133. Ausgabe 11 | 20 AUSGABE
SO MUSS
S T A D T
LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass
Stilles Jubiläum
STADTMAGAZIN
ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE
f ü r j e t z t, a b e r nicht für immer
freunde auf zeit
Alter Gasometer Zwickau
Polygamie einsam, zweisam, dreisam ZWICKAU + UMLAND VOGTLAND ERZGEBIRGE CHEMNITZ + UMLAND
s n u t i M
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omline statt online gesund und digital
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Kindern wurzeln und flügel geben
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Kaktus und co. - mehr grün für das zuhause
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instrumente spielen mit apps als hilfe
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TITE L
K l e i n e W e lt
16 einsam, zweisam, dreisam Monogamie? Steht mir nicht! 24 Freunde auf Zeit Nicht für immer, aber für jetzt
thema 54 Gefühlen freien lauf lassen Kinder liebevoll erziehen
K U NST & K U L T U R
Tipps f ür Kids 56 querbeet Unterhaltung für Augen und Ohren
Thema 48 Vinsterwân Kunst mit Symbolik und surrealem Ausdruck 50 zurück zur musik Das Revival von Gitarre, Klavier und Co.
Lebensstil
Film 52 Heimkino Filme von der Ladentheke Musik & Literatur 53 Neu im Handel Rezensiert und vorgestellt
Technik 12 E-zweisitzer für pendler Innovative Fahrzeuge
er sie es
trend 14 mehr entschleunigung Die Kunst, sich Zeit zu nehmen 60 Morotai Für den Krieger in dir
drunter & drüber 06 weitblick 360º über den Tellerrand
Karriere
thema 10 Digitale Achtsamkeit Smartphones sinnvoll benutzen
beruf 68 emotionsmanagement Gefühle im Job
www.deinkompass.de 11 20
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thema 62 lebenslanges lernen Geistig fit bis ins hohe Alter
Inhalt
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www.instagram.com/kompass_so_muss_stadtmagazin
E D I T O R I A L Liebeinhalt Lesende, wunderwerk gehirn Lernen fürs leben
emotionales essen schokolade als trost
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s ta d t l e b e n lokal total 28 InhaLt Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS
U n t e r h a lt u n g Kolumne 7 Randnotiz 71 Doc schröter aussicht 72 HoroskOP Die Sterne im November
s t a n d a r DS 70 Gewinnzone 73 impressum
immer mehr junge Menschen fragen sich: Warum soll ich auf die eine große Liebe warten, wenn ich jeden Tag eine – vielleicht nicht ganz so große, aber immerhin aufregende – neue Liebe haben kann!? In Großstädten bevorzugen immer mehr Menschen ein polygames Beziehungsmodell. Offene Beziehungen, auch in der Ehe scheinen Hochkonjunktur zu haben, und Tinder & Co. machen die Suche nach einer Affäre so einfach wie noch nie. Hat die Monogamie endgültig ausgedient? In »Einsam, zweisam, dreisam: Monogamie? Steht mir nicht!« beleuchtet KOMPASS das Thema intensiv und zeigt gesellschaftliche Entwicklungen sowie biologische und kulturelle Zusammenhänge auf. Nicht für immer, aber für jetzt: Sie kommen, manche gehen sehr schnell wieder, einige nach einer längeren Zeit und andere bleiben – manchmal sogar für immer: Freunde. Wir binden uns und lösen diese Verbindung nach einer Weile wieder auf, gewollt – vielleicht, weil es nicht passt – oder ungewollt, weil man sich einfach aus den Augen verloren hat. Freundschaften für das Leben sind tatsächlich eine Seltenheit, dafür hat ein anderes Modell Hochkonjunktur: »Freundschaften auf Zeit«. Glaubte man früher noch, dass der Speicher irgendwann voll sei und das Lernen immer schwieriger werde, so weiß man heute, dass den grauen Zellen neuer Input sogar sehr guttut, damit wir kognitiv fit bleiben. Ja, unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass lebenslanges Lernen möglich ist und einen großen Beitrag zur Gesundheit leisten kann. Lesen Sie mehr in »Geistig fit bis ins hohe Alter – unser Gehirn machts möglich!« Dass Schokolade glücklich machen soll, haben wir alle schon einmal gehört. Und ja, Essen kann tatsächlich für bessere Laune sorgen. Problematisch wird es allerdings, wenn wir nicht essen, weil wir Hunger oder Appetit haben, sondern weil Emotionen – wie Traurigkeit, Einsamkeit oder Wut – kompensieren wollen. Und auch wenn das kurzfristig tatsächlich einen positiven Effekt verspricht, führt es doch langfristig zu Unzufriedenheit und Übergewicht. »Schokolade als Trostpflaster« ist vielleicht doch keine so gute Idee, KOMPASS zeigt Wege aus der Essensfalle. Einfach mal das triste Novembergrau gegen eine bunte Themenauswahl eintauschen – kein Problem mit der neuen Ausgabe. Ihre Redaktion.
TICKE T
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INHALT
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Rechtsstreit beigelegt »Stairway to Heaven« ist kein Plagiat Er gilt als einer der größten Rocksongs der neueren Musikgeschichte und war über Jahre hinweg Gegenstand eines Rechtsstreites, der Led-Zeppelin-Klassiker »Stairway to Heaven«. Nun findet die juristische Auseinandersetzung ein für alle Mal ein Ende. musik Jahrelang schwebten Plagiatsvorwürfe wie ein Damoklesschwert über dem 1971 durch die britische Band Led Zeppelin veröffentlichten Song. Der Vorwurf: Der rund achtminütige Klassiker sei zumindest in Teilen geklaut. Konkret ging es in der Auseinandersetzung um die zweiminütige melancholische Gitarrensequenz am Beginn und somit um den wohl markantesten Teil des Kultwerkes. Besagte Gitarrensequenz, so der Vorwurf, sei bei einem Song namens »Taurus« abgeschrieben worden, den der bereits verstorbene Gitarrist Randy Wolfe Ende 1966 für die kalifornische Band Spirit geschrieben habe. Die beiden Led Zeppelin Komponisten Jimmy Page und Robert Plant hatten den Plagiatsvorwurf stets zurückgewiesen. Die besagte Akkordfolge gebe es bereits seit Jahrhunderten in der Musik, so die Argumentation der beiden.
Nun hat der amerikanische Supreme Court durch die Nichtannahme des Falles ein im März gefälltes Urteil eines Berufungsgerichts in San Francisco zur endgültigen Rechtskraft verholfen. Das Gericht hatte die 2016 getroffene Entscheidung einer Geschworenen-Jury wieder in Kraft gesetzt, wonach die Bandmitglieder und Komponisten Robert Plant und Jimmy Page von dem Plagiatsvorwurf freigesprochen wurden. Der Prozess wurde damals aufgrund mehrerer Verfahrensfehler neu aufgerollt. Ursprünglich befand sich der Song übrigens lediglich auf dem Album »Led Zeppelin IV«, weshalb er seinerzeit auch für keinen nennenswerten Hype oder außerordentlichen finanziellen Erfolg sorgte. Unabhängig davon gilt der Song heute als einer der am häufigsten gecoverten der Welt und taucht regelmäßig in Aufzählungen der »größten Songs aller Zeiten« auf. Fotos Silvio Guerrero Rosas // pixabay.com | freepik.com
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CHORKONZERT ZUM EWIGKEITSSONNTAG KIRCHENKONZERT DES OPERNCHORES
22.11.
17:00 Uhr DOM ST. MARIEN
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er sie es
d r u n te r & d r ü b e r »
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brot oder nicht brot gerichtsentscheidung Das von der US-Kette Subway verkaufte Sandwichbrot ist kein Brot, sondern eine Süßigkeit. Zu diesem Urteil kommt das höchste irische Gericht, der Supreme Court in Dublin. Ein Beschluss mit weitreichenden Folgen für den Fast Food Global Player. prozess Der eigentliche Grund für das Urteil liegt allerdings ganz woanders, es ist ein Streit um die Mehrwertsteuer. In Irland sind Grundnahrungsmittel von der Mehrwertsteuer befreit, so auch Brot. Eigentlich. Denn es gibt klare Vorgaben das Brot betreffend: Dieses darf maximal so viel Zucker enthalten, dass dessen Gewicht höchstens zwei Prozent des Mehlgewichts ausmacht. Ansonsten ist es kein Brot, sondern eine sonstige Backware. Ungerecht fanden die lizenzierten Subway-Händler und versicherten: Bei dem für ihre Sandwiches verwendeten Backwerk handle es sich selbstverständlich um Brot. Es werde schließlich jeden Tag frisch gebacken, schmecke so gut, wie es aussehe, und die Gäste kämen auch immer wieder. Mag ja sein.
Nun beträgt der Zuckeranteil im Subway-Sandwich allerdings rund zehn Prozent, was den Snack laut Gericht praktisch zu einer Süßigkeit macht. Also doch kein Brot. Pech für den irischen Subway-Franchiser Bookfinders, dieser hatte argumentiert, seine Sandwiches seien ebenso wie Kaffee und Tee ein Grundnahrungsmittel und damit von der Mehrwertsteuer zu befreien. Bereits seit mehr als zehn Jahren versucht die Unternehmung so eine Steuerrückzahlung zu erwirken. Fotos Daria Yakovleva | Jan Mesaros // pixabay.com
ch übrigens … manchmal sind wir Menschen doch ganz schön schnell zu begeistern. Und damit nicht genug, denn extreme Begeisterung weckt zeitgleich auch unseren Handlungsdrang und die Fantasie. Ein hohes Maß an Motivation kommt noch dazu und leider vergessen wir dabei, dass wir dieses intensive Gefühl nicht durchgängig aufrecht erhalten können. Jeder von uns hat diese Momente schon einmal erlebt, oft beim Ausüben einer bestimmten Sportart, beispielsweise, wenn man das erste Mal snowboarden ist. Nachdem man die ersten Stunden nur am Boden lag, merkt man auf einmal, wie schnell man lernt und die Kurve weit nach oben geht, je länger man auf dem Brett steht. Man will eigentlich gar nichts anderes mehr machen in seinem Leben, am besten gleich Profi-Snowboarder werden. Kaum zu Hause, besorgt man sich die komplette Ausrüstung. Und kommt dann der Alltag, verliert sich Tag für Tag das Gefühl. Die Motivation ist weg, die teure Ausrüstung bleibt. Snowboarden steht hierbei übrigens synonym für zahlreiche andere Aktivitäten, sei es Klettern oder Bouldern, Rennradfahren, Kitesurfen oder was auch immer. Experten nennen solch ein Verhalten übrigens die verfrühte Optimierung (Premature Optimization). Und sie begegnet uns übrigens nicht nur im aktiven Freizeitbereich, sondern auch bei alltäglichen Dingen oder im Job, beispielsweise ein Start-up, welches überlegt, wie es Millionen Follower auf Instagram strukturieren kann, derzeit aber noch nicht mal einen Account hat. Es handelt sich immer um den Versuch, Dinge effizienter zu gestalten, obwohl es in dem Anfangsstadium eigentlich viel zu früh dafür ist und die Weitsicht fehlt. Manchmal ist es sinnvoller, erst einmal abzuwarten, sich alle Informationen einzuholen, seine Motivation längerfristig im Blick zu behalten als sich kurzfristig von ihr leiten zu lassen. Die positiven Gedanken können dennoch bleiben, aber Prioritäten setzen ist eben doch die bessere Wahl. Die verfrühte Optimierung kann aber durchaus auch sinnvoll sein: Ein reflektierter Blick, nachdem etwas Zeit vergangen ist, kann dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. 11 20
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rückkehr nach 3.000 Jahren Beutelteufel zurück in Australien 3.000 Jahre nach ihrem Aussterben leben nun erstmals wieder Beutelteufel, hierzulande besser bekannt als Tasmanische Teufel, auf dem australischen Festland. Wie die Tierschutzorganisation Aussie Ark kürzlich bekannt gab, wurden 26 der fleischfressenden Beuteltiere in Barrington Tops, einem Schutzgebiet etwa dreieinhalb Stunden nördlich von Sydney, ausgesetzt. naturschutz Die Auswilderung der Tasmanischen Teufel bezeichnete Aussie Ark Vorsitzender Tim Faulkner als »historischen« Schritt und verglich sie mit der in den 1990er-Jahren erfolgreich durchgeführten Wiederansiedlung von Wölfen in den Yellowstone-Nationalpark. Insgesamt 16 Jahre Arbeit haben Faulkner und sein Team in ihr Projekt Beutelteufel investiert, entsprechend »unglaublich und surreal« sei es nun, das Ziel erreicht zu haben. Die Naturschützer hatten ein eigenes Zuchtprogramm für den größten lebenden Vertreter aus der Familie der Raubbeutler ins Leben gerufen. Mit den Freilassungen des Sarcophilus harrisii, so die korrekte wissenschaftliche Bezeichnung, wollen die Tierschutzorganisationen auch zur Stabilisierung der einheimischen Umwelt beitragen. So stellten die Beutelteufel eine der einzigen natürlichen Lösungen für die Kontrolle von Füchsen und Wildkatzen dar, wie Faulkner erklärte. Beide Spezies seien ihrerseits für das Aussterben von rund 40 Säugetierarten in Australien verantwortlich. »Es geht hier also um mehr als den Beutelteufel«, so der Naturschützer weiter.
Notwendig wurde die Neuansiedlung der bis zu acht Kilogramm schweren und zumeist dunkelbraun oder schwarz bepelzten Teufelchen auf dem Festland zudem durch die zunehmende Gefährdung der Tiere auf der Insel Tasmanien. Hier verbreitet sich bereits seit den 1990er-Jahren eine ansteckende Tumorerkrankung, die die Bestände der Art in freier Wildbahn bereits deutlich dezimiert hatte. Schätzungen gehen davon aus, dass nur noch weniger als 25.000 Beutelteufel in freier Wildbahn leben, Mitte der 90er waren es rund 150.000 gewesen. Fotos graabstein // pixabay.com | freepik.com
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er sie es
« d r u n te r & d r ü b e r
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6. NOV
NILS HEINRICH
13. NOV
AUSBILDER SCHMIDT
14. NOV
STOPPOK SOLO
21. NOV
ERIK LEHMANN
28. NOV
FELIX MEYER TRIO
so geht sächsisch Wörter des Jahres gekürt Bereits seit 2008 prämiert die Ilse-Bähnert-Stiftung gemeinsam mit der germanistischen Fakultät der TU Dresden und einer Jury aus Sprachlobbyisten das sächsische Wort des Jahres. So auch in diesem Jahr, an Corona kam die Jury dennoch nicht vorbei. sprache Wieder einmal wurden die schönsten, beliebtesten, aber auch die gefährdetesten Wörter im großartigsten aller deutschen Dialekte gesucht. Die Jury hat aus den häufigsten Vorschlägen eine Liste erstellt, im Internet konnten die Sachsen dann über die mehr als 3000 Vorschläge umfassende Auswahl abstimmen. Den Sieg in der Kategorie »Schönstes Wort des Jahres 2020« kann demnach der »Schnudndeggl«, auf gemeindeutsch »Mund-Nasen-Schutz«, für sich beanspruchen. Klar, die meisten Sachsen mögen ihn nicht sonderlich, was uns zum Sieger in der erstmals gesuchten Kategorie »Gemütszustand« führt, dem Wörtchen »gägsch«, was so viel wie kränklich, blass und ungesund, manchmal auch weinerlich heißt und das wunderbar umschreibt, wie der Sachse sich fühlt mit seinem Schnudndeggl.
Übrigens nach Meinung der teilnehmenden Sachsen gerät das Wörtchen »Dambern«, also sich ohne Ziel und Zweck beschäftigen und rumtrödeln zunehmend in Vergessenheit. Was echt schade wäre, weshalb der Ausdruck auch zum bedrohtesten Wort des Jahres gewählt wurde. Besonderen Gefallen finden die fischelanten Sachsen auch am Terminus »Nieslbriem«. So bezeichnet man hierzulande einen einfältigen, unbeholfenen oder auch etwas mürrisch daherkommenden Menschen. Eine durch die Stiftung initiierte Wortsammlung führt inzwischen über 12.000 einzigartige, wohlklingende sächsische Wörter. Foto freepik.com
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KRÄHE
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Digitale A chtsamkeit D a s s m a r t p h o n e s i n n v o ll e r und gesünder nutzen
Das Smartphone ist Fluch und Segen zugleich – viele Menschen fühlen sich inzwischen abhängig von dem nützlichen Gerät für die Hosentasche. Durch digitale Achtsamkeit lässt sich dieses Problem allerdings aktiv und ohne Verzicht bekämpfen. Omline statt Online ist die Devise.
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ibt es Langeweile heute überhaupt noch? Bei jeder Gelegenheit zücken wir unser Smartphone – ob morgens an der Bushaltestelle oder beim Warten im Restaurant. In solchen Momenten des potenziellen Nichtstuns die Blicke und Gedanken schweifen zu lassen, fällt uns mittlerweile schwer. Und selbst in unliebsamen Situationen, in denen wir der höflichkeitshalber Small Talk mit Personen führen würden, »rettet« uns das Handy. Doch tun wir uns damit wirklich einen Gefallen?
Foto drobotdean // freepik.com
Es steht außer Frage, dass sich Smartphones zu unverzichtbaren Alltagshelfern entwickelt haben. Da sie unser Leben mit nützlichen Alltags-Apps bereichern können und uns überall und jederzeit mit der Welt verbinden, haben sie durchaus ihre Berechtigung. Allerdings haben viele Menschen auch Schwierigkeiten, verantwortungsvoll damit umzugehen. Die Bildschirmzeit beträgt vor allem dank sozialer Medien mittlerweile oft mehrere Stunden pro Tag – dabei sehen wir viel, das uns eigentlich nicht wirklich interessiert, und es raubt uns viel Zeit, aber auch Möglichkeiten, uns durch individuelle Gedanken weiterzuentwickeln. »Handysucht« kann zu negativen Konsequenzen für die mentale Gesundheit führen. Dazu gehören Stress, Angst, Schlafstörungen bis hin zu Depressionen.
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omli n e statt o n li n e
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Die App kann helfen »Echte Verhaltensänderung kommt von innen«, heißt es auf der Webseite von not less but better. Die von Psychologen mitentwickelte App will uns dabei helfen, eine gesunde Smartphone-Nutzung zu erlernen: »Überwinde ungesunde Gewohnheiten mithilfe von Methoden aus der Verhaltenspsychologie. Ersetze sie durch gute Gewohnheiten, und festige sie langfristig. Arbeite auf deine persönlichen Smartphone-Ziele hin, Schritt für Schritt. Mit nur fünf Minuten pro Tag. So erlangst du die Kontrolle über dein Handy zurück, und bleibst gesund.« Wie der Name schon sagt, geht es bei der App also nicht darum, das Smartphone aus dem Alltag zu verbannen, sondern die Zeit, die wir mit dem Gebrauch verbringen, besser zu nutzen. Das Projekt startete im Jahr 2018 und wurde 2020 von der Psychologin Christina Roitzheim, dem Entwickler Marius Rackwitz und dem Betriebswirt Selcuk Aciner in Berlin aus der Alternativlosigkeit gegründet. Denn: Die Macher der App wollten selbst ihre ungesunden Handy-Gewohnheiten überwinden. Im Laufe der Zeit stellten sie fest, dass sich auch viele andere Menschen mit der »Handysucht« konfrontiert sahen. Die Trainings-App basiert auf Methoden der Verhaltenspsychologie und hilft Nutzern, nach und nach ungesunde Gewohnheiten zu bewältigen und durch gesunde Muster zu ersetzen – persönlich, urteilsfrei und spielerisch. »Das Smartphone ist nicht schlecht, im Gegenteil. Wir sind davon überzeugt, dass es eine große Bereicherung für unser Leben ist – wenn wir es richtig nutzen.« Die Wirksamkeit des Programms konnte 2019 im Rahmen einer randomisiert-kontrollierten Studie sogar wissenschaftlich bestätigt werden.
Trainings zeigen uns, wie es zur »Handysucht« kommt In der App not less but better absolvieren Nutzer Kurse und fünfminütige Übungen, um bestimmte mentale Fähigkeiten zu erlernen – so zum Beispiel Impulskontrolle, Selbstreflektion, Achtsamkeit und Resilienz. Foto not less but better
Erleben Sie unvergessliche Events im Karpfenpfeifersaal des Bio-Seehotel Zeulenroda.
The Rattles & Beatclub 27.11.2020 Rocking Christmas Das Smartphone nicht verteufeln »Bei not less but better wollen wir, dass sich Menschen von Technologie unterstützt fühlen, um ein gesundes, glückliches und erfülltes Leben zu führen. Wir bieten ein digitales Trainingsprogramm zum Aufbau einer gesunden Beziehung zum Smartphone«, so die Gründer. Foto not less but better
omline statt online Nachdem einige Jahre »Digital Detox« als effizienter Weg gefeiert wurde, die Batterien in stressigen Zeiten des Immer-erreichbar-seins wieder aufzuladen, zeigt sich nun ein neuer Trend. Dafür muss sich niemand in einer einsamen Hütte im Wald einschließen oder langfristig seine vorübergehende Unerreichbarkeit im Urlaub ankündigen. Omline zu sein bedeutet, sich nicht vor der Realität des 21. Jahrhunderts zu verschließen. Es geht vielmehr um die Akzeptanz, dass online zu sein, zu unserem Leben dazu gehört – und um das Finden einer Lösung, wie achtsam und selbstbestimmt damit umgegangen werden kann.
»Das Smartphone ist die ideale Umgebung, um gesunde Smartphone-Nutzung zu erlernen. Im ersten Augenblick klingt das paradox, aber konsequent zu Ende gedacht gibt es kein besseres Medium dafür. Um nicht unterzugehen, lernen wir das Schwimmen ja auch im Wasser. Das gleiche gilt für das Smartphone«, so Christina Roitzheim, Psychologin und Mitgründerin von not less but better. Noch im Herbst soll die App, die auf einem Abo-Modell basiert und auch bei der VOX-Show »Die Höhle der Löwen« gut ankam, im App Store und Google Play Store verfügbar sein.
Text Kristina Baum
Tom Astor 07.02.2021 mit Band
Herbert Köfer 28.03.2021 Das Blaue Fenster
Bernd Stelter 23.04.2021
Hurra, ab Montag ist wieder Wochenende
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E-Zweisitzer für Pendler
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Lebensstil T ech n ik
e - mo b ilit ä t
Foto DLR
I n n o vat i v e Fa h r z e u g e f ü r d i e E n e r g i e w e n d e
Im Zeichen der E-Mobilität sind neue Lösungen gefragt. Lösungen, die den Menschen dabei helfen, die Art Mobilität zu nutzen, die sie gewohnt sind, und die gleichzeitig die Umwelt möglichst wenig belasten. Wissenschaftler vom Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luftund Raumfahrt haben ein flinkes, schnittiges Fahrzeug konstruiert, das Fahrspaß und Nachhaltigkeit gut miteinander verbindet
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für viele Gelegenheiten Seinen Platz im Alltag würde ein SLRV überall dort finden, wo Menschen oft alleine unterwegs sind. »Das SLRV ist ein Zweisitzer mit kleinem Gepäckfach und hoher Reichweite«, sagt DLR-Projektleiter Michael Kriescher. Pendler könnten es nutzen, um von ihrem Wohnort entweder zum Arbeitsplatz oder zum nächsten Bahnhof und wieder zurückzufahren. Es könnte in Carsharing-Pools genutzt werden und so den öffentlichen Nahverkehr ergänzen. Dem Einsatz im Carsharing kommt die schnelle Wasserstoffbetankung entgegen. Vom Aussehen her erinnert das SLRV etwas an die Dünen-Buggys vergangener Zeiten. Es ist niedrig gebaut, um den Luftwiderstand möglichst gering zu halten. Um ein möglichst leichtes Fahrzeug zu bauen, haben die Forscher eine Karosserie in Metall-Sandwichbauweise entwickelt, die 90 Kilogramm wiegt. Die äußere metallene Decklage besteht aus Stahl- und Aluminiumschaum, das Innere aus Kunststoffschaum. Auch die Fahrzeugstruktur ist aus diesem Material.
Foto DLR // Frank Eppler
Leichtbau o.: Montage der Verkleidung aus extrem leichten Sandwichplatten. Foto DLR // Michael Kriescher
»Sandwichteile haben eine hohe Eigenfestigkeit«, sagt Michael Kriescher, »die Karosserie braucht nur aus wenigen Teilen zu bestehen. Bei einem Crash bleibt die Struktur stabil und hält seine Form aufrecht.« Vorder- und Hinterwagen des SLRV sind aus Sandwichplatten hergestellt und dienen als Pufferzonen bei einem Aufprall. In ihnen haben die Entwickler auch den größten Teil der Fahrwerkstechnik untergebracht. Fahrer und Beifahrer sitzen in einer Wanne mit aufgesetzter Ringstruktur, die alle von außen einwirkenden Kräfte aufnimmt und die Nutzer bei einem Crash schützt.
innovativer Antrieb Die Antriebskraft für den Zweisitzer liefert ein Batterie-Brennstoffzellensystem. Die Brennstoffzelle leistet 8,5 Kilowatt und stellt die Grundlast bereit. Sie versorgt eine Batterie, die als Puffer dient, und die zur Beschleunigung nötigen zusätzlichen 25 Kilowatt abgibt. Den Wasserstoff nimmt ein 39 Liter fassender Drucktank auf, der zwischen den Sitzen von Fahrer und Beifahrer installiert ist. Die Kombination von Brennstoffzelle und Batterie hat gleich mehrere Vorteile. »So kann die Brennstoffzelle kleiner und leichter sein«, sagt Michael Kriescher. Und weil der Strom aus der Brennstoffzelle kommt, entfällt die Ladezeit für die Batterie. Zudem heizt die Abwärme der Brennstoffzelle den Innenraum. Außerdem wiegt das gesamte Hybridsystem weniger als ein Batteriesystem mit vergleichbarer Leistung.
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(c) Enrico Meyer
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er Klimawandel erfordert neue Mobilitätslösungen. Und sehr wahrscheinlich bedeuten diese Lösungen das Aus für die zurzeit allgegenwärtigen Verbrennerfahrzeuge. Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt haben jüngst ein Fahrzeug für die Straßen und die Stadt von morgen vorgestellt. Das »Safe Light Regional Vehicle« oder SLRV ist das Ergebnis eines Projekts am DLR-Institut für Fahrzeugkonzepte. Der Zweisitzer ist ein Konzeptfahrzeug für den Individualverkehr der Zukunft. Den Antrieb für das rund 450 Kilogramm schwere Auto liefert ein Hybrid-Brennstoffzellensystem. Karosserie und Struktur bestehen aus Verbundwerkstoffen.
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impulse für Serienfahrzeuge Mit ihm fährt das SLRV bis zu 120 Kilometer pro Stunde schnell und rund 400 Kilometer weit. Ein vergleichbares Serienfahrzeug würde laut SLRVTeam etwa 15.000 Euro kosten. Setzt man eine Laufleistung von 300.000 Kilometern über eine Nutzungsdauer von 10 Jahren an, würde ein Kilometer etwa 10 Cent kosten. Ob das SLRV selbst oder ein ähnliches Fahrzeug in Serie geht, ist jedoch offen. Bei einzelnen Komponenten sieht das schon anders aus. »Vielleicht fließen Einzelaspekte wie der Antriebsstrang bald in Serienfahrzeuge ein«, meint Kriescher. Die Arbeiten an dem Zweisitzer begannen vor drei Jahren. Erprobt wird er noch bis Jahresende. Das SLRV gehört zum Großprojekt »Next Generation Car« des DLR, in dessen Rahmen auch zwei weitere Fahrzeuge entstehen. Eines ist ein modular aufgebautes Stadtauto für private und kommerzielle Zwecke, das auch autonom fahren kann. Es kann sowohl Personen befördern wie auch für den Lieferverkehr genutzt werden. Das zweite ist eher in der Mittelklasse angesiedelt und für Strecken von bis zu 1000 Kilometer gedacht.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis mit! Weitere Informationen und Blutspendetermine erhalten Sie unter:
Servicetelefon: 0800 11 949 11 | www.blutspende.de
Text Friedrich List Info www.dlr.com 11 20
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Die Kunst, sich zu nehmen
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Weniger Stress, mehr Entschleunigung
Immer in Hektik, alles schnell machen, noch kurz mal putzen oder einkaufen – Ruhe? Was ist das? Als moderner Mensch bewegt man sich oft im Hamsterrad. Wir haben zu wenig Zeit für Muße, Entspannung oder Vergeudung der kostbaren Minuten und Stunden. Dabei kann es manchmal durchaus hilfreich sein, sich die Zeit zu nehmen, um sich mit neuer Energie, Weitblick und Sinn aufzuladen.
