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block | busters TU WIEN

Auf Austausch und Experiment folgt entwerferische Erkenntnis. Resümee einer interdisziplinären Lehrveranstaltung zwischen Studierenden der Architektur, Raumplanung und Informatik.

block | busters vom analogen verständnis zur digitalen planungspraxis

2018

isbn 978-3-902422-58-3


Auf Austausch und Experiment folgt entwerferische Erkenntnis. Resßmee einer interdisziplinären Lehrveranstaltung zwischen Studierenden der Architektur, Raumplanung und Informatik.

isbn 978-3-902422-58-3


I mpressum Herausgeber: David Calas, Esther Blaimschein Grafisches Konzept & Augmented Reality: Clemens Horvath Druck und Bindung: druck.at ISBN 978-3-902422-58-3 Alle Rechte vorbehalten Gedruckt in Österreich © 2018 Technische Universität, future.lab und die Autorinnen Bildnachweise: Umschlagbild: leandro erlich: bâtiment at le centquatreimage © henriette desjonquères & paul fargues, l. erlich all images courtesy le centquatre Ein großes Dankeschön an: Jerome Becker Christian Kühn Teresa-Elisa Morandini Haris Piplas Peter Purgathofer Rudolf Scheuvens Alle beteiligten Studierenden Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gendergerechte Formulierung verzichtet. Die Ausdrücke sind dennoch geschlechtsneutal zu verstehen. Aus dem selben Grund wird auch auf die Anführung von akademischen Titeln verzichtet.


V orwort

R udolf S cheuvens , Dekan Fakultät Architektur

und

R aumplanung

Die Stadt als Spielbrett, das Urbane als Lebensart, der Block als Identitätsstifter. Der spielerisch anzumutende Titel „block | busters“ verleitet zu glauben, ein allzu müheloses Unterfangen sei hier angekündigt. Gleichermaßen drängt der Untertitel „Vom analogen Verständnis zur digitalen Planungspraxis“ die Frage danach auf, was digitale Urbanität denn nun ist oder sein kann. Das future.lab als Plattform für experimentelle und transdisziplinäre Forschung und Lehre hat mit den Lehrenden David Calas und Esther Blaimschein das Experiment gewagt. Ist die Entwicklung von Stadt und Raum doch immer ein Prozess, ausgelöst und forciert von unterschiedlichsten Planern, Institutionen und Disziplinen. Die Kooperation eines Masterprojekts in der Raumplanung und

eines Großen Entwerfens in der Architektur, bringt die Praxis des disziplinären Querdenkens direkt in die Lehre und damit in den Lernprozess der Studierenden ein. Die Einbindung der Informatik in das Lehrformat, rückt die Sache noch näher an künftige Realitäten heran – denn die Digitale Stadt ist nicht mehr bloß Zukunft, sie ist hier. Über den offenen Austausch der verschiedenen Disziplinen entstand eine Reibungsfläche und eine Kommunikationskultur, die man in der Praxis oft misst. Die Kombination von technischen Skills, Erfahrungen, Werthaltungen, kulturelle Ansichten und vor allem Neugierde schafft die Basis dazu, Prozesse anzustoßen und Lösungswege zu eröffnen.

Die digitale Transformation stellt Planung und Praxis vor tiefgreifende Herausforderungen. Es bedarf der Neujustierung urbaner Handlungsräume zwischen der analogen Praxis und der digitalen Metaebene. Es freut mich sehr, dass an unserer Fakultät diese Wege bereits Hand in Hand von Planern, Architekten und Informatikern beschritten werden.


V orwort

Christian Kühn, Studiendekan Architektur

Gehen wir einmal vom Begriff aus: „Blockbuster“. Block versteht sich von selbst, aber was bedeutet „to bust“? Aufreißen, knacken, zerbrechen, kaputtmachen. „Blockbuster“ bedeutet im Film aber auch den Kassenschlager, einen Film, der einschlägt wie eine Bombe, was im Deutschen mit dem schön altertümlichen Begriff „Straßenfeger“ übersetzt wurde, als man sich noch nicht an Anglizismen gewöhnt hatte. Ein Semester lang arbeiteten Studierende der Architektur und Raumplanung an der Frage, was da mit der Digitalisierung in unser Leben einschlägt, und was das mit der Stadt tut, die wir uns immer noch am liebsten im kartesianischen Koordinatensystem vorstellen. Den Block zu knacken, ist – so

zeigen die Ergebnisse – keine Kunst. Das können Architekten schon längst. Das Koordinatensystem zu zerbrechen oder zu verflüssigen, ist eine neue Aufgabe, die einen interdisziplinären Ansatz erfordert. Ich danke David Calas und Esther Blaimschein, dass sie mit diesem Entwerfen einen Schritt in Richtung Inter- und vielleicht Transdisziplinarität gemacht haben, den unsere Disziplinen dringend brauchen, wenn sie nicht überflüssig werden wollen. Materien aus Architektur, Raumplanung und Informatik wurden hier in eine Richtung weitergedacht, wie sie Kengo Kuma vor über zehn Jahren in seiner Idee des „Anti-Object“ angedeutet hat. Überraschend war für mich, dass die meisten Studierenden die digitale Welt nur

als add-on zur analogen verstehen wollen. Non plus Ultra: Bis hierher und nicht weiter. Blitzblanke Benutzeroberflächen trennen säuberlich die reale von der virtuellen Welt. Wo sind die Cyberpunkt-Phantasien der Nullerjahre hingekommen, aus denen sich heute TV-Serien wie „Altered Carbon“ ableiten? Wie sich dort menschliche und nicht-menschliche Wesen zu einer neuen Welt verbinden, könnte doch auch für die Architektur Anregungen bieten. Den menschlichen Maßstab hinter sich zu lassen, fällt offenbar schwerer, als man glaubt.


V orwort

David Calas und Esther Blaimschein, Lehrbeauftragte

Fest, flüssig und schwebend sind Aggregatzustände, die als Eigenschaften Bebautem, Mobilem und Digitalem am ehesten nahekommen. Sie beschreiben eine städtische Konsistenz, deren Verständnis in die Lehrveranstaltung „block | busters“ implementiert wurde. Ein wichtiger Ausgangspunkt, der in weiterer Folge die Essenz einer disziplinübergreifenden Frage formulierte: Welches Planungsverständnis müssen wir uns aneignen, um das städtische Leben von morgen zu sehen und zu verstehen? Ein Teil der Antwort liegt, so einfach es klingen mag, in der Beobachtung unseres alltäglichen, urbanen Lebens. Ein immer präsenter Spiegel der uns zeigt, wie wir Struktur nutzen, in dieser kommunizieren und uns letztlich mit dieser identifizieren. Ein Spiegelbild, dessen Wahrnehmung

