Vorwort
Sie wird wegen ihrer besonderen Form Schmetterlingsinsel genannt. Die voll und ganz zu Frankreich und somit zur Europäischen Union gehörende Karibikinsel Guadeloupe, welche mit zwei Dutzend weiteren Inseln die Antillegruppe ausmacht, ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert. Das beste gleich vorweg: Wenn man von Paris (Flughafen Charles de Gaulle) nach Guadeloupe (Flughafen Point a Pitre) fliegt, dann ist das ein Inlandsflug, der gleich mehrere Vorteile mit sich bringt: Zum einen besticht der achteinhalb stündige Langstreckenflug mit oft unschlagbaren Preisen (bislang kostete ein Hin und Rückflugticket um die 400 Euro, seit der Covid Putin Inflation wurde alles teurer und somit auch diese Tickets, die momentan bei 800 Euro liegen), man kann bequem ohne Visa einreisen und auch 10 Liter Rum mitnehmen, dem Hauptexportgut der Insel (60 % wird exportiert, 40 % selbst getrunken, die Vielfalt ist riesig und nicht nur jede Insel, sondern jedes Dorf hat seinen eigenen). Die Hauptsaison ist von November bis Mai und abgesehen von der Hurrican und Regenzeit (August bis September) ist es auch im Herbst wie Sommer sehr schön, da das tropische Klima wie Balsam für die sonnenentwöhnte europäische Seele sind. Es weht meist eine angenehme Brise und auch was das größte biologische Problem der ganzen Karibik anbelangt, die Braunalge Sargassum, so wurde Guadeloupe zwar im Jahr 2017 heimgesucht (50.000 in der Tourismusbranche tätige Menschen verließen die Insel und gingen nach Frankreich oder Kanada) aber seitdem steht es sehr gut um die typischen Karibikstrände um die Insel, welche durch ihren schneeweißen Sand und die Farbenpracht bestechen. Weitere Vorteile, die klar für Gwada (so wird die Insel von den Einheimischen auf Kreolisch genannt) als Destination sprechen sind die ausgesprochene Freundlichkeit der Einheimischen und die Sicherheit.
Wissenswertes
Die Bevölkerung auf ganz Guadeloupe beträgt 410.000 (2022). Die Hauptstadt ist Basse Terre, der internationale Flughafen Pointe a Pitre. Offizielle Sprache: Französisch. Zweitsprache: Creole (auch viele Ortstafeln sind zweisprachig). Das Kreolische wird seit 2011 in vielen Schulen als Unterrichtsgegenstand angeboten, allerdings scheitert die Durchführung oft daran, dass es zu wenige Lehrpersonen gibt, die der Sprache mächtig sind. Währung: Euro. Telefonvorwahl: +590. Hier können Gäste aus Europa bedenkenlos den Flugmodus ausschalten und eines der Netze einwählen, da es wie in anderen europäischen Ländern kein Roaming gibt. Die meisten Unterkünfte haben WLAN, doch es ist meist schwach, was weniger am Router, sondern an der Infrastruktur an sich liegt, die öfters zusammenbricht. Die Autokennzeichen sind dieselben wie im Mutterland Frankreich. Die Flagge die französische, doch es gibt ein inoffizielles Wappen Guadeloupes: Drei gelbe Kreuze auf blauem Grund sowie eine gelbe Sonne mit einem grünen Palmenzweig auf schwarzem Grund. Guadeloupe ist als voll integrierter Teil Frankreichs auch Teil des Binnenmarktes der Europäischen Union. Dennoch gibt es Bestrebungen der Unabhängigkeit. Politiker verwechselten den Wunsch der streikenden Bevölkerung im Frühjahr 2021/22 mit dem Wunsch, die pandemiebedingten Einschränkungen aufzuheben mit dem Wunsch auf Autonomie. Vorteile beim Verbleib mit Frankreich sind neben der Infrastruktur, dass gratis in Frankreich oder Kanada studiert werden kann. In der Schule sind nur Französisch und Mathematik Pflichtfächer, alle anderen werden angeboten, sobald Lehrpersonen verfügbar sind, welche diese unterrichten können. Die Arbeitslosenrate beträgt 27,8 %. Besonders hoch ist diese unter jungen Guadeloupianern. Importiert werden vor allem Nahrungsmittel, Treibstoff (aber auch Elektrizität, da etwa Wind oder Sonnenenergie überhaupt nicht gefördert werden) sowie Autos und andere Konsumgüter oder Rohstoffe für das Baugewerbe.