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as Leben ist nicht so einfach. Es kann verdammt anstrengend, kräfteraubend, zermürbend sein. Oft ist es auch schön und man genießt das Sein, aber viel häufiger noch hat man Stress. Ein Wort, welches alltäglicher nicht sein könnte in der westlichen Welt. Immer schneller soll es gehen, noch effizienter muss man arbeiten, den Tag noch besser strukturieren, alles unter einen Hut bekommen. Das kann manchmal ganz schön schwierig werden, sind da immerhin die alltäglichen Verpflichtungen wie Familie, Kinder, Job, Haushalt, Papierkram oder auch Freunde und Hobbys. Was ist eigentlich mit einem selbst? Tja, man selbst kommt doch viel zu häufig zu kurz. Wann hat man schon die Zeit,
aus Routinen auszusteigen und den Tag mit Yoga, einer Joggingrunde oder Meditation zu beginnen. Danach gibt es ein leckeres Frühstück und später lebt man in den Tag hinein, vielleicht mit einem guten Buch auf der Couch, mit der Gitarre in der Hand oder mit einem Glas Wein und guter Musik in der Badewanne. Einfach mal die Zeit ziehen lassen, sich keine Gedanken über die To-do-Liste, die nächste Woche im Büro oder die Probleme des Partners oder der Freundin machen. So was kommt, wenn wir ehrlich sind, doch kaum vor. Stattdessen sind wir getrieben … und nehmen wir uns dann doch mal Zeit oder verplempern (geplant oder ungeplant) etwas davon, dann holt uns viel zu schnell das schlechte Gewissen ein.
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lebensstil t r e n d
sich zeit n ehme n
den Augenblick anhalten Klar, da ist was dran, wenn wir sagen, dass wir keine Zeit haben. Ist ja schließlich wirklich so, dass man immer etwas zu tun haben könnte, sei es aufräumen, die Steuer, kochen oder mit Freunden telefonieren. Aber wie wäre es, wenn das Sich-Zeit-nehmen eben auch ein fester Termin und somit ein fester Bestandteil unseres Lebens wäre? Einfach mal hier in dem Moment sein, den Kopf und all die sich überschlagenden Gedanken ausschalten, atmen, wahrnehmen, fühlen. Was sich so einfach liest, ist oft viel zu schwerer umzusetzen. So locker bekommen wir den Druck und die Hektik eben nicht aus uns raus. Es ist wahrlich schon eine Kunst, sich Zeit zu gönnen und zu nehmen – und zwar für das Hier und Jetzt und nicht für das Gestern und Morgen. Es verlangt uns viel ab, wenn wir uns mit uns selbst auseinandersetzen, nachspüren, was wir eigentlich wollen, was unser Bedürfnis ist. Will ich wirklich immer von A nach B hetzen? Oder ist es vielleicht viel schöner, wenn ich einen kleinen Umweg durch den Park mache, mir das Herbstlaub im Wind anschaue und die Vögel beim Fliegen beobachte. Ja, das kostet mehr Zeit, aber wir bekommen gleichzeitig etwas geschenkt: Bedürfnisbefriedigung, ein Gefühl, mit sich und der Welt verbunden zu sein, mehr Energie und Wohlbefinden. Und dafür lohnt es sich allemal, sich Zeit zu nehmen. Zeit bewusst verplempern li. Seite: Zeit bewusst verstreichen zu lassen ist nicht so einfach. Aus diesem Grund kann man sagen, dass es fast schon eine Kunst ist, sich Zeit zu nehmen – ohne Hektik im Hinterkopf. Foto Morgan Housel // unsplash.com
Sich etwas Gutes tun u.: Wer nicht ganz untätig sein will, kann die freie Zeit in sich selbst investieren und gekonnt Selbstfürsorge betreiben, beispielsweise mit einem leckeren Essen oder einer extra Runde Schlaf. Fotos Lesly Juarez // unsplash.com | freepik.com
Ganz bei sich sein Natürlich ist es in der turbulenten Welt von heute nicht ganz so einfach, den Alltag Alltag sein zu lassen und sich bewusst zurückzulehnen. Wer dies jedoch schafft und es regelmäßig trainiert, wird mit einem Mehr an Lebensqualität und Energie belohnt. Fotos cookie studio // freepik.com | Lesly Juarez // unsplash.com
Warum muss heutzutage eigentlich alles immer so unglaublich produktiv und effizient sein, was wir tun? Warum verschwenden wir nicht einfach mal guten Gewissens die Zeit, die wir haben? Es gibt so viele Möglichkeiten, Dinge zu tun, die nicht produktiv sind: Am Strand sitzen und den Sonnenuntergang beobachten, Hunden im Park beim Spielen zusehen, einen Drachen steigen lassen, einfach mal malen, spazieren, mit dem Fahrrad durch die Gegend fahren – ohne Ziel, Papierflieger basteln und draußen fliegen lassen. Wir denken immer, ein perfektes Zeitmanagement sei die Lösung für uns moderne, getriebene, gestresste Menschen. Nein, sagen die Autoren des Buches »Time is honey«, Karlheinz A. und Jonas Geißler: »Zeit kann man nicht sparen, nicht managen, nicht verlieren. Man kann mit der Zeit nur eines machen: sie leben.« Dieses Zitat sollte man sich vor Augen führen, wenn einen beim Entspannen, Genießen und dem Verschwenden von Zeit das schlechte Gewissen einzuholen versucht. Die Zeit rinnt uns nicht durch die Finger; wir schauen ihr einfach nur beim Fließen zu und genießen es. Es stimmt zwar: Wir Menschen haben nicht viel Zeit und irgendwie ist es tatsächlich so, dass diese in unserer Empfindung von Jahr zu Jahr schneller vorübergeht. Gerade dieses Bewusstsein der eigenen Endlichkeit und Sterblichkeit lässt uns ständig in Aktion sein und nicht zur Ruhe kommen. Wir wollen was aus unserem Leben machen mit der wenigen Zeit, die wir zur Verfügung haben.
wofür wir uns zeit nehmen sollten Da, es ist eine Kunst, sich Zeit nehmen zu können, der Endlichkeit des Lebens ins Gesicht zu lachen und wahrlich beherrschen dies nicht alle von uns. Dabei gibt es eine Menge Dinge, die jeder (mal mehr, mal weniger) ganz einfach in den Alltag einbauen kann: sich mehr Zeit für das Kochen nehmen und ein leckeres Gourmet-Menü kredenzen, mehr Zeit (ohne Stress und ohne »Hab leider nur `ne Stunde für dich, weil…«) für unsere Kinder, den Partner, die Eltern und die Freunde, mehr Zeit für die Wissbegierde, das Lesen, das Informieren, sich berieseln lassen durch einen guten Film, mehr Zeit für das Reisen (ob nah oder fern), das Umsetzen der eigenen Ziele und Projekte, das Gärtnern, das Dekorieren, sich zu engagieren und vielleicht ehrenamtlich tätig zu sein, einen Ausflug in die Natur, den eigenen Körper und die Gesundheit. Eine schier unendliche Liste.
Es gibt so viel, was uns Menschen gut tun kann, wenn wir die Kunst erlernen, die Zeit fließen zu lassen. Sich einfach mal um sich selbst kümmern, da sein, atmen, bei sich sein, aus dem Fenster schauen und die Wolken beim Ziehen beobachten … all das schenkt langfristig vielleicht nicht mehr Zeit, aber mehr Sinn, Lebensqualität, Muße und Achtsamkeit für das eigene Sein. Es lohnt sich also allemal, diese Kunst zu erlernen!
Text Jessica Laqua
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Monogamie?
Einsam, zweisam, dreisam
Warum auf die eine, große Liebe warten, wenn man jeden Tag eine – vielleicht nicht ganz so große, aber immerhin aufregende – neue Liebe haben kann!? Monogamie scheint ausgedient zu haben, denn viele, insbesondere junge Menschen in Großstädten, verfolgen ein polygames Beziehungsmodell. Offene Beziehungen, auch in der Ehe, scheinen Hochkonjunktur zu haben und Tinder & Co. machen die Suche nach einer Affäre so einfach wie noch nie. KOMPASS beleuchtet das Thema Monogamie & Polygamie intensiv und zeigt gesellschaftliche Entwicklungen sowie biologische und kulturelle Zusammenhänge auf.
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Foto Pana Kutlumpasis // pixabay.com
Steht mir nicht!
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Den da vorne mache ich mir heute Abend noch klar«, sagte Luisa. »Und wen nimmst du noch mit für ein bisschen Spaß?« Sophia guckte verdutzt, sie schaute sich im Club um und sah sportliche, junge Körper ekstatisch zum harten Beat der Musik tanzen, ja nahezu vibrierend und synchron bewegten sich die Menschen zu der dumpfen Techno-Musik. Ihr Blick wanderte durch den dunklen Raum, sie sah Menschen, die sich wild küssten, die Hände waren überall. Der Barkeeper reichte der jungen Blondine einen Drink »Ich muss bis neun Uhr arbeiten. Lust, dass wir uns danach mein Bett teilen?« Sophia wirkte sichtlich überfordert, sie verneinte höflich und verließ den Club, denn ihre Mitbewohnerin, mit der sie nur etwas tanzen wollte, war bereits mit einem Typen verschwunden. Sechs Uhr in der Früh war es, als sie sich auf den Weg nach Hause machte. Anscheinend eine Uhrzeit, in der die Nacht für viele erst beginnt, sie auf die Jagd gehen, ihre Triebe befriedigen und fremde Körper spüren. »Das ist also Berlin!, das ist die Freiheit, das Unkonventionelle, von dem alle schwärmen«, dachte sie sich, als sie Richtung Wohnung spazierte. Es war ihr erstes Wochenende in der Hauptstadt, ihre Mitbewohnerin wollte ihr das abenteuerliche Nachtleben der Partyszene schmackhaft machen. Ob das ihr Ding ist, wusste Sophia nicht … nicht nur die Party war schräg, irgendwie sind es auch die Menschen in der Stadt. In ihrem neuen Kollegenkreis hat keiner eine feste Partnerschaft. Das weiß sie, weil alle so offen darüber sprechen und dabei betonen, wen sie sich bei Tinder und anderen Portalen für den kommenden Abend klargemacht haben. »Komische neue Welt«, murmelte die 24-jährige Wahl-Berlinerin vor sich hin. Jede Nacht einen neuen Partner, Sex mit Fremden, wann immer man will. Unverbindlichkeit steht für Berlin. Dabei kam sie selbst aus einer kleinen Vorstadt Nähe München, das Studium war abgeschlossen, die langjährige Beziehung zum ersten Freund ging in die Brüche und sie wollte mal was Neues entdecken. Warum also nicht etwas Großstadtluft schnuppern? Dass hier anscheinend Monogamie gegen Polygamie eingetauscht wird, war ihr allerdings nicht klar.
Einsam, zweisam, dreisam? Warum monogam leben, wenn man auch mehrere Partner haben (und sogar lieben) kann? Fotos cookie studio // freepik.com
Für immer und ewig Die ganz große Liebe soll für immer und ewig halten. Die Hochzeit soll das Glück besiegeln. Auch heute noch binden sich viele Paare fest und hoffen auf ein gemeinsames Leben zu zweit (und ohne Störenfriede). Foto artisticfilms // pixabay.com
Berlin ist wild, Berlin lebt an vielen Ecken die freie Liebe und ja, feste Bindungen scheinen in einer Großstadt nicht so schnell zustande zu kommen, wie es in dörflicheren Gefilden der Fall ist. Aber: Auch in Berlin gibt es Menschen, die monogam leben. Vielleicht nicht so viele, wie anderswo. Kein Wunder, denn gerade hier tummeln sich viele junge Menschen, die auf der Suche nach Spaß, Abenteuer und Partys sind, voller Erlebnishunger und ganz unkonventionell prägen sie ein Bild dieser Stadt. Dazu gehören auch neue Beziehungsmodelle: Warum monogam leben, wenn man mit so vielen Menschen Sex haben kann? Warum sich binden, wenn man jeden Tag eine andere Person entdecken kann? Warum eine Wahl treffen, wenn man nicht weiß, was das nächste Match bringt? Warum treu sein, wenn Unverbindlichkeit so viel Spaß bringt? Polygamie ist keine Erfindung der letzten Jahre, sondern hat schon lange Hochkonjunktur. Nur ist es heutzutage so einfach wie noch nie, mit fremden Menschen intime Kontakte einzugehen. Zudem wird dieses neue, alte Beziehungsmodell gesellschaftstauglich, man redet darüber, es gibt kein Tabu mehr und offene Beziehungen scheinen so normal zu sein wie die Ehe. Und: Nicht nur in Berlin finden sich polygam lebende Menschen; auch in anderen Ecken Deutschlands finden sich immer mehr Menschen, die offene Beziehungen leben, egal welchen Alters und welcher sexueller Orientierung.
Polyamorie Polyamorie bezeichnet eine Form des Liebeslebens, bei der eine Person mehrere Partner liebt und zu jedem einzelnen eine Liebesbeziehung pflegt, wobei diese Tatsache allen Beteiligten bekannt ist und einvernehmlich gelebt wird. Das Herz mit dem Zeichen der Unendlichkeit als Symbol für Polyamorie. Wichtig: Polygamie ist klar zu unterscheiden von Polyamorie, bei der Frauen und Männer mehrere offen geführte Liebesbeziehungen eingehen. Foto Opensofias // wikimedia commons
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Freie Liebe und sexuelle Revolution Die 68er-Bewegung machte vor, was Liebe noch alles sein kann. Doch sie waren nicht die Ersten, die die Idee der sexuellen Selbstbestimmung in den Raum stellten. Schon in den 1870er Jahren kämpften Feministinnen wie Victoria Woodhull oder Emma Goldman für eine Liebe ohne Zwänge, welche Frauen aus dem engen Korsett der gesellschaftlichen Vorstellungen und ökonomischen Notwendigkeit, eine sexuelle Beziehung bzw. Ehe ohne Liebe zum Überleben einzugehen, befreien sollte. In den 1960er Jahren rollte dann die zweite Welle der Frauenbewegung über den Kontinent und damit flammte auch die Idee der freien Liebe neu auf, wurde modifiziert, an die zeitlichen Gegebenheiten, d. h. der Entwicklung der Anti-Baby-Pille, angepasst und fand zahlreiche Anhänger. So verstand insbesondere die Hippie-Bewegung bzw. die 68er-Generation die Ehe als besitzergreifend, nicht mehr zeitgemäß. Mit Sex gegen gesellschaftliche Normen zu protestieren, erweckte Aufmerksamkeit und nicht umsonst lautete der bekannteste Slogan dieser Zeit »Make love, not war«. Schon damals lebten die Anhänger verschiedene Modelle: wechselnde Partnerschaften, viele sexuelle Kontakte, aber auch polyamoröse Beziehungen, also langfristige emotionale Bindungen zu mehreren Partnern, welche damals auch oft in den klassischen Kommunen gelebt wurden. Tinder & Co. machen es möglich! Klar, die Suche nach dem richtigen Partner bzw. Partnerin ist nicht immer einfach. Warum sich aber binden, wenn Dating-Apps das Liebesleben aufregend und abenteuerlich gestalten können? Foto Mika Baumeister // unsplash.com
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Affären sind hoch im Kurs Treue ist ein hohes Gut und leider keine Selbstverständlichkeit. Denn so wartet nach der Arbeit gerne mal der Arbeitskollege bzw. -kollegin im Büro nebenan. Foto Tumisu // unsplash.com
Warum findet sich das Modell der freien Liebe und der Polyamorie heutzutage hauptsächlich in Großstädten wieder? Weil diese eben ein großer Schmelztiegel sind, der insbesondere junge Menschen aus der ganzen Welt anzieht und es hier schier unendliche Möglichkeiten gibt. Gerade in jungen Jahren formen wir unsere Identität, wir probieren aus, was uns gefällt, wollen lieber Abwechslung als Verbindlichkeit, brauchen keine Stabilität, sondern sind ständig auf der Suche nach etwas Neuem, sind neugierig. Großstädte bieten Raum für neue, unkonventionelle Erfahrungen, man trifft Gleichgesinnte, es gibt zahlreiche Subkulturen, in die man eintauchen kann, man fällt nicht auf und kann jeden Tag ein anderer Mensch sein, wenn man das möchte.
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Doch nicht nur hierzulande gibt es neben den monogamen Beziehungen auch andere Formen. Welches Bindungsverhalten wir zeigen wird vor allem gesellschaftlich geprägt. Wir werden sozialisiert von unseren Eltern und der Umwelt, in der wir leben. Dabei muss Liebe bzw. Monogamie nicht immer eine tiefe emotionale Verbundenheit bedeuten, sondern kann auch eine ökonomische Absicherung oder die Möglichkeit, ein anderes Leben zu leben sein. In anderen Teilen der Erde ist es somit ganz normal, dass polygame Beziehungen gelebt werden – das hat Geschichte und ist Ausdruck der jeweiligen Kultur. Im afrikanischen Königreich Eswatini ist es somit völlig normal, polygame Beziehungen zu führen. Auch in Kenia und Südafrika werden polygame Beziehungen gelebt und sind gesetzlich erlaubt. So hat beispielsweise Jacob Zuma, ein südafrikanischer Politiker, der von 2009 bis 2018 Präsident des Landes war, sechs Ehefrauen und mindestens 23 Kinder. Er gehört dem Volk der Zulu an, welches eine polygame Lebensweise akzeptiert. Auch in China und Ozeanien gibt es heute noch Völker, die polygam leben. Nicht immer bedeutet Monogamie also romantische Liebe. Gerade dieses Konstrukt, dass wir den richtigen Partner finden, mit dem wir bis ans Lebensende glücklich sind und eine erfüllte Partnerschaft leben werden, ist noch recht neu. Dass Frauen Mitspracherecht bei der Partnerwahl haben und sich selbst sex-uell frei ausleben, sich trennen, Single bleiben können, ist geschichtlich gesehen nicht selbstverständlich. So galt es früher als Standard, dass der Mann sich die Frau ausgesucht hat und diese ihn heiraten musste, um ökonomisch versorgt zu sein. Mit der Gleichberechtigung, der Möglichkeit, Bildung zu erlangen und sich selbst versorgen zu können, sind Frauen unabhängiger geworden. Dadurch konnte die romantische Liebe Raum gewinnen und gilt in der westlichen Welt oftmals als das Non plus ultra, teilweise sogar als das Lebensziel vieler Menschen. Doch guckt man über den Tellerrand, d. h. in Richtung der Wissenschaft, wie in die Disziplin der evolutionären Sozialpsychologie oder der Biologie, so zeigt sich, dass die Monogamie vielleicht nur eine Erfindung von uns Menschen sein könnte und unser natürliches Naturell darin besteht, zahlreiche Geschlechtspartner zu haben, um den Erhalt der Menschheit zu sichern.
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Der wissenschaftliche Blick auf Monogamie Wie unser Sexual- und Bindungsverhalten aussieht, was natürlich ist und was sozialisiert, Treue und Fremdgehen, all das beschäftigt auch zahlreiche Wissenschaftler. Sind wir eher monogame Wesen? Warum gehen so viele von uns dann ständig fremd? Machen uns viele Sexualpartner zum glücklicheren Menschen?
Die Forschung hat das Feld intensiv beleuchtet und gerade die evolutionäre Sozialpsychologie und die Biologie kommen hier zu spannenden Ergebnissen. Zunächst einmal gehen viele Wissenschaftler davon aus, dass wir Menschen besser, d. h. höher entwickelte Tiere mit einem Bewusstsein sind, deren größtes Ziel es ist, den Arterhalt zu sichern. Und das erfolgt nun einmal über die Reproduktion. Und um eine gute Reproduktionsquote zu erreichen, macht es natürlich mehr Sinn, mit vielen Partnern zu schlafen, um mehr Nachkommen zeugen zu können. Auch zeigen Forschungsergebnisse, dass wir Menschen früher alles andere als monogam gelebt haben. So zeigen gerade promiskuitive Spezies größere Hoden (wie bei uns Menschen, denn hier sind die männlichen Hoden bis zu viermal größer als bei Gorillas), mit dem Hintergrund, dass dadurch viel Sperma produziert werden kann, um viele Weibchen bzw. Frauen zu begatten. Monogame Spezies, wie Gibbons, Gorillas oder Lachtauben, weisen hingegen kleine Hodengrößen und somit eine geringere Spermienproduktion auf. Auch sagen die Forscher, dass die Penisbeschaffenheit relevant ist, um gut befruchten zu können und gegebenenfalls Spermien von Nebenbuhlern auszuschalten. Würden wir monogam leben, hätte die Natur den Männern wohl eine andere Form des männlichen Genitals geschenkt, so die Studienergebnisse.
Polygamie als Normalität In einigen Teilen der Erde ist es ganz normal, dass polygame Beziehungen gelebt werden – das hat Geschichte und ist Ausdruck der jeweiligen Kultur. Foto Pablo Heimplatz // unsplash.com
Für immer zu zweit Gerade bei der älteren Generation ist ein Monogamie in der Partnerschaft meist das Non plus ultra. Foto Simon Godfrey // unsplash.com
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Heute nehme ich dich ... … und morgen suche ich mir wen anderes. Polygamie gibt es nicht erst seit Tinder, sondern war bereits schon vor Jahrhunderten äußerst beliebt. Auch heute noch gibt es Kulturen, in denen nicht monogam gelebt wird. Fotos freepik.com
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Stellt man sich nun die Frage, warum insbesondere Männer fremdgehen (Studien zeigen zwar, dass dies nicht so ist und Frauen gleichermaßen untreu sind, das gesellschaftliche Bild aber immer noch den Mann als bösen Fremdgänger zeichnet), so liegt die Erklärung auf der Hand: Je häufiger ein Mann einen sexuellen Kontakt zu einer Frau hat, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er Nachkommen produziert. Und je mehr seiner Nachkommen auf der Welt sind, umso mehr seiner Gene können sich also auch verbreiten. Und wenn nun einmal der tiefste Sinn der Menschheit darin liegen sollte, sich zu reproduzieren, dann macht er genau das, was die Natur wünscht. Insofern sind auch die Kosten bei der Partnerwahl niedrig, d. h. er muss nicht gut selektieren und die beste aller Frauen finden, denn einmal begattet, kann er sich auch wieder auf die Suche nach der nächsten Dame machen. Für Frauen hingegen sind die Partnerwahlkosten weitaus höher, denn im schlimmsten Fall bleibt sie alleine mit einem Kind zurück, welches sie über die Runden bringen muss. Doch so einfach ist das Ganze nicht zu erklären. Frauen haben also nichts vom Fremdgehen bzw. von einer polygamen Lebensweise? Das stimmt so nicht. Durch neue Bindungen kann es durchaus sein, dass Frauen in ihrem gesellschaftlichen Ansehen aufsteigen. Ein Mann mit Geld (d. h. Ressourcen) kann einer Frau (und ihrem potenziellen Kind) ein gutes und sicheres Leben bieten. Warum also nicht fremdgehen (mit einem zuvor gut ausgewählten Mann) und es darauf ankommen lassen?! Natürlich können all diese wissenschaftlichen Thesen kontrovers diskutiert werden und ob unser Treue- oder Bindungsverhalten so einfach zu erklären ist, mag dahingestellt sein. Aber daraus ableiten lassen sich einige Vorurteile, die man gesellschaftlich vorfindet und an denen in manchen Fällen bestimmt ein kleines Fünkchen Wahrheit zu finden ist: Frauen mögen reiche Männer bzw. solche, die ihnen etwas bieten können, Männer stehen auf junge Frauen (und ja, auch das ist wissenschaftlich belegt), denn diese sind gesund und haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden (und so seine Gene in der Welt zu verbreiten). Ist Liebe also wirklich nur ein gesellschaftliches Konstrukt, was uns Menschen gar nichts bringt? Wären wir alle besser dran, wenn wir nicht monogam leben würden? Natürlich sollen wir uns reproduzieren, aber würde ein Mann immer wieder neue Frauen schwängern und sich nicht um die Kinder kümmern, so sinken damit die Chancen des Nachwuchses aufs Überleben. Die Chancen für Kinder, die bei alleinerziehenden Müttern aufwachsen, stehen heute aber besser als früher, dass Frauen ihre Kinder alleine großziehen und versorgen können (durch Hilfesysteme, bessere berufliche Ausbildung der Frauen und somit finanzielle Unabhängigkeit, Unterstützung vom Staat etc.), und doch ist es immer einfacher, wenn Kinder von beiden Elternteile umsorgt werden. Monogamie, d.h. ein gewisses Commitment, kann also doch sinnvoll sein und ist ebenso etwas, was in uns Menschen natürlich verankert ist. Kommt dann noch tiefe Liebe und Verbundenheit hinzu, fällt es uns durchaus viel leichter, monogam zu leben.
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Was macht mich glücklich? Ob nun monogam oder polygam lebend: Was macht uns Menschen glücklicher? Sind insbesondere die jungen Party-People, die viele neue Partner haben und sich nicht binden möchten, glücklicher? Nein, das lässt sich so nicht sagen. Denn es gibt auch Menschen, die sich gerne früh binden, die an das Konstrukt der großen Liebe glauben, diese gefunden haben und mit der Ehe ein monogames Beziehungsmodell leben wollen. Hierzulande zeigt sich, dass viele junge Menschen sich auf diesen Weg einlassen und sich nicht bis in die 30er hinein ausprobieren müssen. Sind es also hauptsächlich die Großstädter, die nichts anbrennen lassen und unkonventionell leben möchten? Auch das lässt sich so pauschal nicht sagen. Vielmehr ist es eine Frage nach den eigenen Werten, der eigenen Sinnsuche und der eigenen Persönlichkeit. Wir alle haben in unserer Kindheit und Jugend Beziehungsmodelle vorgelebt bekommen und finden diese entweder gut oder nicht, was meint: Man will es genauso machen oder anders. Und das bedeutet nicht, dass Kinder, deren Eltern eine glückliche Ehe führen, auch unbedingt monogam leben wollen. Vielleicht finden sie genau das langweilig und wollen etwas Neues für sich selbst ausprobieren, vielleicht ist es aber auch das Ideal und entspricht den eigenen Werten. So einfach lässt sich also die Frage danach, wer denn nun ein glücklicheres Leben führt, nicht beantworten. Wir haben gesehen, dass die Natur beides in uns angelegt hat, den polygamen wie auch den monogamen Lebensstil. Wir leben zudem in einer offenen und sehr toleranten Gesellschaft, in der alles möglich ist und vieles geduldet wird. Man findet Gleichgesinnte und Orte bzw. Gemeinschaften, in denen man sich ausprobieren, sich selbst finden oder so sein kann, wie man sein möchte. Wichtig ist, sich selbst zu hinterfragen, und zu wissen, welche Werte man leben will. Möchte man sich eigentlich binden, hat man das Ideal von einer monogamen Beziehung, klappt es aber nicht? Dann ist es wichtig auf das eigene Bindungsmuster zu schauen und daran zu arbeiten, zur Not auch mithilfe professioneller Hilfe. Hat man einfach keinen Bock, in einer verbindlichen Beziehung zu zweit festzustecken, möchte man neue sexuelle Erfahrungen sammeln, vielleicht auch ein polyamoröses Modell ausprobieren, dann sollte man sich den eigenen Weg von Konventionen und dem, was andere Menschen sagen, nicht versperren lassen. Zudem sollte man sich der Flexibilität seiner Entscheidung bewusst sein: Was heute noch ist, muss morgen nicht mehr sein, was meint, dass man durchaus auch später noch monogam oder polygam leben kann, wenn man den Wunsch danach verspürt.
Die eigenen Werte leben Monogam oder Polygam? Wer glücklicher, befriedigter, gesellschaftskonformer ist, darüber darf wohl kein anderer, außer man selbst urteilen. Wichtig für die eigene Erfüllung und Zufriedenheit ist jedoch, dass das Beziehungsmodell mit den eigenen Werten konform geht. Fotos wayhomestudio // freepik.com
Unglücklich macht sich jedoch jeder, der einem Beziehungsmodell nur zuliebe des Partners zustimmt. Eifersucht, Minderwertigkeitskomplexe, Wut, Traurigkeit und Abhängigkeit sind Gefühle, die häufig bei dem Teil auftreten, der einer offenen oder polyamorösen Beziehung zugestimmt hat, obwohl dieses Modell alles andere als das ist, was man für sich selbst möchte. Und eines ist sicher: Mit all diesen negativen Gefühlen wird man den Partner so ganz sicher nicht halten können. Möglich ist aber, dass man sich selbst neu entdeckt, mit diesen Emotionen umzugehen lernt und, sofern von Beginn an Neugierde bestand, man auch Gefallen an diesem Modell finden kann. Doch das gilt mit Sicherheit nicht für jeden.
Und nun zurück zum Anfang des Textes: Wie ging es für Sophia in Berlin weiter? Die nächsten Partys folgten und damit auch der erste OneNight-Stand. Sie wollte das ausprobieren, was um sie herum so viele machten. Unverbindlicher Sex, sich nicht binden, keine Verpflichtungen, sich kommendes Wochenende einen anderen Typen schnappen. Allerdings lässt sich so etwas schlecht planen: Aus dem One-Stand wurde ein Two-Night-Stand, eine lockere Affäre, dann kam das Verliebtsein und inzwischen sind Sophia und ihr Freund Paul seit zwei Jahren fest zusammen. Monogam, keine offene Beziehung, denn beide haben gemerkt, dass das nicht ihr Ding ist – und das ist auch gut so, denn es entspricht dem Beziehungsmodell, was beide leben möchten. Ob nun polygam oder monogam lebend – wie so oft gilt auch hier das Motto: In der Liebe ist alles erlaubt und jeder sollte die Möglichkeit haben, das Leben zu leben, welches er leben möchte – und damit ist die sexuelle Entfaltung mit eingeschlossen, wenn auch manchmal etwas Mut dazugehört.
