Nr. 6 · 17. Februar 2012
Baustelle Sparpaket
Das Sanierungspaket ist mit Einsparungen und neuen Steuern im Ausmaß von 26,5 Milliarden Euro geschnürt. Nun gilt es auch strukturelle Reformen einzuleiten. Seiten 18–19
Foto: Fotolia
P.b.b., Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8020 · 02Z032267M
Die Zeitung der Wirtschaftskammer Steiermark · 11. Jahrgang
Aufgedeckt Die heimische Wirtschaft führt in Schulbüchern ein Schattendasein.
Aufgepasst WK-Präsident Herk geht mit der Schuldenpolitik hart ins Gericht.
Aufmarschiert Regionen-Ranking bei Bauverfahren löst Reformgeist in Behörden aus.
Aufgekocht Steirer sorgen bei Moskauer Messe für kulinarische Höhepunkte.
Seiten 4–5
Seiten 6–7
Seite 14
Seiten 20–21
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2 · Steirische Wirtschaft
Magazin Inhalt Themen der Woche
Editorial
Bildungsdilemma
‣ 4–11
Bilanz: Josef Herk bilanziert 365 Tage an der Spitze der Wirtschaftskammer und geht mit der Schuldenpolitik ins Gericht. ‣ 6–7
Von Chefredakteur Mario Lugger
Foto: Fischer
„Wir haben keine Rohstoffe. Wir haben nur unser steirisches Hirnschmalz, um unseren Standort gegen die weltweite Konkurrenz zukunftsfit zu halten“, plädiert WK-Präsident Josef Herk im Interview für eine „echte“ Bildungsreform (siehe S. 6/7). Und mit Ausnahme der Lehrergewerkschaft wird wohl auch niemand in Österreich die zwingende Notwendigkeit einer solchen Reform anzweifeln. Denn unser System ist nicht nur teuer, es ist auch uneffektiv. Das haben die Pisa-Tests eindeutig gezeigt. Unsere Jugendlichen hinken in elementaren Bereichen wie Lesen, Schreiben oder Rechnen ihren Alterskollegen im Ausland großteils hinterher. Andererseits werden sie mit Wissen vollgepfropft. Wissen aus Lehrbüchern, die auch die heimische Wirtschaft links liegen lassen. Gerade
Investment: Mit Immobilien kann man nicht immer eine goldene Nase verdienen. Man kann aber ertragreich investieren. ‣ 8–9 Service
‣ 15–17
Experten warnen: Erlagscheinschwindel und Inserate in dubiosen Verzeichnissen kosten den Betrieben viel Geld. ‣ 15 Branchen
‣ 27–33
einmal vier Seiten wurden im Rahmen einer von der SFG initiierten Untersuchung über den Standort Steiermark in den Lehrbüchern unserer Oberstufenschüler gefunden (Story S. 4/5). Mit der „brandaktuellen“ Meldung: Es gibt jetzt einen Autocluster ... Wie soll sich ein Jugendlicher mit derart wenig Information ernsthaft Gedanken über seine berufliche Zukunft machen? Freilich, viele Schulen bieten auch abseits des Lehrbuchwissens Projekte an. Doch hier herrscht eindeutig Reform- und Handlungsbedarf.
Verkehr: Feinstaub-Fahrverbote gelten auch im Werksverkehr. Es gibt Hilfe. ‣ 31 Unternehmer
‣ 35–27
Innovative Implantate von Christian Maier (Hofer Medical) helfen Unfallopfern und sorgen weltweit für Furore. ‣ 37
Foto: European Union 2012 PE-EP
Industrie: Neue Regelung für Auslandsjobs sorgt für Verunsicherung. ‣ 27
Steirische Wirtschaftsdelegation in Brüssel: Vizepräsident des europäischen Parlaments, Othmar Karas, und FiW-Bundessprecherin, NRAbg. Adelheid Fürntrath-Moretti (Mitte)
Steirische Unternehmerinnen in Brüssel Erfolgreich integriert: Die französische Dolmetscherin Veronique Lacoste bekennt sich zur grünen Mark. ‣ 37 Menschen
‣ 38–39
Ein Fest für alle Sinne bot der Genussball im Grazer Congress. Die steirische Küchenelite kochte 1.200 Gäste ein. ‣ 38
Unter der Leitung von NRAbg. und Frauin-der-Wirtschaft-(FiW)-Bundessprecherin Adelheid Fürntrath-Moretti besuchte eine Delegation von steirischen Unternehmerinnen Brüssel. Empfangen wurde die Wirtschaftsdelegation vom ranghöchs ten Österreicher im EU-Parlament, dem Vizepräsidenten Othmar Karas. Dieser informierte nicht nur über den Ablauf von Gesetzesbeschlüssen, sondern sprach sich auch unmissverständlich für eine
Demokratisierung der EU aus. Progammschwerpunkt der Reise: die Sitzung der FEM (Frauen europäischer Mittel- und Kleinbetriebe) unter der Leitung der FEMPräsidentin Fürntrath-Moretti. „Im Finanzbereich geht es in erster Linie um Harmonisierungen“, so die Präsidentin. „Nehmen wir das Beispiel Mikrokredite – eine wirkliche Unterstützung für Unternehmerinnen. Wir müssen hier eine einheitliche Regelung auf EU-Ebene erreichen.“ ■
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· Magazin · 3
Zahl der Woche
Fotos: GEPA, Fotolia
800
Milliarden Dollar werden 2012 in der russischen Lebensmittelbranche umgesetzt werden – das sind 611.457.600.000 Euro. Aus diesem Grund fand nun auch eine steirische Delegationsreise nach Moskau statt (siehe Seite 20–21).
Die Woche in 64 Zeilen
‣‣Demo.
Das Sparpaket Griechenlands führte zu massiven Protesten. Hunderttausende demonstrierten in Athen, zahlreiche Brände wurden gelegt und Menschen verletzt. ‣‣Detaillierte Zeugenaussagen belasten BZÖ und ÖVP im Telekom-Korruptionsskandal. ‣‣Donaumonarchie. Hermine Nistler, geboren am 24. 12. 1900, hat nicht nur den Zerfall der Monarchie, sondern auch zwei Weltkriege und den Zusammenschluss der europäischen Staaten erlebt. Mit 111
Jahren verstarb nun die älteste Österreicherin in Wien. ‣‣Dauerbeschuss. Syriens Präsident Assad verstärkt die Angriffe auf die Rebellenhochburgen Homs und Hama. ‣‣Deal. Für den Bundespräsidenten ist das von der Regierung geschnürte Sparpaket „ein Schritt in die richtige Richtung“. Diese Meinung teilt der Großteil der Bevölkerung jedoch nicht. ‣‣Diskutabel hätte die Beamten-Nulllohnrunde für Gewerkschaftschef Fritz Neugebauer
Saubermacher erspart der Umwelt CO2 im Wert von drei Millionen Euro Bei seinem ersten Auftritt als Vorstandsvorsitzender konnte Horst Pirker bei der Präsentation der Saubermacher-KlimabilanzStudie beeindruckende Zahlen vorlegen: Durch Emissionsvermeidung bei Aufbereitung und Verwertung von Abfällen sowie durch die Bereitstellung von
Alternativbrennstoffen für industrielle Feuerungsanlagen erspart das Unternehmen der Atmosphäre jährlich rund 237.000 Tonnen CO2. Das entspricht einem ZertifikateWert von drei Millionen Euro beziehungsweise der Emission einer Stadt mit rund 24.000 Einwohnern. ■
Frank Dicker, SaubermacherCOO, LR Johann Seitinger und Horst Pirker, Saubermacher-CEO (v.l.) Fotos: Scheriau
sein sollen. Spindelegger und Faymann sagten unisono nein. ‣‣Doping. Jan Ullrich, der deutsche Ex-Radprofi, wurde vom Internationalen Sportgerichtshof nun des Dopings schuldig gesprochen und seine sportlichen Ergebnisse annulliert. ‣‣Damoklesschwert. Die Ratingagentur Moodys hat kürzlich zwar das „Triple-A“ für Österreich erneut bestätigt, aber den Ausblick auf „negativ“ gesenkt. Eine Herabstufung bei einer neuerlichen Bonitätsbewertung droht.
‣‣Durchbruch.
Der Ätna hat auf Sizilien für ein besonderes Schauspiel gesorgt. Nach einem Ausbruch floss ein glühender Lavastrom über den frisch verschneiten Vulkankegel in Richtung Tal. ‣‣Düsenjet. Haar-Risse an den Tragflächen des Großraumflugzeuges A 380 machen Airbus zu schaffen. Nun müssen alle Maschinen überprüft werden. ‣‣Durchgerechnet. 2011 war ein gutes Jahr für die steirische GKK. Man rechnet mit einem Plus von 33 Millionen Euro. ■
Hermann Schützenhöfer und Voves (v.l.) bei der Präsentation der Reform Foto: Rothwangl
Reorganisation: Reformpartner präsentieren schlankere Verwaltung Die Reformpartner Landeshauptmann Franz Voves und LH-Vize Hermann Schützenhöfer präsentierten die Neuorganisation des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung. So verringert sich etwa das Top-Management von 50 auf 25 Führungskräfte, aus 48 Fachabteilungen werden 16 (mit neun
nachgelagerten) Abteilungen. „In welchem Land gibt es sonst eine 50-prozentige Verschlankung der Verwaltung?“, betont Schützenhöfer die Vorbildwirkung der Steiermark. Diese Maßnahme wird auch von Seiten der Wirtschaftskammer als wichtiger Reformschritt gesehen und positiv bewertet. ■
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4 · Steirische Wirtschaft
Thema SFG Bilanz 2011
Kein Platz für Wirtschaft in Schulbüchern
62 ‣‣Millionen Euro betrug das Förderungs- und Finanzierungsvolumen 2011.
2.100
‣‣Projekte
konnten umgesetzt werden. In Summe wurden damit Projekte heimischer Unternehmen in der Höhe von über 488 Millionen Euro unterstützt.
85
‣‣Prozent
der im Vorjahr unterstützten Projekte kamen von KMU.
50,6
‣‣Millionen Euro stehen 2012 für
Förderungen, 7,5 Millionen für Haftungen und zehn Millionen für Beteiligung durch die Steirische Wirtschaftsförderung zur Verfügung.
Vieles steht in den Lehrbüchern der steirischen Schüler, davon ausgenommen ist unser Wirtschaftsstandort.
„Es wird nicht nur gelehrt, was in Büchern steht“ Landesschulratspräsident Wolfgang Erlitz über das Fehlen der Wirtschaft in Schulbüchern und was dagegen getan wird. Warum kommt die steirische Wirtschaft in den heimischen Schulbüchern so gut wie nicht vor? Erlitz: Das muss man die Verlage fragen. Ich kann mir vorstellen, dass sie ihre Bücher österreichweit verkaufen müssen und daher nicht zu detailliert auf die steiri-
Wolfgang Erlitz Foto: Mediendienst
sche Wirtschaft eingehen wollen, weil sich das in, sagen wir Tirol, nicht so gut verkaufen wird. Man muss auch sagen, dass im Unterricht nicht nur das gelehrt wird, was in den Schulbüchern steht. Diese decken den Stoff ab, den der Rahmenlehrplan vorgibt. Darüber hinaus haben Schulen ja noch
weitere Informationsquellen. Viele Pädagogen haben zusätzliche Lernunterlagen, und verbal passiert auch viel im Unterricht. Wer bestimmt die Inhalte der Schulbücher? Erlitz: Schulbuchverlage produzieren Bücher, die von Kommissionen approbiert werden. Bücher, die den Anforderungen entsprechen, kommen auf die etwa 8.000 Titel umfassende Schulbuchliste. Hier wählen Schulen selbst aus, welche Bücher sie verwenden. Hier herrscht freier Wettbewerb.
Gibt es darüber hinaus Projekte zwischen Schulen und Unternehmen? Erlitz: Die Kooperationen mit der Wirtschaft sind sehr umfassend. Viele Schulen arbeiten direkt mit Betrieben zusammen. Gemeinsam mit SFG und WK führen wir die Aktion „Start!Up Schule“ durch, das ist ein Businessplan-Wettbewerb. Mit „Faszination Technik“ werden Jugendliche für Technik begeistert. „Übungsfirmen-Zertifizierung“, „Hakademy“ und „Challenge“ sind weitere Projekte auf einer sehr langen Liste. ■
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· Thema · 5
„Der Wirtschafts- und Berufswelt muss in den Schullehrbüchern entsprechende Bedeutung und Priorität zukommen.“
„Es braucht ein neues Bewusstsein für die Vielfalt der steirischen Wirtschaft. Sie bietet den Jugendlichen tolle Chancen.“
Peter Hochegger (WIFI)
Burghard Kaltenbeck (SFG)
Wer sich in Lehrbüchern der Oberstufe über den Wirtschaftsstandort Steiermark informieren will, der sucht (meist) vergebens … Von V. Pranger & M. Lugger redaktion.stwi@wkstmk.at Von der Vektorrechnung bis hin zum Minnesang – unsere Jugend lernt viel. Zu viel, meinen manche Experten. Sie fordern seit Langem eine Entrümpelung und Reform der Lehrpläne. Dafür gibt es aber auch noch andere gute Gründe. Denn während unsere Jugend auf der einen Seite mit Wissen vollgepfropft wird, fehlt es auf der anderen Seite oft am Elementarsten. So zum Bespiel
Foto: Frankl
beim Wissen über die heimische Wirtschaft. Im Auftrag der SFG wurden im Zuge der Konzeption des ersten Jahrbuchs der weißgrünen Wirtschaft (Info rechts) Oberstufen-Schulbücher unter die Lupe genommen. Erschreckendes Ergebnis: In den untersuchten Lehrbüchern fanden sich gerade einmal vier Seiten über die steirische Unternehmenswelt. Mit der „neuesten“ Meldung: Es gibt jetzt einen Autocluster ... „Vieles davon ist leider veraltet“, schüttelt SFG-Chef Burkhard Kaltenbeck den Kopf. „Aus diesem Grund haben wir das Jahrbuch für Multiplikatoren und im Speziellen auch für Pädagogen entworfen. Es enthält alle wesentlichen Informationen“, so Kaltenbeck. Für WIFI-Leiter Peter Hochegger
ein Grund mehr, umfangreiche Bildungsreformen einzufordern: „Die Gleichung ,Schule + Wirtschaft = Zukunft‘ muss in die Realität umgesetzt werden. Dafür müssen beide Partner, also sowohl die Schule als auch die Wirtschaft, ihre Türen weiter öffnen. Die Wirtschafts- und Berufswelt muss sich
Foto: Furgler
aber auf jeden Fall stärker in den schulischen Lehrbüchern wiederfinden“, so der Bildungsexperte. Warum unser Wirtschaftsstandort in den 8.000 Schulbüchern so ein Schattendasein führt, das haben wir auch Landesschulratspräsidenten Wolfgang Erlitz gefragt (Interview unten links). ■
Steirisches Wirtschaftsjahrbuch
‣‣Mit
„anno11“ präsentiert die SFG die erste umfassende Dokumentation des Wirtschaftsstandortes Steiermark. ‣‣„anno11“ kann ab sofort über den Buchhandel bezogen werden. Preis: 19,80 Euro. ISBN 978-3-900254-72-8
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Jugendliche für die Lehrausbildung Jugendliche, die trotz intensiver Bemühungen keine Lehrstelle finden, haben die Möglichkeit eine Berufsausbildung im Rahmen der Überbetrieblichen Lehrausbildung zu beginnen oder ganz zu absolvieren. 600 Start-Ausbildungsplätze und 500 Gesamt-Lehrplätze stehen in der Steiermark zu Verfügung. Damit stehen den steirischen Betrieben Jugendliche zur Verfügung, die bereits eine Lehrausbildung begonnen haben und diese in einem Betrieb abschließen möchten. Die Ausbildungen umfassen neben den vorgegebenen Inhalten der Lehrberufe und dem Besuch der Berufsschule auch eine Schulung von allgemein Schlüsselqualifikationen und eine sozial- und berufspädagogische Betreuung.
Überbetriebliche Lehrausbildung in den Bereichen: • • • •
Metalltechnik – Maschinenbau Elektrotechnik – Elektronik Holz Büro
Wir können mit dem System der Überbetrieblichen Lehrausbildung jenen Jugendlichen einen Ausbildungsplatz anbieten, die in der Wirtschaft zunächst keinen gefunden haben. Gleichzeitig können Betriebe sich aus diesem System ihren eigenen Fachkräftenachwuchs auswählen. Mag. Karl Heinz Snobe Landesgeschäftsführer AMS Steiermark
Wir arbeiten gerne mit Jugendlichen aus der Überbetrieblichen Lehrausbildung zusammen und unterstützen sie auf dieser Art und Weise bei ihrer Berufsausbildung. Einige Teilnehmer haben bereits die Chance genutzt und sind bei uns jetzt in einem fixen Lehrverhältnis. Mag. Dr. Helga Wittrich, Prokuristin und Verwaltungsleiterin im Ambulatorium für Physikalische Therapie Graz
Betriebe, die an Jugendlichen aus der Überbetrieblichen Lehrausbildung suchen, wenden sich an die MitarbeiterInnen im Service für Unternehmen des AMS.
www.ams.or.at/stmk
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Steiermark
Ein Plädoyer Seit genau einem Jahr ist Josef Herk Präsident der Wirtschaftskammer. Ein Anlass, zu dem er mit der Schuldenpolitik hart ins Gericht geht. Interview: Mario Lugger mario.lugger@wkstmk.at
Zur Person
‣‣Die Person: Josef Herk wurde
am 7. August 1960 geboren, ist verheiratet und hat zwei Kinder. ‣‣Seine Ausbildung: 1979 legte Herk die Reifeprüfung an der HTBLA Steyr, Abteilung Kraftfahrzeug und Maschinenbau ab. 1982 folgte die Meisterprüfung im Karosseriebauerhandwerk, 1985 die Meisterprüfung im Kraftfahrzeugmechanikerhandwerk. ‣‣Der Unternehmer: 1980 erfolgte der Einstieg in den elter-
lichen Betrieb, diesen hat Herk 1988 übernommen. ‣‣Der Politiker: Von 1995 bis 2007 war Herk Gemeinderat der Stadt Knittelfeld, ebenso lang ist er für den Wirtschaftsbund tätig. Seit 2006 ist er Landesgruppenobmann-Stv. ‣‣Der Interessensvertreter: Seit 1991 ist Herk in der WK aktiv, darunter als Obmann der Regionalstelle Murtal, (Bundes-) Spartenobmann Gewerbe und Handwerk und seit 2011 als Präsident der WK Steiermark.