• A no mel kriolisch: zu meinem Wohl Prost!
• Ti Punch: Ti bedeutet klein auf kreolisch und stammt vom französischen „petite“ ab. So ein Rumpunsch, de r mit zerquetschten Limetten und Rohrzucker sowie einem kräftigen Schluck Rum zu jeder Tageszeit konsumiert wird, ist ein Kulturgut der Insel.
• Ein sog. Planteur (Fruchtsaft mit Rum) macht Guadeloupe noch schöner wie es bereits ist und wird eigentlich überall auf den Inseln angeboten!
• Beste App für das Wetter: Windy.com
• Öffentliche Busse: schwieriges Thema!!!
• PKWs sind günstig zu mieten. Das Verkehrsaufkommen auf der Insel ist stark, die Straßen sind schlecht beleuchtet, allerdings gibt es wenig Radargeräte oder Polizei.
• Auf der Insel sind Parken und Gebühr noch zwei Paar Schuhe. Schön!
• Carpe Diem: Früh aufstehen lohnt sich, denn ab 18 Uhr wird es finster!
• Island Time: Auf der Insel gibt es wenig Hektik, da die Menschen ziemlich gechillt sind. Die Mühlen mahlen hier allgemein langsamer, Geschäfte und Museen können heute offen haben, die nächsten zwei Tage oder Wochen geschlossen bleiben.
• Roaming: Im EU Raum (Guadeloupe gehört dazu) kann wie zuhause telefoniert und gesurft werden, ohne Zusatzkosten. Sogar die gleichen Steckdosen gibt es hier!
Geografisches
Fläche: 1.635,66 km2. Guadeloupe besteht aus sechs bewohnten (Marie Galante, La Désirade) sowie weiteren kleinen unbewohnten Inseln (z.B. Îles de la Petite Terre, Îles des Saintes) Arrondissements: 2, Gemeindeverbände 6, Kantone 21, Gemeinden 32. Guadeloupe ist ein französisches Überseedepartement im südlichen Karibischen Meer. Die beiden größten Inseln der Inselgruppe (La Basse Terre und La Grande Terre) ähneln in ihrer Form einem Schmetterling und sind nur durch eine schmale, etwa 50 m reite Meerenge (Riviere Salée) voneinander getrennt. Die westliche Seite (La Grande Terre) ist ziemlich flach und besteht hauptsächlich aus Kalkstein. La Basse Terre ist vulkanischen Ursprungs. Hier wird vorwiegend Zuckerrohr (das hauptsächlich zur Rumproduktion gebraucht wird) sowie Bananen für den Export angepflanzt. Der höchste Berg der Kleinen Antillen, der Vulkan La Soufrière 81.467 m), ist hier zu finden. Die Strände sind lang doch abfallender, ähnlich wie etwa in Madeira. Die Landfläche besteht zu 14 % aus Anbaufläche, zu 4 % aus Dauerkulturen und zu 14 % zu Weideflächen. 39 % sind bewaldet. Südlich von Guadeloupe befindet sich die Insel Dominica (seit 2011 unabhängig von Frankreich und ökonomisch sowie wirtschaftlich schwächer), nordwestlich die Insel Montserrat und nordöstlich die Insel Antigua, die zum Inselstaat Antigua und Barbuda gehört. Ungefähr 250 km westlich liegt die unbewohnte venezolanische Insel Aves. Das Klima ist von tropischen Temperaturen, hoher Luftfeuchtigkeit und Regen gekennzeichnet. Daher ist es für den Tabakanbau sowie Kaffee ungeeignet. Während der atlantischen Hurikansaison besteht die Gefahr von tropischen Stürmen.