sich auch der vertrauten Umgebung anpasst und uns folglich etwas abstumpfen lässt. Mitunter ein Grund weshalb wir uns kurzzeitig der Komfortzone Wiens entzogen haben, um mit einer Exkursion nach Barcelona unsere planerischen Sinne zu schärfen. Eine Exkursion sowie Schaustudium, wo wir uns auf die Suche nach einem divergenten Zugang bezüglich Gefüge, Block, Viertel und Grätzel begaben. Elemente die uns bekannt sind, jedoch am Beispiel Barcelonas eine Reinterpretation zum „Üblichen“ zeigen. Insbesondere in den letzten 25 Jahren, in denen sich die Küstenstadt von der Olympiastadt zur Smart City und in Folge zur Rebel City entwickelte. Prozesse, die aufgrund ihrer Radikalität und schnellen Umsetzung klar im Stadtgefüge abzulesen

sind und gegenwärtige zivilgesellschaftliche Handlungsweisen auslösten. Fügungen von Festem, Flüssigem und Schwebendem, worauf mit den Notwendigkeiten eines veränderten urbanen Zugangs im digitalen Zeitalter geantwortet wird. Schauplatz ist Poblenou, ein Bezirk der Reibungsfläche und Anstoß eines differenzierten Planungsdenken offen zeigt und dabei radikale Experimente wagt. Angereichert mit Vorträgen von Historikern, Entscheidungsträgern sowie Städteplanern wird eine vernetzte Einsicht in urbane Haltungen gegeben. Diese schärfte die Wahrnehmung bei den teilnehmenden Studierenden, um sukzessive kritisch reflektiert zu werden. Zurück in Wien flossen die Erkenntnisse, unter Zuhilfenahme dreier Wiener


„Filetstücke“, in den Entwurf ein. Der Brigittaplatz im 20en, die nähere Umgebung des Johann Nepomuk Berger Platz im 16en sowie der Hermann-Leopoldi-Park im 12en wurden unter dem Motto „block | busters“ zum Handlungs- und Planungsfeld. Den Anfang machte die Analyse der raumsoziologischen Gesellschaftsstruktur worauf die strategische Planung basierte. Diese agierten als Fundament des planerischen Verständnisses, um Haltungen eines architektonischen Entwurfes zu legitimieren. Ein- und Ausblicke in digitalisierte Gestaltungsprozesse und Möglichkeiten einer digital unterstützten Architektursprache wurden zusätzlich adressiert und ausgelotet. Fazit – intensiv, holistisch und interdisziplinär. Die Vielschichtigkeit der Entwürfe spiegelt

den jeweiligen persönlichen Zugang wider, sowie ...sowie die Umsetzung der eigenen Vision. Zur Endpräsentation der Ergebnisse fiel, dank der Anwesenheit zahlreicher Gastkritiker*, das Feedback äußerst facettenreich aus. Dies spiegelte abermals die Diversität der Sicht- und Herangehensweisen wider, führte aber zu einer stringenten Gesamtevaluierung der studentischen Projekte. Durch die Zusammenführung der Ergebnisse, ohne Differenzierung zwischen architektonischem und raumplanerischem Output, wurde abermals die Qualität eines fachübergreifenden Entwurfs unterstrichen. Ein großes Lob gilt an dieser Stelle allen Studierenden, die unter vollem Einsatz in der kooperativen Arbeit tolle Ergebnisse erzielen konnten. Die gemeinschaftliche

Arbeit zwischen ArchitektInnen und RaumplanerInnen erbrachte überdies eine bemerkenswerte raumsoziologische Reflexion hinsichtlich der digitalen Storyboards, welche in Zusammenarbeit mit InformatikerInnen konkretisiert werden konnte. Die Bilanz? „block | busters“ hat somit nicht nur ArchtektInnen und PlanerInnen die Notwendigkeit kooperativer Arbeiten nähergebracht, sondern überdies zur Gewissheit beigetragen, dass planerische Arbeit, auch hinsichtlich des angebrochenen digitalen Zeitalters, eine interdisziplinäre Arbeit voraussetzt! *Ein großes Dankeschön an: Theresa-Elisa Morandini und Jerome Becker für den wertvollen Input. Christian Kühn und Haris Piplas für das umfassende Feedback.


B eteiligte S tudierende block

|

busters

E xkursion B arcelona , O ktober 2017


I nhalt

Studierendenarbeiten

Der Weg zum Markt 2.0 marlene fuchs, teresa höllinger, Terrasse + anna t. lindorfer,

nina zawosta

christoph singelmann

10 20

Meid.lab 80 anselm hoyer, nils peters Bridge the gap 90 dolgowska marta, rech raphael

Identität 3 30 susanna böcherer, victoria krapfenbauer

Connect Ottagrün

100

Der rote faden felix becker , laura

40

Ottakring Morgen carina wenda, pavel ritter

110

50

Shelter +

120

60

Block together sovantania kauv, beti

farmwald

Urban Layering valentina lucich, konstantin RE:MODEL MEIDLING paul achatz, andrea filkova

viehweider

MEImeidling 70 marina kapran, stefanie kriste

barbara steinbrunner, erik jakes

malka dizdarevic, jessica keves

stoyanova

130


herzstĂźck.

Der Hannovermarkt 2.0


D er W eg

zum

M arkt 2.0

Marlene Fuchs , Teresa Höllinger, Nina Zawosta

Aufbau auf den Bestand

Ausweitung des Marktes

In der Entwurfsaufgabe wird das Potential des Hannovermarktes wahrgenommen und darauf aufgebaut. Der Samstagsmarkt am Vorplatz zu den Marktständen ist als Bauernmarkt für seine regionalen Produkte und die sehr engen MarktlerInnen-KundInnen Beziehungen bekannt und unter AnrainerInnen sehr beliebt. Das Potential des Hannovermarktes soll intensiviert und der Markt das „herzstück“ des Bezirks werden. Es findet eine punktuelle Ausweitung des Marktes in Form von „Hannos“ statt. Es handelt sich dabei um hölzerne Rahmen, die im umliegenden Gebiet verteilt stehen und die Ausweitung des Marktes schaffen. MarktstandbesitzerInnen ist es möglich, nicht nur direkt am Markt, sondern auch in den Hannos Produkte zu verkaufen. In jedem der fünf Hannos befinden sich verschließbare Marktboxen, die eine 24/7 Eröffnung des Hannovermarktes bewirken. Bepflanzte Baumscheiben erwirken den selben Effekt.

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Lokaler Anbau am Markt

In einem gläsernen Turm und in den Glashäusern wird Fläche in Form von „Vertical Farming“ geschaffen. Bepflanzte Baumscheiben und „Urban Gardening“ Boxen bringen weitere Komponenten des lokalen Anbaus in das Gebiet.

