Bilder: Steiermark Tourismus / ikarus.cc; cherezoff – Fotolia.com
NR. 13/2015
S TEIER[:MARKE:]TING www.steiermark.com/b2b
TREFFPUNKT TOURISMUS 2015
2 GEMEINSAM SIND WIR EIN HERZ
TREFFPUNKT TOURISMUS 2015 DR. CHRISTIAN BUCHMANN Tourismuslandesrat Zukunftsperspektiven für den Tourismus in der Steiermark ERICH NEUHOLD Geschäftsführer Steiermark Tourismus Wir legen einen Gang zu: Produktentwicklung und E-Marketing MAG. PATRICK EDELMAYR & ROLAND DESSOVIC Geschäftsführer elements, Salzburg Das www brummt. Immer schneller. Die neuesten Entwicklungen im Tourismus.
DA STEPPT D ER PANTHER: G ESCHICHTEN & DIGITALES MARKETING
Pause SABRINA OSWALD Geschäftsführerin der Futura GmbH Storytelling – Warum Geschichten, besonders im TourismusMarketing, ein Startvorsprung ins Unterbewusstsein sind.
Mittwoch, 14. Oktober 2015 ab 12 Uhr Spa & Conference Center Loipersdorf Moderation: Bettina Zajac-Thelen
STORYTELLING: IM GESPRÄCH Robert Kropf, Journalist der Insiderei / A-List Vera Bachernegg und Katharina Maria Zimmermann, Autorinnen von „Eat, Hike, Live Steiermark – das Steiermark Reisebuch“ VORHANG AUF Das neue Tourismus-Kardiogramm TKG: Die Herzpulsmessung der Märkte. DIE AUSSTELLUNG Steiermark Tourismus führt durch die Marketing-Höhepunkte 2015 / 16
Foto: shutterstock
GEMÜTLICHES NETZWERKEN (vlg. Ratschen & Tratschen)
STEIER[:MARKE:]TING TREFFPUNKT TOURISMUS 2015
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TREFFPUNKT TOURISMUS 2015 Da steppt der Panther. Geschichten & digitales Marketing.
Geschichten sind die halbe Miete.
Fotos: Steiermark Tourismus / Bernhard Loder; Fischer; Therme Loipersdorf; Hotel Loipersdorf Spa & Conference / Jean Van Luelik
Ob im zwischenmenschlichen Kontakt, ob in einer Reise geschichte in einem Magazin oder in digitalen Medien – ohne Geschichte(n), sprich ohne diesen Mehrwert einer Information, ohne diese emotionale Aufladung eines (Urlaubs-) Produktes ist Kommunikation nicht richtig möglich – sofern sie nachhaltig sein soll. Die Alternative dazu ist gerade in der Steiermark keine: Denn allein über den Preis kann und soll sich der steirische Tourismus nicht verkaufen. Wenn man sich persönlich trifft und vom Urlaub spricht, dann gerät man unweigerlich ins Erzählen. Niemand kommt auf die Idee, im schlechten Postenkartenstil von den schönsten Wochen zu schwärmen: Sonne scheint, Essen gut, Ausgaben ok. Bei einer Reisegeschichte ist es oft der Einstieg über eine spannende Person oder Begebenheit, die den Leser bis zum Ende des Artikels durchhalten lässt. Im schnellen Internet weckt und fördert oft ein sprechendes, erzählendes Bild die Aufmerksamkeit und Verweildauer.
darstellt, die notwendigen Maßnahmen abzuleiten, hat Joanneum Research im Auftrag von Steiermark Tourismus den Webauftritt der steirischen Tourismusanbieter überprüft. Das Ergebnis: Es ist noch sehr viel zu tun. Denn weder der Grad der Aktualisierung noch die Sprachverfügbarkeit, um nur zwei Bespiele zu nennen, sind auf der Höhe der Zeit. Ein Vorschlag für gemeinsame Projekte, um einerseits einen stärkeren gemeinsamen Auftritt, andererseits die Ressourcen bei der Datenverwaltung bestmöglich einzusetzen, liegt auf dem Tisch. Es ist die Zeit reif dafür. Patrick Edelmayr und Roland Dessovic vom Salzburger IT-Unternehmen elements ergänzen dazu die neuesten Entwicklungen und Darstellungs- sowie Servicemöglichkeiten auf diesem Sektor. „Vorhang auf“: Beim TT 2014 wurde die neue Kulinariums-App vorgestellt, beim heurigen TT ist es das Tourismuskardiogramm, kurz TKG. Ähnlich einem EKG, das die elektrischen Aktivitäten des Herzens in Form von Kurven im Elektrokardiogramm / EKG aufzeichnet, zeichnet das Tourismuskardiogramm die Marktaktivitäten nach wirtschaftlichen, touristischen wie angebotsseitigen Entwicklungen auf. Dies ermöglicht die lebendige Darstellung der potenziellen Tourismusmärkte der Steiermark auf einen Blick.
Die Überschrift? Das Bild? Die Person, von der die Geschichte handelt? Darf’s von allem ein bisserl sein? Und sogar noch ein bisserl mehr? Jeder redet übers Storytelling: Sabrina Oswald, „Mrs. Storytelling“ aus Wien, erläutert die Wesensmerkmale, Herausforderungen und notwendigen neuen Zugänge, um in diesem Bereich erfolgreich zu sein, Vera Bachernegg und Katharina Maria Zimmermann sowie Robert Kropf, als Journalisten und Autoren tätig, erzählen im Interview aus der Praxis, denn: Ohne G’schicht’ keine Geschichte.
Ganz wichtig: Vor, während und nach der Veranstaltung wird genug Zeit sein, um sich zu treffen und auszutauschen. Da darf dann das Handy ruhig pausieren, um den persönlichen Geschichten Raum zu geben. Um zu ratschen und zu diskutieren, zu schlemmen und zu schmausen. Die Ausstellung, die in neun Stationen die Marketing-Höhepunkte im Jahrlauf darstellt, wird für weiteren Gesprächsstoff sorgen. Und hoffentlich für bleibende Eindrücke …
Der digitale Auftritt ist die zweite halbe Miete.
… bis zum Treffpunkt Tourismus im Oktober 2016. :)
Alle wissen, dass das Netz die Informationsquelle Nr. 1 ist. Spiegelt sich das aber auch in den Internetauftritten im steirischen Tourismus wider? Mitnichten bzw. zu wenig.