Auf dieser historischen Landkarte in der Flora und Fauna eingezeichnet sind, sieht man die Fülle an Inseln, Städten und Dörfern sehr gut
Geschichtliches
Christoph Kolumbus stattete der Insel auf seiner zweiten Reise auf der Hinfahrt am 4. November 1493 einen Besuch ab und nannte sie so hatte er es katholischen Mönchen zuvor versprochen die Insel nach dem spanischen Wallfahrtsort Nuestra Señ ora de Guadalupe. Am 15. Juni 1502 landete er auf seiner vierten Reise als erster Europäer auf Martinique, welches 1635 von Frankreich durch Pierre Belain dÈsnambuc im Namen der von Richelieu gegründeten Compagnie des Îles d`Amérique kolonialisiert wurde. Keine 25 Jahre später war die gesamte Urbevölkerung ausgerottet. Auf Guadeloupe wurden die Kariben allesamt auf die Nachbarinsel Dominica deportiert. , denn auch hier wehrten sich die Kariben, zuerst erfolgreich gegen die Spanier, doch später wendete sich das Blatt. Erst 1636 gelang es den Franzosen, Guadeloupe zu kolonisieren. 1664 wurde die Insel der Französischen Westindienkompanie übertragen. Nach deren Auflösung 1674 übernahm die französische Krone die Verwaltung der Kolonie, mit einem Gouverneur an der Spitze. Die Insel wurde in 32 Verwaltungsbezirke (französisch: quartier) eingeteilt. Die französischen Kolonialherren errichteten eine Plantagenwirtschaft. Sie bauten vor allem Zuckerrohr und Kaffee an, da es mit Tabak aufgrund des humiden Klimas nicht funktionierte. Der Import von Ureinwohnern Amerikas („Indianer“) war nicht erfolgsversprechend, da sich diese nicht unterdrücken ließen. Somit wurden Sklaven aus Afrika auf die Insel gebracht. Diese wurden entweder von anderen Afrikanern verkauft, von ihren eigenen Klans aufgrund von Armut verkauft oder aber von Europäern gefangengenommen. Der transatlantische Sklavenhandel boomte. Statistisch gesehen überlebte ein Sklave auf einer Plantage sieben Jahre, Frauen wurden oft unfruchtbar, die Säuglinge starben früh. Die Sklaven afrikanischer Herkunft stellten schließlich die Mehrheit der Bevölkerung der Kolonie. Um sich untereinander zu verständigen, wurde die Sprache Kreolisch, die sehr stark vom Französischen beeinflusst ist, geschaffen. In den Folgejahren gab es u.a. den Siebenjährigen Krieg zwischen Frankreich und England. England nahm die Insel in Besitz. Im Zuge der Französischen Revolution von 1789 wurde die Sklaverei abgeschafft, doch im April 1794 von Großbritannien, das die Insel besetzte, wieder eingeführt. Kurz darauf eroberte Victor Hugues mit Unterstützung befreiter Sklaven die Insel zurück. Napoleon Bonaparte führte die Sklaverei in den französischen Kolonien am 20. Mai wieder ein. Widerständige, darunter eine hochschwangere Frau mit Namen Solitude, wurden hingerichtet. Man wartete die Geburt des Babys ab, ehe auch sie hingerichtet wurde. Nach einer erneuten Eroberung während den Napoleonischen Kriegen eroberte Großbritannien am 4. Februar 1810 erneut die Inselgruppe und schenkte sie König Karl XIII. von Schweden. Im Frieden von Paris 1814 gab Schweden die Insel für die Zahlung von 24 Millionen Franc wieder an Frankreich zurück. Am 8. Februar 1843 wurde Guadeloupe von einem großen Erdbeben erfasst, bei dem Point a Pitre fast vollständig zerstört wurde. 8.000 Menschen starben dabei. 1848 wurde die Sklaverei in allen französischen Besitzungen endgültig abgeschafft. Dennoch ist es möglich, noch heute lebende Zeitzeugen kennenzulernen, die um die 80 Jahre alt sind und noch als Sklaven geboren wurden, da sich viele Plantagenbesitzer wie auch die Behörden nicht gleichermaßen ans Dekret hielten. Da viele ehemalige Sklaven nicht mehr bereit waren, auf den Plantagen zu arbeiten, wurden, um den Plantagenbetrieb aufrechtzuerhalten, indische Kontraktarbeiter geholt. Sie kamen meist aus der Provinz Shennay, die für ihre Baumwollprodukte bekannt ist. Da Großbritannien Indien kolonisierte, saß es quasi an der Quelle. Die Frucht des Brotbaumes, der von Malaysia importiert wurde, war sehr gut geeignet, um die Sklaven auf billige Weise zu ernähren völlig glutenfrei. Diese mussten sich meist für