Sie sind seit nunmehr einem Jahr Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark. Wie fällt Ihr Resümee aus? Herk: Für mich persönlich war es eine Lebensumstellung. Ich bin leidenschaftlicher Unternehmer und mit ganzem Herzen Arbeitgebervertreter – das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht immer einfach, macht mir aber große Freude. Für die Wirtschaftskammer war es ein Jahr der Veränderungen. Schließlich bin nicht nur ich, sondern auch Jürgen Roth neu an der Führungsspitze. Damit ist ins Haus Wirtschaftskammer
eine neue Kultur eingezogen. Ich stehe für noch mehr Service, schnellere Entscheidungen und eine echte Reformpolitik statt Kosmetik. Das braucht Zeit, aber wir haben tolle Mitarbeiter und es ziehen alle an einem Strang. Die derzeitige Wirtschaftslage, oder sagen wir besser politische Lage, ist ja leider alles andere als rosig. Was tun Sie als Interessensvertreter? Herk: Wir haben ein Strukturproblem. Die Politik hat jahrzehntelang mehr ausgegeben als eingenommen. Würde man den Landes- und den Bundeshaushalt rein nach unternehmerischen Kriterien beurteilen, wir wären insolvent – so ehrlich muss man sein. Umso mehr schmerzt es, dass das nun vorgelegte Sparpaket kein Reform-, sondern ein Sanierungspaket ist. Wir müssen uns endlich Gedanken darüber machen, wo wir Geld einsparen können. Und da reicht kein Kürzen, es müssen
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„Im Energiebereich ist es gelungen, mit der nachhaltigen Senkung der Stromnetztarife eine langjährige Forderung umzusetzen.“
„Neben attraktiven Standorten ist auch die Anbindung an ein gut funktionierendes Breitbandnetz für die heimischen Betriebe unumgänglich.“
WK-Vizepräsident Jürgen Roth
WK-Vizepräsident Benedikt Bittmann
In Kürze
2011: Schwache Entwicklung
Seit exakt einem Jahr ist Josef Herk Präsident der Wirtschaftskammer Steiermark. Auf wko.tv (QRCode oben) gibt’s das Video zum Interview.
für „echte“ Reformen auch Leistungen gestrichen werden. Nur so bekommen wir den dringend benötigten budgetären Spielraum für Infrastrukturmaßnahmen und Bildung zurück. Denn wir haben keine Rohstoffe, wir haben nur unser steirisches Hirnschmalz, um unseren Standort gegen die weltweite Konkurrenz zukunftsfit zu machen. Wo könnte Ihrer Meinung nach gespart werden? Herk: Ganz sicher im Gesundheitswesen. Wenn ein Risikopatient fahrlässig entgegen allen ärztlichen Anweisungen weiterhin raucht oder trinkt, dann hört sich die Solidarität irgendwann einmal auf. Außerdem braucht es eine neue Kostenwahrheit. Solange die Arbeitgeber die Gratiskreditkarte namens E-Card finanzieren, sind Leistungen für die Arbeitnehmer scheinbar nichts wert. Hier sollte man zumindest über Selbstbehalte nachdenken, wollen wir unser Gesundheitssystem, das zu den
besten weltweit zählt, langfristig aufrecht erhalten. Der Entzug des Triple-A hat in den vergangenen Wochen für großes Aufsehen gesorgt. Drohen daraus auch Konsequenzen für die steirischen Klein- und Mittelbetriebe? Herk: Wir haben ein Zeugnis für die jahrzehntelange Schuldenpolitik bekommen. Reformen waren bisher gleichbedeutend mit mehr Geld für Familien und den Sozialapparat. Reformen heute heißt Sparen quer über alle Ressorts, Deregulierung, Abbau von Verwaltung, Pensionsaltererhöhung und eine Bildungsreform, die diesen Namen verdient. Für die KMU werden wir jetzt alles daran setzen, dass es zu keiner Kreditklemme kommt. Und das müssen wir auf europäischer Ebene tun, denn die wahren Entscheidungen werden in Brüssel getroffen. Darum sollten wir auch nur mehr die besten Köpfe ins Europaparlament entsenden.
Abgesehen von der Schulden- und der Finanzproblematik stehen wir auch vor einem großen demografischen Problem. Wie wollen Sie dieses angehen? Herk: Diese Lücke zu schließen wird ohne Zweifel eine der schwierigsten Aufgaben. Grundvoraussetzung dafür ist die Qualifizierung unserer Jugend. Es muss uns gelingen, die Zahl der Schulabbrecher zu reduzieren, Migranten besser zu integrieren sowie die Aus- und Weiterbildung zu verstärken. Außerdem müssen wir die Frühpensionierungen eindämmen und älteren Arbeitnehmern bessere Perspektiven geben. ■
Das Interview im Internet:
wko.tv
Laut aktueller WIFO-Schnellschätzung zur Wirtschaftsentwicklung im IV. Quartal 2011 verringerte sich die gesamtwirtschaftliche Produktion real um 0,1 Prozent. Für das gesamte Vorjahr ergibt sich nach vorläufiger Rechnung ein realer Anstieg des BIP um 3,1 Prozent.
Siemens: Lieferung nach Russland In den nächsten Wochen schickt Siemens den ersten Regionalzug vom Typ Desiro auf die Reise nach Russland. Insgesamt wurden von den Russischen Eisenbahnen 54 Züge für die Olympischen Spiele 2014 bestellt. Sämtliche Fahrwerke wurden in Graz entwickelt und gefertigt.
Schneller Zug in Sotchi
Job und Familie: Fest für Gewinner Die Sieger stehen fest. Über 50 Betriebe haben beim Wettbewerb „Frauen- und familienfreundlichste Betriebe der Steiermark“ eingereicht. Am 28. Februar werden die Gewinner in fünf Kategorien vor den Vorhang gebeten – im Rahmen der Siegerehrung in der Aula der FH Campus 02. Anmeldung bis 22. Februar per E-Mail office@tatenstatt-worte.at.
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Immobilienpreise im Wer glaubt, mit Häusern und Grundstücken ließe sich so einfach eine goldene Nase verdienen, der irrt. Wir verraten, was Sie beim Kauf alles beachten müssen. Von Mario Lugger mario.lugger@wkstmk.at
Gefällt mir! Der neue Facebook-Au ritt der gewerblichen Dienstleister hat viel zu bieten. Viele Firmen haben die enormen Vorteile von Facebook als kostenloses und wertvolles Werbemittel erkannt. Facebook stellt zur Zeit das wichtigste soziale Netzwerk überhaupt dar. Es ist daher für jede Firma und jede noch so kleine Organisation von Bedeutung, bei Facebook aktiv zu sein. Es bietet die Gelegenheit, neue Nutzer zu gewinnen, auf sich aufmerksam zu machen und sich zu vernetzen. Wer Informationen rund um die Fachgruppe der gewerblichen Dienstleister, um Ausbildung und Beratung sucht, wird auf unserem Facebook-Profil fündig. Dort werden ständig aktuelle Neuigkeiten und geplante Veranstaltungen erscheinen. Gleichzeitig gewährt die Fachgruppe mit Fotos und Videos einen Blick hinter die Kulissen.
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Andreas Herz, Fachgruppenobmann: „Wir sind überzeugt, dass die neue Präsenz bei den Facebook-Nutzern sehr gut ankommen wird und sind zuversichtlich, dass wir in Zukun viele neue Fans dazugewinnen werden.“ Besuchen Sie unsere FacebookSeite unter „www.facebook.com/ gewerbliche.Dienstleister“ und werden Sie ein Teil davon!
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Bezirk Bruck/Mur Deutschlandsberg Fürstenfeld Feldbach Graz (Stadt) Graz-Umgebung Hartberg Judenburg Knittelfeld Leibnitz Leoben Liezen Mürzzuschlag Murau Radkersburg Voitsberg Weiz
Baugrundstücke für freistehende Einfamilienhäuser (600–800 m2) normale Wohnlage €/m2 PS 2006 PS 2010 PS 2011 +/– % im Vorjahr 45,0 50,0 48,3 –3,4 27,5 29,5 29,0 –1,7 16,8 18,5 18,8 1,6 17,0 22,0 22,5 2,3 103,0 134,7 141,3 4,9 54,0 50,9 47,6 –6,5 21,0 20,0 19,0 –5,0 32,0 34,3 35,0 2,0 36,8 37,8 35,0 –7,4 25,3 32,3 30,0 –7,1 10,5 46,0 45,9 –0,2 42,6 47,9 48,0 0,2 32,3 29,4 27,0 –8,2 28,3 25,0 26,7 6,8 18,0 16,4 17,1 4,3 37,0 29,5 30,7 4,1 28,0 29,0 26,4 –9,0
PS 2006 1.300,0 860,0 882,9 – 1.350,0 978,8 856,0 830,0 851,0 775,0 1.100,0 1089,0 – 858,5 – 850,0 1.093,3
Interview mit Gerald Gollenz
Plus bei Anlegerwohnungen Welche Objekte/Lagen sind derzeit besonders gefragt? Gollenz: Aufgrund der Finanzkrise ist die derzeitige Nachfrage nach Anlegerwohnungen sehr gut, diese sollten etwa 50 m² groß sein. Aber auch die Nachfrage nach dem Eigenheim hat in den letzten Jahren zugenommen, diese gehen von 80m² bis 130m² und mehr. Der aktuelle ImmobilienPreisspiegel weist bei Abwanderungsgebieten wie Murau bei Baugrundstücken eine Preissteigerung von 6,8
Prozent aus. Wie erklären Sie diese und ähnliche, gegen die demographische Entwicklung gerichtete Trends? Gollenz: Speziell Regionen wie Murau haben auch für Feriendomizile einen gewissen Reiz, das zeigt sich natürlich dann auch im Preis. Grundsätzlich sind die Preise für Grundstücke für meine Begriffe derzeit zu hoch, da die Eigentümer jetzt die Chance sehen, gut zu verdienen. Ich hoffe, dass sich das auch wieder normalisiert, denn dadurch werden auch die Wohnungen natürlich teurer.
Foto: Fischer
Mag. Manuel Höfferer Fachgruppengeschä sführer
Noch hat Väterchen Frost das Steirerland fest in seiner eisigen Hand. Doch der Frühling steht schon vor der Tür – und damit auch der Beginn der Hausbausaison. Für die „Steirische Wirt-
schaft“ Grund genug, dem weißgrünen Immobilienmarkt eine mehrteilige Serie zu widmen. Den Auftakt macht diese Woche die Preisentwicklung bei Baugrundstücken, Einfamiliendomizilen und Reihenhäusern. Der aktuelle Preisspiegel des Fachverbands der Immobilien-
und Vermögenstreuhänder weist hier nämlich regional höchst unterschiedliche Entwicklungen aus (siehe Tabelle unten). Große Wertsteigerungen gibt es demnach vor allem in Graz und Umgebung. Hier sind die Preise im Vorjahr in guten Wohnlagen um 7,3 Prozent beziehungsweise um 7,6 Prozent gestiegen. Doch wer glaubt, man verdiene mit Baugrundstücken automatisch eine goldene Nase, der irrt: Normale Wohnlagen im Speckgürtel der Murmetropole
Worauf sollte man als Investor bei Anlegerwohnungen achten? Gollenz: Natürlich neben einer perfekten Ausstattung auf die Vermietbarkeit, eine gute Infrastruktur in der unmittelbaren Nähe, eine optimale Raumaufteilung mit z. B. zwei getrennten Zimmern für die Vermietung an Studenten und leistbare Betriebskosten.
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Regionen-Ranking
Reihenhäuser Mittlerer Wohnwert €/m2 PS 2010 PS 2011 1.083,3 1.050,0 987,5 988,0 950,0 960,0 1.152,9 1.142,1 1.400,00 1.400,00 1.013,5 1.028,3 870,0 815,0 800,0 788,3 825,0 783,3 810,0 836,9 1.183,3 1.215,2 959,2 992,7 1.048,1 995,0 766,7 716,7 – – 861,7 925,0 1.265,7 1.150,0
Gleiches gilt für Reihenhäuser. Ihr Durchschnittswert im Raum Weiz ist innerhalb nur eines Jahres (mittlerer Wohnwert) um 9,1 Prozent gesunken. Top entwickelt dagegen haben sich Immobilien in Voitsberg (+ 7,3 Prozent) und Liezen (+ 3,5 Prozent). Wie’s weitergeht? Das haben wir den Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder, Gerald Gollenz, gefragt (siehe auch Interview unten links): „Wie sich die nächsten
+/– % im Vorjahr –3,1 0,1 1,1 –0,9 0,0 1,5 –6,3 –1,5 –5,1 3,3 2,7 3,5 –5,1 –6,5 – 7,3 –9,1
PS 2006 850,0 978,0 871,3 920,0 1.181,3 1.143,4 750,0 943,3 1.092,8 950,0 1.280,0 972,5 883,5 785,0 966,0 1.020,0 1.208,2
Jahre entwickeln, ist derzeit auf Grund der wirtschaftlichen Lage schwer abzuschätzen. Natürlich ist Graz das Zentrum des steirischen Immobilienmarktes, aber auch Regionen wie die Südsteiermark oder Schladming sind interessante Märkte, die noch immer einen Spielraum nach oben zulassen“, so Gollenz. Apropos Zulassung: Kunden sind gut beraten, ihren Makler des Vertrauens nach der neuen Immocard zu fragen (Info unten). ■
Einfamilienhäuser Mittlerer Wohnwert €/m2 PS 2010 PS 2011 805,0 825,0 1.055,5 1.056,0 1.000,0 1.050,0 1.010,0 1.013,4 1.485,6 1.920,0 1.182,5 1.161,0 740,0 755,0 840,0 800,0 860,0 835,0 1.043,3 1.092,1 1.066,7 1.077,7 988,0 1.007,9 868,7 860,0 710,0 683,3 1.048,3 1.044,7 945,5 988,0 1.280,0 1.187,5
Seit April 2011 ist die Immobiliencard auf dem Markt. Damit hat Österreich als erster EU-Staat einen Berufsausweis für Immo blilientreuhänder umgesetzt. Die Karte ist eine Art „Führerschein“, der über die Qualifikation des Inhabers Auskunft gibt. Damit haben nicht nur Immobilientreuhänder einen Ausweis in der Hand,
der ihnen gewerberechtliche Befugnis und fachliche Kompetenz bescheinigt, auch der Kunde weiß damit sofort, dass er in den besten Händen ist. Beantragt werden kann die Karte von Unternehmen, die über eine aktive Gewerbeberechtigung als Immobilientreuhänder Bauträger und/oder Immobilienverwalter verfügen. Die Gültigkeit des Berufsausweises ist auf zwei Jahre begrenzt und kann nur unter Nachweis der entsprechenden Qualifikation verlängert werden.
news
Facebook wer braucht das schon?
„Facebook ist nur etwas für die junge Spaß-Generation, die nichts als belanglosen Smalltalk von sich gibt – außerdem werden sich soziale Netze sowieso nicht durchsetzten.“ Diese oder ähnliche Aussagen höre ich oft und sie erinnern mich an einen anderen Sager: „Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erschei-
+/– % im Vorjahr 2,5 0,5 0,3 5,6 –1,8 2,0 –4,8 –2,9 4,7 1,0 2,0 –1,0 –3,8 –0,3 4,5 –7,2
Mit der Karte auf der sicheren Seite Die Immobiliencard garantiert nicht nur höchste Qualität, sie schützt Kunden auch vor schwarzen Schafen.
ubit
Auf www.immobiliencard.at können auch Kunden nach einem passenden Immobilientreuhänder suchen. Alle weiteren Informationen zur Karte sowie den Immobilientreuhändern: www.immo707.at ■
Mag. Gerald Berger Geschäftsführer Conversory OG www.conversory.at „Facebook & Co. bieten Unternehmen vielfältige Möglichkeiten.“
nung“, meinte Kaiser Wilhelm II vor rund 100 Jahren. Na, die Parallelen erkannt? Heute sind bereits mehr als 2,5 Mio. Österreicher auf Facebook und der Anteil der über 25 jährigen liegt bei knapp 50 Prozent – Tendenz steigend. Dies zeigt welchen Stellenwert soziale Netze in unserem täglichen Leben schon jetzt einnehmen. Es zeigt aber auch welche Chancen sich dadurch für Unternehmen ergeben. Mit klugen Strategien und spannenden Kampagnen können sich Firmen eine treue Community mit hohem Identifikationsgrad sichern. Wenn Sie mich fragen: Ein erstrebenswertes Ziel! www.ubit-stmk.at
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haben im letzten Jahr 6,5 Prozent ihres Werts eingebüßt. Ebenfalls ein zum Teil großes Minus verzeichnen die Bezirke Knittelfeld, Leibnitz, Mürzzuschlag, Weiz und Hartberg. Ein ähnliches Bild spiegelt auch der Markt für Einfamilienhäuser wider. Überraschender Sieger hier ist der Bezirk Fürstenfeld mit einem Preiszuwachs von fünf Prozent. Am anderen Ende der Tabelle befindet sich Weiz mit einem Rückgang von 7,2 Prozent.