Informationen zu den einzelnen Programmpunkten finden Sie auf den nachfolgenden Seiten bzw. Unterlagen zu den Impulsreferaten, zur Ausstellung sowie Fotos von diesem Tag hier: www.steiermark.com/b2b/tt2015 (ab Freitag, 16. Oktober 2015)
Um für das 5-Jahres-Projekt „Fit für das digitale Zeitalter“, das in der Strategie 2020 ein wesentliches Ziel
Die Steiermark ist ein beliebtes Urlaubsland bei Gästen im In- und Ausland. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass die Arbeit unserer Touristiker honoriert wird und unsere steirische Gastlichkeit in den Herzen der Menschen ankommt. Trotzdem gibt es noch Luft nach oben. Ich möchte daher unser vielfältiges Angebot noch stärker den Gästen im Inund Ausland schmackhaft machen. Dr. Christian Buchmann Tourismuslandesrat
Die ersten Hausaufgaben wurden gemacht, jetzt geht es d arum, die gemeinsamen Projekte im Bereich Digitalisierung und Internationalisierung zu vertiefen. Wir haben dabei einen entscheidenden Vorteil auf unserer Seite: Wir sind gemeinsam ein Herz. Erich Neuhold GF Steiermark Tourismus
44 DATEN- HIGHWAYS FÜR DIE STEIERMARK Von Dr. Christian Buchmann
Je intensiver das Internet genutzt wird, desto wichtiger sind gut ausgebaute „Daten-Highways“, die große Datenmengen mit hohen Geschwindigkeiten transportieren können. Eine flächendeckende Versorgung mit ultraschnellem Internet wird in den nächsten
BREITBAND-FÖRDERUNG 1. Flächenförderung: Förderung für Telekomunternehmen, die die Breitbandinfrastruktur in ländlichen Gemeinden ausbauen. Es soll vor allem die Errichtung von Glasfasernetzen forciert werden, aber auch andere Technologien, wie Funknetze, können unterstützt werden. 2. Förderung passiver Infrastruktur: Förderempfänger sind in erster Linie Gemeinden, die Unterstützung für die Verlegung von Leerrohren für Glasfaserleitungen erhalten. 3. Nutzungsförderung: mit diesem Programm wird die Nutzung von Breitbanddiensten forciert Informationen zu den laufenden SFGFörderungen: sfg.at/foerderungen oder 0316 / 7093-329 Für allgemeine Auskünfte zur Breitband initiative der Landes Steiermark steht der Breitbandkoordinator des Landes zur Verfügung: HR Dr. Gerd Gratzer Abt. 12 Wirtschaft, Tourismus, Sport 0316 / 877-3154 gerd.gratzer@stmk.gv.at
Jahren DER entscheidende Wettbewerbsfaktor für ländliche Regionen sein. Das Internet erweitert den Handlungsspielraum um eine globale Dimension – gerade deshalb braucht es auch beim Bespielen dieser Plattform eine Vernetzung aller Beteiligten im Tourismus. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen hinsichtlich e-Marketing, Webseiten-Gestaltung, Synchronisierung, Content-Management, Gäste-Service und Netzwerkstrategien kann ein Wettbewerbsvorteil erreicht werden. Ziel muss es sein, den Gästen ein multimedial (PC, Smartphones, Tablets) aufbereitetes Angebot zu bieten, um positive Emotionen zu wecken. Anhand konkreter Angebote, die sich an ihren individuellen Wünschen orientieren, soll den Gästen die richtige Destination schmackhaft gemacht beziehungsweise die Buchungsentscheidung erleichtert werden.
DR. CHRISTIAN BUCHMANN Landesrat für Wirtschaft, Tourismus, Europa und Kultur Geboren 1962 in Graz Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität Graz sowie University of California Los Angeles, 1998 Sponsion, 2000 Promotion.
der Regionen, Präsident der Fachkommission für Wirtschaftspolitik im Ausschuss der Regionen der Europäischen Union.
Berufliche Stationen: Wirtschaftskammer Steiermark, Stadtrat für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in Graz, langjähriger Landesrat für die Ressorts Wirtschaft, Innovation, Finanzen, Europa und Kultur, Mitglied im Ausschuss der Regionen der Europäischen Union, Vizepräsident der Automotive Intergroup des Ausschusses
BREITBANDSTRATEGIE DER STEIERMARK Damit die Steiermark im internationalen Wettbewerb erfolgreich bleibt, möchte ich in den kommenden Jahren eine flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet sicherstellen. Ziel ist es, flächendeckend Übertragungsraten bis 100 Megabit pro Sekunde zu erreichen, und zwar für das Hochladen und das Herunterladen von Daten.
fen. Im flächendeckenden Vollausbau bis 2022 sollen dann für alle Steirerinnen und Steirer bis 100 Megabit pro Sekunde verfügbar sein.
Hochleistungsinternet ist eine Frage der Chancengleichheit zwischen dem urbanen Raum und ländlichen Regionen. Moderne Datenverbindungen zählen heute zu den wichtigsten Kriterien für den Unternehmenserfolg. Schnelles Internet entscheidet darüber, ob Regionen wettbewerbsfähig bleiben und ist eine wesentliche Voraussetzung zur Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeitsplätze. Gerade ländliche Regionen brauchen leistungsfähige Auffahrten auf die Datenhighways, um Abwanderung verhindern zu können oder generell ins Hintertreffen zu geraten.
Die Bundesregierung stellt bis 2020 insgesamt eine Milliarde Euro für den Breitbandausbau bereit. Im Vergleich zu anderen Bundesländern besteht in der Steiermark aufgrund der topographischen Gegebenheiten vielerorts noch Aufholbedarf. Ich erwarte daher vom Bund einen fairen Anteil aus der „Breitbandmilliarde“, denn nur dann können wir die angestrebten Ziele erreichen. Ich bin diesbezüglich bereits mit Infrastrukturminister Alois Stöger im Gespräch und zuversichtlich, dass wir die notwendigen Mittel bekommen werden. Auch von der EU kommt Geld für den Breitbandausbau, wenn Bund und Land mitfinanzieren. Seitens des Wirtschaftsressorts nehmen wir 700.000 Euro pro Jahr in die Hand, damit möglichst viele EU-Mittel in die Steiermark fließen. Das Land Steiermark hat im Zuge der letzten Breitbandinitiative über elf Millionen Euro in den Breitbandausbau investiert. Ins-
Wir wollen den Breitbandausbau in einem Stufenplan durchführen. Dieser sieht vor, bis 2018 für alle steirischen Unternehmen und Haushalte die technischen Voraussetzungen für Internetanschlüsse mit Übertragungsraten bis 30 Megabit pro Sekunde zu schaf-
gesamt wurden 75 Gebiete in allen Bezirken außer Graz mit Glasfaserleitungen versorgt. Dadurch haben über 10.000 Unternehmen und rund 62.000 Haushalte die Möglichkeit, Zugang zu ultraschnellem Hochleistungs internet zu bekommen. Aktuell bietet auch die Steirische Wirtschaftsförderung SFG zwei Förderprogramme an, um den Ausbau mit schnellem Internet zu forcieren. Unternehmen, auch aus dem Tourismus, die mit Übertragungs geschwindigkeiten von unter 30 Megabit pro Sekunde versorgt sind und sich an das Breitbandnetz anschließen wollen, können bis zu 50 Prozent der Anschlusskosten gefördert bekommen. Weiters können Gemeinden unterstützt werden, die in den Ausbau der Breitbandinfrastruktur investieren. Für beide Förderprogramme steht insgesamt ein Budget von einer Million Euro zur Verfügung. Aktuell gelten noch immer rund 110.000 steirische Haushalte und Unternehmen als nicht oder schlecht mit Breitband versorgt. Das soll durch die Umsetzung der Breitbandstrategie schrittweise geändert werden, damit mit den schnellen Internetzugängen die Wettbewerbsfähigkeit auch im Tourismus gesichert bleibt.
