103. Ausgabe
so muss
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stADtmAgAZin
ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE
dAS hOchSTAPLer SYNdrOM
DIE ANGST VOR DEM AUFFLIEGEN
zWIScheN reALITÄT UNd POPULISMUS
s t a d t
LEBEN meine stadt mein leben mein komPass
Zirkus ohne Tiere Pro und Contra Wildtierverbot
WIE VIEL PS HAT EIGENTLICH DEINE
AUSBILDUNG?
Mach, was wirklich zählt: Ausbildung in über 50 zivilen Berufen Eine Ausbildung im Kfz-Bereich? Nicht schlecht. Aber wie wäre es mit Fluggerätmechanikerin oder Fluggerätmechaniker? Bei uns stehen Ihnen über 50 spannende Ausbildungen in vielen technischen und kaufmännischen Berufen offen.
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Karriereberatung Zwickau Innere Plauensche Straße 32
bundeswehrkarriere.de
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PUBERTÄT IST KEINE KRANKHEIT
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WENN DER MENSCH ZUR MARKE WIRD
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BÜFFELMOZZARELLA DER PREIS DES LUXUS
103. Ausgabe
DIE DREIDIMENSIONALE WELT DES MR. MYERS
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TITeL
k L e I N e W e LT
16 ALLES BEIM ALTEN? Wahlen in Zeiten des Populismus 24 HOCHSTAPLER IM JOB Die Angst vor dem Auffliegen
THEMA 74 CHILL MAL! Zwischen Rebellion und Selbstfindung
k U N S T & k U LT U r
TIPPS F ÜR KIDS 77 QUERBEET Unterhaltung für Augen und Ohren
THEMA 70 ÖFFENTLICHE KUNST Skulptur Projekte Münster
LeBeNSSTIL
FILM 72 LEINWAND Streifen des Monats 72 HEIMKINO Filme von der Ladentheke MUSIK & LITERATUR 73 NEU IM HANDEL Rezensiert und vorgestellt
er SIe eS DRUNTER & DRÜBER 06 WEITBLICK 360º über den Tellerrand THEMA 12 DEUTSCHE SPRACHE Bedrohte Wörter
www.deinkompass.de 09 17
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inhALt
TREND 78 HAPPY BIRTHDAY! 200 Jahre Fahrrad MOBIL 14 AUTONOMOBILITÄT Das Auto lenkt, der Fahrer haftet MUNDART 82 DELIKATESSE MIT SCHATTENSEITE Büffelmozarella
kArrIere BERUF 84 PERSONAL BRANDING Wenn das Ich zur Marke wird
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E D I T O R I A L
COOLAR GUT GEKÜHLT MIT WÄRME
ZWISCHEN POPULISMUS UND POLITISCHER TEILHABE
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S TA d T L e B e N LOKAL TOTAL 28 INHALT Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS
U N T e r h A LT U N g KOLUMNE 86 CHRISTIANE GLOSSE 87 DIE GOLDENE WALNUSS Preisgekrönte Sinnlosigkeiten 90 KURTS SCHLUSS Der Weltverbesserer mit der sympathischen Kritik AUSSICHT 88 HOROSKOP Die Sterne im September
LiebeINhALT Leserinnen und Leser, Ein heißer September steht uns bevor, doch weniger im meteorologischen Sinn: Die Wahl zum Deutschen Bundestag rückt näher und damit für viele die Frage, wofür soll man sich entscheiden? Rationalität oder Populismus? Doch nicht für jeden ist dies ein Grund zur Aufregung. Verschiedene Prognosen gehen davon aus, dass sich bis zu einem Drittel der Wahlberechtigten ihrer Stimme enthalten werden. Für viele wird es eine Überzeugungstat sein, denn am Ende ändere sich ohnehin nichts. Hat sich die Demokratie tatsächlich überlebt, schlägt die Stunde des Populismus oder bleibt tatsächlich »Alles« beim Alten? Die eigene Leistung nicht anerkennen, ständig mit der Angst leben, aufzufliegen und das Gefühl des Betrügens: Das Hochstapler-Syndrom macht sich besonders oft in der Berufswelt bemerkbar; Betroffene leiden unter permanentem Druck und sogar unter psychischen Beschwerden. Univ.-Prof. Dipl.Psych. Barbara Schober forscht zu dieser Thematik an der Universität Wien und erklärt KOMPASS-Redakteurin Jessica Laqua die Symptomatik samt Lösungen zur Heilung. Dass eine Krise auch etwas Positives hervorzubringen vermag, weiß der in Deutschland geborene und heute in Kalifornien lebende Künstler Andrew Myers. Er arbeitet nicht nur mit Pinsel und Farbe, um seine Kunstwerke zu schaffen. Aus Tausenden von Schrauben auf Sperrholzplatten lässt er Porträts und Bilder von Alltagsgegenständen in drei Dimensionen entstehen. Dabei war es eben eine Kreativitätskrise, die den Künstler zu seiner Interpretation von Skulpturen brachte. Sandy Alami nähert sich in »An die Schrauben, fertig, los!« dem Künstler und seinem Schaffensprozess. Unglaubliche 73 Millionen Fahrräder bevölkern angeblich die heimischen Straßen. Grund genug, zum diesjährigen 200. Geburtstag dem Drahtesel auf die geschichtsträchtigen Räder zu schauen. Na, schon ein interessantes Thema gefunden? Wenn nicht: blättern Sie gern durch unsere aktuelle Ausgabe, denn auch im wählerischen September bemühen wir uns, Sie bestmöglich zu unterhalten. In diesem Sinne: Kommen Sie gut in den Herbst!
S TA N d A r d S 86 GEWINNZONE 90 IMPRESSUM
Die Redaktion.
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INhALT
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antIbIotIKa: hoffentlIch selten unD Wenn, Dann Kurz? meDIzIn Bisher galt: Wenn schon Antibiotika notwendigerweise verschrieben wurde, dann war der Betroffene angehalten, das Medikament auch bis zum Ende der Packung oder aber der ärztlichen Verordnung einzunehmen. Sonst drohten etwaige Resistenzen, so die Argumentation. Britische Forscher kommen nun aber zu einem anderen Ergebnis. Zum einen gebe es zwar Krankheitskeime, die eine derartige Behandlung erforderlich machten, hier seien vornehmlich Erreger von beispielsweise Tuberkulose, Malaria, Typhus oder Tripper gemeint. Viele andere ließen sich aber durch das Beenden der Behandlung nach Eintreten der Besserung genauso effektiv behandeln. Denn eine zu lange Einnahme der bekannten Antibiotika kann zu Schädigungen der eigentlich gesunden Bakterienformen, etwa in Schleimhäuten, Haut und Darm führen. Aufklärung tut also Not. Foto pixabay.com
Vom Thron gestoßen
fInanzen Bill Gates, reichster Mensch der Welt? Das war einmal! Laut der berüchtigten »Forbes«-Liste wurde er nun von Amazon-Chef Jeff Bezos abgehängt. Der nennt nach Angaben des Magazins unglaubliche 77,3 Milliarden Euro sein Eigen.
haft beantragt recht Bereits im Jahr 2015 wurde der ehemalige SS-Mann Oskar Gröning rechtskräftig zu vier Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verurteilt. Der heute 96-Jährige hatte eingeräumt im KZ Auschwitz Geld aus dem Gepäck der Verschleppten gezählt und weitergeleitet zu haben. Nun soll der hochbetagte Verurteilte seine Haftstrafe doch noch antreten, zumindest wenn es nach der Staatsanwaltschaft geht. Diese hat jetzt die Inhaftierung beantragt. Ein Amtsarzt hatte zuletzt die Haftfähigkeit des Greises unter entsprechender medizinischer und pflegerischer Betreuung bestätigt. Der Verteidiger Grönings will naturgemäß dagegen vorgehen. Foto pixabay.com
Na, wenn es doch hip ist moDe Die Adilette ist zurück. Man mag es kaum glauben, aber geht es nach Instagram und Co., feiert die berühmt berüchtigte Adilette, der Dauerbrenner unter den Badeschlappen, ein fulminantes Comeback als Schuhtrend 2017. Eigentlich für den klassischen Sportlerfuß unter der Dusche konzipiert, wird das modische Must-have seit diesem Jahr entweder mit hochgezogenen – nein, das ist kein Scherz-Tennissocken getragen oder ganz feminin mit durchsichtigen schwarzen Söckchen. Zumindest, wenn man den einschlägigen Moderedaktionen vertrauen möchte. Befremdlich? Ja! Aber auch richtig bequem. Foto pixabay.com
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DRUNTER & DRüBER »
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ALTER GASOMETER ZWICKAU
Das Soziokulturelle Zentrum der Zwickauer Region © Michael J. Ruettger
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Simon und Jan Halleluja!
© Jakob Heymann
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Konzert
Jakob Heymann © Tino Bomelino
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Felix Lobrecht
„kenn ick“
© Annika Weinthal
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GIBTS DOCH NICHT, GIBT ES NICHT! ernährung MAN gLAUBT JA eIgeNTLIch, MAN hAT eh SchON ALLeS gehÖrT UNd geSeheN. gerAde, WeNN eS UM AUSgeFALLeNe erNÄhrUNgSWeISeN gehT. eIN WIchTIger TreNd IN der heUTIgeN geSeLLSchAFT: eS MUSS eINFAch UNd MÖgLIchST SchNeLL geheN. geNAUSO erkLÄrT SIch der hYPe UM »cOFFee TO gO« Oder AUch der TreNd, OBST UNd geMÜSe IN FOrM vON SMOOThIeS zU kONSUMIereN. NUN SeTzT eIN rheINLANd-PFÄLzIScher MeTzger NOch eINeN drAUF UNd PrÄSeNTIerT SeINe FLeISch-drINkS. keIN Scherz! dAS FLeISch zUM TrINkeN WIrd eS, ABgeFÜLLT IN kLeINeN FLAScheN, IN deN geSchMAckSrIchTUNgeN: »BUTcher BeeF«, »BeeF BOMBAY« UNd »POULeT rOYAL« geBeN. dIe NAhrhAFTe TrINkMAhLzeIT SeI IdeAL FÜr MeNScheN, dIe vIeL UNTerWegS SINd, WIe hANdWerker, LkW-FAhrer, ABer AUch WANderer Oder SPOrTLer, IST SIch der 55-JÄhrIge MeTzgerMeISTer SIcher. er SIehT dArÜBer hINAUS dUrchAUS AUch eINSATzBereIche BeI hILFSOrgANISATIONeN UNd BUNdeSWehr, deNN dIe AUS geMÜSe UNd FLeISch zUBereITeTe FLÜSSIge MAhLzeIT WIrd NAch der ABFÜLLUNg BeI 121 grAd STerILISIerT UNd IST dAdUrch rUNd eIN JAhr UNgekÜhLT hALTBAr. Foto pixabay.com
Konzert
DOTA & Jan Oktober
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Konzert
Von wegen Lisbeth
„Hallo Dispo“ - Tour 2017
© Markus Werner
Oktober
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Konzert
Max Prosa
„Keiner Kämpft Für Mehr“ - Tour Oktober
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Comedy
Bastian Bielendorfer
Das Leben ist kein Pausenhof ! Oktober
©David Campesino
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Bühne
Anna Mateur
Mimikri
© Pippo Polina
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Kein Menschenrecht: Die Burka urteIl Mag ja sein, dass es in einigen Staaten und Religionsgruppen als schick gilt, sich komplett zu verschleiern. Dennoch kann man diesen Brauch nicht als Grundrecht einfordern. So urteilte zumindest der in Straßburg ansässige Europäische Gerichtshof für Menschenrechte unlängst. Der richterlichen Entscheidung vorausgegangen war die Klage einer belgischen Muslima, die sich wegen eines seit Jahren in Belgien gültigen Verhüllungsverbotes in ihrer Privatsphäre und Religionsausübung beschnitten sah. Die Richter allerdings sahen das Verbot einer Vollverschleierung in gewissen Bereichen laut Urteilsbegründung sogar als »notwendig« für das demokratische Zusammenleben. In Frankreich, den Niederlanden, Teilen der Schweiz sowie seit Kurzem auch in Österreich ist Frauen eine Vollverschleierung mittels Burka gesetzlich untersagt. In Deutschland sieht man derzeit von einem Verbot ab. Foto pixabay.com
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Konzert
Pippo Polina Trio © DTM
November
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Keimzeit Akustik-Quintett
Tour zum neuen Album „Albertine“
Kino Casablanca
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Schulschwänzen mal anders urlaub Bevor der Winter wieder aufs Gemüt schlägt, schnell noch einen Abstecher gebucht. Wer schulpflichtige Kinder hat, ist da natürlich ein wenig im Nachteil. Nun aber neigen Eltern immer häufiger dazu, die Freizeiten ihrer Sprösslinge ein wenig zu dehnen. Heißt im Klartext: Immer mehr Erziehungsberechtigte lassen ihre Kinder, schon vor dem eigentlichen Ferienbeginn, für ein paar Tage die Schule schwänzen. Ein weiterer Anreiz: Die Flüge sind ebenfalls günstiger. Das allerdings kann richtig teuer werden, denn zwischen 500 und 1000 Euro kostet so ein Fehlen der Schulpflichtigen ohne zwingenden persönlichen Grund. Da eine deutliche Zunahme dieser unerlaubten Urlaubsverlängerungen zu verzeichnen ist, wird auch in diesem Jahr die Flughafenpolizei genau hinschauen. Stichprobenartig werden Familien mit schulpflichtigen Kindern überprüft, daher empfiehlt es sich, eine schulische Bestätigung über eine Freistellung mitzuführen. Foto pixabay.com
Am 1. Oktober tritt das Gesetz, welches schwulen und lesbischen Pärchen erlaubt, offiziell die Ehe zu schließen und Kinder zu adoptieren, in Kraft. Bereits jetzt können sich heiratswillige Paare bei den Standesämtern melden und Termine vereinbaren.
tIerQuälereI recht Mal eben die Familien-Gelbwangen-Wasserschildkröte an einer Metallleine befestigen und dann selbst in den Urlaub fahren? Geht gar nicht? Geht schon zumindest für »Tierfreunde« in Dortmund. Passanten fanden das arme Reptil zu Glück rechtzeitig, es wurde sichergestellt. Anzeige läuft!
DEBAKEL NACH ABI bIlDung Das Hamburger Abitur galt im bundesweiten Vergleich bis dato immer als vergleichsweise »leicht«. Nun wurde die Reifeprüfung als sogenanntes Zentralabitur bundesweit angeglichen. Heißt im Klartext: Alle Prüflinge erhalten die gleichen Aufgaben. Sehr zum Nachteil des nördlichen Bundeslandes, wie sich herausstellte. Hier bissen sich deutlich mehr Schüler die Zähne an den gestellten Aufgaben aus als noch im Vorjahr. Im Durchschnitt 5,1 Prozent der zur Prüfung Angetretenen verpassten den diesjährigen Abschluss. Im vergangenen Jahr waren es lediglich 4,7 Prozent. In einzelnen Stadtteilen lag die Durchfallquote bei beachtlichen 7,6 Prozent. Übrigens auch in anderen Bundesländern tauchten kleinere und größere Probleme mit dem neuen Prüfungsmodus auf. In Brandenburg beispielsweise wurden Schüler im Matheabitur mit einer sogenannten natürlichen Logarithmusfunktion konfrontiert, leider zum allerersten Mal in ihrer Schulzeit. Zwar sieht der Lehrplan die Behandlung dieser bereits seit 2014 vor, offenbar wurde dies in mehr als 20 Schulen aber einfach ignoriert. In Bonn »durfte« ein Mathe-Grundkurs sogar ein zweites Mal zur Prüfung antreten, nachdem ein Kopierfehler Hilfslinien an einer Aufgabe vorpositioniert hatte. Foto pixabay.com 09 17
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« DRUNTER & DRüBER
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ch übrigens... wie sehr man sich doch freut, wenn man alte Schulfreunde, Arbeitskollegen, Nachbarn oder weitere Menschen aus der Gruppe des großen Bekanntenkreises trifft … oder etwa nicht?! Ein bisschen »Hallo, wie gehts dir?« und »Was macht das Leben?« sowie »Schön, dich zu sehen!«. Ob man nun tatsächlich an dem Befinden des Gegenübers interessiert ist, mag dahingestellt sein. Manchmal schwingt tatsächlich die Neugierde mit – oftmals wollen wir aber so schnell es geht aus der Situation raus, denn nach einem kurzen Wortwechsel wird der Small Talk doch meist etwas unangenehm.
Legalisierungs-Testlauf stuDIe Die westfälische Stadt Münster lässt mit einem deutschlandweit einzigartigen Modellversuch aufhorchen. Geplant ist ein Testlauf für die Legalisierung von Cannabis. Demnach sollen versuchsweise 100 Studien-Teilnehmer ein Jahr lang kostenfrei mit Marihuana versorgt werden. Das zuständige Gesundheitsamt hat bereits die entsprechenden Anträge beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingereicht. Den teilnehmenden Probanden würden dann wöchentlich bis zu zwei Gramm Cannabis kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. In einem ersten Schritt sollen nun 2000 Einwohner im Alter zwischen 21 und 63 Jahren ermittelt werden, die sich bereitfinden würden, teilzunehmen. Stichprobenartig werden dann 200 Probanden erwählt, von denen die Hälfte als Kontrollgruppe fungieren wird. Die Studie erhofft sich Erkenntnisse zum Einfluss des Cannabis-Konsums auf das berufliche und soziale Leben, die Einnahme von Schmerz- und Suchtmitteln sowie die persönliche Zufriedenheit der Probanden. Foto pixabay.com
DUDEN NEU bIlDung Deutsche Sprache, schwere Sprache heißt es sprichwörtlich. Zum Glück für alle Sprachgebrauchenden weist der Duden seit rund 140 Jahren den sicheren Weg durch fast alle orthografischen Unwegsamkeiten. Nun wird er abermals überarbeitet und um rund 5000 Begrifflichkeiten erweitert. Einfließen werden neben neuen politischen Termini wie Schmähgedicht, Willkommenskultur, Fake News und postfaktisch auch moderne, aus dem Englischen stammende, Begriffe wie Emoji, Undercut, Selfie oder Hoodie. Selbst Trendwörter wie Low Carb oder Urban Gardening finden Eingang. Aus der Rubrik Mundart schafften es die Begriffe Späti (für Spätkauf) und icke (ich) in das Nachschlagewerk, welches in Kürze in seiner 27. Auflage erscheint. Übrigens, welche Wörter in die Sprachsammlung aufgenommen werden, ermittelt eine elektronische Textsammlung in die Zeitungsartikel, Gebrauchsanweisungen, aber auch Romane eingespeist werden. Die abschließende Auswahl trifft dann ein Gremium sogenannter Duden-Redakteure. Foto pixabay.com
Floskeln, die wir schnell dahinsagen, kommen im Small Talk generell immer gut an, lassen das Ganze aber krampfig wirken, denn eigentlich hat man sich nicht wirklich viel zu sagen. Trotzdem bleibt man höflich und quetscht sich eine Frage nach der anderen raus, nur um mit jeder Minute zu merken, dass die Situation alles andere als komfortabel ist. Small Talk kann durchaus auch sehr erfrischend sein, keine Frage, aber es ist die erzwungene Unterhaltung, die vielen Menschen zu schaffen macht und die in eine regelrechte Anstrengung münden kann. Wer jemals in Amerika zu Gast war, wird schnell bemerkt haben, dass die »Hi, wie gehts dir?«Floskel gang und gäbe ist. Bei jeder noch so kleinen Gelegenheit wird dieser Satz rausgehauen, beispielsweise im Supermarkt von der Kassiererin. Es bleibt zu bezweifeln, ob diese sich wirklich für das Befinden eines jeden Kunden interessiert. Ein Trend, der sich langsam aber sicher auch in Deutschland vollzieht. Besonders dramatisch werden diese Situationen mit ehemals guten oder mittelmäßigen Freunden, die man irgendwie, irgendwann aus den Augen verloren hat. Ob auf einer Party, beim Einkauf oder beim Schultreffen der Absolventen und früheren Klassenkameraden: Es zeigt sich schnell, dass das Leben Geschichte schreibt, die man heutzutage nicht mehr miteinander teilt. Dadurch haben sich die Gesprächsthemen meist aufs Nötigste reduziert und am Ende sind alle Beteiligten wieder froh, wenn der Spuk vorbei ist. Doch verteufelt werden soll der Small Talk nun ganz und gar nicht, eher im Gegenteil: Jede Situation bietet die Möglichkeit, das echte Interesse am Menschen zu zeigen und ein individuelles Gespräch herzustellen. Meist verlangt dies mehr Kreativität, denn Fragen müssen sich gut überlegt und Zusammenhänge gekonnt hergestellt werden, aber gerade dadurch kommen wir unseren Mitmenschen auf einer authentischen Ebene näher und gestalten ein Gespräch, welches für alle Beteiligten eine Chance ist, dieses nicht als langweilig in unseren Erinnerungen abzuspeichern. Und wenn es doch mal wieder der ehemalige Chef ist, hilft manchmal vielleicht auch ein schnell einsetzender gesenkter Blick.
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COOLAR Unabhängige medizinische Innovation U M W E LT S C H O N E N D E K ü H L S C H R ä N K E / /
Kühlschränke, die mit heißem Wasser anstatt mit Strom funktionieren – dank Julia Römer und ihrem Team von Coolar ist diese Zukunftsvision auf dem besten Weg, Realität zu werden. Ein ausgetüfteltes System und eine intensive Phase der Entwicklung machen es möglich, dass zukünftig umweltschonende Kühlung möglich ist … und das auch an den entlegensten Orten der Welt.
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ine Idee, die nötige Expertise und die gewisse Portion Mut – Julia Römer (31) vereint all diese Dinge in ihrer Person. Die studierte Wirtschaftsingenieurin mit Schwerpunkt Technische Chemie und Verfahrenstechnik absolvierte ihr Studium an der TU Berlin. Dort sah sich Julia das erste Mal mit der Thematik »Durch Wärme kühlen« und der Adsorptions-Technik konfrontiert und entwickelte ein Interesse an diesem Mechanismus. Von Beginn an war ihr klar, dass sie langfristig etwas Alternatives machen möchte und sich nicht in der Automobilbranche sieht … ein Weg, den sonst viele Wirtschaftsingenieure einschlagen. So ganz losgelassen hat sie die Idee der Kühlung durch Wärme das ganze Studium über nicht und so beschäftigte sie sich auch im Rahmen ihrer Bachelorarbeit intensiv mit der Thematik. Das Interesse wuchs, die Expertise auch, konkret waren ihre Vorstellungen von einem zukünftigen Produkt jedoch noch nicht. Die ersten Schritte zur Geburt von Coolar wurden dann am Ende des Masterstudiums im Rahmen der Summer School getätigt. Hier präsentierte Julia ihre Idee von den Kühlschränken, die nicht durch Strom, sondern durch warmes Wasser kühlen und fand sofort begeisterte Anhänger. So nahm der Prozess seinen Lauf: Mit einer Gruppe arbeitete sie einen ersten Businessplan aus, in ihrer Masterarbeit, welche sie zu Beginn des Jahres 2014 verfasste, zeigte sie, dass der Mechanismus nicht nur in großen Industriekühlschränken funktioniert, sondern auch im Kleinen thermodynamisch umsetzbar ist. er sie es T H E M A
DIe nächsten schrItte zu coolar folgten »Nach dem Studium schnappte ich mir einen Kommilitonen und wir begannen gemeinsam, das Projekt Coolar weiter auszuarbeiten«, so Julia. Doch damit steckte das Ganze noch in den Kinderschuhen, denn weitere Experten mussten hinzugewonnen werden. So stellten die beiden ein Team von Produktentwicklern, Maschinenbauern und BWLern zusammen, denn nur durch die Interdisziplinarität des Wissens konnte das neue Produkt entstehen. das Produkt Ende 2018 soll der innovative Kühlschrank auf den Markt kommen.
die gründerin u.li.: Schon in ihrem Bachelorstudium kam Julia die Idee, einen Kühlschrank zu entwickeln, der mit Wärme kühlt.
COOLAR
Das Team um Coolar entwickelte daraufhin Ende 2014 den ersten Prototypen. Das Besondere an dem Gerät ist, dass der Kühlschrank im Gegensatz zu anderen Produkten lediglich warmes Wasser anstatt Strom benötigt, um kühlen zu können. Im Fokus steht Strom als Ressource: Was für uns kein Problem darstellt, ist jedoch in entlegenen Gebieten auf der Welt eine Seltenheit. Und was dort oft vorhanden ist, ist Wärme und somit auch warmes Wasser. Hierbei ist es nicht relevant, aus welcher Quelle das Wasser kommt: So kann es auch von der Sonne erwärmt werden.
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Das Grundprinzip um Coolar ist sehr einfach: Die Kühlung setzt durch das Verdampfen von Wasser im Kühlraum ein. Bei dem innovativen Gerät wird auf einen Kompressor verzichtet – stattdessen setzt das Team auf Silikagel, kleine Kügelchen, die die Kühlung verstärken indem sie den entstandenen Wasserdampf aufsaugen und festhalten und die man zum Beispiel, in kleinen Tütchen verpackt, aus neuen Schuhen kennt. Haben die kleinen Kügelchen genug Feuchtigkeit aufgenommen, setzt das Prinzip des Trocknens ein. Durch Wärme werden die Kügelchen erwärmt, der Wasserdampf löst sich, kondensiert und fließt zurück in den Kühlraum sodass die Kühlung wieder weiter laufen kann. Zu einer relevanten Unterbrechung der Kühlkette kommt es dabei nicht.
hohe nachfrage »Besonders relevant ist unser Produkt für die Lagerung von Impfstoffen und Medikamenten. So können diese auch in Gegenden bereitgestellt werden, in denen es keinen Strom, im Gegenzug dazu aber viel Hitze gibt«, betont Julia. Überwiegend Regierungsorganisationen und Nichtregierungsorganisationen, wie UNICEF oder Ärzte ohne Grenzen, fragen bei Coolar an. Doch auch zur Kühlung von Agrarprodukten, wie beispielsweise Mangos und Avocados, lässt sich der Kühlschrank verwenden. Der 30-40%ige Verlust der Ernte durch schlechte Lagerung im warmen Schatten lässt sich durch das Gerät minimieren. Und natürlich ist Coolar nicht nur ein Produkt für Gegenden, in denen es
keinen Strom gibt. Auch hierzulande sollten Verbraucher über einen alternativen Haushaltskühlschrank nachdenken, da so die CO2-Emission verringert werden kann. »10 Prozent der Treibhausgase lassen sich auf diverse Kühlgeräte zurückführen«, so Julia, »Coolar setzt genau hier an und lässt sich beispielsweise durch das Warmwassersystem im Haushalt betreiben. So wird die Umwelt geschont und der Verbraucher hat gleichzeitig weniger Kosten.« Eine Win-win-Situation für beide Seiten: Mensch und Umwelt.
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Blut- und Plasmaspender gesucht! DRK-Plasmapheresezentrum Zwickau im Glück-Auf-Center Äußere Schneeberger Straße 100 08056 Zwickau Plasmaspende Mo, Mi, Do 8:00 – 19:30 Uhr Di, Fr 7:00 – 19:30 Uhr Jeden 2. Samstag im Monat 8:00 – 13:00 Uhr Blutspende Jeden 1. Samstag im Monat 9:00 – 13:00 Uhr
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Einen voll funktionsfähigen Prototypen präsentierte das Team bereits Ende 2016. Bis das Produkt auf den Markt kommt, dauert es jedoch noch eine Weile. »Der jetzige Plan ist, dass wir Ende 2018 in die Kleinproduktion gehen können. Bis dahin werden noch kleine Veränderungen vorgenommen«, sagt Julia. Auch weitere Produkte, wie eine portable Kühlbox, sind bereits in Planung.
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Das Motto des Teams um Coolar lautet »Let’s change the way of cooling« und Julia erläutert: »Wir wollen Kühlung revolutionieren und Wärme nutzen, die sonst verpufft. Genau das ist es, was wir uns in der heutigen Zeit nicht mehr leisten können.« Umweltschonend, innovativ und nützlich – mit Coolar hat das junge, kreative Team definitiv einen Coup gelandet. Text Jessica Laqua Fotos Coolar Info www.coolar.co
hohe Nachfrage Besonders an abgelegenen Orten, wo kein Strom vorhanden ist, soll das Gerät zukünftig eingesetzt werden.
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beDrohte Wörter
IST DIE DEUTSCHE SPRACHE IN GEFAHR?//
Foto remixes / fotolia.com
Wissen Sie, was ein »Aküfi« ist oder wer mit dem Wort »Duttengretel« beschrieben wird? Wenn nicht, ist genau das der Beweis dafür, dass viele Wörter der deutschen Sprache vom Aussterben bedroht sind. Und die deutsche Sprache ist da längst keine Ausnahme. Einige Sprachen müssen sogar komplett um ihr Überleben kämpfen.
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er sie es T H E M A
BEDROHTE WÖRTER
»Aküfi« ist kurz für »Abkürzungsfimmel« und eine »Duttengretel« bezeichnet eine Frau mit großen Brüsten. Das sind nur zwei von 600 Wörtern, die der Buchautor und Historiker Bodo Mrozek (48) in seinem »Lexikon der bedrohten Wörter« auflistet. Warum macht Mrozek das? In erster Linie geht es dem Wortsammler um einen »kreativen und liebevollen Umgang mit der deutschen Sprache«, wie Mrozek auf der Homepage zum Buch schreibt. Der Historiker hofft, mit seinem Wortlexikon zum Nachdenken über den eigenen Sprachwandel anzuregen, wie er im Interview mit dem KOMPASS erklärt. Doch auch die Geschichte hinter den Wörtern fasziniert den Autoren: »Wenn Wörter verschwinden oder ersetzt werden, dann hat sich eigentlich immer irgendetwas in unserem Leben verändert«, sagt Mrozek. So sei etwa »die ›Damenwahl‹ von den Tanzflächen verschwunden, weil Frauen heute jederzeit ihren Tanzpartner selber wählen dürfen und beim freien Tanzen auch gar keine Partner mehr gebraucht werden. Dies sind die kleinen Geschichten hinter den Wörtern, um die es mir eigentlich geht«, erläutert der Sprachliebhaber.
Deshalb sterben Worte aus Besonders die Veränderung der Lebensrealität ist es, die Worte bedroht. Mrozek erklärt: »Wenn Dinge aussterben wie die Wählscheibe am Telefon, gerät auch das Wort in Vergessenheit.« Das gelte allerdings bloß für Dinge, die nicht oft erwähnt würden. Ein anderer Grund für das Aussterben von Wörtern ist laut dem Literaturwissenschaftler auch der Ersatz eines Wortes durch ein anderes: »Wörter veralten, weil sie durch neue ersetzt werden: Der Schallplattenalleinunterhalter heißt heute Disc Jockey, wird aber auch schon von automatisierten Programmen bedroht.«
Ist die gesamte deutsche Sprache in Gefahr? Bedeutet das Aussterben vieler einzelner Wörter am Ende eine Gefahr für die gesamte deutsche Sprache? »Ganz sicher nicht«, glaubt der Autor des Wortlexikons. Mrozek erklärt: »Wie jede lebendige Sprache verändert sich auch das Deutsche. Das tut es aber schon immer.« Früher seien viele Begriffe aus dem Lateinischen, Griechischen und Französischen gekommen. »An viele dieser Wörter haben wir uns so sehr gewöhnt, dass wir sie für deutsche Wörter halten. Heute kommen mehr Wörter aus dem Englischen und viele Menschen denken, ihre Sprache stirbt aus. Das war aber in der Zeit, nach der sich manche ›Sprachschützer‹ zurücksehnen, auch schon so«, sagt Mrozek. Die älteste Klage über das Verschwinden von Wörtern, die der Historiker gefunden hat, stammt aus dem 18. Jahrhundert. Auch Lutz Kuntzsch (55) von der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) bestätigt: »Vom Aussterben der deutschen Sprache kann nicht die Rede sein.« Der wissenschaftliche Mitarbeiter ist sich sicher: »Die deutsche Sprache wird es noch lange geben.« Schon allein, weil es so viele aktive Deutschsprecher gebe.
Geht es nach diesen beiden Experten, besteht für die deutsche Sprache keine Gefahr. Dennoch kann natürlich jeder Einzelne etwas tun, um die deutsche Sprache am Leben zu erhalten. Wie? »Sie sprechen, schreiben und lesen. Und zwar insbesondere lebendige Gegenwartsliteratur, denn da werden auch neue Wörter geboren«, empfiehlt Mrozek. So versucht der Autor etwa persönliche Lieblingswörter, wie den »Glast« (Glanz), den »Schlawiner« (pfiffiger Mensch) oder das »Filinchen« (Brotart), am Leben zu erhalten. Anderen Wörtern würde der Wortliebhaber hingegen gern selbst ein Grab schaufeln. So etwa »verschwörungstheoretischen Kampfbegriffen, wie ›Lügenpresse‹ oder ›Volksverräter‹, die Hass und Aggression säen.« Aussterben dürfen laut Mrozek gern auch »Euphemismen, wie ›militärischer Konflikt‹ statt ›Krieg‹, weil sie die tatsächlichen Dinge verschleiern.«
1.700 Sprachen sind ernsthaft bedroht Dass die deutsche Sprache nicht vom Aussterben bedroht ist, beweist auch ihr Rang in puncto meistgesprochene Sprachen weltweit. Hier steht Deutsch auf Platz zehn weltweit. Geschätzt spricht mindestens eine halbe Milliarde Menschen Deutsch. Eine eindeutige Angabe ist laut Kuntzsch nicht möglich: »Wo möchte man da ansetzen? Ab wann spricht man eine Sprache?« 100 bis 110 Millionen Menschen sind laut dem GfdS-Mitarbeiter deutsche Muttersprachler. Und darauf kommt es an, wenn von der »Bedrohung« einer Sprache die Rede ist. Eine Sprache gilt dann als bedroht, wenn sie »von immer weniger Sprechern als Muttersprache erlernt wird und innerhalb weniger Generationen auszusterben droht«, heißt es bei Wikipedia. Die UNESCO hat zu diesem Thema einen Weltatlas bedrohter Sprachen herausgegeben. Nach Einschätzung der Organisation ist »mehr als die Hälfte der weltweit über 6.000 Sprachen vom Aussterben bedroht.« 200 Sprachen seien während der letzten drei Generationen bereits ausgestorben, »etwa 1.700 Sprachen sind ernsthaft gefährdet [und] über 600 Sprachen werden kaum noch gepflegt.« Für Deutschland listet die UNESCO 13 Sprachen auf, die gefährdet sind. Am schlimmsten steht es hier um Saterfriesisch und Nordfriesisch, da diese gerade noch von 1.000 und 10.000 Menschen gesprochen werden. Wer sie erhalten möchte, sollte also dringend anfangen sie zu sprechen. Oder andernfalls akzeptieren, dass Sprache wie alles andere im Leben im Wandel und das nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Text Anna Wengel Info www.unesco.org/languages-atlas; www.bedrohte-woerter.de
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A U T O N O M O B I L I TÄT C omputer ü bernehmen das S teuer / /
Computer dürfen das Steuern von Fahrzeugen übernehmen. Jedoch wird der Fahrer nicht aus der Pflicht genommen. Er muss »wahrnehmungsbereit« bleiben, wie es im Gesetzestext heißt.
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as Auto der Zukunft wird keinen Fahrer mehr brauchen, das scheint sicher. Jedes Jahr kommen neue bahnbrechende Entwicklungen der Hersteller auf den Markt und die Chancen, die selbstfahrende Autos versprechen sind vielseitig. Autonome Fahrzeuge sollen durch optimierte Fahrweise und Vernetzung Staus verhindern, Parkplatzprobleme lösen und das Feinstaubniveau der Innenstädte senken und so zu mehr Sicherheit und Lebensqualität beitragen. Von dieser Vision sind wir jedoch noch weiter entfernt als manche Enthusiasten meinen. Die Hersteller haben noch reichlich Entwicklungsarbeit zu leisten und die Gesetzgeber für Rechtssicherheit und internationale Standards zu sorgen.
Die Bundesregierung hat einen wichtigen Schritt in die »autonomobile« Zukunft gewagt. Der Bundesrat stimmte am 12. Mai 2017 einem Gesetz zu, das den Einsatz hoch- und vollautomatisierten Fahrfunktionen (Level 3 - 4) in Fahrzeugen regeln soll. Demnach sind hoch- und vollautomatisierte Fahrsysteme im Rahmen der »bestimmungsgemäßen Verwendung« zulässig.Gemeint ist damit, dass beispielsweise eine automatisierte Fahrfunktion, die ausschließlich für den Einsatz auf Autobahnen konstruiert ist, auch nur dort genutzt werden darf.
Automatisiertes Fahren Der Fahrer muss trotz Autopilot »wahrnehmungsbereit« bleiben. Foto: Mercedes Benz (Mercedes-Benz S500 Inteligent Drive TecDay Autonomous Mobility Sunnyvale 2014)
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Lebensstil mobil
autonomobilit ä t
Streit über Haftungsfragen – geklärt!?
Harsche Kritik
Hörbar stolz spricht Verkehrsminister Dobrinth vom »modernste(n) Straßenverkehrsrecht der Welt« und einer »Gleichstellung zwischen dem Menschen als Fahrer und dem Computer als Fahrer.« Laut Dobrinth könne man sich als Nutzer automatisierter Fahrzeuge nun zeitweise dem Infotainmentsystem des Autos widmen und zum Beispiel E-Mails bearbeiten oder sich gestreamte Beiträge im Internet anschauen.
Nicht nur in Sachen Haftung hagelte es Kritik am neuen Gesetz. Datenschützer weisen darauf hin, dass zum Nachweis für Haftungsfragen Datenspeicher genutzt werden sollen. Hierbei würden zu viele Daten zu lange gespeichert. Andrea Voßhoff, Bundesdatenschutzbeauftragte, mahnte, es bestünde »Gefahr, dass quasi durch die Hintertür elektronische Fahrtenschreiber für automatisierte Privatfahrzeuge eingeführt werden.«
Die Haftungsfrage sei dabei geklärt: »Wenn der automatisierte Modus das Fahrzeug steuert, dann ist klar, dass die Haftung beim Hersteller liegt und nicht beim Mensch, der im Fahrzeug sitzt.«, so Dobrinth. Neben der »bestimmungsgemäßen Verwendung« müssen jedoch Fahrzeugführer ebenso die »Pflichten zur unverzüglichen Wiederaufnahme der Fahrzeugsteuerung« beachten. Demnach muss der Fahrer so wahrnehmungsbereit sein, dass er bei Erkennen eines technischen Versagens oder bei Warnung durch das System nach »ausreichender Zeitreserve« die Steuerung wieder übernehmen kann. Darüber hinaus soll der Mensch grundsätzlich die letzte Verantwortung behalten. Er muss den Automaten jederzeit »übersteuern oder deaktivieren« können. Zu diesem Prinzip äußerte sich ein Sachverständiger während einer Anhörung treffend mit den Worten: »Das Auto lenkt, der Fahrer haftet.«
Auch die Rechtssicherheit, zu der das Gesetz verhelfen soll, sei nicht gegeben. Mit weichen Formulierungen wie »Unverzüglich« oder »ausreichende Zeitreserve« sei dies nicht zu bewerkstelligen. Damit schaffe man keine Rechtssicherheit für Verbraucher und Hersteller. Irritiert zeigen sich die Opposition und verschiedene Fachverbände ob der Hast, mit der das Gesetz verabschiedet wurde. Das Bundesverkehrsministerium selbst hat speziell für ethische Fragen ein hochrangig besetztes Gremium bestellt, das planmäßig im Sommer 2017 die Ergebnisse seiner Debatte vorlegen will. Die Opposition monierte, dass der Verkehrsminister offenbar nicht an den Ergebnissen der Ethik-Kommission interessiert sei. Es gehe der Bundesregierung nicht um eine moderne Verkehrspolitik, sondern um neue Geschäftsfelder für die Automobilindustrie in Deutschland.
Automatisierungsstufen im Überblick Level 1 Erste Assistenzsysteme unterstützen den Fahrer. Level 2 Teilautomatisierte Fahrzeuge mit Einpark- und Spurhaltesys temen Level 3 Hochautomatisierte Autos steuern das Fahrzeug größtenteils allein. Level 4 Vollautomatisierte Fahrzeuge meistern Risikosituationen ohne menschliche Hilfe, sind jedoch auf bekannte Strecken begrenzt. Mercedes F015 Das Fahrzeug kommuniziert mit dem Fußgänger und teilt ihm mit, dass es ihn sieht - bis 2020 könnte das selbstfahrende Auto bei Daimler Realität werden. Foto: Mercedes Benz Teslas Model S u.: Das Model geriet nach tödlichem Unfall im Autopilot-Modus in die Schlagzeilen, was dem Hype um Tesla aber wenig schadete. Foto: Free Press / flickr.com
Level 5 Selbstfahrende Autos fahren vollständig autonom: auf jeder Straße und in allen Verkehrssituationen. Der Druck seitens der hiesigen Fahrzeughersteller, den gesetzlichen Rahmen für das automatische Fahren zu schaffen, ist groß. Fast alle Hersteller sind mit Sensorik und Software bereit für das automatische Fahren. Deutsche und amerikanische Autobauer sind die Vorreiter der Branche. Wobei Deutschland in Sachen Entwicklungsstand und Verfügbarkeit weltweit führend ist. Die USA liegen hingegen bei Marktreife und Forschung leicht vor Deutschland (Quelle: de.udacity.com) Beim »Wettrennen« um die Leitmarkt-Stellung ist der gesetzliche Rahmen entscheidend. Der amerikanische Senat geht mit einer Gesetzesvorlage für das autonome Fahren (Level 5), die derzeit erarbeitet wird, in die Startlöscher. Bleibt zu hoffen, dass sich bei allem Wetteifer die Befürchtung, »die Autofahrer werden zu Versuchskaninchen gemacht« nicht bestätigt. (Herbert Behrens - Die Linke) Text EgHam Info www.bundestag.de
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DIE QUAL DER WAHL Z wischen R ationalit ä t und P opulismus / /
Foto opicobello / fotolia.com
Die Wahl zum Deutschen Bundestag rückt näher: Doch nicht für jeden ist dies ein Grund zur Aufregung. Verschiedene Prognosen gehen davon aus, dass sich bis zu einem Drittel der Wahlberechtigten ihrer Stimme enthalten werden. Für viele von ihnen wird es eine Überzeugungstat sein, denn am Ende ändere sich ohnehin nichts. Hat sich die Demokratie überlebt, schlägt die Stunde des Populismus oder bleibt tatsächlich »Alles« beim Alten? KOMPASS hakt vor der Bundestagswahl noch einmal nach.