drei oder fünf Jahre verpflichten. Zwischen 1854 und 1889 kamen über 42.000 Inder nach Guadeloupe. Ende des 19. Jahrhunderts räumte Frankreich der schwarzen Bevölkerung das Wahlrecht ein. Viele dienten in beiden Weltkriegen. Am 19. März 1946 wurde Guadeloupe zum Überseedepartement Frankreichs. Seitdem ist es keine Kolonie mehr und seine Bewohner werden von staatlicher Seite als Franzosen betrachtet. Auch wenn die in den 1980er Jahren nationalen Bewegungen, die eine Loslösung von Frankreich und somit eine Unabhängigkeit bestrebten, heute noch recht aktiv sind, so wird es mit großer Sicherheit nicht dazu kommen, die die Bevölkerung sieht und erkennt, dass es den Nachbarinseln, die sich von den ehemaligen Kolonialstaaten getrennt haben, seitdem viel schlechter geht. Bis ins Jahr 2007 gehörten die beiden Inseln Saint Barthélemy sowie der französische Teil der SaintMartin/Sint Maarten (200 km nördlich der Hauptinseln gelegen) als Arrondissement Saint Martin Saint Barthélemy zu Guadeloupe. Im Februar 2007 wurden die beiden Gebiete von Guadeloupe abgetrennt und zu je einer eigenen überseeischen Gebietskörperschaft aufgewertet.
Land & Leute
Die Mehrheit der Einwohner gehört der Katholischen Kirche an. Neben Kirchen gibt es aber auch buddhistische Tempel, da die Hindus sowie Protestanten zusammen mit einigen Religionen afrikanischen Ursprungs auf den Inseln eine Minderheit darstellen. Rund 90 % der Guadeloupianer sind afrikanischer oder gemischter Abstammung. Ungefähr 5 % der Bevölkerung sind Weiße. Inder, Libanesen oder Chinesen machen zusammen weniger als 5 % aus. Die Nachkommen der kolonialen Oberschicht, welche noch eine beachtliche Summe an Grundstücken besitzt, werden Grands Blancs genannt. Petits Blancs wird eine Gruppe von weniger betuchten weißen Siedlern genannt. Die meisten weißen leben auf La Basse Terre (der östlichen Seite). Die schwarze Bevölkerung hingegen ist größtenteils auf La Grande Terre angesiedelt. Das Durchschnittsalter beträgt 35,6 Jahre. Der Frauenanteil beträgt 52 %, er Ausländeranteil betrug 2007 5,8 %, derjenige der Immigranten 8,3 %.
Pointe-a-Pitre
In Pointe a Pitre befindet sich nicht nur der internationale Flughafen, der Gäste aus aller Welt, doch mindestens einmal täglich aus Paris auf der Insel willkommen heißt. Hier gibt es auch die meisten touristischen Läden und ein großes Carrefour Shoppingcenter sowie das berühmte Museum über die Sklaverei, das von der Europäischen Union finanziert wurde. Unweit des Museums befindet sich auch die berühmte Straße, an der all die illegalen Dinge gemacht werden, welche auch im französischen Überseegebiet verboten sind: Drogen und Prostitution. Eine Einheimische erklärt, dass hier am Zahltag ganze Schlangen an Männern auf Prostituierte warten würden. „Genau, das ist unsere Straße“ entgegnet sie mit einem breiten Grinsen.
Auf der Îlet Pigeons, der Schweineinsel wurden die zahlreichen Sklaven aus Afrika nach der kräftezehrenden Überfahrt in zusammengepferchten Sklavenschiffen gemästet, um am Sklavenmarkt, der sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in Pointe a Pitre (und nicht wie heute größtenteils verbreitet wird in Petite Canal) befand, zu einem guten Preis verkauft werden zu können. Heute noch befinden sich viele schicke Villen auf der kleinen Insel auf der reiche Weiße fette Partys und Orgien feiern. Die schwarze Bevölkerung nennt sie daher heute noch „Schweineinsel“, weil sich die Weißen dort „wie Schweine aufführen.“
Sainte-Anne/Sentann
Die südöstlich gelegene Kleinstadt Sainte Anne ist nach der österreichischen Königin Anne benannt, der Mutter von Ludwig dem XIV. und Gattin von Ludwig dem XIII. Der ehemalige Regierungssitz der Insel wurde im 18. Jahrhundert gegründet und zählt heute über 24.000 Einwohner.
