sozialen Umgang nicht unbedingt hilfreich ist.

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eit der Grundschule sind Judith und Mona beste Freundinnen. Kennengelernt haben sie sich in der ersten Klasse und seitdem waren sie unzertrennlich. Doch bereits in jungen Jahren gab es zwischen den Mädchen Spannungen, die zu einem ordentlichen Streit führen konnten: Da hatte die eine mal die angesagte Barbie, die andere nicht. Neidisch war man auf die coolen neuen Sportschuhe oder dass die andere mit der Familie immer wieder Ausflüge zu coolen Freizeitparks machte. Später ging es dann darum, dass die eine die besseren Noten hatte. Oder früher eine Beziehung. Oder weil die Jungs eben nur auf eine von beiden standen. Trotzdem rauften die beiden sich immer wieder zusammen. Bis sie nach Münster zum gemeinsamen Studium zogen. Hier wurde die Freundschaft wahrlich auf die harte Probe gestellt. Die eine gönnt der anderen die guten Noten nicht, die andere ist eifersüchtig und neidisch, weil die Freundin bei anderen so beliebt ist. Immer mit dabei: der Vergleich. Wer ist erfolgreicher? Wer ist die Hübschere? Wer kommt besser an? Wer hat den cooleren Freund? Wer bekommt das angesagte Praktikum? Im Grunde stand zwischen den beiden schon immer die Konkurrenz. Natürlich mochte man seine Freundin, aber da man denselben Lebensweg wählte gab es auch immer jemanden, mit dem man sich messen konnte. Dabei ist es erst einmal völlig normal, sich mit anderen und insbesondere seinen Freunden und Freundinnen zu vergleichen. Dies bietet uns einen Abgleich und gleichzeitig Orientierung, manchmal sogar Inspiration. Jedoch kommt es – wie so oft im Leben – auf die richtige Dosierung an. Wer zu viel vergleicht, wird immer Defizite in der eigenen Person finden. Dies kann Neid, Missgunst und Unzufriedenheit auslösen … eben so wie in der kleinen Geschichte der beiden Freundinnen Judith und Mona.

Freunde oder Konkurrenten? Oft würde man es nicht laut aussprechen, aber mit der besten Freundin oder dem besten Freund vergleichen sich viele und insgeheim führt man einen kleinen Wettbewerb. Doch dies ist menschlich, denn wir alle stellen Vergleiche zu Mitmenschen an. Foto freepik.com

Mehr Muckis, mehr Girls Egal, ob Mann oder Frau: Bei beiden Geschlechtern ist gleichgeschlechtliche Konkurrenz weit verbreitet. Oftmals geht es ums Aussehen, aber auch um den beruflichen Erfolg oder die Chancen beim anderen Geschlecht. Foto Ashkan Forouzani // pixabay.com

Die Schilderung dieser Freundschaft beschreibt die sanfte Version von dem, was unter Experten als das Bienenkönigin-Syndrom bekannt ist. Bei den Tieren genießt die Bienenkönigin Privilegien. Kommt ihr jemand in die Quere, so nutzt sie ihren Stachel, um Rivalen auszuschalten. Gerade im Berufsalltag sind solche Verhaltensweisen unter Frauen oft zu beobachten – insbesondere dann, wenn es sich um gleichgeschlechtliche Teams handelt. Und wer nun meint, dass Männer anders sind, der irrt sich. So stehen Mona und Judith auch für Tom und Alex. Konkurrenzdenken macht vor den Geschlechtern keinen Halt: Man findet dieses Verhalten in vielen Bereichen und in vielen Altersschichten. Eine Verallgemeinerung gibt dies nicht her, aber wahrscheinlich hat jeder von uns schon einmal solch einen Moment mit einer anderen Person gehabt, in dem Konkurrenzdenken ganz offensichtlich war. Oder vielleicht gibt es auch eine gute Freundin oder einen guten Freund, mit dem wir uns über die Jahre hinweg insgeheim immer wieder vergleichen. Und sobald wir in etwas besser sind, gibt uns dies ein Gefühl der Bestätigung. Aber keine Sorge: Das macht uns zu keinem schlechten Menschen, sondern ist vollkommen normal. So lässt sich dies sogar bei kleinen Kindern beobachten und das Sich-messen-wollen und Konkurrieren scheint einfach in unserer Natur zu liegen.

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ein blick richtung wissenschaft Die evolutionäre Sozialpsychologie beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Ebene mit genau solchen Themen. In diesem Forschungszweig geht es vor allem darum, herauszufinden, was die Natur uns allen mitgegeben hat, das eben noch heute auf unser Miteinander wirkt. So lautet nach Aussage der Forscher die Kernhypothese: Unser oberstes Ziel ist die Reproduktion und das Aufziehen und Umsorgen unser Nachkommen, da diese ja unsere Gene tragen, die wir gerne weitergeben möchten. So gibt es bestimmte Schönheitsmerkmale, die beim anderen Geschlecht gut ankommen: Männer stehen auf junge Frauen um die 20, da hier die Fruchtbarkeitsrate am höchsten liegt. Dazu gehören glatte Haut und ein gesunder, schlanker Körper. Dies verspricht den Männern viele gesunde Nachkommen. Frauen hingegen präferieren große Männer mit starken Schultern und mit Erfolg, also viel Geld. Diese können sie bei Gefahren beschützen und gleichzeitig sind das Überleben der Nachkommen sowie das eigene Wohl durch ein gutes Einkommen des Mannes gesichert. Alles nur Klischees? Eben nicht. Die Wissenschaftler haben zahlreiche Studien in der heutigen Zeit angestellt und können diese Hypothesen bestätigen. Und warum jetzt gleichgeschlechtliches Konkurrenzdenken? Diejenigen von uns, die besser sind – in was auch immer – Erfolg, Aussehen, Sympathie, haben auch mehr Erfolg beim anderen Geschlecht. Somit ist es aus evolutionärer Sicht also völlig normal, dass wir konkurrieren und Stutenbissigkeit zeigen oder Männer ihre Rivalen verbal aggressiv oder körperlich ausknocken wollen. Am Ende geht es laut den Forschern also darum, dass der Bessere gewinnt, in der Biologie auch bekannt als Survival of the fittest. Gerade in Freundschaften ist Konkurrenz jedoch belastend. Teamplayer kommen am Ende immer weiter als Konkurrenten … was daran liegt, dass wir Menschen soziale Wesen sind und in Gruppen besser funktionieren, d. h. überleben, als alleine. Andere Studien haben sich ebenso diesem Phänomen gewidmet und die gleichgeschlechtliche Konkurrenz im Berufsleben untersucht. Hier gab es auch andere Ergebnisse, die zeigen konnten, dass Frauen eher Frauen fördern und Männer eher auf den männlichen Nachwuchs schauen.

Teamplayer Gleichgeschlechtliche Konkurrenz belastet jede Art von Freundschaft oder Beziehung. Besser ist es, den Fokus aus das WIR zu legen und zu schauen, was man gemeinsam als Team erreichen kann. Foto Vlad Sargu // unsplash.com | freepik.com

gefühle akzeptieren Wahrscheinlich steckt in beiden Perspektiven ein Hauch Wahrheit und es kommt vielleicht auf das Gegenüber und die Situation an. Wichtig ist doch, dass wir die Gefühle von Konkurrenz und Vergleich wahrnehmen und nicht negativ abwerten, sondern als vollkommen normal betrachten. Dabei sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese nicht überhandnehmen und man sich bewusst macht, dass ein Miteinander förderlicher ist als ein Gegeneinander.

Und was wurde nun aus Judith und Mona? Nach einem großen Streit und vielen Tränen, nach Jahren der Funkstille haben sich die beiden wieder angenähert. Nach der Ablösung ging jede ihren eigenen Weg, ohne Konkurrenz und nur mit den eigenen Zielen vor Augen. Inzwischen sind die Lebensmodelle so verschieden, dass ein Vergleich absurd wäre – die Freundschaft hingegen profitiert davon enorm!

Text Jessica Laqua

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« g e s ch l e ch t e r r iv a l i t ä t


HEIMAT INKLUSIVE SÄCHSISCHES BR AUHANDWERK SEIT 1857

Fussbal ler des FSV Schleiz

Ve rei n „D ie Ne un do rfe r“

Fe ue rw eh r Fr ei wi ll ig e hn it z N ie de rw ür sc

Fr eiw ill ige Fe ue rw eh r Un ter wü rsc hn itz

STERNqUELL HILfT

Wir machen euer Projekt zu unserem Projekt! Weitere tolle Projekte von Vereinen wurden gefördert und freuen sich über einen Sternquell-Scheck: Eine Heizungsreparatur kann schnell teuer werden. So hat auch die Erneuerung im Sportgebäude des fSV 19 Meter ragt der Wasserturm Schleiz ein ziemliches Loch in die Vereinskasse der Fußballer gerissen. in Neundorf im Westen von Plauen in die Höhe. Der Verein „Die Neundorfer“ hat es sich zur Aufgabe geNeue Biertischgarnimacht, das denkmalgeschützte Wahrzeichen Schritt für Schritt zu verschönern. Ein gebrauchtes Baufahrzeug turen für die freiwillige feuerwehr Niederwürschnitz bauten die Kameraden der freiwilligen feuerwehr Unterwürschnitz aufeigene Faust in einen Einsatzwagen um. Da kam die Unterstützung für die neue Blaulichtanlage gerade richtig. Die Aktion geht auch in diesem Jahr weiter. Anmeldung unter www.sternquell.de


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5 7. August, 19.00 Uhr 4 Alter Gasometer, Zwickau June Cocó

INHALT Foto Christa Zwingeberger

s t a d t l e b en thema 28 futuristisches design Laura Krettek 32 Kontakt auf augenhöhe Unternehmer Martin Frenzl 34 Wert erzählt zu werden Authentische Lebensgeschichten Kunst und Kultur

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16. August, 19.00 Uhr König Albert Theater, Bad Elster

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40 Sound barbara Livemusik regional 43 band live coaching Einmal mit Profis arbeiten 44 glück auf 500 Jahre Industriekultur in Sachsen 47 maschinen, schlote, anlagen Ausstellung in Oelsnitz/Erzgebirge 47 silbertriennale international Schmiedekunst im Wasserschloss Klaffenbach 48 aktionstage auf schloss voigtsberg Sommerferienangebote

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»ABGelaufen!« Mit einem Entdeckerplan kann Groß und Klein Stationen in Altenburg ablaufen und Aufgaben lösen! An der Initiative »ABGelaufen«, bei der es auch schöne Preise zu gewinnen gibt, kann bis zum 30. August 2020 teilgenommen werden.

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21. August, 20.00 Uhr Freilichtbühne, Zwickau

Lippes Sommerspezial 08 20

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Foto Susann Jehnichen

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De s i g n b y L a ur a m o

Mode im traditionellen Sinn zu kreieren, wäre Laura Krettek zu einfach. Ihre Entwürfe sind futuristisch, avantgardistisch, manchmal technoid, schrill und doch sind sie weiblich, stilvoll, ab und an vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber immer besonders und das in mehr als einer Hinsicht.

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s ist das Spiel der Kontraste, die Wechselwirkung des scheinbar Gegensätzlichen, was den Reiz an den KolKlar, dass Mode im herkömmlich, traditionellen lektionen der Leipziger Designerin Laura Krettek ausSinn somit als Schwerpunkt ihres Schaffens nicht macht. Die 29-Jährige studierte nach einer Ausbildung zur bekleidungstechnischen Assistentin Modedesign an der mehr infrage kam. Sie will neue Wege beschreiten. Dabei geht es ihr weniger darum, dass ihre EntWestsächsischen Hochschule in Schneeberg. Eine Entscheiwürfe zwingend tragbar sind, als darum, Bekanntes dung, die sie nicht bereut, auch wenn sie ein Kommilitone erst umzuinterpretieren, Grenzen zu überschreiten und von dem Standort überzeugen musste. »Ich muss zugeben, am Anfang dachte ich, ›ach nee, Schneeberg mitten in den Bergen, mit dem Thema Mode zu verbinden. »Ich kann es was will ich denn da‹. Da war das eigentlich gar kein Thema für überhaupt nicht leiden, wenn jemand sagt, das geht nicht. Ich bin ein Mensch, der wirklich so lange mich gewesen. Aber er meinte nur: ›Komm mal zum Tag der daran probiert, sich auseinandersetzt und experioffenen Tür und schau es dir an‹. Das habe ich dann auch gemacht. In einer großen Stadt wie Berlin oder so, wo auch noch mentiert, bis ich feststelle: Es geht doch! Das sind manchmal vielleicht wirklich sehr unkonventionelle viel ringsherum passiert, wird man auch viel beeinflusst. Das Laura Krettek, MA Techniken, die ich umsetze oder verwende, aber in fand ich an Schneeberg so schön, dass man sich dort so richDie junge Designerin studierte in tig in seine eigenen Welten hineingraben kann, wenn man ein den meisten Fällen komme ich tatsächlich auch an Schneeberg und Borås/ Schweden die Thema bearbeitet. Und da stand es eigentlich relativ schnell das Ziel, welches ich mir vorgestellt habe.« Schon Kunst des Modedesigns. Sie betreibt ein kleines Atelier in der Leipziger Südfest: O.K., es wird Schneeberg.« Inspiration finden ihre Welten mit ihrer Kollektion im Rahmen der Bachelorarbeit vorstadt und arbeitet als Stylistin. Ihre Vorbilder? Die experimentellen Ententschied sie sich für Mode untypische Materialien ganz klar im Science-Fiction-Genre. Schon in jungen Jahren ist würfe von Jean Paul Gaultier, Thierry wie Beton und Eisen und verwandelte diese in Tragsie auch dank des älteren Bruders auf den Geschmack gekomMugler und vor allem Iris van Herpen. Foto Laura Krettek men. »Ich bin ein Trekkie«, gibt sie unumwunden zu. »Und ich bares. Besonderes bemerkenswert, die unter der liebe Star Wars, ich bin da nicht festgelegt. Sie haben beide kogezielt eingesetzten Wirkung von Magnetfeldern stümtechnisch ihre Momente. Aber auch ›Ghost in a Shell‹ und eigentlich entstandenen Oberflächenqualitäten. Erst ein genaueres Betrachten fast alles, was in die Animerichtung geht. ›Das Fünfte Element‹ war ei- und haptisches Erleben nimmt die optische Illusion, eines vermuteten ner meiner ersten Lieblingsfilme, aber auch Filme wie Alien oder die Se- wildlederähnlichem Materials. Die Intension dahinter? Die Schutzhüllen rie ›Stranger Things‹ sind für mich sehr inspirierend.« Haus und Kleidung zu fusionieren und somit auf eine Ebene zu bringen.

Springen für das Bindegewebe Trampolinspringen ist ein ideales und gelenkschonendes Training der Muskulatur und der Faszien. Foto Peter Skitterians // Pixabay.com

Körperliche Bewegung sichtbar machen re.u.: Kretteks Masterkollektion »Transmit Motion« befasste sich mit der Übertragung der eigenen Interpretationen visueller Darstellungen von Klangmustern durch den Künstler und der Visualisierung von Bewegungen auf Kleidung. Die Inspiration hierfür waren Schallwellen. Fotos Jörg Singer

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INTER | ACTION

Nicht nur nützlich

Sieht aus wie Wildleder, ist aber keines. Die Jacke wurde aus Beton und magnetisierten Eisenpulver gefertigt, so entsteht die Illusion einer Optik von Wildleder. Der Rock besteht aus Carbongelege. Foto Laura Krettek

Die Weste aus der »Mimicry Black Collection« wurde aus recycelten Fahrradschläuchen gefertigt. Foto Susann Jehnichen

Klar, dass sich die junge Künstlerin immer wieder neuen Herausforderungen in Sachen Materialien stellt. Oft nutzt sie diese, um auf gesellschaftskritische Themen aufmerksam zu machen. So ist das Thema Nachhaltigkeit beispielsweise tatsächlich auch ein sich Durchziehendes in den Arbeiten Laura Kretteks. Da sammelt schon mal der Papa, selber auch ein erfahrener wie leidenschaftlicher Handwerker, die alten Kabelbinder auf den Baustellen, um den Riesensack der Tochter zu übergeben, die sich überlegt hatte, Frequenzen modisch nachzubilden. Also bekommen die alten, nutzlos gewordenen Dinger, auf sehr eindrucksvolle Weise ein zweites, spektakuläres Leben als Haut Couture-Modell in der Kollektion. Das nennen wir mal Upcycling der besonderen Art.

Zugegeben, im wahren Leben tragbar, sind die extravaganten Entwürfe der Sächsin kaum. Nachfrage für die edlen Stücke erhält die Designerin aber regelmäßig für Shootings und Musikvideos. Ihre neue hochexklusive Handtaschenkollektion zum Thema Frequenzen allerdings, findet auch bei praktikabler veranlagten Modebewussten regen Anklang. Selbstverständlich arbeitet die Künstlerin auch hier mit nachhaltigen, nicht tierischen Materialien. Die Einzelstücke werden aus Korkleder angefertigt und sind schon bald im Lauramo-Onlineshop erhältlich.

Ebenfalls immer wiederkehrend: die optische Täuschung als zentrales Mittel. Gerade weil die Materialwahl oft, nennen wir es ruhig, unkonventionell ausfällt. So auch im Fall des »Running Gag«, während ihrer Zeit in Schweden, als ihr die Mitkommilitonen ihre kaputten Fahrradschläuche auf den Tisch legten und meinten: »Hier kannst du verarbeiten«. Daraus entstanden Kleider, die sich als dynamische und energetische Nachahmung des natürlichen Wachstums verstehen und durch die Kombination der menschlichen Form mit tierisch anmutenden Häuten eine modische Illusion schaffen, in der Mensch und Tier verschmelzen. Ein stärkeres Statement gegen Pelz- und Lederverarbeitung kann man kaum formulieren.

Und selbstverständlich hat die innovative Designerin auch schon neue Pläne. Zuviel will sie freilich nicht verraten, aber wieder einmal war der Papa ideengebend. »Es gibt Holztextilien, die sich wie Leder verhalten. Das sind ganz feine Furniere, die auf Textilien aufgebracht werden, die sind ultrafein gelasert und dadurch bekommen sie so kleine Bruchstellen, wodurch sie tatsächlich geschmeidig und anschmiegsam, ähnlich wie Leder, werden. Aktuell wird so etwas eher im Möbelbereich verarbeitet. Aber wer weiß ... Fest steht: Das ist ein Material, mit dem ich mal arbeiten möchte.« Wir jedenfalls sind jetzt schon gespannt.

Text JoKri Info www.lauramo.de

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Vertrauen schafft Freiheit » Te s t a Mo t a r i «

Dem edlen Interieur schicker Automobile gilt seine Leidenschaft. Doch Unternehmer Martin Frenzl setzt in mehr als einer Hinsicht neue Maßstäbe. Erst kürzlich wurde die im erzgebirgischen Johanngeorgenstadt ansässige Firma mit dem Preis in der Sonderkategorie »Fokus X - Bester Arbeitgeber« im Wettbewerb »Sachsens Unternehmer des Jahres 2020« ausgezeichnet.

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wischen Bergen und Wäldern eine Offenbarung der Moderne: Schlichtweiß und edel begrüßt uns eine BauhausVilla im minimalistischen Stil, der Firmensitz von Testa Motari. Wir öffnen die Tür und betreten einen großen, offenen Raum mit bodentiefen Fenstern, die den Blick in die grüne Weite des Erzgebirges freigeben. Mitten im Raum ein langer Tisch, darüber eine DesignerLampe, rundherum Eames-Chairs, der DesignKlassiker schlechthin. Daneben eine geräumige Sitzlandschaft vor einer Wand, an der sich das Holz für den freihängenden Kamin stapelt Im Hintergrund spielt Musik, aus der offenen Küche weht der Duft von gerupftem Basilikum, das eine junge Frau gerade in die vor sich hin köchelnde Sauce aus frischen Kirschtomaten rührt. Aus den Besprechungsräumen entlang der Galerie dringen leise Gespräche, im Untergeschoss tüfteln Produktentwickler an neuen Entwürfen. Wenig später werden sich die Menschen zum Mittagessen am langen Tisch einfinden, bevor sie gemeinsam beim Yoga entspannen. Eine schöne neue Welt, wie man sie aus Geschichten vom Silicon Valley kennt.

ein faible für ästhetik Dass dies bei weitem nicht nur eine »schöne Hülle« – so die Bedeutung des Firmennamens Testa Motari im übertragenen Sinne – ist, sondern gelebte DNA, zeigt uns Martin Fenzl, 37 Jahre, Firmengründer, kreativer Kopf und Visionär. »Mit ›schönen Hüllen‹ fing tatsächlich alles an«, erzählt der Unternehmer, der schon immer ein Faible für Ästhetik hatte. Nach seiner Tischlerlehre in der väterlichen Firma begann er, profane Alltagsdinge mit schönen Verkleidungen zu versehen. Computergehäuse, Kugelschreiber und Kaffeemaschinen veredelte er mit Holz und feinen Oberflächen aus hochwertigen Materialien. Doch Martin Fenzl wollte mehr. »Ich war schon immer umtriebig«, erzählt er, »und ich hatte schon immer Unternehmerblut in mir. Eine Firma zu leiten – das war mein Traum. Und da ich sehr auto-affin bin, habe ich mir eines Tages auf die Fahnen geschrieben, aktiv auf Automobilisten zuzugehen.« Heute entwickelt und fertigt Testa Motari innovative Interieurs für alle großen Luxusmarken – Bentley und Rolls Royce, die S-Klasse von Mercedes oder BMW.

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kontakt auf augenhöhe Wichtig war Martin Fenzl dabei immer die direkte Zusammenarbeit mit den Kunden, der Kontakt auf Augenhöhe. Das ist ihm gelungen – mit Hartnäckigkeit, Durchsetzungsvermögen, Standfestigkeit und dem unbedingten Willen, alles für das große Ziel zu geben. »Wir haben den Schritt geschafft, uns von einer handwerklichen Design-Manufaktur zum Serienfertiger für die Automotive-Branche zu entwickeln – mit allem, was dazugehört: internationale Fertigung, Dauertests, Zertifizierungen und höchste Performance bei Qualität und Prozessen.« Einblick in die Produktion

»Kontrolle ist ein Verhinderungsmechanismus, der unternehmerisches Denken tötet.«

Im Gespräch mit den Mitarbeitern o.: »Bei jeder Entscheidung, die wir als Team treffen, fragen wir uns: Dient das, was ich tue, dem Unternehmen?«, so Mitarbeiterin Franziska Kraus über die innovative Organisationsform von Testa Motari.