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m diesjährigen Wahljahr hat unsere Demokratie nicht die beste Presse: Sie trägt die Verantwortung für den Brexit und verhalf Donald Trump ins Weiße Haus. Sie resultiert in Unerwartetem, Gefürchtetem, Widersprüchlichem: Ihre Abschaffung zu fordern, ihr Ende zu prophezeien oder zumindest leise nach Alternativen zu fragen steht daher auf der medialen Tagesordnung. Doch sind diese Abgesänge gerechtfertigt? Dass demokratische Entscheidungen Ergebnisse hervorbringen, die in einem gesellschaftlichen Gemenge aus konkurrierenden Interessen, Problemlagen, Ängsten, Hoffnungen und Weltanschauungen nur einen Teil der Bevölkerung zufriedenstellen, ist nicht erst seit dem Referendum zum EUAustritt des Vereinigten Königreichs und den
Wissenschaftliche Politik Der Tenor der Medien, Wissenschaft und Philosophie kann kaum mehr überhört werden: Der Demokratie geht es schlecht. In dem Durcheinander an Verbesserungsvorschlägen und Reformideen können die Bürger und Bürgerinnen zwar längst keinen Überblick mehr behalten, wohl aber das ungute Gefühl bekommen, dass irgendetwas schon lange nicht mehr stimmt. Dieses Misstrauen äußere sich laut kritischer Stimmen seit Jahren in sinkenden Wahlbeteiligungen, fehlendem Vertrauen in etablierte Parteien und der Befürwortung populistischer Positionen. * Doch wenn unsere Regierenden ab morgen arbeitslos sind, wer nimmt dann ihren Platz ein?
Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt Kurzfilme zum Thema Demokratie vor: Gefragt wird unter anderem ob Demokratie für jeden gut ist oder was einen Menschen dazu bringen würde, eine Revolution anzuzetteln. Dazu kommen Menschen aus aller Welt zu Wort: Intellektuelle wie Slavoy Zizek, Politiker wie der ehemalige dänische Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen, Künstler wie die Musikerin Regina Spektor, aber auch unbekannte Personen wie ein New Yorker Taxifahrer.
Aufstiegen Trumps, Erdogans oder Orbans zu gewählten Staatsoberhäuptern der Fall. Doch was können wir aus diesen und anderen uns verärgert zurückgelassenen Wahlergebnissen lernen? Die einen motivieren sie zu mehr politischer Teilhabe, die anderen stecken ihre Köpfe erst recht in den Sand: Warum wählen, wenn die zur Wahl Stehenden ohnehin weder Fachkompetenzen mitbringen noch eine Ahnung von den Bedürfnissen der Bürger und Bürgerinnen haben? Diesen beiden Vorwürfen stehen sich zwei gegensätzliche Lösungen gegenüber: Sollten in einer perfekten Gesellschaft alle etwas zu sagen haben oder lediglich ihre klügsten und verdientesten Vertreter und Vertreterinnen das Zepter in die Hand nehmen? Denken wir doch einmal darüber nach!
Wie die bestmögliche Regierungsform aussehen könnte, darüber zerbrachen sich bereits antike Philosophen den Kopf. Auch im aktuellen Diskurs ist die Demokratie mit ihren freien Wahlen längst nicht das einzige Gedankenspiel: Wie findet man die beste Besetzung für die politischen Spitzenpositionen? So schwer ist diese Frage auf den ersten Blick gar nicht zu beantworten, denn schließlich kennt der Arbeitsmarkt genügend Kriterien zur Auswahl bestmöglicher Bewerber und Bewerberinnen. Warum sollten wir also für politische Arbeit andere Maßstäbe ansetzen? Wer sein Leben lang in der Landwirtschaft tätig war, wird sich ohne Umschulung im Bewerbungsverfahren um einen Posten im Finanzsektor nicht durchsetzten können: In den deutschen Ministerien scheint derart mangelnde Expertise jedoch kein Hindernis zu sein.
Regierung neu denken Die Autoren Reybrouck, Brennan und Khanna (v.l.) entwerfen höchst unterschiedliche Entwürfe eines politischen Systems. Alle sind sich jedoch einig, dass die real existierende Demokratie nicht mehr funktionsfähig sei. Haben Sie Recht? Fotos Wikimedia
* Die Studie der Bertelsmann Stiftung »Die Stunde der Populisten? Populistische Einstellungen bei Wählern und Nichtwählern vor der Bundestagswahl 2017« kam zu dem Ergebnis, das ca. 30 Prozent der Wahlberechtigten populistisch eingestellt sind. Dennoch befürworten von diesen mehr als 69 Prozent die Mitgliedschaft in der EU und 85 Prozent die Demokratie als politisches System.
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Muss hier ein grundlegendes Umdenken ansetzen? Der amerikanische Geopolitikexperte Parag Khanna argumentiert in seinem Buch »Technocracy in America« für ein System der »direkten Technokratie«. Unter Technokratie versteht man eine Regierungsform, in der alle Handlungen effizient auf technischem und wissenschaftlichem Wissen aufbauen. In Khannas Entwurf regieren fortan Experten und Expertinnen, konsultieren dabei jedoch ständig die Bevölkerung: Demokratische Inklusion verschmilzt mit der Effizienz des technokratischen Managements. Doch warum sollte man das irrationale Moment einer Entscheidung des Volkes überhaupt in wissenschaftlich fundierte Strategien einbringen? Weil keine Entscheidung, selbst die rationalste, jemals alternativlos ist und sich der Wunsch nach demokratischer Mitbestimmung tatsächlich längst nicht überlebt hat. Auch wenn der amerikanische Politikwissenschaftler und Philosoph Jason Brennan sich in seinem gleichnamigen Buch »Gegen Demokratie« positioniert.
Brennan ist der Meinung, dass viele Wahlberechtigte schlicht zu uninformiert sind, um vernünftige Entscheidungen zu treffen. Diese bezeichnet er als »Hobbits«, angelehnt an die Figuren der »Herr der Ringe-Reihe« oder »Hooligans«, die sich im Gegensatz zu dem uninteressierten und unbeteiligtem Völkchen aus Mittelerde geradezu leidenschaftlich, aber mit festgefahrenen Überzeugungen engagieren. Lediglich die kleine Minderheit der »Vulkanier«, wie Brennan sie nach der Figur des Mr. Spock aus »Raumschiff Enterprise« benennt und zu der er sich vermutlich selbst zählt, kann rationale Entscheidungen treffen. Ausschließlich diese Gruppe, die durch einen Wissenstest ausgewählt wird, dürfte zukünftig Wahlentscheidungen treffen, um die Menschheit vor »verfehlter« Politik zu schützen. Soziale Teilhabe verwirft Brennan als unvernünftig. Dass Demokratie jedoch gerade an ihren Möglichkeiten des Diskutierens und Aushandelns gemessen werden sollte und nicht ausschließlich an ihren Ergebnissen, übersieht Brennan in seinem nahezu ideologischen Glauben an eine real existierende objektive Wahrheit: Als dystopischer Roman, in dem die Mehrheit der Menschheit ihrer Stimme beraubt wurde, würde sein Werk vermutlich begeistern können.
* Angaben des Statistischen Bundesamts. www.destatis.de
Mehr oder weniger Demokratie?
Emanzipatorischer Zwischenruf
Was bleibt nun aus diesen Entwürfen zu lernen? Wie demokratisch soll Demokratie sein? Wie viel Fachkenntnis braucht funktionierende Politik? Betrachten wir das Beispiel eines Jobwechsels von der Landwirtschaft in den Finanzsektor noch einmal, hinkt es als Metapher für personelle Entscheidungen im Politischen doch gewaltig. Fachwissen macht längst keine guten Minister und Ministerinnen: Ein Bauer ist nicht zwangsläufig ein guter Landwirtschaftsminister, eine Soldatin nicht in jedem Fall eine kompetente Verteidigungsministerin. Kenntnisse des Fachgebiets sind hilfreich, aber längst nicht so wichtig wie Führungsqualitäten. Die Sachebene eines jeden Ministeriums ist bereits heute mit Fachleuten besetzt: Hier werden Gesetzesentwürfe kompetent erarbeitet. Minister und Ministerinnen geben dabei die politischen Leitlinien vor und repräsentieren die Arbeit nach außen: Sie organisieren, führen das Personal, schließen Kompromisse, setzen sich durch: rationale Arbeitsteilung.
Bei Betrachtung der hier besprochenen Ideen fällt auf, dass diese von gut ausgebildeten Männern verfasst wurden. Man dürfte sie »privilegiert« nennen können. Daraus soll natürlich nicht abgeleitet werden, dass Männer grundlegend undemokratisch sind, wohl aber, dass die Autoren in ihren jeweiligen Utopien tatsächlich Vorteile erhalten würden, die jedoch nicht allen Menschen zugänglich wären. Brennan vertritt die wohl radikalste Theorie, so verwundert es nicht, dass sich die Möglichkeiten zur politischen Teilhabe bei dieser am weitesten zugunsten gelehrter, weißer Männer verschieben. In seinem Werk führt er Studien an, die eine »negative Korrelation zwischen politischen Kenntnissen und schwarzer Hautfarbe« anführen. Schnell fügt er an, kein Rassist zu sein, doch klärt er weder über Ursachen des Phänomens auf, noch bietet er Lösungsvorschläge für eine verbesserte politische Bildung an. Seiner streng rationalen Wahlberechtigtenauswahl folgend, dürften People of color nicht mehr über ihre Regierung abstimmen. Kein Grund zur Sorge, solange Brennan im Expertenrat sitzt und das »Beste« für alle beschließt, oder?
So einleuchtend eine politische Führungsspitze aus sachkundigen und verdienten Experten und Expertinnen klingen mag, sollte man neben dem Recht, zu wählen, nicht auch eine echte Chance haben, selbst gewählt zu werden? Der belgische Autor, Historiker und Archäologe David Van Reybrouck schlägt vor, freie Wahlen durch ein Losverfahren zu ersetzen. Auslosungen seien wahrhaft demokratisch und knüpfen an antike Vorbilder wie den attischen Rat der Fünfhundert an, der im sechsten Jahrhundert v.u.Z. unter anderem die Zuständigkeit für die Flotte oder den Haushalt übernahm und für das gesamte unbescholtene Bürgertum zugänglich war – Frauen oder Sklaven gehörten freilich nicht dazu. Wenn Reybrouck die alte Geschichte vom politikverdrossenen, abgehängten Volk, das die Demokratie ins Wanken bringt, erzählt, wird die Teilhabe der Regierten zum Happy End. Der Gegenentwurf zu den technokratischen Vorschlägen beruft sich auf erfolgreiche Beispiele: In Irland arbeiteten ausgeloste und gewählte Kommissionsmitglieder an einer Verfassungsänderung, die die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe durchsetzen konnte. Dennoch bleiben in Reybroucks Entwurf selbstverständlich Fragen offen: Können sich tatsächlich alle Bürger und Bürgerinnen in komplexe Themen einarbeiten ohne bürokratische Prozesse weiter zu verlangsamen? Ist der Zufall demokratischer als eine bewusste Entscheidung?
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Und auch an Khannas Idee kommen Zweifel. In allen deutschen Parlamenten von den Kommunen bis zum Bund sind Frauen derzeit massiv unterrepräsentiert, Professuren an Universitäten sind zu knapp 80 Prozent mit Männern besetzt, noch männlicher dominiert sind die Führungspositionen in Wirtschaftsunternehmen. Und dies, obwohl Frauen besser ausgebildet sind als Männer. * Diese seit Jahrtausenden tief in der Gesellschaft verankerte Ungleichheit wird sich auch mit der bloßen Einführung einer technokratischen Regierung nicht lösen: Dem derzeitigen Gleichstellungsstand entsprechend, dürfte der Anteil an Expertinnen in Khannas Regierung absehbar gering sein. Am Ende also doch das Los entscheiden lassen? Es klingt verlockend und urdemokratisch. Und sollte Reybrouck ausgelost werden, könnte er sein Amt sicher problemlos antreten – Zumindest einfacher als ein alleinerziehender Vater, eine 90-Jährige oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen. So wenig Politik die individuellen Wünsche aller erfüllen kann, kann sie alle an direkten Prozessen beteiligen. Ideen zu mehr Teilhabemöglichkeiten sind wichtig, aber auch ein Los ist kein Allheilmittel: Jede Wahlurne hat Barrieren.
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FASHION-SHOWS
[AB 12:00 UHR]
EINTRITT FREI! ZWICKAU INNENSTADT
eric hattke
»Wer trägt die Verantwortung?«
FASHION NIGHT AWARD DIE ABSCHLUSS-SHOW [20:00 UHR] RATHAUS ZWICKAU
Eric Hattke studiert Philosophie und Geschichte an der Technischen Universität in Dresden und ist Botschafter der Initiative »Die Offene Gesellschaft« für Sachsen (www.die-offene-gesellschaft.de), die sich durch verschiedene Projekte mit unterschiedlichen Kooperationspartnern für Demokratie, Zusammenhalt und gegenseitigen Respekt einsetzt.
KOMPASS: Die Bürger und Bürgerinnen scheinen in dem derzeitigen System vor allem Gestaltungsspielräume und Teilhabe zu vermissen. Sind die Forderungen nach einer direkteren Demokratie begründet und sinnvoll? eric hattke: Meiner Erfahrung nach hat eine Gruppe nicht automatisch »mehr« Recht, nur weil sie größer ist. Ich bin ein Gegner der direkten Demokratie. Nicht, weil ich Menschen für dumm halte oder ihrem Urteil misstraue, sondern weil viele politische Entscheidungen zu komplex sind, um einfache Ja-Nein-Entscheidungen zu treffen, die enorme Tragweite entfalten können. Problematisch an einer Entscheidung durch direkte Demokratie ist auch, dass sich hinterher niemand für die Konsequenzen verantwortlich fühlt. Nehmen wir als Beispiel den Brexit: eine folgenschwere Entscheidung, die ein ganzes Land - sogar einen ganzen Kontinent - für Jahrzehnte prägen wird. Viele Versprechungen der rechtsnationalen Populisten haben sich bereits als falsch erwiesen.
STARGÄSTE JOACHIM LLAMBI PEYMAN AMIN
TICKETS
UNTER WWW.KRAUSSEVENT.DE
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Die Bewältigung der anstehenden Probleme und Herausforderungen kann niemand wirklich abschätzen. Der Brexit war eine direkte Entscheidung der Bevölkerung, knapp, aber gültig. Jede Regierung die nicht den Anschein erwecken will, ihr sei es egal, was die Wähler in der – knappen - Mehrheit wollen, muss diese Entscheidung umsetzen. Wer trägt dafür die Verantwortung? Politiker, die leichtfertig mit populistischen Parolen um sich geschmissen haben? Menschen, vor allem junge, die nicht wählen gegangen sind, obwohl sie für einen Verbleib in der EU gestimmt hätten? Die EU, weil sie versäumt hat, ihren britischen Mitbürgern die Vorteile einer weiteren Mitgliedschaft zu vermitteln? Am Ende sind also alle - und damit niemand - verantwortlich. Repräsentative Demokratien hingegen haben den Vorteil einer klareren Zuweisung von Verantwortung. Die von uns gewählten Politiker haben genügend Zeit und Mittel, sich mit Informationen und Standpunkten zu unterschiedlichen Themen zu befassen. Diese Zeit und Mittel fehlen den meisten Bürgern. Hinzu kommt, dass bei einem direktdemokratischen Abstimmungsprozess das Ergebnis immer einer aktuellen Stimmungslage in der Bevölkerung unterliegt. Es gibt zahllose Möglichkeiten sich in unserer repräsentativen Demokratie zu beteiligen. Man kann einer Partei oder Wählervereinigung beitreten und selbst kandidieren, Kandidaten unterstützen oder zu verhindern suchen. Es gibt dutzende Vereine, Verbände, Netzwerke und Gruppierungen, die sich in verschiedenen Bereichen politisch einbringen und durchaus Einfluss ausüben. Nur eines darf man, auch in einer Demokratie, nicht erwarten: Dass politische Teilhabe ohne jeglichen persönlichen Aufwand zu erreichen ist. Denn nicht mal das Kreuz auf dem Wahlzettel schreibt sich von selbst.
Im KOMPASS-Interview spricht Eric Hattke über die Gerechtigkeit des demokratischen Systems, Populismus und politische Teilhabe. Das vollständige Interview veröffentlicht KOMPASS auf Facebook.
Fake-News und Populismus Mit plumpen Parolen setzte sich Donald Trump im US-Wahlkampf durch: Für viele Beobachtende läutete er damit das »Zeitalter des Populismus« ein. Studien sehen Deutschland von einer derartigen Ära weit entfernt: Fake-News und geschürte Ressentiments behindern jedoch auch hier informierte Wahlentscheidungen. Foto U.S. Air Force Staff Sgt. Jette Carr / Wikimedia
Zeitalter des Populismus? Die medial, wissenschaftlich oder philosophisch vorhergesagten Neuausrichtungen der Demokratie des 21. Jahrhunderts bündelten sich im US-Wahlkampf des vergangenen Jahres eindrucksvoll und exemplarisch: Zunächst setzte sich die »Technokratin« Hillary Clinton in den Vorwahlen gegen den »Sozialisten« Bernie Sanders durch: Rationalität gegen Ideologie, Kapitalismus gegen Solidarität – Obwohl viele wissen, dass sich politische Ideen kaum in zwei Schlagworte pressen lassen, klingt der Eindruck, die moderne Staatsordnung wird sich letztlich an dem einen oder anderen Extrempunkt einpendeln, lange nach: Es braucht Veränderung – Dieser Aufruf blieb hängen. Doch am Ende gewann die Wahl einer, der nicht nach strengen Sachzwängen argumentierte: der »Populist« Donald Trump. »Vom Zeitalter des Populismus« ist seitdem die Rede, in dem sich auch einige deutsche Parteien mittlerweile sehr wohlzufühlen scheinen. Doch was meint Populismus, wie und wo lässt er sich im demokratischen Spektrum einordnen? Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung* hält drei wesentliche Dimensionen kennzeichnend für Populismus: »Anti-Establishment«, »Anti-Pluralismus« und »Pro-Volkssouveränität«.
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Im Fokus populistischer Kritik stehen die etablierten Parteien, ihre Politiker und Politikerinnen sowie die Parlamente. Aber auch ablehnende Positionen gegenüber den Medien – das Schlagwort der »Lügenpresse« machte hier Karriere –, der Europäischen Union oder dem Rechtsstaat können dieser Anti-Establishment-Haltung zugeordnet werden: »Wir gegen die Anderen!« setzt Themenschwerpunkte und schafft Aufmerksamkeit. Zum Rüstzeug des Populismus gehört es zu vereinfachen, einzelne Tatsachen oder sogar Randaspekte herauszugreifen, komplexe Beziehungen durch die Benennung von Sündenböcken zu ersetzen. Dabei kann populistische Kommunikation durchaus Realitätsbezüge haben – Menschen, die derartige Positionen unterstützen, können aus guten Gründen und vor realen Hintergründen wie einer wachsenden gesellschaftlichen Ungleichheit Ängste entwickeln. Doch sollen Ängste gezielt geschürt werden, verkommen Vereinfachungen und Auslassungen in der Berichterstattung zunehmend zu plumpen Lügen. Es mag an eine Binsenweisheit grenzen, dennoch sei es noch einmal betont: Falsch informierte Bürger und Bürgerinnen können keine Wahlentscheidungen treffen, die ihren tatsächlichen Bedürfnissen entsprechen. Eine Demokratie, die belegbaren Fakten Autorität einräumt, ist längst keine Technokratie, sondern schlicht demokratisch.
Demokratie und Populismus Dabei präsentieren sich gerade populistische Forderungen als unmittelbarer Ausdruck des Volkswillens, der als allgemein und homogen verstanden wird: Nur man selbst oder die eigene Partei habe erkannt, was das Volk »wirklich« will – Verfahren pluralistischer Entscheidungsfindung brauche es demnach nicht. Populismus ist zunächst weder »links« noch »rechts«, konstatiert die Studie, sondern versteht gesellschaftliche Konflikte als Auseinandersetzungen zwischen dem »einen« Volk und den »korrupten« Eliten. Radikaler Populismus, der Institutionen der liberalen Demokratie infrage stellt und die Entmachtung der herrschenden Politik fordert, kann – dies ist durch zahlreiche historische Beispiele belegt – zu einer Gefährdung der Demokratie heranwachsen. Moderater Populismus, der Kritik äußert, aber die Demokratie als System anerkennt, kann politische Diskussionen hingegen gewinnbringend begleiten.
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Die Studie der Bertelsmann Stiftung kam zu dem Ergebnis, dass populistische Einstellungen in Deutschland zwar weit verbreitet sind, sich aber nicht mit einer radikalen Systemkritik verbinden: Die Befragten lehnen in ihrer großen Mehrheit weder die Demokratie als System, noch die EU ab, sondern kritisieren ihr derzeitiges Funktionieren. Populistische Einstellungen sind entlang des gesamten ideologischen Links-Rechts-Spektrums zu finden. Mehr als ein Drittel aller populistisch eingestellten Wahlberechtigten verorten sich selbst in der politischen Mitte. Anteilig sind Menschen mit rechten politischen Einstellungen jedoch häufiger populistisch eingestellt.
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»Die Meinung der Mehrheit«
Georg M. Oswald, geboren 1963, arbeitet als Rechtsanwalt in München. Seine Romane und Erzählungen zeigen ihn als gesellschaftskritischen Schriftsteller, sein erfolgreichster Roman »Alles was zählt«, ist mit dem International Prize ausgezeichnet und in zehn Sprachen übersetzt worden. In »Wir haben die Wahl. Warum wir gerade jetzt für unsere Freiheit einstehen sollten« erhebt er seine Stimme für eine demokratische Gesellschaft.
KOMPASS:Die real existierende Demokratie hat schlechte Presse, während philosophische Ideen zu neuen Systemen zwischen technokratischen Experten-Oligarchien und Wahlen im Losverfahren Konjunktur haben: Ist die Demokratie tatsächlich das beste System für alle?
Viele Wahlberechtigte gehen derzeit auf die Straße und fordern Teilhabe – mit sehr verschiedenen Auffassungen davon, was eine »echte« Demokratie ausmacht. Ist es möglich, hier tatsächlich einen Konsens zu finden? Es gibt einen Konsens. Er steht im Grundgesetz: Teilhabe ist möglich. Aktives und passives Wahlrecht, Mitgliedschaft in Parteien, Organisationen, Verbänden, Demonstrationsrecht, Versammlungsrecht, Pressefreiheit, Meinungsfreiheit geben die Möglichkeit, sich Tag und Nacht politisch zu betätigen und für seine politischen Forderungen zu werben und zu kämpfen. Es kann auch ein neuer Konsens gefunden werden, wenn der des Grundgesetzes nach Meinung der Mehrheit nichts mehr taugt.
Muss sich am bestehen System überhaupt etwas ändern? Wer ist verantwortlich für sinkende Wahlbeteiligungen, Mitgliedszahlen in Parteien, Verbänden, Gewerkschaften. »Das System« oder diejenigen, die nicht hingehen? Es muss sich überhaupt nichts ändern am System, es sei denn, wir wollen es.
Foto Peter von Felbert
georg M. Oswald: Dass sie schlechte Presse hat, ist für die real existierende Demokratie ein gutes Zeichen. Es bedeutet: Die Pressefreiheit wird gewährleistet. Zur Demokratie gehört auch, ihre Verfahren infrage zu stellen. Ist die parlamentarische Demokratie, wie sie das Grundgesetz regelt, wirklich das beste Verfahren? Das kann, darf, muss in einer Demokratie jederzeit diskutiert werden! Wenn dies geschieht, ist das kein Zeichen für die Gefährdung der Demokratie, sondern für ihre Lebendigkeit. Tja, und: »Ist die Demokratie tatsächlich das beste System für Alle? « Nur, solange die Mehrheit dafür ist. georg M. Oswald
BUCHTIPP Wir haben die Wahl. Piper 2017; ISBN 978-3-492-05881-0; Preis: 12,00 EUR
verlosung auf Seite 86
Inhalt Ob in der Türkei, in den USA oder in den europäischen Nachbarstaaten: Autoritäre Regimes sind auf dem Vormarsch. Angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen und mit Augenmerk auf das Wahljahr 2017 ist es umso wichtiger, eine Stimme zu erheben und öffentlich einzutreten für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Achtzehn namhafte Autorinnen und Autoren wie Andreas Altmann, Lamya Kaddor und Hape Kerkeling stellen sich und uns die Frage, was es heißt, demokratische Werte zu verteidigen.
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Demokratie ist ein lebendiges System: Sie fordert Kritik, Teilhabe, Diskussion. Demokratie braucht die Brennans, Khannas und Reyboucks, um sich zu hinterfragen und zu verändern. Und sie hält die Trumps und Petrys aus. Politik besteht nicht nur aus Sachzwängen und Fachlösungen oder Werten und Visionen. Reibungslose Abläufe, barrierefreie Teilhabe und vollkommene Gerechtigkeit sind titeL
Utopien, nach denen es sich zu streben lohnt, doch werden sie in einem von Menschen gemachten System nie zu vollkommenen Realitäten werden: Manchmal braucht es die Gelassenheit, gute Lösungen umsetzten, anstatt auf perfekte zu warten. Und es braucht den Tatendrang, Vertrauen nicht in Lethargie, Enttäuschung nicht in Enthaltung umschlagen zu lassen. Die real existierende Demokratie steht « WAHL 2017
vor Problemen, doch bietet sie die Freiheit, offen und laut Lösungen zu fordern und sich an diesen zu beteiligen. »Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen«, schlussfolgerte Winston Churchill einst daraus. Text Vivien Schramm
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hochstapler synDrom LEISTUNG IM JOB: DIE ANGST VOR DEM AUFFLIEGEN //
Eigene Leistungen nicht anerkennen, ständig mit der Angst leben, aufzufliegen und das Gefühl des Betrügens: Das Hochstapler-Syndrom macht sich besonders oft in der Berufswelt bemerkbar; Betroffene leiden unter permanentem Druck und können langfristig sogar psychische Beschwerden bekommen.
kOMPASS fragt Univ.-Prof. Dipl.-Psych. Barbara Schober
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chon im Wirtschaftsstudium hatte Sabrina das Gefühl, nicht mit ihren Kommilitonen mithalten zu können – dabei liefen ihre Prüfungen super, die Noten stimmten und auch in ihrem Nebenjob am Lehrstuhl bekam sie positives Feedback. Dennoch verspürte sie auch später im Job ein ungutes Gefühl: Dass sie ihren Job im Personalmanagement in einem großen Unternehmen überhaupt nicht verdient hat, da sie den Anforderungen nicht genüge. Sabrina erledigte ihre Arbeit sehr gewissenhaft; Fehler unterliefen ihr so gut wie nie – und trotzdem litt sie ständig unter der Angst, dass ihre Kollegen oder gar ihr Chef erkennen, dass sie eigentlich gar nicht wirklich für die ausführende Stelle qualifiziert ist. 09 17
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HOCHSTAPLER SYNDROM »
Schwerwiegende Folgen Langfristig kann das Syndrom zu Depression und Burn-out führen. Foto pixabay.com
Das Syndrom
Weit verbreitet
Das Phänomen, welches unter dem Begriff Hochstapler- oder Impostor-Syndrom bekannt ist, ist keine Seltenheit und zeigt sich bereits in frühen Jahren, wie in Schule und Ausbildung oder im Studium. Professorin Barbara Schober hat sich in ihren Forschungen mit diesem Thema beschäftigt und erklärt den Begriff folgendermaßen: »Der Begriff ›Hochstapler- oder Impostor-Syndrom (IP)‹ wurde Ende der 70er Jahre von zwei Psychotherapeutinnen (Pauline Clance und Suzanne Imes) geprägt«, erläutert Barbara Schober. »Unter diesem Syndrom leiden Personen, die sehr gute Leistungen erbringen und durchaus auch sehr erfolgreich sind. Dennoch denken sie, dass sie nicht so gut sind, wie andere glauben. Sie nehmen an, das Erreichte ›eigentlich nicht verdient zu haben‹ und leben in ständiger Angst, demaskiert und enttarnt zu werden. Sie fühlen sich als »intellektuelle BetrügerInnen«. Sie haben daher Angst vor Fehlern und vor Bewertungssituationen. Solche Personen arbeiten sehr viel, sind in allem bestens vorbereitet und meist merkt die Umwelt sehr lange nicht, dass diese Personen unter großem Druck stehen.«
Oftmals ist dieses Verhalten in jungen Jahren erlernt und zieht sich durch das ganze Leben; selten tritt es schlagartig im Job auf. Die Professorin erläutert, dass das Hochstapler-Syndrom durchaus weitverbreitet ist und relativ viele Menschen in den verschiedensten Bereichen darunter leiden. Zudem ist das Verhaltens- und Denkmuster nicht offensichtlich, denn Betroffene wissen durchaus, wie sie den Schein wahren können und behalten ihre Ängste und Sorgen für sich. »Oft fällt es nicht auf, dass jemand am Hochstapler-Syndrom leidet, im Gegenteil, diese Personen sind ja sehr erfolgreich, sie erleben aber gleichzeitig einen unheimlich großen Leidensdruck. Auf Konferenzen z.B., auf denen wir unsere Studien zum IP vorstellen, kommen immer wieder auch renommierte WissenschaftlerInnen auf uns zu, die sich selbst im IP wiederkennen. Uns wird oft eine Art Erleichterung rückgemeldet á la ›ich bin nicht allein.‹, sagt Barbara Schober.
Dies zeigt, dass es sich beim Hochstapler-Syndrom nicht nur um ein paar negative Gedanken handelt, sondern dass es ein echtes Problem darstellt, welches den Betroffenen durchaus zusetzen kann. Durch die ständige Angst, welche die Betroffenen erleben, öffnet sich ein Teufelskreis, in dem ständig neue Situationen analysiert werden, die folglich beweisen, dass das Gedachte – »Eigentlich kann ich gar nichts« – Wirklichkeit ist. Frau Schober macht deutlich, dass es sich hierbei nicht nur um normale Selbstzweifel handelt, die jeder Mensch ab und an mal
Ein früher Beginn Die ersten Anzeichen zeigen sich meist schon in der Schule, der Ausbildung oder im Studium. Foto Christian Schwier / fotolia.com
verspürt, sondern dass problemhaftes Verhalten und Denkweisen im Vordergrund stehen. »Personen, die am IP leiden, wenden sehr viel Kraft dafür auf, nicht entlarvt zu werden, Bewertungssituationen zu vermeiden und keine Fehler zu machen. Der Unterschied zu »normalen« Selbstzweifeln liegt vor allem im Umgang mit Erfolg. Betroffene, die an IP leiden, können Lob nicht annehmen und werten ihre eigenen Erfolge ständig ab. Erfolg bedeutet für sie nämlich Druck und Angst: Sie befürchten, dass durch den Erfolg höhere Erwartungen an sie gestellt werden könnten, die sie fürchten, nicht erfüllen zu können. Personen, die am IP leiden, lernen nicht aus ihren eigenen Erfolgen.«
Wissenschaftliche Studien zu diesem Forschungsgebiet gibt es aber noch nicht viele und so gibt es bis dato noch keine umfassenden Daten darüber, wie viele Menschen in welchem Ausmaß wirklich betroffen sind. Frau Schober merkt jedoch an, dass es mit Sicherheit eine hohe Dunkelziffer gibt und weitaus mehr Menschen vom IP betroffen sind, als man vermutet: »In eigenen Studien haben wir beispielsweise junge WissenschaftlerInnen in der PHD-Phase untersucht und es waren immerhin 34% deutlich betroffen, in naturwissenschaftlichen Fächern mehr als in den Geisteswissenschaften.«
Anzeichen für das Hochstapler-Syndrom Es gibt durchaus Verhaltensweisen, die darauf hinweisen, dass jemand vom IP betroffen ist. »Personen, die vom IP betroffen sind, sind erfolgreich, arbeiten sehr viel, wirken oft fast übervorbereitet; sie können schlecht mit Fehlern aber auch mit Lob umgehen. Sie fühlen sich sehr belastet«, weiß Schober. Dies zeigt, wie gefährlich der Teufelskreis ist, aus dem die Betroffenen selten ganz alleine herausfinden.
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Das ständige Nachdenken, die Angst, Bewertungssituationen, die eigene negative Brille und fehlende positive Erlebnisse, welche das eigene Selbstwertgefühl aufbauen könnten … all das kann nach einiger Zeit zu schwerwiegenden psychischen Problemen führen. Die Betroffenen unterliegen einem hohen Leidensdruck, der nicht nur im Büro bleibt, sondern auch mit nach Hause genommen wird. Dies kann dazu führen, dass die Motivation und die Lust am Job verschwinden. Ändern die Betroffenen ihre Situation nicht, so kann das HochstaplerSyndrom langfristig auch zu einer Depression sowie zum Burn-out oder Drop-out führen. Letzteres meint das Ausscheiden aus dem Job, da die Belastungen für die Person nicht mehr auszuhalten sind. Oftmals ein folgenschwerer Entschluss, denn die Karriere wird unterbrochen. Zudem zeigt sich das Verhalten in der darauffolgenden beruflichen Tätigkeit erneut. Ein Dilemma, denn mit den Erfahrungen bestätigen die Betroffenen ihre Denkmuster und bauen immer weiter Druck auf. Treten nach einer langen Leidensphase psychische Beschwerden auf, so führt dies dazu, dass die Personen überhaupt nicht mehr leistungsfähig sind und sich so auch in der Realität und in ihrer Wahrnehmung bestätigt sehen. Problematisch ist dies insbesondere dann, wenn Betroffene sich keine Hilfe suchen und nicht über die eigenen Ängste reden, da sich so eine Spirale auftut, die immer weiter nach unten führt. In solchen Phasen ist es dringend notwendig, dass sich Betroffene Hilfe von Experten, wie beispielsweise durch einen psychologischen Psychotherapeuten oder einen erfahrenen Coach, suchen.
DIe ursachen für Das hochstapler-synDrom Der Ursprung für die Ängste und sorgenvollen Gedanken lassen sich zum Teil schon in der Kindheit finden. Das führt dazu, dass Betroffene ihre Welt schon eine ganze Weile durch diese negative Brille filtern, welche die eigene Wahrnehmung verzerrt. Bis das Thema zur Sprache kommt und eingesehen wird, dass ein Problem vorliegt, vergehen meist viele Jahre. »Wenn man nach dem Ursprung des Übels sucht, muss oftmals auch die Kindheit betrachtet werden. Einerseits scheint die Familie eine wichtige Rolle zu spielen: Kinder, denen z.B. schon früh vermittelt wird, dass man sich für Erfolg nicht anstrengen muss, wenn man wirklich intelligent ist, sind besonders gefährdet. Auch wenn Kinder erleben, dass sich der Wert einer Person an deren Leistungen bemisst, ist das ein fruchtbarer Boden für das IP. Überdies tragen offenbar aber auch bestimmte Kontexte zur Entwicklung des IP bei. Gerade die Kombination aus hohem Druck, geringem Feedback und wenig Austausch über Schwierigkeiten mit KollegInnen, wirkt hier verstärkend«, führt Barbara Schober an. Zu Beginn der Forschung über das IP wurde zunächst angenommen, dass es sich insbesondere um ein weibliches Phänomen handelt und Frauen deutlich häufiger betroffen sind. »Dazu gab es viele Annahmen. Die Psychotherapeutinnen Clames und Imes führten es unter anderem darauf zurück, dass beruflicher Erfolg mit Blick auf die nach wie vor sehr präsenten Geschlechtsstereotype noch immer sehr männlich konnotiert ist«, erläutert die Universitätsprofessorin. »Dass beruflicher Erfolg für Frauen genauso selbstverständlich richtig und gerechtfertigt ist, ist noch nicht wirklich bei allen angekommen. Vordergründig würde dies kaum mehr jemand leugnen, bei genauerer Betrachtung sieht es aber anders aus - gerade in höheren Positionen. Aktuelle Studien zeigen aber insgesamt, dass auch relativ viele Männer vom IP betroffen sind, wenn auch im Mittel meist derzeit etwas weniger stark als Frauen.«
Weite verbreitung Das Hochstapler-Syndrom lässt sich in vielen Berufen finden. Foto pixabay.com
raus aus Dem teufelsKreIs Betroffene müssen aber nicht verzweifeln und sich mit dem negativen Gefühl, welches durch das Syndrom ausgelöst wird, abfinden. Es gibt durchaus Möglichkeiten aus diesem Teufelskreis auszubrechen und Denkprozesse, die eigene Wahrnehmung sowie das Verhalten in beruflichen Situationen zu verändern und realistisch anzupassen. Frau Schober führt hierzu an, dass es in einem frühen Stadium, in dem die Belastung durch das IP noch nicht allzu groß ist, ein günstiger Kontext helfen kann, die eigenen Erfolge mehr schätzen zu lernen und sich eventuelle Fehler zu verzeihen. Besonders wichtig sind hierfür positives Feedback für Erfolge und eine Kultur, in der Fehler als Lernchancen gesehen werden. Ist das Hochstapler-Syndrom jedoch schon weiter fortgeschritten und somit auch stärker ausgeprägt, führt es zu einer starken Belastung. In diesem Stadium ist professionelle Hilfe der richtige Weg. Psychotherapeutische Ansätze, in denen am Umgang mit der eigenen Person gearbeitet wird, sind vielversprechend und helfen den Betroffenen, zukünftige Erfolge internalisieren zu können. Eine auf Self-Compassion zentrierte Psychotherapie zielt zum Beispiel auf eine offene und fürsorgliche Einstellung gegenüber der eigenen Person angesichts von Fehlschlägen und eigenen Unzulänglichkeiten ab und hilft dabei, das Selbstwertgefühl nach und nach zu stärken. Auch der Arbeitgeber kann dazu beitragen, dass es gar nicht erst zum Auftreten des Hochstapler-Syndroms kommt. »Wenn in einem Arbeitskontext nur EinzelkämpferInnen tätig sind und kein Raum für offenen Austausch über Schwierigkeiten und normale Krisen vorhanden ist, scheint das das IP zu fördern. Je nach Branche und Karrierestufe zeigt sich IP unterschiedlich stark. Bereiche mit hohem Druck, aber gleichzeitig wenig Feedback scheinen besonders fördernd für IP zu sein. Gerade Berufe, in denen eine strake Identifizierung mit der eigenen Tätigkeit gefordert ist und in der sich der Wert einer Person stark an ihrer Leistung bemisst, fördert das IP«, führt Barbara Schober abschließend an. Durch eine Vermeidung dieser Umgebungsfaktoren und das Anpassen an eine wertschätzende Arbeitsatmosphäre kann das Auftreten von IP durchaus verringert werden und hilft so dabei, dass Menschen sich auch in Leistungssituationen wohlfühlen. Text Jessica Laqua
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Meine Stadt Meine Musik Mein Radio
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»RADTOUR«: 11.000 KILOMETER RICHTUNG OSTEN
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WIESNER: DIE SINNKRISE DES DEUTSCHROCK IST VORBEI
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MERCEDES FASHION NIGHT: ZWICKAU IM MODEFIEBER
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I N H A LT
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LEBEN meine stadt mein leben mein komPass
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21.00 Uhr »Neue Welt«, zwickau
Ü30 Party
INhALT S TA d T L e B e N THEMA 30 STRAMPELTIERE Auf dem Weg nach Osten 34 SO EIN ZIRKUS Wildtiere in Menschenhand UM DIE ECKE 40 NEUIGKEITEN Geschichten aus dem Viertel VERANSTALTUNGEN 50 DIE HIGHLIGHTS DES MONATS
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9.00 Uhr campus Scheffelberg, zwickau
Tag der Bildung
KUNST UND KULTUR 58 ROCK´N´ROLL, WAS SONST? Wiesner – ein Portrait 61 HOMMAGE AN EINEN KÜNSTLER Ekkehart Rautenstrauch 62 EINES TAGES, BABY Im Gespräch mit Julia Engelmann
Stephanie aus Zwickau Vor 8 Jahren habe ich meiner Heimat Oberwiesenthal den Rücken gekehrt, da mich der Job hierher geführt hat. Die Zwickauer Altstadt mit ihren Cafés und Einkaufsmöglichkeiten mag ich sehr, im Vergleich zu O-Thal ist das »Großstadt« für mich! Nach der Arbeit einfach mal zum Hauptmarkt laufen, Freunde treffen oder auch mit unserer Frieda an der Mulde spazieren… all das ist in Zwickau auch ohne Auto möglich. Hier ist jetzt meine »Heimat«, die ich auch nicht so schnell wieder verlassen werde.
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20.00 Uhr Malzhaus, Plauen
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tiere U N T E R W E G S N A C H O S T E N / / Alles abseits vom Pauschaltourismus ist für viele schon mit Stress verbunden und gilt deshalb als Abenteuer der Kategorie: nicht durchführbar. Speziell dann, wenn die Reise mit einem Fahrrad unternommen wird und man mit diesem auch noch die angestammte Heimat verlassen soll...
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Dass es aber nicht zwingend eines ausgeprägten Abenteurer-Gens oder extremer körperlicher Fitness bedarf, zeigen drei sportbegeisterte und zugegeben auch ein wenig verrückte Jungs aus einer Dresdner Studenten-WG, die sich mal eben bei einem Bier zur Radtour Richtung Osten verabredeten. Na gut, ganz so spontan und zufällig wie es klingt, war es dann doch nicht. Spannend bleibt es dennoch. Wie also kommt man auf die Idee alles stehen und liegen zu lassen und loszuradeln, fragen wir Strampeltier Florian Koch, der seit Kurzem seine Zelte im westsächsischen Zwickau aufgeschlagen hat. »Im Herbst 2015 konnte ich absehen, dass ich im darauffolgenden Frühjahr mit meiner Diplomarbeit fertig werden würde. Also eigentlich wäre es der perfekte Moment gewesen, die ersten Bewerbungen zu schreiben, um dann zu sagen: O.k., ich schaffe den fließenden übergang vom Diplom zum Arbeitsleben. Damit wollte ich mich allerdings nicht so richtig anfreunden und das habe ich auch meinen Mitbewohnern Florian und Martin mitgeteilt. Beiden gefiel der Gedanke, vielleicht vor dem Abschluss nochmal gemeinsam auf eine Reise zu gehen und da wir alle drei gern
radeln, reifte die Idee eine Fahrradreise zu machen.« Natürlich unterschieden sich die konkreten Vorstellungen, welches Ziel anvisiert werden könnte, noch deutlich. Für Kochi, wie Florian von seinen Freunden genannt wird, war eigentlich nur klar, dass er ungern fliegen wollte, denn wenn man schon mit dem Fahrrad fährt, dann könne man auch gleich losfahren.
