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STEIERMARK UND NORDOST-SLOWENIEN
Grenzenloser Genuss
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WANDERN Vom Gletscher in die Weinberge RADELN Reizvolle Flusstouren entlang Mur, Enns und Drau KULTUR Graz und Maribor – die Twin Cities KULINARIK Äpfel, Kernöl und Wein – lukullische Streifzüge
INHALT | EDITORIAL
Inhalt
Liebe Leserin, lieber Leser, Grün ist die Farbe der Natur, des Lebens, der Hoffnung und der beginnenden Liebe. In der Farbpsychologie steht Grün auch für Vitalität und zugleich für Entspannung. Als sie sich damals auf die Bild-/Wortmarke »Steiermark. Das »Grüne Herz Österreichs« festlegten, konnten die verantwortlichen Touristiker keine bessere Wahl treffen. Denn dieser Slogan ist einprägsam und sehr glaubwürdig. Schließlich sind 61,34 Prozent der Landesfläche bewaldet. Neun von zehn Österreichern verbinden mit der Steiermark sofort Urlaubsgefühle. Und auch bei uns wächst die Lust auf das Grüne Herz Österreichs. Unser Autor Lutz Bormann hat sich bei den Recherchen und der Produktion dieses Specials ein ums andere Mal dabei ertappt, »Das Grüne Herz Österreichs« gar in Rosarot zu sehen. »Je besser ich die Steiermark kennenlerne, umso mehr verliebe ich mich in die Region und ihre Menschen.« Mir geht es übrigens ähnlich. Es fällt schwer, das journalistische Gebot der kritischen Distanz zu wahren, wenn du etwa am Grenzpanoramaweg (Seite 16) wanderst, immer wieder einkehrst, Wein verkostest. Oder Muße hast, die mittelalterlichen Genussstädte Graz und Maribor (Seite 40) zu entdecken. Einfach wunderbar! Die Steiermark und der Nordosten Sloweniens haben eine lange gemeinsame Vergangenheit. Bis 1919 waren beide Teil der österreichisch-ungarischen Habsburger Monarchie. Nach dem Zweiten Weltkrieg – bis zur Unanhängigkeit (1992) – war Slowenien Teilrepublik von Jugoslawien. Heute ist es Teil von Europa, die Grenzen sind schon fließend. Beide Regionen gehören zu einem faszinierenden Kulturraum und einer betörenden Landschaft, die sich durch Wandern und Radfahren ideal »erfahren« lässt. Und natürlich spielt Wein eine angenehme Hauptrolle. Während der Klapotetz, jenes hölzerne Windrad, das mit seinem Geklappere Vögel verscheuchen soll, für einen besonderen Soundtrack in dieser besonders schönen Region sorgt. Viel Lesespaß wünschen Ihnen
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Impressionen Berge, Wälder & Almen, Wein & Gärten – reizvolle Einsichten in die Region
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Magazin _ Reisetipps _Impressum _ Interview: Karl Amon vom Benediktinerstift Admont
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Grenzgänge Unterwegs in einer geschichtsträchtigen Region: auf dem Grenzpanoramaweg
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Auf großer Tour an der Mur _ Reportage über ein grenzüberschreitendes Radabenteuer _Die schönsten Radregionen
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Kraftplätze Elf Glücksorte und magische Flecken in der Steiermark und in Nordost-Slowenien
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Graz & Maribor: Twin Cities Historische Altstadt, Genussstadt, Europäische Kulturhauptstadt – was Graz und Maribor verbindet
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Grün macht glücklich Warum die Landschaften der Steiermark und Nordost-Sloweniens der Seele so gut tun
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Gaumenlust und -liebe Von der Brettljause bis zur Spitzengastronomie – ein lukullischer Streifzug für Genießer
Ulrich Pramann und das NATURE-FITNESS-Team NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Berge, Wälder & Almen
»Auf langen Reisen gibt es spektakuläre Eindrücke, die wie schnelle Liebschaften sind im Vergleich zur Heimat. Da begrüßen mich Geräusche, Gerüche und Bilder, die ich seit der Kindheit kenne und die inzwischen auch in meinen Kindern fortleben. Ich kenne keinen anderen Winkel der Erde, mit dem ich so untrennbar verbunden bin wie mit der steirischen Bergwelt.« Herbert Raffalt
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Herbert Raffalt
GALERIE
Herbert Raffalt, Jahrgang 1964, hat seine Bergleidenschaft zum Beruf gemacht. Der staatlich gepr端fte Berg- und Skif端hrer erhielt f端r die Darstellung seiner heimatlichen Bergwelt in Fotografien und Bildb辰nden zahlreiche Auszeichnungen.
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
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GALERIE
Wein & Gärten
Fotos: Steiermark Tourismus
»Die Steiermark hat nun einmal die besten Voraussetzungen, was Boden und Mikroklima, also sozusagen das ›Terroir‹, betrifft! Und Steirer sind per se Menschen, die dann auch das Richtige daraus machen!« Johann Lafer
Starkoch Johann Lafer stammt aus St. Stefan im Rosental südostlich von Graz und ist kulinarischer Botschafter der Steiermark.
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Graz
Fotos: Graz Tourismus (1), Dusan Vrban/www.slovenia.info
»Graz ist eine offene, freundliche Stadt. dt. Wir pflegen den Brückenschlag zwischen n Generationen und Nationen, Stadt und Land, Einheimischen und Nachbarn wie
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
GALERIE
Maribor
unserer ›kleinen Schwester‹ Maribor, Jung und Alt. Und wenn wir unsere Lebenslust mit un anderen teilen, setzen wir uns gemeinsam an eine lange Tafel und feiern.« Siegfried Nagl, Bürgermeister von Graz
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Wellness zwischen Bergen und Weingärten
Thermen inmitten der Berge Fohnsdorf liegt im Murtal an den Südhängen der Seckauer Alpen. Hier steht die Therme Aqualux in einem Umfeld mit bergmännischer Tradition und vielen Möglichkeiten für Wanderer und Mountainbiker. Inmitten der faszinierenden Naturkulisse des Ausseerlands findet sich die Grimming-Therme von Bad Mitterndorf. Flankiert von Tauplitz und Kulm, umgeben von Dachstein und Totem Gebirge, bietet die Grimming-Therme ein reichhaltiges »Rahmenprogramm« für Outdoorenthusiasten, vom Kletterer bis zum Skifahrer. www.grimming-therme.com und www.therme-aqualux.at Das Steirische Thermenland Die herrliche Weinbauregion südöstlich von Graz ist sehr reich an Thermalquellen und hat daher eine Kurtradition von über 170 Jahren. Die Quellen haben höchst unterschiedliche chemische Profile, sodass sie gezielt bestimmte Krankheiten ansprechen. Bis zu 110 Grad heißes Wasser kommt aus Tiefen von manchmal 3000 Metern und dient außerhalb des Kurbetriebs auch zur Energiegewinnung. Das legendäre »Rogners Bad Blumau« wird energietechnisch aus der Erdwärme der hauseigenen Quelle versorgt. Entdeckt wurden die sprudelnden Goldgruben, als man in den 1970er-Jahren nach dem schwarzen Gold bohrte und auf heißes Thermalwasser stieß. So entstanden in den Orten Bad Radkersburg, Bad Waltersdorf, Bad Blumau, Bad Gleichenberg, Loipersdorf und Sebersdorf die heutigen Thermen. www.thermenland.at
Grimming-Therme
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Schönheitsgeheimnisse aus der Natur Die besten Wellnessbetriebe der Steiermark greifen auf heimische Naturprodukte wie Honig, Heu, Kräuter oder Kernöl zurück, um ihre Gäste zu pflegen und zu verwöhnen. In der Heiltherme Bad Waltersdorf arbeitet man viel mit Äpfeln (Entschlackung, Vitalmassage) oder Heu. Holundertrester nimmt man für Körperpackungen, und auf der Tonnerhütte kombiniert man Honig, Salz und Kräuter für Peelings und Wickel. Über die notwendige Erfahrung für den Umgang mit Kürbis verfügt man im Garten-Hotel Ochensberger und im Kur-Resort Bad Gleichenberg. Milch, Joghurt, Salz, Moor, Fango und Zirbenauszüge finden sich ebenfalls in den Wellnessangeboten der steirischen Wohlfühloasen. www.steiermark.com NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Steiermark Tourismus
Heiltherme Bad Waltersdorf
Die Thermen Sloweniens Die geologischen Gegebenheiten des Thermenlands setzen sich auch im Nordosten Sloweniens fort. Insgesamt sind 15 Thermalbäder verzeichnet, einige davon sind als »Pannonische Thermen« zusammengeschlossen. www.slovenia.info
MAGAZIN Steiermark – Nordost-Slowenien Special Die Steiermark in Zahlen 1,2 MILLIONEN MENSCHEN leben im zweitgrößten Bundesland Österreichs; der höchste Punkt der Steiermark ist der Hohe Dachstein mit 2995 m, der tiefste Punkt die Mur 200 m östlich von Radkersburg, die gemeinsame Grenze mit Slowenien ist 145 km lang.
Insgesamt hat die Republik über 100 000 km WANDERWEGE, davon werden 65 000 km vom Österreichischen Alpenverein betreut. Die Steiermark hat allein 10 000 km Wanderwege zu bieten, davon 2350 km im alpinen Gelände der Hochsteiermark. Es gibt rund 2000 ALMEN und 1 Million Hektar Wald; mit einem Flächenanteil von 61 Prozent ist die Steiermark das waldreichste Bundesland; die derzeit 66 Routen der Landesradwege in der Steiermark umfassen 2377 km.
Es gibt 67 HAUBENLOKALE mit insgesamt 90 Hauben, eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 14. 2011 wurden 198 000 TONNEN ÄPFEL in der Steiermark geerntet. Über 2000 Mitglieder der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g. g. A. produzieren etwa 2 Millionen Liter auf einer Anbaufläche von 15 000 Hektar. 4000 WINZER bauen auf 2900 Hektar Weißwein mit einem Ertrag von 130 000 Hektolitern pro Jahr an, beim Rotwein sind es nur 48 000.
Lipizzaner
auf der Sommerweide
Sie sind wunderschön, weltberühmt, sie sind die Stars der Spanischen Hofreitschule in Wien und in freier Natur sieht man sie, ja, wo eigentlich? Die Kinderstube der Lipizzaner liegt nur wenige Kilometer westlich von Graz im Lipizzanergestüt Piber. Jährlich werden in dem edlen Anwesen 30 Fohlen geboren und von professionellen Pferdepflegern aufgezogen. Tägliche Führungen machen mit dem Kutschensimulator und der Schauschmiede bekannt. Trittsicherheit erlernen die edlen Tiere übrigens wie die Zweibeiner in den Bergen: Dreimal besuchen die Stuten in ihrer Jugend die Prentlalm und die Hengste die Stubalm. www.lipizzanerheimat.com
Paradies für Radfahrer Auf den Straßen ist (noch) sehr wenig Autoverkehr. Und was für eine Landschaft: Weinberge, Obstgärten, Wiesen und Äcker, malerische Ortschaften, alte Mühlen, Bauernhöfe und dann und wann ein Schloss. Diese sanfte Hügelwelt im Naturpark Goricko (benannt nach »gorice«, dem slowenischen Wort für Weinberge) entdecken jetzt immer mehr Radfahrer – als ein Paradies und Trainingsrefugium. www.park-goricko.org/de
Ausseer Trachten Mehr als irgendwo sonst in Österreich gehört die Tracht im Ausseerland zur Alltagskultur. 1820 durch Erzherzog Johann hoffähig gemacht, entwickelte sich hier eine breite Basis an Schneidereien, Stoffdruckereien, Lodenwalkern und Lederhosenmachern. Die unvergleichliche Qualität handgearbeiteter Trachten aus dem Ausseerland hat natürlich ihren Preis, doch jedes Kleidungsstück unterscheidet sich deutlich von den Dirndln, Jankern und Lederhosen von der Stange. Für die Region typisch sind der rosafarbene Rock, das grüne Oberteil, die lila Schürze, für den Herrn die Lederhose mit Spenzer und grünen Wadlstrümpfen. www.ausseerland.at NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Familienparadiese In einigen Orten und Regionen der Steiermark hat man sich besonders angestrengt, um Familien mit Kindern und Jugendlichen eine spannende Urlaubszeit zu bieten. Im Apfelland-Stubenbergsee können die Kinder die Tierwelt auf Schloss Herberstein besuchen und im Freizeitpark des wärmsten Badesees von Österreich herumtollen (www.apfelland.info). Im Naturpark Pöllauer Tal sind alle Radwege, Ausflugsziele, Wander- und Themenwege auf Kinder ausgerichtet (www.naturpark-poellauertal.at). In Ramsau am Dachstein gibt es einen faszinierenden Kinderklettersteig (www.ramsau.com). Weitere Anbieter unter: www.schladming.at; www.murau-kreischberg.at; www.jogllandwaldheimat.at; www.naturpark-poellauertal.at; www.apfelland.info; www.ramsau.com
Meisterstraße Steiermark
Picknickplätze
Bei St. Ruprecht an der Raab können romantisch veranlagte Gäste ein Picknick im Grünen genießen. Die drei Varianten »Frühstück«, »Mittag« und »Exklusiv« enthalten entsprechend der Auswahl kulinarische Köstlichkeiten wie Weizer Mulbratl, Käferbohnensülzchen und Vulcanoschinken sowie einen edlen Tropfen. Alles wird zu einem lauschigen Plätzchen geliefert, wo man es sich gemeinsam gemütlich macht. www.tourismus-ruprecht.at
Bersteigerdörfer: Steirische Krakau und Johnsbach
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Ökomodell In unmittelbarer Nähe des Hochschwabgipfels steht das Schiestlhaus, das 2005 als Referenzmodell für solares und ökologisches Bauen in exponierter hochalpiner Lage fertiggestellt wurde. Da sämtliche technische Möglichkeiten der Wärmedämmung, Energieversorgung, Abwasseraufbereitung und Fäkalienentsorgung ausgereizt wurden, ist es das erste alpine Passivhaus überhaupt. Auf 2165 m Höhe trotzt es niedrigen Temperaturen, Windböen über 200 km/h und der völlig isolierten Lage, ohne die Umwelt zu belasten. Von Mai bis Oktober bietet es bis zu 100 Gästen Unterkunft, die auf dem Nordalpenweg oder dem Nord-Süd-Weitwanderweg unterwegs sind. www.schiestlhaus.at
Unter der Initiative »Bergsteigerdörfer« haben sich 17 österreichische Orte zusammengefunden, die sich in besonderer Weise der Alpenkonvention verpflichten und eine nachhaltige Entwicklung im Rahmen einer alpinistisch ausgerichteten Tradition pflegen. Hier ist der Name Programm: Die Dörfer und ihre Einwohner fühlen sich dem Bergsteigen besonders verpflichtet und richten sowohl ihr touristisches Handeln wie auch den Umgang mit der Natur daran aus. In der Steiermark haben sich die Steirische Krakau und Johnsbach im Gesäuse (Bild links) der Initiative angeschlossen. www.bergsteigerdoerfer.at
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Fotos: Steiermark Tourismus (5), Navdih.net/www.slovenia.info (1)
Wenn aus Handwerk und Kunst Meisterwerke entstehen, sind sich alle einig in ihrer Bewunderung und Begeisterung. Seit 2000 schließen sich die besten Betriebe und Handwerker Österreichs der Dachmarke Meisterstraße an und haben für eine einzigartige Renaissance österreichischer Handwerkskunst gesorgt. Schneider, Weinbauern, Metzger, Kunstschmiede, Schuhmacher, Hafner und Instrumentenbauer zeigen vollendete Handwerkskunst und setzen damit ein Zeichen. Allein in der Steiermark gibt es derzeit 120 Meister ihres Fachs. Tendenz steigend! Kostenlosen Katalog anfordern! www.meisterstrasse.at
MAGAZIN
Oststeirische Gartentipps
Streuobstregion Hinter dem Verein Mßrztaler Streuobstregion verbirgt sich ein sehr spannendes Unterfangen: Der Erhalt und die Neuanlage von Streuobstwiesen und Wildfrßchten verbindet sanften Tourismus, die Vermarktung regionaler Produkte und ganzheitlich nachhaltige Landwirtschaft. Intakte Streuobstwiesen stellen eine sehr wertvolle Kulturlandschaft dar. Spitzengastronomie, Edelbrenner und Delikatessenhändler sind auf sie angewiesen. Streuobstwiesen sind wesentliche Elemente einer attraktiven Kulturlandschaft, wertvolle Objekte aus der Sicht des Biotop- und Artenschutzes und als Träger wertvoller genetischer Ressourcen – Stichwort Biodiversität – allgemein anerkannt. Dabei handelt es sich nicht nur um seltene Apfel- und Birnensorten, sondern auch um Kirschen, Weichseln und Zwetschken, Kriecherl (Zibarte) und Ringlotten (Kulturpflaume). Eine Besonderheit bilden schon fast vergessene Wildobstarten und Wildfrßchte. Der Verein Mßrztaler Streuobstwiesen bietet mit den Gemeinden Allerheiligen im Mßrztal, Mßrzhofen und Stanz eine Plattform fßr Unterkßnfte, Gastronomie, Veranstaltungen und alte Kochrezepte. www.streuobstregion.at
Die Oststeiermark, der Garten Österreichs, gibt Gartentipps und jede Menge Anregungen. Zu jeder Jahreszeit findet man schÜne Ideen, um selbst aktiv zu werden. Mit Bienenwachs Weihnachtsschmuck basteln, einen Kräutergarten anlegen, den Garten richtig einwintern, mit Eiskristallen den Garten verzaubern – all das kann man hier lernen. Veranstaltungshinweise, Empfehlungen fßr Unterkßnfte, kulinarische Leckerbissen, Ausflugsziele und Aktivprogramme von der Pferdeschlitten- bis zur Ballonfahrt runden das Angebot ab. www.oststeiermark.com
Festakt an der Alten Rebe Bill Clinton und Arnold Schwarzenegger haben eine, und auch dem japanischen Kaiser Akihito wurde schon mal diese Rarität Ăźberreicht: eine Flasche (300 ml) mit jenem Wein aus Maribor, der aus Trauben der ältesten Rebe der Welt gekeltert ist. Selbst in guten Jahren werden gerade mal 100 Flaschen ÂťBlauer KĂślnerÂŤ abgefĂźllt. Sie kommen nicht in den Verkauf, sondern werden vom BĂźrgermeister an wichtige PersĂśnlichkeiten verschenkt. Die Weinlese der etwa 400 Jahre alten Rebe wird jedes Jahr Ende September zum groĂ&#x;en Fest, mit Musikkapellen und Folkloregruppen am Ufer der Drau. Klar, Winzer, Weinbauern und Gastwirte bieten den Gästen reichlich Kulinarisches. www.maribor-pohorje.si
IMPRESSUM KOOPERATIONSPARTNER Steirische Tourismus GmbH – Steiermark Tourismus, ETZ Projekt Hiking & Biking, Projektleitung: Mag. Gßnther Steininger, St.-Peter-Hauptstr. 243, A-8042 Graz; info@hiking-biking.com; www.hiking-biking.com; Das Projekt Grenzenlos Wandern & Radfahren/Hiking & Biking wird von der
Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds fßr regionale Entwicklung und vom Land Steiermark kofinanziert.
Armin Herb, Nicola von Otto (Schlussredaktion), Jule Pramann (Grafik)
HERAUSGEBER, VERLAG, REDAKTION
Tourismus
NATURE FITNESS, Ahornweg 3, D-87648 Aitrang, Tel. 0 83 43/9 23 99 40, www.nature-fitness-magazin.com
Chefredakteur: Ulrich Pramann Art Director: Evi Schoettl Autoren & Mitarbeiter: Lutz Bormann,
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Foto Titel/RĂźcktitel: Steiermark Druck: Dierichs Druck + Media GmbH & Co. KG, Frankfurter Str. 168, 34121 Kassel 45&*&3."3, 6/% /03%045 4-08&/*&/
Š NATURE FITNESS 2012. Verantwortlich fĂźr die redaktionellen Beiträge ist NATURE FITNESS. Das Werk einschlieĂ&#x;lich aller Teile sowie die Texte sind urheberrechtlich geschĂźtzt. Jede Verwendung auĂ&#x;erhalb der Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung von NATURE FITNESS unzulässig und strafbar.
