Ding. Das heimatliche Dorf

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Ding

Das heimatliche Dorf



Ding Das heimatliche Dorf



adjustieren allemeinetage Atel ausheißen babeln Barmen Bemme Burnus Ding Dingerts Fädeneln Feime Ficke Flatschen gädern Gamel geifern Gesaßerich Häck Hegerauch

hinab höckern Hutschche Keute Kuchensingen Kühaugust kuttern Laaf karrn Labét Lade Lamain Langbere Mägse Mark Melber Modder Pferdeäpfel Plinse Poblatsche Quee

Quehle Quendel Rodehacke Rohrbombe Rothäuptchen Rotte Korah Runksen Rußbutte Schlüpfe Schnute Schramme Siede süchtig tottend Untätchen verwichen wächeln walgern Wippchen



adjustieren sich ankleiden, anziehen wie haste dich denn heute wieder ahschustiert!


allemeinetage w채hrend meines ganzen Lebens, schon von jeher das is schuh allmeitog su gewasn.


Atel m. Jauche


ausheiĂ&#x;en jmdn. mit groben Worten schelten, ausschimpfen nee, wie der ahle Gemeendediener uns Kinder manchmah ausgeheeĂ&#x;en hut!


babeln gemĂźtlich plaudern, sich oberf lächlich und harmlos unterhalten de Weiber off der StraĂ&#x;e ham wieder was ze babeln.


barmen klagen, jammern du hast aber oo egal was ze barm始 !


Bemme f. bestrichene Brotscheibe, zwei zusammengeklappte, beschmierte Scheiben Brot, hinteres (herabh채ngendes) Teil, Hinterschenkel, Schinken


Burnus m. dicker Mantel, dicke Ăœberzieh-Joppe zieh nur den dicken Burnus oo no drieber!


Ding n. das heimatliche Dorf


Dingerts m. Kerl, Bursche


f채deneln einf채deln, die Fadenenden in die Nadel einf채deln


Feime f. zum Ăœberwintern von HackfrĂźchten angelegte f lache, lange Grube, die dann zum Schutz gegen Frost mit Stroh und Erde abgedeckt wird


Ficke f. Hosentasche er hatte beede H채nde in de Ficken.


Flatschen m. ausgedehnter, großer Fleck den ganzen Flatschen Fleesch krich ich gar ni inʼ Tiechel.


g채dern kindlich und fehlerhaft sprechen, plappern, sinnloses Zeug daherreden gader net sich Zeig!


Gamel m. HeiĂ&#x;hunger, Appetit auf etwas Besonderes


geifern Speichel aus dem Mund f lieĂ&#x;en lassen, laut schimpfen, sich ereifern manche tun geefern, wenn se in Wut sein.


Gesaßerich m. Sitzgelegenheit Is däh fer miech kaa Gesoßerich do?


H채ck m./f./n. gehacktes Heu u. Stroh, das man dem Vieh ans Futter mengt; H채cksel


Hegerauch m. die dunstige Atmosphäre, die keine weite Sicht zuläßt, bei trockenem, heißem Wetter


hinab hinunter, herunter


hรถckern klettern ich bin glei iebern Zaun geheckert.


Hutschche f. Krรถte, Frosch ich bin off ne Hutschge gelaatscht!


Keute f. Vertiefung, Grube


Kuchensingen n. alter Brauch zur Kirmes zogen die Kinder im Dorf von einem Bauerngut zum andern und sangen Lieder vor, wof端r sie Kuchen bekamen


K端haugust m. Junge, der f端r einen Bauern das Vieh austrieb, um sich eine warme Mahlzeit oder ein paar Groschen zu verdienen


Kutter f. Baumrinde


Laaf karrn m. einr채driger Karren, den man zum Transport von Lasten verwendet


labét verloren haben im Kartenspiel, veraltet, noch nicht ganz entzwei, schadhaft, erschöpft, müde, kränklich


Lade f. große Holzkiste, diente zur Auf bewahrung der Ersparnisse, der Mitgift, für Schmuck, Geld usw.


