Go¬esdienst WIEDEREINWEIHUNG DER DINSE-ORGEL
12. Juni 2016
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Go¬esdienst
WIEDEREINWEIHUNG DER DINSE-ORGEL · 12. Juni 2016
Die Orgel erklingt erst nach dem Segensgebet. Die Gemeinde singt den Choral a capella.
EG 166 TUT MIR AUF DIE SCHÖNE PFORTE Text: Benjamin Schmolck 1734 · Melodie: Joachim Neander 1680, Darmstadt 1698
2. Ich bin, Herr, zu dir gekommen, komme du nun auch zu mir. Wo du Wohnung hast genommen, da ist lauter Himmel hier. Zieh in meinem Herzen ein, laß es deinen Tempel sein. 2
3. Laß in Furcht mich vor dich treten, heilige du Leib und Geist, daß mein Singen und mein Beten ein gefällig Opfer heißt. Heilige du Mund und Ohr, zieh das Herze ganz empor. 4. Mache mich zum guten Lande, wenn dein Samkorn auf mich fällt. Gib mir Licht in dem Verstande und, was mir wird vorgestellt, präge du im Herzen ein, laß es mir zur Frucht gedeihn. 5. Stärk in mir den schwachen Glauben, laß dein teures Kleinod mir nimmer aus dem Herzen rauben, halte mir dein Wort stets für, daß es mir zum Leitstern dient und zum Trost im Herzen grünt. 6. Rede, Herr, so will ich hören, und dein Wille werd erfüllt; nichts laß meine Andacht stören, wenn der Brunn des Lebens quillt; speise mich mit Himmelsbrot, tröste mich in aller Not. Votum Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Gemeinde: Amen. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, … Gemeinde: … der Himmel und Erde gemacht hat.
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Begrüßung Psalm 150 (EG 758) Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner großen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja! Gemeinde (a capella): Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Schriftlesung: Kolosser 3, 16f. Segensgebet Orgelmusik J. S. Bach (1685 – 1750), Präludium e-Moll, BWV 548 Lesung
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EG 286 SINGT, SINGT DEM HERREN NEUE LIEDER Text: Matthias Jorissen 1798 · Melodie: Nun saget Dank und lobet den Herren (Nr. 294)
2. Der Herr gedenkt an sein Erbarmen, und seine Wahrheit stehet fest; er trägt sein Volk auf seinen Armen und hilft, wenn alles uns verlässt. Bald schaut der ganze Kreis der Erde, wie unsers Gottes Huld erfreut. Gott will, dass sie ein Eden werde; rühm, Erde, Gottes Herrlichkeit! 3. Frohlocket, jauchzet, rühmet alle, erhebet ihn mit Lobgesang! Sein Lob tön im Posaunenschalle, in Psalter- und in Harfenklang! Auf, alle Völker, jauchzt zusammen, Gott macht, dass jeder jauchzen kann; sein Ruhm, sein Lob muss euch entflammen, kommt, betet euren König an! 4. Preist ihn, ihr Länder und ihr Meere, und werdet seines Ruhmes voll. Frohlockt und lobt des Königs Ehre, des Herrn, dem alles dienen soll. Es kommt, es kommt mit Macht und Stärke der Richter aller Welt herbei, er stürzt der Sünde Reich und Werke, er herrscht mit Wahrheit, Gnad und Treu. 5
Predigt mit Orgelmusik Léon Boëlmann (1862 – 1897), Prière à Notre Dame EG 330 O DASS ICH TAUSEND ZUNGEN HÄT TE Text: Johann Mentzer 1704 · Melodie: bei Johann Balthasar König 1738
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2. O dass doch meine Stimme schallte / bis dahin, wo die Sonne steht; o daß mein Blut mit Jauchzen wallte, / solang es noch im Laufe geht; ach wär ein jeder Puls ein Dank / und jeder Odem ein Gesang! 3. Ihr grünen Blätter in den Wäldern, / bewegt und regt euch doch mit mir; ihr schwanken Gräslein in den Feldern, / ihr Blumen, laßt doch eure Zier zu Gottes Ruhm belebet sein / und stimmet lieblich mit mir ein. 4. Ach alles, alles, was ein Leben / und einen Odem in sich hat, soll sich mir zum Gehilfen geben, / denn mein Vermögen ist zu matt, die großen Wunder zu erhöhn, / die allenthalben um mich stehn. 