Martin Frenzel und die Bauhaus-Villa li.: Der Sinn für das Schöne – in den Dingen wie den Menschen – spiegelt sich nicht nur in den ästhetischen Produkten von Testa Motari, sondern auch in der Bauhaus-Villa, die den Menschen hier mehr als ein Arbeitsraum ist.

Handwerkliche Fertigung in Manufakturqualität und die Erfüllung höchster Ansprüche an die Serienproduktion im Automotive-Sektor befeuern sich bei Testa Motari gegenseitig.

regeln bauen mauern Doch Martin Fenzl hatte noch größere Pläne. Denn ein Unternehmen ist nur so gut wie seine Menschen. Seit anderthalb Jahren liegt sein Fokus auf einer unternehmerischen Vision, die inspiriert ist von der Idee des »New Work«: Jeder Mitarbeiter bestimmt seine Aufgaben selbst. Teams formen sich eigendynamisch und selbstregulierend. Die Verantwortung für Projekte liegt komplett bei den Teams – bis hin zu den Finanzen. Alles ist zu hundert Prozent transparent. »Es gibt ein paar wenige Spielregeln«, so Martin Fenzl, »und viel konstruktive Kommunikation. Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch in der Lage ist, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Man muss ihm nur die Freiheit geben – und wird als Unternehmer dafür mit Freiheit belohnt«, so seine Erfahrung. »Kontrolle ist ein Verhinderungsmechanismus, der unternehmerisches Denken tötet. Regeln bauen Mauern. Vertrauen fördert Verantwortung. Es geht immer um das gegenseitige Reflektieren. Jeder gibt, was er kann und möchte. Und nimmt sich dafür das, was ihm im Sinne des Teams für diesen Einsatz zusteht. Menschen lassen Masken fallen, zeigen ehrlich, wer sie sind. Hierarchien entwickeln sich auf natürliche Weise. Wenn die Kontrolle wegfällt, wird Potenzial frei.« Potenzial, das den Menschen Flügel wachsen lässt. Und die schöne Hülle mit wahrhaft schönem Leben füllt.

»Ich bin überzeugt, dass jeder Mensch in der Lage ist, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen. Man muss ihm nur die Freiheit geben – und wird als Unternehmer dafür mit Freiheit belohnt.« Text Sylva-Michèle Sternkopf Fotos Georg Ulrich Dostmann Info www.testa-motari.com

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Geschichten: Wert, erzählt zu werden . » m e i l en s t e i ne «

Wenn sich große Ideen ihren Weg bahnen, dann liegt manchmal ein Flirren in der Luft, nicht für jeden sichtbar, aber spürbar für feinere Antennen. Als Tim Wache vor rund zehn Jahren seiner Oma zu ihrem siebzigsten Geburtstag ein individuelles Buch schenken wollte und entsprechend siebzig Menschen aus ihrem Leben anschrieb, um nach lustigen Erlebnissen und Episoden zu fragen, war ein solches Flirren definitiv zu spüren. Heute erzählt er mit Kollegin Martina Grimm Geschichten, die das Leben schreibt.

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amals war Tim beruflich als Werbetexter tätig und wie er selbst sagt, reichlich angeödet. Und weil das Geschenk der Großmama so richtig gut gefiel »und weil meine Oma ein ›bunter Hund‹ ist, erhielt ich immer mal wieder Anfragen, ob ich das auch für andere Leute machen könnte.« Hier und da tat er das dann auch. Irgendwann keimte die Idee, die individuellen Bücher nicht nur für Geburtstage, sondern auch für tiefer gehende biografische Geschichten oder Ähnliches anzubieten. »Zu der Zeit war ich auch journalistisch tätig und brauchte für eine Kolumne eine Illustratorin. Also habe ich die Mutter der besten Freundin meiner Tochter auf dem Spielplatz angesprochen, sie könne doch bestimmt malen«, erinnert er sich lachend an die Anfänge. Dann kam eins zum anderen, und die Geschichten, die Tim Wache im Auftrag anderer erzählte, erwachten nun, durch die wunderschönen Illustrationen von Martina Grimm, erst recht zum Leben.

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meilensteine

»Natürlich haben wir uns gefragt, ob wir ausreichend Menschen finden, die uns vertrauen. Und dann haben wir vor viereinhalb Jahren angefangen ein paar Leuten davon zu erzählen und hatten sofort drei Buchaufträge«, erzählen die beiden kreativen Querdenker rückblickend. »Wir haben festgestellt, dass eigentlich wirklich jeder eine Geschichte hat, die es wert ist, erzählt zu werden. Und ganz viele haben sogar schon mal angefangen, oder hatten zumindest den Plan, selber etwas festhalten und weitergeben zu wollen. Manch anderer befindet sich an einem Punkt, wo er vielleicht einfach Danke sagen möchte. Jedenfalls ging das ganz schnell. Unser größtes Problem am Anfang war eigentlich, dass wir niemanden irgendetwas als Referenz zeigen konnten. Die Bücher sind ja privat und sind in aller Regel Unikate und werden auch nicht veröffentlicht.« Die Selbstzweifel sind vergangen, bis heute haben die beiden ungefähr 30, 35 Bücher geschrieben, illustriert und in Eigenregie verlegt.


Tim Wache

Martina Grimm

Einfach Werbetexte zu kreieren, war ihm irgendwann zu fad. Heute erzählt er einfühlsam die Lebensgeschichten seiner Mitmenschen.

Als Jugendliche hatte sie nie bemalte Hefte, aber eine ungeahnte Begabung. Geschichten zu illustrieren liegt ihr im Blut, schon der Großvater war ein Könner mit Feder und Tusche.

lebensgeschichten, individuell & authentisch Auch ein eigenes Meilensteine - Artbook haben Martina Grimm und Tim Wache bereits veröffentlicht. Entstanden sind dessen Inhalte im Rahmen der sogenannten »Kunst im Schlafrock-Challenge«. Dafür sind sie jeden Morgen im Februar eine halbe Stunde früher aufgestanden, als sie eigentlich mussten, um dann von ihrer Facebook-Community unter dem #kis ein Thema vorgegeben zu bekommen, aus welchem sie innerhalb eben dieser halben Stunde eine Geschichte in einem Satz und eine passende Illustration kreieren sollten.

Meilensteine - Artbook Auf 104 Seiten findet sich hier das Beste aus zwei Jahren #kis sowie unveröffentlichte Kunst im Schlafrock.

Jede einzelne Geschichte ist wunderbar und einzigartig, sind sich Martina und Tim einig, genau wie die Menschen dahinter und doch gebe es ab und zu Momente, wo einem die Tragweite des eigenen Tuns stärker bewusst wird. »Wir durften ein Buch für eine Frau gestalten, die nach 17-jähriger Therapie versuchte, mit diesem einen Abschluss zu finden. Es war eine sehr, sehr bewegte, krasse Geschichte, über die sie so einfach nicht reden konnte. Doch der Sinn des Buches wurde uns eigentlich erst dann so richtig klar, als ein paar Wochen später ihr Vater – ein uralter Mann - bei uns anrief und unter Tränen erklärte, dass er dank des Buches nun endlich verstanden hatte, was in den letzten dreißig Jahren in seiner Tochter vorgegangen sei.« Ein echter Meilenstein eben.

»Was ich noch zu sagen hätte« Das Buch ist zugleich biografische Aufarbeitung und Hinterlassenschaft über Generationsgrenzen hinweg. Den gesamten Verkaufserlös spenden die Meilensteine zu 100 Prozent an das Hospiz Jena!

was ich noch zu sagen hätte ... Grund genug für die Wahl-Jenaer, ein ganz besonderes Projekt zu realisieren, das HospizBuchprojekt »Was ich noch zu sagen hätte«. Denn gerade am Ende eines Lebens wartet eine Perspektive, die den Blick auf das Wesentliche schärft, sind sich Martina und Tim sicher. Eine Perspektive auf das Leben, welche einen großen Mehrwert für all jene haben kann, die noch mitten in ihrem stehen. Und so kommen sie im Rahmen des Projektes auf ganz unterschiedliche Weise mit Sterbenden ins Gespräch. »Um ihnen zuzuhören und ihr vorhandenes Bedürfnis zu erfüllen, loszuwerden, was sie noch zu sagen hätten, wenn sie gefragt werden würden. Und das kann vieles sein – Leichtes, Wildes und Fröhliches, aber auch Trauriges, Warnendes und Geraderückendes.« Entstanden ist ein Buch mit 15 anonymisierten Kurzgeschichten und dazu passenden Illustrationen, welches nach Pandemie bedingter Verzögerung nun Anfang September im Rahmen des 25-jährigen Bestehens des Fördervereins Hospiz Jena veröffentlicht wird und einen Blick ermöglicht, der »auf- und wachrüttelt und so letztlich einen Beitrag zu mehr Lebensqualität leisten kann.«

Text JoKri Fotos Martina Grimm | Meilensteine Info www.deine-meilensteine.de

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plasmaspende - die andere art leben zu retten Fotos 2018 DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gGmbH | Info www.blutspende-nordost.de

Dank umfangreicher Aufklärung weiß heute fast schon jedes Kind: Blutspenden kann und sollte man. Doch neben dem sogenannten Vollblut besteht auch ein großer Bedarf an Blutplasma, sowohl für die Patientenversorgung als auch zur Herstellung spezieller Medikamente und auch hierfür werden tagtäglich Spender gesucht, - denn Blut und Blutplasma können nicht künstlich hergestellt werden. »Blutplasma ist ein wichtiger Bestandteil der Patientenversorgung - Plasma wird sowohl von Patienten in Kliniken, als auch von chronisch kranken Patienten benötigt, die auf Medikamente angewiesen sind, die aus Plasma hergestellt werden, beispielsweise bei der Behandlung von Immun- oder Infektionskrankheiten. Der Bedarf an Immunglobulinen ist in den letzten Jahren enorm gestiegen und kann nicht allein durch die Vollblutspende abgedeckt werden.« Auch ging die Anzahl der Spender durch Corona bedingte Beschränkungen zurück, aber eine Tatsache bleibt bestehen: Rund zwei Drittel der Bevölkerung sind irgendwann in ihrem Leben auf Blutprodukte angewiesen.

Wer kann spenden? Für gesunde Menschen ist eine Blut- oder Plasmaspende zwischen dem vollendeten 18. und 72. (Erstspende muss vor dem 60. Geburtstag erfolgen) Lebensjahr möglich. Als weitere Voraussetzung benennt Schwester Simone Fugmann ein Mindestgewicht von 50 Kilogramm und die Bereitschaft zwei bis fünf Stunden vor der Spende reichlich, alkoholfreie Flüssigkeit (1,5 bis 2 Liter) in Form von Tee oder Wasser dem Körper zuzuführen, »denn dann läuft« die Spende für beide Seiten besonders reibungslos. Insgesamt werde aber gerade die Plasmaspende noch mal besser vertragen als die normale Blutspende, ergänzt Medizinerin Simona Günther-Schilhan. »Während wir beim Blutspenden einen halben Liter Blut entnehmen, welches dann mit sämtlichen Bestandteilen komplett neu gebildet werden muss, wird bei der Plasmaspende hingegen der flüssige Anteil des Blutes (ca. 60 %), der neben Wasser besonders Eiweiße enthält, die wichtige Funktionen erfüllen, entnommen. Die Blutzellen hingegen fließen im Anschluss in den Spenderkörper zurück. Was viele nicht wissen, Spender zu sein bringt auch gesundheitliche Vorteile: Neben einem medizinischen Check-up vor jeder Spende, wird grundsätzlich bei jedem Besuch ein Blutbild inklusive der infektiösen Parameter, wie HIV, Hepatitis, Syphilis etc. erhoben. Nicht wenige, vor allem junge Spender erfuhren so von einem bis dato nicht erkannten zu hohen Blutdruck, der sich übrigens zumeist auch wunderbar mittels regelmäßiger Spende regulieren lasse, weiß Simona Günther-Schilhan aus Erfahrung. Entgegen anderslautender Überzeugung in breiten

Teilen der Bevölkerung stellt die regelmäßige Einnahme von Medikamenten nicht zwingend ein Ausschlusskriterium zur Spende dar. Spendewillige, die sich für die Spende von Plasma oder die Vollblutspende interessieren, können auch hierzu über die Homepage oder die Servicetelefonnummer bereits vor dem Gang zur Spende vielfältige Informationen erhalten und im vor jeder Spende stattfindenden Arztgespräch klären. Durch die gute Verträglichkeit sind Plasmaspenden regelmäßig und in kurzen Abständen möglich und innerhalb eines Jahres können bis zu 60 Spenden geleistet werden. Mithilfe des DRK-Plasmapheresezentrums im Glück-Auf-Center, unmittelbar zwischen Globusmarkt und OBI gelegen, ist es auch Spendern hier vor Ort möglich, Verantwortung für schwerkranke Mitmenschen in den Kliniken ihrer Heimatregion zu übernehmen. Freundlich und kompetent sorgt das Zwickauer DRK-Team für eine nette, persönliche Betreuung. Termine sollten aufgrund der pandemiebedingten Hygienemaßnahmen vorab telefonisch oder online vereinbart werden. Aber natürlich werden auch kurzfristige Termine ebenso wie Wunschtermine ermöglicht. Da die Plasmaspende wöchentlich möglich ist, wird der Aufwand der Spender pauschal entschädigt. Während routinierte Spender reichlich eine Stunde inkl. Vorbereitungs- und Nachruhezeit investieren, sollte man als Erstspender ein wenig mehr Zeit einplanen, da wir ausführlich aufklären und alle offenen Fragen klären möchten. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Fotos Guido Rehme

DRK Plasmapheresezentrum: Glück-Auf-Center, Äußere Schneeberger Str. 100 Öffnungszeiten Plasmaspende: Montag bis Freitag 07.30 - 19.30 Uhr Kostenfreie Parkmöglichkeiten sind vorhanden Blutspendetermine unter www.blutspende.de

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Theaterpädagogen gesucht Foto Franziska Barth | Info www.mondstaubtheater.de

Das Mondstaubtheater sucht ab September 2020 eine neue Spielleitung für das Jugendtheaterensemble. Zusätzlich bieten sich im Zwickauer Amateurtheater aber auch viele Gestaltungsräume für freischaffende TheatermacherInnen, um eigene Ideen zu verwirklichen. Wichtig ist neben der Fähigkeit für Theaterpädagogik vor allem die Begeisterung, mit Menschen aller Generationen künstlerisch arbeiten zu wollen und für deren Fähigkeiten und Geschichten offen zu sein. Fertige Stoffe sind hier meist nur eine Inspiration, die dann weiterentwickelt wird. Als Unterstützung gibt es ein tatkräftiges und erfahrenes Team von KünstlerInnen, TechnikerInnen, KulturmanagerInnen und Freiwilligen, die alle anderen wichtigen Bereiche abdecken. Die Bewerbungsfrist wurde verlängert auf den 14. August 2020. Die komplette Ausschreibung findet man auf der Webseite des Mondstaubtheaters unter »Über uns«. Ansonsten kann man sich mit Fragen gern an Nicole Lorenz unter 0375/ 606 10 655 oder n.lorenz@mondstaubtheater.de wenden.

lippes sommerspezial 2020 Foto André Kowalski | Info www.kultour-z.de

Für seine Open-Air-Auftritte 2020 hat Jürgen von der Lippe die besten Monologe aus seinen Bühnenprogrammen und Lesungen zusammengestellt und bietet am 21. August auf der Freilichtbühne Zwickau 90 Minuten Freiluft-Fun. Er ist ein Überzeugungstäter. Ein Humorgetriebener, dessen Berufung es einzig und allein ist, die Menschen zum Lachen zu bringen. Das liefert Vollblutkomiker Jürgen von der Lippe seit fast fünf Jahrzehnten auf den Bühnen und TV-Kanälen der Republik mit Bravour. Dabei verfügt er über ein untrügliches Gespür für Pointen und Timing, ist analytisch, schlagfertig, spontan. Eine unerhört lange Karriere kann er vorweisen. Und doch richtet er den Blick konsequent nach vorn. Er hat inzwischen seinen eigenen YouTube- Kanal mit über 100.000 Abonnenten, ist unentwegt unterwegs mit verschiedenen Leseabenden und mit seinem aktuellen, mittlerweile 16. Bühnenprogramm »Voll fett«. 14 Bücher hat er veröffentlicht. 2019 erschien sein erster Roman »Nudel im Wind«. Nummer 15 ist fertig, 16 und 17 sind in Arbeit. Na dann, Vollgas voraus. T I C K ET

Verlosung auf Seite 72

sandsation ... in 80 bildern um die welt Foto Christian Goebler | Info www.kultour-z.de

In ihrer Show reist die »Queen of Sand« Irina Titova am 18. Oktober gemeinsam mit den Zuschauern in der » Neuen Welt« Zwickau und frei nach Jules Verne »In 80 Bildern um die Welt«. Auf dieser Reise erleben die Protagonisten aus Sand viele Abenteuer, besuchen Wahrzeichen und bestaunen Weltwunder. Eine untergeleuchtete Glasplatte, eine große Leinwand und Sand – das ist alles, was die junge Künstlerin benötigt, um ihren Figuren Leben einzuhauchen und bewegende Geschichten zu erzählen, die jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Es ist atemberaubend, in welcher Geschwindigkeit und mit welcher anmutigen Leichtigkeit die Sandkönigin Bilder entstehen und wieder vergehen lässt, um gleich darauf Neues zu erschaffen. Für den besonderen Rahmen werden Irinas sagenhafte Sandbilder von der Erzählstimme des gefragten Synchronsprechers Joachim Kerzel, der seine markante Stimme so bekannten Hollywoodgrößen wie Robert De Niro oder Sir Anthony Hopkins leiht, begleitet. Die Erzählung zu »In 80 Bildern um die Welt« stammt aus der Feder von Katrin Wiegand und wird von einem atmosphärisch dichten Soundtrack mit Musik von James Horner (»Titanic«) über The Doors bis zu Ennio Morricone untermalt.

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»Neue Welt« lädt wieder zu Veranstaltungen Foto Veranstalter | Info www.kultour-z.de

Endlich ist es nach Monaten ab September wieder Zeit, die kulturelle Landschaft der Robert-Schumann-Stadt zu bereichern. So wird am 23. 10. die Autorin und Satirikerin Sarah Bosetti mit ihrem aktuellen Programm »Ich hab nichts gegen Frauen, du Schlampe!« zu Gast sein. Sarah Bosetti, geboren 1984, halb Mensch und halb Frau, studierte Filmregie in Brüssel und zog dann nach Berlin, wo sie sich seither im Scheinwerferlicht der Lese- und Kabarettbühnen wärmt. 2019 erhielt sie den Kabarettistinnenpreis WDR First Ladies und 2020 den Salzburger Stier. Ein weiteres Highlight im diesjährigen Terminkalender wird am 26.11. »Der Tod« sein. Er ist wieder da! Doch egal, wann und wohin er auch kommt, von IHR ist stets zu wenig vorhanden. Deshalb wird es höchste Zeit über die Zeit zu reden, findet Deutschlands beliebtester Sensenmann. In seiner neusten und bisher kritischsten Show widmet sich der Erfinder der Death Comedy der absoluten Mangelware der Menschheit und versucht mit seinem Publikum herauszufinden, ob Ewigkeit denn wirklich immer erstrebenswert sein sollte. T I C K ET

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Torsten Zwingenberger 4tet Foto Christa Zwingenberger | Info www.koenig-albert-theater.de

Am Sonntag, den 16. August, öffnet sich um 19.00 Uhr der Vorhang im König Albert Theater Bad Elster im Groove von Jazz & Soul: Der renommierte Drummer Torsten Zwingenberger ist einer der ganz Großen in seinem Genre. In seinem Quartett haben sich nun exquisite Berliner Jazzmusiker zusammengefunden, die live intensiven Groove und mitreißendes Feeling bieten. Der Meister am Schlagzeug ist sowohl im Jazz als auch im Swing zu Hause. Bekannt geworden ist er außerdem als Blues- und Boogie-Woogie-Begleiter. Freuen Sie sich an diesem Sommerabend auf modernen Swing, Hardbop, Cooljazz oder auch mal brasilianischen und funkigen Souljazz in einer groovenden Mischung aus Titel des American Songbooks und Eigenkompositionen der Bandmusiker. Let’s swing the Summer! T I C K ET

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plauen lädt zum spitzengenuss Foto Veranstalter | Info www.plauen.de/spitzengenuss

Im Zeitraum vom 26. bis zum 29. August 2020 erlebt SpitzenGenuss inmitten von Plauen eine Neuauflage. Unter den Aspekten Nachhaltigkeit, Gesundheit und Regionalität werden erneut dank der Unterstützung vieler Partner, zahlreiche interessante Vorträge und Informationsveranstaltungen stattfinden. Auch für alle sportlich Interessierten wird mit zwei Veranstaltungen »Plauen bewegt erleben«, welche gemeinsam mit dem inmotio Therapiezentrum erarbeitet wurden, in dieser Woche viel geboten. Den Höhepunkt der Woche bildet der MarktPlatz am Samstag, den 29. August auf dem Altmarkt, zu welchem man frische Lebensmittel genießen und kaufen kann. In diesem Jahr wird noch ein weiteres Highlight zum MarktPlatz zu erleben sein: Die Organisatoren der e-MoT (e-Mobil-Treffen) Vogtland, Andrea und Frank Müller, werden mit Elektrofahrzeugen vor Ort sein. Die Besucherinnen und Besucher des Marktes haben somit nicht nur die Möglichkeit sich umfassend zum Thema Elektromobilität zu informieren, sondern auch mal selbst ein E-Auto zu fahren. Seien Sie gespannt und besuchen Sie SpitzenGenuss 2020 in der Plauener Innenstadt.

