STARGET
02 I 2009
ZEITSCHRIFT FÜR KUNDEN UND FREUNDE DES HAUSES STRAUMANN
NEU Straumann® Guided Surgery: Wegweisend in der Implantattherapie Klinische Fälle: Straumann® Bone Level Implantate und aktives Gingivamanagement – Galvanoteleskopprothetik auf Straumann® Soft Tissue Level Implantaten mit den Möglichkeiten der Straumann CADCAM-Technologie – Straumann® Emdogain als Regenerationsmaterial in der Parodontitistherapie und bei der Rezessionsdeckung Straumann AID: unser Beitrag, um das Unmögliche möglich zu machen Neuerscheinung: SAC-Klassifikation in der Implantatzahnheilkunde Events: EuroPerio 6 – 31st APDC – DGI-Gemeinschaftskongress Berlin – 60 Jahre Quintessenz (Rückblick)
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INHALT Internet: www.straumann.ch/de/starget oder www.straumann.at/starget
03 Editorial
Neu GUIDED SURGERY 04 Computergestützte Chirurgie für das Straumann® Dental Implant System
CADCAM 21 Galvanoteleskopprothetik auf Soft Tissue Level Implantaten mit den Möglichkeiten der Straumann CADCAM-Technologie von Josef Schweiger und Juliane Richter
Klinische Fälle 10 Der Einsatz von Emdogain als Regenerationsmaterial in der Parodontitistherapie und bei der Rezessionsdeckung von Jürgen Pleul
Wissenschaft
15 Zahntechnische Versorgung von Bone Level Implantaten in Verbindung mit aktivem Gingivamanagement von Michael Seitz
Simply Doing More
28 Die SAC-Klassifikation in der dentalen Implantologie
32 Das Programm Straumann Access to Implant Dentistry (AID) – ein Beitrag, um das Unmögliche möglich zu machen ein Brief von Gilbert Achermann
36 Straumanns CADCAMProduktion in Leipzig: „Simply Doing More” von Anfang bis Ende 38 Literaturhinweise
Events 42 EuroPerio 6 in Stockholm 45 Gemeinschaftskongress von DGI, ÖGI, SGI und IAOFR und 13. Jahrestagung des BBI in Berlin 46 31st Asia Pacific Dental Congress (APDC) in Hong Kong 48 60 Jahre Quintessenz in Berlin
34 Straumann hilft Jung und Alt 35 Rehabilitation nach einem schweren Verkehrsunfall
Impressum: STARGET – Zeitschrift für Kunden und Freunde des Hauses Straumann I © Institut Straumann AG I Peter Merian-Weg 12 I CH-4002 Basel I Tel. +41 (0)61 965 11 11 I Fax +41 (0)61 965 11 01 I Redaktion: Roberto González I Mildred Loewen I E-Mail: starget@straumann.com I Internet: www.straumann.com/starget I Erscheinungsweise: 4x jährlich I Layout/Design: EMS & P Kommunikation GmbH, www.ems-p.de I Druck: Dietschi AG I Hauptstrasse 22 I CH-4437 Waldenburg Rechtliche Hinweise: Haftungsausschluss für Beiträge von externen Autoren: In STARGET veröffentlichte Beiträge von externen Autoren wurden von der Herausgeberin von STARGET (der Institut Straumann AG in Basel) systematisch evaluiert und sorgfältig ausgewählt. Diese Beiträge widerspiegeln in jedem Fall die Meinung der entsprechenden Urheber und müssen sich daher nicht zwangsläufig mit der Meinung der Herausgeberin decken. Auch gibt die Herausgeberin keine Garantie für die Vollständigkeit oder Genauigkeit und Richtigkeit der in STARGET publizierten Beiträge von externen Autoren ab. Die insbesondere in klinischen Fallbeschreibungen gegebenen Informationen
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EDITORIAL Lingga Tanamal Head of Global Product Management Business Unit Surgical
Liebe Leserinnen und Leser,
ich freue mich, die Einführung unserer neuen Instrumente für Straumann® Guided Surgery bekannt geben zu dürfen. Mit dieser Einführung bedienen wir die ständig wachsende Zahl chirurgisch tätiger Zahnärzte, die sich für die Anwendung CT-basierter Implantatplanungssoftware interessieren. Technologie und Instrumente unterstützen hier die Chirurgen bei der Planung der Implantatbettpräparation und Implantatinsertion. Wie bei anderen Straumann-Produktlinien enthält eine Chirurgiekassette alle Instrumente und Werkzeuge, die für die einfache und präzise Präparation und Insertion aller Straumann-Implantatlinien benötigt werden – unter Verwendung von im Handel erhältlicher 3D-Planungs-Software mit offener Implantatbibliothek. Mehr über dieses spannende Thema erfahren Sie in dieser Ausgabe von STARGET.
Sie finden in dieser Ausgabe auch einen Artikel über unser Straumann AIDProgramm (Straumann Access to Implant Dentistry), das erstmals 2007 beim ITI World Symposium in New York angekündigt wurde. Das Programm wurde ins Leben gerufen, weil viele Menschen auf der ganzen Welt sehr unter dem Verlust ihrer Gebissfunktion leiden und sich aus finanziellen Gründen und/oder wegen geographischer Bedingungen keine zahnärztliche Implantatbehandlung leisten können. Als führendes Unternehmen unserer Branche sehen wir es als unsere Pflicht an, hier auf praktische und wirksame Weise zu helfen. Im Artikel sehen Sie, wie Straumann Patienten in Alaska, der Dominikanischen Republik, Kambodscha und Argentinien hilft, ihre Gebissfunktion mit Hilfe dieses Programmes wiederzugewinnen. Bei den anstehenden Branchenevents möchte ich Sie besonders auf die sechste Auflage der alle drei Jahre stattfindenden Europerio hinweisen, die diesmal in Stockholm ihre Tore öffnet. Zu diesem Anlass werden über viertausend internationale Besucher aus der Welt der Parodontologie und Implantologie erwartet. Ich wünsche Ihnen eine interessante Leküre. Lingga Tanamal
können nicht die zahnärztliche Beurteilung im individuellen Einzelfall durch den entsprechend qualifizierten Fachspezialisten ersetzen. Eine mögliche Orientierung an in STARGET veröffentlichten Beiträgen erfolgt daher innerhalb der Verantwortung des Zahnarztes/Zahntechnikers. Die in STARGET veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne ausdrückliche Zustimmung der Herausgeberin und des jeweiligen Autors weder als Ganzes noch in Teilen weiterverwendet werden. Bei Firmen- und Markennamen von Dritten, die möglicherweise genannt werden, kann es sich auch dann um eingetragene oder anderweitig geschützte Marken handeln, wenn hierauf nicht gesondert hingewiesen wird. Das Fehlen eines solchen Hinweises darf daher nicht dahingehend interpretiert werden, dass die Benutzung eines derartigen Namens frei möglich wäre. Produktverfügbarkeit: Bestimmte Produkte und Dienstleistungen, die in dieser Ausgabe von STARGET erwähnt werden, sind möglicherweise nicht in allen Ländern verfügbar oder noch nicht verfügbar. Bitte wenden Sie sich im Zweifelsfall an Ihren lokalen Straumann-Partner, um Informationen zur Produktverfügbarkeit zu erhalten (siehe Adressen von Straumann-Niederlassungen auf Seite 51).
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GUIDED SURGERY
NEU
Computergestützte Chirurgie für das Straumann® Dental Implant System Offenes System für flexible Wahl der Planungssoftware – ein Instrumentenkit für einfache chirurgische Handhabung Die Digitalisierung eröffnet neue Möglichkeiten in der Implantologie. Seit Einführung der (Cone Beam)-Computertomografie zeigen chirurgisch und prothetisch tätige Anwender zunehmendes Interesse an einer Planung ihrer Fälle mit 3D-Bildgebungsverfahren. Die digitalen Daten des CTs ermöglichen Zahnärzten eine präoperative Implantatplanung mit einer 3D-Planungssoftware. Auf Grundlage der 3D-Planungssoftwaredaten kann eine Bohrschablone hergestellt werden, die eine geführte Implantatbettpräparation sowie Implantatinsertion ermöglicht.
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Behandlungsplan
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Herstellung der Scan-Prothese
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CT-Scan
6 einfache Schritte zur Implantatinsertion
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WEGWEISEND IN DER IMPLANTATTHERAPIE
Straumann® Guided Surgery 2009 stellt Straumann ein neues Instrumentenkit für die geführte Chirurgie vor. Die Straumann® Guided Surgery umfasst Instrumente wie etwa Pilotbohrer, Spiralbohrer, Profilbohrer, Gewindeschneider und Hilfsinstrumente, die eine schablonengeführte Implantatbettpräparation für alle Straumann® Implantatlinien ermöglicht. Eine
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Offenes System: Implantatplanung mit 3D-Software
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Chirurgiekassette beinhaltet alle Instrumente, die für eine einfache und präzise Handhabung beim Setzen von Straumann® Standard, Standard Plus, Tapered Effect und Bone Level Implantaten notwendig sind unter Verwendung einer offenen 3D-Planungssoftware.
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Chirurgische Verfahren der Straumann® Guided Surgery
Der Prozess der geführten Chirurgie Die geführte Chirurgie für das Straumann® Dental Implant System kann in 6 wesentliche Schritte unterteilt werden, die im nachfolgenden Arbeitsablauf näher beschrieben werden. Schritt 5 ist Straumann-spezifisch und folgt unserem bewährten chirurgischen Protokoll zum Setzen von Implantaten.
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Prothetische Verfahren
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PRÄZISION: Implantatinsertion mit noch höherer Genauigkeit BESSERE VORHERSAGBARKEIT: Erstklassige Resultate für Sie und Ihre Patienten KOMPATIBILITÄT: Hohe Flexibilität bei der Wahl der Software ANWENDERFREUNDLICHKEIT: Ein Kit – eine Vielzahl von Vorteilen
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Behandlungsplan
Diagnose und patientenspezifische Anforderungen beeinflussen den Behandlungsplan. Bei Anwendung der schablonengeführten Chirurgie müssen für den Behandlungsplan des Patienten verschiedene Aspekte berücksichtigt werden; dazu gehören der Typ der endgültigen Restauration, der Wunsch des Patienten nach einer provisorischen Versorgung, die Anzahl der Implantate und das Bildgebungsverfahren.
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Herstellung der Scan-Prothese
Die Scan-Prothese ist ein röntgenopakes Duplikat der aktuellen Situation oder der provisorischen Zahnaufstellung. Sie liefert dem Zahnarzt zusätzliche Informationen für die Implantatplanung. Referenzmarkierungen (z. B. aus Guttapercha) werden zur Lagebestimmung über die Planungssoftware in die ScanProthese integriert.
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CT-Scan
Das Scannen mit den korrekten Parametern ist Grundlage für eine exakte Planung mit der Software und die präzise Implantatinserierung, unabhängig von der verwendeten Bildgebungstechnologie. Um die optimalen Scandaten zu erhalten, müssen der Radiologe und der Patient korrekt instruiert und die Scananweisungen/-parameter entsprechend den Richtlinien der Planungssoftware befolgt werden.
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Computergestützte Implantatplanung
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Offenes System: Implantatplanung mit 3D-Software
Eine offene 3D-Planungssoftware ermöglicht dem Zahnarzt die virtuelle Platzierung von StraumannImplantaten. Bitte kontaktieren Sie den entsprechenden Ansprechpartner des Planungssoftwareanbieters hinsichtlich der benötigten Softwareversion, die es ermöglicht, die Straumann® Guided Surgery anzuwenden.
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Herstellung der Bohrschablone Die folgenden Planungssoftwaresysteme von Drittherstellern gewährleisten die Herstellung von Bohrschablonen und ermöglichen die Verwendung der Straumann® Guided Surgery Instrumente. coDiagnostiX® (IVS Solutions AG, Chemnitz, Deutschland), GALILEOS Implant (siCAT GmbH & Co. KG, Bonn, Deutschland), implant3D/ CeHa implant (med3D GmbH, Heidelberg, Deutschland), ImplantMaster, Scan2Guide (iDent Imaging Inc., Foster City, CA, USA), SimPlant® (Materialise Dental, NV, Belgien)
Die Daten des präoperativ geplanten Falles werden an den Bohrschablonenhersteller geschickt. Je nach verwendeter Planungssoftware kann das Softwareunternehmen oder das Dentallabor als Hersteller der Bohrschablone fungieren. Sie ermöglicht die präzise Umsetzung des virtuell geplanten Falls durch Integration der Straumann Hülsen, welche speziell für die geführte Chirurgie entwickelt wurden und stellt die Kompatibilität zu den Straumann® Guided Surgery Instrumenten sicher.
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GUIDED SURGERY
Kassette Straumann® Guided Surgery
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Nach Fixierung der Bohrschablone im Mund des Patienten kann das Implantatbett mit den Straumann® Guided Surgery Instrumenten für alle Implantatlinien präpariert werden. Das chirurgische Protokoll gibt Empfehlungen, welche Instrumente für die Präparation jedes Implantatbetts entsprechend der Implantatplanung benötigt wird. Die chirurgischen Protokolle werden normalerweise mit den Bohrschablonen geliefert.
Straumann bietet eine breite Palette von Lösungen für provisorische und endgültige prothetische Versorungen an.
Chirurgische Verfahren der Straumann® Guided Surgery
Prothetische Verfahren
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Klinischer Fall Straumann® Guided Surgery Instrumente wurden in klinischen Fallreihen ausgiebig getestet. Die folgenden Abbildungen zu einem Fall vor der Markteinführung (Dr. U. Konter,
Hamburg, Deutschland) zeigen die chirurgischen Schritte der Straumann® Guided Surgery gemäß dem Straumann® Bohrprotokoll bei Verwendung einer zahngestützten Bohrschablone.
Abb.1: Intraorale Situation mit aufgeklapptem Lappen, zahngestützter Bohrschablone und Straumann® Bohrlöffel in situ.
Abb. 2: Präparation des Alveolarkamms mit dem Planfräser der Straumann® Guided Surgery.