5. Wer überströmet mich mit Segen? / Bist du es nicht, o reicher Gott! Wer schützet mich auf meinen Wegen? / Du, du, o Herr Gott Zebaoth! Auch in der größesten Gefahr / ward deines Trostes ich gewahr. 6. Ich will von deiner Güte singen, / solange sich die Zunge regt; ich will dir Freudenopfer bringen, / solange sich mein Herz bewegt; ja wenn der Mund wird kraftlos sein, / so stimm ich doch mit Seufzen ein. 7. Ach nimm das arme Lob auf Erden, / mein Gott, in allen Gnaden hin. Im Himmel soll es besser werden, / wenn ich bei deinen Engeln bin. Da sing ich dir im höhern Chor / viel tausend Halleluja vor. Dank des Gemeindekirchenrates und des Fördervereins Orgelmusik Theo Wegmann (*1951), Halleluja – Fantasia sopra: Sollt ich meinem Gott nicht singen Abkündigungen
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‚SINGT JUBILATE‘ 110 ICH SING DIR MEIN LIED Text: Nach (Psalm 98): Fritz Baltruweit, Barbara Hustedt 1994 Melodie: aus Brasilien vor 1990. © tvd-Verlag, Düsseldorf
2. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Den Rhythmus, den Schwung hast du mir gegeben von deiner Geschichte, in die du uns mitnimmst, du Hüter des Lebens. Dir sing ich mein Lied. 3. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Tonart, den Takt hast du mir gegeben von Nähe, die heil macht – wir können dich finden, du Wunder des Lebens. Dir sing ich mein Lied. 4. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die Höhen, die Tiefen hast du mir gegeben. Du hältst uns zusammen trotz Streit und Verletzung, du Freundin des Lebens. Dir sing ich mein Lied.
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5. Ich sing dir mein Lied, in ihm klingt mein Leben. Die TĂśne, den Klang hast du mir gegeben von Zeichen der Hoffnung auf steinigen Wegen, du Zukunft des Lebens. Dir sing ich mein Lied. FĂźrbittengebet Vaterunser 9
EG 295 WOHL DENEN, DIE DA WANDELN Text: Cornelius Becker 1602 · Melodie und Satz: Heinrich Schütz 1661
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2. Von Herzensgrund ich spreche: dir sei Dank allezeit, weil du mich lehrst die Rechte deiner Gerechtigkeit. Die Gnad auch ferner mir gewähr; ich will dein Rechte halten, verlaß mich nimmermehr. 3. Mein Herz hängt treu und feste an dem, was dein Wort lehrt. Herr, tu bei mir das Beste, sonst ich zuschanden werd. Wenn du mich leitest, treuer Gott, so kann ich richtig laufen den Weg deiner Gebot. 4. Dein Wort, Herr, nicht vergehet, es bleibet ewiglich, so weit der Himmel gehet, der stets beweget sich; dein Wahrheit bleibt zu aller Zeit gleichwie der Grund der Erden, durch deine Hand bereit‘. Segen Gemeinde: Amen. Amen, Amen. Orgelmusik Léon Boëllmann (1862 – 1897), Toccata aus der Suite Gothique
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DIE
Dinse Orgel
IM JUGENDSTIL-KIRCHSAAL NORDEND
Im Jahr 1909 wurde das von Fritz Gottlob geplante Gemeindehaus mit Predigtsaal gebaut und am 17. April 1910 eingeweiht. Im 2. Weltkrieg erlitt das Gebäude erhebliche Beschädigungen, und der Dachreiter mit der Glocke ist durch einen Luftangriff zerstört worden. Heute steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Der Kirchsaal mit Altarraum und Orgelempore weist Elemente des Jugendstils auf. Durch große Türen lässt er sich zu den Gemeinderäumen hin erweitern und ist so vielseitig nutzbar. Zum 100. Jubiläum des Gemeindehauses in Nordend 2009 wurde der Jugendstil-Kirchsaal denkmalgerecht restauriert. Er hat nun eine Fußbodenheizung und einen neuen Fußboden bekommen. Die Gestaltung der Wände, des Gewölbes und der Türen orientiert sich an der ursprünglichen Farbigkeit. Das