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Los gehts Die Strampeltiere: Florian Auth, Florian Koch und Martin Berger wurden noch bis Bad Schandau von Freunden und Bekannten auf dem Rad begleitet. Dann ging es zu dritt weiter Richtung Osten. (v.l.n.r.) Auf Mcgyvers Spuren re.: Reifenpanne im Nirgendwo, für die Strampeltiere kein Grund zur Aufregung.
Ein Argument, welchem die beiden anderen Strampeltiere gern folgten. »Irgendwann haben wir uns dann geeinigt Richtung Osten zu fahren und haben das Ganze bei zwei Bier per Handschlag in Berlin besiegelt.« Klar hätte man auch einmal Westeuropa umrunden können, so an der Küste entlang, erzählt uns Kochi lächelnd, aber das wäre ihnen etwas zu wenig Abenteuer gewesen, gibt er unumwunden zu. »Wir sind alle vorher schon relativ viel gereist und wir wollten auf jeden Fall etwas sehen, was wir noch nicht kannten. »Wir wollten einfach auch ein Gefühl für die Sachen bekommen, die man selber bislang eben nicht so kennt. Allein die Frage: Was liegt eigentlich zwischen Budapest und Bulgarien? Da sind ja dann doch einige Dörfer und Geschichten, die es zu erforschen gilt.«
Der grundlegende Plan stand also, es sollten »die Asphalt- und Schotterpisten bezwungen werden, bis alle Konten leer sind, der Bart sich im Tretlager verfängt« oder sie irgendwo an einem beschaulichen Strand, vielleicht in Indien, ihr Ziel erreichen. Doch zunächst galt es ein wenig Recherchearbeit zu investieren. Gepäcklisten und Reiseberichte von Leuten, die ähnliche Routen bereits gefahren sind, fanden sich im Internet. »Da wir zu dritt waren, brauchten wir also ein großes Zelt und haben uns dann aber entschieden, noch ein zusätzliches, kleines mitzunehmen, wenn mal einer krank ist oder ähnliches. Wir haben aber auch schnell festgestellt, dass wir bis auf die Fahrräder soweit alles schon hatten. Schlafsack, Kochequipment etc., das unterscheidet sich dann doch nicht so massiv vom Cam-
ping und so haben wir uns dann noch Reiseräder besorgt.« Natürlich komme es auch darauf an, wie sorgenfrei man reisen möchte, so Florian weiter. Sie selbst hätten, speziell bei den Rädern, in neues Equipment investiert, was sich aus ihrer Sicht für sie gelohnt hat. übrigens: Zwei der wichtigsten Sachen zum Dabeihaben sind Schnüre und eine Plane! »Wir hatten zudem immer Sekundenkleber und ein bisschen Leder dabei, um mal‘ne Tasche zu flicken oder ähnliches. Nadel und Faden haben wir eigentlich jede Woche gebraucht.« Und, dass man etwas zum Reifenwechseln und Flicken mitnimmt, sollte eigentlich klar sein, lacht der 26-Jährige gutmütig. Es seien also eher die ganz einfachen Sachen und eine gute Portion McGyver -Mentalität, aber dann könne es eigentlich schon losgehen. 09 17
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Begegnungen im Iran Speziell die acht Wochen im Iran sind den Strampeltieren in guter Erinnerung geblieben. Selten, so sagen sie, haben sie so viele hilfsbereite und freundliche Menschen getroffen. Beeindruckende Impressionen re.: In Turkmenistan durchquerten sie drei Tage die Wüste, da hieß es Haushalten mit Proviant und Wasser. Ein bis eineinhalb Mahlzeiten waren immer als Reserve im Rucksack »Wasser haben wir immer aufgefüllt, sobald es ging, wir hatten teilweise bis zu acht Liter dabei.«
IrgenDWo Im nIrgenDWo Ein konkretes Zeitlimit hatten sich die drei von Anfang an nicht gestellt. Allerdings wussten sie sehr wohl, dass sie durch einen Blog den Draht nach Hause aufrecht erhalten wollten. Das rege Feedback auf jede Veröffentlichung während der insgesamt sechsmonatigen Reise gab ihnen Recht, »die Leute haben sich einfach gefreut, von uns etwas zu hören. Ich glaube, das war auch wichtig für die Daheimgebliebenen.« Gestartet sind die Strampeltiere dann letztendlich, sechs Tage nach dem Uniabschluss von Flo, in einen noch ziemlich kalten April. Entlang dem Elbradweg und der Moldau, vorbei an Prag und unzähligen kleinen Dörfern in der Walachei, immer weiter Richtung ungarische Pampa, ähh Puszta und Transsylvanien. Es folgten Bulgarien, die Türkei und der Iran. Immer mit dabei die Daheimgebliebenen via Blog. Die Strampeltiere dokumentieren ihre Kilometer mit witzigen Anekdoten über Land und Leute und posten regelmäßig Schnappschüsse mit viel Liebe fürs Detail und einem geschickten Händchen für gute Unterhaltung. So bringt beispielsweise jeder Grenzübertritt den obligatorischen Grenzschnaps mit sich, kurze Videosequenzen und skurrile Begegnungen runden den wirklich gelungenen Reiseblog ab. übrigens sei das dafür notwendige Internet fast egal wo überhaupt kein Problem gewesen, erzählt Kochi. »Man darf ruhig mal sagen, dass der Ausbau des mobilen Internets in der Türkei besser ist als in Deutschland, das ist zumindest unsere Erfahrung. Einzig in Turkmenistan ist Internet verboten. Da sind wir fünf Tage durchgefahren und da gab es dann halt vor der Einreise und nach der Ausreise ein Lebenszeichen an die Daheimgebliebenen.« Auch Mobiltelefone hatten sie dabei, ausgestattet mit Prepaid-Karten, welche ebenfalls fast überall funktionierten: »Das war sicher ein Luxus, der nicht hätte sein müssen, gab aber auch ein wenig das Gefühl von zusätzlicher Sicherheit.«
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von stempeln unD schranKen Apropos Sicherheit, gab es irgendwelche Probleme mit Grenzkontrollen und den notwendigen Visen? »Das Problem ist eher, wenn man in Deutschland ein Visum für den Iran beantragt und dann mit dem Fahrrad losfährt, ist das Visum abgelaufen, bevor man da ist. Wir haben das im Vorfeld auch durchdacht, wie das funktionieren könnte, aber man kommt dann schnell an den Punkt, wo man feststellt, man muss die Visen von unterwegs aus beantragen.« So erhielten sie das Iran-Visum beispielsweise in Armenien, dem direkten Nachbarland. Probleme gab es eigentlich nicht wirklich, aber gerade Länder wie Turkmenistan und Usbekistan, beides Diktaturen, wollen eigentlich keine Fremden im Land, weil man Angst hat, dass jeder Fremde der »reinkommt«, irgendwelche fremde Ideen mitbringen könnte. Für ein Transitvisum hat es aber immer gereicht. Am Rande sei erwähnt, ob es nun Kirgistan, Kirgisistan oder Kirgisien heißt, haben die ambitionierten Radler nicht wirklich rausgefunden, aber wie die Einreise funktioniert, das wissen sie jetzt: »Schranke selbsttätig öffnen, Grenzer aufwecken, ihm die eigene Reiserichtung anzeigen, Stempel erhalten, zweite Schranke selbsttätig öffnen. Und das wars schon.« Ansonsten hatten wir eigentlich nie Bedenken oder gar Angst.
raDeln für Den guten zWecK Finanziert haben sie die Reise jeder aus dem eigenen Geldbeutel, dennoch oder vielleicht genau deshalb ist ihnen durchaus bewusst, wie privilegiert das Unterfangen eigentlich war und wie wenig selbstverständlich. Eine Reise um die »halbe« Welt zu unternehmen, einfach, weil man es möchte, aus Spaß und Freude. »Für jeden von uns war klar, wir haben eine Auslandskrankenversicherung und wenn jemanden etwas passiert, irgendwie schafft man es innerhalb von drei, vier Tagen wieder nach Deutschland. Also haben wir überlegt, wie man dieser Reise noch etwas Sinnvolles geben könnte, sodass wir sie nicht nur für uns machen, sondern auch etwas zurückgeben.« Und so kam es, dass die Strampeltiere auf ihrer Tour anfingen Spenden zu sammeln. Jeder, der es wollte, konnte auf der Webseite einen oder auch mehrere Kilometer, je 10 EUR das Stück, kaufen. Dafür gab es dann im Rahmen des Blogs einen persönlichen Gruß und ein Wunschmotiv von der Reise. Die Einnahmen der Spenden-Kilometer flossen dann direkt an den Verein Spike in Dresden, der sich für Jugendliche einsetzt. Immerhin 1700 Euro wurden so dem guten Zweck übermittelt.
»Ich glaube, Touristen passiert vornehmlich dort Schlechtes, wo die Menschen Touristen erwarten und glauben, da wäre etwas zu holen.«
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aus 3 mach 2+1 »Ganz ursprünglich wollten wir mal bis Indien fahren, uns ist dann aber ziemlich schnell klar geworden, dass sich das mit unseren anderen Zielen, wie zum Beispiel keine unnötigen Risiken einzugehen, nicht so einfach vereinbaren lässt. Wir hätten durch Pakistan fahren müssen und das war uns persönlich aber einfach eine Nummer zu heiß.« Der Winter erreicht nämlich bereits Ende September die Himalaya-Region rund um die Pamir- Hochebene und so war klar, es näherte sich ab diesem Zeitpunkt langsam das Ende der Reise und obwohl das gemeinsame Ziel nach rund 11.000 km nun Bishkek, Kirgisistan hieß, erreichten sie es nicht gemeinsam. »Wir haben uns einen Monat vor Ende getrennt und ich bin eine Abkürzung nach Bishkek gefahren«, denn von dort aus begann eine neue Reise die ihn gemeinsam mit seiner Freundin zurück nach Dresden führte. Doch das ist schon wieder eine andere Geschichte. Was bleibt eigentlich nach einer reise wie dieser? »die Sichtweise auf Alltägliches ändert sich, man erkennt, wie privilegiert wir alle sind und man sieht viele dinge, die früher einem ›Weltuntergang‹ gleichkamen mit einer größeren gelassenheit.«
Text JoKri Fotos Strampeltiere Info www.strampeltiere.de
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WILDTIERE IN MENSCHENHAND //
Früher war die Vorfreude riesig bei Groß und Klein, wenn es hieß: Hurra, der Zirkus kommt in die Stadt. Wer erinnert sich nicht gern an die farbenfrohe Atmosphäre, den speziellen Geruch und die wunderschönen Kostüme und Vorführungen. Doch Zeiten ändern sich...
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WILDTIERVERBOT IM ZIRKUS »
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as Thema Wildtiere im Zirkus ist seit geraumer Zeit in den Mittelpunkt medialen Interesses gerückt, nachdem die Sächsische Landesdirektion ein bereits beschlossenes Wildtierverbot in Chemnitz aufgehoben hatte und auch in Städten wie Leipzig das Verbot zu kippen droht. Argumente lassen sich beiderseits mehr wie genug finden. Doch was ist richtig für die Tiere, die uns leider noch nicht Rede und Antwort stehen können? Was wünschen sich die Menschen der Region und wie gestaltet sich die rechtliche Grundlage. KOMPASS begibt sich auf die Suche nach den Pro und Kontras dieser Diskussion.
Pro & Contra Tierschützer kämpfen seit Jahren für ein generelles Verbot von Wildtieren in Zirkussen. Ihre Argumentation: Die Tiere, speziell Wildtiere, könnten in Zirkussen keinesfalls artgerecht gehalten werden. Zudem würden das ständige Reisen, der beträchtliche Lärm und die sich ständig ändernde Umgebung erheblichen Stress verursachen. Hinzu käme der ständige Drill durch Dressur, die auf Gewalt und Zwang basiere. Die Rede ist von Elefantenhaken und Peitschen. Verhaltensauffälligkeiten und eine kürzere Lebensdauer seien die Folge dieser lebenslangen Entbehrungen. Die aufgeführten Missstände seien darüber hinaus systembedingt, so dass ausschließlich ein generelles Verbot dem Abhilfe schaffen würde.
Befürworter sehen die Situation naturgemäß anders. Ihren Argumenten zufolge sind die allermeisten der Zirkustiere in Deutschland nicht wild geboren, sondern haben bereits in x-ter Generation im Zirkus das Licht der Welt erblickt. Sie sind an den Menschen gewöhnt und würden dank der umfangreichen Richtlinien des Tierschutzgesetzes auch angemessen behandelt werden. Transport und die Dressur seien Routine. Dr. Immanuel Birmelin, Tierverhaltensforscher an der Universität Freiburg, geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: »Aus wissenschaftlicher Sicht leiden Wildtiere im Zirkus keineswegs.« Der Biologe erforschte, wie gestresst Zirkustiere aufgrund von Haltung und ständigem Reisen sind und kommt zum Ergebnis, sie seien es nicht. Weiterhin gibt er zu bedenken, dass die Tiere das Kapital der Zirkusse seien. Entsprechend könnten es sich diese gar nicht leisten, ihre Tiere schlecht zu behandeln. Allerdings spricht er nicht für alle Tierarten, so seien beispielsweise Bären oder Schimpansen in Zirkussen definitiv nicht artgerecht haltbar, so der Forscher.
O.K., nehmen wir mal an, Birmelin hat recht. An den besonderen Haltungsanforderungen für die unterschiedlichen Zirkusstiere lässt sich allerdings nicht herumdeuten. Diese seien für kleinere und mittlere Unterneh-
Transportschaden? Verletzte Giraffe im Circus Voyage während eines Aufenthaltes in Rostock. Foto PETA
Eingepfercht zum Abtransport Elefanten im Circus Charles Knie, aufgenommen in Remscheid. Foto PETA
men der Branche finanziell nicht zu stemmen, erklärte Prof. Dr. Theodor Mantel, Ehrenpräsident der Bundestierärztekammer, kürzlich in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Deshalb lehnt Mantel die Tierhaltung im Zirkus grundsätzlich ab. Elefanten könne man eben im deutschen Winter nicht artgerecht halten und augenscheinliche Wassertiere, wie Seelöwen beispielsweise, bräuchten eigentlich riesige Becken, auch unterwegs. Das sei schlicht nicht machbar.
Und sind wir mal ehrlich, Löwen sind keine Giraffen, sind keine Affen und Pferde. Was also für die eine Gruppe Tiere recht sein mag, ist nicht zwingend der anderen billig. Was also tun? In sehr vielen europäischen Ländern wurden grundsätzliche Entscheidungen zum Thema bereits getroffen. Anzunehmen, dass auch diese Länder vor dem Beschluss der Gesetzgebung, diesen einer Prüfung der Fakten unterzogen haben, die Für und Wider abgewogen und aufgrund der Sachlage eine Entscheidung herbeigeführt haben.
Leben in einer Transportbox Bär im Circus Luna, München. Foto PETA
Profit um jeden Preis? Neben der Manege wird Reiten im Multipack angeboten, unter Zuhilfenahme eines Elefantenhakens. Ob das dem Elefanten gefällt? Foto PETA
Nach Informationen der Initiative »Vier Pfoten« existieren bereits in 23 europäischen Ländern1, darunter Österreich, Belgien, Bulgarien und Dänemark, generelle Wildtierverbote oder zumindest deutliche Einschränkungen für die Haltung von Tieren im Zirkus. 1
Quelle: www.vier-pfoten.de
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Regionale Situation Erst im Juli »kassierte« die Landesdirektion Sachsen als übergeordnete Instanz das kommunale Chemnitzer Wildtierverbot, sehr zum Verdruss vieler Befürworter. Mehrere Gerichte hätten bereits entschieden, dass es die Kompetenzen des Stadt- bzw. Gemeinderates überschreitet, den Zugang zu öffentlichen Einrichtungen, hier insbesondere den gemeindlichen Flächen, die üblicherweise Zirkussen zur Verfügung gestellt werden, in der Art einzuschränken, dass Zirkussen, die Wildtiere mit sich führen und eine tierschutzrechtliche Erlaubnis haben, der Zugang versagt wird, erklärt uns Pressesprecher Ingolf Ulrich im Interview. Dies gelte übrigens auch dann, wenn ausreichend private Ausweichflächen zur Verfügung stehen. Selbstverständlich sind, so Ulrich weiter, der Landesdirektion Sachsen, abweichende Rechtsprechungen und Literatur bekannt. Diese würden jedoch nicht überzeugen. Für Ulrich ist klar, die Gesetzgebungsbefugnis für den Tierschutz liegt, nach Auffassung der Landesdirektion, beim Bund. Dass Städte wie Stuttgart, Heilbronn, Düsseldorf oder Köln teils schon längerfristig mit einem regionalen Wildtierverbot hantieren, könne dabei nicht interessieren. »Die Landesdirektion Sachsen bewertete die Situation in Bezug auf das Wildtierverbot in den ihrer Aufsicht unterstellten Kommunen (Landkreise, kreisfreie Städte). Dabei wurde die bundesweite Rechtsprechung herangezogen« und die ist eben alles andere als eindeutig. Aber natürlich könnten die betroffenen Kommunen die Position der Landesdirektion Sachsen durch ein Gericht überprüfen lassen. Darüber hinaus sieht die Landesdirektion Sachsen, verständlicherweise, davon ab, »die derzeitige Lage zur Situation in Kommunen in anderen Bundesländern« zu kommentieren oder als Teil der Exekutive, die Tätigkeit der Legislative zu bewerten oder darüber zu spekulieren.
Auch in Zwickau, wo derzeit ein Zirkus mit Wildtierprogramm gastiert, gab es bereits Ambitionen, ein Auftrittsverbot auf den Weg zu bringen. Der Stadtführung wurde im Januar 2017 durch Herrn Sawert von Animal Identification Service (AIS) eine Petition mit 1.722 Unterschriften von Personen aus Zwickau und ganz Deutschland übergeben, in welcher »ein Auftrittsverbot für lebende Wildtiere in Zirkusgastspielen in der Stadt Zwickau« gefordert wurde. »Letztlich wurde dieser Vorlage mit 9 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung im zuständigen Haupt- und Verwaltungsausschuss zugestimmt und damit der Petition nicht abgeholfen – umgangssprachlich würde man von Ablehnung der Petition sprechen«, erklärt Pressesprecher Mathias Merz die Situation in der Schumannstadt. Demnach waren sich die Ratsmitglieder fraktionsübergreifend einig, dass dem Stadtrat in diesem Fall die Regelungskompetenz fehle, außerdem, so die Begründung weiter, sei unter Umständen das Recht auf freie Berufsausübung tangiert. Sprich, auch Zwickau sieht eine notwendige Regulierung auf Bundesebene. Eine Auffassung, die sie mit der Landesdirektion teilt. »Wie die Entscheidung im Stadtrat ausfallen würde, wenn die gesetzlichen Möglichkeiten gegeben wären, entzieht sich unserer Kenntnis«, ergänzt Merz. Hierzu müsse man im Zweifelsfall bei den Stadtratsfraktionen nachfragen. »Allerdings war die Entscheidung über die Petition ziemlich eindeutig.«
Fraglich ist allerdings, wer von den sächsischen Kommunen unter diesen Umständen dann wirklich die »Nerven« hat, sich in einen aktuell aussichtslosen Instanzenstreit verwickeln zu lassen. Denn selbst, wenn ein Gericht dem geforderten kommunalen Wildtierverbot stattgibt, hebelt ein anderes selbiges wieder aus. Für die Städte und Gemeinden alles andere als zufriedenstellend.
Ganz so eng sieht es der amtierende Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz, Rolf Schmidt, nicht. Auch »seine« Stadt hatte Ende Januar das Aus für Wildtiere im Zirkus auf städtischen Flächen beschlossen. Die Frage, wer Recht hat oder nicht, kann für ihn gegenwärtig nicht abschließend beantwortet werden. Denn, »in der Sache Wildtierverbot hat bislang weder das für die Stadt Annaberg-Buchholz maßgebliche Sächsische Oberverwaltungsgericht noch das Bundesverwaltungsgericht eine Entscheidung getroffen.« Insoweit sind für Schmidt alle Rechtsauffassungen vertretbar. »Als Stadt haben wir dies auch der für uns zuständigen Kommunalaufsicht so mitgeteilt«, so der Oberbürgermeister weiter. Daran ändere auch die Entscheidung in Chemnitz vorerst nichts. »Die für uns zuständige Rechtsaufsichtsbehörde ist das Landratsamt Erzgebirgskreis. Diese hat sich bislang auch nach der Entscheidung der Landesdirektion noch nicht wieder bei uns gemeldet.«
ildtierverbot W n a lt ä h z it n m e h C .8.2017 EIE PRESSE vom 24 in Zirkussen fest FR
Dr. Yvonne Würz Biologin und Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA
»Die Zukunft gehört dem tierfreien Zirkus. Moderne Zirkusunternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und setzen auf Darbietungen ohne Tierdressuren, wie etwa Circus Flic Flac oder Circus Roncalli, der ab 2018 keine Tiere mehr zeigen wird. Die Menschen heute sind sensibilisiert gegenüber Tierleid – und das ist gut so. Tierfreunde sollten Vorführungen mit Tieren generell meiden.«
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W ildtierverbot im zirkus »
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peta: zIrKus Ist KeIn spass für tIere Natürlich gibt es auch auf Bundesebene seit Jahren Bestrebungen, eine einheitliche Regelung zu finden. Dennoch hat der Bundestag, trotz einer angenommenen Mehrheit zur Entscheidungsfindung, noch immer keine Entscheidung getroffen. Woran könnte das liegen, fragen wir Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Zoo und Zirkus bei PETA. »Der Bundesrat hat 2016 bereits zum dritten Mal in seinem Entschließungsantrag ein grundsätzliches Verbot von Wildtieren im Zirkus gefordert. Auch die Bundestierärztekammer und die Mehrheit der deutschen Bevölkerung befürworten dies«, erzählt die promovierte Biologin gegenüber KOMPASS. »Obwohl also die Forderungen nach einem Zirkus-Wildtierverbot immer lauter werden, hat die Bundesregierung bis heute keine einheitliche Regelung umgesetzt.« Grund hierfür sei vor allem die Blockade durch die CDU/CSU, allen voran von dem CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder, der sich aufgrund seiner persönlichen Vorliebe für Tierdressuren und als Fan von Circus Krone vehement gegen ein Verbot stellt, erklärt die Fachfrau. Aber auch die SPD, die eigentlich für ein Wildtierverbot eintreten wollte, hätte bei der Abstimmung im Umweltausschuss des Bundestags im Juni eine einmalige Chance vertan. Doch was würde, wenn es nach der Tierschutzorganisation gehen würde, im Falle eines generellen Verbotes mit den bereits vorhandenen Tieren passieren? »PETA fordert bei der Ausgestaltung des sich abzeichnenden Wildtierverbotes bei besonders kritischen Tierarten, wie etwa Elefanten, kurze Übergangsfristen von maximal zwei Jahren, in denen die Tiere in eine Auffangstation oder ähnliche Einrichtungen überführt werden müssen. Kranke oder verhaltensgestörte Tiere müssen natürlich sofort in Auffangstationen gebracht werden.«
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© Gennadiy Poznyakov - Fotolia.com
6. ERNTEDANK & HERBSTMARKT 2017
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cIrcus Krone: WIr lIeben unsere tIere »Die Tiere sind bei uns geboren und gehören zu uns, wie unsere Kinder zu unseren Familien«, erklärt Frank Keller, der Tierschutzbeauftragte des berühmten Circus Krone, KOMPASS im Interview. »Der klassische Traditionszirkus besteht aus 3 Säulen. Tiere, Artistik und Clowns. Und das erwartet unser Publikum und das bekommt es auch von uns präsentiert.« Für ihn ist ein Zirkus ohne Tiere nicht vorstellbar, dann würde es sich lediglich um ein Varieté handeln, erklärt er. Für ihn liegt klar auf der Hand, warum es von Seiten der Bundesregierung noch zu keinem Wildtierverbot gekommen ist. Es sei schlicht nicht geplant. »Im Juni 2017 hat die Bundesregierung bereits zum dritten Mal eine Bundesratsinitiative zu einem bundesweiten Wildtierverbot abgelehnt. Grund: Die freie Berufswahl, die im Grundgesetz fest verankert ist.« Darüber hinaus sei der Tierschutz im Zoo und im Zirkus in Deutschland so gut geregelt, wie in keinem anderen Land der Welt, führt Keller weiter aus. Leitlinien, §-11 Genehmigung, Zirkus-Zentralregister und die wöchentlichen Kontrollen durch die Veterinärämter vor Ort, würden die Umsetzung rechtlicher Grundlagen garantieren, ist sich Keller sicher.
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Und was sagt Frank Keller den Befürwortern eines generellen Wildtierverbotes? »Die Befürworter haben keine Ahnung, denn es sind keine Wildtiere mehr. Unsere Löwen z.B. sind in der 16.Generation in menschlicher Obhut geboren, groß und vor allem auch sehr alt geworden. Unsere älteste Löwin ist 26 Jahre alt«, gibt der Tierschutzbeauftragte zu bedenken. Aus seiner Sicht sind kommunale Wildtierverbote unrechtmäßig. »Vor allem besteht bei einem kommunalen Wildtierverbot die Möglichkeit auf ein Privatgelände auszuweichen. Und dort können dann die Tiere weiter nicht gut gehalten werden«, gibt er zu bedenken. »Also Unsinn.« Nicht willkommen fühlen sich die Kronler auch in Städten wie Stuttgart nicht, wo es nach einer Übergangsfrist ja nun derzeit ein beschlossenes Verbot gibt. »In Stuttgart sind wir sehr wohl willkommen. Nur von ein paar Politikern, die mit dem Thema ›Tierschutz‹ auf Wählerfang gehen, eben nicht. Aber das ist ja nur die winzig kleine Minderheit.« Na dann ist doch alles gut? Zumindest, wenn es um den Circus Krone geht. Doch auch er kann »schwarze Schafe« in der Branche nicht ausschließen.
cIrcus roncallI: es geht auch mIt poesIe
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Dass es auch ohne geht, zeigt niemand geringerer als der renommierte Circus Roncalli. Nachdem die Wahl-Kölner bereits Mitte der 1990er-Jahre ganz bewusst Zirkusnummern mit Wildtieren aus ihrem Programm gestrichen hatten, wird man sich ab 2018 auch noch von der letzten Tiernummer, einer Pferdedressur, trennen. Dem Erfolg wird das keinen Abbruch tun, ist sich Direktor Bernhard Paul sicher. Die Leute wollen verzaubert, unterhalten und verblüfft werden, darum gehe es bei Roncalli und das funktioniere auch ohne tierische Sensationen. Klar werden die tierfreundlichen Entscheidungen Pauls von den gängigen Organisationen als vorbildlich und wegbereitend gehandelt, dennoch möchte er sich nicht vor den Karren gespannt wissen. Organisationen wie PETA scherten alle über einen Kamm und das sei verwerflich. »PETA hat Plakate und Inserate auf denen steht ›Circus ist Tierquälerei‹. Das ist ein Vorwurf einer kriminellen Tat. Das hat dieselbe Qualität, als ließe jemand Plakate drucken, auf den steht: ›Ausländer sind kriminell‹. Hallo! Gehts noch?! Also ich kenne niemanden, der Tiere absichtlich quält und schon gar nicht bei einem Zirkus. Allerdings, es gibt die Ungewissheit über Haltung und Umgang.« Und natürlich sei es nicht auszuschließen, dass es auch sadistische Menschen gäbe. Allerdings hätten einige Tierschützer, und auch da möchte er nicht pauschalieren, einiges noch nicht begriffen: »Es gibt die Liebe zwischen Tier und Mensch!« Und auch die Behauptung, Dressur sei nur durch Qual möglich, möchte er nicht so stehen lassen. »Ich entgegne: Haben Sie einen Hund oder eine Katze? Halten Sie beim Frühstück eine Scheibe Wurst in die Höhe und beobachten Sie das Tier.... Das ist Dressur – ganz ohne Quälerei. Dressur ist nur mit Belohnung möglich, nicht mit Bestrafung. Und eines noch: Wissen und informiert sein sind beim Tierschutz kein Nachteil«, findet der Siebzigjährige deutliche Worte Richtung Tierschützer. Dennoch wird es in seinem Zirkus und sämtlichen Roncalli Produktionen ab 2018 gar keine tierische Unterhaltung mehr geben. »Ich treffe die Entscheidung aus absolut heutiger Sicht. Ich mache 40 Jahre Zirkus. Die Welt, aber auch die Städte, haben sich verändert. Roncalli war nie ein Tierzirkus. Wir hatten nie eine Tierschau. Wir sind ein Großstadtzirkus mit theastADtLeben T H E M A
tralischen Elementen. Schwerpunkt: Clowns und komische Szenen mit Wurzeln bis in die Commedia dell‘ Arte. Wir stehen in Zentren der Großstädte, z.B. am Rathausplatz in Wien oder in Köln am Neumarkt. In drei Metern Entfernung umkreist uns die Straßenbahn... Es gibt weit und breit keine blühenden Wiesen. Also?« Für ihn reine Vernunft. Sein Konzept, seine Entscheidung! »Andere müssen ihre eigenen Entscheidungen treffen.« Seit Jahren befinde sich die Branche in einem Sterbeprozess.
»Der Zirkus hat und muss sich verändern. Heute ist alles schnelllebiger, die Aufmerksamkeitsspanne des Publikums ist kürzer«, erzählt Bernhard Paul mit Blick auf über 40 Jahre Zirkuserfahrung. »Das Timing muss stimmen. Wir haben z.B. aktuell einen Beatboxer als Komiker im Programm. Wir sind ein nostalgischer Zirkus mit historischen Wagen. Im Programm sind allerdings auch moderne Elemente. Und bei Licht und Ton sind wir immer auf dem neuesten Stand. Zudem wird unser Speiseangebot im nächsten Jahr erweitert. Es wird also zusätzlich vegetarische und vegane Gerichte geben. Dafür habe ich gerade zwei historische Foodtrucks gekauft.« Und nicht zuletzt stehe mit seinen drei Kindern die nächste Generation der Roncalli-Familie in den Startlöchern, um das Unternehmen in die Zukunft zu führen.
...und so gehts!
Zweifelsohne blicken Tierdressuren auf eine lange Tradition beim Zirkus zurück. Das kann aber nicht als Argument in einer sich ändernden Welt herhalten, denn das macht Haltungsanforderung und tatsächliche Bedingungen weder besser noch artgerechter. Wir dürfen nicht die Augen davor verschließen, dass Tiere heutzutage mehr denn je unseres Schutzes bedürfen und eigentlich weder zur Unterhaltung noch zum Geldverdienen genutzt werden sollten. Einer repräsentativen FORSA-Umfrage aus dem Jahr 2014 zufolge sind 82 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. Wäre es entsprechend nicht sinnvoller und nachhaltiger, sich den Herausforderungen einer sich ändernden gesellschaftlichen Sichtweise zu stellen? Text: JoKri
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Was sagen die Bürger zum Wildtierverbot im Zirkus? Toni »Ich bin absolut für ein Wildtierverbot im Zirkus. Ich finde es erbärmlich und unnötig, sich auf Kosten von Tieren Unterhaltung zu verschaffen. Wildtiere gehören nicht in einen engen Käfig und wollen auch nicht jeden Monat in eine andere Stadt transportiert werden. Wir Menschen können keine Tiger, Elefanten und Co artgerecht halten und versorgen. In unserer heutigen Zeit gibt es ausreichend ›Beschäftigungsmöglichkeiten‹ für Menschen, deswegen muss man sich nicht an eingesperrten und dressierten Tieren erfreuen.«
Nadine »Ich finde ein Wildtierverbot gut. Ich bin damals mit Zirkusbesuchen aufgewachsen. Als Kind wusste ich es nicht besser, aber heutzutage sollte man seine Kinder mit dem Wissen aufwachsen lassen, dass Tiere nicht der Unterhaltung dienen. Wer Wildtiere im Zirkus gar nicht erst kennt, wird sie auch nicht vermissen.«
Ricardo »Tiere, ob nun Wildtier oder Haustier, sollten nicht als Attraktion zur Schau gestellt werden. Die Dressur eines Tieres, also das Beibringen von Tricks oder Kunststückchen, ist eine Sache, die dem Tier Spaß machen sollte und als Beschäftigung und der geistigen Auslastung dient und nicht für den finanziellen Profit erzwungen werden darf. Die Haltung der Tiere im Zirkus kenne ich nur aus Berichten, da ich selbst zuletzt als Kind einen Zirkus besucht habe, da es aber Wildtiere sind, kann eine artgerechte Haltung gar nicht gewährleistet werden.«
Kristin »Das Wildtierverbot in Zirkussen finde ich gut und sollte bundesweit durchgesetzt werden. Ich fände es wohl eher beängstigend als spaßig, wenn Tiger, Elefanten, Giraffen und Co im Zirkuszelt herumsprängen. Persönlich war ich noch in keinem Zirkus, der diese im Programm hat. Allerdings gehören heimische Tiere wie Pferde, Ponys, Ziegen, Tauben etc. für mich zur Zirkuswelt dazu. Vorausgesetzt, eine gute Unterbringung und Betreuung sind gewährleistet. Ein Programm ganz ohne Tiere interessant und abwechslungsreich zu gestalten, schaffen sicher die Wenigsten. Und Zirkusse gehören doch zum Großwerden dazu.«
Bodo »Tiere sollten nicht in Gefangenschaft leben und zur Unterhaltung Kunststücke vorführen müssen, zu denen sie mit Gewalt gezwungen werden. Ich glaube, dass ein Zirkus auch über artistische Showeinlagen von Menschen ein Publikum erreicht. Deshalb bin ich für ein Wildtierverbot.«
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tage Der InDustrIeKultur
zwickau | Im Institut für Textil- und Ledertechnik (ITL) der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) untersuchen Wissenschaftler wie wir in kalten Jahreszeiten das Pflanzenwachstum ohne zusätzliche Energiezufuhr positiv beeinflussen können. Die Idee der Partner aus dem Netzwerk LanoTex: die Pflanzen direkt an der Wurzel zu beheizen. Für den Aufbau eines passiven Heizsystems - ohne zusätzliche Energiezufuhr - führen die Forscher unter Leitung von Prof. Dr. Silke Heßberg, die das Projekt seitens der WHZ betreut, Wissen aus verschiedenen Bereichen zusammen. Dabei wurden u.a. spezielle Matten unter Verwendung von Phase Change Materials (PCM) zum Wärmen und Regulieren der Pflanzenwurzel-Temperatur entwickelt. In den Gewächshäusern am ITL und einer Gärtnerei wurden die Matten für den Anbau von Feldsalat und Gurken getestet. Erste Ergebnisse sind, dass eine Ernteverfrühung durch die Optimierung der Wurzeltemperatur der Pflanzen nachgewiesen wurde. Die Verkürzung der Vegetationszeit bis zur ersten Ernte sowie eine hohe Produktqualität durch die Verhinderung von Vegetationsstörungen, kann Gärtnereien Marktvorteile verschaffen. Positiv ist auch, dass es durch die entwickelte Lösung nicht zur Verschattung im Gewächshaus kommt, das System schadstofffrei ist und die Netto-Kulturfläche nicht verringert wird. Info: www.fh-zwickau.de
region | Bereits zum 7. Mal präsentiert das sächsische Schülerfilm-Festival »Film ab!« die Filmarbeit an sächsischen Schulen und möchte damit die Arbeiten der Schüler/Innen einer größeren Öffentlichkeit zugänglich machen. Neben Workshops rund ums Filmemachen und der Präsentation der Filme auf der großen Leinwand, gibt es Preise in den unterschiedlichen Kategorien zu gewinnen. Eingereicht werden können alle Filme, die im Schuljahr 2015/2016 und 2016/2017 im Rahmen des Unterrichts, der Ganztagesangebote (GTA), in AGs oder im Rahmen von Projekttagen oder -wochen an sächsischen Schulen entstanden sind, noch bis zum 9. Oktober. Die Filme müssen von und mit Schülern umgesetzt worden sein und ganz egal ob Spielfilm, Literaturverfilmung, Animationsfilm, Dokumentarfilm oder Experimentalfilm, sie sollten die Länge von 30 Minuten nicht überschreiten. Alle Schüler/Innen, deren Filme ausgewählt werden, sind auch offiziell zum, am 25. November in der Schaubühne Lindenfels in Leipzig stattfindenden Festival eingeladen. In Filmvorführungen werden die nominierten Beiträge dann im Festivalkino zu sehen sein. Eine prominent besetzte Jury wird nach der Aufführung der Filme über die Preisträger in den einzelnen Kategorien entscheiden. Zusätzlich wird von allen Anwesenden ein Preis für den »Publikumsliebling« gekürt. Info: www.schuelerfilmfestival-sachsen.de
chemnitz | Chemnitz feiert vom 22. bis 24. September die Industriekultur zwischen Vergangenheit und Zukunft – Frühschicht, Spätschicht und RAW-Festival zu den »Tagen der Industriekultur«. Es wird bereits die achte Auflage des Events sein. Fast schon traditionell heißt es am Freitagvormittag zur Frühschicht (8 – 16 Uhr) wieder insgesamt acht Betriebe, Museen und Bildungseinrichtungen zu entdecken. In kindgerechten Führungen können kleine Frühaufsteher schauen, lernen, ausprobieren, basteln und spielen. Das Dröhnen der Maschinen in den Ohren, die Hitze der Gießerei auf der Haut, die spannenden Innovationen vor Augen – die Faszination einer laufenden Produktion und der rege Geschäftsbetrieb in den Unternehmen bleibt vielen verborgen. Nicht so zur Spätschicht! Hier erhalten die Besucher exklusive Einblicke in die tägliche Arbeit von 39 innovativen und erfolgreichen Unternehmen. Erstmals beteiligen sich auch Unternehmen aus den Regionen Zwickau und Erzgebirge an der Spätschicht am Freitag zwischen 14 und 22 Uhr. Auch in diesem Jahr wird der Blick hinter die Kulissen durch ein vielseitiges Rahmenprogramm, kulinarische Angebote und interessante Informationen zur Berufsausbildung ergänzt. Am Sonntag wartet u.a. die Kinderuni und Nachtschwärmer kommen bei After-Work-Partys und Science Slam voll auf ihre Kosten.
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Info: www.industriekulturchemnitz.de
mehr WaffenscheIne beantragt
butter WIrD zum luXusgut
freIstaat förDert maßnahmen
region | In der Region wird weiter aufgerüstet. Zu diesem Ergebnis kommt eine Anfrage des Abgeordneten Valentin Lippmann (Bündnis 90/Die Grünen) an das Innenministerium. Demnach lassen sich immer mehr Sachsen einen sogenannten kleinen Waffenschein ausstellen. Allein im Jahr 2016 wurden über 6200 dieser Bescheinigungen bewilligt. Damit sei die Zahl der erteilten Scheine, die für das Tragen von frei verkäuflichen Signal-, Reizstoff- und Schreckschusswaffen gelten, innerhalb eines Jahres um rund 75 Prozent gestiegen. Inhaber desselben dürfen somit die angeführten Waffen in der Öffentlichkeit verdeckt mit sich führen, die Anwendung ist nur im Rahmen des Notwehr- und Nothilferechts erlaubt. Da hilft es auch wenig, dass die Flut der Anträge sich aktuell deutlich verlangsamt habe, so wurden im Juni 2017 »nur« 220 dieser Bewilligungen ausgestellt. Als Auslöser für den massiven Anstieg gelten die zunehmende Verunsicherung der Bevölkerung durch diverse Vorfälle und dem daraus folgenden mangelnden Sicherheitsgefühl. Die Voraussetzung für Erteilung des kleinen Waffenscheins sind recht einfach: Der Antragsteller muss volljährig sowie persönlich geeignet und zuverlässig erscheinen, so die behördliche Definition. Übrigens allein der Erwerb einer Gas-oder Schreckschusswaffe benötigt keinen kleinen Waffenschein. Info: www.amt24.sachsen.de
region | Sachsens Verbraucher greifen seit geraumer Zeit deutlich tiefer in die Geldtasche, wenn sie sich Butter aufs Brot schmieren wollen. Die Preise stiegen zuletzt auf ein absolutes Rekordhoch. Experten rechnen kurzfristig mit keiner grundlegenden Änderung, sogar ein weiterer Anstieg sei möglich, zumindest laut übereinstimmender Einschätzung von Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und Milchindustrie-Verband. Für das Viertelpfund gute Butter zahlt man derzeit rund 1,80 EUR, bei einzelnen Marken seien sogar bis zu 2 EUR zu berappen, während zu Tiefstpreis-Zeiten das Stück für rund 80 Cent zu haben war. Laut statistischem Landesamt beträgt die Teuerung gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres sagenhafte 74 Prozent. Milch und Sahne kommen hingegen mit einem Preisanstieg von 30 bzw. 36 Prozent aus. Grund für den Anstieg seien die zuletzt in 2015 und 2016 deutlich gesunkenen Milchpreise, welche zur Folge hatte, dass die Bauern ihre Bestände reduzierten und die Lieferungen eingeschränkt hätten. Die folgliche Verknappung steht einer ungebrochenen Nachfrage gegenüber. Wer jetzt annimmt, die eh schon geschundenen Bauern würden dadurch höhere Einnahmen generieren, irrt gewaltig. Laut Landesbauernverband spiegelt der derzeitig Milchpreis den Marktpreis nicht wider. Fragt sich, wo das Geld bleibt! Info: www.ami-informiert.de
region | Der Freistaat Sachsen unterstützt auch im Jahr 2018 Kommunen, Vereine und gemeinnützige Gesellschaften dabei, innovative Ideen zur Gestaltung der demografischen Entwicklung zu erproben und in Projekten umzusetzen. Noch bis zum 30. September können Anträge für die Förderung von Projekten ab 2018 im Rahmen der »Förderrichtlinie Demografie« bei der Sächsischen Aufbaubank eingereicht werden. Insgesamt stehen 2018 dafür 1,6 Millionen Euro zur Verfügung. Gefördert werden Projekte möglichst mit aktiver Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Entwickelt werden sollen Strategien und Konzepte zur Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels vor Ort. Durch vernetztes Denken und Handeln sollen so Lösungen für die gesellschaftlichen und strukturellen Veränderungen im Freistaat gefunden werden. Weitere Informationen zum Förderprogramm (z.B. Fördergegenstände, Zuwendungsempfänger und Antragstellung), zu bisher geförderten Projekten, zu demografischen Themen, Daten und Maßnahmen der Staatsregierung sowie zu Ansprechpartnern finden sich auf der Webseite. Bereits seit 2007 fördert das Land Sachsen Ideen, Maßnahmen und Projekte zur Bewältigung des demografischen Wandels. Mit Fördermitteln in Höhe von insgesamt 7,3 Millionen Euro konnten seitdem bereits 171 Projekte realisiert werden.