Während dem 19. Jahrhundert war Sainte Anne (auf kreolisch und heute auf allen zweisprachigen Ortstafeln Sentann) der Hauptort des Zuckerrohranbaus. Allein 1885 wurden 34 Zuckerrohrplantagen gezählt, welche ihre Zuckerrohre zum Mahlen in einer der drei mit Dampf angetriebenen Raffinerien schickte: Nach Courcelles, Marly und Gentilly.
Der Ort, der besonders bei europäischen Touristen neben Saint Franç ois sehr beliebt ist, ist architektonisch gesehen kein wirklicher Hingucker. Das Schöne ist aber sicherlich, dass es meistens nur ein oder zweistöckige Gebäude gibt. Der Charme von vielen alten, teils bis gar nicht restaurierten Wellblechhäusern ist besonders und kann durchaus als kleine Zeitreise bezeichnet werden. Nur wenige Gebäude haben die Vielzahl an Naturkatastrophen (Brände oder Hurrikane) besonders Anfang des 20. Jahrhunderts unbeschadet überstanden. Die Kirche wurde nach Plänen des Architekten Ali Tur nach dem Hurrikan 1928 neu gebaut. Aber auch das Gemeindeamt (hotel de ville) und das Postamt sowie Banken.
Es gibt an der Promenade täglich einen kleinen Markt sowie am Donnerstagabend einen Nachtmarkt beim Stadium (Place H. Songeons), der sehr zu empfehlen ist. Jeden dritten Sonntag im Monat findet beim kleinen Fischerhafen ein Flohmarkt statt.
Die Lagune, welche am Fuße der Ortschaft liegt, wird auch das Korallenriff geschützt und wenn nicht gerade Braunalgen zugegen sind, welche stark riechen ist das Wasser kristallklar. Besonders schön ist neben dem Plage publique du Bourg der Caravelle Strand (Plage du Caravelle) beim Club Med gelegen. Wichtig nicht beim Port des Galbas (kleiner Fischerhafen) wo es die meisten Braunalgen (Sargassum) gibt, sondern weiter Richtung Westen gehen. Hier gibt es über die Hauptsaison (November bis Mai) auch eine Kitesurfschule. Eine Kayaktour ist sehr zu empfehlen. Auch Schnorcheln oder die Pelikane beim Fischen beobachten ist toll.
Saint François
So wie auf vielen Orten der Erde gibt es auch auf Guadeloupe eine Ortschaft, die man als chic bzw. schicki micki bezeichnen kann: Saint François. Ganz im Osten von Grand Terre gelegen gibt es hier einen Privatflughafen für die Reichen und Schönen und einen tollen Golfplatz. Besonders eindrücklich ist auch die Marina mit ihren Yachten und angesagten Restaurants. Diese Ortschaft hebt sich optisch sehr von den anderen ab.
Unweit von Saint François befindet sich Pointe des Châteaux, der östlichste Punkt von Guadeloupe, der für viele das erste Ziel ist, wenn sie die Insel besuchen. Hier zeigt sich die Natur von ihrer schönsten Seite, die kargen Felsformationen erinnern Teils an die Cliffs of Moher, die Bucht ist wild und die Wellen brechen unmittelbar, bevor sie den Strand erreichen. Eine kleine Wanderung, welche man gut in Turnschuhen absolvieren kann, führt zum Gipfelkreuz hoch und bietet ein herrliches 360 ° Panorama.
Hier ganz in der Nähe gibt es noch Anse des Châteaux, einem FKK Strand, an dem man sehr gut Schnorcheln kann (am besten vormittags bis mittags, weil danach durch die niedrig stehende Sonne die Sicht nicht mehr optimal ist!).
Ausflugstipps
Die Hauptattraktionen bei Urlaubern sind zum einen die verschiedenen und sehr schönen Strände, welche zum Schwimmen, Schnorcheln, Kayakfahren, Stand up Paddeln oder Kitesurfen sowie Foilen einladen. Zum anderen bietet gerade La Basse Terre (die westliche Inselhälfte) tolle Ausflugsmöglichkeiten zum Wandern, etwa in den Regenwald zu atemberaubenden Wasserfällen oder auf den Vulkan, der jedoch die meiste Zeit wolkenverhangen ist. Hier ein paar touristische Anbieter von der Insel:
Thema: Was wird geboten: Kontakt:
Habitation Côte sous le vent: Naturpark ideal für die ganze Familie: Botanischer Garten, Trampoline, Streichel zoo, Piratenmuseum etc.
