KOMPASS Stadtmagazin Ausgabe 5 | 20

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128. Ausgabe

SO MUSS

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STADTMAGAZIN

ant! Interess ! nd Aufrege NKT! GESCHE

S T A D T

LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass

perfektionismus

Chris Gonz

Mit den Stars auf Du und Du

wenn gut niemals gut genug ist

s c h u l a l lta g

Kinder unter

STRESS ZWICKAU + UMLAND VOGTLAND ERZGEBIRGE CHEMNITZ + UMLAND


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Hans Hesse, Annaberger Bergaltar (Mitteltafel, Rückseite), 1520/21 © Ev.-Luth. Kirchgemeinde Annaberg-Buchholz, Foto: Dieter Knoblauch.

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4. Sächsische Landesausstellung

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t l e u r k h u e a n i a J tr se B u 0 e s h a z i 0 u t k d ä 5 nd ac l c u p i A w hau I nS Z Sc i

Mit freundlicher Unterstützung durch

Die 4. Sächsische Landesausstellung wird mitfinanziert auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushalts des Freistaats Sachsen.

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Durchgeführt von


▲ Leipzig / Hannover

► Dresden / Berlin

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S AC H S E N ◄ Erfurt / Essen

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Crimmitschau

n h a b n . e s m Ei oo B n e in h c . s a m M oo Chemnitz B

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Freiberg

Oelsnitz/ Erzgebirge

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BRANDENBURG SACHSENANHALT

SACHSEN

Zwickau

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THÜRINGEN

▼ Hof / München

CZ BAYERN

Autos, Mikrochips, Maschinen, Porzellan, Textilien und Erze: All diese Schätze werden seit Jahrhunderten in Sachsen gefördert oder produziert und stehen für den industriellen Reichtums des Landes. Gerade die Region Westsachsen mit Zwickau als eine ihrer Metropolen ist seit langem von der sächsischen Industriekultur geprägt. Die 4. Sächsische Landesausstellung widmet sich diesem elementaren Bestandteil sächsischer Identität, von der Vergangenheit bis in die nahe Zukunft. Denn unter Industriekultur sind nicht nur technische Innovationen, Unternehmerdynastien und Arbeitskämpfe zu verstehen. Es schließt ebenso die Folgen von industriellen Innovationen auf Menschen, Kultur und Natur mit ein. Die sächsische Industrie entwickelte sich dabei nicht geradlinig. Boom-Phasen mit neuen Industriezweigen standen immer wieder Wirtschaftskrisen gegenüber. Die Landesausstellung wird diese wechselvolle Geschichte erstmals in dieser Form und Größe präsentiert. Die große Zentralausstellung im Audi-Bau Zwickau, einem ehemaligen Montagegebäude der Auto Union AG und des VEB Sachsenring, verfolgt in einem großen kulturhistorischen Panorama diese Geschichte Sachsens. Beginnend mit den legendären Anfängen, die im Silberbergbau der Renaissance und im globalen Textilhandel des 18. und 19. Jahrhunderts zu finden sind. Über die Phase der Hochindustrialisierung, als Sachsen neben dem Ruhrgebiet das zweite industrielle Herz Deutschlands war, über die Katastrophen des Ersten

und Zweiten Weltkriegs hin in die Zeit der DDR, blickt die Zentralausstellung bis in die Gegenwart. Gleichzeitig wagt die Schau einen Blick in die Zukunft des heutigen Freistaates. Die Ausstellung zeigt auf 2.500 m² über 500 historische Exponate, darunter einzigartige technische Geräte und Kuriositäten, die staunen lassen. Diese Objekte werden in einer modernen Ausstellung mit Medienstationen und Mitmachangeboten präsentiert. Zusammen mit den Besuchern begibt sich die Schau in Zwickau auf eine spannende multimediale Zeitreise durch fünf Jahrhunderte sächsischer Landesgeschichte. Parallel dazu finden an sechs authentischen Schauplätzen der Industriegeschichte branchenspezifische Ausstellungen statt: AutoBoom. im August Horch Museum Zwickau, MaschinenBoom. im Industriemuseum Chemnitz, EisenbahnBoom. im Schauplatz Eisenbahn Chemnitz-Hilbersdorf, KohleBoom. im Bergbaumuseum Oelsnitz/Erzgebirge, TextilBoom. in der Tuchfabrik Gebr. Pfau Crimmitschau und SilberBoom. im Forschungs- & Lehrbergwerk | Silberbergwerk Freiberg. Die Landesausstellung Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen, mit der Zentralausstellung in Zwickau sowie den sechs Schauplatzausstellungen in Südwestsachsen, ist ein Muss für alle die Sachsen neu erleben möchten. Weitere Informationen zur Landesausstellung unter:

www.boom-sachsen.de


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happy me zu sich selbst stehen

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catcalling einfach nur nervig

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inspiration von alten meistern

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TITEL

K l e i n e W e lt

14 verplanter alltag Wenn Schule zur Stressfalle wird 22 perfektionismus Wenn gut niemals gut genug ist

thema 52 Bei Papa darf ich das Wenn Kinder einen Elternteil bevorzugen

KUNST & KULTUR

Tipps f ür Kids 55 querbeet Unterhaltung für Augen und Ohren

Thema 48 Ted Pim Perfekte Imperfektion

Lebensstil

Film 50 Heimkino Filme von der Ladentheke Musik & Literatur 50 Neu im Handel Rezensiert und vorgestellt

er sie es drunter & drüber 06 weitblick 360º über den Tellerrand thema 10 teaballs Das Beste aus der Pflanze

www.deinkompass.de 05 20

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20 60

KI im Sport - roboter als schiedsrichter?

Inhalt

trend 58 authentizität Ich bin ein Original 64 start-up »grover« Technik mieten statt kaufen Technik 12 Blick ins innere der erde Deutsche Forscher vor Südafrika mundart 66 time to eat Warum es wichtig ist, wann wir was essen

Karriere beruf 68 weniger stress Erholung in herausfordernden Berufen

www.facebook.com/deinkompass


E D I T O R I A L Liebeinhalt Leserinnen und Leser, tierprodukte vermeiden veganes probieren

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geregelte essenszeiten kennen

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s ta d t l e b e n lokal total 27 InhaLt Meine Stadt, mein Leben, mein KOMPASS

U n t e r h a lt u n g Kolumne 9 Randnotiz 71 Christiane aussicht 72 HoroskOP Die Sterne im Mai

es sind verrückte Zeiten. Die Natur heißt den Frühling willkommen, überall grünt und blüht es, als wäre nichts geschehen. Doch ein wacher Blick in die Welt zeigt, nichts ist mehr, wie es war. Corona hat uns alle fest im Griff, omnipräsent bestimmt das Thema unseren Alltag. Dies zu diskutieren, wie auch den Virus und seine Auswirkungen zu thematisieren, das überlassen wir lieber den Experten. Wir tun in diesen schweren Zeiten das, was wir können: wir unterhalten. Und hoffen so ein wenig Normalität zurückzubringen. Denn auch wenn der Schulalltag unserer Kinder sich derzeit ein wenig anders gestaltet, sie nicht unter Schultaschen, die zum Bersten voll sind ächzen, warten doch Berge von Hausaufgaben in Latein, Mathe oder Französisch auf Bearbeitung. Und was ist mit dem Erwartungsdruck, den sich Schüler einerseits selbst machen, aber auch vom Umfeld erfahren? Wie entsteht eigentlich Schulstress, welche Folgen er hat und welche Lösungsansätze gibt es? KOMPASS hat sich des Themas »Wenn Schule zur Stressfalle wird« angenommen und nachgefragt. Nur keinen Fehler machen, das beste Ergebnis abliefern, hart ackern: Perfektionisten verlangen sich eine ganze Menge ab. Solange die Arbeit nicht perfekt ist, reicht sie nicht aus – doch die Kosten für die extrem großen Ansprüche sind hoch. In »Perfektionismus: Wenn gut niemals gut genug ist« zeigt Redakteurin Jessica Laqua, warum man langfristig nicht glücklich wird, wenn man immer versucht, sich selbst zu übertrumpfen und dabei sehr hohe Ziele steckt. Kennen Sie auch Personen, die eine schlanke Figur haben, obwohl sie sich weder im Ernährungs- noch im Bewegungsverhalten sonderlich von fülligeren Personen unterscheiden? Fragt man sie nach ihrem »Geheimnis«, erhält man meist nur ein Schulterzucken. Woran liegt das? Redakteurin Amy Li sucht in »Time to eat: Warum es so wichtig ist, wann wir was essen« abseits von Standarderklärungen nach Antworten.

s t a n d a r DS Es gibt also wieder viel zu berichten, auch abseits von Dauerbeschallung durch Breaking News. In diesem Sinne: Kommen Sie gut durch die Zeit und vor allem bleiben Sie gesund!

70 Gewinnzone 71 impressum

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INHALT

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Gleichheit der geschlechter kostenloser Damenhygienebedarf Tampons, Binden, Schmerztabletten, einmal im Monat kommt es für gebärfähige Frauen ganz dick. Aktivistinnen fordern deshalb seit Längerem geringere Steuern auf Hygieneprodukte. Hygiene Nun kommt tatsächlich Bewegung in die Sache, allerdings nicht in Deutschland, sondern im hohen Norden. In Schottland wird es Tampons und Binden künftig kostenlos geben. Damit geht das Land viel weiter, als in vielen anderen Ländern, in denen oftmals bereits die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf Menstruationsprodukte, die sogenannte »Tampon tax«, zu vermehrten Diskussionen führt. Die Produkte werden übrigens in den einzelnen Staaten unterschiedlich stark besteuert. Immerhin schlossen sich in den vergangenen Jahren die Regierungen einiger Länder der Sichtweise an, dass es nicht wirklich fair sei, Frauen für etwas bezahlen zu lassen, das sie sich nicht ausgesucht haben, sondern angeboren ist: Deshalb gilt in Deutschland seit Anfang des Jahres für die Hygienegüter nicht mehr der Luxusartikel-Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent, sondern der siebenprozentige für Güter des täglichen Gebrauchs. Im Vereinigten Königreich beträgt die Steuer auf Menstruationsprodukte übrigens derzeit fünf Prozent. Eigentlich hatte die Regierung bereits 2016 angekündigt, diese abzuschaffen. Passiert ist allerdings nicht wirklich viel. Zumindest im Norden des Landes setzt man nun auf Lösungen. Verabschiedet wurde ein Gesetz namens »Period Products (Free Provision) Scotland Bill«. Demnach werden die Menstruationsprodukte in Schottland künftig an öffentlichen Orten wie Stadtteilzentren, Jugendklubs oder Apotheken erhältlich sein. Jährlich rund 24 Millionen Pfund lassen sich die Schotten das Programm kosten.

Die Abgeordnete Monica Lennon sieht in dem Gesetz nicht weniger als »einen Meilenstein auf dem Weg dahin, die Menstruation in Schottland zu normalisieren«, gleichzeitig würde ein Signal ausgesendet »wie ernst das Parlament die Gleichheit der Geschlechter nimmt«. Und Kollegin Alison Johnstone bekräftigte, es sei »weder gleichberechtigt noch fair«, jemanden für eine natürliche Körperfunktion finanziell zu bestrafen. An schottischen Schulen und Universitäten gibt es den kostenlosen »Binden- & Tamponservice« bereits seit 2018, nun gilt er allgemein. Fotos freepik.com

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d r u n te r & d r ü b e r »


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5. OKT

JADU

Auf ihrer letzten Tour! 25. OKT

DIE KILLERPILZE

26. OKT

HELENE BOCKHORST

30. OKT

KISSIN` DYNAMITE

1. NOV

FLORIAN SCHRÖDER

6. NOV

PIPPO POLINA & BAND

nahverkehr für alle luxemburg fährt kostenlos Wer im beschaulichen Großherzogtum Luxemburg in den öffentlichen Nahverkehr einsteigt, muss seit 1. März nichts mehr dafür zahlen. Das Nachbarland will eine Verkehrswende einleiten und hofft auf Nachahmer. verkehr Die Fahrscheine bitte! Das war einmal. In Luxemburg gehören diese seit dem 1. März bereits zur Vergangenheit, denn egal ob Eisenbahn, Bus oder Straßenbahn, in Luxemburg werden keine Billetts mehr gelöst, weder von Einheimischen noch Touristen. Als erstes Land der Welt führte das kleine Großherzogtum den kostenlosen öffentlichen Nahverkehr ein. Zeitgleich sollen Bus- und Straßenbahnlinien ausgebaut werden und über Steuereinnahmen plane man den Ausgleich des Einnahmenausfalls in Höhe von jährlich 41 Millionen Euro. Durch starken Pendelverkehr nutzen vielen Grenzgänger zwischen Frankreich, Belgien und Deutschland, aber auch die Mehrheit der Einheimischen ihren Pkw für ihren täglichen Weg zu Arbeit. Geht es nach den Initiatoren sollen künftig mehr Menschen den kostenlosen ÖPNV nutzen und so regelmäßig auf Bus und Bahn umsteigen. Oberstes Ziel sei, den öffentlichen Transport so attraktiv und so zuverlässig wie möglich zu machen. Entsprechend werde zudem massiv in den Ausbau von Bus- und Bahnlinien investiert: Allein für die Eisenbahn im Land sollen für den Zeitraum von 2018 bis 2027 rund vier Milliarden Euro bereitstehen. Hinzu kommen rund 550 Millionen Euro für die Tramstrecke in der Hauptstadt. Die kostenfreien »Öffis« sind somit Teil eines umfassenden Konzepts zur Verkehrswende im Großherzogtum. Für Deutschland hingegen sieht beispielsweise der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen allerdings keine Möglichkeit, Ähnliches zu finanzieren. Es sei schlicht zu teuer, denn die Einnahmelücke, die der Staat schließen müsste, belaufe sich auf ca. 12,8 Milliarden Euro. Foto Robert Allmann // pixabay.com

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greendeals eu geht gegen wegwerfmentalität vor Im Zuge des sogenannten Green Deals will die EU-Kommission diverse müllvermeidende Maßnahmen vorschreiben. Unter anderem käme dann endlich ein einheitliches Ladekabel. Einen Haken hat das Ganze: Die Mitgliedsländer müssen den Gesetzesänderungen zustimmen. technik Ein Leben ohne Müll? Klingt utopisch angesichts der gelebten Realität. Allein in der EU verursacht jeder Durchschnittsbürger jährlich sage und schreibe eine halbe Tonne Abfall und da ist der anfallende Industriemüll noch nicht mal mit gerechnet. Ginge es nach EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius, dann wäre ein Großteil dieser Abfälle vermeidbar, weshalb er die Industrie in den nächsten Jahren zwingen will, umweltfreundlicher zu produzieren. Ganz oben auf der Agenda des Litauers: die Reduktion des Elektromülls.

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Dafür allerdings müssten Smartphones, Laptops und Co. länger nutzbar gemacht werden. Festgeschrieben wurden die Forderungen im sogenannten Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft, den die Kommission kürzlich verabschiedete. Dieser soll unter anderem auch für Software gelten, denn neue Versionen und fehlende Update-Möglichkeiten älterer sorgen dafür, dass noch funktionstüchtige Geräte nur eingeschränkt oder nicht mehr nutzbar sind und entsprechend ausgetauscht werden müssen. Ebenfalls im Visier des EU-Umweltkommissars: das Chaos mit den Ladekabeln. Die bisher unterschiedlichen Systeme der verschiedenen Hersteller sind wenig kundenfreundlich und vor allem zumeist nicht untereinander kompatibel. Allen voran setzt Apple beispielsweise auf den Lightning-Anschluss, der für alle anderen Marken völlig nutzlos ist. Deshalb plant Sinkevicius die Einführung eines einheitlichen Ladekabels für alle Gerätetypen und Fabrikate in Europa. Dadurch bräuchte man nicht mehr zwingend für jedes Gerät ein eigenes Kabel. Zudem könnte man die Produkte auch separat anbieten. Ob die Hersteller allerdings zur Umsetzung des neuen Standards gezwungen werden können, bleibt zunächst offen. Zwar ernten die Vorschläge regen Applaus aufseiten der Konsumenten und Umweltschützern, doch die zu überwindende Hürde ist groß. Die Mitgliedsländer müssen den Gesetzesänderungen zustimmen, da ist Widerstand vorprogrammiert. Fotos Felix Mittermeier| BruNo // pixabay.com


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forschung belegt: pestizide stören entwicklung Rund einhundert Bienen verschiedener Völker testeten die Forscher. Das Ergebnis: ernüchternd. Bienen, die Pestiziden ausgesetzt wurden, entwickelten kleinere Gehirne. forschung Klein, aber oho. So lässt sich das nur stecknadelgroße Bienengehirn wohl am ehesten beschreiben. Das Gehirn der Honigbiene zählt zu den kleinsten Gehirnen im Tierreich und zeitgleich zu den leistungsfähigsten. Forschern ist es nun gelungen, sogenannte Mikro-CT-Scans der Hirne von Babybienen zu machen. Kein Scherz. So erhielten sie beispiellose Einblicke in die Entwicklung der Hirnmasse der Bienen. Die rund 100 Probanden aus verschiedenen Völkern wurden von den Forschern genauestens unter die Lupe genommen, mit dem Ergebnis, dass jene, die bereits früh in ihrer Entwicklung Pestiziden ausgesetzt waren, kleinere Gehirne aufwiesen. In weiterer Folge konnten die betroffenen Bienen später im Leben ihre Aufgaben schlechter erfüllen als andere Artgenossen. Beunruhigt zeigt sich Studienmitautor Richard Gill vom Imperial College London insbesondere dahingehend, dass, wenn junge Bienen mit Pestiziden kontaminiertem Futter gefüttert werden, Teile des Gehirns weniger stark wachsen, was wiederum dazu führt, dass die Bienen nicht in der Lage sind, Futter zu suchen. Der Effekt scheint dauerhaft und irreversibel zu sein. Das Team um Gill versorgte die Kolonie mit einem Nektarersatz, der mit Pestiziden, den so genannten Neonicotinoiden, versetzt war. Nach drei und nach zwölf Tagen wurde die Lernfähigkeit der Jungtiere getestet. Der Vergleich mit unbelasteten Bienen ergab, dass die mit Pestiziden gefütterten Tiere eine deutlich verminderte Lernfähigkeit zeigten. Durch Mikro-CT-Scantechnologie zeigte sich zudem, dass bestimmte Teile des Hummelgehirns anormal wuchsen, wenn sie während ihrer Larvenphase den Pestiziden ausgesetzt waren. Die Ergebnisse wurden unlängst in den »Proceedings of the Royal Society B« publiziert. Foto Thomas Schiewer //

pixabay.com

« d r u n te r & d r ü b e r

ch übrigens … wie schön wäre es doch manchmal, wenn man dem hektischen Alltag mit großer Gelassenheit begegnen würde? Stattdessen ist man durchgängig angespannt, immer im Stress – denn Termine stapeln sich, die Bahn ist auch immer zu spät, die vielen Menschen auf dem Weg zum Job nerven nur noch und in der Arbeit selbst ist irgendwie eh immer kreatives Chaos angesagt. Insbesondere, wenn es um physisch oder psychisch herausfordernde Jobs geht, ist Coolness gefragt. Nur verzieht diese sich gerne mal, wenn man sie am meisten benötigt. Sei es die Arbeit mit Menschen – als Pfleger, Arzt oder Psychologe in einer Klinik, Sozialarbeiter im harten Milieu, Lehrer – egal ob einer Grund- oder einer Brennpunktschule, Bus- und Bahnfahrer, Verkäufer, Bauarbeiter und, und, und … wenn man es sich so recht überlegt, kann doch jeder Job sehr herausfordernd und damit anstrengend sein. Soll heißen, dass wahrscheinlich der Großteil von uns sich über ein bisschen mehr Gelassenheit im Alltag freuen würde. Kommt dann noch ein turbulentes Privatleben mit vielen Freunden, Partner, Kindern und Hobbys hinzu, so ist es umso wichtiger, dass der Körper mal auf Pause und der Geist auf Durchzug gestellt werden. Wer das nicht macht und sich stattdessen alles zu Herzen bzw. die Arbeit nach Hause nimmt, sich körperlich überlastet und keine Ruhe findet, dessen Akku wird höchstwahrscheinlich ganz schön schnell leer sein. Dabei sind es oft die kleinen Dinge, die uns im Alltag Energie rauben: Man regt sich auf, weil der Zug wieder viel zu voll ist und man keinen Sitzplatz bekommt, dann fährt der Bus vor der Nase weg. Gelassenheit lautet hier nun das Zauberwort, denn nur so können wir all diese Reize, die uns immer und immer wieder anspannen lassen, ausblenden. Dabei ist Coolness im Alltag nichts Unerreichbares – vielmehr reicht es aus, einen Schritt zurückzutreten und eine Art Meta-Perspektive einzunehmen. Nicht mittendrin sein, sondern außenvor. Durchatmen statt Hecheln. Energiequellen finden anstatt Energiesauger hineinlassen. Und am besten nicht alles so ernst nehmen – denn nur so begrüßt die Gelassenheit einen auch in der größten Stress-Rush-Hour! 05 20

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Das Beste aus der Pflanze

Tee zubereiten mit dem klassischen Teebeutel, war gestern. Der schnelle und mobile Tee kommt jetzt als KĂźgelchen aus einem Spender und ist eine Erfindung des Wirtschaftsingenieurs Simon Schmidt aus Hessen.

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ie Idee zum natĂźrlichen Teeextrakt aus einem kleinen Spender kam dem 35-Jährigen Ăźbrigens während eines Urlaubs. Ein Stau am Buffet des Urlaubshotels fĂźhrte dazu, dass sein Tee nicht mehr genieĂ&#x;bar war, weil der Teebeutel zu lange gezogen hatte. Zu allem Ăœberfluss bekleckerte sich der begeisterte Teetrinker beim AusdrĂźcken noch mit dem Teebeutel. An diesem Tag schwor er sich, dem ÂťZieh-Zeit-DramaÂŤ - wie er es nennt - den Kampf anzusagen. Aber wie kommt man an den reinen Teegeschmack ohne die lästigen Begleitumstände? Die Antwort: Pflanzenextrakt.

Simon Schmidt Teetrinker und Erfinder

wie funktioniert es? Ganz einfach: Verwendung finden die Blätter und BlĂźten der entsprechenden Pflanzen – in Apothekerdeutsch spricht man von Droge diese werden schockgefrostet, dann entsprechend zerkleinert und kontrolliert aufgebrĂźht. Zum Schluss wird das Wasser wieder schonend entzogen, sodass am Ende lediglich ein feines Pulver Ăźbrig bleibt, welches nunmehr in die richtige Form gebracht werden muss, was zunächst noch mittels einer alten Apothekerpresse von Hand und reichlich Muskelkraft passierte. Die ÂťHerausforderungÂŤ, die Herstellung der Teaballs auf Massenproduktion umzustellen, wurde rasch gemeistert. Heute Ăźberlässt der findige TĂźftler die Pressarbeit einer modifizierten Tablettenpresse. AbgefĂźllt wird das Produkt beim lokalen Partner Behindertenwerk Main-Kinzig e. V.

ZeitgemäĂ&#x;er Teegenuss li.: Teaballs sind vegan, laktosefrei, glutenfrei.

Fortsetzung folgt u.: Derzeit stehen die fĂźnf ÂťKlassikerÂŤ des Teegenusses zur VerfĂźgung: Schwarztee, GrĂźntee, FrĂźchtetee, Pfefferminz- und Kamillentee. An weiteren interessanten Geschmacksrichtungen wird getĂźftelt.

klassisches produkt, revolutionäre form Und so bestehen die ÂťTeeblettenÂŤ aus reinen Pflanzenextrakten ohne Zusatzstoffe. Ein Extraktpressling enthält ca. 60 Milligramm der jeweiligen Teesorte. Pro Tasse oder Glas reichen, je nach Geschmack, drei bis vier KĂźgelchen aus einem Spender, die sich in heiĂ&#x;em Wasser schnell auflĂśsen und dann sofort trinkfertig sind. Aber natĂźrlich ist Tee etwas fĂźr die Sinne, das soll es auch bleiben. ÂťWir verändern quasi nur die Praktikabilität der Verpackung bei gleichzeitiger ErhĂśhung der GenussqualitätÂŤ, erklärt Simon Schmidt das Konzept und sieht zudem Vorteile fĂźr den kommenden Sommer. ÂťTeaballs lĂśsen sich mit voller Aromaentfaltung auch in kaltem Wasser auf. Eistee ist also viel schneller zu machen, als frĂźher. Auch Cocktails und Kuchen kĂśnnen damit geschmacklich verfeinert werden.ÂŤ Keine RĂźckstände, kein MĂźll – Genuss pur. Und damit das so bleibt, biete das Start-up den Tee nun zum NachfĂźllen in umweltfreundlichen, recycelbaren Glasflaschen an. Lediglich der wirklich praktische Spender, der an einen SĂźĂ&#x;stoff-Portionierer erinnert, wunderbar in jeder Tasche verschwindet und so den Teegenuss auch mobil erlebbar macht, ist aus Kunststoff. Allerdings ist er wiederbefĂźllbar.

Seit Mitte Januar 2020 bietet die Drogeriekette MĂźller bundesweit drei Teesorten des unterdessen preisgekrĂśnten Start-ups an. Kunden kĂśnnen in den Filialen aus den Sorten Minze, Kamille und GrĂźner Tee auswählen. Damit ist der innovative Tee erstmals in grĂśĂ&#x;eren Mengen im Einzelhandel verfĂźgbar. Zudem listet die Drogeriekette das Produkt im eigenen Onlineshop und bewirbt es zusätzlich Ăźber die MĂźller Social-Media-Kanäle. Bisher gab es den lĂśslichen Teeextrakt in Kugelform nur online im Teaball-Shop und in kleineren Fachgeschäften im Main-KinzigKreis zu kaufen. Ein groĂ&#x;er Schritt fĂźr die noch junge Unternehmung, die aber auch einiges an Herausforderungen in Sachen Produktion, Logistik und Produktqualität mit sich bringt, wie Teaballs-Erfinder Simon Schmidt weiĂ&#x;. Doch die ersten GroĂ&#x;bestellungen wurden bereits erfolgreich gemeistert und so kann man sich entspannt der Entwicklung neuer Geschmacksrichtungen widmen, um den begonnenen Siegeszug weiterhin zu befeuern. Eben 100 Prozent guten Geschmack fĂźr die To-Go-Generation. Fotos Teaballs GmbH Info www.teaballs.de

12. SEP

STEPHAN BAUER

18. SEP

GANKINO CIRCUS

26. SEP

FRONTM3N

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PATRICK SALMEN

16. OKT

VDELLI

30. OKT

TITO & TARANTULA

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deutsche forscher vor südafrik a

Foto kjpargeter // freepik.com

Blick ins Innere der Erde

Für das Erdinnere interessierte sich ein internationales Forscherteam und fuhr mit dem deutschen Forschungsschiff »Sonne« in den Indischen Ozean. Südöstlich von Südafrika untersuchten sie ein unterseeisches Gebirgsplateau. Das gehört zum Südwestindischen Rücken, der dort liegt, wo die Kontinente Afrika und Antarktis aufeinandertreffen. Um Bodenproben zu sammeln, schickten sie den Tauchroboter »Marum Quest« auf den Meeresboden.

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Lebensstil T ech n ik

b lick i n s ri n etnue n r ea d e r e r d e


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inen Blick ins Erdinnere wollten Forscher und Forscherinnen aus Deutschland sowie Kollegen aus den USA, China, Italien und Finnland werfen. Den besten Aussichtspunkt dafür fanden sie im Indischen Ozean vor Südafrika. An Bord des deutschen Forschungsschiffes »Sonne« brachen sie im März vom südafrikanischen Hafen Kapstadt auf, um eine bislang kaum erforschte Region des Südwestindischen Rückens zu untersuchen. Der erhebt sich über 3100 Kilometer Länge vom Meeresboden südöstlich von Afrika und Madagaskar. Hier stoßen Afrika und die Antarktis aufeinander. Wie alle anderen Erdteile liegen sie auf großen Gesteinsplatten, die auf der extrem zähen Masse tieferer Erdschichten langsam aufeinander zu oder voneinander weg driften. Am Südwestindischen Rücken drücken diese zähen Gesteinsströme aus dem Erdinneren Afrika und die Antarktis mit etwa einem Zentimeter pro Jahr auseinander.

ziel: ein unterseeisches hochplateau Der »Marion Rise«, das eigentliche Expeditionsziel, ist ein Hochplateau in diesem unterseeischen Gebirge. Das Meer ist hier um die 2000 Meter tief. Auf dem »Marion Rise« liegt auch Marion Island, eine zu Südafrika gehörende Vulkaninsel. Für die Forscher interessant ist einmal die nicht geklärte Entstehung des Plateaus. »An anderen Rücken wird die Naht mit Schmelze – also vulkanischem Gestein aus oberflächennahen Erdschichten – geschlossen. Am Südwestindischen Rücken geschieht dies durch tektonische Prozesse, durch die an

Land beispielsweise auch Gebirge entstehen«, erklärt Professor Dr. Jürgen Koepke, der Expeditionsleiter. Er arbeitet am Institut für Mineralogie der Leibniz Universität Hannover. Die Kontinente sind Teil der Erdkruste, die hier zwischen 6 und 8 Kilometer dick ist. Damit ist die Kruste an dieser Stelle wesentlich dünner als in anderen Regionen. Am Südwestindischen Rücken nun drückt Gestein aus dem unter der Erdkruste liegenden Erdmantel die Platten auseinander und wirft Gebirgsformationen und Hochplateaus auf. »Dieses Mantelgestein ist an der Erdoberfläche sehr selten. Deshalb werden wir Proben entnehmen und mit großem Aufwand analytisch untersuchen«, so Koepke weiter.

wie entstand der »marion rise« wirklich? Außerdem wollten die Wissenschaftler genauer verstehen, wie der »Marion Rise« eigentlich entstanden ist. Zurzeit gibt es zwei Theorien. Die eine besagt, dass das Plateau durch Vulkanismus entstanden ist, ähnlich wie etwa Island. Die zweite geht davon aus, der »Marion Rise« sei vor rund 180 Millionen Jahren entstanden. Damals brach der große Urkontinent Gondwanaland auseinander. Afrika und die Antarktis entstanden. Um das zu ergründen, setzte das Wissenschaftlerteam verschiedene Methoden ein. Sie untersuchten den Meeresboden per Echolot, um so Kartenmaterial erstellen zu können. Außerdem vermaßen sie das lokale Schwerfeld und sammelten Daten über das Magnetfeld vor Ort. Große Schleppnetze, die die »Sonne« über den Meeresboden zog, nahmen einmal Bodenproben auf.