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Info: www.demografie.sachsen.de
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das grÖsste museum der welt Foto Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese |
mercedes FasHion nigHt: Zwickau im modeFieber
Info www.kunstsammlungen-zwickau.de
Foto Stefan Gregoworius; Günther Egger | Info www.www.kraussevent.de
Die Kunstsammlungen Zwickau haben »das größte Museum der Welt« zu sich ins Museum geholt. In dieser Ausstellung »Bodenschätze. Geschichte(n) aus dem Untergrund« können Kinder, noch bis zum 15. Oktober, (fast) alles über den Boden und das, was im Boden gefunden wird, erfahren und vor allem selbst entdecken. Kleine wie große Bodenforscher erfahren wie man alte Knochen datiert oder überreste von Jahrtausend alten Häusern erkennt. In einem großen »Sandkasten« können sie wie richtige Archäologen ein richtiges Skelett eines Maultieres ausgraben.
Am 23. September verwandelt sich die City bereits zum siebten Mal in einen großen Laufsteg. Bereits ab 12 Uhr bis in die späten Abendstunden werden ca. vierzig Zwickauer Einzelhändler in insgesamt sechzehn verschiedenen Modenschauen ihre neuesten Trends und aktuellen Kollektionen im Rathaus, in den Zwickau Arcaden und in den Modegeschäften der Zwickauer Innenstadt präsentieren. Zu den Highlights des Tages zählen u.a. eine Kindermodenschau und die sogenannten »Fashion-StyleShows«. Erstmalig präsentieren sich auch ausgewählte Stores und Modelabels aus den Zwickau Arcaden auf einer großen Outdoor-Bühne vor dem Eingang des Shoppingcenters. Bereits zum vierten Mal besucht der aus »Let´s Dance« bekannte Chef-Juror und Moderator Joachim Llambi die Veranstaltung. Als neuer Stargast wird der erfolgreiche Modelagent »Peyman Amin« (Ex-Juror bei Germany’s Next Topmodel) in Zwickau erwartet. Die junge Designerin Catherine Allié ist ebenso als Ehrengast und Jurymitglied erstmalig mit dabei. Ihr Mode-Label »We are KAL« hat es auf die bekannte Forbes-Liste »30 under 30« für Europa gebracht. Mit der Auszeichnung zur Designerin des Jahres 2017 wird die Top-Designerin Anja Gockel (gleichnamiges Modelabel) als Ehrengast- und Jurymitglied den Mode-Event besuchen. Die exklusive Abschluss-Show im Rathaus Zwickau mit der Verleihung des »Mercedes Fashion Night Award 2017« an die Absolventen der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau zählt wieder zu den Höhepunkten der diesjährigen Veranstaltung. Die offizielle »Aftershow-Party« findet ab 22.30 Uhr in der Location »Zum Heißen Hirsch« statt. TICKE T
Das »größte Museum der Welt« vergisst nichts und bewahrt vieles. Leider stellt er seine Schätze nicht aus. Doch zum Glück gibts dafür die Profis. So wüssten wir ohne Paläozoologen nichts über Dinosaurier, ohne Paläoanthropologen nichts über den Neandertaler und ohne Archäologen nichts über die Steinzeit und wie es danach mit den Menschen weiterging, denn in diesen frühen Epochen gab es noch keine Schrift. Geschichte wurde nicht aufgeschrieben. Das geschah erst sehr viel später und von den ersten Texten gingen im Laufe der Jahrtausende die meisten verloren. Da ist es gut, dass der Boden so vieles bewahrt, wenn auch zuweilen nur in Bruchstücken. So führen unsere vier Ausgrabungen auf unterschiedlichstem Weg in den Boden und in die Geschichte. Zum Abschluss der Ausstellung laden die Kunstsammlungen Zwickau am 13. Oktober zum Bodenfest mit Spaß und Spiel! Bitte Taschenlampen mitbringen! Informativ, überraschend und interaktiv – die Mitmach-Ausstellung »Bodenschätze. Geschichte(n) aus dem Untergrund«, ein Vergnügen für die ganze Familie.
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Zwickau lädt zum Historischen Markttreiben wie zu Schumanns Zeiten ein Fotos Helge Gerischer | Info www.zwickau.de/markttteiben
Wenn am 9. und 10. September, 11 Uhr vor dem Rathaus Gaukler und Artisten zu sehen sind, ist es wieder Zeit, das Historische Markttreiben wie zu Schumanns Zeiten zu eröffnen. Jährlich am zweiten Septemberwochenende ist Zwickau Gastgeber des Spektakels, das sich der Zeit Robert Schumanns – dem Biedermeier – widmet. Domhof, Korn- und Hauptmarkt verwandeln sich dann in bunte Marktplätze mit liebevoll dekorierten Ständen, an denen Händler handgefertigte Produkte anbieten und so mancher Handwerksmeister einen Blick hinter die Kulissen seiner Zunft gewährt. Bei einer Stadtführung durch die Altstadt geht es auf den Spuren Schumanns hinein in die Zeit des Biedermeier in Zwickau. Eine Rolle wird dabei sicher auch eine der schönsten Liebesgeschichten des 19. Jahrhunderts spielen, nämlich die von Robert und seiner Clara. Wer vom Stadtbummel müde ist, kann sich gern mit einer der beiden Kutschen durch Zwickau fahren lassen. Zur Schumann-Zeit war die Pferdekutsche – oder genauer die Postkutsche – das meistgenutzte Reisegefährt, denn das Eisenbahnwesen steckte noch in den Kinderschuhen und das Fliegen war ein großer Traum. Und trotzdem waren die Menschen unterwegs durch die Welt. Man denke nur an die Reisen Marco Polos zum Beispiel. Die Priesterhäuser widmen sich dem Thema Reisen im 19. Jahrhundert, denn ein Zwickauer Brüderpaar ging tatsächlich auf Weltreise. Die Souvenirs, die sie dabei sammelten, gelangten durch eine Schenkung an die Priesterhäuser, die diese als Schätze aus dem Museumsdepot vorstellen. Ergänzt wird dies durch Lesungen von Reiseberichten verschiedenster Art. Im Robert-Schumann-Haus wird es an beiden Tagen musikalisch. Samstag, 18 Uhr bieten die beiden Professorinnen aus Hamburg, Helga von Wangenheim (Lesung) und Raminta Lampsatis (Klavier) mit der Sängerin Darynn Zimmer (Sopran) unter dem Titel »Schumann und Goethe« eine musikalische Lesung. Am Sonntag, ab 15 Uhr sind sie abermals mit Sängerin Leslie Leon (Mezzosopran) an Schumanns Geburtsstätte zu Gast. Diesmal mit einem Programm unter dem Titel »Robert und Clara Schumann im Baltikum«. Auf den Plätzen der Stadt geht es derweil bunt und unterhaltsam zu. Künstler wie Balthasar Briesemuth Biedermann oder aber die Hofheimer Moritatensänger bieten gruselige und unterhaltsame Geschichten, die sich unlängst in der Stadt ereigneten. Da kann es einem schon einmal kalt den Rücken hinunterlaufen. Anzeige
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Frei(e)Zeit fürs Hobby
Tage der Industriekultur
Foto Tom Schulze | Info www.modell-hobby-spiel.de
Foto Veranstalter | Info www.zeitsprungland.de/tagederindustriekultur
Anschauen, Kennenlernen, Ausprobieren: Die »modell-hobby-spiel« auf der Leipziger Messe vom 29. September bis 1. Oktober 2017 ist ein Erlebnis. Ein Vergnügen für Familien und Kinder, Tüftler, Spieler, Technikliebhaber, Do-it-yourself-Fans und für alle, die ihr kreatives Potenzial entdecken möchten. Auf fast 100.000 Quadratmetern Fläche findet jeder einen realen oder virtuellen Spielplatz für sein ganz persönliches Hobby. Auch in ihrer 22. Auflage lockt die »modell-hobby-spiel« mit Premieren, Aktionen, Wettkämpfen sowie Partystimmung und bietet den deutschlandweit größten »Spielraum«. Neu ist das Thema Hobby 4.0 mit Robotik, 3DDruck, CNC-Fräsen, Lasergravur und digitaler Technik – quasi als Update für den Modellbauer. Spaß und gute Stimmung verspricht die Kinderparty in der Glashalle. In Messehalle 4 entfaltet sich eine riesige Erlebniswelt mit Spielflächen und Spieleausleihe sowie Spielzeug. Backwerk, Cupcakes und Cake-Pops phantasievoll verzieren heißt es im Bereich »Pimp your cake«. Ob Nähen, Stricken, Dekorieren oder Upcycling – in Vorführungen und Workshops lassen sich angesagte DIY-Trends kennenlernen und testen. Modellbahnfreunde finden liebevoll gestaltete Modellbahnanlagen und Originalmodelle. Ob in der Luft oder am Boden – First Person View (FPV) ist der neue Trend. Besucher erleben ihn hautnah via Videobrille aus Pilotensicht.
Erstmalig in der Region Zwickau finden am 22. und 23. September die Tage der Industriekultur statt. Angelehnt an die Chemnitzer Tage der Industriekultur (www.industriekulturchemnitz.de) erleben die Besucher an diesem Wochenende ganz besondere »Spätschichten« und einen Samstag voller Zeitsprünge. Beim Blick hinter die Kulissen der Industrieunternehmen hat man die einmalige Möglichkeit, in die laufende Produktion der offenen Unternehmen zur Spätschicht am Freitag zu schnuppern. Aktuell erwarten elf, quer über den Landkreis verteilte, Standorte ihre Gäste. Einblick nehmen können Interessierte unter anderem bei Firmen wie Linamar in Crimmitschau oder die Thyssenkrupp System Engineering GmbH in Hohenstein-Ernstthal. Aber auch in Zwickau, Glauchau und Limbach-Oberfrohna warten hochinteressante und lohnenswerte Einsichten. Zum Zeitsprungtag am 23. September gibt es Industriekultur zum Anfassen in den Palästen der Industriekultur und den technischen Museen der Region. In besonderen Stadtführungen rückt das industrielle Erbe von Städten und Gemeinden in den Fokus, wird die Industriegeschichte der Region lebendig. Man erfährt wie einstige Fabrikanten lebten, wandelt auf den Spuren des Industriepioniers Graf von Einsiedel oder begibt sich auf Schatzsuche im Bergbaumuseum in Oelsnitz.
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a tribute to James last
tanZ, was du denkst!
Foto Felix Brokbals | Info: www.kultour-z.de
Foto Reinhard Riedel | Info www.mondstaubtheater.de
Tom Klee & die Ballhaus Big Band - das sind 18 herausragende Jazzmusiker, die ein buntes Programm zu Ehren des großen James Last bieten. Bis kurz vor seinem Tod im Alter von 86 Jahren tourte er mit seinem Happy Sound Orchestra auf den berühmtesten Konzertbühnen aller Kontinente. Die Tribute-Show ist eine Erinnerung an den im Jahre 2015 verstorbenen erfolgreichsten Bandleader aller Zeiten und beinhaltet zahlreiche Jazzklassiker, Popsong-Arrangements und Medleys. Ob zum Tanzen oder zum träumerischen Zuhören, jung und alt - für jeden Geschmack ist etwas dabei. Alle Bandmitglieder sind der Meinung, dass Big-Band-Sound schon immer die Menschen begeisterte und sehen James Last als Vorbild. Das bedeutet, dass sie in dieser Tribute-Show nichts covern, sondern rein instrumental die Stücke nach James Last neu interpretieren. Freuen Sie sich am 26. Oktober auf einen beschwingten Abend mit Titeln aus dem großen Last-Repertoire im wunderschönen Konzert-und Ballhaus »Neue Welt« und schwelgen Sie in Erinnerungen, wenn Tom Klee & Die Ballhaus Big Band den Happy Sound, die Lockerheit und den Charme der Arrangements verbreiten.
Nicht nur mit Worten kann man eine Geschichte erzählen. Auch mit Bewegungen können wir ausdrücken, was uns beschäftigt. Neugierig? Dann komm ab September zum neuen Tanzprojekt für Jugendliche im Mondstaubtheater. Auch wenn Du noch nie getanzt hast, bist Du herzlich willkommen. Du solltest mindestens 16 Jahre alt sein, Dich gern bewegen und Lust auf Theater haben. Es erwartet Dich ein Training im Zeitgenössischen Tanz und natürlich lernst Du auch, wie man sich auf der Bühne präsentiert. Wenn Du schon in anderen Stilen getanzt hast, kannst Du die Schritte und Bewegungen in die Choreografien des Stücks mit einbringen. Aber vor allem wollen wir Deine Ideen! Denn hier tanzt Du nicht einfach nur nach, sondern kannst Deine eigenen Gedanken ausdrücken. Für das Jugendtanzprojekt proben wir einmal in der Woche. Unser Ziel ist es bis zum Sommer 2018 zusammen ein Tanzstück zu entwickeln, was wir auf die Bühne bringen wollen. Los gehts am 27. September 2017 um 18 Uhr. Also komm vorbei und tanz, was Du denkst!
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HerbstZeit ist ernteZeit broilers tour 2017 Foto Kultour Z. | Info www.kultour-z.de
Foto Robert Eikelpoth | Info www.kultour-z.de
Wenn die Tage wieder kürzer werden und bunte Blätter von den Bäumen fallen, dann läutet der Herbst so langsam die kalte Jahreszeit ein. Frisch von den Feldern der Region landen Rüben, Kürbis, Zwiebel sowie bunte Blumen auf den Verkaufsständen unseres Herbstmarktes. Alle Produkte aus heimischer Region in guter Qualität und direkt vom Erzeuger zeichnen den seit sechs Jahren erfolgreich stattfindenden Erntedank-und Herbstmarkt in Zwickau aus. In gemütlicher Atmosphäre des Domhofes, umrahmt von historischer Musik, kleinen Schauvorführungen und allerlei Aktionen - auch für die kleinen Besucher - bieten am 23. und 24. September wieder fast 30 Händler ihre vielen frischen Waren an. Freuen Sie sich auf eine große Vielfalt an Waren aus landwirtschaftlichen und gärtnerischen Betrieben, des Weinanbaues, der Binnen-Fischwirtschaft, Genuss- und Nahrungsmitteln sowie Handwerkerleistungen. Kommen Sie in den Genuss vieler verschiedener Schlemmereien und vielleicht finden Sie sogar die ein oder andere Kleinigkeit zum Verschenken. Der Markt findet am Samstag von 10 bis 17 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr statt.
2017 wird ein fettes Jahr für die Broilers werden. Die Band hat an neuen Liedern gearbeitet, neue Ideen entwickelt, sich neu sortiert und Energie nachgetankt. Ziemlich bereit, endlich wieder auf die Bühnen zu steigen und dem gerecht zu werden, wofür sie bekannt ist: Eine der besten LiveBands des Landes zu sein. Die Broilers gehören spätestens seit der 2014 erfolgten Veröffentlichung ihres Nummer-Eins-Albums »Noir« zu den erfolgreichsten Gruppen des deutschen Sprachraums. Der Erfolg der Broilers, einer Band, bei der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit Grundvoraussetzungen sind, fußt auf drei Säulen: Furiosen Konzerten mit einer engagierten Livepräsenz. Einem über die Jahre entwickelten eigenständigen Sound, der auf ungewöhnliche Weise Punk, Streetrock und Singer/ Songwriter-Elemente in sich vereint sowie den Texten von Sänger und Gitarrist Sammy Amara, der mit trockener Poesie Privates, Politik und Alltag treffend kommentiert. Am 27. Dezember kommen die Broilers endlich auch in die Stadthalle Zwickau, es ist also Licht am Ende des Tunnels.
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Auszug aus dem Programm Freitag, 09. Juni 2017 Showbühne: Heut’ geht die Party los... 19.30 Uhr Einlass 21.00 Uhr BREAKOUT 22.30 Uhr Ballbreakers 00.30 Uhr Disco mit DJ Christian
15.35 Uhr Eliza 15.45 Uhr Rasselbande Guggemusik ’97 e.V. 16.10 Uhr Flyboard + Jetski Show 16.55 Uhr Erzistar – Die Region sucht Talente 2017 19.30 Uhr Stereoact
Samstag, 10. Juni 2017 Ein Kessel Buntes (Showbühne) 14.35 Uhr Tanzprojekt Keen on Rhythm 14.55 Uhr Charlie Chaplin - Charmant und unverwechselbar! 15.15 Uhr Body Painting
20.15 Uhr Rockpirat Der Party-Garant
22.45 Uhr Multimediashow Großes Feuerwerk mit Lasershow 23.15 Uhr Stereoact
Sonntag, 11. Juni 2017 Ein Kessel Buntes (Showbühne) 13.00 Uhr Eröffnung mit Christian Giese 13.15 Uhr WarmUp mit Andreas Geffarth 14.20 Uhr Charlie Chaplin 15.30 Uhr Be4tles ...und vieles andere mehr! Das ausführliche Programm nden Sie in unseren Programmyern und auf www.silberstrom.de. rstrom d . rstrom.de. Vorteile mit der SilberstromCard
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09. – 11. Juni 2017 STRANDBAD FILZTEICH, SCHNEEBERG
R Riesenspaß für alle Kinder am Samstag und Sonntag (von 10 bis 18 Uhr): Das besondere Highlight an diesem Festwochenende wird Silberdi sstromers t Riesengaudi mit 30 Hüpfburgen H sein!
Karten erhalten Sie im Service-Center der Stadtwerke Schneeberg, chneeberg, eeberg,, Joseph-Haydn-Str. J Jose . 5, 08289 082 Schneeberg, am Strandbad Filzteich und im Dr. Curt-Geitner-Bad. Infos unter: (03772) 35 02-0 | www.silberstrom.de ohne SilberstromCard: 15 EUR SAMSTAG 09 17 SONNTAG mit SilberstromCard: 7,50 EUR (bei Verlassen des Festgelän- (bei Verlassen des Festgeländes bis mit SilberstromCard: Eintritt frei! des bis 19.00 Uhr: 7,50 EUR zurück, daher Freier Eintritt mit 19.00 Uhr: 10 EUR zurück). ohne SilberstromCard: 5 EUR Bei Erwerb einer Samstagskarte ist der Freitag inklusive! SilberstromCard zur Nachmittagsveranstaltung)
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gitarrenmusik ZwiscHen Flamenco, tango, Funk und JaZZ Foto Veranstalter | Info wwww.oelsnitz.de
Die musikalischen Pole, zwischen denen Vicente Patíz, wandelt, sind weit gefächert. Dabei fand der Multiinstrumentalist erst im Alter von 18 Jahren den Weg zur Musik. Seine Gitarrenmusik beinhaltet neben Stilelementen des Jazz ebenso prägende Einflüsse des Funk und Flamenco. Er erschafft mit Gitarren, Didgeridoo, Percussion und einer für ihn eigens entwickelten 42-seitigen Harfengitarre eine unerschöpfliche Bandbreite an Klangwelten, die weitreichende Facetten von Jazz bis Weltmusik aufwerfen und die Zuhörer in Bann ziehen. Mit charmantem Entertainment entführt er zudem dabei an die Traumstrände des Mittelmeeres, lässt den Zauber der Wüste erklingen und holt das Meer ins Konzert. Patíz entlockt seinen Gitarren Unglaubliches, ob er sie streichelt oder feurig zelebriert, ob er sie singen lässt oder mit einer Nagelfeile bearbeitet, um Dschungelklänge zu zaubern. Im über vierhundert Jahre alten Gotteshaus der Oelsnitzer Katharinenkirche erleben hier die Besucher am 23. September ab 20 Uhr so neue Höreindrücke in außergewöhnlichem Ambiente.
Freiträumer-tag und Freiträumer-sPeZial sorgen Für abenteuerlust Foto Stefan Erdmann; Tobias Hauser; Willi Weitzel | Info www.freitraeumer.de
Nach dem Freiträumer-Festival, das im Frühjahr tausende Besucher in die Festhalle lockte, können Neugierige und Abenteuerhungrige auch im Herbst ihr Fernweh stillen. Der Freiträumer-Tag am 19. November und das Freiträumer-Spezial nur eine Woche darauf laden zu spannenden LiveReportagen renommierter Vortragender ein. überraschend am Freiträumer-Tag ist der Eröffnungsvortrag von Norbert Rosing. In »Mein wildes Deutschland« berichtet der mehrfach ausgezeichnete Fotograf von seinen Reisen quer durch die Republik und manch unerwarteter Entdeckung. Vom Gebirge bis zum Meer, bringt Ihnen Rosing in beeindruckenden Bildern die mal gewaltigen, mal rauen Naturschönheiten Deutschlands nahe. Das Abenteuer beginnt für den, der es finden will, schon vor der eigenen Haustür. Zusätzlich haben Sie am Freiträumer-Tag die Gelegenheit, mit Tobias Hauser Neuseeland (neu) zu entdecken. Der Tag findet seinen krönenden Abschluss mit Stefan Erdmanns Island Reportage, die im Frühjahr restlos ausverkauft war. Begleitet wird er von der mystischen Sängerin Isgaard. Zum Freiträumer-Spezial am 26. November bringt Willi Weitzel in der Neuauflage seiner Show »Willis Wilde Wege« den Alltag von Kindern aus aller Welt näher. Außerdem begibt er sich in Alaska auf Fotopirsch und reist ohne Geld quer durch Deutschland. Zum Ausklang des Tages spricht Mario Goldstein von seiner Sehnsucht nach Wildnis und nimmt die Zuschauer mit auf eine abenteuerliche Reise quer durch Kanada und Alaska. Höhepunkt dieser einzigartigen Reise ist eine 3.000km lange Floßfahrt auf dem Yukon bis zur Beringsee. 09 17
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Sa 21.00 Uhr Neue Welt, zwickau
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Fr-So 18.00 Uhr Burg Schönfels, Lichtentanne
Mittelalterspektakel
90er XXL
Nach der Sommerpause öffnet das Konzert- und Ballhaus »Neue Welt« nun erneut die Türen zur beliebten ü30-Party. Bereits seit 2006 lädt das Haus zum Zwickauer Original, dem Partyspaß für alle Junggebliebenen, ein und bezaubert dabei durch seinen besonderen Charme. Alle Partywilligen können wieder das Tanzbein schwingen, wenn DJ Heiko Ernst im Saal die Chartbreaker der vergangenen 30 Jahre auf seinen Plattenteller bringt. Hier erwartet die Gäste ein Hitmix - angefangen mit Titeln der Neuen Deutschen Welle bis hin zu aktuellen Ohrwürmern. Den 2. Tanzfloor im Foyer bestreitet DJ Dirke Duske mit Disco, House und Blackmusic. Also alle Freunde informieren, Partyoutfit festlegen, ein paar neue Moves einstudieren und los gehts.
Es war einmal vor einigen hundert Jahren in unserem Land ...eine raue Zeit, die Menschen mussten hart arbeiten von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Jeder hatte sein Tun. Lasst Euch verzaubern und kommt mit uns in eine längst vergessene Zeit. Jede Menge vorführende Handwerker und Händler, die ihre Waren feilbieten. Filzer, Schmied, Lederpunzierer, Korbflechter, Bronzegießer, Hornschnitzer und viele mehr zeigen was sie können und die Kinder sind geladen zu Axtwerfen, Bogenschießen, Kinderschminken und Märchenerzählen. Auch fürs Wohl ist gesorgt mit Garküche, Taverne, Bäckerei, Met, Beerenwein, Fladen, Räuberspieß und Knobibrot. Also kommet und staunet! Zum Tanz spielen auf: »Cobblestones«.
Die 90er...Wie oft haben wir vorm Kassettenrekorder gesessen, bereit, die Aufnahme-Taste zu drücken, sobald unser Lieblingslied im Radio kam? Radio Chemnitz, Radio Erzgebirge und Radio Zwickau präsentieren die »90er XXL - Sachsens größte 90er Party«! Die Stars aus der Zeit von Tamagotchi, Arschgeweih und Co. erlebt Ihr am 16. September in der Chemnitz Arena. Zum ultimativen Liveevent geben sich u.a. die Ehre Right Said Fred, Vengaboys, Fun Factory, Tania Evans, Captian Hollywood Project und Mark OH. Du bist mit den Hits der 90er Jahre groß geworden und willst mal wieder so wie damals richtig dazu abfeiern? Dann kann es ja losgehen!
www.kultour-z.de
www.event-uhlig.de
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23.00 Uhr Weltecho, Chemnitz dancehall vibez #97 Phlatline Sound (the wickedest jugglin' machine) trifft auf Firesound (Shake your BamBam aus Dresden).
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22.00 Uhr Moccabar, Zwickau Trap city Bitch XL Season Opening Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu und wir sind wieder zurück und wollen pünktlich zur Seasonopening mit Euch eine unvergessliche Nacht feiern! Diesmal natürlich wieder bigger & better than ever!
22.00 Uhr Linde, Leubnitz 1€ Party Coole Drinks und heiße Beats, von New Rave über Electro hin zu HipHop - DJ Shusta (Phlatline Chemnitz) dreht an den Reglern. Freier Eintritt bis 23.23 Uhr via Facebook-Post. 22.00 Uhr Brauclub, Chemnitz Back to the 90s Euch erwartet ein Abend voller Hits und 100 % Partygarantie. Denn wer schon mal zu einer Back to the 90’s war, weiß was da abgeht. Mitsingen und
22.00 Uhr Linde, Leubnitz Schlagerparty - roland, helene, Andreas gabalier, Matthias reim Special Kurz alles was Rang und Namen hat, gibt sich an diesem Abend ein »Stelldichein«, gekrönt wird die Partynacht mit fluffigen Specials beliebter Barden elegant zusammengestellt von DJ Chris; Longdrinks ab 2,50 €. 22.00 Uhr Club Seilerstraße, Zwickau Jukebox- die 60s, 70s, 80s & rock´n´roll Party Das Original ist zurück! Best of 60s, 70s, 80s & Rock'n'Roll stilecht präsentiert von DJ Muggelux. 23.00 Uhr nachtwerk, Zwickau Sommer dizko SommerSonne-Sonnenschein. Aber das heißt noch lang nicht, dass wir im Sommer nicht feiern! Noch bis Mitte September erwartet Euch die sommerfrische nachtwerk-Variante: kleine, erlesene Partys auf dem Mainfloor und – bei schönen Wetter - der Terazza des nachtwerk. Immer mit dem besten aus Black, House & Charts, immer mit Getränkespecials und immer mit Feiergarantie!
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21.30 Uhr Malzhaus, Plauen Quer Beat Clubbing Trends 2017. Cooler Sound, coole Drinks, coole Leute. Musik Quer Beat, Eintritt: 4 free.
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22.00 Uhr Linde, Leubnitz houserasten Part 3-housekasper& Organic docs House meets Electro mit Organic Dogs und Dj Housekasper (Globalstage). Dazu freier Eintritt via Facebookpost und einmal LagerLeer-Trinken ab 1,99 €.
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22.00 Uhr Alte Kaffeerösterei, Plauen Independance Wir laden Euch zur »Independance« in die Röste zum Tanzen ein. Saal:
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Durchdrehen ist Voraussetzung. Und übrigens ein Lied toppt das Andere. Gleichzeitig haben wir für alle unsere Cocktail Happy Hour von 22-0 Uhr noch mit dabei. Wir freuen uns auf einen supergeilen Abend mit Euch.
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Ü30-Party
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DJ Schubi & A.P.O. verwöhnen Euch mit Gothic, Alternative, Dark Wave, EBM, Electro, 80er & Artverwandtem! 22.00 Uhr Brauclub, Chemnitz karmaxutra Nach der sensationellen Premiere im Juni, geht es nun in die 2. Runde. Das Motto bleibt gleich: Neuer DJNeuer Sound – Neues Format Euch erwartet ein facettenreiches Set aus dem besten was die Urbane Musik zu bieten hat serviert von Chemnitz most wanted DJ KarmaXutra. 22.00 Uhr Club Seilerstraße, Zwickau Urban Beatz Neuer Club, neue Urban Beatz und 1000 Gründe mehr mit Euch die angesagteste Hip Hop-PartyReihe Zwickau's fortzusetzen! Unser Exclusivcbooking am 9.9. ist kein geringerer als DJ Delorryen der nicht nur durch seinen Ortofon Championtitel zu Deutschlands Elite zählt! Chill/ Smokers Lounge im Aussenbereich mit BBQ (Regensicher)! 23.00 Uhr nachtwerk, Zwickau Sommer dizko SommerSonne-Sonnenschein- zieh’n wir uns furchtbar gerne rein. Aber das heißt noch lang nicht, dass wir im Sommer nicht feiern! Noch bis Mitte September erwartet Euch die sommerfrische nachtwerk-Variante: kleine, erlesene Partys auf dem Mainfloor und – bei schönen Wetter - der Terazza des nachtwerk. Immer mit dem besten aus Black, House & Charts, immer mit Getränkespecials und immer mit Feiergarantie!
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Sa 20.00 Uhr Arena, chemnitz
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verlosung auf Seite 86 www.90er-xxl.de
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22.00 Uhr Linde, Leubnitz Black Out All Stylze of Black Music mit DJ Ron (Phlatline Booking) So c´mon shake your booty. Sichere Dir Deinen freien Eintritt via Facebookpost und lecker Longdrinks ab 1,99 €.
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Sa
22.00 Uhr Linde, Leubnitz Schwarze Tanznacht All Styles of Dark Music und natürlich das Beste des Genre »Night of Guitar« direkt aus der Gruft und dennoch frisch präsentiert von DJ Apo. Sichere Dir Deinen freien Eintritt via Facebook-Post. 22.00 Uhr E-Werk, Reichenbach We are back Das erste große Rave nach der Sommerpause! 4 Areas und ein Open-Air-Bereich erwarten Euch! Mit dabei Schaltzentrale, Supadizko, Chris Dawn, Eric Smn, Dominic Pforte und viele, viele mehr! 22.00 Uhr Alte Kaffeerösterei, Plauen Tanz im glück Zu-
tritt nicht für jedermann, nur für Musikverrückte. Lass Dich entführen und tanze mit Freunden durch die Nacht! Den passenden Soundtrack liefern Mille & Hyde. Zwei DJ’s im PingpongSpiel mit Songs aller erdenklichen Genre sorgen für kopfnickende und tanzbeinanregende Heiterkeit auf dem Tanzparkett.
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14.00 Uhr Alte Kaffeerösterei, Plauen Tanzgarten Zum Tanzgarten basteln wir Schutzgebiete für unseren kleinen technoiden Ohrwurm. Kein Stutzen der Hecke mehr, kein Rasenmähen. Entdeckt mit uns gemeinsam ihren und unseren Lebensraum und schenkt ihnen neue Energie, damit sie sich unzählig vermehren zu können.
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15.00 Uhr nachtwerk, Zwickau Teenie Treff Organisiert und veranstaltet vom Verein für Jugendweihe und Jugendarbeit Sachsen e.V., feiern heute von 15 – 20 Uhr die jüngsten nachtwerk Fans. DJ WAM legt alles was rockt auf die Plattenteller. Damit steht einer ausgelassenen Party nichts mehr im Weg! Wie immer zum Teenie-Treff, wird im nachtwerk kein Alkohol ausgeschenkt und das Rauchen ist untersagt.
Foto: Stilbar Design
Foto: Foto: mattrose Julius Tannert
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Sa 20.00 Uhr Rathaus, Zwickau
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Sa 22.30 Uhr nachtwerk, Zwickau
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Vorschau Mo 2.Oktober 2017, 20.00 Uhr Club Seilerstraße, Zwickau
Break Out
Nachdem das Tagwerk vollbracht ist und bereits einem Fashion-Highlight das nächste folgte, gehts nun endlich dem absoluten Höhepunkt des Zwickauer Modefiebers entgegen: Die exklusive Abschluss-Show im Rathaus Zwickau lädt mit Designer-Modenschau u.a. mit Peyman Amin und Joachim Llambi. Die Designerin Catherine Allié ist ebenso als Jurymitglied erstmalig mit dabei. Natürlich wird es auch wieder die Verleihung des »Mercedes Fashion Night Award 2017« an die Absolventen der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg der Westsächsischen Hochschule Zwickau geben. Im Anschluss laden die Veranstalter zur exklusiven After-Show-Party im Szenelokal »Zum heißen Hirsch«.
Club30 ist die perfekte Mischung aus Genuss, Musik sowie Kommunikation und weckt die pure Lebenslust. Die Partyreihe setzt auf Menschen, die im Leben angekommen sind und wissen was sie wollen; nämlich - Feiern, Tanzen und dem ungezwungenen Lifestyle huldigen - kurz: auf hohem Niveau Spaß haben. Diese Nacht gehört den nachtwerk-Fans der ersten Stunde und allen Partygängern bis zum Jahrgang 89. Auf dem Main-Floor bringt Euch DJ Sniper zum Tanzen, Musik zum Anfassen mit Kult-DJ Onkel gibts im Club 8 und im Studio kredenzt Matt Gwen chillige Housemugge. Für beste Unterhaltung ist also in jedem Fall gesorgt, fehlt nur noch die feierwillige Partycrowd.
Unter dem Motto »stronger than hell« präsentiert sich das Break Out dieses Jahr bereits zum 4. Mal im Zwickauer Club Seilerstraße. Es wird laut, heiß und hart. Der Headliner Alestorm bringt Euch besten »Pirate Metal«, zerrt Euch direkt in die Karibik zu Rum, Bier und Party pur! Wer hier nicht mit abgeht ist selbst schuld. Wer Euch noch was auf die Ohren gibt? Blood God, Orphan Execution, Ravenpath und als direkter Support von Alestorm kommen noch Aether Realm und Troldhaugen. Zu den Bands gibt es, wie immer, noch ein extravagantes Rahmenprogramm und anschließend eine Aftershowparty vom Feinsten. Lasst Euch also im Oktober so richtig einheizen und seid dabei.
www.kraussevent.de
www.club-seilerstrasse.com
22.00 Uhr Linde, Leubnitz Sounds of Tomorrowness Nach mehr als einem Jahr Pause, lassen wir die Party im neuen Licht erstrahlen, und das zum zweiten Mal! Erlebt eine einzigartige Partynacht in Eurer Homebase Linde Leubnitz mit den Besten DJ´s aus Zwickau, Cottbus und Dresden!
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18.00 Uhr Flugplatz, Zwickau Wies´n Gaudi 2017 Dein Oktoberfest auf dem Flugplatz. Richtet Eure Dirndl und Lederhosen, denn die »Stadlrogga« Mr.Feelgood bringen das Zelt zum Beben. Feiert als gäbe es kein Morgen und haut mal so richtig auf die Pauke. 21.00 Uhr Goldne Sonne, Schneeberg Ü30 Party Tanz auf zwei Floors, angesagte DJs, beste Stimmung und leckere Cocktails: Wir freuen uns erneut auf volles Haus bei der nächsten Ü30-Party. Lasst Euch nicht lange bitten und sichert Euch schnell Tickets. Denn in geselliger Runde und mit alten Freunden feiert es sich am besten in den ausklingenden Sommer! 22.00 Uhr Alte Kaffeerösterei, Plauen Rockzirkus »Back to the roots« heißt es heute Abend. Mit Gitarrenmusik ist die Röste groß
22.30 Uhr nachtwerk, Zwickau Summer Blowout Irgendwann ist jeder Sommer zu Ende. Es wird Zeit die Lichterkette im Garten einzumotten, den Grill ein letztes mal zu reinigen und sich auf die neue Disco-Saison zu freuen. Die startet mit special Guest Koby Funk , der neben seiner neuen Single auch die aktuellsten House-Tunes spielt und damit den Mainfloor rockt.
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geworden und daran wollen wir erinnern. Im 21. Jahr der Röste reist unser Resident DJ C.Z. mit Euch durch die Rockgeschichte.
Verlosung auf Seite 87 www.disko-nachtwerk.de
19.15 Uhr Moccabar, Zwickau Unverbindliches Schnuppertanzen Die Schnupperstunde ist eine unverbindliche Tanzstunde, die es Ihnen ermöglichen soll, über Ihre Teilnahme am Tanzerlebnis zu entscheiden. Erleben Sie mitreisende Tänze die Lust aufs Tanzen wecken. Tanzen Sie mit uns und lassen Sie sich vom besonderen Ambiente verzaubern. Freuen Sie sich auf eine köstliche kleine Überraschung.
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21.30 Uhr Malzhaus, Plauen Quer Beat Clubbing Trends 2017. Cooler Sound, coole Drinks, coole Leute. Musik Quer Beat, Eintritt: 4 free.
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22.00 Uhr Linde, Leubnitz Season Opening Es geht wieder rund in der guten alten Linde. Zum Saison-Openning sorgt DJ Gen Ji für besten Electro und Housesound und steuert DJ Peppermind nur den fettesten Hip Hop, R´n´B und TrapSound bei. Sichere Dir Deinen freien Eintritt via Facebookpost und lecker Longdrinks ab 1,99 €.
23.00 Uhr Paintballhalle/Club Battlezone, Zwickau The CollabDrum´n´Bass Party Drum 'n' Bass Musik hört man schon relativ selten in Zwickau, in Kombination mit MC und Saxophonist (!) hat es schon einen absoluten Seltenheitswert! Wir freuen uns auf die Kollaboration des Jahres! Bassheads united! T:Base und Level C haben sich mit C Recordings schon international einen guten Ruf erarbeitet, schon zwei Longplayer hat T:Base auf den Markt gebracht.
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22.00 Uhr Linde, Leubnitz Revival- Opening Party (P21) Der feinste Sound aus den 80er, 90er & 2000er Jahren frisch serviert von DJ Alex. Und wem das nicht reicht, der fühlt sich sicher bestens unterhalten bei House und Electrosounds der Klangtouristen und DJ Zweitagebart. 22.00 Uhr Moccabar, Zwickau JUJU Twerkt mit Badgalriri, zipt Champagne mit Kanye oder dabt mit Future - In dieser Nacht feiern wir die Derbsten im Game. Zum Start der Reihe wird Euch die bezaubernde Josi Miller aus Berlin ein Brett nach dem anderen um die Ohren werfen. What a Partynight! Supportet wird sie von JUJU-Head PMND.
Foto: Alestorm Promo Photograph Foto:Kristin Falkenberg
Club 30
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Mercedes Fashion Night
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Vorschau Sa 28. Oktober 2017, 17.00 Uhr Stausee, Rabenstein
Pyro Games 2017 2017 wird zum Himmelsspektakel, wenn es wieder heißt: »5-4-3-Feuer frei«. Erlebt am 28. Oktober am Stausee Rabenstein in Chemnitz faszinierende Feuerwerke preisgekrönter Pyrotechniker, eine farbenprächtige Lasershow von Jürgen Matkowitz und ein prall gefülltes Rahmenprogramm mit der Liveband Rose Bogey´s aus Magdeburg, deren einfühlsamer und knackiger Blues Rock für einmalige Stimmung sorgt, überdimensionalen Stelzenläufern und einer spektakulären Feuershow von 360GradEvent. Die Pyro Games eine Faszination der Sinne. Farbenprächtige Feuerwerke, ein spannender Wettkampf um die goldene Trophäe der Feuerwerkskunst und eine mitreißende Liveband erwartet die Besucher. Freier Eintritt für Kinder bis einschließlich 12 Jahren! www.pyrogames.de 09 17
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Fr 20.00 Uhr St.Barbara, Lichtentanne
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Fr 20.00 Uhr Malzhaus, Plauen
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Fr 21.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau
Dirk & das Glück
Dota Jan
Die Singer/Songwriterin ist ein außergewöhnliches Gitarrentalent und eine einfühlsame Komponistin und Texterin. Und mit großer Gewissheit wird man als Zuhörer eine Überraschung erleben. Dennoch: Es gibt nicht viel Aufhebens, wenn Brooke Miller singt. Triller, Sprünge, Schreie interessieren sie nicht. Stattdessen trifft sie einfach ihre weichen, feinen Melodien und transportiert umso stärker ihren unerschütterlichen Sinn für Offenheit. Wie bei Mary- Chapin Carpenter und anderen großen Folksängerinnen vor ihr bringt Brookes Bescheidenheit Melodie und Texte zum Strahlen. Brookes handwerklicher Stil spiegelt den rauhen, windgepeitschten Charakter ihrer Heimatstadt auf Prince Edward Island, Kanada.
Zöllner hat nicht in der Ablage, sondern in der Schublade eines der ganz großen Rocktexter Deutschlands kramen können, und: Er ist fündig geworden! Karmas Geist, Gedankenreichtum und poetische Authentizität geht mit der Musikalität, Empathie und Energie der Band um Dirk Zöllner eine grandiose Kollaboration ein: Vom Glücksversprechen Massentourismus über die Unwägbarkeiten und dem Wonnegefühl von Beziehungen bis zu den Schattenseiten unseres gut-bürgerlichen Daseins. Sinnlichkeit oder Schmerz können in diesen Songs immer aufs Neue gehört, erhört, erlebt werden. »Bleifrei« ist wiederum vielleicht das derzeit stärkste Antikriegslied. Zöllner trifft Karma - Record Release.
Dota Kehr ist seit jeher eine Musikerin, die sich die Freiheit nimmt, so zu musizieren, wie sie es will und sich nicht von Genregrenzen einengen zu lassen. Auch handeln ihre Lieder von aktuellen, hochbrisanten Themen, die sie auf ihre ganz eigene Weise bearbeitet und mit klarer Meinung in die Welt trägt. Im Alten Gasometer tritt Dota Kehr mit Jan Rohrbach auf, dem Gitarristen ihrer gleichnamigen Band. Die neuen, sehr elektronischen Lieder werden in ein Kleid aus Akustikmusik gehüllt, verlieren aber keinesfalls an Präsens oder Wichtigkeit. Leicht könnte man die Kritik in den Liedern überhören und sich in der Musik verlieren. Aber Dota und Band bleibt ihren Wurzeln treu.
www.liederbuch-zwickau.de
www.malzhaus.de
www.alter-gasometer.de
Brooke Miller
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konzert & kultur
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21.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B.18. Wohnzimmerkonzert Rick Vincent Cilwa Das besondere Konzert findet eine Fortsetzung. Zur achtzehnten Wohnzimmersession kommt der junge Chemnitzer Rick Vincent Cilwa. Der Exfrontmann der Rock´n´Roll-Band Toolittlecage stellt eigene Songs sowie Interpretationen bekannter Popund Rocksongs vor. Mit Gitarre, Mundharmonika und einer beachtlichen Stimmvielfalt erwartet Euch eine Vielfalt zwischen Vollgas und sanften Tönen.