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Nr. 6 · 17. Februar 2012
10 · Steiermark · Steirische Wirtschaft In Kürze
Sprechtag: Baltikum und Zentraleuropa
Baurestmassen als
Der AWO-Sprechtag mit Wirtschaftsdelegierten (Ungarn, Tschechische Republik, Slowakei, Slowenien und Lettland) findet am 28. Februar ab 9 Uhr in der WK Steiermark statt. Infos und Anmeldung unter: www.ic-steiermark.eu.
In Zukunft gilt es, Baurestmassen verstärkt zu trennen und wieder dem Rohstoffkreislauf zuzuführen.
Neuer Boss für Grazer Fußballclub Mit dem 31-jährigen Grazer Betriebswirt Christopher Houben steht der erste von zwei neuen Geschäftführern für den Grazer Traditionsklub Sturm fest. Die Entscheidung, wer den weiteren Platz besetzt, soll im März fallen.
Weltbank-Chef Robert Zoellik wird mit Ende Juni seine fünfjährige Amtszeit beenden. Der Amerikaner führte die Weltbank ab 2007. Über mögliche Nachfolgekandidaten wie US-Außenministerin Hillary Clinton oder den ehemaligen US-Regierungsberater Larry Summers wird bereits gemunkelt.
China greift nach Waren aus der EU China macht den USA als wichtigster EU-Handelspartner Konkurrenz. Täglich werden zwischen der EU und dem Reich der Mitte Waren im Wert von über einer Milliarde Euro gehandelt.
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„Freie Stelle“ in der Weltbank
961.400 Tonnen Baurestmassen müssen in der Steiermark pro Jahr ordnungsgemäß entsorgt werden.
‣‣Etwa 28 Millionen Tonnen Bau-
restmassen und Bodenaushub fallen jährlich in ganz Österreich an. Das sind 52 Prozent des Gesamtabfallaufkommens von 54 Millionen Tonnen pro Jahr. Sechs Millionen Tonnen sind mineralische Baurestmassen und Baustellenabfälle.
‣‣Der
Landes-Abfallwirtschaftsplan 2010 beziffert das Abfallaufkommen in der Steiermark im Bereich der Baurestmassen mit etwa 961.400 Tonnen. Der Löwenanteil besteht aus mineralischem Bauschutt, Betonabbruch und Straßenaufbruch (siehe Grafik rechts oben). ‣‣Die jährlich anfallende Menge an Aushubmaterialien wird für die Steiermark auf vier bis sechs Millionen Tonnen geschätzt. Nicht erfasst wird jenes Material, das gleich vor Ort
wieder zur Geländeauffüllung verwendet wird. ‣‣Der Anteil jener Abfälle aus dem Bauwesen, die über die kommunale Sammelschiene erfasst werden, ist gering. 2008 waren es etwa 30.000 Tonnen, die vor allem aus dem privaten Heimwerkerbereich stammten. ‣‣In der Steiermark gibt es 34 Bodenaushub- und 17 Baurestmassendeponien. Für das Ablagern in einer Deponie muss eine Gebühr gemäß Altlastensanierungsgesetz entrichtet werden. ■
Der steirische Baurestmassenleitfaden
Veranstaltung
Waren aus der EU sind in der ganzen Welt begehrt.
Über den richtigen Umgang mit Baurestmassen: Was Bauherren, Behörden, Planer, Bau- und Abbruchunternehmen, Recycler und Deponiebetreiber wissen sollten. 29. Februar, 9 bis 13 Uhr, im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark in Graz. Anmeldung bis 20. Februar unter www. stmk.bau.or.at. Die Teilnahme ist kostenlos.
Online-Leitfaden
Am 29. Februar ab 12 Uhr ist der neue Online-Leitfaden unter www.baurestmassen. steiermark at zugänglich. Er dient Bauherren, Planern, Behörden, Bau- und Abbruchunternehmen und Deponiebetreibern als Wegweiser durch komplexe Verordnungen und Gesetze. Ein Jahr lang haben Experten aus diesen Bereichen daran gearbeitet.
Dieser QRCode führt Sie zum OnlineLeitfaden.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Steiermark · 11
Rohstoff für Neubauten Schon bei der Gebäudeplanung gilt es, sich Gedanken über die künftige Verwertung der eingesetzten Materialien zu machen. Von Petra Mravlak petra.mravlak@wkstmk.at Baurestmassen bestehen oft aus Stoffen, deren Wiederaufnahme in den Rohstoffkreislauf immer mehr an Bedeutung gewinnt – nicht zuletzt durch eine EURichtlinie, die vorsieht, dass bis zum Jahr 2020 mindestens 70 Prozent aller anfallenden Stoffe wiederverwertet werden. Aktuell liegt die Recyclingquote zwischen 30 und 40 Prozent. Bei Asphalt und Beton beträgt sie bereits fast 100 Prozent. Auch Ziegelsand kann als Füllmaterial wieder zum Einsatz kommen.
„Allerdings gibt es in vielen Bereichen noch ein Imageproblem, in Ausschreibungen wird häufig neues Material verlangt“, weiß Bauunternehmer Hans Hierzer. Ob Ziegel, Holz, Beton oder Eternit – Baurestmassen müssen ordnungsgemäß entsorgt werden, sonst drohen saftige Strafzahlungen. „Lag die Verantwortung früher vor allem beim Deponiebetreiber, ist sie in den letzten Jahren zunehmend auch auf den Bauherren übergegangen“, beschreiben Hierzer und der Deponiebetreiber Herwig Glössl die Entwicklung. Das Thema Entsorgung werde bei Bauverhandlungen oft nur am Rande behandelt, und vermeintlich kostengünstige Varianten, etwa durch eine Parkplatzaufschüttung, können Bauherren und Ausführende an den Rand der Illegalität bringen. Von den negativen Auswirkungen
Anfallende Baurestmassen in der Steiermark Menge in Tonnen Baustellenabfälle 158.400
Mineralischer Bauschutt 360.000
Gleisschotter 63.400 Betonabbruch 195.000 Gesamt 961.400
Straßenaufbruch 172.800 Asbestzement 11.800
Quelle: Steiermärkische Landesregierung
auf die Umwelt und dadurch ausgelösten Verwaltungsverfahren abgesehen, können durch den nicht rechtskonformen Einbau von Restmassen auch noch enorme Altlastensanierungsbeiträge anfallen. „Es ist wichtig, sich schon bei der Planung Gedanken
über den Abfall zu machen, der beim Abbruch entsteht“, betont Bau-Innungsmeister Alexander Pongratz. Über den sachgemäßen Umgang mit Baurestmassen informiert nun eine Veranstaltung in der Wirtschaftskammer Steiermark (siehe Kasten unten). ■
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Nr. 6 · 17. Februar 2012
12 · Steirische Wirtschaft
Regionen „Gemeinde-Gspusi“ rund um Leoben Während sich andernorts Gemeinden gegen eine Fusion stemmen, will Leoben mit gutem Beispiel vorangehen und umwirbt die umliegenden Gemeinden.
■ Leoben Es gab schon Unmutsbekundungen zu den Plänen des Landes, da standen diese noch gar nicht fest. In Leoben sieht man das allerdings anders: „Danke, Franz, und danke, Hermann, die Gemeindere-
form ist enorm wichtig für das gesamte Land“, sagt Bürgermeister Matthias Konrad. „Nur dadurch sind die Herausforderungen zu meistern.“ Konkret spricht Konrad damit die demografische Entwicklung an, die manche Landstriche in der Obersteiermark zu entvölkern
droht. „Leoben braucht Zuwanderung – und wer nicht wächst, hat keine Zukunft“, hält Konrad fest. Um dem Wachstum auf die Sprünge zu helfen, hat Konrad die umliegenden Gemeinden ins Auge gefasst – etwa Traboch, St. Peter-Freienstein oder auch Gai. Vor allem Letztere lockt durch (noch) freie Anbauflächen, die die Wirtschaft in Leoben dringend braucht. „Bei uns gibt es zu wenig Bauland, und dementsprechend
ist es verhältnismäßig teuer. Im Umland ist das Land noch billiger.“ Prinzipiell sei man aber allen umliegenden Gemeinden gegenüber aufgeschlossen. Der Vorschlag zur Fusion sei übermittelt worden, jetzt müsse man abwarten, so Konrad. Regionalstellenleiter Alexander Sumnitsch steht der Idee positiv gegenüber – vom dadurch geschaffenen Wirtschaftsraum würden viele Betriebe profitieren. ■
Bürgermeister Konrad könnte sich vorstellen, auch umliegenden Gemeinden wie St. Stefan einen Antrag zu machen.
Smart City: Millionenspritze für Grazer Bahnhofsviertel
Deutschlandsberger Wirtschaft zieht gemeinsam an einem Strang
■ Graz
■ Deutschlandsberg
Bis zu drei Millionen Euro Förderung erhofft sich Stadtbaudirektor Bertram Werle für das „Smart City Project Graz-Mitte“ von dem Klima- und Energiefonds des Bundes. Rund um die Auf diesem Gelände soll die Smart Helmut-List-Halle in der Nähe des City entstehen. Hauptbahnhofs will man damit den Wohnungsbedarf in der Hauptstadt decken. Eine Entscheidung über die Vergabe der Fördermittel soll noch dieses Frühjahr fallen. „Graz benötig eine „smarte“ Stadtentwicklung. Wir sehen das daher sehr positiv“, sagt Regionalstellenleiter Viktor Larissegger. ■
Lange Zeit schon versucht Regionalstellenleiterin Margarete Deix, die Unternehmer der Innenstadt in Deutschlandsberg auf Gemeinsamkeit einzuschwören. „Der Hauptplatz hat ein wunderschönes Ambiente, aber das Zentrum kann nur lebendig bleiben, wenn alle zusammenhelfen“, erklärt sie. Bei der letzten Arbeitskreissitzung hat sich nun ein achtköpfiges Team gefunden, das gemeinsam für ein einheitliches Stadtmarke-
Claudia Brandstätter ting sorgen will. Begleitet werden sie von der Grazer Marktforscherin Claudia Brandstätter. „Für die Oster-Feiertage arbeiten wir an einem harmonischen Auftritt, da wird Deutschlandsberg das erste Mal in neuem Selbstbewusstsein erstrahlen“, erzählt sie. ■
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Regionen · 13
Markttrends der Schoellerbank
Rotes Licht für Ampellösung
Die geplante Installation einer dritten Ampel in Liezen lässt die Wogen hochgehen. Die Wirtschaft hat massive Bedenken.
■ Liezen Die Bundesstraße B 320 ist die Verkehrsader des Ennstals – und seit Jahren ein Streitfall. Nicht selten kommt es zur Staubildung, und zahlreiche Unfälle lassen Tote und Schwerverletzte beklagen. Seit Langem beschäftigen sich Politiker, Bürger und Wirtschafts treibende mit einer Verkehrslö-
sung. Bürgermeister Rudolf Hakel glaubt, diese gefunden zu haben: Auf Höhe des Möbelhauses Kika plant man, eine neue Ampel zu errichten. Dadurch soll der Durchfluss um zehn Prozent erhöht werden. Dagegen läuft die Wirtschaft Sturm: „Moderne und nachhaltige Straßenplanungen versuchen mögliche Staupunkte, die Ampelkreuzungen nun einmal sind, durch kreuzungsfreie Straßenführungen zu beheben. In Liezen versucht man das Gegenteil und erwartet dadurch eine Verbesserung des Verkehrsflusses“, ärgert sich Kammerobmann Franz Perhab. Eine Gesamtlösung
der Verhältnisse würde hingegen eine neue Trassierung südlich von Liezen bieten. „Dabei ist es unerheblich, ob ein derartiger Straßenzug zwei- oder vierstreifig ausgeführt wird. Faktum ist, dass der Bezirk von einer zeitgemäßen Verkehrslösung wirtschaftlich und demografisch abhängig ist.“ Gerade für die Wirtschaft hätte die Ampel-Lösung gravierende Folgen: „Alleine die Installation der Ampel würde den Verkehr gravierend einschränken, und zwar für volle fünf Monate – wie soll das die Wirtschaft aushalten?“, fragt sich Regionalstellenleiter Helmut Blaser. ■
LCS will wachsen Mit 4.630.000 Besuchern pro Jahr ist das Leoben City Shopping bereits jetzt das zweitgrößte Einkaufszentrum in der Steiermark. 79 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete man im letzten Jahr – das macht Lust auf mehr: „Wir planen eine Erweiterung um 3.500 bis 4.000 Quadratmeter, den Ausbau wollen wir 2014 beginnen“, berichtet Inhaber Jean-Erich Treu. Welche Geschäfte dann in das ehemalige Dominikanerkloster direkt am Leobener Hauptplatz einziehen werden, steht noch nicht fest.
Red.: Herr Haidmayer, sollte man jetzt Aktien im Portfolio übergewichten? Heimo H. Haidmayer: Die Liquiditätsschwemme der Zentralbanken dürfte zu einer Asset-Preis-Inflation führen bzw. hat in Teilen schon zu einer derartigen Inflation geführt. Red.: Was ist eine Asset-PreisInflation? Heimo H. Haidmayer: Darunter versteht man stark steigende Preise für Wertpapiere wie z.B. Aktien oder Anleihen. Ausgelöst werden die steigenden Preise durch die Gelddruckmaschinen der Notenbanken. Die Renditen für 2-jährige Staatsanleihen z.B. der USA oder Deutschlands befinden sich z.B. nur noch bei ca. 0,25 %. Der DAX verzeichnet 2012 den besten Start seit knapp 40 Jahren. Red.: Gibt es eine Region, in der die Börsen besonders profitieren? Heimo H. Haidmayer: Asien, ohne Japan, ist ein interessanter Markt. Die Gesamtverschuldung ist im Vergleich zu Japan, Europa oder den USA gering. Der Markt stand 2011 besonders stark unter Druck. Die Wahrscheinlichkeit für einen Turnaround ist relativ hoch. Red.: Ist das Risiko für Aktien derzeit nicht wegen der Schuldenkrise zu hoch? Heimo H. Haidmayer: Dieses Risiko spiegelt sich bereits in einer relativ günstigen Bewertung. Der EuroStoxx50 wird mit einem einstelligen Kurs-Gewinn-Verhältnis gehandelt. Dieser Text stellt keine Empfehlung im Sinne von Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar!
Info: Tel. 0316/82 15 17-0 Schoellerbank Graz Am Eisernen Tor 3 graz@schoellerbank.at www.schoellerbank.at
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Interview mit Heimo H. Haid mayer, Standort leiter der Schoeller bank in Graz.
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14 · Regionen · Steirische Wirtschaft
Behörden legen Zahn zu Von Markus Rodlauer markus.rodlauer@wkstmk.at Ob Bauverfahren oder Anlagengenehmigung, viele Unternehmer klagen über lasche Behörden. Das hat jüngst auch eine Umfrage des Instituts für Wirtschafts- und Standortentwicklung (IWS) ergeben: Demnach haben vier von fünf Wirtschaftstreibenden mit Pro blemen bei Behördenverfahren zu kämpfen (siehe Spalte rechts). Doch die Kritik ist nicht überall gleich berechtigt. Regional gibt es höchst unterschiedliche Werte: Je nach Bezirk schwankt etwa die
Dauer der Betriebsanlagenverfahren zwischen 3,5 und 14 Wochen. „Aus verschiedenen Gründen sind die Auswertungen aber noch nicht ganz scharf, deshalb liegen die Ergebnisse anonymisiert vor“, sagt Jakob Edlinger von der Landesamtsdirektion. „Das Land ist aber bemüht und interessiert daran, die Verfahren in den Bezirksverwaltungsbehörden möglichst effizient und rasch durchzuführen – und das möchten wir auch zeigen.“ Um darauf hinzuwirken, werden entsprechende Controllinginstrumente verwendet. Ihr Ergebnis: 1.001 Betriebsanlagenverfahren wurden im Jahr 2010 von den steirischen Bezirkshauptmannschaften abgewickelt, und nur 167 von ihnen zogen sich über mehr als zwölf Wochen hin. Satte 83,3 Prozent aller Verfahren konnten hin-
gegen schneller abgeschlossen werden, durchschnittlich beträgt ihre Dauer 7,7 Wochen. Ganze neun Bezirkshauptmannschaften liegen sogar unter dem Landesschnitt, lediglich eine weist eine durchschnittliche Verfahrensdauer von über zwölf Wochen auf. Ähnliche Zahlen zeigt die Statistik bezüglich der Wasserrechtsverfahren auf, hier dauerten 79,2 Prozent aller Verfahren kürzer als zwölf Wochen, im Schnitt betrug die Dauer 8,2 Wochen, nur zwei BH brauchten im Schnitt länger als zwölf Wochen. „Diese Transparenz bei den Verfahren ist ein großes Anliegen der Wirtschaft“, sagt Johannes Absenger vom IWS. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Verfahren bei manchen Behörden schneller ablaufen als anderswo – und das ist der erste Schritt, um die Situation zu verbessern.“ ■
Anonymisierte Verfahrensdauer bei Betriebsanlagenverfahren 2010 (Unterlagen vollständig -Erledigung des Verfahrens) 14,0 12 Wochen
Foto: WKO Inhouse/Roman Milert/Getty Images
10,0
9,5
9,5
9,0
8,5
8,5
8,5
8,0
Landesschnitt 7,0
7,0
7,0
7,0
6,5 5,5
5,0
4,3 3,5
Quelle: Land Steiermark
durchschnittliche Dauer in Wochen, anonymisiert nach BH
Zum Thema
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Wartezeiten auf behördliche Entscheidungen stoßen vielen Unternehmern übel auf. Mancherorts geht’s aber auch schneller.