Ausbau des Fahrradnetzes

Markteigene Marke

Nordwestbahnhof, der Wallensteinplatz, der Augarten und der Donaukanal werden Teil des ausgebauten Fahrradwegenetzes. Das Fahrrad wird nicht nur von KundInnen bei Besuch des Marktes vermehrt verwendet, sondern auch die Anlieferung von Produkten mit dem Lastenfahrrad zu den Hannos wird erleichtert. Eine markteigene Marke soll den landwirtschaftlichen Anbau direkt am Hannovermarkt für KundInnen verdeutlichen und den Einkauf vereinfachen. Weiters ist der lokale Anbau so auch medienwirksam platzierbar. MarktstandbesitzerInnen ist es möglich, das am Hannovermarkt geerntete Obst und Gemüse, den Honig aus Stöcken am Markt und weiterverarbeitete Produkte, die aus den oben genannten Zutaten bestehen, mit dem Sticker zu kennzeichnen. Als Name der Marke wird „Mario“ vorgeschlagen.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

Beobachtungen, Begehungen und Interviews mit AnrainerInnen, KundInnen und MarktstandlerInnen des Hannovermarktes haben zwei stark frequentierte Routen durch das Gebiet heraus kristallisiert. Erstere verbindet die U-Bahn Station Jägerstraße (Ausgang: Leipziger Straße) mit dem Marktgebiet und führt dabei beim Grünraum bei der Leipziger Straße und den Höfen der Johann-Böhm Wohnhausanlage vorbei. Die zweite Achse durchquert einen dieser Höfe. Der mittlere Innenhof fällt bereits durch seine gebogene Form auf, die die Stationen der öffentlichen Verkehrsmittel auf der Jägerstraße und Zebrastreifen perfekt mit dem oberen Ende des Hannovermarktes verbindet. Besonders samstags (wenn der Bauernmarkt stattfindet) nutzt ein Großteil der MarktbesucherInnen diesen Weg, um den Markt zu erreichen. Durch eine intensive Zusammenarbeit mit AnrainerInnen und NutzerInnen des

Gebiets konnten die Qualitätsräume dieser identifiziert werden. Sie markierten dabei ihre bevorzugten Aufenthaltsräume auf einer Karte. Es fällt dabei auf, dass der Hannovermarkt fast nie als ein qualitätsvoller Raum definiert wird und der Brigittaplatz oder die weitläufigen Höfe eher als dieser eingestuft werden. Diese beiden Erkenntnisse stehen sich jedoch widersprüchlich gegenüber. Die intensiv genutzten Achsen können die Annahme über den Hannovermarkt als einen qualitätslosen Raum widerlegen. Es kann also davon ausgegegangen werden, dass die Bevölkerung das Potential des Marktes nicht erkennt. Daher gilt:

Ana lyse - Achse

Vom übersehenen Potential zum herzstück. An a lyse - Qu a l itä te n


Nur eine Ausweitung des Hannovermarktes erschafft das herzstück. Sie findet über verschiedene Komponenten statt:

Hannos

Diese bedeuten die punktuelle Ausweitung des Marktes. Die fünf Standorte ermöglichen es MarktstandbesitzerInnen, ihre Produkte auch im umliegenden Gebiet zu verkaufen. Verschließbaren Marktboxen verlängern die Öffnungszeiten des Hannovermarktes ins Unendliche. Über einen SMS-Dienst können Produkte in eine bestimmte Box bestellt und jederzeit abholt werden. Neben dem erweiterten Marktangebot bieten die Hannos Aufenthaltsqualität und Freizeitbeschäftigungen.

Bepflanzte Baumscheiben

Landwirtschaftlich genutzte Baumscheiben bringen lokalen Anbau und Verkauf von markteigenen Produkten auch in das umliegende Gebiet.

Fahrradwegenetz

Eine Schließung von Fahrradwege-Lücken zu einem geschlossenen System, das die wichtigen Punkte der Umgebung einschließt Marktboxen und die Anfahrt zum herzstück erleichtert, passiert. Außerdem können MarktlerInnen leichter mit dem Lastenfahrrad Produkte ausliefern.

der Standardhanno

Sie befinden sich am Brigittaplatz, nahe des Nordwestbahnhofs, am Donaukanal, am Wallensteinplatz und in der Pappenheimgasse. Jeder verfügt über spezielle, abgestimmte Sonderausstattung.

Partizipationsprozess

Alle fünf Standorte verfügen über die gleiche Standardaustattung. Wasserhahn und Beleuchtungskörper verlängern den qualitätsvollen Aufenthalt.Die verschließbaren Die Auswahl der Funktionen der fünf Hannos hat über einen Partizipationsprozess Marktboxen bieten Raum für Produkte vom 24/7 --> Aufbewahrungsboxen stattgefunden. Ein „hölzener“ Rahmen in Markt, aber auch Brettspiele und Markt Werkzeug. einem Maßstab von 1:25 und Abbildungen Sitzmöglichkeiten fördern gemeinsame von Einrichtungsgegenständen, die mit Abendessen. Die erhöhte Wichtigkeit des Laschen ausgestattet waren, ermöglichten Fahrrads spiegelt sich auch in den Hannos es den TeilnehmerInnen den Hanno mit Abstellplätzen wider. Die Tafel bringt nach ihren Vorstellungen zu befüllen. Die abermals den Marktflair in die Hannos und Ergebnisse flossen in die Konzeption der kann sowohl von MarktverkäuferInnen aber „kleinen Hannos“ mit ein. auch Kindern genutzt werden.


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

der Hanno

Als übergeordnete städtebauliche Aktion kann der bereits erwähnte Hanno, welcher sich über das Gebiet verteilt, genannt werden. Dieser baut auf einem einheitlichen Raster von 50x50 cm auf. Die Platzgestaltung findet ebenso über die Installation von diesem Raster durch „große Hannos“ statt. Der hölzener Rahmen und die Möglichkeit, Spielgeräte und Sitzmöglichkeiten auszuklappen, ist auch im herzstück möglich. Weiters können Sonnendecks (zum Schutz vor Sonne oder Regen und der Verbindung von großen Hannos) oder andere einzuhängende Elemente (Hängematte, Schaukel,...) bei der Gebietsbetreuung ausgeborgt werden. So gelingt es, den Platz für jegliche Art von Veranstaltung wie beispielsweise einem Flohmarkt oder auch Theater- und Kinoaufführungen individuell zu gestalten und aufzubereiten.

das Wohnen

Die Wohnbebauung befindet sich im mittleren der drei Höfe. Dieser Standort wurde aufgrund der dort verlaufenden, stark frequentierten Hauptachse gewählt. Die Form des Gebäudes lehnt sich an den historische Verlauf des Weges an. Der Ausgangspunkt des Gebäudes ist eine Einheit mit den Maßen 3x3x8 m, welche über- und nebeneinnder gestapelt wurde. (siehe 1) Sie ist einem Marktstand nachempfunden. Für mehr Transparenz wurden teilweise Einheiten ausgelassen, sowohl in der Dichte (siehe 2) als auch in der Höhe. (siehe 3) Um eine interessante Weggestaltung zu schaffen, wurden die Einheiten horizontal verschoben. (siehe 4)

1

2

3

4


A rchitektur E ntwurf


D as W ohnen |

grundrisse

Aufbau

Das Wohngebäude weist eine Durchmischung von Wohnfläche, Marktständen, Gemeinschaftsräumen und Glashäusern auf. Von der Begegnungszone zwischen den Wohngebäuden aus, ist die Nutzung an der Fassade ablesbar: Die öffentlichen Räume sind mit Fensterflächen verkleidet, die privaten Wohnungen verfügen über Verschattungspanele.