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Grundlegende Präparation des Implantatbetts mit Straumann Guided Surgery Instrumenten ®
Abb. 3: Straumann® Spiralbohrer PRO, Ø 2,8 mm, geführt durch Straumann® Bohrlöffel Ø 2,8 mm
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Abb. 6: Implantate in situ.
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Abb. 4: Straumann® Spiralbohrer PRO, Ø 3,5 mm, geführt durch Straumann® Bohrlöffel Ø 3,5 mm
Abb. 5: Straumann® Spiralbohrer PRO, Ø 4,2 mm, geführt durch Straumann® Bohrlöffel Ø 4,2 mm
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Abb. 7: Augmentation von Knochendefekten.
Für Informationen über die Verfügbarkeit von Straumann® Guided Surgery-Komponenten in Ihrem Land wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Straumann-Vertriebsmitarbeiter und fragen nach der Broschüre „Basisinformationen über Straumann® Guided Surgery“ (Art.-Nr. 151.753)
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KLINISCHE FÄLLE
Der Einsatz von Straumann® Emdogain als Regenerationsmaterial in der Parodontitistherapie und bei der Rezessionsdeckung von Dr. sc. med. Dr. med. Jürgen Pleul
Ausgangssituation Eine 46-jährige Patientin, Nichtraucherin in gutem allgemeinen Gesundheitszustand, stellte sich mit Zahnfleischbluten, leichten Zahnlockerungen und partiellem Zahnfleischrückgang in der Sprechstunde des Autors vor. Die klinische Untersuchung ergab Zahnbeweglichkeit von Grad 1 an 12 und 11. Die Zähne 15 und 25 sind wurzelgefüllt und mit klassischen Stumpfaufbauten sowie metallkeramischen Kronen vor ca. 20 Jahren versorgt worden. Die Patientin war seither an diesen Zähnen beschwerdefrei. Der Zahn 38 war antagonistenlos elongiert. Sekundärkaries war sichtbar. Bei 13 ist eine zervikale Kunststofffüllung und bei 13, 14, 15 eine gingivale Rezession der Miller-Klasse 1 vorhanden. Bei Sondierungen traten lokalisierte Blutungsneigungen auf und einem ermittelten PSIIndex von 3 mit Taschentiefen von 6 – teilweise 8 mm – ergab sich eine parodontale Behandlungsnotwendigkeit im Seitenzahngebiet (Abb. 1). Röntgenologisch zeigten sich horizontale und vertikale Knochenreduktionen (Abb. 2); subgingivaler Zahnstein war vorhanden. Die Diagnose: chronische Parodontitis/gingivale Rezessionen.
Behandlungsplanung und Durchführung Mit der Patientin wurden zunächst intensive Vorbehandlungen durchgeführt. Der nicht erhaltungswürdige Zahn 38 wurde extrahiert und die vorzeitigen Okklusionskontakte bei 12 und 11 beseitigt. Der Patientin wurde eine der vorhandenen Rezessionen entsprechende Zahnputztechnik empfohlen. Nach umfangreichen Zahnsteinentfernungen und professionellen Zahnreinigungen sowie Mundhygieneunterweisungen mit Kontrollen wurden die Voraus-
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setzungen für eine weiterführende PA-Behandlung geschaffen. Die Patientin war motiviert. Es erfolgte in Lokalanästhesie kieferweise zunächst eine SRP-Behandlung (Scaling Root Planing). Etwa 2 Monate nach Abschluss des geschlossenen Vorgehens erfolgte eine Reevaluation und eine weitere professionelle Zahnreinigung.
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KLINISCHE FÄLLE
Abb. 1: Gingivale Rezessionen und Taschentiefe bis 8mm im Seitenzahnbereich 13, 14 und 15.
Abb. 3: Atraumatische Halte- und Absaugtechnik durch die Assistenz.
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Abb. 4: Entfernung der subgingivalen Zahnsteinauflagerungen.
Chirurgisches Vorgehen, Parodontitistherapie In Lokalanästhesie wurde quadrantenweise ein offenes PA-Behandlungsverfahren durchgeführt. Beispielhaft haben wir den 1. Quadranten fotografisch dokumentiert. Dabei sind wir mikrochirurgisch vorgegangen. Die horizontale marginale und vertikale Schnittführung erfolgte mit einer doppelseitig schneidenden Skalpellklinge. Bei der Lappengestaltung wird auf eine atraumatische Halte- und Absaugtechnik durch die Assistenz geachtet (Abb. 3).
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Abb. 2: Präoperativer röntgenologischer Befund zeigt horizontale und vertikale Knochenreduktion.
Abb. 5: Konditionierung der Wurzeloberfläche für 2 min mit PrefGel.
Dies ermöglicht eine optimale Lappengestaltung und ein entsprechendes Handling aller eingesetzten Regenerationsmaterialien. Weitgehend blutungsfreie OP-Gebiete ermöglichen gute Übersichten und Einsichten in die zu operierenden Areale und garantieren damit ein sicheres Entfernen der subgingivalen Zahnsteinauflagerungen in den tiefen Taschen und die Schaffung biokompatibler Wurzeloberflächen (Abb. 4). Bei dieser Vorgehensweise haben wir die Papillen mit einem kleinen Papillenelevatorium gelöst und vorsichtig mit dem Raspatorium
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Abb. 6: Mit Emdogain gemischtes BoneCeramic zeigt eine zur Applikation gut geeignete Materialkonsistenz.
den Lappen weiter präpariert. Mit der SRP-Behandlung wurde das dem Alveolarknochen aufsitzende und im Knochendefekt vorhandene Granulationsgewebe entfernt. Um die vorhandene Rezession im Bereich der Zähne 15, 14 mit dem präparierten Mukoperiostlappen gleich mit zu decken, führten wir einen horizontalen Entlastungsschnitt in das Periost an der Lappenbasis durch. Danach wurde durch eine probeweise Zurückverlegung überprüft, ob durch die Periostschlitzung eine spannungsfreie Rückverlagerung des Lappens bei gleichzeitiger
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KLINISCHE FÄLLE
Abb. 7: Füllung des Defektes mit dem BoneCeramicEmdogain-Gemisch, nach Applikation von Emdogain auf die Wurzeloberfläche.
Abb. 8: Modellation der verlorengegangenen Knochenareale mit dem BoneCeramic-EmdogainGemisch.
Abb. 9: Bedeckung der Wundränder mit restlichem Emdogain im Sinne eines Wundverbandes.
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Abb. 10: 6 mm Rezession der Miller Klasse 1 am 13.
Abb. 11: Einsatz von mikrochirurgischem Instrumentarium zur Bildung des Mukoperiostlappen.
Abb. 12: Präoperative Planung der Schnittführung mittels Gipsmodell.
Deckung der Rezession im Bereich der Zähne 14, 15 möglich ist. Nach weitestgehender Trockenlegung des OP-Gebietes 17, 16, 15, 14 erfolgte die Anwendung des Straumann® PrefGel auf den Wurzeloberflächen (Abb. 5). Danach wurden die Oberflächen intensiv mit steriler physiologischer Kochsalzlösung gespült. Direkt anschließend wurde Straumann® Emdogain direkt auf die Wurzeloberfläche aufgetragen. Die verbliebene Hälfte der Straumann® Emdogain 0,7 ml wurde von der Assistenz mit Straumann® BoneCeramic 0,25 g 400–700 µm gemischt. Das Anmischen und Aufbewahren in
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einer dreieckigen Blisterpackung ermöglicht dem Behandler eine sehr optimale und patientennahe Entnahmemöglichkeit des Materials (Abb. 6). Portionsweise wurde nun das Regenerationsmaterial in das OP-Gebiet gebracht. Die hervorragende Materialkonsistenz von Emdogain/ BoneCeramic ermöglicht die Modellation verloren gegangener Knochenareale (Abb. 7, 8). Nach Kontrolle des OP-Gebietes erfolgte nun die spannungsfreie Rückverlagerung des Mukoperiostlappens über die Rezessionsareale bei 15, 14 bis zum Kronenrand der alten prothetischen Versorgung und das Anlegen
der monofilen, atraumatischen Naht 5.0 Marilone. Die Wundränder wurden im Sinne eines Wundverbandes mit Emdogain bedeckt (Abb. 9). Anschließend wurde ein Kontrollröntgenbild angefertigt. Die Patientin wurde mit einer entsprechenden Verhaltensaufklärung für die nächsten Tage und einem Informationsblatt von Straumann nach Hause entlassen. Die Wundheilung verlief komplikationslos.
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KLINISCHE FÄLLE
Abb. 13: Schlitzung des Periosts an der Lappenbasis mittels minimaltraumatischer Operationstechnik.
Abb. 14: Konditionierung der Wurzeloberfläche mit PrefGel für 2 Minuten.
Abb. 15: Aufbringen von Emdogain nach gründlicher Spülung des Situ mit NaCl-Lösung.
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Abb. 16: Stabilisierung des Lappen mit atraumatischem Nahtmaterial (5.0 Marilone).
Abb. 17: Klinischer Befund 6 Monate nach Rezessionsdeckung und ca. 12 Monate nach chirurgischer Parodontitistherapie.
Abb. 18: Röntgenologischer Befund ca. 12 Monate nach chirurgischer Parodontitistherapie.
Hochwertige Füllungstherapie und Zahnersatz-Herstellung Nach Abschluss der Wundheilung im 1. Quadranten wurde die Füllungstherapie bei 16 und eine prothetische Versorgung der Zähne 15, 14 mit Vollkeramikkronen vorgenommen. Der Kronenrand verläuft dabei in dem neu geschaffenen Marginalsaum. Rezessionsbehandlung mit koronalem Verschiebelappen Bei sehr guten mundhygienischen Verhältnissen und abgeschlossenen
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konservierenden und prothetischen Versorgungen wurde die Rezessionsdeckung bei 13 vorgenommen (Abb. 10). Dabei wurde in Lokalanästhesie die alte zervikale Kunststofffüllung entfernt und unter Einsatz eines mikrochirurgischen Instrumentariums ein entsprechender Mukoperiostlappen gebildet. Mit einem doppelseitig schneidenden Skalpell wurden ein horizontaler sulkulärer Schnitt Regio 13, sowie mesial und distal 13 jeweils vertikale Schnitte zur Lappenbildung angelegt (Abb. 11). Präoperativ wurde die Schnittführung an einem Gipsmodell simuliert (Abb. 12). Unter Anwen-
dung einer minimal-traumatischen Operationstechnik erfolgte die Schlitzung des Periosts an der Lappenbasis (Abb. 13). An den Papillen wurde durch Deepithelisierung das Bindegewebe freigelegt. Danach wurde der Lappen probehalber an den Zahn 13 angelegt um zu prüfen, ob die Rezession wirklich spannungsfrei bedeckt werden kann. Auf die freigelegte Wurzeloberfläche wurde, unmittelbar nach der Straumann® PrefGel-Anwendung (Abb. 14) und Trockenlegung, Straumann® Emdogain (Abb. 15) appliziert. Die Stabilisierung des Lappens erfolgte mit monofilem, atraumatischem Nahtmaterial
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5.0 Marilone (Abb. 16). Die Wundränder wurden wiederum mit dem restlichen Emdogain bedeckt. Die Entlassung der Patientin erfolgte wiederum nach den oben bereits aufgeführten Kriterien. Die Entfernung der Nähte erfolgte 10 Tage postoperativ bei entzündungsfreien Verhältnissen. Anschließend wurde die Patientin in unser praxisinternes Recall zur Durchführung der Unterstützenden Parodontitis-Therapie (UPT) übernommen. Die Patientin erlitt ca. 3 Monate nach der PA-Behandlung einen Unfall mit Polytrauma und wurde eine längere Zeit beatmet. Der klinische Zustand ca. 6 Monate nach Rezessionsdeckung und ca. 12 Monate nach chirurgischer Parodontitistherapie mit Regenerationen wird in Abbildung 17 dargestellt. Der röntgenologische Befund ist auf Abbildung 18 zu sehen. Behandlungsergebnis und Schlussfolgerung Die Patientin ist mit ihrem Behandlungsergebnis sehr zufrieden. Die marginale und papilläre Gingiva ist blass-rosa. Textur und Kontur der Gingiva sind normal. Das Zahn-
fleischbluten ist nicht mehr vorhanden. Die Rezessionen sind gedeckt. Dabei hatten wir durch vorhandene Kronenränder bei 15 Vorgaben, die das Ausmaß der Rezessionsdekkungsmöglichkeit begrenzten. Wir haben deshalb in einer ersten Phase die chirurgische Parodontitistherapie (17, 16 , 15, 14) gleichzeitig mit koronaler Verschiebung des Mukoperiostlappens (15, 14) vorgenommen. In der zweiten Phase erfolgte die konservierende und prothetische Versorgung (16, 15, 14). In einem dritten Schritt wurde die Rezessionsdeckung bei 13 durchgeführt. Weitere Abformungen für prothetische Restaurationen waren somit nicht erforderlich. Insgesamt wurde damit ein ästhetisch sehr anspruchsvolles Versorgungsniveau erreicht. Diese komplexe Falldokumentation soll zeigen, dass der Einsatz von Straumann® Emdogain mit BoneCeramic in der chirurgischen Parodontitistherapie und von Straumann® Emdogain in der Rezessionsbehandlung eine anwenderfreundliche Technik in der täglichen Praxis darstellt. Diese Eingriffe können durchaus von entsprechend fortgebildeten zahnärztlichen Kollegen in zahnärztlichen Praxen durchgeführt werden. Die Anwendungen soll-
ten exakt nach Herstellervorschrift und die chirurgischen Abläufe mit den Traybestückungen nach QMChecklisten erfolgen. Bei allen chirurgischen Arbeitsabläufen haben wir eine Lupenbrille benutzt. In Kombination mit etablierten chirurgischen Methoden wie dem Access-Flap in der Parodontitischirurgie und der koronalen Verschiebeplastik bei Rezessionsdeckungen mit Regenerationsmaterial sind sehr gute klinische und ästhetische Resultate sicher vorhersagbar. Diese Ergebnisse sind bei regelmäßiger Durchführung der unterstützenden Parodontal-Therapie und der Patientenmitarbeit langzeitstabil.