Text Jessica Laqua Info www.anders-lieben.de
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Freundschaft auf Zeit Nicht für immer, aber für jetzt
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enn Katja sich an ihr Leben erinnert, dann war da immer eine Sache: Freundschaft. Schon im Kindergarten gab es Nils, ein Junge aus der direkten Nachbarschaft und vor allem: ihr allererster Sandkastenfreund. Die Mütter kannten sich bereits aus der Schulzeit und durch die räumliche Nähe war klar, dass auch die Kinder gemeinsam spielen werden. Mit Nils war Katja immer gerne zusammen. Doch dann zog die Familie von der Stadt aufs Land und die Freundschaft zerbrach. Kein Problem, denn dann stand auch schon fast die Grundschule an und damit traten neue Menschen in das Leben des kleinen Mädchens: Petra und Nadine. Die drei waren unzertrennlich, beste Freundinnen, waren zusammen beim Reiten, im Freizeitpark, das erste Mal in Kino und auch die erste Schwärmerei haben sie zusammen erlebt. Freundinnen für immer wollten sie sein – doch dann kam die Trennung, als es auf die weiterführende Schule ging. Nadine und Katja durften das Gymnasium besuchen, Petra kam auf die Realschule. Schon nach den Sommerferien galt der Spruch: Aus den Augen, aus dem Sinn. Katja lernte viele neue Freunde kennen, auch Britta, die gemeinsam mit ihr dieselbe Ballettklasse besuchte. Tschüss Nadine, hallo Britta … die neue BFF. So weit, so gut. Und wie in jeder Freundschaft gab es auch hier mal Streit. Silke, Katjas Sitznachbarin, hatte in der Mittelstufe immer ein offenes Ohr und so freundeten sich die beiden an. In der Oberstufe wurde der Kreis dann größer und man hing nicht mehr nur mit der besten Freundin ab, sondern gleich mit der ganzen Clique – oder dem ersten Freund, der ersten großen Liebe. Alles sollte damals für immer und ewig währen, gemeinsam schmiedete man Zukunftspläne, stellte sich vor, wie das wohl ist, dieses Erwachsensein, das Leben nach der Schule, das neue Unbekannte. Dann kam das Abi, ein aufregender Sommerurlaub mit viel Party, Alkohol und Herzschmerz. Es fühlte sich an wie ein Bündnis für die Ewigkeit. Und man ahnte es: In Katjas Leben ging es freundschaftlich abwechslungsreich weiter. Klar, Studium heißt, ein neues Leben zu beginnen … in einer anderen Stadt. Und damit auch: Neue Freunde – diesmal aber wirklich für immer … oder doch nicht!?
Sandkastenfreunde Gerade in Kindergarten und Schulzeit machen wir die ersten Erfahrungen mit engen Bindungen und denken, dass diese Freundschaften für immer sein werden. Umso schmerzhafter kann es sein, wenn die Wege sich trennen. Foto pexels // unsplash.com
Freunde kommen, Freunde gehen. Im Idealfall bleiben sie für immer. Aber ist das realistisch? Dass uns Menschen von jungen Jahren an (oder auch später) unseren ganzen Lebensweg lang begleiten, ist heutzutage eher eine Seltenheit … und das ist auch gar nicht schlimm, sondern völlig normal. Es hat also nichts mit uns zu tun, dass unser Sandkastenfreund nicht mehr in unserem engen Kreis zu finden ist und auch die beste Freundin von früher aus der Schule sich maximal noch in unserer Facebook-Freundschaftsliste- befindet, man sich aber so weit auseinandergelebt hat, dass man sich gar nicht mehr zum Geburtstag gratuliert. Ja, das ist in Ordnung. Und nein, nicht jede Freundschaft muss bis ans Lebensende halten. Warum? Weil wir Menschen in einem ständigen Prozess sind, wir entwickeln und verändern uns. Und das hält nun einmal nicht jede Freundschaft aus, denn die Wege, Interessen und Jobs trennen sich irgendwann im Leben. Manchmal finden sie auch wieder zusammen, oftmals bleiben sie aber auch nur eine Erinnerung an eine schöne Zeit.
Kurzweilige Bindung Nicht immer hält eine Freundschaft ein Leben lang. Veränderungen können Einfluss darauf nehmen, mit wem wir wann Kontakt halten und welche Freundschaft wir bewusst abbrechen oder dahinziehen lassen. Foto freepik.com
Mein Freund, der Lebensabschnittspartner Eine Freundschaft ist nicht gleich eine tiefe Verbindung. Es gibt zahlreiche Modelle dieser Art, die sehr unterschiedlich sein können. So gibt es Menschen, die eher zu den Bekannten zählen: Man mag sie, aber so eine richtige tiefe Vertrauensbasis gibt es nicht. Auch ist der Kontakt eher locker und sporadisch. Und wenn sie irgendwann einmal nicht mehr da sind, dann fehlen sie gar nicht so richtig. Auch gibt es Zweckgemeinschaften, wie die Kommilitonen an der Uni, mit denen man nur abhängt, weil diese immer fleißig zu den Vorlesungen gehen und man sich so die neusten Informationen und Unterlagen besorgen kann. Oder der nervige Kollege, mit dem man aber nun einmal im Büro sitzt und der einem bei schwierigen Projekten etwas Arbeit abnimmt. Oder die Nachbarin, die ganz nett ist, mit der man auch mal einen Kaffee trinkt, man aber in erster Linie freundlich ist, weil sie, während man im Urlaub ist, die Katzen füttert und den Garten gießt. Des Weiteren gibt es noch Freundschaft plus: Menschen, die unsere Freunde sind, mit denen wir gleichzeitig intim werden, aber keine monogame Beziehung führen. Und dann gibt es noch diese einzigartigen, ganz besonderen Menschen, die unser Herz berühren, in deren Gegenwart man sich gut fühlt, man authentisch sein kann, denen man die großen und kleinen Geheimnisse anvertraut, mit denen man durch dick und dünn geht, die man für immer halten will: Das sind die Menschen, die wir als unsere engsten, besten Freunde bezeichnen. Kaum vorstellbar, dass sich der gemeinsame Weg auch mal trennen könnte.
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Es zeigt sich jedoch, dass viele Freundschaften ein Modell auf Zeit abbilden. Bestimmte Menschen passen einfach gut in eine Lebensphase. Man durchlebt ähnliche Dinge, empfindet gleich, hat dieselben Interessen. Das verbindet. Doch es liegt in unserer Natur, dass wir uns entwickeln, reifen und somit auch verändern. Dadurch nimmt unsere Persönlichkeit andere Züge an, wir richten den Fokus auf andere, neue Dinge. Vielleicht kommen neue Menschen in unser Leben, die uns inspirieren und auf die wir uns fokussieren, weil es eine interessante, aufregende Bindung gibt. Oder es gibt ein neues Hobby, was wiederum zu neuen Sozialkontakten führt, die ähnlich ticken. Nach dem Studium kommt ein neuer Job, manche wählen den Weg in ein großes Unternehmen, andere arbeiten idealistisch und wieder andere kreativ. Manche zieht es ins Ausland oder in die pulsierende Großstadt, andere aufs Land. Manche wollen ganz schnell eine Familie gründen und finden in Kind und Kegel die Erfüllung. Einige Menschen hingegen leben lieber promiskuitiv und lernen schnell und häufig andere Menschen (und Körper) auf einer intimen Ebene kennen. Zudem gibt es Krankheiten, Schicksalsschläge, Sinnkrisen, Neuorientierungen, Auszeiten und vieles mehr, was uns Menschen – und damit auch unser Leben – nachhaltig beeinflusst. Nicht immer passen die alten Freunde dann auch in den neuen Abschnitt und so trennen sich, bewusst oder unbewusst, bei dem Eintritt in eine neue Lebensphase auch oft die Wege.
Freundschaft – Eine Seele in zwei Körpern
Für immer
… so beschrieb der Philosoph Aristoteles diese besondere Verbindung zwischen zwei Menschen. Dieses Konstrukt zu definieren ist nicht ganz einfach, klar ist jedoch, dass immer Sympathie im Spiel ist, es sich um eine freiwillige Bindung zwischen erst einmal fremden Menschen handelt und sie im Idealfall Vertrauen als Basis hat. Warum Menschen in unser Leben kommen und bleiben, kann nicht so einfach beantwortet werden. Oft ist es aber so, dass gerade räumliche Nähe dazu beiträgt, dass Freundschaften (wie auch Beziehungen) entstehen, was meint, dass wir mit dem Kollegen, der Schulkameradin oder dem Mitbewohner eher eine solch besondere Bindung eingehen, als mit einem Fremden auf der Straße. Sehen wir Menschen immer wieder, bewerten wir sie als sympathischer – auch, wenn wir sie gar nicht näher kennen. Lernen wir Menschen dann kennen und erkennen wir Gemeinsamkeiten (z. B. gleiche Interessen, Lebenssituationen, Freunde, Feinde, Wohnorte etc.), mag man sich, fühlt man sich verstanden und gesehen, dann wird Raum für Vertrauen geschaffen. Freunde können somit zu den engsten Bezugspersonen werden – und in einigen Fällen werden sogar engere Bindungen als zur Kernfamilie aufgebaut. Wissenschaftliche Untersuchungen konnten zeigen, dass wir in jungen Jahren weniger gut selektieren und viele Menschen zu unseren Freunden machen, d. h. die meisten von uns haben im Alter von Anfang bis Mitte 20 einen recht großen Freundeskreis. Danach jedoch wird dieser immer kleiner, was durchaus daran liegen kann, dass sich die Verantwortungen im Leben vergrößern (z. B. der erste Job, Familie, Pflege der Eltern etc.) und man gar nicht mehr so viel Zeit hat, sich um alle Freunde gleichermaßen zu kümmern. Somit ist häufig Zeit eines der Kriterien, warum Bindungen sich lösen.
Doch nicht alle Freundschaften leiden unter Veränderungen, wie Umzug in eine andere Stadt, Familiengründung oder Partnerschaft. Manchmal halten diese engen Verbindungen auch wirklich ein Leben lang und können eine großartige Bereicherung sein. Foto Lauren Richmond // unsplash.com
gesunde Bindungen
In einigen Fällen betrauern wir dies, denken an die gute alte Zeit, wie viel Spaß man doch miteinander hatte. Man weiß aber auch, dass diese Zeit so nicht mehr zurückkommen wird – einfach deswegen, weil wir auch nicht mehr wie früher sind, nicht mehr die Alten. Auch sind wir manchmal froh, wenn Menschen sich aus unserem Leben verabschieden und man sich auseinanderlebt, da man ab einem bestimmten Zeitpunkt gemerkt hat, dass es einfach nicht mehr passt, man die Freundschaft aber nicht offiziell beenden konnte oder wollte.
Ob nun auf Zeit oder für immer – eine Sache ist klar: Freundschaften sind gesund und tun uns Menschen einfach gut, denn wir sind ausgeglichener, fühlen uns von den anderen verstanden, akzeptiert und das macht nun einmal zufrieden und glücklich. Hingegen konnte belegt werden, dass Einsamkeit krank machen und zu psychischen Problemen, insbesondere Depressionen, führen kann.
Wer also Freunde fürs Leben hat, der kann sich glücklich schätzen. Und wer nun auf den Geschmack gekommen ist, dem sei gesagt, dass jede gute Bindung wie ein kleines Pflänzchen gepflegt werden muss. Nicht immer muss man sich täglich sehen und austauschen; es sind ganz andere Dinge, die eine enge Bindung am Leben erhalten – auch über eine räumliche Distanz: Interesse am anderen, Respekt, Mitgefühl, Akzeptanz, Zuneigung, Ehrlichkeit, Verständnis, Toleranz und vor allem: Vertrauen. Eine ganze Menge, wenn man so will – aber nur so wird die Basis für eine echte, tiefe Bindung zwischen zwei Menschen geschaffen, welche vielleicht nur einen Lebensabschnitt, aber im Idealfall sogar für immer hält.
Text Jessica Laqua Info www.psychologie.ch
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LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass
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Foto Bernd Brundert
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INHALT thema 30 nachdenkliche Festtage 30 Jahre soziokulturelle Arbeit 34 personalisiertes textildesign Für die Kleinsten der Kleinen Veranstaltungen 36 promotion Aktuelles aus der Region 40 die highlights des monats
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Foto Dirk Messner
s ta d t l e b e n
19.30 Uhr Stadttheater, Glauchau
Trumpet Night
Kunst und Kultur 42 der zeit entrückt Affinität zum Sound der Siebziger 45 mit präzisem Blick Ausstellung im Heinrich-Hartmann-Haus 46 einzigartige schau Historische Klaviere des 18. und 19. Jahrhunderts 46 mit herz, hand und verstand Werthaltige Produkte 47 »future food« Essen für die Welt von morgen
Musikalischer Thriller
»Tamerlano« Das Werk »Tamerlano« von Georg Friedrich Händel berichtet über Liebe, Macht und Politik und erweist sich als ein echter Thriller. Die Oper wird in zwei Teilen im Vogtlandtheater Plauen aufgeführt.
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Foto Jasmin Schreiber
Tipp des Monats
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Gasometer e.V.
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Zwickau
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Eigentlich hätte es ein ganz besonderes Jahr für den Verein Alter Gasometer e. V. werden sollen. Gleich mehrere Jubiläen standen an – drei an der Zahl. Zum einen feierte das Gebäude, welches dem Soziokulturellen Zentrum im Herzen von Zwickau seinen Namen und eine Heimstatt gibt, seinen 145. Geburtstag. Als Teil eines Gaswerkes erbaut, zählt es bis heute zu den bedeutenden Industriedenkmälern der Stadt einerseits, und als Veranstaltungsort mit besonderem Charme andererseits strahlt es weit über die regionalen Grenzen hinaus. Seiner neuen Aufgabe gewidmet wurde es nach umfänglichen Sanierungsarbeiten im August vor 20 Jahren. Doch ein Gebäude ist nur Stein, lebendig wird es erst durch die Menschen, die es bewohnen oder in diesem Fall besser sinngebend bewirtschaften.
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as dritte Jubiläum des Vereins geht in seiner Entwicklungsgeschichte bis in den geschichtsträchtigen Herbst 1989 zurückgeht. »Wenn man an die Wendezeit von 1989 zurückdenkt und sogar noch ein, zwei Jahre davor betrachtet, dann kommen unsere Gründungsväter aus der sogenannten DDR-Umweltarbeit und -Friedensarbeit. Viele dieser Aktiven von damals haben maßgeblich in der Zwickauer Region zur friedlichen Revolution beigetragen«, erzählt Mario Zenner, der bereits als Jugendlicher ehrenamtlich Anfang der 90er aktiv war und seit 2006 Geschäftsführer des Vereins ist. Und auch wenn das »Kind« einen anderen Namen trug, nämlich Umwelt- und Friedensarbeit, so hatte es doch etwas mit einem demokratischen Prozess zu tun, der etwa das Ende der DDR einleitete. Entsprechend kann es nicht verwundern, »dass wir uns später natürlich auch stärker im Prozess der Demokratiearbeit engagiert haben. Und auch wenn wir erst mal augenscheinlich mit Sozialarbeit, Jugendarbeit gefolgt von Kulturarbeit begonnen haben, waren Demokratie, Mitbestimmung, Bürgerbeteiligung usw. in unseren Vereinsursprüngen immer wichtige Themen.«
Eine erste Aktion Am 1. September 1990 lud der Friedenszentrum e .V. zum ersten Aktionstag. Ein Segment der Berliner Mauer wurde als Geschenk des damaligen Abrüstungsministers der DDR, Herrn Eppelmann, vor dem Friedenszentrum aufgestellt. Das Haus füllte sich mit Bibliothek, Weltladen und Müttergruppe. Vereine und Initiativen mit kulturellen, pädagogischen und ökologischen Angeboten sowie Migrations- und Kinderarbeit bereicherten die Inhalte.1
Das Bunte Zentrum, kurz BuZe Gründung des Vereins Bildungs- und Begegnungsstätte Buntes Zentrum e. V. Wegen der Rückübertragung der Immobilie an den Alteigentümer war ein Umzug unausweichlich. Dieser erste existenzielle Kampf endete mit der Bereitstellung des Objektes Walther-Rathenau-Str. 12, wohin der Umzug im Herbst erfolgte. 1993 Das »Hinterhaus« wird eröffnet. Ein Café als multifunktionaler Bereich für Jugend, Kultur, Begegnung, Party, Diskussion für Menschen mit und ohne Behinderung, für Einheimische wie Migranten und vieles mehr entsteht. Ein separater offener Kinderbereich wird eingerichtet und eröffnet. Mit einem Proberaum im Keller beginnt 1994 die Arbeit der Musikwerkstatt.1
Die Demokratiearbeit ist ein wesentlicher Teil des Vereins. Mit dazu gehört auch die Vernetzung. Das Bündnis für Demokratie und Toleranz der Zwickauer Region gründete sich 1995 und ist bis heute mit dem Verein verbunden. Es eint viele verschiedene Akteure, Parteien, Gewerkschaften, Kulturverbände oder auch Jugendverbände. »Gegründet wurde dieses, weil wir in den Neunzigerjahren in Zwickau, wie auch in vielen anderen Gemeinden und Städten ein großes Problem mit Rechtsextremismus hatten. Rechtsextremismus ist ein Phänomen, welches nach der Wende speziell im Bereich der Jugendkultur, relativ schnell aufploppte«, erinnert Mario Zenner an die Anfänge. »Aber zum Schluss ist das ein Problem gewesen, was auch in Zwickau deutlich bemerkbar war. Wir hatten viele rechtsmotivierte Übergriffe auf Andersdenkende, insbesondere im Bereich von Jugendlichen. Das hat uns als Verein natürlich auch immer bewegt und beschäftigt. Wir waren ja einer der wenigen Vereine mit einem Angebot für Jugendarbeit, der sich eher so im alternativen Bereich der Jugendlichen orientierte. Leider waren wir dadurch auch immer Projektionsfläche für Übergriffe von rechter Gewalt und wie gesagt, zu diesem Zeitpunkt hat sich das Bündnis für Demokratie gegründet, um ein gesellschaftliches Gegenstück zu bilden und zu sagen: Da müssen wir als Gesellschaft mehr Obacht geben, müssen wir uns mehr engagieren und das mündete dann 2008 in der Feststellung, dass um die Arbeit professioneller zu machen und um mehr Bildungsangebote zu schaffen, braucht es einen institutionellen Rahmen und dieser wurde mit der Eingliederung in die Arbeit des Alten Gasometer e. V. geschaffen.« Seitdem gibt es das Koordinierungsbüro für Demokratiearbeit, welches seitdem sein Arbeitsgebiet über das Bündnis hinaus erweitert hat.
Erster Spatenstich Bereits 1994 begannen die Stadt Zwickau wie auch verschiedene städtische Vereine damit, ein Konzept für den Erhalt des Baudenkmals Alter Gasometer zu entwickeln. Von vorn herein stand die künftige Nutzung als Soziokulturelles Zentrum fest. Im Oktober 1998 beschloss der Zwickauer Stadtrat endgültig den Ausbau des Objektes. Nach 15 Monaten Bauzeit konnte das Gebäude am 23. August 2000 an den Betreiber »Alter Gasometer – Soziokulturelles Zentrum e. V.« übergeben werden. Auf dem Wege der Verschmelzung bildet der Verein die Rechtsnachfolge für alle Aktivitäten, die zuvor unter dem Begriff »Buntes Zentrum« bekannt waren. 2
[1] https://www.zwickau.de/de/tourismus/kulturfreizeit/veranstaltungsorte/s025_3.php [2] https://www.alter-gasometer.de/wir/geschichte/
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Heute steht der Verein mit seinen drei inhaltlichen Schwerpunkten Jugendarbeit, Demokratiearbeit und Kulturarbeit für ein hochwertiges und vielfältiges Programm, Bildung und Teilhabe sind dabei nach wie vor zentrale Bausteine. Längst hat der Verein seine Angebote deutlich über den Standort Kleine Biergasse hinaus erweitert. »Seit 2015 betreiben wir in Kooperation mit der Diakonie Stadtmission Zwickau das Historische Dorf in Zwickau Schedewitz. Das Streetworkteam ist seit 2019 auch in den Städten Crimmitschau, Kirchberg, Mülsen und Wilkau-Haßlau unterwegs. Den Jugendklub Kirchberg haben wir im Juli 2020 als Träger übernommen.« Darüber hinaus führt der Verein für oder mit Partnern verschiedene Veranstaltungen im öffentlichen Raum durch. Wer der wandlungsreichen Geschichte des Soziokulturellen Zentrums nachspüren möchte, dem sei die eigens konzipierte Fotoausstellung, die seit dem 3. September in der Geschäftsstelle in der 2. Etage des Vereinshauses zu sehen ist, ans Herz gelegt. Dort präsentieren die Initiatoren eine Fotoausstellung zum Verein, seiner Geschichte und dem Industriedenkmal Alter Gasometer. »Wir haben uns durch 30 Jahre Fotoarchive, das Zwickauer Stadtarchiv gearbeitet und freuen uns, einen Überblick über unser Schaffen geben zu können«, erklärt Ben Ulke, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, der auch als Kurator der Ausstellung fungierte. Die Ausstellung ist jederzeit während der regulären Öffnungszeiten der Geschäftsstelle frei und kostenlos zugänglich.
Hand in Hand re.: Die drei Standbeine Jugend-und Sozialarbeit, Kultur- und Demokratiearbeit gehen im Vereinsalltag oft fließend ineinander über.
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Nachdenkliche Festtage Dennoch ist es still, das eigentlich große Jubiläum - unverdient still. Denn das, was hier über drei Jahrzehnte geleistet wurde und wird, verdient mehr als eine schlichte Ausstellung oder eine einzelne Glückwunschkarte. Wie in fast allen Bereichen des öffentlichen Lebens fielen sämtliche geplante Aktionen dem Virus zum Opfer. Ein Thema, welches leider nicht mit dem Wegfall eines Festaktes zu belassen ist, Sorgen machen sich breit. »Das war und ist natürlich schon eine außergewöhnliche Situation, da hatte im Frühjahr niemand ein perfektes Schema F parat, das es abzuarbeiten galt. Da muss man gegenüber Politik und Verwaltung ein Stück weit Verständnis mitbringen. Aber natürlich haben wir in den folgenden Wochen und Monaten auch Kritik geübt. Wenn ich bedenke, Mitte März war die Schließung und wir haben dann wochenlang in Dresden, natürlich hier in Zwickau, aber auch in Berlin vorgesprochen, um zu erfragen, wie es weiter geht. Wir haben Verluste im sechsstelligen Bereich und da haben wir uns eine Zeit lang wirklich auf verlorenem Posten gefühlt.« Deshalb gibt es seitens des Vereins auch immer wieder einen Appell an Politik und Verwaltung, die Soziokultur nicht aus dem Blick zu verlieren. Der Verein schaut mit großer Sorge auf das Jahr 2021, sowohl inhaltlich als auch wirtschaftlich. Was kann man noch machen? Wie kann dies sich dann rechnen?
Foto Jasmin Schreiber
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Programm im November Große Vielfalt!
20 Jahre Alter Gasometer
Gelebte Vielfalt, auch musikalisch Von Ostrock über Hip Hop bis hin zu Jazz und Folklore, im Gaso, wie es liebevoll genannt wird, ist immer was los.
Text JoKri | Ben Ulke Fotos Alter Gasometer e. V. Info www.alter-gasometer.de
Musikalisch wird es mit Stoppok solo (14.11.), und dem Felix Meyer Trio (28.11.) - Foto oben. Beide haben schon im letzten Jahr die Zwickauer begeistern können. Nicht zu kurz kommt auch das Kino im Alten Gasometer. So wird es bei »Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat« (3.11.) amüsant romantisch und die Dokumentation »Besetzter Traum« (10.11.) gibt Einblicke in das Zwickau der Wendezeit. Bei der Veranstaltung »Wende-AufbruchNiederlage?« (25.11.) werden Zeitzeugen dieser wichtigen Zeit zu sehen und zu hören sein. Außerdem geht es mit »Eine Frau mit berauschenden Talenten« (17.11.) ins Drogenmillieu und »Die Misswahl« (24.11.) setzt sich mit Schönheitsidealen auseinander. Es lohnt sich also, im November ein Auge auf den Alten Gasometer zu werfen.
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Hier sind unter anderem aus dem Fernsehen bekannte Größen zu Gast. Ob Christoph Sieber oder Gernot Hassknecht, im Alten Gasometer kann man sie fast alle sehen. Zusätzlich gibt es das Kino Casablanca, ein Programmkino, welches immer wieder besondere Filmperlen zeigt, die man im Mainstream-Kino nicht sieht. Die Jugendarbeit knüpft, ganz im Sinne der Soziokultur, gerne an die Kultur an und zieht z. B. mit dem Poetry Slam junge Menschen in den Gasometer. »Das ist sowieso ein wichtiger Punkt in der Arbeit des Vereins«, meint Ben Ulke. »Wir sprechen mit einem breiten Programm alle Zwickauer an, egal welches Alter und welche kulturellen Vorlieben. Der Alte Gasometer ist eine Einrichtung für die Zwickauer und darüber hinaus und lebt von reger Teilhabe.« Das zeigt sich auch in der Demokratiearbeit: Der Alte Gasometer mischt sich ein und bietet der Demokratie ein Podium. Mit Wahlforen und Diskussionsrunden, mit jugendpolitischen Projekten, wie dem Jugendbuffet oder wissenschaftlichen Arbeiten, wie dem »Zwickau Ticker«. Der Alte Gasometer ist ein essenzieller Teil der Stadt und ohne ihm wäre Zwickau ärmer.
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Seit der Eröffnung des Industriedenkmals Alter Gasometer als Kulturstätte ist viel passiert und es hat sich viel entwickelt. Unzählige Arbeitsstunden und auch große finanzielle Anstrengungen haben aus dem Verein das gemacht, was er heute ist. Deshalb wäre es verhängnisvoll, wenn die aktuelle Krise dies alles zunichtemachen würde. Die drei Bereiche Jugendarbeit, Demokratiearbeit und Kulturarbeit sind, jeder für sich und alle zusammen, gewachsen und die Arbeit hat sich über die Jahre immer weiter professionalisiert. Mittlerweile kann der Verein auf eine Gesamtbesucherzahl von über 1.000.000 Menschen zurückblicken und bietet Jahr für Jahr 500 bis 900 Veranstaltungen und Angebote. Das Ganze wird gestemmt von ca. 20 festangestellten Mitarbeitern und vielen Menschen im Umkreis, die z. B. ehrenamtlich oder als Honorarkräfte mit dabei sind. Auf der Bühne des markanten Rundbaus haben seit Beginn viele große Namen gestanden. So gab es bereits in der Anfangszeit ein Konzert mit dem amerikanischen Rapper Xibit. Aber auch Dauergäste, wie Keimzeit, Falkenberg oder Stoppok sind immer wieder gern gesehen. Und einmal im Jahr werden die großen Bühnen bespielt. Zum Zwickauer Stadtfest organisiert der Verein seit 2003 das Warmup auf dem Hauptmarkt mit rund 4.000 Besuchern, bei dem Bands der härteren Gangart einen ganz eigenen Beitrag zum Stadtfest leisten. Regionale Newcomer bekommen hier die Chance vor einem bekannten Headliner zu spielen. Dabei betraten schon Bands, wie Oompf! oder Dog Eat Dog die Bühne. Die leisen Töne bekommen dann zwei Tage danach bei der Singer Songwriter Nacht eine Bühne. Hier traten schon Künstler, wie Felix Meyer, Lina Maly oder Enno Bunger auf. Ein anderer Aspekt ist die Kleinkunst:
Im November bietet der Alte Gasometer für beinahe jeden Geschmack etwas. Comedyund Kabarettfreunde finden bei Ausbilder Schmidt (13.11.), Nils Heinrich (6.11.) und Erik Lehmann (21.11.) ihr Zuhause und bei der Improtheater Show »Yes oder Nie!« (18.11.) gibt es mit Sicherheit wieder viel zu lachen. Aber auch ernste Töne werden angeschlagen. So zum Beispiel beim Bühnenstück »Annes Kampf – Anne Frank vs. Adolf Hitler« (5.11.) im Rahmen der Novembertage, bei dem Texte der beiden Protagonisten gegeneinandergesetzt werden, und dem Schultheaterstück »Was das Nashorn sah« (19.11.).