Bürokratie treibt viele Unternehmer zur Verzweiflung.
Und das sagen die Unternehmer Die Dauer der Behördenverfahren ist ein großes Thema für die Wirtschaftstreibenden der Steiermark. Das zeigt eine Umfrage, die das IWS Ende des vergangenen Jahres unter steirischen Unternehmern durchgeführt hat. Ihr Ergebnis: ‣‣80 Prozent gaben an, sie hätten bei den Verfahren Probleme gehabt. ‣‣Vor allem die Landeshauptstadt Graz stellt die Geduld der Wirtschaft gerne auf die Probe: 84 Prozent aller baurechtlichen Verfahren dauern länger als drei Monate, in anderen Bezirken überschreitet nur jedes dritte Verfahren diese Zeitspanne. ‣‣49 Prozent bezeichnen den bürokratischen Aufwand als übertrieben. ‣‣Beinahe zwei Drittel der Befragten fordern „OnlineAkten-Tracking“, wollen also online den Status ihrer Verfahren jederzeit einsehen können. ‣‣Nur zehn Prozent sind mit der persönlichen Kompetenz der Sachbearbeiter zufrieden. „Wir sind natürlich dankbar für die Rückmeldungen der Wirtschaft“, sagt Jakob Edlinger. „Dadurch fällt es einem natürlich leichter, interne Abläufe weiter zu verbessern.“
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
Service Hier treffen sich Übergeber und Übernehmer. Weitere Angebote finden Sie im Internet unter www.nachfolgeboerse.at. ‣‣Suche Handelsbetrieb (Innendesign, Floristik) oder Gärtnerei in Graz zur Übernahme. Anfragen 0664/64 65 084, ID: 9855 ‣‣Trafik in Graz, Graz-Umgebung zur Übernahme gesucht. Anfragen 0664/150 59 66, ID: 9864 ‣‣Installationsbetrieb (GWZ und Lüftungstechnik) in Toplage im Bezirk Hartberg sucht Nachfolger. Betriebsgröße: 680 m², 400 m² Lager mit großem Vorplatz, 110 m² Ausstellungsraum, Büros und Nebenräume. Grundstücksfläche: 1.900 m². 140 m² im Obergeschoß auch als Wohnung nutzbar. Auch für andere Branchen geeignet. Anfragen 0316/601-1101 oder 0316/601-765 bzw. followme@wkstmk.at, ID: 30717 ‣‣Dorfwirtshaus Neu renoviertes Gasthaus in St. Katharein ab sofort ablösefrei zu verpachten! Wohnmöglichkeit vorhanden! Anfragen unter: 0664/15 22 695, ID: 29322 ‣‣Friseurgeschäft in Graz sucht einen Nachfolger. Zehn Damenplätze, drei Herrenplätze. Erweiterungsmöglichkeiten. Ablöse. Anfragen 0316/601-1101 oder 0316/601-765 bzw. followme@wkstmk.at, ID: 31745 ‣‣Gastronomiebetrieb. Trio sucht gut eingeführten Gas tronomiebetrieb (Disco/ Club) in zentraler Grazer Lage. Betriebsgröße: 200 bis 300 m². Anfragen 0316/601-1101 oder 0316/601-765 bzw. followme@wkstmk.at, ID 9812.
Wann verjähren alte Urlaubsansprüche von Dienstnehmern? Ihre kompetente Hotline für alle Unternehmensfragen: 0316/601-601
Der Krise die Stirn bieten Agieren statt reagieren. Wenn in Unternehmen die Alarmglocken schrillen, dann ist es meist zu spät für einen Kurswechsel. Das rasante Tempo auf den Märkten lässt Unternehmer kaum noch Atmen holen. Die Konsequenz? Überlastete Firmenchefs verlieren ihre Kunden aus den Augen und schlittern in eine Strategiekrise, in deren Sog es zur Ertragskrise und schlussendlich zur Liquiditätskrise mit den bekannten Folgen kommt. Michael Weiss von der „Focus Prinzip KG“ in Tobelbad kennt viele der Signale, die Unternehmer wirtschaftlich aus der Bahn werfen: „Wenn zum Beispiel nur noch über den Preis verkauft werden kann, dann ist das bereits ein untrügliches Zeichen dafür, dass Kunden den Wert des Unternehmens verkennen.“ Allerhöchste
Zeit für einen wirtschaftlichen Kurswechsel, der aber, so Weiss, alleine kaum noch zu schaffen ist. Die Wirtschaftskammer bittet Unternehmer, die das Gefühl haben, von der Spur abzukommen, zur kostenlosen „Röntgendiagnose“. Allen Betrieben steht ein Selbstcheck „online“ offen. Katrin Kuss vom WK-Wirtschaftsservice: „Interessierte müssen sich – ganz anonym – 30 Minuten Zeit nehmen und Fragen beantworten. Die Erstdiagnose erfolgt via Mail und zeigt
Schwächen auf, ohne in die Tiefe zu gehen.“ Um aufgrund eines detaillierten Auswertungsberichtes wirtschaftlichen Problemen nachhaltig zu Leibe rücken zu können, müssen sich Betroffene registrieren lassen. Kuss: „Sie bekommen einen Gutschein und die Einladung zu einem Strategiesprechtag, um wirtschaftlich wieder auf die Spur zu kommen“ Die Initiative der Wirtschaftskammer soll Unternehmen vor wirtschaftlichem Schaden bewahren. ■
Kostenlose Unternehmensanalyse
‣‣Kostenlose Potenzialanalyse:
Wie fit ist das Unternehmen für den Marsch in die Zukunft? 30 Minuten Zeit investieren für einen profunden Quick-Check des gesamten Unternehmens. Analyse: http://wko.at/stmk/us → Wirtschaftsservice.
‣‣Drei-Stufen-Beratungskonzept:
Unternehmenspotenzialanalyse, detaillierter Auswertungsbericht und Gutschein, persönliche Beratung/Strategiesprechtag ‣‣Infos: Tel. 0316/601-765, E-Mail wirtschaftsservice@wkstmk.at.
Foto: Bilderbox
Nachfolgebörse
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Der unternehmerische Selbstcheck im Netz zeigt an, ob und wann die Alarmglocken bereits schrillen.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
16 · Service · Steirische Wirtschaft
Rat & Tat: Praxistipps für Unternehmen Wichtige Termine zur Steuererklärung Wann und wie sind Steuererklärungen an das Finanzamt abzugeben bzw. welche Konsequenzen drohen bei Nichteinhaltung der Termine? Dazu Petra Kühberger: Eine Einkommensteuererklärung ist immer dann abzugeben, wenn der Steuerpflichtige vom Finanzamt dazu aufgefordert wird. Erfolgt keine Aufforderung, kommt es darauf an, ob der Unternehmer auch lohnsteuerpflichtige Einkünfte (aus einem Dienstverhältnis) hat oder nicht. Erzielt der Unternehmer neben lohnsteuerpflichtigen Einkünften auch andere Einkünfte (z. B. aus Gewerbebetrieb) von mehr als 730 Euro im Jahr und übersteigt sein gesamtes Einkommen 12.000 Euro per anno, muss eine Einkommensteuererklärung abgegeben werden. Ohne lohnsteuerpflichtige Einkünfte nur dann, wenn das Einkommen mehr als 11.000 Euro/Jahr beträgt.Umsatz- (Ausnahme Kleinunternehmer) und Körperschaftssteuererklärung sind immer abzugeben. Die Jahressteuererklärungen sind bis 30. April des Folgejahres beim Finanzamt einzureichen. Werden sie elektronisch über FinanzOnline eingereicht, dann bis zum 30. Juni des Folgejahres. Verspätungszuschlag: bis zu zehn Prozent des vorgeschriebenen Abgabenbetrages.
Weitere Infos
Petra Kühberger WK-Rechtsservice Tel. 0316/601 DW 601
Teurer Werbespaß Die Tricks sind bekannt, die Trefferquote der unseriösen Anbieter hoch. Unternehmer folgen verstärkt und bereitwillig dubiosen Zahlungsaufforderungen. Bis zu 700 Euro (und mehr) müssen Firmen auf den Tisch blättern, um – so der Titel einer aktuellen Faxaussendung – über wichtige Gesetzesänderungen 2012 informiert zu werden. Dass sie zur (an und für sich) kostenlosen Information acht Ausgaben eines Unternehmer-Fernseminars im Wert von 700 Euro bestellenwird erst dann klar, wenn auch das Kleingedruckte gelesen wird. „Und das tun Unternehmer kaum bzw. gar nicht, weil angesichts riesiger Postberge dazu meist keine Zeit bleibt“, weiß Cornelia
Weitere Infos
Schöllauf vom WK-Rechtsservice. Auch wenn die Aufforderung zur Zahlung bzw. zur Bestellung noch so dramatisch klingt, Schöllauf rät Betroffenen, auch zwischen den Zeilen genau zu lesen. „Bestehen auch nur die geringsten Zweifel, dann kann ein Anruf bei uns sofort Klarheit verschaffen.“ Größte Vorsicht ist angesagt, nicht nur weil es sich um recht hohe Beträge handelt, „sondern weil solche Verträge kaum zu stornieren sind“. Neben der „teuren“ Information über wichtige Gesetzesänderungen, die zur Zeit fast allen Unternehmern ins Haus flattern, werden Firmenchefs auch immer wieder mit nicht minder unseriösen Angeboten für dubiose Werbeeinschaltungen konfrontiert.
Erlagscheinschwindel
Cornelia Schöllauf WK-Rechtsservice Tel. 0316/601 DW 601
Schöllauf kennt den sogenannten „Erlagscheinschwindel“, der ganz klare Regeln hat: „Betrüger gaukeln den Betroffenen vor, es handle sich um Pflichtinserate, die auch bereitwillig geschaltet und
entsprechend teuer (bis zu 800 Euro im Jahr) bezahlt werden.“ Schöllauf weist darauf hin, dass die Inserate nicht einmal das Papier wert sind, auf dem sie gedruckt werden. Auch beim Erlagscheinschwindel ist es überaus schwierig, aus den unterschriebenen Verträgen auszusteigen, von einer erfolgreichen Rückforderung bezahlter Beträge kann meist überhaupt keine Rede sein, „weil die Firmen häufig irgendwo im Ausland angesiedelt sind“.
Was tun? Zusammenfassend rät die Rechtsexpertin, nichts zu unterschreiben oder zu bezahlen, was nicht eindeutig zugeordnet werden kann. „Die einzigen verpflichtenden Einschaltungen kann das Amtsblatt zur Wiener Zeitung für eine Eintragung ins Firmenbuch vorschreiben.“ Schöllauf weist im Zusammenhand mit vielen dubiosen Zahlungsaufforderungen darauf hin, alle Dienstnehmer zu informieren, keine Überweisungen zu tätigen, wenn sie nicht zweifelsfrei zuzuordnen sind. Nicht zuletzt ist ein Anruf bei der WK ratsam. „Das spart Zeit und Geld.“ ■
SVA-Sprechtage – Februar 2012 Bezirksstelle
Ort
Bezirksstelle
Ort
Kalsdorf
Gemeindeamt 8.00-11.00
6.
Eisenerz
Gemeindeamt 14.00-15.00
Mürzzuschlag
Bezirksstelle
8.30-13.00
8.
Bad Aussee
Bezirksstelle
8.30-13.00
21.
Mariazell
Bezirksstelle
Hartberg
Bezirksstelle
8.30-12.30
9.
Gröbming
Bezirksstelle
8.30-13.00
22.
8.00-13.00
10.
Liezen
Bezirksstelle
8.30-13.00
23.
Knittelfeld
Bezirksstelle
8.30-12.30
13.
Voitsberg
Bezirksstelle
8.00-13.00
24.
Judenburg
Bezirksstelle
8.30-13.00
14.
Feldbach
Bezirksstelle
8.00-13.00
27.
Neumarkt
Gemeindeamt 14.00-15.00
14.
Leibnitz
Bezirksstelle
8.00-13.00
28.
Murau
Bezirksstelle
8.30-12.30
15.
Fürstenfeld
Bezirksstelle
8.30-12.30 1., 29.
Deutschlandsberg Bezirksstelle
8.00-12.30
16.
Bruck/Mur
Bezirksstelle
8.00-13.00
2.
Bad Radkersburg Bezirksstelle
9.00-12.00
17.
Weiz
Bezirksstelle
8.00-13.00
3.
Leoben
8.00-13.00
20.
Bezirksstelle
Zeit
Tag
Zeit
Tag –
Im WK-Serviceteam für Sie da: Kerstin Kreiner, Tel. 0316/601 DW 601
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Service · 17
Zusage auf Wiedereinstellung
Foto: Fotolia
Ist die Faxbestellung unterschrieben abgeschickt, beginnt sich das (teure) Kostenka russell zu drehen. Bitte das Kleingedruckte lesen!
Kurz notiert
Flächenwidmungsplan
Auflage des Änderungsentwurfs Nach erfolgter Einleitung der Revision und Ausarbeitung eines Änderungsentwurfes liegt dieser innerhalb der angegebenen Kundmachungsfrist zur allgemeinen Einsicht auf. Sie haben nun die Möglichkeit, innerhalb dieser Auflagefrist schriftlich begründete Einwendungen bei der Gemeinde einzubringen. Tipp: Prüfen Sie auf Heranrücken von Wohnbebauung an Ihr Gewerbegrundstück. Leibnitz: Tillmitsch (5.0) bis 23. 3.
Großes Änderungsverfahren Bei dieser punktuellen Änderung des bestehenden Flächenwidmungsplanes ist zu prüfen, ob Sie von dieser Änderung betroffen sein könnten. Sie haben die Möglichkeit, innerhalb der Auflagefrist begründete Einwendungen bei der Gemeinde einzubringen. Tipp: Achtung, wenn in unmittelbarer Nähe Ihres Betriebes ein bisher als Freiland ausgewiesenes Grundstück in Wohngebiet geändert werden soll (heranrückende Wohnbebauung). Liezen: (4.23, 4.24) bis 9. 3.; Bad Mitterndorf (4.03) bis 20. 2.
Mürzzuschlag: Stanz im Mürztal (3.06) bis 20. 2. Hartberg: Eichberg (3.04) bis 24. 2. Knittelfeld: Großlobming bis 22. 2.; Spielberg (3.27) bis 24. 2. Feldbach: Paldau (3.24) bis 29. 2.; Edelsbach b. F. (3.12) bis 9. 2. Leoben: Kammern i.L. (4.3) bis 28. 2.; Hafning b. Trofaiach (4.12) bis 13. 2. Radkersburg: Klöch (4.12, 4.13) bis 29. 2.; Graz-Umgebung: Eggersdorf (4.12) bis 29. 2.; Thal (4.02) bis 6. 3.; Feldkirchen bei Graz (3.28) bis 26. 2. Weiz: (4.12, 4.17) bis 29. 2.; St. Margarethen a. d. Raab (5.05) bis 22. 2.
Immer wieder stellen Unternehmer die Frage, ob sie als Arbeitgeber an eine Wiedereinstellungszusage gebunden sind. Dazu Birgit Grabenhofer: Antwort: Ja. Erteilt der Arbeitgeber bei Ende des Dienstverhältnisses eine mündliche bzw. schriftliche Wiedereinstellungszusage zu einem späteren Zeitpunkt bzw. innerhalb einer bestimmten Frist, ist er auch daran gebunden. Wird allerdings keine verbindliche Zusage beabsichtigt, ist von einer Wiedereinstellungszusage grundsätzlich abzuraten, da andernfalls mit Schadenersatzforderungen des Arbeitnehmers zu rechnen ist. Für den Dienstnehmer ist die Wiedereinstellungszusage des Arbeitgebers nicht bindend. Im Gegensatz dazu verpflichtet eine einvernehmliche Wiedereinstellungsvereinbarung beide Parteien zur Fortsetzung des Dienstverhältnisses. Schadenersatzforderungen des Arbeitgebers scheiden aber jedenfalls aus, wenn der Dienstnehmer aufgrund eines neuen Dienstverhältnisses zu einem anderen Arbeitgeber vom Wiedereintritt absieht. Natürlich hat der Dienstnehmer den Arbeitgeber aber in allen Fällen rechtzeitig vor dem Wiederantrittstermin zu verständigen, dass er von diesem Abstand nimmt.
Weitere Infos
Birgit Grabenhofer WK-Rechtsservice Tel. 0316/601 DW 601
Nr. 6 · 17. Februar 2012
18 · Steirische Wirtschaft
Foto: Waldhäusl / Luger Walter
Österreich
Das Konsolidierungspaket der Regierung kommt ohne grobe konjunktur- und standortschädliche Maßnahmen aus.