Altarbild wurde restauriert und eine neue Beleuchtung installiert. Eine Ausstellung im Zugang zum Kirchsaal zeigt die Baugeschichte, die Restauration und Bilder aus dem Gemeindeleben. Ein in den 50er Jahren aus Granitsteinen erbauter Glockenturm ist zum Wahrzeichen der Evangelischen Kirchengemeinde Berlin-Nordend geworden. Das erhalten gebliebene Turmkreuz schmückt den Glockenturm. Die auf der Empore mit dem Bau des Gemeindehauses errichtete Orgel gehört zu den ältesten originalen Teilen im Jugendstil-Kirchsaal. Sie wurde 1910 von der Berliner Orgelbaufirma Gebrüder Dinse für 4130 Mark errichtet. Der Architekt Fritz Gottlob hatte selbst den Orgelprospekt entworfen. Das Instrument verfügte ursprünglich über zwei Manuale, ein Pedal und insgesamt 10 Register. Es ist eine pneumatische Orgel, bei der der Wind, manuell erzeugt durch Blasebalg oder durch einen Windmotor, durch Rohre zu den Registern geführt wird. Dabei kommt es zu zeitlichen Verzögerungen vom Anschlag der Tasten bis zum Erklingen des Tones. 12
Der Orgelbaumeister August Ferdinand Dinse (1811 – 1889) gründete 1839 gemeinsam mit seinem Schwiegervater Wilhelm Lang die Orgelbaufirma Lang & Dinse. Diese Tradition wurde von Dinses Söhnen Oswald Dinse (1845 – 1918) und Paul Dinse (1849 – 1916) nach der Firmenübernahme 1872 weitergeführt. Ab 1885 nannte sich die Firma „Orgelbau-Anstalt Gebrüder Dinse“. Seit dieser Zeit trat die industrielle Fertigung von Orgeln mit pneumatischer Traktur in größeren Stückzahlen immer mehr in den Vordergrund. Insgesamt wurden durch die Gebrüder Dinse 48 Orgeln errichtet. Durch „Prospektpfeifenverlust im 1. Weltkrieg, Kampfhandlungen im 2. Weltkrieg, danach Diebstahl und schließlich orgelbewegter Umbau“ (Gutachten Dr. Schmiedeke 14. März 2011) wurde die Orgel im Kirchsaal stark beschädigt. Am 13. September 1947 wird dem Stadtsynodalverband Folgendes mitgeteilt: „Die Orgel im Gemeindesaal Nordend hat durch Kriegsereignisse so gelitten, dass sie als mittel schwerbeschädigt gelten muss. Sie kann deswegen seit 1945 nicht mehr benutzt werden.“ Trotz dieser Einschätzung hat der Orgelbaumeister Ernst Teichert (Berlin-Niederschönhausen) die Orgel repariert und dabei auf 12 Register erweitert. Jedoch erfolgte am Ende des Jahres 1965 in einem Gutachten die Empfehlung zum Abriss der beschädigten Orgel und zur Anschaffung einer neuen kleinen Orgel, die sich jetzt im kleinen Kirchsaal befindet (Orgelbau Rudolph Böhm, Gotha. 1977 – 1980; ein Manual, Pedal, 5 Register, fahrbares Podest).
Die Dinse-Orgel vor der Restauration (1.10.2012)
Auf Veranlassung von Pfarrer Ludwig Burmeister wurde die Dinse-Orgel nicht abgebaut. 1982 hat Dr.-Ing. Dagobert Liers die Orgel neu beurteilt und als reparierbar bezeichnet. Dr. Liers hat die Dinse-Orgel gerettet und tatsächlich im August 1992 wieder spielbar gemacht. In den folgen13
den Jahren der Nutzung wurden jedoch die Mängel in der Spielbarkeit und im Klang immer deutlicher. Die Sicht auf die Orgel zeigte die Schäden und die vielfältigen Reparaturbemühungen. Das Orgelgehäuse war seitlich mit bräunlichen Sperrholzplatten verdeckt, die sichtbaren Verbeulte Zink-Prospektpfeifen (30.3.2010) Pfeifen im Prospekt waren glanzlos und stellenweise verbeult, der Spieltisch mit den zwei Manualen und dem Pedal wies die lange über 100-jährige Benutzung nach. Neben dem Spieltisch waren provisorische Reparaturen zu erkennen. Öffnete man die seitliche Verdeckung des Orgelgehäuses, konnte man den kläglichen Zustand des Pfeifenwerkes erkennen. Es war ein Wunder, dass diese Orgelpfeifen überhaupt noch Töne hervorbrachten. „Das Pfeifenwerk befindet sich in einem desolaten Zustand. Viele Pfeifen lassen sich nicht mehr eindeutig zuordnen, manche Pfeifen bestehen aus verschiedenen Legierungen (Fuß in Zink, Körper aus Zinn-Blei-Legierung).