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
»Der Klapotetz hat schon immer beiderseits der Grenze geklappert« Landschaft, Kultur und Geschichte gehen in der Steiermark und Slowenien wieder gemeinsame
Sie betreuen die stiftischen Gärten, das Blumenhaus und die österreichische Vermarktung der Dveri-Pax-Weine, die gerade mit Auszeichnungen überschüttet werden. Auf Slowenien jetzt wieder zum Stift Admont den ersten Blick ein faszinierender Brückenschlag. in der Steiermark. Lutz Bormann sprach mit Karl Amon: Das Weingut liegt sehr versteckt Karl Amon vom Benediktinerstift Admont. etwas nordöstlich von Maribor. Ich bin sicherlich fünf- bis sechsmal im Jahr dort, um mit dem Kellermeister Danilo Flakus die anstehende Arbeit zu besprechen. Brückenschlag ist vielleicht zu viel gesagt, aber die Kontraste sind ein spannendes und bleibendes Erlebnis. Der Wechsel von einem stark industrialisierten Land in eine Region, die sich nun erst richtig entwickelt, beeindruckt mich immer wieder. Man sieht das Potenzial in Slowenien, den Nachholbedarf, aber da ist auch dieser Blick in eine andere Zeit, die noch nicht so rasant beschleunigt war wie unsere heutige. Das klingt nach Nostalgie ... ... Charme gefällt mir besser, oder Atmosphäre. Das Bild der Ortschaften, der Häuser, des Alltags, es ist transparenter auf die Vergangenheit. Schloss Eisen-
Karl Amon Seit sieben Jahren ist Karl Amon für Gärten, Blumen und Wein im Stift Admont zuständig.
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Fotos: Stift Admont (3), Adria Media (2)
Wege. Zum Beispiel beim Wein: Wie vor Jahrhunderten gehört das Weingut Dveri-Pax in
INTERVIEW
thür, zu dem das Weingut gehört, das Herrenhaus, der imposante Schlosskeller, alles ist im Originalzustand. Das Weingut bei Jarenina selbst ist hingegen das modernste Sloweniens. Stift Admont hat große Summen investiert, um Dveri-Pax weiterzuführen. Die Ursprünge gehen auf das 12. Jahrhundert zurück, als die Benediktiner den Jaringhof erbauten. Der ehemalige Sitz der im heutigen Slowenien liegenden Stiftsgüter lebt quasi in Jarenina weiter. Vielleicht braucht’s ein Stift, um solche Traditionen zu bewahren. Tradition und Moderne im Einklang, das ist doch im beiderseitigen Interesse. Die Grenze war ohnehin willkürlich gezogen. Leider sind die einstigen Sprachinseln und deutschsprachigen Elemente der ehemaligen Untersteiermark verschüttet. Der Klapotetz hat schon immer beiderseits der Grenze geklappert. Das Gedächtnis der Landschaft und der Kultur erweckt nun viele Gemeinsamkeiten zu neuem Leben. Das ist immer wieder ein bewegendes Erlebnis. Sind die Steirer und die Slowenen also Brüder im Geiste oder im Herzen? Also, da interpretieren Sie jetzt zu viel hinein. Es gibt nicht den Steirer und den SloDas Gedächtnis der Landschaft wenen. Schon im Dialekt unterscheiden und der Kultur erweckt viele sich die Bewohner rund um Pöllau stark Gemeinsamkeiten zu neuem Leben. von denen der Hochsteiermark, und die Karl Amon Weststeirer sind anders als die Steirer aus der Weinbauregion in der Südoststeiermark oder dem Apfelland. Ich selbst bin aus dem Ausseerland, und da ist man schon wieder ganz anders. Aber insgesamt wollen wir zumindest von außen durchaus als Steirer wahrgenommen werden. Also doch? Sie haben alle etwas gemeinsam? Klar! Die Berge und die Seen, das Wasser und den Wein, die Felsen und die Almen, die Wälder und den Himmel – eine wunderbare, liebenswerte Heimat und die Gewissheit, hierher zu gehören.
Weingut Dveri-Pax. Das historische Weingut Dveri-Pax 30 Kilometer nordöstlich von Maribor. Unten: Kellermeister Danilo Flakus in den Weingärten des modernen Weinbaubetriebs.
INFOS: www.stiftadmont.at; www.dveri-pax.com
Stift Admont. Draußen schwelgt die Natur in den Gartenanlagen des Stifts, drinnen der Geist im weltberühmten Lesesaal.
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Grenzgänge
Foto: Steiermark Tourismus
Malerische Weinberge, Wälder, Streuobstwiesen: Der Grenzpanoramaweg entlang der steirisch-slowenischen Grenze führt durch eine geschichtsträchtige Region. Wie auf einer Zeit- und Kulturreise können Wanderer natürliche Gastfreundschaft im zusammenwachsenden Europa erleben. Ein Bericht von Ulrich Pramann
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
GRENZPANORAMAWEG
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Startpunkt: das Wanderdorf Soboth. Hier wird auch »Wild Wandern« angeboten.
Fotos: Steiermark Tourismus (2), NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (2)
Zielort: Bad Radkersburg. Die mittelalterliche Kleinstadt bietet mediterranes Flair.
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GRENZPANORAMAWEG
Diese Ruhe.
Diese Luft. Diese Leichtigkeit. Dieser angenehme, unangestrengte, monotone, dieser fast schon meditative Rhythmus des Gehens ist ja das Schöne beim Wandern. Er hilft, sich aus den normalen Abläufen des Alltags auszuklinken, Abstand zu gewinnen, einen Gang runterzuschalten. Eine kleine Auszeit zu nehmen. In sich zu gehen. Zu sich zu kommen. Ganz bei sich zu sein. Dieses Schweigen im Walde. Wir waren jetzt schon
ein paar Stunden unterwegs, der Franz und ich. Es war wunderbar, denn der Franz war keiner, der ständig reden musste. Wir wanderten durch eine mittelgebirgige Landschaft mit lichten Buchen- und dichten Fichtenwäldern, wir nahmen sanfte Steigungen, dann wieder hatten wir Weitsicht, auf Almen oder die hügeligen Weinberge der Südweststeiermark, die sich in all ihren grünen Facetten präsentierten. Dann und wann machte Franz auf einen unscheinbaren Stein aufmerksam. Ein Grenzstein. Hier also verlief mal der »Eiserne Vorhang«, die Grenze zwischen Ost und West, zwischen Jugoslawien, später Slowenien – und der Steie-
mark. Hier patroullierten bewaffnete Grenzsoldaten, und die verstanden keinen Spaß. Auch der Franz machte mal Bekanntschaft mit welchen in grünen Tarngewändern, hörte ihr »Stoj!« (Halt) und blickte in eine »Puschka«, also in eine Maschinenpistole, weil er ein paar Meter auf die jugoslawische Seite geraten war. Sie brachten ihn erst in eine nahe Karaula, einen Stützpunkt, dann nach Maribor. Drei Tage lang wurde er im Knast festgehalten, ehe er wieder freikam. Heute redet der Franz nachsichtig über die alten Zeiten und die jungen Soldaten, die meist aus Serbien oder Montenegro kamen und keinerlei Bezug zu dieser speziellen Grenzgegend hatten. An diesem Morgen waren wir noch keiner Menschenseele begegnet. Jetzt kamen uns zwei Männer
Leidenschaftlicher Grenzgänger. Der Pensionär Franz Wechtitsch kennt den Grenzpanoramaweg wie kein anderer. Schon vor 30 Jahren war er als Mitarbeiter des örtlichen Straßenbauamtes an den ersten Wegearbeiten beteiligt. Noch heute läuft er die geschichtsträchtige Route entlang der steirischslowenischen Grenze häufig ab – in seiner Funktion als Markierungswart des ÖAV, Sektion Eibiswald.
entgegen, freundliche Männer mit Drei-Tages-Bärten und stattlichen Rucksäcken auf den Schultern. Sie erzählten, dass sie in Salzburg losgegangen waren und noch bis Graz wandern wollten – und wie glatt alles lief. Der Ältere der beiden sagte: »Sauber markiert, alles bestens hier. Na, mir san no net in koane Sackgassn gschickt worn.« Da strahlte der Franz. Dieses spontane Lob ging runter wie Öl. Was die Salzburger Wandersleut’ nicht wissen konnten: Er ist es, der für die vorbildliche Wegemarkierung und Beschilderung verantwortlich ist. Damals, noch zu Zeiten des »Kalten Krieges«, war Franz Wechtitsch als Mitarbeiter des Straßenbauamts hier an den ersten Wegearbeiten beteiligt. Und jetzt ist er, der Grenzgänger der ersten Stunde, tätig als Markierungswart des Österreichischen Alpenvereins, Sektion Eibiswald, die dafür sorgt, den Grenzpanoramaweg in Schuss zu halten.
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Grüne Grenze. Der Grenzpanoramaweg startet im Wanderdorf Soboth an der Koralpe (Foto Mitte). Unterwegs sind Grenzsteine stumme Zeugen einer bewegten Vergangenheit zwischen Ost und West.
Von der Alm zum Wein bis zur Therme. Der heißt der Steirer Steiermärker!«) schrieb mal: »Es Grenzpanoramaweg mit seinen rund 120 km gibt Österreich: Und es gibt die Steiermark. Es Länge ist Teil des Internationalen Weitwander- gibt die Steiermark: Und es gibt die Weststeierwegs 03. Die Strecke vom Wanderdorf Soboth mark. Daher gibt es die Weststeiermark und die bis Bad Radkersburg entlang der steirisch-slowe- Reststeiermark.« nischen Grenze kann bequem in fünf bis sechs Die kleine Gemeinde Soboth (341 Einwohner) Tagen erwandert werden. Die Routenvorschläge in der südlichen Weststeiermark an der Koralpe sind als Tagestouren konzipiert, beliebig kom- wird fast jedes Jahr kleiner, engagiert sich aber als binierbar und in beide Gründungsmitglied der Richtungen begehbar. Es Arbeitsgruppe »ÖsterDie Kulturlandschaft zwischen geht von den südlichen reichs Wanderdörfer« Hochgebirge und Weinbergen hat Ausläufern der Koralpe eifrig und lebt – wie die auch kulinarisch viel zu bieten. Das durch eine sanft hügelige, Weiler ringsum – von Angebot in den Buschenschanken ist jahrhundertealte Weinsanftem Tourismus. Sie meist einfach – aber einfach gut. und Kulturlandschaft, pflegen hier ihre Kulman bewegt sich zwischen turlandschaft zwischen 250 und 1520 m Höhe durch Mischwälder, Hochgebirge und Weinbergen und haben auch Weingärten, Wiesen, Streuobsthänge. kulinarisch viel zu bieten. Zum Beispiel in den Einer wie Franz Wechtitsch ist den Grenz- Buschenschanken. Wanderer sollten, wann impanoramaweg sicherlich so oft wie kein anderer mer es geht, zur Jause einkehren. Es war Kaiser abgewandert und hat eine minutiöse »Wege- Josef II., der seinerzeit den Weinbauern erlaubte, beschreibung für Wanderer im Südsteirischen ihren Gästen selbst produzierten Wein und einGrenzland« verfasst, vom Hühnerkogel – Zwei- fache Speisen aufzutischen. Ja, sie sind meist einbach – St. Lorenzen zum Radlpass über Kapu- fach, die Buschenschanken – und einfach gut. ner – St. Pongratzen zur Remschniggalm weiter in Wer sich vor der Tour regionstypisch stärken die Weinberge um Leutschach, Gamlitz, Sulztal, und die Südsteirer hier an der Grenze ein bissRatsch bis hin in die Ebenen der Mur (Murauen) chen kennenlernen möchte, kommt in Soboth von Spielfeld nach Mureck und Bad Radkers- an den Wirten Weßensteiner im »Gasthaus Lindburg, mit ihren landschaftlichen Schönheiten, ner« nicht vorbei. Es gibt »Aufg’setzte Henn« – den Höhen und Schluchten, Infos für Kulturbe- am Morgen noch eine glückliche Freilandhenne, wunderer und zu kulinarischen Besonderheiten. die jetzt mit Knödeln und Bratkartoffeln in der Sowie auch zu den Nebenwegen und Anschlüs- Pfanne gelandet ist. sen an die einzelnen Ortschaften. Puh. Ein ziemlich langer Titel ist das ge- Wir erreichen den Radlpass (Radelj), einst beworden für seine neunseitige Beschreibung des wachter Grenzübergang (662 m). Hier konnte Grenzpanoramawegs. Seinen besonderen Reiz man sich früher günstig mit Zigaretten & Co. kann der Franz aber auch auf einen einfachen eindecken. Heute ist nur noch eine Hütte geöffnet, die Geschäfte gehen schleppend. Wir hoNenner bringen: »Diese herrliche Vielfalt.« cken uns hin, lassen es laufen, wir gönnen uns ein Der Startpunkt Soboth liegt in 1065 m Höhe. »Puntigamer« (Slogan: Das »bierige« Bier) und Eine ruhige, malerische, dünn besiedelte Gegend machen uns auf Richtung St. Pongratzen. Gut mit liebenswerten, eigenwilligen Menschen. Der drei Gehstunden liegen vor uns. Ein typischer steirische Autor Reinhard P. Gruber (»Merke: Nie Streckenabschnitt auf dem Grenzpanoramaweg,
Sind wir hier noch in den Weinbergen der Steiermark oder schon in Slowenien? Speisenegg in Sulztal, ein kurzer Feldweg, ein Grenzbalken und der Buschenschank Trunk – dann erreicht man den Hof von Ivan Dreisiebner in Spicnik auf der slowenischen Seite. Von Süden windet sich ein Sträßchen in Herzform zum Weingut hoch. Ein Motiv, das slowenische Touristiker liebend gerne verwenden. Ist da vielleicht am Computer werbewirksam nachgeholfen worden? Nein, diese Kulisse ist wirklich so – zum Weinen schön.
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Fotos: Steiermark Tourismus (1), NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (3)
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GRENZPANORAMAWEG
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Friedliche Grenze. Die Karaula (Foto oben), einst Stützpunkt für jugoslawische Grenzsoldaten, ist heute ein Gasthaus. Reizvolles Finale des Grenzpanoramawegs ist Bad Radkersburg mit seiner historischen Altstadt und der Parktherme (unten), die gerade erweitert wird.