Heckansicht o.: Die Unterwasser-Drohne, hier bei einem Einsatz von Bord des Forschungsschiffes »Meteor« im Roten Meer, ist seit 2003 aktiv. Foto MARUM, Uni Bremen/V. Diekamp // Wikimedia Commons

»Marum Quest« u.: Über das Heck der »Sonne« können Schleppnetze und Messgeräte abgelassen werden. Foto Danapit // Wikimedia

Hochplateau unter dem Meer u. li.: Karte des Südwestindischen Rückens mit dem »Marion Rise« südöstlich von Südafrika. Foto Uni Hannover // Leibniz Forschungszentrum FZ:GEO

mit dem tauchroboter zum meeresgrund Außerdem schickten sie den Tauchroboter »Marum Quest« zum Meeresgrund, um von dort Gesteinsproben heraufzuholen. Der Roboter wurde über Kabel ferngesteuert. Liveaufnahmen durch Kameras an Bord der Tauchdrohne ermöglichten auch eine genaue visuelle Untersuchung der Lebewesen an dieser Stelle. »Marum Quest« wird seit 2003 vom Marum, dem Zentrum für Marine Umweltwissenschaften der Uni Bremen, betrieben. Die Drohne kann Tiefen bis zu 4 000 Meter erreichen und wird neben der »Sonne« auch von anderen Forschungsschiffen aus eingesetzt. Der Einsatz von »Marum Quest« stellte die 35 Wissenschaftler an Bord der »Sonne«, aber auch die Besatzung vor einige Herausforderungen. Denn der »Marion Rise« liegt etwa 2500 Kilometer südöstlich von Kapstadt in den so genannten »Roaring Forties«. Das ist die Westwindzone zwischen 40 und 50 Grad südlicher Breite, die die Antarktis umgibt. Hier sorgen das ganze Jahr über stürmische Westwinde für unbeständiges Wetter, Regen, häufige Stürme und hohen Seegang. Aber am Ende sorgte der Corona-Virus für die vorzeitige Heimkehr der Expedition.

Text Friedrich List Info www.geo.uni-hannover.de

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Fotos fotolia | geralt // pixabay.com

Wenn Schule zur Stressfalle wird

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Titel

S t r essfalle sch u le Âť


wie verplant sind unsere kinder?

Schüler ächzen unter Schultaschen, die zum Bersten voll sind. Schultage mutieren zu neunstündigen Dauermarathons und zu Hause warten ein Berg von Hausaufgaben sowie die Vorbereitung auf die nächste Klassenarbeit in Latein oder Französisch. Sieht der Schulalltag von Kindern und Jugendlichen heute wirklich so aus? Was ist mit dem Erwartungsdruck, den sich Schüler einerseits selbst machen, aber auch vom Umfeld erfahren? Wie entsteht Schulstress, welche Folgen hat er und welche Lösungsansätze gibt es? KOMPASS hat nachgefragt.

G

eht es um das Thema Schule, gibt fast jeder zweite Schüler (43 Prozent) an, unter Stress zu leiden. Doch was meint Stress im Zusammenhang mit Schule konkret und worin manifestiert er sich? Schulstress entsteht grundsätzlich dann, wenn sich Kinder und Jugendliche den schulischen Anforderungen nicht oder nur unzureichend gewachsen fühlen. Hinzu kommt oftmals ein psychischer Druck, der einerseits von außen auf sie einwirkt – durch Eltern oder andere Personen - aber auch selbst produziert wird, durch beispielsweise übersteigerten Leistungs- oder Notendruck. Die Gesellschaft lebt es vor: Nur der Beste bekommt das Lob. Ein Grundsatz, der den Kindern bereits im Grundschulalter mitgegeben wird. Und immerhin, im Halbjahr der Klasse vier wartet DIE Empfehlung. Nicht wenigen Eltern ist der weiterführende Weg auf das Gymnasium quasi Befehl und Seelenheil in einem und das nicht immer mit Blick auf ihre Kinder falscher Elternehrgeiz, ein weiterer Stressfaktor. Weitere sind die ständige Vergleichbarkeit, Versagensangst, aber auch die Angst der Kinder in eine andere Klasse versetzt zu werden und somit den Anschluss an Freunde zu verlieren. In jedem Fall handelt es sich jedoch um negativen Stress, der sich gesundheitsschädigend und sogar entwicklungshemmend auf Körper und Seele auswirken kann. Viele Kinder und Jugendliche erleben Schule also durchaus als Belastung, zu diesem Ergebnis kommt auch der Präventionsradar 20171 der DAK-Gesundheit, der jährlich das körperliche und psychische Wohlbefinden sowie das Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen zwischen zehn und 18 Jahren untersucht.

Gemeinsam mit dem Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) wurde die repräsentative Studie in sechs Bundesländern durchgeführt. Knapp 7.000 Schüler aus mehr als 400 Klassen der Jahrgangsstufen fünf bis zehn wurden dafür befragt. Rund 40 Prozent der Schüler gaben an, zu viel für die Schule zu tun zu haben. Mädchen fühlen sich dabei häufiger gestresst als Jungen: Während jede zweite Schülerin sehr oft oder oft Stress hat, sind es bei den männlichen Mitschülern »nur« 37 Prozent.

körperliche manifestation Immerhin rund ein Drittel der betroffenen Jungen und Mädchen klagt über Beschwerden wie Kopfschmerzen, Rückenschmerzen oder Schlafprobleme – das sind mindestens doppelt so viele wie bei den nicht-gestressten Schülern. »Die betroffenen Mädchen leiden in der Folge mehr unter somatischen Beschwerden: Vier von zehn Schülerinnen haben oft Kopfschmerzen, mehr als ein Drittel schläft schlecht. 30 Prozent haben regelmäßig Rückenschmerzen, ein Viertel klagt über Bauchweh. Bei den Jungen gab gut ein Viertel an, häufig Kopfschmerzen zu haben. Jeweils rund 30 Prozent der Schüler schlafen schlecht oder haben Rückenschmerzen, 15 Prozent haben oft Bauchweh.« Signifikant dabei, sowohl Stress als auch somatische Beschwerden nehmen mit den Schuljahren zu. Grafiken DAK Gesundheit

[1]https://www.dak.de/dak/bundesthemen/fast-jeder-zweite-schueler-leidet-unter-stress-2116176.html

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endstation depression? Doch wo münden permanenter Druck, Stress oder auch Mobbingerfahrungen? Leider nicht selten in einer Depression, wie die Ergebnisse einer Datenanalyse der KKH (kaufmännischen Krankenkasse)2 unter rund 230.000 Sechs- bis 18-jährigen Versicherten aufzeigen. Demnach haben psychische Erkrankungen bei Schülern in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Regelrecht erschreckend zeigt sich die Entwicklung in der Altersgruppe der 13- bis 18-jährigen Schüler, dort verzeichnen die Analysten im Zeitraum von 2007 bis 2017 einen Anstieg bei Depressionen um fast 120 Prozent. Ebenfalls deutlich häufiger stellen Ärzte bereits im Schulalter die Diagnose Burn-out. Statistisch mag dies nur eine relativ kleine Gruppe von rund 1.000 jungen Versicherten betreffen, doch zeige der drastische Anstieg der Fälle, dass immer mehr Schüler Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung haben und ausgebrannt sind. »Burn-out ist an sich keine Erkrankung, sondern eine Vorstufe zur Depression, ausgelöst durch eine chronische Überlastungssituation«, erklärt Professor Marcel Romanos vom Universitätsklinikum Würzburg. »Unsere Kinder sind an sich nicht weniger stabil, sondern sie haben im Gegenteil viele Ressourcen und Fähigkeiten. Ein Grund für die Zunahme psychiatrischer Diagnosen ist, dass wir heute besser hinschauen und eher bereit sind, Probleme beim Namen zu nennen und anzugehen. Dies hat sicherlich auch damit zu tun, dass Eltern ihre Kinder heute besser im Blick haben, schon allein deshalb, weil die Familien kleiner sind als früher.« Tatsächlich scheine es, als seien die Anforderungen an die Kinder höher geworden, führt der Spezialist für Kinder-und Jugendpsychiatrie weiter aus. Das liege nicht unbedingt daran, dass etwa die Schule an sich schwerer geworden ist. Vielmehr werden immer bessere Leistungen erwartet. Normale, durchschnittliche Leistungen werden dagegen oft abgewertet oder problematisiert. »Stress kann aber in allen Lebensbereichen entstehen, nicht nur in der Schule. Daher ist es wichtig, Zusammenhänge richtig zu erkennen: Hat ein Kind beispielsweise eine Angsterkrankung, eine AufmerksamkeitsDefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) oder eine Legasthenie, gerät es zunehmend unter Druck und erlebt Stress dann besonders intensiv infolge der Probleme, die es durch diese Störung hat.«

Was denken die Schüler darüber?

Emma, 10, Grundschülerin »In meiner Dorfschule fühle ich mich ganz wohl. Die Anforderungen unserer Lehrer, sind klar zu verstehen und auch nicht zu viel auf einmal. Oftmals kann ich die Hausaufgaben schon in der Schulzeit erledigen und habe in meiner Freizeit genug Zeit zum Spielen und Entspannen.«

Philipp, 13, Gymnasiast »Die Geschwindigkeit des Lernstoffes empfinde ich als angemessen. Man muss es halt verstehen, dann ist es kein Problem. Generell fällt mir das Lernen nach dem Unterricht nicht schwer.«

Wenn Schülern alles zu viel wird 26.500 KKH-versicherte Kinder und Jugendliche waren 2017 von psychischen Erkrankungen betroffen. Foto KKH Kaufmännische Krankenkasse

Leoni, 18, Berufsschülerin »Manchmal ist es schwer, sich lange zu konzentrieren, da es viel Stoff ist, den man lernen muss. Es ist inhaltlich sehr anspruchsvoll, aber wenn man es will, sind der Schultag oder die damit verbundenen Aufgaben schon machbar.«

[2]https://www.kkh.de/content/dam/kkh/presse/dokumente/endstation-depression-wenn-schuelern-alles-zu-viel-wird.pdf

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Jonas, 8, Grundschüler »Ich fühle mich an manchen Schultagen schon überfordert, da der Unterrichtsstoff zu viel ist und ganz schnell ein neues Thema dazu kommt - dabei haben einige noch gar nicht das Erste verstanden. Es ist auch ziemlich laut bei uns in der Klasse. Die Pausen zwischen den Stunden sind mit acht Minuten ganz kurz und ich muss mich immer beeilen. So ein Schultag ist schon anstrengend und ich freue mich auf zu Hause.«

Anna, 13, Gymnasiastin »Ich gehe gern zur Schule, aber die Anzahl der Hausaufgaben geht oftmals zulasten der Freizeit. Manchmal haben wir drei bis fünf Klassenarbeiten in der Woche und dazu noch Ausarbeitungen, Vorträge und Bücher zu lesen. Da fühle ich mich hin und wieder schon überfordert mit der ganzen Menge. Ich würde mir hier eine bessere Absprache unter den Lehrern wünschen.«

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Jonas, 9, Grundschüler »Manchmal finde ich es ganz schön anstrengend im Unterricht hinterherzukommen. Der Schulstoff ist viel auf einmal und das Tempo auch von Lehrer zu Lehrer sehr unterschiedlich. Im Moment bin ich mit meiner Klassenlehrerin aber ganz zufrieden und habe auch mal freie Zeit am Nachmittag.«

Sydney, 13, Oberschüler »Mir geht es zurzeit sehr gut in der Schule, ich habe viele Freunde, wir bekommen wenig Druck und eigentlich komme ich immer gut mit, auch wenn die Lehrer manche Aufgaben nicht so toll erklären.«

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sozialarbeit in der schule Sie sind gefragter denn je: Längst nicht jede Schule hat einen, aber fast jede hätte gern einen eigenen. KOMPASS hat sich mit dem Schulsozialarbeiter Steffen Kipke unterhalten. KOMPASS: Aufgabenfelder: Was tut ein Schulsozialarbeiter?

Steffen Kipke: Schulsozialarbeit stellt ein Angebot der Jugendhilfe am Ort Schule dar. Sie agiert zwar als eigenständiges Angebot jedoch in enger Kooperation mit der Schule und anderen Hilfen und Institutionen. Das Ganze fußt auf drei Säulen. Das eine ist die sogenannte Einzelfallhilfe - da geht es um konkrete Gesprächsangebote, Beratungen und Einzelfallberatungen mit Schülern, ElSteffen Kipke, 52 tern oder Lehrern. Die zweite Säule ist - BSc Soziale Arbeit die Gruppenarbeit, da fallen dann die - seit 1994 Erzieher in verschiedenen ganzen Präventionsangebote mit rein, Bereichen (Kita, Hort, Jugendfreizeitstätte) - 1996 Sozialpädagogischer Familienhelfer das sind beispielsweise Angebote für - 2000 Erzieher in Familienwohngruppe, dann Leiter einer Außenwohngruppe und Klassen zu bestimmten Themenschwerdem Betreuten Einzelwohnen punkten wie Mobbing, Sucht, aber auch - seit 2018 Schulsozialarbeiter Klassenregeln sowie Gewaltprävention. Und die dritte Säule sind das Gemeinwesen und die Netzwerkarbeit – sie beinhalten die Zusammenarbeit und den Aufbau von Netzwerken um die Schule herum. (Kontakt mit Freizeitzentren, Freizeitangebote schaffen, externe Hilfen an die Schule holen, Ganztagsangebote aber auch mit Behörden). Schaut man heute in die durchschnittliche Schulklasse, entsteht ein wenig der Eindruck, dass - vielleicht etwas übertrieben dargestellt - jeder Zweite einen besonderen Förderbedarf aufweist. ADHS, Legasthenie, Dyskalkulie, aggressives Verhalten, Angststörungen, ASS, Essstörungen. Gibt es heute wirklich einen deutlich erhöhten Förderbedarf des Einzelnen?

Zugegeben, es mag sich so anfühlen, dass es immer schlimmer wird. Wirklich in Zahlen belegen, lässt es sich aber nicht. Es ist rein eine subjektive Einschätzung, weil der Mensch ebenso gestrickt ist, sich mehr auf das Negative zu fokussieren und dann dazu neigt zu verallgemeinern. Meine persönliche Meinung ist: Es gibt eine große Anzahl an Schülern, die laufen – wenn man das so sagen darf – auf einem normalen Level. Die sind nicht auffällig, klar haben die mal einen Zank oder Streit, was völlig normal ist, und die machen auch mal den ein oder anderen Blödsinn oder stören im Unterricht. Aber im Großen und Ganzen bewegen sich die meisten in einem Bereich, der altersentsprechend ist.

Ein weiterer Punkt ist, auch in der Entwicklung der Jugendlichen hat ein Wandel stattgefunden. Da muss ich zwar auf die Erfahrung aus der Heimerziehung zurückgreifen, doch auch dort hatte ich ja schon immer Kontakt mit den Schulen. Aus meiner Sicht hat sich durch die Digitalisierung das Verhalten von Schülern schon verändert. Wo sie früher deutlich aktiver waren, auch draußen waren, sind die Jugendlichen heute passiver geworden. Häufig ziehen sich die Kinder heute in ihre Zimmer zurück, spielen am Handy, surfen im Internet oder schauen fern. Dies hat aus meiner Sicht auch Auswirkungen auf die allgemeine Aufnahmefähigkeit und die Belastbarkeit. Aufgrund der medialen Überflutung haben die Kinder und Jugendlichen immer weniger Zeit, sich zu regenerieren. Lässt sich belegen, dass diese zunehmende Passivität zu einem Anstieg im Bereich aggressives Verhalten, Angststörung, aber auch anderen Dingen wie Essstörungen, Depressionen führt?

Auf die Fälle bezogen, die ich hier in der Schule habe, lässt sich feststellen, dass das schon eine große Rolle spielt. Zum Beispiel beim Thema Selbstverletzung, dem »Ritzen«, da kenne ich viele Fälle sowohl bei Mädchen als auch bei Jungen. Wenn man dann ins Gespräch kommt, stellt sich heraus, die Jugendlichen haben das im Internet mal gesehen oder darüber gelesen. Sie schicken sich teilweise die Bilder ihrer Verletzungen gegenseitig zu und befeuern die Problematik damit immer weiter. Klar stehen dahinter auch immer persönliche Probleme, welche die Aggressionen gegen sich selbst richten lassen. Aber durch die Medien werden viele dieser Dinge verharmlost und massiv erleichtert. Hinzu kommt: Die ständige Erreichbarkeit führt dazu, dass Probleme, die sie in der Schule haben, nach der Schule eben nicht aufhören, sondern mit nach Hause genommen werden. Also selbst in den eigentlichen Rückzugsräumen, wie dem elterlichen Haus, im Kinderzimmer, kommen sie nicht mehr zur Ruhe, weil da WhatsApp, Instagram und Anrufe warten. Sie sind also auch dort dem ganzen Druck, der Dynamik des Netzes – Stichwort Mobbing ausgesetzt und das kann bis spät in die Nacht hinein gehen, dass sie beleidigt oder beschimpft werden. Ganz grundsätzlich fehlt es vielen Kindern an soziale Kompetenzen, wie Empathie und Rücksichtnahme. Gleichzeitig ist es ihnen aber möglich, mit den Smartphones uneingeschränkt auf jegliche Themen, die es auf der Welt gibt, Zugriff zu nehmen. Aber ohne die angesprochenen sozialen Grundkompetenzen - man verletzt niemanden anderen, man ist nett zueinander, man ist freundlich - wird die zwischenmenschliche und entwicklungsrelevante Kluft immer größer.

Dass sich Fälle mehren, hat heutzutage natürlich auch andere Gründe. Diagnosen werden frühzeitiger gesetzt, Förderbedarf wird schon in Grundschulen erkannt. Hinzu kommt die ganze Geschichte mit der Inklusion in den Schulen. Es werden also auch Schüler in Real- und Oberschulen integriert, wo schon von vorn herein ein erhöhter Förderbedarf festgestellt wurde. Dadurch entsteht den Schulen natürlich zunächst einmal ein erhöhter Aufwand.

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Was sind aus Ihrer Sicht Initiativen/Möglichkeiten, den Kindern maßgeblich zu helfen? Mein großes Ziel wäre eine handyfreie Schule, da sich der übermäßige Gebrauch von Technik auch auf das Kommunikationsverhalten untereinander auswirkt. Ich merke, dass Schüler oft nicht mehr in der Lage sind, Mimik und Gestik ihres Gegenübers zu lesen und einzuordnen. Sie merken oft gar nicht, dass sie jemanden verletzen, weil sie unpersönlich via Messenger oder WhatsApp kommunizieren und somit den Gesprächspartner gar nicht mehr sehen und wahrnehmen. Die Auflockerung des Frontalunterrichtes könnte aus meiner Sicht dazu beitragen, Kommunikation zu fördern. Das Thema Kommunikation ist ein wirklich großes und wichtiges und es bestehen auch schon Präventivangebote. Dennoch braucht es Gesamtkonzepte, die viele Aspekte beinhalten und berücksichtigen. Entsprechend sind wir auch schon im Gespräch mit der Schulleitung, um Räumlichkeiten und Orte zu schaffen, wo wieder Kommunikation stattfinden kann. Ebenfalls notwendig: Rückzugsräume, wo sich Schüler in der Pause hinbegeben und Kraft sammeln können. Ein weiterer Grund, warum Kinder scheinbar immer problematischer werden, könnte sein, dass bis zu 50 Prozent heute sogenannte Trennungskinder sind, vermutet der Sozialpädagoge. Hier kämen Themen wie alleinerziehendes Elternteil oder Patchworkfamilie zum Tragen. Da werden die Kinder schon mal zum Spielball zwischen den Fronten, weiß Steffen Kipke. Es würde um die Kinder und um Güter gerangelt. In diesen Spannungsfeldern fühlten sich Kinder oft ziemlich alleingelassen und überfordert, weshalb die Betroffenen zu ihm kommen und Rat suchen.

Aus Ihren Schilderungen heraus, scheint also weniger der Schulalltag und die eigentliche lehrinhaltliche Vermittlung zum Schulstress zu führen, sondern vielmehr sind es die zahlreichen Spannungsfelder, die sich aus den verschiedenen Lebensbereichen in die Schule hineinschleichen? Richtig. Wenn Kinder den Kopf voll haben und stark belastet sind, dann gehen natürlich auch meistens die Leistungen in den Keller. Bringen sie dann schlechte Zensuren nach Hause, steigt auch hier der Stresspegel und sie bekommen wieder Druck von ihren Eltern. Das ist ein in sich selbst verstärkender Prozess und es wird mit der Zeit immer schwieriger, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Zu mir zum Beispiel kommen dann Kinder, die setzen sich einfach hin und da muss auch nicht viel passieren, sie genießen einfach die Phasen, wo sie mal in Ruhe gelassen werden. Die Entwicklung insgesamt als negativ bewerten, möchte Steffen Kipke bewusst nicht, denn das würde niemanden nützen. Genauso wenig gehe es darum, Schuldzuweisungen zu machen, vielmehr brauche es Lösungen. Die Frage müsse also lauten: Wie geht man damit um? Wie kann man die Kinder entlasten?

Mobbing - leider kein Einzelfall Einer PISA-Studie der OECD aus dem Jahr 2017 zufolge ist in Deutschland jeder sechste Schüler im Alter von 15 Jahren von Mobbing betroffen. Foto KKH Kaufmännische Krankenkasse

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»Man neigt leider schnell dazu, wenn man jemanden auf der Abschussliste hat, demjenigen schon mit einer gewissen Ablehnung entgegenzutreten. Das ist die große Kunst, auch wenn wir alle nur Menschen sind, jeden Tag wieder von vorn anzufangen. Neue Chancen geben und immer wieder das Gespräch suchen.«

Könnte da das Konzept Ganztagsschule helfen? Ja, auf jeden Fall, das versuchen wir ja hier auch. Ich finde zum Beispiel die sportlichen Angebote ganz wichtig. Da können sich die Kinder mit anderen vergleichen, und sich gleichzeitig mit der eigenen Schule identifizieren. Und die Kinder sind total aufgeregt, wenn es um eine Urkunde und Medaille geht. Insofern ticken die Kinder wohl doch nicht so anders als noch vor zwanzig Jahren. Sie wollen Zuspruch und Anerkennung für das, was sie machen. Und nicht nur den Fokus auf die Dinge legen, die eben nicht so gut laufen. Das helfe auch Schülern, wieder auf Spur zu kommen. Angesichts der Komplexität der Problemstellung ist das System Schule wahrscheinlich zu eng gefasst? Richtig. Ich habe ab und an auch Vertretung in den Klassen und da kann man sich ein gutes Bild machen. Während einige Schüler dem Stoff gar nicht folgen können, sind andere bereits fertig mit den Aufgaben und ziehen weiter oder langweilen sich. Allein diese Kluft zu überwinden, ist kaum machbar. Hinzu kommen die verschiedenen Förderschwerpunkte und unterschiedlichen alltäglichen Probleme der Kinder. Alles in allem eine Situation, in der die Lehrperson kaum noch in der Lage ist, dieser vollumfänglich gerecht zu werden. Wir danken für das Interview!

Foto jeshoots // unsplash.com

Aus Steffen Kipkes Sicht ist es an der Zeit, das vorherrschende Schulsystem zu überdenken und zu versuchen, dieses streng gewachsene System deutlich an die sich veränderten Umstände anzupassen. Und damit meint er nicht das Aufbrechen von Regeln. Denn, »Kinder brauchen ganz klare Regeln. Aber Konsequenz und Verständnis müssen sich nicht ausschließen.«

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Einer, der sich zum Thema Neustrukturierung des Bildungssystems schon seit längerem Gedanken macht, ist der bekannte Schweizer Entwicklungsforscher Remo H. Largo. Bis zu seiner Emeritierung 2005 war er Professor für Kinderheilkunde und leitete fast drei Jahrzehnte lang die Abteilung für Wachstum und Entwicklung am Kinderspital in Zürich. Seine Bücher (u. a. Babyjahre, Kinderjahre, Jugendjahre) gelten als Klassiker der Erziehungsliteratur. Bereits in seinem Bestseller »Lernen geht anders« sah er das schulische Lernen in einer Sackgasse: Es sei fixiert auf Inhalte und nicht auf die Kinder selbst. Largo plädiert für einen achtsamen und vertrauensvollen Umgang mit Kindern und forderte eine Erziehung in Elternhaus und Schule, die die Kompetenzen und Fähigkeiten eines jeden Kindes möglichst umfassend ausbildet. Nun erscheint im Juni sein neues Sachbuch »Wer bestimmt den Lernerfolg«, in welchem er neue Denkansätze für die Schule fordert.


Buchtipp Wer bestimmt den Lernerfolg Kind - Schule - Gesellschaft? Remo H. Largo Piper Verlag EAN 978-3-492-31225-7 Preis: 10,00 EUR

Inhalt Welche Schulform ist für unsere Kinder die beste? Wie müsste das Bildungssystem verändert werden, damit es ihnen gerecht wird? Remo H. Largo bricht mit Denkgewohnheiten, die bislang diese Debatte prägten. Es geht ihm um die Individualität sowie um die unterschiedliche Entwicklung der Schüler und das schließt auch ihre Schwächen ein. Auf der Grundlage seiner jahrelangen Forschungstätigkeit plädiert Remo H. Largo für eine Schule, die genau das mitdenkt. In dem sich anschließenden Interview mit dem Bildungsjournalisten Reinhard Kahl gibt er seltene Einblicke in seine Arbeit und Forschung. linee Küche

Sich einfach hinzustellen und zu behaupten, Kinder und Jugendliche verfügen heute über weniger Resilienz gegenüber Stress oder seien weniger belastbar im Verhältnis zu vorherigen Generationen, greift also schlicht zu kurz. Die Gesellschaft und ihre Erfordernisse haben sich in den letzten Jahrzehnten deutlich verändert. Es kamen viele unterschiedliche Einflussfaktoren, die sich auch untereinander bedingen, hinzu. Als Beispiel dient die mediale Überforderung, durch ungefilterten Informationsfluss und ständiger Erreichbarkeit. Hinzu kommen deutlich mehr Kinder mit erhöhtem Förderbedarf – Stichwort Integration und Inklusion – bei gleichbleibender Klassenstärke und Lehrerpräsenz. Das Leben ist insgesamt schneller und deutlich komplexer geworden. Das Einzige, was sich kaum verändert hat, ist die Art und Weise, wie unser Schulsystem Lehrinhalte vermittelt. Neue und weite Aktionsfelder wurden geschaffen, doch die Grundkompetenzen, eben diese bespielen zu können, werden bisher nicht oder nur sehr unzureichend vermittelt. Vielleicht ist es endlich an der Zeit, Schule neu zu denken.

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Foto Gerd Altmann // pixabay.com

Wenn gut niemals gut genug ist perfektionismus

Nur keinen Fehler machen, das beste Ergebnis abliefern, hart ackern: Perfektionisten verlangen sich eine ganze Menge ab. Solange die Arbeit nicht perfekt ist, reicht sie nicht aus – doch die Kosten für die extrem großen Ansprüche sind hoch: So neigen perfektionistische Menschen zu Selbstzweifeln und Leistungsdruck. Langfristig kann dies unglücklich und krank machen.