Fotos: SFG; Frank
In den Anfangszeiten des Internet wurden Texte von Computer zu Computer verschickt. Heute surfen 93 Prozent der Österreicher mit Smartphones, Tablets oder Computer regelmäßig durchs Netz. Über das Internet werden etwa Bank-Geschäfte abgewickelt oder Filme konsumiert. In den nächsten Jahren wird das Internet noch vielfältiger eingesetzt. Reale und virtuelle Welten verschmelzen weiter: Schüler schreiben die Matura im Internet und Dienstleister greifen aus der Ferne auf defekte Geräte zu. Nicht nur Menschen, auch Geräte kommunizieren miteinander.
STEIER[:MARKE:]TING TREFFPUNKT TOURISMUS 2015
5 2015: S TATUS QUO IM WWW Ein großes Vorhaben der Strategie 2020 von Steiermark Tourismus ist das Projekt „Fit für das digitale Zeitalter“. Um die richtigen Maßnahmen dafür eruieren zu können, wurden im Frühling 2015 insgesamt 6366 steirische Tourismusanbieter zu deren
WARTUNG DER WEBSEITEN
Internetauftritt und -umgang von Joanneum Research online befragt bzw. viele Seiten auch einer eingehenden Analyse unterzogen. Ein hoher Anteil von 710 Tourismuspartnern antwortete. Hier die aussagekräftigsten Ergebnisse.
Wer aktualisiert Ihre Webseite? 608 Antworten
Wie aktiv wird die Webseite gewartet? 599 Antworten 1 × pro Tag 10 %
weniger als 1 × pro Jahr 6 %
niemand, 3 %
Von 688 antwortenden Unternehmen besitzen 608 einen eigenen Webauftritt (89 %). Bei der aktiven Wartung dieser Seiten sinkt der Wert jedoch dramatisch. Ein Drittel der Antwortenden gibt hier an, dass der Webauftritt mindestens einmal wöchentlich aktualisiert wird, ungefähr ein weiteres Drittel gibt an, die Webseite einmal pro Monat zu aktualisieren. Das ist nicht viel. Dass ein Anteil von 32 % die Webseite nur einmal jähr-
lich oder weniger oft bearbeitet, ist für ein so schnelllebiges Medium eindeutig zu wenig. (Abb. 1).
DO YOU SPEAK E NGLISH?
OPTIMIERT FÜR MOBILE GERÄTE
WIE AKTIV V ERKEHREN SIE MIT I HREN „FREUNDEN“?
B ESZÉLSZ M AGYARUL?
Im Zuge der Fragebogenerhebung konnte ermittelt werden, dass bereits 45 % von 687 Antwortenden über mindestens eine Social Media-Präsenz verfügen. Dieser Anteil wird sich mit der Zeit automatisch steigern, da jene Generationen, die heute auf den entsprechenden Plattformen aktiv sind, in den Betrieben nachrücken.
Nur etwa ein Drittel der Webseiten bietet mindestens eine zusätzliche Sprachversion der Inhalte an. Das Angebot einer englischen Version sollte (bis auf Webauftritte kleinster, spezialisierter Betriebe) im Tourismusbereich als Standard angesehen werden. (Abb. 3)
Laut Eigenauskunft über den Online-Fragebogen geben 60 % der 608 Betriebe mit einer Webseite an, eine Version für mobile Geräte anzubieten. Bei der Webseitenanalyse konnte jedoch nur bei 37 % der 76 untersuchten Webauftritte das Vorhandensein einer mobilen Version bestätigt werden. Diese Diskrepanz könnte durch das fehlende Verständnis für die Bedeutung „optimiert für mobile Geräte“ entstanden sein. Fakt ist allerdings, dass der Zugriff über mobile Geräte wächst und wächst. Zur Zeit sind es bereits 50 % mit hohen Steigerungsraten, sprich eine mobile Aufbereitung der Daten ist unabdingbar, um den Gast zu erreichen. (Abb. 4)
Ist Ihre Webseite mehrsprachig? Fragebogen, 608 Antworten
Gibt es von Ihrer Website eine Version für mobile Geräte?
ÖN BESZÉL CSEHÜL?
ja 39 %
¾ der Wartung wird von den Unternehmern selbst getätigt, allerdings noch immer 19 % von einer Agentur. Das ist umständlich, meist teuer und hält von einer laufenden Aktualisierung ab, sodass die Verwendung eines CMS zur Wartung sehr zu empfehlen ist. (Abb. 2)
nein 40 %
nein 61 %
Abb. 3
ja 60 %
Abb. 4
1 × pro Monat 36 %
1 × pro Woche 22 % 1 × pro Jahr 26 %
Agentur 19 %
ich selbst / Familienmitglied 78 % Abb. 2
Abb. 1
276 der Befragten beantworteten die Frage nach der Häufigkeit der Facebook-Einträge: 16 % tun dies täglich, 37 % tun dies 1 × pro Woche, 27 % 2 × im Monat. (Abb. 5).
Wie oft schreiben Sie etwas auf die Facebookseite Ihres Betriebes? 276 Antworten mehrmals täglich 1 % täglich 16 % seltener 19 %
1 × pro Woche 37 %
2 × im Monat 27 %
Abb. 5
FÜNFE GRAD SEIN LASSEN? NEIN. Auch im Bereich der Services – von den Öffnungszeiten bis zur Anreise – ist noch Luft nach oben. 76 Webseiten der Regionen, Orte und Betriebe wurden analysiert, hier fünf weitere Ergebnisse. • Öffnungszeiten konnten nur bei 43 % der Webseiten (33 von 76) gefunden werden, allerdings auch nicht bei allen in der Form, dass die Information auf jeder Seite direkt verfügbar ist. Mehr als die Hälfte gibt keine Information zu Öffnungszeiten preis. • Informationen zum aktuellen Wetter finden sich bei 34 % der Webseiten (26 von 76).
• Einen Routenplaner (mit Eingabe von Start und Ziel, nicht nur die Einbindung von Google Maps) bieten nur 25 % der Webseiten (19 von 76). Überhaupt nur ein Anbieter setzt auf eine Anfahrtsplanung mit dem öffentlichen Verkehr. • Aktuelle Informationen zu Skigebieten, Liften oder anderen Attraktionen im Umkreis bieten nur 7% (!) der Webseiten (5 von 76). • Das Vorhandensein einer Gästekarte bewerben nur 18 % der Webseiten (14 von 76).