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Seit unglaublichen 35 Jahren ist die Musik- und Kulturszene rund um Zwickau eng verbunden mit den Veranstaltungen des Liederbuch e. V. Auch in Coronazeiten lieĂ&#x;en die engagierten Veranstalter ihre treue Fangemeinde nicht auf dem Trockenen sitzen. KOMPASS sprach mit den Kultururgesteinen Andreas Voigt und Mirko Dominiak.

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Li e d e r b u ch Z wick a u Âť


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Persönliches Highlight Auch Andreas Voigt hat seine Lieblinge, zu seinen persönlichen Highlights zählte das Konzert der Grammy-Preisträgerin Gaby Moreno 2017.

Livemusik virenfrei Bereits wenige Tage nach der verordneten Kultur-Abstinenz stand der »Irgendwie ist alles zu irgendwas gut«-Plan, nämlich Konzerte als Livestream zu übertragen. Gesendet wurde direkt von der Kulturinsel aus Kirchberg - Livemusik virenfrei. »Das ist ja eine kleine Räumlichkeit, dort kann man letztendlich auch nur Duos oder Solokünstler präsentieren. Das haben wir gemacht.« Zwei Bandkonzerte im Zwickauer ›Il Tavolino‹ folgten. Dass die Aktion so schnell aus dem Boden gestampft werden konnte, verdanken die engagierten Musikliebhaber auch der Situation, dass sie eine Vielzahl von Künstlern in den eigenen Reihen wissen. Diese bildeten entsprechend den Grundstock repräsentativer Kultur aus der Region. Später habe er dann mittels einschlägiger Facebook-Gruppen Kontakt zu weiteren Künstlern aus der Region aufgenommen, erzählt Mirko Dominiak. Drei wesentliche Erkenntnisse ziehen die Initiatoren aus den Entwicklungen der letzten Wochen, wie sie lachend erzählen. »Erstens, es sind heute deutlich mehr von den Menschen im Internet unterwegs, die bis vor Kurzem dessen Existenz noch nicht mal erahnten. Zweitens: Wir haben da wirklich großen Zuspruch bekommen, auch wenn es zunächst ein paar Probleme mit der Bildübertragung gab. In der Kulturinsel selbst gibt es ja kein Internet, aber ein freundlicher Nachbar erlaubte den Zugriff auf sein WLAN. Leider reichte das nur bedingt, weshalb später ein 50 Meter langes LAN-Kabel aus dem zweiten Obergeschoss für die notwendige Übertragungsleistung sorgte.« Auch die Zuschauerzahlen seien mit der Zeit deutlich angestiegen, während der Liveübertragung sahen im Schnitt 50 bis 70 Leute das jeweilige Konzert. Die hochgeladenen Videos erreichten dann aber nochmals deutlich mehr Interessierte. Bis zu 2000 Musikbegeisterte klickten die Veröffentlichungen an, freut sich der erfahrene Tontechniker. Und drittens? »Es ist unglaublich wie viele tolle Künstler und musikalische Projekte unsere Region zur bieten hat.«

Immer montags Die virenfreien Livestreams brachten Kultur in die regionalen Wohnzimmer und zeigten einmal mehr wie viel Talent die Region beheimatet.

Foto capelight pictures

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ie verzaubernd atmosphärischen Gesänge »Mila Mars« waren kaum verklungen, als es plötzlich hieß: Rien ne va plus, nichts geht mehr. Der Corona-Lockdown traf den Liederbuch e. V. in seiner 800 Jahre alten Konzertkirche in Lichtentanne genauso unvorbereitet wie wohl fast jeden. Keine »Sarah McQuaid«, kein »Irish Spring«, keine Buchlesung und kein musikalischer Wandertag - das kulturelle Leben im Stillstand. Vielleicht hätten andere die Hände in den Schoss gelegt, nicht so die Liederbuchler, ein Blick in die lange Geschichte des Vereins zeigt: Man hat schon Schlimmeres überstanden. Klar gab und gibt es ein wenig Bedauern darüber, »dass wir die Künstler nicht präsentieren konnten«, erzählt Vereinsvorstand Mirko Dominiak. »Da waren doch einige Höhepunkte dabei, das Frühjahr war ja ziemlich vollgepackt. Das tat schon weh, gerade auch für die vielen ganz tollen Sachen, wo wir wirklich glücklich waren, dass wir sie überhaupt rangekriegt haben, wie zum Beispiel das ›Irish Spring‹ Festival. In so eine kleine Location, solch ein Festival zu bekommen, das ist schon etwas Besonderes. Oft stecken auch Jahre an Vorbereitung drin. Und jetzt verschiebt sich alles. ›Laura Cox‹ beispielsweise, sollte im April bei uns spielen. Erst mussten wir das Konzert in den September verschieben, nun ist das Konzert für den 30. März 2021 angesetzt. Für andere Konzerte wie ›Ganes‹ hatten wir schon im vorigen Jahr Karten für Dezember verkauft, das ist jetzt für den September 2021 geplant.« Natürlich behalten sämtliche bereits erworbene Karten ihre Gültigkeit und es muss weitergehen, ganz klar.

The Secret traue dich zu träumen In Miranda Wells (Katie Holmes) Leben scheint gerade alles schief zu laufen. Der alleinerziehenden Mutter von drei Kindern wächst alles über den Kopf. Das Geld reicht hinten und vorne nicht mehr, seitdem ihr Mann vor ein paar Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam. Als hätte sich das Schicksal gegen sie gerichtet, kracht während eines Hurrikans auch noch ein Ast durch das Dach ihres Hauses. Doch das Unwetter stellt Miranda nicht nur vor ihre nächste finanzielle Herausforderung, sondern bringt auch den hilfsbereiten Bray Johnson (Josh Lucas) in ihr Leben. Von nun an scheint sich das Blatt für Miranda und ihre Familie zu wenden. Ob das an dem positiven und lebensbejahenden Spirit liegt, mit dem Bray in ihr Leben tritt? Und was hat es mit dem rätselhaften Umschlag auf sich, der Bray Johnson ursprünglich zu Miranda geführt hat? Ein Geheimnis, das den neu gewonnenen Lebensmut und das langsam wiederkehrende Glück der Familie Wells sogleich wieder aufs Spiel zu setzen scheint … Eine bezaubernde Verfilmung, inspiriert vom gleichnamigen Selbsthilfe-Ratgeber »The Secret - Das Geheimnis«, der Autorin Rhonda Byrne, das sich auf die Kraft des positiven Denkens konzentriert. Der internationale Bestseller wurde weltweit bereits über 34 Millionen Mal verkauft und in über 50 Sprachen übersetzt. Ab 6. August 2020 im Kino

Filmpalast Astoria Zwickau: Poetenweg 6-8, Telefon 0375/ 35 36 41 0, www.zwickau.filmpalast-kino.de 08 20

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Einen Wermutstropfen hat das Ganze aber dennoch: Einnahmen generiert der Verein mit den erfolgreichen Streamings natürlich keine. Trotzdem sieht man sich beim Liederbuch in einer eher glücklichen Lage, denn zumindest die Fixkosten des Vereines halten sich in Grenzen. »Wenn wir keine Veranstaltungen haben, dann haben wir abgesehen von den Lohnkosten für unseren Andreas auch keine Fixkosten und da konnten wir glücklicherweise Kurzarbeitergeld beantragen. Ansonsten mieten wir uns konzertbezogen in der jeweiligen Location wie der St. Barbara ein. Dem Verein allerdings, der das Grundstück und das Gebäude instand hält, dem tut das schon weh, weil wir seine Haupteinnahmequelle sind und nicht nur unsere Veranstaltungen wegfallen, sondern auch alle privaten Anmietungen und der Förderverein St. Barbara somit derzeit gar keine Einnahmen hat«, macht Dominiak auch auf die weiteren Folgen aufmerksam.

Die zweite Aktion heißt »be cool make music«. Die Idee dahinter: Karten für ein Konzert mit den Livestream-Künstlern zu erwerben. Aber eben nicht nur für sich selbst, sondern für die Menschen, die uns in Coronazeiten zur Seite standen oder denen wir einfach mal Danke sagen wollten: der Verkäuferin im Supermarkt, dem Pflegepersonal in Altenheimen und Kliniken, dem Nachbarn ... »Als wir das angestoßen haben, dachten wir, das geht vielleicht drei, vier Wochen und dann machen wir ein Konzert«, sinniert Mirko Dominiak über die Idee. »Nun haben wir das ›Problem‹, dass das Ganze längst nicht mehr mit einem Konzert zu bewerkstelligen ist. Ganze fünfzehn Acts lassen sich nun mal nicht in eineinhalb Stunden präsentieren und nun sind wir so weit, dass wir insgesamt drei Konzerte dieser Art durchführen. Eines war bereits Ende Juni, eines wird im Oktober stattfinden und das Dritte im Dezember.«

ein blick nach vorn Die erfolgreichen Livestreams wurden begleitet von zwei Spendenaktionen. Die sogenannte »3/3- Aktion«, wo es im Wesentlichen darum ging, »die Zuschauer aufzufordern, Geld zu spenden, und wir als Verein drittelten die eingenommene Summe zugunsten der Künstler, die von den Veranstaltungsabsagen hart getroffen wurden«, führt Andreas Voigt aus. »Ein Drittel geht an die Agenturen, welche die Künstler vermittelt haben, die sind sehr oft auch nur ›One-Man-Shows‹, denen ebenfalls sämtliche Einnahmen wegbrechen und ein Drittel verbleibt im Verein. Daraus haben wir dann beispielsweise auch die Kosten beglichen, welche die Livestreams verursachten.«

Lilly Dahab Die schöne Argentinierin gibt sich am 26. September voraussichtlich in der Christuskirche Lichtentanne die Ehre.

Be Cool Make Music Die erfolgreiche Spendenaktion mündet in drei Danke-Konzerten.

Zumindest in Sachen Akustik-Konzerte gehe es nun auch wieder offiziell los, gibt sich Andreas Voigt zuversichtlich. »Was für den Herbst halt schwierig ist, wir wissen derzeit noch gar nicht, was stattfinden kann und was nicht. Das ›Lilly Dahab‹- Konzert (26.09.) lässt sich bestimmt irgendwie realisieren, weil wir da zur Not in die Christuskirche in Lichtentanne ausweichen können. Nach dem aktuell geltenden Hygienekonzept finden hier immerhin 120 Gäste Platz. Aber bei ›Die Art‹ (02.10.) wird es schon wieder kritisch. Die Frage bleibt: Können wir ein Rockkonzert überhaupt im Herbst organisieren. Einige Höhepunkte, die bereits für den Zeitraum geplant waren, mussten wir schon streichen. Derzeit steht auch noch in den Sternen, ob einige internationale Künstler überhaupt ein und auch wieder ausreisen dürfen und so weiter.« Die Hoffnung bleibt, dass der Herbst eine relative Normalität bringt oder zumindest planbar wird, denn die derzeitige Situation bedeutet eine große Unsicherheit für die gesamte Kulturszene.

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wie alles begann ... Zur Eröffnung des Lutherkellers 1985 wurde auch die erste Seite des Liederbuchs aufgeschlagen. Vorwiegend erhielt der Underground ein Podium, Künstler, die keine Auftrittsgenehmigung hatten oder sie vom Staat entzogen bekamen. Damals hatte noch die Sozialdiakonische Jugendarbeit der Inneren Mission Zwickau den Hut auf. Dadurch liefen die Konzerte und Lesungen als innerkirchliche Veranstaltungen und waren so durch DDR-Behörden nur schwer zu kontrollieren. Die Stasi war natürlich trotzdem dabei und hat im Nachhinein ein paar interessante Berichte geliefert. Nach 1990 führten ein paar Enthusiasten die Veranstaltungsreihe in Eigenregie fort. Seitdem hat sich viel getan und der Kulturbetrieb ist aus der Szene nicht mehr wegzudenken. Allein am Hauptspielort, der altehrwürdigen St. Barbara Kirche in Lichtentanne veranstaltet der 70 Mitglieder zählende Verein ca. 50 Konzerte pro Jahr. Hinzukommen Veranstaltungen wie der Planitzer Schlossakkord in Kooperation mit der Kultour Z, die seit Jahrzehnten beliebten Jamsessions im ehemaligen Vereinstammhaus Lutherkeller, Tontechnikworkshops und vielfältige weitere Veranstaltungen beispielsweise im Il Tavolino in Zwickau, der Versöhnungskirche oder der Christuskirche in Lichtentanne. Beliebte Dauergäste im Liederbuch sind unter anderen: Wolf Maahn, Bell Book & Candle, The Pretty Things, Cristin Claas, The Henry Girls, Madison Violet, East Blues Experience und Driftwood Holly.

Unterstützen kann man die Kulturtreibenden vom Liederbuch natürlich mit dem Besuch der zahlreichen und wirklich lohnenswerten Konzerte, einer Fördermitgliedschaft im Verein oder einfach einer Spende auf dem Vereinskonto. Spendenkonto: DE64 8705 5000 2242 0262 51

Text JoKri Info www.liederbuch-zwickau.de


Band Live Coaching e i n m a l m i t prof i s a r b e i t en

Die musikalische Nachwuchsförderung hat in der Region eine lange Tradition. Leider wurde 2018 der Zwickauer Bandwettbewerb, Sachsens bis dahin größter Wettstreit des Rock und Pop Nachwuchses, mangels Beteiligung regionaler Bands ad acta gelegt. Dennoch gibt es eine aktive Nachwuchsszene und die soll auch weiterhin gefördert werden …

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it dem Projekt »BandLiveCoaching«, kurz »BLC«, wird nun unter der Schirmherrschaft des Liederbuch e. V. ein neues Format zur Förderung des regionalen, musikalischen Nachwuchses ins Leben gerufen. Worum geht es konkret? »Wir wollen den jungen Künstlern die Möglichkeit geben, aus ihren eigenen Kompositionen das Beste herauszuholen, indem wir an drei Schwerpunkten arbeiten: Arrangement, Performance und Sound«, erklärt Arian Dominiak, einer der drei professionellen Coaches des Projektes. Natürlich könne es nicht um die Perfektionierung musikalischer Fähigkeiten gehen, dafür reiche die Zeit nicht. Allerdings könne man sehr wohl die Authentizität einer künstlerischen Darbietung weiterentwickeln. »Wir möchten den Teilnehmern den Zusammenhang zwischen Kreativität und künstlerisch, technischen Komponenten deutlich machen und so ihre Neugier wecken, um diesen Prozess auch nach dem Workshop weiterzuverfolgen.« Einen weiteren Schwerpunkt setzen die Initiatoren im Bereich Performance. »Oftmals unter- oder überschätzen gerade junge Musiker die Bedeutung ihres Auftretens. Nur wenn Musik und Darbietung eine Einheit bilden, musikalischer und audiovisueller Eindruck übereinstimmen, wird das Publikum emotional angesprochen.« Zur Veranschaulichung wird professionelle Videound Tontechnik eingesetzt. Im dritten Teil des Workshops geht es um Klang und Licht, immerhin soll das Ergebnis des kreativen Schaffens auch so ideal wie möglich dem Publikum an Aug und Ohr gebracht werden und dafür bedarf es einer fitten Technik-Crew.

Gekrönt wird das Ganze mit einem öffentlichen Abschlusskonzert. Dank der großzügigen Unterstützung zahlreicher Förderer und Unterstützer ist die Teilnahme am diesjährigen dreitägigen Kick-off-Projekt vom 22. bis 24. Oktober kostenfrei. Na, neugierig geworden? Bewerben können sich regionale Bands, musikalische Projekte und Mitglieder aus TechnikAGs mit eigenen Ideen/Songmaterial aus dem Bereich der populären Musik. Voraussetzung: Ihr seid älter als 14 und jünger als 27 Jahre.

wer sind die coaches?

Arian Dominiak Absolvent der HfM CMW Dresden / freiberuflicher Musiker, Musikpädagoge und Videograf

Text JoKri

Markus Mudrich Absolvent der HfM CMW Dresden / freiberuflicher Musiker, Musikpädagoge und erfahrener Bandcoach

Die Bewerbung erfolgt bis spätestens 10. Oktober online über: www.audioviele.wixsite.com/blc2020

Mirko Dominiak freiberuflicher Tontechniker/Studiobetreiber und Veranstalter von Tontechnik Workshops

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Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen 4. sächsische landesausstellung in zwickau und region

»Glück auf, Glück auf, der Steiger kommt.« Das Steigerlied liefert seit Jahrhunderten den Grundsound für Sachsen und seine Bewohner. Komponiert im Erzgebirge verbindet es Geschichte und Gegenwart, Arbeitsalltag und Tradition. Denn seit 500 Jahren ist Sachsen ein Land, das vom Bergbau und Industrie allgemein geprägt wird. Angelockt vom Silber, befeuert durch Steinkohle, harte Arbeit und Erfindungsgeist entstand hier eine einzigartige europäische Kulturlandschaft auf Basis der Industrie. Die 4. Sächsische Landesausstellung »Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen« widmet sich noch bis zum 31. Dezember 2020 diesem elementaren Bestandteil sächsischer Identität. Die Zentralausstellung in Zwickau und sechs vertiefende Schauplatzausstellungen in Chemnitz, Oelsnitz/Erzgebirge, Zwickau, Freiberg und Crimmitschau präsentieren die sächsische Industriekultur von der Vergangenheit bis in die nahe Zukunft. Mit dem Begriff »Industriekultur« kann dabei die sächsische Mentalität und Kultur ganz neu verstanden werden. Industriekultur bezieht nicht allein auf die Geschichte von Unternehmen und Produktionen, sondern schließt auch die Folgen von industriellen Innovationen auf Menschen, Kultur und Umwelt mit ein. Wie Schimanski und Trinkhalle zur Industriekultur des Ruhrgebietes zählen, so gehören Räuchermann und Revolution, Audi und Trabi zu Sachsen. Die alte Weisheit, dass alles vom Berge her kommt, ist dabei die Basis, mit der sich die sieben Ausstellungen zusammenführen lassen. Die Entdeckung gewaltiger Silbervorkommen im westlichen Erzgebirge vor über 500 Jahren führte zu einem enormen Boom in Sachsen und schuf die Basis für Sachsen als Industrieregion. Damit begann hier eine Erfolgsstory, die bis in die Gegenwart andauert und sich durch alle Kriege, Revolutionen und Umbrüche immer wieder neu erfand.

Foto Detlef Müller

Foto Detlev Müller

Foto Ralph Köhler

Die Zentralausstellungausstellung im Audi-Bau Zwickau erzählt diese Geschichte von Traditionen und permanenten Aufbrüchen. Auf 2.500 m2 wird die Industriekultur in Sachsen vom Silberbergbau im Mittelalter, die Klassenkämpfe im Kaiserreich, bis in die nahe Zukunft zu künstlicher Intelligenz beleuchtet. Über 500 Exponate, werden die reiche Industriekultur Sachsens bezeugen. Die Schätze der Zentralausstellung werden an einem authentischen Gebäude präsentiert: Dem traditionsreichen Audi-Bau in Zwickau. Authentisch sind auch die Orte der sechs Schauplatzausstellungen: Sechs Industriemuseen stellen sechs für die sächsische Industriegeschichte wichtige Branchen vor, wo sie einst jeweils betrieben wurden.

So geht es beim SilberBoom. in Freiberg 150 m unter Tage, um die Ursprünge des sächsischen Reichtums zu erkunden. Im Silberbergwerk Freiberg lernen die Besucher in einer neu konzipierten Entdeckertour hautnah die Ursprünge des Erzbergbaus in Sachsen sowie seine Möglichkeiten und Chancen in Gegenwart und Zukunft kennen. Der Bergbau in Sachsen schuf Wissen, Rohstoffe und Infrastrukturen von denen wichtige andere Industriezweige profitierten. So die Textilindustrie, die in Sachsen bis zur Wende 1989/90 eine Leitindustrie war. Dieser TextilBoom. wird an dem einzigartigen Schauplatz der Tuchfabrik Gebr. Pfau in Crimmitschau spürbar. Dort ermöglicht der original erhaltene Maschinenbestand aus 100 Jahren eine Zeitreise in die Textilgeschichte.

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Die Kohle aus dem Berg wurde zum »Brot der Industrie« und zur Nahrung für viele Maschinen in der Zeit der Industrialisierung. Dadurch wurde Sachsen zur Wiege des deutschen Maschinenbaus. In der Schauplatzausstellung MaschinenBoom. ergründet das Industriemuseum Chemnitz das vielfältige Verhältnis zwischen Mensch und Maschine.

Abgerundet werden die Ausstellungen durch ein umfangreiches Begleitprogramm an den Ausstellungsorten und sowie ein breit angelegtes Bildungs- und Vermittlungsprogramm. 2020 boomt Westsachsen!

Foto 2ersitz

Die bekanntesten und beliebtesten kohlebetriebenen Maschinen sind die Eisenbahnen, deren Bau in Sachsen ebenfalls eine lange Tradition haben. Inmitten einer einzigartigen Atmosphäre auf einem der größten Rangierbahnhöfe tritt beim EisenbahnBoom. in Chemnitz-Hilbersdorf die wichtige Bedeutung der Eisenbahn für den Mensch bis zur modernen E-Lok hervor.

Foto Ben Walther

Ein weiterer wichtiger Industriezweig ist die Automobilindustrie, die bis heute für viele Menschen in der Region Arbeit und Identität birgt. Legendäre Marken wie Audi, DKW und Trabant wurden in Südwestsachsen geboren. In der Ausstellung AutoBoom. beleuchtet das August Horch Museum in Zwickau die Geschichte der Automobilität und fragt nach deren Zukunft. Insbesondere steht dabei die in Sachsen beheimatete Autoproduktion im Fokus.

Ein direktes Produkt des Bergbaus in Sachsen ist auch die Steinkohle, die es in Westsachsen reichlich gab und die im 19. Jahrhundert einen KohleBoom. auslöste. Dadurch wurde Sachsen zu einem Kernland der Industriellen Revolution. Im Schatten des ehemaligen Förderturms im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge kann man die Abbaubedingungen und deren Folgen bis heute nachvollziehen.