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mmer der oder die Beste sein, auffallen mit guter Leistung, nur keine Fehler machen … denn erst, wenn alles perfekt ist, ist es ausreichend und vorzeigbar. Perfektionisten führen ein hartes Leben: Zwar erbringen sie tatsächlich in vielen Fällen sehr gute Leistungen, doch haben sie auch hohe Ansprüche und Ziele, die nicht immer erreicht werden können … zum Teil, weil sie einfach nicht erreichbar sind. Doch dieses Anspruchsdenken kann zermürbend und unglaublich stressig sein. Perfektionismus ist eine Charaktereigenschaft, die meist schon in frühen Jahren erkennbar wird und sich nicht so einfach ablegen lässt. Zudem hat die Medaille wie immer zwei Seiten: So geht es bei Perfektionismus und dem hohen Anspruchsdenken nicht nur darum, besonders gut zu sein, sondern auch darum, Fehler zu vermeiden und vor anderen nicht mit Schwächen in Form eines Nicht-Könnens dazustehen. Perfektionisten fallen oft dadurch auf, dass sie besonders gut organisiert und immer gut vorbereitet sind.

Sie haben die besten Präsentationen und es ist kaum zu übersehen, wie viel Arbeit sie in ihre großen wie auch kleinen Projekte investieren. Sogar im Privatleben trödeln sie nicht rum, vergeuden niemals die ach so kostbare Zeit, sondern füllen diese mit sinnvollen Beschäftigungen. Doch was man nicht sieht: Perfektionisten verbringen weitaus mehr Zeit mit ihren Aufgaben als andere Menschen. So benötigen sie für die eben erwähnte Präsentation mehr Stunden, als der Kollege, dessen Anspruch nun einmal nicht so hoch ist, der aber dennoch alles Relevante auf die Folien gepackt hat. Wer perfektionistisch veranlagt ist, zweifelt oft an seinem Können und obwohl manchmal auch ein halb so gutes Ergebnis genügen würde, machen sie immer mehr, damit auf gar keinen Fall Lücken oder Fehler für die anderen zu erkennen sind. Perfektionist zu sein kann sich also ziemlich anstrengend anfühlen und beeinflusst nicht nur einen selbst, sondern auch das nähere Umfeld.

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nur keine fehler machen Nicht immer muss Perfektionismus als pathologisch deklariert werden. So können leichte Tendenzen durchaus den Erfolg ankurbeln und zu guten Leistungen in Schule, Ausbildung, Studium oder Job verhelfen. Dies wiederum ist selbstwertwirksam, was meint, dass es uns ein gutes Gefühl gibt und sich positiv auf die eigene Persönlichkeit auswirken kann. Wir wissen, wir können etwas erreichen, wenn wir uns anstrengen oder: Wir sind Herr über unseren Weg und dem Schicksal nicht hoffnungslos ausgeliefert. Problematisch wird es nur, wenn der Perfektionismus das komplette Handeln bestimmt und man sich davon antreiben lässt. Man wirkt verbissen und kann sich von seinem hohen Leistungsdenken gar nicht mehr befreien. Die Eigenschaft entwickelt sich bereits in jungen Jahren und kann sich im Erwachsenenalter voll entfalten. So kann es beispielsweise sein, dass man sich als Kind und Jugendlicher nicht viel zugetraut hat und folglich abgespeichert hat, dass Fehler schlimm sind und man bestenfalls keine machen sollte. Auch Eltern können darauf einen großen Einfluss haben, denn sie prägen ihr Kind durch Erziehung und durch das eigene Leistungsdenken sowie die Erwartungen an das Kind. Wer gelernt hat, dass er bei guten Leistungen gelobt und beachtet wird, der wird versuchen, immer wieder sein Bestes zu geben. Wurde man bei Fehlern zudem stark kritisiert, vielleicht sogar in seinem Selbstwert erniedrigt, dann versucht man erst recht, besonders gut in allem, was man macht, zu sein, damit man sich diesen unangenehmen Gefühlen nicht aussetzen muss. Zudem kann es mit großer Scham belastet sein, Fehler zu machen, beispielsweise, wenn die Kinder in der Schule einen auslachen oder man von anderen Menschen als dumm bezeichnet wird. Somit lernt man, dass jeder noch so kleine Fehler vermieden werden muss – entweder, um vor anderen gut dazustehen oder um Aufmerksamkeit und positives Feedback zu erhalten. Tief im Inneren jedoch bleibt ein geringes Selbstvertrauen und es fehlt der Mut, sich die Fehler zuzugestehen, die alle anderen Menschen machen dürfen – denn Fehler machen ist schließlich etwas vollkommen Normales und Menschliches. Anders lernen wir nicht und es hindert uns auch an der eigenen Entwicklung, wenn wir immer versuchen, uns fehlervermeidend zu verhalten. Eine starke Ausprägung in der Perfektionismus-Eigenschaft führt langfristig dazu, dass man einen idealen Menschen erschaffen möchte; jemand, der in jedem Lebensbereich perfekt ist, alles erreicht, erfolgreich und glücklich ist. Doch die Realität dieser Hardcore-Perfektionisten sieht leider ganz und gar anders aus: Sie rennen ihren Zielen hinterher, welche sie nie erreichen. Erreichen sie doch mal etwas, dann können sie sich meist gar nicht darüber freuen, denn sie sind ihr größter Kritiker und finden immer etwas, was man hätte noch besser machen können. Somit bleiben ein Gefühl von Stolz und eine Erhöhung des Selbstwertgefühls aus. Zudem treten mit der Zeit Probleme beim Erledigen der Aufgaben ein, sei es beim Lernen für eine Prüfung oder die Vorbereitung eines Projekts auf der Arbeit. Man sieht vor lauter Ansprüchen kein Ende der Arbeit und hat dadurch Probleme, überhaupt erst zu starten. Somit ist es nicht verwunderlich, dass insbesondere Perfektionisten zum Prokrastinieren neigen. Im Berufsleben hat es dieser Schlag Mensch zudem auch nicht einfach: Gerade in Teamprojekten wird dieser Kollege gerne gemieden, da es die anderen in seinen Sog hineinzieht und aus einem Projekt eine Wissenschaft machen möchte – ganz klar, dass die anderen da nicht mitziehen wollen.

Von klein auf gedrillt Auch wenn Perfektionismus als Teil der Persönlichkeit gesehen werden kann, so kann auch die Erziehung ursächlich sein. Eltern, die ihren Kindern viel abverlangen, erwarten oft perfekte Leistung – dieser Anspruch prägt die Kleinen ein Leben lang. Foto studioessen // pixabay.com

höher, schneller, weiter Wer einen stark ausgeprägten Perfektionismus hat, das liegt auf der Hand, wird langfristig alles andere als glücklich. So setzen diese Menschen ihren Wert mit der perfekten Leistung gleich, was meint: Sie denken, dass sie nur etwas wert sind und gemocht werden können, wenn sie durch gute Leistung oder Noten aus der Masse herausstechen. Da dies aber niemals dauerhaft möglich ist (oder eben sehr, sehr viel Arbeit investiert werden muss), bleibt die Zufriedenheit auf der Strecke. Was lässt sich nun aber gegen das eigene übertriebene und unrealistische Anspruchsdenken unternehmen, sodass man sich auch mal wieder zugestehen kann, Fehler zu machen? Der erste Weg zur Veränderung ist immer die eigene Erkenntnis und Einsicht. So ist eine geringe Tendenz zum Perfektionismus durchaus nicht tragisch und kann einen wirklich innerlich anfeuern und das Beste aus einem herausholen. Klar, Fehler sind nicht immer angenehm, aber solange sie nicht als das Schlimmste bewertet werden, ist alles in Ordnung. Soll heißen: Diese Art von Perfektionsstreben macht einen noch lange nicht unglücklich und es kann nicht schaden, sich diese Tendenz im Verhalten beizubehalten.

Hinter den Erwartungen Wer immer alles perfekt machen will, kann nur scheitern und so ist es nicht verwunderlich, dass Perfektionisten es in der Arbeitswelt nicht gerade einfach haben. Foto lukasbieri // pixabay.com

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Problematisch ist es bei den Menschen, die sich durch und durch über ihre eigene Leistung definieren und der Perfektionismus im beruflichen wie auch privaten Leben überhandnimmt. Konsequenzen hat vor allem die Tatsache, dass ein extremer Perfektionist keine Kritik aushalten kann und sich immer im Innersten getroffen, angegriffen und verletzt fühlt. Sein Selbstwert leidet, da er nicht objektiv und konstruktiv mit der Kritik umgehen kann. Diese negativen Gefühle zu managen kann für den Perfektionisten durchaus sehr herausfordernd sein und die Negativspirale nimmt damit weiter ihren Lauf: So heißt Kritik = noch härter arbeiten, noch mehr besser sein, gar keinen Fehler mehr zulassen. Langfristig kann dies dazu führen, dass sie ihre Belastungsgrenzen nicht mehr wahrnehmen und sich überfordern – physisch wie auch psychisch. Die Folge kann ein Burn-out sein – wobei der Umkehrschluss nicht heißt, dass jeder Mensch mit Burn-out gleichzeitig ein Perfektionist sei. Ein weiterer Punkt ist, dass der Perfektionist immer seine Rolle spielen muss und nie richtig authentisch ist bzw. niemals sein kann, wie er ist – eben ein Mensch, der wie jeder andere nun einmal nicht perfekt ist. All das ist sehr belastend, strengt enorm an und laugt aus. Sind die Akkus dann schließlich leer, kann der Perfektionist also keine gute Leistung mehr bringen, häufen sich mehr und mehr die Selbstzweifel. All das nagt an der Psyche. Zeit also, das Ruder rumzureißen.

niemand ist fehlerfrei Auch, wenn eine Veränderung nicht mal eben so über Nacht möglich ist und der hohe Anspruch nur selten für immer verschwinden wird, so kann auch bei dem Extrem-Perfektionisten durchaus ein Umdenken erreicht werden. Wichtig ist jedoch, sich mit der Tatsache zu konfrontieren, dass Fehler menschlich und somit erlaubt sind. Hier heißt es nun: Einfach mal locker machen, halb so viel Arbeit in die kleinen und großen Projekte hineinstecken und auf das Ergebnis gespannt sein. Oft ist es nämlich so, dass bereits dies ein Topergebnis ist und man sich nur halb so viel Stress machen muss. Zudem sollte man sich darauf gefasst machen, dass durchaus zukünftig mal Kritik erklingen kann – die jedoch nicht als Angriff auf das eigene Wesen zu werten sein darf. Was so einfach klingt, ist für den Perfektionisten eine große Herausforderung. Wer insbesondere im beruflichen Alltag merkt, dass er (oder sie) sehr perfektionistische Züge an den Tag legt, kann sich auch Hilfe bei einem Coach holen. Diese Experten können einen mit den eigenen übertriebenen Ansprüchen konfrontieren und zudem dabei leiten, sich in Situationen rein zu wagen, in denen Fehler von anderen gesehen und bewertet werden. Herauszufinden und auch zu fühlen, dass dies nicht wirklich das eigene Selbstwertgefühl triggert, kann ein enormer Schritt in Richtung Veränderung sein. Wer das Ganze lieber selbst in die Hand nehmen will, der kann versuchen, sich intensiv mit seinen eigenen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Jeder von uns hat tief im Inneren solche automatisierten und manifestierten Glaubenssätze, die dazu führen, dass wir uns auf eine entsprechende Art und Weise verhalten, wir bestimmte Dinge eben so wahrnehmen und diese individuelle Gefühle bei uns auslösen. Arbeitet man so viel, weil es einem Spaß macht? Oder liegt es eher daran, dass man sich unzulänglich fühlt, Angst vor Ablehnung der anderen hat, man seinen niedrigen Selbstwert pushen möchte? Zunächst ist die Einsicht schmerzhaft, denn sie wirkt wie ein Defizit in unserer Persönlichkeit. Langfristig ermöglicht sie jedoch Veränderungsprozesse.

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Akzeptanz Wir alle haben Schwächen … es gehört zum Menschsein dazu. Dies anzunehmen und somit keinem Ideal hinterherzujagen, kann entlasten und zu neuen Freiheiten im Handeln und Denken führen. Foto Elias Sch. // pixabay.com

Wer schon einen Schritt tiefer in der Perfektionismus-Falle sitzt, heißt: sich verzettelt hat, kein gutes Zeitmanagement mehr betreibt, sich von seinen eigenen hohen Ansprüchen gehemmt fühlt, der sollte sich professionelle Hilfe in Form einer Verhaltenstherapie suchen. Hier kann man den eigenen automatischen Gedanken und inneren Glaubenssätzen auf den Grund gehen und die falsche Verknüpfung von Realität und eigener Bewertung auflösen. Natürlich braucht dies Zeit und kostet Energie, aber wer von dieser extremen Perfektionismus-Form loslässt, hat die Chance, sich so frei wie nie zuvor zu fühlen. In dieser Phase ist es wichtig, nur kleine Ziele zu planen, also lediglich den nächsten Schritt anzugehen. Zudem sollten immer wieder Off-Phasen eingebaut werden, damit Körper und Geist entspannen können und in denen man einfach mal so sein kann, wie man ist, eben ein nicht perfekter Mensch mit seinen eigenen, aber sehr liebenswerten Fehlern.

Text Jessica Laqua Info www.karrierebibel.de/perfektionismus

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Ganz oben stehen Wer immer versucht, sich selbst zu übertrumpfen und dabei sehr hohe Ziele steckt, wird langfristig nicht glücklich. Foto Alexas Fotos // pixabay.com


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LEBEN Meine Stadt Mein Leben Mein Kompass

Foto Jens Paul Taubert

S T A D T Seite

8 Netzwerker 2 Kreative in Altenburg Werde ein Stadtmensch

INHALT thema 28 Spielerisch gestalten Open Lap und Denkfabrik 32 Old- & Youngtimer Zwischen Passion und Profession 34 meisterwerk in frauenhand Die zwei Damen vom Dach Kunst und Kultur

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2 Vom Fotograf zum Sammler 3 » Project CrossType« Peter Atkins

40 Chris Gonz Starfotograf im Porträt 46 sandmann, Lieber sandmann Ausstellung für alle Generationen 47 gewandhausenthüllung Zwickaus historisches Gebäude restauriert

Sonderausstellung auf Burg Scharfenstein

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»Unser Sandmännchen« Die Sonderausstellung ist eine wunderbare Möglichkeit für Großeltern, die das Sandmännchen aus jungen Jahren kennen, ihre Erinnerungen mit ihren Enkeln zu teilen. Eine Ausstellung für alle Generationen!

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Was wĂźrdest du tun, wenn ... 04 20 05

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stadtleben thema

sta d tme n sch Âť


W e r d e e i n STADTMENSCH

Eigentlich sollte im Mai die bereits zweite Ausgabe des Stadtmenschenfestivals im thüringischen Altenburg über die Bühne gehen, dann kam Corona. Doch Aufgeben kommt für die Altenburger Macher nicht in Frage. Denn zum einem sind sie angetreten, um zu beweisen, dass Ehrenamt wirklich viel bewegen kann und entsprechend ordentlich gefeiert gehört. Zum anderen, dass moderne Stadtentwicklung eben nicht nur am Reißbrett entsteht.

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rsächlich entstanden sei das Projekt bereits 2016 auf Initiative des Schloss- und Kulturbetriebes in Altenburg, erzählt Anja Fehre, die Koordinatorin des Projektes Stadtmenschen. »Namentlich muss man hier wirklich Christian Horn, den Schloss- und Kulturdirektor der Stadt, als federführend benennen. Zusammen mit seinen Kollegen vom Kulturmanagement initiierte er damals die Akademie für Zivilengagement. Was zugegeben ein ziemlich sperriger Name war, weshalb wir das auch geändert haben. Aber die Idee dahinter ist einfach genial. Es ging darum, eine Initiative zu gründen, die im Prinzip das Ehrenamt befähigt, die Dinge zu tun, die sie gerne umsetzen wollen.« Dass Ehrenamt für eine Gesellschaft sehr wichtig ist, wissen wohl die meisten. Dennoch bedeutet es zumeist viel Arbeit, wenig Ehre. Oft wird es sogar kleingeredet und kommt es zu einer offiziellen Anerkennung, dann schwebt über dem Ganzen zumeist ein fast überheblicher Pathos, ummantelt von Sektempfang, Schulterklopfen und Ehrennadel. Genau das soll sich ändern, denn am Ende wollen doch alle irgendwie dasselbe: Sie wollen etwas weiterbringen, ihren Verein stützen, Menschen helfen oder eben die Heimatstadt bunter machen. Und genau darum geht es auch bei den »Stadtmenschen«, die sich als Multiplikator in Sachen Gemeinschaft und Miteinander sieht. Längst ist aus der Initiative ein ausgewachsenes Projekt mit überregionaler Strahlkraft geworden. Stadtentwicklung 2.0: Nicht allein vom bürokratischen Reißbrett aus soll sich die Heimatstadt den sich ändernden Bedürfnissen anpassen. Vielmehr möchte man die Stadt gemeinsam gestalten und so erlebbar zu machen, das ist das erklärte Ziel. Dabei setzt man bewusst auf das Aktivieren der »Mit«-Altenburger, sich kreativ, selbstbestimmt und durch Intervention einzubringen. Die Initiative selbst vernetzt und vermittelt und schafft Räume in Form von sogenannten Quartiersankern. Diese entstehen unter anderem an historisch bedeutsamen Orten in der Innenstadt, was zu Wiederbelebung dieser beitragen soll. Dazu gehört beispielsweise die Farbküche am Markt, deren Spezialitätenangebot von frischer Graffitikunst über kreative Workshops für DIY-Hungrige bis hin zu erlebnispädagogischen Bildungs- und Entwicklungsprojekten in Schulen und sozialen Einrichtungen reicht und denjenigen, die schon auf den Geschmack gekommen sind, Atelier- und Werkstatträume für eigene Kreationen, Experimente und bunte Begegnungen zur Verfügung stellt. Ebenfalls mit an Bord sind die Geschichtswerkstatt im Residenzschloss, das Paul-Gustavus-Haus in der Wallstraße, das Jugendcafé »Jucé – Der Saftladen« und die Brüderkirche mit ihrem markant roten Ziegelsteinturm am Kopf des Hauptmarktes.

Kreative Netzwerker li.o.: Anja Fehre (Koordinatorin Stadtmensch) und das Team von der Farbküche. Yvonne Ammer, Ralf Hecht, Daniel Rosengarten, Susann Seifert, Frank Kleinwächter (v.l.n.r.)

Der Absprung Im Rahmen des zweiten MitMachMarktes traf die Hörspiel-Installation von Paul Plamper »Der Absprung« im Hof des Ernestinums an der Brüderkirche auf reges Interesse. Foto Anja Fehre

Natürlich wurde über all dem kreativen Gestalten die eigentliche Grundidee der Stärkung des Zivilengagements nicht vergessen. So entstand ein sogenanntes Open Lab, welches als Informationszentrum, aber auch zur Durchführung von Workshops und als Arbeitsort der Projektkoordinatorin dient. Hier erhalten all jene Unterstützung, die sich einbringen wollen, egal ob Verein oder Privatperson. Von der Mitgliederakquise, über Fördermöglichkeiten bis hin zur schlichten Überwindung bürokratischer Hürden, hier kann man sich Wissen abholen. »Self-Empowerment«, Selbstermächtigung, nennt das Anja Fehre. »Es geht um die Befähigung der Leute, die Projekte angehen wollen, oft ehrenamtlich, aber auch in einem Bereich, der sich für sie wirtschaftlich trägt. Die wollen wir mit dem notwendigen Wissen ausstatten, damit sie ihre Idee, ihren Verein oder Institution weiterentwickeln und umsetzen können!« Die Stadtmenschen sehen sich als Dach für die zahlreichen Initiativen engagierter Bürger in Altenburg. Denn oft scheitere Engagement nicht an den fehlenden Ideen, weiß die junge Koordinatorin, vielmehr koche jeder sein eigenes, kleines »Süppchen«, dabei könne das Miteinander vielmehr bewegen. Ideen, die der Gesellschaft nachhaltig von Nutzen sind, stehen dabei im Fokus. Gefördert wird das Ganze übrigens durch das Bundesministerium des Innern für Bau und Heimat im Rahmen der Nationalen Stadtentwicklungspolitik. Aus immerhin 100 Bewerbungen wurden die Ostthüringer ausgewählt und so stehen der Initiative insgesamt rund 700.000 Euro, davon allein 250.000 Euro in einem eigenen Fonds für Programmarbeit zur Verfügung. Neben dem Altenburger gibt es drei weitere geförderte Projekte in Deutschland in Hannover, Münster und Nürnberg und natürlich treffen sich die vier Partnerprojekte regelmäßig, um Erfahrungen auszutauschen und Kompetenzen gemeinsam aufzubauen.

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Wie kommt man denn nun an Ideen, die eine Stadt lebenswerter und auch liebenswerter gestalten können? Ganz einfach: Man fragt die, die es betrifft, die Mitbürger. Also wurde unter Anleitung des Regionalmanagers und Spieleentwicklers Georg Pohl auf Spielbrettern, die einen Stadtgrundriss zeigten, der Fantasie freien Lauf gelassen. So entwickelten die Altenburger gemeinsam und spielerisch Vorstellungen zur Gestaltung ihres städtischen Lebensraumes und aus denen lassen sich ganz konkrete Bedürfnisse und Ansprüche ableiten. »Die so gesammelten Ideen wurden in Handlungsfelder eingeteilt und werden nun bis Ende 2021 weiterentwickelt. Sie dienen als thematische Grundlage, auf der Projektfördergelder ab der zweiten Jahreshälfte dieses Jahres durch Bürgerinnen und Bürger beantragbar sind.« Es geht also um konkret Umsetzbares.

Eine weitere Ideenbörse initiierte man unter dem Hashtag #selbermachen. Aufgerufen waren alle Altenburger, die mit einer »mega Idee« ihre Stadt bereichern wollten und denen es an finanzieller Unterstützung mangelte. Mittels Onlinevoting entschieden die Mitbürger dann, welche sechs der 25 eingereichten Projekte umgesetzt werden. Unter anderem entstehen nun ein »Mobiles Spielecafé«, das »Grüne Klassenzimmer Kosma« und ein »Künstler-und Atelierhaus«. Aber selbstverständlich lassen sich die Stadtmenschen immer wieder neue Themen- und Veranstaltungsformate einfallen, realisieren gemeinsam (sozio)kulturelle Angebote und versuchen mit ihrer eigenen Begeisterung andere Altenburger anzustecken. So trifft man sich eigentlich jeden ersten Mittwoch im Monat im Open Lab zum Festival- & Projektstammtisch, um beispielsweise die Einzelprojekte für das große Stadtmenschenfestival weiter zu entwickeln und zu koordinieren. Dass die zweite Ausgabe des Stadtmenschenfestivals nun doch nicht wie geplant stattfinden kann, bedeutet nicht, dass es nicht weitergeht, gibt sich Anja Fehre kämpferisch. Einzelne Aktionen plane man bereits für den Frühherbst und auch auf das große Festival-Spektakel werden die Stadtmenschen nicht verzichten, schließlich geht es um die persönliche Begegnung. Wann genau das sein wird, wissen die Initiatoren derzeit freilich nicht, werden aber zeitnah in den sozialen Medien drüber informieren. Fest hingegen steht das Motto und das lautet #machen - mit Ideen, Kreativität, Musik und Lebensfreude. Text JoKri Fotos Jens Paul Taubert Info www.stadtmensch-altenburg.org

Spielerisch gestalten li.o.: An vier Spieltischen an unterschiedlichen Orten in Altenburg wurde gespielt und so fleißig Ideen gesammelt.

Keine Angst vor »kreativen«Spuren li.u.: Gemeinschaftliches Gestalten, generationenübergreifend. Foto Anja Fehre

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P e t e r At k i n s : V o m F o t o g r a f z u m Sammler stylisher Young-& Oldtimer

Als Fotograf machte er sich über die Jahre einen Namen. Heute agiert Peter Atkins mehr vor als hinter der Kamera. Als Youtuber sammelt er regelmäßig eine stetig wachsende Fangemeinde vor den Bildschirmen.

P

eter Atkins ist das, was man mit gutem Gewissen einen Allrounder nennen kann. Ursprünglich im Vertrieb einer Versicherung tätig, nutzt er die Gunst der Stunde, um sich im Zuge der Digitalisierung als Fotograf selbstständig zu machen. Mit durchschlagendem Erfolg. Kaum ein anderer deutscher Fotograf listet bis heute mehr Bildmaterial auf Fotolia und Co als der Münchner. Trotz oder vielleicht wegen des eigenen, gutlaufenden Fotostudios im Münchner Edelstadtbezirk Bogenhausen wurde ihm die Luft in der Metropole irgendwann einfach zu dick und er zieht ins schöne Chiemgau. Hier gibt es von allem mehr, mehr Grün, mehr Platz und mehr Raum für Kreativität. Zeitgleich gingen jedoch die Umsätze in der Fotografie speziell über Bildagenturen zurück. »Man konnte immer noch gut davon leben, aber natürlich, die goldenen Zeiten wie 2012 waren vorbei«, erzählt er. Sein Faible für sogenannte Youngtimer, sprich ältere Fahrzeuge, die als Liebhaberfahrzeuge genutzt werden, aber noch keine Oldtimer sind, lässt ihn sein handwerkliches Geschick im Bereich Kfz ausloten. Im Speziellen den sterntragenden älteren Karossen gilt dabei seine große Leidenschaft.

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P ete r atki n s


Medienaffin re.: Bis zu fünf Videos pro Woche postet der geschäftstüchtige Oldtimerfan.

Old- & Youngtimer li.: Das Hauptaugenmerk des beliebten Car Channels liegt auf schönen Gebrauchtwagen älteren Baujahrs.

Learning by Doing heißt die Devise und Peter stellt schnell fest, eine gewisse handwerkliche Grundbegabung liegt vor. Übrigens, technisch aufwendige Reparaturen überlässt der Selfmademan nach wie vor den Profis, denen er aber auch dann gern über die erfahrene Schulter schaut. Schließlich gibt es immer etwas zu lernen. Warum also nicht das Vergnügliche mit dem Nützlichen verbinden? Da nur, wer Bock auf das hat, was er tut, auch langfristig glücklich wird, wie Atkins weiß, entsteht mit »Project Cross Type« ein eigener Car Channel auf Youtube. Hier plaudert er über seine mobilen Lieblingsthemen, gibt Aufbereitungs- und Pflegetipps oder philosophiert über aktuelle Themen. Und natürlich stellt er – sehr unterhaltsam - immer wieder seine aktuellen Autoprojekte in den Fokus. Längst ist aus der Passion ein Geschäftsmodell geworden, inklusive eigener Halle/ Schrauberlocation mit genügend Platz für Workshops und Ausstellungsfläche. Denn, nicht selten melden sich die Fans und Zuschauer seines Kanals innerhalb kürzester Zeit nach Upload des Videos mit konkreten Kaufanfragen für das vorgestellte Modell. Allein im letzten Jahr fanden so mehrere Dutzend Autos über Youtube einen neuen Besitzer. Irgendwie auch nachvollziehbar. Informativ und vor allem gechillt, cruised Peter Atkins mit seinem Verkaufsobjekt über die Landstraße. Währenddessen erfährt der Zuschauer alles, was es zum jeweiligen Modell zu wissen gibt, auch eventuelle »Nachteile«, wie ein erhöhter Spritverbrauch, kommen zur Sprache. Man hat das Gefühl umfänglich, kompetent und ehrlich beraten zu sein. Darin liegt wohl auch das Geheimnis seiner stetig wachsenden Fanbase.

Bereits über 10.000 Abonnenten verfolgen die fast täglich erscheinenden neuen Videos. Da kann es kaum verwundern, dass ihm der Platz in seiner Halle im Chiemgau langsam aber sicher ausgeht. Logische Konsequenz, eine weitere Project Cross Type-Location musste her. Fündig wurde der Unternehmer ausgerechnet im schönen Zwickauer Land, konkret in Reichenbach. Hier seien die Immobilienpreise derzeit noch recht günstig und auch die Entfernung ins bayrische Chiemgau mit rund drei Stunden Fahrzeit, natürlich nicht während der »Rushhour«, überschaubar. Selbstverständlich nimmt er seine Fans mit auf die visuelle Erkundungsreise zur Wiege der Automobilindustrie und auch ein Abstecher ins von ihm hochgelobte Zwickauer August-Horch-Museum darf nicht fehlen. Für Atkins also ein idealer Standort auch wenn die rund 350 Quadratmeter umfassende Halle in Stadtkernnähe noch einiger Sanierung bedarf. Auch hier ist Eigeninitiative gefragt, um das mit reichlich Fachwerk ausgestattete »Schmuckstück«, in welchem Platz für ein paar mobile Schmankerl sowie Schulungen und Seminare geschaffen werden soll, auf Linie zu bringen. Mit ein wenig Glück tönt der prominente Autofan dann auch aus dem schönen Vogtland: »Servus, hier ist der Peter!«

Text JoKri Fotos Peter Atkins Info www.youtube.com/c/ProjectCrossTYPE

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Meisterwerk in Frauenhand

die zwei damen vom dach

Zeiten ändern sich - zum Glück. Das gute, alte Handwerk ist in weiten Bereichen längst keine Männerdomäne mehr. Immer mehr Frauen wagen nicht nur den beruflichen Weg in die einstige Männerwelt, sie wollen auch die Verantwortung. Jeder fünfte Handwerksbetrieb in Sachsen ist bereits fest in weiblicher Hand, Tendenz steigend. Dennoch, leicht ist es für die toughen Ladys nicht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen und auch im Jahr 2020 gibt es noch immer Vorbehalte gegenüber weiblichen Handwerkern, wie Redakteurin Beatrix Junghans-Gläser bei ihrem Besuch im erzgebirgischen Thum erfuhr.