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zwei herausragende Solisten, die anstreben, den musikalischen Moment einzufangen, jenseits des Reproduzierbaren, Abziehbildhaften. »Stille Wasser« ist Musik auf den ersten Streich. Ein Liederzyklus der besonderen Art, mit Lieblingsliedern der beiden Vollblutmusiker: Liedern von der Liebe, Liedern vom Leben und vom Überleben im toten Winkel des Glücks.
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19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Pe Werner & Frank Chastenier Die berühmte Chansoneuse und der preisgekrönte Tastenvirtuose gestalten dabei einen Abend zum Ausatmen. Auf leisen Sohlen begegnen sich hier
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20.00 Uhr Alter Gasometer , Zwickau Simon und Jan - Halleluja! Sie haben sich die Bühne bereits mit Szenegrößen wie Stoppok, Wader, Wecker, Mey, Götz Widmann oder den Monsters of Liedermaching geteilt. In der Laudatio zum Prix Pantheon 2014 heißt es: »Anrührend wie Simon & Garfunkel und überraschend wie Rainald Grebe schaffen es Simon & Jan mit ihren Texten liebevoll Herz und Hirn ihres Publikums zu erreichen.«
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20.00 Uhr Kabarett, Chemnitz Sebastian Krämer: Lieder wider besseres Wissen Nun ist der Krämer komplett durchgedreht. Baut um seine fassungslosen Zeitgenossen ein musikalisches Mondstudio und allerhand gedankliche Nebelmaschinen, die
munter vor sich hin paffen. Serviert mit Coolness und Grandezza, als wäre der Teufel hinter diesem Mann am Klavier her, und wahrscheinlich ist er das auch. Spitzbübisch, aber tiefenlastig gräbt sich Krämers Klavierspiel in die Seele, während seine Stimme nonchalant mit dem Verstand spazieren geht.
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19.30 Uhr Konzertplatz Weißer Hirsch , Dresden Felix Meyer& project ile: Fasst Euch ein Herz Tour 2017 Der Energie, der musikalischen Qualität und der Spielfreude dieser Band kann man sich nicht entziehen. Das ist Musizieren auf höchstem Niveau. Hier bilden Felix Meyer als Kopf (Texte) und die Band als Herz eine grandiose Einheit. Die Besucher werden im Vorfeld aufgerufen, aus 10 Liedern der ersten drei Studioalben ihre 5 Wunschtitel für das jeweilige Konzert mitzubestimmen. Damit wird der Zuschauer via facebook und instagram selbst zum Programmplaner.
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21.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B. RMC support: Burned Past 2017 sind sie wieder unterwegs, die Echten. das wird uns nicht abhalten, eine RMC
Show in der Brauerei abzuhalten. Es gibt neue Showeffekte und auch den einen oder anderen neu einstudierten Song. Außerdem ist mit Ondrej Novotny ein neuer Mann am Bass. Dazu wahlweise die attraktive Keyboarderin Jana Tomanova oder Miroslav Chaloupka am Cello. Sie spielen Songs von allen Alben, wie »Liebe ist für alles da«, »Mein Herz brennt«, »Weißes Fleisch« oder »Amerika«. 19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Woods of Birnam: Searching For William Die »Shakespeare-Songs« des von der Kritik gefeierten aktuellen Albums »Searching For William« bilden hier die Grundlage für einen konzertübergreifenden Abend, der das Theater nicht nur streift, sondern es bewusst benutzt. Der Sänger und »Dresdner Staatsschauspieler« Christian Friedel wird sich neben den Songs auch Texten aus verschiedenen Stücken widmen.
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20.00 Uhr Alter Gasometer , Zwickau Jakob Heymann Ein junger Dichter, Sänger und Liedermacher der am liebsten alles in einem verpackt. Seine Lieder beschäftigen sich mit den Absurditäten des Alltags, mit den Fragen unserer Existenz, mit Liebe, Leidenschaft, Trunkenheit, Poesie und Wahnsinn. Wortgewandt, facettenreich und mit viel Gefühl
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H ighlights des monats »
präsentiert Heymann die Höhen und Tiefen des Menschseins und die Vielfältigkeit des Lebens. 21.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B. Svavar Knutur Dem Schmerz der langen Winter und der Schlaflosigkeit der 24 Stunden scheinenden Sommersonne Ausdruck verleihend, hat sich dieser vielseitige isländische Musiker in den letzten Jahren zu einem heiteren und außergewöhnlichen Songwriter gemausert. Seine Auftritte wurden weitreichend von der internationalen Presse gelobt. Die deutsche Ausgabe des Rolling Stone Mags erwähnte vor allem Svavars außergewöhnliches Talent des Geschichtenerzählens samt charismatischer Bühnenpräsenz, das mit »watteweicher, nordisch entrückter Folkmusik« daher kommt.
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20.00 Uhr Malzhaus, Plauen Jakob Heymann Bei seinen fantasievoll untermalten, aus dem Leben gegriffenen Geschichten stößt man auf ein faszinierendes Mosaik aus Ernsthaftigkeit, Satire und Ironie. Die so entstehenden musikalischen Kippbilder lassen dabei dem Zuschauer stets die Wahl, welchen der Räume er betreten möchte. Seine Bühnenshows sind geprägt durch ein hohes Maß an Improvisation. Sein Hauptthema: Der Mensch. Seine Leidenschaft: Die Gitarre, das Klavier aber vor allem sein Gesang.
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19.00 Uhr Freilichtbühne Großer Garten Junge Garde, Dresden Freundeskreis Die Band spielt zum 20. Geburtstag von »Quadratur des Kreises« einige wenige exklusive Konzerte! Joy Denalane wird die Stuttgarter Formation bei allen Dates begleiten. Dabei wird die langjährige Wegbegleiterin weit mehr als nur den Part eines Special Guests einnehmen, denn auch eigene Songs der Ausnahmekünstlerin von ihrem aktuellen Album werden zu hören sein.
20.00 Uhr St. Barbara, Lichtentanne Blackbird Mit Blackbird führen Ivonne Fechner und Bodo Kommnick ihre Ideen, Kreativität und Können zusammen und überraschen mit wundervollen Songs von emotionaler Intensität. Besonders reizvoll ist das Zusammentreffen der beiden Sänger. Er: expressiv, kraftvoll, charismatisch Sie: intensiv, zerbrechlich, berührend. Gemeinsam bezaubern sie das Publikum mit ihrer Natürlichkeit, Hingabe und ihrem Charme.
Foto: G.U.Hauth
Foto: Andreas Fack
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Sa 20.00 Uhr Malzhaus,Plauen
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Sa 20.00 Uhr Stadthalle, Chemnitz
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Sa 18.00 Uhr Freilichtbühne, Zwickau
Taschenlampenkonzert
26 Jahre FolkHerbst bedeuten nicht nur 37 vergebene Eiserne Eversteiner und 4 Sonderpreise, sondern auch abwechslungsreiche Konzerte mit internationalem Flair und den Besten der europäischen World-Music-Szene. 2006 wurde das Ensemble von Gitarrist und Sänger Göksel Yilmaz ins Leben gerufen. Die 5 Musiker/innen vom Göksel Yilmaz Ensemble haben sich der türkischen, arabischen und kurdischen Musik verschrieben. Göksel Yilmaz wurde in den Niederlanden geboren, ist arabischer Abstammung und wuchs in der Südtürkei auf. Hier endeckte er auch die Saz für sich, eine Langhalslaute, die eine dominante Rolle in der türkischen, kurdischen, iranischen, armenischen, aserbaidschanischen und afghanischen traditionellen Musik spielt.
Die legendäre ungarische Kultband wird in 2017 ihr 55-jähriges Bandjubiläum begehen und die Vorbereitungen auf dieses außergewöhnliche Ereignis laufen auf Hochtouren. Zum 50-jährigen Jubiläum in 2012, überraschte die Band ihre Fangemeinde mit der Album- Trilogie »OMEGARhapsody«, »OMEGA-Symphony«, »OMEGAOratorium«, deren musikalischer Focus auf die Neubearbeitung Ihrer Erfolgshits aus den 60/70er Jahren, gekleidet in sinfonischem Gewand lag. Nun also der 55. Geburtstag! Namhafte Gäste haben sich bereits angesagt für die zahlreichen Tourstationen und es wird weitergerockt, schließlich steht ja noch immer das Versprechen von Janos Kobor: So lange die Rolling Stones…
Für viele Kinder ist dies das erste abendliche Konzert, welches unter dem Sternenhimmel stattfindet und wird damit zum unvergesslichen Erlebnis. Die Musik von Rumpelstil ist da zu Hause, wo Erwachsene und Kinder zusammen kommen, also miteinander bummeln, schummeln, Kekse klauen, sich im Auto stauen, Karten spielen, um die Wette schielen, Fragen fragen, sich wieder vertragen und gute Musik erleben wollen. Packt also alle Eure Kuscheldecken, Sitzkissen und Thermoskannen ein und am wichtigsten: Vergesst nicht Eure Taschenlampen, die eigentlichen Stars des Konzerts. Jede Art von Lampe ist erlaubt: egal ob Stirnlampe, Fahrradlampe, Autoscheinwerfer oder Leuchtstab, denn der Höhepunkt ist das Taschenlampenlied.
www.malzhaus.de
www.c3-chemnitz.de
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18.00 Uhr Kreuzkirche, Chemnitz A Tribute to Simon & Garfunkel meets Classic - Duo Graceland mit Streichquartett Nahe am Original, ohne zu kopieren. Mit dem nötigen Respekt vor den großen Kompositionen und dem Anspruch an sich selbst, musikalisch hochwertige Interpretationen der Welthits von Simon & Garfunkel zu bieten. Das ist das Simon & Garfunkel Tribute Duo. Thomas Wacker und Thorsten Gary, die mit ihren Gitarren und Stimmen seit Jahren in Deutschland unterwegs sind und die Konzertbesucher mit den bekannten Klassikern begeistern. Ein Abend mit Graceland für alle diejenigen, die gerne ihre alten Platten aus dem Regal holen und in Erinnerungen schwelgen. 20.00 Uhr St. Barbara, Lichtentanne Jive Mother Mary Die Band aus North Carolina bringen typisches Southern Rock Flair nach Lichtentanne. Roots Rock und Rock´n´Roll treffen auf den britischen Blues der späten Sechziger und frühen Siebziger. Manchmal klingt es, als jammen Free oder die Faces mit den Eagles oder CS&N. Neben dem jungen frechen Rock, und den atmosphärischen wunderschönen Southern-Balladen gibt es schwurbelige, übereinander gelegte E-Gitarren zu hören. Dann merkt man Parallelen zu den unerreichten Allman Brothers oder Lynyrd Skynyrd.
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Sa
19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Eine Hommage an Manfred Krug Konzert u.a. mit Uschi Brüning, Fanny Krug, Charles Brauer und der Manfred Krug Band. Pünktlich zu seinem 80. Geburtstag im Februar diesen Jahres plante Publikumsliebling Manne Krug eine neue CD mit einer Auswahl seiner Lieblingslieder. 19.30 Uhr Stadttheater, Glauchau Doris Day - Day by Day mit Angelika Milster Rainer Lewandowski beschreibt in seinem Musicaldrama neben der Sängerin und Schauspielerin auch die private Doris Day. Damit gewährt er einen Einblick in ein tief bewegtes Leben. Neben schimmernden Erfolgen in Hollywood musste der bewunderte Weltstar auch schwere Schicksalsschläge, Krankheit, Not und Vergewaltigung verarbeiten. 20.00 Uhr Malzhaus, Plauen Danny Dziuk mit Karl Neukauf All die Drachen am Himmel – Tour Wenn es einen würdigen Nachfolger für Rio Reiser gibt, dann könnte dies Danny Dziuk sein. Seine Lieder greifen Alltagsthemen und Politik mit ganz eigener Poesie und einer kleinen Portion Ironie und Humor auf. Er komponiert u.a. Filmmusik für den »Tatort«, schreibt Texte für Künstler wie Annette Louisan und spielt Klavier, Orgel und Gitarre.
20.00 Uhr St. Barbara, Lichtentanne Sierra Noble & Band Sie ist Kanadas »Fiddle Champion« und preisgekrönt als »Best Singer-Songwriter« und »Best Performance«. Sierra und ihre Band waren die Vorgruppe für Künstler wie Paul McCartney, Kid Rock sowie Bon Jovi und sie traten bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2010 in Vancouver und für die Königin von England auf. Ihre Konzerte sind geprägt von einer Atmosphäre mit atemberaubenden Instrumentalstücken in perfekter Harmonie mit Pop-Americana Liedern. 20.00 Uhr Theater, Crimmitschau Mr. Rod Schon zur guten Tradition geworden im Theater Crimmitschau ist das Konzert mit »Mr. Rod« und seiner Band, welches nun schon zum dritten Mal stattfindet. Aktualisiert in Bühnenbild und Musik bietet das neue Programm eine beeindruckende Show, die alles hat was es braucht um den Superstar Rod Stewart in all seinen Facetten professionell darzustellen. 21.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B.Tankard Support: Grim God Mensch, da sind wir doch nach 13 Jahren wieder mal in eine Tankard-Tour reingerutscht und sogar in die zum neuen, siebzehnten Album »One foot in the grave«. Wenn das nix für alle Freunde des Thrash-Metals ist!! Die 1982 in Frankfurt gegründete Band spielt seit Jahren in konstanter Besetzung (Andi Gutjahr/ Gitarre, Frank Thorwarth/ Bass und Olaf Zissel/ Drums) ideenreichen, aggressiven Me-
tal, der mit Augenzwinkern und Hinweis auf die Trinkgewohnheiten der Musiker auch gerne »Alcoholic metal« genannt wird.
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Di
20.00 Uhr Alter Schlachthof, Dresden Joel Brandenstein: Emotionen Der Newcomer Joel Brandenstein ist ein echter Shootingstar. Gerade erst startete der Vorverkauf für seine allererste Live Tour im Mai 2017, die innerhalb weniger Tage restlos ausverkauft war. Mit im Gepäck sein allererstes Soloalbum Emotionen. Aufgrund der überwältigenden Nachfrage und um allen Fans die Möglichkeit zu geben Joel Brandenstein live zu erleben, wird er weitere 20 Termine in Deutschland spielen.
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Do
20.00 Uhr Malzhaus, Plauen Zärtlichkeiten mit FreundenMitten ins Herts - Musik-Kasperett So nennt sich das schräge Comedy-Duo bestehend aus Ines Fleiwa und Cordula Zwischenfisch bzw. Rico Rohs. Die Künstlernamen sind genauso skurril wie die Show des Duos aus Sachsen selbst. Prämiert wurden sie schon mit zahlreichen Auszeichnungen, darunter 2014 mit dem Sonderpreis des Deutschen Kabarett-Preises!
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TICKE
Omega »55 Jahre«
TICKE
Göksel Yilmaz Ensemble
Verlosung auf Seite 87 www.kultour-z.de
20.00 Uhr Lutherkeller, Zwickau Jamsession Wieder stehen Schlagzeug, Verstärker, E-Piano und Mikros bereit. Ihr braucht nur Gitarren, Bässe, Sticks, Gebläse o.a. mitbringen - und los gehts. Den Musikstil bestimmen allein die Teilnehmer. Nur Zuhören ist natürlich auch möglich. 21.00 Uhr aaltra, Plauen Nick&June Euphorische Melodien, dunkle Melancholie und sphärischer Folk: 2012 noch als Soloprojekt um Mastermind Nick Wolf gegründet, wachsen mit den Jahren Besetzung und Visionen, aus dem einst rein akustischen Solo- und Duo-Folk wird ein ideenreich-eigenständiges Gesamtkunstwerk und vierköpfiges Bandprojekt.
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20.00 Uhr Theater, Crimmitschau Klaus Mille’s »Stones Attack« Bei Konzerten von Stones Attack spürt das Publikum den Geist von Jagger, Richards und Co. hautnah. Mit den großen Hits wie »Start me up«, »Ruby Tuesday«, »Paint it Black«, »Satisfaction« und vielen mehr, lässt die Band kaum Wünsche offen, um das Herz jedes Stones-Fan's höher schlagen zu lassen. Der charismatische Frontmann Klaus Mille ist selten um einen coolen Spruch verlegen und heizt das Publikum so an, dass die Band stets nur nach mehreren Zugaben von der Bühne kommt.
21.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B. Voodoo Jürgens Wanda haben wir verpasst, bei Voodoo Jürgens wird das nicht passieren. »The next big thing« des Austro-Pop- Hypes gastiert mit seinem Debütalbum »Ansa woar« gerade rechtzeitig in Annazwerg. Mit pechschwarzem Wiener Liedgut, dazu Wandergitarre, Geisterbahnorgel, Kontrabaß und Ziehharmonika hat er sämtliche Musikkritiker schon verzaubert.
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19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Reinhold Beckmann & Band Was der Fernsehstar musikalisch zu bieten hat, hat Hand und Fuß. Er präsentiert sich als charmanter, nachdenklicher, (selbst-) ironischer und humorvoller Chansonnier. Ein musikalisches Programm über den verrückten Charme der kleinen Dinge, über Macken und Merkwürdigkeiten von uns Zeitgenossen. Und über die Liebe oder das, was manchmal von ihr übrig bleibt. 20.00 Uhr Alter Schlachthof, Dresden Von wegen Lisbeth Dem Geheimtipp-Status ist die Band mit dem seltsamen Namen so längst entwachsen. Auf eigene Tour gehen ist allerdings nach wie vor am schönsten. Daher freuen sich die Jungs jetzt schon auf ihre zweite eigene Tournee im Herbst.
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So 18.00 Uhr Vogtlandtheater, Plauen
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Do 20.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau
H.-Hartmann-Haus, Oelsnitz/E.
Vorhang auf!
Politik Slam
Zeitgenössische Stillleben
Zu Beginn der neuen Spielzeit lädt das Theater Plauen-Zwickau alle Zuschauer in beiden Städten zur Eröffnungs-Gala Vorhang auf! ein. Mit einem unterhaltsamen und abwechslungreichen Programm stellen der Generalintendant und die Spartenleiter Stücke, Konzerte und Projekte vor und die Künstlerinnen und Künstler präsentieren sich mit Kostproben aus der neuen Spielzeit. In Plauen steht Vorhang auf! Am 3. September um 18 Uhr im Vogtlandtheater auf dem Programm, in Zwickau am 9. September um 19 Uhr sowie am 10. September um 16 Uhr, jeweils im Bürgersaal im Rathaus. Für Abonnenten ist der Eintritt frei. In Plauen sind zusätzlich alle Interessierten am 3. September von 14 bis 17 Uhr zum Tag der offenen Tür eingeladen.
Eine Weltneuheit im Gasometer! Im bereits bekannten Poetry Slam-Format stellen regionale und überregionale Künstler auf ganz andere Weise die Kernpunkte der verschiedenen Wahlprogramme vor. Und Ihr dürft am Ende wählen, wer Euch überzeugt hat! Der Kniff dabei: Die Künstler verraten nicht, für welche Partei sie werben. Das müsst ihr nämlich herausfinden! Unterhaltung, Spaß und Information. Auch das ist die Bundestagswahl im Jahr 2017. Zumindest in Zwickau! Der Alte Gasometer hat sich hierfür einiges einfallen lassen und bereits bekannte Formate mit neuen gemischt. Durch den Abend führen in gewohnt beschwingter Art unsere Moderatoren Mona und Toni.
Die Ausstellung »nature morte«, die noch bis 8. Oktober zu sehen sein wird, präsentiert sieben Positionen zum Thema Stillleben und zeigt, auf welch verschiedene Weise Künstler heute mit dem traditionsreichen Genre umgehen. So können zum einen die verwendeten Bildgegenstände, wie alte Eisenteile, schwebende Fische, geschlachtete Melonen oder leere Weinflaschen für Überraschungen sorgen. Ebenso lassen sich durch unkonventionelle Arrangements mit Überlagerungen oder der ungebräuchlichen Zentralisierung von Gegenständen dem alten Genre neue Facetten abgewinnen. Die Ausstellung verspricht spannende Begegnungen auf einem wenig beachteten Feld der zeitgenössischen Kunst. Geladen wird zur öffentlichen Führung.
www.theater-plauen-zwickau.de
www.alter-gasometer.de
www.heinrich-hartmann-haus.de
gegen die Merkwürdigkeiten des Lebens. Von der Amazon-Rezension bis zum Treueherzchen, vom Munitionsfabrikanten bis zum verhinderten Revoluzzer.
kunst & kino
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20.00 Uhr Stadthalle, LimbachO. Fips Asmussen: Lachen bis der Arzt kommt Er gilt als der Vater aller Stand UpComedians. Seit über 30 Jahren ohne Doublette. Politisch, satirisch, witzig. Die ARD-Fernsehzuschauer haben Fips Asmussen zu einem der beliebtesten Komiker in Deutschland gewählt. Wer Fips Asmussen in seiner 3 Std.-LiveShow erlebt hat, sagt: Einfach gut! Das macht ihm in Deutschland keiner nach.
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Sa
20.00 Uhr Kunsthaus, Eigenregie, Eschenbach Nils Heinrich: Mach doch´n Foto davon! Nils Heinrich, der tiefenentspannte Satiriker unter den Kabarettisten, präsentiert mit »Mach doch´n Foto davon!« sein bisher frechstes Programm – ein erfreulich erfrischender Rundumschlag
So
19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Hera Lind: Best of Bestseller Die bundesweit bekannte Autorin Hera Lind präsentiert im König Albert Theater einen unterhaltsamen Abend mit Auszügen ihrer großen Romanerfolge. Unter dem Motto »Best of Bestsellers!« zwischen Superweib und Schleuderprogramm, Verwechseljahren und Kuckucksnest spricht die Erfolgsautorin über ihre erfolgreichsten Bücher - natürlich mit Schwerpunkt auf ihrem neuesten Roman »Mein Mann, seine Frauen und ich«.
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20.00 Uhr Malzhaus, Plauen Kino: Happy Burnout Sozialschmarotzer, Frauenheld, Arbeitsverweigerer – eigentlich geht es dem Altpunk Fussel ziemlich gut. Anstatt zu malochen trifft er Frauen, Geld interessiert ihn nur beiläufig. Das soll sich jedoch ändern, als das Arbeitsamt seine Bezüge kürzt. Viel kann da auch die Sozialarbeiterin Linde die Fussel kurzerhand um den Finger wickelt, nicht ausrichten.
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Di
20.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau Kino Casablanca: Monsieur Pierre geht online Pierre ist Witwer, Griesgram und hasst Veränderungen. Weil er seine Wohnung nicht mehr verlässt und nur um seine verstorbene Frau trauert, schlägt seine Tochter vor, er soll sich online bewegen. Das fällt ihm sichtlich schwer bis Pierre ausgerechnet über ein Datingportal stolpert.
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Do
20.00 Uhr Malzhaus, Plauen Thomas Schreckenberger: Ene, mene, muh-wem traust du? Der amerikanische Geheimdienst weiß Dinge über uns, die früher nur die neugierige Nachbarin von nebenan kannte. Anonymität im Internet gibt es nicht mehr. Wenige vertrauen noch Politikern und die ganz Naiven sogar dem eigenen Partner.
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11.00 Uhr Grünfelder Park, Waldenburg Parkkunst- Das OpenAir-Kunstereignis Schöne Künste im Grünen- Faszination Parkkunst. Der Grünfelder
Park bietet Freitag und Samstag viel Platz für die Ideen, Angebote, Experimente verschiedenster Künstler und Händler. 19.00 Uhr Bürgersaal, Zwickau Vorhang auf! Wir stellen die neue Spielzeit vor Wir laden Sie herzlich zur Gala zum Abschluss des Tags der offenen Tür ein, bei der der Generalintendant und die Spartenleiter Stücke, Konzerte und Projekte vorstellen und die Künstlerinnen und Künstler sich mit Kostproben ihres Könnens präsentieren.
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STadtleben veranstaltungen
So
19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Katrin Weber, Tom Pauls & Detlef Rothe: Schwarze Augen oder eine Nacht im Russenpuff Wir wünschen viel Vergnügen! Semjon Alexandrowitsch und sein schießwütiges Faktotum Kusma eröffnen fernab ihrer russischen Heimat, in Deutschland, ein »Etablissement mit besonderem Anspruch«. Die Damen, die sie präsentieren verstehen ihr Gewerbe in jeder Lage.
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20.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau Kino Casablanca: Life, animated (Film & Gespräch) Im Alter von drei Jahren hört ein ge-
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So 16.00 Uhr
H ighlights des monats »
sunder und aufgeweckter Junge namens Owen Suskind plötzlich und ohne Vorwarnung auf zu sprechen. Die Diagnose: Autismus. Durch einen Zufall entdeckt seine Familie Jahre später, dass er in der Welt der DisneyTrickfilme und deren animierten Charakteren lebt.
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Fr
19.30 Uhr Wasserschloß, Klaffenbach Thea Lehmann: Tod im Kirnitzschtal Der erste Sächsische-Schweiz-Krimi von Thea Lehmann! Als sich die Kirnitzschtalbahn rumpelnd und quietschend um die 180-Grad-Kurve am Nassen Grund quälte, kippte der einzige Passagier im hinteren Teil der zwei Waggons zunächst zur Seite, dann auf den Boden. Von dem Mann kam kein Mucks, denn da war er bereits seit drei Minuten mausetot. 19.30 Uhr Malsaal, Zwickau Premiere: Identität/Identity Tanz kann in den verschiedensten Stilen die unterschiedlichsten Geschichten und Bilder erzählen. Deshalb sollen hier TänzerInnen des Ballettensembles einem Laboratorium gleich eigene Arbeiten vorstellen. Sie gewähren überraschende Einblicke in die verschiedenen Persönlichkeiten des internationalen Ensembles. 20.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau Felix Lobrecht:»kenn ick« Felix Lobrecht erinnert sich an
seine Schulzeit in Neukölln zurück. Seinen Humor hat er trotz betrunkener Lehrer, brutaler Mitschüler und dem Leben auf hartem Berliner Beton nie verloren. Zu unserem Glück !
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19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Reiner Kröhnert: Mutti reloaded Der preisgekrönte Kabarettist und Parodist rechnet auch im neuen Programm geschickt mit Größen aus Politik, Show und Wirtschaft ab. Allein mit Hilfe seiner Mimik und Gestik sowie seiner Stimme gelingt es ihm, die »Mutter der Nation« – unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel – perfekt und urkomisch zu imitieren.
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20.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B. Kino Karambolage: Ideocrazy Die Komödie zeigt eine Dystopie der Welt im Jahr 2505, eine geistig degenerierte Gesellschaft steht vor ihrem Ende. Schon heute stehen wir unter dem Einfluss von Konzernen, interessieren uns für Oberflächlichkeiten, unmittelbare Bedürfnisbefriedigung, manche befürchten einen dramatischen Kultur- und Werteverlust? Hilft gegen diese Verdummung nur aktives demokratisches Handeln?
Foto: Ruessl Musikverlag
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So 18.00 Uhr Schumann-Haus, Zwickau
Otto - Holdrio Again!
Schumann Plus VI
Jetzt geht Otto endlich dahin zurück, wo er hingehört und hergekommen ist: auf die Bühne. Und das inzwischen schon im 101. Jahr! Denn Bühnenjahre zählen ja doppelt. Und sein Goldenes Bühnenjubiläum hat er 2015 gefeiert: »Seit 50 Jahren steht Otto auf der Bühne«, das war überall zu lesen. Dabei steht er auf der Bühne eigentlich niemals, zumindest nicht still: Otto springt und hüpft, tanzt und singt, jodelt und brodelt vor Energie. Im Herbst 2017 gehts weiter: Mit seinem neuen Programm »Holdrio Again« tourt Otto wieder durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mit dabei sind viele gute Bekannte wie das Urzeit-Faultier Sid oder Koch-Urgestein Louis Flambée.
Robert Schumann »Der Rose Pilgerfahrt« op. 112. Neun Solisten des MDR-Rundfunkchors unter Leitung von Heiko Reintzsch, der als Professor für Korrepetition an der Musikhochschule Leipzig lehrt, führen Robert Schumanns musikalisches Märchen mit Text des Chemnitzer Dichters Moritz Horn auf. Nach Art eines Liederspiels verband Schumann in seiner 1851 in Düsseldorf entstandenen Komposition Arien, Duette, Männer- und Frauenchöre. Das romantisch anmutende Werk erklingt in der Originalfassung mit Klavierbegleitung. Außerdem wird die unbekannte originale zweihändige Version von Schumanns zweitem Spanischen Liederspiel aus dem Jahr 1849 zu hören sein.
www.kultour-z.de
www.schumannzwickau.de
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9.00 Uhr Neue Welt, Zwickau Pettersson und Findus - Ein Feuerwerk für den Fuchs Ein gefährlicher Fuchs treibt sein Unwesen. Findus meint, es gehört sich nicht, ihn einfach zu erschießen. So erfinden beide ein Knallhuhn und ein angsteinflößendes Gespenst. Als die Nacht hereinbricht, ist alles bereit, den Fuchs zu vertreiben. Ob alles klappt? Ein Spaß für Groß und Klein. 20.00 Uhr Messe, Chemnitz Luke Mockridge: Lucky Man Lukes Generation hat ein Problem. Die Welt steht ihr offen. Aber wie soll man sich entscheiden, in diesem Dschungel der Möglichkeiten? Was passiert nach der Schule? Praktikum, Ausbildung, Studium, Backpacking in Australien oder Surfen in Indonesien? Das Ganze muss ja schließlich auch bei Facebook, Instagram, Snapchat und Co festgehalten werden. Wer soll das denn alles schaffen?
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Sa
14.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau 2. Herbstbaumeln -Ein mitmachfest Die Baugemeinschaft des Historischen Dorfes lädt am Ende der Bausaison ein, die Seele baumeln zu lassen, die Früchte der Arbeit zu begutachten und sich zu freuen über das, was geworden ist! Hier ist noch Baustelle – und das ist gut so. Neues entsteht, Ideen werden Wirklichkeit. Herbstbaumeln heißt, viele der Angebote kannst du erleben, indem Du mitmachst. 19.00 Uhr Bergbaumuseum, Oelsnitz/E. Musik am Turm: Andreas Geffarth Von Rock, Pop, Country, Folk, Disco, Reggae oder Soul: Andreas Geffarth ist ein musikalisches Ausnahmetalent, mit vielen Facetten singt und spielt Lieder die er gern selbst geschrieben hätte.
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14.30 Uhr Bergbaumuseum, Oelsnitz/E. Familien-und Erlebnisführung Grubenlampentour mit Kopflampe und Helm durch’s dunkle Anschauungsbergwerk. Ein Spaß für die ganze Familie. 16.00 Uhr Schumann-Haus, Zwickau Ausstellungseröfnung: Schumann und Luther Robert Schumann, dessen Großvater lutherischer Pfarrer war, besuchte 300 Jahre nach Martin Luthers Besuch in Zwickau die Tertia des Zwickauer Gymnasiums. Auch in der von Schumann redigierten »Neuen Zeitschrift für Musik« ist Luther immer wieder vertreten, sei es als Mottogeber, als Hauptfigur novellistischer Artikel oder in HandschriftenBeilagen. Ein Ausstellung die so manche Parallele aufzeigt. 19.30 Uhr König Albert Theater, Bad Elster Lisa Fitz, Sissi Perlinger & Lizzy Aumeier: Weiber-
power pur! Der Titel sagt alles: Die drei Bühnen-Powerweiber entzünden ein unglaubliches Feuerwerk an Pointen, dass die Lachmuskeln um Gnade flehen. Kein Wunder, wenn drei der erfolgreichsten Kabarett-ComedyFrauen Deutschlands ihr vielseitiges und großartiges Material zusammenwerfen und sich mit dieser gemeinsamen Show einen langersehnten Traum erfüllen.
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19.30 Uhr Neue Welt, Zwickau Baumann & Clausen: Die Schoff Erleben Sie Baumann und Clausen mit Gästen, die Sie noch nie auf einer deutschen Theaterbühne erlebt haben. »Vielleicht bringen wir sogar Ella mit, wenn das mit der Bühnenbreite hinkommt«, freut sich auch Baumann vom Passamt auf das gigantische Jubiläumsprogramm. Eine Live-Show, die nur ein Motto kennt: Lachen bis zum Schluss. 19.30 Uhr TiM, Zwickau Operette: Die schöne Galathée Der Bildhauer Pygmalion liebt seine Statue der Nymphe Galathée. Sie ist unverkäuflich und niemand darf sie zu Gesicht bekommen. Der Kunstmäzen Mydas hat von der Schönheit der Statue gehört und besticht Pygmalions Diener Ganymed, um sich selbst davon zu überzeugen, bevor er sie kauft. Doch Pygmalion jagt den Kunstsammler zur Tür hinaus.
Ein Dichter und seine Ehefrau bewohnen in aller Abgeschiedenheit ein Landhaus im viktorianischen Stil und führen dort ein zurückgezogenes Leben. Sie versucht das Haus zu verschönern und hat viel Zeit und Arbeit in dessen Restaurierung gesteckt. Als eines Tages ein Fremder vor ihrer Tür steht und sie kurz später auch noch von dessen Ehefrau Besuch bekommen und ihr Mann die beiden dazu einlädt, bei ihnen einzuziehen, wird die Innigkeit ihrer Beziehung gestört. Als sie in den Sachen der Besucher ein Foto ihres Mannes findet und ihrem Mann davon erzählt, fragt dieser sie nur, was sie im Gepäck der Besucher zu suchen hat. Sie glaubt nun, dass sich ihr Mann und die Besucher bereits von früher kennen. Dann tauchen auch noch unangekündigt die beiden Söhne ihrer Besucher auf... Regie führte Darren Aronofsky, der auch das Drehbuch zum Film schrieb. Javier Bardem und Jennifer Lawrence übernehmen die Rollen des Dichters und seiner Ehefrau. Die unerwarteten Gäste des Paares werden von Ed Harris und Michelle Pfeiffer gespielt, Domhnall Gleeson und sein Bruder Brian übernehmen die Rollen ihrer Söhne.In weiteren Rollen sind Stephen McHattie und Kristen Wiig zu sehen.
Ab 14. September im Kino
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14.00 Uhr Kunstsammlungen, Zwickau Sprach-Workshop: Im Bodensatz lesen! Boden ist überall! Vor allem liefert er Stoff für eigene Gedichte und Geschichten. Dafür werden in der Ausstellung und im Museumsgar-
20.00 Uhr Alte Brauerei, Annaberg B. Die Seiten-Quizshow: Part2 Ausgehwütige, Wissensdurstige und Besserwisser, zieht Euch warm an, holt die Kinder von der Straße, verriegelt Fenster und Türen, deckt Euch mit Bier und Lexika ein - denn das berüchtigte Seitenquiz hält zum zweiten mal Einzug in die Alte Brauerei!
19.30 Uhr Vogtlandtheater, Plauen Premiere: Cyrano de Bergerac Er ist ist ein herausragender Fechter und Poet, doch er hat eine überdimensional große Nase. So entstellt wagt er es nicht, seiner Cousine Roxane seine Liebe zu gestehen. Diese liebt Christian de Neuvillette. Jedoch fehlt dem Schönling geistiger Witz und so beschließt Cyrano, ihm bei seiner Werbung um Roxane zu helfen.
Mother
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ten Boden-Wörter gesammelt, Methoden des kreativen Schreibens erprobt und die Sprachschätze mit Erdfarben illustriert.
Foto: Paramount Pictures
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Mo 20.00 Uhr Stadthalle , Zwickau
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Filmpalast Astoria Zwickau: Poetenweg 6-8, Telefon 0375/ 35 36 41 0, www.zwickau.filmpalast-kino.de 09 17
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Foto: Tom Schulze
Foto: Reinhard Riedel
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Strassenfest: EigenArt
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Modell-Hobby-Spiel
Hereinspaziert, hereinspaziert: es ist Zeit für das nächste Straßenfest EigenArt. Auch in diesem Jahr laden die Stadtmission Zwickau, das Christliche Sozialwerk, die Lebenshilfe Westsachsen und das Diakoniewerk Westsachsen zum Kulturfest für Menschen mit und ohne Behinderung ein. Passend zum Motto »Was für ein Zirkus!« verwandeln große und kleine Artisten, Schauspieler, Musiker und Tänzer den Hauptmarkt in ein Zirkuszelt und eröffnen das Bühnenprogramm. Wer möchte, kann sich dann selbst als Zirkuskünstler ausprobieren: auf einer Kugel laufen, über’s Seil balancieren oder auf einer großen Wippe zu zweit das Gleichgewicht suchen. Seien Sie dabei wenn es heißt: Manege frei - Der Zirkus kommt !
Dampftag feiert starke Dame! Sachsens größte funktionstüchtige Dampfmaschine wird am 17. September gefeiert. Schon zum 9. Mal treffen sich Familien und Technikfreunde im und am Museum. Während die einen den Dampftag nutzen, um die Dampfmaschine hautnah und in Aktion zu sehen und Dampfmaschinenmodelle zu bestaunen, wollen andere das abwechslungsreiche Fest zum Dampftag nicht verpassen. Von 10 - 17 Uhr sind die Gäste unter anderem zu Bulldogund Kremserfahrten eingeladen, können Modellbauer mit ihren Schätzen erleben und viel Spaß haben. Die Dampfmaschine mit ihren 1500 PS , eine starke Dame, wird übrigens im Ein-StundenTakt in Betrieb sein.
Anschauen, Kennenlernen, Ausprobieren: Die »modell-hobby-spiel« auf der Leipziger Messe bietet vom 29. September bis 1. Oktober 2017 das ultimative Vergnügen für Familien und Kinder, Tüftler, Spieler, Technikliebhaber, Do-ityourself-Fans und für alle, die ihr kreatives Potenzial entdecken möchten. Auf fast 100.000 Quadratmetern Fläche findet jeder einen realen oder virtuellen Spielplatz für sein ganz persönliches Hobby. Auch in ihrer 22. Auflage lockt die »modell-hobby-spiel« mit Premieren, Aktionen, Wettkämpfen sowie Partystimmung und bietet den deutschlandweit größten »Spielraum«. Neu ist das Thema Hobby 4.0 mit Robotik, 3D-Druck, CNC-Fräsen, Lasergravur und digitaler Technik – quasi als Update für den Modellbauer.
www.stadtmission-zwickau.de
www.bergbaumuseum-oelsnitz.de
www.modell-hobby-spiel.de
sport & freizeit
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9.00 Uhr Crosstrecke, Culitzsch Monster Energy Cross Finals 2017 160 Fahrer treten vom 1.-3. September an, um die schnellste Motocross-Serie Deutschlands zu küren. 13.30 UhrSchlobigpark, Zwickau Sonnenblumenfest Beim siebten Sonnenblumenfest der sächsischen Krebsgesellschaft erwartet Sie ein Tag voller Information, Spiel, Spaß - und das alles für einen guten Zweck. Neben Informationen über die Krankheit gibt es an diesem Tag eine Reihe von Aktivitäten, die um und auf der Zwickauer Mulde für Groß und Klein zur Verfügung stehen.
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17.00 Uhr Sporthalle Dittesschule, Zwickau Sport-AG: Kids&Teens Der Gasometer lädt zum Spiel- und Sportangebot in
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die Sporthalle der Ditteschule. Im Wechsel gibt es das Sportangebot mit Fußball und Volleyball. Eintritt ist wie immer frei.
Parteien hier im Landkreis Euren Fragen. Vor allem die Bereiche Bildung, Jugend, Soziales und Kultur stehen dabei im Fokus.
die Sporthalle der Ditteschule. Im Wechsel gibt es das Sportangebot mit Fußball und Volleyball. Eintritt ist wie immer frei.
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18.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau Trommelworkshop für Erwachsene Jeder Mensch hat ein Rhythmusgefühl, das ist angeboren. Der Musiker und Musikpädagoge Andreas Nordheim zeigt, dass es Spaß macht, wenn gemeinsame Rhythmen entstehen und Spieltechniken erlernt werden. Für die Instrumente sorgt Andreas Nordheim.
Sa
19.00 Uhr Goldne Sonne, Schneeberg Vortrag: Zivilgesellschaft Als eine Art historischer Abriss versucht der Vortrag, eine Bestandsaufnahme unserer Gesellschaft als Zivilgesellschaft zu geben und dabei Sachsen im Besonderen zu betrachten. Wie ist der demokratische Zustand im Lande? Was braucht eine Gesellschaft, die nicht auf autoritäre Strukturen baut, sondern ein weltoffenes und auf die Persönlichkeit des Einzelnen gerichtetes Leben zum Ziel hat?
10.30 Uhr Golfclub, Zwickau 12. Charity Kiz Cup Jedes Jahr nahmen rund 100 Golfer aus ganz Deutschland am Turnier teil – mittlerweile mehr als 1.000 Teilnehmer. Neben der 3-Tagesausfahrt zum Mündeltreffen finanziert der KiZ e.V. aus den Erlösen des Golfturnieres Schulanfängerausstattungen, Schwimmlernkurse, Autoführerscheine, Einkleidungen zu Jugendweihen, Stipendien am Konservatorium oder Möbeleinrichtungen für Wohngruppen.
18.00 Uhr Sportforum»Sojus« Eckersbach, Zwickau Stundenlaufserie Heute startet bereits der 5. Lauf der diesjährigen Stundenlaufserie. Veranstalter ist wie auch im Vorjahr der SV Vorwärts Zwickau e.V.
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Do
14.00 Uhr Hauptmarkt, Zwickau Wahl-O-Mat- »Kleben statt Klicken« Auf großen Plakaten befinden sich über 30 Thesen aus verschiedenen Politikfeldern. Die Bürgerinnen und Bürger können durch das Kleben der farbigen Punkte ihre Zustimmung und Ablehnung zum Ausdruck bringen und miteinander in die Diskussion kommen. 19.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau Wahlforum Kurz vor den Bundestagswahlen 2017 stellen sich die Spitzenkandidaten der
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So 10.00 Uhr Bergbaumuseum, Oelsnitz/E.