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ohne große Steigungen. Wir wanden auf einem lometer vor uns, Eibiswald, da wollten wir hin. Wiesenweg, ein Forstweg führt in einen Jung- Zum Hasenwend’s Kirchenwirt, der vor ein paar wald, dann in den Hochwald, immer an der Jahren sogar mal Wirt des Jahres war, wegen seislowenisch-steirischen Grenze entlang. ner hervorragenden Küche und dem lauschigen Franz erzählt von früher. Von den Zeiten kurz Ambiente. Und sogar ein eigenes Programmkino nach dem Zweiten Weltkrieg, als immer wie- hat er imHaus. der Partisanen in den steirischen Grenzdörfern auftauchten, Nahrung kassierten, mal eine Sau Über die »kleine Wunderwelt steirischer Weinschlachteten, sich sonst aber friedlich verhielten. landschaften und ihre unwiderstehliche Fülle« Und manchmal kamen auch »falsche« Partisa- hat der Schriftsteller Alfred Komarek mal einen nen, Räuberbanden, die auch seinem Vater mal wortgewaltigen Essay für den Bildband »Steierübel mitgespielt haben. Mehr mag der Franz mark« (Styria, 2005) beigesteuert. Er pries das Sausal, zwischen Eibiswald dazu nicht sagen. Nur und Leibnitz, zu Füßen des noch, dass bei ihm Der Wein spielt die Hauptrolle in weststeirischen Gebirgsdaheim in Eibiswald dieser Region. »Eine Landschaft, die rands in der weitläufigen so mancher ein Gewie ein trunkenes Königreich Berg südsteirischen Landschaft, wehr hatte, um notund Tal zu einem verspielten Chaos »als kompaktes, in sich gefalls »einipulvern« zu verknüpft«, notierte der Wiener schlossenes Hügelland, das können. Schriftsteller Alfred Komarek. sich in sanft erregtem Spiel Lange her. Franz rundet, hebt und senkt und erlebte ja auch, wie die Grenze zu Slowenien (der nördliche Teil hieß nicht einmal den ganz nüchtern lässt, der vom bis 1919 »Untersteiermark«) erste Löcher bekam. Wein noch gar nicht gekostet hat ... In tieferen Seit Anfang der 1980er-Jahre gab es ein offizielles Lagen stehen Wälder, durchsetzt von EdelkastaAbkommen, die Grenze durfte zwischen Sonnen- nien, doch an den Hängen und auf den Kuppen auf- und Sonnenuntergang überschritten werden. wächst der Wein in den Himmel, und die Dörfer Man konnte mit den »Drübenen« wieder reden – dazwischen: ein unheiliges Paradies, auch wenn und das eine oder andere auch – na ja – tauschen. es sich spröde und fromm gibt ... Ist der süße Saft Wir kamen gerade an einem Grenzschild vor- nach seiner stürmischen Pubertät zum Wein gebei, Franz ging ein paar Schritte neben dem Weg worden, ist es mit der Unschuld gänzlich vorbei. und hielt plötzlich ein robustes Stahlseil in den Kommt auch noch eine Landschaft dazu, die wie Händen. Ein Relikt von damals, als hier sogar ein trunkenes Königreich Berg und Tal zu einem Autos verschoben wurden. Das Seil sollte den verspielten Chaos verknüpft, endet jeder, der sich Schmuggel erschweren. »Gibt koa Grenz’ mehr«, hier glücklich verläuft, als traumverlorenes Opfer sagte der Franz, »nur mehr Grundstücksgrenzen. lustvoller Verführung.« Und ganz guade Nachbarschaft.« Das Ziel Bad Radkersburg im südöstlichen Zwei Stunden später standen wird auf einer Zipfel der Steiermark, im Dreiländereck ÖsterPlattform in Höhe des Glockenturms der histo- reich-Slowenien-Ungarn, überrascht sicherlich rischen Kirche St. Pongratzen, die um 1490 in fast alle, die hier zum ersten Mal ankommen. den Wald gebaut, von den Türken und mehreren Enge, romantische Gässchen, Arkadenhöfe, Blitzschlägen beschädigt wurde, nach 1945 zerfiel nette Cafés und Restaurants, Buschenschanken und schließlich mit Spenden aus Slowenien und und Weinlandhöfe (über 70), mediterranes Klider Steiermark gerettet wurde, und labten uns ma – der mittelalterliche Stadtkern mit etwa 200 an der Fernsicht. Franz war in seinem Element. Gebäuden aus der Gotik, aber auch aus RenaisEr wies nach Süden. Das slowenische Bergdorf sance, Biedermeier und Jugendstil, ist umgeben Remsik und das Drautal, dahinter das Bachern- von Wällen und Basteien. Die Kleinstadt (1450 gebirge (Pohorje); nördlich war Graz zu erken- Einwohner) lässt sich in nicht mal einer Stunde nen, das Saggautal und der Weinort Leutschach. ablaufen. Aber: was für eine Idylle. Was für ein Und im Westen die Koralpe und Soboth, da ka- wunderbares Finale für das Abenteuer Grenzmen wir her. Und da unten, vielleicht fünf Ki- panoramaweg. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Steiermark Tourismus (2), NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (4)
STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
GRENZPANORAMAWEG INFO > DER GRENZPANORAMAWEG UND WEITERE TOURENTIPPS VOM HOCHGEBIRGE BIS NACH BAD RADKERSBURG IM DREILÄNDERECK ÖSTERREICH-SLOWENIEN-UNGARN Der Grenzpanoramaweg ist Teil des Internationalen Weitwanderwegs 03. Er startet im Wanderdorf Soboth und führt etwa 120 km entlang der österreichisch-slowenischen Grenze durch Wälder, Wiesen und Auen über das Südsteirische Weinland in die Thermenstadt Bad Radkersburg. Wanderer können auf den sechs Etappen oder auf Tagestouren rund um den Grenzpanoramaweg hautnah Geschichte und Gastfreundschaft erleben – wo und wie Europa zusammenwächst. Auch jede Etappe für sich ist ein Erlebnis. In Eibiswald, Oberhaag, Leutschach, Gamlitz, Ehrenhausen und Spielfeld stehen Gästetaxis bereit, um Wanderer bequem zum Ausgangspunkt zu bringen. Soboth – Radlpass – St. Lorenzen – Leutschach – Sv. Duh – Ratsch an der Weinstraße – Spielfeld – Mureck – Bad Radkersburg Gehzeit: 6 Etappen Höhenunterschied: ca. 1300 m INFO: Steiermark Tourismus, A-8042 Graz, Tel. +43/(0)3 16/40 03-0; www.steiermark.com
Hasewend’s Kirchenwirt in Eibiswald MARIBOR-POHORJE KOZJAK-WEG Von Maribors Stadtpark über Weinhügel und durch Wälder auf die Gipfel Urban, Gaj und Tojzlov vrh. Gehzeit: 7 Std. Höhenunterschied: ca. 500 m INFO: TIC Maribor, SI-2000 Maribor, Tel. +3 86/(0)2/23 46 61; www.maribor-pohorje.si MARIBOR-POHORJE SENTILJ-WEG Durch Weinberge, über Wiesen und durch Wälder entlang der Mur zu Burgen, Schlösser und Kirchen im slowenisch-österreichischen Grenzgebiet. Gehzeit: 2 Tagesetappen
Höhenunterschied: ca. 1700 m INFO: TIC Maribor, SI-2000 Maribor, Tel. +3 86/(0)2/23 46 61; www.maribor-pohorje.si NATURPARK GORICKO BERNARDAS WEG Vom Ledava See auf die umliegenden Hügel trifft man auf zahlreiche Kulturdenkmäler. Gehzeit: 3 Std. Höhenunterschied: ca. 160 m INFO: Natupark Goricko, SI-9264 Grad, Tel. +3 86/(0)2/5 51 88 60; www.park-goricko.org SCHILCHERREGION SULMKLAMMWANDERWEG Rundwanderung zum Klammeingang zur Sulmklamm, einem Natura 2000 Gebiet. Gehzeit: 2 Std. Höhenunterschied: ca. 180 m INFO: TV Südliche Weststeiermark, A-8552 Eisbiswald, Tel. +43/(0) 34 66/4 32 56; www.suedweststeiermark.at SÜDSTEIERMARK WEINBERGWANDERWEG Rundwanderung am Grenzpanoramaweg zu Buschenschanken, Bauernläden und Weingütern. Gehzeit: 2 Std. Höhenunterschied: ca. 170 m INFO: TV Rebenland, A-8463 Leutschach, Tel. +43/(0) 3454/707010; www.rebenland.at
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
SCHILCHERREGION KÜRWIESWEG Rundwanderung auf den Spuren des »Grünen Goldes« der Steiermark. Gehzeit: 2 Std. Höhenunterschied: ca. 140 m INFO: TV Südliche Weststeiermark, A-8552 Eisbiswald, Tel. +43/(0) 34 66/4 32 56; www.suedweststeiermark.at SÜDSTEIERMARK SAUSALER RUNDWANDERWEG Wanderung in Kitzeck, dem höchstgelegenen Weinbauort Europas. Aussichtspunkte wie der Demmerkogel und weiter zur größten Klapotetz der Welt ist nur einer der wenigen Höhepunkte. Gehzeit: 4,5 Std. Höhenunterschied: ca. 360 m INFO: TV Sulmtal-Sausal-Südsteirisches Weinland, A-8442 Kitzeck, Tel. +43/(0) 34 56/35 00; www.sulmtal-sausal.at STEIRISCHES THERMENLAND RADKERSBURGER WASSERWEG Fließgewässer, Seen, Altarme der Mur in den Aulandschaften und Mineralwasserquellen sind die Wegbegleiter. Gehzeit: 5 Std. Höhenunterschied: ca. 100 m INFO: TV Bad Radkersburg & Umgebung, A-8490 Bad Radkersburg, Tel. +43/(0) 3476/2545-0; www.badradkersburg.at
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
MURRADWEG
Foto: Steiermark Tourismus
Auf großer Tour an der Mur Der längste und wohl auch schönste Radweg der Steiermark begleitet die Mur von der Quelle im Lungau bis nach Slowenien und Kroatien – ein grenzüberschreitendes Abenteuer für alle Sinne. Ein Bericht von Armin Herb NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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MURRADWEG
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Der berühmteste Fernradweg der Steiermark be-
Foto: Steiermark Tourismus
ginnt bereits im Salzburger Land, genauer gesagt hoch oben in den Alpen bei Muhr im Lungau. Von dort geht es nach den ersten leicht hügeligen Kilometern überwiegend sanft bergab. Die durchaus sportliche Leistung, die 14 Kilometer steil hinaufzuradeln zur Sticklerhütte und weiter zum Murursprung im Nationalpark Hohe Tauern, verkneifen sich jedoch einige Tourenradler. Schade, denn sie verpassen ein alpines Landschaftserlebnis der Sonderklasse. In 1752 Metern Höhe sprudelt die junge Mur aus dem Fels, umrahmt von einer kleinen Bilderbuchbergwelt mit Almwiesen und imponierenden Berggipfeln im Hintergrund. Weniger konditionsstarke Erfahrungen Der Murradweg ermöglicht eine Radler müssen auf Vielzahl unterschiedlichster Landschaftserlebnisse die Pracht nicht verund Erfahrungen, ideal für aktive Naturgenießer. zichten. Ein MinibusShuttle bringt sie von Muhr hinauf bis zur Sticklerhütte. Zur Murquelle geht es dann aber wirklich nur noch zu Fuß weiter – eine lohnende Stunde Bergwandern. Wer wie die meisten erst in St. Michael startet, der darf sich aber auch freuen – und zwar nicht nur auf Genussradeln am Fluss. Kulturelle Highlights liegen am Weg, wie die Burg Finstergrün, die Brauereistadt Murau mit ihrer vorzüglichen Gastronomie oder das Benediktinerstift St. Lambrecht mit seiner kunsthistorischen Sammlung. Der Fernradweg führt auch durch die älteste Handelsstadt der Steiermark, durch Judenburg am Fuß der Seetaler Alpen. Das Museum von Fahrradpionier Puch und der Sternenturm verlangen nach einem Besuch. Der berühmte Johann Puch (oder slowenisch Janez Puh) ist das beste Bei-
spiel, welch lange Tradition das Fahrrad in der Steiermark schon hat. Geboren wurde er in der Untersteiermark in Sakusak bei Georgendorf im heutigen Slowenien. Nach einer Schlosserlehre in Bad Radkersburg kam er nach Graz. Im Jahr 1899 gründete er dort seine eigene Firma, die »J. Puch – Erste steiermärkische Fahrrad-Fabriks-AG«. Neben Fahrrädern baute er dort später auch Motorräder und Automobile aller Art. 1914 beschäftigte seine Firma bereits 1100 Arbeiter und stellte jährlich 16 000 Fahrräder, 300 Motorräder und ebenso viele Automobile her. Dem Schaffen Johann Puchs sind interessante Museen in Judenburg und in Graz gewidmet. In speziellen Abteilungen sind dort auch die Puch-Fahrräder aus den unterschiedlichen Epochen zu bewundern. Die Kulturschätze von Leoben und Bruck sind allemal eine Stippvisite wert, ebenso die hübsche Stadt Frohnleiten und das Freilichtmuseum in Stübing. Eine derartige Fülle an Attraktionen auf einem breitentauglichen Radfernweg lockt natürlich Menschen an, vor allem im Sommer. Diese Begeisterung hat man schon früh in eine Großveranstaltung kanalisiert: Bereits zum 22sten Mal fällt im Sommer 2012 der Startschuss zu Österreichs beliebtester Radetappenfahrt. Ursprünglich demonstrierte man mit dem gemeinsamen Volksradeln unter dem Motto »Urig – murig« für den Radwegeausbau entlang der Mur. Das ist inzwischen vorbildlich erfolgt. Heute wirbt das große Radlfest in erster Linie für den Klimaschutz. Wer die »Tour de Mur« mitradeln will, muss fit sein für drei Tagesetappen (mit 325 km) von St. Michael im Lungau bis nach Bad Radkersburg an der slowenischen Grenze. Neu ist eine vierte Etappe
Stadt, Land, Fluss. Wer an der Mur entlangradelt, fährt durch wunderbare Flussauen (1), kann Burgen besuchen (3) und absteigen – etwa für einen Ausflug mit der Murtalbahn (2). Früher endete der Weg durch die Südoststeiermark (4) im Grenzort Bad Radkersburg (5).
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Auftakt. Schon wenige Kilometer nach der Quelle beginnt der Murradweg, bestens ausgeschildert.
(rund 100 km) durch Slowenien bis zur Mündung der Mur in die Drau. Für Verpflegung und Unterhaltung sorgen die Etappenorte mit Pastapartys, Gewinnspielen und Tanzmusik. Man muss den Murradweg natürlich nicht in vier Tagen abspulen. Wer unterwegs einmal nicht
mehr weitertreten kann und mag, der sei an die parallel verlaufende Bahnlinie erinnert. Für um4XDOLWlWVUDGURXWH weltbewusste Mobilität ohne Verkehrsstaus und Parkplatzsuche sorgt das »Radlerticket Steiermark« der ÖBB, STLB und GKB. Die preiswerten Tageskarten gibt es für die drei Bereiche Steiermark Nord, Ost und West. Wer Auszeichnungen. Der Murradweg etwa mit dem Zug von zählt zu den beliebtesten Fernradwegen Bad Radkersburg nach in ganz Europa und wurde schon Tamsweg fahren möchmehrfach prämiert. te, kauft sich die Radlertickets Nord und Ost. Sie gelten in allen Nahverkehrszügen mit Fahrradtransport sowie in den Bussen der Landesbahnen zwischen Tamsweg und Unzmarkt. Per Drahtesel und Dampfross – nichts gegen nostalgisches Wohlbehagen. Dennoch, die Zeiten der Dreigangnabenschaltung, der Brotzeit in der Packtasche und des Pensionszimmers mit Etagentoilette sind vorbei. Heute besucht der anspruchsvolle Velopilot ein richtiges Radlerhotel und möchte die Küche seiner Urlaubsregion entdecken. Heute darf es nach der Tagesetappe schon mal ein fünfgängiges Feinschmeckermenü sein. Auf 28
dem Murradweg funktioniert das bestens, wir sind ja in der Steiermark. Auch das hat sich herumgesprochen. Und so steht der Murradweg bei den deutschen Radreisenden unter den Top Five aller ausländischen Fernradwege. Hinter Bruck an der Mur am Schnittpunkt von drei
Tälern wenden sich Fluss und Radweg Richtung Süden. Das Klima wird von Tag zu Tag spürbar milder. In der radlerfreundlichen Landeshauptstadt Graz, die auch als Genusshauptstadt Österreichs gilt (siehe auch Seite 40), mutiert die Mur zur fließenden Kunstinstallation und umspült das Kunsthaus an der Hauptbrücke, das an einen gigantischen Wal aus Glas und Metall erinnert. An Graz vorbei und durch Graz einfach hindurch und wieder hinausradeln geht gar nicht. Diese wundervolle Stadt an der Mur, in der das Leben in den Gassen der Altstadt pulsiert und hinter jeder Ecke das Stadtbild erneut fasziniert, hat – mindestens – einen Tag Aufenthalt verdient. In den Gasthäusern weicht die deftige Hausmannskost der Obersteiermark der schon fast etwas mediterran angehauchten raffinierten Küche der Südsteiermark. Es regiert fortan die kulinarische Dreifaltigkeit von Apfel, Wein und Kürbis. Wie wäre es denn mal mit Zartbitterschokolade und Kürbiskernen als Pausensnack, oder klassisch steirisch ein Backhendelsalat mit Kürbiskernöl zur Mittagsrast? Weinberge, Thermalquellen, Kürbisfelder und Obstplantagen prägen das Bild im Süden der Steiermark. Im schmucken Städtchen Bad Radkersburg, dem südlichsten Punkt der Steiermark, verlässt die Mur Österreich. Der langsam fließende Fluss erlaubte einst den Betrieb von fast
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
MURRADWEG
100 Schiffsmühlen, die über Jahrhunderte die Uferlandschaft prägten. Nur drei sind übrig geblieben. In Mureck zwischen Spielfeld und Bad Radkersburg steht seit einer Havarie ein originalgetreuer Nachbau. Die Mühle von Izakovci (rund 35 km südöstlich von Bad Radkersburg) wurde vor zehn Jahren wiedererbaut und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel. Auch ein Müller mahlt dort noch sein Mehl. Im benachbarten Uferhaus ist ein kleines Museum eingerichtet. Gleich daneben führt eine alte Personenfähre hinüber zur Liebesinsel mit Spazierwegen durch dichten Flussurwald. Die dritte Schiffsmühle liegt etwas stromaufwärts von Mursko Središce im Länder-
dreieck von Slowenien, Kroatien und Ungarn am kroatischen Ufer. Auf den letzten 100 Kilometern wird die Flusslandschaft wilder und die Radinfrastruktur bodenständiger. Wir radeln hier durch das Übermurgebiet, die Prekmurje, in der eine eigenständige Form des Slowenischen gesprochen wird. Wer schließlich durch das Nachbarland Slowenien und weiter bis zur Mündung der Mur in die Drau gefahren ist, hat eine unvergessliche Vielfalt an Eindrücken und zahlreiche Begegnungen mit Menschen hinter sich. Reisen allgemein bildet, gerade in einer Zeit, in der die Welt überwiegend auf Bildschirmformat schrumpft. Diese Radreise macht glücklich.
Begegnungen. Die Verlängerung des Murradwegs nach Slowenien ist ein Stück gelebter guter Nachbarschaft.
Foto: Steiermark Tourismus; Marko Petrej (1), Jurij Pivka (1)/www.slovenia.info
INFO > MURRADWEG HIGHLIGHTS AM MURRADWEG Tamsweg: Kaffeepause am historischen Markt; Ramingstein: Erlebnis im ehemaligen Silberbergwerk (vorher anmelden!); Murau: Burgberg Grünfels, kunstvoller Kalvarienberg mit allen Kreuzwegstationen; St. Lambrecht: Stiftskirche St. Lambrecht, Museum, Gartenlabyrinth; Judenburg: Überblick vom Stadtturm (Sternenturm) über die älteste Stadt der Steiermark; Leoben: Einkehr im Arkadenhof, dem ältesten Brauereigasthaus der Stadt; Bruck an der Mur: Blick vom Brucker Schlossberg über die Altstadt; Frohnleiten: barocker Hauptplatz; Graz: (siehe Seite 46); Leibnitz: kleine Zeitreise in die römische Vergangenheit im Municipium Flavia Solva, Weinverkostung im bischöflichen Weinkeller von Schloss Seggau; Bad Radkersburg: entspannendes Bad in der Parktherme, im Anschluss noch ein kurzer Radausflug zum Buschenschank Markowitsch am Altneudörfl 11. FAKTEN Der Radweg: Die 365 km lange Route (bis zur Mündung in Kroatien 459 km) verläuft in Österreich meistens auf asphaltierten Radwegen und ruhigen Nebenstraßen. Etwas verkehrsreicher wird es rund um Graz. Nennenswerte Steigungen nur zu Beginn auf dem Weg zur Murquelle. Schwierigkeitsgrad: Leicht. Der Murradweg führt von der Quelle weg überwiegend bergab, in der Summe mehr als 2000 Hm. Dagegen stehen nur knapp 500 Hm Aufstieg. Das geeignete Fahrrad/E-Bike: Zu empfehlen ist ein solides Trekking- oder Tourenrad. Auf einigen asphaltierten Teilstrecken ist die
Wunderbare Impressionen in der Prekmurje und Pohorje in Nordslowenien. Murroute auch fürs Rennrad geeignet. Der Tipp für weniger Sportliche ist ein E-Bike. Viele Gastgeber verfügen bereits über Ladestationen. Zeitplan: Für den Murradweg sollte man ca. eine Woche einplanen, dazu etwas Zeit für Besichtigungen. Für die gesamten 459 km bis nach Slowenien und Kroatien also mindestens 8 bis 10 Tage. Wegweiser: Die durchgehend grüne Beschilderung lautet im Salzburger Land »Murradweg«, in der Steiermark »R2-Murradweg«, «, in Slowenien sind es blaue Schilder. Kids on tour: Für Kinder ab 10 Jahre ist das Murtal (außer dem Anstieg zur Quelle) meist problemlos zu meistern. Beste Reisezeit: Mai bis September Anreise: Wer im Lungau (Murquelle) starten möchte, fährt am besten mit der Bahn bis Salzburg. Von dort bestehen Bus-ShuttleDienste (verkehren auch entlang des MurRadwegs) z. B. mit Bacher Radreisen in St. Michael, Tel. +43/(0) 64 77/81 11; www.murradtour.info. Radservice: Fahrradwerkstätten/-verleih gibt es in den größeren Orten an der Route. Radlerherbergen: Campingplatz bis FirstClass-Hotel – 150 radlerfreundliche Unterkunftsadressen unter www.murradweg.com. Übernachtungstipp: Zwischen Murquelle
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
und Gosdorf gibt es fünf sogenannte RadDörf’l-Holzhäuschen mit vier Betten (in St. Martin, Teufenbach, Oberaich, JudendorfStraßenengel und Gosdorf am Röcksee). www.raddoerfl.at. Karten/Literatur: »Murradweg – Von der Quelle nach Bad Radkersburg«, Verlag Esterbauer bikeline, Radtourenbuch/Karte (Maßstab 1:75 000), 120 S., 11,90 €. Kostenlose Broschüre »Murradweg« (Übersichtskarte, Tourenkurzbeschreibung, Radgastgeber etc., 60 S.) von Steiermark Tourismus (zu bestellen unter info@steiermark.com). Interaktive Karte auf www.murradweg.com. Internet: www.murradweg.com Alles Wichtige zur interaktiven Tourenplanung ausführlich mit vielen Adressen und Links. www.tour-de-mur.at Alljährliches Volksradeln für einen guten Zweck, vier Etappen über 459 km von Muhr nach Legrad/Kroatien. www.mura-drava.eu Mur- und Drauradweg in Slowenien-Kroatien). www.graztourismus.at Informatives über die Kultur- und Genussstadt Graz. www.badradkersburg.at Die Radregion am Murradweg im Dreiländereck ÖsterreichSlowenien-Ungarn. www.hiking-biking.com Tourenvorschläge für Steiermark und Nordost-Slowenien.
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Die schönsten Radregionen Ein dichtes Radwegenetz, die landschaftliche Vielfalt und der omnipräsente Verwöhnfaktor der Steiermark und Nordost-Sloweniens verhelfen jedem Radler zum maßgefertigten Glück.