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icole Brödner blickt in den weiß-blauen Himmel. Der Mix aus Sonne und Wolken verspricht, dass es heute auf ihren Baustellen läuft. Die 32-Jährige ist Dachdeckermeisterin, genau wie die Mittdreißigerin Gerda Hofmann. Was die zwei Frauen verbindet? Beide pfeifen auf das traditionelle Rollenbild. Beide sind Ausnahmen in einer von Männern dominierten Branche, beide führen ihren eigenen Betrieb. Jede für sich mit jeweils fünf bzw. sechs Mitarbeitern. In Herold, einem Flecken, wo jeder jeden kennt. Keine zwei Kilometer voneinander entfernt. Überhaupt erhärtet sich der Verdacht, dass hier ein Nest von Dachdeckereien sein muss. Allein in und um die Kleinstadt Thum gibt es sechs solcher Gewerke. Woran das liegt?

Nicole Brödner Wohnort: Thum / OT Herold Freizeit: Motorrad fahren, Laufen, Skifahren Typisch: beharrlich und beherzt Was glücklich macht: »Der Moment, wenn du oben auf dem Kirchturm bist. Diese Aussicht belohnt vieles«

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d ie zwei d ame n vom d ach


»Vielleicht sind die Familienbetriebe die Erklärung. Wir sind eine Dachdeckersippe. Uropa, Großonkel, Opa, Vater – alle den gleichen Beruf«, kommentiert Gerda Hofmann meinen Eindruck. Nicole Brödner ergänzt: »Mein Vater hat immer ausgebildet. Einige der Gesellen machten sich selbstständig; manch einer auch in unmittelbarer Nähe. Ich zum Beispiel arbeite jetzt als sechste Generation in dem Handwerk.« Anderthalb Jahrhundert Wissen, das stets von Mann zu Mann bzw. Frau weitergegeben wurde. Die Ausbildung sei nur der Anfang, die Meisterschule das nächste Level. Bis man zu einem Allrounder wird, braucht das Jahre. »Man kommt von den Meisterkursen und hat eigentlich keine Ahnung von Preisgestaltung oder der eigenen Vermarktung«, meint Nicole Brödner. Deshalb nimmt sie ihr Vater peu à peu in die Verantwortung. «Wie viele Minuten bietest du für einen Quadratmeter Dach herunterreißen an? Keine Vorstellung davon. Das Ausmessen, die Angebote, die Arbeitsvorbereitung – haben wir zusammen gemacht. Bis ich sicher war.« Mehr als fünf Jahre dauert das Ganze. Zeitgleich fasst Bernd Brödner den Entschluss, kürzer zu treten und schließt 2013 seinen Betrieb. Die Tochter, die 2007 jüngste Dachdeckermeisterin Deutschlands und Sachsens ist und seit 2009 ihre Ein-Frau-Firma führt, vergrößert sich und wird Chefin seiner Mannschaft.

»Heute ist ein echter Dachdeckertag. Nicht zu warm, nicht zu kalt.«

Gerda Hofmann geht zunächst ganz andere Wege. Nach dem Abschluss der Oberschule wird sie Gestaltungstechnische Assistentin, besteht danach ihr Fachabitur und will in Schneeberg Möbel- und Produktdesign studieren. Ein Wartejahr macht ihrem Wunsch einen Strich durch die Rechnung. »Alles, aber keine Zwangspause. Ich werfe alles über den Haufen, mach‘ jetzt etwas ganz Verrücktes und werde Dachdeckerin«, konfrontiert sie ihre Eltern. Logisch, dass deren Reaktion zunächst verhalten ausfällt. Mit dem Wissen, was auf sie zukommt, wächst sie über sich selbst hinaus und zieht ihren Entschluss durch. »Die Lehre bei meinem Vater war hart, sehr hart. Egal, wie heiß oder frostig es draußen war, es gab kein Pardon. Ich musste selbst bei minus 15 Grad aufs Dach. Das hat mich angestachelt, meinen Ehrgeiz geweckt.« Sie misst sich auch außerhalb des elterlichen Betriebes, nimmt als 23-jährige Gesellin 2007 am Landesleistungsvergleich der Dachdecker in Bad Schlema teil und gewinnt. Als Erstplatzierte reist sie zum Bundesausscheid nach Karlsruhe und ist erneut die einzige Frau unter Männern. Ihre Arbeitsprobe entspricht dem Niveau einer Meisterprüfung: Einlatten und Decken einer Dachfläche mit Grat und Kehle einer Biberschwanz-Doppeldeckung. In dieser Aufgabe zeigt sie sich, den Eltern und der Jury, dass sie die Dachdeckerei von der Pike auf gelernt hat.

Gerda Hoffmann Wohnort: Thum / OT Herold Freizeit: Hundesport (Rauhaardackel Fritz und Lotte, Dobermann Mila), in die Schwamme gehen Typisch: ambitioniert und anpackend Was glücklich macht: »Das Feuer machen im gusseisernen Ofen im Büro. Die gemütliche Wärme, das Knistern von Holz.«

Rückhalt in der Familie Es ist alles eine Frage der Organisation.

hinter jeder starken frau steht eine starke frau Nicole Brödner und Gerda Hofmann sind der Beweis dafür, dass sich im Handwerk einiges wandelt. Das bestätigen die sächsischen Handwerkskammern. Seit ca. 20 Jahren beobachten sie die Tendenz, dass zunehmend mehr Frauen Alleininhaberinnen von Betrieben sind. Im Kammerbezirk Chemnitz gibt es 17.928 Handwerks-Einzelunternehmen. Mehr als 22 Prozent davon werden von weiblicher Hand geführt. 1999 waren es hingegen nur 16 Prozent. Es gibt noch einen Fakt, der überrascht: Das Erzgebirge hat die meisten Handwerksbetriebe und damit die größte Handwerksdichte Sachsens. In diesem Kontext bricht die Generation der beiden mit Klischees. »Dieses Schubladendenken Mann/Frau ist kompletter Blödsinn. Es ist so etwas von egal. Hauptsache, wir machen gute Arbeit.« Darin sind sich beide einig, obwohl sie immer noch gegen Rollenbilder anrennen. »Habt ihr heute den Lehrling mit?«, lautet einer der wohl nervigsten Sätze. Mittlerweile perlen solche Sprüche ab, doch der Spagat zwischen Beruf und Familie bleibt. Er gelingt ihnen, weil sie genau definiert haben, was ihnen wichtig ist. Erst kommt der Betrieb, dann Kind und Partner. »Ohne meine Eltern im Hintergrund würde der Laden nicht laufen. Dreiviertel sechs am Morgen sitzt der Kleine mit uns am Esstisch. Angezogen, Frühstück fertig. Tippi toppi. Zum Glück ist er kein Langschläfer, denn bei Brödners fängt der Tag um sechs Uhr an: Lager aufschließen, Arbeiter einteilen, los geht‘s. Nachmittags um drei hole ich ihn dann ab.« Bei Hofmanns läuft es eher umgekehrt. Der Partner übernimmt die »Frühschicht«; weist die Mitarbeiter ein. Denn der frühe Morgen gehört Mutter und Tochter, der Rest des Tages dann der Firma. »Wenn die Männer von der Baustelle kommen, frage ich nach dem Stand der Dinge, kläre den Ablauf für den nächsten Tag und dann verschwinde ich bis abends im Büro«, beschreibt Gerda Hofmann ihren Arbeitsalltag. Ein weiterer Fixpunkt ist die gemeinsame Mittagspause. »Meine Oma Ursula kocht jeden Tag. Das lässt sie sich mit ihren 86 Jahren nicht nehmen. Ohne ihre Hilfe hätte ich es wirklich schwer gehabt. Mein Baby wurde tagaus, tagein in der Kinderkutsch‘ ausgefahren. Ja, sie hielt das Ganze zusammen.« Gerda Hofmann und Nicole Brödner schätzen das Rückenstärken von Großmutter und Mutter, die im Hintergrund Wesentliches leisten. Sei es das Wäscheabnehmen, das Lieblingsessen (Schwemmklößchensuppe bzw. Spaghetti Bolognese) zur Mittagspause auftischen, das Zuhören, Aufmuntern und Einspringen bei Fieber und Co. Dafür krempeln sie die Ärmel hoch, steigen fremden Leuten aufs Dach, klettern auf Gerüste und Firste, trotzen Schmuddelwetter und Hitze, schippen Schneemassen, köpfen meterlange Eiszapfen, kommen zeitlich vom Regen in die Traufe. Sie motivieren, entscheiden und organisieren, streiten und schlichten. Sie sind darauf stolz wie Bolle – als Chefin, Mutter, Tochter und Partnerin. Text Beatrix Junghans-Gläser Fotos Désirée Scheffel 05 20

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Naturmarkt im WasserschloSS Klaffenbach Foto Kristin Schmidt | Info www.c3-chemnitz.de

Auf eine Vielfalt heimischer Erzeugnisse setzt auch in diesem Jahr der Naturmarkt im Wasserschloss Klaffenbach. Rund 100 Direktvermarkter und Handwerker der Region präsentieren und verkaufen am 1. Mai von 10 bis 17 Uhr frische und hochwertige Produkte aus umweltgerechter Landwirtschaft, ökologischem Anbau und traditionellem Handwerk. Dabei bietet der Markt ein umfangreiches Angebot an heimischen und exotischen Pflanzen, Kräutern, Vogel- und Insektenhäusern für jeden Geschmack für Garten, Terrasse, Balkon, aber natürlich auch für die eigenen vier Wände. Zahlreiche kulinarische Spezialitäten, darunter frischer Fisch aus dem Räucherofen, fruchtig-frische Marmeladen, Wild, Honig aus der Region, würziger Käse und vieles andere mehr laden zum Schlemmen und Probieren ein. Handwerkliche Produkte aus Keramik, Filz, Holz, Schmuck und Bekleidung ergänzen das Angebot. Darüber hinaus können Groß und Klein auch selbst kreativ werden und unter fachkundiger Anleitung hübsche Keramiken und frühlingshafte Dekorationen aus Naturmaterialien gestalten. Etwaige Änderungen aufgrund der Corona-Pandemie sind vorbehalten. Aktuelle Informationen finden Sie auf der Homepage.

Gregor Meyle & Band: Clubtour 2020 Foto Veranstalter | Info www.c3-chemnitz.de

Es bleibt spannend rund um den Mann mit Gitarre, Brille und Hut. Die Sommerkonzerte mit großen Teilen der »Sing meinen Song-Band« und einigen weiteren Champions-League-Musikern haben ja seit vielen Jahren Tradition. Der Herbst 2020 bringt außerdem wieder viel neue Musik – zum Beispiel live eine Vorschau auf das Album, welches dann erschienen sein soll. Neue TV-Formate sind ebenso in Planung wie weitere Folgen der »Song Suite«, einer eigenen YouTube-Sendung, für die Gregor in Folge 1 mit Jamie Cullum gleich eines seiner Idole getroffen hat. Auf den besten Bühnen Deutschlands, darunter auch das Gastspiel am 6. November in der Stadthalle Chemnitz, dürfen natürlich auch altbekannte Klassiker wie »Niemand« oder »Keine ist wie du« nicht fehlen. Es gibt große Emotione von einem, der mit offenen Augen durch die Musikwelt geht und sich stets inspirieren lässt, ganz persönliche, neue Lieder zu erschaffen. TICKE T

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Zwickau hält zusammen – Das Händlerportal Foto Stadt Zwickau | Info www.haendlerportal.zwickau.de

Welche Geschäfte sind aktuell in Zwickau geöffnet? Wer bietet einen Bestell- und Lieferservice an? Welche Händler, Dienstleister und Gastronomen sorgen für zusätzliche Serviceangebote während der Corona-Krise? Bereits vor Ostern startete die Stadtverwaltung das neue Händlerportal. Und schon am ersten Wochenende trugen sich rund 100 Gastronomen, Einzelhändler und Dienstleister ein. Für alle, die auf der Suche nach Liefer- und Serviceangeboten sind, ist damit das Portal zu einer zentralen Anlaufstelle im Internet geworden. Die Branchenvielfalt reicht von Apotheken, Buch- und Blumenhandel über Lebensmitteleinzelhandel und Restaurants bis hin zur Wäscherei. Nutzer können sich die komplette Liste der Einträge anzeigen lassen oder Kategorien auswählen, wie Gastronomie oder Lebensmittel. Außerdem besteht die Möglichkeit, Filter zu nutzen, um Liefer- oder Abholangebote anzeigen zu lassen. Zwickauer, die das Händlerportal und dann die Angebote der Firmen nutzen, unterstützen damit heimische Unternehmen, die es in der Zeit der Corona-Pandemie besonders schwer haben. Unterstützen auch Sie die Zwickauer Unternehmen. Zeigen Sie, dass Zwickau zusammenhält!

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Der Weg zu einer besseren Welt beginnt vor der Haustür: Volksbank Chemnitz eG als verlässlicher Partner in der Region Foto Volksbank Chemnitz eG | Info www.volksbank-chemnitz.de

Globale Ereignisse wie Finanzkrise, schwelende Konflikte, der Klimawandel oder die aktuelle Coronavirus-Krise hinterlassen ein Gefühl von Unsicherheit und Hilflosigkeit bei den meisten Menschen. Statt zu verzweifeln, machen viele Leute aber genau das Gegenteil: Mit dem positiven Wunsch etwas zu verändern, packen sie mit an und übernehmen Verantwortung. Sie besinnen sich auf das, was nah ist: die eigene Umgebung, die Mitmenschen, die Gemeinschaft und die Region, in der sie leben. Sie leben damit genau das, was die Volksbanken Raiffeisenbanken seit ihrer Gründung verkörpern: die genossenschaftliche Idee des »Einer für alle, alle für einen«, die ihre tägliche Arbeit bis heute prägt.

»Morgen kann kommen. Wir machen den Weg frei.« – unter diesem Motto steht die Volksbank Chemnitz eG als »Bank der Zuversicht« und enger Partner an der Seite ihrer Mitglieder, Kunden und Geschäftspartner. Das Geschäftsmodell der Regionalbank beruht dabei seit über 150 Jahren auf Säulen wie Stärke der Gemeinschaft, Hilfe zur Selbsthilfe, Vertrauen und Verantwortung, Regionalität und Nähe zum Menschen vor Ort. »Genau diese hochaktuellen Werte vertreten wir als genossenschaftlicher Finanzdienstleister in der Region, in der wir uns darüber hinaus aktiv gesellschaftlich engagieren und einbringen«, unterstreicht Gunnar Bertram, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Chemnitz. »Die Verbindung eines modernen Portfolios mit modernen und dennoch gewachsenen Werten, wie der genossenschaftlichen Idee und der Nähe zu den Menschen, ist in unserem Geschäftsfeld einzigartig. Sie macht die Volksbanken Raiffeisenbanken zu den modernsten Banken, die diese beiden Welten zusammenbringen und damit die aktuellen Bedürfnisse der Gesellschaft beantworten«, so Gunnar Bertram. »Wir kennen bei allen digitalen Möglichkeiten unsere Kunden und Unternehmer vor Ort auch persönlich«, fährt der Vorstandsvorsitzende fort. »Gemeinsam mit ihnen sprechen wir über ihre persönliche Situation und beraten zu individuell passenden Lösungen.« So trägt die Volksbank Chemnitz dazu bei, die Zukunft positiv und optimistisch zu gestalten – als Partner vor Ort, mit dem man voller Zuversicht nach vorn blickt.

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schriftkunst im wasserschloss klaffenbach

Frontm3n – »Up close« Tour 2020

Foto Christiane Kleinhempel | Info www.wasserschloss-klaffenbach.de

Foto Frontm3n | Info www.alter-gasometer.de

Peter Howarth, Mick Wilson und Pete Lincoln sind: Frontm3n! Bekannt wurden die drei charmanten Engländer unter anderem als Sänger der Hollies, 10cc, Sweet oder Sailor. Genau genommen ließe sich das Trio durchaus als Supergroup bezeichnen, es ist fast so, als hätten sich Paul McCartney, Jimmy Page und David Crosby zum Trio vereint. Immerhin ist oder war jeder von ihnen Sänger einer Band, die es bis in die höchsten Pop- und Rocksphären schaffte. Das jeweilige Songmaterial der Bands ist total unterschiedlich. Spielt man die Songs allerdings akustisch und kommen Freundschaft, Enthusiasmus und Liebe zur Musik dazu, dann hört sich das Ergebnis so an, als sei alles an ein und demselben Platz entstanden. Da sind drei Gitarren und drei Stimmen, zusammen klingt das wie zwei Stunden mit einer dieser Radiostationen aus den Goldenen Zeiten. Frontm3n spielen am Samstag den 26. September im Alten Gasometer in Zwickau. Stimmung ist bei dieser Kombo auf jeden Fall garantiert!

Das Zeichnen und Zeichensetzen ist so alt wie die Menschheit. Dieser erste und zugleich kreative Akt ist Teil unserer kollektiven Kultur, Teil von dem, was Menschen ausmacht. Rund um die Kunst der Zeichen dreht sich alles in der neuen Ausstellung im Wasserschloss Klaffenbach mit dem Titel »Schriftkunst«. Die Kalligraphin und Kuratorin der Ausstellung Christiane Kleinhempel führt ihre Besucher in die Kunst der Schrift und Zeichen ein und präsentiert spannende Werke aus ihrer Arbeit der vergangenen Jahre als Schriftkünstlerin. Dabei spielt sie mit Zeichen, Zeichensystemen und verschiedenen Sprachen und schafft phantastische Bildwelten. Aus Linien, Linienbündeln und Graphismen entstehen Darstellungen von Wäldern, Seenlandschaften bis hin zu Phantasiewesen und eröffnen dem Betrachter unendliche Möglichkeiten der Assoziation. Zeitlose, ästhetische Arbeiten mit einer vielfältigen Formsprache können bis zum 5. Juli 2020 in den Räumen des Wasserschlosses Klaffenbach bestaunt werden.

Corona im Erzgebirge - Initiativen mit hERZ, die Mut machen Foto RM Erzgebirge | Info www.erzgebirge-gedachtgemacht.de

Was machen die Erzgebirger seit jeher, wenn es mal nicht so läuft? Richtig! Sie schnallen den Gürtel enger. Aber was viel wichtiger ist: sie rücken noch enger zusammen, basteln aus dem Nichts findige Ideen und denken einmal mehr lokal oder regional. Private und kommunale Initiativen in der Region zeigen aktuell wie es geht, aus Krisen das Beste zu machen und dort zu helfen, wo es dringend notwendig ist. Zahlreiche Händler, Gastronomen, Dienstleister, Kommunen und private Initiativen haben ihre Angebote quasi von heute auf morgen neu gedacht, um weiterhin für ihre Kunden da zu sein. Sie agieren teils auf völlig neuem Terrain – sei es durch Online-Shops, Lieferdienst und Abholservice bis hin zu Nachbarschaftshilfen. Einen strukturierten Überblick gibt es auf der digitalen Ladenstraße www.erzgebirge-gedachtgemacht.de/gemeinsam, auf der viele zumeist lokale Ideen übersichtlich strukturiert abrufbar sind. Quasi als hERZgemachte, mutmachende Einkaufshilfe für die ganze Region.

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Festivalglanz im Gold der Zwanziger in bad elster Foto Veranstalter | Info www.chursaechsische.de

Es sind bekanntlich schwierige Zeiten, auch für die Event-, Kultur und Veranstaltungsbranche, doch die Zukunft beginnt jetzt! In der Kultur- und Festspielstadt Bad Elster wird daher gerade die neue Spielzeit 2020/2021 entwickelt, die dann hoffentlich im September mit den 20. Chursächsischen Festspielen eröffnet werden kann. Die 20. Geburtstagsausgabe der Elsteraner Festspiele widmet sich ab dem 4. September den »Goldenen Zwanzigern«, gewissermaßen als Mut machendes, bunt-kreatives Sinnbild der Zuversicht beim Einstieg in eine wieder auflebende Blütezeit der Kunst und Kultur nach der Corona-Krise. Höhepunkte des vielstimmigen Festivalprogramms sind die festlichen Symphoniekonzerte der Chursächsischen Philharmonie mit Blick auf das Festspiel-Jubiläum (4. 9.) und Ludwig van Beethoven (3. 10.). Dazu beehren wieder renommierte Stars die Bühne Bad Elsters: So stehen Auftritte des aus der Erfolgsserie »Babylon Berlin« bekannten Moka Efti Orchesters (13. 9.), eine Stummfilmsinfonie zum Kinoklassiker »Metropolis« (12. 9.), die neue Theatershow von Wladimir Kaminer (18. 9.) oder ein Wiedersehen mit den Kultmarionetten Spejbl & Hurvínek (27. 9.) auf dem Programm. TICKE T

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CHRIS GONZ »


M i t d e n s ta r s a u f d u u n d d u

Wenn Fettes Brot einen aus dem Graben vor der Bühne rausholen, um mit ihm Backstage zu feiern und versuchen ihn Stefanie von Silbermond vorzustellen, die aber nur abwinkt, weil man eh schon länger befreundet ist. Und die Sportfreunde Stiller ein bisschen aufgeregt sind, weil sie wissen, wen man alles schon vor der Linse hatte und erst mal zum gemeinsamen Flippern einladen, dann ist es wahrscheinlich so, dass man es mit einem von Deutschlands erfolgreichsten und angesagtesten Fotografen zu tun hat.

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ir treffen den sympathischen Vogtländer im Atelier in seiner Heimatstadt Plauen. Aber natürlich geht es nicht ohne einen Kaffee und deshalb führt uns der gemeinsame Weg zunächst in eine nahe gelegene Bäckerei. Eine Begrüßung hier, einen kleinen Plausch da, Zeit spielt eine untergeordnete Rolle. »Hier kennt jeder jeden«, lacht er. »Das mag ich so, das hast Du in Berlin natürlich nicht.« Richtig, wenn er nicht gerade irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs ist, verbringt Chris Gonz die Hälfte seiner Zeit unterdessen in Berlin, erst am Abend vorher ist er aus der Hauptstadt zurückgekehrt. »Ich hatte ein paar Shootings gehabt für Projekte wie das Kabarett-Theater Distel im Admiralspalast, da mache ich jetzt seit zwei Jahren die Kampagnen- und Pressefotos und auf der Fashionweek war ich zu einer Show eingeladen, wo auch wieder ganz viel Trubel um Germany´s Next Topmodel herrschte, weil die Show nach wie vor sehr angesagt ist«, erzählt er, während wir zurück zum Studio spazieren. Werden wir ihn dann »dort« als Challenge Fotograf wiedersehen? »Das weiß ich nicht«, erwidert er lachend. »Allerdings weiß ich auch nicht, ob das anstrebenswert ist.« O.K. Themenwechsel. Tatsächlich habe sich eine der Teilnehmerinnen, nämlich die Malin gemeldet und gefragt, ob er nicht ein paar Fotos von ihr machen könnte. »Und da sie auch Musikerin ist, habe ich gesagt, o.k. komm, wir machen ein paar Bilder.«

Doch nicht jeder im großen Show-BIZ lässt sich gern ablichten. Manche entwickeln sogar eine gewisse Scheu, weiß der Fotokünstler. Dennoch, aktuelle Fotos werden gebraucht, sei es für ein neues Album »oder was auch immer. Die Leute wollen einfach wissen, wie jemand aussieht.« Da braucht es Feingefühl und eine gewisse Art mit Menschen umzugehen, damit sie sich wohlfühlen und Vertrauen schenken. Nicht selten wird er genau deshalb gebucht. Es ist seine Unbeschwertheit, die es schafft, die Angst vor dem Fotografiertwerden zu nehmen. Für ihn ganz normal, denn »es ist mir lieber, wenn derjenige sich nicht verstellt.« Also sind ihm interessante Gesichter lieber als schöne? »Na ja, das auf jeden Fall.

Früh übt sich re.: Zum Schulanfang gab es die erste eigene Kamera

Aber wo fängt denn Schönheit überhaupt an und wo endet sie, das ist ein sehr breites Spektrum. Und wenn man mal davon weggeht, ist es für mich immer erst mal wichtiger, dass sich die Person wohlfühlt, denn dann entsteht erfahrungsgemäß auch etwas Schönes. Egal welchen Alters oder in welcher Position die Person gerade steht.«

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Allzeit bereit li.mi.: Auch privat hat Chris Gonz die Kamera immer parat.

Up to New York li.u.: Die junge Sopranistin Hanna Elisabeth Müller begleitet der Fotograf bereits seit Beginn ihrer internationalen Karriere.

Viel Zeit bleibe während der Shootings leider selten. Es gibt eine gewisse Vorbereitungszeit, man trinkt kurz einen Kaffee und dann fängt man eigentlich schon an, weil entweder Model oder eben der Fotograf zum nächsten Termin müssen. Oft würden dann teilweise Fotos ausgewählt, die aus Chris Gonz´ Sicht nicht unbedingt in der Auswahl sein müssten, schmunzelt er augenzwinkernd. Aber die Auswahl trifft oft das Management, selten der Fotografierte selbst »und manchmal einfach jemand anderer, der auch noch dazwischenquatschen will. Ich frag dann oft noch mal an, ob wir nicht noch dieses oder jenes Bild freigeben können, für mich, für meine Webseite. Das wird auch meistens akzeptiert. Interessanterweise passiert es dann schon oft, wenn ich die Person zum zweiten Mal porträtiere und ich sage, ›Guck mal hier, dass hast du dir damals gar nicht ausgewählt.‹ Dann heißt es: ›Och, das ist aber toll.‹« Oft braucht es eben Zeit hineinzuwachsen in diese künstlerische Draufsicht, der eine gewisse Distanz innewohnt, die manchmal etwas hervorbringt, was man selbst vielleicht nicht sehen kann. Sei es, weil man sich jeden Tag betrachtet oder aber weil man mit einem vorgegebenen äußeren Eindruck aufwächst. Gerade wenn man Künstler schon ein paar Mal getroffen hat, entwickelt sich auch so etwas wie eine Verbindung. »Eine schöne Geschichte war zum Beispiel mit Johannes Oerding bei unserer letzten Aktion in der Nähe vom Berliner Funkhaus. Ich hatte die alte Feuerwache als Location bekommen und wusste auch, dass es sich um eine ›Baustelle‹ handelt. Ich komm dort also an und es war so eine richtige Baustelle, ich konnte nicht mal mein Equipment irgendwo abstellen. Ich geh wieder raus und denke, ›Mist was machstn jetzt?‹, als plötzlich auch schon der große schwarze Mercedes mit Oerding und seinem Manager, extra aus Hamburg, angerollt kommt. Ich so: ›Johannes pass mal auf, du wirst danach nicht so aussehen wie jetzt.‹ Für ihn kein Problem. Am Ende haben wir so coole Sachen gemacht, das Licht hat perfekt gepasst, wir sind aufs Dach geklettert etc. Zwei Wochen später rief das Management an und meinte, die Fotos möchten wir gern auch als Pressefotos nutzen. Das ist natürlich ideal. Allerdings muss man schon sagen, es ist nicht jeder so unkompliziert wie er.«

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CHRIS GONZ »


Tatsächlich gebe es einige, die schon vorab sagen, sie wollen beispielsweise nur mit weichem Licht fotografiert werden oder sie »geben gewisse Parameter einfach vor, beispielsweise Teleobjektiv ab 70 mm Brennweite und nicht zu nah dran.« Bedeutet das, dass man weniger Falten sieht? »Das denken die«, lacht er lauthals. »Der Auftrittswinkel vom Licht ist entscheidend und wenn da irgendwo eine Falte ist, und ich mach den Winkel zu groß, dann gibt es da sogar Schatten, wenn ich das will.« In seiner Kreativität eingeschränkt fühlt sich der 42-Jährige dennoch nicht. Der Charmeur weiß, wie er die Klienten lenkt und am Ende zumeist doch das Bild bekommt, das er sich vorgestellt hat. Natürlich kennt er ja die meisten seiner »Modelle« vorher zumindest von Bildern. Ein Set ist dabei immer eine Mischung aus Vorbereitung und Spontaneität. Man könne als Fotograf nicht alles vorausplanen. Es gibt einen Termin, eine Uhrzeit und einen Ort. Spielt dann das Wetter beispielsweise nicht mit, muss man schnell reagieren. »Letztens, bei Max Herre zum Beispiel, wollte ich, ohne vorher zu wissen, was er anhaben würde, das Bild auf diesem grün-türkisen Samtsessel machen. Wäre er jetzt, was weiß ich, mit was farblich Ähnlichem oder blauen angekommen, hätte ich das komplette Set verwerfen müssen. Allerdings hatten wir nur zwanzig Minuten Zeit für den Termin. Dann kam er mit in dunklem Denim um die Ecke – das war perfekt.« Ein wenig Glück gehört also manchmal auch dazu.

Kam im perfekten Outfit Max Herre beim Shooting

Kam im perfekten Outfit Max Herre beim Shooting

Kam im perfekten Outfit Max Herre beim Shooting

Mit vollem Körpereinsatz li.u.: Ob am Boden oder auf der Tragfläche eines Flugzeuges, für das perfekte Foto braucht es nicht nur den rechten Blick.