Foto Holger Stein

Foto Wolfgang Schmidt

Foto Johnny Ullmann

Foto Arndt Gaube

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»Gasogarten« Sommerprogramm des Alten Gasometer Das neue Album »Fantasies & Fine Lines« von Sängerin June Cocó ist ein minimalistischer Mikrokosmos von barocker emotionaler Breite, getragen von ihrer facettenreichen, wundervollen Stimme und ihrem Pianospiel. Behutsam unterstützt von vereinzelter Elektronika, trifft blütenreine Unschuld auf abgeklärte Lebenserfahrung, hinreißende Naivität auf die große mondäne Geste. Ihre Songs sind verträumte Hymnen der Entschleunigung. Einer musikalischen Mode sind die Songs kaum zuzuordnen. Und das ist wohl das schönste Kompliment. Sie sind schlicht zeitlos. June Cocó ist live am 7. August um 19 Uhr auf der Sommerbühne im Garten des Alten Gasometer zu sehen (bei Regen im Saal). Für die Leipziger Band 2ersitz (Foto) gibt es keine Alternative als sich in ihre Musik zu stürzen. 2ersitz fangen Themen ihrer Generation ein, indem sie das Leben in vollen Zügen genießen und die Momente des Glücks, der Stille, der inneren Zerreißproben, der Sehnsüchte und wahnwitzigen Tagträume treffend beschreiben. Sie bestechen durch ihre Musikalität mit der sie spielerisch Elemente aus Hip-Hop, Songwriter, Pop und Reggae verbinden. Dabei stehen sie für eine urbane Musikkultur in der Genregrenzen verschwimmen und dadurch neue Klangwelten entstehen. Das Konzert findet am Donnerstag , 20. August, um 19 Uhr im Sommergarten des Alten Gasometer statt (bei Regen im Saal).

Landesausstellung bis 31. Dezember 2020

Info www.boom-sachsen.de

Alter Gasometer e.V. Soziokulturelles Zentrum Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau Telefon: 0375 / 277 21 0 www.alter-gasometer.de 08 20

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industriearchitektur in sachsen erleben erhalten erinnern

Foto Bertram Kober

Sachsens Kulturreichtum und Identität basieren auf Gewerbe und Industrie. Den Wandel vom Agrar- zum Industrieland vollzog Sachsen schneller als andere Regionen. Mit großformatigen Fotografien von Bertram Kober und erläuternden Texten werden Denkmale des Industriezeitalters, aber auch gelungene Sanierungs- und Nachnutzungskonzepte für Industriearchitektur in allen sächsischen Landesteilen, insbesondere in Zwickau, vorgestellt. Der offene Austausch über stadtbildprägende Industriebauten und Konzepte für deren Erhaltung und Nutzung kann zudem in einem neu gestalteten Diskussionsraum stattfinden, den der in Zwickau geborene Künstler Bodo Korsig entworfen hat. Eine Ausstellung der Sächsischen Landesstelle für Museumswesen in Kooperation mit dem Deutschen Werkbund Sachsen e. V. und Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum. Der Eintritt ist frei.

Kunstsammlungen Zwickau Max-Pechstein-Museum Lessingstraße 1 08058 Zwickau

Sonderausstellung vom 22. August bis 15. November 2020 Info www.kunstsammlungen-zwickau.de

»IM morgenlicht der republik« 100 Jahre Kunstsammlungen Chemnitz

»Chemnitzer Fabriken« Ernst Ludwig Kirchner, Öl auf Leinwand, 1926 Kunstsammlungen Chemnitz, Leihgabe der Sammlung Deutsche Bank Foto Sammlung Deutsche Bank

Sonderausstellung bis 25. Oktober 2020 Kunstsammlungen Chemnitz Theaterplatz 1 09111 Chemnitz

Die Kunstsammlungen Chemnitz feiern ihr 100-jähriges Bestehen. 1920 beschloss die Chemnitzer Stadtverordnetenversammlung die Gründung einer städtischen Kunstsammlung »im Morgenlichte der jungen deutschen Republik«, wie der erste Direktor Friedrich Schreiber-Weigand sich rückblickend erinnert. Darüber hinaus jährt sich 2020 zum 160. Mal die Gründung des Kunstvereins Kunsthütte zu Chemnitz, auf dessen Sammlungsinitiative hin das Museum überhaupt erst konstituiert wurde. Anlässlich dieses doppelten Jubiläums zeigen die Kunstsammlungen Chemnitz vom 25. Juli bis zum 25. Oktober 2020 im gesamten Museum am Theaterplatz eine repräsentative Auswahl von Kunstwerken aus den umfangreichen Beständen aller Sammlungen. Die Ausstellung ist chronologisch vom frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart in sechs Kapitel gegliedert: Romantik, Arbeit =Wohlstand = Schönheit, Expressionismus, Galerie der Moderne, Kunst im geteilten Deutschland und Dialoge. Weiterhin werden das Carlfriedrich Claus Archiv für BesucherInnen geöffnet und eine repräsentative Auswahl der Bestände der Textil- und Kunstgewerbesammlung gezeigt. Anhand von über 400 Gemälden, Zeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Plakaten, Plastiken, Textilien und kunsthandwerklichen Objekten werden Museumsgeschichten erzählt und wichtige Sammler und Förderer gewürdigt. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist die zeitgenössische Interpretation der Galerie der Moderne. 1926 entwickelte Friedrich Schreiber-Weigand zusammen mit Karl Schmidt-Rottluff eine besondere Präsentation für gegenwärtige Kunst: die Galerie der Moderne. Die historische Galerie von 1926 wird digital rekonstruiert und ist in der Ausstellung, aber auch auf der Website abrufbar. Ein weiterer Ausstellungsbereich widmet sich der Zeit des Nationalsozialismus, der Beschlagnahme im Rahmen der Aktion ›Entartete Kunst‹ und Kriegsverlusten sowie exemplarischen Wiedererwerbungsgeschichten.

Info www.kunstsammlungen-chemnitz.de

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Ausstellung


maschinen, schlote, anlagen ausstellung zum jahr der industriekultur

Der Fotograf Michael Backhaus hat bereits Ende der 1990er Jahre die Schornsteine von Chemnitz in einer sachlichen Schwarzweißfoto-Serie dokumentiert. Heute existieren davon nur noch die wenigsten. Andreas Uhlig, ebenfalls Fotograf, begleitete mit seiner Kamera die Dekonstruktion eines gigantischen Braunkohle- Industriekomplexes in Mitteldeutschland. Die Künstlerin Tanja Pohl hält in ihren Skizzen immer wieder Industrieanlagen, wie Bahnhöfe, Lagerhallen und andere Produktionsstätten fest. Das hierbei entdeckte Strukturen- und Formenrepertoire verarbeitet sie dann in ihren Gemälden und Grafiken. Der Leipziger Harald Alff greift in seinen auf klare Formen reduzierten Grafiken den Wandel von alten Industriestandorten in Leipzig auf. Am Sonntag, 27. September, ab 15 Uhr: Galeriegespräch mit der Künstlerin und den Künstlern der Ausstellung (um Anmeldung wird gebeten). Sonderausstellung vom 21. August bis 4. Oktober 2020 Info www.heinrich-hartmann-haus.de

Heinrich-Hartmann-Haus Untere Hauptstraße 16 09376 Oelsnitz / Erzg.

Foto Michael Backhaus

Anlässlich des Jahres der Industriekultur in Sachsen zeigt die Galerie im Heinrich-Hartmann-Haus eine Ausstellung mit Motiven und Themen aus der Arbeitswelt. In den ausgewählten Werken von vier zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern verbindet sich die vielfältige und traditionsreiche Vergangenheit industrieller Produktionsstätten mit ihrer aktuellen Situation. Diese ist teilweise von Verfall oder auch komplett vom Verschwinden gekennzeichnet. An einzelnen Orten kam es aber auch zu einer Umnutzung. Dies wird in den Exponaten der Ausstellung auf unterschiedliche Weise sichtbar.

Silbertriennale International

Foto Juliane Schoelss

schmiedekunst im wasserschloss klaffenbach

Sonderausstellung vom 1. August bis 25. Oktober 2020 Info www.wasserschloss-klaffenbach.de

Im Wasserschloß Klaffenbach werden ab dem 1. August 2020 Arbeiten zeitgenössischer Silberschmiedekunst aus dem 19. weltweiten Wettbewerb der Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. gezeigt. Die Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. konnte mittlerweile zum 19. Mal die Silbertriennale International – den Wettbewerb zur Förderung zeitgenössischer Silberschmiedekunst – veranstalten. Was 1965 als kleines Ausstellungsprojekt begann, hat sich heute zu einem international renommierten Wettbewerb im Bereich des Silberschmiedehandwerks entwickelt. Eine fachkundige Jury wählte aus 123 Wettbewerbsbeiträgen aus 19 Nationen über 90 für die Ausstellung aus. Sieben Arbeiten wurden mit Preisen ausgezeichnet. Die Preisträger und eine Auswahl weiterer Arbeiten gewähren einen Einblick in die aktuellen Entwicklungen in der internationalen Silberszene. Besteck, Kannen, Kerzenleuchter, Schalen und frei gestaltete Objekte zeugen dabei von den vielfältigen Möglichkeiten künstlerischer Metallbearbeitung. Kuratiert wird die Ausstellung von Diplom-Designerin Eva-Kühnert. Parallel zur Silbertriennale präsentiert die Kalligraphin Christiane Kleinhempel eine kleinere Schau mit Arbeiten rund um die Kunst der Zeichen unter dem Titel »ZUGEGEBEN. Schriftkunst«.

Wasserschloss Klaffenbach Wasserschloßweg 6 09123 Chemnitz

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aktionstage auf schloss voigtsberg sommerferienangebote für groSSe und kleine besucher

Zahlreiche Angebote in den diesjährigen Sommerferien bietet Schloß Voigtsberg. Dabei stehen diese Aktionstage auch im Zeichen der aktuellen Sonderausstellung »Leben.Lust.Leiden – Der Tod und das Mädchen«, die bereits viele Besucher der altehrwürdigen Burganlage locken konnte. »Das rätselhafte Bildnis der Luise L.« steht am 1. August im Zentrum einer kleinen Krimitour durch die aktuelle Sonderausstellung. Hier können sich Familien im Altteil der Burg mit detektivischem Spürsinn auf die Spuren eines rätselhaften Bildnisses begeben. Ein spezielles Burg-Sommer-Konzert erwartet dann am 9. August ab 16 Uhr Kinder ab drei Jahren. »Dornröschen – die Märchenoper« wird zusammen mit Wilfried Meister, seines Zeichens ehemaliger Oberrequisiteur des Staatstheaters in Weimar, überraschend und kindgerecht inszeniert. Eine ganze Nacht im Museum mit abenteuerlichen Spielen erwartet Kinder von sechs bis zwölf Jahren am 14. August ab 19 Uhr.

Unter dem Motto »Tierisches Vergnügen« stehen in der Lesenacht im »llusorium« die Tiere der Grimmschen Märchen im Mittelpunkt. »Vom Linolschnitt zum Designerstück« heißt es dann am 19. August ab 15 Uhr für kleine Kreative ab vier Jahren. Mit selbsterdachten Motiven und bearbeiteten Linolschnitten werden Stofftaschen individuell gestaltet und natürlich mit nach Hause genommen. Funkelnde Schätze erwarten am 26. August ab 15 Uhr kleine »Mineralienforscher« ab sechs Jahren. Nur mit einer guten Beobachtungsgabe kommen die jungen Geologen dabei ans Ziel, knifflige Fragen und eine kleine Schatzsuche verschaffen zudem eine steinstarke Überraschung zum Mitnehmen. Für alle genannten Angebote ist aufgrund der beschränkten Kapazitäten dabei die Anmeldung per Mail unter museen@schloss-voigtsberg.de oder telefonisch unter (03 74 21) 72 94 84 hilfreich – hier sind dann auch weitere Informationen zu Preisen, Uhrzeiten und Abläufen verfügbar.

Schloß Voigtsberg Schloßstraße 32 08606 Oelsnitz / Vogtl. Info www.schloss-voigtsberg.de

abgelaufen! Die garantiert nicht langweilige Familientour durch Altenburg! Not macht erfinderisch! So könnte man die Initiative der Museen und Touristiker der Stadt überschreiben, auch oder gerade in CoronaZeiten sowohl die Altenburger als auch Touristen zu einem Besuch nach Altenburg zu locken. Da es die wenigsten in die Ferne zieht und Urlaub im Inland hoch im Kurs steht, haben sich die Macher einen »Entdeckerplan« für Familien erdacht, der natürlich auch gern von Erwachsenen, die mal wieder »das Kind in sich entdecken wollen« in Anspruch genommen werden kann. Die Museen möchten auf Ungewöhnliches, Kurioses und Verstecktes aufmerksam und den manchmal für Kinder recht langweiligen »Stadtspaziergang« zum Vergnügen machen. Dabei wird der »Spieß einfach umgedreht« und die Kinder bestimmen z. B. wer in der Familie die längste Nase oder die längsten Beine hat und die kuriosen Aufgaben lösen muss. Väter sollten ihre Schulkenntnisse in Physik und Biologie auffrischen, um sich nicht zu blamieren und Kinder finden bunte Strähnen in den Haaren aller Familienmitglieder sicher toll! Es gilt zu rätseln, zu messen, zu suchen, zu spielen, zu malen, zu entdecken, zu fotografieren und zu reiten! Ein Anfang oder Ende gibt es dabei nicht, man kann einsteigen, wo man möchte und sich so viel Zeit nehmen, wie man möchte. Und weil Ferien sind geht es ums Lernen nur so ganz nebenbei … Geschickt haben die Macher einige für kleine und große Leute interessante Informationen versteckt. Und natürlich gibt es Pausen, in denen man das mitgebrachte Picknick und gekühlte Getränke genießen oder schon die nächste Aktion aussuchen kann. An der Initiative »ABGelaufen«, bei der es auch schöne Preise zu gewinnen gibt, kann bis zum 30. August 2020 teilgenommen werden.

Info www.altenburg-travel.de

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sommerferien im Industriemuseum chemnitz

Die Traditionen sächsischer Industriekultur der nächsten Generation nahe zu bringen, ist auch Anliegen des Sommerferienprogramms im Industriemuseum Chemnitz, das noch bis Ende August angeboten wird. In der »Erfinderwerkstatt« geht es um die Frage, was es heute tatsächlich noch zu erfinden gibt? Bei einer Führung durch die Schauplatzausstellung MaschinenBoom. lernen die Besucher ältere und neuere Erfindungen kennen. Bei der Kinderführung »Hier boomt's« erfahren die jungen Gäste, wie sich Maschinen im Laufe der Zeit veränderten. Begleitet werden die Kinder von Robi Roboter. »Sachsens verborgene Schätze« sind Thema einer interaktiven Führung. Hier erfahren Interessierte, welche Schätze unsere Heimat birgt. Dabei dreht sich alles um Kohle, Schotter und das liebe Geld. Kreativität und Geschick sind gefragt, wenn es im Workshop »Alles fit? Der Rote Turm als Tischlampe« darum geht, ein Unikat nach Vorbild einer bekannten Chemnitzer Sehenswürdigkeit zu gestalten. Einblick in eine der ältesten Handwerkstechniken der Menschheit bietet der Workshop »Weben: Puppenteppich, Traumfänger und vieles mehr.« Hier steht die Vielfalt gewebter Produkte verschiedener Kulturen sowie die Geschichte und Bedeutung des Webens für unsere Region im Mittelpunkt. Die Teilnehmer können sich auch selbst beim Weben probieren. Die Termine aller Angebote finden sich auf der Webseite des Museums.

Fotos Industriemuseum Chemnitz | Fotograf: W. Schmidt Info www.saechsisches-industriemuseum.de

Sächsisches Industriemuseum Zwickauer Straße 119 09112 Chemnitz

Puppentheater Zwickau Ein Ort voller Wünsche & Erfüllungen Unser Wunsch, dass wir endlich im Juli mit »Hans im Glück« auf der Freilichtbühne wieder für Euch spielen durften, ging in Erfüllung. 15 Vorstellungen für Kinder und Erwachsene – und jede einzelne Aufführung haben wir in vollen Zügen genossen. So fand am Ende nicht nur unser Hans sein Glück. Auch wir erkannten im Augenblick des herrlichen Wetters und im Anblick unserer Spieler auf der Freilichtbühne den absoluten Glücksmoment. Wie wir nach dieser außergewöhnlichen Zeit, dem Hoffen und Bangen, nun das Leben genießen lernen – wollen wir auch mit unserer Neuinszenierung »Dornröschen« ab SZ 2020/21 zeigen. So hoffen wir, nach unserer Spielzeitpause wieder mit einem abwechslungsreichen Programm in unserem Haus zu erscheinen und auch Eure Wünsche mit tollen neuen Stücken erfüllen zu können.

Foto IMC J. Kabus

Und solltet Ihr uns in der Zwischenzeit vermissen, wir sind auch in der Spielzeitpause über unsere Kanäle für Euch da: facebook.com/PuppentheaterZwickau instagram.com/puppentheaterzwickau YouTube: Puppentheater Zwickau Puppentheater Zwickau: Gewandhausstraße 3, Telefon 0375/ 2713290, www.puppentheater-zwickau.de 08 20

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Fans d a s g e s c h ä f t m i t d e m v i p - z u s c h a uer

Foto Antoine Julien // unsplash.com

Immer teurer werdende Tickets und zum Teil skurrile Marketing-Strategien – Fans müssen mittlerweile immer tiefer in die Tasche greifen, um das zu erleben, was vor einigen Jahren noch erschwinglich war. KOMPASS hat sich gefragt, wohin die Reise in den kommenden Jahren noch gehen könnte.

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ie Zeiten, in denen Musiker mit ihren Alben das große Geld verdienen konnten, sind längst vorbei. Durch den Rückgang beim Verkauf von physischen Tonträgern und dem starken Zuwachs im weniger lukrativen StreamingBereich sind Acts vermehrt auf andere Einnahmequellen angewiesen. Dazu gehört vorrangig das Touren – der Ticketverkauf für LiveKonzerte sowie der Verkauf von Merchandise-Artikeln ist heutzutage wichtiger denn je. Doch immer häufiger bekommen Konzertgänger diesen Druck finanziell zu spüren, sodass man sich inzwischen immer öfter fragen muss: Wie viel ist mir die Musik wert und bin ich bereit, für ein Konzerterlebnis viel zu bezahlen?

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k o n z e r t w e lt


wer hat, der kann Große Events von Paul McCartney, The Rolling Stones oder Fleetwood Mac haben selbstverständlich schon seit Jahrzehnten ihren Preis – keine Frage. Aber auch deutlich jüngere Bands überschreiten immer häufiger die 50-Euro-Marke oder verlangen sogar über 100 Euro – so zum Beispiel auch die Foo Fighters mit ihrem geplanten Konzert in der Berliner Waldbühne. Nun könnte man sagen: Niemand wird gezwungen, so viel Geld für Konzertkarten auszugeben. Stimmt, aber: Gerade für Geringverdiener hat die Preisentwicklung traurige Konsequenzen, sind sie doch schlichtweg nicht mehr in der Lage, am kulturellen Angebot ihrer Stadt teilzunehmen. Und die Marginalisierung betrifft nicht nur sie, auch Menschen mit durchschnittlichem Einkommen fühlen sich schon jetzt manchmal wie Konzertgänger zweiter Klasse, wenn ein ohnehin schon teures Ticket gerade mal einen Platz in den hintersten Reihen sichert.

staffelpreise und spezielle VIP-Angebote Immer öfter werden die Ticketpreise in großen Hallen und Open-Air-Venues gestaffelt. Wer vorn sein und das Konzert hautnah erleben möchte, muss manchmal im Vergleich zu jenen auf den hinteren Plätzen sogar das Doppelte zahlen. Vor allem US-Veranstalter haben dieses System in den letzten Jahren ad absurdum geführt und bei Festivals wie dem populären Coachella in Kalifornien ganze Bereiche pauschal nur für VIP-BändchenTräger abgesperrt. Die Folge: Am Nachmittag spielen kleinere Bands schon mal vor halbleeren ersten Reihen, während die wirklichen Fans auf Abstand hinter dem ersten Wellenbrecher zusehen müssen. Keine schöne Erfahrung – weder für Musiker noch für ihre Anhänger. Das Geschäft mit speziellen VIP-Tickets scheint sich trotzdem zu lohnen und manche Fans lassen sich von dem vermeintlichen Zusatzkomfort zum höheren Preis blenden. Vorne steht, wer es sich leisten kann li. u.: Bei vielen Musikveranstaltungen gibt es Staffelpreise bei den Tickets – das ist nicht neu, aber gerade bei Konzerten großer Acts wird es immer teurer, überhaupt noch in der ersten Reihe stehen zu können. Foto Nicholas Green // unsplash.com

Suppport your local heroes Viele, denen der Ticketpreiswahnsinn zu weit geht, gehen deshalb lieber auf Konzerte kleinerer Bands – in Clubs in der Gegend. Denn wenn schon die Big Player nicht mehr viel am Streaming verdienen, haben die unbekannteren Musiker noch weniger Chancen, um mit ihrer Musik Geld zu verdienen. Foto Kristina Baum

Auch Meet & Greets und Fragerunden sind eine beliebte, zusätzliche Einnahmequelle – Stars wie Taylor Swift, aber auch die Band KISS lassen sich das Treffen mit den Fans gut bezahlen. Und warum auch nicht: Wer es sich leisten kann und seinen Star schon immer einmal persönlich treffen wollte, dem wird damit eine gute Möglichkeit geboten. Ein aktuelles Beispiel zeigt aber, dass in Deutschland diesbezüglich aber noch immer eine etwas humanistischere Mentalität als in den USA herrscht. Die PunkBand The Distillers feiert momentan ihr langersehntes Comeback und hat kürzlich auch ein Konzert in Berlin angekündigt – aufgrund der großen Ticketnachfrage bot man deshalb in den sozialen Medien nun auch ein spezielles Fan-Paket an, mit dem Käufer unter anderem früheren Zutritt, eine Fragerunde mit der Band, ein Soundcheck-Umhängebändchen, ein signiertes Tourposter und Vorrang beim Merchandise-Kauf bekommen sollen. Der Preis: umgerechnet rund 67 Euro, das Konzertticket von 33 Euro muss allerdings zusätzlich gekauft werden. Interessanterweise war hierbei zu sehen: Die deutschen Fans, die das Angebot in der FacebookVeranstaltung sahen, waren empört über den stattlichen Preis, den die einst als antikapitalistisch geltende Band für die kleinen Extras aufrief, während sich ein Großteil der US-amerikanischen Fans auf Instagram begeistert von der erkaufbaren Bevorzugung zeigte.