Befragung: Joanneum Research im Auftrag von Steiermark Tourismus • Datenerhebung durch einen Online-Fragebogen. 687 vollständig ausgefüllte Fragebögen (von n=6366), Zeitraum: 9. Februar bis 1. März 2015 • Analyse ausgewählter Webseiten anhand eines eigens erstellten Kriterienkatalogs • Desk Research zusätzlicher Punkte bzw. zu aufgetretenen Fragen
6 DIE ZUKUNFT AB 2016: DIGITAL FIT SEIN. Von Erich Neuhold
Nach der Erhebung des digitalen Status quo in der Steiermark durch Joanneum Research (siehe Seite 5) leiten sich zwei große Projekte ab, um das Strategie 2020Ziel, fit für das digitale Zeitalter zu werden, zu erreichen. Dafür reicht es selbsterklärend nicht, einen Internet-Auftritt zu
haben und diesen mittelmäßig zu bespielen, sondern dieser elektronische Marktplatz muss einerseits zwischen Internet, Social Media und mobilen Applikationen alle Stückerln spielen. Andererseits bedarf es dazu einer flächendeckenden Kooperation auf allen Tourismusebenen,
zwei Projekte von Steiermark Tourismus ebnen hier den Weg: • Einheitliches Datenmanagement auf allen Ebenen • Ein akkordierter www-Auftritt unter einem Dach
Das Land Steiermark unterstützt diesbezüglich die Aktivitäten zur Verbesserung der Präsenz steirischer Anbieter am digitalen Marktplatz.
P R O J E KT „ BASIS“ AB 2016: GEMEINSAME DATE N VE RWA LT U N G Ziel ist es, die gesamten Basisdaten der Tourismusanbieter (vom Beherberger bis zum touristischen Leistungsträger von der Therme, dem Ausflugsziel bis zur Seilbahn) über eine Plattform für alle verfügbar zu machen, um die Datenwartung zu vereinfachen und die Datenwahrheit sicherzustellen. Die Vorteile auf einen kurzen Nenner gebracht: 1 × Eingeben, 1 × laufend A ktualisieren (statt wie bisher auf zig Systemen) bedeutet auf allen Webseiten und Plattformen richtige Daten.
Derzeit gibt’s es in der Steiermark eine Vielzahl an Plattformen, oft mit Schnittstellen zu anderen Webseiten, oft nicht, sodass der Arbeitsaufwand enorm und die Datenvalidität nicht gesichert ist. In Zukunft soll es EINE technische Lösung für ALLE steirischen Tourismusbetriebe geben, um den organisatorischen Aufwand und die Unübersichtlichkeit so gering wie möglich, die Datenwahrheit aber so groß wie möglich zu halten. Die Kosten- und Zeitersparnis, die daraus entstehen, liegen auf der Hand.
Körbler 11 %
Oberösterreich, Salzburg und Kärnten sind hier die Vorreiter und haben diese Verein fachung bereits umgesetzt.
Graz CRM 11 % im-web.de 11 %
Deskline / Feratel 67 %
Steiermark Tourismus arbeitet nun an dieser Herausforderung (Entwicklung und Abwicklung des Projektes), um dieses gemeinsame Dach im Internet zum Nutzen aller zu schaffen. Die Partner nehmen zu günstigen Konditionen daran teil.
Abb 6: Datenmanagement über folgende Systeme: 67 % feratel, je 11 % Körbler, Graz CRM, im-web.de. Quelle: Ist-Analyse von Joanneum Research
B I T T E EINFACH MITMACHEN.
DIGITALE ENTWICKLUNGEN
ADAPTIVER INHALT – MACHEN SIE IHREN INHALT INTELLIGENT
Von Patrick Edelmayr und Roland Dessovic CONTENT-PLANUNG ERHÄLT EINEN HÖHEREN STELLENWERT IM WEBDESIGN-PROZESS Während sich die Technologie, die wir im Webdesign nutzen, kontinuierlich weiterentwickelt, geraten die Inhalte ins Hintertreffen: Unsere Websites sind überfüllt mit schwachen Inhalten, die schlecht geschrieben, nicht aktuell und für unsere Zielgruppe irrelevant sind. Die Inhalte gehören jedoch von Anfang an in den Designprozess eingebunden; die schwierigen Fragen nach der Relevanz von Inhalten bzw. wer diese erstellt und sich nach der Veröffentlichung darum kümmert, gehören beantwortet. Diese Fragen sind zentraler Bestandteil der Content-Strategy und helfen, jetzt und in Zukunft qualitativ hochwertige Inhalte sicherzustellen.
ENDLICH: DIE WUNDERBARE WELT DER WEB-NORMALITÄT
JEDER VERNETZT SICH MIT JEDEM
Wenn es einen Trend gibt, dann ist es zeitgemäße Unternehmenskommunikation. Es ist schlicht anachronistisch, „dieses Social Media“ immer noch als neu aus diesem Bereich abzukoppeln. Corporate-PR muss sich der aktuellen Medien bedienen. Dazu sollten wir aufhören, von Kanälen und Plattformen zu sprechen, als seien sie jeweils exotische Inseln in fernen Weiten, die einzeln erschlossen werden müssten.
Connectivity: Wir leben heute in einer vernetzten Welt, in der wir noch immer über Insellösungen nachdenken, statt alle Anbieter und Kunden miteinander zu verbinden. 2013 waren unter anderem Social Media, Social Commerce, Connected Car und Internet of Things Schlagwörter, die uns beschäftigt haben. Die Lösung liegt jedoch nicht darin, Social Media plötzlich Content Marketing und Blogger Relations nun Influencer Relations zu nennen, sondern 2016 alle Anbieter miteinander zu vernetzen, wie z. B: Urlaubswerbungsplakat mit konkretem Hotelangebot samt QR-Code, damit über das Handy die Buchung im Betrieb, Reservierungsbestätigung, Bezahlung, die Nachbearbeitung … vernetzt über die Bühne gehen kann.
Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass der Wandel bleibt und wir uns nicht auf einem willkürlich gewählten Status ausruhen können. Wer sich diesem Wandel verschließt, wird mittelfristig untergehen. Vielleicht noch nicht 2015. Aber bald.
Wäre es nicht schön, Content nur einmal in einem einzigen System zu erstellen und überall in optimaler Form nicht nur wie beim responsiven Design plattform- sondern auch kontextspezifisch zu publizieren? Unmöglich, meinen Sie? – Keinesfalls! Die Lösung lautet adaptiver Content und ist bei führenden Plattformen bereits Realität. Die übergeordnete Strategie des Content Marketings beginnt dabei bereits bei der Erstellung des Inhalts. Dieser soll nicht nur hilfreich für den Nutzer sein, er passt sich darüber hinaus auch unterschiedlichen Kanälen und Nutzungsszenarien an. Ausgangspunkt sind die User und die verschiedenen Wünsche, Erwartungen und Bedürfnisse. Wenn es der Content schafft, die Fragen dieser Nutzer zu antizipieren, werden sich die Effekte durch höhere Interaktion mit den Kunden maßgeblich steigern.