Verlosung auf Seite 70
Alter Gasometer e.V. Soziokulturelles Zentrum Kleine Biergasse 3, 08056 Zwickau Telefon: 0375 / 277 21 0 www.alter-gasometer.de 11 20
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Wenn ein Baby geboren wird, dann ist das nicht nur für die Eltern ein ganz besonderes Ereignis. Auch Freunde, Verwandte und Bekannte teilen die Freude und fragen sich zeitgleich: Welche Geschenke zur Geburt sind denn nun praktisch und sinnvoll? Da gibt es ganz klassisch die Windeltorten, Babydecken, Bodys oder ein Fußabdruck Set. Ein Strampler hier, ein Kuscheltier da und obenauf ein süßes Lätzchen – schließlich möchte jeder das Baby gebührend auf der Welt begrüßen. Aber ist das wirklich originell? 11 20
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rgendwann ist von praktisch allem genügend vorhanden, weiß auch Janett Fischer. Die Zwickauerin ist selber Mama von zwei Kindern und findet: Es muss gar nicht immer praktisch sein! Gerade die Zeit nach der Geburt sei eine, an die man sich auch später gern zurückerinnern möchte. Deshalb designt und fertigt die 40-Jährige Geschenke, die Erinnerungen nicht nur festhalten, sondern extra und individuell nur für das Baby gemacht wurden. Eine Geschäftsidee war geboren, ein Name schnell gefunden. Seit 2017 bereichert das Zwickauer Kinderlabel »Lotta und Pepe« die Welt werdender Mamas und natürlich auch Papas. Dafür kombinierte die studierte Textildesignerin kurzerhand ihre Leidenschaft für Mode, Stoffe und Muster mit der Idee, einen kleinen (Erinnerungs-) Schatz zu kreieren, kuschelig weich und personalisiert.
Das »Liebhab-Set« bestehend aus einer personalisierten Kissenwolke, einer Schnullerkette und einem hasenohrigen Greifring wird komplettiert durch einen Beutel, der durchaus als künftige Spielzeugaufbewahrung taugt und natürlich einer Grußkarte für die besten aller Wünsche. Fertig ist das Willkommen auf dieser Welt – Geschenk. Besonderen Wert legt Janett bei all ihren Produkten auf die Nachhaltigkeit. »Sämtliche Produkte sind aus GOTS zertifizierter Bio-Baumwolle. Damit braucht man dann auch keine Angst haben, dass irgendwelche Giftstoffe drin sein könnten, wenn die Kleinen daran rumnuckeln. Außerdem leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer umweltfreundlichen textilen Produktionskette und das Einhalten menschengerechter Entlohnung und menschenwürdiger Arbeitsbedingungen.«
Für die Kleinsten der Kleinen Das »Willkommen auf dieser Welt«-Präsent aus dem Hause Lotta + Pepe lädt nicht nur zum Kuscheln und Spielen, es ist vor allem auch ein wunderbares Erinnerungsset, individuell und persönlich.
Eine Liebe fürs Leben Die will man natürlich auch zeigen, am liebsten im Partnerlook.
Sieht die Welt mit Kinderaugen u.re.: Diplom Designerin (FH) Janett Fischer gründete ihr Label 2017.
Niedergelassen haben sich »Lotta und Pepe« in einem kleinen Atelier in der Zwickauer Kulturweberei in der Seilerstraße. Hier herrscht das kreative Chaos, hier riecht es nach Aufbruch, nach Ideen und Visionen, hier ist ein guter Platz zum Arbeiten, findet Janett. Und tatsächlich wird die Industriebrache bereits seit einiger Zeit nach und nach liebevoll wiedererweckt und bietet zahlreichen Kreativen den notwendigen und vor allem auch finanziell erschwinglichen Raum, schöpferisch tätig zu sein. Und an fantasievollen Ideen mangelt es Janett Fischer natürlich nicht. Nachdem sich ihre Geschenke-Sets bereits deutschlandweit verkaufen, legte die Designerin noch mal nach, mit einer liebevoll gestalteten Mama-Kind-Kollektion. »Das sind T-Shirts für Mama und Kind, sodass man auch im Partnerlook mit seinem Kind gehen kann.« Die Entwürfe zu den Kreationen mit klingenden Slogans wie »Happy Soul« oder auch »in love we trust – in love we grow« entstehen zumeist am Rechner, erklärt Janett Fischer. Dieser ist mit einem Plotter verbunden, sodass die notwendigen Daten direkt übertragen werden können. Sehr gern würde sie mittelfristig ihre »Mama-Kind-Kollektionen weiter ausbauen, aktuell kommen jetzt noch stylishe Beanies hinzu, diese allerdings wird es erstmal nur für die Mamas geben.« Künftig soll sich die Kollektion auch über eigene Modelle definieren. Die Schnittformen sollen einfach und zurückgenommen sein, damit der Print im Vordergrund wirken kann, sie sind es, die der jungen Marke Lotta + Pepe eine einzigartige Handschrift geben und für den Wow-Effekt sorgen.
Text JoKri Fotos Lotta + Pepe Info www.lottaundpepe.de 11 20
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Tiere in Weihnachtskrippen aus aller Welt Fotos Veranstalter | Info www.burg-posterstein.de
Ochse, Esel, Schaf und Lama: Im Mittelpunkt der Weihnachtskrippen-Schau im Museum Burg Posterstein stehen in diesem Jahr die unzähligen Tierfiguren, die zu den Krippen gehören. Jedes Jahr im Advent zeigt das Museum in den stimmungsvollen Räumen der Burg eine thematische Auswahl aus seiner umfangreichen Sammlung von Krippen aus aller Welt. Die KrippenSammlung des Museums umfasst über 500 Einzelteile. Die Postersteiner Krippensammlung zeigt damit die ganze Vielfalt der Darstellung der Geburt Christi. So stehen Weihnachtskrippen aus Israel neben farbenfrohen Exemplaren der Indios aus Südamerika, Holzkrippen aus dem Bayrischen oder dem traditionsreichen Erzgebirge neben tschechischen oder österreichischen Strohkrippen, afrikanische Holzkrippen neben deutschen Zinnkrippen, das Retablo neben der Nussschale oder die peruanische Keramikkrippe neben der polnischen Tragekrippe. Die Ausstellung kann vom 28. November 2020 bis zum 10. Januar 2021, ganztägig besucht werden.
Der Winter lockt mit Biergenuss Foto Ludwig Leonhardt | Info www.kapuziner-weissbier.de
Es gibt Bierkenner, die sich nach einem warmen und sonnigen Sommer mit Freude auf die kalte Jahreszeit einstellen. Ihre Erwartungen sind ganz klar: Festliche Bierspezialitäten, die etwas stärker eingebraut sind. Ihr wärmender Charakter gepaart mit würzigen Aromen verspricht unverwechselbaren Biergenuss wie das Kapuziner Winter-Weißbier in der traditionellen Bügelverschlussflasche. Es begeistert auf den ersten Blick und versetzt den Weißbiergenießer sofort in die richtige Stimmung für die kalte Jahreszeit. Aber auch im Geschmack entpuppt sich das Winter-Weißbier als das perfekte Getränk für lange Winterabende in gemütlicher Runde. Bei einer Stammwürze von 12,3 Prozent und einem Alkoholgehalt von 5,4 Prozent Volumen besitzt Kapuziner Winter-Weißbier einen rund-vollendeten, obergärigen Charakter. Ausgesuchte Röstmalze verleihen ihm eine ganz besonders aromatische Malznote mit einem Hauch von Gewürznelke. Gewusst, dass…? Winterbiere werden langsam genossen und sollten nicht zu kalt getrunken werden, sonst können sich die Aromen nicht entfalten. Für das Kapuziner Winter-Weißbier eignet sich eine Trinktemperatur von 7 bis 9 Grad am besten.
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Bald nun ist Weihnachtszeit… Foto Erlebnisladen | Info www.erlebnisladen.online
… und die Frage brennt uns wieder unter den Nägeln: Womit lieben Menschen eine Freude machen? Ein (gemeinsames) Erlebnis ist da eine feine Sache. Ja, es gibt bereits florierende Mega-Erlebnis-Anbieter, wie z. B. den mit der actiongeladenen Männernamen-Marke. Aber es gibt Situationen, da ist »höher-schneller-weiter« nicht unbedingt besser. Da sind Nische gefragt, Individualität, regionale Insidertipps. Und hier kommt ab 1. November der »Erlebnisladen« ins Spiel. Mit herzlichem Kontakt statt automatisierter Abwicklung und mit Angeboten von hier – also Sachsen und Umkreis. Für einen ersten Eindruck steht die Website www.erlebnisladen.online bereit. Einfach mit den »Zehn Fragen zum Erlebnis« registrieren. Und binnen drei Tagen gibts die Vorschläge im »Wunschbriefkasten«.Was die Kunden bekommen, ist eine edle Geschenkverpackung, die jedem innen liegenden Gutschein das würdige Gewand verleiht. Auf dem Gutschein prangt stolz eine Erlebnisverheißung von einem der ca. 200 Anbietern aus 17 Kategorien. Erlebnisse müssen nicht unbedingt EINmalig sein, aber unvergesslich sollten sie sein.
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tierisch gute klassik Foto Vogtland Philharmonie | Info www.vogtland-philharmonie.de
Leuchtende Kinderaugen soll es am Sonntag, 22. November, um 15 Uhr im Kultur- & Kongresszentrum Gera geben, wenn die Vogtland Philharmonie zu einem Familienkonzert mit Sinfonieorchester, zwei Klavieren, LED-Wand, Film und Sandmalerei einlädt. Auf dem Programm stehen mit Sergei Prokofjews Peter und der Wolf, Franz Kanefzkys OuverTIERE und Camille SaintSaëns‘ Karneval der Tiere drei Klassiker, die teils im Musikunterricht behandelt, aber bestimmt noch nie so erlebt wurden. Um die vertonten Geschichten noch fassbarer zu machen, untermalt die Philharmonie Peter und der Wolf mit einem Trickfilm, der Karneval der Tiere wird von der sibirischen Sandmalerin Anna Anisimova live illustriert und Intendant Stefan Fraas trägt die zugehörigen Libretti als Erzähler vor. Somit ist das Konzert gleichsam kurzweiliger Musikspaß für die kleinen Zuhörer, aber auch Entdeckungsreise für eingefleischte Klassikfans, da Saint-Saëns in einigen seiner Sätze musikalische Spitzen auf komponierende Kollegen versteckt haben soll. Die Vogtland Philharmonie steht unter musikalischer Leitung von Dorian Keilhack. An den Klavieren sind Sarah Stamboltsyan und Irina Troian zu erleben. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen sowie über Eventim.
Thomas müntzer und tanz Foto Reinhard Riedel | Info www.mondstaubtheater.de
Gewohnte Dinge zu hinterfragen und eine andere Perspektive einzunehmen, braucht Mut. Damals wie heute. Anlässlich der neuen Dauerausstellung »Ihr sollt Träume haben« beschäftigt sich Gabriele Bocek mit dem Wirken von Thomas Müntzer in Zwickau. Seit September 2019 recherchieren sie und die Teilnehmerinnen des Mondstaubtheaters über das Thema. Sie fragen sich, was Müntzers Visionen aus einer Zeit tiefer gesellschaftlicher Umgestaltung heute noch den Menschen geben können. Und sie wollen die Perspektive darauf wechseln. Das Ensemble unter der Leitung von Gabriele Bocek sind alles Amateure, die sich in ihrer Freizeit Tanz und Theater widmen. Dabei werden sie selbst aktiv und bringen eigene Gedanken und Erfahrungen in die jeweilige Inszenierung mit ein. Zur Aufführung am 19. November 2020 um 19 Uhr werden sie begleitet von Klaus Bocek, der die Orgel in der Katharinenkirche spielen wird. Ein weiterer Gast ist die Tänzerin Anita Hernadi, die für die Zusammenarbeit extra aus Berlin anreisen wird.
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Herkuleskeule und Caro Xeé in Crimmitschau Foto H. L. Boehme // FanciArt | Info www.crimmitschau.de
Der tragikomische Zukunftsblick dreier Rentner im Kultprogramm von Ensikat und Schaller - über 600 umjubelte Vorstellungen. Zwerchfellerschütternd und berührend zugleich gestehen drei Rentner, dass die Zukunft hinter ihnen liegt. Die Freiheit bestand immer aus Zwängen, das Glück hinterließ immer Wunden, der Kampf um die Liebe war Krampf, der Sex war strapaziös, die Ehe ein Missverständnis. Das Schönste war immer das Schlimmste. Ob es in zwanzig Jahren Rente erst ab 80 und dafür Arbeitslosigkeit ab 40 gibt, Benzinpreise teurer und Fernsehprogramme billiger werden – in ihrem Alter kann man sich nur noch nützlich machen, indem man das geforderte »sozial verträgliche Frühableben« fordert. Bis sie ihre Kraft spüren: Wir sind 20 Millionen ... Mal skurril komisch, mal leise melancholisch blicken die Darsteller in diesem mit Kritiker- und Zuschauerelogen bedachten Kabarettprogramm, welches am 28. November im Theater Crimmitschau zur Aufführung kommt, auf die aktuellen Probleme unserer Gesellschaft. Caro Xeé studierte ab 2004 Psychotherapie. Nach ihrem Abschluss eröffnete sie eine erfolgreiche eigene Praxis in Halle. Aber die Liebe zur Musik brennt immer noch in Caro! Aber der entscheidende Funke fehlt. Fehlt, bis sie eines Nachts eine Begegnung hat. Eine Begegnung mit Folgen! 2017 veröffentlicht Caro Xeé ihr Album »Im Geist«! Das Besondere daran; es entsteht mit spiritueller Unterstützung des 2016 verstorbenen Roger Cicero. »Mein aktuell veröffentlichter Song aus dem Album heißt ›Im Geist‹ und ist eine Hommage an das Leben und den Abschied. Ich habe den Titel gemeinsam mit meinem geistigen Unterstützer Roger Cicero erarbeitet. Ich habe mit Roger seit seinem tragischen Ableben vor einem Jahr sehr oft Jenseitskontakt und er hat mich auch dazu animiert, diese CD aufzunehmen.« Alle Texte und Lieder aus ihrem aktuellen Programm »Es geht weiter«, welches sie am 13. November im Theater Crimmitschau ihren Gästen präsentieren wird, sind als musikalische Therapie gedacht und sollen das Leben des Zuhörers unterbewusst positiv unterstützen.
kleine geschenke - groSSe gewinne Fotos Sachsenlotto | Info www.sachsenlotto.de
Zum Jahresende wird es gemütlich: Ob ein Plausch in kleiner Runde, ein Treffen zum Adventskaffee oder ein Weihnachtstermin. Und immer stellt sich die Frage nach einem Mitbringsel, einer kleinen Aufmerksamkeit oder einem Geschenk. Manchmal soll es nicht zu groß sein und manchmal fehlt einem die Idee, haben der oder die Beschenkte »doch eigentlich alles«. Hier wird jeder bei Sachsenlotto fündig: Vom Rubbelkalender, zum Einsteck-Kalender bis zur Glücksrakete oder dem Weihnachts-Lottoschein – die Auswahl ist groß, der Preis ist variabel und das Geschenk kann äußerst Gewinn bringend werden. Der Rubbelkalender beispielsweise enthält 24 Rubbelfelder, auf jeden Fall einen Gewinn zwischen 2 und 75.000 Euro bzw. zwischen 2,50 und 100.000 Euro (Chance auf den Höchstgewinn je 1 : 500 000) und kostet 7,50 Euro bzw. 10 Euro. Bunter wird es mit einem Einsteck-Kalender – dieser kann individuell mit 24 Rubbellosen bestückt werden. Und die Losauswahl bei Sachsenlotto reicht über 1-, 2-, 3und 5-Euro-Lose bis hin zum 10-Euro-Los. In diesem Kalender sollte die Glücksrakete nicht fehlen. Der Klassiker zum Jahresende bereichert oft die Nikolaus-Stiefel, ergänzt das ein oder andere Geschenk und wird gern zu Silvester verschenkt. Das Los mit den zwei Gewinnchancen kann auf dem Rubbelabschnitt Gewinne von 5 bis zu 20.000 Euro (Chance 1 : 1,7 Mio.) enthalten und bei der Endziffernlotterie zur Ziehung am 07.01.2021 winken Gewinne bis zu 250.000 Euro (Chance 1 : 1,7 Mio.) oder einer von 17 schicken Audi Q2. Wer es etwas größer mag, der verschenkt vielleicht ein 12-Monatslos der GlücksSpirale oder auch einen Lottoschein, der von der Nikolaus-Sonderauslosung bis zu Silvester im Spiel ist. Möglich machen dies das Mehrwochenspiel und die Vordatierung. In der Sachsenlotto-Annahmestelle gibt es eine große Auswahl und eine gute Beratung.
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Christmas Dinner mit »Neunerlei« Foto Jens Sörensen | Info www.kraussevent.de
Mit Abstand, aber trotzdem gemütlich und traditionell, so feiert das Christmas Dinner seine diesjährige Premiere im August Horch Museum. Dabei trifft niemand Geringerer als »Frank Sinatra auf August Horch«. Das Museumsrestaurant bildet einen festlichen Rahmen an runden Tischen. Ein zweistündiger individueller Rundgang durch das Museum ist inklusive. Kulinarisch hält man es traditionell. Das »Neunerlei« wird serviert, jedoch etwas neu arrangiert in einem 5-Gänge-Menü. An sechs Terminen, vom 7. bis 10. Dezember und erstmals im Januar, am 12. und 13. Januar 2021, wird Jens Sörensen als »Frankie Boy« musikalisch und biografisch durch den Abend führen und so Leben und Musik des großen Entertainers aufleben lassen. Zum Christmas Dinner passend erklingen neben den fast schon »traditionellen« Weihnachtssongs Sinatras wie »Let it snow« oder »White Christmas«, seine international erfolgreichen Hits wie »Strangers in the Night«, »My Way« und »New York, New York«. Zuhören, genießen und verwöhnen lassen! Doch zuvor nicht versäumen, Tickets für diese musikalisch-kulinarische Zeitreise zu sichern.
schlossweihnacht Foto Ralph Köhler | Info www.zwickauer-schlossweihnacht.de
Viele Gäste schätzen besonders die Gemütlichkeit, Kinderfreundlichkeit und die eindrucksvolle Lichtatmosphäre des längst zur guten Tradition gewordenen, vorweihnachtlichen Kleinods. Regionale Händler und Schauhandwerker beleben mit ihren Erzeugerprodukten und Ausstellungen die urige Marktlandschaft. Zwickauer und sächsische Motive finden sich in der weihnachtlichen Dekoration wieder. Das Eingangsportal zieren menschengroße Freiformen, welche Zwickauer Persönlichkeiten und Sehenswürdigkeiten abbilden. Veranstalter Krauß Event passt die Ausrichtung der Schlossweihnacht an die ständig veränderten COVID 19-Bedingungen an. Fest steht jetzt schon, es wird dieses Jahr erstmals keine Attraktionen in Räumen, im Schlosshof oder in Zeltaufbauten geben können. Geplant sind die Flächen im Schlossgraben und an der Promenade neu zu gestalten. Ein neues Highlight: der Hofstuben-Hüttenzauber mit regionalen Erzeugerprodukten. Geöffnet ist die beliebte Schlossweihnacht wie gewohnt an allen vier Adventswochenenden, jeweils Freitag bis Sonntag.
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Foto Christian Reinhardt
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November, 10.00 Uhr Stadthalle, Zwickau
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November, 20.00 Uhr Alter Gasometer, Zwickau
November, 20.00 Uhr Il Tavolino, Zwickau
Van De Forst
Ob Praktikum, Abschlussarbeit oder Berufseinstieg - es geht endlich wieder los mit Bewerben! Am 4. November lernst Du regionale Top-Unternehmen kennen, kannst Fragen stellen und Dich, selbstverständlich unter Einhaltung der aktuellen Hygienevorschriften, persönlich vorstellen. Zudem sind Experten vor Ort, die Dich bei Deinen Bewerbungsunterlagen, Deinem Bewerbungsfoto und der beruflichen Orientierung beraten. Spannende Vorträge und Persönlichkeitsanalysen machen den Besuch doppelt lohnenswert. Auf Facebook (@WIKWAY) & Instagram (@wik_wikway) bleibst Du immer auf dem Laufenden. Der Eintritt ist ganztägig frei. Alle Aussteller und Informationen sind unter der unten angegebenen Webseite zu finden.
Adolf Hitler wusste von Anne Frank nichts, sie von ihm sehr wohl. Hitlers »Kampf« ist es, der die Geschichte der Anne Frank zeugt und beendet. Ende Februar, Anfang März 1945 stirbt sie im KZ Bergen-Belsen. Geblieben ist ihr Tagebuch. An diesem Abend erleben Sie, wie die beiden Texte in einer scharf geschnittenen Lesung aufeinanderprallen. Geschichte, die Geschichte mit höhnischem Gelächter erzeugt. Die Lesung wird musikalisch durch authentische jiddische Lieder, deutsche Schlager, Gassenhauer und Durchhaltelieder aus der Zeit ergänzt, die von Marianne Blum live gesungen werden. Einlass ist um 19 Uhr. Der Eintritt kostet 5 Euro im Vorverkauf zzgl. Gebühr (3 Euro ermäßigt), sowie 5 Euro an der Abendkasse inkl. Gebühren.
Van De Forst, leidenschaftliche Sängerin aus dem Münsterland entdeckte nach dem Abitur in den USA (Memphis / Tennessee und Nashville) ihre Leidenschaft zur Country Musik. Ihr CountrySound überzeugt mit handgemachten Songs und eingängigen Melodien, viel Rhythmik, mehrstimmigen Kompositionen und pulsierenden Beats. An ihrem Debut-Album »Lucky« waren u. a. Größen wie Tony Carey, Billy Falcon sowie John Parr beteiligt. Die Singleauskopplung »Radio« weckte das Interesse von Musiklegende Bonnie Tyler und nahm Van de Forst als Support Act mit auf ihre Deutschlandtour. Van der Forst ist derzeit unter Vertrag bei Stall-Records.
www.zwik.net
www.alter-gasometer.de
So November, 17.00 Uhr Mondstaubtheater, Zwickau
Verlosung auf Seite 70 www.liederbuch-zwickau.de
Foto Robert Krieg
Foto Rüdiger Baldauf
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Foto Uwe E. Nimmrichter
Hitler vs. Anne Frank
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Jobmesse ZWIK
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November, 19.30 Uhr Alter Gasometer, Zwickau
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Sa November, 19.30 Uhr Stadttheater, Glauchau
»Der Liebe unergründlich Spiel«
Besetzter Traum
Trumpet Night
Zur Interkulturellen Woche darf auch Indien nicht fehlen. An diesem Nachmittag wird die Bühne zum Schauplatz der indischen Seele. Wunderbare Klänge und atemberaubende Tänze vereinen sich mit Geschichten aus einer faszinierenden Welt und werden in Kaskaden perlender Energie an das Publikum weitergegeben. Mit dieser einzigartigen Mischung aus Wort, Klang und Bewegung, aus Tradition und eigener Individualität, laden die Künstler das Publikum unmittelbar ein zum Innehalten, zu Momenten, die berühren ... Das Ensemble Atmadhvani verbindet an diesem Abend durch Musik, Gesang und Tanz traditionelle indische Lieder und Mantren mit westlichem Groove.
Kino Casablanca & Gespräch. Gezeigt wird die deutsche Dokumentation »Besetzter Traum« aus dem Jahr 1991 (Regie: Robert Krieg). Zwickau in Sachsen nach der Wende: Die Kamera begleitet knapp zwei Jahre lang eine Gruppe von Zwickauer BürgerInnen, die für die Freiheit auf die Straße gegangen waren. Eine Spurensuche nach den Hoffnungen und Wünschen von Menschen, die eine neue Republik aufbauen wollten. Der Regisseur Robert Krieg, Beteiligte am Film und Zeitzeugen von damals berichten live in einer Gesprächsrunde jeweils vor und nach dem Film. Die Veranstaltung findet im Saal des Alten Gasometer statt. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 5 Euro.
Die »Trumpet Night« ist ein großartiges Zusammentreffen der Stars der Szene. Regie führt dabei Star-Trompeter Rüdiger Baldauf, der Gäste wie Joo Kraus, Andy Haderer und Ausnahmestimme Max Mutzke um sich vereint. Neben Stücken, die die Gäste in der »Trumpet Night« mitbringen, hat Baldauf seine Eigenkompositionen neu arrangiert und den Gastsolisten eigens auf den Leib geschrieben. Vervollständigt wird dieses besondere Konzert von der ausnahmslos hochkarätig besetzten Band, die alleine schon einen Besuch wert ist! Rüdiger Baldauf gehört mittlerweile zu einem der gefragtesten und bekanntesten Trompeter in Deutschland. Er hat neben seinen ausgeprägten live Tätigkeiten mehrere CDs und Fachbücher veröffentlicht.
www.mondstaubtheater.de
www.alter-gasometer.de
www.glauchau.de
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H ighlights d es mo n ats
Illustration Werner Rollo
Foto Bernd Brundert
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Fr November, 20.00 Uhr Malzhaus, Plauen
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Sa November, 14.00 Uhr H.-H.-Haus, Oelsnitz/Erzg.
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Sa November, 9.00 Uhr Markt, Reichenbach
Frischemarkt im Vogtland
Das neue Keimzeit Album »Das Schloss« schließt sich wunderbar organisch an die letzten Werke der Band an. »Auch wenn ich mal von anderen Künstlern zu Songs inspiriert werde, ist es am Ende doch immer so, dass ich die Strickart meiner Songs nicht wirklich verlasse«, reflektiert Norbert Leisegang sein Songwriting. Die Basics wurden in einem Studio im ehemaligen Flughafen Tempelhof in nur vier Tagen live aufgenommen. Dieser am Live-Sound von Keimzeit orientierte, erdige Gesamtklang zahlt sich in der Intensität und Atmosphäre der Lieder aus. Herausgekommen sind 12 Songs, die in ihrer klanglichen und textlichen Einzigartigkeit fesseln, berühren und auch nachdenklich machen. Es gibt jede Menge weitere spannende und bisweilen autobiografische Lieder.
Die Ausstellung präsentiert Cartoons des bekannten Grafikers Werner Rollow aus Waldheim. Werner Rollow, der viele Jahre als Werbeleiter für den Kosmetikhersteller Florena tätig war, hat sich seit Jahrzehnten durch Publikationen und Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, wie z. B. im »Eulenspiegel«, einen Namen in der Welt der humorvollen und satirischen Zeichenkunst erarbeitet. Mit knappem Strich aber präzisem Blick schaut Rollow auf die Menschen und seine Umwelt. Weder vor der Queen noch vor Napoleon macht seine spitze Feder Halt. Otto Normalverbraucher ist jedoch auch nicht weit. Alle bekommen was ab, für jeden ist etwas dabei ... Die ausgestellten Arbeiten sind alles Originale, die Ausstellung läuft bis zum 6. Dezember.
Unter dem Motto »Genial regional! - Leckerer Genuss von hier« bieten Direktvermarkter und Händler am 7. November 2020 von 9 bis 15 Uhr frische Waren an. Ob Käsespezialitäten oder Honig, leckeres Obst und Gemüse, Fleisch- und Wurstwaren, kulinarische Gewürze, duftende Blumen und Pflanzen oder knusprige Backwaren - für jeden ist etwas dabei! Frisch vor Ort geräucherter Fisch und Leckeres vom Grill - auch an die Genießer ist gedacht. Und das Beste daran ist, dass die frischen Produkte direkt von Landwirten aus nachhaltigem ökologischem Anbau der Region stammen. Köstliches aus eigener Herstellung kann auch gleich auf dem Markt geschlemmt werden.
www.malzhaus.de
www.heinrich-hartmann-haus.de
www.reichenbach-vogtland.de
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So November, 19.00 Uhr König Albert Theater, Bad Elster
Foto Erik Schütz
Foto Ingo Hanke
Ausstellung - Werner Rollow
Foto Derdehmel-Urbschat
Keimzeit
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So November, 17.00 Uhr St. Barbara, Lichtentanne
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Mi November, 17.00 Uhr Versöhnungskirche, Zwickau
Frank Lüdecke
B3 Fusion Trio
Ralf Benschu & Jens Goldhardt
Dem Kabarettisten und Autor Frank Lüdecke gelingt das Kunststück, intellektuell und trotzdem höchst unterhaltsam zu sein. Mit wohlkalkulierter Präzision philosophiert er sich hinauf zu den Grundsatzfragen menschlichen Zusammenlebens. Er ist ein Querdenker des politischen Kabaretts der ersten Riege. In seinem neuen Programm stöbert er die versteckten Zusammenhänge zwischen Klimaforschung, E-Scootern, Negativzinsen und Grundeinkommen auf. Welche Rolle spielt in diesem Zusammenhang die Demokratie und wer ist Anja Karliczek? Lüdecke macht politisches Kabarett mit kleineren Anleihen bei der Philosophie. Lüdecke ist möglicherweise etwas subtiler, dafür aber unterhaltsam. Musik gibt es auch.