1. OG

Gemeinschaftsräume und Markterweiterung

Die gemeinschaftlich nutzbaren Räumlichkeiten stehen den BewohnerInnen der Wohnkomplexe zur Verfügung, um zum einen Sport zu betreiben oder sich mit NachbarInnen zu treffen. Die Erweiterung des Marktes bis in das 1. Obergeschoss belebt den Erlebnisweg und verhindert einen reinen Durchzug durch dieses Geschoss.

Beispielhaft sind hier drei Grundrisse zu sehen, die aus den einzelnen Einheiten bestehen. Ausgehend von einer fixen Einheit, die mit einem Badezimmerkern ausgestattet ist, werden weitere Einheiten, je nach Bedarf „angehängt“. Dieses „Anhängen“ erfolgt über aufschiebbare Wände, um einen flexiblen Grundriss zu ermöglichen.

beispielhafte Grundrisse

aufbau


D er T urm aufbau

|

grundrisse

Erlebnisweg

Aufbau

Der Turm gilt als Eyecatcher des Gebiets, der den Treffpunkt der zwei Hauptachsen verdeutlicht und dem herzstück einen starken Mittelpunkt verleiht. Der Glasturm wird als reine landwirtschaftliche Anbaufläche genutzt, die mithilfe von „Vertical Farming“ nicht nur Platz für tropische Früchte, sondern auch alte, längst vergessene Sorten wie Pastinaken und Meerkohl bietet. Der Erlebnisweg - im Turm in Form einer Rampe - führt BesucherInnen durch den lokalen Anbau vom Erdgeschoß bis zu einem Ausbiss (siehe 5.OG) in der Fassade. Hier ist der konsumfreie Aufenthalt mit Blick über Markt bis zur Brigittakirche möglich.

Die Smoothie-Bar im Dachgeschoß eröffnet die Möglichkeit des Aufenthalts, aber auch des Verkaufs der lokalen Produkte in Form von Säften. BesucherInnen ist es möglich, während der Fahrt vom Ausbiss ins Dachgeschoß in einem gläsernen Aufzug den wachsenden Pflanzen zu zuschauen.

Der Weg durch das Wohngebäude verbindet den Turm mit der Rampe, die auf den Brigittaplatz führt. Außerdem sind die zwei Wohngebäude mit drei Brücken miteinander verbunden: Im ersten, zweiten und dritten Stock ist ein Hinübergehen möglich, um dann zum Ausbiss im 5.Obergeschoss des Turmes zu gelangen.

7.OG

5.OG

Der breit angelegte (Erlebnis-)Weg bietet zum einen Platz für Urban Gardening in Form von Gewächströgen. Sowohl BewohnerInnen als auch BesucherInnen können daher zum Ruf des essbaren Viertels beitragen. Zum anderen eröffnet die Großzügigkeit die Möglichkeit, sich mit NachbarInnen und FreundInnen auf Aufenthaltsflächen zu treffen und auszutauschen. Das Erlebnis des besagten Weges ergibt sich durch seine verbindende Eigenschaft. Markt, Anbau und Wohnen werden über ihn erschlossen und mit ihm erlebt. Teilweise führt er sogar durch Gewächshäuser und über Marktstände hinweg.


A nsicht

und

S chnitt

Ansicht

Schnitt


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

die wachsenden Gewächsboxen

Die Flächen des Glasturms widmen sich allein dem landwirtschaftlichen Anbau in Gewächsboxen. Eine Box pro angebautem Obst oder Gemüse bewegt sich aufgrund ihres Reifezustandes horizontal nach draußen. Genauer gesagt: Je reifer das Erntegut, desto weiter ist die Box ausgefahren.

„Schau, die Ananas wird wohl langsam!“ „Die Apfel-Box ist schon so weit ausgefahren! Ich freue mich schon, wenn sie endlich auf den Markt kommen.“

Die innovative Umsetzung benötigt die Lighthouse-Technologie, die den Einsatz von Infrarot-Sensoren (der Kinect-Kamera) nutzt, um die Gewächsbox mit Lasern „auszuleuchten“. Ein Zentralsystem wird im Vorhinein mit allen Werten, wie Durchmesser und Aussehen der Früchte und des Gemüses, aufgebaut und erkennt, wie weit das Erntegut fortgeschritten ist. Zusätzlich leuchten die Boxen in der für ihre Pflanze typische Farbe.


terrasse + mehr von der stadt


T errasse +

Anna T. L indorfer, C hristoph S ingelmann

Umgeben von Zeilenbauten der 60er Jahre und Gründerzeithäusern ist der Hannovermarkt das Zentrum des Grätzls. Eine Vielzahl von Kulturen kommt hier zusammen, um das Angebot des Marktes zu nutzen. Obwohl das Grätzl am Tag vor Leben sprudelt, kehrt mit der Schließung des Marktes am Abend schnell Ruhe ein. Allgemein gibt es wenige Orte im öffentlichen Raum, die den Ansprüchen der verschiedenen Nutzergruppen gerecht werden. Im Brigittaviertel überwiegen Gemeindebauten und teils unsanierte Gründerzeithäuser. Als Reaktion darauf entsteht TERRASSE+, ein Konzept für das ganze Grätzl, sowie ein „Regal“, das sich auf 230 Meter Länge und 3 Geschossen am Hannovermarkt und darüber hinaus baulich manifestiert und schon vorhandene Potenziale aufgreift. Das Regal bietet Räume für alle. Sowohl öffentlich zugänglicher Grün-

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und Erholungsraum, kommerziell genutzte Flächen, als auch diverse Gemeinschaftsräume und -einrichtungen, die den BewohnerInnen der angrenzenden Zeilenbauten vorbehalten sind befinden sich im Regal. In Zukunft wird der Markt nicht mehr schlafen. Zeitliche Flexibilität und räumliche Erweiterungen zu den Seiten und nach oben prägen jetzt den Markt.