Q DIE SÜD- UND WESTSTEIERMARK Das Radwegenetz ist im Süden und Westen besonders dicht. Und nicht selten steht der kulinarische Genuss im Vordergrund, ob auf der 3-Märkte-Tour, auf der Schilcher-Tour oder auf der Ölspur-Tour. Wein, Kernöl und eine kräftige Jause verwöhnen hier überall die Radler. Idealer Ausgangspunkt für einen Radurlaub ist die Weinstadt Leibnitz am Treffpunkt von Murradweg, Sulmtalradweg und Römerradweg. Tourentipp: Die Weinstraßen-Tour – in Gamlitz, der größten Weinbaugemeinde der Steiermark, geht’s los zur 73 km langen Rundfahrt durch den südlichen Teil des Naturparks Südsteirisches Weinland. Sollte die Tour zu sport-
Q DAS STEIRISCHE THERMENLAND
Tourentipp: Der Thermenradweg R12 – der
Zuerst viel Bewegung bei einer ausgedehnten
Name ist knapp und nüchtern, das Angebot
teilen in eine Nordostroute (50 km) und eine
Radtour durch flaches bis leicht hügeliges Ter-
entlang des Thermenradwegs umso ange-
Südwestroute (32 km).
rain, dann Entspannung im Thermalbad – die
nehmer und abwechslungsreicher. Genau
INFO: Region Süd- & Weststeiermark,
ideale Kombination im Aktivurlaub. Nirgend-
148 km weit führt die Route südwärts vom
Hauptplatz 36, A-8530 Deutschlandsberg,
wo geht das charmanter als im Steirischen
sogenannten Hochwechsel am Übergang zu
Tel. +43/34 62/4 31 52;
Thermenland. Vor allem Bad Radkersburg mit
Niederösterreich entlang einiger Hügelketten
www.diegenussregion.at
seinen schönen, stillen Flussauen, Loipers-
und vorbei an zahlreichen Thermalbädern bis
lich oder zu lang sein: Sie lässt sich auch auf-
dorf, Bad Blumau und Bad Waltersdorf mit den
zur Mur bei Bad Radkersburg.
Q MARIBOR UND UMGEBUNG
umliegenden Weingärten bieten sich dafür an.
INFO: Steirisches Thermenland,
Durchs Drautal rund um Sloweniens zweit-
Radersdorf 75, A-8263 Großwilfersdorf,
größte Stadt führen Radrouten für die ganze
Tel. +43/33 85/6 60 40; www.thermenland.at
Familie. Südlich und nördlich davon wird’s
Q DIE OSTSTEIERMARK
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mehr als 20 ausgewiesene Radstrecken mit
Der Garten Österreichs nennt sich der Osten
einer Länge von 5 bis 75 km. In den Höhen des
der Steiermark. Überall gedeihen Äpfel, Trau-
Pohorje-Gebirges tummeln sich in erster Linie
ben und Holunderbeeren. Man liebt es ruhig
die Mountainbiker. In den Weinhügeln der slo-
und genüsslich. Zeit für einen Most oder ein
wenischen Steiermark fühlen sich konditions-
Schnapserl sollte schon sein. Aber vorher er-
starke Trekkingradler wohl, die sich zum Tour-
folgt die Aktivität auf Genussradwegen durch
abschluss gerne einen guten Tropfen gönnen.
die Flusstäler oder bei sportlichen Touren hi-
Tourentipp: Die Herzkurven – auf der 37 km
nauf in die waldigen Höhen.
langen Weinbergrunde (Maribor – Pesnica –
Tourentipp: Die Apfeltour – am Ufer der
Jarenina – Vajgen – Dobrenje – Maribor) radelt
Feistritz in Kulmmühle geht’s los. Der Name
man beim Weingut von Ivan Dreisiebner kurz
sagt es schon: Mitten durch die Obstplan-
vor der slowenisch-österreichischen Grenze
tagen des Apfellands führt die Apfeltour
durch die berühmtesten Kurven der Region.
(WZ16) vom Feistritztalradweg R8 über das
Allerdings sind die Sträßchen durch die Reben
Apfeldorf Puch bis zum Ziel beim Raabtal-
auch ganz schön steil.
radweg R11 in Regerstätten. Eine kurze, aber
INFO: TIC Maribor, Partizanska cesta 6a,
knackige Strecke über rund 13 km und knapp
SI-2000 Maribor, Tel. +3 86/2/2 34 66 11;
300 Hm.
www.maribor.si; www.maribor-pohorje.si
INFO: Tourismusregionalverband Oststeier-
Unterwegs auf der Weinstraßen-Tour
dagegen umso sportlicher, insgesamt sind es
mark, Radersdorf 75, A-8263 Großwilfersdorf,
Q MORAVSKE TOPLICE & UMGEBUNG
Tel. +43/33 85/2 10 90;
Was die Region um die Provinzstadt Mo-
www.oststeiermark.com
ravske Toplice landschaftlich so interessant
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
RADFAHREN
macht, ist ihre auf weite Strecken unberührte Landschaft zwischen der Murebene und den Hügeln des Landschaftsparks Goricko. Rund 10 markierte Touren mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad und zwischen 5 und 50 km lang führen zu Seen, Weinkellereien, Kirchen und Burgen. Tourentipp: Der See Bukovnisko jezero – »Du hast mich verzaubert« ist der geheimnisvolle, vielversprechende Name einer etwa 30 km langen Radtour rund um den See. In den hügeligen Wäldern machten bereits die Tempelritter Halt. Dort befinden sich auch einige Bioenergiepunkte und liebliche kleine Dörfer. INFO: TIC Moravske Toplice, Kranjceva 3, SI-9226 Moravske Toplice, Tel. +3 86/2/5 38 15 20;
Kurze Pause im Grünen
www.moravske-toplice.com
Die schönsten Radtouren Vom Wochenendausflug bis zur ausgedehnten Radreise Q ENNSRADWEG
Schwierigkeiten sind kaum zu erwarten, nicht
Tourentipp: Badestopp am Stubenbergsee
Die Route von den Niederen Tauern bis an die
einmal in der wildromantischen Feistritzklamm.
INFO: www.steiermark.com/feistritztalradweg
Donau zählt zu den landschaftlich abwechs-
Nur in der Furt heißt es Lenker festhalten und
lungsreichsten und spektakulärsten Fahrrad-
Beine hoch, sonst könnte es feucht werden.
Q RAABTALRADWEG
routen Österreichs. Eine Woche sollte man
Streckenlänge: 97 km, leicht
Der Raab entlang führt die Strecke durch die
sich schon Zeit lassen, sonst verpasst man
Route: Ratten oder St. Kathrein a. Hauenstein
sanften Hügel der Oststeiermark mit ihren
zu viele Sehenswürdigkeiten wie Schloss
– Birkfeld – Anger – St. Johann b. Herberstein
Weinbergen und Obstgärten bis ins beschau-
Trautenfels, die weithin sichtbare Frauen-
– Blaindorf – Großwilfersdorf – Fürstenfeld Erfrischung im Feistritztal
liche Steirische Thermenland und weiter ins
bergkirche oder Stift Admont mit seiner berühmten Klosterbibliothek. Nicht zu ver-
Feistritztalradweg
gessen die Naturgewalten im Nationalpark Gesäuse, wo sich die Enns dramatisch durch enge Felsschluchten zwängt. Streckenlänge: 263 km Route: Flachau – Radstadt – Schladming – Liezen – Admont – Steyr – Enns; mittelschwer
Fotos: Steiermark Tourismus
Tipp: Ein Drittel der Gastgeber am Radweg bietet bereits Akkuwechselstationen für E-Bikes. INFO: www.ennsradweg.com Q FEISTRITZTALRADWEG Gemütliches Familienradeln steht im Vordergrund auf dieser waldreichen Route. Sie beginnt auf der ehemaligen Trasse der Feistritztalbahn, folgt dann dem Fluss und führt auf ruhigen Nebenstraßen durch Obstplantagen. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
der Altstadt von Graz und dem Schloss EgEnnsradweg
genberg finden sich gleich drei Welterbe-
Murradweg
stätten der UNESCO auf dieser Tour, die sich Raabtalradweg
Bad Radkersburg
gut in zwei Tagesetappen einteilen lässt. Gefahren wird auf den Routen des Mürztalradwegs R5 und des Murradwegs R2. Streckenlänge: 108 km, leicht Route: Mürzzuschlag – Krieglach – Kindberg – Kapfenberg – Bruck an der Mur – Frohnleiten – Stübing – Graz Tourentipp: Abstecher zum weltgrößten, begehbaren Pilgerkreuz am Veitscher Ölberg INFO: www.steiermark.com/ghega-graz
südliche Burgenland und hinüber nach Un-
(Kroatien) – Ptuj – Maribor
garn. Überall locken kulinarische Genüsse in
Tourentipp: Steil, aber lohnend – in Maribor
Q REISE ZU WEIN UND KERNÖL
den Buschenschänken und Gasthöfen, von
hinauf zur Piramida, mit dem besten Ausblick
Von Graz Richtung Süden steht die liebliche
Apfelmost über Speck mit Kren bis Kernöl.
über die Stadt
Landschaft im Mittelpunkt dieser Etappen-
Streckenlänge: 112 km, leicht
INFO: www.steiermark.com/graz-maribor
fahrt. Murradweg und Erzherzog-Johann-
Route: Passail – Weiz – St. Ruprecht a. d. Raab –
Radweg gewähren den idealen Einstieg auf
Gleisdorf – St. Margarethen a. d. Raab – Feldbach
Q DER DRAURADWEG IN SLOWENIEN
– Fehring – Jennersdorf (Burgenland) – Szentgott-
In Slowenien beginnt der anspruchsvollere
zum Schilcher-Radweg. Die Orte Stainz und
dem Weg zur Schilcher-Weinstraße bzw.
hard (Ungarn)
Abschnitt des Drauradwegs, der seinen Ur-
Deutschlandsberg verlangen nach einem
Tourentipp: Nach der Tour in die Therme,
sprung bei Toblach in Südtirol hat. Dafür fließt
Stopp, bevor es auf dem Sulmtalradweg
z. B. in Loipersdorf
hier die Drava durch eine besonders reizvolle
durch das Weinland der Südsteiermark
INFO: www.steiermark.com/raabtalradweg
Landschaft mit ruhigen und abgeschiedenen
geht, unter anderem nach Kitzeck, zum
Dörfern. Von der österreichischen bis zur kro-
höchstgelegenen Weinort Österreichs auf
atischen Grenze sollte man zwei bis drei Tage
564 Metern. Überall warten Weinhöfe, Bu-
einplanen.
schenschänken und Badeseen auf kulina-
Q VON GRAZ NACH MARIBOR Von Kulturhauptstadt zu Kulturhauptstadt durch das Länderdreieck Österreich, Slo-
Streckenlänge: 129 km; mittelschwer
rische Freizeitradler.
wenien und Kroatien führt eine individuelle
Route: Vic/Dravograd – Trbonje – Vuzenica – Po-
Streckenlänge: 144 km, leicht bis mittelschwer
Radroute, die zusammen mit dem Radreise-
dvelka – Fala – Maribor – Ptuj – Ormoz;
Route: Graz – Feldkirchen – Muttendorf – Met-
spezialisten Eurobike ausgearbeitet wurde.
Tourentipp: Für diese Tour lohnt sich ein ro-
tersdorf – Bad Gams – Deutschlandsberg –
Wein, Wellness und Kultur stehen im Mittel-
bustes Trekkingbike mit Bergübersetzung.
Gleinstätten – Seggauberg – Wildon – Wern-
punkt dieser steirisch-internationalen Wo-
INFO: www.hiking-biking.net
dorf – Kalsdorf – Graz
chentour.
Tourentipp: Stopp in der Weinstadt Leibnitz,
Streckenlänge: 234 km; mittelschwer
Q VON GHEGA NACH GRAZ
deren Hauptplatz zum schönsten der ganzen
Route: Graz – Gamlitz – Klöch – Bad Radkers-
Eine kleine Radreise auf den Spuren des
Steiermark gewählt wurde.
burg – Ljutomer (Slowenien) – Ptuj – Varazdin
Weltkulturerbes. Mit der Semmeringbahn,
INFO: www.steiermark.com/weinkultur-kernoel
Q SCHLADMING-DACHSTEIN/RAMSAU
Höhenlage: 640 – 2996 m; Tourenangebot:
Rollen auf Stollen Zwischen Dachstein und Pohorje finden sich ideale Reviere für Mountainbiker – und zwar für Anfänger und Bikeprofis. 32
Eingefleischte Mountainbiker kennen die Re-
20; Streckenlänge: 930 km; Höhenmeter:
gion zu Füßen des Dachsteinmassivs und der
25 000 Hm; Tourentipp: Viehberg-Runde,
Schladminger Tauern als Austragungsareal
42 km, 1010 Hm, mittel bis schwer, Start in
von hochkarätigen Mountainbikerennen. Mit
Gröbming; GPS-Daten unter www.schlad-
dem UCI Weltcup auf dem legendären Ski-
ming-dachstein.at
weltcup-Zielhang der Schladminger Planai
INFO: Urlaubsregion Schladming-Dachstein,
sowie den drei Downhillstrecken und dem
Ramsauerstr. 756, A-8970 Schladming,
Dirt Park zählt die Region zu den absoluten
Tel. +43/36 87/2 33 10; www.schladming-
Spitzenbikerevieren in Österreich.
dachstein.at; www.ramsau.com
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
RADFAHREN
Q ALPENREGION NATIONALPARK GESÄUSE In der Bergregion rund um den Nationalpark Gesäuse und Naturpark Eisenwurzen reicht das Angebot der Mountainbikestrecken von abwechslungsreichen Almtouren bis hin zu anspruchsvollen Bikestrecken zwischen Hochtor-, Buchstein und Reichensteingruppe. Empfehlenswerte Tourenziele sind unter anderem die vier Schutzhütten der Region, die Koroska/Slowenien
alle mit dem Mountainbike erreichbar sind.
Fotos: Steiermark Tourismus (7); Tomo Jesenicnik/www.slovenia.info (1)
Höhenlage: 513 – 2369 m; Tourenangebot: 7; Streckenlänge: 277 km; Höhenmeter: 11 800
durchaus anspruchsvollen Anstiege hinweg,
INFO: bikeCULTure Region Graz,
Hm; Tourentipp: Hochscheibenalm, 16 km,
für die man stets reichlich belohnt wird. Urige
Herrengasse 15, A-8010 Graz,
630 Hm, mittel, Start in Gstatterboden oder
Hütten, herrliche Aussichten in die panno-
Tel. +43/3 16/80 75-0; www.regiongraz.at
Hieflau (einzige Mountainbikestrecke im Na-
nische Ebene und steirische Ursprünglichkeit
tionalpark)
begleiten die Touren. Das neu konzipierte Tou-
Q KOROSKA
INFO: Alpenregion Nationalpark Gesäuse,
rennetz reicht von kulinarisch genüsslichen bis
Wo die östlichen Ausläufer der Karawanken
Hauptstr. 35, A-8911 Admont,
ambitionierten Touren zu den schönsten Aus-
in Täler übergehen, bietet das abwechslungs-
Tel. +43/36 13/2 11 60 10; www.gesaeuse.at
sichtspunkten zwischen Hochwechsel, Fisch-
reiche Gelände in der Region Koroska für je-
bacher Alpen und Roseggers Waldheimat.
den Radfahrer die richtige Strecke. Highlights
Höhenlage: 623 – 1783 m; Tourenangebot: 12;
für besonders anspruchsvolle Genussbiker
Wiesen, Wälder, liebliche Seen, mächtige
Streckenlänge: 360 km; Höhenmeter: 11 000
sind das Netz an Single Trails sowie das ein-
Bergmassive – das Ausseer Land rund um Bad
Hm; Tourentipp: Zum Stuhleck, 10 km, 995 Hm,
malige Radfahren in aufgelassenen Berg-
Aussee und Bad Mitterndorf ist nicht nur eine
mittel, Start in Rettenegg, GPS-Daten unter
werksstollen.
herrliche Urlaubsregion, sondern auch ein ab-
www.joglland-waldheimat.at
Streckenlänge: 1000 km
wechslungsreiches Bikerevier. Und sollten die
INFO: Joglland – Waldheimat, Kirchenviertel 24,
Tourentipp: Mountainbikeweg um die Urslja
Tagestourangebote nicht ausreichen, macht
A-8255 St. Jakob im Walde, Tel. +43/33 36/
Gora, 40 km, Start beim Ivarcko-See, einem
man sich an die mehrtägige Dachsteinumrun-
2 02 55; www.joglland-waldheimat.at
beliebten Sport- und Freizeitzentrum im Ort
Q AUSSEERLAND – SALZKAMMERGUT
dung oder die TransSalzkammergut-Route.
Ravne na Koroskem
Höhenlage: 650 – 2000 m; Tourenangebot: 5;
Q GRAZ
Streckenlänge: 717 km; Höhenmeter: 19 500
Stadtleben und Bike-Action? Allerdings! Rund
SI-2390 Ravne na Koroskem,
Hm; Tourentipp: Wörschachwald, 29 km, 500
um die Landes- und Kulturhauptstadt kann
Tel. +3 86/2/8 22 12 19;
Hm, leicht bis mittel, Start in Tauplitz, GPS-
man richtig gut biken. Nicht umsonst fand hier
www.hiking-biking.net; www.koroska.si
Daten unter www.biken.at
bereits die Mountainbike-WM statt. Unter dem
INFO: Ausseerland – Salzkammergut,
Motto »bike CULTure« testen die Mountain-
Q MARIBOR – POHORJE (SLOWENIEN)
Bahnhofstr. 132, A-8990 Bad Aussee,
bikefreunde die WM-Trails am Schöckl oder ein-
Sloweniens zweitgrößte Stadt ist nicht nur für
Tel. +43/36 22/5 40 40-0; www.ausseerland.at
fach nur schöne Touren vor den Toren von Graz.
Skifahrer ein begehrter Spot. Das Pohorje-
Streckenlänge: 500 km
Gebirge mit seinen Skiweltcup-Pisten mutiert
Q JOGLLAND – WALDHEIMAT
INFO: TIC Ravne na Koroskem, Trg Svobode 21,
Tourentipp: Auf die Hohe Rannach, 45 km, 900
im Frühjahr zum attraktiven Mountainbike-
Der erste Eindruck einer lieblichen Wald- und
Hm, mittel, Start in Graz – Hauptbrücke, linkes
revier direkt am Stadtrand. Touren aller
Hügelformation täuscht gelegentlich über die
Murufer, Tourdaten unter www.regiongraz.at
Schwierigkeitsgrade stehen zur Auswahl. Und für Freestylespaß oder zur Verbesserung der
Dachstein
Joglland
Graz/Schröckl
Fahrtechnik wartet ein cooler Bikepark mit Seilbahntransport. Höhenlage: 275 – 1400 m Tourenangebot: 44; Streckenlänge: 1000 km Tourentipp: Der 75 km lange Pohorje-Radfernweg (PT-Pohorje Transversale). INFO: TIC Maribor, Partizanska cesta 6a, SI-2000 Maribor, Tel. +3 86/22/34 66 11; www.maribor.si; www.maribor-pohorje.si
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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1
Altaussee
Ausseerland/Salzkammergut
In zwei Stunden geht man gemütlich die siebeneinhalb Kilometer rund um den Altausseer See und kann selbst entscheiden, wo das Maximum der Intensität liegt. Vielleicht am Südufer, wo sich sogar Orchideen und Türkenbundlilien finden. Oder man spürt den Zauber der Seewiese vor dem kleinen Astersee. Angeblich ist das traditionsreiche Hotel Seevilla auf dem Kraftplatz am See gebaut, und wer durch den verwunschenen Garten schlendert und unter den Weiden auf den stillen See schaut, wird sich dieser Meinung gern anschließen.
Der blaublütige Erschließer des Stoders Baron Ritter Emil von Horstig ließ 1902 das Friedenskircherl errichten. Es ist wie ein Schwalbennest an die Wand geklebt und wurde im Jahr der Entstehung schon von Peter Rosegger besucht. Für Kinder ist das Schlussstück des Weges weniger geeignet, und Erwachsene begreifen an dem ausgesetzten Fleck über dem Ennstal ihre Winzigkeit in der großartigen Schöpfung.