Leitl: „Nach Kassieren reformieren!“ Mit einer „Politik des raschen Geldes“ will die Regierung bis 2016 rund 26,5 Mrd. Euro lukrieren. Knapp ein Drittel soll aus neuen Steuern fließen. „Die Wirtschaft ist zwar nach wie vor der Meinung, dass Steuerund Abgabenerhöhungen nicht nötig gewesen wären“, so WKÖPräsident Christoph Leitl, „aber wir erkennen an, dass das Budgetsanierungspaket zumindest keine groben konjunktur- und standortschädlichen Maßnahmen beinhaltet.“ Auch wenn die Wirtschaft ihren schmerzhaften Anteil bei den Einsparungen, bei diversen Steuerund Abgabenerhöhungen leisten müsse. „Aber im Vergleich zur politischen Debatte der vergangenen Wochen hat sich offenbar die Vernunft gegen die Neidwelle durchgesetzt“, verweist Leitl darauf, dass allein die Einführung einer Erbschafts-, Schenkungsund Vermögenssteuer die Betriebe deutlich über einer halben Milliarde Euro gekostet hätte (siehe Artikel rechts). Bei einem
Gesamtvolumen von fast 27 Mrd. Euro beträgt die Last für die Betriebe rund eine Mrd. Euro – und damit weniger als die Einsparungen im öffentlichen Dienst oder bei den Pensionen.
Hier wird eingespart 70 Prozent des Konsolidierungspaketes entfallen auf Sparmaßnahmen. Der größte Brocken ist mit 7,3 Mrd. Euro bei den Pensionen vorgesehen. Die strukturell wichtigste Maßnahme ist dabei die Umstellung auf das Pensionskonto. Sie kommt (statt mit jahrzehntelanger Parallelrechnung) schon 2014. Vorgezogen wird die Beitragsanhebung für die Selbständigen auf nunmehr 18,5 Prozent. Arbeitgeber müssen künftig bei Kündigung eines Dienstnehmers eine Gebühr von jeweils 110 Euro ans AMS zahlen. Zudem wird die Befreiung für über 58-jährige Dienstnehmer für die Arbeitslosenversicherung abgeschafft. Zusätzlich werden die Dienstgeber-Beiträge für Nachtschwerarbeit angehoben. Zu einer Anhebung des Frauenpensionsalters und einer Abschaf-
fung der Hacklerregelung kommt es jedoch nicht. Ausgabenseitig wäre im Bereich der Pensionen aus Sicht der Wirtschaft noch viel Spielraum. Auch bei Förderungen ändert sich einiges: Um MehrfachFörderungen zu vermeiden, soll es klarere Zuständigkeiten geben und die Aktivitäten von Bund, Ländern und Gemeinden ab 2015 sollten besser koordiniert werden.
Hier wird besteuert Rund 30 Prozent sollen durch steuerliche Maßnahmen lukriert werden: Größter Brocken ist eine Vermögenszuwachssteuer auf Immobilien (ausgenommen Hauptwohnsitze). Aus diesem Posten rechnet die Regierung mit 2,05 Mrd. Euro bis 2016. Ebenfalls geplant sind eine Finanztransaktionssteuer und ein Steuerabkommen mit der Schweiz. ‣‣Gruppenbesteuerung: Bei der Verlustabschreibung bei Gruppenmitgliedern (von Konzernen mit im Ausland befindlichen Betriebsstätten) kommt es zu Beschränkungen. Der ausländische Verlust darf künftig maximal in Höhe des im
Ausland ermittelten Verlustes abgezogen werden. ‣‣Vorsteuer: Bei ausgegliederten Bauvorhaben ist künftig kein Vorsteuerabzug mehr möglich. Unternehmer, die Gebäude nach zehn Jahren privat verwenden, müssen zudem in Zukunft einen Teil der erhaltenen Vorsteuern zurückzahlen. ‣‣Solidarabgabe: Spitzenverdiener zahlen von 2013 bis 2016 einen befristeten Solidarzuschlag zur Einkommensteuer (Arbeitnehmer ab 186.000 Euro Jahresbrutto). Auch Unternehmer sind betroffen: Für Gewinne bis 175.000 Euro bleibt ein Freibetrag von 13 Prozent. Für Gewinne zwischen 175.000 und 350.000 Euro im Jahr sinkt der Betrag auf sieben Prozent. Für Gewinne zwischen 350.000 und 580.000 Euro/Jahr wird auf 4,5 Prozent reduziert, ab 580.000 Euro gibt es keinen Gewinnfreibetrag mehr. Details zu den neuen Steuerregelungen werden erst nach der Gesetzesbegutachtung zu bewerten sein. Die staatliche Prämie für Bausparverträge und Zukunftsvorsorge wird gekürzt. ■
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Österreich · 19
Harte Verhandlungen
26,5
Rund 26,5 Milliarden Euro will die österreichische Bundesregierung mit dem nun vorgelegten Konsolidierungspaket bis zum Jahr 2016 aufbringen.
Kommentar
Anschläge auf Betriebe abgewehrt, Reformen gefragt Nach dem Trommelfeuer der letzten Monate in Richtung höhere Steuern und Abgaben und Schröpfung der Leistungsträger ist das jetzt erzielte Ergebnis ein Sieg der Vernunft. Die nunmehr geplanten Belastungen sind zwar schmerzhaft, insgesamt aber nicht konjunktur- und standortschädlich. Die Regierung ist damit ihrer Verantwortung für das Land nachgekommen. Viele geplante Anschläge von AK und ÖGB konnten abgewehrt werden: eine Anhebung der Körperschaftssteuer, einen Euro Abgabe auf jede Überstunde, die Übernahme von einer Woche Arbeitslosengeld bei jeder Kündigung durch den Arbeitgeber, die Einführung von Erbschafts-, Schenkungs- und Vermögenssteuer. Auf der anderen Seite muss die Wirtschaft schmerzhafte Beiträge leisten, etwa die Anhebung des Pensionsversicherungsbeitrages für Selbständige von 17,5 auf 18,5 Prozent.
Jetzt geht es allerdings erst richtig an die Arbeit: Nachhaltige strukturelle Reformen sind einzuleiten und konsequent umzusetzen. Hier wird die Wirtschaft klar aufzeigen, wenn Bremser ihr Spiel treiben. Länder wie Schweden oder die Schweiz zeigen, dass man in zwei Jahren Zukunftstaugliches auf die Beine stellen kann. Und dass es diesen Ländern heute besser geht als Österreich, sollte für uns ein Ansporn sein. Große Effizienzpotenziale bieten Einsparmöglichkeiten ohne großes Getöse. Vereinfachungen, keine Doppelgleisigkeiten, weniger Bürokratie in der öffentlichen Verwaltung, im Gesundheitswesen, im Schulwesen – es gibt viele Ansatzpunkte, die Raum schaffen für sinnvolle Zukunftsinvestitionen.
Diese Angriffe auf die Wirtschaft konnten abgewehrt werden Besonders standortschädliche Steuern, wie die erneute Einführung der reinen Vermögensteuer oder der Erbschafts- und Schenkungssteuer, konnten bei den Verhandlungen zum aktuellen Sparpaket von der Wirtschaft abgewendet werden. Wären diese Steuern nach altem Muster wieder in Kraft getreten, hätte sich dadurch eine zusätzliche Belastung für unsere Betriebe von jährlich mehr als einer halben Milliarde Euro ergeben. Die Vermögenssteuer hatte vor der Abschaffung Anfang der 90er Jahre ein Aufkommen von etwa 600 Mio. Euro. Etwa 80% davon wurden von den Betrieben geleistet – das entspricht rund 480 Mio. Euro. Und auch von der Erb-
schafts- und Schenkungssteuer wurde früher der Löwenanteil aus der betrieblichen Substanz geleis tet. Fix ist: Die Einnahmen aus der Erbschafts- und Schenkungssteuer betrugen 2007 insgesamt 155,2 Mio. Euro.
Keine Sondersteuern Abgewehrt wurden auch weitergreifende Steuerpläne der Arbeiterkammer und des Gewerkschaftsbunds: Sie wollten die Bezahlung der ersten Arbeitslosen-Woche durch das kündigende Unternehmen ebenso wie die Einführung einer Sonderabgabe für Unternehmen in Form eines zusätzlichen Euros pro Überstunde durchsetzen. ■
Schließlich dürfen wir das Wachstum nicht vergessen. Externe Faktoren können wir nicht beeinflussen, wohl aber kann Österreich ein Stück weiter wachsen als andere Länder. Das schafft zusätzliche Jobs im Land und generiert Steuereinnahmen. Die Wirtschaft kann jetzt angesichts der leeren Staatskassen zwar keine großen Konjunkturpakete fordern, aber mit Kreativität kann man viel erreichen. Etwa mit einer Finanzierungsgarantie als Wachstumshilfe für Klein- und Mittelbetriebe. Foto: WKO
Von WKÖ-Präsident Christoph Leitl
Herzlichst, Ihr
Nr. 6 · 17. Februar 2012
20 · Steirische Wirtschaft
International Moskau spitzt auf steirische Schmankerl Der russische Einzelhandelsmarkt ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte. Eine steirische Delegation erkundete Chancen in Moskau. Von Markus Rodlauer markus.rodlauer@wkstmk.at 800 Milliarden Dollar wird der Umsatz der russischen Lebensmittelbranche im laufenden Jahr 2012 ausmachen – von diesem gewaltigen Kuchen wollen auch steirische Betriebe ein Stück abhaben. Aus diesem Grund führte Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann diese Woche eine weiß-grüne Delegation zur „Prodexpo“ nach Moskau. Dabei handelt es sich mit Ausstellern aus 60 Ländern und mehr als 50.000 Besuchern um die größte und bedeutendste Fachmesse für Nahrungsmittel in Russland und für die GUS-Staaten.
„Der russische Lebensmittelmarkt verzeichnete zuletzt Wachstumsraten von 20 Prozent – vor allem qualitativ hochwertige Lebensmittel sind gefragt“, weiß Buchmann. Als Geheimtipp gilt dabei die Strategie, die heimischen Schmankerln wie Backhenderl, Vulcano Schinken oder Kernöl über Hotelbetriebe an den Kunden zu bringen. „Mit dieser Delegationsreise wollen wir vor allem kleinere und mittlere steirische Unternehmen dabei unterstützen, einen Fuß in den stark wachsen-
den russischen Markt zu setzen“, erklärt WK-Präsident Josef Herk, der in Begleitung von Direktor Thomas Spann bei Temperaturen von minus 30 Grad seine erste offizielle präsidiale Auslandsreise antrat. Diese nutzte er auch dazu, Kontakte zu Vertretern der russischen Wirtschaft zu knüpfen, etwa in Person von Leonid V. Govorov, quasi seinem Pendant in Moskau. „Das Arbeitsprogramm der ‚Moskauer Wirtschaftskammer‘ ähnelt sehr stark dem unseren, und sie zeigten sich sehr interessiert an unserem Modell der dualen Ausbildung“, berichtet ICSAufsichtsratsvorsitzender Jürgen Roth. Auf seine Einladung hin stieß auch der Exil-Österreicher und ehemalige Magna-Chef Sigi Wolf zur Delegation, der sich mit AVL-Niederlassungsleiter Ullrich Zimmermann und dem dortigen Strabag-Vorstand Gerhard Gritzner in illustrer Gesellschaft befand. ■
Deripaska-Konzernchef Sigi Wolf und Jürgen Roth
Gerhard Mitrovits (Mitte) teilte seine ausgezeichneten russischen Kontakte mit Josef Herk und Christian Buchmann.
Daher traten neben Vertretern des LebensmitteltechnologieClusters „Tech for Taste“ und des Internationalisierungscenters Steiermark (ICS) auch zahlreiche Unternehmer die Reise nach Moskau an, um zu zeigen, was die Steiermark an Kulinarischem zu bieten hat.
Wachstumsmarkt
Service Die Russische Föderation hat in den letzten Jahren einen erstaunlichen Wandel vollzogen. Trotz schwerer politischer und wirtschaftlicher Rückschläge hat sich das größte Land der Erde stabilisiert. Das Internationalisierungscenter Steiermark trägt dem mit einem Fokus-Programm Russland Rechnung: etwa beim interkulturellen Coaching ab 23. April in Graz. Infos: www. ic-steiermark.eu.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· International · 21
Interview
Russland ist aufnahmefähig
St. Basil-Kathedrale ist eines der berühmtesten Wahrzeichen von Moskau.
Dietmar Fellner, Wirtschaftsdelegierter
Foto: Fotolia
Welche Branchen sind besonders gewinnbringend in Russland? Dietmar Fellner: Grundsätzlich ist der Markt überall aufnahmefähig. Besonders schwach sind die Russen im Bereich der chemischen Industrie aufgestellt, aber auch bei der Schwer- und Stahlindustrie, der Lebensmittelverarbeitung, bei Maschinen oder beim Kraftwerksbau sind Chancen vorhanden. Bei der Grundversorgung wird aber mittelfristig eine Sättigung eintreten, da wird nicht mehr viel Platz sein.
Die Delegationsteilnehmer
‣‣Aus der Politik und Interessensvertretung: LR Christian Buchmann, WK-Präsident Josef Herk, WK-Direktor Thomas Spann, ICS-Aufsichtsratsvorsitzender Jürgen Roth, ICS-GF Claus Tüchler ‣‣Aus der Unternehmerwelt: Bernd Baronigg, Herbert und Philipp Hörrlein (Feldbacher Fruit Partners), Katharina, Markus und Paul Bruck (Bruck Consulting), Michael Deininger (AHT Cooling Systems), Hans-Peter Fink und Bettina Fink-Haberl (Fink-Haberl KG), Norbert Fuchs und Florian Zehner (vis vitalis), Michael Gastinger (Questers feine Fische Mariazell), Bernhard Gitl (Farina Mühlen), Michael Grund-
nig, Walter Krassnitzer (SMB Industrieanlagenbau), Matthias Jeindl (Insort), Carina und Waltraud Jöbstl (Jöbstl KEG), Margit Matzl (Ölmühle Fandler), Alfred Messner (Messner KG), Jörg Moser (Infood), Eugen Naftz (Enertec Project), Roland Rosenzopf (EVA Handels GmbH), Bernhard Schwaiger (BBS Agro), Ulrike und Albin SorgerDomenigg (Albin Sorger), Harald Steinlechner (Enns tal Milch), Nora Trierenberger (Weingut Georgiberg), Wolfgang Wachmann (Estyria Naturprodukte)
Welche Rolle spielt der Staat in der Wirtschaft? Fellner: Natürlich hat der Staat einen starken Einfluss, es gibt viele staatsnahe Player am Markt. Dennoch handelt es sich um eine freie Marktwirtschaft, und die Firmen können sich frei entfalten. Welche Herausforderungen stellen sich am russischen Markt? Fellner: Die Mentalität ist uns nicht gänzlich fremd. Es gibt mehr Gemeinsamkeiten als etwa mit Chinesen. Es dauert alles mitunter etwas länger, hat man sich aber erst einmal festgesetzt, kann das sehr lukrativ sein.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
22 · International · Steirische Wirtschaft Export-Splitter
Schwerpunkte und Veranstaltungen ...für Investoren und (Neu)Exporteure
Die Exportpreisverleihung findet am Exporttag am 21. Juni in Wien statt.
Russland: AWO-Wirt schaftsclub, Vorträge zu Geschäftschancen in Russland sowie Möglichkeiten zum Networking. Wien, 27. 2. 2012
Foto: AWO
Ukraine: Forum der Außenwirtschaft Österreich (AWO) zu Geschäftsentwicklung und Niederlassungsgründung in der Ukraine. Wien, 5. 3. 2012
Deutschland: MEDICA – COMPAMED 2012, AWOGruppenausstellung auf der internationalen Fachmesse mit Kongress. Düsseldorf, 14.–17. 11. 2012
...für Fernmärkte Nordafrika: AWO-Horizonte, Expertendiskussion über Nordafrika – ein Jahr nach dem „Arabischen Frühling“. Wien, 8. 3. 2012 Australien: National Manufacturing Week 2012, Katalog ausstellung auf der größten Industriemesse Australiens. Sidney, 8.–11. 5. 2012
Foto: Fotolia
Vereinigte Arabische Emirate (V.A.E.): Beautyworld Middle East 2012, Internationale Ausstellung für Schönheitspflege, Parfums, Kosmetika und Salons. Dubai, 29.–31. 5. 2012
Schönheitsmesse in Dubai
Ehre, wem Ehre gebührt: Exportpreis für Grenzgänger Die WKÖ ehrt wieder Unternehmen, die durch ihr Auslandsengagement zum wirtschaftlichen Aufschwung beitragen. Exportunternehmen haben einen nicht unerheblichen Anteil am wirtschaftlichen Aufschwung Österreichs. Um die heimischen Grenzgänger entsprechend zu ehren, verleiht die Wirtschaftskammer Österreich gemeinsam mit dem Wirtschaftsministerium die Exportpreise 2012, mit denen
überdurchschnittliche Engagements und Erfolge heimischer Unternehmen im Ausland gewürdigt werden. Die Auszeichnungen werden im Rahmen des Exporttages der Außenwirtschaft Österreich am 21. Juni bei einer feierlichen Gala im Wiener Museumsquartier verliehen.
