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Coconut | The Top Notch
from Secret City 2021
Inselkollektiv
Schon ein kurzer Besuch des Inselkollektivs am Kunstsilo macht klar, dass es im Graffiti nicht zwingend immer um eine deepe Message geht. Häufig dominiert einfach nur der Spaß an der Sache an sich und die Freude, wenn drei nette Dudes aus Hamburg gemeinsam eine große Wand in Paderborn anmalen dürfen. „Good Times“ also...
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Qvambo: „So eine große Fassade haben wir zwar zu dritt noch nicht gestaltet, aber generell malen wir viel zusammen. Wir haben das ganze Bild in verschiedene Kategorien unterteilt: Einer malt die Muster in die Flächen, einer malt den Schriftzug und ich habe die grauen Würstchen gemalt.“ Das, was Qvambo hier scherzhaft als graue Würstchen bezeichnet, ist ein typisches Element seines Graffiti-Styles. Die Umrandung der Buchstaben, die sogenannte Outline, wird in seinen Bildern häufig durch eine organische Schlauch-Wurst-Struktur dargestellt. Hier im Werk bilden die Schläuche die Umrandung des Schriftzugs Good Times in Grau. Die Inspiration für die Muster im Hintergrund sind übrigens durch die visuelle Struktur von Sitzpolstermöbeln in öffentlichen Verkehrsmitteln inspiriert. Abgerundet wird die Arbeit durch die dritte Ebene und den knalligen Schriftzug „Good Times“ in Gelb, dem Motto des Bildes und gleichzeitig auch dem Fazit meines Treffen mit dem Inselkollektiv.
Am Ende entsteht eine einzigartige Kombination aus drei unterschiedlichen Stilen, die das Team aus Hamburg am Silo zusammengebracht hat. Vielen Dank dafür.
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Foto: Sven Niemann
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KA$H
Das Drei-Hasen-Fenster und sein Merkspruch sind in Paderborn stadtbekannt. Weniger weiß man hingegen über die Hintergründe der Geschichte. Warum sind die Hasen eigentlich auf engstem Raum miteinander verbunden? Und wie haben sie sich kennengelernt? Lukas Michalski interpretiert das Drei-Hasen-Fenster in seiner Arbeit Ménage à Trois als Dreiecksbeziehung.
„Keiner kann ohne den Anderen, denn sonst wären sie nicht komplett. Ein wenig wie in einer Ehe, wo man im besten Fall nicht ohne seinen Partner kann und er/sie einen selbst ergänzt.“
„Der Hasen und der Löffel drei, und doch hat jeder Hase zwei.“
Die Anspielung auf diese Beziehung ist in dem Bild an den zwei Ringen zu erkennen, die der Hase an seiner rechten Pfote trägt. Das Motiv selbst wird als Schattenspiel durch einen großen Scheinwerfer wie bei Batman an den Nachthimmel projiziert. Im rechten Teil des Graffitis werden zudem die Wurzeln des Künstlers deutlich, der seine Laufbahn vor über 20 Jahren mit klassischen Graffiti-Styles begann. Zu sehen ist ein grafischer Schriftzug mit den Buchstaben C, A, S und H. CASH oder KA$H ist der Künstlername von Michalski. Sein Entwurf und die Umsetzung für das Paderborner Herzgraffiti war 2019 ein wichtiger Meilenstein, um ein Fassadenfestival in Paderborn überhaupt erst ermöglichen zu können. Mittlerweile gehört das Wandbild zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Nur der Dom wird vermutlich häufiger fotografiert.
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