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Kurz und knackig gefragt KOMPASS: Erste Kamera? Chris Gonz: Zum Schulanfang bekommen.

Wie viele Kameras? 150 Stück. Ich habe mich mit meinen sechs Jahren, als ich in die Schule kam, nicht fürs Bild interessiert. Es ging nur um die Technik. Ich habe die Dinger auseinandergenommen, hab sie repariert. Später kamen dann Lehrer vorbei, sagten: ›Schau mal, das Ding ist kaputt, du sammelst die doch. Viel Spaß.‹ Am nächsten Tag kam ich mit der Kamera rein und hab gesagt: ›Schau mal, funktioniert wieder.‹ Und so wurden das immer mehr und mehr. Für das Bild selbst habe ich mich erst mit der Arbeit bei der Schülerzeitschrift ›Tekst‹ angefangen zu interessieren, da gab es eine Fotostory. Da war ich irgendwas um die 14, 15 Jahre.

Kleine Schrulligkeit? Fotofachgeschäfte. Irgendwann bin ich mit meiner Familie nach Berlin gefahren, weil es dort einen Secondhandladen gab. Mein Bruder und meine Mutter mussten sich dann trennen, weil ich so vernarrt war, dass ich in dem Laden stand und dachte, du hast genau 30 Mark- was kauf ich. Kauf ich etwas Kaputtes und reparier es … oder, oder … Letztens war ich in Prag, da gibt es gleich zwei dieser Läden nebeneinander. Eine schönere Sehenswürdigkeit gibt es für mich nicht. Ich blende dann alles andere aus.

Analog oder digital? Am liebsten würde ich alles »analog« fotografieren, das ist allerdings schon aus Zeit- und Kostengründen gar nicht mehr machbar. Bei einer Werbeproduktion heute, schauen alle sofort mit »rein« und am liebsten würden sie die Bilder sofort auf ihr Handy haben und dann hier sitzen und rumswitchen. Das ist zwar möglich, aber da hört es bei mir dann auch auf, das ist ja noch nicht das Endprodukt. Und am Ende des Tages würden sowieso sämtliche analogen Fotos hochauflösend eingescannt und so digitalisiert werden.

Photoshop oder nicht? Grundsätzlich gilt: Photoshop muss sein. Schon immer, seit Beginn der Fotografie wurden Bilder nachbearbeitet. Doch es gibt Unterschiede: In der Porträtfotografie beispielsweise werden wirklich nur ganz kleine Sachen gemacht, da geht es um Natürlichkeit, wir arbeiten ja auch ein Stück weit retrospektiv. Werbefotografie ist dann aber noch mal ein ganz anderes Genre. »Man muss sich vorstellen, dass Werbung jeweils eine komplette Produktion ist. Von der Idee bis zur Umsetzung und hin zum Druck, das muss alles aus einem Guss sein. Die Werbung muss in jeder Zeitschrift dieselbe Farbe haben, wie auch auf den Citylights und im Fernsehen. Man muss wissen, eine Werbung ist eigentlich nicht realitätsnah.

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»Das kann man sich fast vorstellen wie der Vergleich zwischen klassischer Musik und Filmmusik. Wenn jetzt ein Werk von Mozart gespielt wird, dann wird der Dirigent auch ein paar wenige Sachen ›anpassen‹, hier ein bisschen lauter, da der Akustik angepasst oder man hat nur 17 Streicher anstatt 25 zur Verfügung. Doch zum Schluss wird es immer als das Werk Mozarts erkennbar sein und danach klingen. Und bei einer Filmmusik ist alles auf die visuelle Wahrnehmung ausgerichtet, es muss perfekt sein in akustischer wie visueller Hinsicht. Das ist also auch eine Frage der Gefälligkeit.« Chris Gonz


wincent weiss

11.07. ZWICKAU • FREILICHTBÜHNE

OPEN AIR!

Tokio Hotel? Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viel Spaß wir hatten. Wir kamen rein und ich habe natürlich – wie immer - irgendeinen Spruch gebracht, ich weiß gar nicht mehr, was es war. Und da tönt es schon von hinten ›Yeah, ´n Ossi, geil!‹ Es war also ein absolutes Fest für die Kamera. Und ein Bild aus dieser Session wurde sogar von mehreren Kritikern als extrem gut bewertet.

Ausgleich und Freizeit? »Zu wenig. Aber ohne Trubel geht es auch dann nicht. Seit elf Jahren bereits helfe ich Freunden beim jährlichen Weihnachtsmarkt in Chicago.« Für Gonz eine Art Ausgleich zum täglichen Wahnsinn. Nach getaner Arbeit zieht er mit seiner Kamera los, um die architektonischen Besonderheiten der Megacity zu bannen. »Da geht mir niemand auf den Geist, ich fahr dann 56 Stationen mit dem Bus irgendwo raus - bin immer noch auf derselben Straße, aber in einem gänzlich anderen Gebiet von Chicago und da streif ich dann herum und fotografiere. Das entspannt mich total.«

Nächste Projekte? Shootings für RedBull Sports, McFit und über Ostern war ich für Edelziege wieder in der Mongolei unterwegs. Und natürlich immer aktuell fürs Schall-Magazin. Nachdem sich ja das Who´s Who vor Deiner Kamera »rekelt«, gibt es da eigentlich noch jemanden, den du unglaublich gerne mal fotografieren möchtest? »Unbedingt. Dave Gahan von Depeche Mode hat es noch immer nicht geschafft«, lacht er. »Ich habe sogar schon mal davon geträumt, aber ich denke, die Distanz zu so einem Weltstar ist wohl doch noch ein bisschen zu groß. Aber das habe ich noch vor einem Jahr auch von anderen Sachen gedacht. Wenn das eines Tages eintreten sollte, dann weiß ich schon ganz genau, was ich mit ihm machen würde.« Was und wann auch immer es wird, wir haben auf jeden Fall, bereits einen Abzug vorab geordert.

Text JoKri

alligatoah

04.07. DRESDEN • FILMNÄCHTE AM ELBUFER OAIPER!N 01.08. ERFURT • KULTURBÜHNE AM WASSERTURM OAIPER!N

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Fotos Chris Gonz Info www.chris-gonz.de

VON WEGEN LISBETH

12.09. DRESDEN • JUNGE GARDE

« CHRIS GONZ

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22.08. DRESDEN • JUNGE GARDE

ALLE INFOS & TICKETS UNTER WWW.LANDSTREICHER-KONZERTE.DE

OPEN AIR!

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»unser sandmännchen«

Das Theater Plauen-Zwickau zeigt sich erfinderisch und eröffnet die digitale Bühne! Dabei werden Videos der Ensemblemitglieder auf den Social Media Kanälen gezeigt. Aufgrund der aktuellen Beschränkungen während der Corona-Krise können die DarstellerInnen zwar gerade nicht mehr live auf der Bühne für das Publikum da sein, aber das Theater ist trotzdem präsent und tritt seit Mitte März digital auf seinen Social Media Kanälen Youtube, Facebook und Instagram auf. Die Ensemblemitglieder aller Sparten produzieren hierfür kleine, unter den eingeschränkten Bedingungen zuhause gedrehte Clips, die dann veröffentlicht und kostenfrei angesehen werden können. Daneben gibt es größere Projekte, z. B. eine Einspielung von Händels Hymne Zadok the Priest, an der das komplette Orchester und alle SängerInnen beteiligt sind, und bei der 80 einzelne Stimmen zu einer Gesamtaufnahme zusammengeschnitten wurden. Auch in einem anderen Punkt zeigt sich die Belegschaft übrigens äußerst kreativ: Da ebenfalls die Proben am Theater ausgesetzt wurden, weil der notwendige Abstand dabei nicht eingehalten werden kann, choreografiert Ballett-Chefin Annett Göhre Die vier Jahreszeiten derzeit in Videokonferenzen mit ihren Tänzerinnen und Tänzern zu Hause. Wie das geht - auch das findet man in einem Video auf dem Youtube-Kanal TheaterPlauenZwickau.

Foto Gisela Konang // rbb media

Digitales Theater

Foto Hans-Joachim Konang // rbb media

deutschlands beliebter tv-star

Wo verstreut das Sandmännchen jeden Abend seinen Traumsand? Richtig: in Millionen von Kinderzimmern in ganz Deutschland. Tagsüber ist einer der beliebtesten Fernsehstars der Republik derzeit auf der Familienburg Scharfenstein anzutreffen. Die neue familiengerechte Sonderausstellung zeigt sieben märchenhafte und lebendig gestaltete Szenen. Sie macht den »Träumebringer« zu einem erlebbaren Charakter, der Kindern, Eltern und Großeltern schöne Erinnerungen und eine gute Nacht beschert. Die Szenen stammen aus den über 50.000 Ausstrahlungen im Fernsehen und damit zugleich aus über 60 Jahren Fernsehkarriere der berühmten Kinderserie. Und natürlich ist das Sandmännchen nicht allein auf der Burg gelandet. Seine Freunde Pittiplatsch, Moppi & Schnatterinchen dürfen in der Ausstellung natürlich nicht fehlen.

Als seine treuesten Begleiter geben sie den kleinen Zuschauern nicht nur Freude mit auf den Weg, sondern lehren sie gleichzeitig wichtige Werte und Eigenschaften. Als ehemalige Ostmarke hat sich das Sandmännchen in den letzten 20 Jahren als gesamtdeutsches Thema etabliert. Heute folgen bis zu 1,5 Millionen Zuschauer allabendlich den Geschichten des Sandmännchens und seiner Freunde. Die Szenen in der Ausstellung rufen einen hohen Sympathiewert hervor und strahlen eine hohe Vertrautheit aus. Kinder, die mit dem Sandmännchen zu Bett gehen, können ihre Freunde hier live erleben. Für Großeltern, die das Sandmännchen aus jungen Jahren kennen, bietet sich die Chance, ihre Erinnerungen mit ihren Enkeln zu teilen. Eine Ausstellung für alle Generationen!

Sonderausstellung bis 24. Januar 2021 Burg Scharfenstein Schlossberg 1 09430 Drebach / OT Scharfenstein

Öffnungszeiten: Di bis So 10-17.30 Uhr (April bis Oktober), Di bis So 10-17 Uhr (November bis März) An Feiertagen auch Montag geöffnet. Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch aufgrund der aktuellen Situation auf der unten angegebenen Homepage zu den Öffnungszeiten.

www.theater-plauen-zwickau.de Theater Zwickau 0375 27 411 4647/4648

Info www.die-sehenswerten-drei.de/sandmann

Vogtlandtheater Plauen : 03741 2813 4847/4848 05 20

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stadtleben k u n st & k u lt u r

A u sstell u n g


Enthüllung des zwickauer gewandhauses historisches gebäude nach alten vorlagen restauriert Mit großer Freude haben die Theaterleitung und die MitarbeiterInnen des Theaters die Enthüllung des Nordgiebels des Zwickauer Gewandhauses am 7. April verfolgt. Nun ist der auffallende Schmuckgiebel des stadtbildprägenden historischen Gebäudes, der nach alten Vorlagen restauriert wurde, wieder zu sehen. Damit ist ein weiterer Bauabschnitt auf dem Weg zur Wiedereröffnung des Theaters beendet. Der Termin dafür steht zur Zeit leider noch nicht fest. Verzögerungen im Zeitplan gibt es aufgrund der Aufhebung der Ausschreibung für die Saalbestuhlung, außerdem ist zurzeit nicht absehbar, ob es durch die Corona-Pandemie zu Verzögerungen in der Bauausführung oder bei den Lieferketten kommen könnte. Mit der Frage, wie sich das Leben in einigen Wochen im Kontext der Corona-Krise gestalten wird, beschäftigt sich auch Generalintendant Roland May und sein Team. Das betrifft insbesondere alle künstlerischen Planungen am Theater Plauen-Zwickau. Zum jetzigen Zeitpunkt sieht Roland May eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes in naher Zukunft äußerst skeptisch. Roland May bedankt sich ganz ausdrücklich bei der Belegschaft des Theaters Plauen-Zwickau, die eine enorme Einsatzbereitschaft zeigt, z. B. in der Erarbeitung geplanter Projekte im Homeoffice oder der zahlreichen Videobeiträgen, die auf den Social-Media-Kanälen zu sehen sind. Den größten Dank richtet er an alle MitarbeiterInnen, die sich schon frühzeitig mit dem Nähen von Gesichtsmasken beschäftigt haben und dies anhaltend tun. Auch großer Dank gebührt einzelnen MusikerInnen, die zur Zeit vor Pflegeheimen in Plauen und Zwickau für die Bewohner spielen, um ihnen in ihrem Besuchs- und Bewegungsbeschränkungen etwas Abwechslung und Freude zu bereiten. Kompass_NAT 2020_210 x 138 + 3 mm Anschnitt.pdf 1 01.04.2020 14:34:32

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JOACHIM WITT‘S RÜBEZAHL · 03.07.

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A u sstell n g 900 | theate r INFOS & TICKETS: +49 (0) 3 74 37 / u53 · www.naturtheater-badelster.de

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Ted Pim perfekte imperfektion

Zunächst waren die Bilder des irischen Künstlers Ted Pim nur auf Mauern in verlassenen Gebäuden zu finden. Dafür reiste der Künstler quer durch Europa und den USA und malte tagelang in verlassenen dunklen Gebäuden. Pims bizarre, außergewöhnliche und ausdrucksstarke Bilder sind nicht typisch für die bekannte Streetart. Sie erinnern eher an Alte Meister wie Caravaggio oder Rembrandt.

A

ll die Werke in den verlassenen Gebäuden hat Pim dokumentiert und vor ungefähr fünf Jahren veröffentlicht. Der Künstler definiert in seiner Malweise barocke Meisterwerke neu, aber überlässt sie mittlerweile nicht mehr dem Verfall auf verwahrlosten Mauern, sondern bannt sie langlebig auf Leinwand. Er möchte den Betrachter unerwartet überraschen und nutzt seine unheimlichen Kunstwerke als visuelle Köder. Es sind diese scheinbar beliebigen und chaotischen Details, die eine unmittelbare Dynamik in die Bilder bringen. Unverzichtbar li.: Hund Murphy signalisiert seinem Herrchen, wann es Zeit ist, eine Pause zu machen.

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kunst & kultur thema

te d pim

Inspiration (nicht nur) von Alten Meistern Pim verbindet klassische barocke Gemälde mit einem zeitgenössischen Detail und schafft dadurch ein neuartiges Kunstwerk. Der talentierte Künstler lässt seine Bildprotagonisten nicht makellos. Es ist der scheinbar zufällige und chaotisch abstrakte Touch, der eine dynamische Kraft unmittelbar heraufbeschwört. Eine weitere Technik wie dunkle, gespenstische Hintergründe und dekadent reiche farbige Blumenstillleben zeichnen Pims Werke aus. Die kontrastreiche Helldunkelmalerei erinnert an die Alten Meister wie Caravaggio oder Rembrandt. Diese Techniken machen seine Werke so einzigartig und unvergesslich.


In seiner letzten Ausstellung in Los Angeles zeigte er eine Serie von einander ergänzenden Gemälden, die Pims Liebe zur klassischen Kunst ausdrücken und seine Sicht auf deren ikonenhafte Bildsprache zeigen. Neben den Alten Meistern ist Pim auch ein großer Liebhaber des in Irland geborenen britischen Malers Francis Bacon (19091992). Er ist wahrscheinlich der Maler, der ihn am meisten in seiner Künstlerkarriere beeinflusst hat. Im Ulster Museum in Belfast hängt ein Gemälde von Bacon, welches unglaublich dunkel und unglaublich schön ist – diese beiden Merkmale versucht Pim immer in seinen eigenen Werken darzustellen.

unvollkommen ist vollkommen Pims Bilder sind voller Bedeutung und Symbole. Er möchte nicht jedes Werk erklären. Er lässt sich lieber von den Besuchern erzählen, was sie in den Bildern sehen. Er versucht in seinen Bildern etwas Schönes in einer zerstörenden Art und Weise zu erschaffen. Ein Besucher meinte, dass es »unvollkommen vollkommen sei«. Diesen kleinen Satz hat er im Gedächtnis, wenn er in seiner Arbeit tief versunken ist. Er lässt sich dabei von den Alten Meistern inspirieren und kreiert düstere und stimmungsvolle Werke, die unbeabsichtigt einen religiösen Unterton spüren lassen.

Zu Beginn seiner Künstlerkarriere hat er gegen Ende des Malprozesses seine Bilder mit lockeren Pinselstrichen fertiggestellt. Er mag den schmalen Grat zwischen dem Erschaffen und Zerstören. Nachdem er so lang kontrolliert an einem Porträt gearbeitet hat, tunkt er einem breiten Pinsel in Druckerschwärze und streicht diesen quer über das gesamte Gesicht oder lässt schmale Rinnsale »aus dem Bild laufen«. Für einen Außenstehenden ist es schwierig zu erklären und schwer nachvollziehbar, aber der Künstler genießt dieses Gefühl, zu versuchen, das zerstörende Element der Druckerschwärze zu kontrollieren. Es ist ein Vorgang, der manchmal verheerende Auswirkungen hat. Denn dieser Prozess des Überstreichens hat ihm schon mehrere gute Gemälde zerstört. Für eine Ausstellung in Los Angeles zeigte er vorher die Bilder seiner Familie, und sagte, dass diese noch nicht fertig seien, da er noch die abstrakten Elemente aufbringen müsse.

Seine Familie dachte, dass er verrückt sei, da die Werke für sie vollkommen waren. Aber für Pim fehlte der eigene Touch in den Bildern, der Kick, die Druckerschwärze kontrollieren zu können. Das ist genau der Prozess, der ihn mit dem Bild verbindet.

künstler aus vollem herzen Ted Pim wusste schon immer, dass er Künstler werden will. Wenn er seine kleine Tochter beobachtet, wie begeistert sie ist, wenn sie in sein Atelier kommt, um zu malen, dann erinnert ihn das an sich selbst. Diese Begeisterung hat er nie verloren. Zunächst lernte er Kunst an der Schule und dann studierte er an der Universität. Er wollte an der Universität in Belfast studieren, und bewarb sich nur dort. Falls sie ihn ablehnen sollten, hatte er keinen Plan B und hätte nicht gewusst, was er tun sollte. Dinge passieren aus einem guten Grund und er schaut nicht zurück, so der Künstler.

Auf die Frage, worauf Pim auf keinen Fall in seinem Atelier verzichten kann, muss der Künstler nicht lange überlegen – sein Hund Murphy. Ohne ihn würde er wahrscheinlich den Verstand verlieren, allein im Studio sitzen und den ganzen Tag in Selbstzweifel versinken. Er erinnert ihn, wann Essenszeit ist, wann sie am Strand spazieren gehen und wann es Zeit ist, nach Hause zur Familie zu gehen. Wenn er nicht wäre, würde Pim unendliche Stunden arbeiten und zu viel Zeit im Atelier verbringen. Es ist gut, für eine Weile von seinen Arbeiten etwas Abstand zu haben und sich nicht in den Details zu verlieren, so der Künstler. Und das ist manchmal das Problem, dass man immer das Gefühl hat, dass das Werk nicht fertig ist, weil noch ein Detail fehlt. Daher ist es für ihn wichtig, dass er eine Zeitvorgabe hat, wann das Gemälde fertig sein soll, sonst würde er ewig daran arbeiten. Er trauert der konventionellen Berufswelt im Büro nicht nach. Wenn er täglich in sein Atelier fährt und die Leute beobachtet, wie sie in ihre Büros fahren, ist er überglücklich, dass er in dieses Arbeitsleben nicht wieder zurück muss. Text Dr. Sandy Alami Fotos Ted Pim

Stillleben mit Touch o: Dekadent reiche farbige Blumenstillleben mit der »Handschrift« des Künstlers.

Unvollkommen vollkommen Mitte: Die Druckerschwärze zu kontrollieren, gibt dem Künstler den Kick.

Perfekte Imperfektion u: Erst durch scheinbare Zerstörung ist der Künstler zufrieden.

Info www.cargocollective.com/tedpim

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dvd Ab 20. Mai im Handel

Bruno ist ein typischer Junge, der Videospiele über alles liebt und stundenlang in deren abenteuerliche Welten eintauchen kann. Wären da nur nicht seine Eltern und die kleine Schwester, die ihn ständig nerven. Nun soll es auch noch nach Schweden in den Familienurlaub ohne Internetverbindung gehen. Klar, dass dies bei Bruno keine Begeisterung auslöst und der Streit bei der Autofahrt lässt nicht lange auf sich warten. Als der entnervte Vater Bruno schließlich auf einer Landstraße aussetzt, beschließt der Junge seinen Eltern einen Denkzettel zu verpassen und verschwindet im Wald. Während die Eltern fortan Bruno verzweifelt suchen, erlebt Bruno, zusammen mit einem neuen Freund, aufregenden Abenteuer in der Wildnis und erfährt, dass die reale Welt mindestens so spannend wie die virtuelle ist. Auf Augenhöhe erzählt, ist »Bruno bei den Wölfen« ein sehr einfühlsames und hochaktuelles Thema. Vergnüglich und sehenswert für die gesamte Familie. Fotos koch films

dvd

Buch

Ab 28. Mai im Handel

Ab 11. Mai im Handel

Ab 18. Mai im Handel

1917 - Zeit ist der Feind

amelie fried Paradies

Tristan gooley Unsere verborgene Natur

Petra freut sich auf eine Auszeit ganz für sich, ohne Haushalt, Kinder, Mann und Job. Ihren Sehnsuchtsort findet sie auf einer spanischen Insel, bei einer Seminarwoche im herrlich gelegenen Hotel Paraíso mit Selbsterfahrung, Meditation und Yoga. Dort trifft sie auf die anderen interessanten Teilnehmer. Als jedoch ein Sturm die Hotelgäste einschließt und ein Entkommen unmöglich macht, kochen die Emotionen innerhalb der Gruppe lebensgefährlich hoch. Am Ende wird aus dem Meer eine Frauenleiche geborgen. Aus der paradiesischen Wellnesswoche ist ein Albtraum geworden, keiner der Teilnehmer ist mehr wie er wahr – wie im Prospekt versprochen. Foto Heyne

Honig hören, die Himmelsrichtung fühlen, die Dämmerung riechen – Wie wir unser angeborenes Gespür für die Natur wiederentdecken - Wer Tristan Gooley auf seinen packenden Erzählpfaden folgt, erfährt Erstaunliches: Vögel und Blumen, die von nahen Gewässern erzählen, Farne, die den Norden zeigen, Wolkenfarben, die von entfernten Böden berichten – in der Natur wimmelt es von unterschiedlichsten Zeichen, die zeigen, wie alles zusammenhängt. Was unseren Vorfahren noch selbstverständlich war, die sich von den Botschaften der Natur intuitiv leiten ließen, können auch wir wieder lernen. Flora und Fauna werden nach der Lektüre nicht mehr nur einfache Umgebung sein, sondern uns Geschichten erzählen: über die Natur und unsere Umwelt, deren Teil wir sind. Foto Ludvig

Ein harter, spannender und zugleich aufwühlender Film - Auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkrieges erhalten die beiden britischen Soldaten Schofield (George MacKay aus »Captain Fantastic«) und Blake (Dean-Charles Chapman aus »Game of Thrones«) einen nahezu unmöglichen Auftrag. In einem Wettlauf gegen die Zeit müssen sie sich tief ins Feindesgebiet wagen und eine Nachricht überbringen, die verhindern soll, dass hunderte ihrer Kameraden in eine tödliche Falle geraten - darunter auch Blakes eigener Bruder. Der preisgekrönte Regisseur Sam Mendes (»Skyfall«, »Spectre«, »American Beauty«) ermöglicht durch seinen visionären Stil einen modernen Blick auf den ersten Weltkrieg. »Ein Kinoerlebnis, erschütternd und so intensiv, als stünde man selbst an der Front« (Stern). Foto Universal Pictures

Verlosung auf Seite 70

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kunst & Kultur

film


hÖRBUCH

ALBUM

Ab 25. Mai im Handel

Seit 27. März im Handel

Alex beer Das schwarze Band

mia Limbo

»Das schwarze Band - Ein Fall für August Emmerich«. Es ist der vierte Roman vom Autor. Wien im Juli 1921: Die Stadt ächzt unter einer Hitzewelle, Wasser wird rationiert, und der Asphalt schmilzt. Kriminalinspektor August Emmerich macht jedoch ein ganz anderes Problem zu schaffen: Er wird vom Mordfall an zwei Nackttänzerinnen abgezogen und in einer Kadettenschule interniert. Dort soll er bessere Umgangsformen lernen. Als in der Schule ein Kollege auf mysteriöse Weise zu Tode kommt, muss Emmerich allerdings erneut alle Regeln brechen, um den Mörder zu finden. Denn er sieht sich mit einer blutigen Intrige konfrontiert, die ihn bis in die höchsten politischen Kreise führt. Foto Random House Audio

Mia veröffentlicht mit »Limbo« ihr erstes Album seit 5 Jahren! Die Band steht für Leidenschaft, Vielfalt, Lebensfreude – nicht zum Herunterladen, nicht kopierbar, dafür unmittelbar, ganz und gar, kopfüber. Mit Alltime-Hits wie »Alles neu«, »Hungriges Herz« oder »Tanz der Moleküle« sind sie längst ein Teil der jüngeren deutschen Kulturgeschichte und fühlen sich doch live auf der Bühne immer noch am wohlsten! Die erste Single aus dem neuen Album hört auf den Namen »KopfÜber«: Ein Plädoyer für den Neuanfang und gleichzeitig eine Umarmung des Ungewissen. 20 Jahre Bandgeschichte, sechs Alben, unzählige Hits und ein nicht mehr wegzudenkender Status in der deutschen Musiklandschaft. Mia haben all das zum Anlass genommen, um innezuhalten und sich zu fragen: Was kommt jetzt nach diesen 20 Jahren? Im dritten Jahr nach ihrem Jubiläum kehrt die Band rund um Sängerin Mieze Katz jetzt zurück. Mia begegnen mit ihrem neuen Album »Limbo« der Grübelei mit einer gehörigen Portion optimistischem Pragmatismus. Foto anna.k.o. | Cover Four Music

Verlosung auf Seite 70

Verlosung auf Seite 70

hÖRBUCH

CD

Ab 25. Mai im Handel

Ab 22. Mai im Handel

tessa randau Der Wald, vier Fragen, ...

elen Blind über Rot

Tocotronic Pure Vernunft darf niemals siegen

... das Leben und ich«. Eine junge Frau, glücklich verheiratet, Mutter zweier Kinder und beruflich erfolgreich und hat alles, was sie sich mal erträumt hat, und doch ist sie unzufrieden. Oft weiß sie kaum noch, wie sie den täglichen Spagat zwischen Arbeit, Familie und Haushalt bewältigen soll. Bei einem Waldspaziergang begegnet ihr eine alte Dame. Die erzählt ihr von den vier Fragen des Lebens, die die Kraft haben, alles zu verändern. Die junge Frau glaubt nicht an solche Dinge, ist aber mit dem Vorschlag einverstanden, selbst herauszufinden, ob es funktioniert. Foto Random House Audio

Diese Stimme geht direkt unter die Haut! Mit »Hallo« legte Elen ihre erste deutschsprachige Single vor und ließ die Kritiker aufhorchen. Ihre Stimme ist einfach einzigartig und hat eine Lässigkeit und Coolness, die man gerne auf der Playlist hat. Elen steht für »Wahrhaftigkeit«. Eine Eigenschaft, eine Haltung, die uns immer mehr abhanden gekommen zu sein scheint, wonach wir uns aber zunehmend zurücksehnen. Sie trägt diese Wahrhaftigkeit in sich. Als Person und als Künstlerin in ihren Songs. Es geht um die Sehnsucht, sich zu spüren, sich selbst zuzulassen. In aller Echtheit. Sich im Überfluss dieser Zeit zu sortieren. Eine Mitte zu finden. Die eigene Mitte zu finden. Und sie zu leben. Verantwortung zu übernehmen und zu tragen. Und irgendwie trifft sie damit gerade total den Nerv der Zeit. Foto Universal Music

»Pure Vernunft darf niemals siegen« ist das siebte Studioalbum der deutschen Indie-Rock-Gruppe Tocotronic, das im Januar 2005 erschien. Das Album, welches innerhalb von nur neun Tagen produziert wurde, erweckte bei seiner Veröffentlichung beträchtliches Interesse der Medien, stand neun Wochen in den deutschen Albencharts und erreichte dabei den dritten Platz. Das Album zeichnet sich im Gegensatz zum Vorgängeralbum durch eine instrumentale Reduktion auf Gitarre, Bass und Schlagzeug aus, bei einfach gehaltenen Songstrukturen. Die Band wollte einen »asketischen Sound« kreieren. Im Gegensatz dazu stehen die Texte, »in denen die Regeln der Physik und des gesunden Menschenverstands lustvoll gebrochen werden; poetischer klangen Tocotronic nie.«, so Dirk von Lowtzow, Sänger und Gitarrist. Foto Privat

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Foto Kelli McClintock // unsplash.com

»Papa soll mich ins Bett bringen!« Wenn Kinder einen E lt e r n t e i l b e v o r z u g e n

Beide, Mutter und Vater geben sich Mühe. Sie tun als Eltern alles, damit es dem Sprössling an nichts fehlt. Und doch kommt es manchmal vor, dass Kinder in bestimmten Phasen ihres Lebens einen Elternteil bevorzugen. Das passiert besonders oft, wenn die Eltern getrennt leben und die Kinder einen Elternteil beispielsweise nur am Wochenende sehen – dann wird dieser schnell zum Liebling. Doch welche Ursachen stecken dahinter und wie sollten sich Eltern verhalten?