“ „Insgesamt klingen die veränderten Register flach, rau und kratzig…“ (Gutachten Rensch 07/2010). „Es gibt kaum ein erlebbares, sinnvolles Klanggefüge, nicht in den Einzelregistern und noch weniger im Zusammenklang.“ (Gutachten Scheffler 04/2010). Die Prospektpfeifen und weitere wurden zu Kriegszwecken gegen Zinkpfeifen ersetzt. Viele Pfeifen haben stark störende Nebengeräusche. Die Dinse-Orgel verfügte vor der Restauration über 2 Manuale und ein Pedal. Die 12 Register (ursprünglich 10) waren auf das erste Manual (6) und das zweite Manual (4) sowie das Pedal (2) aufgeteilt. Die Register wurden pneumatisch über die Registerwippen (oberhalb der Manuale) gesteuert. Die Register haben verschiedene Tonhöhen (Angaben in Fuß [Schreibweise mit ‘ ], 1 Fuß = 30,48 cm). Die Register in Normallage waren im ersten Manual Principal 8‘ und Hohlflöte 8‘, im zweiten Manual Gedeckt 8‘ und Aeoline 8‘. Die Register mit 16‘ klingen eine Oktave tiefer, die Register mit 4‘ eine Oktave höher. Die Register 2‘ klingen demnach 2 Oktaven höher und das Register 2 2/3 eine Oktave und eine Quinte höher als notiert. Das erste und zweite Manual verfügten jeweils über 54 Töne (C – f³), das Pedal über 27 Töne (C – d‘). 14
Somit verfügte die Dinse-Orgel über 594 Pfeifen. Nachdem die Restauration des Kirchsaals zur 100-Jahr-Feier im Sommer 2009 abgeschlossen war und gefeiert wurde, konnte über eine vollständige Restaurierung der Dinse-Orgel nachgedacht werden. Im Jahre 2009 konkretisierte sich das Vorhaben zur Restauration der Dinse-Orgel. 2010 wurden drei Kostenvoranschläge eingeholt (Orgelbaufirmen Rensch, Scheffler, Voigt). Der Beginn für die Restauration wurde für 2012 vorgesehen und sollte in zwei Phasen erfolgen. Um die geschätzten Kosten für die Restauration von 55.000 bis 60.000 Euro aufbringen zu können, wurden verschiedene Möglichkeiten zum Akquirieren von Spenden diskutiert und angewendet:
Überreichung einer Orgelpatenschaft während eines Benefizkonzertes (6.6.2011)
Versteigerung von alten, nicht mehr nutzbaren Orgelpfeifen (23.12.2012)
• Vergabe von Orgelpatenschaften, • Spenden von Sonntagsvorlesungen, Autorenlesungen und Konzerten des Kultursommers, • Benefizkonzerte (6. Juni 2011, 14. September 2014), • Gottesdienstkollekten für die Dinse-Orgel, • Spenden-Orgelpfeife, • Poster zur Erläuterung der Restauration im Flur des Kirchsaals, • Versteigerung von nicht mehr nutzbaren Orgelpfeifen (Orgelmatinee 23. Dezember 2012), • Herstellung und Abgabe von Quittengelee, Apfelsaft aus eigener Ernte und Herstellung. 15
Die große Bereitschaft der Gemeindemitglieder, der vielen Besucher von Kulturveranstaltungen im Kirchsaal, das Engagement der Mitglieder des Fördervereins „Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V.“ führten zum angestrebten Ergebnis. Auch dank der Stiftung Orgelklang, die den ersten Bauabschnitt bei der Restauration unserer Dinse-Orgel mit 8.000 Euro förderte, konnte die Reinigung, technische Restaurierung und Rekonstruktion des Pfeifenwerkes der ersten 6 Register abgeschlossen werden. Besondere Anerkennung fand das Engagement aller Beteiligten und Interessierten in der Auszeichnung der Dinse-Orgel durch die Stiftung Orgelklang zur „Orgel des Monats“ Juli 2013. Allen Unterstützern, Spendern, Helfern, Gemeindemitgliedern, Mitgliedern des Fördervereins, Orgelpaten (48 Paten; Auflistung auf dem Poster im Flur
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Reinigung ausgebauter Orgelpfeifen (1.10.2012)
Ausgebaute Orgelpfeifen (1.10.2012)