R aumplanung Grundaussagen

zum konzept

| Analyse

VN Hofgliederung I Das Brigittaviertel ist ein lebendiger Ort an dem eine Vielzahl von Kulturen aufeinandertreffen. Mehr als irgendwo anders merkt man, dass das Zusammenleben zu funktionieren scheint. Der Hannovermarkt ist die Integrationsmaschine. In Bezug auf die Freiund Grünraumgestaltung liegen im Grätzl viele noch ungenutzte Potenziale. Die weiten, großen Räume, insbesondere die grünen Höfe, die die einzelnen Zeilen der JohannBöhm-Wohnhausanlage voneinander abgrenzen, erfordern viel Kreativität im Umgang. Um dort Aufenthaltsräume zu schaffen, die auch angenommen werden, muss der Schritt gelingen, die großen, von den monumentalen Zeilenbauten begrenzten Räume in kleinere, besser aneigenbare zu transformieren. Brigittenau war und ist ein Zuwandererbezirk. Die Restaurants und Cafés, das Angebot am Markt und die vielen Sprachen, die man auf der Straße hört, verdeutlichen dies. Der Markt ist der Ort, an dem viele neu zugewanderte Menschen

Arbeit finden und auch der Ort, an dem Vorurteile abgebaut werden können, indem jeder mit jedem (notwendigerweise) beim Einkauf in Kontakt kommt. Zwar ist sozioökonomische Segregation in Wien nicht DAS Thema, dennoch sollte rechtzeitig gehandelt werden, um das Grätzl lebenswert für alle sozialen Gruppen zu halten. Der Markt mit der öffentlichen Hand im Hintergrund und subventionierten Verkaufsflächen im Angebot bietet - bei mehr Flexibilität und mehr Beratung - die Chance auf eine nachhaltige Entwicklung. Auch wenn das Brigittaviertel nicht die perfekten Bedingungen für FußgeherInnen und RadfahrerInnen vorhält sind, sind doch sehr viele Menschen vor allem zu Fuß unterwegs. Auf das was jetzt schon da ist - ein „Quartier der kurzen Wege“, in dem man eine Vielzahl seiner täglichen Bedürfnisse befriedigen kann - lässt sich wunderbar aufbauen. Der Abbau von Nutzungskonflikten zwischen den unterschiedlichen VerkehrsteilnehmerInnen steht im Vordergrund.

VORHER

VORHER

VORHER

N

06:00 - 19:30

2


VN Hofgliederung I Eine ausführliche qualitative und quantitative Analyse des Gebiets, zahlreiche Begehungen, Erhebungen und Gespräche mit BewohnerInnen, MarktstandlerInnen, GastronomInnen, der Gebietsbetreuung und dem Marktamt haben ein klareres Bild vom Grätzl gezeichnet. Aus dieser intensiven Auseinandersetzung mit dem Gebiet haben sich die Missstände, die Stärken und die Potenziale ergeben, die das Konzept versucht zu beseitigen, zu stärken oder darauf aufzubauen. Im Sinne einer sozial, ökologisch und ökonomische nachhaltigen Stadtentwicklung sollen 5 Leitsätze zeigen wohin es im Brigittaviertel geht: GEMEINSAM WOHNEN UND LEBEN Funktionierende Hausgemeinschaften und Nachbarschaften werden seltener. Begegnungs- und Kommunikationsräume werden benötigt, um Gemeinschaft zu schaffen und zu stärken.

INKLUSIVES GRÄTZL Nur die Begegnung und der Austausch mit dem Fremden kann Vorurteile abbauen, Verständnis fördern und Menschen verbinden. Der Hannovermarkt ist die Basis für die Begegnung - TERRASSE + die Erweiterung. GLEICHE CHANCEN IN DER MOBILITÄT TERRASSE + schützt und fördert die Stadt der kurzen Wege. DasV OMissverhältniss der RHER Verkehrsflächen zu den eigentlich genutzten Vekehrsmitteln wird ausgeglichen. Die aktive Mobilität bekommt mehr Platz. LOKALE WIRTSCHAFT STÄRKEN Der Markt ist das Rückgrat des Quartiers. TERRASSE + fördert den Markt und seine Angebotsvielfalt mit neuen und flexiblen Räumen. Der Markt wird offener und ist schon von weitem sichtbar. EINEN RAUM FÜR ALLE SCHAFFEN Nicht jede Gruppe findet ihren Platz im Grätzl. TERRASSE + schafft Räume für Alle.

NACHHER

VORHER

NACHHER NACHHER

06:00 - 19:30

24/7


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Das Konzept des Regals als Struktur, die für jeden etwas bietet, definiert sich über drei soziale Sphären: Das Regal für Alle Von den öffentlich zugänglich Funktionen wie den Terrassen der Cafés und Restaurants und den urbanen Freiräumen, die sich über dem neu entstandenen Marktplatz erheben, kann man das Treiben beobachten oder sich zurücklehnen. Das Regal für die Nachbarschaft Die Zeilenbauten, mit ihren 1000 BewohnerInnen, werden zu modernen sozialen Wohnbauten transformiert: Küchen und Essbereiche für größere Gruppen sowie Sport- und Arbeitsbereiche im Freien entstehen. Das Regal für mich Die kleinen Wohnungen des Gemeindebaus werden erweitert. Ein Kino & ein Mediencafé laden zum kulturellen Austausch ein, community gardens bilden grüne Rückzugsorte.


A rchitektur E ntwurf


funkti

nd veränder-

F unktionen

das Dach des Kinos kann verschoben werden

A xonometrie

books & coffee mit erweiterbarem Bereich

Swimmingpool books & coffee +poolbar mit erweiterbarem Bereich

Elter-Kind-Treff

nachbarschaftlich organisierte Nachmittagsbetreuung für die Kleinen

erweiterbare und veränderbare Räume

das Dach des Kinos kann verschoben werden

Swimmingpool

Herzstück des Viertels

Elter-Kind-Treff

Basketballplatz

Hannovermarkt+poolbar

Basketballplatz

Hannovermarkt Herzstück des Viertels

nachbarschaftlich organisierte Nachmittagsbetreuung für die Kleinen

Spielplatz

Spielplatz

(Freiluft)Kino

la discoteca

Mitbestimmung beim Kinoprogramm und -setting

(Freiluft)Kino Fitnessstudio á la cabrio

unser Garten

Nachbarschaftstreffpunkt zum Grillen, Spielen, Sonnen,...

unser Garten

Nachbarschaftstreffpunkt zum Grillen, Spielen, Sonnen,...

mein Garten

Hochbeete und kleine Grünbereiche vor der Haustüre zum Gartln und Entspannen

mein Garten

Mitbestimmung bei gutem beim WetterKinokann das Dach programm und -setting eingefahren werden

Fitnessstudio á la cabrio bei gutem Wetter kann das Dach werden

Hochbeete und kleine Grünbereiche vor der eingefahren Haustüre zum Gartln und Entspannen

Radwerkstatt und -verleih

Co-Working

vermietbare Radwerkstatt und Büroräume -verleih

grüne Box

la discoteca Co-Working

auf 2 Etagen vermietbare Büroräume

Gastronomie über dem Marktplatz

Gaumenschmaus

outdoorGastronomie working zones über dem Marktplatz mit WiFi und Docking-Stationen

outdoor working zones grüne mit WiFi undBox Docking-Stationen

vertikaler Grünraum, der auch beim weiteren Ausbau der Struktur erhalten bleiben muss

vertikaler Grünraum, der auch beim weiteren Ausbau der Struktur erhalten bleiben muss

Gaumenschmaus

auf 2 Etagen

Versorgungsschächte

Lifte und Toiletten; für eine flexible Struktur

Versorgungsschächte

Lifte und Toiletten; für eine flexible Struktur


stronomie

G rundrisse 1. OG 1:500

out-door Arbeitsbereiche

Ausschnitte 1:500

Der Ausschnitt des 1.OGs zeigt Funktionen des Regals für Alle, da sich die Ebene leicht vom Stadtraum erschließen lässt: eine Bar, ein Spielplatz, outdoor-Arbeitsterrassen, CoWorking Räume und ein flexibler Marktstand sind umgeben von vertikalen Grünräumen. Im 2. OG befinden sich gemeinschaftlich genutzte Räume für die Nachbarschaft: ein Basketballplatz, ein community garden, ein Grillplatz und eine der shared kitchens werden über den andockenden Link erschlossen.