2
Friedenskircherl Stoderzinken/Dachstein
STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Kraftplätze 11-mal starke Steiermark & Slowenien
Fotos: Steiermark Tourismus
Kraftplätze, Glücksorte – es gibt viele magische Flecken, die seit Urzeiten bekannt sind, und andere, die Freiraum für persönliche Entdeckungen bieten. Beispiele von Lutz Bormann
Einst hat man auf ihnen Tiere geopfert,
Kirchen erbaut und Brunnen geschlagen. Und wie in Urzeiten fühlen sich die Menschen von ihnen magisch angezogen und spüren Kräfte, die sich nicht quantifizieren lassen. Neugierige Wissenschaftler haben immer wieder Messungen durchgeführt, doch was bei der Wünschelrute einen Veitstanz auslöst, lässt die Kompassnadel nicht einen Grad abweichen. Na und? Ist das überhaupt wichtig? »Ein Kraftort ist ein Gebiet, auf das wir körperlich, seelisch und geistig reagieren«, definiert Michael Reid eingangs seines Buches über die Kraftorte der Steiermark. »Wir«, schreibt er. Das reicht, das leuchtet jedem ein. Manche Plätze sind auch wirklich prädestiniert, dass wir uns an ihnen wohlfühlen, zur Ruhe kommen oder »etwas« spüren. Großflächig zählt sicherlich das steirische Salzkammergut zu dieser Kategorie. Ob man nun oben auf dem Loser steht, um den Grundlsee wandert oder im Garten des Hotels Seevilla am Altaussee Johannes Brahms nachlauscht, der hier komponierte – immer wieder drängt sich der Eindruck auf, der Schöpfer habe hier eine Feng-Shui-Session veranstaltet. Das grundsätzliche Glücksgefühl in der Natur werden Kraftplatzspezialisten, die mit Wünschelrute und Pendel unterwegs sind, vielleicht belächeln. Wer aber einmal eine Rast auf dem Brandriedl eingelegt hat, wird schwören, den stärksten Glücksplatz im weiten Rund gefunden zu haben. Fast einen Kilometer hoch und vier breit ragt vor einem die Dachstein-Südwand auf, eine gewaltige Sonnenschüssel, die morgens jeden Strahl einfängt und den ganzen Tag die Wärme speichert. Darunter wogt ein breiter Almengürtel, und mittendrin liegt eine Kuppe, ein lärchenbestandener Fleck. Wie »Goethe in der Campagna« ruht der Wanderer auf dem weichen Almboden, die schützende Felsmauer im Rücken, unter sich die Pracht der Almen – und für einen Moment bleibt die Zeit stehen. Magische Momente und ihre Verortung im Raum: Dazu haben wir ein paar Vorschläge zusammengestellt,
teilweise »echte« Kraftorte wie Pöllauberg oder die Basilika Mariazell, teils Inszenierungen wie das »Kräftereich« in der Oststeiermark und schließlich selbsternannte Glücksplätze wie der für Kinder gestaltete Erlebnisweg der Rosslochklamm. Die bekanntermaßen ungewöhnlich starke Heimatbindung der Steirer und Slowenen mag auch darin begründet sein: Ob Sehenswürdigkeiten oder Naturschätze, das Land verschenkt sich jeden Tag aufs Neue intensiv und faszinierend an seine Kinder. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
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Teufelstein Fischbacher Alpen
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Baumheiligtum Bad Blumau
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
KRAFTPLÄTZE
Der Teufelstein ist ein Dokument des Scheiterns. Binnen einer Nacht sollte der Leibhaftige einen Turm von der Erde bis zum Himmel errichten, um die Hölle verlassen zu dürfen. Die kläglichen Anfänge sieht man etwas unterhalb des gleichnamigen Gipfels (1498 m). In einer knappen Stunde wandert man vom Parkplatz Zellerkreuz bei Fischbach, das mehrmals zum schönsten Gebirgsdorf der Steiermark erkoren wurde, an einer bewirtschafteten Hütte vorbei zum gerade mal sechs Meter hohen Teufelswerk. Eine kleine Steighilfe erleichtert den Hobbyteufeln das Erklettern der Plattform. Die Rundumsicht ist allerdings himmlisch!
Fotos: Steiermark Tourismus (4), Andrej Topolovec/www.slovenia.info (1)
Der 2008 als kreativster Lehrpfad Österreichs ausgezeichnete Erlebnisweg im Naturpark Mürzer Oberland macht Kinder zu Detektiven. Auf einer Länge von 1,3 Kilometern müssen sie einen mysteriösen Leichenfund klären und lernen dabei spielerisch die Geheimnisse und Überraschungen der Natur kennen. Drei Stunden dauert das Abenteuer zwischen »Borkenkäferfalle« und »Autopsie«, die Erinnerung daran hält Tage und Wochen.
»Der Mensch ist Gast in der Natur und soll sich dementsprechend benehmen«, sagte Friedensreich Hundertwasser, Schöpfer des einzigartigen »Rogner Bad Blumau« mit Thermalbad. Ein geomantischer Pfad sensibilisiert den Gast für Vitalenergien und Naturintelligenz. Ein Rundweg führt zur 1000-jährigen Eiche, die trotz operativer Eingriffe ein bewegendes Prachtstück der Natur darstellt.
5
Rosslochklamm Naturpark Mürzer Oberland
Ptuj ist die älteste Stadt in Slowenien und aufstrebendes Touristenzentrum. Der Ort wurde erstmals im Jahre 69 n. Chr. vom römischen Geschichtsschreiber Tacitus erwähnt. Die Dominikaner weckten Ptuj 1230 aus dem mittelalterlichen Tiefschlaf und bauten das Kloster, der Salzburger Erzbischof Konrad I. errichtete die Burg, ein Wahrzeichen der Stadt – bis heute ein unübersehbarer Kraftplatz.
6
Ptuj an der Drau
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
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Kräftereich Joglland/Oststeiermark
Die gotische Wallfahrtskirche Maria Pöllauberg dominiert das Landschaftsbild des Naturparks Pöllauer Tal und ist seit 1340 ein wichtiger Wallfahrtsort der Marienverehrung. Mehrfach als schönstes Blumendorf der Steiermark ausgezeichnet, ist nicht nur die Wallfahrtskirche für die über 100 000 Gläubigen, die jährlich kommen, einen Besuch wert.
8
Pöllauberg Wallfahrtskirche Naturpark Pöllauer Tal/ Oststeiermark
Der aus einer Privatinitiative des Landschaftskünstlers Johann Matthiessen und des Neumarkter Unternehmensberaters Günther Karner 2003 entstandene kleine Park ist eine liebevolle Hommage an die Natur. Zitate aus Philosophie, Religion, Kunst und Literatur sind fantasievoll inszeniert und fordern Erwachsene und Kinder zum Nachdenken über die Natur auf. Die Wegestruktur symbolisiert ein Blatt, die Stationen vermitteln die Kraft der Natur und laden zum Lernen und Lesen im Buch der Natur ein.
Jeruzalem, 9 km nördlich von Ormoz, wurde im 13. Jahrhundert von deutschen Kreuzrittern gegründet, die aus dem Heiligen Land nach Europa zurückkamen. Schon damals war der Weinbau die Grundlage der wirtschaftlichen Existenz. Heute gehört die malerische Gegend um Jeruzalem (55 Einwohner) zu den bekanntesten Weinanbaugebieten in Slowenien.
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Jeruzalem Slowenische Weinstraße
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Fotos: Steiermark Tourismus (4), B. Bajzelj/www.slovenia.info (1)
Der kleine Ort St. Jakob im Walde im oststeirischen Joglland beherbergt eine weltweit einzigartige interaktive Erlebnisausstellung. Hier werden die spirituelle und die materielle Welt höchst fantasievoll in Relation gebracht. Kraft, Energie, Inspiration, Schlaf und Traum, Religion und Schamanismus, Astrologie und Astronomie werden in einer philosophischen Zusammenschau genial vermittelt.
KRAFTPLÄTZE
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NaturLesePark Naturpark Zirbitzkogel – Grebenzen
Die Gnadenstatue Magna Mater Austriae in der Basilika Mariä Geburt macht Mariazell seit Jahrhunderten zum wichtigsten Wallfahrtsort Österreichs. Zur 850-Jahr-Feier 2007 kamen 1,5 Millionen Besucher. Die ersten Pilger besuchten das Marienheiligtum, eine hölzerne Zelle, bereits im 12. Jahrhundert. Die heutige Gnadenkapelle steht exakt an der Stelle der ursprünglichen Zelle und Pilgerwege aus allen Himmelsrichtungen führen in den Gnadenort.
11
Basilika Mariazell Wallfahrtskirche
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
GRAZ
Das futuristische Grazer Kunsthaus wurde 2003 wagemutig in die Altstadt integriert.
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NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Graz Tourismus (1), Bogdan Zelnik/www.slovenia.info
Historische Altstädte und lebendige Studentenstädte, Genussstädte und europäische Kulturhauptstädte: Graz in der Steiermark und Maribor in Slowenien sind wie attraktive Zwillinge. Ulrich Pramann besuchte die TWIN CITIES, die kaum eine Stunde auseinanderliegen.
TWIN CITIES
MARIBOR
Der Hauptplatz von Maribor mit Pests채ule. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Genusshauptstadt Graz. Die Lange Tafel, die seit 2010 immer im August auf dem Hauptplatz stattfindet, hat sich zu einer besonders beliebten Veranstaltung entwickelt. Wer dieses Jahr dabei sein möchte, sollte sich frühzeitig anmelden.
42
»Schafstopfen mit Eis, heimische Beeren«), das 38 Köche gezaubert hatten, jeder Gang natürlich mit passender Weinbegleitung. 85 Servicemitarbeiter umsorgten uns – die insgesamt 660 Gäste. »Mei«, frohlockte Irene, »hätt mas net, so tätt mas net« – womit sie wohl ihre »Oh-wie-ist-das-schön-Seligkeit« ausdrücken wollte. Schon vormittags hatten fleißige Hände die Gläser millimetergenau ausgerichtet, über 5000 Stück. Zum Aperitif, beim Empfang in der Renaissancekulisse des Landhaushofs, durften wir schon Produkte von renommierten Weingütern der Steiermark verkosten. Was für eine Veranstaltung. Opulent, malerisch und sinnenfroh. Tatsächlich ist die »Lange Tafel der Genuss-Hauptstadt«, die seit zwei Jahren jeweils
im August stattfindet, für Graz zu einem weiteren Aushängeschild geworden. Graz, die Genussstadt. Graz hat viele Gesichter. Die zweitgrößte Stadt
Österreichs mit ihren 290 000 Einwohnern ist für eine echte Metropole vielleicht nicht groß genug, als Provinzstadt aber deutlich zu groß. In Graz funktioniert das Nebeneinander von Jung und Alt bestens. »Das Verhältnis zwischen dem, was war, und dem, was ist, ist in Graz höchst melodramatisch. Verfall und Veränderung. Konservierung und Konservatismus. Modernisierung und Mosern. In Graz findet das alles gleichzeitig statt«, notierte der 34-jährige Schriftsteller Sasa Stanisic. Diese liebevolle Einschätzung des gebürtigen Bosniers dürfte korrekt sein, er war mal für ein Jahr der »Stadtschreiber von Graz«. Das Stadtbild wird von 45 000 Studenten belebt. Ebenso genießt Graz aber auch den Ruf als »Pensionopolis«, weil es immer mehr ältere Herrschaften – vor allem auch aus Wien – in die steirische Landeshauptstadt zieht, wegen des angenehmen Klimas und weil es sich hier einfach günstiger und gemütlicher lebt, naturnah und inmitten herrschaftlicher Architektur. Großstadtidylle. Die glanzvolle Vergangenheit als Habsburger-Residenz, die Friedrich III. mit Stadtburg, Hofkirche und Dom zum Zentrum des Deutschen Reiches ausbaute, die denkmalgeschützte Dächerlandschaft, die Prachtbauten des Barock und der Renaissance ergeben eines der größten und berühmtesten intakten Altstadtensembles im deutschsprachigen Raum. Die historische Altstadt und das Schloss Eggenberg gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe. Graz ist Veranstaltungsort vieler Avantgardefestivals (»styriarte«) und heimliche Hauptstadt der deutschsprachigen Literatur (»steirischer herbst«). »Graz mausert sich zu einer der attraktivsten Kulturdestinationen Europas«, jubelte ein New Yorker Magazin. Inzwischen kommen jedes Jahr eine halbe Million Gäste nach Graz, und sie bleiben laut Stati-
stik durchschnittlich 1,8 Nächte. Viel zu kurz für die reizvolle Vielfalt dieser Stadt. Wie gut, das sich unsereiner zunächst in die Obhut einer offiziellen Stadtführerin begab. »Du siehst nur, was du weißt«, wusste Matthäus Merian, der Naturforscher und Verleger, schon vor über 400 Jahren. Eine wie Bri-
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Graz Tourismus (5), NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (1)
Was für ein wunderbarer Abend: Die blaue Stunde, lauschige 25 Grad. Der Zufall hatte mich neben die bestens gelaunte Irene aus Bruck an der Mur platziert. Wir saßen vor dem klassizistischen Rathaus, also im Herzen von Graz, an einer festlich gedeckten und wahrlich langen Tafel, sie zog sich 240 Meter vom Landhaus über die Schmiedgasse bis zum Hauptplatz hin. Uns erwartete ein viergängiges Open-Air-Degustationsmenü (»Kernölpesto und Käferbohnenweckerl«, »Schichten von Blutwurst und steirischen Aromen«, »Xeis Alpenlachs im Rapsöl gegart«, »Hochrippe vom Almo«,
1
hat sich mit großer Gelassenheit der Zukunft geöffnet und dabei ihren einzigartigen Charme bewahrt. Graz ist keine neuzeitliche Großstadt geworden. Die Stadt mit dem Schlossberg (1), dem Landeszeughaus (2), die Altstadt mit den vielen Einkehrmöglichkeiten (3 + 5) oder der Hofbäckerei Edegger-Tax (4) aus dem 14. Jahrhundert gehört zum Weltkulturerbe, pflegt ihre historischen Wurzeln – und bietet reichlich Gelegenheiten, sich immer wieder neu in die Stadt zu vergucken. 3 4
5
2
1
2
MARIBOR Mittelpunkt der mittelalterlichen Stadt an der Drau (1) sind der Hauptplatz und das malerische Hafenviertel Lent (2). In der Altstadt (3) finden Gäste viele Cafés und Restaurants und am Ufer der Drau (4) gute Möglichkeiten für Freizeitsport und Erholung. Eine Attraktion in Maribor ist die laut Guinessbuch der Rekorde »älteste Rebe der Welt« (5), die am Museum für Weinkultur rankt.
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4 5
Fotos: Bogdan Zelnik (1), Matej Vranic (1), Navdih.net (1)/www.slovenia.info; NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (3)
GRAZ & MARIBOR
gitte Böhm (»Die GrazGuides«) weiß natürlich auch um die verborgenen Schönheiten ihrer Stadt, sie führte stolz und beseelt durch mittelalterliche Gässchen zu belebten und beliebten Plätzen mit südlichem Charme, sie erklärte im Landeszeughaus die Einmaligkeit der gewaltigen 32 000 historischen Waffen und Rüstungen. Und dann standen wir wieder in einem der vielen verträumten Arkadenhöfe. Es war ein sympathisches Speeddating mit Grazer Sehenswürdigkeiten. Brigittes Führung weckte meine Entdeckerlust. Graz ist eine Stadt zum Flanieren. Ich ließ mich treiben. Kaffeehaus. Weinlokal. Rad fahren. So ging das fast drei Tage lang. Purer Genuss. Klar, ich nahm die 260 Stufen hoch zum Schlossberg, zwischen 1125 und 1809 eine Festung, die niemals eingenommen werden konnte. Sie wurde auf Geheiß von Napoleon geschleift, nur der Glockenturm blieb stehen – so das erpresserische Resultat eines Handels, um das besetzte Wien freizukaufen. Was für ein Blick von da oben. Diese dichte Dächerlandschaft, alte schiefe Giebel. Klar, ein Blickpunkt war die Murinsel des New Yorker Allroundkünstlers Acconi, eine begehbare Skulptur, eine filigrane Stahlrohrinstallation mit Café & Co., die wie eine halb geöffnete Muschel auf dem meist friedlichen Fluss verankert ist. Und natürlich das blaugrüne, avantgardistische Kunsthaus, das so aussieht, als hätte sich hier ein freundlicher Alien verirrt. Die Grazer haben sich längst mit dem futuristischen Bau angefreundet: »Es kost’ zwoa vüh, aber’s schaut guat aus.« Neben den über 8000 internationalen Presseartikeln, der neuen Stadthalle und dem Literaturhaus sind Murinsel und Kunsthaus wohl die wichtigsten architektonischen Geschenke, die aus dem Jahr 2003 geblieben sind, als Graz Europäische Kulturhauptstadt war. Nicht nur für die Frankfurter Rundschau hat sich »das hübsche Stiefkind im Süden Österreichs zur Schönheitskönigin gemausert«. Und: »Graz zeigt, wie Europa von seinen Kulturhauptstädten profitieren kann.«
hörten beide Städte, die sich auch geografisch sehr nah sind (Entfernung: nur 60 Kilometer), schließlich zur selben Verwaltungseinheit – dem Herzogtum Steiermark. Seit 1987 sind Graz und Maribor offiziell Partnerstädte; seit der Unabhänigigkeit Sloweniens (1992) pflegen beide Städte regen Austausch und arbeiten – wo immer das möglich ist – erfolgreich zusammen. Längst verstehen sich Graz und Maribor als Twin Cities. Wie Graz hat Maribor einen Hausberg, der zu sportiven Abenteuern einlädt. Was für Graz der Schöckl, ist für Maribor der Pohorje. Das grüne Mittelgebirge erhebt sich bis auf über 1000 Meter, früh im Frühjahr wird die Piste zum szenigen BikePark, der Downhiller von weither lockt. Wir nehmen die Pohorje-Gondelbahn. Ein herrlicher Morgen. Da unten breitet sich Maribor aus, die Auen der Drau (Drava), dahinter Weinberge. Vor meinem geistigen Auge läuft der Film der letz-
ten Tage ab. Was wir hier im Nordosten Sloweniens rund um Maribor alles erlebt haben. Die betagte Holzfähre über die Drava. Die Schiffsmühle auf dem Fluss. Die idyllische »Insel der Liebe« bei Izakovci, deren Name aber an eine unglückliche Liebe zwischen einer Adligen und einem Bauern erinnern soll. Die verschlafenen Dörfer mit ihren Storchennestern auf den Kirchtürmen. Der Naturpark Goricko im Dreiländereck Österreich-UngarnSlowenien und das beeindruckende Schloss Grad, das einst Tempelritter (um 1275) erbaut haben und das gerade mit viel Aufwand vor dem Verfall gerettet wird. Diese Hügellandschaft, die zur schönen Herausforderung besonders auch für Radurlauber werden kann. Das berühmte Weindorf Jeruzalem in der »slowenischen Toskana« in der Region Pomurje, rund 50 Kilometer östlich von Maribor, und die Weinverkostungen in jahrhundertealten Kellergewölben. Die historische Kulisse des Weinguts Dveri-Pax in Jarenina in Stajerska Slovenija (der slowenischen Steiermark), das jetzt mit viel Innovationsfreude die weit über 850-jährige Tradition der Benediktiner aus Admont in der Steiermark erfolgreich fortsetzt.
Maribor, sportlich und weinselig. Der Bike-Park an Maribors Hausberg Pohorje ist ab Ende März in der Szene ein beliebter Treff. Unten: das historische Weingut Dveri-Pax, 30 Kilometer nordöstlich von Maribor.
Maribor ist 2012 Europäische Kulturhauptstadt.