STadtleben veranstaltungen
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11.00 Uhr Schwanenteichgelände, Zwickau Zwikkifaxx Jetzt gehts wieder richtig rund und das im wahrsten Wortsinne! Denn wer es einmal rundherum um den Zwickauer Schwanenteich schafft, hat alles einmal gesehen. In diesem Jahr gibt es schon die achte Auflage des größten Kinder- und Familienfestes der Region.
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17.00 Uhr Eisstadion, Crimmitschau Eishockey: Eispiraten Crimmitschau vs.EVL Landshut Bevor es richtig ernst wird, wollen sich die Piraten noch richtig fit machen und laden die Landshuter zum Sparring in den Crimmitschauer Piratenhort.
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17.00 Uhr Sporthalle Dittesschule, Zwickau Sport-AG: Kids&Teens Der Gasometer lädt zum Spiel- und Sportangebot in
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19.00 Uhr Stadion Zwickau, Zwickau Fussball: FSV Zwickau vs. 1. FC Magdeburg Ein Spieleklassiker erwartet die Rot-Weißen, die sich über zahlreiche Fans freuen! Die Mannen aus dem Norden fordern Punkte, doch so leicht wollen es ihnen die Zwickauer natürlich nicht machen. 20.00 Uhr Eisstadion, Crimmitschau Eishockey: Eispiraten Crimmitschau vs. Tölzer Löwen Zum Start der regulären Saison kommen die lieben Nachbarn aus dem Süden zu Besuch. Doch zum Kaffeeklatsch wird wahrlich nicht geladen. Die Piraten hoffen auf Unterstützung.
20.00 Uhr Eisstadion, Crimmitschau Eishockey: Eispiraten Crimmitschau vs.Ravensburg Towerstars Und schwups sind wir schon wieder mitten im Saisontrubel. Heute zu Gast die »alten« Bekannten aus Ravensburg.
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14.00 Uhr Stadion Zwickau, Zwickau Fussball: FSV Zwickau vs. Werder Bremen II Ein hartes Stück Arbeit liegt vor den RotWeißen wollen sie doch diesmal gleich zu Beginn der Saison ordentlich punkten. Unterstützung ist gefragt! 17.00 Uhr Sporthalle Neuplanitz, Zwickau Handball: BSV Sachsen
vs. SG 09 Kirchhof Unsere Damen vom BSV bekommen Besuch von der Spielgemeinschaft Kirchhof. Doch Gastgeschenke sind keine geplant, denn die wichtigen Punkte sollen natürlich in Sachsen bleiben!
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20.00 Uhr Eisstadion, Crimmitschau Eishockey: Eispiraten Crimmitschau vs. ESV Kaufbeuren Im Piratenhort brodelt es gewaltig wenn die Bayuwaren mal wieder nach Punkten lechzen. Aber nicht mit den eisigen Piraten, die Blasen zum Angriff.
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14.00 Uhr Stadion Zwickau, Zwickau Fussball: FSV Zwickau vs. SC Paderborn Auf zahlreiche Unterstützung durch ihre Fans hoffen die Rot-Wießen bei ihrem Match gegen die Jungs aus Paderborn, denn die wichtigen Punkte sollen natürlich in Zwickau bleiben. 16.00 Uhr Sporthalle Mosel, Zwickau Rollstuhlbasketball: BSC Rollers Zwickau vs. Thuringia Bulls Auch die Rollers starten in eine neue Saison und das Ganze gleich mit einem Megakracher. Zum Saisonauftakt fordern die Bulls Tribut, mal sehen wie die Rollers parieren.
Foto: Wolfgang Schmidt
Foto:Reinhard Tommy Giesel Foto: Riedel
Foto: Marcel Schaar Foto: Sven Grundmann Foto:Alice ACPArmfield
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Sa 9.00 Uhr Campus Scheffelberg, Zwickau
Tag der Bildung Wer es im Leben mal zu etwas bringen will, so sprachen einst Uroma und Uropa, muss vor allem eines tun: aufstehen, los laufen und sich kümmern. Worum eigentlich? Darum, dass die Zeit nach dem Schulabschluss eine schöne wird, und der Übergang ins Berufsleben möglichst komplikationslos gelingt. Und damit genau dies auch so wird, veranstalten Zwickauer Arbeitsagentur, Landkreis und Stadt Zwickau, Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Westsächsische Hochschule Zwickau, Sächsische Bildungsagentur den »Tag der Bildung – Sprungbrett Zukunft 2017« auf dem Campus Scheffelberg. Am Sonnabend, 16. September, erfahren interessierte Schüler zwischen 13 und 18 Jahren, von 9 bis 14 Uhr, dass die Beschäftigung mit der beruflichen Bildung durchaus Spaß machen kann. Mehr als 70 regionale Unternehmen und Einrichtungen informieren über Ausbildungsberufe in
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dies & das
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Sa
8.00 Uhr Hauptmarkt, Zwickau Samstagsmarkt Ab sofort findet der Markt jeden Samstag in der Zeit von 8 bis 13 Uhr auf dem Hauptmarkt am Schumanndenkmal statt. Eine kleine ausgewählte Schaar von Händlern präsentiert frische Fleisch- und Wurstwaren, Fischspezialitäten, Backwaren sowie saisonales Obst und Gemüse.
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11.00 Uhr Bergbaumuseum, Oelsnitz/E. Führung durch die Sonderausstellung Industrielandschaften Erleben Sie westsächsische Industriegeschichte im Spiegel der Kunst. Ausstellung noch bis 5. November.
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Sa
ganztags Hauptmarkt, Zwickau Historisches Markttreiben wie zu Schumanns Zeiten In liebevoll dekorierten Ständen bieten Händler Handgefertigtes, Gaukler, Artisten und Moritatensänger wissen die Gäste mit zeittypischen Späßen zu unterhalten. Handwerker gewähren einen in-
beinahe allen Branchen – auch die Hochschulausbildung ist ein Thema. Künftige Azubi bekommen ein buntes »Rund-um-Paket« für die Ausbildungssuche, das Bewerbungsschreiben und das Vorstellungsgespräch geboten. Wer sich noch nicht sicher ist, wo die eigene berufliche Reise hingehen soll, kann sich beim Interessenparcours ausprobieren. Neben den vielen Gesprächsmöglichkeiten mit Arbeitgebern und Vorträgen zur Berufsorientierung gibt es außerdem ein buntes Rahmenprogramm. Dem Racing-Team der Westsächsischen Hochschule kann über die Schulter und in einige Autos geschaut werden, ebenso stehen zwei Laborhallen zum Besichtigen offen, und Mähdrescher, Krankenwagen und das Infomobil der Polizei warten auf Interessierte. Wie es ist, sich im Alter zu bewegen, erfahren die, die Gerd, den Alterssimulationsanzug, anprobieren. Wer Fotos für die Bewerbungsmappe braucht, kann sich von einer Stylistin typgerecht stylen und von einem Fotografen ablichten lassen. Vorbeikommen lohnt sich unbedingt!
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Weiterbildungstag Lust auf kaufmännische und technische Weiterbildung oder den Meisterbrief im Handwerk? Die Handwerkskammer Chemnitz öffnet von 10 bis 15 Uhr ihre Meister- und Fortbildungskurse für alle, die sich über Kursinhalte informieren, mit Dozenten oder Kursteilnehmern ins Gespräch kommen wollen. Neben den betriebswirtschaftlichen Kursen laden auch die Kurse der Kfz-Techniker, Metallbauer, Installateure und Heizungsbauer, Elektrotechniker, Informationstechniker, Tischler, Maler und Lackierer zum Mitmachen und Zuschauen ein. Die Experten der Handwerkskammer informieren zu Fördermitteln, Kursinhalten und zeigen Werkstätten und Seminarräume. Übrigens: Die Weiterbildungen werden regelmäßig auch von Nichthandwerkern besucht. www.hwk-chemnitz.de/weiterbildungstag
www.facebook.com/tagderbildung
terssanten Blick hinter die Kulissen ihrer Zunft und für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt.
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10.00 Uhr smac, Chemnitz Familientag im smac Archäologie erleben! Auf dem Außengelände des smac entdecken Kinder und Jugendliche gemeinsam mit ihren Familien alte Techniken und Handwerke. Im Mittelpunkt stehen dieses Jahr Aktionen und Vorführungen zur Jungsteinzeit in Sachsen (5.500 - 2.200 v. Chr.).
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10.00 Uhr Goldne Sonne, Schneeberg Kindertheater &
Sa 10.00 Uhr HWK, Chemnitz
Märchenzeit Fischer Hein fängt einen riesengroßen Fisch. Er freut sich riesig, denn so etwas ist ihm in seiner ganzen Fischerlaufbahn noch nie untergekommen. Der Fisch kann sprechen und bittet Hein ihm das Leben zu schenken.
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18.00 Uhr Innstadt, Glauchau Herbst-Sternennacht Viele Händler lassen sich etwas Besonderes für Ihre Gäste einfallen. Auf der Bühne wird den Besuchern eine abwechslungsreiche Unterhaltung mit Musik, Tanz und Modenschau geboten. Die kleinen Gäste können Lampions basteln und diese gleich zum Lampionumzug ausprobieren. Verschiedene kleine Aktionen im Innenstadtbereich und auf dem Markt bereichern den Abend.
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Fr 13.00 Uhr Kulturhaus, Aue
Gesundheitsmesse Gesundheit ist ein wertvolles Gut. Wer Wert auf seelisches und körperliches Wohlbefinden legt und die richtige Balance zwischen Arbeitsleben und Freizeit finden will, kann selbst aktiv werden. Das Gesundheitsnetzwerk ERZgesund präsentiert am 29. September die erste regionale Gesundheitsmesse für das »Besser-Leben-Gefühl«. Von 13-17 Uhr können Sie ganz sicher bei 40 Austellern aus der Gesundheitsbranche Angebote entdecken, die Ihnen helfen werden, ausgewogen zu leben. Ob bei Fachvorträgen, Sport- oder Tanztherapie, Yogatechniken, Entspannungsübungen, Ernährung, Prävention oder einem ergonomisch eingerichteten Arbeitsplatz – wählen Sie für sich aus der Vielzahl von Angeboten das für Sie passende aus. www.erz-gesund.de/messe
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E I N S T U R M Z I E H T W I E D E R ü B E R ' S L A N D / / Deutschrock ist tot. Dachten wir auch! Doch seit Wiesner wissen wir: Deutschrock ist nicht am Ende, er hatte nur eine Sinnkrise. Und dann kam ein Typ aus Thüringen und hauchte ihm neues Leben ein... 09 17
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stADtLeben K U N S T & K U LT U R
WIESNER »
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ach der Tour ist vor der Tour, zumindest wenn man, wie der Meeraner Multiinstrumentalist Mazze Wiesner, fast das ganze Jahr auf Achse ist. Wir treffen den sympathischen Allrounder kurz nach der Rückkehr von seiner Sonnenparadiestour in seiner Tüftelhöhle im sächsischen Meerane. Dabei war dem 1984 in Jena geborenen Mazze - ja natürlich heißt er Matthias, aber so nennt ihn nicht mal seine Mama - Wiesner eigentlich ein gänzlich anderer Weg vorgezeichnet. Fußballer sollte er werden, der Bub und am besten bei Carl Zeiss Jena, eh klar. Man mag sich die elterliche Enttäuschung vorstellen, als der Spross die vielversprechende jugendliche Sportlerkarriere zugunsten seiner Leidenschaft für die Musik aufgab. Das erklärt allerdings auch, warum Mazze Wiesner erst im Alter von 15 Jahren anfing, sich intensiv mit Musik zu beschäftigen. Dem anfänglichen »Getrommel« in der zumindest namentlich wohlklingenden Schülerband »Die sibirischen Wölfe« sollten bald weitere Instrumente folgen. Allesamt im Selbststudium angeeignet und dennoch nicht weniger akribisch und gekonnt in ihrer Umsetzung. Unter anderem spielt der Autodidakt Gitarre, Bass und Klavier und selbstverständlich haut er auch heute noch ordentlich auf Pauke, Snare und Toms. »Wir wollten die Welt erobern, naiv, wie wir damals waren«, erinnert er sich lachend, »Wir dachten, das geht doch schnell.«
rocK´n´ roll , Was sonst Fast 20 Jahre später ist er der Einzige, der von der damaligen Viererbande der Musik tatsächlich treu geblieben ist und es für sich wahr gemacht hat, davon leben zu können. Leicht war es sicher nicht immer. Aber das nimmt er nachträglich gelassen. »Mittlerweile habe ich das große Glück, mir nur noch gute Jobs leisten zu können, die mir allesamt auch wirklich Spaß machen. Es war immer mein Bestreben, dass ich nicht auf eine Bühne gehen muss und sage: Um Gottes willen, was tust du hier überhaupt? Zum Glück war das auch früher nur sehr, sehr selten der Fall. Dann hieß es Augen zu und durch mit sturem Blick auf die Gage, weil man das Geld einfach brauchte.« Unterdessen sind nicht nur die Jobs besser bezahlt, die Auftraggeber schätzen sein Können und beauftragen ihn auch immer häufiger mit der künstlerischen Leitung von größeren Projekten. So zeigt sich der 33-Jährige unter anderem verantwortlich für die bekannte Rod Steward Hommage-Show »Mr. Rod«, die weltweit gut gebucht ist, weshalb er selbst auch viel unterwegs ist. Die von Stewards Management offiziell autorisierte Show feierte 2014 in Singapur Premiere und gastierte erst kürzlich in Dubai, Abu Dhabi und Stockholm. Ein klassisches Hochschulstudium der populären Musik und Musikwissenschaften hat der Vollblutmusiker übrigens nicht absolviert. Dennoch, zur »Beruhigung« seiner Familie entschloss er sich zu einem »Nebenbei«-Studium der Musikpädagogik. Parallel war er allerdings auch weiterhin auf Achse, um seiner eigentlichen Passion nachzugehen, dem Livespielen.
Schon damals konnte er gut davon leben. Bis 2016 unterrichte er zudem an zwei Tagen der Woche in Chemnitz, als Gitarren- und Musiklehrer. Zeitlich wurde es ihm dann leider zu eng. Der notwendige kreative Freiraum kam einfach zu kurz. Klar seien Lehrverhältnisse der beliebte »doppelte Boden« aller Freiberufler, so Wiesner. Dennoch, er kappte das Seil und suchte den Freiflug. Mit Erfolg, für dieses Jahr ist der Papa zweier Töchter bereits komplett ausgebucht. Rund 200 Gigs spielt er im Jahr, Probenarbeiten, Zeiten für kreatives Arbeiten und Organisation nicht mit eingerechnet. Er liebt es auf der Bühne zu stehen, im Scheinwerferlicht und ja, es ist ihm wichtig, dass »die Leute, die das hören, es geil finden und wir eine geile Zeit zusammen haben, dass sie sich gut entertaint fühlen und das wir das Haus rocken keine Frage.« Es ist immerhin sein Job. »Aber am Ende des Tages kommt man nach Hause, ist ein ganz normaler Mensch und ist froh und dankbar, wenn das ›nervende‹ Kind auf einen zugerannt kommt und einen ›abknutscht‹ und sich freut, dass man wieder da ist. Und klar denkt man manchmal, so‘ne Stunde Schlaf wäre schon schön, aber scheiß drauf! Das Leben ist schön! Das erdet ungemein.«
lIeblIngsKInD: WIesnerrocK Seit 2015 verwirklicht der sympathische Workaholic nun auch seinen persönlichen, kreativen Traum. Wiesner heißt das Projekt und wie der Name schon vermuten lässt, steckt auch Wiesner drin. Es ist das erklärte Lieblingskind des Mittdreißigers. Anfang Juli erschien mit »5 vor 12« bereits das zweite Album der Formation. Hatte Mazze beim Debüt »unbenutzt« noch alle Instrumente selbst eingespielt, konnte er sich bei den aktuellen Aufnahmen auf seine ebenfalls hervorragenden Mitmusiker verlassen. Insgesamt gab der Perfektionist den Bandmitgliedern mehr musikalischen Freiraum. So entstanden rund die Hälfte der Songs im Rahmen eines klassischen Bandkonzepts, sind also live gewachsen und wurden auch von der gesamten Band eingespielt. Diesen kreativen »Flow«, wie er ihn nennt, hört man deutlich. Ebenso wie die straffere Tonart, die dem Album aber wirklich gut bekommt. Aber Mazze wäre nicht Mazze, wenn er nicht weiterhin sämtliche kreativen Fäden in den Händen halten würde. Er gibt schon ganz klar vor, wohin die Reise gehen soll und das heißt im konkreten Fall: Wiesnerrock. Wiesner überzeugt mit musikalischer Bandbreite; nimmt Anleihen im Blues, Soul und dem expressiven Sound der Siebziger. Aber egal, welche Tonart die Jungs anschlagen, die Musik ist richtig gut. Kantig und rau und doch jederzeit in sich stimmig. Der gebürtige Thüringer weiß eben, wo er herkommt und er weiß vor allem, wo er hin will.
Wiesner Das sind: Bruno Rockstroh (Schlagzeug), Stephan Janson (Keys); Marco Jeske (Gitarre); Christian Trautmann (Bass); Mazze Wiesner (v.l.o. beginnend) 09 17
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»5 vor 12«, ein Album und vor allem ein Statement Während man beim Einstieg in das Album mit »Leb dein Leben« noch verwundert darüber sinniert, ob es einem gefällt oder nicht, ist man zumindest schon mal definitiv wach. Denn die schnellen, treibenden Gitarren lassen keinen Zweifel daran, hier wird gerockt. In Sachen »breites Brett« übernimmt »Wenn nichts mehr bleibt« den Staffelstab nahtlos und führt doch den Hörer zeitgleich in viel filigranere Melodien, die gut mitsingbar einen echten Hitcharakter vermitteln. Nebenbei ist das Stück wirklich gut orchestriert und spielt beherzt zwischen den Genres. Interessant wird es ab Song Nummer drei, denn wer bis dato noch unsicher verharrte und der aufsteigenden Euphorie Einhalt gebieten wollte, kann sich spätestens jetzt entspannt zurücklegen. Die Jungs wissen definitiv, was sie tun. Und während Wiesner die Sonne und den Mond besingen, liefert »Und Du« den ultimativen Beweis dafür, warum sich ein Weiterhören der Scheibe für uns lohnt.Denn gerade zur Mitte hin nimmt das Album noch mal richtig Fahrt auf und offenbart den einen oder anderen Song mit echten Hitqualitäten. Unsere persönlichen Anspieltipps sind sicher »Ein Sturm zieht wieder übers Land«, ein Song, der sich schlicht mit: »gut, dass es mal einer anspricht« beschreiben lässt und dabei wunderbar im Ohr bleibt sowie das wirklich gut pointierte »Das Beste«.
Kompass verlost drei exklusive Packages mit jeweils 2 Eintrittskarten für den Tourauftakt am 3. November 2017 im Alten Gasometer in Zwickau sowie je eine CD des aktuellen Albums »5vor 12«.
In seinen Texten spricht Mazze Wiesner über Alltägliches, über Dinge, die ihn bewegen, die er sieht und wahrnimmt. Dabei ist er stets gerade heraus, teils kritisch, oft gewitzt, manchmal mahnend, doch ohne mit erhobenem Zeigefinger vorgefertigte Denkstrukturen in die Köpfe seiner Hörerschaft pflanzen zu wollen. Und, ohne sich in wohlklingenden Floskeln oder Belanglosigkeiten zu verlieren. Erfrischend angesichts des aktuellen Überangebots von poetisierenden Deutsch-Pop-Barden. »5 vor 12« ist bei allem Realismus dennoch positiv gemeint, denn für Mazze Wiesner ist klar: Es bleibt noch Zeit etwas zu verändern, sich der Resignation entgegenzustellen. Das liegt wohl in seiner Natur. »Ich schau halt nicht zurück, ich geh nach vorn.« Und wem beim zugegeben etwas plakativ wirkenden Titel des Albums »5 vor 12« noch immer ein leichtes Schmunzeln um die Mundwinkel spielte, dem wird spätestens nach dem zweiten Hören des Albums klar: Es war wirklich höchste Zeit für dieses Werk. Am 3. November starten Wiesner die Tournee zur aktuellen Scheibe und eröffnen den Konzertreigen, der sie wieder einmal quer durch die Republik führen wird, standesgemäß im Alten Gasometer in Zwickau.
Text: JoKri
Fotos: Wiesner
Info: www.mazzewiesner.com
Verlosung auf Seite 86
»Lebt euer Leben, habt euch lieb und schüttelt die Haare.«
Sonnenparadiestour 2017 Auch live sind die Jungs von Wiesner definitiv eine Klasse für sich.
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Stadtleben K unst & K ultur
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Hommage à Ekkehart Rautenstrauch Ein deutsch-französischer Künstler aus Zwickau
Identität/Identity Moderierte Tanzminiaturen von Mitgliedern des Ballettensembles Ekkehart Rautenstrauch li.: Mit Geige, 2004 re.: Wetterleuchten, 2002
»Schauen, aber so, wie man Klängen nachhört! Dann kann man vielleicht das körperliche Berühren, das greifbare Fassen von immateriellen Formen erfahren.« Ekkehart Rautenstrauch (1941-2012) Mit dieser Ausstellung kehrt Ekkehart Rautenstrauch, dessen Werke u. a. in mehreren französischen Museen gezeigt wurden, in seine Geburtsstadt – nach Zwickau – zurück. Zu sehen sind mehr als sechzig Werke, von denen die frühesten ins Jahr 1964 datieren, die jüngsten ins Jahr 2011. Die Bandbreite der Arbeiten reicht von Malerei über Grafik und Fotografie bis hin zu Collagen und Videokunst. In seinen Arbeiten versuchte Rautenstrauch, Musik und Malerei zu vereinen. So wie Töne, Rhythmen und Klänge sich zu einem Klangraum fügen, so sollte auch in seiner Kunst mit Farben, Zeichen und Bewegung ein »Bildraum« entstehen. Die Musik spielte in allen seinen Bildern und Kunstwerken eine große Rolle: Sei es bei der Videomusik-Arbeit »Brachland«, seiner künstlerischen Interpretation von Johann Sebastian Bachs »Goldberg-Variationen« oder auch nur in Form von in seine Werke hineinkomponierten, unzähligen Notenzitaten moderner Komponisten. So sind manche Arbeiten durchaus auch als Klangkompositionen zu sehen.
Um die Plastizität seiner Bilder zu erhöhen, begann Rautenstrauch schon sehr früh, seinen Bildern Schnüre, Seile, Holzlatten und Plastikfiguren vorzulagern. Gern arbeitete er auch mit dem Mittel der Stereoskopie, um ein virtuelles Raumerleben zu ermöglichen. Sehkästen und »Sehbetrachter« (observateurs stéréoscopiques), mehr Plastik als Sehhilfe, wurden aufgestellt; faszinierende Bilder entstanden. Doch auch ohne diese visuellen Hilfsmittel blieben die Arbeiten komplex und ungewöhnlich, gingen über das Gesehene hinaus. Nach seinen Jahren in Paris begann Ekkehart Rautenstrauch in der Natur zu arbeiten. Er analysierte die Strömungen in der zeitgenössischen Kunst, fing an die eigene künstlerische Position kritisch zu hinterfragen. Hinzu kam die Lehrtätigkeit an der Kunstakademie in Nantes und später an der Hochschule für Architektur. Der ständige intellektuelle Austausch mit jungen Studenten wirkte sich auf seine eigene Tätigkeit befruchtend aus. Ausstellungsdauer: bis 24. September 2017
Text: Kulturamt Zwickau
Fotos: H. Rautenstrauch, Dr. Th. Rautenstrauch Info: www.galerie-zwickau.de
Tanz kann in den verschiedensten Stilen die unterschiedlichsten Geschichten und Bilder erzählen. Der Reichtum und die beständige Weiterentwicklung des Tanzes lässt sich besonders eindrücklich an Abenden wahrnehmen, die mehrere Arbeiten zusammenbringen. Deshalb sollen hier Tänzerinnen und Tänzer des Ballettensembles einem Laboratorium gleich eigene Arbeiten vorstellen. Dies eröffnet den Tanzsolisten die Möglichkeit, ihr Betätigungsfeld zu erweitern, sich selbst auszutesten und aus sich heraus Bewegungen und Ausdrucksformen zu kreieren. Sie gewähren überraschende Einblicke in die verschiedenen Persönlichkeiten des internationalen Ballettensembles. Dabei sind eine große Vielfalt an Themen, überraschende Experimente, kluge Szenen und sinnliche Höhepunkte im »kleinen Format« zu erwarten. Die begleitende Moderation eröffnet Einblicke in die Welt des Tanzes und stellt verschiedene Identitätskonzepte vor. Die Premiere dieses Tanzabends findet in Zwickau am 15. September um 19.30 Uhr im Malsaal statt. In Plauen ist Identität/ Identity weiterhin auf der Kleinen Bühne zu sehen.
www.theater-plauen-zwickau.de Theater Zwickau 0375 27 411 4647/4648 Vogtlandtheater Plauen : 03741 2813 4847/4848 09 17
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JULIA ENGELMANN IM INTERVIEW //
Sie ist Pop-Poetin und Stimme ihrer Generation. Fünf Minuten – mehr Zeit hat Julia Engelmann nicht gebraucht, um 2014 ein Millionenpublikum für sich und ihre Texte zu begeistern. Mehr als 10 Millionen Mal wurde ihr Video »Ein Tages, Baby« als Mitschnitt ihres Auftritts beim Bielefelder Hörsaalslam 2014 geklickt, geliked und geteilt.
Inzwischen ist das Multitalent die erfolgreichste deutsche Poetry-Slammerin. Drei Bücher hat sie veröffentlicht, jedes davon war auf der Spiegel-Bestsellerliste. Das »Baby« aus »Eines Tages, Baby« ist zur Signatur geworden. Sie schafft es immer wieder den Nerv der Zeit genau zu treffen. Im Jahr 2015 beschließt sie, live auf Tournee zu gehen – aus 6 Shows mit insgesamt 2000 Zuschauern werden 60 Shows mit insgesamt 40.000 Besuchern. Im Frühjahr 2017 ging Julia mit ihrem erfolgreichen Programm »Eines Tages, Baby -Upgrade« erneut auf große Tournee in Deutschland, Luxemburg und der Schweiz. grapefruit Neben dem Slammen gilt ihre Leidenschaft der Musik und der Schauspielerei. Genau, Julia singt und spielt Gitarre! So stellte sie Anfang 2017 ihr selbstgeschriebenes Lied-Gedicht »Grapefruit« online, das in kürzester Zeit über 590.000 Mal geklickt wurde. Mit ihren tiefgründigen Texten hat sich die gebürtige Bremerin bereits in den Herzen ihrer Fans verankert. Bei ihren gefeierten Bühnenauftritten bringt sie das Publikum zum Lachen und rührt es gleichzeitig zu Tränen. Wir konnten mit der Pop-Poetin ein ganz persönliches Gespräch über kulinarische Vorlieben, ihre Vorbilder und Familienbande führen. 09 17
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IM INTERVIEW »
Kulinarisch gesehen polarisiert die Grapefruit ungemein, die einen hassen ihre Bitterstoffe, die anderen lieben sie. Hast Du sie vielleicht deshalb als Leitthema Deines aktuellsten Lied-Gedichtes gewählt? Julia engelmann: Ich esse Grapefruit deshalb so gerne, weil mein Opa aus Versehen mal Grapefruit gekauft hat, als er Orangen kaufen wollte (lacht). Dann hat er sie so höflich aufgeschnitten, dass ich nicht Nein sagen wollte und es hat mir so gut geschmeckt, dass ich sie seitdem mag. Und mein Lieblingsbuch von Yoko Ono heißt »Grapefruit«, auch daher kommt, dass ich sie so gerne mag.
Du transportierst Deine Gedichte und Gedanken sowohl schriftlich, malerisch als auch musikalisch. Welche künstlerische Seite hast Du zuerst an Dir entdeckt? Ich erinnere mich, dass ich schon ganz früh immer mit meiner Oma zusammen gemalt habe und einen Aquarellmalkurs besucht habe. Auch daran, dass ich Kunst in der Schule richtig gerne mochte.
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Gedichte haben aber auch bei uns schon immer eine wichtige Rolle gespielt. Also das Schreiben und Worte mochte ich auch schon immer gerne. Da kann ich gar nicht ganz genau sagen, was da zuerst kam. Klavier gespielt habe ich auch schon relativ früh.
Auch Social Media ist ein Kanal, den Du sehr aktiv nutzt. Muss man das heutzutage tun, um vor allem auch junge Menschen von Literatur zu begeistern? An Social Media ist schön, dass ich morgens aufstehen und denken kann: »Ach, heute fühl´ ich mich nach dem Gedicht!« und dann kritzle ich das kurz in mein Notizbuch und mache ein Foto davon. Das geht natürlich schneller zu teilen, als ein Buch, das so einen langen Vorlauf hat. Ich glaube, das hat alles seine Vorzüge. Aber ich mag, dass Social Media so unmittelbar ist.
Wie muss man sich Deine Auftritte vorstellen. Sind sie nur für eingefleischte Poetry-Slam Fans geeignet oder auch für Menschen, die damit bisher nichts am Hut hatten? Poetry-Slam an sich ist der Wettbewerb, also so eine Art »Dichter- Wettstreit«, bei dem verschiedene Menschen gegeneinander antreten. Für mich hat sich daraus so eine Art Abendprogramm entwickelt, bei dem ich meine eigenen Gedichte vortrage, verschiedene Lieder singe, Pappsterne auf der Bühne stehen habe und Konfetti werfe (lacht). So ein Abend fühlt sich immer an wie eine Mischung aus einer guten Geburtstagsfeier und einer guten Silvesterparty.
Welches sind Deine Lieblings-Künstler, die Dich auf Deinem Weg beeinflusst haben? Ich mag -wie gesagt- Yoko Ono und ihr Buch »Grapefruit« unheimlich gerne und alles, was sie so an Performance Sachen macht. Ich finde Tavi Gevinson sehr inspirierend. Sie ist eine amerikanische Bloggerin. Hermann Hesse mag ich auch richtig gerne. Ich habe es früher nicht richtig verstanden, wenn Leute gesagt haben: Es gibt ein Alter, in dem man richtig gerne Hermann Hesse liest. In dem Alter war ich jetzt auf alle Fälle auch schon. Ich mag Marina Keegan richtig gerne, die »Opposite of Loneliness« geschrieben hat. Und ansonsten mag ich vor allem einfach schöne Gedanken oder schöne Musik von verschiedenen Menschen. Gerne auch so kleine Snippets. Text Semmel Concerts Fotos Marta Urbanelis, Thomas Brill Info www.juliaengelmann.de
Die jetzt gestartete Tournee »JETZT, BABY – Poesie und Musik« ist ja ein echtes Familienprojekt. Welche Rolle spielt Familie für Dich?
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Der typische Tour-Tag startet mit Frühstück und dann gehts von der einen in die andere Stadt mit meinen Eltern zusammen. Wenn wir dann Zeit haben, schauen wir uns etwas an und treffen vielleicht Freunde, die wir in der Stadt haben. Irgendwann fahren wir dahin, wo auch immer der Abend stattfindet, und dann gehts los.
die Pop-Poetin gastiert mit ihrem Programm »eines Tages, Baby-Upgrade« am 14. Oktober 2017 in der Stadthalle chemnitz. kOMPASS verlost 2x 2 Tickets.
TICKE
Familie spielt für mich die größte Rolle in meinem Leben. Das ist, wo ich herkomme und das sind die Menschen, die der Rote Faden in meinem Leben sind und bleiben. Von daher bin ich sehr glücklich, dass wir so eine Art »lyrischer Wanderzirkus« geworden sind (lacht) und ich mit meinen Eltern zusammen auf Tour sein kann.
Wie sieht ein typischer Tag auf Tour für Dich aus? Was machst Du, um abzuschalten?
Tickets auf Seite 86
Kompass_09_11.2017.pdf 1 20.07.2017 17:22:28
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WOODS OF BIRNAM Shakespeare-Pop 09.09.
EINE HOMMAGE AN MANFRED KRUG 23.09.
REINHOLD BECKMANN & BAND 30.09.
KLAZZ BROTHERS & CUBA PERCUSSION 27.12.
WERNER SCHNEYDER 01.10.
DIRK MICHAELIS TRIO 06.10.
ULRIKE FOLKERTS Blechtrommel-Lesung 15.10.
LOS DOS Y COMPAÑEROS 22.10.
THOMASBibelperformance FREITAG 18.02.04.11. BEN BECKER
OPERETTE TOM »DAS BECK FEUERWERK« & BAND 25.11.25.02.
ROCK - LYRIK - THEATER MOSEN IN CONCERT 08.10.
KULTUR- UND FESTSPIELSTADT BAD ELSTER
HERBST-HIGHLIGHTS IM KÖNIG ALBERT THEATER BAD ELSTER 09 17
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ALEX DIEHL 28.10.
GREGORIANIKA 26.02. WALTER SITTLER Dieter-Hildebrandt-Lesung 26.11.
TICKETS & INFOS: +49 (0)37437 / 53 900 · www.koenig-albert-theater.de
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Andrew Myers
Dreidimensionale Kunstwerke A N D I E S C H R A U B E N F E R T I G L O S ! / / Der in Deutschland geborene, in Spanien aufgewachsene und heute in Kalifornien lebende Künstler Andrew Myers arbeitet nicht nur mit Pinsel und Farbe, um seine Kunstwerke zu schaffen. Aus Tausenden von Schrauben auf Sperrholzplatten lässt er Porträts und Bilder von Alltagsgegenständen in drei Dimensionen entstehen. Auf den ersten Blick und von Weitem scheinen die Porträts Andrew Myers etwas seltsam Gepunktetes zu haben, was an Pointillismus1 erinnert. Die gepunktete Struktur aus der Ferne lässt noch nicht auf ein dreidimensionales Bild schließen. Erst wenn der Betrachter ganz nah oder von der Seite schaut, erkennt er die unzähligen Schrauben, die in
unterschiedlichen Höhen und Tiefen aufgeschraubt sind. Solche Bilder zu schaffen, verlangt nicht nur Geduld, sondern auch Muskelkraft. Andrew Myers bringt für jedes Bild diese Geduld und Kraft auf, um in einem vielstufigen Prozess beeindruckende Werke entstehen zu lassen.
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kunst & kuLtur T H E M A
KUNST IN 3D »
bIlD oDer sKulptur? Die außergewöhnliche Wirkung der zunächst als zweidimensionales Bild erscheinenden Porträts klärt sich, wenn der Betrachter die Entfernung und den Blickwinkel ändert. Die unzähligen Schrauben in unterschiedlichen Höhen verleihen dem Werk den skulpturalen Charakter. Um dieses Endergebnis zu erzielen, steht ein aufwändiger Schaffungsprozess zuvor.
Die Basis bildet eine Sperrholzplatte. Die Platte belegt Myers mit Seiten aus dem Telefonbuch oder Zeitung. Danach arbeitet er das Porträt heraus und bohrt mit der Hand 8.000 bis 10.000 Löcher vor. Wenn er die Schrauben in die Löcher dreht, nutzt er keinerlei Computer Software, die ihm dabei behilflich ist, um etwa exakt die gleichen Höhen und Tiefen zu erreichen. Dies geschieht alles nach Augenmaß, aber mit Präzision. Für ihn zählt die traditionelle Skulptur, deren Schrauben alle unterschiedliche Höhen haben. Der anspruchsvollste Teil des Arbeitsprozesses ist, dass von der Vorzeichnung mit Bleistift auf dem flachen Untergrund nichts mehr zu sehen ist. Dies nimmt enorm viel Zeit und Ausdauer in Anspruch. Die herausstehenden Schraubenköpfe werden im letzten Schritt einzeln und individuell mit Ölfarbe bemalt. Das klingt auf den ersten Blick simpel, aber auf den einzelnen Schraubenköpfen zu malen, ist weitaus schwieriger als auf einer glatten Fläche. So entsteht am Ende ein Porträt, das seine einzigartige Wirkung am besten aus einem seitlichen Winkel preis gibt.
mIt DreIDImensIonalen portraIts aus Der KrIse Myers arbeitet seit 2011 mit den Schrauben auf Sperrholz. Die Arbeit in drei Dimensionen ist ihm nicht fremd. Bevor er mit den Schrauben Porträts kreierte, schuf er figurative Bronzeskulpturen, die in Geschichten eingebettet waren. Die Idee mit Schrauben zu arbeiten, war eigentlich eher eine Lösung für ein Problem. Seine Ideen für die Bronzeskulpturen gingen ihm aus. Er hatte für sich auf diesem Gebiet alles herausgeholt. Er steckte in einer Kreativitätskrise fest. Immer auf der Suche nach neuen kreativen skulpturalen Möglichkeiten, kam er auf die Idee zunächst mit kleinen Holzstückchen und später mit Schrauben dreidimensionale Porträts zu schaffen. Gesagt, getan. So schuf er ein Porträt seiner Schwester, deren Gesichtszüge aus kleinen bemalten aufgespießten Holzstückchen bestehen. [Bild 2 ]
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Myers blieb jedoch nicht bei statischen Porträts. So wurde ein aufgehängtes Jeanshemd zum nächsten Modell. [Bild 3]
3 Natürlich im nun bekannten dreidimensionalen Schraubenstil mit aufwändiger Bemalung. Auch hier übertrifft sich der Künstler wieder in präziser Genauigkeit. Jede der unzähligen Schrauben sitzt perfekt an Ort und Stelle, um den natürlichen Faltenwurf nachzuahmen. Manche der Schrauben sind so arrangiert, dass sie bei richtiger Beleuchtung Schatten werfen und so den dreidimensionalen Effekt verstärken. Scheinen die über 6500 Stahlschrauben auf der Platte von Natur aus auch noch so hart zu sein, so schafft es Myers trotz allem, der Komposition eine überraschende Weichheit zu verleihen.
In der nächsten Stufe seines Schaffens schuf er Bilder, in denen mehr Bewegung herrscht. Dabei geht es nicht mehr nur um den dreidimensionalen Effekt. Die Bilder stellen beispielsweise Alltagsszenen dar. Es sind Szenen, die aber in Realität nicht wirklich passieren. In Myers‘ unkonventionellem Selbstporträt wird scheinbar Zelle für Zelle von einem Riesenmagneten angezogen [Bild 4] oder ein Schriftzug wird mit einem Pinsel mit weißer Farbe überstrichen [Bild 1]. Myers wollte damit ausprobieren, wie weit er mit dem Material gehen kann. An seinem Selbstbildnis arbeitete Myers einen Monat und trieb über 7000 Schrauben in die ein mal zwei Meter große Sperrholzplatte. Die Schrauben als geläufiges Baumaterial wandeln sich in diesem Zusammenhang in eine zeitgenössische Kunstform, was man von ihnen nie erwartet hätte.
Stilrichtung der Malerei (Blüte zwischen1889 und 1910) dessen Bildaufbau streng geometrisch durchkomponiert ist und Malweise sich in Bildpunkte auflöst.
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bItte anfassen!
Kuben statt schrauben
Die dreidimensionalen Bilder von Myers laden gerade zum Anfassen ein. Normalerweise sollten diese jedoch nicht berührt werden. Eine Ausnahme gibt es doch. Myers und eine Galerie in Los Angeles heben das Verbot in einem Projekt auf. Die Zusammenarbeit soll die Menschen sensibilisieren, Kunstwerke aus einer anderen Perspektive zu betrachten, nämlich ohne sie zu sehen. Die Idee entstand als ein blinder Besucher die dreidimensionalen Kunstwerke Myers‘ zunächst über audiodeskriptive Beschreibungen erklärt bekam, aber sich dieses noch nicht so genau vorstellen konnte. Dann streckte er seine Hände aus und strich vorsichtig über die verschiedenen Ebenen der Schrauben und lächelte. Dies bewegte Myers so sehr, dass er für blinde oder sehbehinderte Menschen seine Kunst erfühlbar machen wollte.
Die nächste Innovation von Myers sind dreidimensionale Porträts, die durch transparente Kuben entstehen. Die allgegenwärtigen Schrauben werden nun durch kleine Kunststoffkuben abgelöst. Die Skulptur erinnert stark an unscharfe, verpixelte Bilder auf dem Computermonitor. Sie besteht aus 1200 handbemalten präzise angeordneten Acrylkuben, die an ungefähr 730 Meter rostfreiem Stahldraht hängen. Betrachtet man das Werk frontal, so wird ein Gesicht eines Mannes mit Brille erkennbar. Das Werk heißt My Dealer is Not a Square, [Bild 5-7] was soviel wie »Mein Händler ist kein Quadrat« bedeutet. Das einzigartige Porträt zeigt Myers Kunsthändler, Lawrence Cantor, abstrakt, aber zugleich auch beeindruckend lebensecht. Wie schon bei den Schrauben kombiniert er unzählige Einzelobjekte, um ein Gesamtbild zu schaffen. Natürlich gibt es schon Kunstwerke, die mit Pixeln arbeiten, aber Skulpturen gab es in dieser Art und Weise bisher noch nicht. Myers und sein Team benötigten sieben Monate von der Konzeption bis zum fertigen Kunstwerk. Dem Werk liegen eine Reihe theoretischer mathematischer Berechnungen zugrunde, die sich erst in der praktischen Umsetzung am Ende zeigen sollten, ob es auch funktioniert. Als erst einmal die Acrylwürfel gebohrt waren, die Stangen in die richtige Länge geschnitten und das Hängesystem konstruiert war, ging es an die Bemalung. Mit 1200 individuell gemixten Farben, mit denen jeder Würfel einzeln bemalt wurde, war der letzte Schritt des Projekts getan. Das Endergebnis ist eine einzigartige Skulptur, die aus der Ferne, aber auch von Nahem beeindruckt. Das Werk wurde in einer Einzelschau in der Galerie seines Kunsthändlers ausgestellt.
Myers und die Galerie nahmen zu einem blinden Kunsthandwerker Kontakt auf. Der Holzbildhauer George Wurtzel unterrichtet Sehbehinderte, kunsthandwerkliche Fähigkeiten zu erwerben. Wurtzel hat selbst einwandfreie handwerkliche Fertigkeiten. Sein erstes Projekt war eine Werkstatt samt Ausstellungsraum für sich und seine Schüler zu schaffen. Dort können sie ihre Werke präsentieren und verkaufen. Wurtzels Ziel ist, Menschen zu unterrichten, wie sie ihren künstlerischen Horizont erweitern können. Dies passte perfekt zu Myers Vorhaben. Er hat ein Porträt des Kunsthandwerkers aus über 4000 bemalten Schrauben konstruiert. Diese Arbeit dauerte ungefähr zwei Monate. Der Aufwand hat sich jedoch gelohnt. Wurtzel konnte seine Nase, seinen Bart und andere Merkmale seines Gesichts zum ersten Mal in einem Porträt ertasten und war überwältigt. Das Porträt hängt nun in George Wurtzels Kunstzentrum.