Ausgebaute Orgelpfeifen im Flur (1.10.2012)
Blick in das Innere der Orgel während der 1. Bauphase (2.10.2012)
1. und 2. Manual mit neuer Registrierung nach der 2. Phase der Restauration (15.5.2016)
des Kirchsaals Nordend) und ganz besonders den Orgelbauern der Orgelbaufirma Mitteldeutscher Orgelbau Voigt sei hiermit unser Dank ausgesprochen. Insgesamt wurden vom Förderverein „Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V.“ 28.000 Euro zur Restauration der Orgel gesammelt. Spenden und Kollekten der Kirchengemeinde Nordend von 2009 bis 2016 trugen mit 21.304 Euro zur Restauration maßgeblich bei. Vom Evangelischen Kirchenkreis Berlin Nord-Ost wurde auf Grund des Antrages vom 27. Februar 2015 ein Zuschuss von 11.500 Euro gewährt. Die Summe der Kosten, die für die 1. und 2. Phase der Restauration der DinseOrgel angefallen sind, betragen 53.473,26 Euro (Stand Juni 2016).In dieser Summe sind die vielen freiwilligen und nicht in Rechnung gestellten Leistungen von Gemeindemitgliedern, Mitgliedern des Fördervereins Jugendstil-Kirchsaal Nordend e.V., Handwerkern und Firmen nicht aufgeführt. Alle Genannten und Nichtgenannten sind stolz und voller Freude über das Erreichte. Der Jugendstil-Kirchsaal Nordend hat nun wieder eine Orgel, die nicht nur den Gesang der Gemeinde während der Gottesdienste begleiten wird, sondern auch für Konzerte während des Kultursommers und zu anderen Zeiten den Besuchern Freude bereiten wird. 17
Blick vom Kirchsaal auf die restaurierte Dinse-Orgel (22.4.2016)
Die Registraturen der zwei Manuale und des Pedals haben sich nach Fertigstellung der Restauration etwas geändert und den Klangerfordernissen angepasst. Das erste Manual mit den Tönen C bis f³ verfügt über die Register Bourdon 16‘, Principal 8‘, Salicional 8‘, Hohlflöte 8‘, Octave 4‘ und Rauschquinte 2 2/3 ‘ (doppelt besetzt). Das zweite Manual mit den Tönen C bis f³ hat die Register Aeoline 8‘, Gedeckt 8‘, Geigenprincipal 8‘ und Flöte 4‘. Das Pedal mit den Tönen C bis d1 hat die Register Subbass 16‘ und Violon 8‘. Das Windladensystem ist eine pneumatische Kegellade. Tontraktursystem und Registratursystem sind pneumatisch. Spielhilfen sind Manualkoppel, Octavkoppel und Koppeln zwischen Pedal und Manual. Die restaurierte DinseOrgel verfügt nun über 636 Pfeifen. Die Abnahme nach der 2. Bauphase fand am 9. Juni 2016 durch Dr. Ulrich Schmiedeke in Anwesenheit von Dr. Markus Voigt statt. Die feierliche Einweihung der restaurierten Dinse-Orgel geschieht in einem Gottesdienst am 12. Juni 2016. Zusammengestellt von Prof. Dr. Bernd-Michael Kleber im Mai 2016. Unter Nutzung: Kurt Ahlhelm, Gottlob – Ein Kirchsaal für Nordend. Das evangelische Gemeindehaus Nordend (1909 – 2009), in: Am Rande mittendrin. Die Entstehung der Berliner Vorstadt-Gemeinde Nordend und ihres Kirchsaales, Berlin 2009.
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1. Manual
2. Manual
Pedal
Koppeln
DISPOSITION ALT
DISPOSITION NEU
C – f3
C – f3
Bourdon 16’
Bourdon 16‘
Prinzipal 8’
Principal 8‘
Hohlflöte 8’
Hohlflöte 8‘
Quinte 2 2/3 ‘
Rauschquinte 2/3’-2‘
Oktave 4’
Oktave 4‘
Oktave 2’
Salicional 8‘
C – f3
C – f3
Aeoline 8’
Aeoline 8’
Gedeckt 8’
Gedeckt 8’
Gedeckt 4‘
Flöte 4‘
Flöte 2‘
Geigenprincipal 8’
C – d1
C – d1
Subbass 16‘
Subbass 16‘
Choralbass 4
Violon 8‘
Manualkoppel, Oktavkoppel, Pedalkoppeln
Evangelische Kirchengemeinde Berlin-Nordend Schönhauser Straße 32 / Kirchstraße · 13158 Berlin · Tel. 030 4 85 68 74 · E-Mail: buero@luther-nordend.de Layout: verbum GmbH · www.verbum-berlin.de Fotos: Rolf Walter (S. 1-11), Prof. Dr. Bernd-Michael Kleber (S. 13-20), Dr. Albrecht Kinze (S. 15)
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