1. OG 1:500 shared kitchen

2. OG 1:500

unser Garten als Treffpunkt


mobility hub V erkehrswende

am

Hannovermarkt

Das Grätzl wird durch Flächen, die dem motorisierten Verkehr vorbehalten sind, geprägt. Auf dem Platz findet auch das Leben ausreichend Raum. Das Flächenangebot für die Verkehrsmittel wird umgekehrt – die aktive Mobilität hat Vorrang und stellt den Menschen in den Vordergrund. Der mobility hub steht im Mittelpunkt der Verkehrswende am Hannovermarkt. Verorten kann man den mobility hub in der Mitte des Regals auf der EG-Ebene. Konzentrieren tun sich dort: Fahrradspielplatz für Kinder und Jugendliche Lastenräder können kostenlos ausgeborgt werden und eine Citybike-Station findet im Hub ihren Platz im Fahrradparkhaus können Kurz- und Dauerstellplätze gemietet werden angeschlossen an das Fahrradparkhaus ist die Werkstatt mit Shop. Fahrräder können dort unter Anleitung selber repariert werden oder zur Reparatur abgegeben werden

Wie werden Wegstrecken im Bezirk zurückgelegt? 79%

mit ÖV, Rad & zu Fuß

21%

mit dem PKW

306

KFZ/1000 Einwohner


B rigittas B log terrasse + goes digital

Eine Plattform, auf die über App oder über fix installierte Terminals zugegriffen werden kann, ermöglicht die Buchung von Räumen, informiert über anstehende Events und ermöglicht den Austausch von Nachbarn untereinander.

Auch das Regal selber kann kommunizieren. Auf einer Wall beantworten Chatbots Fragen oder erstellen Umfragen. Aus einer Vielzahl von Daten, wie dem Wetter, dem durchschnittlichen Nutzungsverhalten und individuellen Wünschen verändern sich Räume und Flächen am Regal.


Identität 3

flächen verbinden . prägen . nutzen


I dentität 3

susanna böcherer , victoria krapfenbauer

Das Brigittaviertel im 20. Wiener Gemeindebezirk hebt sich durch seine städtebauliche Ausformung besonders hervor. Ein Grund dafür lässt sich aus der Bebauungsstruktur lesen, welche durch vier Zeilenbauten aus den 60er Jahren geprägt ist. Das großzügige Abstandsgrün zwischen den Zeilen beinhaltet keine Nutzungsfunktionen, jedoch unterschiedliche Eigenschaften. Im Allgemeinen ist das Projektgebiet durch eine starke Funktionstrennung zwischen der Brigittakirche, dem Hannovermarkt und den Wohneinheiten geprägt.

31

Identiät3 Aufbauend auf diesen Erkenntnissen entsteht das Konzept - Idenität3. Ziel des Projektes ist es, das Gebiet, gemessen an seinen Stärken zu wahren und auf den angeführten Herausforderungen zu reagieren. Daraus ergaben sich drei Identitätszonen, die auf den bereits bestehenden Eigenschaften basieren und zudem als Ausgangsbasis für das Konzept dienen. Die Architektur nimmt die verbindenden Elemente auf und führt diese in der Bebauung und angesichts der Funktionen aus.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

Durch verbindende Elemente kann die Funktionstrennung im Planungsgebiet verbessert werden. Die Jägerstraße, welche derzeit als Barriere wahrgenommen wird, bietet einen attraktiven Lösungsansatz. Die daraus entwickelten Räumen sollen dem Grätzel ein identitätsstiftendes Image verschaffen. Dieses dient auch dazu die bevorstehenden Veränderungen im Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof aufzuwerten. Ein Ansatz der sich zwischen den Zeilenbebauungen widerspiegeln soll. Zudem wird der Fokus von identitätsstiftenden Stadträumen durch deren Infrastruktur legitimiert. Der Markt ist ein wesentliches Element im Planungsgebiet. Da dessen Einsehbarkeit stark reduziert ist, wir eine Außenorientierung des Marktes angestrebt. Dabei soll die Ausfransung des Markts in

verschiedene Richtungen verstärkt werden. Die bestehende Symmetrie soll aufgebrochen werden. Eine städtebauliche Anpassung an die Umgebung ist somit erforderlich, Entwurfsentscheidungen sollen in die Weiterführung des Markts einfließen. Zwischen den Zeilenbebauungen soll durch bauliche Maßnahmen eine Asymmetrie entstehen. Das Gebiet weist derzeit durch die Infrastruktur eines Markts, einer Kirche und großzügigen Grünflächen einen besonderen Charakter auf. Die verkehrstechnischen Maßnahmen sollen verschärft werden, um das nahezu autofreie Gebiet zu prägen. Die Schaffung eines städtischen Charakters und Anpassung an die Umgebung stehen im Vordergrund. Dies soll sich vor allem in der Infrastruktur widerspiegeln.

Grünflächen

Bewegung

Funktionstrennung


Das Konzept basiert auf drei Schwerpunkte: Ressourcenschutz, Lebensqualität und Innovation, welche sich auf Ziele und definierte Maßnahmen herunter brechen lässt. Das neue Gebiet wird durch folgende Leitsätze beschrieben: ressourcenschonend Die überdimensionierten Freiflächen, welche als Abstandsgrün ausgewiesen sind, effizient zu nutzen. identitätsstiftend Die Bebauung spiegelt symmetrische Elemente wider. Ziel ist es, im Rahmen des Entwurfs die Diversität zu erkennen und dessen Potential zu verschärfen. integrativ Die bestehende Funktionstrennung wird durch verbindende Elemente ersetzt. So soll Integration baulich und menschlich ermöglicht werden.