Wie Graz ist das slowenische Maribor die zweitgrößte Stadt des Landes, eine lebendige Studentenstadt, Stadt des Weines. Und die historische Altstadt zeugt ebenfalls von einer bewegten Vergangenheit, in der – wie in Graz – die Habsburger reichlich Spuren hinterlassen haben. Jahrhunderte lang ge-
Zurück in Maribor. Auch hier wurde bis zuletzt ge-
baut, renoviert – Maribor versuchte, sich als »Europäische Kulturhauptstadt 2012« herauszuputzen. Doch um ganz groß auf den Putz hauen zu können, fehlt das Geld. Bei der Kandidatur vor fünf Jahren planten die Verantwortlichen noch mit einem
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Kulturdenkmal. Das sehenswerte Schloss Grad (erbaut im 13. Jahrhundert) ist heute Verwaltungszentrum des DreiländerNaturparks GorickoRaab-Örség.
40-Millionen-Euro-Budget. Wegen der Finanzkrise musste der Etat halbiert werden. Trotzdem spricht Bürgermeister Franc Kangler von der Chance einer »vollkommenen Runderneuerung« für Maribor und sieht das Großevent als eine »entscheidende Triebfeder für die Entwicklung der gesamten Region«. Die Touristiker rechnen mit bis zu einer Million Gästen, 30 Prozent mehr, als es sonst sind. Wenig Geld, dafür umso mehr Kreativität: Die Veranstalter machen aus den Sachzwängen eine Tugend. Performance in der Fabrikhalle, Puppenspiel im Kloster und ein Pippi-Langstrumpf-Festival: Lokale Künstler werden eingebunden in ein Programm mit internationalem Anstrich, mit Gastspielen großer Theater aus Paris (Odeon) und Moskau (Bolschoi). »Pure energy« lautet die Losung. Fünf Partnerstädte steuern zum Gesamtprojekt Lesungen und Ausstellungen, Schauspiel und Tanz, Musik und bildende Kunst bei – und sehr Spezielles. Velenje konzentriert sich vor allem auf
sein Industrieerbe. Novo Mesto auf sein avantgardistisches Theater. Murska Sobota zeigt seinen Besuchern den Wert der ländlichen Kultur. Slovenj Gradec präsentiert sich als Weltfriedensstadt. Und Ptuj, die älteste Stadt Sloweniens, dank ihrer bewegten Geschichte eine kulturelle Schatzkammer, setzt auf ihre reiche historische Vergangenheit. In Maribor, dem Zentrum der Kulturhauptstadt, werden Höfe, Straßen, Türme zur Bühne. »Maribor wird in einem Jahr eine andere Stadt sein als jetzt«, sagt die Kulturhauptstadt-Direktorin Suzana Zilic Fiser. Es gehe weniger um »Spektakel und kulturelles Shopping«, sondern um nachhaltige Veränderungen in der Stadt. Maribor war einst unter den Habsburgern die
größte Stadt der Untersteiermark, ein Knotenpunkt von Handelswegen. Heute ist Maribor mit seinen fast 120 000 Einwohnern neben Ljubljana zweite Metropole Sloweniens. In der Innenstadt
INFO > GRAZ Die zweitgrößte Stadt Österreichs (290 000 Einwohner) ist Sitz der steirischen Landesregierung und bietet 900 Jahre lebendige Vergangenheit. Nirgendwo sonst findet sich auf so dichtem Raum so wunderbare Architektur aus allen Baustilen – vom Mittelalter bis ins 21. Jahrhundert. Die historische Altstadt und das Schloss Eggenberg gehören seit 1991 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Größtes Lob formulierte der Schriftsteller Franz Schuh, ein Wiener: »Graz ist eine durch und durch unerträgliche Stadt, wunderschön.« ANREISE: Graz ist mit dem Auto von Wien in zwei Stunden, von München (430 km) in fünf Stunden erreichbar. Direkte Zugverbindungen aus Saarbrücken, Frankfurt, Darmstadt, Stuttgart, München, Wien, Salzburg. Wer mit dem Flugzeug kommt, erreicht per Shuttle-Bus die City in 20 Minuten. Empfehlenswert: Das 3-Tage-Ticket für Bus, Straßenbahn, Schlossbergbahn und Schlossberglift (9 € p. P.). Die Altstadt lässt sich zu Fuß entdecken. Was Sie in Graz nicht versäumen sollten: 1. Den Glockenturm mit der berühmten »Liesl« auf dem Schlossberg – wegen des Panoramablicks auf die Stadt. 2. Das Landeszeughaus (17. Jh.) mit der größten historischen Waffensammlung der Welt. 3. Die Herrengasse, die als
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1 Mountainbiketour am Schöckl 2 Murinsel 3 Die Altstadt von Graz 4 Dächerlandschaft 5 Grazer Lebensgefühl Prachtstraße der Stadt gilt. 4. Den Landhaushof (16. Jh.) KULINARISCHE STADTFÜHRUNGEN 2012 mit seinen Renaissancearkaden. 5. Das KunstSchlemmen und Schlendern: Geführte Rundhaus am Südtiroler Platz (2003). 6. Den Dom gänge mit appetitlichen Zwischenstopps sind und seine Außenwand mit einem verblassten immer lohnend. In Graz gibt es 800 (!) StadtFresko, welches das Leben während der Pest bauern und die europaweit höchste Dichte an im Jahr 1480 verbildlicht. 7. Eine Wanderung Märkten und Markttagen (Mo. bis Sa. von oder Mountainbiketour auf den Schöckl, 6 bis 13 Uhr geöffnet). Besonders lohnend: den Hausberg der Grazer mit einem PanoraMarkt am Lendplatz und Kaiser-Josef-Markt. marundblick von den Zentralalpen bis in die pannonische Tiefebene. 8. Die Burg (Hofgasse 15) mit der Doppelwendeltreppe (1499). 9. Das MEHR INFOS: Graz Tourismus Information, Franziskanerkloster (1239) an der Stadtmauer, Herrengasse 16 , 8010 Graz, ein Ort der Ruhe und des Friedens mitten in der Tel. +43/3 16/80 75-0 ; info@graztourismus.at; City. 10. Das Grazer »Bermudadreieck« rund www.graztourismus.at; www.grazguides.at; um Mehl- und Färberplatz mit Gasthäusern, www.cityguides-graz.at Restaurants, Cafés und Bars.
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Fotos: Steiermark Tourismus (4); Marko_Petrej (1), Bogdan_Z (1), D. Mladenovic (1)/www.slovenia.info; NATURE FITNESS/Ulrich Pramann (3)
GRAZ & MARIBOR
am Nordufer der Drau ist das barocke Habsburgererbe noch erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich Maribor zum Industriezentrum für ganz Jugoslawien. Vor allem die größte Lastwagenfabrik (TAM) des Landes und die Textilindustrie gaben Arbeit und Brot. Doch in der Ära des Kommunismus veränderte sich das Stadtbild zusehends. Breite Straßen, die Titova und die Partizanska cesta, durchpflügen das Zentrum. Die Barockkirche in der Altstadt wurde zum Lagerraum umfunktioniert, das mittelalterliche Lent, der älteste Stadtteil am Ufer der Drau, bestand nur noch aus Ruinen. Das Minoritenkloster blieb eingerüstet, um Passanten vor herabfallenden Sandsteinen zu schützen. Von den Fassaden der Jugendstilvillen war der Lack ab. Heute, zwei Jahrzehnte nach der Unabhängigkeit und vier Jahre nach Einführung des Euro, flanieren Touristen durch eine Stadt im Aufbruch. Nach dem wirtschaftlichen Kollaps 1991 musste in
der Marktwirtschaft erst ein neuer Weg gefunden werden. Die alten Kasernen, die Kultursäle, die Geschäfte – vieles leer, vieles verfiel. Doch die neuen Zeiten haben spürbar neue Energien freigesetzt. Maribor entwickelt sich zu einer interessanten szenigen Stadt. Zahlreiche Schlösser und Paläste, darunter die Stadtburg und das Barockschloss Betnava, sind restauriert. In der mittelalterlichen Altstadt lassen sich Reste der historischen Stadtmauer mit Gerichtsturm, Wasserturm, Judenturm und Synagoge bewundern. Nicht nur in diesem besonderen Jahr – in Maribor gibt es immer etwas zu feiern. Im ehemaligen Flößerviertel Lent, heute Maribors Kneipenmeile, steigt (jeweils im Juni) Sloweniens größtes und wichtigstes Musik- und Kulturfestival »Festival Lent«. Beim »Festival Maribor« (im September) findet die klassische Musik einen spannenden Rahmen. Dieses Jahr kommen in Maribor noch ein paar Feste und Events dazu – ungefähr 200.
Alles im Fluss. Mit Holzfähren wurden früher Mensch und Vieh über die Drava (Drau) befördert. Heute verkraftet das Vehikel auch bis zu vier Autos.
INFO > MARIBOR Mit 117 000 Einwohnern ist Maribor (Marburg) kulturelles und wirtschaftliches Zentrum im Nordosten Sloweniens, Universitätsstadt (seit 1975) und Bischofssitz. Die Siedlung Markburg wurde erstmals 1164 erwähnt. Bis 1918, also bis zum Ende des Ersten Weltkriegs war Marburg Teil des Herzogtums Steiermark und damit ÖsterreichUngarn unter der Herrschaft der Habsburger. Maribor ist mit den Partnerstädten Ptuj, Slovenj Gradec, Murska Sobota, Velenje und Novo mesto dieses Jahr Kulturhauptstadt Europas. Mehr Infos: www.maribor2012.eu ANREISE: Maribor ist von München in fünf bis sechs Stunden per Auto zu erreichen. Graz (mit Flughafen) ist nur 60 km entfernt, Sloweniens Hauptstadt Ljubljana (mit Flughafen) und Zagreb liegen etwa eine Stunde entfernt. Von Maribor fährt man gut zwei Stunden bis Koper an der Küste, eineinhalb Stunden bis Bled in den Julischen Alpen. Was Sie in Maribor nicht versäumen sollten: 1. Den alten Stadtkern mit Hauptplatz, Pestsäule, Rathaus und historischen Gebäuden, mit mittelalterlichen Türmen und den Resten der Stadtmauer, mit der Burg und dem Regionalmuseum – hier treffen Geschichte und Tradition auf Moderne und dynamisches
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1 Maribors Weinkeller Vinagova klet 2 Europas Studentenleben. 2. Das Haus der Alten Rebe, Kulturhauptstadt Partner Ptuj 3 Flößer auf der Drava 4 Radtour 5 Liebesinsel Izakovci dem Tempel der Weinkultur mit Ausstellungen, Verkostungen und Vinothek. 3. Den Weinkeller Vinagova klet unter dem Domplatz, sind sehr gut erhalten. 10. Eine der drei (oder alle) Weinstraßen. Unterwegs sollten Sie sich einen der größten und ältesten in Europa. Zeit nehmen für touristische Bauernhöfe und 4. Eine Stadtrundfahrt mit einem Leihfahrrad. Buschenschänken, die ideenreiche heimische 5. Ein Ausflug auf der Drau mit dem traditioKüche bieten. Sie ist von den Nachbarländern nellen Floß. 6. Eine Wanderung im PorhorjeÖsterreich (deftig bis finessenreich), Ungarn Gebirge, südlich von Maribor. 7. Eine Abfahrt (pikant), Kroatien (Wild) und Venetien (leicht, im Bike-Park Pohorje (nur für Wagemutige). 8. Die Wasserfälle Veliki und Mali Sumik, Lob- mediterran) stark beeinflusst. nica. 9. Sloweniens älteste Stadt Ptuj (Pettau) MEHR INFOS: Maribor Tourismus, TIC Maribor, 32 km drauabwärts, die zu Füßen einer Partizanska 6a, SI-2000 Maribor, mächtigen Burg liegt, die zwischen dem 12. Tel. +3 86/(0)2/2 34 66 11; und 18. Jh. erbaut wurde und heute das Lantic@maribor.si; www.maribor-pohorje.si; desmuseum beherbergt. Die Häuser im Stil www.hiking-biking.net der Gotik, der Renaissance und des Barock
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macht gl端cklich
Foto: Steiermark Tourismus
Gr端n
STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Wenn wir die Seele auf Sommerfrische schicken wollen, dann ins Grüne – wo die Lebensfarbe in prachtvoller Vielfalt erstrahlt. Ein Bericht von Lutz Bormann
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Pflanzengrün ist neben Wasser die lebensspendende
Substanz auf unserem Planeten. Grün ist die Farbe der Natur, des Lebens. Sie entspannt und heilt sogar, weshalb in vielen Kliniken die Decken in einem zarten Grünton gestrichen sind. Und heute ist sie nicht nur eine Symbolfarbe, sondern mehr denn je eine Verpflichtung, ein Versprechen, ein Programm. Als Marke ist »Steiermark. Das Grüne Herz Österreichs« daher eine große Herausforderung. 1972 eingeführt, dann lange vergessen und 2005 mit großem Elan aufgegriffen, haben die Steirer eine gewisse Eigendynamik ihrer Identität ausgenutzt. Stolz und Heimatverbundenheit helfen ihnen, grüne und nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Rein zahlenmäßig belegt das der Waldanteil von über 60 Prozent. Manchmal ist es auch nicht zu übersehen, wie im Krakautal. Wer hier im Talboden am Bach entlang durchs Prebertal wandert, kann sich an der Fülle und Saftigkeit der Grüntöne regelrecht berauschen. Ein Refugium für Naturliebhaber ist das Krakautal: Glasklare Seen, leuchtende Almen und dichte Wälder prägen die Landschaft zwischen Preber und Rupprechtseck. Man kann sich hier, unweit der Zivilisation, komplett vor ihr ins Grüne verkrümeln, beispielsweise – und dank Gasthof recht komfortabel – am Etrachsee, der still und abgeschieden mitten im Wald besucht werden kann.
landschaft gesellt sich hier die Gastlichkeit in urigen Hütten. So eine von der Sonne verbrannte Holztür ist wie eine Zeitschleuse. »Den Winter mag ich nicht. Ich mag es grün. Grün ist mir lieber als weiß«, sagt Gisela Holzinger, die Sennerin von der Schleinhütte auf der Gumpenalm. Es fällt ihr schwer, sich in wenigen Tagen beim Almabtrieb von der Hütte zu verabschieden. Sie nimmt ihren geliebten Jakob in den Arm, als wollte sie mit ihm ihr ganzes Almleben nicht loslassen. »Im Frühjahr will ich nicht hoch, im Herbst nicht zurück ins Tal. Es ist alle Jahre dasselbe«, sagt sie. Alle Jahre, damit meint sie über 50, die sie auf diversen Almen
Im Norden, jenseits des Sölkpasses, heizt die
Sonne den leuchtenden Matten der Gumpenalm im Naturpark Sölktäler kräftig ein. Zur intakten Alm50
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Fotos: Steiermark Tourismus (2); Andrej Topolovec (1), Tomo Jesenicnik (1)/www.slovenia.info
STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
GRÜN
Gast & Geber. Einsam, still, sauber: Der Etrachsee über dem Krakautal ist umschlossen von Grün – Wälder und Almen bis zum Ufer. Gisela und Jakob Holzinger lieben das Leben auf der Alm und sind sich auch nach 60 Jahren noch grün.
fen«. Der Bergführer Herbert Raffalt meinte einmal, dass die Bergwelt der Steiermark mit ihren Gipfeln, Wäldern, Almen und Seen vor allem wegen der Unzugänglichkeit auch in Zukunft in ihrer Ursprünglichkeit gewahrt bleiben wird. Programmatisches Grün kann man im Naturpark
verbracht hat. Ein Leben in der Stadt kann sie sich nicht vorstellen. Bei Gisela bekommt der Wanderer einen Schluck zu trinken und Steirerkas mit Krapfen, frisch zubereitet! Oben, vom Gumpeneck, schaut man nach Norden zur grauen Kalkbastion der Dachsteinsüdwand. Unter ihr erstreckt sich auf ganzer Breite ein einzigartiger Grüngürtel mit zahlreichen Hütten und Almen. Wie ein grünes Meer wogt diese Beletage des Wanderns über dem Hochplateau von Ramsau am Dachstein. Auf der 5-Hütten-Tour lässt es sich mit der ganzen Familie trefflich über diese Wiesen »sur-
Zirbitzkogel-Grebenzen bewundern. Hier hat man die Natur als Lesesaal der Schöpfung inszeniert. Überall informieren aufwendig gestaltete Infotafeln als aufgeschlagenes Buch zu ausgewählten Naturthemen. Ein guter Startplatz ist die romantische Graggerschlucht. Die Wanderung beginnt am Gasthof Seidl im Weiler Zeutschach. Wenige Minuten gemütliches Wandern führen durch saftig grüne Wiesen zur Zeutschacher Ursprungquelle. Die typische Karstquelle lässt mitten in einer Wiese bei einem Baum reinstes Wasser aus der Erde treten. Nun geht es der Straße entlang bis zu den Grasluppteichen. Gegenüber der Kapelle zweigt der Wanderweg ab und überquert den Ursprungbach. Bald mündet der Weg in die klammähnliche Graggerschlucht, ein tolles
Slowenisches Grün Der Pohorje (deutsch: Bacherngebirge) südlich von Maribor und die Koroska sind dicht bewaldete Gebirgsrücken und -regionen – ein herrliches Revier für Wanderer und Mountainbiker. Die hügelige Region Prekmurje (deutsch: Übermurgebiet) im äußersten Nordosten Sloweniens ist geprägt von Auenlandschaften an der Mur. Und Weingärten. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Buntes Grün. Dunkelgrüne Schattenwelt in der wilden Nothklamm des Naturparks Steirische Eisenwurzen; saftiges Almengrün vor der Bergsteigerkirche Johnsbach; blumenbuntes Grün erleben mit dem Nationalparkranger (von links nach rechts).
Die Magie des Wassers in wilder Natur ist ein tra-
gendes Thema im Naturpark Steirische Eisenwurzen. Seit der Erzabbau beendet ist, wächst auf dem Areal des Naturparks unter der Schirmherrschaft der UNESCO der Europäische Geopark und UNESCO Global Geopark. Naturparkjuwele unter und über der Erde werden vorbildlich erschlossen und vor allem der Jugend interaktiv zugänglich gemacht. Ausgangspunkt für die Naturabenteuer ist das Parkbad von Gams bei Hieflau. Dort befindet sich auch die Geowerkstatt, Start und Ziel für die Hobbygeologen, die von hier aus Richtung Nothklamm starten. Fundstücke werden gesammelt, präpariert, poliert und bestimmt. Das Naturerlebnis in der dunkelgrünen Nothklamm ist buchstäblich berauschend. Der Gamsbach donnert durch die Felsenkluft und sorgt für eine angenehme Kühle im Sommer. Das Mekka der grünen Naturoffenbarung liegt gewissermaßen gleich um die Ecke: der Nationalpark Gesäuse. Nicht berühren, nicht betreten? In diesem Nationalpark ist alles anders! Grünes Licht für die Besucher! Die Themenwege mit ihren aufwendigen 52
Inszenierungen legen den Schluss nahe, dass die Ranger selbst gern Spaß und einen ausgeprägten Spieltrieb haben. Wirklich faszinierend: Einfachste Erklärungen kombiniert mit Hightech wie am Nationalpark-Erlebniszentrum Weidendom leiten die Besucher durch ein grünes Abenteuer. In der Forschungswerkstatt können die Kinder durch hochwertige Mikroskope kleinste Lebewesen im Wasser und auf dem Waldboden beobachten. Ruheinseln dienen der Entspannung nach einer erlebnisreichen Wanderung an der Enns. Im Open-Air-Kino gibt es spannende Naturfilme und 3-D-Präsentationen zu sehen. Der schönste Auftritt gehört jedoch dem Gesäuse selbst. Behäbig wälzt sich die Enns hinter Weng im breiten Bett, zwängt sich zwischen Himbeerstein und Haindlmauer durch, poltert in die enge Gasse zwischen den himmelstürmenden Kalkmauern und beginnt zu sausen – ins »Gesäuse« hinein. Fantastische Kletterrouten durch senkrechte Felswände, schweres Wildwasser am Gesäuseeingang, reicher Wildbestand, Orchideen und geschulte Ranger, die einem jeden Meter dieses Naturparadieses erklären können: Ein relativ kleiner Nationalpark sorgt für grüne Furore.