Leere erste Reihen u. : Beim Coachella Festival werden ganze Bereiche nur für VIP-Gäste abgesperrt – der Zutritt für Zuschauer mit einfachem Ticket ist verboten. Foto Kristina Baum

alternativ: Kleinere Bands unterstützen Natürlich soll die Arbeit von Künstlern gut bezahlt sein – schließlich geben uns die Musik sowie die Live-Auftritte auch jede Menge zurück und das soll auch in den kommenden Jahren so bleiben. Es liegt aber auch in gewisser Weise in der Verantwortung der Künstler und Veranstalter, Rücksicht auf ihre Fans zu nehmen und sie nicht als wandelnde Geldbeutel zu sehen. Eine Band, die mit gutem Beispiel voran geht, sind Die Ärzte: Ihnen war klar, dass ihre für Dezember 2020 geplante ComebackTour schnell ausverkauft sein würde – und trotz großer Arenen kostete das Ticket im Schnitt nicht mehr als 50 Euro. Und auch Konzerte ohne Staffelpreise gibt es noch – oft bei Bands in kleineren Clubs, die unser Geld womöglich noch mehr brauchen, als jene Musiker, die den Durchbruch bereits geschafft haben.

Text Kristina Baum

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Body Performance Gruppen a u s s t e l l un g i m Mu s eu m f ü r F o t o g r a f i e

Das Berliner Museum für Fotografie zeigt im Rahmen der Helmut Newton Stiftung eine Gruppenausstellung dreizehn renommierter Künstlerinnen und Künstler internationalen Kalibers. In ihren Arbeiten stehen stets der Mensch und sein Körper im Mittelpunkt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk im Tanz- und Bühnengeschehen sowie in der Kunstform der Performances.

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ie Werke von Vanessa Beecroft, Yang Fudong, Inez & Vinoodh, Jürgen Klauke, Robert Longo, Robert Mapplethorpe, Helmut Newton, Barbara Probst, Viviane Sassen, Cindy Sherman, Bernd Uhlig und Erwin Wurm sind erstmalig in einer Gruppenausstellung zu sehen, in denen die Fotografin oder der Fotograf das jeweilige Geschehen nicht nur dokumentiert oder interpretiert, sondern auch selbst initiiert. Seit den 1970er Jahren wird die Performance (aus dem engl. und in Bezug auf die Kunst: handlungsbetonte und 08 20

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kunst & kultur t h e m a

vergängliche künstlerische Darbietung) als eigenständige Kunstform verstanden und seither von der Fotografie begleitet. Ihre Vorläufer hat sie in den Dadaisten und Surrealisten. Die Fotografie wirkt der Vergänglichkeit der Performance entgegen und bewahrt sie im Bildhaften. Den Besucher im Berliner Museum erwartet eine Präsentation, die unterschiedlichste Ansätze und Ausprägungen für künstlerische Aktionen und Körper-Performances vereint: »Menschen tragen Kleidung für ungewöhnlich inszenierte Modebilder, sie agieren vermeintlich irrational m e n s ch u n d kö r p e r

auf Straßen und Hochhausdächern oder bewegen sich minimalistisch auf Felsen und in Museumsräumen, schließlich als Tänzer und Tänzerinnen auf und neben der Bühne. In der Ausstellung begegnen sich Rollenspiele und Grenzüberschreitungen des Körperlichen – zeitgenössische fotografische Blicke auf die verschiedensten visuellen Aspekte zu Körper und Raum, Tanz und Bewegung. Auf diese Weise rücken nicht zuletzt Fragen von Fremdund Selbstwahrnehmung, von Identität und Emotion in den Blick«, wie es in der Pressemitteilung heißt.


Helmut Newton – Ballet de Monte Carlo Der deutsch-australische Fotograf, avancierte seit den 1970er-Jahren zum begehrtesten und teuersten Mode-, Werbe-, Porträtund Aktfotografen der Welt. Die Stiftung im Berliner Museum für Fotografie wurde 2003 kurz vor seinem Tod gegründet. Der gebürtige Berliner hat eine große Anzahl seiner Arbeiten der Stiftung überlassen. So ist nun die relativ unbekannte Serie »Ballet de Monte Carlo«, in der Newton seit den 1980er Jahren in Monte Carlo Aufnahmen des dortigen Balletts machte, in der Ausstellung zu sehen. Er fotografierte die Tänzerinnen und Tänzer jedoch nicht klassisch auf der Bühne, sondern auf den Straßen Monacos, den Treppen hinter dem berühmten Spielcasino, am Notausgang im Theatergebäude oder nackt bei sich Zuhause.

Barbara Probst – Aus mehreren Blickwinkeln Die in München und New York arbeitende Künstlerin überrascht mit spielerisch-experimentellen Porträts, Stillleben und Straßenfotografien in Form von wandfüllenden Tableaus, Diptychen und Triptychen. Die Einzelbilder tragen prinzipiell den gleichen Titel »Exposures« mit einer individuellen Bildnummer, dem Aufnahmeort und dem auf die Minute genauen Datum. Sie nimmt die gleiche Situation aus verschiedenen Blickwinkeln mit mehreren Kameras zeitgleich auf, die sie sekundengenau durch Radiowellen auslöst.

Barbara Probst Exposure #129, Munich Nederlingerstraße 68, 2017, 08.11.2017, 6:02 pm Foto Barbara Probst, VG Bild-Kunst, courtesy Galerie Kuckei + Kuckei

Erwin Wurm – Komische Kunst

Robert Longo Filmreif

Der österreichische Künstler Erwin Wurm zählt zu den erfolgreichsten Kunstschaffenden der Gegenwart. Seine Werkgruppe »One Minute Sculptures« ist von absurd-komischen Situationen geprägt. In einer einminütigen Miniperformance bittet er Menschen, sich von ihm in einer vorgegebenen Position ablichten zu lassen. So entstehen kuriose oder auch alberne Verrenkungen und Verdrehungen, die die Besucher für eine Minute selbst zum Kunstwerk werden lassen. Dabei ist es recht schwierig auf schmalen Flächen zu liegen oder auf dem Rücken liegend zwei Tassen auf den ausgestreckten Beinen zu balancieren und diese Position eine Minute zu halten, wenn die Muskeln anfangen zu zittern. Primär geht es dem Künstler nicht um die Belustigung des Betrachters; Wurm behandelt Alltagsprobleme: Wie sehen mich andere? Wie gebe ich mich in der Öffentlichkeit? Was bereitet mir Scham?

Der New Yorker Künstler Robert Longo arrangierte Ende der 1970er-Jahre auf dem Dach seines Lofts an der Manhattan Bridge Menschen in unnatürlichen Posen, die in ihren Bewegungen eingefroren sind. Interpretationen von wilden Tänzen oder Zitaten aus amerikanischen Western oder Gangsterfilmen sind weitreichend. Die Fotoreihe »Men in the Cities«, die dabei entstand, war tatsächlich von Rainer Werner Fassbinders »Der amerikanische Soldat« (1970) inspiriert. Die Bildprotagonisten wichen geworfenen oder schwingenden Gegenständen aus, während der Künstler sie in dieser Pose fotografierte.

Helmut Newton linke Seite: Ballet de Monte Carlo, 1992 Foto Helmut Newton Estate

Erwin Wurm li.: One Minute Sculpture I, 1997 Foto Erwin Wurm, courtesy König Galerie

Virtuell & Interaktiv Aufgrund der aktuellen Umstände wird die Ausstellung vom 1. Juli 2020 bis zum 20. September 2020 stattfinden. Auf der Homepage des Museums ist auch ein virtueller und interaktiver 360°-Rundgang durch die Ausstellung möglich. Der Kurator Matthias Harder kommentiert den Virtual-Reality-Film in englischer Sprache. Per Maus oder Touchscreen des Smartphones kann sich der Nutzer individuell in dem Film bewegen. Auf diese Art und Weise lassen sich die sechs Ausstellungsräume in einer Rundumsicht erkunden. Robert Longo Men in the Cities, New York, 1976/1982 Foto Robert Longo, courtesy Schirmer / Mosel Verlag

Text Dr. Sandy Alami Fotos Helmut Newton Stiftung Museum für Fotografie Info www.smb.museum/ausstellungen

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Kino Seit 23. Juli im Kino

Amerika kurz vor Beginn des 20. Jahrhunderts: Thomas Edison (Benedict Cumberbatch), einer der genialsten Erfinder aller Zeiten, steht kurz davor, zum ersten Mal einen ganzen Straßenzug in Manhattan mit elektrischem Licht zu erleuchten und die Welt damit für immer zu verändern. Der Durchbruch macht ihn über Nacht zur Berühmtheit. Unermüdlich arbeitet Edison daran, seine Erfindung auf das ganze Land auszudehnen. Hin und her gerissen zwischen seiner fieberhaften Arbeit und seiner geliebten Frau Mary (Tuppence Middleton) und den beiden Kindern, gerät Edison zunehmend in einen inneren Konflikt. Doch das ist nicht die einzige Herausforderung - sein schärfster Konkurrent, der vermögende Unternehmer George Westinghouse (Michael Shannon), ermutigt von seiner ehrgeizigen Frau Marguerite (Katherine Waterson), engagiert den unbekannten jungen Erfinder Nikola Tesla (Nicholas Hoult), um das Rennen um die Stromversorgung Amerikas für sich zu entscheiden. Als Stadt um Stadt an das Wechselstromsystem von Westinghouse fällt, gerät Edison immer stärker unter Druck, seine Erfindung zu verteidigen und seinen Idealen treu zu bleiben … Fotos Leonine

Kino

dvd

Ab 15. August im Kino

Ab 6. August im Handel

Ab 21. August im Handel

Once upon a time ... in Hollywood

Space Assassins

Exil

Quentin Tarantinos »Once upon a time ... in Hollywood« spielt im Los Angeles von 1969, zu einer Zeit, als alles im Umbruch ist. Auch TV-Star Rick Dalton (Leonardi DiCaprio) und sein langjähriges StuntDouble Cliff Booth (Brad Pitt) müssen sich in einer Branche zurechtfinden, die sie kaum mehr wiedererkennen. Der neunte Film von Kultregisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino wartet mit einer großen Ensemble-Besetzung und zahlreichen Erzählsträngen auf und huldigt den letzten Momenten von Hollywoods goldenem Zeitalter. Quentin Tarantino schrieb das Drehbuch und führte Regie. Als Produzenten fungieren David Heyman, Shannon McIntosh und Quentin Tarantino. Die Hauptrollen spielen Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Margot Robbie.

Spannender Science-Fiction Film unter anderem mit Shannon Hutchinson, Vito Trigo und Jasmina Parent. Das Ende der Welt ist nah: Aliens haben der Erde den intergalaktischen Krieg erklärt. Eine Mission soll die Präsidentin in Sicherheit bringen. Sie trägt die Zeitkapsel zur Rettung der Menschheit in sich. Ein Team von vier jugendlichen Space Assassins trotzt dabei der außerirdischen Wildnis eines fremden Planeten. Sie müssen einen mutierten Killer-Astronauten daran hindern, den Lauf der Geschichte für immer zu verändern. Die Rezensionen zum Film sprechen für sich: »Dunkler und grobkörniger Thriller mit einer Sci-Fi-Seele aus den 70ern« (weliveentertainment. com) »Grossartig bebildeter Bodyhorror und Sci-Fi-Thriller« (nightmarishconjurings.com). Foto Sony Pictures

Der im Kosovo geborene Xhafer ist Pharmaingenieur, verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit Jahren ein bürgerliches Leben in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Nach und nach beschleicht ihn jedoch das Gefühl, dass er an seinem Arbeitsplatz diskriminiert und schikaniert wird. Dieser Eindruck verstärkt sich zusehends, und als er eines Tages eine tote Ratte an seinem Gartentor findet ist für ihn endgültig klar: seine Kollegen haben hier ein rassistisches Statement gesetzt. Von da an wird jedes Ereignis, jedes Wort, jede Geste zu einem Anhaltspunkt, ja gar zu einem Beweis für seine These. Xhafers Unbehagen wächst tagtäglich. Seine deutsche Frau Nora (hingegen ist es leid, dass ihr Mann hinter jeder Schwierigkeit Mobbing vermutet. Mögen seine Kollegen ihn womöglich einfach nur nicht? Foto Alamode Film

Foto Constantin Film

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kunst & Kultur

fi l m


hÖRBUCH

ALBUM

Ab 24. August im Handel

Ab 14. August im Handel

carla berling Der Junge aus dem Wald

sea girls Open your head

Ein neuer Thriller von Autor Harlan Coben aus New Jersey. Als kleiner Junge wurde er im Wald gefunden, allein und ohne Erinnerungen. Niemand weiß, wer er ist oder wie er dort hinkam. Dreißig Jahre später ist Wilde immer noch ein Außenseiter, lebt zurückgezogen als brillanter Privatdetektiv mit außergewöhnlichen Methoden und Erfolgen. Bis die junge Naomi Pine verschwindet und Staranwältin Hester Crimstein ihn um Hilfe bittet. Was zunächst wie ein Highschooldrama aussieht, zieht bald immer weitere Kreise – in eine Welt, die Wilde meidet. Die Welt der Mächtigen und Unantastbaren, die nicht nur Naomis Schicksal in den Händen zu halten scheinen. Foto der Hörverlag

Die britische Rock-Band Sea Girls bringt mit ihrer neuen Veröffentlichung »Open Up Your Head« ein Album heraus, welches von der Band als »Eine Sammlung der persönlichsten und aufrichtigsten Songs, die wir je geschrieben haben« beschrieben wird. Im Musikvideo zu »Do You Really Wanna Know« begeistert die Band ihre Fans vor allem mit bunten Zeichnungen und verrückten Visualisierungen. Was den Sound von Sea Girls so besonders macht, ist die Mischung aus mitreißenden Melodien und den tiefgründigen, häufig eher düsteren Texten von Frontmann Henry Camamile, dessen Lyrics häufig von persönlichen Erfahrungen inspiriert wurden. Auch der Albumtitel von Sea Girls‘ Debüt basiert auf einem solchen Erlebnis, so wurde »Open Up Your Head« von einer traumatischen Kopfverletzung sowie den daraus resultierenden Angststörungen und persönlichen Schwierigkeiten in der Jugend des Sängers inspiriert. Foto Matthew Parri Thomas |

Verlosung auf Seite 72

Cover Universal Music

Buch

CD

Ab 24. August im Handel

Ab 28. August im Handel

kester schlenz Ich bin bekloppt ... und ich bin nicht der Einzige

Matthias Schweighöfer Hobby

Pink Floyd The Dark Side of the Moon

Multi-Talent Matthias Schweighöfer ist nicht nur Schauspieler, er meldet sich mit seinem zweiten Album »Hobby« zurück. Es richtet sich an all die besonderen Menschen in seinem Leben: »Es ist generell eine Liebeserklärung an die Menschen um mich herum. Meine Freunde, meine Familie, die Kinder«, verrät der 39-Jährige in einem Interview. Gerade während diesen schwierigen Zeiten von Corona und sozialer Distanz kann Schweighöfer, der sonst ein hektischeres Leben führt, viel Zeit mit diesen Menschen verbringen. Besonders genießt er die Tage mit seinen Kindern: »Meine Kinder haben wahnsinnigen Spaß sich am kreativen Prozess zu beteiligen und inspirieren mich täglich. Wir setzen uns also oft ans Klavier und jammen oder kochen gemeinsam, lesen viel und malen schöne Bilder «, sagt Schweighöfer. Foto Warner Music

»The Dark Side of the Moon« ist das achte und auch erfolgreichste Album der Rockgruppe Pink Floyd. Es ist ein Konzeptalbum über den Geisteszustand des Ex-Floyds Syd Barrett, es verkaufte sich mehr als 25 Millionen Mal und war 736 Wochen in den Charts. Nach dem Erscheinen des Albums am 24. März 1973 wurde es jahrelang in den internationalen Hitparaden aufgelistet. Mit bis zum Jahre 2008 über 50 Millionen verkauften Tonträgern wird es heute häufig als das drittmeistverkaufte Album nach Michael Jacksons Thriller und AC/DCs Back in Black ausgewiesen. Noch heute werden jedes Jahr rund eine Viertelmillion Exemplare verkauft. Die ersten Ausgaben hießen »The Dark Side of the Moon«, bei einigen späteren Ausgaben wurde nur der Name »Dark Side of the Moon« verwendet. Foto Privat

Bestseller-Autor Kester Schlenz hat erlebt, was Hunderttausende kennen und worüber die meisten nicht gern reden: Er hatte eine schwere psychische Krise und brauchte professionelle Hilfe. Dieses Buch ist sein Erfahrungsbericht. Mit allem nötigen Ernst, aber auch mit viel Humor berichtet er von der verzweifelten Suche nach dem geeigneten Therapeuten, einem längeren stationären Aufenthalt und dem mühsamen und manchmal auch skurrilen Weg hinaus aus der Hölle im eigenen Kopf. Dieses Buch soll zeigen: Du bist nicht allein. Es geht vielen so. Sehr vielen. Und es gibt Hilfe. Kester Schlenz erzählt in seinem Buch, wie er und andere diese Hilfe finden. Foto Mosaik Verlag

Verlosung auf Seite 72

KLASSIKER

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m u s ik | l i t e r a t u r

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Kommunikation zwischen Eltern & Baby

W e l c h e vor t e i l e w i n d e l fre i h e i t m i t s i c h b r i n g t

Für einige Europäer scheint dieser Gedanke unvorstellbar, in anderen Kulturen der Welt, wie Japan, China, Indien oder Afrika, ist das schon seit vielen Jahren gängig. Da wird das Baby, wenn es mal muss, einfach über das Töpfchen oder hinter den Busch gehalten. Dass gelegentliche Windelfreiheit auch Vorteile für Kinder und Eltern in der Großstadt bietet, wissen die meisten nicht.

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Kleine welt t h e m a

wi n d e l f r e ih e i t


D

en Begriff »windelfrei« hört man immer wieder, wenn es um die moderne, aber eigentlich ursprüngliche und artgerechte Erziehung von Kindern geht. Aber bedeutet das nun, dass das Baby niemals eine Windel trägt? Nein, ganz und gar nicht. Passender wäre der Ausdruck »elimination communication«, übersetzt »Ausscheidungskommunikation«. Ziel ist es, das Baby dann abzuhalten, wenn es den Eltern zu verstehen gibt, dass es demnächst mal muss. So macht es nicht erst in die Windel, die zur Sicherheit trotzdem die meiste Zeit getragen wird, und bleibt damit trocken und sauber.

übung macht den meister Den meisten Babys gefällt es gar nicht, wenn die Wegwerf- oder Stoffwindel voll ist und sie vom Liegen in den eigenen Ausscheidungen einen wunden Po bekommen. Das geben sie Mama und Papa über Schreien zu verstehen. Signale gibt es aber schon vorher: Babys kündigen an, wenn bald etwas im Höschen landen könnte und die Eltern können darauf reagieren, indem sie es ausziehen und über einen Topf halten. Viele Eltern beobachten sowieso das Phänomen, dass das Kind auf dem Wickeltisch lospullert, sobald die Windel ausgezogen ist. Babys fühlen sich dann einfach freier und haben die Erlaubnis: Jetzt darf ich loslassen. Dass es für Eltern mehr Aufwand bedeutet, wenn sie Windelfreiheit praktizieren, muss jedoch nicht automatisch stimmen. Die Eltern reagieren einfach auf das Kind, genauso wie sie es tun, wenn es müde ist oder Hunger hat. Es ändert sich lediglich der alltägliche Ablauf. Je öfter Mamas oder Papas mit ihrem Baby den Vorgang üben, desto routinierter werden alle Beteiligten. Vor allem die Verdauung eines Neugeborenen folgt einem bestimmten Rhythmus: Meistens müssen sie nach dem Schlafen sowie während oder unmittelbar nach dem Stillen. Zunächst ist es empfehlenswert, dass sich Eltern Zeit nehmen und das Kind beobachten, wenn es beispielsweise nackt auf einer wasserfesten Unterlage liegt. Hier gilt es zu verstehen, wie oft das Baby ausscheidet, welche Laute oder Körperzeichen es vorher von sich gibt und wie lange nach dem Füttern oder Schlafen etwas kommt. Dies kann man am Vormittag und Nachmittag durchführen und schon bald gibt sich ein bestimmter zeitlicher Rhythmus zu erkennen.