Ausgetüftelte Arrangements, starke Melodien, jede Menge Groove und Spielfreude warten auf Fans von Fusion-Bands wie Steely Dan und Weather Report. B3-Mastermind ist Keyboarder, Komponist und Musikproduzent Andreas Hommelsheim. Er spielte u.a. mit Alphonse Mouzon, John Lee und Gerry Brown, teilte die Bühne mit Kool & the Gang und arbeitete mit Stars wie Nena, Nina Hagen, Jan Delay, Smudo, Max Raabe, Ofrah Haza, Ute Lemper und Jennifer Rush. Als Musical Director der deutschen Fassung unzähliger berühmter Filmproduktionen arbeitete er unter anderen mit Andrew Lloyd Webber und Hans Zimmer zusammen. Für »Der König der Löwen« erhielt er als Produzent des deutschen OriginalSoundtracks die Goldene Schallplatte.
Ralf Benschu (geboren 1962 in Potsdam) und Jens Goldhardt (geboren 1968 in Weida / Thüringen) sind zwei Musiker aus konträren Fachrichtungen, die zwei von Grund auf verschiedene Instrumente in einem Konzert vereinbaren. Ein klassisch ausgebildeter Kirchenmusiker und ein im Rock- und Jazzbereich tätiger Saxophonist treffen aufeinander. In ihren Programmen erklingt Klassisches wie Bach, Quantz oder Mozart, Improvisationen zu Chorälen, Musik die von Traditionen, wie Irish Folk oder Klezmer geprägt ist oder aber auch ganz eigene Werke. Ralf Benschu ) studierte Saxophon und Klarinette an der Musikhochschule »Hanns Eisler« Berlin. Jens Goldhardt studierte ab 1985 Kirchenmusik in Eisenach und Halle.
www.koenig-albert-theater.de
www.liederbuch-zwickau.de
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Polis d e r w e l t kl a n g
Bevor jetzt alle fragen: Polis who? Dem sei gesagt, dass die Jungs aus Plauen bereits seit zehn Jahren ihrer »Affinität zum Sound der Siebziger und zum instrumentalen Größenwahn« frönen und im April mit »Weltklang« ihr bereits drittes Album vorlegten.
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ie rangieren in ihrem Spiel »irgendwo zwischen Pink Floyd und Selig, psychodelische Rockmusik, ein fettes Progressive-, Neo-Kraut- und SeventiesRockbrett mit großer Geste, meditative Jams und dabei durchaus romantisch liedhaft«, so definiert das Label Progressive Promotion Records, bei denen die fünf unter Vertrag stehen, den Sound der Vogtländer. Christian Roscher, dem Sänger der Band hingegen fällt es da schon schwerer, dem Ganzen eine schubladenhafte Ordnung zuzuweisen. »Das fällt mir selber sehr, sehr schwer, weil wir das Ganze nicht so als Stilrichtung einordnen. Wir spielen einfach das, was aus uns rauskommt. Die ›Szene‹, wo wir am besten angenommen werden, ist die Artrock-, Progessivrockszene.« Nach Vorbildern befragt wird der sympathische Plauener dann aber doch deutlicher: »Peter Gabriel, allen voran, den mögen wir sehr. Led Zeppelin, Pink Floyd sind auch immer mal wieder ein Thema, wenn wir miteinander sprechen. Motorpsycho natürlich. Es gibt aber auch gegenwärtige Bands, die ich jetzt noch benennen könnte. Gerade unser Gitarrist, der ist sehr im Grunge verwurzelt.«
Musikalisch geht das eingespielte Team um den charismatischen Frontmann größtenteils schon deutlich länger als eine Dekade den musikalischen Weg gemeinsam. »Mit Christoph, dem Gitarristen hatte ich bereits zwei oder drei oder vier Bands. Ich weiß es gar nicht mehr so genau! Aber mit ihm habe ich schon so manche Musik gemacht. Und dann habe ich in Plauen unseren Bassisten Andreas kennengelernt. Der meinte: ›Mit dir würde ich gern mal eine Band machen.‹ Und ich meinte nur: ›O.K, ich will aber genau diesen einen Gitarristen mitnehmen‹«. Gesagt, getan und da auch der Bassist eine ganz konkrete Präferenz in Sachen Keyboarder hatte, war das Set schnell komplettiert. Eine glückliche Fügung also.
der zeit entrückt Zehn Jahre und drei Alben später ist nicht nur der Erfahrungsschatz in Sachen Jamsessions und Songwriting enorm gewachsen. Die Plauener haben sich auch in der Szene einen Namen gemacht, sind gern gesehene Gäste auf den einschlägigen Festivals und ihr aktuelles Album »Weltklang« erfreut sich einer beachtlichen Resonanz nicht nur unter Fans, sondern auch bei fachkundigen Kritikern. Der anspruchsvolle, oft analoge Sound zwischen gestern und heute entsteht zumeist beim gemeinsamen Jammen, erklärt Christian. »In der letzten Zeit, also seit wir unser eigenes Studio haben, ist es aber auch oftmals so, dass wir eine Idee - einen Text mit einer kleinen Melodie und/oder einer Harmoniefolge anbringen, diese dann aufnehmen und dann über mehrere Schreibsessions hinweg immer wieder daran arbeiten. Und so haben wir jetzt, wo wir bereits für das nächste Album schreiben, schon einige Stücke erstellt.«
tamerlano Ein musikalischer Thriller von Georg Friedrich Händel Das Werk über Liebe, Macht und Politik erweist sich als ein echter Thriller: Nach gewonnener Schlacht stellt der tatarische Fürst Timur Lenk, genannt »Tamerlan«, seinem Gefangenen Sultan Bajazet die Freiheit in Aussicht, wenn dessen Tochter Asteria ihn zum Mann nimmt. Um sie zu gewinnen instrumentalisiert Tamerlan den Fürsten Andronicus, der ebenfalls in Asteria verliebt ist, und ein Spiel aus Verstrickungen und Intrigen beginnt seinen Lauf zu nehmen … Die Oper in drei Akten mit dem Libretto von Nicola Francesco Haym gilt als Händels Meisterwerk, das seine tiefe Emotionalität im Zusammenspiel von Rezitativ, ariosen Momenten und weit ausschwingenden Arien und Ensembles entwickelt. Musikalisch gilt Tamerlano noch heute als Händels farbenreichste und zugleich fortschrittlichste Oper. Mit der Neuinszenierung reagiert das Theater Plauen-Zwickau auf die momentanen Einschränkungen und probiert sogleich ein neues Format aus. Die Oper wird in zwei Teilen, an zwei verschiedenen Abenden, gezeigt. So kann das Meisterstück nicht nur in voller Länge gespielt werden, auch die Spannung des Politthrillers wird durch einen Cliffhanger gezielt erhöht. Vorstellung im Vogtlandtheater: 31. Oktober (Teil 1) + 7. November 2020 (Teil 2), 19.30 Uhr (Premiere) | 1. November (Teil 1) + 8. November 2020 (Teil 2), 19.30 Uhr | 13. November (Teil 1) + 20. November 2020 (Teil 2), 19.30 Uhr | 14. November (Teil 1) + 21. November 2020 (Teil 2), 19.30 Uhr | 17. Januar 2021 (Teil 1), 18 Uhr + 21. Januar 2021 (Teil 2), 19.30 Uhr www.theater-plauen-zwickau.de Theater Zwickau 0375 27 411 4647/4648 Vogtlandtheater Plauen : 03741 2813 4847/4848 11 20
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Dennoch bremst der Sänger sogleich die aufkeimenden Erwartungen eines »Schnellschusses« in Sachen neues Album. »Wir sind sehr langsame Schreiber, wir haben für die aktuelle Scheibe ganze sechs Jahre gebraucht und wir haben tatsächlich auch über die Jahre konstant daran geschrieben. Es gab also keine größeren ›Schreibpausen‹ und genau deshalb fangen wir auch jetzt schon wieder an. Und auch wenn wir aktuell schon wieder relativ viel Material zusammenhaben, werden wir den Schreibprozess wohl in diesem Jahr nicht mehr beenden, bei uns mahlen die Mühlen langsam.« Aber wir wissen doch: was lange währt … Immerhin, das langerwartete aktuelle Album »Weltklang« wirkt reif und wohl durchdacht. Aufgenommen wurde es im eigens gebauten Tonstudio. Gemischt und gemastert in der kreativen Heimstatt von niemand Geringerem als Peter Gabriel, den englischen Real World Studios. Zu hören gibt es die enorme Bandbreite eines tatsächlich schwer zu fassenden Klanguniversums mit allem, was dazu gehört: »Riff-Bombast und Klang-Pathos mit spiritueller und romantischer Note. Polis-typisch auf analogen Klassikern instrumentiert wie Hammond B3, alten Verstärkern und Synthesizern.«
Die gute Resonanz auf das Album tröstet ein wenig darüber hinweg, dass Liveauftritte derzeit sehr rar gesät sind. Coronabedingt fiel die geplante Tour zum Album leider aus. Zum Release-Termin im April gab es für die Fans ein Onlinekonzert live aus der »Alten Kaffeerösterei« via Facebook. Auch mit Planungen für nächstes Jahr tut sich Christian Roscher derzeit noch schwer. Die Lage sei kaum überschaubar und auch wenn das Onlinekonzert sowohl von der Produktion selbst wie auch von den Zuschauerzahlen her ein großer Erfolg war, so sei das Internet auf Dauer nicht die Plattform, auf welcher Polis mit ihren Fans interagieren möchten. Solange man dazu gezwungen sei, wird es sicher das eine oder andere Video geben, beruhigt Christian Roscher speziell die eingefleischten Fans. Darüber hinaus werden Polis aber erst wieder so richtig atmen, wenn man auch wieder richtig auftreten könne. Und bis dahin bleibt nur eins: CD rein, Alltag raus und dem polisschen Klang der Welt gelauscht!
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Text JoKri Fotos Polis Info www.polisband.de
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»Napoleon«
Illustration Werner Rollow
Illustration Werner Rollow
Die Ausstellung präsentiert Cartoons des bekannten Grafikers Werner Rollow aus Waldheim. Rollow war viele Jahre als Werbeleiter für den Kosmetikhersteller Florena tätig. Seit Jahrzehnten hat er sich durch Publikationen und Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften, wie z. B. im »Eulenspiegel«, einen Namen in der Welt der humorvollen und satirischen
Zeichenkunst erarbeitet und wird auch außerhalb Deutschlands sehr geschätzt. Mit knappem Strich und präzisem Blick schaut Rollow auf die Menschen und seine Umwelt. Weder vor der Queen noch vor Napoleon macht seine spitze Feder Halt. Otto Normalverbraucher ist jedoch auch nicht weit. Alle bekommen was ab, für jeden ist etwas dabei ... Denn es geht um so wichtige Themen, wie z. B. »Knast«, »Busen« oder »Cowboys«. Vieles kommt mit einer heiteren Leichtigkeit daher und steckt voller Witz und Ironie. Aber auch ernste Probleme unserer Gesellschaft werden aufs Korn genommen und regen zum Nachdenken an. Werner Rollow nutzt für seine Zeichnungen meist Tusche und eine Airbrush-Technik. Die ausgestellten Arbeiten sind alles Originale.
»Steilflug« Illustration Werner Rollow
Die Orginale befinden sich in 31 Sammlungen in 16 Ländern: u. a. Staatliches Museum Greiz/Satiricum, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Leipzig, Österreichische Nationalbibliothek Wien und in Privatbesitz.
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Sonderausstellung bis 6. Dezember 2020
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robert-schumann-haus mit einzigartiger schau historische Klaviere des 18. und 19. Jahrhunderts
Die Zeit Robert und Clara Schumanns erlebte geradezu revolutionäre Entwicklungen im Klavierbau. Das Hammerklavier verdrängte seine Vorläufer Cembalo und Clavichord. Doch auch die Mechanik, mit der ein Hammer die Klaviersaite in Schwingung versetzt, wurde durch immer wieder neue Erfindungen weiterentwickelt; stolz präsentierten viele Klavierbauer ihre neuen »Patentflügel«. Auch der Klavierbau geriet schnell in den Sog der industriellen Revolution. Die Ausstellung zeigt originale Klavierinstrumente, die in besonderer Beziehung zu Clara Schumann stehen, und präsentiert Originaldokumente aus den Beständen des Robert-Schumann-Hauses, in denen sich Clara Schumann zum Thema Klavierbau äußert. Besondere Attraktion ist ein pneumatisch arbeitender Selbstspielflügel (eine Erfindung des späten 19. Jahrhunderts), auf dem Zeitgenossen Clara Schumanns ihre Kunst auf Lochstreifenrollen verewigten. Auf dieser HupfeldPhonola gibt es während der Sonderausstellung regelmäßige Vorführungen für Museumsbesucher.
Termine: Sonntag, 15. November 2020, 16 Uhr Vortrag: Von Stein zu Steinweg – Clara Schumann und ihre Klavierbauer (Dr. Thomas Synofzik) Samstag, 28. November 2020, 16 Uhr Konzert mit dem Klavierduo Soos/Haag (vierhändige Klaviermusik von Schumann und Moscheles auf einem Originalinstrument) Täglich: Phonola-Vorführungen »Patente und Erfindungen – Klaviere des 18. und 19. Jahrhunderts« Sonderausstellung bis 30. Dezember 2020 Fotos Kulturamt | Stadt Zwickau Info www.schumann-zwickau.de
mit herz, hand und verstand ii
»Mit Herz, Hand und Verstand« lautet das Credo zahlreicher UnternehmerInnen der Region, die mit ihren Ideen und Visionen tagtäglich nachhaltige Produkte schaffen und eindrucksvoll Zeugnis der Kreativität und Qualität von Produkten »made in germany« legen. Sieben Manufakturen mit ihren Machern und Visionären an der Spitze – allesamt Spezialisten ihres Faches, oft Tüftler, Kreative, Strategen und Individualisten zugleich – geben interessante Einblicke in ihr Sein, ihr Erleben, ihr unternehmerisches Wirken und in die Entstehungsgeschichte ihrer WERThaltigen Produkte. Authentisch, ehrlich und persönlich zeigen sie ihre Liebe und Faszination für teils fast vergessenes Handwerk. Der Erhalt des Handwerks liegt jedem einzelnen Manufakturisten wie auch der Kuratorin besonders am Herzen. Anliegen der Ausstellung ist es, dem Handwerk wieder mehr Beachtung zu schenken und den Nachwuchs dafür zu begeistern. Kuratierung: Kathi Halama, Diplom-Designerin.
Sonderausstellung vom 21. November 2020 bis 31. Januar 2021
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Foto Nadja Eckart-Vogel
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»future food« essen für die welt von morgen
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Sensorial Stimuli - Candy Volume spoon (2012) »Sensory Stimuli designed by Jinhyun Jeon« - Die Löffel der südkoreanischen Designerin Jeon sollen die Geschmackserfahrung verstärken: durch Synästhesie. Bei diesem neurologischen Phänomen wird durch die Anregung eines Sinnes ein anderer Sinn angesprochen - oder mehrere. Zur Intensivierung des Geschmackserlebnisses dienen bei Jeons Löffeln Temperatur, Farbe, Oberflächenbeschaffenheit, Größe und Form. Foto Jinhyun Jeon
Foto Kultour Z.
Foto Oliver Killig
tellen Sie sich einen Restaurantbesuch im Jahr 2050 vor. Was wird auf Ihrem Teller liegen – das gute alte Schnitzel, ein Gemüse-Burger oder Fleisch, das im Labor gezüchtet wurde? Oder wird Ihr Teller leer bleiben, weil eine auf zehn Milliarden Menschen angewachsene Weltbevölkerung schlicht nicht mehr satt zu bekommen ist? Die Ausstellung »Future Food. Essen für die Welt von morgen« konfrontiert Sie mit einer der größten Herausforderungen unserer Zeit. In drei Kapiteln folgen Sie dem Weg unserer Lebensmittel vom Stall oder Feld bis auf den Tisch. Es geht um Themen wie globale Verteilungsgerechtigkeit, um vegetarische Ernährung oder die Macht der großen Lebensmittelkonzerne. Und natürlich geht es um das Essen als Erlebnis voller Genuss, das Identität und Gemeinschaft stiftet.
Foto Oliver Killig
Bezaubernde Inszenierungen in der Vorweihnachtszeit
Die Ausstellung zeigt, dass die Zukunft der Welternährung von politischen Weichenstellungen, aber auch von persönlichen Entscheidungen abhängen wird. Neben musealen Exponaten präsentiert Future Food interaktive Medien, Videoinstallationen, wissenschaftliche Prototypen sowie künstlerische Positionen. Nützliches Faktenwissen vermittelt die Ausstellung in anschaulichen Wandgrafiken. Historische Dokumente und Objekte erzählen von Ideen, die ihrer Zeit weit voraus waren, und von solchen, die an den Gesetzen des Markts und den Gewohnheiten der Konsument*innen scheiterten. Bei Ihrem Rundgang durch ein Gewächshaus, ein Logistikzentrum, einen Supermarkt und an einer Festtafel können Sie sich die Frage stellen: Werden WIR es künftig besser machen?
Sonderausstellung bis 21. Februar 2021
Info www.dhmd.de/ausstellungen/future-food
Öffnungszeiten: Di bis So, feiertags 10-18 Uhr
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Verlosung auf Seite 70
Deutsches Hygiene-Museum Lingnerplatz 1 01069 Dresden
Das kleine Ich bin ich - Anders sein ist schön! Auf der bunten Blumenwiese geht ein buntes Tier spazieren, wandert zwischen grünen Halmen, wandert unter Schierlingspalmen, freut sich, dass die Vögel singen, freut sich an den Schmetterlingen, freut sich, dass sich's freuen kann. Aber dann ... Dann erfährt das kleine Wesen, dass es anders ist, als die Anderen. Es hat zwar Haare wie die Pferde, Augen wie die Fische, Stampferbeine wie das Nilpferd und ein Schwänzchen wie der Papagei, aber so wirklich gehört es zu niemandem. Außer zu sich selbst. Dornröschen - Vom Mut zum Leben! Im Königreich der Rosen hat der Hofstaat nur eine einzige Aufgabe: die Prinzessin zu beschützen. Alle spitzen Gegenstände werden aus ihrer Nähe verbannt. Das Rennen, das Springen und sogar die Dornen der Rosen wurden verboten. Man darf nichts, was auch nur ein bisschen Spaß machen könnte! Irgendwann reicht es der Prinzessin. Sie rennt in den geheimnisvollen und bisher abgesperrten Turm und möchte da nie wieder herauskommen. Termine im Puppentheater Zwickau:
Das kleine Ich bin ich 10. bis 17. November 2020 Dornröschen 29. November 2020 (Premiere) 29. November bis 30. Dezember 2020
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Puppentheater Zwickau Gewandhausstraße 3, Telefon 0375/ 2713290, www.puppentheater-zwickau.de @Puppentheaterzwickau #PuppentheaterZwickau Puppentheater Zwickau 11 20
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Des Dunkels Hoffnung K u n s t m i t s y m b o l i k u n d s u r r e a l e m Au s d r u c k
Lisa Schubert alias Vinsterwân, eine freischaffende, junge Künstlerin mit ihrem Atelier in Leipzig, hat sich in ihren dramatischen Werken der Religion, Mythologie und Traumsymbolik verschrieben. Ihre Bilder wirken auf den ersten Blick eher düster und auf manchen Betrachter zunächst verstörend. In einem Interview erläutert sie KOMPASS ihre Schaffensweise.
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en verbreiteten Spruch »Die Kunst liegt im Auge des Betrachters« bringt die junge Künstlerin gekonnt mit ihren Werken in Verbindung. Denn erst durch das Sehen entwickelt der Betrachter das Fühlen, das Empfinden und das Nachdenken, und setzt sich mit dem Bild auseinander. Schubert zufolge befindet sich dieser Prozess der Wahrnehmung in ständiger Wechselwirkung, da vorausgegangene Stimmungen und ihr eigenes Empfinden das Gesehene prägen. 11 20
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kunst & kultur thema
Klassische Ausbildung Schuberts künstlerischem Werdegang geht das Studium der Gemälderestaurierung sowie der Theatermalerei an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden voraus. Ihren Sinn für Ästhetik und die Techniken konnte sie sich durch das Kopieren der Alten Meister während des Studiums der Gemälderestaurierung aneignen. Mit einem Wechsel in den Studiengang der Theatermalerei nach dem Vordiplom verband sie auf ideale Weise Handwerk mit Kunst, denn ihr war es immer schon wichtig, V i n ste r w â n
das Handwerk der Kunst richtig zu verstehen und anwenden zu können, so Schubert. Des Weiteren lernte sie großformatig zu denken und die Malerei auf das Wesentliche zu reduzieren, um sich nicht im Detail zu verlieren. »Gerade die Arbeit auf großformatigen Leinwänden macht mir sehr viel Spaß und ist nicht mehr wegzudenken. Es erlaubt mir sehr viel zu experimentieren und mit verschiedensten Techniken zu spielen.« 2016 erlangte Schubert ihr Diplom in Theatermalerei und arbeitet seither in ihrem Leipziger Atelier unter dem Künstlernamen »Vinsterwân«.
Vinsterwân
inspiration
Um den Stil Vinsterwâns besser zu beschreiben bzw. zu verstehen, dient ihr ein Zitat des deutschen Philosophen Friedrich Schelling (1775-1854): »Alle Geburt ist Geburt aus Dunkel ans Licht; das Samenkorn muss in die Erde versenkt werden und in Finsternis sterben, damit die schöne Lichtgestalt sich erhebe und am Sonnenstrahl sich entfalte.« Die Künstlerin verdeutlicht, dass die Metamorphose des Samenkorns dem Loslassen, dem Vergänglichen und dem Wiederauferstehen zugrunde liegt. Daher sind vor allem Religion, Mythologie und die Traumsymbolik von entscheidender Bedeutung für die Dramaturgie ihrer künstlerischen Themen. In Bezug auf das Zitat von Schelling ist das »Dunkel« das »Nichts«, die »Lichtgestalt« der Traum und der »Sonnenstrahl« das »Werk« meiner Kunst, so Schubert. Daher erklärt sich auch der Ursprung. ihres Künstlernamens Vinsterwân, denn hinter dem Namen steckt das Mittelhochdeutsche »vinster« Dunkel und »wân« Hoffnung.
Ein Skizzenbuch ist Vinsterwâns ständiger Begleiter, worin sie Zeichnungen, aber auch Niederschriften ihrer Träume festhält. Die Motive haben ihren Ursprung in visionären Erfahrungen, die sich mit mythologischen und religiösen Themen und Personen sowie meinen Träumen und Halluzinationen auseinandersetzen, so Vinstwân. Ihre Motive beschreibt sie wie folgt: »Meist sind es dramatische Darstellungen, die das Dunkle in seiner zarten Tiefe treffen und zu einer Art Affinität zwischen Licht und Dunkel heranwachsen.« Der Malstil ihrer Werke gleicht einer düsteren surrealen und zugleich symbolischen Manier.
Hommage an Caspar David Friedrich li. Seite: Acryl auf Nesselstoff (4,50 m x 3,20 m)
Dorian Gray re. oben: Öl, Gold, Spiegelscherben auf Leinwand (1,50 m x 1,20 m)
Ophelia re. mitte: Öl und Gold auf Leinwand (100 cm x 80 cm)
epiphanie Der Porträtzyklus »Epiphanie« wirkt durch seine Farbigkeit und Darstellung der Porträtierten, die eher düster dreinblicken, auf manchen Betrachter zunächst verstörend und beängstigend, wie die Künstlerin beobachtete. Jedoch seien diese Porträts Momentaufnahmen, in denen die Gesichtszüge einer Art Epiphanie gleichen. Diese entstünde bei diesen Menschen, wenn sie ein magischer Moment überfällt, wie beispielsweise bei der Ausübung einer künstlerischen oder musischen Tätigkeit. »Es sind leidenschaftliche Menschen, in denen ein Feuer, eine Passion glüht. Der menschliche Ausdruck der Leidenschaft, seine Frage nach dem ›Wer bin ich‹, gepaart mit einem Fluidum der Düsternis, steht im Fokus meiner Portraitreihe«, so Vinsterwân. Sobald der Betrachter dies versteht, rücken die Darstellungen in ein ganz anderes Licht. Epiphany »T« li. : Acryl und Öl auf Holz (30 cm x 30 cm)
Epiphany »L«
schlusswort ...
u. li.: Acryl und Öl auf Holz (30 cm x 30 cm)
Epiphany »J« u. re.: Acryl und Öl auf Holz (30 cm x 30 cm)
Ein Wunsch der Künstlerin ist, dass ihre Werke die Menschen trifft und diese bis in Mark und Bein zu spüren sind. Sie sollen vor einem Kunstwerk stehen bleiben und sich in seinen Bann ziehen lassen. Des Öfteren beobachtet sie die Leute, wie sie Fragen zu den Bildern entwickeln und sie darauf ansprechen. Jedoch möchte sie ihre Bilder nicht durch langatmige Erklärungsversuche zerstören oder irgendwelche Vorgaben liefern. »Wenn Fragen offenbleiben, habe ich genau das erreicht, was ich mit dem Bild ausdrücken wollte«, so Vinsterwân. Text Dr. Sandy Alami Fotos Lisa Schubert Info www.vinsterwan.de 11 20
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Musik Da s R e v i val vo n G i ta r r e , K l av i e r & C o.
Foto drobotdean // freepik.com
Die Charts zeigen schon länger: Heute muss niemand mehr ein Instrument spielen, um als Musiker erfolgreich zu sein. In den vergangenen Jahren war dies ein besorgniserregender Trend für die Instrumentenbranche, doch in den letzten Monaten hat sich gezeigt, warum handgemachte Musik zuletzt wirklich auf der Strecke geblieben ist – und dass es wieder Hoffnung auf Nachwuchsmusiker gibt.
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kunst & kultur thema
flowkey
E
rst kürzlich hat die Gitarrenmarke Fender mit einer positiven Nachricht auf sich aufmerksam gemacht: 2020 wird der Hersteller mehr Gitarren verkaufen als je zuvor. Die News kommt überraschend, denn noch vor einigen Jahren meldete die gesamte Branche empfindliche Umsatzverluste. Viele Musikmagazine prophezeiten daraufhin bereits den Tod der Gitarre und eine aussterbende Musikund Livekultur, wie man sie bis dato kannte. Der legendäre Gitarrenhersteller Gibson, dessen Modelle von Musikgrößen wie Slash (Guns 'n' Roses) oder Dave Grohl (Foo Fighters) gespielt werden, meldete sogar, dass man pleite sei und sich intern umstrukturieren müsse, um weiterhin voll geschäftsfähig zu bleiben.
Die gitarre ist wieder da Nun gibt es allerdings wieder Grund zur Hoffnung – und das ausgerechnet in einer schweren Krisenzeit. Corona mag einen Großteil der weltweiten Wirtschaft geschwächt haben, für die Hersteller von Musikinstrumenten scheint das allerdings nicht zu gelten. 2020 habe man bei Fender etliche interne Rekorde gebrochen und schon jetzt prognostiziert man, dass es das erfolgreichste Geschäftsjahr in der Geschichte der Marke sein wird. »Ich hätte nie gedacht, dass wir heute da stehen, wo wir aktuell sind, wenn Sie mich im März gefragt hätten«, so der Geschäftsführer Andy Mooney vor Kurzem in einem Interview mit der »New York Times«. Und dafür seien nicht nur die ergrauten Baby Boomer verantwortlich, die sich einmal wie Peter Frampton fühlen wollen. »Es sind junge Erwachsene und Jugendliche, von denen viele weiblich sind und zur Wiederbelebung der Gitarre beitragen.« Hier habe auch die Lern-App »Fender Play« eine entscheidende Rolle gespielt. Sie wurde vom Unternehmen ab März für ein kostenloses, dreimonatiges Probe-Abo zur Verfügung gestellt. Wie sich herausstellte, ein cleverer Schachzug der Firma: Von 150.000 Nutzern Ende März wuchs die User-Zahl bis Juni auf 930.000 an. Ein Großteil derer, die sich mit der App die Zeit zu Hause vertreiben wollte, waren unter 45 Jahre alt. Online lernen leicht gemacht Um ein Instrument zu erlernen, muss man heute nicht mehr zwingend in die Musikschule. Foto flowkey
So lernt es sich mit Flowkey Handgemachte Musik stirbt nicht aus - Noch vor einigen Jahren sah es düster für die Instrumentenbranche aus, aber durch die Corona-Krise hat das Hobby Musik wieder an Bedeutung gewonnen. Foto Ben Fuchs // flowkey
apps erleichtern das leben Fender Play kann man zu einem monatlichen Festpreis nutzen, um Online-Lernvideos abzuspielen sowie um Riffs und Akkorde von Lieblingssongs aufzurufen. Durch die intuitive Gestaltung hat man schnell Lernerfolge und fühlt sich motiviert, weiterzumachen. Ganz ähnlich funktioniert auch die App flowkey, mit der man zu Hause Keyboard oder Klavier spielen lernen kann.
die flowkey-app im test »Ich spiele seit einigen Jahren Gitarre und habe dort die Basics drauf – Klavier zu spielen und Noten lesen zu können, hat mich aber schon immer gereizt. Vor einigen Monaten habe ich mir deshalb ein Keyboard zugelegt und die App flowkey ausprobiert, weil ich während der Pandemie keine Privatstunden bei einem Lehrer nehmen wollte. Ich war wirklich erstaunt, dass ich schon nach wenigen Stunden erste Lieder mit zwei Händen spielen konnte, und das, ohne jegliche Vorkenntnisse mit dem Instrument zu haben. Da die App hört, was man spielt, wartet sie im Übungsmodus, bis man die richtige Note gefunden hat. Zudem werden die wichtigsten Grundlagen zum Spiel sehr gut erklärt. Mittlerweile kann ich sogar Noten lesen, die ich zu meinen Lieblingsliedern im Netz finde und mir selbst beibringen, wie ich diese auf dem Keyboard spielen kann.«, so lautet das Fazit einer Nutzerin dieser App.
die Vorteile von • Songs entdecken: Über 1.500 Songs aus allen Genres und Schwierigkeitsstufen • Warte-Modus: flowkey hört zu, reagiert auf die individuelle Spielweise und passt sich dem jeweiligen Tempo an • Video und Noten: Die Darstellung erlaubt es, einem Profi auf die Finger zu schauen und gleichzeitig die Noten zu sehen • Abgestufte Lerngeschwindigkeiten: Es kann immer mit passendem Tempo gespielt werden • Loop-Funktion: Abschnitte können zum Üben wiederholt werden • Handauswahl: Linke oder rechte Hand kann separat geübt werden
Es zeigt sich: Handgemachte Musik, im Speziellen das Gitarre spielen, ist noch lange nicht tot. Die meisten haben im Alltag wohl offenbar einfach keine Zeit dafür. Durch die Corona-Krise waren viele Menschen gezwungen, mehr Zeit zu Hause zu verbringen – Zeit, die man offensichtlich auch gern mit einem neuen Hobby überbrückt hat. Musikinstrumente waren schon immer ein kreativer Output, nur das Erlernen ist mit viel Üben verbunden. Durch praktische Apps ist aber auch das mittlerweile deutlich einfacher geworden.