Dr. sc. med. Dr. med. Jürgen Pleul info@zahnarztpraxis-dr-pleul.de
Studium der Zahnheilkunde in Jena und Berlin/Deutschland Staatsexamen und Medizindiplom der Charité Humboldt-Universität Berlin Fachzahnarzt für allgemeine Zahnheilkunde Habilitation zum Dr. sc. med. Eigene Niederlassung in Zwickau/ Deutschland
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Zahntechnische Versorgung von Straumann® Bone Level Implantaten in Verbindung mit aktivem Gingivamanagement von Michael Seitz, Zahntechnikermeister
Einführung Neue Gestaltungsspielräume beim Gingivamanagement Seit der Markteinführung der Straumann® Bone Level Implantate haben sich die ästhetischen Möglichkeiten der Versorgung deutlich verbessert. Mit diesem Implantat liegt zum ersten Mal ein Produkt vor, das bei einer richtigen Insertion bisher nicht vorhandene Gestaltungsspielräume beim Gingivamanagement eröffnet. Erstmals ist es jetzt möglich, einen perfekten Durchtritt durch die Gingiva zu gestalten. Biologische Breite und Emergenzprofil eines natürlichen Zahnes können nun ganz leicht gestaltet werden. Bei den Straumann® Soft Tissue Level Implantaten waren diese Optionen bisher nur in seltenen Fällen und bei einer extrem tiefen Implantation möglich. Die Voraussetzung, um ein wurzelförmiges Sekundärteil zu gestalten, ist das systemkonforme Inserieren des Implantates. Als weiterer Vorteil erweist sich auch oft das Vorliegen eines dicken Gingivatyps.
Enge Zusammenarbeit zwischen Zahntechniker und Zahnarzt Ein systematisches zahntechnisches Vorgehen ist zur Erzielung eines optimalen Resultats zwingend notwendig. Im nachfolgenden Beitrag beschreibe ich mein Vorgehen anhand von drei unterschiedlichen Fällen. Im Laufe des letzten Jahres hat sich in unserem Labor eine spezifische Vorgehensweise etabliert. Es ist hier sehr wichtig, den Zahnarzt bei der Gestaltung und Form des Sekundärteils einzubeziehen. Bei der Planung und Gestaltung der „Ponticradierung“1 müssen Zahnarzt und Zahntechniker gemeinsam die vorhandenen Röntgenbilder und die
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Dicke der Gingiva beurteilen und auswerten. Plant der Zahntechniker hier alleine und wird ohne Informationen über die umgebenden Hartund Weichgewebe radiert, ist das Ergebnis in den seltensten Fällen befriedigend. Unter Umständen ist das Sekundärteil sogar nicht einsetzbar (etwa, wenn das Sekundärteil an Knochenwände anstößt und der Behandler keinen Knochen abtragen will).
Ich spreche hier von „Pontic“, da die Gestaltung eines Ovate Pontics in ähnlicher Weise erfolgt, wie die Ausformung des individuellen Sekundärteils. 1
Designunterschiede zwischen Straumann® Bone Level und Soft Tissue Level Implantaten Ich verarbeite, wo immer möglich, nur angussfähige Goldsekundär-
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teile mit Kunststoffmodellierhilfen. Das Design der Straumann® Bone Level Implantate unterscheidet sich wesentlich von demjenigen der Implantate auf Weichgewebeniveau. Das Sekundärteil schließt beim Bone Level Implantat nicht mehr direkt mit der Implantatschulter ab. Sitzt das Sekundärteil bei Soft Tissue Level Implantaten noch direkt auf der Implantatschulter (die Schulter schließt im Idealfall auf Höhe der Gingiva ab), haben wir jetzt einen kleinen Freiraum zwischen Implantat und Aufbau. Die Implantatschulter befindet sich nun etwa 1,5 mm unterhalb des versorgbaren Teils des Sekundärteils. Dieses verläuft unterhalb dieses Bereichs konisch in das Implantat, und es entsteht an der Verbindungsstelle eine kleine Stufe (sog. PlatformSwitching). Dieser konische Bereich sollte möglichst nicht bearbeitet werden. Voraussetzung hierfür ist allerdings, dass das Implantat gemäß des Straumann chirurgischen Protokolls eingesetzt wurde. Nur in einem solchen Fall liegt das Implantat tief genug unter der Gingiva und kann problemlos versorgt werden. Im Folgenden beschreibe ich das systematische Vorgehen von der Freilegung bis zur endgültigen Versorgung.
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Abb. 1: Modell zur Wiedergabe des Wurzelquerschnittes des natürlichen Zahnes.
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Abb. 2: Wax-up.
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Abb. 3: Vor- und Rückwall zur Übertragung des ermittelten Emergenzprofils.
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Abb. 4: Mit Hilfe der Wälle wird die Form des Durchtritts auf das Modell übertragen.
Falldokumentation Die Abdrucknahme sollte möglichst zeitnah mit der Freilegung erfolgen, so dass der standardisierte Gingivaformer und die Abdeckschraube nur kurzzeitig im Munde des Patienten verbleiben. Das Modell zur Herstellung des Implantatlöffels sollte nach der Abformung wieder ins Labor zurückgeschickt werden. Auf diesem Modell lassen sich später die Gipszähne auf Gingivaniveau abtragen, so dass sich leicht der Wurzelquerschnitt der Nachbarzähne erkennen lässt (Abb. 1). Außerdem erspart dieser Ablauf das Duplieren des Meistermodells oder einen Zweitausguss. Nachdem wir unser Arbeitsmodell (Seg-
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Abb. 5: Form des Durchtritts nach Abformung (lediglich der Durchmesser des Übertragungspfostens formt dabei den Durchtritt).
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Abb. 6: Auf die endgültige Form erweiterter Implantatdurchtritt – zur Aufnahme der Keramikschulter vorbereitet.
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Abb. 7: Die Verschlusskappe deckt das Implantat nach der Freilegung ab.
mentmodell mit herausnehmbarer starrer Gingivamaske) hergestellt haben, stellen wir zunächst von den zu versorgenden Zähnen ein Waxup her (Abb. 2). Mittels diverser Vor- und Rückwälle aus Silikon fertigen wir alle notwendigen Schlüssel an, die im Verlauf der Arbeit benötigt werden (Abb. 3). Für den folgenden Arbeitsschritt sollte ausreichend Zeit eingeplant werden, da hier die Grundlage für eine erfolgreiche Gestaltung des späteren Aufbaus gelegt wird. Mit den Silikonschlüsseln wird im ersten Arbeitschritt der Gingivadurchtritt auf das Modell übertragen (Abb. 4). Die anschließende Aufbereitung des Durchtritts erfolgt unter Berücksichtigung aller bis dahin gesammelten Informationen (Beurteilung der Hartund Weichgewebe durch Zahnarzt und Techniker sowie die auf dem Löffelmodell auf Gingivaniveau reduzierten Gipszähne). Die durch die Übertragungsabformung entstandene runde Öffnung muss nun auf den Wurzelquerschnitt erweitert werden (Abb. 5). Der neu zu schaffende Gingivadurchtritt kann in dieser Phase leicht mit dem Wurzelquerschnitt auf dem Löffelmodell verglichen, abgemes-
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sen und bei Bedarf die eigene Planung entsprechend modifiziert werden. Anschließend erfolgt das Ausschleifen und Aufbereiten des Durchtritts anhand der eingezeichneten Form (Abb. 6). Als ideal erweist sich dabei die starre Zahnfleischmaske, die sehr gut bearbeitet werden und immer wieder positionsgenau reponiert werden kann. Die eben beschriebenen Arbeitsschritte sollten unmittelbar nach Eingang der Implantatabformung und der Modellherstellung erfolgen. Ziel ist es, dem Zahnarzt spätestens zwei Tage nach Abformung einen individuellen Gingivaformer in die Praxis zu liefern, mit dem die Gingiva bis zum Einsetzen des endgültigen Sekundärteils perfekt geformt werden kann (Abb. 7). Zusätzlich liefert uns der Gingivaformer wichtige Informationen darüber, ob an der Form des endgültigen Sekundärteils noch etwas geändert werden muss (Drucktraumata). Die Herstellung des Gingivaformers
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erfolgt, indem der individualisierbare Gingivaformer (Abb. 8, 9) grob beschliffen, abgestrahlt und anschließend mit Acryl der Form unseres Durchtritts angepasst wird.2 Damit ist ein Verwechseln der Richtung beim Einsetzen nicht möglich (Abb. 10–13). Nach Abschluss dieser Maßnahmen und der Rückmeldung des Zahnarztes in Bezug auf Form und Passung können wir das individuelle Sekundärteil herstellen. Dabei modifizieren wir im ersten Arbeitsschritt den Kunststoffkamin des angussfähigen Goldsekundärteils unter Zuhilfenahme unserer Silikonschlüssel. Anschließend modellieren wir aus Wachs die Form des Kronenstumpfes (Abb. 14, 15).
Als hilfreich für den Behandler hat sich eine Richtungsmarkierung auf dem der Lippe zugewandten Teil der Einheilkappe erwiesen. 3 High Fusing Alloy 2
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Nach erfolgtem Guss wird das Metall überarbeitet und zum Verblenden vorbereitet. Hierbei ist unbedingt darauf zu achten, dass die Metallstärke der Gusslegierung mindestens 0,3 mm beträgt. Sonst kommt es beim Brennen zu Sprüngen in der Keramik, da die HFA3Legierung des präfabrizierten Aufbaus einen anderen WAK aufweist als unsere Verblendkeramik. Nach dem Opaquerauftrag schichten wir mit hochfluoreszierender Schultermasse weiter. Dazu stecken wir das Goldsekundärteil in das isolierte Modell zurück und füllen den von uns vorher gestalteten Bereich mit
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Abb. 8: Der Gingivaformer wird grob beschliffen und mit einer Richtungsmarkierung versehen.
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Abb. 9: Die Einheilkappe wird individualisiert und anschließend auf Gingivaniveau abgetragen.
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Abb. 10: Eingesetzter Gingivaformer.
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Abb. 11: Die geformte Gingiva nach Entfernung der Einheilkappe. Deutlich sichtbar der entzündungsfreie und gut durchblutete Zustand der umgebenden Gewebe.
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Abb. 12: Das eingesetzte Sekundärteil. Gut sichtbar ist die dem Wurzelquerschnitt angepasste Form.
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Abb. 13: Guter Gingivasaum mit leicht hängendem distalen Verlauf, wie beim natürlichen Schneidezahn regio 21.
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Abb. 14: Wachsmodellation in den Vorwall.
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Keramikmasse auf. Wir verwenden Schultermasse, weil durch deren hohe Fluoreszenz die Lichteinleitung und Reflektion, den Helligkeitswert der Gingiva besser unterstützt. Nach erfolgten Korrekturbränden und der Formkorrektur durch Schleifen brennen wir mit niedrigschmelzender Keramikmasse eine weitere, letzte Schicht auf. Diese brennt man mit Temperatur für hochschmelzende Keramik. Dies hat zur Folge, dass alle keramischen Anteile, die mit der Gingiva in Berührung kommen, hochgradig verglast sind und so keine Irritationen der Gingiva hervorrufen. Ebenso kann durch die neue Form der Verbindung zwischen Implantat und Sekundärteil der bisher so kritische Bereich im Übergang zwischen Goldlegierung und Keramik sehr sauber finiert und anschließend hochglänzend poliert werden. Die im System vorhandenen Polierhilfen schützen dabei alle Teile der Verbindung zwischen Implantat und Aufbau. Der Rand der Schulter wird ca. 0,7–1 mm unterhalb des Randes der Gingiva gelegt. Dieser Bereich lässt sich vom Zahnarzt nach dem Einsetzen mühelos von etwaigen Zementresten reinigen und versteckt gleichzeitig den Kronenrand (Abb. 16–224).
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Abb. 15: Aufbau mit Vorbereitung zur Aufnahme einer keramischen Schulter.
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Abb. 16: Sekundärteil mit Keramikschulter.
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Abb. 17: Implantataufbau, provisorische Krone, Zirkonkappe.
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Abb. 18: Gut erkennbar: die Distanz zwischen Implantatschulter und Gingivarand.
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Abb. 19: Im Bereich zwischen Implantatschulter und Gingivadurchtritt können wir mit unserer Sekundärteilgestaltung das Zahnfleisch modellieren.
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Abb. 20: Fertige Kronen auf Modell.
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Abb. 21: Intraorale Ansicht der fertigen Restauration.
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Fazit Mit dem Straumann® Bone Level Implantat liegt erstmals ein Implantat
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Abb. 18–22 wurden dem zweiten Fall entnommen. 4
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Abb. 22: Die drei eingesetzten Kronen mit optimaler Weichgewebeadaption.
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Abb. 23: Seitenzahnversorgung mit Goldaufbau.
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vor, das die Möglichkeit einer aktiven Gestaltung der Gingiva im Durchtrittsbereich bietet. Richtig vorbereitet kann das Sekundärteil die Gingiva formen und stützen. Behandler und Techniker sind in der Lage, Gewebe in Bereichen zu manipulieren, die für die Versorgung wichtig sind. Die Implantatkrone wächst quasi wurzelförmig aus der Gingiva. Mit der fluoreszierenden Keramikmasse leiten wir Licht in die Gingiva und hellen diese auf. Diese Implantatlinie bringt aber nicht nur im Bereich der Frontzähne Vorteile. So verwenden wir das Bone Level Implantat in unserem Labor auch vermehrt im Seitenzahnbereich. Behandler schätzen auch hier die Durchtrittsform und die Abdichtung durch den individuellen Aufbau (Abb. 235). Danksagung
Zahntechnikermeister mit Abschluss der Meisterschule in München
Ich möchte mich bei all meinen Behandlerinnen und Behandlern bedanken, die diesen Weg mit uns gehen und mir dabei immer mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Betriebsgründung 1996 in München
Hinweis
Michael Seitz, Zahntechnikermeister www.dentaltechnik-seitz.de
Tätigkeitsschwerpunkt Implantologie und Keramik Tätigkeit als Referent (Implantologie und dentale Digitalfotografie) Abb. 23 wurde dem dritten Fall entnommen. 5
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Die Bilder dieser Dokumentation können auf der Website www.dentaltechnik-seitz.de in hoher Auflösung eingesehen werden.