Mitmachen lohnt sich Vergeben wird der Preis in sechs Kategorien: Gewerbe und Handwerk, Handel, Industrie, Information und Consulting, Tourismus
und Freizeitwirtschaft sowie – heuer erstmals – Verkehr. Zusätzlich werden der „go-international Award“ für die erfolgreiche Internationalisierung eines Unternehmens sowie der „Expat Award“ an verdiente Auslandsösterreicher für den Einsatz für die Exportwirtschaft verliehen. Bereits die Teilnahme zahlt sich aus: Alle Bewerber erhalten eine kostenlose Exportberatung der AWO im Ausmaß von acht Stunden. Anmeldungen zum Exportpreis 2012 bis 31. März unter wko.at/exportpreis ■
Wohin steuert Afrika? Ein Jahr nach dem „Arabischen Frühling“ zeigt die politische Landschaft Nordafrikas ein verändertes Bild. Die AWO informiert laufend über die neuen Rahmenbedingungen, so auch am 8. März: tagsüber mit dem AWOForum „Nordafrika – ein Jahr nach dem Arabischen Frühling“ sowie mit der Abendveranstaltung „AWO|Horizonte: Nordafrika quo vadis?“. In deren Rahmen findet eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Österreich, Marokko, Tunesien, Libyen und
Ägypten statt. Moderiert wird die Veranstaltung von der Journalistin Antonia Rados. Die Teilnehmer werden die aktuelle Lage sowie sowie Chancen und Risiken für österreichische Unternehmen analysieren. ■
Infos Anmeldungen bis 2. 3. 2012: AWO-Afrika Nahost Tel. +43 (0)5 90 900 4389 Mail awo.afrikanahost@wko.at
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...für branchenspezifisch Interessierte
Nordafrika – zwischen Moderne und Tradition.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
Auto
· 23
Drei Seiten Neuigkeiten zum Thema Firmenwagen und Nutzfahrzeuge
Einige Neuerungen kommen im Bereich der gewerblichen Nutzfahrzeuge auf die Unternehmer zu. Wir verraten, welche. Wer gewerbliche Nutzfahrzeuge einsetzen möchte, muss sich in diesem Jahr mit neuen Regelungen auseinandersetzen. „Vor allem durch die Luftreinhalteverordnung müssen viele Unternehmen umstellen“, weiß der Obmann der Fahrzeughändler, Klaus Edelsbrunner. „Ab 1. Juni Werbung
dürfen Fahrzeuge über 7,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht mit Euro-0-Zertifizierung nicht mehr fahren. Es ist aber fraglich, inwieweit das erfüllt werden kann.“ Viele Unternehmen hätten die neuen Fahrzeuge bereits bestellt, ob die Händler aber auch bis Juni liefern können, sei nicht sicher. „Wir versuchen derzeit, eine Ausnahmeregelung für betroffene Betriebe zu erreichen“, erzählt Edelsbrunner. Auch beim Thema Vorsteuerabzug betrieblich genutzter Kraftfahrzeuge versucht man, auf den Gesetzgeber einzuwirken.
„Es ist nicht einzusehen, warum das nur bei großen Autos gehen sollte. Sowohl vom Preis als auch vom Umweltgedanken her wäre es gut, wenn ein Vorsteuerabzug auch bei kleineren Fahrzeugen möglich wäre.“ Abzusehen sei hingegen von den Forderungen, die steuerlichen Förderungen für Dienstautos bei der Privatnutzung einzudämmen. Das hätte gravierende Folgen für die Umwelt und schädige den gesamten Wirtschaftszweig, betont KfzBundesgremialvorsteher Burkhard Ernst. ■
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Auf dem Prüfstand
Ab Juni sollen die Räder von Euro0-Lkw stillstehen.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
24 · Sonderthema · Steirische Wirtschaft
Lange Nacht des Autos in Mit zahlreichen Highlights präsentiert die Autobranche das Modelljahr 2012. Manche Boliden sind nicht nur zum Anschauen, sondern auch zum Ausprobieren da. Die größte Neuwagenmesse Südösterreichs steht vor der Tür – die „AutoEmotion“. Erstmalig in der Geschichte der Messe öffnet sie schon am Freitag Abend ihre Tore
für die Besucher: Mit einer „Langen Nacht des Automobils“ startet die AutoEmotion 2012 bereits am 23. März von 17 bis 22 Uhr. Die mehr als 200 Fahrzeugmodelle und
Neuheiten der rund 40 führenden Automarken stehen dabei ebenso im Blickpunkt des Interesses wie jede Menge Unterhaltung. So hält der ÖAMTC die Zuschauer mit Fahrsicherheitsvorführungen wie RollCar, Überfahranhänger oder Motorrädern in Atem, und der Red-Bull-Ring bietet Demofahrten mit Nascar- und Rallye-Boliden.
Ein Schwerpunkt der Messe liegt auf dem Thema Elektromobilität. Dabei werden nicht nur die Hersteller ihre neuesten Entwicklungen zeigen, auch die Spezialisten der E-Steiermark werden dem Publikum ihren eigenen Fahrzeugpark zum Ausprobieren zur Verfügung stellen und Infos zum Thema liefern. Zusätzlich wartet ein großer Ausstellungs-
Die größte Neuwagenmesse Südösterreichs beginnt heuer mit einer „Langen Nacht des Automobils“.
Emotionen transportieren Moderne Fahrzeugfolierungen sind langlebig und bieten eine unzählige Gestaltungs- und Werbemöglichkeiten.
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Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
Graz stand des ÖAMTC mit zahlreichen Beratungs- und Produktangeboten auf interessierte Besucher. Erstmalig wird auch ein Gewinnspiel durchgeführt: Wer mitmacht, hat die Chance, ein Auto zu gewinnen. Wer sechs Treffer auf der Torschusswand erzielt, erhält einen Neuwagen im Wert von bis zu 15.000 Euro. ■
Information Samstag, 24. März, bis Sonntag, 25. März Stadthalle Graz Messeplatz 1 8010 Graz Nähere Informationen: Telefon +43-316-8088-0 E-Mail info@messecentergraz. at Web: http://www.stadthallegraz.at/ http://www.autoemotion.at
· Sonderthema · 25
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Nr. 6 · 17. Februar 2012
26 · Anzeigen · Steirische Wirtschaft
1890 kam Manner ganz ohne Telekommunikationslösungen aus. Aber damals war Manner auch nur ein einzelner Mann. Heute ist die von Josef Manner gegründete Firma kein Ein-MannUnternehmen mehr, sondern zählt 700 Mitarbeiter. Um diese bestens koordinieren zu können, setzt Manner heute auf persönliche Beratung, Service rund um die Uhr, individuelle Lösungen und maßgeschneiderte Tarife. Mit T-Mobile als Partner machen so auch Unternehmenssprecherin Mag. Karin Höfferer und Produktionsleiter Thomas Böhm mehr aus ihrem Geschäft. www.t-mobile.at/business
Mag. Karin Höfferer, Unternehmenssprecherin, Thomas Böhm, Produktionsleiter (Manner)
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Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Industrie · 27
Einkünfte versteuern
Die rechtlichen Regeln in Kürze ‣‣60 Prozent der steuer-
pflichtigen Einkünfte (nach Abzug der SV) können steuerfrei sein. Es gilt die Höchstbemessungsgrundlage zu beachten. ‣‣Sonstige Bezüge sind von der Befreiung nicht erfasst. ‣‣Nicht steuerbare Leistungen des Arbeitgebers oder steuerfreie Reiseaufwandsentschädigungen sind nicht in die Bemessungsgrundlage der 60-Prozent-Grenze einzubeziehen. Sie können für eine begünstigte Auslandstätigkeit ausgezahlt werden, ohne die Steuerfreiheit zu beeinträchtigen. ‣‣Keine Steuerfreiheit, wenn während der Auslandsentsendung Zulagen und Zuschläge steuerfrei sind. ‣‣Der Arbeitgeber darf die Kosten für höchstens eine Familienheimfahrt im Kalendermonat übernehmen. ‣‣Mit der Steuerfreiheit sind mit dieser Auslandstätigkeit verbundene Werbungskosten bzw. Aufwendungen für Familienheimfahrten und für doppelte Haushaltsführung abgegolten. ‣‣Einsatzort: mehr als 400 Kilometer Luftlinie von Österreich entfernt sein. ‣‣Die Entsendung muss ununterbrochen für mindestens ein Monat sein. ‣‣Die Arbeit muss v.a. unter erschwerenden Umständen geleistet werden.
Auslandsjobs: Neue Regeln sorgen für Unsicherheit Seit Anfang 2012 ist die Steuerbegünstigung für die Arbeit im Ausland neu geregelt. Es gibt noch viele Unklarheiten. Von Petra Mravlak petra.mravlak@wkstmk.at Die neue Montageregelung soll Mitarbeiter, die für längere Zeit im Ausland tätig sind, steuerlich begünstigen – so weit die Theorie. „In der Praxis gibt es große Probleme mit der Interpretation der Erlässe des Finanzministeriums“, weiß Helmut Röck, Fachgruppengeschäftsführer in der Sparte. Unklarheit herrsche etwa darüber, welche Tätigkeiten nun unter diese Regelung fallen. Hat ein Vorarbeiter, der andere Mitarbeiter auf eine Maschine einschult oder beaufsichtigt, Anspruch auf Steuerbegünstigung? Was ist mit einem Softwaretechniker, der ein System implementiert? Was mit Mitarbeitern, die aufgrund von Serviceverträgen im Ausland tätig sind? „Wir stehen vor der Entscheidung, das Risiko auf uns zu nehmen und steuerbegünstigt auszuzahlen oder es zum Nachteil unserer Mitarbeiter nicht zu tun“,
Foto: Fotolia
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Branchen
Steuererleichterungen sind ein Anreiz für die Arbeit im Ausland. beschreibt Ingo Spörk, Personalleiter beim Logistikunternehmen Knapp, das Dilemma. Immerhin gehe es um 250 Personen, die sehr oft im Ausland sind. Diese Rechtsunsicherheit kann Unternehmen im Nachhinein enorme Kosten verursachen. „Auch die Frage der Dokumentation ist noch völlig offen“, ergänzt Meinrad Leitner, Finanzverantwortlicher beim Maschinenbauer
Rosendahl. Hier geht es um 40 von insgesamt 360 Mitarbeiter. Verärgert ist auch Günter Dörflinger, Vorstand der Christof Gruppe. Die bis vor einem Jahr gültige Regelung habe das Unternehmen konkurrenzfähig gemacht und Mitarbeiter erhielten angemessenen Lohn. „Warum sollte ein Schlosser in die Ukraine gehen und für das gleiche Geld arbeiten wie in Gratkorn?“ ■
Lohnsteuerbegünstigte auslandstätigkeit
Noch Fragen?
Wo sehen Sie Unklarheiten? Übermitteln Sie uns bis 22. 2. Ihre Fragen zur Auslandsmontageregelung an fggfroeck@ wkstmk.at. Die Problemstellungen werden gesammelt an das Ministerium übermittelt. Initiiert von der Landessparte Industrie, wird es Ende Februar ein Gespräch im Finanzministerium geben.
Informationsveranstaltung
Mehr über das Entsendeprivileg erfahren Sie bei einer Veranstaltung des Rechtsservice am 19. März 2012 von 14 bis 17 Uhr im Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark. Anmeldung per E-Mail unter rechtsservice@wkstmk.at oder online unter http://bit.ly/xTkKFA. Die Veranstaltung ist kostenlos.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
28 · Gewerbe · Steirische Wirtschaft
Styling-Profis von der „Headquarters Academy“ touren durch die Steiermark – mit den FrisurenTrends 2012 im Gepäck. Langhaarfrisuren, Kurzhaarschnitte und Hochsteckfrisuren: Christine Wegscheider – Leiterin und Kreativdirektorin der Headquarters Academy – und ihr Team orientieren sich für die Frisurentrend-Modeschau der Landesinnung an den großen Modedesignern. „Diese setzen heuer auf klare Linien und Formen und kombinieren sie mit einfärbigen Stoffen und grafischen Mustern. Dieser Trend zur Klarheit schlägt sich auch in den neuen ,Clean Cuts‘ bei Lang-, Bob- und
Kurzhaarschnitten nieder“, verrät Wegscheider. Außerdem werden gewellte, gedrehte und gelockte Haare in sehr femininem Romantiklook vorgestellt. In diesem Jahr nicht wegzudenken sind kleine und große Steckfrisuren. Die perfekte Haarfarbe dazu: zwei bis drei verschiedene Farbtöne von Pastell- über Gold- bis zu dunklen Schokotönen. Tourdaten: 27. Februar: Gröbming, Haus der Wirtschaft. 28. Februar: Judenburg, Regionalstelle. 29. Februar: Leoben-Göß, Gösser Bräu. 12. März: Graz, Europasaal der Wirtschaftskammer Steiermark. 13. März, Leibnitz, HugoWolf-Saal. 14. März: Hartberg, Stadtwerke Hartberghalle. Beginn jeweils um 19.30 Uhr, die Kosten betragen 25 Euro. ■
Fotos: chrissinger.com
Haarkunst auf höchstem Niveau
Groß im Kommen: die Kombination aus verschiedenen Farbtönen.
Die Frühling-Sommer-Trends der „Headquarters Academy“ werden von Christine Wegscheider, Levke Larssen, Roberto Karouschan vorgestellt.
Nachrichten
Gärtner&Floristen Baumforum in Linz Ein Seminar zum Thema „Baumkontrolle und Ausbildung“ findet am 24. Februar im Volkshaus Keferfeld-Oed, Landwiederstraße 65 in Linz, statt. Beginn: 8.45 Uhr. Ende: 17 Uhr. Infos unter http:// baumexperten.at.
Floristen-Workshop „Wie Handwerksbetriebe in Zukunft punkten“ ist das Thema eines Seminars für Floristen am 8. März in Graz. Der kaufmännische
Teil dauert von 15.30 bis 19 Uhr und findet im Steiermarksaal am WIFI statt. Floristischer Teil: 20 bis 22 Uhr im Europasaal der WK Steiermark. Anmeldung unter Tel. 01/6151298 oder per E-Mail office@blumenbuero.or.at.
Kassensysteme Das Bundesministerium für Finanzen hat eine Richtlinie über Registrierkassen und Kassensysteme veröffentlicht. Sie regelt die ordnungsgemäße Erfassung der Bareingänge für die verschiedenen Arten von Kassen. Die Kassen-
richtline erhalten Sie unter Tel. 0316/601-594 oder per E-Mail an kathrin.puck@wkstmk.at.
Solarberatung
Unter dem Motto „Spar mit Solar“ bietet das Land Steiermark Beratungen und Informationen über die Vor- und Nachteile thermischer Solarenergie. Die nächsten Termine: 6. März: Feldbach, Raiffeisensaal. 13. März: Leoben, großer Kammersaal. 20. März: Fohnsdorf, Arbeiterheim. 27. März: Stainach, Volkshaus. Weitere Informationen finden Sie
im Internet unter www.grazer-ea. at. Mit der Solarförderung des Landes kann beinahe ein Drittel der Anschaffungskosten abgedeckt werden. Gefördert werden Solaranlagen zur Warmwasseraufbereitung mit bis zu 60 Euro pro Quadratmeter. Dazu gibt es einen Sockelbetrag von 300 Euro. Für große Anlagen, die auch der Raumheizung dienen sollen, beträgt der Sockelbetrag 500 Euro. Auch die Erfassung von energetischen Schwachstellen mittels Wärmebildkamera wird mit bis zu 1.200 Euro gefördert.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Gewerbe · 29
Grünes Licht für Ökostrom Mit der Genehmigung des neuen Ökostromgesetzes durch die EU wird das Förderkontingent ab Sommer aufgestockt. Von Petra Mravlak petra.mravlak@wkstmk.at Die Ökostromnovelle samt neuem Finanzierungsmodell und Verdoppelung des Fördervolumens hat nun auch die EU-Kommission passiert. Mit 1. Juli wird der Zuschuss von 21 auf 50 Millionen Euro für neue Ökostrom-Anlagen aufgestockt. Danach wird die Summe wieder sinken, und zwar um jährlich eine Million Euro bis auf 40 Millionen. Dadurch soll eine Überförderung vermieden werden. Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner zeigt sich zuversichtlich, dass der Anteil an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bis 2020 auf 85 Prozent erhöht werden kann: „Schon ab 2014 brauchen wir bilanziell keinen
Johann Hackl Foto: Fischer
Atomstrom mehr zu importieren.“ Die Aufstockung der Ökostromförderung soll milliardenschwere Investitionen in grüne Technologien auslösen. Schon im Vorjahr wurden die langen Wartelisten für die Förderung neuer Anlagen abgebaut, so kamen 430.000 Haushalte zusätzlich zum Zug. „Durch Investitionen in erneuerbare Energien werden sich zahlreiche Geschäftsbereiche auftun“, ist auch Johann Hackl, Energiesprecher der Sparte, überzeugt. Es sei wichtig, bei Zukunftstechnologien eine Vorreiterrolle zu spielen. „Bei Biomasse und Biogas beispielsweise ist Österreich bereits ganz weit vorn.“ Für Windkraft stehen künftig 11,5 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, für Biomasse und Biogas zehn Millionen, für
Photovoltaik acht sowie für Kleinwasserkraft 1,5 Millionen Euro. Weitere 19 Millionen Euro gehen in einen „Resttopf“, der flexibel unter Wind- und Kleinwasserkraft- sowie unter kosteneffizienten Photovoltaik-Anlagen aufgeteilt wird. Unabhängig davon gibt es für Kleinwasserkraft jährliche Investitionszuschüsse von 16 Millionen Euro. Auch Hackl spricht sich für den verstärkten Ausbau der Wasserkraft aus: „Dadurch macht man eine Landschaft nicht kaputt, sondern pflegt sie.“ Bestes Beispiel sei das Murkraftwerk in Gralla, in dessen Umkreis sich ein wahres Vogelparadies befände. Nicht zufrieden ist Hackl damit, dass die wesentliche Last der Ökostromfinanzierung vom Mittelstand getragen wird, und mit der Höhe der Einspeistarife von Ökostrom ins öffentliche Netz. „Hier müsste die österreichische Gesetzeslage geändert werden, um den Anreiz zu erhöhen. Die Preise sind nach wie vor zu niedrig.“ ■
Zum Thema
Ökostromtarife Mit 1. 1. 2012 gelten neue Tarife für die Einspeisung von Ökostrom (in Euro-Cent/kWh): Windkraft 9,5. Photovoltaik: 19 bis 27,6. Feste Biomasse: 10 bis 14,98. Biogas: 10,4 bis 20,5. Flüssige Biomasse: 5,8 bis 7,8. Die Garantiezeit beträgt 13 Jahre. Ausnahmen: Biomasse, -gas: 15 Jahre.