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P R O J E K T „ KÜR“ AB 2016: GEMEINSAMER STEIERM A R K - W E B- A U F T R I T T Nach 6 Jahren ist der steiermark.com-Auftritt reif für die nächsten Entwicklungsschritte, um den heutigen Standards und Anforderungen gerecht zu werden. Diese Weiterentwicklung soll allerdings weiter greifen als „nur“ eine neue Steiermark-Seite zu zu kreieren, sie soll allen Anbietern „Vorlagen“ zum allgemeinen Nutzen liefern. Nach der Erhebung von Joanneum Research über den Status quo der Webauftritte im steirischen Tourismus ist der dringende Handlungsbedarf klar ableitbar. Der wichtigste dabei liegt sicher in der Mobilität der Seite, da die Nutzung über Smartphones und Tablets stetig steigt (zur Zeit bei 50 %) und weiter steigen wird. Es geht aber auch ganz generell um Content, um die Inhaltsdarstellung und Datenwahrheit, deshalb wird die neue steiermark.com zusätzliche Möglichkeiten bieten – für alle steirischen Tourismusanbieter. Bis zum Herbst 2016 wird die neue und um zahlreiche Funktionen erweiterte
steiermark. com-Plattform umgesetzt, um dann allen steirischen Tourismuspartnern (vom Beherberger bis zum touristischen Leistungsträger von der Therme, dem Ausflugsziel bis zur Seilbahn) eine „Vorlage“ im Baukastensystem anzubieten: vom Design der Seite, die natürlich eine individuelle Darstellung des Partnern leicht ermöglicht, bis zu allen Funktionen und Daten sowie dem gesamten Backend sprich CMS / Content Management System (siehe Seite 6). Die Vorteile: • Kein Entwicklungsaufwand für die eigene Seite mehr notwendig (Kosten, Zeit, …), trotzdem ist ein individueller Auftritt natürlich möglich • Klarheit für den Gast als User durch die immer ähnlich aufgebauten Seiten • Klarheit in der Darstellung der Marken inhalte, die immer wichtiger werden • Zugriffsmöglichkeit auf alle vorhandenen Daten in allen Sprachen.
Ein Beispiel: Niemand muss sich mehr um die Bilder, Übersetzungen und Datendetails kümmern, wenn z. B. ein Hotel die Ausflugsziele oder die Skifahrmöglichkeiten in der Nähe darstellen möchte. Die Umsetzung: Die Entwicklungs- und Erstellungskosten der „Mutterseite“ dieser Seite mit allen Templates (Design-Vorlagen, die jeder selbst mit Inhalten befüllen kann) trägt Steiermark Tourismus, die Partner leisten eine geringe Nutzungsgebühr bzw. Einrichtungsgebühr. Ein weiterer Vorteil ist eigentlich eine Notwendigkeit: Einzellösungen sind heutzutage im riesengroßen Netz auf verlorenem Posten – sie werden schlecht bis gar nicht vom Gast gefunden. Gemeinsame Auftritte hingegen haben einen Multiplikatoreffekt: Die erhöhten Zugriffe eines gemeinsamen Auftritts sorgen für ein höheres Ranking in den Suchmaschinen.
Wer sucht wo? Steiermark Tourismus 5 % 15 % Tourismus regional verband Personen 16 %
Tourismus verband 27 %
Google 21 %
konkrete Webseiten, die ich kenne 16 %
Abb 7: 47 % der steirischen Touristiker sucht auf den Seiten des Ortes, der Region oder von ST. Aber bis dato herrscht hier noch bis zum einheitlichen Datenmanagement ein Datenwildwuchs. Quelle: Joanneum Research
Foto: Steiermark Tourismus / ikarus.cc; elements
GE M E I N S AM SIND WIR EIN HERZ.
QUALITATIV HOCHWERTIGE FOTOS
UNNÖTIGE ELEMENTE ENTFERNEN
Stockfotos, sprich Fotos, die meist von Bildagenturen auf Vorrat (= stock) produziert wurden, können zwar verwendet werden, gut und überzeugend aussehen werden diese nicht – und das Urlaubsprodukt widerspiegeln sie auch nicht wirklich. Es wird immer wichtiger, authentische und damit reale Fotos zu verwenden, denn Stockfotos tauchen in der Regel wiederholt in verschiedenen Medien auf, wirken nicht echt und mit der Zeit auch austauschbar.
Zu Zeiten, in denen die User Experience groß geschrieben und Mobile immer relevanter wird, heißt es abspecken. Unnötige und nutzlose Elemente sollten von der Seite entfernt werden, um ein möglichst positives und störungsfreies Surferlebnis zu gewährleisten. Die Webseite sollte sich demnach auch auf mobilen Displays fehlerfrei anzeigen lassen.
INFINITE SCROLLING
Responsive Webdesign (Webauftritte für PCs wie mobile Endgeräte) sollte spätestens 2016 als Standard angesehen und konsequent umgesetzt werden. Wer sich bis heute dagegen gewehrt hat, sollte seine Haltung noch mal überdenken. Zwar nähern sich SmartphoneDisplays langsam immer mehr an Tablet-Bildschirme an, dennoch lässt sich eine für den Desktop optimierte Webseite einfach nicht gut bedienen. Responsive Webdesign ist daher im Alltag angekommen.
Infinite Scrolling ist im kommenden Jahr auch keine Neuheit mehr, in der Tat gibt es dieses Design schon um einiges länger. Facebook, Instagram, Pinterest – wer sich viel auf den sozialen Kanälen bewegt, dem erscheint es nicht neu. Aber auch jedes andere Unternehmen kann Infinite Scrolling auf seiner Webseite zum Einsatz bringen. Nicht nur, dass Scrollen einfacher ist als Klicken, es sieht auch schöner aus.
ANPASSUNGSFÄHIGES WEBDESIGN
BILDSCHIRMFÜLLENDE FOTOS UND VIDEOS Vollflächige Fotos und Videos sind ebenfalls nichts bahnbrechend Neues. Nichtsdestotrotz sind sie weiterhin ein gutes Mittel, um Webseiten in Szene zu setzen und zu einer längeren Verweildauer anzuhalten. Vor allem einfache Vollbildseiten (Onepager) können von großen Bildern und Videos profitieren. Aber auch als „Start-Bildschirm“ für verschachtelte Seiten sind vollflächige Bilder und Videos gut geeignet. Auch im kommenden Jahr werden vollflächige Bilder und Videos auf Webseiten eingesetzt werden.