Berater für Industrie
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CADCAM zur erfolgreichen Unterstützung einer prothetischen Gesamtlösung, Teil 2 Der vorliegende klinische Fall von ZT Josef Schweiger und Dr. Juliane Richter ist der zweite Teil einer Folge über prothetische Gesamtlösungen, die erfolgreich mit CADCAM-Technologie von Straumann realisiert wurden. Der erste Fall von Dr. Ralf Reinkemeyer (CADCAM-Kronen auf CADCAM-Abutments, Seite 43–48) ist in STARGET 1.2009 erschienen.
Galvanoteleskopprothetik auf Straumann® Soft Tissue Level Implantaten mit den Möglichkeiten der Straumann CADCAM-Technologie von ZT Josef Schweiger und Dr. med. dent. Juliane Richter
Abb. 1: Ausgangssituation.
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Abb. 2: Implantate Regio 12, 11, 24. Konuskronenprimärteile auf den wurzelbehandelten Zähnen 21, 22 und 23.
2
Einführung
Ausgangssituation
Die Galvanoteleskoptechnik gilt heute als ein anerkanntes Verfahren und eignet sich aufgrund des spannungsfreien Sitzes insbesondere auch für die Versorgung von Implantaten. Das Prinzip der adhäsiven Haftung zeigt dabei wesentliche Vorteile gegenüber der herkömmlichen Friktionspassung.
Der 77-jährige männliche Patient, Nichtraucher und in gutem Allgemeinzustand, stellte sich in der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität in München vor. Im Oberkiefer trug er eine insuffiziente Teleskopprothese auf den wurzelkanalbehandelten Zähnen 21, 22 und 23, im Unter-
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Abb. 3: Implantate Regio 34, 32, 44 und 45, natürliche Bezahnung von 31 bis 43.
3
kiefer eine Interimsprothese (43, 42, 41, 31 natürliche versorgungsfreie Zähne). Die bereits inserierten Implantate Regio 12, 24 (Straumann® Standard Plus, Ø 3,3 mm, Narrow Neck, Länge 14 mm, SLActive), 34, 32 und 44 (Straumann® Standard Plus, Ø 4,1 mm, Regular Neck, Länge 12 mm, SLActive) waren unversorgt. Für die neue Versorgung waren dem Patienten eine lange
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CADCAM
Abb. 4: Röntgenbefund nach Implantatinsertion.
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Abb. 5: Hohlkehlpräparation der natürlichen Pfeiler 21, 22 und 23.
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Planung
Haltbarkeit sowie die Möglichkeit zur Erweiterung essentiell wichtig. Da er eine gaumenfreie Versorgung wünschte, wurden weitere Implantate zur Pfeilervermehrung geplant. Aufgrund des geringen transversalen Knochenangebotes konnten lediglich zwei weitere Implantate Regio 11 und Regio 45 (Straumann® Soft Tissue Level Standard Plus, Ø 4,1mm, Regular Neck, Länge 10 mm) gesetzt werden. Eine umfangreiche Augmentation kam für den Patienten nicht in Frage (Abb. 1–4).
Wegen der biomechanischen Unterschiede zwischen Zähnen und Implantaten wurden in Ober- und Unterkiefer Galvanoteleskoparbeiten geplant. Durch intraorales Verkleben kann hier ein absolut passiver Sitz des Zahnersatzes frei von Spannungen erreicht werden. Dem Konzept von Dr. P. Weigl folgend kann dem Patienten bereits in der 3. Sitzung die „Reiseprothese“ eingegliedert werden.
Abb. 7: Abformung mit verschraubten Abformpfosten und individuellem Löffel.
Abb. 8: Extreme Pfeilerdivergenz aufgrund der vorhandenen Knochensituation.
Abb. 6: Im Unterkiefer eingeschraubte Implantatabformpfosten.
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1. SITZUNG Präparation und Abformung Nach Hohlkehlpräparation der natürlichen Pfeiler erfolgte die Abformung der Zähne und Implantate mit Polyether (Impregum, Fa. 3M ESPE). Es wurden verschraubte Abformpfosten und individuelle Abformlöffel verwendet (Abb. 5–7). Im Oberkiefer wurden die alten Außenteleskope provisorisch unterfüttert, im Unterkiefer wurde Zahn 43 mit einem Kunststoffprovisorium versorgt.
Abb. 9: Aufgewachste Primärteleskope.
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Abb. 10: Gusstechnische Umsetzung in Edelmetall.
Abb. 11: Gusstechnische Umsetzung in Edelmetall.
Abb. 12: Aufwachshilfsteil aus Kunststoff („Sleeve“).
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CADCAM
Primärteleskope Die Herstellung der Teleskopinnenteile erfolgte mit angießbaren RN synOcta®–Goldkappen (Krone), wobei bei dieser Vorgehensweise Implantataufbau und Teleskopprimärteil in einer Konstruktion vereint sind. Die aufgrund der Knochensituation extrem divergierenden Implantatachsen konnten dadurch problemlos in eine gemeinsame Einschubachse integriert werden (Abb. 8–11).
Abb. 13: Auf das Manipulierimplantat des Meistermodells aufgesetzter „Wax up Sleeve“.
Die Herstellung der Primärteleskope kann in sehr rationeller und kosteneffizienter Weise mit dem CADCAMSystem von Straumann erfolgen. Hierbei werden die Innenteile in gewohnter Weise aufgewachst, wobei präfabrizierte Kunststoffelemente, die sogenannten „Wax up Sleeves“ („Wax-up Hülsen“), die Verbindung zum Implantat herstellen und als Aufwachsgerüst dienen
(Abb. 12–14). Alle Primärteile werden am Parallelometer bzw. Fräsgerät mit der festgelegten Einschubrichtung geschabt bzw. gefräst und anschließend im etkonTM es1 Scanner digitalisiert (Abb. 15). Es werden dazu spezielle sleeveHalter verwendet, die es für jeden Straumann Implantattyp gibt (Straumann® Standard RN, NN, WN und Straumann® Bone Level RC und NC). Die Daten werden online an das Straumann Fertigungszentrum geschickt und dort auf Industriema-
Abb. 14: Zum Einscannen fertig modelliertes Primärteil.
Abb. 15: Digitalisierte Daten des Wax-Up Abutments1.
CADCAM-Möglichkeit: Primärteleskop
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Enorme Kostenreduktion durch Vereinigung von Implantatsekundärteil, Abutment und Primärteleskop in einer Konstruktion. 1
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Abb. 16: Die Herstellung der Primärteile erfolgt im Straumann-Fertigungszentrum.
Abb. 17: Wax-Up Abutment (links) und die dazugehörige CADCAM-gefertigte Konstruktion aus Titan (rechts).
Abb. 18: Detailansicht.
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Abb. 19: Eingeschraubte bzw. eingesetzte Goldprimärteleskope.
Abb. 20: Auf den Primärteilen abgestütztes Bissregistrat.
Abb. 21: Fertig polierte Innenteleskope.
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schinen im sogenannten „HSC–Verfahren“ (High Speed Cutting = Hochgeschwindigkeitsfräsen) hergestellt (Abb. 16). Die so gefertigten Primärteleskope beinhalten das „Implantatsekundärteil“, das Sekundärteil und das Teleskopinnenteil in einer Konstruktion (Abb. 17, 18). Die Kostenreduktion für diese Variante ist erheblich, da als Material Titan verwendet wird und hohe Edelmetallkosten komplett entfallen.
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2. SITZUNG Einprobe der Teleskopinnenteile und Überabformung Nach Einprobe der Primärteile erfolgten Bissregistrierung (auf Innenteleskopen abgestützt), Gesichtsbogenübertragung und Fixationsabformungen (Primärteile auf natürlichen Zähnen, verschraubte Abformpfosten auf Implantaten, Abb. 19, 20).
Galvanosekundärteile, Tertiärstruktur und Reiseprothese Nach der Überabformung wurden im Labor erneut Meistermodelle hergestellt. Bei den natürlichen Pfeilern wurden Kunststoffstümpfe angefertigt. Für die Implantate wurden Labormanipulierimplantate verwendet. Das Fräsen der Primärteile erfolgte mit einem Konuswinkel von 1°, da dies für den Patienten ein leichtes Eingliedern der Versorgung ermöglicht (Abb. 21, 22). Außer-
Abb. 22: Fertig polierte Innenteleskope.
Abb. 23: Kennzeichnung der Galvanosekundärteile durch Gravuren.
Abb. 24: Gusstechnisch umgesetzte Tertiärstruktur im Unterkiefer.
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Abb. 25: Die Tertiärstruktur soll locker über die Galvanosekundärteile passen (sog. „Wurfpassung“).
Abb. 26: Oberkiefer – „Reiseprothese“ von basal.
Abb. 27: „Reiseprothese“ von frontal.
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dem können so leichte Divergenzen der Primärteile ausgeglichen werden. Für die Herstellung der Galvanosekundärteile wurde das Galvanogerät HF Vario der Firma C. Hafner (Pforzheim, Deutschland) verwendet, wobei wir eine Schichtstärke zwischen 0,25 und 0,30 mm anstrebten (Abb. 23). Die Tertiärstruktur wurde gusstechnisch in CoCr-Legierung angefertigt (Abb. 24, 25). Wichtig ist hierbei insbesondere ein spannungsfreier, lockerer Sitz auf den Galvano-
sekundärteilen (sogenannte „Wurfpassung“), da nur so eine passive, spannungsfreie Verklebung im Patientenmund möglich ist. In dieser Laborphase wird auch die „Reiseprothese“ hergestellt, die einerseits als temporäre Versorgung zwischen dem Einsetzen bzw. Einzementieren der Primärteile dient, andererseits aber auch als Reserveprothese verwendet werden kann (Abb. 26, 27).
Abb. 28: CAD-Konstruktion der Tertiärstruktur mit etkonTM_visual 4.1.
Abb. 29: Im HSC–Verfahren2 gefräste Tertiärkonstruktion aus der CoCr-Legierung „Coron“.
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CADCAM – Möglichkeit: Tertiärstruktur Speziell bei der Herstellung der Tertiärkonstruktion bietet CADCAM die Möglichkeit, diese Strukturen maschinengestützt herzustellen (Abb. 28, 29). Da die effektive Bearbeitung von CoCr-Legierungen nur auf Industriemaschinen möglich ist, sollte die Herstellung von Tertiärstrukturen in einem Fertigungszentrum erfolgen. Straumann bietet diese Fertigungsmöglichkeit an.
Abb. 30: Spannungsfreie Passung der Tertiärstruktur. HSC = High Speed Cutting 2
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Abb. 31: Spannungsfreie Passung der Tertiärstruktur.
Abb. 32: Galvanosekundärteile werden zum intraoralen Verkleben gestrahlt, auf die Primärteile aufgesetzt und mit GC Metalprimer konditioniert.
Abb. 33: Aufgesetzte Tertiärstrukturen mit labialen Abflussschlitzen.
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(Fa. 3M ESPE) (Abb. 36). Die Eingliederung der teleskopgestützten provisorischen Reiseprothese schloss die Behandlungssitzung ab.
Zunächst wurden die Innenteleskope auf den natürlichen Zähnen
zementiert bzw. mit den Implantaten verschraubt. Im Anschluss wurden die Galvanoaußenteleskope aufgesetzt und die spannungsfreie Passung der Tertiärstruktur überprüft (Abb. 30, 31). Nach guter Trockenlegung des Arbeitsfeldes wurden die Außenteleskope intraoral mit einem Komposit (AGC–CEM, Wieland, Pforzheim) in das NEMGerüst geklebt (Abb. 32–35). Anschließend erfolgte die Unterfütterung der Sättel mit Xantopren Blau (Fa. Heraeus Kulzer) und eine Überabformung mit Impregum
Abb. 34: Beim Verkleben: Aus den Abflussschlitzen ausquellender Überschuss des Kompositklebers.
Abb. 35: Entfernen des abnehmbaren Gerüstes nach dem Verkleben.
Abb. 36: Unterfütterung und Überabformung der Sättel3.
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Die Vorteile sind dabei: •eine spannungsfreie Tertiärstruktur •genaue Einstellungsmöglichkeit des Klebespaltes •kostengünstige Herstellung der Tertiärstruktur •Reproduzierbarkeit der Daten •optimales Qualitätsmanagement 3. SITZUNG Einsetzen der Primärteile und Verklebung im Mund
Fertigstellung der definitiven Arbeit Nach der Überabformung wurde ein Meistermodell mit Kunststoffstümpfen hergestellt und mit dem Kontrollbiss in den Artikulator eingestellt. Die definitive Arbeit wurde wie die Reiseprothese als Deckprothese gearbeitet, da dies zum einen die empfindlichen Galvanoränder schützt,
Unterfütterung mit Xantopren Blau (Heraeus Kulzer, Hanau)/Überabformung mit Impregum (3M ESPE, Seefeld). 3
Abb. 37–39: Die fertige Arbeit auf dem Modell …
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Abb. 40, 41: … und im Mund.
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zum anderen das Handling beim Ein- und Ausgliedern gerade für ältere Patienten erleichtert (Abb. 37–39). Außerdem bietet diese Konstruktionsform den Vorteil, massive Substanzverluste des Kieferknochens elegant und mit wenig Aufwand ausgleichen zu können. 4. SITZUNG Eingliederung der definitiven Arbeit In der letzten Sitzung wurde dem Patienten lediglich die fertiggestellte Galvanoteleskoparbeit eingesetzt und in Passung und Funktion überprüft (Abb. 40, 41). Für eventuell anfallende Reparaturarbeiten hat der Patient jederzeit die Möglichkeit, diese vorübergehend durch die Reiseprothese zu ersetzen. Fazit Das beschriebene Behandlungskonzept hat sich als eine sehr zuverlässige Möglichkeit der Versorgung von Implantatpatienten erwiesen. Die Vorteile liegen hierbei sowohl auf der Seite des Zahntechnikers bzw. des Behandlers, als auch auf der des Patienten. Zusätzlich bietet die Einbindung von CADCAM-Technologie in den Herstellungsprozess von Primärteilen und Tertiärstruktur die Möglichkeit, Teleskopprothetik kostengünstig und passgenau herzustellen.