Veranstaltung „Sonnenwärts“: Alles über die Herstellung von Sonnenstrom: 20. 3., 9 bis 18 Uhr, in der WK Österreich, Wiedner Hauptstraße 63, Wien. Kosten für Teilnehmer und/ oder Aussteller: 125 Euro, für WK-Mitglieder 95 Euro. Anmeldung: office@pvaustria.at oder Fax: 01/5223581-32. Weitere Infos: www.pvaustria.at
Foto: Fotolia
2020 soll der Anteil an erneuerbaren Energien am Stromverbrauch bei 85 Prozent liegen.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
30 · Verkehr · Steirische Wirtschaft
Dicke Luft im Werkverkehr Feinstaub-Fahrverbote treffen auch den Werkverkehr. Um Härtefälle abzufedern ist auch im Werkverkehr eine Förderung in Höhe von 5000 Euro angedacht. Das Feinstaubpaket hat es auch für den Werkverkehr in sich: Nicht nur im Güterverkehr werden in den steirischen Luftsanierungsgebieten stufenweise Lkw über 7,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht (hzG) der Klassen Euro 0, 1, und 2 aus dem Verkehr gezogen. Die Fristen gelten auch für den Werkverkehr: Nämlich Euro 0 darf heuer ab 1. Juni nicht mehr fahren, Euro 1 mit 1. Jänner
2013 und Euro 2 mit 1. Jänner 2014. Insgesamt wird es mehr als 3200 Fahrzeuge betreffen – Güterbeförderung und Werkverkehr zusammengenommen. „Zwar gibt es Ausnahmen für den Werkverkehr, aber dieser Bereich ist klein“, meint Anton Moser, Geschäftsführer der Sparte Transport und Verkehr. Konkret vom Fahrverbot ausgenommen sind
Fahrzeuge unter zwölf Tonnen, die im Werkverkehr im Sanierungsgebiet durch Unternehmer verwendet werden, deren Lastkraftwagenflotte maximal vier Lastkraftwagen umfasst. Ebenso unter die Ausnahmen fallen Lkw, die zu den jeweiligen Zeitpunkten über den Nachweis verfügen, dass die angegebenen Abgasgrenzwerte nicht überschritten werden. Weiters sind Lkw mit kostenintensiven Spezialaufbauten im Wert von mindestens 100.000 Euro, Lkw nach Schaustellerart, historische Lkw sowie selbstfahrende Arbeitsmaschinen im Sinne des
Was ist Werkverkehr? Eigengebrauch – außerhalb des Unternehmens dienen. ‣‣Die verwendeten Fahrzeuge müssen vom eigenen Personal des Unternehmens gelenkt werden. ‣‣Die Kraftfahrzeuge müssen dem Unternehmen gehören (auch gemietete oder geleaste Fahrzeuge sowie kurzfristige Ersatzfahrzeuge sind möglich). ‣‣Die Beförderung darf nur eine Hilfstätigkeit im Rahmen des gesamten Unternehmens darstellen.
Förderung ist angedacht Spartenobmann Franz Glanz: „Gerade im Werkverkehr sind derartige Fahrverbote hart, weil es meist Fahrzeuge betrifft, die durch geringe Kilometerleistungen in hervorragendem technischen Zustand sind, aber abgewertet werden.“ Davon kann auch Sonja Triebl von der Firma Franz Reinhart ein Lied singen: „Wir besitzen zwei Lkw und einer fällt unter die Regelung. Der finanzielle Druck ist enorm. Wir reden von 200.000 Euro Anschaffungskosten.“ Als Interessenvertreter ist die WK bereits aktiv geworden: „Zur Abfederung von Härtefällen ist eine Förderung von Fahrzeugen im Werkverkehr in Höhe von 5000 Euro angedacht. Förderbar wird ein Lkw pro Unternehmen sein“, verrät Moser. ■
Foto: Fotolia
Unter „Werkverkehr“ fallen Transporte, die unter den folgenden fünf Voraussetzungen durchgeführt werden: ‣‣Die beförderten Güter müssen im Eigentum des Unternehmens stehen oder vom Unternehmen gekauft, verkauft, vermietet, gemietet, erzeugt, bearbeitet oder ausgebessert werden. ‣‣Die Beförderung der Güter muss der Heranschaffung zum Unternehmen, ihrer Fortschaffung vom Unternehmen oder ihrer Überführung innerhalb oder – zum
Kraftfahrzeuggesetzes nicht vom Verbot betroffen.
Das Feinstaubpaket bringt nicht nur der Güterbeförderung Fahrverbote: Auch im Werkverkehr gilt das Aus für die Klassen Euro 0, 1 und 2.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
Nachrichten
Baustoff, Eisen, Hartwaren, Holz Stahlbetrug Das Außenwirtschaftscenter Warschau informiert über neue Fälle von Stahlbetrug an österreichischen Unternehmen. Das Schema ist das altbekannte: Fälschung des Briefpapiers bonitätsstarker Unternehmen, Zahlungsziel wird vereinbart, Bestellungen werden versandt, kurz vor Ankunft der Ware wird der Bestimmungsort abgeändert, und die Spur verliert sich. Der Unterschied ist diesmal, dass das Schreiben aus den Niederlanden kommt.
Vorsicht ist bei Stahllieferungen nach Polen geboten.
Tanz um die Nobelmarken Hochsaison für alle Textil händler, die jetzt ihre Herbst/Winter-Kollektionen ordern. Wir haben die Firma Knilli begleitet. Mailand ist das Mekka der exklusiven Marken. In den Showrooms von Moschino, Prada, Etro, Disquared, Zegna oder Dolce & Gabbana, um nur einige zu nennen, herrscht im Jänner und Februar Hochbetrieb. Die Nobeldesigner geben sich auf keiner Messe die Ehre, die Kunden aus der ganzen Welt müssen sich schon nach Mailand bequemen. Die „stwi“ hat Eva Haider-Knilli begleitet und festgestellt, dass Edelshopping ein Kampf gegen die Zeit und vor allem mit Budgets ist. Haider-Knilli: „Wir haben ganz genaue Ordertermine, die pünktlich eingehalten werden müssen.“ So auch bei Dolce & Gabbana, wo sich die Grazer Unternehmerin einem siebenstündigen Marathon gestellt hat. Die Mindestorder liegt bei 45.000 Euro, pro Kollektionsteil müssen mindestens
zwei Stück bestellt werden, was eine gehörige Herausforderung bedeutet. Haider-Knilli: „Ich muss im Kopf die Einzelteile kombinieren und immer im Auge haben, welche Zielgruppe ich bedienen kann.“ Top-Models erleichtern die Qual der Wahl, weil sie laufend Modelle vorführen. Als einziger Händler in der Steiermark die gefragte Nobelmarke führen zu dürfen, ist eine unglaubliche Auszeichnung. Haider-Knilli und Sohn Stephan Lanzer, der die Dolce & GabbanaHerrenlinie vertritt, unisono: „Die Bewertungskriterien sind sehr streng und werden laufend nachjustiert.“ Wenn man im Showroom auf die Führungsmannschaft der Edeldesigner Domenico Dolce und Stefano Gabbana trifft, dann ist Fotografieren strikt verboten. Für Eva Haider-Knilli gab es aber eine Ausnahme. www.knilli.at ■
Foto, Optik, Medizinprodukte Abgabe-Formular Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) hat online eine Sammlung der am häufigsten gestellten Fragen samt Antworten sowie ein Formular zur Selbstdeklaration veröffentlicht: www. basg.gv.at/medizinprodukte
Förderung 2012
Die Fachvertretung des Foto-, Optik- und Medizinproduktehandels unterstützt Mitglieder wieder mit einer Förderung für Investitionen im Jahr 2012. Die maximale Förderhöhe beträgt 60 Prozent der Nettokosten, maximal 800 Euro. Der Antrag steht online auf der Homepage der Fachvertretung bereit. Alle weiteren Informationen unter Tel. 0316/60 1-572.
· Handel · 31
Fotoscheue Manager bei Dolce & Gabbana. Nur eine Aufnahme für Knilli: Fabrizio Cardinali, Pietro Magli, E. Haider-Knilli, Roberto Proschi (v.l.)
Der „wahre“ Leo Print: Kleider aus der Herbst/Winter-Kollektion
Ein Blick zu Etro. Die Marke setzt in der Herrenlinie auf Federn.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
32 · Tourismus · Steirische Wirtschaft
Steiermark voller Energie Der Februar ist der umsatzstärkste Monat im Tourismusland Steiermark. Energieferien sorgen für den Pistensturm.
gemacht. Jetzt sind allerdings alle 20 Zimmer ausgebucht, weil die Ferien in der Steiermark mit den Urlaubswochen in Bayern, Holland und Belgien zusammenfallen.“ Deutschmann ortet ganz klar den Trend zur Selbstversorgung: „Die Gäste reisen immer häufiger mit Lebensmitteln und Getränken an.“ Dass aus der Energiewoche zunehmend Energietage werden, das schreibt sie ganz klar der herrschenden Sparwelle im Land zu. Die 67-jährige Unternehmerin spricht sich massiv dafür aus, die Schulferien zu entzerren, das heißt, stärker auf die Ferienplanung in Deutschland Rücksicht zu nehmen. „Wir könnten den Gästeansturm viel besser verteilen.“ Von einer Supersaison
Theresia Pierer schwärmt Theresia Pierer vom Hotel Pierer auf der Teichalm. Trotz schlechter Schneelage zu Weihnachten sind die Gäste gekommen, „weil sie in der Therme natürlich viel Ersatzprogramm geboten bekommen“. Die drei Energiewochen in Wien, dem Burgenland und der Steiermark bilanziert die Unternehmerin mit einem Rekord: „Wir sind so gut gebucht wie nie.“ Von einer neuen Ferienregelung hält Pierer nichts. „Die Menschen haben sich an die gestaffelten Termine gewöhnt“.
Vom Berg in die Therme Ein Blick in die Thermenregion bestätigt den Trend des Winters 2011/2012: Bleibt der Schnee aus,
Foto: Steiermark Tourismus/Leo Himsl
Gastronomen und Hoteliers sind zufrieden. Trotz gebremster Erwartungen halten die Touristen der weiß-grünen Mark auch in den Energieferien die Treue. Das hat ein Rundruf der „stwi“ ergeben. Hermann Gruber verbucht als Tourismusverantwortlicher für die Region Schladming-Dachstein vor allem in der steirischen Ferienwoche volle Häuser. „Auch die Gäste aus Wien haben gehalten, nur die Burgenländer sind dem Trend zu Ferien im Schnee nicht in Scharen gefolgt.“ Nicht ganz so zufrieden zieht Burgi Deutschmann, Hotel-Pension Tischlberger in Ramsau, erste Buchungsbilanz: „Die eisige Kälte hat uns einen ordentlichen Strich durch die Umsatzrechnung
Burgi Deutschmann
dann werden arbeitsfreie Tage und Ferien im warmen Wasser genossen. Auch die Eiseskälte im Februar hat für einen Gästeansturm gesorgt. Sieglinde Raser vom Thermenhof Paierl in Bad Waltersdorf blickt auf eine Super-Wintersaison zurück. „Auch in den Energieferien waren und sind wir gut gebucht, obwohl wir als Thermenhotel keine klassische Destination für einen Familienurlaub sind.“ Was Raser und ihr rund 65-köpfiges Team fordert, sind Gäste, die sich immer kurzfristiger für einen Urlaub in der Therme entschließen und auch zunehmend kürzer bleiben: „Unsere Zimmer drehen sich bis zu drei Mal die Woche.“ Ein Rundruf vom Dachstein bis in die Thermenregion bestätigt: Der Februar ist mit 1.171.458 Übernachtungen der stärkste Wintermonat. 64 Prozent aller Gäste sind Österreicher, davon 23,9 Prozent Steirer, 23,1 Prozent Wiener und 24,4 Prozent Niederösterreicher. ■
Die Steiermark ist das beliebsteste Winterurlaubsland der Österreicher. Neben der Gaudi im Schnee lockt auch der Thermenspaß.
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Consulting · 33
Machten sich am Podium für ein innovatives Millieu in der Steiermark stark: Guru Olins, Buchmann und Schrempf (v.l.)
Treffen mit Corporate-Identity-Papst
Rund 500 Teilnehmer aus der Kreativwirtschaft erlebten spannende Einblicke in das Thema „Nation Branding“, für die Starreferent Wally Olins sorgte. „Die Marke ist es, die eine Nation ausmacht – nicht umgekehrt.“ Olins selbst
Diplome für zwei steirische Berater Zwölf Unternehmensberater haben kürzlich ihre akademische Ausbildung abgeschlossen. Unter den frischgebackenen Absolventen freuten sich auch zwei Steirer über ihre Diplome, Harald Koch und Helmut Rafael Würrer. Heinz Michalitsch, UbitFachgruppenobmann: „Koch und Würrer haben schriftlich und auch beim Hearing eine erstklassige Performance abgeliefert.“ Das PostgraduateStudium ebnet auch den Weg zum Master an der Uni Krems. Ein weiteres Signal für die Qualität der akademischen Ausbildung.
gilt als „Corporate-Identity-Papst“ und als weltweit führender Umsetzer für Markenbildung und Identität. Ein Image, das er sich mit der Beratung vieler Nationen und globaler Konzerne erarbeitet hat darunter Renault, Repsol, Volkswagen, Guinness, Orange, Großbritannien oder Spanien. „Nation Branding ist gerade für die Steiermark ein wichtiges Thema, um sich im Wettbewerb der Regionen in Europa auch weiterhin behaupten zu können“, so
Landesrat Christian Buchmann, der mit der „Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020 – Wachstum durch Innovation“ eine klare Vision verfolgt: „Der Standort soll zum europaweiten Benchmark einer wissensbasierten Produktionsgesellschaft werden.“ Die heimische Kreativwirtschaft übernimmt dabei eine besondere Rolle. Creative-Industries-Geschäftsführer Eberhard Schrempf: „Sie hat eine Querschnittsfunktion in Bezug auf
Steirische Werbeagentur freut sich über Qualitätssiegel „Triple A“ 1993 hat sie ihre Befähigungsprüfung abgelegt und 2002 den Schritt in die Selbständigkeit gewagt. Yvonne Werginz konnte sich jetzt für ihre Werbeagentur das Qualitätssiegel „CAAA“ in der Wirt-
Foto: Fischer
Die Kreativen haben eine wichtige Rolle, um die Steiermark als wissensbasierte Produktionsgesellschaft zu positionieren.
Verbriefte Qualität: Yvonne Werginz
schaftskammer abholen. Damit reiht sich die Fachfrau in die Liste ausgezeichneter steirischer Werbeagenturen ein, die Auftraggebern hohe Kompetenz der Beratung und erstklassige Qualität der Arbeiten zusichern. Werginz, die einen Praxis-Workshop für „Guerilla-Strategien für Online Kampagnen“ absolviert hat, war vor ihrer Selbständigkeit unter anderem als Werbeassistentin bei bauMax leitend in der Grafik/ Produktion beschäftigt. WK-Fachgruppenobmann Heimo Lercher gratulierte höchst persönlich der frischgebackenen „CAAA“-Agenturchefin. ■
die Stärkung der Innovationsprozesse von Unternehmen durch Design als ganzheitlichen Gestaltungsprozess für Produkt- und Dienstleistungsinnovationen. Und sie nimmt auch eine zentrale Funktion in der Standortentwicklung und bei der Herausbildung innovativer Milieus ein.“ Die Creative Industries Styria ist eine Netzwerkgesellschaft zur Entwicklung und Stärkung der Kreativwirtschaft in der Steiermark. ■
Applaus für perfekte Veranstaltung Mehr als 130 Teilnehmer begeisterten sich bei den dritten steirischen Bilanzbuchhaltertagen für Fachvorträge von Franz Nauschnigg (Zerreißprobe Euro – Quo Vadis Eurozone), Friedrich Bock („Interdisziplinäre Gesellschaft“), Axel Dillinger und Roland Beranek, die trockene Fachmaterie mit viel Humor würzten. Von besonderer Güteklasse war auch das Personalverrechner-Update von Rainer Kraft und Renate Gruber. Vormerken: Die vierten steirischen Bilanzbuchhaltertage finden von 17. bis 19. Jänner 2013 statt.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
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Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
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Unternehmer Innovative Geister Serie
Quergefragt Das war schon als Kind mein Traumberuf… Techniker. Ob Radio oder Elektroauto: Ich habe immer alles auseinandergeschraubt.. Da finde ich Kraft zum Kreativsein… Bei meiner Familie. Wir haben sechs Kinder, da geht es oft turbulent zu, aber trotzdem kann ich da am besten entspannen. Diese Erfindung hätte ich selbst gerne gemacht… Das iPhone. Ich hätte gerne diesen Großgeist, diese Vision des Steve Jobs. Es ist unglaublich, wie er die Usability neu definiert hat. Selbst meine dreijährige Tochter kann problemlos ein iPhone bedienen.
Fakten
‣‣2003 übernahm Christian Maier das Unternehmen.
‣‣15 Mitarbeiter, Firmensitz: Fürstenfeld
Firmenboss Christian Maier demonstriert die Funktionsweise eines Radius-Plattenimplantats aus Titan.