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Kleine welt thema

elte r n teile b evo r z u ge n »


was bei dem anderen Elternteil erlaubt ist Unter der Woche ist der kleine Matheo bei seiner Mutter. Sie meistert die alltäglichen Aufgaben, bringt ihren Sohn zur Schule, kümmert sich darum, dass er seine Hausaufgaben macht und Gemüse isst. Es gibt Regeln, an die sich Matheo halten muss, damit das Zusammenleben geordnet und harmonisch verläuft. Die Wochenenden hingegen verbringt er mit seinem Vater. Sie gehen zusammen Eis essen, spielen Fußball und Matheo darf länger aufbleiben. Sie teilen also nur die angenehmen Dinge miteinander. Papa sieht auch alles ein bisschen lockerer, schließlich stehen ihm nur die zwei Tage mit seinem Sohn zur Verfügung. Widerwillig kommt Matheo dann wieder nach Hause zu seiner Mutter. Unter dem Motto »Bei Papa darf ich das auch« versucht er nun bei Mama das durchzusetzen, was bei Papa erlaubt war. Das Zusammenleben wird auf einmal schwierig. Matheos Mutter fühlt sich zurückgewiesen, und das obwohl sie doch nur das Beste für ihren Sohn will. Sie versucht, all seine Bedürfnisse so gut es geht zu erfüllen und dennoch wünscht sich Matheo, von Papa ins Bett gebracht zu werden. Es kann aber auch genau andersherum sein: Mama ist plötzlich der Liebling und wird dem Papa gegenüber vorgezogen. Die Psychologin Karolin Ewald kennt dieses Verhalten von Kindern: »Sie wissen ganz genau, was sie bei welchem Elternteil dürfen und womit sie durchkommen. Ganz gleich, ob die Eltern getrennt leben oder nicht. Sie versuchen etwas mit der bis dahin erlernten und funktionierenden Strategie durchzusetzen. Während der eine weint oder schreit, bettelt der andere solange bis Mama oder Papa nachgibt.« Mit dem Lieblingselternteil läuft es dagegen viel harmonischer ab. In manchen Phasen des Lebens ist die Bevorzugung von Mama oder Papa besonders stark ausgeprägt. In den ersten beiden Jahren wird der Elternteil vorgezogen, der die meiste Zeit mit dem Kind verbringt. Ab dem 8. Lebensjahr wird dann häufig der gleichgeschlechtliche Elternteil zum Vertrauten und Vorbild, während in der Pubertät manchmal die Ablehnung von Mutter oder Vater erfolgt. Doch grundsätzlich kann das in jedem Alter auftreten, es unterscheiden sich nur die Strategien voneinander, mit der das Kind versucht, seinen Willen bei dem Elternteil durchzusetzen, der gerade weniger beliebt ist.

Es kann auch sein, dass besondere Interessen und Persönlichkeitseigenschaften eines Elternteils mehr mit dem Kind übereinstimmen und sie deswegen bevorzugt werden. Das geschieht vor allem mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil: Matheo teilt Papas Begeisterung für Fußball, während Mama ständig Druck macht wegen den Hausaufgaben. Wen das Kind dann vorzieht, ist wohl klar. Junge Mädchen nehmen ihre Mutter als Vorbild, ahmen ihre Verhaltensweisen nach, vergleichen sich mit ihr und konkurrieren gleichzeitig mit Karolin Ewald der Mutter um die Zuneigung des VaDie psychologische Psychotherapeutin ters. Demgegenüber identifizieren sich betreut in Chemnitz Erwachsene kleine Jungs mehr mit dem Vater, wolin ambulanter Einzeltherapie. Ihre Schwerpunkte sind Verhaltenstherapie, len so sein wie er und natürlich geHypnotherapie und Coaching. Auf mocht werden. Psychologin Karolin ihrem Blog schreibt sie regelmäßig über psychologische Themen. Ewald nennt weitere Ursachen: »ManchFoto Roswitha Kaster mal ist es auch so, dass ein Elternteil mehr auf die Bedürfnisse des Kindes eingeht als der Partner. Derjenige gibt mehr Zuwendung, mehr Aufmerksamkeit, sodass sich das Kind geborgen und angenommen fühlt. In der Anamnese vor Beginn einer Psychotherapie wird auch immer die Beziehung zu den einzelnen Elternteilen und die Atmosphäre im Elternhaus beleuchtet. Dabei wird deutlich, bei welchem Elternteil sie mehr Geborgenheit, Verständnis und Liebe erfahren haben.«

Bei Papa darf ich das auch Das Kind versucht bei einem Elternteil das durchzusetzen, was bei dem anderen erlaubt ist. Foto Phillip Neho // pixabay.com

gemeinsame interessen und eigenschaften Mütter nehmen eine besondere Rolle ein, da sie häufig mehr Zeit mit dem Kind verbringen. Väter sehen ihre Kinder dann weniger, weil sie beispielsweise länger arbeiten. »Kinder sind bei Mama eher so, wie sie wirklich sind. Mütter äußern dann oft, das Kind mache gewisse Dinge nur bei ihnen, nicht aber beim Vater. Auch wenn Kinder bei den Großeltern oder anderen Verwandten Zeit verbringen, werden sie niemals so sein wie bei der Mutter. Bei ihr erlauben sie sich mehr, häufig auch weil sie sich der Liebe und Zuneigung der Mutter sicher sind«, erklärt Karolin Ewald.

Mütter in der Hauptrolle li.: Sie verbringen häufig mehr Zeit mit dem Kind, wenn Väter berufstätig sind. Foto Alexander Dummer // unsplash.com

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Eltern sollten klare regeln aufstellen Viele Mütter und Väter leiden darunter, wenn sie als Elternteil weniger beliebt sind. Sie fühlen sich ungerecht behandelt und zurückgewiesen. Man sollte jedoch nicht versuchen, das Kind auf seine Seite zu ziehen oder dem Partner gegenüber auszuspielen, denn Kinder sind leicht zu beeinflussen. Statt trotzig zu reagieren und beleidigt zu sein – unter dem Motto: »Wenn du nicht nett zu mir bist, hast du auch von mir nichts zu erwarten«– sollten Eltern erwachsen und vernünftig handeln, um dennoch von den Kindern respektiert zu werden. Andernfalls kann sich die Beziehung zu Tochter oder Sohn noch verschlechtern. Eltern sollten sich bewusst machen, dass sie immer geliebt werden von ihren Kindern und dass diese sie nicht absichtlich verletzen wollen. »Kinder geben uns bedingungslose Liebe. Genau diese Liebe haben sie sich auch verdient. Die kleinen Wesen sind lange von den Eltern abhängig und sie sind Gäste, die nach dem Weg fragen. Manchmal ist es schwierig, sie auf diesem zu begleiten. Im Alltag versuchen Eltern immer eine Balance zu finden: Zwischen klaren Regeln und Strukturen sowie dem Vertrauen, das Kind die Welt selbst entdecken zu lassen«, so Psychologin Karolin Ewald. Wichtig ist, dass man als Elternteil dem Kind gegenüber ruhig bleibt und klar kommuniziert: »Bei mir sind die Regeln so, auch wenn dir das gerade nicht gefällt«. Wenn es manchmal phasenweise schwierig wird, wie beispielsweise in der Pubertät, sollten Eltern an einem Strang ziehen und sich miteinander absprechen. Es geht darum, die Botschaft zu vermitteln: Auch wenn das Kind gerade mit einem Elternteil weniger klar kommt, haben beide etwas zu sagen, verfügen über besondere Eigenschaften, nehmen in der Erziehung des Kindes einen wichtigen Platz ein und sind gleichermaßen verantwortlich. Eltern sollten Vertrauen darin haben, dass die Bevorzugung nur eine Phase ist und sich die Beziehung zukünftig wieder verbessern wird. Denn auch wenn sie als Erziehungsberechtigte einen super guten Job machen, kann es sein, dass das Kind einen von ihnen bevorzugt, ohne genau zu wissen warum. Von größerer Bedeutung, als gemocht zu werden, ist es jedoch, seinen erzieherischen Aufgaben nachzukommen und als gutes Vorbild seinen Kindern vorzuleben, welche Werte wirklich wichtig sind im Leben.

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Wer ist beliebter? In manchen Phasen des Lebens ist die Bevorzugung eines Elternteils besonders stark ausgeprägt. Foto Pexels // pixabay.com

Karolin Ewald dazu: »Absprachen zwischen den Eltern bilden die Grundlage. Gerade nach Trennungen ist dieser Aspekt jedoch sehr schwierig. Oft wird es doch über die Kinder ausgetragen, was den Konflikt mit ihnen ebenfalls verstärkt. Die Eltern-Ebene sollte in jedem Fall gefestigt werden, denn beide sind die Wurzeln des Daseins und das für immer.«

Sobald die Kommunikation schwierig wird, ist es sinnvoll, Unterstützung bei anderen Familienmitgliedern, Mediatoren, Beratungsstellen oder Psychologen zu suchen. Wenn Kinder in Liebe aufwachsen, Selbstvertrauen entwickeln und lernen, ihren eigenen Weg zu gehen, werden sie ganz automatisch früher oder später wieder zurückfinden zu ihren Eltern, und zwar weil sie es selbst wollen.

Text Natalie Scheffler


CD // Hörbuch

KINO

Seit 27. März im Handel

Demnächst im Kino

Libatiba

Tierische Kinderlieder zum Mitsingen ... ... und Mitmachen. Egal ob im heimischen Kinderzimmer oder mit den Freunden in der Kita – die fröhlichen Kinderstimmen auf dem Debut-Album von Libatiba animieren kleine und große Tierfreunde zum Mitsingen und Tanzen und sorgen für strahlende Kinderaugen. Ein Kaninchen, ein Maulwurf, ein Bär und ein Hai – das sind Libatiba! Mit mitreißenden Songs erobern die vier Helden die Kinderzimmer der Kleinen. Foto Warner Music

Ab 11. Mai im Handel

kai magnus sting

Lotta, Opa Heinrich und die beklauten Diebe

Fotos Splendid Film GmbH

TICKE T

Ein munteres Krimi-Hörspiel für Kinder Lotta ist ein pfiffiges Mädchen. Ihr Opa Heinrich, einst Hauptkommissar, ist nun in Rente und langweilt sich. Deshalb geht er mit seinem alten Freund Otto auf Ganovenjagd. Mit Unterstützung seiner Enkelin Lotta sind die drei ein gutes Team und stellen viele Diebe. Aber werden sie es schaffen, den beiden Ganoven Graf und Zinke den größten Coup zu vermasseln? Foto der Hörverlag

Minas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt als Helena, die neue Verlobte ihres Vaters, und deren Tochter Jenny bei ihnen einziehen. Ihre neue Stiefschwester Jenny entpuppt sich als unausstehlich und bald ist Mina mit ihrer Geduld am Ende. Jenny muss verschwinden! Eines Nachts entdeckt Mina im Schlaf die Kulissen hinter ihren Träumen, in der Traumzauberer die Träume der Menschen auf Theaterbühnen zum Leben erwecken. Schnell findet sie heraus, wie sie Jennys Träume manipulieren kann. Was sie aber nicht weiß: Das Eingreifen in die Träume der Menschen hat schreckliche Folgen! Als Mina eines Nachts zu weit geht, bleibt Jenny in ihrem Traum gefangen und kann nicht mehr aufwachen. Mina muss ein letztes Mal in die Traumwelt zurück, um sich den Träumen zu stellen und Jenny zu retten.

Verlosung auf Seite 70

buch

DVD

Ab 11. Mai im Handel

Seit 3. April im Handel

sven gerhardt

Die Heuhaufen-Halunken

Bayala - Das magische Elfenabenteuer

Spannende Freundschafts- und Bandengeschichte mit modernem Bullerbü-Feeling - Keine Frage, Meggy liebt Dümpelwalde, auch wenn es von Fremden gerne als das »Ende der Welt« bezeichnet wird. Blöd nur, wenn die Sommerferien anstehen und kein Urlaub in Sicht ist. Aber Meggy wäre nicht die Anführerin der Halunken, hätte sie nicht längst eine geniale Ganovenidee. Im Bandenquartier in der alten Scheune überzeugt sie ihre Freunde von ihrem großen Ferien-Rettungsplan: Einem richtigen Halunken-Urlaub mit Zelt am Badesee – natürlich ohne Eltern, dafür mit dem alten Volvo aus der Scheune. Foto cbj Kinderbücher

Die Elfenwelt »Bayala« ist ein Land der Magie, bevölkert von unterschiedlichen Elfenstämmen, die im Einklang mit der Natur leben. Riesige Blüten und zauberhafte Pflanzen bieten ihnen auf magische Weise Unterkunft und Nahrung. Im Blütenpalast der Sonnenelfen herrscht anlässlich der Krönungszeremonie von Kronprinzessin Eyela Hochbetrieb. Doch die Zeremonie fällt in eine schwere Zeit: Das »Welken« der wundersamen Pflanzen breitet sich unaufhaltsam aus. Auch die magischen Drachen sind nahezu ausgestorben. Natur und Leben schwinden - »Bayala« ist in Gefahr. Als ein Drachenei gefunden wird, kommt Hoffnung auf. Wenn die verfeindeten Elfenstämme ihre Kräfte bündeln und die magischen Drachen wieder heimisch werden, kann die Rettung gelingen. Sonnenelfe Surah und ihre Gefährten treten eine abenteuerliche Reise an. Foto Universum

Verlosung auf Seite 70

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T ipps f ü r ki d s

kleine welt Q u e r b eet

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Catcalling » H e y s ü SS e - l u s t a u f ' n k a f f e e ? «

Nach #metoo, so scheint es, hat sich gesellschaftlich einiges verändert: So stehen Frauen öfter für sich ein und ergreifen das Wort, wenn sie sexuell belästigt werden – Männer hingegen fühlen sich teilweise verunsichert und wissen nicht mehr so recht, ob überhaupt ein Kompliment erlaubt ist. Doch immer noch gibt es Menschen, die Frauen diskriminieren und durch unangenehme, sexistische Kommentare in Verlegenheit bringen und verunsichern: Catcalling scheint im Trend zu sein und ist gleichzeitig ein großes No-Go!

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der einem Blicke zuwirft, pfeift, einen lässigen, aber doch sehr anzüglichen Spruch loslässt. Die Beispiele sind schier unendlich und damit ließe sich wohl gleich ein ganzes Buch füllen: »Na Süße, was geht?«, »Schnecke, Lust, was trinken zu gehen?«, »Hey Kleines, haste ’n Freund?«, »Schöne Frau, Lust auf ein Date?« bis hin zu »Sexy Beine«, »Schöner Hintern« oder »Heißer Feger«. Hinzu gesellen sich lange Blickkontakte, die jedoch nur einseitig sind, Augenzwinkern und Knutschgeräusche. Dass das für Frauen unangenehm ist, liegt auf der Hand und klar ist auch, dass es sich bei solchen Aussagen um alles andere als ein wirkliches, respektvolles Kompliment handelt. Es ist einfach nur diskriminierend und gehört sich im Jahr 2020 einfach nicht.

Nein zu Catcalling Doofe Sprüche müssen nicht geduldet werden und so sollten sich Frauen zur Wehr setzen, um nicht die Rolle des Opfers anzunehmen. Foto Markus Spiske // unsplash.com

Foto Prawny // pixabay.com

ie #metoo-Debatte hat uns alle aufhorchen lassen und gezeigt, wie wichtig es ist, den Mund aufzumachen und sich nicht alles gefallen zu lassen. Zu oft haben Frauen geschwiegen, wenn sie von Männern sexuell belästigt wurden … aus Scham oder aus Unsicherheit. Doch inzwischen weiß man, dass man dieses Verhalten anzuprangern hat und sich nicht alles gefallen lassen muss. Umso schlimmer ist es, dass das Phänomen des Catcallings weiterhin in unserer Gesellschaft zu finden ist und bei einigen Männern anscheinend en vogue ist. Dabei handelt es sich um etwas, was so gut wie alle Frauen kennen dürften: Auf der Straße, in der Bahn oder im Supermarkt kommt ein Typ daher,

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C atcalli n g


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einfach nur nervig

komplimente machen gewusst wie!

Man fragt sich natürlich, was Männer dazu bewegt, Frauen gegenüber solche Sprüche loszulassen. Man fragt sich ebenso, ob sie irgendwann einmal Erfolg damit hatten und eine Frau tatsächlich mit zu einem Kaffee-Date gekommen ist. Denn anders ließe sich nicht erklären, warum man das Catcalling beibehält. Anstatt zu reagieren und zurück zu feuern sind viele Frauen jedoch peinlich berührt und wollen so schnell wie möglich aus der Situation raus. Somit rutschen sie in die Opfer-Rolle und der Mann kommt einfach so davon. Umso schlimmer ist es, wenn man solch ein Verhalten auf der Arbeit von Kollegen oder vom Chef dulden muss. Dabei ist Catcalling nicht immer so offensichtlich und manchmal auch nicht immer eindeutig unter der Gürtellinie, sondern vielmehr doppeldeutig. Catcalling ist Belästigung und gehört nicht in eine moderne Gesellschaft, in der Frau und Mann gleichberechtigt sind. Wichtig jedoch ist auch, dass Frauen sich dieses Verhalten nicht gefallen lassen sollten. Am besten ist es, sich aktiv zur Wehr zu setzen und zu kontern – und das darf dann auch mal nicht so freundlich klingen. Wer nicht so schlagfertig ist, kann sich bereits im Vorfeld Sätze überlegen, die man in solchen Situationen erwidern kann. Wer auf der Arbeit mit Kollegen konfrontiert ist, für die Catcalling ein ganz normaler Umgang ist, kann sich an seinen Vorgesetzten wenden. Hilfreich ist es auch, sich mit anderen weiblichen Kolleginnen auszutauschen und vielleicht gemeinsam das Gespräch mit dem Chef oder der Chefin zu suchen.

Und an alle Männer, die einfach nicht mehr wissen, wie sie einer Frau ein Kompliment machen: Catcalling gehört nicht dazu und ist eine Erniedrigung des anderen Geschlechts. Catcalling ist übergriffig, sexuell aufgeladen sowie respektlos. Wer einer Frau ein Kompliment machen möchte, sollte zurückhaltend und höflich sein und lieber einmal mehr die Distanz wahren, als eine Grenze zu überschreiten, die vom anderen als unangenehm empfunden werden kann. Natürlich gibt es auch Frauen, die gut mit Catcalling klarkommen, die es anspricht und die bestimmt einen lockeren Umgang damit finden können. Doch bei den anderen bleibt einfach nur ein unangenehmes Gefühl. Es mag sein, dass der Mann sich dadurch gut fühlt, denn er erhebt sich über die Frau und erschafft ein ungleiches Machtgefüge, was sein Selbstbewusstsein pushen kann. Er, der jeder Frau zu nahe treten kann, sie, die nichts sagt und seine unangemessenen Kommentare annehmen und anhören muss. Hier liegt auch der Knackpunkt des Ganzen: Nicht hinnehmen, sondern so agieren, dass das Selbstbewusstsein des Catcallers nicht aufgewertet wird. Verunsichern, mit Ungewohntem kontern kann dazu beitragen, dass solche Männer langfristig merken, dass Catcalling alles andere als gut geeignet ist, um mit Frauen in den Kontakt zu treten. Auch erhobenen Hauptes und voller Selbstbewusstsein aus der Situation zu gehen kann den Catcaller verwirren. Kopfhörer auf, Handy zücken und telefonieren – all das sind Verhaltensweisen, die helfen können, sich aktiv zur Wehr zu setzen.

No-Go Gerade Frauen, die alleine sind, sehen sich oft mit Catcalling konfrontiert. Dabei ist Catcalling sexuelle Belästigung und überschreitet Grenzen. Foto surdumiheil // pixabay.com

Wer noch etwas proaktiver sein will, kann sich an der Niederländerin Noa Jansma ein Beispiel nehmen: Sie postete von all den Männern, die ihr gegenüber Catcalling betrieben hatten, ein Selfie mit den Männern, um die Gesellschaft auf das Problem aufmerksam zu machen. Zu finden sind diese in ihrem Instagram-Account dearcallers.

EVENTZ AM ZEULENRODAER MEER

04.07.2020, 20.00 UHR PHILHARMONIC ROCK

24.07.2020, 20.00 UHR THE HOOTERS (USA)

08.08.2020, 20.00 UHR HELGE SCHNEIDER

14.08.2020, 20.00 UHR THE RATTLES

Text Jessica Laqua Info www.bedeutungonline.de NEUER TERMIN!

04.09.2020, 20.00 UHR FEUERHERZ Tickets & Infos: www.seestern-eventz.de

Seestern Panorama-Bühne | Bauerfeindallee 1 07937 Zeulenroda-Triebes | Tel +49 36628 98-0 info@seestern-eventz.de 05 20

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Ich bin ein

Original A u t h e n t i z i tät

Sei du selbst, folge deinem Herzen, höre auf deine innere Stimme: Das ist manchmal leichter gesagt als getan! Authentisch zu sein bedeutet vollkommen man selbst zu sein und dies nach außen zu tragen. Doch bei all den Rollen in unserem Alltag ist es gar nicht so einfach zu wissen, wer man eigentlich ist und worin sich die eigene Authentizität begründet.

Ich bin ich ... … und das ist auch gut so! Wer sich selbst annimmt, ehrlich seinem Inneren gegenüber ist und sich offenbaren kann, der lebt langfristig zufriedener. Foto Esther Driehaus // unsplash.com

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as Teeniealter ist wahrscheinlich somit die aufregendste Zeit im Leben: Wir werden vom Kind zum jungen Erwachsenen, lösen uns vom Elternhaus und orientieren uns nach außen, versuchen über den Tellerrand zu schauen. Gleichzeitig werden wir aber auch konfrontiert mit all den psychischen und körperlichen Veränderungen, die die Pubertät mit sich bringt. Auch gesellschaftlich merken wir, dass wir uns anzupassen haben – gleichzeitig wird aber auch erwartet, dass man sich zu einem autonomen und selbstbewussten Menschen entwickelt. Man will so sein, wie man ist, die eigene Individualität

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a u the n tizität

sprießen lassen … doch das ist leider alles andere als einfach. In keiner Lebensphase ist es ambivalent, so schwer, so widersprüchlich, man selbst zu sein, als in der Pubertät. Zuhause ist man das Kind, draußen hingegen ist man cool und versucht sich beim anderen Geschlecht, überschreitet Grenzen, kommt in den Genuss von Alkohol und beginnt sich hier und da auszuprobieren. Erst einmal heißt es herauszufinden, wer man ist und welchen Platz man auf dieser Welt einnehmen möchte. Wir schließen uns bestimmten Szenen an, sind heute Raver und morgen Punk, übermorgen Influencer und danach ambitionierter Freizeitsportler.


Manchmal aber auch vegan, dann wieder Burger-Liebhaber. Wir passen uns an, wir rebellieren. Wir probieren uns in all den Rollen aus, die uns diese Welt bietet. Sei du selbst – das ist gar nicht so einfach … und das gilt nicht nur für die Teenies, sondern auch für viele Erwachsene. Authentisch zu sein – ein hohes Ziel, welches wir an uns selbst haben, gleichzeitig aber auch eine Erwartung, die oft von außen kommt. Wäre man nur nicht so hin- und hergerissen zwischen der einen und der anderen Rolle, zwischen dem coolen und dem romantischen Ich, zwischen all den Bedürfnissen, Wünschen und Werten, die vielleicht sogar ziemlich gegensätzlich sind.

zu sich selbst stehen Authentisch zu sein ist etwas, was sich viele von uns wünschen, denn es meint, zu dem zu stehen, was einen im tiefsten Inneren ausmacht. Sich selbst bzw. Anteile, die man in sich trägt, nicht zu verleugnen – ein großes Bedürfnis des Menschen, was jedoch zeitgleich mit dem Wunsch nach Anerkennung konkurriert. Als soziale Wesen ist es eines unserer größten Bedürfnisse, einer Gruppe oder Gemeinschaft anzugehören bzw. sich dieser zugehörig zu fühlen. Wir wollen nicht abgelehnt werden, nicht der Außenseiter sein, nicht der, den die anderen meiden. Schon früh lernen wir, was wir dafür tun müssen. Wer aggressiv ist, jammert, andere kritisiert und anfeindet, der wird schnell von den anderen ausgeschlossen. Bereits im Kleinkindalter machen wir Beobachtungen und probieren uns aus. Im Kindergarten und in der Schule sammeln wir Erfahrungen und wissen nach und nach, was man machen muss, damit man nicht aneckt. Wir nehmen Rollen an: Die der guten Freundin, später die nette Kollegin und verständnisvolle Partnerin. Die sozialen Codes brennen sich ein und führen dazu, dass wir in unseren Rollen häufig sozial erwünschtes Verhalten annehmen.

der blick nach innen Die beiden Sozialpsychologen Kernis und Goldman, welche an der Universität von Georgia forschen, kamen zu dem Ergebnis, dass es vier Kriterien bedarf, damit wir uns selbst als authentisch wahrnehmen und erleben:

Happy me Authentisch zu leben erfordert erst einmal etwas Arbeit mit dem Inneren. Wer es schafft, dem Prozess intensiver Selbstreflexion zu folgen, lernt sich selbst besser kennen und kann sich und sein Leben neu ausrichten. Foto geralt // pixabay.com

Doch es gibt einige Menschen, die strotzen nur so vor Selbstbewusstsein und ziehen ihr Ding durch, sie gehen ihren Weg und hören auf ihre Bedürfnisse. Kein Wunder, dass die Mehrzahl von uns diesen Typus bewundert und man sich insgeheim fragt, was man verändern könnte, damit man nur ein Stück weit auch so ist. Authentizität wird in der Psychologie als Persönlichkeitsmerkmal verstanden. Laut Harter versteht man darunter, nach seinem wahren Selbst zu handeln und sich dementsprechend zu verhalten. Gemeint ist, dass man seinen Überzeugungen, Bedürfnissen, Gefühlen, Kognitionen und persönlichen Werten folgt – was natürlich voraussetzt, dass man Zugang zu diesen hat und sie einem bewusst sind. Gerade im Teeniealter, wo Gruppenzwang und die Orientierung an anderen prägend sind, ist Authentizität eben einfach zu viel erwartet. In dieser Lebensphase geht es erst einmal um das Sich-Ausprobieren und -Entwickeln, sozusagen den Zugang zu den Gefühlen, Bedürfnissen etc. zu finden. Bei einer gesunden Entwicklung sollten wir in späteren Jahren mit diesen im Einklang stehen und bestenfalls unser Leben danach ausrichten. Gerade dann stellt sich ein Gefühl der Zufriedenheit ein, da man in Balance lebt und sich nicht zu verstellen braucht.

1. Bewusstsein: Dies meint, sich seiner Gefühle, Stärken, Schwächen, inneren Motive, Sehnsüchte und Gedanken bewusst zu sein. Hierfür ist eine intensive Selbstreflexion Voraussetzung. 2. Ehrlichkeit: Darunter versteht man die Ehrlichkeit zu sich selbst, also nichts zu schönen, sondern sich als den Menschen zu akzeptieren, der man ist und mit objektivem Feedback (Kritik, eine Abfuhr) ehrlich umzugehen, also beispielsweise zu akzeptieren, dass der Korb des Schwarms einen doch mehr trifft, als man zunächst nach außen zugegeben hat. 3. Konsequenz: Nach seinen Werten handeln, sich nicht verbiegen, für das, was einem wichtig ist einstehen. 4. Aufrichtigkeit: Darunter definieren die beiden Wissenschaftler, dass man jederzeit zu sich stehen soll – die negativen Seiten also ebenso zeigt und sich offenbaren kann.

Wer nun auf den Geschmack gekommen ist, kann sich diese vier Säulen als Credo nehmen und lernen, sich für sein Inneres zu sensibilisieren. Langfristig wirkt es sehr befreiend, man selbst sein zu können und die Maske ablegen zu dürfen.

Text Jessica Laqua Info www.zeitzuleben.de/authentizitaet

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DAS THEATER KOMMT ZU IHNEN NACH HAUSE:

www.theater-plauen-zwickau.de

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Künstliche Intelligenz im Sport

Foto Jessica Rockowitz // unsplash.com

Die Zukunft mit all ihren technischen Innovationen und moder­nen Neuerungen macht auch vor dem klassischen Sport nicht Halt: So ist es im Fußball längst nicht mehr nur das Urteil des Schieds- und Linienrichters, was zählt – neue Geräte können genau erfassen, ob der Ball im Tor war und dieses tatsächlich zählt – nicht unbedingt zur Freude von Sportlern und Fans.