Zoo de Guadeloupe: Parc des Mamelles. Zoo mit tropischem Garten
Aquarium de Guadeloupe: Besuchen Sie das Meer!
All die Reichtümer der karibischen Küste auf recht charmante Weise präsentiert
www.habitations cotesouslevent.com Tel. 0590 804 262
Auf 25.000 m2 Regenwalt warten 450 Tiere und 85 Spezies sowie 1.200 Pflanzen
Bestehend seit 185, 2018 renoviert, 350 000 Liter Meerwasseraquarien, mehr als 2.000 Fische und 285 Arten, zwei Restaurants, kostenlose Audioguides
Aventure Cétacés: Walbeobachtung Kinder unter 12 Jahren bezahlen 45 Euro, ab 12 bis Erwachsen 65 Euro. Es gibt zwei Abfahrtszeiten
Blue Lagoon: Mangroven entdecken, tauchen am Korallenriff
Les Heures Saines: Centre de Plongée: Tauchzentrum
Archipel Plongée: Centre de Plongée: Tauchzentrum
Ausflug zur blauen Lagune mit Mittagessen auf der Insel inklusive, ab 49 Euro/Person, Kinder bezahlen 29 Euro
Mit Schildkröten und anderen Meeresbewohnern tauchen, Wale beobachten
In Malendure. PADI Tauchkurse um 9.30 sowie 14.30 Uhr
Réserve Cousteau en Kayak: Gwada Pagaie Tolle Kayaktours auf der Schweineinsel (Îlet Pigeon) für zwei bis vier Personen
www.zoodeguadeloupe.com
Tel. 0590 988 352
www.aquariumdela guadeloupe.com
www.aventurecetaces.com
Tel. 0690 608 405
www.guaadeloupe excursion.com
Tel. 0690 349 969
www.cetacesguadeloupe.com
Tel. 0590 257 320
www.archipel plongee.fr
Tel. 0590 989 393
www.gwadapagaie.com
Tel. 0590 804 397
Tel. 0690 939 171
Réserve Cousteau Excursion: Randonnée Palmée
Akropark: Abenteuerpark für die ganze Familie
Atmosphere: Jet ski, Flyboard, Kanu/Kayak, Stand Up Paddle
Grand cul de sac marin: Ganztagesausflüge
Les Saintes/Marie Galante/La Désirade oder Dominique
Schnorcheltouren am Strand Malendure Bouillante.
7 Routen insgesamt (1 für 3 5 Jahre, 3 für 6 10 Jahre, 3 für Erwachsene) warten
www.caraibekayak.com Tel. 0690 743 912
www.akropark.fr geöffnet 7 Tage die Woche
Von Jetski über Motorboot bis Flyboard sowie auch SUP www.atmosphere antilles.com Tel. 0690 494 728 Tel. 0590 880 862
Exkursionen zur Îlet Caret, Mangrovenwald, Korallenriffe etc.
Bootsausflüge mit Fähren auf verschiedene Inseln zu Preisen ab 23 Euro hin und retour, Dominique 54 Euro
Musée des Beaux Arts Das Museum der schönen Künste befindet sich in Saint Rançois und zeigt Kunstwerke des 16. Jahrhunderts bis heute
GWADA Gyrocopter
Fliegen im Zweisitzer Heli und alles aus der Vogelperspektive betrachten
Ulmcaraibes Survols Touristiques Zweiplätzerhelikopter mit Autopilot von 40 260 Euro auf Grand Terre (6 Routen)
Jardin de Alombreusse –Jardin Botanique
Naturreservat Petite Terre (18 km von Saint Franç ois gelegen)
Botanischer Garten in Petit Bourg mit Flamingos, Papageien und einem Zug
Ganztagesausflug: Bootsfahrt zum Schnorchel paradies (Must See) inkl. Führung und Mittagessen
Flughafentransfer mit Kio Tours Alternative zu Taxis im Minibus bis zu 7 Personen
www.lagoonlocation.com Tel. 0690 007 191
www.comadile.fr www.valferry.fr www.express des iles.fr www.ctmdeher.com
www.mbasf.fr mbasf@orange.fr Tel. 0590 284 318
Tel. 0690 335 873
www.ulmcaraibes.com Tel. 0690 642 848
www.valombreuse.com Tel. 0590 955 050
www.awak gaudeloupe.com
Tel. 0590 885 353
k.chollet@free.fr
Tel. 0690 750 612
Zu den schönsten Stränden zählen auf Grande Terre zählt der Plage du Bourg (Sainte Anne), ein typischer Familienstrand (Parkgebühr pro Tag 3 Euro) sowie der Plage de la Caravelle Auch der Plage Bois Jolan ist ein schöner naturbelassener Strand mit vielen Palmen, der auch bei Anglern zu den frühen Abendstunden beliebt ist. Weitere tolle Strände sind Petit Havre, Raisoins clairs, Plage de Pierre et Vacances. Bestens zum Schnorcheln geeignet ist der Grande anse des Salines/Anse à la Gourde à Saint-François.