Nichts erzwingen In manchen Phasen funktioniert das Abhalten des Babys weniger gut. Foto StockSnap // pixabay.com

wann das baby mal muss Hilfreich ist es auch, einen Laut einzuführen, den man immer macht, wenn sich das Baby gerade entleert. Nach einiger Übung verknüpft das Kind das Signalgeräusch mit dem Gefühl, dass es beim Ausscheiden hat. Es weiß dann, sobald das Geräusch ertönt, darf es pullern oder groß machen. Es kann aber auch sein, dass das Baby ein paar Minuten nach dem Signal angespannt ist und sich wehrt, dann muss es vielleicht noch nicht. Eltern können es einfach später nochmal probieren. Jedoch wissen sie häufig, wenn das Baby mal aufs Töpfchen will, denn sie können es anhand eines bestimmten Gesichtsausdrucks, eines Lauts oder einer Bewegung ablesen. Als Gefäß für das Abhalten können Baby-Töpfchen, Badewanne, Waschbecken, ein Eimer oder eine Schüssel dienen. Viele Windelfrei-Kinder tragen dennoch Windeln – für den Fall, dass mal etwas danebengeht oder die Eltern gerade keine Möglichkeit finden, ihren Nachwuchs abzuhalten, weil sie beispielsweise unterwegs sind.

die vorteile sprechen für sich Da Eltern versuchen, eine volle Windel zu vermeiden und durch das Abhalten mehr Luft an den Po kommt, leiden Kinder weniger unter wunder Haut. Zudem wird Windel-Dermatitis vermieden. Das Baby hat auch weniger Bauchweh wegen Blähungen, es kann entspannter trinken, ruhiger schlafen und es fühlt sich allgemein wohler, weil es nicht in seinen eigenen Ausscheidungen liegen muss. Wenn das Kind hingegen immer eine Windel trägt, lernt es, seine körperlichen Funktionen zu unterdrücken oder zu ignorieren. Ein Baby, das über den Topf gehalten wird, ist sich jedoch seinen natürlichen Vorgängen bewusst. Genauso schulen Eltern ihre eigenen Instinkte und lernen zu erkennen, wann das Baby mal muss. Erfreulich ist auch, dass es im zweiten Lebensjahr keine größeren Schwierigkeiten mit dem Sauberwerden und Bettnässen gibt. Zusätzlich können Windelkosten gespart und die Umwelt geschont werden. Denn: Ein Baby, das permanent Windeln trägt, produziert in etwa 1,5 Tonnen Windelmüll.

in der Ruhe liegt die Kraft

Wenn es soweit ist Das Baby gibt vorher zu erkennen, dass es bald mal muss. Foto pexels // pixabay.com

Eltern sollten wissen, dass es Zeiten gibt, in denen das Abhalten weniger gut funktioniert. Dann fängt das Kind beispielsweise an, sich zu drehen, zu krabbeln oder zu laufen, es zahnt, ist krank, abgelenkt oder die Eltern haben gerade nicht genügend Ruhe. Es ist jedoch ganz normal, wenn man dann die Windelfreiheit für ein paar Tage oder Wochen aus den Augen verliert. Wichtig ist, dass man sich nicht frustrieren lässt und Spaß daran hat. Man muss nichts erzwingen oder perfektionieren. Stattdessen sollten Eltern Windelfreiheit so praktizieren, dass es an die Bedürfnisse der gesamten Familie angepasst ist. Und natürlich gehört auch ein bisschen Humor dazu, wenn doch mal etwas danebengeht.

Routine bekommen li.: Die Verdauung eines Neugeborenen folgt einem bestimmten Rhythmus. Foto the-honest-company // unsplash.com

Text Natalie Scheffler

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CD | Hörbuch | buch Seit 10. Juli im Handel

KINO Ab dem 6. August im Kino

Panini sports academy

Folgen 1 - 3 Die Profi-Kicker von morgen müssen nicht bis nächstes Jahr auf die Fußball-EM warten. In der neuen Hörspielserie »Panini Sports Academy« bekommen Fußballfans in den drei ersten Hörspielfolgen echte Kicker-Action auf die Ohren. Foto Leonine Kids Verlosung auf Seite 72

Ab 10. August im Handel

FRANÇOIS LELORD

Es war einmal ein blauer Planet Der junge Robin ist überwältigt, als er aus seiner Raumkapsel steigt. Er ist auf der Erde für seine Mission: Können die Menschen auf ihren Heimatplaneten zurückkehren, obwohl sie einst dafür gesorgt hatten, dass er unbewohnbar wurde? Eine inspirierende Entdeckergeschichte, was wir in Zukunft brauchen, um glücklich zu sein. Foto der Hörverlag

Der junge Silberdrache Lung hat es satt, sich ständig im Dschungel verstecken zu müssen. Er möchte der älteren Generation unbedingt beweisen, dass er ein richtiger Drache ist. Als die Menschen kurz davorstehen, auch noch den letzten Rückzugsort seiner Familie zu zerstören, begibt sich Lung zusammen mit Koboldmädchen Schwefelfell heimlich auf eine abenteuerliche Reise. Er möchte den »Saum des Himmels« finden, den geheimnisvollen Zufluchtsort der Drachen. Auf ihrer Suche begegnen Lung und Schwefelfell Ben, einem Waisenjungen und Streuner, der sich als Drachenreiter ausgibt. Während sich Ben und Lung schnell anfreunden, wird Schwefelfell zunehmend misstrauischer und versucht, den Waisenjungen bei jeder Gelegenheit loszuwerden ... Fotos Constantin Film

Ab 10. August im Handel

Cori Mccarthy

This is not a Love Scene Die Ferien an einem Filmset in Irland verbringen – was nach einem absoluten Traum klingt, ist für Iris der reine Horror. Sie wünscht sich deshalb nichts mehr, als dass der Dreh gecancelt wird. Doch einmal am Filmset angekommen ist nichts mehr wie es war, denn sie lernt Eamon kennen, den süßen Co-Star des Films ...

dvd Seit 23. Juli im Handel

Onward: Keine halben Sachen Früher war die Welt voll Zauberei und Magie … Aber Zeiten ändern sich! So auch in New Mushroomton, einer ganz normalen Kleinstadt, in der Elfen, Zwerge, Riesen, hyperaktive Haustier-Drachen, wenig glamouröse Einhörner und andere Fabelwesen völlig normal ihren Alltag verbringen. Foto Walt Disney

Foto cbj Jugendbücher

Ab 24. August im Handel

Jan andersen

Dusty ist der Beste!

Ab 6. August im Handel

Liebe auf Rezept Pauls kleine Schwester Carlotta freut sich sehr auf ihren ersten Schulausflug: Eine Wanderung ins Moorgebiet und ein Besuch im dazugehörigen Museum sind geplant. Auch Dusty darf mit dabei sein. Allerdings benimmt sich der Hund seit Neuestem seltsam. Er verschwindet stundenlang, was sonst so gar nicht seine Art ist ... Foto Warner Music

Liebe kommt oft unerwartet: Krankenschwester Claire bleibt eines Abends mit einem charmanten Mann im dunklen Aufzug stecken. Der stellt sich am nächsten Tag als der neue Chefarzt Luke Taylor vor – und scheint Claire nicht mehr zu erkennen. Wie kann sie ihrem Glück auf die Sprünge helfen? Foto Sony Pictures

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Kleine welt q u e r b e e t

Tipp s f ü r ki d s


(c) Uwe Hauth

03.10. | 18 Uhr |Freilichtbühne Zwickau Tickets: 0375. 27130 oder www.kultour-z.de

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Kuschelige Seelentröster g ew i c h t s d ecken g e g en E i n s a m ke i t , S t re s s un d Sc h l a fpro b l e m e

A

n keinem sind die vergangenen Monate spurlos vorbeigegangen: Social Distancing in der Corona-Krise hat dafür gesorgt, dass unser Alltag sich grundlegend verändern musste. Dies bedeutete zum einen den Verzicht aufs Händeschütteln und das Drücken unserer Mitmenschen. Zum anderen rief die Situation bei vielen aber auch Sorgen und Ängste hervor. Eine herzliche Umarmung sorgt durch hormonelle Prozesse im Körper dafür, dass wir Stress abbauen und uns wieder etwas wohler fühlen – diese beiden Probleme in Kombination sind daher wie ein Teufelskreis und für viele noch immer eine Belastung, die nicht unterschätzt werden sollte. Doch was tun gegen das einsame Gefühl und die daraus entstehende psychische Belastung? Hier kommen sogenannte Gewichtsdecken ins Spiel: Dabei handelt es sich um schwere Decken, die körperliche Nähe simulieren und so das Wohlbefinden steigern können. Im Inneren solcher Decken sind beispielsweise Glaskügelchen enthalten, die durch Kammern fixiert sind, sodass das Gewicht beim Schlafen oder Entspannen auf der Couch gleichmäßig verteilt wird.

Die Schwere der Decke sorgt für einen sanften Druck auf der Haut, wodurch sich das vegetative Nervensystem beruhigt. Dies basiert auf dem Prinzip der Tiefendruckstimulation: Ähnlich wie beim Kuscheln oder einer schönen Umarmung. Wir schütten das Kuschelhormon Oxytocin, das Glückshormon Serotonin sowie das Schlafhormon Melatonin aus, was auch zur Folge hat, dass der Cortisolspiegel im Körper reduziert wird. Wir bauen Stress und Ängste ab. So kann uns eine Gewichtsdecke Geborgenheit geben und beruhigend wirken – in etwa so wie körperliche Nähe oder eine gute Massage. Optimal sind laut Hersteller zwischen acht und zwölf Prozent des eigenen Körpergewichts, damit sich der gewünschte Effekt einstellen kann und die Decke nicht als unangenehm empfunden wird. Gewichtsdecken oder Therapiedecken, wie sie auch genannt werden, gibt es im medizinischen Bereich übrigens schon länger: Sie haben sich unter anderem als unterstützendes Mittel für Menschen mit Autismus, Depressionen, Restless-Legs-Syndrom und ADHS durchsetzen können – positive Effekte konnten auch in Studien nachgewiesen werden.

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Foto LEVIA

In Zeiten, in denen vielen Menschen Umarmungen und enger Körperkontakt fehlen, können Gewichtsdecken eine wahre Alternative sein – sie sollen dabei helfen, Stress abzubauen und Schlafprobleme ganz natürlich in den Griff zu bekommen. KOMPASS hat so eine schwere Decke getestet.


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LEVIA Decke Für den KOMPASS hat Redakteurin Kristina Baum die LEVIA Decke getestet (aktueller Preis 219 Euro) – ausschlaggebend war bei der Wahl unter anderem, dass dieser Hersteller seine Produkte in Europa produzieren lässt, Glasperlen statt Plastikfüllung zum Beschweren benutzt und auf Oeko-Texzertifizierte Baumwolle setzt.

eine gewichtsdecke im test »Beim Auspacken meiner neuen Gewichtsdecke fiel mir natürlich zuerst das Gewicht auf: Mein Exemplar bringt stolze sieben Kilogramm auf die Waage. Damit ist sie selbst wuchtiger als meine überdimensionierte Bettdecke, in der ich mich an kalten Wintertagen gleich drei Mal einwickeln könnte. Aber das ist ja auch gut so, schließlich sollen mir die Glaskügelchen dabei helfen, ein bisschen Alltagsstress abzubauen – und das am besten noch ganz nebenbei im Schlaf. Als Freelancerin bin ich häufig unter Termindruck, arbeite auch an Wochenenden oder zu (für andere) unmöglichen Tages- und Nachtzeiten. Und wenn mich eine Deadline oder ein Thema besonders packt, verfolgt mich das auch schon mal bis ins Bett.

Gute, erste Nacht Die erste Nacht mit der Gewichtsdecke brachte Kristina einen guten Schlaf. Insgesamt fühlte sie sich erholter und ausgeschlafener als sonst.

Schon beim ersten Testen auf der Couch fühlte sich das Gewicht richtig gut an. Und dieses wohlige Gefühl bestätigte sich dann auch in der ersten Nacht: Schon nach wenigen Minuten im Bett fühlte ich mich durch das auf dem Körper aufliegende Gewicht richtig geborgen und angenehm eingepackt. Ich wunderte mich aber vor allem, dass mir nicht schnell zu heiß unter der Decke wurde, denn normalerweise strampele ich mich nachts gern schon mal frei. Aber der weiche, angenehm riechende Baumwollüberzug scheint die Körpertemperatur optimal zu regulieren. Da die eigentliche Decke über Schlaufen mit dem Bezug verbunden ist, verrutscht außerdem nichts. Normalerweise verschaffen sich beim Zubettgehen immer mal wieder ein paar Alltagssorgen oder das gute alte »Hätte, könnte, würde« ihren Platz im Kopf und halten mich so vom Einschlafen ab – stattdessen schweiften aber in der ersten Probenacht mit Gewichtsdecke die Gedanken schnell ab. Aber nicht nur das fiel mir positiv auf: Am nächsten Morgen schlug ich auch deutlich ausgeruhter die Augen auf und schaffte es zügiger aus dem Bett. Den leeren Blick, der mich sonst morgens ein paar Minuten meines Tages kostet, während ich auf der Bettkante hocke, gab es diesmal nicht. Ich freue mich deshalb schon richtig auf die nächsten Nächte und werde die Decke sicher auch tagsüber für ein paar Ruhepausen nutzen.«

gibt es einschränkungen? Der Hersteller der hier getesteten LEVIA Decke weist darauf hin: »Grundsätzlich kann jeder Gewichtsdecken ohne Risiken nutzen. Jedoch gibt es einige wenige Ausnahmen beziehungsweise Warnungen für folgende Personengruppen: Kinder unter fünf Jahren oder unter 20 Kilogramm Körpergewicht sollten die Decke nur unter Aufsicht benutzen. Menschen, die an fortgeschrittenem Diabetes Typ 2 leiden, sowie Menschen, die an diabetischem Fußsyndrom leiden, dürfen die Decke unter keinen Umständen verwenden. Menschen, die Probleme mit ihrer Niere haben, sollten zuerst ihren Hausarzt konsultieren.«

Gewichtsdecken können unserem Test zufolge tatsächlich eine sinnvolle Investition für alle sein, die sich häufiger angespannt fühlen, schlecht in den Schlaf finden oder nachts häufiger wach werden. Zudem kann die schwere Decke Einsamkeit entgegenwirken. Wer also keine körperlichen Einschränkungen hat, die der Verwendung im Wege stehen, kann sich so auf natürlichem Wege etwas Gutes tun.

Text Kristina Baum

KONZERT- UND BALLHAUS ZWICKAU

Ab September wieder für Sie da - mit Abstand, im kleineren Rahmen, aber genauso toll wie vorher -

17.09./14.+15.10.2020 Sinfoniekonzert

(c) Christian Goebler

18.10.2020 | 18 Uhr Queen of Sand

23.10.2020 | 20 Uhr Sarah Bosetti

(c)manifeesto@fotolia.com_neirfy@fotolia.com

13. + 14.11.2020 Traumtage Zwickau

(c) Exitussi

26.11.2020 | 20 Uhr Der Tod

29.12.2020 | 16 Uhr Schneewittchen

Tickets:

0375. 27130 oder www.kultour-z.de

Fotos Kristina Baum Info www.leviadecke.de

NeueWeltZwickau KultourZ 08 20

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#NoPoo H a a re w a s c h en m i t s h a m poo ? d a s s p a r ' i c h m i r !

Foto Kamran Aydinov // freepik.com

Jeden Tag ein neuer Trend, schöner, gesünder und nachhaltiger wollen wir alle sein. Nicht mehr ganz so neu, aber dafür immer größer wird die Bewegung der #NoPoo-Anhänger. Dabei meint dieses hippe Wort, seine Haare nur noch mit Wasser zu waschen und auf Shampoo und jegliche Pflegeprodukte wie Spülung, Kur oder Haargel zu verzichten. Das Ziel: gesunde, glänzende Haare, die wachsen wollen. Ganz ohne Chemie!

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h a a r pf l e g e


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nsere Haare sind ein Thema für sich. Es gibt so viele Trends, Schnitte, Farben, Pflegeprodukte und Haarschmuck, dass man gar nicht mehr hinterherkommt. Heute ist blond angesagt, morgen grau und dann wieder lila oder hellbraun mit rötlichen Reflexen im Balayage-Stil. Gesundes Haar ist begehrt – und dabei fast schon eine Wissenschaft für sich. Die Industrie bringt jeden Tag neue Produkte heraus, angeblich kann das aktuelle mehr als das letzte und verspricht die schönste Mähne auf Erden. Ganz einfach: Kaufen, benutzen und schon hat man gesunde Haare. Um das Ganze zu toppen, braucht es noch mehr: Erst die komplette Pflegeserie macht aus der Haarpracht einen wahren Hingucker. Die Regel: Je mehr Produkte, umso schöner, gepflegter und gesünder ist das Haar. Und so rennen wir in die Drogeriemärkte und kaufen, was das Zeug hält – alle in der Hoffnung, ab morgen das kaputt gefärbte Haar wieder zu neuem Leben zu erwecken. Doch was sich so schön anhört, sind leider oft leere Versprechungen: Das Haar wird trocken, es fettet schnell und so richtig gesund wird es nicht. Kommen dann noch Schuppen oder juckende Kopfhaut hinzu, ist der Super-Gau erreicht. Die Lösung? Noch mehr Pflegeprodukte! Und so schließt sich der Teufelskreis, denn was heutzutage bereits bekannt ist, ist, dass mehr nicht immer gleich auch besser ist. Tenside, also die Waschsubstanzen in Shampoos, können tatsächlich schädlich sein und die Haut stark reizen und sogar Allergien auslösen. Dies ist zwar nicht bei allen Produkten der Fall, denn einige Hersteller verwenden bewusst sehr sanfte Inhaltsstoffe – jedoch macht man es nicht besser, wenn man zu häufig zu viel benutzt. Das haben vor einigen Jahren auch einige Blogger erkannt. Und weil das Thema Nachhaltigkeit und der Weg zum Natürlichen gerade eh voll angesagt sind, dachten diese sich: Weg mit dem Mist! Das heißt im Klartext: Es wird kein Shampoo, keine Kur, kein Conditioner oder sonst was verwendet. Deswegen auch #NoPoo. Nur noch pures Wasser und eine Bürste kommen an die Haare. Der Sinn der No-Poo-Bewegung: Raus aus dem Teufelskreis der synthetischen Stoffe, die dazu führen, dass die Kopfhaut gereizt wird und die Haare schnell fetten. Und zwar so schnell, dass sie am liebsten jeden Tag erneut mit Shampoo gewaschen werden wollen.

Klares Wasser Die No-Poo-Anhänger setzen auf die Kraft von klarem Wasser und einer guten Kopfmassage sowie mindestens 100 Bürstenstriche. Dadurch verteilt sich der Talg in den Haaren und lässt diese glänzend statt fettig wirken. Foto drobotdean | yanalya // freepik.com

harte erste wochen

die expertenmeinung

Klar, die Idee hört sich soweit ganz nett an. Zurück zur Natur, das Haar wird nicht belastet und kann sich vollkommen regenerieren. Doch das geschieht leider nicht mal eben so über Nacht. Dass die Haut fettet, ist normal und vor allem ist dies auch gesund. Der körpereigene Talg schützt die Haut vor Eindringlingen, die krank machen können und hält sie zudem schön geschmeidig. Es ist aber so: Jeder hat eine andere Haut … bei manchen fettet diese von Natur aus schneller nach, bei anderen langsamer. Hinzu kommt, dass die Haut umso schneller nachfettet, je häufiger wir sie waschen. Es gibt also eine Art Gewöhnungseffekt. Wer sich also dazu entschließt, kein Shampoo mehr verwenden zu wollen, der wird die ersten Tage und Wochen merken, wie extrem schnell die Kopfhaut nachfettet – und somit auch die Haare. Das alleine macht es schon schwer, durchzuhalten, vor allem, wenn man täglich raus unter Menschen muss. Wer will schließlich schon mit fettigen Haaren gesehen werden? Doch die Devise lautet nun: Durchhalten. Nach einer Weile (Blogger sprechen von ca. 6-8 Wochen) haben die Haare sich daran gewöhnt und die Talgproduktion wird runtergefahren. Natürlich nicht komplett, denn wie gerade schon erwähnt: Talg ist gesund und sorgt eben auch für den Glanz in den Haaren. Damit man trotzdem in die Öffentlichkeit gehen kann, schwören die No-PooAnhänger auf Bürsten – und zwar mit speziellen Borsten (z. B. reine Wildschweinborsten), die das Fett im Haar verteilen und es so weniger fettig aussehen lassen. Natürlich darf auch mit reinem Wasser gewaschen werden und wer den Trend etwas lockerer umsetzen will, der verwendet auch Naturprodukte (z. B. eine Essigspülung oder spezielle Haarseifen). damit das Haar frisch duftet, kann man Naturöle hinzufügen. Wer die ersten Wochen durchhält, wird tatsächlich glänzendes Haar haben, wahrscheinlich auch gesünderes. Frisch gewaschen sieht aber dennoch anders aus und wer darauf nicht verzichten kann oder gerne Stylingprodukte benutzt, für den ist #NoPoo ganz sicher nichts.

Auch, wenn die Idee an sich eine gute ist, denn schließlich werden Ressourcen geschont, weniger Müll produziert und der eigene Geldbeutel nicht so hart in Anspruch genommen – Experten sehen das Ganze eher kritisch. So sagen Dermatologen, dass sich die Talgproduktion zwar anpassen kann, die körpereigene Produktion von Hautfett bleibt aber bestehen. Hat man nun also eine eher fettige Haut und damit schnell fettendes Haar, wird das auch #NoPoo nicht ändern können. Fraglich ist nur, wie glücklich man dann mit strähnigem Haar ist, das nicht mehr gewaschen wird. Dennoch: Auch Hautärzte raten dazu, eher wenig Pflegeprodukte zu nutzen, da dies den Säureschutzmantel der Haut schont und Allergien oder Hautreizungen reduzieren kann.

Naturprodukte Der Markt für Naturkosmetik ist groß und so gibt es heutzutage viele Produkte, welche nur wenige Inhaltsstoffe haben und nicht so aggressiv zu Haut und Haaren sind. Foto ritual // pixabay.com

Und wer nun neugierig geworden ist, kann sich ja einfach mal auf das No-Poo-Experiment einlassen. Bei Instagram & Co. gibt es zahlreiche Anleitungen und Videos. Risiken gibt es auf jeden Fall keine und die Umwelt wird sich mit Sicherheit freuen.