MAG. PATRICK EDELMAYR & ROLAND DESSOVIC Mag. Patrick Edelmayr und Roland Dessovic sind die Gründer und Inhaber von elements. Mit über 70 Mitarbeitern entwickeln sie die derzeit erfolgreichsten Online-Tourismuskonzepte im Alpenbereich. Während sich Patrick Edelmayr dabei vermehrt dem Brand / Marketingbereich widmet, ist Roland Dessovic der Experte im Bereich Technik und Prozessmanagement. Zahlreiche innovative Umsetzungen wurden unter anderem bereits zwei Mal mit dem Österreichischen Staatspreis ausgezeichnet. Zu den Kunden gehören neben der Steiermark auch LTOs wie Südtirol, Trentino, Niederösterreich Werbung, Salzburg Land Tourismus sowie mehr als 20 Destinationen und Bergbahnen.
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STORYTELLING – MUT ZUR EMOTION LOHNT SICH. Von Sabrina Oswald Das Buzzword „Storytelling“ kreist aktuell durch Summits, Konferenzen und Medien. Neu ist es allerdings nicht. Denn „Stories“ haben uns unsere gesamte Menschheits geschichte lang begleitet und gelten heute bei Marketingprofis als wesentliche kommunikative „Orientierungspunkte“. Aber warum?
Kommunikationsmaßnahmen kommen in einer immer stärker vernetzten Welt mit den altbewährten Mitteln nicht mehr durch. Inkonsistente Darstellungen von Unternehmen nach außen sind heute der schnelle Tod. Was nützt da das raffinierteste und intelligenteste Produkt oder der beste Service, wenn er nicht verstanden wird? Und was Konsumenten nicht verstehen, dafür geben sie heute auch kein Geld aus. Aufgrund dessen wird die Frage nach einem Alleinstellungsmerkmal für Marken oder Produkte noch entscheidender. Seit den Krisenjahren 2008 / 09 besteht eine ökonomische Realität, die eine entscheidende Wende in der Kommunikation gebracht hat: Budgets und Ausgaben wurden gekürzt, Abteilungen in Unternehmen wurden personell reduziert. Das Ergebnis: Weniger Personen handhaben eine noch größere Dichte an kommunikativer Infrastruktur. Hier braucht es Übersicht und einen guten Plan: Den viel zitierten „rote Faden“. Er leitet über Websites & Blogs, Pressearbeit, Corporate Publishing, Produkt- und Mitarbeiterkommunikation, usw. und sorgt für die wirtschaftlich überlebenswichtige „Identifikation“. Vor dem Hintergrund all dieser Tatsachen werden CEOs, Sales-Manager und Marketers zu „Regisseuren“ einer wahren „Mons-
teraufgabe“: Denn an einem „roten Faden“ cross-business und cross-medial festzuhalten und spannend zu bleiben, ist eine wahrlich große Herausforderung. Die höhere Vernetzungsdichte unserer Always-on-Welt lässt uns als Empfänger von Kommunikation in bewährte „Muster“ verfallen. Genau damit spielen gute Geschichten: Mit Mustern, Emotionen und Fakten. Stories haben in der Menschheitsgeschichte schon immer zur Weitergabe von Informationen beigetragen – und das hat einen einfachen Grund: Unser menschliches Gehirn liebt und versteht Geschichten! Im Speziellen das limbische System unseres Gehirns. Dieses verarbeitet als Steuerungs- und Kontroll einheit maßgeblich Emotionen und verknüpft diese mit un(ter)bewussten Entscheidungen. Dazu braucht es Konflikte und Gegensätze, um zu identifizieren. Es braucht Bekanntes, um nicht andauernd umlernen zu müssen. Es braucht klare Rollen und Relevanz in der eigenen Wahrnehmung. Nichts ist heute schlimmer als unpassende und unerwünschte Kommunikation. Eine Analyse der IPA-Datenbank* aus 1.400 Fallstudien erfolgreicher Werbekampagnen zeigt, dass Kampagnen mit rein emotionalen Inhalt etwa doppelt so gut (31% vs. 16%) performten, wie diejenigen, die nur rationa-
le Inhalte kommunizierten oder die emotionale und rationale Inhalte mischten.
den. Sie sind Orientierungspunkte im übergroßen Kommunikationsangebot.
Es steht also eines außer Zweifel: Mehr denn je geht es um die Aufbereitung und Form der Information. Struktur, Contents, Bildsprachen, Beschlagwortungen (Tags, Hashtags) sind die wesentlichsten Begleiter im kommunikativen Überlebenskampf gewor-
Und frei nach Googles Strategic Head A bigail Posner bedenken sie immer: “… We’re not just sharing the object, but we’re sharing in the emotional response it creates.”
SABRINA OSWALD Die Unternehmerin Sabrina Oswald ist Österreichs „Mrs. Storytelling“. Ihre erste Berufserfahrung sammelte sie im Journalismus. Sie verbrachte dann 25 Jahre als Beraterin und im Management auf Agenturseite mit Pausen, die sie der Gastronomie widmete. Selbstständig ist sie seit 2009 zuerst als Partnerin und Geschäftsführung der PRAgentur Accedo in 6 Ländern nunmehr seit 2012 bietet sie mit ihrem Unternehmen Futura Marketingberatung speziell im Bereich Storytelling an. Kunden sind u.a. Österreich Werbung, Pfeiffer Handelsgruppe, ÖBB Infra uvm. Mehr dazu unter futura-comm.at oder ihrem Blog brienchen.wordpress.com
* http://www.ipa.co.uk/effectiveness/case-studies
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V E R A B A CHERNEGG UND K AT H A R I NA MARIA ZIMMERMANN „Wir zwei lieben Geschichten, die uns mitreißen und Emotionen in uns auslösen, sei es nun pure Freude oder Traurigkeit.
Fotos: Archiv Steiermark Tourismus; futura-comm.at; Marion Luttenberger; Insider Publishing
Als Autorinnen haben wir das Privileg, das uns unsere Interviewpartner an ihren Gedanken, Einstellungen und Lebensmodellen
Wir von „Eat Write Live“ machen Reisebücher. Weil uns das Spaß macht und weil wir gerne andere daran teilhaben lassen, wenn wir etwas Schönes gefunden haben. Sei es der beste Wurzelspeck aus der Oststeiermark oder die beeindruckenden Strände von Cornwall. Wir suchen nach Geschichten, die sich um gutes, ehrliches Essen, sportlich sein und „das ganz normale Leben“ in nahen und fernen Ländern drehen und die vor allem authentisch sind. Denn hinter fast jeder Ecke steckt ein Geheimtipp! www.eatwritelive.com
teilhaben lassen und wir dadurch sehr persönliche Geschichten mitbekommen. Das ist auch, was uns so interessiert: Nämlich die Anekdoten und Gedanken, die man nicht einfach irgendwo im Internet nachrecherchieren kann, sondern die nur in einem persönlichen Gespräch erzählt werden.“
ROBERT KR O P F „Storytelling ist keine Kunst und kein Geheimnis. Storytelling ist ein Handwerk. Und jeder, der etwas anderes erzählt, ist der Story teller eines Lügenmärchens. Storytelling unterliegt genauen journalistischen Regeln: Wie wähle ich aus? Was lasse
Robert Kropf, 44 Jahre, CEO Insider Publishing. Über 15 Jahre Journalist bei Tageszeitungen (Kleine Zeitung, Die Presse) und Magazinen (Geo Saison, Stern, Flair, maxima). 2010 Gründung der Online-Plattformen www.insiderei.com, 2013 folgte www.a-list.at. Auf beiden Plattformen lassen weltweite und österreichische Menschen der Creative Industry in ihre Stadt und Region blicken und verraten so authentische persönliche Lieblingsplätze. Seit 2010 „Storyteller“ für Kunden wie KLM weltweit, Wien Tourismus, Südtirol Marketing, Austrian Airlines, Australien Tourismus, Südafrika Tourismus, Chile Tourism, Tourism Malaysia und viele mehr.