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Josef Schweiger, Zahntechniker zahn.labor@med.uni-muenchen.de
Leiter des zahntechnischen Labors an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München/Deutschland Zahntechnische Leitung vieler In-vivound In-vitro-Studien zu vollkeramischen Systemen im Bereich der Glaskeramiken sowie der oxidischen Hochleistungskeramiken Autor und Co-Autor von Fachbeiträgen zu den Themen CADCAM-Technologien, Rapid Prototyping, Hochleistungskeramiken in der dentalen Anwendung und Implantatprothetik Arbeitsschwerpunkte: Vollkeramik, Implantatprothetische Versorgungen, CADCAM-Technologie, generative Fertigungsverfahren (Rapid Prototyping) Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für Keramik in der Zahnheilkunde e.V. (AG-Keramik)
Dr. med. dent. Juliane Richter zahn.labor@med.uni-muenchen.de
Studium der Zahnmedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München/Deutschland Wissenschaftliche Assistentin an der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik der Ludwig-Maximilians-Universität München Promotion an der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie der Ludwig-Maximilians-Universität München Zertifizierung Implantologie durch die Deutsche Gesellschaft für Implantologie (DGI e.V.) Arbeitsbereiche: Klinischer Studentenkurs, Ambulanz, Patientenbehandlung, Epithetik, Rechtsmedizin Forschungsbereiche: Biologische Werkstoffprüfung, CADCAM
Initiator der Arbeitsgruppe Vollkeramik München Mitwirkung beim Curriculum CADCAM („CADCAM-Führerschein“)
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NEUE ITI-PUBLIKATION
Die SAC-Klassifikation in der dentalen Implantologie Das umfassende Nachschlagewerk für die Beurteilung von Behandlungskomplexität und -Risiko in Praxis und Fortbildung.
Beim 24. Jahreskongress der Academy for Osseointegration (AO) in San Diego (USA) vom 26.–28. Februar dieses Jahres stellten das International Team for Implantology (ITI) und die Quintessenz Verlags-GmbH ein neues Fachbuch vor, das die Palette evidenzbasierter Literatur in der dentalen Implantologie erweitert. Das Buch liefert Praktikern wertvolle Richtlinien im Hinblick auf die Beurteilung der Behandlungskomplexität einer umfassenden Reihe von Indikationen. Es stellt damit zusammen mit der ITI Treatment Guide Buchreihe einen weiteren Schritt im Rahmen der Aufgaben des ITI dar, praktische Hilfsmittel für Zahnärzte und Ausbilder in der dentalen Implantologie zu entwickeln. Das ITI empfiehlt dieses Buch allen in diesem Fachgebiet tätigen Klinikern, unabhängig von ihrem Kenntnisstand und ihrer Erfahrung.
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Komplexität der Behandlung – ein häufig vernachlässigter Aspekt Im Laufe der letzten 30 Jahre haben die Entwicklung neuer Technologien und Fortschritte bei klinischen Verfahren zu einer kontinuierlichen Integration der dentalen Implantologie in die tägliche Praxis geführt. Zahnärzte mussten ihre Fähigkeiten und Kenntnisse stetig erweitern, um Patienten den höchsten Standard der Versorgung liefern zu können. Die Aus- und Weiterbildung hat aber bisher nur in geringem Maße die Identifikation des Grads an Komplexität und Risiko einzelner Verfahren thematisiert. Dies stellt für
Behandler ein beträchtliches Hindernis bei ihren Anstrengungen dar, den Patienten die optimale Behandlung zu bieten. Ein formales und konsensbasiertes Klassifikationssystem Als Reaktion auf diese Situation hat das ITI ein formales System der Klassifikation für klinische Verfahren erstellt, um Zahnärzte, Chirurgen und Prothetiker auf allen Kenntnisund Erfahrungsstufen zu unterstützen. Diese Publikation basiert auf den Debatten und Ergebnissen einer ITI Konsenskonferenz, an der eine multidisziplinäre Gruppe von
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28 Zahnärzten teilnahm und die im März 2007 auf Mallorca stattfand. Sie liefert Richtlinien zu einer breiten Palette von Indikationen sowohl für prothetische als auch chirurgische Fälle, die nach drei Kategorien klassifiziert sind: Straightforward (S, einfach), Advanced (A, fortgeschritten) und Complex (C, komplex).
individueller Behandlungsansätze getroffen werden. Die klaren Beschreibungen und die eindeutige Klassifikation ermöglichen es dem Praktiker, den Grad der Komplexität einzelner Fälle sowie die entsprechenden Fähigkeiten zu beurteilen, die für die Durchführung der Behandlung erforderlich sind.
Die SAC-Klassifikation wird vom ITI seit 2003 als Bestandteil seines Fortbildungsprogramms verwendet. Diese Publikation stellt ein unverzichtbares Nachschlagewerk für alle Kliniker dar, wenn Entscheidungen hinsichtlich der Auswahl
Eine Publikation für viele Zielgruppen und eine breite Palette von Anwendungsmöglichkeiten Obwohl sie primär als Anleitung zur Identifikation des Schwierigkeitsgrades einzelner Fälle gestaltet ist, kann die SAC-Klassifikation auch
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als Hilfsmittel zur Risikoidentifikation und als Bezugsrahmen für Akademiker dienen, wenn klinische Fortbildungsprogramme mit stufenweise steigenden Schwierigkeitsgraden entwickelt werden. Demzufolge hat die SAC-Klassifikation eine Reihe möglicher Zielgruppen und Anwendungsmöglichkeiten. Für Neulinge in der zahnärztlichen Implantologie liefert die SAC-Klassifikation ein Instrument für die Fallauswahl und die Behandlungsplanung, damit sie ihre Erfahrung in der Implantologie verantwortungsvoll und schrittweise erweitern können. Erfahrenere Zahnärzte finden möglicherweise mehr
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Nutzen in anderen Bereichen wie etwa der Identifikation und Kontrolle von Behandlungsrisiken. Darüber hinaus kann die SACKlassifikation in der dentalen Implantologie Behandler bei Patientenmanagement und -information unterstützen. Basierend auf der identifizierten Stufe der Behandlungskomplexität können Patienten durch Information über bestehende Einschränkungen, mögliche Komplikationen und erwartete Ergebnisse besser auf die Behandlung vorbereitet werden. Dadurch können auch Patienten realistische Erwartungen hinsichtlich des geplanten Resultats des gewählten Therapieansatzes entwickeln.
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„The SAC Classification in Implant Dentistry“ ist eine Publikation des International Team for Implantology (ITI) und der Quintessenz VerlagsGmbH, eines international führenden Verlagshauses im Bereich Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie mit einem hervorragenden Ruf in der Zahnärzteschaft. Wenn Sie ein Exemplar des Buches beziehen möchten (derzeit nur in Englisch erhältlich), können Sie Ihre Bestellung online auf den folgenden Webseiten aufgeben: www.quintessenz.de (Berlin), € 98,00 www.quintessencepublishing.co.uk (London), £ 92,00 www.quintpub.com (Chicago), US$ 128,00 Herausgeber: Anthony Dawson, Stephen Chen Autoren: Urs Belser, Daniel Buser, Stephen Chen, Luca Cordaro, Anthony Dawson, William Martin
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WISSENSCHAFT
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Implantologie, 13. Jahrgang, Juni 2005: Ergebnisse der 3. ITIKonsenskonferenz (Sonderausgabe) 1
Das ITI (Internationales Team für Implantologie) – Straumanns akademischer Partner Das ITI ist ein unabhängiges, in der dentalen Implantologie und damit verbundener Geweberegeneration tätiges globales Netzwerk, das führende Experten aus Wissenschaft und Klinik unter seinem Dach vereint. Es ist in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Weiterbildung aktiv und hat sich der Förderung und Verbreitung des Wissens zu allen Aspekten der dentalen Implantologie und damit verbundener Geweberegeneration zum Wohle der Patienten verschrieben.
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Als unabhängige akademische Organisation fördert das ITI aktiv die Vernetzung und den Informationsaustausch unter seinen Mitgliedern und mit der zahnärztlichen Fachwelt. Die ITI-Mitglieder treffen sich regelmäßig bei Meetings, Kursen und Kongressen, um ihr Knowhow und ihre Fachkenntnisse aus Wissenschaft und klinischer Praxis zu teilen und weiterzugeben. Das ITI erarbeitet und veröffentlicht regelmäßig Behandlungsrichtlinien, die auf umfangreichen klinischen Studien basieren und durch die Erhebung klinischer Langzeitresultate untermauert sind. Ergebnis dieses Engagements sind zum
Beispiel Veröffentlichungen wie das ITI Konsenspapier1 und die ITI Treatment Guide Serie. Straumann und das ITI verbindet eine enge Partnerschaft. Gemeinsam treiben wir eine Vielzahl von Projekten in den Bereichen Forschung und Weiterbildung voran. Uns vereint eine gemeinsame Mission: Die Behandlungsmethoden und Ergebnisse in der dentalen Implantologie und damit verbundenen Geweberegeneration zum Wohle der Patienten stetig zu verbessern.
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SIMPLY DOING MORE
EIN BRIEF VOM CEO
Das „Programm Straumann Access to Implant Dentistry“ (AID) – ein Beitrag, um das Unmögliche möglich zu machen Gilbert Achermann Präsident und Chief Executive Officer Straumann
Sehr geehrte Leserinnen und Leser, Viele Menschen auf der ganzen Welt leiden sehr unter dem Verlust ihrer Zahnfunktion und können sich aufgrund finanzieller Nöte keine zahnärztliche Implantatbehandlung leisten. Als führendes Unternehmen in unserer Branche und aus staatsbürgerlichem Verantwortungsbewusstsein glaubt Straumann, eine Verpflichtung zu haben, hier auf praktische und wirksame Weise zu helfen.
Das Programm „Straumann Access to Implant Dentistry“ („Straumann AID“ – Zugang zur Implantatzahnheilkunde), das erstmals beim ITI World Symposium in New York angekündigt wurde, ist eine globale Hilfsinitiative, die unsere Wohltätigkeitsbemühungen ergänzt, um Patienten mit ektodermaler Dysplasie zu helfen und für grundlegende zahnärztliche Behandlung sowie Mundhygiene in Entwicklungsländern und Regionen zu sorgen, in denen der Zugang zu einer Behandlung beschränkt ist. Die größte Herausforderung bei Initiativen dieser Art ist, sicherzustellen, dass die Hilfe wirklich bei
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den Menschen ankommt, die sie am nötigsten brauchen. Als Unternehmen verfügen wir nicht über die Ressourcen, dies selbst zu machen, und deshalb verlässt sich Straumann AID sehr stark auf die Hilfsbereitschaft, den Goodwill und den guten Glauben der Zahnärzte, die die Behandlung erbringen. Wir dachten, der beste Nachweis für eine echte Bedürftigkeit ist die Bereitschaft eines Zahnarztes, einen Patienten ohne Bezahlung zu behandeln. Das ist in der Tat der Schlüssel zu diesem Programm, das nur von Zahnärzten angeboten wird, die Fellows oder Mitglieder des ITI sind:
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Erziehung zur Mundhygiene – ein wichtiges Element dieses von Straumann unterstützten Projekts.
Wenn ein Zahnarzt einen Patienten als Härtefall beurteilt und die Behandlung ohne Honorar durchführt, spendet Straumann die Implantate, Sekundärteile und Zubehörkomponenten wie Einheilkappen, die benötigt werden, um den Standard der Versorgung zu erreichen. Getreu unserer Kernüberzeugung, dass „Einfachheit unsere Stärke ist“, haben wir alle Anstrengungen unternommen, damit Straumann AID unbürokratisch und praktikabel bleibt. Es gibt beispielsweise nur zwei Bewerbungsformulare – eines für den Zahnarzt und eines für den Patienten – die vor Behandlungsbeginn eingereicht werden müssen. Die
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vollständigen Informationen erhalten Sie auf Wunsch von Ihrer zuständigen Straumann-Niederlassung. Straumann AID ist ein bedeutsamer Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände unterprivilegierter oder benachteiligter Menschen. Wir möchten uns bei unseren PartnerZahnärzten bedanken und ihnen unsere uneingeschränkte Anerkennung aussprechen; ohne deren wohltätige Unterstützung, Hilfe und Mitarbeit wäre dieses Programm nicht möglich. Wenn Sie Fragen über Straumann AID oder unsere anderen Wohltätigkeitsinitiativen zur Unterstützung derjenigen haben, deren finanzieller
oder geografischer Status ihnen den Zugang zu zahnärztlicher Behandlung verwehrt, lesen Sie bitte das Kapitel Gemeinschaften des Jahresberichts von Straumann oder kontaktieren die Abteilung Unternehmenskommunikation. Mit freundlichen Grüßen Gilbert Achermann Gilbert Achermann ist Präsident und CEO der Straumann-Gruppe und Mitglied des Verwaltungsrats sowie des Stiftungsrats des ITI. Er kam 1998 als Chief Financial Officer zu Straumann und bekleidet seine gegenwärtige Position seit 2002.
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Professor Tom Taylor und die lächelnde Empfängerin von Straumann AID. Das Projekt-Team der American Academy of Prosthodontics.
ALASKA, KAMBODSCHA, DOMINIKANISCHE REPUBLIK
Straumann hilft Jung und Alt Besonders während der Weihnachtszeit erhält das Straumann Sponsoring-Komitee zahlreiche Unterstützungsanfragen. Deshalb haben wir uns sehr gefreut, dass wir in dieser Zeit drei Dankesberichte von Projekten erhalten haben, die unser Unternehmen 2008 finanziell mitgetragen hat.