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Fotos: Steiermark Tourismus (2)
Spektakel mit dem stattlichen Kaskadenwasserfall. Am Klammausgang liegt ein schöner Rastplatz, der spielerisch in die neue Wissenschaft der Bionik einführt: Mutter Natur zeigt uns ihre besten Tricks. Man kann die Graggerschlucht auch in umgekehrter Richtung gehen und hat dann weniger Skrupel, das Bier der Brauerei Seidl in Zeutschach zu genießen.
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Grünes Erbe.
Ähnlich wie die Steiermark besitzt Slowenien einen Nationalpark (Triglav) und sechs Naturparks. Mit dem Naturpark Goricko ist es gelungen, das Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur zu bewahren. Goricko, der nördlichste Teil der Region Prekmurje (»Oberhalb der Mur«), gehörte jahrelang zu den »vergessenen« Gegenden Sloweniens. Langsames Tempo, keine großen Veränderungen. Goricko blieb fast unberührt, ähnlich wie die benachbarten Regionen Raab in Österreich und Õrség in Ungarn. Die drei haben sich zu einem dreiländerübergreifenden Naturpark formiert. Eine einzigartige Kulturlandschaft. Eine Welt, entstanden aus paläozoischen Sedimenten und aus Lavagestein als Folge eines Vul-
kanausbruchs vor 1,6 Millionen Jahren. In den Wäldern gedeihen alle möglichen Pilze und etwa 1000 verschiedene Farne. Mehr als 100 Pflanzen, die hier wachsen, stehen auf der Roten Liste Sloweniens, die Liste der seltenen und gefährdeten Arten. Eine absolute Rarität, etwas südlich des Naturparks Steirische Eisenwurzen, ist der Grüne See. Er zeigt, wie anziehend allein Grün sein kann. Wer von Bruck an der Mur in nordwestlicher Richtung durch das kleine Lamingtal fährt, gelangt an dessen Ende nach Tragöß-Oberort. Der Name ist Programm. Heller Untergrund, klares Wasser und geringe Tiefe lassen den kleinen See in herrlichstem Smaragdgrün erstrahlen.
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Gesäuseeingang: Hier tritt die von herrlichen Uferauen begleitete Enns ins Gebirge ein, wo sie ein grünes Paradies geschaffen hat, geschützt durch einen Nationalpark.
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Weiter im Osten verliert die Steiermark ihren alpinen Charakter, läuft in die grüne, teilweise stark bewaldete Hügellandschaft der Waldheimat aus. Und ausgerechnet hier im Osten findet sich die längste Klamm Österreichs. Geformt hat sie die 250 Kilometer lange Raab, die auf der Teichalm entspringt und in Ungarn in die Donau mündet. Dank zahlreicher Einstiegsstellen an der großen Raabklamm zwischen Arzbach und Mortantsch sowie zwischen Jägerwirt und Mitterdorf an der kleinen Raabklamm ist diese grüne Oase ein beliebtes Naherholungsziel. Wenn es im Sommer sehr heiß wird, kommen die Menschen aus Graz, Weiz und der näheren Umgebung. Die angenehme Wassertemperatur ist dabei ebenso einladend wie die Vielzahl der Einkehrmöglichkeiten. Auch Slowenien wurde von der Natur reichlich mit Wäldern
beschenkt. Besonders die Region von Koroška (»Das slowenische Kärnten«). Die unberührte Bergnatur und die Wälder mit einem verzweigten Straßen- und Wegenetz bietet vielfältige Möglichkeiten für Entdecker – auf den Bergen Peca und Raduha, in den ausgedehnten Weiten von Uršlja, Olševa, Smrekovško pogorje, Zahodno Pohorje oder Kozjak sowie an den Hängen herrlicher Alpentäler. Ein Paradies für Wanderer und Mountainbiker. Durch Koroška führen u. a. der Slowenische Höhenweg und der Europäische Fernwanderweg E6. Charakteristisch für Koroška ist das Dunkelgrün der Fichtenwälder, das in den höheren Lagen durch die Lärche ausgedünnt wird. Hier ist ein seltener Waldbewohner heimisch – der Auerhahn. Nirgendwo sonst gibt es so oft Gelegenheit, seiner Balz zu lauschen. Auch weite Waldgebiete vom Westpohorje gehören zu Koroška. Hier sind die Wälder tief und dunkel, hie und da fast undurchdringlich wie ein Urwald. Für die Bewohner von Koroška war der Baum schon immer das Symbol des Lebens. Jahrhundertealte Lindenbäume schmücken oftmals Bauerngehöfte. Bekanntestes Prachtstück ist die mehr als 770 Jahre alte Linde Najevska lipa in der Gemeinde Crna na Koroškem (Schwarzenbach), die Mutter aller slowenischen Lindenbäume. Ein imposantes Naturdenkmal.
prägt diese Erkenntnis das weltweit erste Life Medicine Resort. Inmitten eines 25 Hektar großen Kurparks entstand 2008 ein hochmodernes »Kurbad« für 62 Millionen Euro.
Heilsames Grün. Türkisgrüner See bei Tragöss; Naherholungsziel Raabklamm; Kurbad und Resort Bad Gleichenberg mitten im Kurpark; Harpocrates, Gott des Schweigens (von oben nach unten).
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Fotos: Steiermark Tourismus (2)
Grün hilft und macht glücklich. In Bad Gleichenberg
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Medizinische und therapeutische Einrichtungen im Therapiezentrum, ein Vier-Sterne-Superior-Domizil, ein exklusives Heilbad mit angrenzendem Spa auf 3000 Quadratmetern, ein Restaurant, ein Bistro und ein Café. Naturstein, Glas und Lärchenholz prägen das äußere Erscheinungsbild des gesamten Komplexes. Einen Baum hat das norwegische Architekturbüro Jensen & Skodvin regelrecht in die Gebäudekonstruktion integriert. Natur und Architektur, Innen- und Außenraum verschmelzen dank großzügiger Glasflächen. Eine Meisterleistung! Schon immer waren die beiden Heilquellen da, die Mariannenquelle und die Maxquelle. Seit 1837
wuchs der englische Landschaftsgarten kontinuierlich heran. Dem Mikroklima und dem Sachverstand des Gärtnermeisters Helmut Zotter ist es zu danken, dass hier Mammutbaum, Atlaszeder, Ginkgo, Katsura, Trompeten- und Tulpenbaum mit Prachtexemplaren vertreten sind. Einer der ältesten und artenreichsten Kurparke Europas zeigt das bunteste Grün Österreichs. Dass man im Grünen am besten schweigend genießt, zeigt sinnbildlich die Skulptur des Harpocrates im Kurpark. Der lauschige Fleck wird übrigens besonders gern von jungen Liebespaaren aufgesucht. Glücklich im Grünen – der Gott des Schweigens lächelt dazu.
Grünes Klima. Vom hochalpinen Dachstein mit Gletscherdach bis ins steirisch-slowenische Grenzgebiet mit Weinbau spannt sich ein immergrüner Klimabogen.
INFO > GRÜNE WANDERTIPPS NATURPARK SÖLKTÄLER – KRAKAUTAL Von St. Nikolai zum Etrachsee Die Aussichtsreiche Wandertour vom Enns- ins Murtal. Wasserschaupfad Bräualm – Hohensee (1543 m) – Schimpelrücken – Breitenbachsee – Schimpelscharte (2273 m) – RudolfSchober-Hütte – Etrachsee. Gehzeit: 7 Std.; Höhenunterschied: ca. 1100 m. www.schladming-dachstein.at; www.krakautal.at RAMSAU AM DACHSTEIN 5-Hütten-Weg Wunderschöne Tagestour von Ramsau-Ort über Türlwandhütte – DachsteinSüdwandhütte – Schönbühel zur Neustattalm – Walcheralm – Austria Hütte – Edelbrunn – Ramsau. Gehzeit: 6 Std.; Höhenunterschied: ca. 750 m. www.ramsau.com NATURPARK ZIRBITZKOGEL – GREBENZEN VIA NATURA – ETAPPE 1 Der Einstieg in die 11 Etappen des Weitwanderwegs Via Natura vom Naturparkzentrum Vivarium – Pichlschloss – Neumarkt den Wald als historisch geprägte Kulturlandschaft kennen lernen. Gehzeit: 1 Std.; Höhenunterschied: 80 m. www.naturpark-grebenzen.at BAD GLEICHBERG Herzspur Auf 12 Stationen bringt dieser Spurenweg des Steirischen Vulkanlands unsere zwischenmenschlichen Beziehungen und unser Verhältnis zur Natur in Einklang. Bad Gleichberg – Lindenkapelle – Trautmannsdorf – Feldbach – Weingut Leitgeb – Bad Gleichenberg. Gehzeit: 3 Std.; Höhenun-
Etrachsee
Themenweg »Der wilde John«
Ramsau
Herzspur-Weg
terschied: 80 m. www.bad-gleichenberg.at; www.herzspur.at NATIONALPARK GESÄUSE Lettmair Au und »Der wilde John« Beide Themenwege beginnen am Erlebniszentrum Weidendom mitten im Nationalpark und sind ideale Genusswanderungen für Familien. Dauer: jeweils 1 Std. www.gesaeuse.at; www.nationalpark.co.at ALMENLAND-WEIZ Raabklamm Große Raabklamm: Vom Jägerwirt bis Arzberg in 4 – 5 Std.; Kleine Raabklamm: Von Mitterdorf bis zum Jägerwirt in 3 Stunden. www.raabklamm.at HOCHSCHWAB Almwanderung zu Gams und Edelweiß
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Tagestour mit Alpenblumenreichtum und »Gamsblick-Garantie« von der Aflenzer Bürgealm – Fölzalm – Aflenz. Gehzeit: 5 Std.; Höhenunterschied: ca. 680 m. www.regionhochschwab.at; alternativ Rundwanderweg für Familien um den Grünen See. www.tragoess-gruenersee.at KOROSKA Klub 24 – Bergherausforderung Die ausdauerndsten und kühnsten Bergsteiger, die den mehr als 80 km langen Weg und die Aufstiege auf 5 Gipfel in weniger als 24 Stunden bezwingen, werden Mitglieder des Klubs 24. www.crna.si; www.hiking-biking.net LITERATURTIPP: Herbert Raffalt, Steirische Almen, 200 S., Styria Verlag, www.styriaverlag.at
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Gaumenlust und -liebe Fotos: Steiermark Tourismus
Von der Brettljause bis zur Spitzengastronomie bieten die Steiermark und Nordost-Slowenien ganz großes Genießerkino – ein lukullischer Streifzug, erlebt in der ersten Reihe.
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KULINARISCHE GENÜSSE
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Die ehrliche,
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Die knapp zwei Stunden durch die Sulmklamm
Schokoladenparadies. Josef Zotter ist ein Synonym für süße Kreativität, aber auch für fairen Umgang mit Produkten, Ressourcen und Arbeitskräften.
sind ein Sinnesschmaus: triefende Moospolster, Walddüfte, ein rauschender Wasserlauf. Selbst Steiermarkanfänger wissen, dass solche Naturkonzerte hier standesgemäß von einer kulinarischen Schlusskadenz begleitet oder gar getoppt werden. Diesmal endet die Wanderung bei der malerischen Strutzmühle vor einem Korb mit Paprika, Zwiebel, Knoblauch und Gewürzgurke, daneben auf einem Holzbrett Brot und ein Batzen durchgedrehter, gewürzter Schweinespeck. Na ja, denkt der Novize enttäuscht, genehmigt sich einen Bissen »Verhackertes« – und gerät ins Schwelgen. Das Delikate im Einfachen, das Basisprodukt als Gaumenkitzler – das ist schon einmal eine heiße Spur auf der Schatzsuche in der kulinarischen Hochburg Österreichs. Und es ist neben dem Weinanbau die stärkste kulinarische Verbindung über die nahegelegene Grenze nach Slowenien. Wir wandern ein paar Kilometer südlich von Eibiswald Richtung St. Lorenzen, besichtigen dort die faszinierende Wall-
fahrtskirche und gehen auf dem Kirchen-LindenWeg nach Sv. Primoz. Unweit der Kirche findet sich ein Bauernhof, in dem einer der letzten Schindelmacher der Region mit seiner Frau lebt. Bertas Garten ist unbeschreiblich schön, preisgekrönt und war auch schon im Fernsehen zu bewundern. Die Gastfreundschaft der beiden lässt kein Vorbeihuschen zu, und die legendäre Jausen zu verschmähen, wäre eine Sünde. Hauseigener Edelbrand, feinster Schweinespeck, selbst gebackenes Brot – als Wanderer kann man nicht fürstlicher tafeln. Spezialität der Region sind die Nudlni, Teigtaschen und Krapfen in allen Variationen (und mit allen Schnapssorten). Auch von der Koroška weiter Richtung Osten bleibt die Küche deftig. Kübelfleisch und saure Suppe sind typische Spezialitäten der Koroška. Auf dem Rückweg vom Kirchen-Linden-Weg ist man bald wieder in der Schilcherregion und kann der Rebsorte auf den Grund des Weinglases gehen. Im Buschenschank Haubensima des Weinguts Knappitsch wird die echte Steirer Preziose probiert. Schilcher ist ein Rose aus der Traube Blauer Wildbacher und genießt Sortenschutz, d. h. Schilcher darf nicht mit anderen Rebsorten verschnitten sein und muss aus der Steiermark kommen. An seiner reschen, kräftigen Säure scheiden sich die Geister. Wie dem Lagrein Kretzer wird auch dem Schilcher nachgesagt, dass er aggressiv macht. Nur ein paar Schritte weiter kann man sich bei
Wernersdorf in Sachen Schilcher den letzten Schluck bzw. Schliff holen. Die Adresse von Johannes und Luise Jöbstl lautet bezeichnenderweise Schilcherberg 1. Kaum einer hat sich mit dem Po58
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Fotos: Steiermark Tourismus (1), www.herbertlehmann.com (2)
saubere und natürliche Landwirtschaft hat in der Steiermark eine bedeutende Tradition und die Menschen dort zu echten Genießern gemacht, die mit großem Respekt ihre Lebensmittel achten. Mit Stolz und Passion haben die Bauern, die Produzenten und auch die Gastronomen die Steiermark zur Genussregion Österreichs erhoben! Johann Lafer
KULINARISCHE GENÜSSE
tenzial der Traube so auseinandergesetzt und ihr so viele Nuancen entlockt wie Hannes, der »Master of Schilcher«: Schilcher Eiswein, Trockenbeerenauslese, Frizzante, Schnürlwein, Sekt, Kabinett – und natürlich ein seltener Rotwein vom Blauen Wildbacher, sogar im Barrique ausgebaut. Der Schilcher ist sicherlich eine Spezialität mit Kultstatus, und auch insgesamt hat die Weinwelt der Steiermark ihr eigenes Gepräge. 85 Prozent der Anbaufläche sind mit Weißweinreben bestockt, allen voran der eher schlichte Welschriesling. »Wir haben die warmen Luftströme von der Adria und die starke nächtliche Abkühlung. Das gibt dem Wein Charakter und starkes Aroma. Die unterschiedlichen Böden sorgen für eine beachtliche Sortenvielfalt, wobei der hohe Schieferanteil dem Wein Finesse und knackige Mineralität verleiht. Die Stars der Steiermark sind die großen Weißweine: Sauvignon Blanc, Grauburgunder, Chardonnay und für Kenner eine Rarität, der Sausaler Riesling«, sagt Gerhard Wohlmuth. Er muss es wissen, denn er ist Obmann der Österreichischen Weinwirtschaft und selbst Weinbauer. Die Sauvignon Blancs in den Lagen rund um
Seesaiblinge. Frisch aus dem See sofort zubereitet schmeckt diese begehrte Delikatesse sensationell. Der Zuchtbetrieb am Grundlsee unterliegt strengster Kontrolle.
Leibnitz und Gamlitz gehören zur Weltspitze, ebenso die Traminer aus dem Vulkanland. Wein wird in der Steiermark zelebriert, regional stilisiert wie beispielsweise der Emmauswein von Wernersdorf, und die Raritäten werden kultiviert wie der Steirische Junker, die Antwort auf den Primeur, oder der Uhudler. In der Steiermark heißt er S’Uhudler und stand im Ruf, »blind und blöd« zu machen – oder
Die Stars der Steiermark sind die großen Weißweine Gerhard Wohlmuth.
aggressiv. Wer in den seltenen Genuss dieser Rarität (Weingut Glatz bei Bad Waltersdorf ) kommt, wird den »Heckenklescher« und »Baumkraxler« nicht als »Rabiatperle« erleben, sondern, aufgespritzt, als einen vorzüglichen Durstlöscher. Über all diese Weinseligkeit wacht zwischen Jakobi (25. Juli) und Martini (11. November) der
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Grazer Krautkäuptel, eine zarte, leicht süßliche Salatvariante mit gelblichem Rand. 4 Der Steirerkas.