Text Kristina Baum Info www.flowkey.com
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Kino Ab 12. November im Kino
Zusammen mit ihrem achtjährigen Sohn Cody (Lucas Jaye) reist Kathy (Hong Chau) zum Haus ihrer verstorbenen Schwester April, um den Nachlass zu regeln. Doch mit dem, was sie dort erwartet, hatte die alleinerziehende Mutter nicht gerechnet: Das Haus ist unbewohnbar, hat weder Strom noch Internet und muss vor dem geplanten Verkauf komplett entrümpelt werden. Während Kathy missmutig die Ärmel hochkrempelt und beim Entrümpeln immer mehr erkennt, wie wenig sie eigentlich über ihre ältere Schwester wusste, versucht der schüchterne Cody in der fremden kleinen Stadt die Zeit totzuschlagen. Als er den zunächst abweisenden Nachbarn Del (Brian Dennehy), einen 83-jährigen Witwer und Kriegsveteranen, näher kennenlernt, nimmt der Sommer für Mutter und Sohn einen unerwarteten Verlauf voller überraschender Wendungen, ungewöhnlicher Freundschaften und einem neuen, positiven Blick auf die Zukunft. Mit »Driveways« legt der koreanisch-amerikanische Independent-Regisseur Andrew Ahn eine zarte, unaufgeregte und erstaunlich originelle Familiengeschichte vor. Der Film lief erfolgreich bei vielen internationalen Festivals (u.a. auch im Programm der Berlinale 2019) und wurde mit zwei Nominierungen für die Independent Spirit Awards bedacht, u. a. für Hauptdarstellerin Hong Chau. Fotos tobis
Kino
dvd
Seit 22. Oktober im Kino
Ab 5. November im Handel
Ab 19. November im Handel
Ema
Ausser Atem
Der wunderbare Mr. Rogers
Ema und Gastón sind künstlerische Freigeister einer Tanzkompanie. Ihr Leben wird von einem Tag auf den anderen aus den Angeln gerissen, als ihr kleiner Adoptivsohn Polo Emas Schwester schwer verletzt. Impulsiv und radikal wie sie ist, entscheidet sich Ema, das Kind wieder fortzugeben, ohne sich der Folgen bewusst zu sein. Plötzlich steht die junge Tänzerin im Kreuzfeuer der Kritik. Ihr Partner, die Kollegen, das Jugendamt – alle verurteilen ihre Entscheidung als eigenmächtig und herzlos. Was nun folgt, steht auf keinem Blatt der Welt geschrieben: Statt zu leiden, stürzt sich die selbstbewusste Ema ins Leben. Zusammen mit ihrer Mädchen-Gang legt sie die Welt um sich herum in Flammen. Reggaeton, der Tanz der Straße und der Jugend, ist dabei ihr Ventil. Liebe, Familie, Kunst – Ema sprengt alle Koordinaten. Foto kochfilms
Der Bonvivant Michel Poiccard - ein Gauner, Rebell, Draufgänger auf der Jagd nach seinem Vergnügen. In einer gestohlenen Luxuslimousine ist er auf dem Weg nach Paris. Doch er gerät in eine Geschwindigkeitskontrolle. Ein Polizist stellt ihn und wird von Michel kaltblütig erschossen. Auf der Flucht vor dem Gesetz taucht er bei Patricia, einer Zeitungsverkäuferin, die Journalistin werden will, unter. Er versucht Geld für die gemeinsame Flucht nach Italien zu beschaffen. Aber der Kreis der Polizei wird immer enger. Patricia wird verhört. Und sie muss sich entscheiden: Karriere oder Liebhaber? Das Meisterwerk und Wegbereiter der Nouvelle Vague von Jean-Luc Godard entstand nach einer Vorlage von François Truffaut. Ausgezeichnet mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie und dem Prix Jean Vigo.
Alles beginnt mit einem unspektakulären Recherchejob. Der Journalist Lloyd Vogel soll für die Zeitung, für die er arbeitet ein Interview mit dem legendären Moderator der Sendung »Mister Roger's Neighborhood« führen - sprich, mit Fred Rogers (Tom Hanks). In ihrem Gespräch stellen die beiden Männer schnell fest, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Es ist der Beginn einer tiefen und langen Freundschaft. Der Film basiert auf den Memoiren des Journalisten Tom Junod und auf der wahren Freundschaft zwischen Fred Rogers und dem Journalisten Tom Junod. Als ein abgestumpfter Reporter (Emmy-Gewinner Matthew Rhys) den Auftrag erhält, für ein Magazin ein Portrait über Fred Rogers zu schreiben, überwindet er seine Skepsis und lernt etwas über Freundlichkeit, Liebe und Vergebung vom beliebtesten Nachbarn Amerikas. Foto sony pictures
Foto studiocanal
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kunst & Kultur
film
Buch
ALBUM
Ab 16. November im Handel
Ab 6. November im Handel
Jens Corssen, Stephanie Ehrenschwendner Lieben »Lieben - Warum das größte aller Gefühle in Wahrheit eine Haltung ist«. Uns alle eint die Sehnsucht nach Eins-Sein, wie es uns das Gehirn im Rausch der Verliebtheit vorgaukelt. Doch die Verantwortung für Lebensfreude und Verbundenheit lässt sich nicht an einen Partner delegieren. Liebe ist eine Frage der inneren Haltung, sagen Jens Corssen und Stephanie Ehrenschwendner, und zeigen, wie man diese bewusste, erwachsene Form der Liebe lebendig macht: Der Wandlungsprozess setzt ein, wenn wir das Leben bejahen und in gehobener Gestimmtheit bleiben - auch in Phasen als Single oder Beziehungskonflikten. Er setzt sich fort, wenn sich unsere Einzigartigkeit in all ihren Facetten entwickelt. Indem wir uns von hinderlichen Denk- und Verhaltensmustern lösen, können wir uns auf ein gelingendes Miteinander ausrichten. Dann kann wahre Verbundenheit wachsen. Foto Kailash
Ólafur Arnalds some kind of peace Ólafur Arnalds hat zuletzt mit seinem 2018 erschienenen Album »re:member« die Grenzen zwischen menschlichen Kompositionen und intelligenter Technologie ausgelotet. Jetzt erscheint das neue Album »some kind of peace« des isländischen Multi-Instrumentalisten, in dem Arnalds Schlüsselerlebnisse und Wendepunkte seines Lebens musikalisch verabeitet. Was bedeutet es, in einer Welt zu leben, in der nicht alles kontrollierbar ist und man als verletzliches Individuum einzig auf die Entwicklung des Lebens reagieren kann? In »some kind of peace« gewährt Arnalds intime Einblicke in sein Leben. Dabei arbeitete er eng mit Künstler-Freunden wie Bonobo, JFDR und Josin zusammen. »Ich hielt es für wichtig, dass das Album meine Geschichte auf eine sehr ehrliche Art und Weise erzählt.« Die erste Single heißt »Back to the sky«, bei der zweiten Single »We Contain Multitudes (from home)« entwickelt Arnalds musikalisch den Gedanken, dass eine Person eine Vielzahl von teils gegensätzlichen Persönlichkeitsfacetten aufweist. »Das ganze Album liegt mir viel näher am Herzen als alle anderen«, gesteht Ólafur Arnalds. Foto Benjamin Hardmann | Universal Music
Verlosung auf Seite 70
hÖRBUCH
CD
Ab 30. November im Handel
Seit 9. Oktober im Handel
elena ferrante Meine geniale Freundin
carla bruni Carla Bruni
Guns n' roses Appetite For Destruction
Elena Ferrantes Meisterwerk »Meine geniale Freundin« berichtet über die Kraft der Freundschaft - Bearbeiter und Regisseur Martin Heindel lässt in einem opulenten Hörspiel das Neapel der 1950er Jahre und all die eigensinnigen, lebensnahen Figuren aus Elena Ferrantes Epos als eindrückliches Klangerlebnis wiedererstehen. Vor allem Elena und Lila, die zwei Mädchen, die unterschiedlicher kaum sein könnten, und die doch eine unzertrennliche, lebenslange Freundschaft verbindet. Bis die eine spurlos verschwindet und die andere zurückblickt, um hinter das Geheimnis dieses Verschwindens zu kommen. Autorin Elena Ferrante hat sich 1992 für die Anonymität entschieden. Foto der Hörverlag
Die Songwriterin, Musikerin, Model-Ikone und ehemalige französische First Lady Carla Bruni ist drei Jahre nach der Veröffentlichung ihres Studioalbums »French Touch« wieder da. Wie schon zuvor nutzte Carla Bruni die Zeit für einen kreativen Schaffensprozess. Ihr neues Album »Carla Bruni« ist das Spiegelbild, eine aus ganzem Herzen kommende Umarmung ihres wahren Selbst. Immer einfühlsam, manchmal mit sichtbar direkten Emotionen, zeugt die Musik der 13 neuen Songs von einem einzigartigen Temperament und vermeidet jegliche Protzerei. Durch sie können wir den Wunsch nach einer ruhigen Einfachheit spüren, frei von Glitzer und Arroganz. Carla Bruni meldet sich in Bestform zurück! Der Großteil des Albums wurde von Carla Bruni selbst geschrieben, und von dem französischen Künstler Albin de la Simone produziert. Foto Universal Music
»Appetite For Destruction« ist das Debütalbum der US-amerikanischen Hard-Rock-Band Guns n’ Roses, die sich 1985 in Los Angeles gegründet hat. Es ist mit weltweit bekannten Songs wie »Welcome to the Jungle« oder »Sweet Child of Mine« und mehr als 30 Millionen verkauften Exemplaren bis heute eines der meistverkauften Rockalben aller Zeiten. Das Album wurde am 21. Juli 1987 in den USA veröffentlicht. Charakteristisch für »Appetite for Destruction« ist der raue Klang der Gitarren, Slashs prägnantes Solospiel und die ungeschönte, krächzende Stimme von W. Axl Rose. In der 2007 vom deutschen Rock-Hard-Magazin herausgegebenen Liste der 500 besten Rock- und Metalalben belegte »Appetite for Destruction« Platz 171. Laut dem Rolling Stone Magazin zählen Guns n' Roses zu den 100 größten Musikern aller Zeiten. Foto Privat
Verlosung auf Seite 70
KLASSIKER
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m u sik | lite r at u r
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Gefühlen
f u a L n e i e r f lassen
W i e k i n d e r z u l i e b e v o ll e n erwachsenen werden
Wenn Eltern ihren Kindern den Freiraum geben, die eigenen Gefühle auszuleben, anstatt sie wegzudrücken, mag das im ersten Moment anstrengend erscheinen. Doch wenn die Kleinen lernen, dass sie richtig sind, so wie sie sind, dann werden sie sich höchstwahrscheinlich zu liebevollen selbstbestimmten Erwachsenen von morgen entwickeln.
F
rüher hieß es oft: Am Tisch spricht man nicht. Oder jetzt lass mal die Erwachsenen reden. In älteren Generationen hatten Kinder nichts zu sagen, sie sollten gehorchen und funktionieren. Eigentlich durften sie gar nicht richtig Kind sein und ihre Gefühle ausleben. Unterdrückung, Zucht und Ordnung waren leider keine Seltenheit. Klaren Regeln folgend, wurden sie wie kleine Erwachsene aufgezogen. Wie jedoch Kinder in den ersten Jahren ihres Lebens aufwachsen, ist sehr entscheidend. Es beeinflusst die Qualität unseres zukünftigen Miteinanders.
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Kleine welt thema
gef ü hle zeige n
tanzen kinder einem nur auf der nase herum? Kinder sind manchmal laut, sie plappern bei andächtigen Veranstaltungen, werfen sich voller Wut auf den Boden im Supermarkt, weil sie ein bestimmtes Spielzeug haben wollen, sie knallen Türen oder brüllen los, wenn ihnen plötzlich etwas nicht gefällt. Zugegeben – sie können einen manchmal ganz schön fordern. Einige Eltern reagieren dann ebenfalls mit Wut, sie schreien und versuchen das Kind einzuschüchtern. Dieser kleine Balg macht das nur, um mich zu ärgern! Er muss mir doch gehorchen! Schaut man jedoch in die Augen eines Neugeborenen, sieht man Unschuld, Güte und Schutzbedürftigkeit. Man sieht kleine Wesen, die – wenn sie das Licht der Welt erblicken – vollkommen auf die Fürsorge ihrer Eltern angewiesen sind. Es sind kleine Menschen, die nach dem Weg fragen, die noch mitten in der Entwicklung stecken, die die Gefahren und Probleme der Welt noch nicht kennen und wie kleine Früchtchen erst noch vollständig ausreifen müssen. Sie nehmen ihre Eltern zum Vorbild, lernen von ihnen, ahmen sie nach. Aber sind Kinder nun lieb oder böse? In der heutigen Gesellschaft sind sich Eltern, Lehrer, Psychologen und Kinderärzte diesbezüglich leider nicht einig. Noch immer wird auch die Meinung vertreten, dass Kinder berechnend, tyrannisch und manipulierend sind. Man muss sie vor Lastern bewahren, ihren Willen brechen, ihnen beibringen, Gefühle zu kontrollieren und sie unter dem Deckmantel der Lenkung und Erziehung letztendlich doch wieder unterdrücken. Wirklich?
Freiräume geben li. Seite: Das Kind darf seine Gefühle zeigen und seine Verspieltheit ausleben. Foto Gabriel Baranski // unsplash.com
Brav oder böse? Sind Kinder von Natur aus tyrannisch oder berenchnend? Foto NGDphotoworks // pixabay.com
Bedingungslose Liebe Einander auf Augenhöhe begegnen und sich gegenseitig wertschätzen. Foto Thiago Cerqueira // pixabay.com
gefühle und verspieltheit sind natürlich erlaubt Man kann jedoch von Glück reden, dass Kinder noch diese Eigenschaft besitzen, spontane Gefühle auszudrücken. Bei Erwachsenen sieht das oft anders aus: Gefühle haben in der Gesellschaft keinen Platz, sie gehören sich nicht, daher drückt man sie weg, vergräbt sie in einer Schublade ganz tief im Inneren. Mit Emotionen ist das jedoch so eine Sache. Denn wenn man sie unterdrückt, werden sie stärker. Sie brodeln so lange, bis man ihnen bei einem plötzlichen Wutausbruch (der dann einem Vulkanausbruch gleicht) Raum gibt. Oder die Gefühle stecken so lange im Körper fest, bis sie sich zu einer Krankheit manifestieren. Ist es dann nicht doch besser, Kinder einfach gleich ihre Gefühle ausleben zu lassen? Wenn die Kleinen geschrien, geweint und mit den Füßen auf den Boden gestampft haben, folgt darauf doch meistens sehr schnell wieder vergnügtes Lachen und all der Kummer ist vergessen. Natürlich ist es manchmal unbequem, vielleicht braucht es seitens der Eltern auch mehr Geduld, Zeit und Hingabe. Was Kinder in den ersten Jahren lernen, bleibt jedoch und prägt entscheidend die zukünftigen Jahre. Schützlinge, die in einem respektvollen und liebevollen Umfeld aufwachsen, werden zu eigenständigen, selbstbewussten und zufriedenen Erwachsenen. Gedanken wie »Ich bin nicht gut genug« oder »Ich bin nicht richtig, so wie ich bin« tauchen dann seltener auf. Einem Kind, dem man es gestattet, verspielt und weniger ernsthaft zu sein, das seinen Gefühlen Raum geben darf, das wird wahrscheinlich eher rebellisch und selbstbestimmt werden. Das ist auch gut so, denn es wird sich dann nicht so leicht dominieren oder kontrollieren lassen.
Man kann ihm nicht seinen Willen, einen bestimmten Beruf oder unerfüllte Sehnsüchte der Eltern aufzwingen – es wird bestrebt sein, das Leben nach den eigenen Wünschen auszurichten, anstatt nach den Idealen anderer.
kindern wurzeln und flügel geben Wenn das Kind auf die heiße Herdplatte fassen, ein anderes Kind schlagen oder eine Schüssel zerbrechen will, dann sollte man das natürlich zu seinem eigenen Schutz verhindern. Es kann die Konsequenzen noch nicht abschätzen, man muss es darüber aufklären, was gefährlich ist. Dabei geht es jedoch nicht um Gehorsam und grundloses Verbieten, sondern um ein passives Beschützen. Es ist dann nur eine Frage der Zeit, bis das Kind von selbst weiß, womit es sich oder andere verletzen bzw. schaden könnte, denn die Kleinen lernen schnell. Wichtig ist, dass Eltern zwar begleiten, sich aber nicht einmischen und Kindern nicht ihre eigenen Wahrheiten oder ungelebten Wünsche aufdrücken. Indem man ihnen bedingungslose Liebe schenkt, sie respektiert und ihnen auf Augenhöhe begegnet, gibt man ihnen Wurzeln. Aber auch Flügel, um sich frei entfalten zu können. Statt Kontrolle und Verbote, sollten Liebe, Vertrauen und gesunder Menschenverstand die Oberhand gewinnen. Wenn Eltern ihre Kinder achten, werden diese automatisch auch besser hören. Sie werden versuchen, die Denkweise von Mama und Papa zu verstehen. Und das macht sie dann auch zu liebevollen selbstbestimmten Erwachsenen von morgen.
Text Natalie Scheffler
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KINO
dvd
Ab 26. November im Kino
Ab 5. November im Handel
E in nasser H und Der 16-jährige Iraner Soheil (Doguhan Kabadayi) zieht mit seinen Eltern nach Berlin-Wedding. Schnell freundet er sich mit einigen türkischen und arabischen Jugendlichen aus der Gang von Husseyn (Mohammad Eliraqui) an und verliebt sich in das türkische Mädchen Selma (Derya Dilber) aus der Parallelklasse. Was Soheil seinen Freunden verschweigt: Er ist kein Muslim, sondern Jude ... Als er sich outet, stößt er auf Ablehnung, die Situation droht zu eskalieren. Fotos Warnerbros
Die Wolf-Gäng Vlad ist mit seinem Vater Barnabas nach Crailsfelden gezogen. Er ist ein Vampir, der kein Blut sehen kann. Zusammen mit seinen beiden neuen Freunden, Faye, einer Fee mit Flugangst, und Wolf, einem Werwolf mit Tierhaarallergie, ist er damit in trauriger Gesellschaft – und die Lachnummer der ganzen Schule. Foto Sony Pictures
Ab 19. November im Handel
Hello World Naomi Katagaki, ein schüchterner Bücherwurm, lebt in Kyoto, im Jahr 2027. Als plötzlich sein Ich aus der Zukunft erscheint und ihn dazu bringen will, seiner Klassenkameradin Ruri Ichigyou näher zu kommen. Doch damit steht nicht nur sein Leben, sondern die ganze Welt Kopf. Foto Kochfilms
buch
CD | Bilderbuch
Ab 16. November im Handel
Ab 2. November im Handel
Valérie Roumanoff
REINHARD SCHEUNEMANN
Magische Gutenachtgeschichten
Die schönsten Disney-Klassiker
Die Therapeutin Valérie Roumanoff hat 15 therapeutische Vorlesegeschichten gesammelt, die Kindern auf natürliche und sanfte Weise dabei helfen, Probleme in ihrem Alltag in den Griff zu kriegen. Foto Goldmann
Verlosung auf Seite 70
In neun spannenden Geschichten tauchen schon ganz kleine Hörer ein in die fantastische Welt der Disney-Filmklassiker. Ein Hörvergnügen für die ganze Familie! Durch die kurzen Texte und die einfühlsame Lesung ist diese CD auch sehr gut als Gute-Nacht-Geschichten geeignet. Jede Geschichte ist zwischen fünf und zehn Minuten lang. Foto der Hörverlag
Ab 16. November im Handel
Ab 9. November im Handel
john flanagan
Susan verde
Die Chroniken von Araluen ...
Ich bin ein Mensch
»... die Verschwörung von Gallica.« König Duncan von Araluen erreicht ein verzweifelter Hilferuf aus dem befreundeten Königreich Gallica: Der junge Thronfolger wird von Verschwörern gefangen gehalten. Für seinen Vater, König Philipp, sind Araluens Waldläufer die einzige Hoffnung, den Prinzen lebend wiederzusehen. Foto Random House
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Kleine welt q u e r b eet
T ipps f ü r ki d s
Über die Kraft des Mitgefühls - Dieses poetische und einfühlsame Bilderbuch vermittelt schon den Kleinsten, wie wundervoll es ist, ein Mensch zu sein und zeigt, wie wir die lebenslangen Herausforderungen unseres Daseins meistern können. Foto cbj Kinderbücher Verlosung auf Seite 70
NIKOLAUS STIEFELAKTION 2020 Zwickauer Händler und das Stadtmanagement füllen Nikolaustüten STIEFEL-MALBOGEN vom 30.11. bis 4.12. bei einem der Teilnehmer abholen. NIKOLAUSTÜTE ERHALTEN am 5. und 6.12. Stiefel-Malbogen zurückbringen und Nikolaustüte bekommen. Wie funktioniert es genau und wo gibt es die Malbögen? Alle Informationen unter www.zwickau.de/weihnachten
SO MUSS
STADTMAGAZIN
Dieses Jahr et was anders !
Grun
Foto freepik.com
Mehr für das Zuhause M o n s t e r a , K a k t u s, C a l a d i u m , P h i lo d e n d r o n & Co.
Ob Vorstadt oder Metropole: Eines darf in der modernen Inneneinrichtung nicht fehlen – die Zimmerpflanzen. Dabei sind die grünen Mitbewohner inzwischen weitaus mehr als nur Staubfänger. Sie sind hip, ergänzen das Interieur gekonnt, geben unserer Persönlichkeit Ausdruck und last but not least: Es macht unglaublich Spaß, sich um seine Lieblingspflanzen zu kümmern.
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in bisschen grün im Raum hat noch nie geschadet. So sollen Zimmerpflanzen eine beruhigende Wirkung auf uns Menschen haben, sie filtern die Luft (manche zumindest) und sehen verdammt toll aus. Zudem machen sie jeden Raum sofort wohnlicher und damit gemütlicher. Es gibt wohl kaum eine Wohnung, in der es keine Pflanzen gibt – und wenn doch, dann fehlt einem wahrscheinlich der grüne Daumen. Damit jedoch nicht genug: Zimmerpflanzen liegen im (Wohn-)Trend und echte Sammler haben weitaus mehr als den pflegeleichten Kaktus oder eine Grünlilie im Zimmer stehen. Es gibt Arten, die kosten ein kleines Vermögen und sind dazu noch extrem angesagt. So gestalten sich immer mehr Menschen, insbesondere die jungen Millennials, eine kleine grüne Oase in den eigenen vier Wänden.
Wer auf ein bisschen mehr steht, der besorgt sich nicht nur hippe Pflanzen wie Aloe Vera oder Monstera, sondern macht aus seinem Zuhause einen echten Urban Jungle. Topfpflanzen, Hydrokultur & Co. sind dank Instagram (#plantsofinstagram) und anderen sozialen Netzwerken gerade der letzte Schrei. Wahre Pflanzenfreunde stylen die komplette Wohnung im einheitlichen Design und so gibt es inzwischen Tapeten, Bettwäsche, Kissen, Teppiche, Bilder und vieles mehr im hippen Pflanzendesign. In den sozialen Medien lassen sich die Produkte neben den Pflanzen als cooles, zeitgenössisches Interieur gut vermarkten – mal minimalistisch, mal als kleiner Stadtdschungel, aber immer grün und angesagt.
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lebensstil t r e n d
zimme r pfla n ze n
meine pflanze ist wie ich! Schön sind die grünen Mitbewohner allemal und wenn sie dazu auch noch den Stress senken und für gute Luft sorgen – perfekt! Doch leider gelingt es nicht jedem, zum kleinen Gärtner zu werden und so gehen Orchidee, Caladium und manchmal sogar der nicht so anspruchsvolle Kaktus schnell ein. Klar, nicht jeder von uns hat einen grünen Daumen und manche stecken nun einmal auch mehr Zeit und Arbeit (und Liebe) in die Zimmerpflanzen. Viel interessanter ist doch aber, warum bestimmte Menschen bestimmte Pflanzen zu Hause stehen haben? Sagt die Pflanzenwahl vielleicht etwas über unsere Persönlichkeit aus? Man könnte mutmaßen, dass jemand, der sich einen Kaktus zulegt, sich mit diesem gegebenenfalls auch gut identifizieren kann. Nicht nur, dass man in einen Kaktus nicht viel an Arbeit stecken muss (er kann wochenlang ohne Wasser auskommen) – man kann diesen also auch einfach in Ruhe lassen. Auf den Besitzer übertragen könnte es sich bei dem Kaktusliebhaber um eine nicht ganz so einfache Person handeln, die ihre Ruhe bzw. den Abstand benötigt und sonst auch gerne mal ihre Stacheln ausfährt, wenn man ihr zu nahekommt. Die Grünlilie, eine sehr beliebte Zimmerpflanze (u.a. weil sie sehr einfach in der Pflege ist und keine besonderen Ansprüche stellt) könnte von Menschen bevorzugt werden, die sehr genügsam sind.
Das macht Spaß! Sich um seine Pflanzen zu kümmern, ist für viele Menschen ein großes Hobby geworden und so geben Liebhaber sogar eine Menge Geld aus, nur um Raritäten ihr Eigen nennen zu dürfen. Foto nastya gepp // pixabay.com
Das perfekte Wohnaccessoire Eine Wohnung ohne stylische Pflanzen? Gibt es bei der jungen Generation Y so gut wie gar nicht. Inspiration gibt es zuhauf bei Instagram. Foto senivpetro // freepik.com
Solche Personen »gedeihen« sozusagen auch ohne viel Aufmerksamkeit, haben immer was zu erzählen und sind auch nicht böse, wenn man sie mal links liegen lässt. Orchideen hingegen benötigen definitiv einiges mehr an Pflege und möchten, damit sie ihre prächtigen Blüten zeigen, regelmäßig getränkt und gedüngt werden. Ausreichend Licht kann auch nicht schaden. Vielleicht sind Orchideen-Liebhaber auch ein klein wenig speziell und sie »blühen« erst so richtig auf, wenn man sich ausreichend mit ihnen beschäftigt. Dann zeigen sie sich sogar von ihrer schönsten Seite. Auch im Trend sind Bananenbäume, egal ob groß oder klein. Sie zaubern einen Hauch von Exotik und Tropical Feeling in die Wohnung. Vielleicht wollen Menschen, die sich diese Art von Pflanze nach Hause holen auch etwas spezieller sein oder sind es sogar?
als hobby-gärtner durchstarten
Natürlich sind dies nur Theorien und es existieren mit Sicherheit keine aussagekräftigen Studien zu dieser Thematik. Interessant sind die Überlegungen, wer sich welche Pflanze in die eigenen vier Wände holt, dennoch. Schließlich drücken wir mit unserer Inneneinrichtung auch immer etwas aus und im besten Fall spiegelt sich darin eben ein Teil unserer Persönlichkeit. Ob nun die Art der Zimmerpflanze so viel Aussagekraft über uns hat, mag dahingestellt sein, aber die Idee lädt dazu ein, eigene Beobachtungen bei Freunden, Bekannten oder vielleicht bei sich selbst anzustellen.