Einer meiner Lieblingsstrände im Südwesten ist der Plage du Souffleur bei Port Louis, ein sehr schöner Familienstrand, an dem diverse Wassermöglichkeiten wie Trettraktorfahren oder Jet Ski geboten werden und es gibt dort eine Snackbar und schöne Sonnenuntergänge. Ein typischer Surferstrand ist der Anse Bertrand. Vorsicht vor den Korallen, aber klein und schön ist der Anse Laborde. Wer gerne unter Mangroven liegt ist am Plage de Babin bei kristallklarem Wasser genau richtig.
Die Rumdestillerie Damoiseau kann bei freiem Eintritt besichtigt werden. Vorbei an Port Louis und Petit Canal kann das antike Gefängnis und der Sklavenmarkt (!) besichtigt werden.
Die vermeintlich schönsten Strände auf Basse Terre sind: Deshaies, ein weitläufiger Perlenstrande mit Restaurants am Wasser und toller Aussicht. Hier gibt es auch den botanischen Garten Jardin botanique Deshaies und den Zoo. Plage de Malendure/réserve Cousteau eignet sich zum Schnorcheln und beherbergt Schildkröten, mit denen geschnorchelt oder mit dem Kayak mitgeschwommen warden kann. Richtung Îlet Pigeon warten schöne Tauchgründe und flache Wasser. Bouillante bietet heiße natürliche Quellen am Meer. La soufrière/Bains jaunes ebenfalls heißes Wasser mit großem Parkplatz. Das Bassin des amours Gourbeyre ist ein weiteres Becken mit heißen Quellen mitten im Wald. Achtung: Nicht am Wochenende, da dann viele Einheimische anzutreffen sind und es überfüllt ist. Dies gilt für die meisten Strände! Dann ist es voll, laut, viele machen Barbecue und spielen laute Reggae Musik, keine Parkmöglichkeiten.
Essen & Trinken
Ganz oben auf der Liste der Getränke, die man als Besucher der Inseln unbedingt probiert haben muss stehen natürlich der allgegenwärtige Ti Punch sowie der Planteurs. Handelt es sich bei ersterem über einen lokalen Schnaps mit zerdrückter Limette und Zuckerrohrsyrup oder Rohrzucker ist der Planteurs ein Cocktail, der auch gerne als Aperitif getrunken wird. Auch das lokale Bier, va. das Corsaire, aber auch das Carib und andere typische helle Biere („Blondes“) werden gerne getrunken. Die Vielfalt an Rum mit eingelegten Früchten wie Ananas oder Mangos ist äußerst beeindruckend. Erhältlich im Supermarkt sowie auf Wochenmärkten.
In vielen Bars wird größtenteils am Wochenende (freitags oder samstags) und in der Hauptsaison die typische GWO KA Musik gespielt, welche aus der Sklavenzeit um das 18. Jahrhundert entstanden ist und glücklicherweise heute stolz als Weltkulturerbe präsentiert wird. Der gleichnamige Tanz wurde ebenfalls im Jahr 2014 von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Zu fast allen Speisen, vorwiegend zu Fleisch, Fisch und Geflügel wird die Sauce Creolina verwendet, eine bekömmliche Zwiebelsauce mit Habanero Chiles und Essig.