Lamain f. Hand, oft in der Redensart das mach ich aus der (kalten) Lam채ng, das sch체ttele ich aus dem Handgelenk


Langbere f. die lange Stange, die Vorder- und Hinterteil des Bauernwagens an der Unterseite verbindet


M채gse f. Kraft du hust oo gar keene M채gse in Knuchen.


Mark n. in der Wendung (kein) Marks mehr in始 Knochen ham, (keine) Kraft


Melber m. feiner, trockener Staub, der in der Luft umherwirbelt, aber auch (feuchter) Dunst, Nebel, Rauch


Modder m. durch Fäulnis entstandener weißlicher Belag, weicher Dreck, Schlamm paß off, laatsch nich in den Modder!


Pferdeapfel m. Pferdekot Off der StraĂ&#x;e liechen e paar frische Ferdeäppel.


Plinse m./f. f lacher, d端nner Kuchen aus Mehl und Eiern; 端bertrieben unbeholfener Kerl, der zu nichts Geschick hat, Tolpatsch


Poblatsche f. hölzernes Gerüst, Gestell, Zwischenboden Stell nur s Blumʼ deppel off de Pblatsche!


Quee n. jmdm. einen Strich durch die Rechnung machen


Quehle m. Handtuch ich h채ng de Qu채hle glei iewer de Ufenstange.


Quendel m. wilder Thymian


Rodehacke f. schwere Hacke das is ni leichte, mit ner Radehacke umgehn.


Rohrbombe m. Rohrkolben, Rohrbambus als Ginder ham mer oft Rohrpumpen geroocht.


Roth채uptchen n. Speisepilz mit rotem Hut


Rotte Korah f. wilde, l盲rmende Schar von Kindern heute is cha de ganze Rotte Korah wieder zesamm始 .


Runksen m. großes, unförmiges Stück, ganz besonders dicke Brotscheibe heute haste awer Runksen abgeschnitten.


Rußbutte f. kleines, längliches Fäßchen, in dem der Ruß vom Rußbuttenmann verkauft wurde; übertr. jmd., der sehr schmutzig aussieht


Schl체pfe f. enger Durchgang zwischen H채usern, schmale Gasse Wenn de ze uns willst, gannste glei durch de Schlippe gehn.


Schnute f. trotzig, weinerlich, verdrieĂ&#x;lich, verzogener Mund zieh nur nich so ne Schnute!


Schramme f. Verletzung der Haut, noch nicht verheilte Wunde Mensch, du hast cha enne Schramme off始 m Knie.


Siede f. der Abfall beim Dreschen und beim Reinigen des Getreides, Spreu


süchtig entzündet, eiterig, Krankheiten verschlimmernd paß off, daß dei Finger nich sichtch werd!


tottend schwindelig, taumelig, von Sinnen, wie verr端ckt der macht een cha ganz tottch mit sein Gequatsche.


Unt채tchen n. es hat nicht den kleinsten Fehler, es ist makellos is noch net s klaanste Ut채tl.


verwichen vergangen dan hohb iech erscht verwichen gesah.


w盲cheln sich unruhig, schnell bewegen mach de Ufmtier unten auf, dann tut始 s wacheln!


walgern jmdn. kräftig anfassen, drücken, kneten n Teeg mußte richtch walgern.


Wippchen Pl. Flausen, Flunkereien mir machste keene Wippchen vor!



Andreas Wendt Anne Zingen Bettina Kupke Corinna Hansen Fenia Franz Frieda Pijorr Isabelle Grubert Julia Bröker Mandy Putz Manuel Müller

Zingst, Mai 2014

Bergmann, Gunther: Kleines sächsisches Wörterbuch, Leipzig 1987 © Alle Rechte bei den Fotografen.



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