Natürlich geht es bei dieser Leidenschaft nicht jedem ums Geld verdienen … für viele sind die Pflanzen einfach ein neues Trendaccessoire für die eigenen vier Wände und wenn das sichKümmern dann auch noch Spaß bringt, man seiner Lieblingspflanze beim Gedeihen zusehen kann, dann ist es dazu doch auch noch ein wirklich schönes Hobby.
Das Pflanzen eine Wohlfühlatmosphäre zaubern können, liegt auf der Hand. Dass sie zudem auch noch das eigene Konto etwas aufzufüllen vermögen, dürfte jedoch vielen Menschen nicht bekannt sein. Auf Instagram zeichnet sich der Hype nach ungewöhnlichen, seltenen und exotischen Arten ab – Grünlilie oder Orchidee kann jeder. Viel interessanter sind echte Raritäten, für die man nicht gerade wenig zahlt. Doch das Business lässt grüßen: Wer sich gut um seine Pflanzen kümmert, der kann schon bald Ableger ziehen und diese erneut für einen hohen Betrag verkaufen. Somit sind Zimmerpflanzen nicht nur ein Trend, sondern können gleichzeitig der Einstieg in ein eigenes – umweltfreundliches und nachhaltiges – Business sein.
Text Jessica Laqua
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für den krieger in dir
Als leidenschaftlicher Hobbysportler stand Gründer und Designer Rafy Ahmed immer wieder demselben Problem gegenüber: Er fand nie die passende Sportkleidung für seine unterschiedlichen sportlichen Aktivitäten. Was er suchte, war Sportmode, die er für alle gängigen Sportarten tragen konnte und die so funktional ist, dass er sich nur auf sein Training konzentrieren kann. So entstand aus dem eigenen Bedarf heraus die Idee zu Morotai – eine Sportmodemarke von einem Sportler für Sportler.
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as zunächst als Bachelorarbeit begann, verwandelte sich schnell in ein reales Projekt. Zusammen mit Andreas Maier, Waldemar Wenzel und Werner Strauch, die Rafy aus seinem Bekanntenkreis kannte, gründete Rafy Ahmed, der als Kleinkind mit seinen Eltern aus Pakistan nach Deutschland flüchtete, die Marke Morotai. Benannt haben die Gründer ihr Unternehmen übrigens nach der gleichnamigen indonesischen Insel, die der Erzählung nach im Zweiten Weltkrieg von einem einzigen japanischen Soldaten verteidigt wurde. Und diesen unglaublichen Kampfgeist will Morotai eben auch in seinen Kunden wecken. Die Vision sei klar, geben die Modekrieger aus dem baden-württembergischen Birkenfeld unumwunden zu, nämlich, »dass in jedem Kleiderschrank ein Morotai-Produkt zu finden ist. Wir wollen nicht nur dazu inspirieren, den Sportlifestyle zu leben, sondern auch erreichen, dass sich jeder wohlfühlt in dem, was er trägt. Wir glauben, dass die Welt dadurch ein wenig selbstbewusster werden kann.« Dabei stehe der Träger der Sportbekleidung immer an erster Stelle und genau deshalb wollen sie Sportbekleidung anbieten, die nicht nur gut aussieht, sondern auch ein gutes Gefühl vermittelt. »Dies gelingt uns, indem wir hervorheben, was in ihnen steckt, ihren Kampfgeist wecken und ihr verstecktes Potenzial freisetzen, das sie dazu bringt, große Dinge zu schaffen. Wir glauben, dass man alles schaffen und dabei gleichzeitig auch gut aussehen kann.«
nicht »nur« eine Sportmarke Was macht Morotai denn nun so einzigartig? Die Marke meistert den Spagat zwischen moderner Sportmode und klarem Design ohne viel Schnickschnack. Was es den Kunden ermöglicht, die Sportbekleidung über eine lange Zeit zu tragen, ohne dabei aus der Mode zu kommen. Dank der minimalistischen Farbpalette können alle Morotai-Produkte frei untereinander kombiniert werden. »Egal, welche Teile man aus dem Schrank zieht, es entsteht immer ein aufsehenerregend gutes Outfit. Ein Problem weniger, um das man sich sorgen muss.«
Founder & Creative Director re.: Rafy Ahmed, der Erfinder, CEO und Creative Director entwickelt neue Designs und definiert die Markenidentität sowie Außenkommunikation. Sein größter Traum ist es, Sportbekleidung neu zu definieren - nicht nur auf funktionaler, sondern auch auf ästhetischer Ebene. u.: Zusammen mit seinen Teamkollegen Werner Strauch, Andreas Maier, Rafy Ahmed, Waldemar Wenzel (v.l.n.r.) gründeten sie 2017 die Sportmarke »Morotai«.
Und das Ganze bei maximaler Bequemlichkeit, wie die Firma versichert. »Unsere Sportswear ist so bequem, dass man sie am liebsten gar nicht mehr ausziehen möchte.« Da man die lässigen Morotai-Teile ohne Weiteres sowohl beim Sport als auch im Alltag tragen kann, steht dem zum Glück auch nichts im Weg. Ein weiterer Vorteil liegt sicher in der Multifunktionalität der stylishen Sportswear. Vorbei die Zeiten, als man für jede Sportart ein anderes Styling brauchte, ein Outfit für alle gängigen Sportarten, das spart nicht nur Platz im Schrank. Der Fokus liege darauf, das Training der Kunden so angenehm wie möglich zu gestalten, damit sie sich voll und ganz auf das Work-out konzentrieren können. Intelligente Details wie versteckte Kabelführungen helfen dabei, dass man durch nichts von seinem Training abgelenkt wird. Und auch in Sachen Langlebigkeit punktet das Sportlabel, welches durch das TV-Format »Die Höhle der Löwen« einem breiteren Publikum bekannt wurde. Bei der Produktion wird auf die Verwendung hochwertigster Materialien gesetzt, die eine langjährige Tragbarkeit der Artikel ermöglichen sollen. So wollen die Modekrieger dem Fast FashionTrend trotzen.
Fotos Morotai GmbH Info www.morotai.de 11 20
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Lernen G e i s t i g f i t b i s i n s h o h e Al t e r
Foto freepik.com
Unser Gehirn ist ein wahres Wunderwerk: Glaubte man früher noch, dass der Speicher irgendwann voll sei und das Lernen immer schwieriger werde, so weiß man heute, dass den grauen Zellen neuer Input sogar sehr gut tut, damit wir kognitiv fit bleiben. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass lebenslanges Lernen möglich ist und einen großen Beitrag zur Gesundheit leisten kann.
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rst der Kindergarten, dann die Grundschule, dann noch ein paar Jahre bis zum Abschluss. Jetzt noch die Ausbildung oder das Studium schaffen und dann ist es geschafft: Der Kopf wurde ausreichend mit Inhalt gefüttert, man hat nun alles intus, was man für das noch bevorstehende Leben braucht. Reicht ja irgendwie auch, denn zu diesem Zeitpunkt hat man bereits viele Jahre gelernt und ist inzwischen Anfang oder Mitte Zwanzig. Gefühlt hat man die Hälfte auch wieder vergessen und ein anderer Teil war eh nie wichtig. Nun heißt es also ausruhen und die Früchte ernten, oder? Nicht ganz. Denn unser Gehirn ist wie eine große Speicherplatte – und hier ist eine Menge Platz, sodass es sich doch anbieten würde, diese auch zu füllen. Wenn man das Leben genauer betrachtet, so lernen wir durchgängig.
Direkt nach der Geburt geht es bereits los, denn wir merken uns, wer unsere Bindungspersonen sind, denen wir vertrauen können, die uns versorgen und uns beschützen. Zudem schauen wir uns genau ab, wie die anderen Menschen sich verhalten – ein Mechanismus, der ein ganzes Leben anhält und von Fachleuten Lernen am Modell genannt wird. Wir beobachten unsere Mitmenschen und schauen, was sie machen – nur, um uns dieses Verhalten anzueignen und in entsprechenden Situationen genauso agieren zu können. Wir bilden sogenannte Schemata aus, wissen, wie man sich wann zu verhalten hat. All das läuft größtenteils automatisch ab und benötigt nicht unbedingt unsere volle Aufmerksamkeit. So lässt sich zum Beispiel auch das Erlernen von Ängsten gut erklären: Hat die Mutter beispielsweise Angst vor Hunden, zuckt sie beim Anblick dieser immer zusammen, vermeidet sie die Situationen und versucht dann auch noch, das Kind vor den Vierbeinern zu beschützen, so lernt das Kind allein durch Beobachtung, dass Hunde gefährlich sind. In der Schule und im Umgang mit anderen Menschen lernen wir soziale Regeln. Wir lernen, wie wir das bekommen, was wir haben wollen oder wann wir uns anpassen müssen. Lernen bezieht sich nicht alleine auf die Inhalte, die wir uns oftmals bewusst in den Kopf prügeln, sondern meint all das, was das Gehirn fördert, formt und füllt. Und eine Sache ist sicher: Voll ist die Festplatte da oben ganz sicher nicht so schnell! Ganz im Gegenteil: Wenn es um unser Gehirn geht, so schreit es ständig nach neuem Input und will gefördert und gefüttert werden – und zwar nicht nur zwanzig Jahre lang, sondern bis ins hohe Alter hinein.
Kindliche Neugierde Früh übt sich: Spielen ist Balsam für das Gehirn, denn Kindern lernen dadurch neue Strukturen, motorische wie kognitive Fähigkeiten werden erworben, sie ahmen Dinge nach, die sie bei den Erwachsenen beobachten konnten und lernen soziale Regeln. Foto HaiRobe // pixabay.com
Lernen für das Leben Der Mensch ist darauf gepolt, Wissen zu erlangen. Dabei agiert das Gehirn wie ein Schwamm und saugt das auf, was man ihm als Reiz bietet. Foto freepik.com
Viele ältere Menschen mögen dem nun vielleicht widersprechen: »In meine alte Birne, da geht doch nichts mehr rein!«, »Konzentrieren kann ich mich schon lange nicht mehr!« oder »Da rein, da raus – ich vergesse schließlich eh wieder alles!«. Natürlich verändern sich die funktionalen Strukturen und es gibt sensible Phasen in der Gehirnentwicklung, in welchen bestimmte Reize benötigt werden, um optimal zu lernen und sich gut zu entwickeln. So ist es tatsächlich einfacher, in jungen Jahren viele Fremdsprachen zu lernen, da das Gehirn diese Inhalte in dieser Phase besser aufnimmt, besser verknüpft und auch besser abrufen kann. Kurz gesagt heißt dies, dass wir in dieser jungen Lebensphase einfach schneller und effizienter lernen, als wenn man erst mit 50 oder 60 eine neue Sprache zu lernen beginnt. Genauso verhält es sich auch mit Instrumenten und vielen anderen Dingen, beispielsweise Sportarten, die insbesondere die Koordination und Motorik schulen. Einmal intensiv gelernt, immer wieder trainiert, kann man sich so zu einem richtigen Experten auf dem jeweiligen Gebiet entwickeln. All das ist zudem strukturell im Gehirn nachweisbar, denn bestimmte Areale sind durch das frühe Lernen und das regelmäßige Üben bzw. Training einfach besser ausgebildet. Dies meint jedoch nicht, dass es unmöglich ist, auch im höheren Alter Neues zu lernen. Früher ging man davon aus, dass dies nicht so viel Sinn macht. Inzwischen weiß man jedoch, dass sich das Gehirn wie ein Muskel verhält und regelmäßiges Training benötigt: Gerade Sprachen, Sport oder Instrumente lernen sind dabei unglaublich gutes Futter, um diesen anspruchsvollen Muskel – und damit auch uns selbst – lange fit zu halten.
neuronale plastizität Unser Gehirn ist biologisch exakt dafür gemacht, dass es mit Wissen gefüttert wird. Die sogenannte neuronale Plastizität besagt, dass sich die Nervenzellen im Gehirn ein Leben lang verändern und anpassen können. Kommt neues Wissen hinzu, so können diese Inhalte neu abgespeichert werden und das Gehirn verändert damit seine Strukturen. Ein zu volles Gehirn gibt es somit nicht, denn als Speicherplatte betrachtet ist hier unendlich viel Platz. Zum Beispiel haben Musiker andere Gehirne als Nicht-Musiker: Bei den Erstgenannten sind bestimmte Hirnareale neuronal stärker vernetzt. Auch bei Patienten, die einen Schlaganfall erlitten haben, konnte man solche Effekte beobachten: So betrifft ein Schlaganfall immer einen bestimmten Bereich im Gehirn, welcher für sehr spezifische Funktionen zuständig ist, beispielsweise die Motorik. Da Zellen absterben, bleibt dieser Bereich sozusagen handlungsunfähig. Dank der neuronalen Plastizität übernehmen aber andere Hirnareale die Funktion und können somit kompensierend wirken, wenn auch nicht hundertprozentig perfekt. Durch Reha und Physiotherapie und das dortige körperliche Training gelingt es Patienten, die Motorik wieder neu zu erlernen – der neuronalen Plastizität sei Dank. In vielen Wissenschaften ist das lebenslange Lernen ein großes Thema. Auch in der deutschen Bildungspolitik greift man dieses Konzept auf und versucht es im System umzusetzen und Möglichkeiten hierfür zu schaffen.
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Dass das Lernen nicht mit der Ausbildung vorbei ist, zeigt sich an den gesellschaftlichen Veränderungen, beispielsweise dem technischen Fortschritt und der Digitalisierung. Es ist wichtig, dass der Mensch durchgängig lernt und sich neugierig an neue Inhalte annähert, denn sonst werden individuelle Entwicklungspotenziale nicht ausgeschöpft. Wer lernt, der versteht nicht nur mehr, sondern kann auch nur so up to date bleiben. Gerade an der älteren Generation kann man dies gut beobachten, denn hier gibt es zahlreiche Menschen, die mit dem Internet und all den neusten modernen Entwicklungen nichts anfangen können. Folglich sind sie abgehängt und können viele gesellschaftliche Angebote nicht nutzen. Lernen ist also eine wichtige Voraussetzung, um in der Gesellschaft agieren und selbstständig bleiben zu können.
positive effekte Wer im höheren Altern Neues lernt, beispielsweise eine Sprache oder einen Tanzstil, der tut nicht nur seinem Kopf etwas Gutes, sondern auch seinen Emotionen. Neues lernen und anwenden zu können macht glücklich, denn man erlebt den Fortschritt und die persönliche Entwicklung. Zudem kann man in einen Flow-Zustand gelangen, was meint, dass der Geist ganz bei der Sache ist, Ablenkung keinen Platz hat und man voll und ganz in seiner Tätigkeit aufgeht. Auch werden Konzentration und Gedächtnis gefördert und trainiert, was langfristig auch Krankheiten, wie Demenz, vorbeugen kann. Lernen macht zudem selbstbewusst, denn wer schwierige Aufgaben meistern kann, der gewinnt an Selbstvertrauen und weiß um die eigene Selbstwirksamkeit. Lernen in Gruppen, wie einem Sprach- oder Tanzkurs, hebt zudem die Laune, da wir das Erlebnis mit anderen teilen und uns sozial austauschen können. Wichtig ist, dass die intrinsische Motivation, also das, was uns von innen heraus antreibt, vorhanden ist. Einfach lernen, weil es gesund sein soll, bringt nur halb so viel. Wer Spaß und Freude an dem hat, was er tut, wird schneller Erfolge verzeichnen können und hat zudem langfristig ein Ziel vor Augen. Da alleine lernen manchmal sehr viel Überwindung kostet und der innere Schweinehund an vielen Tagen die Oberhand übernimmt, empfehlen sich Routinen, d.h. gelernt werden sollte an festen Terminen. Am besten geht dies in einer Gruppe. Ob in der Musikschule, mit einem privaten Sporttrainer, einer Laufgruppe, in einem Verein, in einer Tanzschule oder einem Sprachkurs, beispielsweise an der Volkshochschule: Es gibt in jedem noch so kleinen Ort viele Möglichkeiten, gemeinsam mit einer Gruppe Neues zu lernen. Ein toller Nebeneffekt: Man lernt andere Menschen kennen und vielleicht entwickelt sich sogar die ein oder andere Freundschaft.
Glücklich und gesund ... … bis ans Lebensende. Wer seinen Wissensdurst befriedigt, seinem Gehirn immer wieder neue Reize bietet und einen gesunden Lebensstil mit sozialen Kontakten und Bewegung pflegt, der hat gute Chancen gesund und glücklich zu altern. Foto Esther Ann // unsplash.com
Neugierde nach Neuem Der Mensch zeigt das ganze Leben ein Bedürfnis nach Wissen. Wir wollen Zusammenhänge verstehen und unsere Kompetenzen verbessern. Insbesondere Hobbys, wie Zeichnen, Musik, Tanzen oder Schach, sind gut für das neuronale Netzwerk im Gehirn. Fotos freepik.com
Lernen ist auch im engen Freundes- oder Kollegenkreis möglich. Vielleicht kann ja einer Ihrer Bekannten etwas, was Sie interessiert, besonders gut? Dann lassen Sie es sich doch einfach erklären. Wer Kinder hat, kann auch diese bitten, ihnen Neues beizubringen. So kann ein Sonntagnachmittag mit den Lieben auch einfach mal in einen kleinen IT-Kurs umgewandelt werden. Snapchat, Instagram und andere Apps warten nur darauf, von Ihnen erobert zu werden. Oft mangelt es vielen Menschen auch an der Zeit. Man arbeitet so viel, dass die Motivation, Neues zu lernen, auf der Strecke bleibt. Hilfreich kann es sein, sich ein Buch zu dem interessierenden Themenfeld zu kaufen und schon auf dem Weg zur Arbeit in Bus und Bahn mit dem Lesen und somit mit neuem Input zu beginnen. Wer etwas früher aufstehen mag, kann auch dies machen und die gewonnene Zeit nutzen, um sich und seinem Kopf etwas Gutes zu tun.
Neues Lernen im höheren Lebensalter – und damit kann auch schon das 30., 40. oder 50. Lebensjahr gemeint sein – kann aber dennoch auch frustrierend sein. Vielleicht lassen sich die Finger beim Spielen von Gitarre oder Klavier nicht mehr so gut bewegen wie in jungen Jahren und auch im Sport merkt man, dass der Körper im Vergleich zu früher deutlich abgebaut hat und die Fitness sich nicht so schnell einstellt. Sich auf die Defizite zu fokussieren wäre jedoch falsch und demotivierend, denn es geht nicht um das Gelingen, sondern um die Neugierde und den Spaß. Diese Perspektive sollte man immer fokussieren, denn so festigt sich der Inhalt mehr und die Motivation bleibt zudem länger erhalten. Des Weiteren sollte man sich bewusst machen, dass man sich durch lebenslanges Lernen den veränderten Bedingungen im Leben stellen und diese auch bewältigen kann.
Text Jessica Laqua
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nsplas h.com inez / /u a God Brend Foto
Schokolade als Trostpflaster
Dass Schokolade glücklich machen soll, haben wir alle schon einmal gehört. Und ja, Essen sorgt tatsächlich für bessere Laune. Problematisch wird es nur, wenn wir nicht essen, weil wir Hunger oder Appetit haben, sondern weil unsere Emotionen – wie Traurigkeit, Einsamkeit oder Wut – kompensiert werden wollen. Kurzfristig hat dies tatsächlich einen positiven Effekt, doch langfristig führt dies zu Unzufriedenheit und Übergewicht.
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Emotionales Essen liegt ungewollt im Trend – eigentlich will man es nicht, aber gleichzeitig ist es dann doch irgendwie sehr beliebt … zumindest für einen kleinen Moment. Denn danach wird die kleine Fressorgie verteufelt und man fragt sich, warum man jetzt wieder so unendlich viele Kalorien in sich hineingeschaufelt hat. An Sport ist nicht zu denken, denn dafür bleibt bei all dem Stress im Alltag keine Zeit. Freunde treffen nach der Arbeit? Auch zu anstrengend. Und so bleibt tatsächlich oft nur das Essen als bester Freund übrig. Emotionales Essen führt langfristig jedoch zu Problemen: Nicht nur, dass man das normale Hungergefühl verliert und nicht mehr merkt, wann der Körper was braucht. Viel schlimmer ist meist die Gewichtszunahme – und da man nicht so einfach sein Verhalten ändern kann und meist gar nicht bewusst versteht, dass Gefühle einen zu dem Essverhalten leiten, ist es umso schwerer, hier durchzugreifen und auf das Trostessen zu verzichten.
Kleine Belohnung Zucker und fettige Nahrung schmecken einfach intensiv und gut und deswegen greifen wir auch gerne in stressigen Situationen zu diesen ungesunden Lebensmitteln. Auch belohnt man sich lieber mit einem Eis als mit einem Salat. Fotos Brenda Godinez | StockSnap // unsplash.com
kleine seelentröster Im Rausch des Alltags funktionieren wir oft nur. Wir verlieren das Gespür für unsere Gefühle, haben keine Zeit, unser Innenleben intensiv zu reflektieren und nachzuspüren, was wir eigentlich brauchen. Oft hat sich dieses Essverhalten schon in jungen Jahren eingeschlichen und häufig sind es eben bereits die übergewichtigen Kinder, die dann zu übergewichtigen Erwachsenen werden und meist gar nicht genau verstehen, warum sie ihr Gewicht nicht reduzieren oder halten können. Wenn ein negatives Gefühl zu präsent ist und man keine geeignete Strategie gelernt hat, damit umzugehen, kann Essen als Trostpflaster helfen. Traurigkeit und Einsamkeit sind erst einmal ganz normale menschliche Gefühle, die zum Leben dazugehören. Hat man diese Gefühle jedoch zu oft und weiß nicht, was man dagegen machen kann, kann Essen Linderung verschaffen … so glaubt man zumindest. Gelernt hat man dies meist schon in der Kindheit. Die Eltern waren vielleicht den ganzen Tag arbeiten, da war niemand, mit dem man reden und lachen konnte. Also brauchte man Ersatz. Und Essen kann in der Not der beste Freund werden. Der Magen füllt sich, der Körper wird warm, Süßes schmeckt, Fettiges sättigt, man genießt, man konzentriert sich auf sich selbst. Durch die Nahrungsaufnahme schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, die uns entspannen und glücklich werden lassen. Essen und Emotionen – das ist ein alter Hut! Das Belohnungssystem im Gehirn wird aktiviert – so wie damals, wenn man als Baby noch die gute, sättigende Muttermilch bekommen hat. Oder als Belohnung für das gute Zeugnis die extra große Portion Eis. Oder von Oma und Opa die Nussschokolade. Bestimmte Nahrungsmittel sind auch immer mit Erinnerungen verknüpft und diese sind wiederum mit Gefühlen verwoben.
Foto StockSnap // unsplash.com
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tress auf der Arbeit, ein langer Tag, das Telefon steht nicht still. Überstunden. Meetings. Deadlines. All das kann Energie rauben und uns anspannen. Warum also nicht essen, um sich für den harten Tag und die getane Leistung zu belohnen? Und so rennt man auf dem Heimweg vom Job noch schnell in den Supermarkt und kauft, überspitzt gesagt, die Regale leer. Schokolade, Kekse, Weingummi und dazu gibt es dann noch Tiefkühl-Pizza mit extra viel Käse und eine Flasche Cola. Hat man sich ja verdient. Schließlich war der Tag anstrengend genug. Und so hat man nun ein Date mit sich selbst … und 3.000 Kalorien. Natürlich macht Essen glücklich und gerade Fettiges und Süßes, also ungesundes Essen, lässt das Dopamin, ein Glückshormon im Gehirn, im Dreieck springen.
Gesunde Alternativen Obst und Gemüse können ebenso gute Laune verbreiten. Vor allem im Nachhinein, wenn man merkt, dass man nicht schon wieder die ganze Tafel Schokolade aufgegessen hat. Fotos Couleur // pixabay.com
hin zum gesunden essverhalten Wer einmal in der Falle des emotionalen Essens steckt, der kommt gar nicht so schnell wieder heraus. Es ist eine starke Gewohnheit und es muss ein guter Ersatz hierfür gefunden werden. Der erste Schritt lautet jedoch, zu erkennen, dass man ein emotionaler Esser ist. Zudem gilt es herauszufiltern, in welchen Situationen man zu (ungesundem) Essen greift: Ist es der Stress auf der Arbeit? Die Langeweile am Abend? Oder die Einsamkeit am Wochenende? Wenn man dies verstanden hat, dann geht es ans Alternativen suchen. Hierbei sollten die Tätigkeiten mindestens etwas Spaß machen. Sport – oder Bewegung ganz allgemein – zum Beispiel kann eine gute Lösung sein, denn auch hier versprühen wir Glückshormone und bauen Stress ab. Keine Frage: Wer Sport gemacht hat, fühlt sich hinterher immer gut. Und man ist zudem Stolz, wenn man weiß, dass man das ungesunde Essverhalten gegen Bewegung und Gesundheit eingetauscht hat. Wichtig ist aber auch, an der Grundproblematik zu arbeiten: Bin ich gestresst? Dann brauche ich Entspannung, wie Yoga, Progressive Muskelentspannung oder das Hören eines Hörbuchs. Bin ich gelangweilt? Dann sollte ein Hobby her. Und gegen Einsamkeit helfen immer noch Freunde und Familie am besten. Ein Ersatz kann auch gesunde Ernährung sein: Wie wäre es zur Abwechslung mal mit Gurken + Joghurtdip anstatt Nachos mit Käsesauce? Ganz wichtig ist Geduld: Was sich über Jahre eingeschliffen und auf den Hüften angesammelt hat, das verschwindet nicht einfach so über Nacht. Hier ist Akzeptanz ebenso wichtig wie ein liebevoller Umgang mit sich selbst. Und sollte es an dem ein oder anderen Tagen wieder mal zu Rückschlägen kommen und man erwischt sich dann doch mit der Packung Eis alleine auf dem Sofa, dann ist das in Ordnung. Wichtig ist, das Problem am nächsten Tag erneut anzugehen und die Flinte nicht zu schnell ins Korn zu werfen.
Text Jessica Laqua 11 20
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Gefühle im Job ja oder nein? ein gutes Emotionsmanagement ist die halbe Miete für Erfolg
Foto slon pics // pixabay.com
Albernheit, Verbundenheit, gute Laune oder auch Wut, Verzweiflung und Gefühle der Überforderung: Im Joballtag begegnen uns viele Emotionen – positive wie auch negative. Rauslassen oder verbergen … das ist hier die Frage?! Nicht immer sind Gefühle gern gesehen, jedoch ist ein gewisses Maß an emotionalem Ausdruck notwendig, damit wir als Mensch authentisch wirken. Ein gutes Mittelmaß scheint des Rätsels Lösung zu sein.
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arl-Heinz geht gerne zur Arbeit, aber wenn ihn etwas ärgert, dann so richtig: Die nicht gespülten Kaffeetassen seiner Kollegen in der Büroküche, dass jemand seinen Joghurt aufgegessen hat, ein Kunde zu spät kommt – und das, ohne vorher Bescheid zu sagen, die Extraaufgaben, welche er von seiner Chefin aufgebrummt bekommt und, und, und … irgendwas ist einfach immer. Seine Wut teilt er gerne mit und zeigt er auch in seinem Verhalten: Er ist grimmig, wird laut, beschwert sich lautstark, sodass es alle hören können. Unter den Kollegen gilt er als kleiner Choleriker und mit ihm aneinandergeraten möchte nun wirklich keiner – selbst seine Chefin nicht. Emotionsmanagement – das gibt es hier nicht. Stattdessen lebt er seine Gefühle im Beruf wie auch im Privaten offen aus. Dass er gerade nicht zu den beliebtesten Zeitgenossen gehört, dürfte auf der Hand liegen.