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ie Atmosphäre im Stadion kocht, es ist ein Derby in der ersten Liga zwischen zwei extrem guten Fußballmannschaften; ein Spiel, das alles entscheiden kann. Die Fans zittern auf der Tribüne, sie fiebern mit und singen lautstark die altbekannten Hymnen. Und dann ist es soweit: Der Kapitän geht zum Angriff über, ein paar Ballpässe mit Umwegen … Stille. Dann folgt der Aufschrei: Tooooor! Der Ball wurde versenkt und die Freude ist nicht mehr zu halten. Der Schiedsrichter geht d’accord und auf der Anzeigetafel erscheint das lang ersehnte 1:0. Die Fans tanzen, die Jubelrufe werden immer lauter. Auf dem Spielfeld hingegen wird es gerade hektisch, das Spiel ist unterbrochen und man sieht hitzige Diskussionen. Plötzlich und unerwartet pfeift der Schiri – das Tor wird nicht gegeben, denn der Videobeweis konnte belegen, dass es zuvor einen Regelverstoß gab: Der Spieler war mit der Fußspitze knapp im Abseits … auch wenn der Ball im Tor war – gezählt wird dieses nicht. Die Überprüfung durch den Videoassistenten hat zu dem Ergebnis geführt. Zu früh gefreut. Und nun liegen die Emotionen blank.

Harte Regeln Regeln gab es im Sport schon immer. Die neusten Strömungen im Bereich der Technik gehen davon aus, dass der Mensch fehlerhaft ist und somit Innovationen eingesetzt werden sollten, damit u. a. überprüft werden kann, ob der Sportler sich regelkonform verhält. Foto Tyler Anderson // unsplash.com

Eine Szene, wie sie zu Beginn der Einführung von Videobeweisen häufig vorkam. Inzwischen haben die Fans gelernt: Lieber gar nicht freuen und erst einmal abwarten, was der Videobeweis sagt. Damit wurde das Spiel zwar präziser, jedoch emotional auch weitaus weniger interessant. Die Emotionen einfach so treiben lassen – denn ein Tor ist eben ein Tor, wenn der Schiri es pfeift. Die Zeiten sind leider vorbei. Heute pfeift der Schiedsrichter erst, wenn er die Ansage von den Videoassistenten hat. Und so lange müssen sich die Fans eben gedulden. Einer Sportart, in der Emotionen so intensiv und so präsent waren, gehen die großen Gefühle verloren … zum Ärger der Fans.

Fußball im Jahr 2020 ist mit Sicherheit ein anderer als noch 1990. Dreißig Jahre später bleibt wenig von dem übrig, was wir als Fußball bezeichnen würden – auch, wenn es auf den ersten Blick nicht nach so viel Veränderung aussieht. Doch diese laufen im Hintergrund ab und finden sich heutzutage in weitaus mehr Bereichen und Sportarten als nur im Fußball. Der Videobeweis ist eine der Neuerungen, die inzwischen bei den Fans angekommen ist und mit Sicherheit nicht jeder für gut verheißen mag. Was sich noch verändert hat, ist der Mensch selbst: So sind die Sportler heute viel besser in Form, was heißt, dass sie schneller, leistungsstärker, dynamischer, belastbarer und geschickter geworden sind. Mehr Training beziehungsweise bessere Übungskonzepte oder eben survival of the fittest – denn gute Gene überleben. Leistungssport bedeutet auch immer Business und viel Geld zu gewinnen oder zu verlieren. Vereine suchen nach dem perfekten Spieler, dem perfekten Sportler, der sein Geld wert ist und die Mannschaft optimal ergänzt. Neue Systeme der künstlichen Intelligenz, kurz KI, steigen genau hier ein und beobachten und analysieren die Sportler bis ins kleinste Detail. So kann am Ende ein perfektes Profil und ein Algorithmus erstellt werden, der detaillierte Daten über diesen Menschen liefert – was der Transferpolitik im Profisport und insbesondere im Fußball einen großen Nutzen bringen dürfte. Einer der Vorteile liegt auf der Hand: Durch die KI-Systeme bekommen auch diejenigen eine Chance, die noch nicht groß im Business sind und sich bisher keinen Namen machen konnten, dafür aber beste Leistung zeigen. Nachteilig hingegen ist, dass selbst der Sport, in welchem es ja in erster Linie um die Dynamik, das Erlebnis und das Können gehen sollte, nun von der Technik beherrscht wird.

Roboter willkommen Zurzeit werden insbesondere Videobeweise im Leistungssport eingesetzt um genaue Entscheidungen treffen zu können. Es bleibt abzuwarten ob irgendwann einmal auch Roboter auf dem Spielfeld zu sehen sein werden. Foto Janson_G // pixabay.com

Schaut man in die Zukunft, so dürfte klar werden, dass wir heutzutage nicht mehr ohne Technik können. Jeder sitzt an seinem Handy, der Kopf ist stets nach unten gebeugt. Aus Fahrrädern werden E-Bikes. Autofahren wird elektrisch und weitestgehend automatisiert. Navigation machen nicht wir, sondern GoogleMaps. Briefe werden zu E-Mails. Und Schiedsrichter? Werden diese vielleicht bald zu Robotern? Gut möglich, wenn man bedenkt, dass die Technik perfekt programmiert werden kann und die Möglichkeit hat, alle Informationen im Spiel zu verarbeiten, was heißt: Ein Roboter sieht einfach alles. So können Regelverstöße schnell aufgedeckt werden, ein Foul und ein Tor nach Abgleich mit den Regeln besser gepfiffen werden. Bis es soweit kommt, dürfte es aber noch sehr lange dauern. Aktuell wird die neuste Technik bereits im Training eingesetzt. So können nach Analyse des Trainingszustands genau abgestimmte Trainingspläne erstellt und Veränderungswerte mit der vorher bestimmten Baseline verglichen werden. Bereits im Freizeitsport benutzen viele von uns schon Apps und steuern so ihre Ziele und sportlichen Veränderungen. Während wir unsere Runden laufen, können uns unsere Freunde und Follower virtuell beklatschen und anfeuern. Wir können vorab genau bestimmen, was wir trainieren wollen und zeichnen den Verlauf via App auf. Die Technik ist also durchaus ein großer Segen für all diejenigen, die ein individuelles Monitoring oder eine gute Motivation haben möchten. Klar ist, dass es in naher Zukunft noch viel Forschung und Entwicklungen in diesen Bereichen geben wird – nicht alle werden uns sinnvoll erscheinen, aber viele werden das Leben und vor allem den Breitensport populärer und lebendiger gestalten. Und auch im Profisport wird es weiterhin Veränderungen und den Einzug neuer Technologien geben, denn auch hier kommt im Jahr 2020 keiner mehr ohne diese Technik aus.

Text Jessica Laqua 05 20

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Foto Louis Hansel // unsplash.com

Tierleid schmeckt nicht Vegane Gerichte ausprobieren – den Tieren zuliebe

Noch immer gibt es in unserer Gesellschaft viele Vorbehalte gegenüber der veganen Ernährung – sie schmecke nicht, sei nicht gesund oder sei schlichtweg zu radikal. Wer sich dem Thema allerdings öffnet, wird schnell feststellen: Ab und an oder sogar komplett auf Fleisch und andere tierische Produkte zu verzichten, ist nicht so furchtbar, wie es von Kritikern oft dargestellt wird – und der Lebenswandel erspart vielen Tieren ein schreckliches Leben sowie einen qualvollen Tod.

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ei den diesjährigen Oscars sorgte vor allem eine Rede für Schlagzeilen: Schauspieler Joaquin Phoenix nutzte die Aufmerksamkeit, um ein bewegendes Thema anzusprechen: »Ich finde, dass wir uns sehr von der natürlichen Welt abgekoppelt haben, und viele von uns machen sich einer egozentrischen Weltsicht schuldig – dem Glauben, dass wir das Zentrum des Universums sind. Wir fühlen uns berechtigt, eine Kuh künstlich zu befruchten, wir stehlen ihr Baby, obwohl ihre Angstschreie unverkennbar sind. Dann nehmen wir ihre Milch, die für ihr Kalb bestimmt ist, und schütten sie in unseren Kaffee und unser Müsli. Wir fürchten die Idee der persönlichen Veränderung, weil wir denken, dass wir etwas opfern müssten, um etwas aufzugeben.« Phoenix lebt seit seinem dritten Lebensjahr vegan – die gesamte Familie entschied sich dazu, als sie mitbekam, wie Fische auf besonders brutale Art getötet wurden. Die Tatsache, dass auch heute in der Massentierhaltung zum Teil unhaltbare Zustände herrschen, die wir bei genauerer Betrachtung nie billigen würden, schockiert: Immer wieder zei-

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a n imal E q u ality

gen Aufnahmen von Tierschützern, wie schlecht Tiere sowohl bei ihrer Aufzucht als auch in den Schlachthöfen behandelt werden. Die Bilder sind so erschreckend, dass man kaum hinschauen mag. Leider sind sie kein Einzelfall, sondern in vielen Einrichtungen bittere Realität. Trotzdem stellen wir uns gern vor, dass wir alle nur Tiere essen, die ein glückliches Leben oder zumindest einen schnellen, schmerzlosen Tod hatten – angesichts der Massen an Fleisch, die täglich im Supermarkt bereitliegen, ist das aber schlichtweg unmöglich.

Joaquin Phoenix setzt sich für den Tierschutz ein Der Schauspieler ist Unterstützer von Animal Equality, einer Tierschutzorganisation, die auch hierzulande gegen unhaltbare Missstände in der Tierhaltung vorgeht. Foto Jo-Anne McArthur // Animal Equality


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Tierrechtsorganisationen wie Animal Equality, für die auch Joaquin Phoenix schon mehrfach auf die Straße gegangen ist, kämpfen nicht nur für das Wohl solcher Tiere, sie zeigen auch die Missstände, vor denen wir zur Erhaltung unseres Lebensstandards lieber die Augen verschließen. Ein Beispiel: Eigentlich sollten Schweine, die hierzulande in Kastenständen leben müssen, zumindest ungehindert aufstehen, sich hinlegen sowie Kopf und Gliedmaßen ausstrecken können, doch noch immer werden viel zu enge Kastenstände genehmigt, die den Tieren jegliche Lebensqualität rauben. Missstände wie diese gibt es in der Massentierhaltung viele – und immer mehr Menschen werden darauf aufmerksam.

tierische produkte meiden Wem das Leid der Nutztiere nicht egal ist, kann schon zu Hause etwas dagegen tun. Denn: Wer keine tierischen Produkte kauft, verhindert, dass die Nachfrage danach steigt. Aus diesem Grund wechseln inzwischen immer mehr Menschen zu einer veganen Lebensweise. Laut Statista gab es im Jahr 2019 rund 0,95 Millionen Deutsche, die sich als Veganer bezeichnen oder zumindest weitgehend auf tierische Produkte verzichten. Die bewusste Auseinandersetzung mit unserer Ernährung tut uns natürlich gut: Sich häufiger pflanzlich zu ernähren, sorgt für mehr Abwechslung auf dem Teller und liefert unserem Körper wichtige Ballaststoffe. Vor allem der Mythos, dass alle Veganer einen Mangel an Eisen und Protein haben, ist an den Haaren herbeigezogen.

PETA erklärt hierzu, dass auch pflanzliche Lebensmittel wie Kürbiskerne, Sesam, Linsen, Bohnen, Soja, Spinat, Amaranth und Quinoa reichlich wertvolle Inhaltsstoffe enthalten – in Kombination mit Vitamin-C kann auch das enthaltene Nicht-Hämeisen (Fe3+) gut vom Körper aufgenommen werden. Lediglich bei Vitamin B12 sollten Veganer besser auf ein Präparat aus der Apotheke setzen, da die pflanzlichen Quellen nach jetzigem Forschungsstand nicht sicher ausreichen, um den Bedarf zu decken. Trotzdem ist eine vegane Ernährungsweise nicht mit Einschränkungen bei der Lebensqualität verbunden. Das zeigt auch das Kochbuch »Zufällig vegan«: Hier sind Rezepte enthalten, die jeder kennt und die schon immer ganz ohne tierische Produkte auskamen.

Dringend Plasmaspender gesucht! DRK-Plasmapheresezentrum Zwickau im Glück-Auf-Center Äußere Schneeberger Straße 100 08056 Zwickau Plasmaspende Geöffnet von Montag bis Freitag 7:30 bis 19:30 Uhr

Termine unter 0375 / 276 926 220 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Bitte bringen Sie Ihren Personalausweis mit! Weitere Informationen und Blutspendetermine erhalten Sie unter:

Servicetelefon: 0800 11 949 11 | www.blutspende.de

Essen ohne Tierleid Wer sich ab und zu oder gar komplett vegan ernährt, setzt ein Zeichen gegen Tierleid. Foto Nadine Primeau // unsplash.com

Buchtipp

Zufällig Vegan : 100 Rezepte für die regionale Gemüseküche - nicht nur für Veganer Marta Dymek; Verlag smarticular; ISBN 978-3-946658-36-8; Preis: 16,95 EUR

Inhalt Was haben Spaghetti Napoli, Vollkornbrot, Bayerischer Kartoffelsalat und Hummus gemeinsam? Sie alle schmecken einfach köstlich, und sie alle sind rein zufällig vegan! Genau wie dieses Buch: Es enthält 100 außergewöhnliche Rezepte für eine gesunde, abwechslungsreiche, pflanzliche Ernährung mit dem gewissen Etwas – pragmatisch, ohne Hype, ohne Ersatzprodukte und ohne Verzicht auf Geschmack.

Auch Animal Equality setzt sich mit seiner »Love Veg«-Kampagne für ein Umdenken in der Küche ein, damit so viele Menschen wie möglich in den Genuss der veganen Küche kommen und somit weniger Tiere leiden müssen. Interessierte erhalten über die Webseite kostenlose Koch- und Backbücher und einen Ernährungsguide mit wichtigem Nährstoffwissen. So wird auch der kulinarische Horizont erweitert – für alle, die ohnehin gern kochen, eine gute Möglichkeit, neue gesunde Rezepte zu entdecken, die nicht nur gut schmecken, sondern auch ganz ohne Tierleid auskommen.

Text Kristina Baum Info www.animalequality.de

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W

as Technik angeht, wollen viele immer auf dem neuesten Stand sein – das aktuelle Smartphone in der Tasche haben, den E-TretrollerHype testen oder Zocken in 3D mit VR-Brille. All diese Gadgets zu kaufen, hat seinen Preis. Aber müssen wir eigentlich immer gleich alles besitzen? Wir streamen Filme und Musik, warum nicht also auch Technik einfach zu einem monatlichen Preis mieten? Das Unternehmen Grover bietet genau diesen Service an: Die junge Firma aus Berlin liefert eine innovative und zugleich unkomplizierte Alternative zu Kauf oder Finanzierung von Technik, von der sowohl Privatpersonen als auch Geschäftskunden profitieren können. Man bleibt bei der Anschaffung flexibel, spart Kosten und nutzt Ressourcen nachhaltiger als beim Kauf von immer neuen Geräten.

Das Konzept des jungen Unternehmens Grover vermietet Produkte auf der eigenen Webseite – außerdem bietet das 2015 von Michael Cassau gegründete Unternehmen in Deutschland seine Technik auch on- und offline mit Partnern wie MediaMarkt, Saturn, Gravis, Conrad und Tchibo an. Somit gehört auch die Verleih-Firma zur sogenannten »Access over Ownership«-Bewegung, zu der auch Unternehmen wie Netflix, Spotify, AirBnB sowie Carsharing-Angebote zählen. In der Sharing Economy geht es also vorrangig darum, mit dem Zugriff auf vermietetes Eigentum Umsatz zu machen – inzwischen lässt sich nahezu alles vermieten. Und das Konzept geht auf: Bisher kann das Unternehmen starke Wachstumszahlen vorweisen und es beschäftigt bereits über 80 Mitarbeiter. Seit der Gründung haben sich laut Grover bereits über 350.000 Nutzer für den Service registriert.

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Lebensstil T r e n d

b lick i n s gi nr n ove e r er d e r e r d e


D a s T e c h n i k- S ta r t- u p G r o v e r : Warum k aufen, wenn man auch mieten k ann?

Grover gehört momentan zu den europäischen Marktführern im Mietgeschäft für Unterhaltungselektronik. Das Berliner Unternehmen vermietet deutschlandweit mehr als 2.000 Tech-Produkte – von Smartphone und Laptop bis hin zu Gaming-, VR- und Smart-Home-Gadgets ist fast alles zu einem monatlichen Mietpreis erhältlich.

Die Köpfe hinter Grover Thomas Antonioli (CFO) und Michael Cassau (CEO & Gründer) führen derzeit das Berliner Start-up mit 85 Mitarbeitern.

Was passiert nach Ende der Mietdauer?

Premiere für Miet-Scooter auf deutschen Stra en

Läuft der vorab vereinbarte Mietzeitraum ab, haben Kunden die Möglichkeit, die Hardware zurückzugeben oder sie sogar zu kaufen. Zu letzterer Option schreibt Grover auf seiner Webseite: »Nach einer bestimmten Mietdauer besteht die Möglichkeit, es für einen symbolischen Euro zu kaufen. Diese hängt vom Produkt und der gewählten Mindestlaufzeit ab und wird dir vor der Bestellung in deinem Mietkorb angezeigt. In deinem Kundenkonto kannst du jederzeit nachschauen, wann es soweit ist oder dich schon eher für einen Kauf entscheiden. Aber natürlich bleibst du immer flexibel und bist nicht zum Erwerb verpflichtet.«

Grover ist auch der erste E-Scooter-Abo-Service mit zugelassenen Modellen. Seit dem 9. August können Kunden über einen eigenen E-MobilityMietservice GroverGo online Tretroller mieten. Für knapp 30 Euro monatlich bei zwölfmonatiger Mietdauer kann man sich die leichten Scooter mit Straßenzulassung und 25 km Reichweite ausleihen – und das deutschlandweit. Die Firma hat damit ein Gegenmodell zu den üblichen OnDemand-Services nach dem »Pay-per-ride«-Prinzip geschaffen, bei denen häufiges Fahren oft teurer ist und die für zugestellte Gehwege in den Innenstädten sorgen.

Wer zahlt, wenn etwas kaputt geht?

So funktioniert Grover Wenn sich Kunden zum Beispiel bei einem Partner ein iPad oder eine VR-Brille mieten, kauft Grover demjenigen Unternehmen das Gerät ab und vermietet es dann an den Kunden. Hierbei hat man die Wahl zwischen einer Mietzeit von einem, drei, sechs oder zwölf Monaten – je länger die Vermietung, desto günstiger wird das Gerät. Ein aktuelles iPhone 11 kostet so beispielsweise bei zwölf Monaten Mietzeit rund 45 Euro pro Monat. Benötigt man das Smartphone nur einen Monat – zum Beispiel zum Testen oder zur Überbrückung, während ein anderes Gerät repariert wird, kostet es rund 100 Euro.

Außerdem lässt sich jederzeit zu einer längeren Laufzeit wechseln und damit bares Geld sparen. Geht doch einmal etwas kaputt, ist das auch keine Katastrophe – das Unternehmen übernimmt 90 Prozent der Reparaturkosten bei Schäden aller Art. Gerade für jene, die ihr Leben nachhaltig gestalten möchten, bietet das Geschäftsmodell einen großen Vorteil: Durch das Mieten entsteht weniger Elektroschrott, da gut erhaltene oder reparierte Technik nach Ablauf der Mietdauer einen neuen Mieter oder Besitzer finden kann.

Erst im vergangenem Oktober sammelte das Start-up weitere 41 Mio. Euro in einer Finanzierungsrunde ein – dadurch möchte das Unternehmen weiterwachsen. Schon jetzt gibt es den Mietservice in Österreich, in den kommenden Monaten sollen noch weitere europäische Länder folgen.

Text Kristina Baum Fotos Grover Info www.grover.com

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Wa r u m e s s o w i c h t i g i s t , wa n n w i r wa s e s s e n

Foto Icons8 Team // unsplash.com

Sicher kennen auch Sie eine oder mehrere Personen in Ihrem Umfeld, die eine schlanke Figur haben, obwohl sie sich weder im Ernährungs- noch im Bewegungsverhalten sonderlich von fßlligeren Personen unterscheiden. Wenn man diese schlanken Personen fragt, was sie anders machen, bekommt man meist nur ein Schulterzucken. Woran liegt das?

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lebensstil m u n d a r t

time to eat


D

ie Standarderklärung für Übergewicht liegt in der logisch nachvollziehbaren Energiebilanz. Wie wird man dick? Indem man mehr isst, als man verbrennt. Man verzehrt zu viel und bewegt sich zu wenig. Dabei bleibt eine Kalorie eine Kalorie, egal wann man sie isst. Klingt logisch, oder? Leider ist dies nicht zutreffend. Forscher des Salk Instituts für biologische Studien in San Diego haben ein Experiment mit Mäusen durchgeführt, welches die Theorie der Energiebilanz widerlegt. In diesem Experiment fütterten sie zwei Mäuse mit exakt derselben Menge und derselben Nahrung über einen längeren Zeitraum hinweg. Beide Mäuse bekamen eine unterschiedliche Körperfülle. Eine Maus wurde dick, die andere blieb schlank. Woran liegt das? Die dicke Maus durfte ihr Essen rund um die Uhr futtern, während die schlanke Maus immer nur zu einer bestimmten und begrenzten Zeit Zugang zum Futter hatte, nämlich nachts, wenn Mäuse von Natur aus aktiv sind. Beide Mäuse verputzten dieselbe Menge, nur zu unterschiedlichen Zeiten. Dabei blieb die eine Maus nicht nur schlanker, sie war auch deutlich fitter und wurde wesentlich älter. Die dickere Maus verfettete zunehmend, bekam Bluthochdruck, erhöhte Entzündungswerte und Insulinresistenz.

Nun zurück zu uns Menschen. Unser Stoffwechsel tickt je nach Uhrzeit unterschiedlich. Je nachdem, wann oder in welchem Rhythmus wir Kalorien aufnehmen, werden sie unterschiedlich verbrannt. Der Tag-Nacht-Rhythmus lässt sich bis in unsere Gene verfolgen. Das bedeutet, dass Tausende von Genen je nach Uhrzeit weniger aktiv sind, andere umso mehr. Je nach Uhrzeit sind wir also ein anderer Organismus. Ein Beispiel: Gibt man Personen am Morgen und am Abend die identische Mahlzeit, fällt die körperliche Reaktion anders aus. Das liegt daran, dass morgens die Insulinempfindlichkeit am größten ist, der Blutzuckeranstieg ist hier quasi am niedrigsten. Kohlenhydrate werden am Morgen zum Beispiel am besten verbrannt. Im Laufe des Tages lässt die Blutzuckerkontrolle immer mehr nach. Aus dieser Sicht ist es am Abend so, als würde man die doppelte Menge verzehren und gerade Kohlenhydrate werden hier zum Problem. Es macht also sehr wohl einen großen Unterschied, wann wir was essen. Ein weiterer Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, dessen Ausschüttung sich ebenfalls am Tag-NachtRhythmus orientiert. Tageslicht hemmt die Bildung von Melatonin, bei Dunkelheit steigt die Melatoninproduktion. Unsere Bauchspeicheldrüse ist mit Rezeptoren für Melatonin ausgestattet. Sobald Melatonin von den Rezeptoren bemerkt wird, wird die Ausschüttung von Insulin gehemmt. Die Bauchspeicheldrüse macht also ein Nickerchen, und wenn wir zu später Stunde noch reichlich Kohlenhydrate zu uns nehmen, zirkulieren die Glukosemoleküle aufgrund der schwachen Insulinausschüttung länger durch unser Blut und verkleben unseren Körper von innen. Daher ist es besser, man legt den Verzehr von gesunden Kohlenhydraten wie Vollkornbrot und Müsli in die erste Tageshälfte. Proteinquellen wie Fisch und Gemüse eignen sich gut für den Mittag/Nachmittag und für den Abend darf gern zu fettreichen Lebensmitteln wie Käse, Nüssen, Avocados und Olivenöl gegriffen werden. Pasta Basta li.mi.: Spaghetti-Liebhaber sollten ihr Lieblingsessen auf die Mittagszeit legen, da die Kohlenhydratbombe nachts zum Verhängnis werden kann. Foto Reka Biro-Horvath // unsplash.com

Süße Nächte Nächtliche Kühlschrankexpeditionen sollten strikt vermieden werden, um die Regenerations- und Entgiftungsphase des Körpers nicht zu unterbrechen. Fotos nrd | Evieanna Santiago // unsplash.com

Noch wichtiger als diese Feinabstimmung der Nährstoffe ist es, die Essenszeit auf einen bestimmten Tagesabschnitt zu begrenzen. Wie bei dem Experiment mit den Mäusen ist es ratsam, eine Essenszeit und eine Fastenzeit festzulegen. Hier gibt es keine Faustregel, jeder sollte durch Ausprobieren seinen optimalen Rhythmus herausfinden. Zum Beispiel kann man von 8 Uhr bis 20 Uhr Kalorien aufnehmen, also 12 Stunden essen, 12 Stunden fasten. Manch einer wählt lieber einen Rhythmus von 16 zu 8 und nimmt vom Abendessen 20 Uhr bis zum Mittagessen 12 Uhr am nächsten Tag nichts zu sich. Wer also morgens nach dem Aufstehen keinen Hunger verspürt, sollte nicht zwanghaft etwas in sich hineinstopfen und die Möglichkeit nutzen, die nächtliche Fastenzeit noch etwas zu verlängern. Denn während dieses Kurzzeitfastens starten unsere Zellen ihr Selbstreinigungsprogramm und der Körper geht von einem Wachstums- in einen Wartungsmodus über. Finden Sie einen Rhythmus, der nicht allzu sehr nach Verzicht schmeckt und zu Ihrem Alltag passt.

Es ist also ratsam, die größten Kalorienmengen am besten in die erste Tageshälfte zu packen, da am Morgen die Insulinempfindlichkeit am höchsten ist und der Körper Kohlenhydratbomben zu dieser Zeit am besten wegstecken kann. Im Laufe des Tages wird der Körper eher insulinresistent, das heißt Spaghetti-Orgien lieber auf den Mittag anstatt Abend legen. Die Essenszeit sollte auf eine bestimmte Zeit am Tag begrenzt werden. Ob man innerhalb dieses Zeitfensters mehrere kleine oder wenige große Mahlzeiten zu sich nimmt, spielt dabei keine Rolle. Wichtiger ist das Vermeiden einer Riesenportion am Abend sowie das Einhalten der strikten Essenspause in der Nacht. Unser Körper tickt optimal, wenn die Rhythmen von Licht und Dunkel und Essen und Fasten miteinander im Einklang liegen. Text Amy Li

Fotos unsplash.com

Morgenstund hat viel im Mund li.o.: Wenn geschlemmt werden kann, dann am Morgen/Mittag. Zu dieser Zeit läuft der Verbrennungsofen des Körpers auf Hochtouren. Foto Rachel Park // unsplash.com

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Weniger Stress = mehr Zeit für mich! Erholung in herausfordernden Berufen

Stress kennt jeder vor uns, insbesondere im Job. Doch es gibt Menschen, die sich tagtäglich in sehr herausfordernde Berufe begeben und die durchgängig, also Tag für Tag, mit extremen Situationen konfrontiert sein können, die einem viel abverlangen und deswegen mentale Stärke voraussetzen. Ganz wichtig ist deswegen eine regelmäßige Entspannung, damit Geist und Körper zur Ruhe kommen.

S

tress kann sehr viel bedeuten und ist erst einmal etwas rein Subjektives. Eine Situation, in der man zeitlich unter Druck steht und Leistung erbringen muss, kann für den einen den größten Nervenkitzel und eine Herausforderung bedeuten, der andere hingegen bekommt eher einen Nervenzusammenbruch und selbst der Gedanke an die Aufgabe kann schon Schweißperlen auf die Stirn treiben. Manche Menschen benötigen ein gewisses Maß an Stress, damit sie sich im Leben gefordert fühlen. Nach überstandener Anspannung schüttet der Körper dann oft Glückshormone aus und man fühlt sich gut – vorausgesetzt, man hält dieses Pensum nicht dauerhaft. Andere hingegen sind schon von Kleinigkeiten im Alltag unglaublich angespannt und fühlen sich 24/7 gestresst – auch, wenn sie auf der Couch sitzen lässt der Geist nicht los und wälzt stattdessen To-do-Listen und Probleme. Das Empfinden von Stress ist also individuell sehr unterschiedlich und geschieht über die Bewertung der Situation: Für manche ist diese eine Herausforderung, weil sie wissen, dass sie die Aufgabe meistern werden; für andere hingegen ein purer Albtraum, weil sie das Gefühl haben, dass die eigenen Kompetenzen hierfür nicht ausreichen. Oftmals hat das Stressempfinden bzw. die wahrgenommene Belastbarkeit auch eine Auswirkung auf die Wahl des Berufes.