‣‣www.hofer-medical.com
Hals- und Beinbruch als Erfolgsgarant Mit dem richtigen Dreh zum Welterfolg: Ein steirisches Unternehmen unterstützt Chirurgen mit innovativen Implantaten. Von Veronika Pranger veronika.pranger@wkstmk.at Wer sich beim Schifahren einen Knochenbruch zuzieht und diesen chirurgisch behandeln lassen muss, hat große Chancen, dass das dazu verwendete Titan-Implantat aus der Steiermark kommt. Genauer gesagt aus Fürstenfeld – dort ist
das Medizintechnikunternehmen „Hofer-medical“ beheimatet. 2003 erwarb Christian Maier das Tiroler Unternehmen, übersiedelte den Firmensitz in die Oststeiermark und baute den Betrieb fortan zu einem der Technologieführer in den Bereichen Orthopädie, Unfallund Neurochirurgie aus.
Platten und Schrauben „Die Überlegung, selbst zu entwickeln und zu produzieren, entstand bereits 2004“, berichtet Maier, dessen Team nicht nur gemeinsam mit Ärzten an chirurgi-
schen Implanten und Instrumenten arbeitet, sondern diese Produkte auch herstellt und weit über die Landesgrenzen hinaus vertreibt. Und das mit beachtlichem Erfolg: Bereits eines der ersten Produkte aus der oststeirischen Innovationsschmiede, eine Radiusplatte für Brüche am Unterarm, habe international neue Standards gesetzt. Maier: „Gängige Platten hatten nur drei Löcher für drei Schrauben. Der Spielraum für den Chirurgen war da sehr klein, denn was, wenn der Bruch genau da ist, wo die Löcher für die Schrauben angesetzt sind?“ Die Lösung der
Oststeirer: Zwölf Löcher und eine Winkelvariabilität der Gewinde von plus/minus 35 Grad statt der bisherigen plus/minus 10 Grad. Geschäftlich ist „Hofer-medical“ vor allem in Europa unterwegs, ebenso arbeitet man an der Erschließung des südamerikanischen Marktes. Doch auch der nordamerikanische Kontinent steht kurz vor der Eroberung: „Auf unser Know-how wurde kürzlich ein großer amerikanischer Player aufmerksam“, berichtet Maier stolz. „Wir werden jetzt spezielle Handminifragmentsysteme für die Amerikaner entwickeln.“ ■
Nr. 6 · 17. Februar 2012
36 · Unternehmer · Steirische Wirtschaft
Foto: Photoworks
Gerda Gollner: „In einem erfolgreichen Team zählt die Qualifikation jedes Einzelnen.“
Kompetentes Service freut die Gäste Entscheidend dafür, ob sich ein Gast wohlfühlt, ist die Leistung des gesamten Serviceteams. Professionalität kann man lernen. „Auch wenn das Haus mehr als voll ist, von der Hektik hinter den Kulissen soll der Gast nichts merken. Er soll sich stets persönlich bedient fühlen und bei jedem Mitarbeiter die Freude am Beruf spüren“, betont Gerda Gollner. Ob Stammpersonal oder Aushilfskräfte, alle müssen kompetent wirken. „Auf den Gast eingehen kann nur, wer selbstsicher ist. Und Selbstsicherheit entsteht nur, wenn man sich seines Könnens sicher ist.“
Kompetenzaufbau Gerda Gollner ist die Chefin im Hotel Gollner in Lebring-St.
Margarethen mit 36 Mitarbeitern. „Wir sind ein gutbürgerliches Haus, wollen aber unseren Gästen im Service ein gehobenes Niveau anbieten. Und dafür sorgen wir mit einer gediegenen Ausbildung.“ Ein Teilzeitmitarbeiter, der aus einem ganz anderen Beruf kommt und aus Freude an der Gastronomie mitarbeitet, hat gleich von sich aus gesagt: „Auch wenn ich es nebenbei mache, möchte ich es perfekt machen.“ Und Gerda Gollner konnte ihm gleich die Ausbildung am WIFI zum geprüften Servicemitarbeiter empfehlen. In diesem Intensivlehrgang für das Service im Restaurant wird
das Rüstzeug für ein erfolgreiches und gästeorientiertes Auftreten vermittelt. Vom Servieren und Vorlegen in der Praxis reichen die vermittelten Kenntnisse über Getränkekunde, Menüberatung und aktiven Verkauf im Service bis zur professionellen Kommunikation mit dem Gast. „Es ist wichtig, dass auch Quereinsteiger die fachliche Basis und die persönliche Einstellung mitbringen“, hebt Gerda Gollner hervor. „Der Gast muss vom
gesamten Team einen positiven Eindruck haben!“ Im Ergebnis steht dann, was Gerda Gollner von ihren Gästen am liebsten hört: „Bei Ihnen zu sein ist immer irgendwie wie nach Hause kommen.“ Das nächste Intensivtraining für das Service startet im März. Für Teilnehmer mit aufrechtem Dienstvertrag in Gastronomieund Tourismusbetrieben kann eine Landesförderung beantragt werden. ■
Infos
‣‣WIFI Ausbildung zum geprüften ‣‣Für Mitarbeiter aus GastroServicemitarbeiter
nomie und Tourismus ist eine Landesförderung möglich. ger und Nachwuchskräfte ‣‣Informationen und Anmeldung: ‣‣7.3. – 22.3., Mittwoch und Don- Tel. 0316/602-1234 nerstag 9 – 17 Uhr, WIFI Graz ‣‣www.stmk.wifi.at/tourismus
‣‣6 Intensivtage für Quereinstei-
Foto: Furgler
Plattformen für den Kundenkontakt
Peter Krasser: „Viele Chancen, Netzwerke zu pflegen.“
Beziehungsmanagement im Internet: Was junge Leute für ihre Kommunikation aufbauen, ist längst auch ein Modell, wie Unternehmen Partner- und Kundenkontakte gewinnen und pflegen können. „Social Media“ ist die persönlichste Form, sich am Markt zu positionieren. Netzwerke wie Facebook für B2C und Xing für B2B eröffnen vielfältige Wege für Empfehlungsmarketing und Kundenbindung. „Gerade für kleine Unternehmen sind diese Plattformen optimale Wege, um sich mit
geringen Kosten große Netzwerke zu schaffen“, sagt auch Peter Krasser, Inhaber eines DirektvertriebsUnternehmens mit den Schwerpunkten internationaler Organisationsaufbau und Vertrieb. Ein Intensivtag am WIFI vermittelt die entscheidenden Kenntnisse für die erfolgreiche Nutzung von Online-Networking: mit konkreten Umsetzungsbeispielen, strategischen Überlegungen, Methoden zur Konzeption und dem praxisgerechten Know-how, um mit dem eigenen Unternehmen in Social Media einzusteigen. ■
Infos
‣‣Social Media für Unternehmen – Intensivtag
‣‣Facebook, Xing & Co für das Online-Networking
‣‣Mit Erfolgsbeispielen – und
dem Praxiswissen für eine rasche Umsetzung für das eigene Unternehmen ‣‣Montag, 5.3., 9 – 17 Uhr, ‣‣WIFI Graz ‣‣Informationen und Anmeldung: Tel. 0316/602-1234 ‣‣www.stmk.wifi.at/edv
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Unternehmer · 37
Mit einem Krimi im Gepäck nach Graz
Das Buch des Franzosen Charles Exbrayat über den britischen Geheimdienst war der Grund, wieso sich Veronique Lacoste 1985 mit etwas Erspartem und einigen von den Großeltern geborgten Francs in den Zug Richtung Graz gesetzt hat. „In dem Spionagebuch spielten einige Szenen in Graz. Das hat mein Interesse geweckt“, erinnert sich die Französin. Eigentlich wollte sie nur ein Jahr lang im Ausland verbringen, erklärt Lacoste, zur Vertiefung ihres in Paris begonnenen Dolmetschstudiums. „Doch dann habe ich mich hier verliebt, auf Paris vergessen, an der Uni Graz inskribiert und bin bis heute geblieben“, schmunzelt Lacoste.
Übersetzungsbüro Die vielen internationalen Konferenzen, an denen sie während des Studiums teilgenommen hat, hätten den Wunsch nach einem eigenen Sprachdienstleistungsunternehmen speziell für Unternehmen geweckt, berichtet die
Französin. 1996 hob sie „lacoste: global language“ aus der Taufe. Zu Beginn nur auf die eigenen sprachlichen Fertigkeiten beschränkt, umfasst das Dienstleistungsspektrum mittlerweile alle wichtigen west- und osteuropäischen Sprachen. „Natürlich spreche ich nicht alle selbst“, gesteht Lacoste. „Ich habe einen Pool von etwa einem Dutzend Sprachenprofis, die bei mir als freie Mitarbeiter arbeiten.“ Ob die Unternehmerin jemals aufgrund ihrer Herkunft anders behandelt wurde? „Diskriminiert wurde ich nie. Aber doch recht oft auf mein Heimatland reduziert. Die Leute haben sich anfangs immer nur mit Französisch-Aufträgen an mich gewandt.“ ■
Migration in Zahlen Über 57.500 Personen üben in der Steiermark aktiv ein Gewerbe aus. 6.600 davon haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Diese Unternehmer mit fremden Wurzeln schaffen über 25.000 Arbeitsplätze. Gründungsranking: 1. Slowakei (34,4 Prozent), 2. Rumänien (16 Prozent), 3. Deutschland (12 Prozent), 4. Ungarn (11,8 Prozent)
Foto: Fischer
Steirische Unternehmer mit fremden Wurzeln sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Wir präsentieren ihre Erfolgsgeschichten.
Hat alle Sprachen fest im Griff: Dolmetscherin Veronique Lacoste.
Wir feiern 40 Jahre Zeitungsgeschichte! Die „Steirische Wirtscha “ hat sich zum runden Geburtstag sowohl einem optischen als auch inhaltlichen „Faceli ing“ unterzogen mit:
neuem Design neuen Reportagen noch mehr Service
Nr. 6 · 17. Februar 2012
38 · Menschen · Steirische Wirtschaft
Foto: Krug
Foto: Wohlgemuth
Menschen
Ein Genussball macht Spaß, nicht nur den Gästen, auch den Akteuren wie Robert Ferst (2.v.li.), Eckstein, und Rene Leitgeb, Café Sacher.
Walzer für den Gaumen Mit allen Sinnen Walzer tanzen. Unter diesem Motto delektierten sich rund 1000 Gäste beim Grazer Genussball an optischen und kulinarischen Schmankerln. Patrick Spenger, Revita Executive Chef, ließ im Grazer Congress die Spitzenköche (an)tanzen. Christof Widakowich kochte die tanzbegeisterten Feinschmecker nach allen Regeln der Kü-
chenkunst ebenso ein wie Jürgen Kleinhappl (San Pietro), Daniel Edelsbrunner (Prato), Lorenz (Landhauskeller) Kumpusch oder Hans Peter Fink (HaberlFink), der nach der Ballsause nach
vor den offenen Küchen Schlange wie „Genussbotschafterin Waltraud Hutter oder Schaupieler Martin Weinek, der ja bekanntlich herrlichen Wein produziert. Die Winzer gaben sich überhaupt geballt die Ehre, sie wurden von (Fast-)Sommeliere Sabine Just fachkundig dirigiert. Von Luis Gross bis Ewald Zweytick. Fotos: www.genussball.at. ■
Blumige Botschafter bei LH Voves
Impressum Medieninhaber, Herausgeber (Verleger) und Produzent: Wirtschaftskammer Steiermark, 8021 Graz, Körblergasse 111–113, Tel. 0316/601-657, Fax 0316/601-308. Redaktion: Mag. Mario Lugger (Chefredakteur), Mag. Petra Mravlak; redaktionelle Mitarbeiter der WKO|Inhouse GmbH: Veronika Pranger, Bakk. phil., Mag. (FH) Markus Rodlauer. Kontakt: redaktion.stwi@wkstmk.at Anzeigenverwaltung: TRICOM
Russland abhob, um Kaviar und Co. steirisch Paroli zu bieten. In jedem Fall inszenierten RevitaBoss Martin Gmeinbauer und Thomas Heschl eine perfekte Ballnacht, die der Gesellschaft trotz aller kulinarischen Verführungen nicht im Magen liegen geblieben ist. So standen auch Helga und Ferdinand Paar mit Tochter Kathi (Gastro Paar) gerne
OG, Grabenstraße 46, A-8010 Graz, Mobil: 0664/467 10 12, www.tricom.at Druck: Druck Styria, Graz Fotos ohne Autorenhinweis stammen aus unserem Archiv. Die in mit „Werbung“ gekennzeichneten Artikeln vertretene Meinung muss nicht mit jener der Wirtschaftskammer Steiermark übereinstimmen. Die inhaltliche Verantwortung selbiger liegt beim jeweiligen Auftraggeber. Verbreitete Auflage Inland (2. Hj. 2011): 61.667
Blumen für den Landeshauptmann: Rauch (li.), Lisa I. und Hajek (re.)
Zu Valentin war die ganze Steiermark in ein duftendes Blumenmeer gehüllt. Auch wenn der Valentinstag der arbeits- und umsatzstärkste Tag des Jahres ist, nahmen sich Blumenkönigin Lisa I. und Rudolf Hajek, Bundesinnungsmeister der Gärtner und Floristen, Zeit, gemeinsam mit Rosenspezialistin Andrea Rauch LH Franz Voves mit einem Strauß zu überraschen. ■
Nr. 6 · 17. Februar 2012 Steirische Wirtschaft
· Menschen · 39
„Die Steirer tanzen gerne und gut, das ist mein Fazit aus der heurigen Ballsaison. Ich tanze übrigens auch privat sehr gerne.“
„Wir sind stolz auf unseren siegreichen Lehrling. Felix Fließer ist ein engagierter junger Mann, der seinen Weg erfolgreich gehen wird.“
Claudia Eichler, Tanzschule Eichler
Peter Florian, Parkhotel Graz
Von der Kakaobohne über die Röstung bis hin zur fertigen Schokolade. Juniorköche der Tourismusschulen Bad Gleichenberg erlebten die süße Produktion in der Zotter-Schokoladen-Manufaktur hautnah und höchst aktiv mit. Mit großer Begeisterung fertigten die 10- bis 13-Jährigen ihre eigenen Kreationen. Unter Anweisungen des Produktionsleiters wurden Schokoladen gewalzt, gefüllt, glaciert und mit „Junior köche-Schleifen“ verpackt.
Foto: Sommer
Junior-Chocoladiers
Sonja Grabner (mi.) mit Polit-Kollegen Daniele Stival (3.v.li) und Maurizio Conte sowie maskierten Besuchern
Maskentanz mit Casanovas OPST – frisch, saftig und steirisch Zum 20. Mal ist in Berlin die „Fruit Logistica“ über die Bühne gegangen. Als Partner der ersten Stunde feierte auch die „OPST“, Obst Partner Steiermark, ein rundes Jubiläum Besser bekannt als „EAV – Apples from Austria“, haben sich die „Runden“ in den letzten Jahren zu einem Exportschlager entwickelt und sich damit als die natürlichsten Botschafter auf den internationalen Märkten etabliert.
OPST-GF Thomas Reiter mit den steirischen Apfelhoheiten
Region Veneto, Daniele Stival und Maurizio Conte, alle Gelegenheiten wahr, um Kontakte zu knüpfen. Unter anderem mit Stadträtin Sonja Grabner, aber auch mit Edith Korisek, Vizepräsidentin der Società Dante Alighieri, Odörfer-Sanitär-Chefin Susanne Schneider, Immobilien-Profi Rudi Huber, MurparkGeschäftsführerin Edith Mün-
zer oder Tanzschulbesitzerin Claudia Eichler, die auch fernab vom Job eine tanzbegeisterte Ballbesucherin ist. Der Tanzprofi attestiert den Steirern viel Lust und Talent für die Drehungen auf dem Parkett und ist sich sicher, „dass Tanzen zur Allgemeinbildung gehört“. Dann sind heuer besonders viele kluge Menschen im Balleinsatz. ■
Ein Junger wird Lafer „einkochen“ Im Jänner hat Felix Fließer in der Kategorie Küche den Landeslehrlingswettbewerb für Tourismusberufe in Bad Gleichenberg gewonnen. Neben Trophäe und Urkunde versprach LH-Stv. Hermann Schützenhöfer, sich für ein Praktikum bei Starkoch Johann Lafer einzusetzen. „Kulinarium Steiermark“Koch Willi Haider knüpfte die Verbindungen, jetzt ist es fix: Der siegreiche Kochlehrling darf Starkoch Johann Lafer im „Relais & Chateaux Hotel“ auf der Stromburg in Deutschland vier Wochen lang über die Schultern blicken. Zur Zeit absolviert der 19-jährige Sieger im Grazer Parkhotel unter seinem Lehrherren Peter Florian sein drittes Lehrjahr. Im März wird er beim Bundeslehrlingswettbewerb in Krems die Steiermark vertreten. ■
Foto: www.camera-obscura.at
So sehen die zuckersüßen Künstler der Zukunft aus.
Festliches Ambiente, ein beeindruckendes Rahmenprogramm, bunte Masken und opulente Roben bescherten den rund 1.200 Besuchern des „Il Ballo di Casanovas“ eine rauschende Ballnacht im Grazer Congress. Auch heuer war die steirische Landeshauptstadt Treffpunkt der österreichischen und italienischen Gesellschaft. So nahmen die Landesräte der
Ein toller Preis: Haider (li.) und Schützenhöfer schicken Fließer zum Praktikum bei Küchenpapst Lafer.
Nr. 6 · 17. Februar 2012
Eine Marke der Daimler AG
40 · Anzeigen · Steirische Wirtschaft
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