ich weg, was muss in die Story? In welchem Format lege ich die Story an? Ist die Story überhaupt eine Story? Will der Kunde überhaupt eine authentische Story erzählen oder nur so tun, als wäre sie echt? Fazit: Alle wollen Storys erzählen, nur wenige wissen, wie es geht. Dabei ist es so einfach.“
10 DIE AUSSTELLUNG STEIERMARK TOURISMUS FÜHRT DURCH DIE MARKENUND MARKETING-HÖHEPUNKTE 2015 / 16 S T E I R ISCH HERBST’ LN
ENTDEC K E R Q U I Z M I T JO H A N N & L E N A
Von der Ernte zum Genuss: Der Herbsturlaub im Grünen Herz
Das Sommer-Empfehlungsmarketing mit Johann Lafer und Lena Hoschek
Im Herbsturlaub erlebt der Gast die Steiermark über die kulinarischen Spezialitäten und deren herrlich bunte Begleiter, wie z. B. die typischen Landschaftsbilder gefärbt in Ahornrot und Kürbisplutzergelb, den gesamten Vorgang von der Ernte über die Verarbeitung,
Mit dem Entdeckerquiz als Empfehlungsmarketing innerhalb der Sommerkampagne wurde die Steiermark samt ihren Regionen beworben und den Gästen so richtig Lust auf die Steiermark gemacht.
den Genuss vor Ort bis zum Mitnachhausenehmen der Köstlichkeiten, die Brauchtumsveranstaltungen, die Aktivitäten von den Wanderungen mit Weitsicht, über das Radfahren und natürlich das Wellnessen … all das ist bekömmlicher Teil des Herbsturlaubes.
Das Entdeckerquiz war als Gewinnspiel konzipiert und die Empfehlungsmarketingaktion aus der Sommerkampagne „Viel zu schön um kurz zu bleiben. Bei uns gibt es jede Menge zu entdecken“. Laufzeit: Mitte Juli bis Ende August 2015
W E R H AT DIE RODEL EINGEPACKT? Was packen Sabine und Karl-Friedrich aus Deutschland, Anna und Jan aus Prag sowie Mária und László aus Budapest ein, wenn sie ihren Winterurlaub in der Steiermark verbringen? Jó napot kívánok Mária und László gehen es gemütlicher an. Natürlich sind die Skier eingepackt, aber das Häferl für die Hütte wie den Adventmarkt ist ebenso wichtig. Liegestuhl, Sonnenbrille, Pelzstiefel – alles dabei, denn der Urlaub bedeutet Erholung. Aufenthaltsdauer: 4,1 Nächte.
Dobrý den Unser sportlichster Gast. Die schnittigsten Carver, Helm mit Kamera, lässige Skibrille, gebogene Abfahrer-Skistöcke, Eispickel, Eisstock, … alles wird gebraucht und mitgenommen, sogar das Pistenpanorama ist schon downgeloadet. Urlaub heißt Sport. Aufenthaltsdauer: 3,9 Nächte.
20. GEB U RT S TA G : STEIERM A R K - F RÜ H L I N G I N W I E N Eine Beziehungsgeschichte, die ihresgleichen sucht. Von 14. bis 17. April 2016 lädt Steiermark Tourismus als Organisator samt steirischen Partnern die Wiener Gäste ein, den 20. Geburtstag des Steiermark-Frühlings, intern gern „Wienfest“ genannt, zu feiern. Stammgäste wie Neugäste anzusprechen ist das eine große Ziel, die Marke Steiermark erlebbar zu machen das andere.
Im Jahr 1996 fand die Premiere am Wiener Heldenplatz statt, dann übersiedelte das Grüne Herz für 3 Feste in den Prater, seit 2001 geigen die Steirer am Wiener Rathausplatz auf – zum Vergnügen von alljährlich zwischen 130. und 170.000 Gästen.
Fotos: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer, ikarus.cc; Jürgen Hammerschmid
Tach! Unser multioptionalster Gast. Er packt von der Carvingausrüstung über das BiathlonGewehr bis zu den Langlaufskiern alles in seinen Koffer, selbst Rodel und Schneeschuhe sind mit dabei. Badeanzug natürlich auch. Er braucht alles und bleibt am längsten. Aufenthaltsdauer: 4,4 Nächte.
STEIER[:MARKE:]TING TREFFPUNKT TOURISMUS 2015
11 L E I T P R O D UKTE MIT INTERNATIONALER STRAHLKRA F T 2015: „Vom Gletscher zum Wein Wanderroute“ und „Weinland Steiermark Radtour“ Nach der Strategie 2020 von Steiermark Tourismus werden in allen vier Erlebnisfeldern Leitprodukte geschaffen, damit diese Höhepunkte der Marke Steiermark internationale Strahlkraft entwickeln können – und buchbar sind. 2015 erfolgte der erste Schritt mit den beiden Leitprodukten im
Bereich „Natur und Bewegung“: die Wanderroute „Vom Gletscher zum Wein“ sowie die „Weinland Steiermark Radtour“. Beide Routen sind mit allen Daten über das System Alpstein aufbereitet. Der Gast kann damit im Vorfeld am PC oder auch mobil planen: Länge, Schwierigkeitsgrad, Höhen-
meter bzw. -profile, kulinarische und kulturelle Tipps, 3D-Flug, GPX-Tracks, beste Jahreszeit, Kartenmaterial, Übernachtungsmöglichkeit, Möglichkeit zum Ausdruck wie ein Reiseführer oder auch zum Bewerten, Kommentareabgeben und Fotohochladen, selbst der Kalorienverbrauch auf den Stre-
cken … alles kann nach individuellen Wünschen definiert – und gefunden werden. Nach der Aufbereitung dieser beiden Touren liegt der Fokus 2016 auf deren Vermarktung. Ab Frühling 2016 wird es auch für alle Leitprodukte und Alpstein-Touren eine „Touren-App“ geben.
Vom Gletscher zum Wein Wanderroute
Weinland Steiermark Radtour
Nordroute: 35 Etappen und 536 km führen vom Dachstein bis nach Bad Radkersburg im Thermenland Steiermark.