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lebensstil ka r r ie r e

WENIGer STRESS


So suchen sich gerade Menschen, die den Adrenalinspiegel lieben und mit Stress gut klarkommen Berufe, die eben diese Fähigkeit erfordern, wie u. a. Notfallmediziner, Soldat, Pilot, Feuerwehrmann oder Polizist. Doch auch andere Berufe fordern ein hohes Belastungsniveau, zum Beispiel, weil es immer zeitliche Deadlines gibt, die Verantwortung hoch ist, man finanziell nicht ausreichend abgesichert ist und somit auf mehreren Festen tanzen muss, was meint, dass man Phasen extremer Arbeit hat, in der die ein oder andere Nachtschicht gang und gäbe ist. Hierunter fallen Berufe wie Eventmanager, Journalist, Lehrer oder Pressesprecher. Zudem gibt es Jobs, die eine mentale Stärke voraussetzen, da man hier viele unschöne Geschichten mitbekommt, die nicht alltäglich sind. Darunter fallen z. B. Sozialarbeiter, Psychotherapeuten, Ärzte, Notfall- und Telefonseelsorger oder die Mitarbeit in Beratungsstellen. Man sieht: Das Berufsleben kann einem ganz schön viel abverlangen und umso wichtiger ist es sich regelmäßige Auszeiten zu gönnen, in denen Geist und Körper abschalten können. Und es sind bei Weitem nicht nur die hier genannten Jobs, die extrem stressig sein können – auch andere Berufe können je nach eigenem Empfinden den Körper oder die Psyche manchmal an die Grenzen führen.

richtig entspannen will gelernt sein Wie wir entspannen ist absolut unterschiedlich: So will der eine lieber mit Freunden eine Runde tanzen gehen oder in die Bar und der andere mag es, wenn er die Beine hochlegen kann und alleine bzw. zusammen mit seiner Lieblingsschokolade oder einer Tüte Chips einen guten Film schauen kann. Doch richtige Entspannung ist damit noch nicht gemeint. Wer Stress hat, steht unter AN-Spannung – womit das Gegenteil von ENT-Spannung gemeint ist. Der Körper bzw. die Muskulatur ist auf Dauerspannung, das Stresshormon Cortisol findet sich in einer hohen Konzentration im Blut, Adrenalin flutet den Körper, der Geist ist fokussiert und im Tunnelblick. Wer das kennt, der sollte seinem Körper nach getaner Arbeit mit dem anderen Pol fluten. Dies meint: Den Geist fließen lassen, die Muskeln weich werden und entspannen lassen, Adrenalin und Cortisol durch Ruhe abbauen. Perfekt geeignet hierfür ist Yoga in all seinen Facetten wie Hatha, Kundalini oder Yin Yoga: Durch die sanften Bewegungen und den regelmäßigen Atemzügen geben wir dem Körper die Chance zu entspannen. Tiefe Atemzüge signalisieren dem Gehirn, dass der Körper ruhig werden darf und die stressigen Aufgaben nun vorbei sind. Man ist bei sich und nimmt die Ruhe und den Körper wieder ganz bewusst wahr, man spürt sich. Eine andere Möglichkeit sind geführte Meditationen, autogenes Training oder die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen. Bei allen drei Verfahren handelt es sich um aktive Entspannungsformen, die mit dem Körper und dem Geist arbeiten. Auch Sport, beispielsweise Jogging oder flotte Spaziergänge von 30 bis 60 Minuten, sind sehr effektiv und können dabei helfen, die Arbeit hinter sich zu lassen.

ENT-spannung Den Körper bewusst zu entspannen, beispielsweise bei einer Massage, einer Tasse Tee oder einem Spaziergang, kann die innere Anspannung verfliegen lassen. Foto nnoeki // pixabay.com

Individuelles Erholungsprogramm Wer viel Stress hat, der sollte die Selbstfürsorge regelmäßig in den Fokus stellen. Was einem gut tut, kann von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein. Fotos Pexels // pixabay.com

selbstfürsorge ist das a und o Des Weiteren ist Abgrenzung ein wichtiges Thema. Darunter fällt, dass man auch mal Nein sagen muss und nicht in seiner Freizeit noch die Probleme anderer löst, Überstunden macht oder sich zu jeden kleinen Gefallen von Freunden und Familie hinreißen lassen sollte. Das Handy mal ausschalten kann zudem dabei helfen, sich ganz bewusste Auszeiten zu nehmen. All dies fällt unter den Begriff der Selbstfürsorge: Man muss für sich selbst gut sorgen, denn sonst steigt das Risiko für schlechte Laune und Wehwehchen und langfristig auch für körperliche und psychische Erkrankungen. Gerade ein Burn-out, also die klassische Erschöpfungsdepression, ist meist das Ergebnis von Überforderung durch den beruflichen Alltag. Wer hier vorsorgt und gut auf sich selbst achtet, der ist gegen diese durch Stress ausgelösten Spätfolgen optimal gewappnet.

Text Jessica Laqua Info www.karrierebibel.de/feierabend

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Gewinnzone

Artikel auf Seite 51 Foto anna.k.o.

»Das schwarze Band - Ein Fall für August Emmerich«. Ein spannendes Hörbuch über Mordfälle um 1917 in Wien. KOMPASS verlost das Hörbuch. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Das schwarze Band‹ ! TICKE T

Artikel auf Seite 50

Ein Buch über eine Woche im Paradies - am Ende werden Sie nicht mehr der gleiche Mensch sein! Petra freut sich auf eine Auszeit ganz für sich, ohne Haushalt, Kinder, Mann und Job. Doch dann kommt alles anders. KOMPASS verlost das vorgestellte Buch. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Paradies‹ !

Artikel auf Seite 51

Artikel auf Seite 36

Es gibt große Emotionen wenn er die Bühne betritt. Unverkennbar und authentisch – so ist die Musik von Gregor Meyle. Am 6. November spielt er in der Stadthalle Chemnitz. KOMPASS verlost 2x2 Tickets. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Gregor Meyle‹ !

20 Jahre Bandgeschichte, sechs Alben, unzählige Hits! Die Band rund um Sängerin Mieze Katz, die für pure Lebensfreude steht, ist jetzt mit ihrem neuen Album »Limbo« zurück. KOMPASS verlost 2 Musikalben. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Mia‹ !

Artikel auf Seite 55 Foto Joachim Gern

Ein Kinderbuch über spannende Freundschafts- und Bandengeschichten: Im Bandenquartier in der alten Scheune überzeugt Meggy ihre Freunde von ihrem großen Ferien-Rettungsplan. KOMPASS verlost ein Exemplar. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Die Heuhaufen-Halunken‹ !

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Die Elfenwelt »Bayala« ist ein Land der Magie, bevölkert von unterschiedlichen Elfenstämmen, die im Einklang mit der Natur leben. Sonnenelfe Surah und ihre Gefährten treten eine abenteuerliche Reise an KOMPASS verlost 2x1 DVD. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Bayala‹ !

Minas Leben wird komplett auf den Kopf gestellt als Helena, die neue Verlobte ihres Vaters, und deren Tochter Jenny bei ihnen einziehen. KOMPASS verlost 1x2 Kinokarten. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Mina und der Traumzauberer‹ !

TICKE

TICKE

Artikel auf Seite 55

Artikel auf Seite 55

Artikel auf Seite 39

Festivalglanz im Gold der Zwanziger in der Kultur- und Festspielstadt Bad Elster. Mit dabei ist das bekannte Moka Efti Orchester, zu sehen am 13. September. KOMPASS verlost 1x2 Tickets. Schreiben Sie eine Email mit dem Betreff ›Moka Efti Orchester‹ !

Alle Teilnahmen senden Sie bitte bis spätestens zum 20.05.2020 oder bei früheren Terminen bis 3 Tage vor der Veranstaltung an die Emailadresse gewinnen@deinkompass.de. Viel Glück!

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unterhaltung

gewi n n zo n e


I mp r ess u m

Christiane KO LU M N E

Herausgeber: FIRST AGENCY event + verlag UG KOMPASS Stadtmagazin ist ein Produkt der FIRST AGENCY event + verlag UG, vertreten durch Anja Uebel Kolpingstraße 24, 08058 Zwickau , Tel. 0375 2898980-2, Fax 0375 2898980-9, info@deinkompass.de, www.deinkompass.de

Frischen Wind bringen Mein Mann und ich hatten eine Phase im Leben, in der wir viel von der Welt sehen wollten. In kurzer Zeit, am liebsten so viel wie möglich. Wir legten uns also Geld zur Seite und nutzten jeden Urlaub für das Reisen. Das war eine sehr spannende Zeit für uns beide und wir entdeckten einige neue Kulturen, Kulinarik und Sprachen. Am besten ging das mit Städtetrips. Wir flogen nach Barcelona, fuhren nach Krakau oder nach Wien, blieben dann meist eine Woche in der Stadt und nutzten Hotels oder Airbnb für unseren Aufenthalt. Soweit so gut. Unser Tagesplan sah dann wie folgt aus: die Stadt erkunden, Restaurants testen und so viele Sehenswürdigkeiten und »Insidertipps« wie möglich mitnehmen. Am Abend waren wir demzufolge meist zu kaputt, um noch auf einen Cocktail in eine Bar zu gehen oder ein wenig zu tanzen. Insgesamt waren wir beflügelt und gestresst durch diese Reisen. So kam mir eines Tages die Idee. Warum wollen wir nicht mal ein anderes Abenteuer wagen? Wir sind beide keine »Ich bleibe 24/7 am Strand mit einem Cocktail und einem guten Buch liegen« – Menschen. Somit fiel das für uns aus. Das Land war dann schnell gefunden, schließlich stand noch fast die ganze Welt auf unserer Liste. Es sollte nach Kroatien gehen. Um genau zu sein in die Stadt Pula. Eine hübsche Stadt, wenige Sehenswürdigkeiten, viele Strände in der Umgebung und einfach Sonne, Glück und Entspannung. Jedoch fehlte mir das gewisse Etwas und Action. Also suchte ich im Internet und wurde fündig: eine Kajaktour mit einer Gruppe für mehrere Stunden. Wunderschöne Bilder mit Steilküsten, türkisfarbenem Wasser und glücklichen Menschen. Wir buchten zwei Plätze. Angekommen in Pula erholten wir uns nach unserem Flug wie gewohnt in einer kleinen, aber feinen Airbnb-Wohnung direkt in der Innenstadt. Am nächsten Morgen startete schon unser erlebnisreicher Urlaub. Wir kamen an dem Strand an, wo die Kajaktour stattfinden sollte. Trafen die anderen Leute, die mit uns diese Erfahrung teilen wollten. Ein junges Paar mit Sohnemann aus Frankreich, ein schwules Pärchen aus LA und ein weiteres Paar aus Asien. Gemeinsam starteten wir mit unseren Kajaks und folgten unserem Guide. Um es kurzzufassen: Es war spektakulär. Ich fragte mich, wieso mir diese Idee nicht eher gekommen war. Es ist manchmal so simpel und doch benötigt es den Wunsch nach etwas Neuem, nach frischem Wind und dem Mut, einfach etwas anderes zu wagen. Wir gingen tauchen, wir sahen hohe Klippen, von denen junge Leute ins Meer sprangen, wir waren in einer Höhle voller Tropfsteine – das alles innerhalb von einigen Stunden. Man kam aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Welt hat so viel mehr zu bieten, als es uns manchmal bewusst ist. Aus einem normalen Pärchenurlaub wurde etwas ganz Besonderes für uns und wir sammelten weiterhin schöne und neue Erlebnisse. Jetzt stehen die Koffer wieder bereit. Es geht zum Wandern in die Alpen, zu einem Städtetrip in eine Kulturstadt Europas oder wir verbringen einfach eine entspannte Zeit auf Sizilien. Wir werden es sehen. Denn unser neues Hobby besteht darin, an einen Flughafen zu fahren und den dritten Flug von unten zu wählen. Hoffentlich haben wir die passende Kleidung eingepackt.

Eure Christiane

Layout, Satz & Grafik: FIRST AGENCY event + verlag UG

Titelbild: Master1305 // freepik.com Anzeigen: Anja Uebel, info@deinkompass.de Redaktion: Vivien Schramm, Dr. Sandy Alami, JoKri, Kristina Baum, Valentin Beige, Jessica Laqua, Friedrich List, Amy Li, Valeriya Skorobagatko, Natalie Scheffler Terminredaktion: Kati Störch Verteilung und Vertrieb: An über 550 Auslagestellen in Zwickau und Umland, Erzgebirge, Vogtland sowie Chemnitz und Umland. Kostenloser Vertrieb in Geschäften, Restaurants, Cafés, Bars, Galerien, Hotels, Pensionen, Autohäusern, Kinos, Arztpraxen, Steuerkanzleien, Rechtsanwaltskanzleien, touristischen Einrichtungen u.v.m. Druck: Tisk Horak Monatliche Druckauflage: 15.000 Stück Erscheinung: am Ende eines Monats für den Folgemonat Nächster Redaktionsschluss: 20. Mai 2020 Nächster Anzeigenschluss: 22. Mai 2020 Der Abdruck von Veranstaltungshinweisen erfolgt ohne Gewähr. Nachdruck, Speicherung, Vervielfältigung und Verbreitung in elektronischen und nichtelektronischen Medien vollständig oder auszugsweise nur mit verheriger schriftlicher Genehmigung. Eine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Urheberrechte für Beiträge, Fotografien, Zeichnungen und Anzeigenentwürfe bleiben beim Verlag bzw. bei den Autoren. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Vorlagen kann keine Garantie übernommen werden. Veranstalter, die honorarpflichtige Fotos zur Ankündigung ihres Programms an die FIRST AGENCY event + verlag UG übergeben, sind für die Forderungen des Urhebers selbst verantwortlich. Überschriften und Einleitungen werden vom Verlag gesetzt. Leserbriefe, Anzeigen und namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.

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glosse

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M o n atsho r oskop

Erholung benötigt Liebe

Gesundheit

Venus macht Singles besonders begehrt. Trotzdem ist es auf der Piste oder beim Onlinedating wie verhext. Mars läuft quer und so passt so mancher aussichtsreiche Kandidat dann doch nicht ins Konzept. Auch Paare brauchen Geduld und sollten dafür sorgen, dass die Zärtlichkeit in der Beziehung nicht im Alltagseinerlei untergeht. Powerplanet Mars schränkt Ihr Leistungspotenzial ein. Im Mai steht Ihnen nicht so viel Energie zur Verfügung, daher sind Wellness, relaxte Wochen-

Beruf

enden und nur leichtes Training angesagt. Pflegen und erholen Sie sich ausgiebig. Ihre beruflichen Verpflichtungen und Aufgaben verlangen Ihnen viel Disziplin ab. Sie sind als Widder zwar ein starker, einsatzfreudiger Typ, doch jetzt spüren auch Sie, dass man nicht alles im Alleingang schaffen kann. Gutes Networking und emotionale Intelligenz in der Zusammenarbeit und bei Ihren Finanzen sind nötig, um in diesem Monat gewohnt erfolgreich zu bleiben.

Kraft tanken Liebe

Gesundheit

Venus festigt Ihre Beziehung und frischt die sinnlichen und romantischen Impulse auf. Genießen ist bei Paaren angesagt. Doch Mars läuft quer und so zankt man sich auch mal, aber der Ärger verraucht schnell wieder. Singles sind hin- und hergerissen und verlieben sich, um bald darauf wieder zu zweifeln. Beim Kennenlernen ist Geduld angesagt. Im Mai gilt es, beim Fitnesstraining einen Gang zurückzuschalten. Mars warnt vor Impulsivität und Risikofreude. Im Freien können Sie

jetzt am besten neue Kraft tanken. Ein Urlaub, und sei es nur ein Kurzurlaub über's Wochenende, bekommt Ihnen sehr gut und liefert belebende Impulse für Körper und Seele. Im Job und bei Ihren Finanzen sind Fingerspitzengefühl und kluges Handeln gefragt. Ab Mitte des Monats läuft es besser, Merkur erleichtert die Kommunikation und bietet finanzielle Entspannung. Nutzen Sie Einsparpotenzial und verhandeln Sie ruhig einmal etwas härter, das zahlt sich aus.

Zur Ruhe kommen Gesundheit

Mars liefert im Mai Konfliktstoff. Es wird nicht leicht sein, Ihre geliebte Harmonie zu bewahren. Zank um Kleinigkeiten macht Paaren zu schaffen. Sie neigen dazu, zu schnell nachzugeben, selbst wenn Sie eigentlich im Recht sind. Singles fehlt der Impuls, aktiv nach einem Partner zu suchen, und wenn doch, bringt das Ganze nicht das gewünschte Ergebnis. Ab Mitte Mai sieht alles wieder freundlicher aus. Mars kann nun auch Ihre Lust auf Sport und Action ein bisschen ausbrem-

Beruf

sen, denn leichteres Training ist Ihnen zu empfehlen. Ende Mai macht es Ihnen Saturn zudem leichter, innerlich zur Ruhe zu kommen, sich zurückzulehnen und bewusst zu entspannen. Im Job spielt das Thema Gerechtigkeit eine Rolle. Lassen Sie sich nicht unterbuttern und sagen Sie offen, wenn Sie etwas nicht okay finden. Sie bekommen dabei Rückendeckung von Ihrem Chef. Auch finanziell sieht es wieder besser aus, Sie behaupten Ihre Position.

Zweifel überwinden Liebe

Gesundheit

Sie gehören jetzt zu den Glückskindern in Sachen Liebe, Romanik und Sinnlichkeit. Die Sterne sorgen für allerhand schöne Gefühle. Singles daten den Traumpartner und Paare genießen große Harmonie sowie intensive Gefühle. Treue fällt Ihnen leicht, Sie stärken das Band der Liebe nachhaltig. Der Mai wäre optimal für eine Hochzeit. Das ist ein top Monat, in dem Sie Ihre Fitness verbessern und neue Kraft aufbauen. Mars und Jupiter bringen Sie so in Form, dass Sie persönliche Zwei-

Beruf

fel überwinden. Sie packen alle Vorhaben zügig an und nutzen Ihre Zeit optimal. Dank Venus können Sie zudem in Ihrer Freizeit schnell abschalten. Eine lang erhoffte Gelegenheit wird greifbar. Für Bewerbungen, Vertragsunterschriften oder einen Jobwechsel wäre der Mai ideal. Zudem sind Sie sehr kreativ und übertreffen sich mit Ihren Einfällen fast schon selbst. Sie können die Verkaufszahlen steigern und ein Auto oder eine Immobilie günstig erwerben.

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unterhaltung a u ssicht

Mehr Licht und Wonne Der Monat Mai wird im Volksmund als »Wonnemonat« bezeichnet, abgeleitet vom sog. althochdeutschen Wort »wunnimanot« = Weidemonat. Dieser weißt darauf hin, dass man das Vieh wieder auf die Weide treibt und zudem nun die Natur und der Kreislauf des Lebens vom Neuen beginnt. Dank der immer wärmer werdenden Tage tanken wir sprichwörtlich Sonnenkraft.

Beruf

Waage 24.9. – 23.10. Liebe

Mai

H o r oskop

Sternzeichen des Monats

Stier

Der Stier ist ein sehr warmherziger Gefährte. Sensibel, großmütig und doch selbstbewusst stolziert er positiv durch das Leben, denn der Stier strotzt nur so vor Geduld und Bodenständigkeit. Mythologisch steht das Sternzeichen des Stieres zum einen für Zeugungskraft und damit als Zeichen der Fruchtbarkeit. Zum anderen steht es für die allgewaltige Kraft der Drehbewegung des Himmels. Liebe & Gesundheit Liierte erleben eine Hochphase der Gefühle und der Vertrautheit. Sie knüpfen Ihr gemein-

sames Band enger. Singles sind aktiv auf der Suche und werden schnell neue Bekanntschaften finden. Mars und Jupiter machen Sie fit für das große Zirkeltraining. Sie meistern Ihren Alltag mit mehr Elan und wollen auch in Ihrer Freizeit mehr Action erleben. Ihr Gesundheitsbewusstsein ist stark, gerne bereiten Sie nun frische Kost zu. Beruf & Finanzen Jetzt lassen sich kluge Konzepte entwickeln, denn Sie sind einfallsreich und denken sehr innovativ. Mit Kollegen läuft es im Monat Mai gut, im Moment ist der Druck nicht so groß. Powerplanet Mars und Glücksplanet Jupiter motivieren Sie für Arbeit und Karriere. Ihre eigenen Interessen setzen Sie nun besser durch. Es geht schnell voran und Sie punkten mal wieder mit Perfektion. Das wird auch anerkannt!


Action und Genuss Liebe

Gesundheit

Venus und Mars bringen Sie in Stimmung für alles, was zu zweit mehr Spaß macht. Sie frischen Ihre Beziehung auf und fühlen sich bei Ihrem Partner total geborgen. Familienplanung gelingt bestens. Singles suchen aktiv nach einem Partner. Sie könnten sich verlieben und sind bereit für eine Beziehung. Sie sind körperlich und mental enorm stark. Beim Sport und im Alltag geben Sie Gas und kommen schnell an Ihr Ziel. Doch nicht nur Action ist angesagt, Venus weckt auch

Offene Herzen Beruf

den Genießer in Ihnen. Sie nehmen sich Zeit für Slow Food, kochen gern und erholen sich dabei wunderbar. Im Monat Mai gehören Sie nun auch endlich einmal zu den Aufsteigern. Jetzt haben Sie alle Chancen, im Job mehr Anerkennung und auch eine bessere Bezahlung zu erhalten. Was Sie anpacken, gelingt. Sie haben das richtige Gespür für das, was angesagt und lohnenswert ist. Venus schenkt Ihnen super Ideen und verbessert Ihr Teamwork.

Sonne tanken Liebe

Gesundheit

Sie präsentieren sich verführerisch und feurig. Paare haben viel Spaß und Singles flirten offensiv. Ab Mitte Mai läuft Venus quer, das bringt etwas Sand ins Getriebe. Jetzt ist mehr Kompromissbereitschaft gefragt. Singles könnten sich für eine schwierige Person interessieren. Im gesamten Monat Mai entspannen Sie sich sehr leicht. Sie sind ausgeglichen und haben viel Freude an Pflege und Erholung. Danach mutieren Sie zum Sensibelchen. Doch gegen Ende des Mo-

Beruf

nats schiebt die Sonne kräftig an und versorgt Sie mit feuriger Energie für Fitnesstraining und Sport. Außerdem sind Sie kreativ und punkten mit Ihren Ideen. Merkur kann berufliche und finanzielle Überraschungen mit sich bringen. Reparaturen kosten Geld und gutes Material will bezahlt werden. Doch Sie arbeiten sehr motiviert, gewissenhaft und mit vollem Schwung. Die Folge: Schnell stellen sich Erfolg und Anerkennung ein. Das tut ihnen und Ihrem Selbstbewusstsein nur gut!

Gesundheit

Ihre Sterne machen Sie jetzt sehr selbstbewusst, sodass sich Ihr Partner mehr an Sie und Ihre Vorstellungen anpassen muss. Er sollte aktiv und begeisterungsfähig sein, denn Sie haben einiges vor und da sollte er mitziehen. Singles sind gern unterwegs und knüpfen viele Kontakte, doch das Ganze bleibt unverbindlich. Im Mai fällt es Ihnen leicht, Ihre Work-Life-Balance im Gleichgewicht zu halten. Sie sind gut in Form und ehrgeizig und ausdauernd beim Fitnesstraining. Sie wissen

Gesundheit

Merkur öffnet im Mai die Herzen der Singles für neue Kontakte. Sie sind gern unterwegs, verschicken Likes und lächeln beim Ausgehen attraktive Leute an. Paare haben einen guten Draht zueinander, der gedankliche Austausch ist nun wichtig für Sie. Ab Mitte Mai bringt Saturn Sie Ihrem Gefährten noch näher. Zudem sorgen Sonne und Neptun dafür, dass Ihnen Frühjahrsmüdigkeit zu schaffen macht. Mehr Ruhe und relaxte Stunden zu Hause tun Ihnen gut. Gegen Ende

Liebe

Gesundheit

Harmonische Sterne ermöglichen Ihnen und Ihrem Partner eine Phase nach Maß. Romantik und das ganz große Gefühlskino sind möglich. Sie festigen das Band und sind ein eingespieltes Team. Singles haben Lust zu flirten und genießen frühsommerliche Gefühle. Venus und Jupiter laufen so günstig, dass Sie einen passenden Lebensgefährten finden können. Sie streben schon dem Sommer entgegen, Ihre Sterne schieben Sie an. Sie blühen auf, entwickeln neue Kräfte und sind

Beruf

Liebe

Beruf

beweglich und zuversichtlich. Zeiten der Selbstzweifel gehören der Vergangenheit an, Sie leben sich stattdessen beim Fitnesstraining aus. Sie achten auf Ihr Gewicht, essen gesund und sorgen auch für die nötigen Mußestunden. Mars spornt Sie an, ehrgeizige Ziele in Angriff zu nehmen. Im Job achten auf Fairness und sinnvolles Teamwork. Venus liefert Ihnen zudem gute kreative Impulse. Allerdings neigen Sie dazu, ein bisschen zu viel Geld auszugeben.

Gesundheit

Venus macht es Paaren leichter, körperliche Vertrautheit und Sinnlichkeit zu genießen. Singles auf der Suche nutzen diese Phase für neue Kontakte. Der Mai bringt mit der Sonne mehr Schwung in Herzensdinge und bei Singles stellen sich die ersten Frühlingsgefühle ein. Gemeinsame Vorhaben gelingen nun sehr gut. Sonne und Neptun laufen quer, das kann gelegentliche Schlafstörungen bewirken. Ausreichend Bewegung und positive Gedanken helfen Ihnen, Defizite zu ver-

Gesunde Lebensführung

Sonne satt

Liebe

Liebe

Venus und Uranus prägen eine turbulente Phase, in der Singles viele Leute kennenlernen und alles etwas anders läuft als erwartet. Sie sind lebenslustig und genießen Ihre Freiheit. Paare fühlen sich in einer alltäglichen Beziehung schnell eingeengt. Der Partner sollte offen für Ihre kreativen Anregungen sein. Jetzt haben Sie keine Lust darauf, sich unnötig zu beschränken. Sie wollen Ihr Leben genießen und nicht ständig über die Konsequenzen nachdenken. Beim Essen entwickeln

des Monats dreht der Wind: Saturn baut Sie auf, schenkt Ausdauer und intensiviert Ihren Wunsch nach einer gesunden Lebensführung. Sie zeigen im Mai mal wieder, wie vielseitig und ideenreich Sie sind. Neptun könnte Sie allerdings etwas zu vertrauensselig machen. Plaudern Sie wichtige Infos nicht an der falschen Stelle aus und beteiligen Sie sich nicht am Flurfunk. Mehr Stabilität und eine langfristige Orientierung, auch finanzieller Art, ermöglicht Saturn.

Neue Zuversicht

aber auch, dass Erholung, geistige Nahrung und ein bisschen Tapetenwechsel nötig sind, um sich auf Dauer wohlzufühlen. Sonne und Mars sorgen für einen starken Auftritt, der auch anderen in Erinnerung bleiben wird. Sie wissen, was Sie wollen, und werden sich selbstbewusst dafür einsetzen. Selbst bei komplizierten Aufgaben packen Sie unerschrocken an. Sie sind ehrgeizig und vor allem bei Bewerbungen, Preisverhandlungen und auf der Schnäppchenjagd erfolgreich.

Gesundheit

Beruf

Kreative Impulse

Starker Auftritt Liebe

Liebe

Beruf

Sie einen großen Appetit. Saturn bringt eine vernünftigere Haltung. Sie achten wieder bewusst auf eine gesunde Lebensführung. Merkur macht Sie ideenreich, gewitzt und kommunikativ. Sie führen gute Verhandlungen oder erhalten eine Zusage für die Finanzierung eines wichtigen Projekts. Anspruchsvolle Aufgaben packen Sie mit intelligenten Strategien an. Mehr denn je spüren Sie den Wunsch, in einer unabhängigeren Form zu arbeiten.

meiden. Gegen Ende des Monats liefert Ihnen die Sonne neue Zuversicht. Sie fühlen sich besser und entwickeln mehr Selbstvertrauen und Angriffslust. In diesem Monat werden Sie mit der Alltagsroutine im Job sehr gut fertig. Die Dinge laufen, obwohl Ihnen ein paar finanzielle Defizite Gedanken machen. Ihnen wird jedoch mehr Anerkennung für Ihren Einsatz zuteil. Sie sichern das bisher Erreichte ab und entwickeln neuen Enthusiasmus für Ihre Vorhaben.

Gesundheit

Venus und Mars machen Singles anziehend und offen für neue Bekanntschaften. Auch Paare spüren diesen positiven Trend, der ihrer Beziehung und auch dem sinnlichen Erleben mehr Intensität verleiht. Sie geben sich lustvoller und bringen sich in Ihre Partnerschaft nachhaltiger ein. Jetzt gönnen Sie sich so manches Extra bei der Pflege. In Ihrer Freizeit entspannen Sie sich schnell, denn Sie spüren genau, was Ihnen guttut. Sportler können dank Mars auftrumpfen. Ihre Leistungen wer-

Beruf

Beruf

den immer besser. Alltägliche Anforderungen laufen rund und Ihr Selbstvertrauen wächst. Merkur gibt im Mai ein Gastspiel in den Fischen und macht Sie auf finanzieller Ebene zum Glückskind. Zudem ist der Monat günstig, um Ihr Netzwerk zu pflegen. Sie sind kreativ und zugleich einsatzfreudig: eine Erfolg versprechende Mischung. Egal, in welcher Branche Sie tätig sind, jetzt geht es beruflich und finanziell für Sie sehr entscheidend voran. 05 20

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Meine Stadt. Meine Musik. Mein Radio.

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