Zähne für Alaska Im vierten Jahr in Folge förderten wir das „Zähne für Alaska“-Projekt der American Academy of Prosthodontics, das in entlegenen Gebieten Alaskas Zahnbehandlungen ermöglicht. Das sechsköpfige Team unter der Leitung von Professor Tom Taylor von der University of Connecticut behandelte während fünf Tagen 14 Patienten und passte in dieser Zeit 27 Vollprothesen an. Im vergangenen Jahr konnte das Team Dank der Unterstützung von Straumann AID eine ältere Patientin mit einer implantatgetragenen Prothese versorgen.
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Zahnarztstuhl für Kambodscha Das „Hope For All“-Projekt in Kambodscha bedankte sich bei uns für den gespendeten Zahnarztstuhl. „Hope For All“ wurde von einem Basler Arzt mit dem Ziel gegründet, den Bewohnern von Phnom Penhs Armenvierteln grundlegende medizinische Versorgung zukommen zu lassen. Seit kurzem verfügt das Projekt über eine eigene Zahnklinik, für die der neue Stuhl – in wunderschönem Rosa – ein wichtiger Beitrag ist. Straumann unterstützt auch das Studium von zwei Zahnmedizin-Studenten in der Klinik.
Waisenkinder in der Karibik Schließlich erhielten wir Bilder von einem Hilfsprojekt in der Dominikanischen Republik, das vom „Swiss Student Fund for Children Empowerment“ (SSFCE) des Zahnärztlichen Instituts in Zürich geleitet wird. Während vier Wochen erhielten die zweihundert Kinder des Waisendorfes „Para nuestros pequeños hermanos“ und ihre Betreuer von den fünf angehenden Zahnärzten zahnmedizinische Behandlungen sowie Unterricht über Dentalhygiene.
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Die Patientin befand sich zum Unfallzeitpunkt in kieferorthopädischer Behandlung.
Klinische Situation nach erfolgreicher Behandlung.
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Zurückgewonnene Lebensfreude – eine strahlende Patientin.
ARGENTINIEN
Rehabilitation nach einem schweren Verkehrsunfall Bei einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Zug in Argentinien erlitt die 20-jährige Beifahrerin des PKWs lebensgefährliche Verletzungen. In der örtlichen Klinik wurden lebensrettende Sofortmaßnahmen durchgeführt und der Gesundheitszustand der Patientin stabilisiert. Da diese Klinik jedoch nicht für die Behandlung und Rehabilitation solch schwerstverletzter Patienten eingerichtet ist, erfolgte die Überweisung an das Deutsche Hospital im 200 km entfernten Buenos Aires. Dort wurde die junge Frau in den darauf folgenden Wochen weiterbehandelt und betreut. Die Patientin, die sich zum Unfallzeitpunkt in kieferorthopädischer Behandlung befand, verlor bei dem Unfall fünf Frontzähne. Um der jungen Frau eine zeitgerechte hochwertige Rehabilitation anzubieten, wurde von Dr. Martin Spielberg vom Deutschen Hospital und Rainer Gläser, Zahntechnikermeister, eine auf Implantaten befestigte Versorgung angestrebt. Die Implantate, Sekundärteile und entsprechendes Zubehör wurden durch das Programm Straumann AID bereitgestellt. So konnte im Rahmen dieser Zusammenarbeit zwischen Argentinien und Deutschland die funktionale und ästhetische Rehabilitation der Patientin gelingen.
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Dr. Martin Spielberg arbeitet in der zahnärztlichen Abteilung des Deutschen Hospitals als ITI-Fellow in seinem Fachgebiet Implantologie und Prothetik. Rainer Gläser ist selbständiger Zahntechnikermeister in Freiburg, Deutschland. Schwerpunkte seiner Tätigkeit sind festsitzende ästhetische und funktionale Rehabilitationen sowie komplexe Implantatversorgungen. Beide kennen sich aus der gemeinsamen Zeit in der prothetischen Abteilung der Universitätsklinik Freiburg im Breisgau.
Dies sind nur vier der unterschiedlichen Projekte, die Straumann 2008 mitgetragen hat, um Menschen zu helfen, die aus finanziellen oder geographischen Gründen keinen oder nur beschränkten Zugang zu zahnmedizinischer Versorgung haben.
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Straumanns CADCAM-Produktion in Leipzig: „Simply Doing More” von Anfang bis Ende Bei der Ankunft in Markkleeberg – einem Städtchen, das nur 15 Autominuten von der Leipziger Innenstadt entfernt liegt – stellt man sich als erstes folgende Frage: Was hat Menschen dazu bewogen, hier Schokolade und Gebisse herzustellen? Die Schokolade gehört der Vergangenheit an. Was aber Straumann nach Markkleeberg führte, war das technische Know-how an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig (HTWK), die sich in der Nähe befindet und mit der wir unser Gebäude teilen. Ein Teil von Straumanns Produktionsanlagen in Leipzig befindet sich in einer ehemaligen Schokoladenfabrik, der andere liegt direkt nebenan in der stattlichen Villa des ehemaligen Fabrikbesitzers (Abb. 1). Zurzeit wird das Haus umfangreich erweitert, um Raum für zukünftige Erweiterungen zu schaffen.
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Verarbeitung der CADCAM-Daten Nachdem die CADCAM-Daten online empfangen wurden, werden sie verarbeitet und der Entwurf überprüft (Abb. 2). Inlay, Onlay, Krone oder Brücke werden aus einer Scheibe Titan, Kobaltchrom oder Keramik gefräst. Da mehrere Stücke aus jeder Scheibe gefräst werden, müssen diese sorgfältig positioniert
und ‚genestet’ werden, um den entstehenden Abfall so gering wie möglich zu halten (Abb. 3) – übrigens eine hervorragende Übung für Puzzlefans. Danach werden die Daten an eine der über 50 Hochgeschwindigkeits-Präzisionsfräsen (Abb. 4) übertragen und die Produktion beginnt (Abb. 5).
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Rohrpost Da sich das Fräszentrum auf zwei 80 Meter voneinander entfernte Gebäude aufteilt, hat Straumann ein Rohrpostsystem installiert, durch das die Scheiben von einem Gebäude zum anderen bzw. von einer Abteilung zur nächsten geschickt werden (Abb. 6).
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Präzisionsarbeit Die gefräste Prothetik wird behutsam aus den Scheiben gelöst (Abb. 7) und von Hand entgratet bzw. ausgeschnitten (Abb. 8). Keramikkomponenten werden gefärbt und in Hochtemperaturöfen gesintert (Abb. 9). Alle Komponenten werden strengen Qualitätskontrollen unterzogen (Abb. 10, 11) bevor sie verpackt und per Paketdienst (Abb. 12) versendet werden.
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Rund um die Uhr für die Kunden da Die Straumann-MitarbeiterInnen in Leipzig (Abb. 13) setzen sich in jeder Schicht dafür ein, den Kunden so schnell wie möglich qualitativ hochwertigste Produkte zu liefern. Die persönliche Begrüßung und Verabschiedung der Kollegen zu Beginn und Ende der Schicht ist da ein fester Bestandteil der täglichen Arbeit. In Leipzig gilt das StraumannMotto „Simply doing more” sozusagen vom Anfang bis zum Ende.
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LITERATUR Hinweise
AUSGEWÄHLTE LITERATUR AUS AKTUELLEN FACHZEITSCHRIFTEN1 STRAUMANN® EMDOGAIN Sculean A, Kiss A, Miliauskaite A, Schwarz F, Arweiler NB, Hannig M. Ten-year results following treatment of intra-bony defects with enamel matrix proteins and guided tissue regeneration. J Clin Periodontol 2008;35(9):817-824.
1 Die Abstracts der zitierten Artikel sind öffentlich über die Datenbank PubMed (www.pubmed.gov) zugänglich. Die vollständigen Artikel können dort kostenpflichtig angefordert werden.
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Über einen Zeitraum von 10 Jahren wurden die Ergebnisse der Behandlung mit EMD, GTR, EMD + GTR oder offene Kürettage (Open-Flap-Débridement OFD) bei 38 Patienten (Teil einer Primärgruppe mit 56 Probanden) evaluiert. Die Zunahme des klinischen Attachmentniveaus betrug nach 10 Jahren bei OFD 1,8 ± 1,1mm, bei EMD 2,9 ± 1,4 mm, bei GTR 2,8 ± 1,2 mm und bei EMD + GTR 2,9 ± 1,2 mm; alle genannten Behandlungen zeigten eine deutlich höhere Zunahme als OFD, jedoch konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden.
Gunay H, Dogan S, Guertsen W. Harvesting technique using a mucotome and modified surgical procedure for root coverage with enamel matrix derivatives with and without a connective tissue graft. Int J Periodontics Restorative Dent 2008;28(5):497-507.
Insgesamt 92 Gingivarezessionen bei 25 Patienten wurden entweder ausschließlich mit EMD (47 Defekte) oder mit Bindegewebstransplantat (Connective Tissue Graft; CTG; 45 Defekte) behandelt. Beide Behandlungen führten zu einer signifikanten Abnahme der Gingivarezession und einer Zunahme des klinischen Attachmentniveaus, mit einer durchschnittlichen Wurzelabdeckung von 96,3 ± 11,5 % bei EMD und 92,7 ± 13,5 % für EMD + CTG. Beide Techniken wurden als sicher und vorhersagbar bewertet und führten zu besseren klinischen Ergebnissen.
IMPLANTATE Bornstein MM, Chappuis V, von Arx T, Buser D. Performance of dental implants after staged sinus floor elevation procedures: 5-year results of a prospective study in partially edentulous patients. Clin Oral Implants Res 2008;19(10):1034-1043.
Bei 56 Patienten (59 Verfahren) wurde eine Sinusbodenelevation mit Eigenknochen durchgeführt, wobei entweder entproteinisierter Knochen bovinen Ursprungs oder ß-TCP verwendet wurde; nach durchschnittlich 7,75 Monaten wurden 111 Straumann TPS- oder SLA®-Implantate inseriert, die nach 8–14 Wochen belastet wurden. Zwei Implantate wurden später wieder entfernt; 11 weitere Implantate gingen im Verlauf der Nachsorge verloren; die 5-JahresÜberlebensrate für die restlichen 98 Implantate betrug 98 % (89 % bei TPS- und 100 % bei SLA®Implantaten), mit stabilem Gewebe im Bereich um das Implantat und nur insignifikanten Änderungen der Sondierungstiefe und der Attachmentniveaus.
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Wehrbein H, Göllner P, Diedrich P. Orthodontic load on short maxillary implants with reduced sink depth: an experimental study. Clin Oral Implants Res 2008;19(10):10631068.
In einer Studie an Hunden wurden Prämolare des Oberkiefers extrahiert und nach einer 16-wöchigen Heilphase Implantate inseriert; außerdem wurden Straumann® Orthosystem Palatal Implants (Gaumenimplantate) zu etwa drei Viertel ihrer Länge platziert. Die Implantate im Bereich der dritten Prämolare wurden mittels Transpalatinalbügeln und Zugfedern an den Gaumenimplantaten befestigt, während die Implantate der zweiten Prämolaren als Kontrollgruppe verwendet wurden. Die belasteten Implantate blieben positionsstabil; die Werte für den direkten Knochenkontakt betrugen 71,3 % (Kontrollgruppe), 79,6 % (Testgruppe) und 72,2 % (Gruppe mit Gaumenimplantaten). Eine intraossäre Länge von 3 mm ist daher ausreichend, um die Stabilität während der orthodontischen Belastung aufrechtzuerhalten.
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Buser D, Bornstein MM, Weber HP, Grütter L, Schmid B, Belser UC. Early implant placement with simultaneous guided bone regeneration following single-tooth extraction in the esthetic zone: a cross-sectional retrospective study in 45 subjects with a 2- to 4-year follow-up. J Periodontol 2008;79(9):1773-1781.
Eine Gruppe von insgesamt 45 Patienten mit Einzelkronen auf Straumann-Implantaten wurde retrospektiv evaluiert. Alle Implantate waren klinisch erfolgreich, mit niedrigen Werten für Plaque und Sulkus-Blutungsindex. Die mittlere Entfernung zwischen Implantatschulter und Mukosarand betrug -1,93 mm auf der fazialen Seite; außerdem war keine Mukosarezession zu beobachten. Die periimplantären Knochenniveaus waren stabil, mit einem mittleren Abstand von 2,18 mm zwischen der Implantatschulter und dem ersten KnochenImplantat-Kontakt (BIC). Lai H-C, Zhang Z-Y, Zhuang L-F, Wang F, Liu X, Pu Y-P. Early loading of ITI implants supporting maxillary fixed full-arch prostheses. Clin Oral Implants Res 2008;19(11):1129-1134.
Zwölf Patienten mit zahnlosem Oberkiefer erhielten insgesamt 91 Straumann-Implantate zur Stützung von Vollprothesen, die 6 Wochen nach der Implantatinsertion platziert wurden. Nach 3 Jahren betrugen die Überlebensraten von Implantat und Prothese 98,9 % und 100 %, ohne periimplantäre Radioluzenz und ohne signifikante marginale Knochenresorption. Eine frühzeitige Belastung der Straumann-Implantate mit Vollprothesen im Oberkiefers führt daher zu vorhersagbaren Ergebnissen.
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Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften.
Palatella P, Torsello F, Cordaro L. Twoyear prospective clinical comparison of immediate replacement vs. immediate restoration of single tooth in the esthetic zone. Clin Oral Implants Res 2008;19(11):1148-1153
Bei 16 Patienten, denen ein einzelner Zahn ersetzt werden sollte, wurden sofort nach der Zahnextraktion – bzw. 8 Wochen nach der Extraktion – Straumann TE-Implantate inseriert und versorgt. Nach 2 Jahren waren keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen hinsichtlich der marginalen Knochenresorption, des Papillenindex oder der Position
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bei konventioneller Belastung verglichen werden – selbst bei schlechter Knochenqualität. STRAUMANN® BONECERAMIC
Ausgewählte Literatur aus aktuellen Fachzeitschriften.
des Mukosarands festzustellen. Die Implantatstabilität war hingegen bei der Implantatinsertion deutlich unterschiedlich, jedoch nicht signifikant bei der Belastung der endgültigen Versorgung. Ein sofortiger Ersatz ohne funktionelle Belastung bildet daher eine praktikable Behandlungsoption. Schleier P, Bierfreund G, SchultzeMosgau S, Moldenhauer F, Küpper H, Freilich M. Simultaneous dental implant placement and endoscope-guided internal sinus floor elevation: 2-year postloading outcomes. Clin Oral Implants Res 2008;19(11):1163-1170.