Beliebte Nachspeisen: Neben dem Flan au Coco, einem Kokospudding, wird Ananas oder Banane flambée als Nachtisch gegessen. Es gibt gerade auf den Straßen der Inseln immer wieder Essensstände mit Chi Chi, eine Adaption der spanischen Churros, die mit Zucker und Zimt oder Schokolade gegessen werden.
Die Vielfalt an hiesigen Früchten ist beeindruckt, obwohl immer noch der Anbau von Zuckerrohr sowie Bananen dominieren. Neben kolossalen Mangobäumen wachsen auch sog. Pomme cannelle, also Zimtäpfel, welche ob ihrer Form schon beeindrucken. Ingwer und Kurkuma gehören ebenfalls zu den typischen zum Verkauf angebotenen Früchten am Markt. Auf dem Speiseplan stehen aber auch Maniok und die Frucht des Brotbaums. Aus Blättern von Kokospalmen flechten Künstler geschickte Hüte oder Körbe. Ein ungewöhnliches Bild für die Karibik stellt auch die riesige Vielfalt an französischen Weich und Hartkäse dar. Zum Straßenbild gehören Menschen, die zu Fuß, auf dem Fahrrad oder Motorrad Baguette transportieren.
Unterkunft- und Restauranttipps
Die meisten Touristen, welche nach Guadeloupe kommen, bevorzugen es fernab der Touristenhochburg Point a Pitre zu nächtigen. Sehr beliebt sind die Orte Le Gossier, Sainte Anne oder Saint François, weil es hier schöne Sandstrände gibt und es ruhig und erholsam ist. Neben einer Hand voll Hotels gibt es schöne Privatunterkünfte, welche auf diversen Buchungsplattformen wie booking.com, tripadvisor.com oder airbnb.com mit wichtigen Rezensionen und ausgiebig Bildmaterial leicht gefunden und gebucht werden können. Ein Tipp am Rande: Sollte mal eine Unterkunft auf diesen Online Plattformen ausgebucht oder „zurzeit nicht verfügbar“ sein, so lohnt es sich meist, über die Homepage den Anbieter respektive Vermieter direkt zu kontaktieren. Viele stellen nämlich nicht alle Zimmer dort ein, sondern haben immer noch das eine oder andere in Peto.
Bei den zahlreichen Unterkünften welche von Privatappartements bis zu luxuriösen Villen mit Privatpool reichen, ist die Auswahl sehr groß und es ist somit recht schwierig, eine passende Empfehlung abzugeben.
In Sainte Anne gibt es viele schöne Herbergsmöglichkeiten, etwa das TI Creole Village (Bild unten) ist sehr schön gelegen und bietet Alleinreisenden sowie Familien mit Kindern eine kleine Oase der Erholung in kleinen Häuschen, die sehr gut ausgestattet sind. Das Personal ist freundlich, das WLAN meistens gut (fünf verschiedene Router im Einsatz), die Zimmer werden alle vier Tage gereinigt und die Handtücher gewechselt und viele Urlauber stören die zahlreichen Frösche und ab 5 Uhr morgens krähenden Hähne der Nachbarschaft nicht, obwohl sie ein ziemlich lautstarkes Konzert abgeben. Hier ein paar Bilder der Unterkunft:
Restaurants gibt es en masse und viele haben sich besonders auf Touristen spezialisiert. Möchte man jedoch typisch einheimische Speisen kosten, so gibt es zum Beispiel das Chez Doudou in Point a Pitre oder das Kontiki in Sainte Anne wo die kreolische Küche ein Hochgenuss darstellt.
Wer gerne richtig typisch und nicht zu teuer essen mag, dem sei das Mervillon Grillades et Fruits de mer auf dem Weg zwischen Saint François und Pointe des Châteux ans Herz gelegt. Die Portionen sind groß und es gibt preiswerte Mittagsmenüs. Hier tummeln sich Einheimische, vom Paar bis auf den Verwandtenklan. Achtung: Genügend Zeit mitbringen!
Bilder sagen mehr als tausend Worte
Obwohl es noch viel über Guadeloupe zu schreiben gäbe, lassen wir zum Schluss noch ein paar Bilder sprechen, welche die Reiselust wecken sollen. Doch Vorsicht: Wer es einmal auf die Paradiesinsel geschafft hat ist versucht, immer und immer wieder hierher zu kommen!