Text Jessica Laqua

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Mik e S ü s s e r »

Foto Simon Koy // Gräfe und Unzer Verlag

Heute mal


w i e d er s o m m er a uc h o h ne f l e i s c h l ecker s c h m eck t

Einfach Roster, Nackensteak und Käse auf den Grill legen kann ja jeder! Aber gerade wenn auch Vegetarier am Tisch sitzen, muss man sich heutzutage schon ein bisschen mehr einfallen lassen, um seine Gäste zu beglücken. Fernsehkoch Mike Süsser verrät seine Lieblingsgerichte für den Sommer, die hervorragend ohne Fleisch auskommen und erklärt, worauf er beim Essen und beim Einkauf achtet.

so überzeugt man den fleischesser Laut dem Vegetarierbund Deutschland (Vebu) gibt es 7,8 Millionen in Deutschland lebende Vegetarier und ca. 900.000 Veganer, Tendenz steigend. Denn täglich kommen etwa 2.000 Vegetarier und 200 Veganer dazu. Weltweit sollen schätzungsweise eine Milliarde Menschen kein Fleisch essen. »Aber dogmatisch muss man gar nichts sehen und schon gar niemanden an die Wand stellen.«, sagt Mike Süsser. Der beliebte Koch – regelmäßig zu sehen bei »Mein Lokal, Dein Lokal« auf Kabel 1 – bekennt sich selbst zum bewussten Esser, bei dem hin und wieder auch Fleisch auf den Teller kommt. »Jeder sollte selbst entscheiden, wie er sich ernähren möchte. Es gibt ja auch immer mehr Menschen, die sich als Flexitarier bezeichnen, die also nur gelegentlich Fleisch essen. Das ist doch vollkommen in Ordnung«, sagt Mike. Dass in der heutigen Gesellschaft immer mehr Menschen ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass das Tierwohl eingehalten werden muss, davon ist Mike überzeugt. Dass es irgendwann gar keine Fleischesser mehr geben wird, daran glaubt er nicht, er achtet jedoch auf Qualität: »Für mich ist es wichtig zu wissen, wo das Fleisch herkommt. Wo und unter welchen Bedingungen hat das Tier gelebt, welches Futter hat es bekommen, hatte es Auslauf – man sollte die Lieferkette nachvollziehen können und bewusst kaufen. Bio-Qualität ist mir auch wichtig, aber es muss nicht ausschließlich Bio sein. Denn es gibt auch kleine Bauern in der Region, die das Siegel nur nicht bekommen, weil sie sich die EU-Auflagen, die vielleicht 100.000 Euro kosten, nicht leisten können«, so der Kochbuchautor. Einen »eingefleischten« Nicht-Vegetarier, der schon seit Jahren seine Bratwurst und sein Steak auf den Grill schmeißt, wird man vielleicht schwer überzeugen können, von heute auf morgen nur noch Gemüse zu essen. In der vegetarischen und veganen Küche hat sich aber in den letzten Jahren einiges getan und es wird mit außergewöhnlichen Zutaten experimentiert. So gibt es Rezepte, die hervorragend ohne Tier auskommen: »Man muss sich nur etwas einfallen lassen und erfinderisch sein. Auch in meinem Freundeskreis gibt es Menschen, die überhaupt kein Fleisch essen. Aber beim Grillen kommen bei mir sowieso raffinierte vegetarische Beilagen auf den Tisch, die jeden überzeugen, ob Fleischesser oder nicht«, so Mike. Wer auf Fleisch verzichten will, der kann auch mit Gemüse und anderen Zutaten Leckeres für die Sommerküche zubereiten. Ob Zucchini-Frikadellen, Mais-Pattys oder die beliebte, gegrillte Wassermelone – hier ist Innovationsgeist gefragt.

Mike süsser - der kochprofi Mit einer Kochausbildung im Heimatort fing als Jugendlicher alles an, sein Beruf führte ihn dann in die weite Welt, u. a. nach Zermatt, Minneapolis, Davos, Madeira und Salzburg. Nun steht Mike Süsser bereits seit vielen Jahren am Herd, seit 16 Jahren auch im eigenen Eventstudio. Dabei kocht er immer noch mit Freude, Leidenschaft und Dankbarkeit – und das genauso in der Freizeit, wenn er nicht gerade sportlich unterwegs ist. Aber als Gast lässt er sich auch gerne mal bekochen: »Ich bin überhaupt kein Nörgler, im Gegenteil – ich bin froh, wenn ich andere Geschmäcker und Zubereitungsweisen erleben darf.« Beim Thema Ernährung empfiehlt er, den goldenen Mittelweg zu finden: »Man kann alles essen, was man möchte, aber in Maßen. Ich will mich nicht permanent kasteien, ich bin hier, um in den Genuss zu kommen, alles zu erleben.« Was das für den Einzelnen konkret bedeutet, ist am Ende jedem selbst überlassen – nur wohl fühlen sollte man sich mit der eigenen Ernährung.

Foto Simon Koy // Gräfe und Unzer Verlag

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obald die Sonne wieder länger und wärmer scheint und man sich im Garten tummeln kann, dann wird bei den Deutschen natürlich auch draußen gespeist und gegrillt. Wie sollte es auch anders sein, schließlich wird das Grillvergnügen wie wahrscheinlich bei keiner anderen Nation in den Sommermonaten regelmäßig zelebriert. Dabei sollten aber auch die Gemüse-Liebhaber nicht zu kurz kommen, denn die Anzahl der Vegetarier steigt in Deutschland stetig.

Text Natalie Scheffler 08 20

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Zutaten für 2 bis 4 Personen 200 g Pastinaken 1 Schalotte Butter zum Anschwitzen Salz, Pfeffer 1 Schuss Wermut 800 ml Gemüsebrühe 100 g Sahne ½ Zitrone

KOLOKITHOKEFTEDES MIT ZUCCHINI Zutaten für 4 Personen 3 Zucchini (600–700 g) Salz, Pfeffer 1 geschälte, in Öl eingelegte Knoblauchzehe (ersatzweise 1 Knoblauchzehe) Olivenöl ½ Bund Dill ½ Bund Petersilie 3–4 Stängel Minze 150 g Schafskäse (Feta) 1 Ei 2–4 EL Semmelbrösel

Zubereitung 1 Die Zucchini waschen, putzen und auf einer Reibe grob raspeln. Die Zucchini-Raspel mit etwas Salz mischen, in ein Sieb über eine Schüssel geben und ca. 2 Std. ziehen lassen. 2 Nach der Ruhezeit den Backofen auf 220°C vorheizen. Falls frischer Knoblauch benutzt wird, die Knoblauchzehe schälen,

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2 Dann die Gemüsebrühe angießen und das Gemüse in ca. 20 Min. zugedeckt weich kochen. Die Sahne angießen und alles noch einmal aufkochen, dann die Suppe im Mixer oder mit dem Pürierstab fein pürieren, falls nötig etwas Brühe oder Wasser hinzugießen. Nach Belieben die Suppe noch durch ein Sieb passieren. 3 Die Zitronenhälfte auspressen. Die Suppe mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken, nach Belieben noch einmal schaumig aufmixen und in Suppenschalen anrichten. Im »Haus am Turm« wird das Schaumsüppchen noch mit ein paar Klecksen Pesto garniert. Den Feta zerkrümeln und mit dem Ei und 2 EL Semmelbrösel zur Zucchini-Mischung geben. Alles sehr gut verrühren. Falls die Mischung zu feucht ist, noch 1–2 EL Semmelbrösel unterrühren. Falls sie zu trocken ist, 1 Spritzer Olivenöl dazugeben.

fein hacken und in Olivenöl weich dünsten, dann abkühlen lassen. Eingelegten Knoblauch nur fein hacken. Ein Backblech mit Backpapier auslegen oder mit etwas Olivenöl bestreichen. Die Zucchiniraspeln mit den Händen ordentlich auspressen, dann, falls nötig portionsweise, in einem Geschirrtuch kräftig ausdrücken und in eine große Schüssel geben.

MIKES PROFI-TIPP Die mild-würzigen Pastinaken sehen den kräftigaromatischen Petersilienwurzeln zum Verwechseln ähnlich. Der Unterschied ist am dickeren Ende der Wurzeln zu sehen: Der Blattansatz bei einer Pastinake ist gerade oder eingesunken, bei der Petersilienwurzel wölbt er sich nach oben. Petersilienwurzeln erkennst Du auch am intensiveren Duft.

blech setzen und jeweils mit etwas Olivenöl bepinseln. Im heißen Ofen (obere Schiene) in ca. 10 Min. goldbraun backen, dann die Kolokithokeftedes wenden und weitere 10 Min. im heißen Ofen backen, bis beide Seiten goldbraun sind. Die Kolokithokeftedes herausnehmen und vor dem Servieren ein wenig abkühlen lassen.

3 Die Kräute r waschen, trocken schütteln und fein hacken. Die gehackten Kräuter mit dem Knoblauch zu den Zucchiniraspeln geben.

4 Den Feta zerkrümeln und mit dem Ei und 2 EL Semmelbrösel zur Zucchini-Mischung geben. Alles sehr gut verrühren. Falls die Mischung zu feucht ist, noch 1–2 EL Semmelbrösel unterrühren. Falls sie zu trocken ist, noch 1 Spritzer Olivenöl dazugeben. 5 Die Zucchini-Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken und zu knapp handtellergroßen, flachen Bratlingen formen. Die Bratlinge nebeneinander auf das BackMik e S ü s s e r »

Foto Mathias Neubauer // // Gräfe und Unzer Verlag

Foto Mathias Neubauer // // Gräfe und Unzer Verlag

SCHAUMSÜPPCHEN MIT PASTINAKEN

Zubereitung 1 Die Pastinaken schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Schalotte schälen und ebenfalls würfeln. Die Butter in einem Topf erhitzen und die Schalottenwürfel darin anschwitzen. Die Pastinakenwürfel und 1 Prise Salz hinzufügen und bei kleiner Hitze andünsten. Alles mit dem Wermut ablöschen und diesen kurz einköcheln lassen.


Foto Mathias Neubauer // // Gräfe und Unzer Verlag

GEBACKENE CHEESECAKEBALLS MIT ERDBEERSAUCE Zutaten für 4 Personen Für die Cheesecake-Balls: 30 g Butterkekse 1 Vanilleschote ½ Bio-Orange (nach Belieben) 250 g Doppelrahm-Frischkäse 90 g Zucker 90 g Stärkemehl 30 g Mehl 1 Ei (M) 60–80 g Semmelbrösel Öl zum Ausbacken Für die Erdbeersauce: 500 g Erdbeeren 50 g Zucker 10 ml Orangenlikör 3 Minzeblättchen (+ Minze zur Deko)

Zubereitung 1 Für die Cheesecake-Balls die Butterkekse in der Küchenmaschine fein mahlen. Die Vanilleschote der Länge nach aufschneiden und das Mark auskratzen. Falls verwendet, die Orangenhälfte waschen und abtrocknen und die Schale fein abreiben.

2 Den Doppelrahm-Frischkäse mit Vanillemark, Zucker, Butterkekspulver, Stärkemehl und nach Belieben auch mit der Orangenschale mit dem Handrührgerät in einer Schüssel verrühren.

3 Die fertige Masse in den Kühlschrank stellen. Inzwischen für die Erdbeersauce die Erdbeeren waschen, trocken tupfen und entkelchen. Die Erdbeeren in Viertel schneiden und mit dem Zucker, dem Orangenlikör und den Minzeblättchen in einen hohen Rührbecher oder Mixer geben und mit dem Pürierstab oder im Mixer fein pürieren, anschließend die Masse durch ein Sieb streichen.

7 Die Cheesecake-Balls mit der Erdbeersauce und evtl. noch ein paar Minzeblättchen auf Desserttellern anrichten.

4 Für die Cheesecake-Balls die gekühlte Frischkäsemasse mit zwei Löffeln oder einer Eiskelle zu 12 Kugeln formen und diese auf eine mit Backpapier belegte, kältefeste Platte oder Form legen. Die Bällchen in 1–2 Std. im Tiefkühlfach oder -gerät gefrieren lassen.

MIKES PROFI-TIPP Süße Fruchtsaucen eignen sich perfekt zum schnellen Aufpeppen eines Desserts. Sie passen besonders gut zu Gebäck und sahnigen Cremes. Und wenn frische Beeren nicht zu bekommen sind, lassen sie sich auch wunderbar mit TKBeeren zubereiten.

5 Vor dem Servieren das Mehl auf einen tiefen Teller geben, in einem zweiten Teller das Ei verquirlen. Die Semmelbrösel auf einen dritten Teller geben. Die gefrorenen Bällchen im Mehl rollen, danach durch das verquirlte Ei und dann durch die Semmelbrösel ziehen.

»Kochen fängt da an, wo das Rezept aufhört!« Mike Süsser

6 Inzwischen das Öl zum Ausbacken stark erhitzen. Es ist heiß genug, wenn an einem hölzernen Kochlöffelstiel, den man ins Fett hält,Bläschen aufsteigen. Die Bällchen portionsweise ins heiße Öl geben und darin goldbraun ausbacken. Wenn die Bällchen an die Oberfläche steigen, sind sie fertig. Die Bällchen dann herausnehmen und jeweils auf einer dicken Lage Küchenpapier abtropfen lassen.

BUCHTIPP Mein Lokal Dein Lokal – Der Profi kommt Mike Süsser; Gräfe und Unzer Verlag GmbH ISBN 978-3-8338-7426-0 Preis: 16,99 EUR

Inhalt Das erste Buch zur Erfolgssendung - mit den 60 besten Siegerrezepten und Mike Süssers Profi-Tipps! Von Nord nach Süd und von Ost nach West, er war ziemlich überall. In seinem Buch verrät er die jeweiligen Rezepte zum Nachkochen der besten Lokale Deutschlands!

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produktive Raumgestaltung a r b e i t en m i t d er r i c h t i g en B ü roe i nr i c h t un g Ein schöner Arbeitsplatz kann wahrlich Wunder bewirken. So führt solch ein Ort dazu, dass man sich wohlfühlt, positive Gefühle erlebt und produktiver arbeiten kann. Dazu bedarf es nur wenige, dafür aber sehr wichtige Faktoren. Neben viel Platz, Helligkeit und einer guten, maßgeschneiderten Einrichtung gibt es ein paar Basics, um die sich jeder selbst kümmern kann.

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individuelle einrichtung meist schwierig Klar, im Job ist es nicht möglich, über die gesamte Gestaltung des Büros mitzuentscheiden. Dies ist ganz eindeutig Aufgabe des Arbeitgebers. Wer jedoch will, dass seine Mitarbeiter produktiv sein können und gerne zur Arbeit kommen, sollte, sofern möglich, auf Großraumbüros verzichten. Umfragen zeigen, dass es sich hierbei um die unbeliebteste Form des Arbeitsplatzes handelt, was oft an der permanenten Geräuschkulisse liegt, die wiederum zu Stress führen kann. Helle Räume mit viel Tageslicht, Pflanzen und einem großen Arbeitsplatz haben sich hingegen als leistungssteigernd erwiesen. Auch können Raumtrennwände hilfreich sein, damit Mitarbeiter gut arbeiten können, denn diese sorgen für Ruhe und weniger Ablenkung. Ein ergonomischer Schreibtischstuhl ist ebenso wichtig wie ein verstellbarerer Tisch, an welchem man auch im Stehen arbeiten kann. Dies beugt Rückenprobleme vor. Nicht so schön sind kahle weiße Wände – dagegen hilft Deko, wie Bilder oder Lampen. Aber Achtung: Weniger ist mehr, denn sonst kommt Unruhe rein. Auch leichte, pastellfarbige Wandfarben frischen das Büro im Nu auf. Immer Platz sollte für die individuelle Note des Mitarbeiters sein, also Fotos, eigene kleine Deko, Kaffeetassen, Sitzkissen und weiteres dieser Art.

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a wo man sich wohlfühlt, hält man sich gerne auf. Umso besser, wenn es sich dabei um den eigenen Arbeitsplatz handelt, denn hier verbringen wir viele Stunden des Tages. Wer seinen Arbeitsplatz mag, der arbeitet gleich viel lieber, kann sich besser motivieren und dazu auch besser konzentrieren. Gegenteilig verhält es sich mit Büros, die man lieber meidet: Laut, dreckig, zu viele Menschen, zu wenig Licht, schlechte Luft, viele Geräusche, ein unbequemer Stuhl, ein kleiner Schreibtisch, die falsche Temperatur und, und, und … eine Liste, die man beliebig fortführen könnte. Man sieht: Es ist recht einfach, bei der Arbeitsplatzgestaltung viel falsch zu machen. Dabei benötigt es nicht viele Faktoren, die dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz funktionaler und schöner wird – im Büro wie auch im Homeoffice.

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Karriere B e r u f

a r b e i t s p l a t zgESTALTUN G


Ein Super-Extra kann übrigens der Bürohund sein, denn der sorgt bei jedem für bessere Laune (vorausgesetzt man hat keine Angst vor Hunden). Zudem können Gassirunden eingebaut werden, was dafür sorgt, dass die Mitarbeiter an die frische Luft kommen und sich etwas bewegen können. Weitere kleine Details können sein: Ein guter Raumduft, der die Konzentration fördert, ein Kühlschrank sowie kleine gesunde Snacks wie Obst für Zwischendurch, eine Tee- und Kaffeebar (mit einer guten Kaffeemaschine), eine Spülmaschine (um Ärger wegen des Spüldienstes zu vermeiden), Headsets (für besseres Arbeiten während Telefonaten), Ohrstöpsel (für diejenigen, die sehr viel Ruhe beim Arbeiten benötigen), Tageslichtlampen (d. h. solche, die mindestens 10.000 Lux haben – beugt Müdigkeit vor), ein Bitte-nicht-stören-Schild für die Tür sowie ein Entspannungsraum (vielleicht mit einer Yogamatte und einem Meditationskissen), in den sich Mitarbeiter in der Pause zurückziehen können, um neue Energie zu schöpfen.

AUFTEILung in den eigenen vier wänden Die immer weiter fortschreitende Digitalisierung, Raumknappheit bzw. Einsparungen sowie Flexibilität und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie führen dazu, dass es immer mehr Menschen gibt, die dauerhaft oder zeitweise aus der eigenen Wohnung heraus arbeiten. Im Homeoffice ist die Einrichtung des Arbeitsplatzes umso wichtiger, denn hier fallen bestimmte Strukturen weg. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass es zu einer klaren Trennung von Wohnen und Arbeiten kommt. Nicht immer ist es möglich, dass man einen separaten Raum als Büro nutzen kann. So oder so: In einen ergonomischen Schreibtischstuhl und in einen höhenverstellbaren Schreibtisch sollte investiert werden. Da der Arbeitsweg wegfällt, bewegt man sich im Homeoffice noch weniger als sonst. Mit hochwertigen Büromöbeln können Rückenschmerzen aufgrund von zu langem Sitzen vorgebeugt werden. Auch Helligkeit (z. B. durch große Fenster oder eine Tageslichtlampe) helfen dabei, ganztags fit und aufnahmefähig zu bleiben. Wer immer nur am Laptop arbeitet, wird schnell seine Schultern und seinen Nacken zu spüren bekommen. Dauerhaftes nach unten schauen ist nicht gesund – hier also besser eine Laptoperhöhung besorgen oder noch besser: Einen großen Bildschirm mit Tastatur. Auch im Homeoffice sollten Pausen sportlich gestaltet werden. Wer es nicht zum Spaziergang schafft, sollte zumindest in direkter Nähe vom Schreibtisch eine Fitnessmatte platzieren, sodass zwischendurch immer ein paar Übungen gemacht werden können. Sofern die Matte in Sichtweite ist, erinnern wir uns häufiger an die Bewegung und führen diese auch öfter aus. Der Blick ins Grüne ist gut für die Konzentration … nur leider nicht immer möglich – erst recht nicht, wenn man in der Stadt wohnt. Hier helfen Blumen und Zimmerpflanzen für mehr Grün am Arbeitsplatz. Ordnung ist natürlich das A und O, allerdings auch Typsache. So arbeiten manche Menschen im Chaos ganz gut, während die anderen es lieber minimalistisch mögen. Ein Wirrwarr sollte aber immer beseitigt werden, ebenso sollten ausreichend Ablageflächen und ein individuelles System, welches man sich am besten vorab überlegt, aber dynamisch verändert werden kann, vorhanden sein.

Sie sehen: Es ist gar nicht mal so schwer, den Arbeitsplatz gemütlich und produktivitätsfördernd einzurichten. Mit wenigen Basics macht das Arbeiten dann auch gleich viel mehr Spaß!

Text Jessica Laqua Info www.karrierebibel.de/bueroeinrichtung


M o n at s h o r o s k o p

Liebe und Lust Liebe

Gesundheit

Der August ist einer der besten Monate für die Liebe: Venus liefert herrlich unbeschwerte Impulse und Mars läuft durch den Widder. Die Lust dominiert und Singles könnten nun durch die beflügelten Gefühle einen Partner finden. Paare frischen derweil die Gefühle füreinander auf. Mars bringt Sie in Sachen Sport so richtig in Fahrt. Jetzt stellen Sie neue persönliche Rekorde auf und fühlen sich enorm stark. Wo auch immer Sie Ihre Muskeln spielen lassen, machen Sie eine

Beruf

gute Figur. Sie können sich nun mehr zutrauen. Venus fördert zudem alles rund ums Genießen und Relaxen in netter Gesellschaft. Mars bringt Ihnen neuen Schwung und lässt Sie zielstrebig auf aussichtsreiche Projekte und Aufgaben im Job losgehen. Sie wollen schneller sein als andere und laufen dabei Gefahr, wichtige Details zu übersehen: die Kosten zum Beispiel. Einsatzfreude ist gerechtfertigt, aber hoher finanzieller Einsatz nicht.

Unstimmigkeiten ausräumen Liebe

Gesundheit

Der August kann Sie und Ihren Partner vor Herausforderungen stellen. Probleme, die Sie bisher unter den Teppich gekehrt haben, kommen nun zum Vorschein. Doch Merkur hilft, das bedeutet konkret: gute Gespräche räumen Unstimmigkeiten aus. Singles sammeln eine Menge Kontakte, doch Herzklopfen stellt sich noch nicht ein. Mars läuft quer, das senkt Ihr Energielevel und dämpft die Motivation für Sport und Training. Super sieht es allerdings bei Ihren geistigen Kräften

aus. Sie sind aufnahmefähig, nervenstark und reagieren blitzschnell. Günstige Einflüsse von Sonne und Neptun lassen Sie zudem besonders gut schlafen. Merkur macht Sie wortgewandt, Sie behaupten sich im Job und sagen Ihre Meinung. Preis- und Gehaltsverhandlungen oder wichtige Besprechungen laufen gut. Außerdem punkten Sie mit innovativen Ideen und einem guten Instinkt für zukünftige Trends. Doch Mars deutet an, dass der August arbeitsreich und fordernd wird.

Stürmische Zeiten Gesundheit

Singles sind im Spätsommermonat August ganz schön aufgedreht und wollen jetzt unbedingt was erleben. Doch Mars läuft quer und so gehen sie es beim Flirten zu stürmisch an. Auch Liierte wollen ihren Partner von so vielen Dingen überzeugen, müssen aber klug taktieren. Prima, dass Venus im Endeffekt gewinnt und mit Zärtlichkeit viel zu erreichen ist. Ihr sportlicher Ehrgeiz nimmt ab, beim Fitnesstraining bevorzugen Sie nun eine leichtere Gangart. Das süße Leben in-

Zweite Ernte Der Monat August, benannt nach dem römischen Kaiser Augustus, zählt wohl zu den schönsten und ist zugleich der letzte Sommermonat des Jahres. Die zweite Heuernte wird eingefahren, während die Getreideernte beendet ist. Zudem beginnt das Heidekraut zu blühen. Der Erntemonat steht sowohl für sehr warme, aber auch kühlere Tage und läutet bereits den Spätsommer ein.