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Karriere Be r u f
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Ganz anders Marianne, welche im selben Team arbeitet: Sie mag keine Konflikte und sagt deswegen zu allem Ja und Amen. Natürlich ärgert sie hin und wieder auch etwas, aber dennoch bleibt sie freundlich und hilfsbereit … und zwar so sehr, dass sie am Ende des Tages immer die Letzte im Büro ist und Überstunden macht. Nicht etwa, weil sie selbst mit ihrer Arbeit nicht hinterherkommt, nein, Mariannes Kollegen wissen ganz genau, dass sie eine Jasagerin ist und so schwatzen sie ihr einfach eigene Aufgaben auf, die sie aus Konfliktscheue und Freundlichkeit nicht ablehnen kann. Hinterher, wenn sie alleine an ihrem Tisch sitzt, kommt der Ärger in ihr hoch, doch anzusprechen, dass sie das Gefühl habe, von ihren Kollegen ausgenutzt zu werden, das kann sie auch nicht. Sie schluckt den Ärger, denn was würden die anderen denn auch von ihr denken, wenn sie plötzlich ihren Mund aufmacht und sich beschwert?
gefühlsäuSSerungen sind ein no-go In einer Sache dürften sich alle – Arbeitnehmer wie auch Arbeitgeber – einig sein: Extreme Gefühle gehören nicht an den Arbeitsplatz. Wer ausrastet, weil etwas nicht so gelingt wie es soll oder zu weinen beginnt, weil er mit einer Aufgabe nicht klarkommt, der wird von anderen als nicht so professionell wahrgenommen. Professionalität im Job wird allerdings überall erwartet, erst recht, wenn es um das Handling von Gefühlen geht. Je älter wir werden, umso besser sollte unser emotionales Management ausgeprägt sein. Teenies schreien und weinen, wenn sie nicht das bekommen, was sie wollen – wahrscheinlich hat das jeder von uns auch selbst in aktiver Rolle mitgemacht. Im Job jedoch versucht man einen klaren Kopf zu bewahren und das Gefühl eben nicht nach außen zu tragen. Dennoch gibt es immer wieder Menschen, denen das nicht so gut gelingt und die in Kollegenkreisen dann als super ängstlich, hysterisch oder eben cholerisch gelten. Dass dies nicht unbedingt förderlich für den beruflichen Erfolg oder das eigene Ansehen ist, dürfte auf der Hand liegen. Natürlich erwartet niemand, dass man sich gefühlskalt und total distanziert im Job präsentiert, doch es kommt nun einmal auf die richtige Dosis an. Gerade im Kontakt mit Kunden oder Vorgesetzten wie auch mit Kollegen, denen man nicht so nahesteht, sollte man es mit der Freundlichkeit und einem professionellen Verhalten etwas genauer nehmen. Steht man anderen Kollegen näher, so darf hier natürlich auch ruhig mal über das Innenleben gesprochen und sich ausgetauscht werden. Zu wissen, dass die Kollegin sich durch die beruflichen Anforderungen vielleicht gerade genauso überfordert fühlt und nicht ganz so happy ist, schweißt auch zusammen und schafft Vertrauen.
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Wer will ich sein? Wie wir uns im Job zeigen, so werden wir von Kunden und Kollegen auch wahrgenommen. Emotionen spielen diesbezüglich eine große Rolle und können für gute Zuschreibungen sorgen – aber eben auch für schlechte! Foto lookstudio // freepik.com
In manchen Berufen hingegen ist es unablässig, dass man zu jeder Zeit freundlich ist, beispielsweise im Service. Ist hingegen Autorität gefragt, wie bei Lehrern oder Polizisten, erwartet man umso mehr, dass diese ihre Gefühle kontrollieren können und nicht impulsiv reagieren.
Authentisch sein Seine Gefühle jedoch gar nicht zu zeigen wäre fatal, denn dann agieren wir wie Maschinen und nicht wie Menschen. Dabei zeichnet uns doch gerade aus, dass wir emotional fühlen können – und schließlich ist diese Funktion bei jedem von uns gleich ausgeprägt. Gefühle zu zeigen macht uns authentisch – auch, wenn wir mal einen schlechten Tag haben oder vielleicht keinen Bock auf den heutigen Tag im Büro. Jedoch kommt es wie so oft im Leben auf die richtige Dosierung an: Gefühle zeigen ja, aber bitte nur minimal, gerade, wenn es sich um extreme Äußerungen wie Wut oder Angst handelt.
Wichtig ist in erster Linie, eine bestimmte Distanz zum Job zu schaffen, zum einen hilft es uns dabei, dass die Gefühle nicht so extrem ausarten und zum anderen sollte aus gesundheitlichen Gründen unser Job niemals an erster Stelle stehen. Gerade hier, also in der Schaffung von Distanz, kann angesetzt werden, wenn man sich im Emotionsmanagement trainieren will. Wer hingegen generell zu impulsiven Gefühlsäußerungen neigt, der kann auch das teilweise ändern. Gutes Stressmanagement ist hier das A und O, was meint, dass man in Situationen, die einen anspannen lassen, nicht mit innerer Ohnmacht und anschließend mit intensiven Gefühlsäußerungen reagiert. Besser ist es, sich die Power für nach dem Job aufzuheben und sich vielleicht beim Sport abzureagieren. Auch einen Stressball kneten kann manchmal kleine Wunder bewirken ebenso wie Ablenkung und das Richten des Fokus auf positive Dinge.
Text Jessica Laqua Info www.karrierebibel.de/gefuehle-zeigen
Foto Foto Izumi Miyazaki
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Artikel auf Seite 53
»Meine geniale Freundin« berichtet über die Kraft der Freundschaft. KOMPASS verlost ein Hörbuch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Meine geniale Freundin‹ !
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Liebe ist eine Frage der inneren Haltung, sagen Jens Corssen und Stephanie Ehrenschwendner. Sie zeigen, wie man diese Liebe bewusst lebendig macht. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Liebe‹ !
Artikel auf Seite 47
Die Ausstellung »Future Food. Essen für die Welt von morgen« zeigt, dass die Zukunft der Welternährung von Politik und persönlichen Entscheidungen abhängt. KOMPASS verlost 2x2 Karten. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Future Food‹ !
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Artikel auf Seite 53
Artikel auf Seite 33
Das Ensemble »Weltkritik deluxe«, die Kabarettisten Bettina Prokert und Maxim Hofmann aus Leipzig, kommen am 27. November nach Zwickau. KOMPASS verlost 1x2 Freikarten. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Weltkritik deluxe‹ !
Artikel auf Seite 56
Susan Verde schreibt über die Kraft des Mitgefühls. KOMPASS verlost ein Bilderbuch. Schreiben Sie eine EMail mit dem Betreff ›Ich bin ein Mensch‹ !
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Artikel auf Seite 56
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15 therapeutische Vorlesegeschichten, die Kindern auf natürliche und sanfte Weise dabei helfen, Probleme in ihrem Alltag in den Griff zu kriegen. KOMPASS verlost ein Buchexemplar. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Magische Gutenachtgeschichten‹ !
Artikel auf Seite 40
»Van De Forst« ist eine leidenschaftliche Sängerin aus dem Münsterland, live zu sehen am 6. Novemer im Il Tavolino in Zwickau. KOMPASS verlost 1x2 Karten. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Van de Forst‹ !
Artikel auf Seite 36
Festliche Bierspezialitäten, die etwas stärker eingebraut sind: Ein unverwechselbarer Biergenuss. KOMPASS verlost drei Kästen Kapuziner Winterweißbier. Schreiben Sie eine E-Mail mit dem Betreff ›Winterweißbier‹ !
Alle Teilnahmen senden Sie bitte bis spätestens zum 20.11.2020 oder bei früheren Terminen bis 3 Tage vor der Veranstaltung an die E-Mailadresse gewinnen@deinkompass.de. Viel Glück!
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gewi n n zo n e
Doc Schröter KO LU M N E
Allseits verboten und trotzdem allseits praktiziert - der Seitensprung ist so alt wie die Menschheit. Was wir darunter verstehen? Eine vorübergehende sexuelle Beziehung zweier Menschen, von denen mindestens eine Person verheiratet oder in einer festen Beziehung ist. Eine klare Definition für Untreue gibt es dabei nicht. Jeder definiert Untreue und deren Beginn etwas anders. Das reicht von sexuellen Fantasien mit anderen, über das Sehen von pornografischen Filmen, Masturbation, Flirten mit anderen Menschen bis hin zu innigen Küssen und Geschlechtsverkehr mit anderen Partnern. Junge Menschen ziehen die Grenzen ab wann es sich um Fremdgehen handelt, generell enger als ältere. Ein Grund hierfür ist die ausgeprägtere jugendliche Eifersucht. So bezeichnen 10 Prozent der Frauen und 4 Prozent der Männer bereits den Gedanken an Sex mit einem anderen Partner als Untreue. Fremd Küssen hingegen empfinden beide Geschlechter zu jeweils rund 50 Prozent als emotionalen Betrug. Ganze 80 Prozent der Fremdgeher geben an, ihren Partner zu lieben, sind aber über die Flaute im Bett genervt. Und weshalb gehen wir nun fremd? Das ist je nach Geschlecht unterschiedlich. Für Männer zählt: der Reiz des Verbotenen, zu Hause zu wenig oder langweiligen Sex, bestimmte sexuelle Fantasien ausleben zu wollen, zwangloses Entspannen, eine spontane Gelegenheit. Für Frauen hingegen spielen emotionale Gründe eine entscheidende Rolle. Oft erfahren sie zu wenig Liebe, Aufmerksamkeit und Anerkennung in ihrer Beziehung. Und das suchen sie dann bei anderen Partnern. Allerdings unterscheiden auch Frauen zwischen Sex und echter Partnersuche. Frauen haben Sex, wenn sie entspannt sind! Männer haben Sex, um zu entspannen! Etwa 80 Prozent der Fremdgeher empfinden den Sex beim Seitensprung als leidenschaftlicher. Kein Wunder, stauen sich bei ihnen die sexuellen Gelüste an, die sie dann frei laufen lassen können. Es ist das hemmungslose Prickeln des Unbekannten. Gehen Frauen fremd, dann meist in ihren Dreißigern (rund 40 Prozent).
Seitensprung - Frust oder lust?
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe
Männer hingegen tun es gleichmäßig verteilt über alle Altersgruppen. Wo lauern die Gefahren? Generell gesagt: überall! Gelegenheit macht Liebe! Dazu zählen Arbeitsplatz, Ex– Partner, Partys mit ausgelassener Stimmung (Alkohol schlägt Moral), Internetplattformen, Seitensprungagenturen ... Männer werden tendenziell etwas häufiger schwach als Frauen. Sie gehen öfter und gleich mehrfach mit verschiedenen Partnern fremd. Na, wenn schon, denn schon! Jeder Vierte hat hierzulande den eigenen Partner schon ein oder mehrere Male betrogen. Männer können ihren Seitensprung schlechter verbergen als Frauen. Frauen sind weitaus raffinierter und achten umgedreht auch eher auf Anzeichen des »Fremdgehens«. Sind Männer von Natur aus untreu? Nein! Kommt es in Fernbeziehungen häufiger zu einem Seitensprung? Nein! Gehen attraktive Frauen öfter fremd? Ja! Ist Treue ein Mangel an Gelegenheit? Auch ja! Und wie lassen sich Seitensprünge vermeiden? Haltet Euer Sexleben aufregend, erweitert gemeinsam Euern sexuellen Horizont. Redet über Eure Probleme, auch die im Bett und teilt intime Momente. Keine Routine! Vertrauen. Und wenns passiert ist, sollte man es beichten? Hier gehen die Meinungen auseinander. Sexualforscher empfehlen Schweigsamkeit, Paartherapeuten Ehrlichkeit. Allerdings werden 2/3 aller Seitensprünge aufgedeckt, und zwar ohne Beichte! Da helfen auch keine Ausreden mehr! Und wie geht es danach weiter? Untreue ist der emotionale Super-GAU! Eine Affäre bedeutet aber nicht zwangsweise das AUS der Beziehung. Der Untreue muss die Verantwortung übernehmen, der Betrogene muss bereit sein, zu verzeihen. Beide müssen eine völlig neue Beziehung miteinander eingehen. Dafür braucht es viel Zeit! Wenn es mit der Beziehung dann doch nicht klappt, Kopf hoch, das Leben geht weiter! Noch eins zum Schluss: Egal was Ihr macht, denkt an Safer Sex! Krankheiten lauern überall.
röter
Euer Uwe W. Sch
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M o n atsho r oskop
November Zeit, zur Ruhe zu kommen Windmond, Wintermonat und Nebelung sind alte deutsche Namen für die lateinische Bezeichnung des Novembers (eingeführt von Karl dem Großen im 8. Jahrhundert). Aufgrund der zahlreichen Anlässe des Totengedenkens trägt der November auch die Bezeichnung Trauermonat. Der November ist aber nicht nur ein Monat zur Trauer, sondern auch der erste Monat im Jahr, um zur Ruhe zu kommen, es sich gemütlich zu machen. Die Natur ruht. Endlich Zeit zur Besinnung.
Im Schwung bleiben
Kuschelige Zeiten Liebe
Gesundheit
Beruf
Venus und Jupiter sorgen für einen kuscheligen November. Es fällt Ihnen leicht, sich die Treue zu halten und einen gemeinsamen Lebensmittelpunkt zu finden. Auch Singles werden von den Sternen begünstigt, ein potenzieller Lebensgefährte ist in Sicht. Die Gefühle gehen tief. Mental sind Sie obenauf, Sie verfügen über große innere Stärke und können sich gut konzentrieren. Ihr körperliches Leistungspotenzial ist allerdings etwas niedriger als sonst. Beim Sport können Sie ruhig mal etwas langsamer machen. Mehr Elan entwickeln Sie dagegen bei Wellness, Pflege und Lebensgenuss, weil Ihnen Venus im November mehr Sinn für alles Schöne verleiht. In diesem Monat brauchen Sie mehr kreative Aufgaben und eine angenehmere Atmosphäre am Arbeitsplatz, um motiviert zu bleiben. Ist das vorhanden, liefern Sie super Ideen ab. Trotzdem lassen sich Stress und Kontroversen nicht ganz vermeiden. Dafür läuft es finanziell richtig gut.
Liebe
Gesundheit
Als Single gehen Sie gerne aus und geben sich offen und kontaktfreudig. Das kommt gut an. Bei Paaren läuft es prima, solange sie auf Zweisamkeit setzen und alles in Schwung halten. Bei Gesprächen sollten Sie auf heikle Themen und unnötige Kritik verzichten. Sonne und Mars liefern eine Extraportion Power und Selbstvertrauen. Sie laufen gern, drehen beim Training auf und genießen eine aktive Freizeit. Ende November wäre aber dann eine kurze Auszeit ideal. Ihr Interesse an Pflege und Wellness nimmt zu. Gönnen Sie sich jetzt öfter mal ein Peeling oder eine Maske. Sie wissen sich im November gut zu präsentieren und wirken sehr überzeugend. Aufgaben, die Kraft und Mut erfordern, fallen Ihnen leicht. Allerdings kann es auch zu Überraschungen kommen. Merkur und Uranus empfehlen Ihnen, auf finanzielles Risiko zu verzichten und eine solide Linie zu fahren, dann können Sie mit besseren Einnahmen und kreativeren Aufgaben rechnen.
Gesundheit
Beruf
Singles sind jetzt ziemlich lebensfroh und experimentierfreudig. Liierte halten ihre Beziehung lebendig und sorgen mit viel Esprit und raffinierten Ideen für Abwechslung. Gemeinsame Vorhaben lassen sich realisieren. Mars verleiht Ihnen Kraft und Mut, jetzt ist Ihnen keine Herausforderung zu groß. Körperlicher Einsatz, sei es im Alltag oder beim Sport, fällt Ihnen leicht und motiviert Sie so richtig. Nicht ganz optimal klappt es mit der Erholung, denn Sie haben jetzt keine Lust auf Ruhe und Abstand. Ihnen steht der Sinn vielmehr nach Ausflügen und immer wieder neuen Anregungen. Sie trauen sich nun auch an ehrgeizige Projekte heran, sehr gut! Denn dabei ergreifen Sie sich bietende Gelegenheiten schneller als andere. In Sachen Finanzen haben Sie einen guten Durchblick, neigen aber dazu, sich nur für die ganz großen Deals zu interessieren. Ruhe und einen klaren Kopf behalten. Auch kleine Geschäfte bringen Geld. 11 20
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unterhaltung a u ssicht
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Venus verspricht Paaren einen harmonischen November. Das Herbstfeeling passt gut zu ihren Vorstellungen von einer gemütlichen Zeit, in der Kuscheln und Geborgenheit angesagt sind. Mit dem Partner zusammen Zeit zu genießen, fällt jetzt sehr leicht. Singles wirken auf andere total anziehend. Wer auf der Suche ist, kann jetzt einen Partner fürs Leben finden. Der November ist super für Erholung. Jetzt verstehen Sie es, das Leben zu genießen und sich auch im Alltag kleine, feine Momente für sich zu gönnen. Es fällt Ihnen leicht, bei einer Massage oder Anwendung total abzuschalten. Kreativ zu sein, macht Ihnen großen Spaß, Venus ermöglicht Ideenreichtum und gelungene Produktpräsentationen. Teamwork läuft harmonischer. Immobilienprojekte lassen sich ebenfalls gut an. Finanzielles sollte trotzdem sorgfältig angegangen werden. Nicht alles, was im ersten Moment lukrativ erscheint, ist auch tatsächlich lohnenswert.
H o r oskop
Beruf
Im November sorgen die Sterne für Stabilität und eine solide Linie. Trotzdem können Kleinigkeiten für Probleme sorgen und Alltagskram die Romantik in Beziehungen stören. Nach einem guten Gespräch renkt es sich aber schnell wieder ein. Singles haben Lust auf Dating, doch Venus macht sie kritisch. Geduld ist nun besser als ein vorschnelles Nein. Sie sind mental enorm stark und können Ihren Tagesrhythmus noch besser an Ihre körperlichen Bedürfnisse anpassen. Mehr Sorgfalt benötigen Sie beim Kochen und Essen, schwere oder fette Speisen vertragen Sie nicht ganz so gut. Leichte und frische Kost setzt dagegen neue Kräfte in Ihnen frei. Merkur und Jupiter liefern im November Einflüsse nach Maß. Sie argumentieren überzeugend und wirken bei allem, was Sie anpacken, total authentisch. Sie sprechen mit den richtigen Leuten und finden praktikable Lösungen. Merkur spült zudem Geld in die Kasse und liefert die besten Geschäftsideen.
Erholung pur
Klaren Kopf behalten Liebe
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Solide Linie
Sonne aktivieren Liebe
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Im Novembermonat sind Singles selbstbewusst und genau das wirkt anziehend. Bekanntschaften aller Art sind möglich, doch die Spannungsaspekte von Venus lassen noch keine tiefere Zuneigung zu. Paare haben Lust auf gemeinsame Zeiten. Die Partnerschaft ist jetzt bereit für kuschelige Stunden mit guten Gesprächen. Selten hat es Ihnen so viel Freude bereitet, gesund und entspannt zu leben. Sonne und Mars aktivieren Sie beim Fitnesstraining: Ausdauer und Muskeln lassen sich nun besonders gut aufbauen. Der Energiekick von Mars tut Ihnen auch im Alltag gut. Wenn Sie zudem beim Essen auf eine leichte und vitaminreiche Kost achten, läuft es optimal. Mars liefert Einsatzfreude, Sie arbeiten gern und bringen geschäftliche Projekte voran. Nicht ganz so leicht fallen Ihnen kreative Aufgaben. Zudem brauchen Sie beim täglichen Miteinander und bei finanziellen Angelegenheiten mehr Fingerspitzengefühl.
I mp r ess u m Richtige Balance Liebe
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Paare legen großen Wert auf ein liebevolles Miteinander. Doch so sehr die Zärtlichkeit an einem Tag dominiert, am nächsten kann Mars schon wieder für Meinungsverschiedenheiten sorgen. Doch Merkur hilft, im Gespräch Verständnis füreinander zu entwickeln. Bei Singles sind die Emotionen gehörig durcheinander. Flirts geben ihnen Rätsel auf, doch zumindest fühlen sie sich stark davon berührt. Ihr Energielevel ist im November nicht ganz optimal. Leichtes Training und bewusste Ernährung helfen Ihnen, diese Defizite gut auszubalancieren. Bestens wirken zudem kreative Hobbys, Kultur und Musik auf Sie. Etwas Schönes zu genießen, tut Ihnen gut und belebt Ihre Seele. Merkur macht klar: In Sachen Finanzen geht es aufwärts und die Auftragsbücher sind wieder voll. Auch im Büro klappt es bei Teamwork, Networking und der Kreativität. Da Mars querläuft, kann es zeitweise aber richtig stressig werden. Zeitdruck und hohe Anforderungen stehen im Raum, doch dank Ihrer klugen Herangehensweise bewältigen Sie alles gut.
Novembersonne Liebe
Gesundheit
Harmonische Sterne sorgen in Ihrer Beziehung für Wohlwollen und Stabilität. Gemeinsame Vorhaben gelingen gut und sie planen bereits jetzt mit Freude Unternehmungen für die kommenden freien Tage. Singles fühlen sich wohl. Sie haben eine ziemlich gute Zeit und entwickeln mehr Interesse an einem potenziellen Partner. Mars aktiviert im November zudem Ihr Interesse an Sportreisen und viel Bewegung. Ob wandern in der freien Natur oder Erholung im Wellness Spa: Hauptsache Sie können Tapetenwechsel genießen. Die Novembersonne weckt zudem Ihre Lebensfreude: Sie gönnen sich auch mal etwas mehr beim Essen und relaxen gern mit Freunden. Im Berufsleben sind Sie sehr selbstbewusst und einsatzfreudig. In Ihrer Abteilung wirken Sie wie ein Motor, der alle antreibt und motiviert. Das bleibt nicht unbeachtet! Nicht ganz optimal sieht es bei den Finanzen aus. Merkur läuft quer und so geben Sie zu viel Geld für Kleinigkeiten aus und übersehen wertvolles Sparpotenzial. Hier ist mehr Sorgfalt nötig.
Waage 24.9. – 23.10.
Im Gleichgewicht Liebe
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Venus liefert Ihnen traumhafte Einflüsse für die Liebe. Singles flirten und verlieben sich. Ein zunächst harmloser Flirt kann sogar der Partner fürs Leben sein. Liierte fühlen sich ihrem Partner sehr nah und erleben eine harmonische Phase, in der einfach alles passt. Ihr inneres Gleichgewicht ist im November sehr groß. Sie haben Mechanismen entwickelt, die Ihnen dabei helfen, Ihr Leben und Ihre Gesundheit bewusst zu gestalten. Beim Essen setzen Sie auf Qualität und nehmen sich Zeit für Slow Food. Eine Diät kann nun besonderen Erfolg bringen, weil Sie über mehr Disziplin verfügen. Auch beim Fitnesstraining bleiben Sie konsequent. Merkur begünstigt alles rund um Kommunikation und Networking. Sie sind eloquent und überzeugen mit klugen Argumenten. Im Verkauf lassen sich bessere Zahlen erzielen, Auftragsbücher füllen sich. Privat handeln Sie gute Preise aus. Venus verbessert die Kreativität und beschert Ihnen eine schöpferische Phase.
Beruf
Neue Lebenskraft Liebe
Gesundheit
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Paare neigen zum Egotrip und haben keine Lust auf Kompromisse. Da Mars sie auch noch angriffslustig macht, kann es jetzt schon mal krachen. Mitte November wendet sich das Blatt dann und Venus bringt die Harmonie zurück. Singles drehen beim Flirten ziemlich auf. Ihre Erwartungen sind sehr hoch, doch erst gegen Ende des Monats ist auch jemand dabei, der diese erfüllen kann. Die Sonne schenkt neue Lebenskraft und baut Sie auch mental auf. Doch für Sport fehlt Ihnen die rechte Motivation. Bleiben Sie mit einem leichten Training bei der Sache und vermeiden Sie es, zur Couch Potato zu werden. Zum Ende des Monats ergeben sich dann beste Einflüsse für Beautypflege und Wellness. Die Sonne bringt Sie im Job groß raus, Anerkennung ist Ihnen sicher. Ihre freundliche Art kommt an, man schätzt Ihre Meinung und Ihre Vorschläge. Venus liefert zudem beste Vibes für alles Kreative und verschafft Ihnen Shopping-Glück.
Herausgeber: FIRST AGENCY event + verlag UG KOMPASS Stadtmagazin ist ein Produkt der FIRST AGENCY event + verlag UG, vertreten durch Anja Uebel Kolpingstraße 24, 08058 Zwickau , Tel. 0375 2898980-2, Fax 0375 2898980-9, info@deinkompass.de, www.deinkompass.de Layout, Satz & Grafik: FIRST AGENCY event + verlag UG
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Mal Abschalten
Intellektuelle Kräfte Liebe
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Ganz schön aufregend, was der November zu bieten hat. Venus und Jupiter animieren Singles dazu, aktiv auf Partnersuche zu gehen. Schnell kommen beim Flirten romantische Gefühle ins Spiel und es kann sogar Liebe daraus werden. Liierte entdecken mit ihrem Partner neue gemeinsame Interessen und verbringen mehr Zeit miteinander. Merkur weckt im November Ihre intellektuellen Kräfte und macht Sie geistig hellwach. Im Alltag beweisen Sie jetzt starke Nerven. Doch auch die Mußestunden kommen nicht zu kurz. Sie pflegen sich mit mehr Hingabe und erholen sich bei kreativen Hobbys schnell. Bewerbungsgespräche und Gehaltsverhandlungen verlaufen sehr gut und der November ist auch ideal für eine mögliche berufliche Veränderung. Neue Aufgaben machen Ihnen besonders viel Spaß. Sie sind motiviert, kreativ und einfallsreich. Auch die Finanzen gedeihen: Sie investieren klug und spüren genau, wo günstige Angebote und Chancen auf Sie warten.
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Singles flirten offensiv und brauchen jetzt innige Nähe. Mars macht sie abenteuerlustig und so gehen sie beim Flirten schnell aufs Ganze. Paare halten ihre Beziehung in Schwung, allerdings läuft Venus quer und macht das Ganze spannungsgeladener als sonst. Mars macht Sie im Monat November stark und widerstandsfähig. Erkältungsviren und kühlem Herbstwetter trotzen Sie mit viel Energie. Sie können an Widerständen geradezu wachsen. Jedoch fällt Ihnen das Abschalten schwer. Sie kommen erst zur Ruhe, wenn wirklich alle Pflichten erledigt sind. Im November sind Sie im Job kaum zu bremsen. Viele Ideen und interessante Aufgaben treiben Sie an und Sie werden bald konkrete Ergebnisse erzielen. Sie verhandeln mit Nachdruck. Mit etwas mehr Freundlichkeit und Diplomatie erreichen Sie sogar noch mehr. Nicht optimal sieht es mit kreativer Arbeit aus. Es fehlt Ihnen ein wenig an Inspiration und dem besonderen Kick.
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Meine Stadt. Meine Musik. Mein Radio.
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Warum ich nach Chemnitz zur WCH gezogen bin. Auf meiner Suche fand ich viele Wohnungen, aber Preis, Leistung, Ausstattung sowie Wohnlage haben einfach nicht gepasst. Bis ich durch Zufall auf die WCH gestoßen bin. Schnell wurde ein Besichtigungstermin ausgemacht und da war sie, meine Traumwohnung. Schon immer war ich ein Freund vom Design der 60er Jahre. Von der Anbauwand bis hin zum typischen Sonja Plaste Eierbecher über RG 28 bis hin zum Z-Stuhl – Dinge, die mit den 60er Jahren zu tun haben, finden immer einen tollen Platz in meiner Wohnung. Meine Wohnung ist perfekt. Leider wurde die charakteristische Durchreiche entfernt. In der Leerwohnung unter mir sah ich noch eine eingebaut.
Auf meine Anfrage, ob ich mir diese denn holen könne, habe ich die Schlüssel bekommen und durfte sie mir ausbauen. Jetzt ist sie eine Etage höher wieder eingebaut. Die Immobilie »Am Stadtpark« hat es mir angetan, eine wundervolle Lage mit Blick ins Grüne, eine helle lichtdurchflutete Wohnung. Nach vielen Jahren bin ich dank der WCH endlich Zuhause angekommen. Auf Wünsche, Anregungen und Fragen ist immer ein netter Mitarbeiter zur Stelle. Den Umzug bereue ich keinesfalls. Ich kann es jedem ans Herz legen, der eine neue Wohnung sucht, sich bei der WCH zu melden.
Nico Müller
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or 26 Jahren im brandenburgischen Schwedt geboren, mussten wir im Jahre 1998 unsere dortige Wohnung wegen des demografischen Wandels in der Region verlassen. Wir sind im selben Atemzug nach Bayern gezogen. Im Jahre 2000 meinte ich zu meinen Eltern, ich gehe zurück. 14 Jahre später zog es mich nach Chemnitz. Dort bezog ich meine erste eigene Wohnung. Für mich war schon immer klar, ich werde wieder im Plattenbau wohnen. Schon immer fand ich die Vielfalt im doch so ›verrufenem‹ Plattenbau faszinierend. Ende 2019 musste eine Veränderung her. Mein Wunsch war klar, 3 Zimmer und der Grundriss des »Typs P2«.
Nico Müller's Wohnbereich mit Durchreiche
Wohnungsbaugenossenschaft Chemnitz-Helbersdorf eG
Tel.: 0371 2759-145
www.wch-eg.de
Nico Müller
Unser Tipp: Rubbellose von Sachsenlotto zum Fest
Unabhängig von der Gewinnausschüttung besteht bei jeder Spielteilnahme das Risiko des vollständigen Einsatzverlustes. Bitte beachten Sie die gültigen Teilnahmebedingungen. Die theoretische Chance auf den Höchstgewinn beträgt 1 : 2 000 000 für die Platin 7, 1 : 1 125 000 für das 2.500 €-Los und 1 : 1 700 000 für die Glücksrakete. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den gültigen Teilnahmebedingungen der Sächsischen Lotto-GmbH für die Lotterien des Freistaates Sachsen. Diese Teilnahmebedingungen sind in jeder Lotto-Toto-Annahmestelle einzusehen bzw. erhältlich, werden auf Anforderung zugesandt und sind unter sachsenlotto.de abrufbar. Vollständiger Einsatzverlust möglich.