Klapotetz, eine hölzerne Mischung aus Windmühle und Waalschelle. Das Klappern dieser aus Slowenien »eingewanderten« Vogelscheuche soll die gefräßigen Vögel aus den Weinbergen fernhalten. Neben dem Wein zählen Apfel und Kürbis zu den
drei tragenden Säulen des steirischen »Kulinariums«. 1500 Familienbetriebe erzeugen auf rund 6000 Hektar Fläche bis zu 180 000 Tonnen feinster Tafeläpfel pro Jahr. Der Apfelanbau konzentriert sich auf eine Region östlich von Graz entlang der »Steirischen Apfelstraße«. Zieht man einen Kreis um Gleisdorf, Bad Waltersdorf, Hartberg, Birkfeld und Weiz, dann hat man in etwa das Apfelland, Österreichs größtes Obstanbaugebiet, »eingezäunt«. Mittendrin liegt das Apfeldorf Puch und dort mit60
tendrin der Kirchenwirt. Gastwirt Hans Hofer ist einer der Apfelmänner, die im Mönchsgewand einmal im Jahr in Klausur gehen, um die Quintessenz des Apfels als Edelbrand in Flaschen zu bannen, den berühmten »Abakus«. Das Apfelland ist sehr hügelig, nicht stark besiedelt, aber gut mit Straßen vernetzt – eine ideale Region für Genussradler. Das dritte im großen Stil auf 13 000 Hektar angebaute und für die Steiermark typische Produkt ist der Steirische Ölkürbis (Cucurbita pepo var. styriaca). Die Früchte enthalten je an die 1000 Kerne, die bei dieser speziellen Sorte ohne verholzte Schale sind. Wenn im Spätsommer das Laub der Pflanzen braun wird und abstirbt, beginnt die Ernte. Maschinen übernehmen die schwere Arbeit: Zusammenschieben, Spalten, Ausräumen. Die Samen werden gewaschen, erhitzt, gemahlen; dann wird das Mehl mit Salz und Wasser versetzt, geröstet und gerührt, bis der teigige Ölkuchen entsteht,
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Fotos: Steiermark Tourismus (4), Rita Newman (2)
Spezialitäten. 1 Bei Käferbohnen isst das Auge mit. 2 Der Steirerkrapfen wird mit krümeligem Steirerkas gefüllt. 3 Schafskäse im Speckmantel auf
KULINARISCHE GENÜSSE
der schlussendlich gepresst wird. Aus 35 Kürbissen gewinnt man kaum mehr als einen Liter Kernöl. Kernöl ist ein Qualitäts- und kein Massenprodukt. Wer beim Blick ins Supermarktregal daran zweifelt, muss genauer hinsehen. Das kleine Kürzel g. g. A. (geschützte geografische Angabe) trennt die Spreu vom Qualitätskürbis und verrät, dass die Kürbissamen aus steirischen Kürbissen stammen und auch dort gemahlen und verarbeitet wurden. Der Kürbis an sich ist nicht sexy, aber das »grüne Gold« ist gesund, cholesterinfrei und macht jeden Blattsalat, Käferbohnensalat, eine Kürbissuppe, ein Vanilleeis oder ein Rührei zum »Hingucker«. Apropos Käferbohnen: Seit einigen Jahren ist der Fruchtbegleiter des Maisanbaus derart salonfähig geworden, dass man mit der Produktion kaum nachkommt. Die Schale der dicken Bohnen ist angenehm dünn, der Geschmack nussig mild und die Optik ein Wahnsinn!
ideenreich und unterhaltsam mit Sorten, für die die eigene Fantasie nicht ausreicht, kann nicht nur Zuckermäuler stundenlang begeistern. Bei Gölles wiederum fühlt man sich wie beim Obstbauern. Der Betrieb profitiert von den weitverbreiteten Streuobstwiesen, wo Sortenvielfalt die Basis für echte Edelbrandraritäten wie Hirschbirne und raffinierte Kernobst-Cuveés bildet. Österreichs Edelbrände sind weltweit führend und räumen auch bei dem härtesten Wettbewerb, der »Destillata«
Die Steiermark ist der Sexshop der Köche
Qualität, Ästhetik, Geschmack – auf diesem Prüfstand schaffen es einige Produkte ganz nach oben, bis sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt (und vermarktbar) sind: Zotter und Gölles beispielsweise, die in unmittelbarer Nähe von Riegersburg ihre Betriebe haben. Man kann sogar beide im Rahmen einer Genusswanderung von der herrlichen Burg aus miteinander verbinden. Bei Zotter ist man nie allein. Busseweise pilgern die Schokoladenfans zu 1 dem modernen, gläsernen Betrieb, bei dem man zwischen Schokobrunnen und Degustations2 fließband einen Blick auf die klinisch saubere Produktion hat. Das Schokoladenabenteuer, verspielt,
Ralf Zacherl
in Wien, die Goldmedaillen ab. Da steht auch ein Spitzenprodukt wie Gölles nicht ohne Konkurrenz da. Anders beim Essig. Allein schon die Halle mit den Fässern ist die Betriebsbesichtigung wert. Hier reifen Balsamessige aller Geschmacksrichtungen, und die meisten haben Suchtpotenzial: Tomatenessig, Apfel-Balsam-Essig, Birnenessig – die Reihe ließe sich endlos fortsetzen. Auf der anderen Seite der Grenze wird mit dem Weinanbau in Slovenske gorice und Prekmurje auch die Küche feiner. Hier gibt es nicht nur Ded, die slowenische Antwort auf den Pfälzer Saumagen, sondern auch Prekmurska Gibanica – übrigens mit Markenschutz! Dieser süße Wahnsinn beginnt mit einem Boden aus Mürbteig, dann folgen Strudelteigschichten, gefüllt mit Mohn, Quark, Rosinen,
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Premiumprodukte. 1 Vielfalt und Qualität hat Alois Gölles bei den Edelbränden und den Essigen auf die Spitze getrieben. 2 Franz Habel und ein Vulcanoschwein, Österreichs bester Schinken.
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1 Entdeckungen. 1 Johann Lafer, Sandra und Alfred Pohn: feinste Edelbrände und Zirbenkracherl auf der Knödl-Alm bei Bad Mitterndorf. 2 Hans Hofer vom Kirchenwirt in Puch ist einer der AbakusApfelmänner.
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Nüssen und Äpfel. Abschließend mit Sauerrahm bestrichen und goldbraun gebacken, ist die Götterspeise fertig und nicht geeignet für die schlanke Linie. Die Lust am perfekten Produkt hat in der Steiermark wie in Slowenien ein reichhaltiges »Kulinarium« entstehen lassen, durch das man sich im Urlaub wie durch die Mauer des Schlaraffenlands »hindurchkosten« kann. So haben sich seit 2008 in der Steiermark 15 Genussregionen mit besonderen Qualitätsprodukten herausgebildet, vom Grazer Krauthäuptel über den Vulcanoschinken bis zum Ausseer Seesaibling. Der ist, wie viele andere Delikatessen, nicht in beliebiger Menge vorhanden,
auch wenn seine Heimat, der Grundlsee im Ausseerland, der größte See der Steiermark ist. Ein Paradies für die »Hummerfraktion«? Eher nicht – steifgebügelt mit abgespreiztem kleinem Finger macht man sich hier nur lächerlich. Fleiß, Stolz, Ehrgeiz und regionaler Zusammenhalt haben die kulinarische Hochburg geschaffen. Ob man beim »Krainer« in Langenwang die sensationelle Eigenkreation »Steirischer Germknödel« oder auf einer Wanderung in den Sölktaler Alpen bei einer der malerischen Almen Krapfen mit Steirerkas bekommt, das Prinzip ist dasselbe: Wer das Feuer in anderen entzünden will, muss selbst brennen.
INFO > WANDERN UND SCHLEMMEN
AUSSEERLAND-SALZKAMMERGUT Seewanderung Grundlsee Grundlsee, Toplitzsee und Kammersee – eine der schönsten Touren im Salzkammergut Gehzeit: 2 Std. (ab Toplitzsee mit der Plätte 10 Min. zum Kammersee) INFOS: TV Ausseerland-Salzkammergut, Tel. +43/(0) 26 22/5 40 40-0; www.ausseerland.at
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NATURPARK ALMENLAND Almenlandtour Über das größte zusammenhängende und bewirtschaftete Almgebiet Europas, Heimat des Almo-Fleisches. INFOS: TV Naturpark Almenland, A-8163 Fladnitz, Tel. +43/(0) 31 79/2 30 00; www.almenland.at Kürbissuppe mit Kürbiskernöl STEIRISCHES THERMENLAND Riegersburger Genussweg Die Zotter-Schleife: Länge 11,6 km; 370 Hm; Gehzeit: 3,5 Std. Die Gölles-Schleife: Länge: 9,5 km; 260 Hm; Gehzeit: 3 Std. INFOS: TV Riegersburg, A-8333 Riegersburg, Tel. +43/(0) 31 53/86 70; www.riegersburg.com
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POHORJE- KOROSKA Slowenischer Alpenweg Am Einstieg des ältesten Wanderwegs Sloweniens lernt man Land, Leute und das Kulinarium im Norden Sloweniens kennen. INFOS: TIC Maribor, SI-2000 Maribor, Tel. +386/(0)2/23 46 61; www.maribor-pohorje.si TIC Slovenj Gradec, SI-2380 Slovenj Gradec, Tel. +386/(0)2/8 81 21 16; www.koroska.si LITERATUR: Reinhard Lamm, Genusswandern Steiermark, 132 S., Eigenverlag
Fotos: Steiermark Tourismus
NATURPARK SÖLKTÄLER Auf den Spuren Erzherzog Johanns zum Gumpeneck Schöner Aufstieg über die Gumpenalmen zum Aussichtsberg Gumpeneck. Parkplatz Gehöft Koller – Gumpenalmen – Gumpeneck. Gehzeit: 6 Std. (bis zur Alm 1 Std.) INFOS: Naturpark Sölktäler, A-8961 Stein/Enns, Tel. +43/(0) 36 85/2 09 03; www.soelktaeler.at
INFOS
Das steirisch-slowenische Weinland
Info Steiermark & Nordost-Slowenien Q
Alle wichtigen Infoadressen auf einen Blick Q Die reizvollsten Fernwege und Pilgerrouten Q Große Übersichtskarte: Biking & Hiking – wo was läuft
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
TIPPS
Q Reisen mit Hund
Die Steiermark ist hundefreundlich. Unter www.steiermark.com/hund kann man sich eine 26-seitige Broschüre mit Reise-, Bade- und Wandervorschlägen, hundefreundlichen Restaurants und Betrieben herunterladen. Q Kulinarische Quellen Feinkostprodukte aus der Steiermark sind nicht nur über Onlineshops erhältlich, sondern auch in den meisten GaleriaKaufhof-Filialen, in großen Edeka-Märkten, im Frischeparadies Niederreuther (Berlin, Stuttgart, Frankfurt, Hamburg, Essen, Köln, München), im KadeWe in Berlin, bei Dallmayr in München. Das volle Spezialitätensortiment führt der Steirer Laden in der Münchner Schrannenhalle. Q E-Mobilität Einige Regionen der Steiermark haben in größere E-Bike-Verbundnetze investiert. Ausseerland: www.ausseerland.at Schladming-Dachstein: www.schladming-dachstein.at Ramsau am Dachstein: www.ramsau.com Steirisches Thermenland: www.thermenland.at
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Schilcherregion: www.schilcherregion.com Rebenland Leutschach: www.rebenland.at Südsteiermark: www.suedsteiermark.com Q Sehenswertes www.steiermark.com/ausflugsziele; www.slovenia.info Q Klöster und Kirchen Augustiner-Chorherrenstift Vorau: www.stift-vorau.at Zisterzienserstift Rein: www.stift-rein.at Benediktinerabtei Seckau: www.abtei-seckau.at Benediktinerstift St. Lambrecht: www.stift-stlambrecht.at Benediktinerstift Admont: www.stiftadmont.at Basilika Mariazell: www.basilika-mariazell.at Kloster der Dominikanerinnen in Radlje ob Dravi: www.sktmradlje.si Minoritenkloster in Maribor: www.maribor-pohorje.si Kirche Christi Himmelfahrt Bogojina: www.moravske-toplice.com Kapelle Sv. Martin: www.park-goricko.org Kirche St. Areh am Pohorje: www.maribor-pohorje.si Heiligengeistkirche Slovenj Gradec: www.slovenjgradec.si Q Schloss und Tierwelt Herberstein Neben dem eindrucksvollen Gebäudeensemble auf einem Felsplateau befindet sich ein weitläufiger Tierpark mit Gastronomie und einem spannenden Veranstal-
tungsprogramm für Kinder und Familien. www.herberstein.co.at Q Kunsthalle Leoben RadKult. Gestern – heute – morgen; 28.4. – 30.9.2012 www.museumscenter-leoben.at Q Freilichtmuseum Stübing 97 original bäuerliche Bauwerke, alte Manufakturen, Handwerksbetriebe – ein faszinierender Gang durch Jahrhunderte der Volkskultur: www.freilichtmuseum.at
FERNWEGE Alpannonia (7 Etappen): www.alpannonia.at Dachstein-Tauern Panoramaweg 100 (7 Etappen): www.schladming-dachstein.at Koralm Kristall Trail: www.sws.st Vom Hochwechsel zum Hochschwab (9 Etappen): www.hochsteiermark.at Dachsteinrundwanderweg (8 Etappen): www.dachsteinrundwanderweg.at Via Alpina – violetter Weg, von Soboth bis Admont (10 Etappen): www.via-alpina.org
STIFT ADMONT Im Benediktinerstift am Gesäuseeingang befindet sich die schönste und größte Klosterbibliothek der Welt. Das Stift ist ein hochmoderner Wirtschaftsbetrieb mit über 500 Mitarbeitern. Das 1076 gegründete Kloster brannte 1865 bis auf die Grundmauern nieder – nur die Bibliothek blieb wie durch ein Wunder verschont. Der gesamte Bücherbestand beträgt 200 000 Bände, im weltberühmten Lesesaal, Mitte des 18. Jahrhunderts von Josef Hueber konzipiert, stehen 70 000 Bücher. 930 Werke stammen aus der Zeit vor 1500. Das Stift beherbergt ein Museum für mittelalterliche Kunst, ein naturhistorisches Museum, ein Museum für Gegenwartskunst und die Stiftskirche St. Blasius. NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Fotos: Steiermark Tourismus
ANREISE Q Mit dem Flugzeug Graz wird aus Deutschland von den Flughäfen in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und München aus angeflogen (www.flughafen-graz.at). Direktflüge von Frankfurt und München nach Ljubljana/Slowenien. Q Mit der Bahn Mit dem EC Direktverbindung über München nach Schladming, Liezen, Leoben, Graz. www.bahn.de; www.oebb.at; www.slo-zeleznice.si TIPP: Mit dem Europa-Spezial-Ticket ist man nicht nur umweltfreundlich, sondern auch kostengünstig dabei: www.steiermark.com/db-bahnreisen Q Mit dem Auto Aus dem Süden über München über die A8 bis Salzburg und für Ziele im Westen der Steiermark weiter Richtung Villach und Klagenfurt, für den Süden und Osten der Steiermark sowie die Weiterfahrt nach Slowenien auf der A1 bis zum Knoten St. Pölten und weiter nach Süden. Auskunft zum Regionalverkehr unter www.verbundlinie.at
INFOS
Schladminger Tauern-Höhenweg (7 Etappen): www.schladming-dachstein.at Via Natura (11 Etappen): www.vianatura.at Via Pomurje (330 km): www.hiking-biking.com Außerdem gibt es in der Steiermark und dem Nordosten Sloweniens insgesamt 13 Weinstraßen: www.steirisches-weinland.at bzw. www.vinocool.eu
PILGERROUTEN Es gibt mehrere große grenzüberschreitende Pilgerrouten durch die Steiermark und Slowenien: Q Mariazeller Weg von Soboth nach Mariazell. Der berühmte Wallfahrtsort wird auch von Maria Bistrica (Kroatien), Lavamünd (Kärnten) und ebenso aus Ungarn angesteuert.
Q Weststeirischer Jakobsweg: Dieser Teil des Jakobsweges führt von Thal bei Graz nach Soboth, wo der slowenische einmündet, und weiter geht’s nach Spanien. Q Gründerweg von Aflenz nach Mariazell. Bis März 2014 erarbeitet die Diözese GrazSeckau gemeinsam mit Steiermark Tourismus und slowenischen Projektpartnern die Aufstellung, Aufbereitung und Vermarktung der grenzüberschreitenden Pilgerwege zwischen Slowenien und der Steiermark. www.pilgern.info
LITERATUR
Q MERIAN Steiermark (2010) Q MERIAN Slowenien (2005)
Q Steiermark. Gunnar Strunz, 2010,
Trescher Verlag
Q Steiermark: Bilder einer Landschaft
von Frido Hütter u. a., 2007, Styria Q Neuerscheinungen 2012 bei Styria: Peter Rosegger. Ein Vordenker der Moderne; Wein-Wander-Wege; Steirisch essen; Graz erleben.
Mariazell
Jeruzalem/Slowenien
INFOADRESSEN Q Dachorganisation
(Prospekte, Infos, Kontakte) Steiermark Tourismus Hauptstraße 234, A-8042 Graz/St. Peter, Tel. +43/(0)3 16/4 00 30; www.steiermark.com Q Tourismusverband
Ausseerland – Salzkammergut Bahnhofstraße 132, A-8990 Bad Aussee, Tel. +43/(0) 36 22/5 40 40-0; www.ausseerland.at Q Graz Tourismus & Region Graz
Herrengasse 16, A-8010 Graz, Tel. +43/(0) 3 16/80 75-0; www.graztourismus.at Q Tourismusregionalverband Hochsteiermark
Tel. +43/(0) 36 87/8 18 33; www.ramsau.com
Tel. +3 86/2/8 71 02 85; www.dravograd.si
Q Urlaubsregion Schladming-Dachstein
Q TIC Slovenj Gradec
Ramsauerstraße 756, A-8970 Schladming, Tel. +43/(0) 36 87/2 33 10; www.schladming-dachstein.at
Glavni trg 2, SLO-2380 Slovenj Gradec Tel. +3 86/2/8 81 21 16; www.slovenjgradec.si
Q Die Genussregion Süd & West Steiermark Hauptplatz 36, A-8530 Deutschlandsberg, Tel. +43/(0) 34 62/4 31 52; www.diegenussregion.at
Q TIC Ravne na Koroskem
Q Urlaubsregion Murtal
Q TIC Crna na Koroskem
Burggasse 3, A-8750 Judenburg, Tel. +43/(0) 35 72/4 42 49; www.murtal.at
Center 101, SLO-2393 Crna na Koroskem, Tel. +3 86/2/8 70 48 20; www.crna.si
Q Tourismusverband
Pestalozzistraße 12, A-8670 Krieglach, Tel. +43/(0) 38 55/4 55 70; www.hochsteiermark.at
Alpenregion Nationalpark Gesäuse Hauptstraße 35, A-8911 Admont Tel. +43/(0) 36 13/2 11 60-10; www.gesaeuse.at
Q Tourismusregionalverband Oststeiermark
Q TIC Maribor
Radersdorf 75, A-8263 Großwilfersdorf, Tel. +43/(0) 33 85/2 10 90; www.oststeiermark.com;
Partizanska c. 6a, SLO-2000 Maribor, Tel. +3 86/2/2 34 66 11; www.maribor-pohorje.si
Q Steirisches Thermenland
Q TIC Ptuj
Radersdorf 75, A-8263 Großwilfersdorf, Tel. +43/(0) 33 85/6 60 40; www.thermenland.at
Slovenski trg 5, SLO-2250 Ptuj, Tel. +3 86/2/7 79 60 11; www.ptuj.info
Q Tourismusverband Ramsau am Dachstein
Q TIC Dravograd
Ramsau 372, A-8972 Ramsau a. Dachstein,
Trg 4. julija 50, SLO-2370 Dravograd,
NATURE FITNESS 02|2012 _ SPECIAL
Trg svobode 21, SLO-2390 Ravne na Koroskem, Tel. +3 86/2/8 22 12 19; www.ravne.si/tic
Q TIC Radlje ob Dravi
Koroska cesta 16, SLO-2360 Radlje ob Dravi, Tel. +3 86/2/8 87 32 89; www.sktmradlje.si Q Amt für Tourismus und Sport Radenci
Radgonska cesta 10, SLO-9252 Radenci, Tel. +3 86/2/5 65 18 89; www.ztsradenci.si Q TIC Moravske Toplice
Kranjceva 3, SLO-9226 Moravske Toplice, Tel. +3 86/2/5 38 15 20; www.moravske-toplice.com Q TIC Murska Sobota
Zvezna ulica 10, SLO-9000 Murska Sobota, Tel. +3 86/2/5 34 11 30; www.murska-sobota.si
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STEIERMARK – NORDOST-SLOWENIEN
Hiking & Biking: Wo was läuft RADFAHREN 1 Murradweg 2 Ennsradweg 3 Drauradweg 4 Raabtalradweg 5 Via Urbium 6 Pohorje Rad- und Mountainbikeweg 7 Radweg Forma Viva 8 Rad, Therme & Wein 9 Naturpark Goricko 10 Mürztalradweg 11 Feistritztalradweg 12 Thermenradweg 13 Pöllauer Radweg WANDERN 14 Schladminger Tauern Höhenweg 15 Altausseer Seerundweg 16 Hochschwab Wandertouren 17 Kulturweg von Ptuj 18 Klöcher Traminerweg 19 Hans-im-Glück-Weg 20 Zwergenland 21 Bärenschützklamm 22 Wipfelwanderweg 23 Alpannonia Wanderwegenetz
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24 Koralm Kristall Trail 25 Via Pomurje 26 Slowenischer Alpenweg 27 Grenzpanoramaweg 28 Nordic Walking Park Pomurje 29 Rosslochklamm 30 Weinweg der Sinne 31 Kulinarische Stadtführung MOUNTAINBIKE 32 Grazer Bergland-Tour 33 Buchsteinrunde 34 Dachsteinrunde 35 Die Glorreichen Sieben 36 Underground Biking 37 Mountainbike Park Pohorje
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Das Projekt »Grenzenlos Wandern & Radfahren/Hiking & Biking« wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Steiermark kofinanziert.
GROSSE ÜBERSICHTSKARTE
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