Beruf

Waage 24.9. – 23.10. Liebe

August

Beruf

teressiert Sie und Sie gönnen sich nun schon mal den großen Eisbecher. Venus weckt Ihre schöngeistige Seite und so pflegen Sie sich und tun mehr für Ihr gutes Aussehen. Ihr Arbeitspensum ist hoch und die Zusammenarbeit mit anderen erfordert viel Kompromissbereitschaft und Flexibilität. Unerwartete Kosten drücken im August aufs Budget. Legen Sie sich doch mal einen Puffer an. Prima ist die kreative Seite, denn Venus verbessert Ihren Blick für Ästhetik.

Sternzeichen des Monats

Löwe

Der Löwe (lat. »Leo«) ist das fünfte Zeichen des Tierkreises. Sein Planet ist die Sonne und sein Element das Feuer. Mit stolzer Haltung und unerschütterlichem Selbstvertrauen will der Löwe sich sein eigenes Reich erobern. Natürlich weiß er genau, wie er sein strahlendes Lächeln und seine Anziehungskraft am besten einsetzen kann. Sein sonniges Naturell macht ihn beliebt und zum Mittelpunkt so mancher Gesellschaft. Liebe & Gesundheit Der Löwe ist stolz und beeindruckend. Man ist entweder sofort von ihm angetan oder gar nicht. Doch liegt es nicht nur an seinem Aussehen, sondern auch an seiner inneren Stärke, dass andere ihm scharenweise zu Füßen liegen. An der Seite eines Löwen fühlt

man sich immer wie der Held aus einem Kinofilm. Er sorgt dafür, dass die Liebe mit ihm zu etwas Einmaligem wird.

Freier Geist Liebe

Gesundheit

Sonst so solide, brauchen liierte Steinböcke im August mehr Freiraum und Abwechslung. Experimentierfreude oder ein paar neue Ideen im Alltag bringen mehr Schwung in die Beziehung. Singles gönnen sich jetzt eine ausgedehnte Datingpause und brauchen Zeit für ihre eigenen Ziele und Ideen. Als typischer Steinbock brauchen Sie regelmäßige Ruhepausen, um auf Dauer einsatzfreudig und stark zu bleiben. Umso mehr, wenn Spannungseinflüsse von Sonne und Mars auf Sie einwirken.

Beruf

Gönnen Sie sich jetzt so oft es geht Wellness, Massagen und Mußestunden in der sommerlichen Natur. Merkur und Mars sorgen für Stress und komplizierte Aufgaben im Büro, die viel Zeit und eine sorgfältige Organisation in Anspruch nehmen. Auch bei den Finanzen ist nun kluges Handeln nötig und es gilt, Sparpotenzial zu nutzen. Prima sind Ihre große Flexibilität und Ihr Gespür für die richtigen Innovationen, so kommen Sie auch durch schwierigere Zeiten mit ruhigem Geist voran.

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unterhaltung a u s s ich t

Horoskop

Beruf & Finanzen Der Löwe strebt nach Selbstausdruck – das kreative Potenzial, das in ihm steckt, möchte er voll zur Entfaltung bringen. Sonst fühlt er sich schnell unwohl. Deshalb sind für ihn vor allem Tätigkeiten interessant, bei denen er sich ausleben kann. Auf der Bühne, in einem Atelier oder im Fernsehstudio fühlt er sich pudelwohl. Mit einem Bürojob gibt sich der Löwe nur dann auf lange Sicht zufrieden, wenn er der Chef ist. Er hält sich nämlich nur äußerst ungern an Vorschriften.


Harmonische Beständigkeit

Schaffenshoch

Liebe

Liebe

Gesundheit

Im August können Sie Ihre solide Seite so richtig ausleben. Liierte genießen die Harmonie und setzen auf Beständigkeit und Treue. Gemeinsame Pläne lassen sich gut umsetzen und die Verbindung wird dadurch gestärkt. Singles sind offen für alles, was das Schicksal so bereithält, ohne aktiv danach zu suchen. Bei Ihnen funktioniert die persönliche Work-Life-Balance hervorragend. Sie verstehen es, Ihren Körper fit zu halten und auch etwas für Ihr seelisches Gleichgewicht

Beruf

zu tun. Wenn Sie unterwegs sein können, erholen Sie sich im August besonders schnell. Zudem macht Sie Uranus offen und neugierig und so setzen Sie in Ihrer Freizeit auch gerne auf Abwechslung. Sie wissen, worauf es ankommt, und haben einen guten Blick für finanzielle Vorteile und machbare Projekte. Was Sie anpacken, hat Hand und Fuß und bringt Ihnen mehr Sicherheit. Bei Gehalts- oder Preisverhandlungen liefert Ihnen Merkur stichhaltige Argumente.

Wolke sieben Liebe

Gesundheit

Die Sterne gönnen Ihnen im Sommer die rosarote Wolke. Paare frischen die Gefühle auf, die Liebe macht viel Spaß und das Verständnis füreinander ist groß. Singles flirten nach Herzenslust. Ob online oder live, es kann nun ein passender Lebensgefährte auf Sie warten. Ein prima Monat, in dem Sie Fitness und Gesundheit bewusst und effektiv pflegen. Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und Entspannung stehen auf Ihrem Programm. Mars macht Sie fit und ab Mitte

Beruf

August bringt Ihnen die Spätsommersonne eine Extraportion Energie und mehr Selbstvertrauen. Sie sind fantasievoll und inspiriert und entwickeln hervorragende Ideen, die sich auch gut verkaufen lassen. Ob im Büro oder einer Werkstatt: alles erledigen Sie im Nu. Gegen Ende des Monats ergeben sich Aufstiegschancen und man zollt Ihnen mehr Anerkennung. Da ist auch mal ein finanzielles Extra drin. Seien sie schlau und legen Sie sich den Puffer für schlechtere Zeiten an.

Gesundheit

Sonne und Jupiter sorgen für Stabilität und bringen vor allem Liierten eine solide Phase, in der Vertrauen und Treue großgeschrieben werden. Singles sind beim Flirten aktiv und haben auch Lust auf das eine oder andere Date. Sie lassen sich jetzt mit neuen Gefühlen Zeit und das tut gut. Die große Linie stimmt, Ihre seelische Ausgeglichenheit ist groß, ebenso Ihr Leistungspotenzial. Auch wenn Sie beim Sport nicht unter Starkstrom stehen, so können Sie doch viel Kraft abrufen,

Beruf

wenn es die Situation verlangt. In der Lebensführung sind Sie vernünftig und verzichten jetzt auf zu viele Sommerdrinks. Im August stehen Sie mehr im Mittelpunkt und erhalten für Ihren Einsatz große Anerkennung. Geschäftspartner sind zuverlässig und bedenken Sie mit interessanten Aufgaben. Merkur und Jupiter spülen zudem Geld in die Kasse, da ist wohl ein kleiner Luxus drin. Behalten Sie jedoch auch etwas für ihren Sparstrumpf, das ist in diesen Zeiten wichtiger denn je.

Gesundheit

Venus und Mars sorgen im August für Schwingungen der Sonderklasse und machen Singles ganz schön attraktiv. Wunderbar sieht es auch bei Liierten aus. Treue fällt leicht, Sie verstehen sich ohne viele Worte und genießen romantische und sinnliche Stunden zu zweit. Im Alltag unterstützen Sie sich gegenseitig, Sie bilden ein eingeschworenes Team. Im August entwickeln Sie viel Kraft. Sie brauchen Einsatz, sind angriffslustig und fast schon sporthungrig. Doch Sie ver-

Städtetrip: Es läuft jetzt genau nach Ihren Vorstellungen. Auch im Job geht es nun endlich vorwärts, die ewigen Diskussionen sind vorbei. Sie haben beim Teamwork ein sagenhaftes Gespür für Ihr Gegenüber und zeigen sich im Umgang mit Kunden als idealer Kontakter. Designer und Künstler erleben ein absolutes Schaffenshoch. Versuchen Sie, die finanziellen Zugewinne als Rücklagen anzusparen, doch gönnen Sie sich auch gern etwas für Sie ganz allein.

Liebe

Gesundheit

Singles sind in Bestform, Merkur sorgt für eine Menge neuer Bekanntschaften, für tiefe Gefühle reicht es aber noch nicht. Venus läuft quer und kann vor allem Liierten Beziehungsstress verpassen. Jetzt ist die kluge Jungfrau-Art gefragt. Kommunikator Merkur ermöglicht es Ihnen, im Gespräch neue Übereinstimmung zu finden. Sonne und Jupiter bauen Sie auf und stärken Ihre mentale Power. Empfindlich könnten Sie jedoch auf neue Pflegeprodukte reagieren. Testen Sie alles,

Beruf

was Sie an Ihre Haut lassen. Auch beim Sonnenbaden im Spätsommer gilt es auf mehr Schutz zu setzen. Job und Geld profitieren im August von günstigen Einflüssen, die Ihnen mehr finanziellen Freiraum und Aufstiegschancen ermöglichen. Merkur bringt Sie in Kontakt mit den richtigen Leuten und Sie verständigen sich prima. Mehr Zeit brauchen kreative Aufgaben. Lassen Sie sich jedoch von anfänglichen Schwierigkeiten nicht abschrecken!

Schwung und Action

Unter Strom Liebe

Singles kommen gut an und lassen ihren fröhlichen Charme spielen. Schnell springt jetzt der Funke über. Liierte Zwillinge lassen mehr Nähe zu und empfinden mit ihrem Partner eine große Übereinstimmung. Familienplanung ist im August besonders begünstigt. Je mehr Sie sich bewegen, desto besser. Auch Sport mit einem Freund ist besonders begünstigt, weil Ihr Gemeinschaftssinn höher ist als sonst. Venus hilft Ihnen außerdem dabei, richtig abzuschalten. Ob Hängematte oder

Beruf

Mentale Power

Solide Phase Liebe

Gesundheit

Liebe

Gesundheit

Mars liefert viel Schwung und so können Sie und Ihr Partner gemeinsam viel anpacken und erledigen. Doch weil Sie so in Action sind, kommt die Romantik zu kurz. Nehmen Sie sich bewusst Zeit für gemeinsame Zeiten. Singles sind aktiv auf Partnersuche. Eine heftige Romanze ist möglich. Sie haben große Lust auf Action und packen alles an, was Sie sich vorgenommen haben. Auch beim Sport zeigt sich Ihre Einsatzfreude, ob auf dem Surfboard oder indem Sie mit Hanteln jon-

Beruf

glieren. Sie sind abenteuerlustig und offen für Neues. Neuland zu betreten und Exotisches zu erkunden, ist jetzt für Sie das größte Lebenselixier. Den August erleben Sie hoch motiviert, was weg muss, kommt vom Tisch. Ihr Einsatz ist hoch, aber es lohnt sich: Ab Ende August richtet die Sonne ihren Spot auf Sie und Sie sind für eine neue Position im Gespräch. Das macht sich dann auch auf dem Konto bemerkbar. Legen Sie ihr Geld gut an, sie können Reserven gebrauchen.

Kraft und Zuversicht Beruf

säumen es auch nicht, trotz Ihrer Starkstrom-Energie auch etwas für Ihr gutes Aussehen zu tun. Sie relaxen gerne und gönnen sich hochwertiges Superfood. Wenn andere noch im Sommerurlaubmodus sind, drehen Sie schon richtig auf. Neue Wege zu beschreiten, fällt Ihnen jetzt leicht. Sie sind für jedes Team ein großer Gewinn, denn Sie sorgen für eine schwungvolle Arbeitsatmosphäre. Mit Geld gehen Sie im August großzügig um, aber nicht leichtsinnig. Sehr gut!

Liebe

Gesundheit

Sie haben einen guten Draht zu Ihrem Partner und führen tiefe Gespräche. Auch Singles kommen mit netten Leuten ins Gespräch und punkten mit ihrer ganz eigenen Art. Allerdings ist es mit Romantik und tiefen Gefühlen noch nicht so weit her. Eine Freundschaft könnte immerhin dabei sein. Sie werden mit allen Anforderungen fertig, Kraft und Zuversicht nehmen zu. Auch beim Genießen sind Sie ganz vorne mit dabei und nehmen lieber zu viel mit als zu wenig. Dank Nep-

Beruf

tun wirken Ruhe und viel Mineralwasser selbst nach einer kurzen Nacht wahre Wunder. Merkur und Jupiter bieten exzellente Einflüsse für alles rund um Job und Finanzen. Sie vertreten Ihre Interessen und können andere geschickt überzeugen. Gedankenaustausch und Teamwork fallen leicht. Schnäppchen könnten Sie beim Autokauf finden. Oder Sie sparen sich ein wenig Geld an, damit Sie in günstigeren Zeiten wieder eine größere Investition tätigen können. 08 20

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Foto André Kowalski

Foto Christa Zwingenberger

Gewinnzone

Jürgen von der Lippe bietet am 21. August auf der Freilichtbühne Zwickau absoluten Spaß mit seinem Bühnenprogramm in Open-Air Athmosphäre. KOMPASS verlost 1x2 Freikarten für die Veranstaltung. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Jürgen von der Lippe‹ !

Am 16. August, öffnet sich der Vorhang im König Albert Theater in Bad Elster im Groove von Jazz & Soul mit dem Torsten Zwingenberger 4tet. KOMPASS verlost 1x2 Tickets für das Konzert. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Torsten Zwingenberger 4tet‹!

Artikel auf Seite 55

Ein Thriller von Autor Harlan Coben, in dem ein kleiner Junge allein im Wald gefunden und niemand weiß warum. KOMPASS verlost ein Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Der Junge aus dem Wald‹ !

Bestseller-Autor Kester Schlenz hat erlebt, was viele kennen, doch die meisten nicht erzählen: Er hatte eine schwere psychische Krise und brauchte professionelle Hilfe. Dieses Buch ist sein Erfahrungsbericht. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Ich bin bekloppt‹ !

T I C K ET

T I C K ET

Artikel auf Seite 55

Artikel auf Seite 37

Artikel auf Seite 38

Foto 2ersitz

Artikel auf Seite 64

In der neuen Hörspielserie »Panini Sports Academy« bekommen Fußballfans echte Kicker-Action auf die Ohren. KOMPASS verlost eine CD. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Panini Sports Academy‹ !

Artikel auf Seite 38

Am 23. Oktober kommt die Autorin und Satirikerin Sarah Bosetti mit ihrem aktuellen Programm in die Neue Welt nach Zwickau. KOMPASS verlost 1x2 Tickets. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Sarah Bosetti‹ !

T I C K ET

Artikel auf Seite 58

T I C K ET

In seinem Kochbuch »Mein Lokal Dein Lokal - Der Profi kommt« verrät Mike Süsser die 60 besten Siegerrezepte aus seiner Erfolgssendung, sowie ProfiTipps! KOMPASS verlost drei Exemplare. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Mike Süsser‹ !

Artikel auf Seite 45

Ihre Musik verbindet Elemente aus Hip-Hop, Songwriter Pop und Reggae. 2ersitz kommen am 20. August in den Sommergarten des Alten Gasometer. KOMPASS verlost 1x2 Freikarten. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›2ersitz‹ !

Alle Teilnahmen senden Sie bitte bis spätestens zum 21.08.2020 oder bei früheren Terminen bis 3 Tage vor der Veranstaltung an die E-Mailadresse gewinnen@deinkompass.de. Viel Glück!

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unterhaltung

g e wi n n z o n e


Impressum

Christiane KO LU M N E

Herausgeber: FIRST AGENCY event + verlag UG KOMPASS Stadtmagazin ist ein Produkt der FIRST AGENCY event + verlag UG, vertreten durch Anja Uebel Kolpingstraße 24, 08058 Zwickau , Tel. 0375 2898980-2, Fax 0375 2898980-9, info@deinkompass.de, www.deinkompass.de

Pflanzeneskapaden Kennt ihr auch diese Menschen, die ihre Pflanzen mit viel Liebe hegen und pflegen? Diese brauchen sie nur anschauen und schon ist die mit dem Kopf nach unten hängende Pflanze wieder zu neuem Leben erwacht. Die Menschen, die einfach einen grünen Daumen haben? – Ich bin das genaue Gegenteil davon. Komme ich auch nur in die Nähe einer Pflanze, scheint diese freiwillig ihr Leben an den Nagel hängen zu wollen und das schon nach wenigen Tagen in meiner Obhut. Als würde sie nur zu mir kommen, um endlich ihren geplanten Selbstmord begehen zu können. Also fragte ich mich irgendwann ernsthaft: Was mache ich nur falsch? Selbst mein Mann, der zwar auch keine große Begabung darin hat, sich um lebende Wesen – ihn eingeschlossen – zu kümmern, baut selbstständig Chilis, Tomaten und weitere Gemüse- sowie Kräutersorten an, die tatsächlich nach kurzer Zeit ihre Keimlinge zeigen. Er kümmert sich um seine kleinen »Lieblinge« liebevoller als um einen Hundewelpen und mit einer Heizdecke und UV-Lampe bekommen sie sogar mehr Wärme und Geborgenheit als ein Baby im Mutterbauch. Über meine Pflanz-Eskapaden kann er sich stattdessen nur amüsieren: »Na, ist dir wiedermal ein Kaktus eingegangen? – Dabei muss man sie doch gar nicht so oft gießen.« »Hast du schon mal an Kunstblumen gedacht?« – Es ist einfach zum Mäuse melken. Ich ging aufgrund meiner Frustration zu meiner engsten Freundin Susi, die eine von diesen Pflanzenkennern ist, um sie um Rat zu bitten. Dort angekommen, erzählte sie von ihren Heldengeschichten. Wie damals, als die Orchideen im Wohnzimmer ihres Elternhauses eingegangen sind. Als sie diese aber mit in ihr Zimmer nahm, blühten sie wie durch ein Wunder wieder auf. Interessanterweise lagen die beiden Zimmer auf derselben Sonnenseite. Später lüftete sie ihr Geheimnis, wie sie ihre Pflanzen zum Erblühen brachte. Was dieses Geheimnis war? Es könnte nicht einfacher sein. Es ist wie so oft im Leben: die Kommunikation. Ja genau, einfach reden. Meine Freundin spricht so zuckersüß mit ihren Orchideen, Bonsaibäumen und Kakteen, dass diese tatsächlich auf wundersame Weise blühen und so gut wie nie bei ihr eingehen. Nun gut, meine Bemühungen endeten irgendwann damit, dass ich meinem Kaktus von meinen Sorgen und Ängsten erzählte – was natürlich auch ein sehr guter Grund für den Pflanzen-Selbstmord in meinem zu Hause sein könnte - allerdings schienen die netteren Worte wie »Na, du wunderschöne Blüte.« »Ich hab dich lieb.« »Du bist der beste Bonsaibaum auf der ganzen Welt!« bei meinen Pflanzen zu wirken und trotz meiner Skepsis gegenüber dieser Methode blühten sie mehr als je zuvor. Nun gut, manch einer würde jetzt sagen, dass ich ihnen vielleicht einfach mehr Aufmerksamkeit geschenkt hatte und sie aus diesem Grund selbstverständlich endlich erblühen konnten. Aber mir gefiel die Theorie, dass es an meinen lieben Worten lag. Da merkt man doch, dass wir alle Lebewesen sind, die mit Liebe und Wärme einfach viel besser funktionieren und leben können als ohne. Um das Ganze noch persönlicher zu machen, haben meine Pflanzen jetzt auch Namen von mir erhalten. Somit kann ich zu der Orchidee Herbert und der Kentia-Palme Luise eine viel tiefere Bindung aufbauen - in der Hoffnung, dass sie eine etwas längere Zeit mit und bei mir verbringen wollen.

Eure Christiane

Layout, Satz & Grafik: FIRST AGENCY event + verlag UG

Titelbild: Illustration Meilensteine Martina Grimm www.deine-meilensteine.de Anzeigen: Anja Uebel, info@deinkompass.de Redaktion: Jessica Laqua, Vivien Schramm, JoKri, Dr. Sandy Alami, Kristina Baum, Friedrich List, Amy Li, Valeriya Skorobagatko, Natalie Scheffler, Valentin Beige Terminredaktion: Kati Störch Verteilung und Vertrieb: An über 550 Auslagestellen in Zwickau und Umland, Erzgebirge, Vogtland sowie Chemnitz und Umland. Kostenloser Vertrieb in Geschäften, Restaurants, Cafés, Bars, Galerien, Hotels, Pensionen, Autohäusern, Kinos, Arztpraxen, Steuerkanzleien, Rechtsanwaltskanzleien, touristischen Einrichtungen u.v.m. Druck: Tisk Horak Monatliche Druckauflage: 15.000 Stück Erscheinung: am Ende eines Monats für den Folgemonat Nächster Redaktionsschluss: 21. August 2020 Nächster Anzeigenschluss: 24. August 2020 Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck, Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung in elektronischen und nichtelektronischen Medien vollständig oder auszugsweise nur mit verheriger schriftlicher Genehmigung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Urheberrechte für Beiträge, Fotografien, Zeichnungen und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag bzw. bei den Autoren. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Vorlagen kann keine Garantie übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an die FIRST AGENCY event + verlag UG übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Überschriften und Einleitungen werden vom Verlag gesetzt. Leserbriefe, Anzeigen und namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.

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glosse

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Meine Stadt. Meine Musik. Mein Radio.


s n u t i M

t f a h c s r e g n a wird Schw

AOK_S_C0118

entspannter

t e k a p s g n u t s i e L 500 €


HERRLICH, DIESES ERZGEBIRGE...

Und nd überall diese schönen

Lichterbögen. Lichterbö gen.

Bei mehr als 1.000 freien Ausbildungs- und Stellenangeboten bringt: zum Beispiel bei ZABAG Security Engineering.

erzgebirge-gedachtgemacht.de

Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes. Die Mitfinanzierung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie erfolgt auf der Grundlage des vom Deutschen Bundestag beschlossenen Haushaltes.


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