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Text Sandy Alami
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Fotos & Info www.andrewmyersart.com
Myers hofft, dass der Betrachter erkennt, wie viel Arbeit und auch Überlegungen in jeder seiner Skulpturen stecken. Denn alles was er in den letzten Jahren über Malerei, Bildhauerei und auch Handwerk gelernt hat, steckt nun in den dreidimensionalen Bildern, die es in dieser Art und Weise noch nicht gegeben hat.
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münster lockt
In diesen Tagen kann man in Münster übers Wasser gehen. Normalerweise geht das nicht. Künstlerin Ayşe Erkmen hat mehrere Container und ein Gitter in das Hafenbecken eingelassen, über die die Besucher laufen können. Die Installation mit dem Namen »On Water« ist Teil der Ausstellung »Skulptur Projekte 2017«. Bereits zum fünften Mal werden die »Skulptur Projekte« in Münster veranstaltet. Alle zehn Jahre wird die westdeutsche Stadt zum Knotenpunkt für Kunstliebhaber und Skulpturenfreunde. über 500.000 Besucher erwarten die Kuratoren in diesem Jahr im Zeitraum von Juni bis Oktober 2017. Die Besucher kommen aus aller Welt. Ebenso wie die 39 Künstler, die ihre Projekte in Münster präsentieren.
Was Ist In münster zu sehen? »Der Begriff Skulptur ist hier sehr weit gefasst«, heißt es seitens des Kuratorenteams der Skulptur Projekte. Genauer: »Es sind künstlerische Positionen von klassischer Bildhauerei über Videoinstallationen bis zu performativer Kunst.« Brennende Säulenfeuer, ein nuklearer Tempel und ein buntes Menschenknäuel im historischen Friedenssaal im Rathaus – diese und andere Skulpturen sind aktuell in der Provinzhauptstadt zu sehen. 35 Skulpturen sind es insgesamt. Sie alle sind über die ganze Stadt verteilt – und sollen gemeinsam eine politische Botschaft vermitteln.
On Water Zum fünften Mal werden in Münster die Skulptur Projekte veranstaltet. Die internationale Ausstellung zieht internationale Besucher an und lässt sie in diesem Jahr sogar übers Wasser laufen.
SKULPTUR PROJEKTE 2017 //
Skulpturenfreunde und Kunstliebhaber pilgern in diesen Tagen nach Münster. Wieso die Skulpturen Projekte so besonders sind und was den Charme ausmacht.
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SKULPTUR PROJEKTE
Warum DIese ausstellung?
WIeso münster?
»Mithilfe öffentlicher Gelder markieren die Skulptur Projekte die Bedeutung des öffentlichen Raums als eine für das gesellschaftlich-kulturelle Zusammenleben unabdingbare, heterogene Sphäre, die keinen wirtschaftlichen Interessen untergeordnet werden darf«, heißt es seitens der Kuratoren. So transportiere die Realisierung der Ausstellung an sich schon eine politische Botschaft.
Seit 1977 findet die Ausstellung in Münster statt. Die »Geschichte der Skulptur Projekte ist eng mit der Idee verknüpft, nicht nur mit Kunst, sondern auch für Kunst eine Öffentlichkeit zu schaffen«, heißt es seitens der Veranstalter.
Außerdem vermittle jede Ausstellung »wichtige künstlerische und gesellschaftliche Fragestellungen ihrer Zeit«. In diesem Jahr: »Schwerpunktmäßig die Bedeutung des Metaprozesses Digitalisierung«. Gleichzeitig seien die Skulpturen Projekte »eine Art Selbsterfahrungsprogramm.« Auch Münster spielt eine Rolle. Facettenreich setzen sich die Künstler mit der Stadt auseinander, die sich als unangefochtener Ausstellungsort etabliert hat. So »erinnert beispielsweise die Arbeit von Peles Empire an die Giebelhäuser des Prinzipalmarkts«, so die Kuratoren. Sketch for a Fountain o.li.: Nicole Eismans »Sketch for a Fountain« soll wie die 34 anderen Skulpturen eine politische Botschaft vermitteln. Selbsterfahrungsprogramm o.mi.: Die Kuratoren der Skulpturen Projekte 2017 wollen ihrem Publikum die Möglichkeit geben, sich im Alltag mit modernen Skulpturen auseinandersetzen zu können.
Sculpture o.re.: Die Skulptur von Peles Empire, namentlich Barbara Wolff und Katharina Stöver, soll an die Giebelhäuser auf dem Münsteraner Prinzipalmarkt erinnern. kirschsäule u.re.: Thomas Schüttes Kirschsäule steht seit dem Jahr 1987 in Münster. Die Skulptur ist längst zum Wahrzeichen der Stadt avanciert.
Nuclear Temple Auch Thomas Schüttes »Nuclear Temple« ist Teil der Skulptur Projekte 2017.
Der Grund für Münster als Ausstellungsort liege besonders im »Modellcharakter« der Stadt: »Münster ist im Großen und Ganzen ein homogener Mikrokosmos, der deutlich weniger städtebaulichen Veränderungen unterworfen war, als dies anderswo der Fall ist.« So bestehe das städtische Gefüge aus üblichen strukturellen Bestandteilen wie etwa der Universität sowie einer »identitäts- und kulturprägenden Präsenz der Kirche«. Gleichzeitig gebe es kaum »Strukturschwäche oder soziale Brennpunkte.« Das Kuratorenteam erklärt: » Auf fast schon unheimliche Art scheint in Münster alles ausgewogen organisiert. Durch das Fehlen einer exzeptionellen, existenziell bedrohlichen Situation für die meisten und das gleichbleibende Erscheinungsbild der komplett rekonstruierten Innenstadt eignet sich die Stadt gut als Testfeld für künstlerische Beobachtungen.«
bleIbenDe erInnerung Ganz unverändert bleibt das Erscheinungsbild natürlich nicht. Neben diversen Veränderungen des Stadtbildes wie etwa dem Komplettumbau des Hafengeländes in den letzten zehn Jahren, verändert sich auch mit jedem Skulptur Projekt ein kleiner Teil des Stadtbildes. So verblieb eine weiße Säule mit einer Kirsche darauf nach der Ausstellung im Jahr 1987 in der Innenstadt – und avancierte zu einem der Wahrzeichen der Stadt. Gleiches gilt für die weißen Kugeln, die seit 1977 am städtischen Aasee stehen. Auch in diesem Jahr wird ein Teil der Skulpturen eine neue Heimat in Münster finden. Welche das sein werden steht noch nicht fest. Andere Objekte werden eingelagert und dritte nach der Ausstellung zerstört. Dieses Schicksal trifft etwa den Stein von Lara Favaretto. Die Idee dahinter: »Durch einen kleinen Schlitz kann Geld eingeworfen werden. Zum Ende der Ausstellungszeit wird der Stein zerstört, der Schotter einer neuen Funktion zugeführt und das gesammelte Geld einem wohltätigen Zweck gespendet.« Text Anna Wengel Fotos Skulptur Projekte Info www.skulptur-projekte.de 09 17
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KINO Ab 21. September im kino
Am Rande der von Macht und Geld geprägten Welt New York Citys erträumt der einsame MöchtegernGeschäftsmann Norman Oppenheimer (Richard Gere) große Finanzpläne – bislang allerdings völlig erfolglos. Mit leeren Händen dastehend, versucht Norman, sich mit jedermann anzufreunden, doch auch das unaufhörliche Kontakteknüpfen bringt ihn letztlich nicht weiter. Immer auf der Suche nimmt er eines Tages Micha Eshel ins Visier. Der charismatische israelische Politiker ist in der Stadt ebenfalls allein und am Tiefpunkt seiner Karriere angekommen. Norman wittert Eshels momentane Beeinflussbarkeit und schenkt ihm ein überaus teures Paar Schuhe. Als er drei Jahre später Premierminister wird, erinnert sich Eshel wieder an Norman. Und der bekommt auf einmal genau das, wovon er immer geträumt hat: Respekt. Beseelt vom Glücksgefühl des Erfolges versucht Norman bald, sich Eshels Namen zunutze zu machen, um den größten Deal aller Zeiten in die Tat umzusetzen: Eine Reihe von komplexen Kompensationsgeschäften. Doch Normans Pläne gehen in die Hose und schaffen die Grundlage für eine mögliche internationale Katastrophe. Fotos © 2017 Sony Pictures Releasing GmbH
KINO
DVD
Ab 7. September im kino
Ab 29. September im handel
Ab 29. September im handel
The circle
What the health
Lommbock
Die 24-jährige Mae Holland (Emma Watson) ist überglücklich. Sie hat einen Job in der angesagtesten Firma der Welt ergattert: beim »Circle«, einem Internetkonzern, der alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die alles abgewickelt werden kann. Mae stürzt sich voller Begeisterung in die schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, Gratis-Konzerten und coolen Partys. Während sie innerhalb der Firma immer weiter aufsteigt, wird sie vom charismatischen Firmengründer Eamon Bailey (Tom Hanks) ermutigt, an einem für den »Circle« bahnbrechenden Experiment teilzunehmen. Die Teilnahme an dem Experiment und ihre Entscheidungen zugunsten des »Circles« beeinflussen zunehmend das Leben und die Zukunft ihrer Freunde und Familie. Und dann ist da auch noch ihr mysteriöser Kollege Kalden. Foto 2017 Universum Film GmbH
Adipositas, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs breiten sich in der westlichen Gesellschaft schon fast epidemieartig aus. Es ist ein Zusammenspiel aus genetischer Veranlagung, Umweltfaktoren, dem individuellen Lebensstil – und vor allem auch der Ernährung! In »What The Health« geht es um die gesundheitlichen Auswirkungen durch tierische Ernährung, Korruption im Ernährungswesen, zweifelhafte Finanzierungsmodelle von Gesundheits- und Ernährungsorganisationen sowie die menschenverachtende profitgetriebene Ernährungs-, Pharma- und Medizinindustrie. Dabei werden u. a. Vertreter amerikanischer Lebensmittelkonzerne und Gesundheitsorganisationen mit unbequemen Fakten und Fragen konfrontiert: Warum wollen uns Konzerne anscheinend systematisch krank machen - und wieso unternimmt niemand was dagegen? Foto © 2017 Universal Film GmbH
15 Jahre sind vergangen, seitdem Stefan seiner Heimatstadt Würzburg den Rücken gekehrt hat, um Karriere als Anwalt zu machen. Nun steht er kurz davor, in Dubai eine Strandbar zu eröffnen und die taffe Geschäftsfrau Yasemin zu heiraten. Allerdings braucht er dafür noch seine Geburtsurkunde, die er in Deutschland abholen muss. Kein Ding. Kurz einfliegen und gleich wieder zurück. Denkt sich Stefan. Doch dann trifft er seinen alten Kumpel Kai wieder, mit dem er damals den Cannabis-/Pizza-Lieferservice »Lammbock« betrieben hat. Kai lebt jetzt in einer Beziehung, inklusive pubertärem Stiefsohn, und schlägt sich mit dem alten Laden durch, dem er ein neues Konzept verpasst hat. Ein letzter gemeinsamer Joint birgt ungeahnte Probleme und wird für die Freundschaft der beiden zur echten Herausforderung.
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FILM
Foto © 2017 Universum Film GmbH
hÖRBUCH
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Ab 11. September im Handel
Ab 1. September im Handel
Franz Hohler Das Päckchen
Casper Lang lebe der Tod
Als er gerade dienstlich in Bern ist, erreicht den Züricher Bibliothekar Ernst ein offensichtlich irregeleiteter Anruf. Am anderen Ende der Leitung ist eine ihm unbekannte Frau, die ihn anfleht, umgehend zu ihr zu kommen. Aus einer Augenblickslaune heraus begibt sich Ernst zu der nahe gelegenen Adresse. Dort erwartet ihn eine ältere Frau und drückt ihm ein kleines Päckchen in die Hand. Dieses sei, so sagt sie, aus dem Nachlass ihres verstorbenen Mannes, und Ernst solle es verwahren, damit es nicht in falsche Hände gerate. Ernst kommt der Bitte nach. Als er das Päckchen öffnet, entdeckt er eine alte Handschrift, die er als ein verschollenes Original des »Abrogans« erkennt, eines lateinisch-althochdeutschen Wörterbuchs, das als vermutlich ältestes deutschsprachiges Buch überhaupt gilt. Was, fragt sich Ernst, hat es mit diesem Fund auf sich? Foto Random House Audio
Seit dem Debüt »Hin zur Sonne« gab es also immer nur eine Richtung: Bergauf. Tour auf Tour, Album auf Album, Festivals, tausend Sachen, weiter, immer weiter. Die vergangenen Jahre waren wie ein einziger Rausch, aber sie waren auch anstrengend. Und als er dann im vergangenen Herbst weitermachen wollte, war da plötzlich diese Müdigkeit. Einfach war es nicht: Beinahe vier Jahre ist es her, dass mit »Hinterland« das bislang letzte Casper-Album erschienen war. Der Nachfolger »Lang lebe der Tod« wurde verschoben, verfeinert und vermutlich auch mal verflucht. Jetzt aber steht fest: Casper hat dieser vielleicht schwierigsten Phase in seinem Leben mit »Lang lebe der Tod« ein auf eine ganz andere Weise persönliches und wahrhaftiges Album entrissen, als das die bisherigen waren. Warum das alles sein musste und was ihn antreibt, erklärt er am Ende in dem vielleicht besten Song auf diesem Album: »Flackern, Flimmern« ist ein kontinuierlich an- und abschwellendes Epos, das sich schließlich in ein rasendes Inferno steigert. Im Prinzip ein Liebeslied, aber eins, das so viel mehr sagt als die meisten anderen: Die Dämonen sind unter uns. Wir müssen uns ihnen stellen. Manchmal gelingt es uns, sie zu bändigen, manchmal nicht. Foto © Sony Music Entertainment Germany GmbH/ Christian Alsan
Buch
CD
Ab 18. September im Handel
Ab 1. September im Handel
Anton Hofreiter Fleischfabrik Deutschland
Lyambiko Love Letters
The Verve Urban Hymnes
Ein zynisches Geschäft. Die industrielle Massentierhaltung nimmt trotz des Biotrends immer gewaltigere Ausmaße an. Das gefährdet unsere Gesundheit, zerstört die Umwelt und quält Tiere. In diesem System nimmt Deutschland als einer der größten Fleischproduzenten Europas eine skandalöse Schlüsselposition ein. Anton Hofreiter, Fraktionsvorsitzender der Grünen, deckt die Funktionsweise der Fleischfabrik Deutschland auf und fordert in seinem leidenschaftlichen Plädoyer eine radikale Wende in der Politik. Es ist möglich, gutes und gesundes Essen für alle zu produzieren, und zwar nachhaltig und fair. Anton Hofreiter, Jahrgang 1970, ist promovierter Biologe. Er kämpft für eine gerechte Agrarwende und ist dafür bis nach Brasilien gereist. In Deutschland besucht er regelmäßig Höfe und sucht das Gespräch mit Bauern, Unternehmen und Verbrauchern. Foto Goldmann
Zufällig wiederentdeckte Liebesbriefe aus der Familie inspirierten Deutschlands erfolgreichste Jazzsängerin Lyambiko zu neuen Songs und einer frischen Sicht auf Jazzklassiker wie Close Your Eyes und Stardust. Das Ergebnis ist eine Mischung aus eigenen Klassikern wie Close Your Eyes oder Stardust, die vor dem Hintergrund der Liebesbriefe eine ganz neue Geschichte erzählen. Mit großem Feingefühl werden die Oldtimer und neue Lieder zu einem stimmigen Ganzen verwebt, das ohne kalkulierte Vintage-Patina authentisch die altmodischste und doch zugleich aktuellste aller Empfindungen auf zwei verschiedenen Zeitebenen beschreibt. Lyambiko gelingt das seltene Kunststück, das geheimnisvolle Funkeln einer versunkenen Welt hörbar zu machen. Sie lässt sich ganz und gar auf jedes Lied ein und nimmt sich so weit wie möglich zurück. Foto © Sony Music Entertainment Germany GmbH
»Urban Hymnes« lautet der Titel des dritten Albums der britischen Popband »The Verve« und erschien vor ziemlich genau 20 Jahren, im September 1997. Es erreichte Platz 1 der britischen Albumcharts und ist damit das Erfolgreichste der Band um Richard Ashcroft, der sich auch für das Songwriting verantwortlich zeigte. Der Longplayer inkludiert neben Bitter Sweet Symphony, Lucky Man und Sonnet auch den einzigen Nummer1 Hit der Band »Drug´s don´t work«. Der Britpop hatte zur damaligen Zeit seinen Zenit bereits überschritten, dennoch galten Album und Band bei vielen Kritikern als mögliche Heilsbringer, welche dem Genre eine neue Perspektive hätten geben können. Die bald darauf folgende Trennung der Musiker sollte diese Hoffnung zunichtemachen. Dennoch ist Urban Hymnes sicher eines der hörenswertesten Alben der späten Neunziger.
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Label Hut Recordings/Virgin / Foto privat
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musik | literatur
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Foto: pixabay.com
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P U B E R TäT »
K I N D E R I N D E R P U B E R TäT / /
Die einen machen die Hormone dafür verantwortlich, andere sehen gravierende Umbauprozesse in den Hirnstrukturen als Hauptauslöser, auch gesellschaftliche und mediale Einflussnahme auf junge Menschen gelten als Indikator, doch eines bestätigen sicher alle, die jemals damit zu tun hatten: Kommen Kinder in die Pubertät, gerät die Familie in Ausnahmezustand. Dabei ist die Pubertät oder auch Geschlechtsreife ein wichtiger Schritt des sich Lösens der Jugendlichen von ihren Eltern und das Finden und Aufbauen einer eigenen Identität. Da gehören Konflikte zwischen den beteiligten Parteien praktisch dazu. Das Gemaule, die Zickereien, das »Angekotztsein« - alles zwingende Begleiterscheinungen, sind sich Forscher einig. Für Eltern nur ein schwacher Trost, doch Gelassenheit ist in diesem Zusammenhang das Um und Auf. Denn bei allem Gefühlschaos im Kinderzimmer, bei aller Zerrissenheit haben die Jugendlichen zeitgleich oft ein erhöhtes Bedürfnis nach Nähe und Zuwendung. Spöttische oder gar abfällige Bemerkungen sind da wenig hilfreich und können im schlimmsten Fall das Selbstwertgefühl der eh schon geplagten Jugendlichen empfindlich stören. Da heißt es, das nötige Fingerspitzengefühl aufzubringen. Das fällt aber beispielsweise angesichts eines allzu aufreizenden Kleidungsstils bei jungen Mädchen etwa besonders schwer. Wie also rankommen an den eh schon übersensiblen Heranwachsenden, ohne einen handfesten Streit vom Zaun zu brechen oder selbst die Fassung zu verlieren?
pubertät Ist KeIne KranKheIt, sonDern eIne tatsache Der bekannte Familientherapeut und Buchautor Jesper Juul rät zunächst einmal zur Gelassenheit. Und, Eltern sollten sich darüber im Klaren werden: Dass diese Rebellion nichts Persönliches, nichts, dass sich gegen sie richtet, ist. Denn, so Juul weiter, der aktuelle Stand der Gehirnforschung lässt vermuten, dass in besagtem Alter der Teil des Gehirns, der für Konsequenzen zuständig wäre, außer Gefecht gesetzt ist. Etwa 85 Prozent aller Jugendlichen seien davon betroffen, das sei eine biologische Tatsache. Also kann es uns nicht wundern, sieht ein 15-Jähriger keine Notwendigkeit, einen Helm beim Mopedfahren zu tragen. Natürlich können Eltern nicht tatenlos zusehen, aber hier sollten die entsprechenden Hirnareale ja funktionieren.
sparrIng für Das echte leben
kurzvita
in DäJesper Juul, geboren 1948 endseut nemark, ist einer der bed ilientheFam sten tiv ten und innova erater ktb nfli Ko as, rop Eu rapeuten interab und Gründer von familyl iSem che lrei zah national. Durch und tte ftri nau die Me ge, nare, Vorträ wurde er her büc ern Elt e eich lgr erfo ne reinternational bekannt. Sei , mit Art ige ürd chw spektvolle, glei ruckt ind bee n, ehe zug um hen Mensc der wie er imm Fachleute und Eltern ein »N lern tsel Bes neu. Mit seinen – wenn aus Liebe« und »Pubertät hat er t« Erziehen nicht mehr geh ste Riege der vor die sich endgültig in ungsauieh Bez und sung der Erzieh toren geschrieben.
Jesper Juul Familientherapeut und Buchautor Foto Anne Krieg
Was also tun? Juul rät den Eltern: »Seid der Sparringspartner eurer Kinder! Ein Sparringspartner biete maximalen Widerstand und richtet minimalen Schaden an.« Es sei für Jugendliche sehr wichtig zu wissen: Was denkt mein Vater? Was denkt meine Mutter? 99 Prozent der Jugendlichen nehmen die Meinung ihrer Eltern durchaus ernst. Natürlich könne man nicht erwarten, dass der Heranwachsende das den Eltern gegenüber offen zugibt, was er oder sie denken. Wer also auf ein: »Hm, wenn ich so darüber nachdenke, hast du eigentlich Recht, Papa, danke« wartet, wartet vergebens, denn auch die Teenies müssen ihr Gesicht wahren, so Juul weiter. Viel entscheidender sei die Beziehung, die die Eltern in den Vorjahren zu ihrem Spross aufgebaut hätten, diese sei das Fundament für die weitere Entwicklung. Jesper Juul ist sich sicher: Erziehen kann man nur bis zwölf Jahren, danach sollte man auf seine getane Arbeit vertrauen und als stabiler Widerpart, im positiven Sinn, in Erscheinung treten. Dafür müsse man weder seinen Standpunkt aufgeben, noch seine Werte. Aber womöglich die Art, wie man diese kommuniziert. Es ist der Ton, der die Musik macht. Eltern sollten mit den Jugendlichen möglichst »gleichwürdig« umgehen. Also »beispielsweise nicht einfach ins Zimmer platzen, sondern sich eine Art Einladung verschaffen«, bevor man ein Gespräch aufnimmt. Respekt ist das Zauberwort. Und egal, wie provokant eine jugendliche Ansprache sein mag, ein kurzes Innehalten, Durchatmen und Nachdenken, bevor man zur Antwort ansetzt, nimmt der Situation oft die Brisanz.
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Gemeinsam neue Wege finden
Auf der Suche nach Identität o.: Das Experimentieren mit Alkohol und Drogen gehört für viele Jugendliche dazu. Sehr zum Leidwesen der Eltern. Foto Joshua Resnick / fotolia.com Er liebt mich, er liebt mich nicht Die erste Liebe sorgt zusätzlich für Gefühlschaos, da hilft es zu wissen, dass die Eltern hinter einem stehen. Foto Drobot Dean / fotolia.com
Neue Wege sind jetzt also gefragt, neue Wege im Umgang miteinander. Hüten sollte man sich vor erzieherischer Torschlusspanik, jedweder Aktionismus ist hier von vornherein zum Scheitern verurteilt. Schnüren Sie mal ein Korsett, während es der andere parallel zu zerschneiden versucht! Wie können wir es also richtig machen? »Gar nicht. Richtig gibt es nicht«, erklärt Jesper Juul in seinem Bestseller »Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht«. »Wir können uns aber entscheiden: Was wollen wir? Und dann können wir versuchen, in diese Richtung zu gehen. Wir können uns auch fragen: Will ich meine Kinder lieben, oder will ich bei meinen Kindern beliebt sein? Beides gleichzeitig ist oft nicht möglich.« Und stattdessen? Dasitzen und darauf warten, dass die Tochter oder der Sohn etwas tut, womit man nicht einverstanden ist? Juul unterbreitet einen Vorschlag: »Setzen Sie sich heute Abend hin, vielleicht für eine halbe Stunde oder eine Stunde, schauen Sie Ihre Kinder an und genießen Sie sie. ›Das ist mein 13-jähriger Sohn oder meine 15-jährige Tochter … All die Jahre haben wir gemeinsam verbracht, jetzt ist er, ist sie so alt geworden– und wir haben das ganz schön gut gemacht.‹ Eltern entgegnen dann oft: ›Ja, aber so gut ist das Ergebnis auch wieder nicht. Wenn Sie meinen Sohn sehen würden …‹ Nun, darauf kann ich nur antworten, wenn Sie Perfektion suchen, dann stellen Sie sich doch ein paar Minuten vor den Spiegel und schauen sich selbst an. Das sollte eigentlich genug sein, um sich von der Wunschvorstellung ›Perfektion‹ zu verabschieden.« Denn was Kinder in der Pubertät wirklich brauchen, sei eigentlich nur das Wissen, dass es auf dieser Welt einen oder zwei Menschen gibt, die wirklich an sie glauben und die wissen ›Ich bin ok, so wie ich bin.‹ Text JoKri Info familylab.de
Buchtipp
Inhalt
Pubertät - wenn Erziehen nicht mehr geht Jesper Juul; Kösel Verlag; ISBN 978-3-466-30871-2, Preis: 16,95 EUR
Wenn Jugendliche unerreichbar scheinen: Jesper Juuls Beziehungsbuch zur Pubertät. In der Pubertät braucht es neue Wege für ein Miteinander, denn Erziehung wie in Kindertagen nützt nichts mehr: Jesper Juuls Bestseller basiert auf einem Intensivseminar, in dem Eltern und Jugendliche gemeinsam mit dem Familientherapeuten Lösungen für ihre Probleme erprobten. Orientierung, die weiterhilft.
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KINO
Ab 18. September im handel
Ab 28. September im kino
LINNEA SVENSSON
villa Wunderbar. ein Waschbär zieht ein Hereinspaziert in die Villa Wunderbar! In der alten Villa Wunderbar wohnen alle unter einem Dach: Matilda mit ihren Eltern und dem großen Bruder, ihr Freund Joschi mit seiner Mama und dem schrägen Erfinderpapa sowie Oma Hilde und Opa Günther. Im Erdgeschoss der Villa betreiben Matildas und Joschis Mama zusammen einen Waschsalon mit Café. Dort nistet sich eines Tages in einer der Waschmaschinentrommeln ein kleiner Waschbär ein. Er wird Henri getauft, nach Uroma Henriette – die kennt zwar keiner mehr, mit ihren Augenringen auf dem Foto im Flur sieht sie dem Waschbären aber verdächtig ähnlich. Und eins steht fest: In diesem Haus ist kein Tag wie der andere! Foto der Hörverlag
verlosung auf Seite 87
Völlig unvorbereitet wird der legendäre Lightning McQueen von einer neuen Generation rasend schneller Rennwagen aus dem Sport verdrängt, den er so liebt. Um wieder mithalten zu können, ist er auf die Hilfe der ehrgeizigen und jungen Renntechnikerin Cruz Ramirez angewiesen. Um Lightning zurück an die Spitze zu bringen, hat sie auch schon einen Plan ausgeheckt. Mit dem verstorbenen Doc Hudson als Vorbild und einigen unerwarteten Fahrmanövern will sie ihr Vorhaben umsetzen. Um zu beweisen, dass die Startnummer #95 noch nicht zum
alten Eisen gehört, muss Lightning sein Kämpferherz auf der größten Bühne des Piston Cup Rennens unter Beweis stellen. Welch ein fulminantes Comeback für Lightning McQueen! Der berühmteste Rennwagen der jüngeren Kinogeschichte meldet sich nach längerer Abstinenz zurück und erklimmt auf Anhieb das Siegertreppchen des US Box Office.Cars3: Evolution hängt die Sommer-Blockbuster-Konkurrenz ab und sicherte sich zielstrebig die Pole Position der Kinocharts. Foto © 2017 Warner Bros. Ent.
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JIM MEDWAY große hunde, kleine hunde
guardians of the galaxy vol.2
Große Hunde, kleine Hunde wuseln durch dieses hinreißend gezeichnete Sachbilderbuch des preisgekrönten Illustrators Jim Medway. Mehr als 260 unterschiedliche Hunderassen werden liebevoll porträtiert: Arbeitshunde, Schoßhunde, Welpen, Rassehunde. Kleine Hunde, große Hunde, wuschelige Hunde, glatte Hunde, mit kurzem Schwanz und langem Schwanz, runder Nase, spitzer Nase, Stummelbeinchen oder langen Beinen tummeln sich auf den informativen Seiten. Wie sieht ein Labradoodle aus? Welcher Hund hat glattes Fell und kurze Stummelbeine? Welcher ist dein Lieblingshund? Einer der putzigen Welpen vielleicht? Wer Hunde liebt, liebt dieses Buch. Wer einen Hund aussuchen will, braucht es. Und wer ganz unbedingt einen Hund will, aber doofe Eltern hat, die das nicht einsehen – der will es auch. Der englische Illustrator Jim Medway hat in Manchester studiert und lebt heute in den East Midlands von England. Foto Prestel junior
In Marvel’s Guardians of the Galaxy Vol. 2 bricht das Team in ein neues Abenteuer auf, das sie an die Grenzen des Universums führt. Dabei müssen die abgefahrensten Helden der Galaxie alles dafür tun, ihre total durchgeknallte neue Familie zusammenzuhalten, während sie dem Rätsel der wahren Herkunft von Peter Quill alias Star-Lord auf den Grund gehen. Alte Feinde werden zu Verbündeten und Fan-Lieblinge aus den klassischen Comics eilen unseren Helden zu Hilfe und erweitern das Marvel Cinematic Universe. Der Film zeigt erneut Chris Pratt (»Jurassic World«) als Peter Quill/StarLord, Zoe Saldana (»Star Trek Beyond«) als Gamora und Dave Bautista (»Spectre«) als Drax. In der deutschen Fassung leiht Fahri Yardim dem taffen Waschbär seine Stimme. Daneben sind Michael Rooker (»The Walking Dead«) als Yondu und Kurt Russell (»The Hateful Eight«) als Peters Vater Ego zu sehen. Regie führte erneut James Gunn (»Dawn of the Dead«), aus dessen Feder auch das Drehbuch stammt. Begleiten Sie die lässigste Truppe der Galaxie auf ihrem neuen, waghalsigen Abenteuer-Trip und erleben Sie 130 Minuten spannende Weltraumaction auf DVD, Blu-ray, Blu-ray 3D, erstmals auch als 4K UHD und natürlich Video on Demand. Foto © 2017 Walt Disney Studios Home Entertainment Germany
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2 200 JAHRE FAHRRAD //
Für viele ist es das Fortbewegungsmittel erster Wahl: das Fahrrad. Und das hat eine lange Tradition. In diesem Jahr feiert es sein 200-jähriges Jubiläum. Diese Geschichte steckt hinter dem beliebten Zweirad.
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rische Luft in den Lungen, Vogelgezwitscher und Straßengeräusche in den Ohren und das wohlige Gefühl, schon früh am Morgen Gutes für den eigenen Körper getan zu haben – für viele Menschen gehört das morgendliche Radfahren zu einem perfekten Start in den Tag ebenso dazu wie der erste Kaffee im Büro. Das Fahrrad ist eines der beliebtesten Fortbewegungsmittel überhaupt. Im Arbeitsalltag, im Urlaub sowie als regelmäßiges Sportgerät bei fast jedem Wetter. Und das hat Tradition. Eine 200-jährige Tradition. Denn so lange ist es her, dass das Fahrrad erfunden wurde. Und das wird besonders in Baden-Württemberg gefeiert. »Zahlreiche Veranstaltungen und Aktionen rund ums Fahrrad« verspricht die eigens für das Fahrrad-Jubiläum eingerichtete Homepage www.200jahre-fahrrad.de, die voller Stolz verkündet: »Wir haben’s erfunden.«
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LebensstiL T R E N D
ur-fahrraD In baDenWürttemberg erfunDen Den Ruhm in Sachen Fahrraderfindung hat das Bundesland in Deutschlands Süden dem Forstbeamten Karl Drais zu verdanken. Der fuhr am 12. Juni 1817 zum ersten Mal auf einer Laufmaschine, später auch Draisine genannt, durch Mannheim – und legte damit den Grundstein für den bis heute anhaltenden Fahrrad-Hype. Der Grund hinter dem Ur-Fahrrad: Eine Alternative zum Reitpferd musste her. Denn dank diverser Missernten war der Preis für das Pferdefutter gestiegen. Nachdem Drais 1813 bereits einen vierrädrigen Wagen entwickelt hatte, der dank einer Kurbel ohne Pferd voranbewegt werden konnte, folgte kurz darauf das Zweirad.
200 JAHRE FAHRRAD »
Das hochraD Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Fahrrads wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hochrad geboren. Das war nicht nur viel schneller als die Laufmaschine, es sah auch anders aus und barg eine sehr viel größere Unfallgefahr. Zugegeben, ein bisschen albern sah das Hochrad schon aus. Das Vorderrad war anfänglich dreimal so groß wie das Hinterrad, in den Folgejahren wurde es sogar noch größer. Es ähnelt den heutigen Fahrrädern aber ansonsten bereits hinsichtlich der Materialien. Der Rahmen bestand aus Eisen, die Räder waren mit Gummi verkleidet. Mit einem Durchschnittsgewicht von rund 40 Kilogramm war das Hochrad doppelt so schwer wie die Drais’sche Laufmaschine.
Anfang der Fahrradgeschichte Abbildung aus der technischen Beschreibung der Laufmaschine von Karl Drais, publiziert im Herbst 1817. Damit Nachbauer es nicht allzu leicht hatten, verdeckte der Fahrer auf der Zeichnung mit seinem Bein die Bremse. Teil der Ausstellung »2 Räder – 200 Jahre« des TECHNOSEUM in Mannheim. Foto TECHNOSEUM
DIe laufmaschIne Die Laufmaschine bestand aus einem Holzrahmen mit Sitz, zwei gleich großen Holzrädern und einem Deichsellenker, über den das Gefährt gesteuert werden konnte. Der Begriff »Laufmaschine« darf hier ganz wortwörtlich verstanden werden. Denn angetrieben wurde das Gefährt laufend. So saß Drais bei der Jungfernfahrt seiner Laufmaschine zwar auf dem Sitz, bewegte sie aber vorwärts, indem er sich abwechselnd mit den Beinen vom Boden abstieß. Bis zu 15 Stundenkilometer erreichte die Laufmaschine damals – bewiesen von Drais, der bei der Jungfernfahrt der Laufmaschine sieben Kilometer auf seiner neuen Erfindung zurücklegte.
Die Füße weit vom Boden entfernt, konnten die damaligen Radler ihr Zweirad mittels einer Bremse anhalten. Unfälle gab es trotzdem zur Genüge. Nicht nur beim Hochradfahren. Auch das Auf- und Abspringen vom Hochrad endete häufig in Stürzen. Denn erst später wurde ein Tritt installiert, der das Auf- und Absteigen ohne Sprünge ermöglichte.
Nachdem der Haferpreis wieder sank, geriet die Draisine vorerst in Vergessenheit. Erst mit der Industrialisierung tauchte die Idee der Laufmaschine wieder auf. Statt sich mühselig vom Boden abzustoßen, konnten die neuen Versionen jedoch bereits mit Pedalen angetrieben werden.
Laufmaschine li.: Die Laufmaschine nach Karl Drais in der Ausstellung »2 Räder – 200 Jahre« des TECHNOSEUM in Mannheim. Foto TECHNOSEUM Fahrradfreunde re.: Gruppenfoto des Radfahrer-Vereins Ehingen aus dem Jahr 1895. Zu sehen sind die ausschließlich männlichen Mitglieder mit ihren Hoch- und Niederrädern. Teil der Ausstellung »2 Räder – 200 Jahre« des TECHNOSEUM in Mannheim. Foto Deutsches Fahrradmuseum Bad Brückenau
sIcherheItsfahrraD Um 1878 entwickelte Thomas Shergold das erste Sicherheitsfahrrad und setzte damit bereits Maßstäbe für die heutigen Fahrradkonstruktionen. Das Hinterrad wurde bei Shergolds »Safety« über eine Kette angetrieben. So konnte auf das überdimensionale Vorderrad verzichtet und das Unfallrisiko verringert werden. »Safety« machte seinem Namen also schnell alle Ehre.
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rover – prototyp Des moDernen fahrraDs Als unsportlich verlacht wurde zunächst der Prototyp des heutigen Fahrrads. Der Dreiradentwickler John Kemp Starley präsentierte 1885 sein Modell »Rover« (zu Deutsch: Wanderer). Zunächst noch mit unterschiedlich großen Rädern, präsentierte Starley seine Fahrradkonstruktion bereits 1888 mit gleichgroßen Vorder- und Hinterrädern.
rover Das Sicherheitsniederrad »Rover III«, um 1888. Eine Gerte am Lenker diente zur Abwehr angriffslustiger Hunde. In der Ausstellung »2 Räder – 200 Jahre« des TECHNOSEUM in Mannheim. Foto TECHNOSEUM
Der Zweiradkonstrukteur übernahm die Idee des mittels Kette angetriebenen Hinterrads, die bereits bei »Safety« verwendet wurde, und stattete sein Fahrradmodell außerdem mit einer Klotzbremse am Vorderrad aus. Das Gewicht des Fahrrads reduzierte sich im Vergleich zum Hochrad: »Rover« war nur knapp 17 Kilogramm schwer. Um die öffentliche Meinung von der Schnelligkeit seines Fahrrades zu überzeugen, organisierte Starley 1885 ein 100-Meilen-Fahrradrennen. Mit einer Zeit von sieben Stunden, fünf Minuten und 16 Sekunden ging Starleys Modell »Rover II« daraus als Sieger hervor – und überzeugte so die Hochradliebenden Kritiker.
luftreIfen, gangschaltungen unD co. Von Starleys »Rover« war es nur noch ein kurzer Weg zum modernen Fahrrad. Den ersten Fahrraddynamo gab es 1886. Ab 1888 wurden die Vollgummireifen nach und nach durch Luftreifen ausgetauscht. Diese waren bereits 1845 von dem schottischen Erfinder Robert William Thomson erfunden worden. Der war seiner Zeit mit den Luftreifen aus aufgeblasenen Tierdärmen jedoch weit voraus und so geriet seine Erfindung schnell wieder in Vergessenheit. Den neuen und erfolgreichen Anlauf in Sachen Luftreifen machte schließlich der britische Tierarzt John Boyd Dunlop. 1889 tauchte das erste Patent für Felgenbremsen auf und ein Jahr später entwickelte der britische Ingenieur Thomas Humber den Fahrradrahmen weiter, der bereits seit Shergolds »Safetys« an das heutige Fahrrad erinnerte. Humber verband Sattel- und Tretlager mittels eines geraden Rohrs miteinander und schuf so den Diamantrahmen. Weiter ging es mit Gangschaltungen und Rücktrittsbremsen rund um die Jahrhundertwende.
vom massentauglIchen verKehrsmIttel zum megatrenD Bereits ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde das Fahrrad massentauglich. Es war günstig genug, um von Arbeitern erworben zu werden und ermöglichte es diesen, auch lange Arbeitswege zurückzulegen. Im Ersten Weltkrieg wurde es vereinzelt auch von den Soldaten genutzt. Diese setzten jedoch noch immer überwiegend auf Pferde. Nach Ende des Ersten Weltkriegs nahm die Bedeutung des Fahrrads noch einmal zu und so avancierte es schließlich zum wichtigsten Individualverkehrsmittel überhaupt. Das zeigte sich auch im Zweiten Weltkrieg, bei dem nun vermehrt auch von den Soldaten Fahrräder verwendet wurden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nahm die Bedeutung des Fahrrads in Deutschland dank der nun anlaufenden Massenmotorisierung mit Automobilen erst einmal wieder ab. Noch deutlicher wurde das in den 1960er Jahren. Dank des allgemeinen Wohlstands in den industrialisierten Staaten wurden Autos und Motorräder immer beliebter. Anders in den ärmeren Ländern. Hier behielt das Fahrrad vorerst seine große Bedeutung.
Einen neuen Aufschwung erlebte das Fahrrad in Deutschland in den 1970er Jahren. Dank der Ölkrisen war ein neues ökologisches Bewusstsein geboren – entsprechend setzten die Menschen wieder mehr auf das umweltfreundliche Fahrrad. Besonders in den Städten herrschte zunehmend ein wahrer Fahrrad-Hype, so dass nicht nur das Zweirad selbst immer stärker genutzt wurde, sondern auch die Infrastruktur an die neuen Bedingungen angepasst wurde. Das geschah zum Beispiel in Form von Fahrradwegen, Abstellplätzen und schließlich auch der Möglichkeit, Fahrräder für Stunden oder Tage auszuleihen.
Bonanzarad Um 1970 war das Bonanzarad das Trendfahrrad schlechthin. Foto TECHNOSEUM
fahrraD heute Heutzutage sind in Deutschland laut der Statistikplattform Statista rund 73 Millionen Fahrräder unterwegs. Die bisher unangefochtene Fahrradhauptstadt hierzulande ist nach wie vor Münster, zumindest wenn es nach dem aktuellen Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) geht. In der nordrheinwestfälischen Stadt gibt es nicht nur mehr Fahrräder als Bewohner, laut dem ADFC-Test ist Münster auch die fahrradfreundlichste Stadt mit über 200.000 Einwohner in Deutschland. Trotz all des Ruhms kann die Fahrradhochburg Deutschlands sich jedoch noch immer ein bisschen was von ihren weltweiten Konkurrenten in Sachen Fahrradliebe abgucken. Die dänische Firma Copenhagenize führt mit ihrem »Copenhagenize Bicycle Friendly Cities Index« regelmäßig ein Ranking der fahrradfreundlichsten Großstädte weltweit durch. Wenig überraschend führt das dänische Kopenhagen die Liste an, dicht gefolgt von den holländischen Städten Utrecht auf Platz zwei und Amsterdam auf Platz drei. Auch drei deutsche Städte haben es in die Top 20 der weltweit fahrradfreundlichsten Städte geschafft: Berlin (Platz zehn), München (Platz 15) und Hamburg (Platz 17). Text Anna Wengel Info www.200jahre-fahrrad.de
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LebensstiL T R E N D
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DIE KE hRSEITE
eines
B ü F F E L M O Z Z A R E L L A / / Cremiger Büffelmozzarella mit Tomate und Basilikum oder auf der Pizza Margherita verfeinert so manches Gericht auf unserem Tisch. Der Mozzarella wird aus der Milch von Wasserbüffelkühen hergestellt. Manchmal wird er aus Kostengründen auch zum Teil mit Kuhmilch produziert. Die steigende Nachfrage nach dieser italienischen Spezialität hat Folgen für die Wasserbüffelhaltung, die dem Verbraucher auf den ersten Blick nicht unbedingt bewusst sind.