30 Patienten erhielten im Anschluss an eine Sinusbodenelevation ohne Transplantation 62 Straumann Standard Plus oder TE-Implantate. Die präoperative Knochenhöhe betrug 8,4 ± 2,2 mm im Prämolarbereich bzw. 7,3 ± 3,1 mm im Molarbereich. Die Gesamt-Überlebensrate der Implantate betrug 94 %; während der 12-wöchigen Einheilphase gab es drei Ausfälle, jedoch gingen keine weiteren Implantate verloren. Die Endoskop-kontrollierte Sinusbodenelevation und Implantatinsertion führte zu einer guten Implantatstabilität, geringen Traumata, hohen Erfolgsraten und nur wenigen postoperativen Komplikationen.
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STRAUMANN® SLACTIVE Ganeles J, Zöllner A, Jackowski J, ten Bruggenkate C, Beagle J, Guerra F. Immediate and early loading of Straumann implants with a chemically modified surface (SLActive) in the posterior mandible and maxilla: 1-year results from a prospective multicenter study. Clin Oral Implants Res 2008;19(11):1119-1128.
Insgesamt 266 Patienten erhielten 383 Straumann SLActive Implantate, die entweder sofort oder früh (nach 28–34 Tagen) versorgt wurden. Nach 12 Monaten lag die Implantat-Überlebensrate in der sofort versorgten Gruppe bei 98 % und in der früh versorgten Gruppe bei 97 %. Die gesamte durchschnittliche Veränderung des Knochenniveaus betrug 0,77 ± 0,93 mm; die durchschnittliche Veränderung des Knochenniveaus unterschied sich signifikant in beiden Gruppen (0,90 ± 0,90 mm in der „Sofort-Gruppe“ und 0,63 ± 0,95 mm in der „FrühGruppe“). Auch die Implantationstiefe unterschied sich in beiden Gruppen signifikant voneinander. Der Unterschied bei der Änderung des Knochenniveaus war hingegen nach Berücksichtigung der Implantationstiefe nicht mehr signifikant. Die Überlebensraten konnten mit denen
Sculean A, Windisch P, Szendröi-Kiss D, Horváth A, Rosta P, Becker J, Gera I, Schwarz F. Clinical and histologic evaluation of an enamel matrix derivative combined with a biphasic calcium phosphate for the treatment of human intrabony periodontal defects. J Periodontol 2008;79(10):1991-1999.
Es wurden zehn Patienten mit 1- und 2-wandigen intraossären Knochendefekten bei nicht erhaltungswürdigen Zähnen evaluiert. Die Defekte wurden mit EMD und biphasischem Kalziumphosphat (Straumann BoneCeramic) behandelt; nach 9 Monaten wurden 9/10 Zähne und das umgebende Gewebe extrahiert. Die mittlere Reduzierung der Sondierungstiefe und Änderungen des klinisches Attachmentniveaus betrug 3,3 ± 1,4 mm bzw. 3,0 ± 1,6 mm; die mittlere Anhaftung des neuen subepithelialen Bindegewebes lag zwischen 0,0 und 2,1 mm. Im Bindegewebe blieben eingebettete Transplantatpartikel zurück. Die Bildung neuen Knochengewebes war jedoch minimal. Der Zusatz von biphasischem Kalziumphosphat beeinträchtigt daher nicht das regenerative Potenzial von EMD.
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EVENTS
EuroPerio 6 4.–6. Juni 2009 in Stockholm/Schweden im Internationalen Messe- & Kongresszentrum Stockholm (Stockholmsmässan)
Forum Chairman
Niklaus P. Lang, Hongkong Professor für Implantatzahnheilkunde an der Universität Hongkong. Emeritierter Professor der Universität Bern, Schweiz, Vorsitzender 1980–2008; Ehrenprofessor Universität Aarhus, Dänemark 2006–2011; Odont. Dr. h.c., Universität Göteborg, Schweden, 1997; Honorary Fellow RCPS Glasgow, 1995; Dr. odont. h.c., Universität Buenos Aires, Argentinien, 1994; Dr. odont. h.c., Universität Athen, Griechenland, 1989; PhD, Universität Bern, 1978; Master of Science in Parodontologie, University of Michigan, Ann Arbor, 1975; Dr. med. dent., Universität Bern, 1970; Gastprofessor an verschiedenen internationalen Universitäten. Prof. Lang hat mehr als 400 Artikel in wissenschaftlichen Fachjournalen sowie mehrere Lehrbücher veröffentlicht und über 1 500 Vorträge in 5 Kontinenten gehalten. Leitender Herausgeber von Clinical Oral Implants Research, Herausgeber von Oral Health and Preventive Dentistry. Ehrenmitglied der American Academy of Periodontology, der Dänischen, Deutschen, Hellenischen, Italienischen, Litauischen, Slowenischen, Südafrikanischen und Schweizer Gesellschaft für Parodontologie, der Italienischen Gesellschaft für Osseointegration und des International Team of Implantology (ITI).
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Zu diesem Kongress, der alle drei Jahre stattfindet, werden viertausend Teilnehmer aus der Welt der Parodontologie und Implantatzahnheilkunde erwartet. Angesichts der Unterstützung aller europäischen nationalen Gesellschaften für Parodontologie sowie von über 100 Industriepartnern kann davon ausgegangen werden, dass dieser Kongress den Teilnehmern die aktuellsten Fortschritte in diesem Fachbereich sowie Zugang zu den neuesten Technologien und Produkten bietet, die in der Zahnmedizin zur Verfügung stehen. Als Platin-Sponsor wird Straumann an der Fachausstellung teilnehmen sowie ein Industrieforum veranstalten.
STRAUMANN CORPORATE FORUM Freitag, 5. Juni, von 09:00–11:00 Uhr Ihre Behandlungsoptionen entwickeln sich weiter – bleiben Sie am Ball Der Parodontologe von heute verfügt in seinem Behandlungsspektrum über eine breite Palette von Optionen. Zahnimplantate sind in vielen Fällen eine nahe liegende Wahl. Doch um die optimalen Resultate zu erzielen, muss die Behandlungsentscheidung unter Berücksichtigung der klinischen Situation wie auch der Bedürfnisse und Wünsche des Patienten getroffen werden. Eine gründliche Abwägung aller Behandlungsoptionen, von der Zahn-
erhaltung bis hin zu den kompliziertesten ästhetischen Implantatrestaurationen, basierend auf wissenschaftlichen Daten, ist deshalb das Fundament für den Erfolg der Behandlung. In diesem Workshop werden verschiedene, wissenschaftlich basierte Ansätze überprüft und diskutiert, die sich innovativer Materialien und Lösungen bedienen, um optimale Behandlungsergebnisse in unterschiedlichen Patientensituationen zu erreichen.
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EVENTS
„Vorhersagbare Zahnerhaltung – machen Sie es anders mit Regeneration“ Das Ziel der parodontalen Therapie ist die langfristige Erhaltung geschädigter Zähne. Die regenerative Therapie wird angewandt, um stützendes parodontales Gewebe im Anschluss an eine ursachenbezogene Therapie wiederherzustellen. Im vergangenen Jahrzehnt haben klinische Studien die Wirksamkeit von Schmelz-Matrix-Proteinen (enamel matrix proteins, EMPs) als regenerative Option bei der Behandlung verschiedener Typen von parodontalen
Läsionen gezeigt. Die Notwendigkeit der Anwendung von EMPs bei Verfahren zur Rezessionsdeckung war jedoch umstritten. Diese Präsentation fasst die Wirksamkeit von EMPs bei der Behandlung parodontaler Defekte zusammen. Sie gibt eine Empfehlung für die Behandlung gingivaler Rezessionen, basierend auf vorhandenen wissenschaftlichen Nachweisen, die von der European Federation of Periodontology (EFP) geprüft wurden.
„Erleben Sie neues Vertrauen und neue Freiheiten mit schmalen Implantaten“ Implantate mit kleinem Durchmesser sind eine Option zur Vereinfachung chirurgischer Verfahren, da sie die Möglichkeit bieten, eine Augmentation in Fällen mit geringer Knochenbreite oder reduzierten Interdentalabständen zu vermeiden. Um von diesem Vorteil zu profitieren, muss die Palette der Implantate mit reduziertem Durchmesser erweitert werden, ohne den Patienten zu gefährden. Dies kann erreicht werden durch Verbesserung der Implantatstabilität bei gleichzeitiger Erhaltung der Vorhersagbarkeit der Osseointegration, die man bei Implantaten mit größerem Durchmesser sieht. Implantate aus dem neuen Implantatmaterial Roxolid™,
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kombiniert mit der hydrophilen Oberfläche SLActive®, erlauben einen erweiterten Einsatzbereich von Implantaten mit kleinem Durchmesser. Präklinische Studien haben sehr viel versprechende Resultate gezeigt. Die ersten Ergebnisse einer klinischen Studie demonstrieren den Vorteil des neuen Materials, das für Implantate mit reduziertem Durchmesser verwendet wird. Diese neuen Implantate sind ideal für Patienten mit reduzierter Alveolarkammbreite, da sie eine vereinfachte Behandlung ermöglichen. Diese Präsentation beleuchtet die Vorteile von Implantaten mit reduziertem Durchmesser bei höherer Stabilität und besserer Osseointegration.
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Francesco Cairo, Italien Forschungsmitarbeiter und Außerordentlicher Professor Abteilung Parodontologie, Universität Florenz/Italien. Aktives Mitglied der Italienischen Gesellschaft für Parodontologie (SIdP). Autor von mehreren in Fachzeitschriften veröffentlichten Artikeln. Gewinner des H. GoldmanPreises der SIdP in den Jahren 2003 und 2008. Gutachter für das Journal of Clinical Periodontology und Archives of Oral Biology.
Paul Stone, Großbritannien Vorsitzender des Specialty Advisory Board in Implant Dentistry des Royal College of Surgeons of Edinburgh, designierter Präsident der European Association for Osseointegration (EAO) und früherer Präsident der Association of Dental Implantology UK (ADI). Mitglied der im General Dental Council versammelten Implant Training and Education Group und in Teilzeit beratender Oralchirurg am Edinburgh Postgraduate Dental Institute, Außerordentlicher Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie in Tayside und Mitglied des Lehrkörpers am Dundee University Dental Hospital. Fellow des International Team for Implantology (ITI) und Klinischer Direktor der Blackhills Specialist Dental Referral Clinic. Hauptarbeitsgebiete sind die chirurgischen Aspekte der Implantat- und rekonstruktiven Chirurgie sowie die Entwicklung von Fortbildungstechniken und -standards.
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“Wenn Ästhetik das Wichtigste ist – neue Lösungen, um die Behandlung einfach, flexibel und vorhersagbar zu machen.” Daniel Thoma, Schweiz Gegenwärtig Privatdozent an der Abteilung Festsitzende und herausnehmbare Prothetik und zahnärztliche Materialwissenschaften an der Universität Zürich, Schweiz. ITI-Stipendium an der Abteilung Parodontologie, Universität Texas, Health Science Center, San Antonio, USA.
ÜBERBLICK Datum des Forums: Datum der Ausstellung: Ort der Veranstaltung: Teilnahmegebühren: Informationen & Anmeldung:
Innovative Technologien und Techniken in der Implantatzahnheilkunde zielen auf die Vereinfachung der Verfahren von der Planung der Behandlung bis hin zum fertigen restaurativen Ergebnis ab. Gleichzeitig müssen die Materialien höchstmögliche Zuverlässigkeit bieten. Zahnimplantate mit verbessertem Design für höchste ästhetische Ansprüche wurden gründlich untersucht. Präklinische Daten zeigen, dass geringfügige histologische und röntgenologische Veränderungen auftraten, wenn Implantate mit nicht übereinstimmenden Durchmessern der Implantat-Sekundärteile auf Höhe des Kieferkamms platziert und für sechs Monate belastet wurden. Der gleiche Implantattyp wurde in einem klinischen Multicenter-Versuch verwendet. Die Resultate zeigten keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen Implantaten, die gedeckt
oder transmukosal einheilten. Experimentelle Untersuchungen haben das Potenzial eines individuell hergestellten Hydrogels aus Polyethylen-Glykol (PEG) als Membranmaterial bei der Knochenregeneration demonstriert. Präklinische Experimente zeigten eine gleichwertige Knochenbildung wie bei nichtresorbierbaren Membranen und die erfolgreiche Verhinderung des Einwachsens von Weichgewebe in Knochendefekte. In einem klinischen Versuch war die PEG-Membran klinisch gleichwertig mit einer StandardKollagenmembran bei der Behandlung von Knochendehiszenzdefekten um Zahnimplantate, bei vereinfachter klinischer Handhabung. Verschiedene mit CADCAM-Technologie hergestellte keramische Sekundärteile ermöglichen dem Zahnarzt, seinen Patienten mit optimal aussehenden Restaurationen zu versorgen.