403 km, die 8 Etappen führen zu den Eckpunkten Graz, Hartberg, Bad Radkersburg, Leibnitz und Deutschlandsberg und durch idyllische Weinberg-Landschaften.
Südroute: 25 Etappen und 363 km vom Dachstein bis nach Leibnitz in der Südsteiermark.
Fotos: Steiermark Tourismus / Harry Schiffer, ikarus.cc. Illustrationen: Rubikon
Neues Leitprodukt 2016: „Kulturgenuss im Grünen“ * Die vier definierten steirischen Landschaften (Berge, Almen & Wälder, Wein & Gärten, Städte & Dörfer sowie Thermalwasser & Quellwasser) stellen die schönste „Bühne“ für den neuen steirischen Kulturauftritt unter dem Titel „Kulturgenuss im Grünen“ * dar. Denn das Angebot in diesem Bereich ist groß: Vom Theater im Freien, von der Kunst im Stadt- und Naturraum, von der Musik an besonderen Schauplätzen, von Design & Archikektur in der jeweiligen Landschaft und Museen unter freiem Himmel. Das ist das Grundkonzept. Innerhalb dieses neuen Kulturauftrittes soll es an ausgesuchten Terminen und zu ausgesuchten Veranstaltungen die Begegnung zwischen Künstler und Gast als zentralen Aspekt des steirischen Angebotes geben. Viele Vorarbeiten sind schon gemacht, jetzt wird an den Details gefeilt, damit es 2016 ein neues Leitprodukt international zu vermarkten gibt. * vorläufiger Arbeitstitel
DIE WINTER F R I S CH E Neuer Kommunikations-Schwerpunkt Natürlich werden die Möglichkeiten zum Skifahren und Langlaufen als erstes und am häufigsten auf allen Ebenen kommuniziert, aber „winterfrische“ Aktivitäten wie Skitourengehen, Winterhöhenwandern und Schneeschuhwandern werden für den kommenden Winter zusätzlich als Destinationsangebot dargestellt. Nicht nur die Touren mit der detaillierten Routenführung werden erläutert, es geht vor allem um das gesamte Urlaubsprodukt, sprich die Unterkünfte, den Ausrüs-
tungsverleih, die kulinarischen Einkehrtipps, öffentliche Verkehrsmittel, geführte Touren – nebst natürlich den Angaben der Höhenmeter, Kilometer und Schwierigkeitsgrade. Und dazu werden noch die Geschichten erzählt bzw. Aspekte hervorgehoben, die die Gebiete besonders und für einen Urlauber wertvoll machen. Für den kommenden Winter werden diese Informationen im ersten Schritt mit interessierten Destinationen gemeinsam erarbeitet und online gestellt.
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TOURISMUS KARDIOGRAMM
VORHANG AUF N E U E S TKG GIBT MÄRKTE-ORIENTIERUNG Die Steiermark braucht für konstantes Wachstum eine stärkere internationale Durchmischung des Gäste-Portfolios. Dafür müssen Mitbewerber analysiert, ein
entsprechendes Markenprofil erarbeitet und international relevante Markenprodukte beziehungsweise Angebote entwickelt werden. Das neue Tourismus
Kardiogramm Steiermark stellt die Entwicklung in den Märkten dar, identifiziert die Märkte mit dem größten Potenzial und liefert damit Steiermark
Tourismus und den Partnern eine Entscheidungsgrundlage für die Marktauswahl bzw. Marktfokussierung und den Mitteleinsatz zur Marktbearbeitung.
Touristische Entwicklung Das Marktvolumen ergibt sich aus der touristischen Entwicklung und ist quasi ein Blick zurück: Wie ist es für die Steiermark gelaufen? Wesentlich ist dabei auch immer die Entwicklung eines Marktes in der Steiermark im Verhältnis zu den wichtigsten Mitbewerbern (Salzburgerland, Oberösterreich, Kärnten, Bayern, Südtirol). Basis bilden hier die Ankünfte und Nächtigungen.
Wirtschaftliche Entwicklung Um Märkte auf ihre zukünftige wirtschaftliche Entwicklung zu untersuchen, werden verschiedene Indikatoren herangezogen (Prognosedaten): Bruttoinlandsprodukt / BIP pro Kopf, Arbeitslosenrate, BIP-Prognose, Auslandsreisevolumen, Tagesausgaben.
Markt-Einschätzung In den Bereich Einschätzung fließen verschiedene Indikatoren ein, welche zum einen Einfluss auf die Destinationsentscheidung durch den Urlaubsgast nehmen, andererseits auch die Möglichkeiten der Marktbearbeitung betreffen.
Das BIP / Kopf sowie das Auslandsreisevolumen werden am stärksten gewichtet.
Auf Basis der gewichteten Nächtigungen wird erhoben: 1) der Marktanteil im Verhältnis zu den Mitbewerbern 2) die Veränderung des Marktanteils im Vergleich zu den Mitbewerbern 3) der Marktanteil im Verhältnis zu den Gesamtnächtigungen
Quellen: World Economic Outlook Database, Internationaler Währungsfonds, Eurostat, Statista und Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft SECO, Europäische Kommission, KOF Swiss Economic Institute und Weltbank, Marktstudien der Deutschen Zentrale für Tourismus / DZT, TourismusMonitorAustria / T-MONA.
Anreise (von der Länge bis zu den Verkehrsmitteln, ob Auto, Direktflug), Reisehemmnisse (von Visumspflicht bis Sprachnähe, Währung), Entspricht das steirische Angebot den Bedürfnissen des jeweiligen Marktes, Einfluss einmaliger Ereignisse, Markteinschätzung von Verkaufsförderung und Reisepresse, Affinität zum Angebot in der Steiermark (von der gemeinsamen Geschichte im Nahbereich bis zu fehlenden Berührungspunkten), Partner interesse der steirischen Touristiker.
GESAMTERGEBNIS: DIE MARKT POTENZIALE. Nach der Bewertung aller drei Komponenten (touristische Entwicklung, wirtschaftliche Entwicklung und Markt-Einschätzung) kristallisiert sich folgende Reihenfolge der zu bearbeitenden Märkte für die Steiermark heraus. 1. Österreich 2. Deutschland 3. Ungarn 4. Schweiz 5. Tschechien 6. Niederlande 7. Polen 8. Schweden 9. Dänemark 10. Slowakei
IMPRESSUM Herausgeber: Steiermark Tourismus. Für den Inhalt verantwortlich: Erich Neuhold. Redaktion & Text: Ute Hödl. Grafik: www.rinnerhofer.at Fotos / Grafiken: Copyrights auf den jeweiligen Seiten. Titelbild: © Steiermark Tourismus / ikarus.cc, cherezoff – Fotolia.com. Druck: Medienfabrik, Graz. Stand: September 2015. Änderungen vorbehalten.
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