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rsprünglich stammt der Büffelmozzarella aus der Region Kampanien, im zentral-südlichen Italien. Das erste überlieferte Dokument stammt aus dem 15. Jahrhundert aus Aversa. Heute bezeichnet Büffelmozzarella, welcher unter dem Namen Mozzarella di Bufala Campana in den Handel gebracht wird, ebenfalls das Gebiet, in welchem er hergestellt werden darf. Wird der Mozzarella außerhalb Kampaniens hergestellt, so darf er sich nicht Mozzarella di Bufala Campana nennen. Auch in Deutschland gibt es bereits einige Wasserbüffelfarmen und -käsereien.
Der Fettgehalt der Büffelmilch beträgt ungefähr 8% und ist damit doppelt so hoch wie bei Kuhmilch. Da Fett ein Geschmacksträger ist, ist der Geschmack der Büffelmilch intensiver und cremiger. Dies macht sich natürlich auch im Endprodukt bemerkbar. Am weitesten verbreitet ist der Mozzarella. Die frische Büffelmilch wird auf ca. 70oC erhitzt, um Keime abzutöten. Die benötigten Bakterien bleiben erhalten. Die pasteurisierte Milch ruht in einem Käsekessel unter Zugabe von weiteren Bakterienkulturen einige Stunden. Dabei entsteht die Käsemasse, die in kleine Teile gehackt wird. Daher stammt auch der Name Mozzarella, denn »mozzo« bedeutet in Teile geschnitten, abschneiden. Die geschnittene Masse wird mit Wasser aufgekocht und zur sogenannten Pasta filata (ins Deutsche übertragen so viel wie »gezogener oder gesponnener Teig«) in Fäden gezogen. Durch Rühren, Ziehen und Kneten entsteht eine zäh anmutende Masse, aus der dann Kugeln geformt werden. Je öfter die Masse kleingehackt wird, desto feiner werden die Fäden beim Ziehen der Masse im heißen Wasser und damit die Konsistenz des Mozzarella. Der Knackpunkt bei der Mozzarella-Herstellung ist, zu wissen wann die gegorene Masse bereit zur Verarbeitung ist. Wartet man zu lang, wird es eine feste gummiartige Masse, die ihre Geschmeidigkeit für die Verarbeitung verliert. Beginnt man zu früh, lässt sich die Pasta filata nicht zu Fäden verarbeiten.
Foto: PietroBellini / flickr.com | pixabay.com
Die Nachfrage an Büffelfleisch in Deutschland steigt. Das magere Fleisch hat weniger Cholesterin als Rindfleisch. Dafür mehr Eiweiß und doppelt so viel Eisen. Der Geschmack erinnert an Wild.
von Der mIlch zum mozzarella
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LebensstiL M U N D A R T
BüFFELMOZZARELLA
Foto: pixabay.com
Luxusproduktes schattenseIten eInes premIumproDuKtes Büffelmozzarella wird als köstliches und hochwertiges Premiumprodukt beworben. Kenner schwören darauf, ihre Gerichte nur mit Büffelmozzarella zu verfeinern. Eine Büffelkuh gibt ungefähr 12 Liter Milch pro Tag aus denen ca. drei Kilogramm Mozzarella hergestellt werden können. Dies entspricht nur ungefähr einem Viertel bis einem Drittel, was eine Milchkuh pro Tag produziert. Dementsprechend ist die Ware rar.
Wasserbüffel passen sich jedem Klima an, sind sehr krankheitsresistent und benötigen keine Antibiotika, wenn sie artgerecht gehalten werden. Die halbwilde Haltung auf einer Weide macht die Zucht sehr unkompliziert. »Abfallprodukt« der Mozzarella-Produktion li.: Jedes Jahr entledigen sich die Bauern in der Region Kampaniens der 70.000 männlichen Wasserbüffelkälber, da deren Fleisch nicht zu vermarkten sei. Foto pixabay.de Premiumprodukt Büffelmozzarella re: Aus den 12 Litern Milch, die eine Büffelkuh täglich gibt, können maximal 3 Kilogramm Mozzarella hergestellt werden. Foto AgenciaBrasilia / flickr.com
Die Skandale zwischen 2006 und 2015 ließen den Appetit auf die Spezialität aus der italienischen Region Kampanien vergehen. Vor zehn Jahren waren es erkrankte Büffel, die mit ihrer Milch bzw. den verarbeiteten Produkten ein Gesundheitsrisiko für den Verbraucher darstellten und vor drei Jahren deckte eine Tierschutzorganisation Missstände bei der Büffelhaltung auf. Da die Nachfrage steigt, werden immer mehr Tiere in Kampanien unter katastrophalen Bedingungen gehalten. Die Tierschutzstiftung »Vier Pfoten« berichtet von verletzten Tieren, zu engen Ställen und auch Tieren, die tief im eigenen Kot stehen. Dass männliche Küken direkt nach dem Schlüpfen millionenfach getötet werden, ist uns traurigerweise aus den Medien bekannt. Aber auch das traurige Schicksal der männlichen Kälber sorgte vor drei Jahren für Schlagzeilen. Da für die Produkte nur die Milch benötigt wird, entledige man sich der männlichen Tiere auf grausame Weise, da deren Fleisch nicht zu vermarkten sei. Die wenigen Tage alten männlichen Kälber bekommen weder Milch noch Wasser, sie verhungern oder werden erschlagen oder um Kosten zu sparen, in Flüssen ertränkt. Eine Schlachtung ist erst ab der vierten Lebenswoche möglich. Dank verstärkter staatlicher Kontrollen sind die oben genannten Fälle seltener geworden.
Aus wirtschaftlichen Gründen ist jedoch die Schlachtung der meisten männlichen Kälber für die Bauern unumgänglich. Es gibt nur einen biologischen Betrieb in der Region Kampaniens, der die Wasserbüffel zur Fleischproduktion hält und dies auch artgerecht. Das Fleisch der Büffel ist für die Süditaliener minderwertiger als Rindfleisch. Der moschusartige Geschmack gilt als unangenehm. Das schmackhafte Fleisch wird eher in Norditalien und im Ausland geschätzt. Gerade wegen dieses besonderen Aromas gilt Büffelfleisch in Deutschland als Delikatesse und ist sehr gefragt. Einige deutsche Bauern begannen vor Jahren Büffel als Hobby zu züchten. Heute ist die Büffelhaltung für sie ein gutes Geschäft, nicht nur mit den Milchprodukten. Auch die männlichen Büffel werden bis zum Schlachtgewicht großgezogen und als Spezialitäten, wie Büffelfilet, Büffelburger oder luftgetrockneter Schinken vermarktet. Wer also Büffelmozzarella liebt, sollte auch das Fleisch essen. Wer jedoch Tiere und Klima schützen möchte, sollte auf beides verzichten. Text Sandy Alami
Info www.vier-pfoten.de
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DAS STECKT HINTER DEM JOB-TREND //
Personal Branding wird aktuell als die erfolgsversprechende Job-Strategie überhaupt gewertet. Doch was bedeutet Personal Branding eigentlich und wie funktioniert es?
Menschen identifizieren sich eher mit Menschen als mit Dingen. Auf diesen Gedanken baut das Konzept des »Personal Brandings« auf. Der Begriff beschreibt den Menschen als Marke. Damit grenzt sich der aktuelle Trend in der Arbeitswelt ganz klar vom Corporate Branding ab, das die Firma in den Vordergrund stellt. Heute steht der Mensch im Mittelpunkt, erst danach kommt das Produkt für das er steht.
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Erstmalig verwendet wurde der Begriff »Personal Branding« laut karrierebibel.de von dem US-amerikanischen Unternehmensberater Tom Peters im Jahr 1997. Ging es damals vor allem um die Auffindbarkeit einer Person im Internet und die damit verbundene digitale Reputation, die sogenannte Googlability, meint »Personal Branding« heute mehr die gezielte Markenwerdung eines Menschen. Dazu gehört die Reputation genauso wie die Persönlichkeit des Menschen. Im Deutschen wird das Personal Branding häufig mit Begriffen wie »Selbstvermarktung« oder »Marke Ich« beschrieben.
kArriere B E R U F
Foto pixabay.com
personal branDIng
für Wen Ist personal branDIng sInnvoll?
WIe funKtIonIert personal branDIng?
Im Grunde kann Personal Branding für jeden Menschen, der Teil der Arbeitswelt ist oder werden will, sinnvoll sein. Besonders wichtig ist die eigene Selbstvermarktung laut personalbranding.de für Führungskräfte, Freiberufler und Wissenschaftler. Besonders prominente Schauspieler, Musiker, Politiker und Sportler sind häufig Meister der persönlichen Markenwerdung – oder beschäftigen Experten, die ihnen beim erfolgreichen Aufbau des Personal Branding helfen.
In erster Linie geht es beim Personal Branding um Authentizität. Die echte Person wird hier zur Marke. Es geht also nicht darum, sich selbst als jemand darzustellen, der man in Wahrheit nicht ist. »Nur wer seine eigene Persönlichkeit authentisch darstellt, wird sich selbst zu einer starken Marke weiterentwickeln können«, heißt es auf personalbranding.de.
Auch für Mitarbeiter in Unternehmen kann Personal Branding sinnvoll sein, da auch Firmen zunehmend auf starke Personen-Marken setzen. So macht eine starke Selbstvermarktung, wie etwa ein Expertenstatus, einen potenziellen Mitarbeiter oft interessanter als jemand, der nicht durch ein besonderes Merkmal hervorsticht. PERSONAL BRANDING
Ausnahmen gibt es natürlich trotzdem. Nicht ohne Grund wurde jahrelang immer wieder gemunkelt, ob etwa Verona Pooth (früher Feldbusch) tatsächlich so naiv ist, wie sie sich in den frühen Jahren ihrer Karriere darstellte oder ob dahinter nicht doch eine sehr durchdachte Strategie steckte. Gerade die vermeintliche »Dummheit« avancierte zu Verona Feldbuschs Markenzeichen.
googlability Personal Branding ist eng verknüpft mit der digitalen Reputation einer Person. Foto pixabay.com
So bauen Sie eine starke Personenmarke auf Laut dem Karriere-Magazin »Forbes« gibt es sieben Merkmale, die jeder entwickeln kann, um eine starke Personenmarke aufzubauen:
Markenzeichen Neben Expertenstatus und Co. kann auch ein geschickt platziertes äußerliches Markenzeichen beim Aufbau einer erfolgreichen Personenmarke helfen. Foto pixabay.com
1. Fangen Sie an, sich selbst als Marke zu sehen Um sich selbst strategisch als Marke verkaufen zu können, müssen Sie genau wissen, wie diese Marke aussieht und wie sie von anderen gesehen werden soll. 2. Prüfen Sie Ihre Onlinepräsenz Googeln Sie sich selbst und prüfen Sie, wie Sie im Netz aufgestellt sind. Welche Einträge kommen zuerst? Geht es dabei um Ihre Person? Richten Sie sich Ihren persönlichen Google Alert ein, um immer über Neuerungen bei der Googlesuche zu Ihrem Namen informiert zu werden.
verona Feldbusch Als Verona Feldbusch machte sich Verona Pooth in den 1990er Jahren als deutschlandweit bekanntes TV-Dummchen einen Namen. Foto wikipedia.de
3. Sichern Sie sich Ihre persönliche Website 4. Finden Sie Wege, Ihre Werte zu verbreiten 5. Teilen Sie Inhalte mit Bedacht Tweets, Statusmeldungen, Bilder – alles, was Sie im Internet teilen, wird mit Ihrer Marke in Verbindung gebracht. 6. Verbinden Sie sich mit anderen starken Marken Netzwerken ist unumgänglich beim Aufbau der eigenen Marke. 7. Erfinden Sie sich neu »Eine starke Personenmarke ist abhängig von einer starken Geschichte«, heißt es auf Forbes. Laut dem Magazin ist es entscheidend, dass hinter der beständigen Marke eine klar definierte Geschichte steht, besonders dann, wenn die Personenmarke mehr als ein Interessenfeld bedient. Noch wichtiger: »Eine starke Personenmarke sollte omnipräsent und immer in Entwicklung sein.«
Das macht eIne starKe personen-marKe aus Laut der Website personalbranding.de sind es genau sieben Punkte, die ein starkes Personal Branding ausmachen: Demnach ist es wichtig, dass die Personenmarke eine (1.) klare Botschaft vermittelt und (2.) qualitativ relevante Inhalte anbietet. Dabei sind ebenso eine (3.) verlässliche Qualität, wie auch ein (4.) individueller Stil entscheidend und natürlich sollte das (5.) Auftreten verbindlich sein. Hinzu kommt ein (6.) ausgeprägtes Netzwerk der Personenmarke. Außerdem sollte das Personal Branding über eine (7.) nicht kopierbare Monopolstellung im gewählten Themenbereich verfügen. Text Anna Wengel
Info www.personalbranding.de
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Lebenskrisen Artikel auf Seite 60
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Eure Christiane
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Damit uns das nicht passieren kann, habe ich meinem Mann und mir spontan einen Paarurlaub gebucht. Warum das? Weil Psychologen dazu raten, sich schon vor der Lebensmitte bewusst zu belohnen. Darauf zu warten, das Leben im Rentenalter voll auskosten zu können, schürt Erwartungshaltungen und Unzufriedenheit. Werden wir mit dem Alter konfrontiert – sei es durch einen runden Geburtstag, persönliche Wehwehchen oder gar den Tod von Bekannten oder Familie – glauben viele, sich drastisch ändern zu müssen. Vor dieser Lebenskrise will ich uns beide schützen – indem wir uns das Gefühl vermitteln, die Zügel zum Glück jederzeit in der Hand zu haben. Auch wenn mein Liebster den Urlaub natürlich gern mitmacht, eine Spitze musste ich mir trotzdem anhören: »Leidest du deshalb jetzt eigentlich an verfrühter MidlifeCrisis?« Oh je. Hat er vielleicht recht?
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Ein »besonderes« Erlebnis ließ meine Angst kürzlich so richtig aufflammen: Ein Bekannter meines Mannes ist in Frührente gegangen – sein über die Jahrzehnte angespartes Geld will er nun natürlich so richtig geniiiiiiießen. Verprassen trifft es dagegen besser. Innerhalb weniger Monate ist sein persönlicher Besitz um ein neues Auto und ein Ferienhaus an der Küste angewachsen. Und auch zwischenmenschlich hat sich bei ihm nochmal richtig was getan. Seine Frau, mit der er seit 35 Jahren verheiratet ist und zwei Kinder großgezogen hat, ist plötzlich abgeschrieben – er ist neu verliebt, in eine junge Frau, die so alt wie die eigene Tochter ist. Auf seiner Firmenabschiedsfeier tauchte sie zu späterer Stunde auf – reichlich Alkohol und das vernebelte Krisenhirn sorgten dafür, dass die beiden irgendwann vor versammelter Mannschaft auf dem Schreibtisch fummelten. Peinlicher gehts nicht!
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Mit Mitte 30 fühle ich mich eigentlich noch Lichtjahre von der zweiten Lebenshälfte entfernt und doch rückt sie mit jedem Geburtstag unerbittlich näher. Was ich mir jetzt noch gar nicht vorstellen kann und wovor ich mich trotzdem fürchte: Diese Midlife-Crisis, von der immer alle sprechen. Und das nicht nur, weil sie mein eigenes Leben völlig aus der Bahn werfen könnte, sondern auch, weil mein lieber Mann ein potenzieller Kandidat dafür zu sein scheint. Statussymbole haben ihm schon immer gefallen – sein erster teurer Wagen, der neue Rasenmäher, ein großer Pool im Garten – ja und nicht zuletzt seine bildschöne Frau (kleiner Scherz am Rande)! Gesetzte, gut situierte Leute mit Sinn und Verstand scheinen sich durch die Midlife-Crisis in triebgesteuerte Jugendliche zu verwandeln, deren geistiger Horizont nur noch bis zum Gartenzaun reicht. Tut das wirklich Not, liebe Natur?
KOLUMNE
Die »Goldene Walnuss«, durch ihre Ähnlichkeit zu einem sehr kleinen Gehirn, ist die Auszeichnung der besonderen Art für die Sinnlosigkeiten des Alltags, vergeben durch die KOMPASS-Redaktion. Dabei veröffentlicht die Redaktion nur das an sie übermittelte Material.
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Die exklusive Abschluss-Show im Rathaus Zwickau lädt mit Designer-Modenschau u.a. mit Peyman Amin und Joachim Llambi. Die Designerin Catherine Allié ist ebenso als Jurymitglied erstmalig mit dabei. Im Anschluss gehts zur After-Show-Party im »Zum heißen Hirsch« KOMPASS verlost 2x2 Tickets. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Fashion Night‹ !
Ein Dichter und seine Ehefrau bewohnen in aller Abgeschiedenheit ein Landhaus und führen ein zurückgezogenes Leben. Als ein Fremder vor ihrer Tür steht und ihr Mann ihn dazu einlädt, bei ihnen einzuziehen, wird ihre Innigkeit gestört. KOMPASS verlost 1x2 Tickets zum Film. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Mother‹ !
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Artikel auf Seite 51
Club30 ist die perfekte Mischung aus Genuss, Musik sowie Kommunikation und weckt die pure Lebenslust. Die Partyreihe setzt auf Feiern, Tanzen und dem ungezwungenen Lifestyle huldigen. Kurz: auf hohem Niveau Spaß haben. Diese Nacht gehört den nachtwerk-Fans der ersten Stunde. KOMPASS verlost 3x2 Tickets. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Club 30‹ !
Artikel auf Seite 55
für den fragwürdigen Umgang mit Kunden
Im wahrsten Sinne um die Früchte seiner harten Arbeit betrogen, fühlt sich derzeit ein Pensionär, der aus Gutgläubigkeit in ein öffentlich-rechtliches Kreditinstitut mit selbigem vor fast 20 Jahren einen Prämiensparvertrag eingegangen ist. Denn nun wurde ihm dieser Vertrag einfach so gekündigt! Die Begründung liest sich wie folgt: Die Anlageform könne man aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr aufrechterhalten. Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank zwinge das Institut geradezu zu diesem Schritt. Verstohlen wischen wir uns eine Träne des Mitleids aus den Augen und fragen: Stiehlt sich da wer aus der Verantwortung? Als sich noch gutes Geld mit dem Vermögen der Sparer verdienen ließ, zahlte man kaum Zinsen und das mit dem Hinweis auf die kapitalen Prämienzahlungen, welche, so der Sparer lange genug am Ball blieb, bis zu 50 Prozent des Jahreseinzahlungsbetrages ausmachen sollten. Und nun? Wird der Sparefroh abgewatscht und soll leer ausgehen?
Artikel auf Seite 53
Erleben Sie einen rockigen und swingenden Abend für die ganze Familie unter freiem Himmel auf der Freilichtbühne Zwickau, wenn es wieder heißt »Taschenlampen an!« und das Große Zwickauer Taschenlampenkonzert beginnt. Jede Art von Lampe ist erlaubt: egal ob Stirnlampe, Fahrradlampe oder Leuchtstab. KOMPASS verlost 2x2 Tickets. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Taschenlampe‹ !
Artikel auf Seite 77
In der alten Villa Wunderbar wohnen alle unter einem Dach: Matilda mit ihrer Familie, ihr Freund Joschi, seine Mama und der schräge Erfinderpapa sowie Oma und Opa. Im Erdgeschoss betreiben Matildas und Joschis Mama zusammen einen Waschsalon mit Café. Dort nistet sich eines Tages ein kleiner Waschbär ein. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Villa Wunderbar‹ !
Vielleicht sollte sich die Bank mal daran erinnern, zu welchem Zweck es als öffentlich-rechtliches Kreditinstitut gegründet wurde. Nämlich dazu, auch dem »kleinen« Mann die Möglichkeit zu eröffnen, Kapital zur Risikovorsorge im Alter zurückzulegen und nicht, um den größtmöglichen Gewinn einzufahren. Und da fällt man dann wegen einer kumulierten Rendite, denn Zinsen werden ja schon seit geraumer Zeit nicht mehr gezahlt, von ca. 1,5 Prozent um? Dabei hatte das Bankhaus doch selbst die Anreize für eine langfristige Vermögensüberlassung geschaffen. Immerhin war der kommunizierte Zweck des Prämiensparens der langfristige Vermögensaufbau der Sparer, quasi fürs Alter oder auch für die Kinder. Warum sonst sollte man eine befristete Laufzeit von 1188 Monaten vereinbaren, inklusive der Möglichkeit den Vertrag weiterzuvererben? Und »nein« um einen Druck oder Computerfehler, wie manch Spitzfindiger vielleicht unterstellen mag, handelt es sich wohl nicht. Sachsenweit agierte das Unternehmen mit dieser Art Vertrag. Von einer kundenfreundlichen Weitsicht des Kreditinstituts im Falle der getätigten Kündigung, allein in Zwickau sind mehr als 1000 Kunden betroffen, kann man hier wohl eher nicht sprechen. Doch der Winter naht, denn so einfach möchte sich der betroffene Rentner nicht geschlagen geben. Für ihn gehe es ums Prinzip, sonst mache hier bald jeder was er will, sagt er! Also kontaktierte er den Verbraucherschutz und er ist wohl nicht der einzige, wie aus einem Bericht hervorgeht. Und so werden die Vorkommnisse wahrscheinlich sehr bald ein Fall für die Gerichte.
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GLOSSE
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Widder
21.3. - 20.4.
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Krebs
Beruf: Bei neuen Aufgaben lassen Sie sich nicht zweimal bitten. Die Arbeit macht Ihnen Spaß und unter Mars glühen Sie vor Einsatzbereitschaft. Dabei entwickeln Sie rasch Eigeninitiative und erweisen sich als zuverlässiger Mitarbeiter. Saturn sorgt zusätzlich dafür, dass Sie mit Wissen glänzen und Ihr bestehendes Netzwerk nutzen können, um Bestleistung zu erbringen.
22.6. - 22.7.
Liebe: Eine Venus-Konjunktion beschert Ihnen ein Liebeshoch. Sie sind von Liebesgefühlen erfüllt und genießen die Zweisamkeit sehr intensiv. Ein romantischer Abend unterm Sternenhimmel oder Kuscheln an der Feuerschale gehören für Sie im September dazu. Wer noch Single ist, könnte von Amors Pfeil getroffen werden. Jemand verdreht Ihnen ganz schön den Kopf. gesundheit: Wellness und Körperpflege sollten Sie jetzt größerschreiben. Gesichtsmasken oder eine Maniküre zeigen prima Erfolge. Auch eine Ernährungsumstellung wird von Venus begünstigt. Das kommt der Verdauung zugute und eventuelle Beschwerden klingen ab. Ergänzend machen Ihnen auch Yoga- oder Meditationsübungen viel Spaß.
Waage
Beruf: Die Kommunikation und das Knüpfen neuer hilfreicher Kontakte funktioniert den ganzen Monat hindurch prima. Dabei können Sie auch ausgezeichnete finanzielle Konditionen aushandeln. Man ist offen für das, was Sie zu erzählen oder vorzuschlagen haben. Da Venus Ihre Kreativität fördert, können Sie mit innovativen Ideen glänzen und diese charmant rüberbringen.
24.9. - 23.10.
Liebe: Mars lässt es gewaltig prickeln in Ihrem September. Eingefahrene Alltagsroutine lockern Sie mit vielen Unternehmungen und romantischen Abenden auf. Das gibt Ihnen auch einen optimistischeren Blick auf das Leben generell. Gerade Singles könnte diese neue Einstellung den Weg zum Liebesglück ebnen. Sie sollten nur nicht gleich zu viel von Ihrem Flirt erwarten. gesundheit: Action und Abwechslung füllen Ihr Freizeitprogramm. Sportliche Unternehmungen sollten da nicht fehlen. Sie mögen es jetzt rasant: auf der Go-Kart-Bahn oder dem Jetski sind Sie voll in Ihrem Element. Jupiter sorgt für innere Ausgeglichenheit und frischen Optimismus.
Steinbock
Beruf: Jupiter in Ihrem eigenen Zeichen erhöht Ihr Gerechtigkeitsempfinden. Das macht Sie sowohl Kunden als auch Kollegen sympathisch. Sie haben richtig Spaß an der Arbeit. Vor allem technische Themen begeistern Sie. Mars weckt Ihre Kämpfernatur: Sollte mal etwas nicht auf Anhieb funktionieren, tüfteln Sie bis es klappt.
22.12. - 20.1.
Liebe: Eine Venus-Opposition stört Ihr Liebesleben: Ein schroffer Umgangston könnte Gefühle verletzen und für Unmut sorgen. Sie sind sehr sensibel und nehmen sich alles zu Herzen. Da ist es ratsam, Zweifel oder Unbehagen direkt anzusprechen, bevor sich etwas hochschaukeln kann. So lässt sich alles rasch klären. Singles begegnen schwierigen Flirtkandidaten. gesundheit: In der ersten Monatshälfte schlagen Sie gern mal über die Stränge. Sie lassen keine Party aus und schlemmen ganz nach Lust und Laune. Das könnte Ihnen auf den Magen schlagen. Zum Sport können Sie sich nicht aufrappeln, Ihre Kondition schwindet. Die Sonne erinnert Sie an Ihre guten Vorsätze.
Beruf: Ihre kommunikativen Fähigkeiten sind beeindruckend! Merkur macht Sie sehr eloquent, sodass Sie sowohl beim Small Talk als auch in knallharten Verhandlungen glänzen können. Vor allem, wenn es um Finanzielles geht, blühen Sie auf. Sie holen tolle Rabatte heraus und können Ihre Ersparnisse lukrativ anlegen.
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unterhALtung A U S S I C H T
HOROSKOP
M O N AT S H O R O S K O P
september Mit herz und hand Mit Überzeugung und Tatkraft werden die Dinge im September angepackt. Unbewusste Wünsche und bewusstes Wollen fließen harmonisch zusammen. Situationen werden intuitiv richtig eingeschätzt und die konstruktive Zusammenarbeit mit anderen Menschen ist jederzeit möglich. Gefahren sind dann gegeben, wenn Sorglosigkeit und Bequemlichkeit die Oberhand gewinnen, weil alles reibungslos über die Bühne geht. Auch ein loses Mundwerk kann Erfolge gefährden..
Peter Fox Peter Fox wurde als Sohn eines deutschen Lehrers und einer
französischen Baskin als Pierre Baigorry in Berlin geboren. Be-
reits in der Kindheit begann er Klavier zu spielen, später grün-
dete er diverse Schülerbands. Aus seinem Spitznamen Foxi, den er wegen seiner roten Haare erhielt, leitete er später seinen Künstlernamen ab. Fox ist seit 1998 einer der Sänger der
Reggae/Dancehall-Gruppe Seeed. Zwischen 2007 und 2011 war er auch als Solokünstler sehr erfolgreich tätig. Im Septem-
ber 2008 erschien unter dem Titel Stadtaffe sein erstes Soloalbum, welches sogleich Platz 1 der deutschen Albumcharts erreichte. Die Vorab-Single Alles neu erschien bereits im Au-
gust 2008. Schon 2009 erklärte
Fox in einem Interview, er beende seine Solokarri-
ere nach dem FestivalSommer 2009, unter
anderem, weil ihm der
Rummel um seine Per-
son zu groß werde. Spä-
ter stellt Fox auch noch-
mals klar: »Das war immer
so geplant. Ich mach eine
Platte und dann machen wir
mit Seeed weiter.« Er ist aktives
Mitglied der politischen Platt-
form geht-auch-anders.de. Foto: Keith Allison /wikimedia.org
Stier
21.4. - 20.5.
Liebe: Sie genießen die ruhigen Momente zu zweit. Venus weckt Ihre sinnliche Ader, Sie gehören jetzt zu den stillen Genießern. Ihr Partner findet das sehr sexy und kann die Finger nicht von Ihnen lassen. So sehr Sie sich davon auch geschmeichelt fühlen, es könnte Ihnen hin und wieder zu viel werden. Dabei sollten Sie es auskosten. gesundheit: Dieser permanente Leistungsdruck zehrt ganz schön an den Kräften. Gönnen Sie sich doch ab und zu eine Auszeit und überlassen Sie die sportlichen Rekorde anderen. Ein Tag im Spa ist wunderbar entspannend. Hier können Sie die Alltagssorgen vergessen, abschalten und Ihren Akku wieder aufladen.
Beruf: Organisiert und systematisch - dafür haben Sie gerade ein Händchen. So haben Sie nicht nur Ihre Finanzen im Griff und legen Ihr Geld gezielt an, sondern Sie können auch den Arbeitsalltag optimieren. Ein Mars-Quadrat stellt Ihnen jedoch manche Hürde in den Weg, und so könnten Zeitdruck oder mangelnde Zuverlässigkeit Ihnen am Ende doch noch Stress verursachen.
Löwe
23.7. - 23.8.
Liebe: Wie wäre es mit einem kleinen Liebesabenteuer? Erotische Highlights inklusive! Mit Mars in Ihrem Zeichen geht es heiß her und frischer Wind weht durch die Bettlaken. Singles flirten munter drauf los und haben an jedem Finger mindestens einen Verehrer. So stellt sich ein Löwe einen Liebessommer vor! Jetzt heißt es, das Liebesglück genießen. gesundheit: Die Sonne spendet allen Löwe-Geborenen bis 22.9. eine Extraportion Energie. Zugleich finden Sie aber auch innere Balance, die Sie stärkt. Ihre Ausstrahlung zum Monatsende ist fantastisch. Sportliche Vorhaben werden den ganzen Monat über von Mars begünstigt. Was Sie sich vornehmen, schaffen Sie, in Wettbewerben zeigen Sie Kampfgeist.
Beruf: Die Konkurrenz hat aktuell einfach keine Chance gegen Sie. Mit Mars sitzen Sie am längeren Hebel, denn Sie können viel leisten, zeigen Einsatz und sind zudem sehr überzeugend. Eine Führungsposition würde Ihnen die perfekte Plattform geben, um Ihre Talente auszuspielen. Setzen Sie dabei vor allem auf Bewährtes, denn das verspricht Sicherheit.
Skorpion
24.10. - 22.11.
Liebe: Ein Venus-Trigon macht Sie besonders empfänglich für Zärtlichkeiten und innige Gefühle. Allerdings könnte Mars Ihre sexuellen Wünsche ein wenig zu sehr antreiben. Passen Sie auf, dass Sie den Partner oder Flirt mit Ihrer Leidenschaft nicht überfahren. Zum Monatsende könnte sich Eifersucht breit machen. Doch mit etwas Zurückhaltung meistern Sie auch diese Hürde. gesundheit: Für sportliche Höchstleistungen sind Sie im September nicht gewappnet. Sie sollten Ihr Fitnessprogramm vielmehr auf ein Minimum reduzieren und stattdessen die ruhigeren Freuden des Sommers genießen: ein Bade- oder Segelausflug beispielsweise. Gönnen Sie sich öfter mal kleine Auszeiten - die spenden Ihnen neue Kraft für den Alltag.
Beruf: Es geht nur schleppend voran - man legt Ihnen immer wieder Steine in den Weg, wie ein Mars-Quadrat andeutet. Kollegen ziehen einfach nicht mit Ihnen an einem Strang und bremsen Sie so aus. Da werden einige Kompromisse nötig sein. Dafür läuft es auf finanzieller Ebene umso besser: Merkur begünstigt Ihre Finanzpläne.
Wassermann
21.1. - 19.2.
Liebe: In einer Partnerschaft ist es wichtig, aufeinander einund zuzugehen. Das trifft in diesem Monat besonders zu, denn Mars sorgt für kleine Machtkämpfe. Jeder verfolgt seine eigenen Ideen und will diese umsetzen. Jupiter verhindert jedoch, dass es zu größeren Auseinandersetzungen kommt. So einigen Sie und Ihr Schatz sich letztlich doch noch. gesundheit: Wie wäre es mal wieder mit einem kleinen Check-up? Ein Jupiter-Trigon fördert ärztliche Untersuchungen und Vorsorgemaßnahmen. Mögliche Beschwerden mit den Atemwegen erfahren Linderung. Lediglich auf den Kreislauf sollten Sie ein wenig achtgeben. Trinken Sie viel und lassen Sie öfter mal alle fünf gerade sein.
Beruf: Man stellt hohe Anforderungen an Sie und lässt Ihnen nur wenig Handlungsspielraum. Das trifft auf keine Gegenliebe, sondern weckt vielmehr den Revolutionär in Ihnen. Auf faule Kompromisse lassen Sie sich nicht ein, Sie geben lieber Kontra. Da ist es gut, dass Jupiter auf Ihrer Seite ist und Sie am längeren Hebel sitzen lässt.
Zwilling
21.5. - 21.6.
Liebe: Sie genießen das Leben und alles, was es zu bieten hat. Dank eines Mars-Sextils blicken Sie unbeschwert in die Zukunft und lassen alles auf sich zukommen. Bei Unternehmungen mit Freunden, flirten Singles ganz ungeniert. Für Liierte könnte Jupiter sogar die Hochzeitsglocken läuten. Pläne mit dem Partner stehen unter einem guten Stern. gesundheit: Mars spornt Sie ordentlich an. Ohne das tägliche Fitnessprogramm fehlt Ihnen etwas. Schon am Morgen bringen Sie Ihren Kreislauf beim Joggen in Schwung. Die Puste geht Ihnen nicht aus, Sie sprühen vor Kraft und Elan. Alles, was Sie Ihrer Gesundheit jetzt gönnen, wird von Jupiter begünstigt. So schlagen Massagen besonders gut an.
Jungfrau
Beruf: Voller Engagement stürzen Sie sich in die Arbeit. Mars macht Lust darauf, etwas voranzubringen, etwas zu bewegen. Auch mehr Verantwortung ist in Ihren Händen gut aufgehoben: Mit Ihrer Art begeistern Sie Ihre Mitarbeiter. Vor lauter Enthusiasmus sollten Sie aber nicht nachlässig werden. Halten Sie Verabredungen ein und achten Sie auf die Details.
24.8. - 23.9.
Liebe: Ist Ihre Partnerschaft ein wenig eingeschlafen? Dann können Sie sie mit Venus an Ihrer Seite wieder aufpeppen und die Gefühle ordentlich anheizen. Sie lieben mit allen Sinnen. Da sollte der kulinarische Genuss nicht zu kurz kommen. Mit einem Drei-Gänge-Menü verführen Sie Ihren Schatz und für den Nachtisch müssen Sie nicht einmal kochen! gesundheit: Kein Auf und Ab mehr! Die Jungfrau-Sonne bringt wieder eine klare Linie in Ihren Alltag. Es fällt Ihnen leichter, Ihr Fitnesstraining konsequent durchzuziehen. Sie gewinnen an Selbstvertrauen, was innere Ruhe und Ausgeglichenheit schafft. Ob Ernährung oder Sport, Sie achten auf Ihre Gesundheit und verzichten dafür gern mal auf ein Stück Torte oder Schokolade.
Schütze
Beruf: In Verhandlungen sind Sie allen anderen weit überlegen - dafür sorgt Merkur, der Ihnen hilft, Ihre Kompetenzen ideal für sich zu nutzen. Das macht es leicht, eigene Vorstellungen in die Realität umzusetzen, Geschäfte unter Dach und Fach zu bringen oder einen lukrativen Preis auszuhandeln. Auch tolle Schnäppchen sind möglich.
23.11. - 21.12.
Liebe: Sie haben Saturn in Ihrem Zeichen zu Gast - er gibt der Partnerschaft ein stabiles Fundament. Gemeinsame Erlebnisse schweißen zusammen, Zukunftspläne haben Hochkonjunktur. Sie unternehmen viel mit dem Partner, an Spaß und Action mangelt es in diesem Monat nicht. Auch im Bett geht es heiß her. Venus streut noch etwas mehr Erotik in Ihr Liebesleben ein. gesundheit: Nur nichts übertreiben! Wenn Sie behutsam und umsichtig agieren, kann eigentlich nichts passieren. Vor allem sollten Sie nichts Schweres heben, um den Rücken zu schonen. Ansonsten sprühen Sie jedoch dank Mars vor Elan und haben Lust, etwas zu erleben. Kleine Spontanreisen sind im September ganz in Ihrem Sinn..
Fische
Beruf: Während Mars Sie mit viel Enthusiasmus und Tatendrang ausstattet, behindert Merkur Sie immer wieder. Ein gereiztes Betriebsklima heißt es jetzt zähmen. Doch Sie haben die Fähigkeit, andere für Ihre Vorhaben zu motivieren und in Ihr Boot zu holen. Altersvorsorge und Geldanlagen sind für Sie ein großes Thema im September.
20.2. - 20.3.
Liebe: Venus und Neptun unterstützen Ihre sensible Seite. Sie gehen ganz wunderbar auf die Bedürfnisse des Partners ein, und Zärtlichkeiten versüßen Ihren Liebessommer. Intuitiv spüren Sie, womit Sie ihrem Schatz eine Freude machen können. Nicht nur in den Alltag bringen Sie mit Ihren fantasievollen Einfällen Schwung, sondern auch im Bett winken aufregende Abenteuer. gesundheit: Neptun in den Fischen hilft Ihnen im September, die innere Balance zu halten. Meditation und eine gesunde Lebensweise wirken nachhaltig positiv auf Ihre seelische Verfassung. Das strahlen Sie auch aus! Zudem können Sie Ihren Körper mit einigen Beauty-Anwendungen verwöhnen - Venus begünstigt alles rund ums Wohlbefinden.
Beruf: Es sind die Kleinigkeiten, die in diesem Monat über Erfolg oder Misserfolg entscheiden könnten. Haben Sie ein Auge auf die Details und werden Sie nicht nachlässig, auch wenn die Zeit im Nacken sitzt. Halten Sie Ihr Geld zusammen. Selbst geringe Ausgaben summieren sich und Schnäppchen erweisen sich unter Umständen als Fehlkauf. 09 17
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I mpressum
KURTS SCHLUSS
Liebe Leserinnen und Leser, der Sommer nimmt langsam mit frühzeitiger Dämmerung seinen Abschied. Auch die politische Großwetterlage befindet sich im Zwielicht und zeigt uns wieder einmal: Es gibt keine totale Sicherheit. Der Anschlag islamistischer Terroristen in Spanien inmitten der Hochsaison sollte Verunsicherung und Ängste schüren und dem Tourismus schaden. Der Angriff in Barcelona mit seinen vielen Toten und Verletzten lässt den Schluss auf die Tat einer größeren, gut vernetzten, islamistischen Terrorzelle zu. Umso wichtiger war es, dass Zehntausende Menschen im Schulterschluss mit der politischen Führung des Landes, auf der Plaza de Catalunya gegen Gewalt und blindwütigen Terror demonstrierten; Trauer, Anteilnahme und Solidarität zeigten und riefen: »Wir haben keine Angst«! Der Kampf gegen den Terrorismus ist und bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Demonstranten des Städtchens Charlottesville, welches durch die Gewalt von Rechtsextremisten zum Ort des Horrors aufstieg, warteten dagegen vergeblich auf die unverzügliche Verurteilung der rechtsradikalen Gewalttat durch ihren Präsidenten, Donald Trump. Unter den Neo-Nazis, Ku-Klux-Klan-Anhängern und Antisemiten sah er auch »feine Leute« und disqualifizierte somit die Ausschreitungen mit einer Toten und vielen Verletzten zu einem bedauernswerten Unfall. Trump polarisiert, pöbelt, verunsichert, droht- er spaltet die amerikanische Gesellschaft und schafft außenpolitisches Chaos und Unberechenbarkeit. Totales Versagen zeigt Trump im Nordkorea-Konflikt. Seine Rhetorik gleicht der seines Erzfeindes Kim Jong Un. Er gießt damit skrupellos Öl ins Feuer, welches sich leicht zu einem Weltbrand ausbreiten kann. Trump lässt sich provozieren und reagiert wie erwartet. Mit einem Militär in voller Einsatzbereitschaft und verschärften Wirtschaftssanktionen arbeitet er verantwortungslos einer Konfliktlösung entgegen. Er droht Venezuela mit militärischer Intervention und wird das amerikanische Truppenkontingent in Afghanistan aufstocken, zivile Aufbauaufgaben sind ausgeschlossen. Diese strategische Kehrtwende wird unweigerlich in einem Desaster enden. Dementgegen zeigte die Befriedung des Iran-Konfliktes durch die Weltgemeinschaft unter maßgeblicher Beteiligung der EU mit ausschließlich diplomatischen Mitteln eine überzeugende Konfliktlösung ohne Waffen. Gegenwärtig beschäftigt Deutschland vorwiegend ein innenpolitisches Thema: der Dieselskandal. Nachdem das Verwaltungsgericht Stuttgart ein wegweisendes Urteil zur Luftreinhaltung durch umfassende Fahrverbote in Großstädten fällte, schlagen die Wogen hoch. Fast tagtäglich gibt es neue Erkenntnisse, Bekenntnisse und Lösungsvorschläge. Der Dieselgipfel von Politik und Autoindustrie war reine Augenwischerei. Eine Senkung des Emissionsniveaus durch Software-Updates wird die Stinker nicht sauberer machen. Die Autohersteller haben vorsätzlich getrickst, Millionen an Geldern eingestrichen und die Kunden betrogen. Jetzt sollen Umstiegsprämien locken, auf Neuwagen umzusteigen. Von Entschädigungen wie in den USA ist keine Rede. Die Käufer und evtl. die Steuerzahler sind wieder einmal die Dummen. Der skandalerprobte deutsche Bürger muss einen weiteren Rückschlag in punkto Lebensmittelsicherheit verkraften: fipronilbelastete Hühnereier. Millionen mit diesem Gift kontaminierter Eier mussten vernichtet werden. Genauso wie verseuchte Lebensmittel in der Vergangenheit, die unbelastet der Welthungerhilfe hätten zur Verfügung stehen können. Nichts ist also dringlicher als eine Reform der Lebensmittelüberwachung innerhalb der EU, um das Vertrauen der Verbraucher wiederzugewinnen. Nutzen wir jetzt noch die letzten Sommertage und freuen uns dennoch auf den Herbst, denn auch der hat seine schönen Seiten.
Euer urlaubsgestärkter Kurt
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unterhaltung
glosse
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