4.–6. Juni 2009 4.–6. Juni 2009 Stockholm International Fairs & Congress Centre Zahnarzt: 440 €/565 € · Dentalhygieniker: 220 €/285 € Zahnmedizinstudent: 220 €/285 € www.europerio6.net · Email: confirmation@mci-group.se Tel: + 46 8 5465 1500 · Fax: + 46 8 5465 1599
Stockholm, die schwedische Hauptstadt ist eine zu jeder Jahreszeit schöne Stadt, doch ein Besuch lohnt sich ganz besonders im Sommer. Als Stadt aus Tausenden kleiner Inseln bietet Stockholm dem Besucher sowohl Geschichte als auch Innovation, Kleinstadtflair wie auch alles, was eine Großstadt ausmacht. In den langen Nächten des Sommers bleibt die Stadt lebendig und pulsierend, voller Aufregung und Erwartung. Webseite Stockholm Tourismusinformationen: www.stockholmtown.com
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Grenzen überwinden, gemeinsam handeln Gemeinschaftskongress von DGI, ÖGI, SGI und IAOFR und 13. Jahrestagung des BBI 14.–16. Mai 2009 in Berlin/Deutschland im Maritim Hotel „Grenzen überwinden, gemeinsam handeln“ – unter diesem Motto findet dieser Kongress statt, den die deutsche, die österreichische und die schweizerische Gesellschaft für Implantologie gemeinsam mit der
International Academy for Oral and Facial Rehabilitation (IAOFR) und dem Landesverband Berlin-Brandenburg im DGI e.V. organisieren. Im Mittelpunkt der Vorträge stehen die neuesten Strategien in der Implantologie, aber
auch Synergien mit anderen Fachdisziplinen wie Prothetik, Parodontologie und Kieferorthopädie. Kollegen aus der ganzen Welt werden ihre Konzepte zur oralen Rehabilitation präsentieren und diskutieren.
STRAUMANN WORKSHOP
N.-C. Gellrich, Deutschland
Der gewisse Unterschied: Erfolgsoptimierung in der Implantologie durch neue Materialien und Techniken Am Donnerstag, den 14. Mai von 14.00–17.00 Uhr, bietet Straumann den Teilnehmern ein attraktives Workshop-Programm mit drei renommierten Referenten an. Veranstaltungsort: WS 4 – Straumann, Raum Emporio I + II, Grand Hotel Esplanade.
Guided Surgery – vorhersagbarer Erfolg durch computergestützte Planung · N.-C. Gellrich, Hannover, Deutschland Mehr Sicherheit mit durchmesserreduzierten Implantaten durch innovative Materialien · T. E. Reichert, Regensburg, Deutschland
T. E. Reichert, Deutschland
Korrekte Entscheidungsfindung als Schlüssel zum erfolgreichen Behandlungsergebnis · Ch. Hämmerle, Zürich, Schweiz
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die offizielle Website des Veranstalters unter www.dgi-ev.de. Nähere Informationen zur Simultanübersetzung von Deutsch in Englisch entnehmen Sie dem Programm. Online buchen über www.jointmeeting2009.dgi-event.de
Ch. Hämmerle, Schweiz
Berlin ist eine lebhafte und dynamische Stadt – der ideale Ort für diesen Kongress. Das Kongresszentrum befindet sich in der Nähe des Potsdamer Platzes, einem Areal mit einer hochmodernen Architektur. Selbstverständlich bietet die Stadt auch eine Vielzahl historischer Plätze und kulturelle Highlights, von denen die Veranstalter einige in einem attraktiven Rahmenprogramm gebündelt haben.
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31st Asia Pacific Dental Congress 7.–11. Mai 2009 in Hongkong im Convention and Exhibition Centre Straumann-Seminar, Sonntag, 10. Mai 14:00–15:30 Uhr Aktuelle Konzepte zur Verbesserung der Osseointegration von Zahnimplantaten aus Titan von Prof. Dr. Jürgen Becker und PD Dr. Frank Schwarz, Heinrich Heine Universität Düsseldorf, Deutschland
Prof. Dr. Jürgen Becker, Deutschland
PD Dr. Frank Schwarz, Deutschland
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Auswirkungen von Hydrophilie und Mikrotopographie der Oberfläche auf die frühen Phasen der Weich- und Hartgewebsintegration bei offenen Titanimplantaten. Knochenregeneration in Defekten vom Dehiszenztyp bei offener und geschlossener Einheilung von chemisch modifizierten SLA®-Titanimplantaten. Einfluss von Plattform-Switching auf krestale Knochenveränderungen bei offener Einheilung von Titanimplantaten.
Knochenanlagerung an mit rekombinantem humanem knochenmorphogenetischem Protein 2 (rhBMP-2) bio-beschichteteten Titanimplantaten. Gesteuerte Knochenregeneration bei Defekten vom Dehiszenztyp. Auswirkungen von Hydrophilie und Mikrotopographie der Oberfläche von Titanimplantaten auf die initiale supragingivale Plaque-Biofilmbildung. Behandlungsansätze für offene und gedeckte Abheilung intraossärer Periimplantitis-Defekte.
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Weitere Präsentationen über Straumann-Produkte im wissenschaftlichen Hauptprogramm, Samstag, 9. Mai ÜBERSICHT Datum der Konferenz 7.–11. Mai 2009 Datum der Ausstellung 8.–11. Mai 2009 Ort der Veranstaltung Hong Kong Convention & Exhibition Centre Straumann Standnummern A39, A40, A41 Teilnahmegebühren (USD) Zahnärzte: $ 350/$ 400* Assistenzpersonal & Zahntechniker: $ 100/$ 100* Studenten: $ 100/$ 100*
Prof. Urs Brägger, Schweiz
Teil I Implantatgestützte Rekonstruktionen: die Auswirkungen von CADCAM auf Zahnärzte, Zahntechniker und Patienten
von Prof. Urs Brägger
Parodontaltherapie entsprechend den Bedürfnissen des Patienten – ein Konzept zur Anwendung patientenbezogener Daten auf therapeutische Entscheidungen
09:00 –10:30 Uhr
von Prof. Niklaus P. Lang
Teil II
14:00 –15:30 Uhr
Informationen & Anmeldung www.apcd2009.org Email: info@apdc2009.org Tel: + 852 2871 8896 Fax: + 852 2871 8898
von Prof. Urs Brägger
*Teilnahmegebühren bei Anmeldung vor Ort
11:00 –12:30 Uhr
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Prof. Niklaus P. Lang, Schweiz
Risikomanagement in der rekonstruktiven Zahnheilkunde
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RÜCKBLICK
60 Jahre Quintessenz 22. bis 24. Januar 2009 im Estrel Convention und Festival Center in Berlin Der 60. Geburtstag der „Quintessence International Publishing Group“ war eine außergewöhnliche Zusammenkunft der gesamten zahnärztlichen Fachwelt aus Wissenschaft, Fortbildung, Praxis, Labor und Industrie und eine angemessene Feier für dieses langjährige und international angesehene Unternehmen. Angesichts seines herausragenden Rufs in der Dentalwelt war es keine Überraschung, dass sich fast dreitausend Teilnehmer aus der ganzen Welt in Berlin versammelten – sowohl um zu feiern, als auch ihre praktischen und wissenschaftlichen Kenntnisse zu vertiefen. Das wissenschaftliche Programm wurde von mehr als 160 renommierten Referenten aus 25 Ländern gestaltet: von “A” wie Prof. Dr. Tomas Albrektsson bis “Z” wie Prof. Dr. George A. Zarb.
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Links: Dr. h.c. H. W. Haase, Verleger, bei der Eröffnungsansprache.
Wissenschaftliches Programm: Vielfalt trifft auf Qualität Aus wissenschaftlicher Sicht war der Quintessenz-Geburtstagskongress ein herausragendes Ereignis, da er praktisch alle interessanten Themen aus der Zahnheilkunde abdeckte. Ergänzend zur Besprechung der Disziplinen Implantologie, Ästhetik, Zahnerhaltung, Parodontologie, Endodontie, Prothetik, Oralchirurgie und Kieferorthopädie wurden weitere Kongressveranstaltungen für zahnmedizinisches Assistenzpersonal und Zahntechniker organisiert.
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Straumann-Workshop: Vorträge von Frank Schwarz und Ronald Jung Den offiziellen Feierlichkeiten und dem Kongress ging eine Reihe von Workshops am Donnerstag voraus, bei denen die Industrie neueste wissenschaftliche Ergebnisse und technische Innovationen vorgestellt hat. Der Straumann-Workshop war gut besucht und präsentierte zwei international angesehene Referenten aus der zahnärztlichen Implantologie. PD Dr. Frank Schwarz von der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf/Deutschland hielt einen
Vortrag über “Neue Erkenntnisse in der Implantologie – aktuelle wissenschaftliche Ergebnisse und ihre klinische Relevanz”, der sich auf die klinischen Vorteile und das regenerative Potenzial unserer Straumann SLActive®-Implantatoberfläche konzentrierte. Ihm folgte PD Dr. Ronald E. Jung von der Universität Zürich, der über “Erfolgsfaktoren bei der Implantatästhetik” sprach und dabei die Relevanz und das klinische Timing von Verfahren zum Weichgewebsmanagement diskutierte.
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Rechts: PD Dr. Frank Schwarz und PD Dr. Ronald Jung mit René Willi, Head of Business Unit Surgical, Straumann Basel
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Straumann@Quintessence Dentalausstellung Als Hauptsponsor des Kongresses bot sich Straumann die Gelegenheit, sein Produktportfolio auf der größten Standfläche der Dentalausstellung zu präsentieren. Die Kongressteilnehmer konnten sich über das Straumann® Dental Implant System (SDIS) informieren, das eine Reihe von Implantatlinien für die erfolgreiche Behandlung aller chirurgischen Indikationen in der oralen Implantologie bietet. Ein weiterer Schwerpunkt wurde auf das Straumann® Regenerative System gelegt. Es bietet Zahnärzten einzigartige Lösungen für eine echte Weich- und Hartgeweberegeneration, die vorhersagbar sowie durch wissenschaftliche Nachweise belegt sind. An einem speziellen Tisch am Stand konnten die Besucher Schritt für Schritt erfahren, wie einfach und bequem es ist, mit dem CADCAM-System von Straumann zu arbeiten: Scannen des Modells, Modellieren des Gerüsts in der Software, Wählen aus einer Vielzahl moderner
Materialien und – mit nur einem Klick – die Daten via Internet an das Straumann-Produktionszentrum schicken. Abschlussprogramm mit original deutscher Küche und einer Reise in die Vergangenheit
feiert. Evergreens von Diana Ross, den Supremes und den berühmten Contours hielten alle Anwesenden in Bewegung, bis ein höchst unterhaltsamer Abend und Kongress schließlich zu Ende ging.
Ein weiteres Highlight des Geburtstagskongresses war zweifellos die große Abschlussparty am Samstagabend, die im Estrel Festival Center stattfand. Nach einer großzügigen Portion Original “Berliner Currywurst” oder “Rostbratwurst mit Sauerkraut” durfte das Publikum eine unvergessliche Show zu Ehren des legendären Plattenlabels „Motown“ erleben, das seinen 50. Geburtstag
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WELTWEIT – KUNDENNAH
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Tochtergesellschaften Vertriebsgesellschaften
Schweiz Institut Straumann AG Peter Merian-Weg 12 4002 Basel Tel. +41/61 965 11 11 Fax +41/61 965 11 01
Dänemark Straumann Danmark ApS Hundige Strandvej 178 2670 Greve Tel. +45/46 16 06 66 Fax +45/43 61 25 81
Tochtergesellschaften:
Deutschland Straumann GmbH Jechtinger Straße 9 79111 Freiburg Tel. +49/76 14 50 10 Fax +49/76 14 50 11 49
Australien/Neuseeland Straumann Pty. Ltd. 7 Gateway Court Port Melbourne 3207 Victoria Tel. +61/39 64 67 060 Fax +61/39 64 67 232 Belgien Straumann Belgicastraat 3 1930 Zaventem Tel. +32/27 90 10 00 Fax +32/27 90 10 20 Brasilien Straumann Brasil Ltda Rua Funchal 263 04551-060 São Paulo Tel. +55/11 30 89 66 83 Fax +55/11 30 89 66 84
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Finnland Straumann Oy Fredrikinkatu 48A 7 krs. 00100 Helsinki Tel. +358/96 94 28 77 Fax +358/96 94 06 95 Frankreich Straumann France 3, rue de la Galmy - Chessy 77701 Marne-la-Vallée cedex 4 Tel. +33/164 17 30 00 Fax +33/164 17 30 10
Großbritannien Straumann Ltd. 3 Pegasus Place, Gatwick Road Crawley RH109AY, West Sussex Tel. +44/12 93 65 12 30 Fax +44/12 93 65 12 39 Italien Straumann Italia s.r.l. Viale Bodio 37a 20158 Milano Tel. +39/02 39 32 831 Fax +39/02 39 32 8365 Japan Straumann Japan K.K. 3-231-3 Hamaderakoen-cho Nishi-ku, Sakai-Shi Osaka, Japan 592-8346 Tel. +81/722 64 18 82 Fax +81/722 64 18 24 Kanada Straumann Canada Ltd. 4145 North Service Road Suite 303 Burlington/ON-L7L 6A3 Tel. +1/905 319 29 00 Fax +1/905 319 29 11
Mexiko Straumann México SA de CV Rubén Darío # 281 int. 1702 Piso 17 Col. Bosque de Chapultepec 11580 México DF. Tel. +52/55 5282 6262 Fax +52/55 5282 6289 Niederlande Straumann B.V. Postbus 338 3400 AH IJsselstein Tel. +31/30 60 46 611 Fax +31/30 60 46 728 Norwegen Straumann AS P.O.Box 1751 Vika 0122 Oslo Tel. +47/23 35 44 88 Fax +47/23 35 44 80 Österreich/Ungarn Straumann GmbH Austria Florido Tower Floridsdorfer Hauptstr. 1 1210 Wien Tel. +43/12 94 06 60 Fax +43/12 94 06 66
Schweden Straumann AB Fabriksgatan 13 41250 Göteborg Tel. +46/31 708 75 00 Fax +46/31 708 75 29 Spanien/Portugal Straumann S.A. Edificio Arroyo - A Avda. de Bruselas, 38 Plantas 1 y 2 28108 Alcobendas (Madrid) Tel. +34/902 400 979 Fax +34/913 449 517 Südkorea Straumann South Korea (ehemals: B.I. Trading Co. Ltd.) 1467-75, Seocho3 -Dong, Seocho-Gu, Seoul Tel. +82/72 265 8777 Fax +82/72 265 8797 USA Straumann USA, LLC 60 Minuteman Road Andover, MA 01810 Tel. +1/800 448 8168 +1/978 747 2500 Fax +1/978 747 2490
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