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Das Konzept weist drei Identitätszonen auf, die sich zwischen den Zeilenbebauungen befinden. Die jeweiligen Zonen lassen sich auf die umliegende Umgebung, sowie deren aus der Analyse erhobenen Eigenschaften definieren. Die Zone in der bauliche Verdichtung vorgesehen ist, reagiert auf die umliegenden Blockrandbebauungen. Die Funktionstrennung wird besonders in der innergemeinschaftlichen Zone aufgegriffen. Die Zone der grünen Verdichtung sieht eine Verbindung zum Brigittapark vor. Das Planungsgebiet profitiert durch die Vielzahl an Nutzungen von einer Diversität urbaner Dichte. Diese lassen sich in öffentliche, halböffentliche und private kategorisieren. Die Entstehung einer Bibliothek, sowie diverser Arbeitsräume werden wesentliche identitätsstiftende Merkmale sein. Das Stadtbild wird zusätzlich durch die Schließung von zwei Blöcken ‚repariert.‘ Der Bruch mit herkömmlichen Planungsmaßstäben soll nicht nur durch städtebauliche Maßnahmen, sondern auch

durch die Architektur selbst zum Ausdruck kommen. Abwechselnde Spannungsfelder lassen sich durch die verschiedenartige Ebenengestaltung herauslesen. Ein weiterer Aspekt zeichnet sich hier durch die Bestimmung der Nutzungen aus. Durch diese Maßnahmen soll der Funktionstrennung entgegengewirkt werden. Das Freiraumkonzept basiert auf der Idee der Architektur und des Leitbildes. Ziel ist es, die bestehenden Freiraumflächen zu attraktivieren und nicht als Abstandsgrün beizubehalten. Ein Hauptplatz soll geschaffen werden. Dieser wird durch bauliche und topographische Grenzen festgelegt. Die Symmetrie und orthogonalen Linien, die das Gebiet prägen, sollen durchbrochen werden. Als Analogie dafür wurde Claude Parent herangezogen. Durch die unterschiedlichen Ebenen werden weitere Blickbeziehungen ermöglicht und Perspektiven im und außerhalb des Viertels erweitert.

Bauliche Verdichtung

Innergemeinschaftliche Verdichtung

Grüne Verdichtung


A rchitektur E ntwurf


N utzungsvielfalt S chnitt

Das Projekt zielt auf mehrere Maßnahmen ab, die im gesamten Gebiet zu finden sind. Dies lässt sich durch die Schaffung von neuen Nutzungen herleiten. Diese Multifunktionalität umfasst neue Funktionen in den Bereichen Wohnen, Arbeiten und im öffentlichen Raum. Die folgende Darstellung bezieht sich lediglich auf die Identitätszone ‚Innergemeinschaftliche Verdichtung.‘ Der angestrebte Funktionsmix unterstreicht das soziale Infrastrukturangebot. Zudem wirkt sich dieses verbindende Element ausgleichend auf die Monofunktionalität der Umgebung aus. Die Zugänge werden durch Rampen und einen Lift gewährleistet, welche sich auf beiden Straßenseiten befinden. Die Herangehensweise von Claude Parent gilt als Basis und wird dementsprechend adaptiert.

Veranstaltungsräumlichkeiten finden auf zwei Ebenen Platz. Diese fungieren als eine Ergänzung zu den bereits bestehenden Funktionen des Bezirksamtes, sind jedoch auch für private Zwecke vorgesehen.

Überbauung Jägerstraße. Diese wird mit einer Höhe von 6,50m angenommen. Der Übergang auf der Rampe ist begrünt und attraktiv gestaltet. Unterhalb befindet sich ein Skatepool.


Die Schaffung von Infrastrukturangeboten wie Schwimmbad bzw. Eislaufplatz befinden sich in der innergemeinschaftlichen Zone.

Die Bibliothek befindet sich auf den letzten drei Ebenen. In der ersten Ebene ist ein Café eingeplant. Die Zugänglichkeit erfolgt über einen Park, der entlang der außenliegenden Rampen angesiedelt ist.

Der öffentliche Raum nimmt die Struktur der Architektur auf. Der Hauptplatz wird durch topographische Elemente abgegrenzt. Des Weiteren erstreckt er sich bis in die letzte Ebene des Gebäudes.


A rchitektur E ntwurf Ergebnisse

Der Park verläuft bis hin zu der letzten Ebene des Gebäudes. Dieser ist über die außenliegenden Rampen öffentlich zugänglich. Der begrünte Weg umschließt Infrastruktureinrichtungen wie eine Bibliothek, Café und Veranstaltungsräume.


G o D igital S toryboard Schnittstellen

1

zur

Digitalisierung

Herr Mayer ist Lektor. Er spaziert durch das Gebiet und erfährt von einer Anrainerin von der Möglichkeit, Veranstaltungsräume zu mieten.

Mit der App kann man Räume reservieren. Ist das für deine nächste Veranstaltung interessant?

Er lädt sich die App hinunter und mietet einen Raum für die Lesung am 29.1. um 19:00.

2 4:21 PM

MEIN PROFIL 4:21 PM

ANGEBOT SUCHEN ANGEBOT SUCHEN

FLÄCHE Parkplatz

Veranstaltungsfläche Gemeinschaftssfläche Sportfläche

ANGEBOT ERSTELLEN

Arbeitsfläche

GEGENSTAND Bücher Computer

VON BIS AUF KARTE SUCHEN

3

4

Am Vortag vor der Lesung trifft der Lektor sich zum Gespräch mit dem Autor im Cafe. Sie genießen ihren Cafe, da sich die Fassade aufgrund der warmen Sommertemperaturen öffnet.


der rote faden


D er

rote faden

felix becker , laura farmwald

In der Analyse haben wir uns vertieft mit zwei Themenfeldern auseinandergesetzt. Zum Einen mit dem historischen Hintergrund und zum anderen mit den sozialen Gruppen des Filets. Der Entwurf greift diese beiden Aspekte auf und übersetzt sie durch sanfte Eingriffe und kleinteilige Interventionen. Zum einen geschieht dies räumlich; durch visuell verbindende und identitätsstiftende Elemente wie den roten Faden, zum anderen inhaltlich, wie das Wiederaufleben der in Vergessenheit geratenen Geschichte des Pfannschen Bades. Wir einen sehr sanften Ansatz gewählt, da wir glauben, dass es für das Gebiet, die AnwohnerInnen und die NutzerInnen deutlich verträglicher ist, sich dem Filet mit sich an den Raum anschmiegenden Gesten anzunehmen, statt sie mit großen architektonischen und städtebaulichen Eingriffen hart zu konfrontieren.

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R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

Die Analyse erfolgte in mehreren Schritten. Im ersten Schritt haben wir uns dem Gebiet durch Begehungen genähert und Grunddaten wie Bausubstanz, Versiegelungsgrad, Zugänglichkeit, und Bewegungsmuster erhoben. Im Weiteren haben wir zahlreiche ExpertInneninterviews und eine Befragung von Anwohner­Innen und PassantInnen aus verschiedenen sozialen Milieus durchgeführt. Um das Gebiet an sich besser zu verstehen, haben wir seine historische Entwicklung aufgearbeitet. Die zwei hauptsächlichen Schwerpunkte waren hierbei der historische und der soziale Zugang. Wichtigste Ergebnisse des historischen Fokus waren zum einen, dass es in der Vergangenheit bereits große kulturelle Qualitäten und Qualitäten der Naherholung gab, diese heute nicht mehr im Maße wie damals ausgeprägt sind. Die Gründe zur Schließung des Pfannschen Bades, welches bis 1976 auf dem Gebiet des heutigen Hermann-Leopoldiparks

errichtet war, sind inzwischen überholt (Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz, schlechte Parksituation, etc.). In Bezug auf den sozialräumlichen Fokus lässt sich sagen, dass viele der ­sozialen Gruppen in parallelen Realitäten leben und sich die angeeigneten Räume der verschieden sozialen Gruppen kaum überschneiden und sich größtenteils nicht einmal nähern. In der Analyse haben sich der HermannLeopoldi-Park und der Migazzi Platz als besonders schlecht behaftet herausgestellt. Sowohl Befragungen der PassantInnen verschiedener sozialen Milieus, als auch ExpertInneninterviews haben ergeben, dass die Orte negativ wahrgenommen werden. Am Hermann-Leopoldi-Park ist auffällig, dass die Gestaltung des öffentlichen Raumes jede Nutzung genau vorgibt. Bank-TischKombinationen sind fest verankert und lassen nichts außer das Sitzen am Tisch zu, Sportflächen und Kinderspielplatz sind umzäunt und es gibt keine größeren freien Flächen.


Der Migazzi Platz wird von den AnwohnerInnen stark mit Drogenhandel und Kriminalität assoziiert und stellt hauptsächlich einen Durchzugsraum und einen Ort für die Notdurft der am Leopoldi-Park verbotenen Hunde dar. Die Lage gegenüber des Meidlinger Marktes, welcher einen Ausnahmeraum des Viertels darstellt und von welchem die größte Initiative für Veränderung ausgeht, stellt hierbei einen ­Kontrapunkt und ein großes Potential dar. Die Planung setzt an den beschriebenen Orten an. Es soll eine Verbindung vom Meidlinger Markt zum Park geschaffen werden, wobei der Markt, welcher das lebendigste Glied im städtischen Gefüge darstellt, auf den Park und das restliche Gebiet ausstrahlen soll. Mangelnde räumliche Qualitäten des Parks sollen für diverse soziale Gruppen aufgewertet werden. Der Aspekt der Inklusion ist hier besonders wichtig. Es sollen statt der ­Angsträumen Orte geschaffen werden,

mit welchen sich die AnwohnerInnen und PassantInnen identifizieren können und in welchen offene Nutzungen und Raumaneignungen zugelassen werden. Außerdem sollen die in der historischen Analyse beschriebenen Kultur- und Naherholungsqualitäten wieder aufgelebt werden. Faktoren wie die schlechte ÖV Erschließung und der Stellenwert des Autos, welche zur Schließung des PfannschenBades und des Zirkus Mercedes geführt haben, sind inzwischen wieder überholt und haben sich stark geändert. Im Allgemeinen haben wir einen sehr sanften Ansatz gewählt, da wir glauben, dass es für das Gebiet, die AnwohnerInnen und die NutzerInnen deutlich verträglicher ist, sich dem Filet mit sich an den Raum anschmiegenden Gesten anzunehmen, statt sie mit großen architektonischen und städtebaulichen Eingriffen hart zu konfrontieren.


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

In unserem Projekt wollen wir zum einen die Nahergolungs- und kulturellen Qulitäten wieder aufleben lassen und den HermannLeopoldipark visuell und mental mit dem Meidlinger Markt und dem umliegenden Gebiet zu verbinden. Um diese Ziele zu verfolgen, haben wir uns dem Gebiet auf drei verschiedenen Ebenen angenommen. Zum Ersten wird der Park grundsätzlich neugestaltet. Der Park ist grob in zwei Teile zoniert. Im Westen befindet sich der aktive Teil, welcher den Sportplatz und einen versenkten Skatepark beinhaltet. Der östliche Teil stellt die ruhige und erholende Komponente dar. Dieser ist in Form von größeren Grünflächen ausgestaltet und stellt eine naturnahe Umgebung dar. Neben diesem flächigen Element zieht sich der Rote Faden als lineare Verbindung von Markt, über den Park bis hin zum Migazzi Platz und auf die Kirche hinauf. Er nimmt die Platzsituation am Meidlinger Markt

auf und stellt sie dem Entrée des Parkes gegenüber, welcher sich zwischen vier Wegeverbindungen aufspannt. Sie stellen die kürzesten Verbindungen durch den Park dar und führen zu den architektonischen Hotspots. In Form von Fassadendisplays ist er außerdem eine virtuelle Verbindung vom Park zum Migazzi Platz. Am Platz selbst windet er sich in Form eines PanoramaWalks auf die Kirche und bietet wiederum einen Ausblick auf den Park und das umliegende Gebiet. Als dritte, punktuelle Ebene haben wir an Schlüsselstellen architektonische Interventionen vorgesehen, welche durch den Roten Faden miteinander und mit der flächigen Ebene verwoben sind. Darüber legt sich der Digitale Layer. Dieser umfasst responsive und interaktive Elemente und ist in jeder der drei Ebenen wiederzufinden.

GSEducationalVersion


A rchitektur E ntwurf


D er Q uellplatz das neue herzstück

Der Meidlinger Markt stellt momentan das lebendigste Glied im städtischen Gefüge des Filets dar. Von ihm ausgehend, verbindet der rote Faden, also das Wegenetz die verschiedenen Hotspots wie die U-Bahn, den Markt, den Park, den Migazzi Platz und die nördlich gelegenen Erschließungen des Parks. Im Park entsteht die Quelle, deren verschiedene Fassaden die umliegenden Funktionen des Parks wiederspiegeln – im Osten ist das Dach ebenerdig begehbar, die Nordfassade ist dem ruhigen Teil des Parks zugekehrt und bietet Sitzstufen zum Verweilen. Ein Netz und eine Kletterwand an der westlichen Fassade laden zur sportlichen Betätigung ein. Die Südfassade bildet den Eingangsbereich mit davor gelegenem Quellplatz. Auf ihm befindet sich eine Überdachung für den Wochenmarkt und ein responsives Wasserspiel, welches je nach Nutzung im Laufe der Zeit verschiedene Raumanforderungen stellt.

Mögliche Anordnungen des Wasserspiels Markt:

Durchgang:

Eislauffläche:


M igazziplatz Aus - & Überblick

Das ausgesparte Erdgeschoss im Haus am Migazziplatz bildete einen schwierig nutzbaren Restraum. Heute findet sich hier eine kleine Nachbarschaftswerkstatt. Ziel derer ist es, AnwohnerInnen einen Raum und die notwendigen Infrastrukturen zu geben, um selbst Dinge reparieren und kleine handwerkliche Projekte selbst durchführen zu können. Darüber hinaus entsteht ein sozialer Treffpunkt, welcher ebenso praktischen Nutzen mit sich bringt. Tritt man aus der Migazzi Werkstatt hinaus, steht man direkt der Kirche gegenüber. Hier erhebt sich der Rote Faden und macht die Kirche von außen begehbar. Über die Fassade und das Dach schlängelt sich die Konstruktion bis hinauf auf den Kirchturm. Von hier aus hat man einen weiten Blick über das umliegende Grätzl und nimmt die Corporate Identity des Fadens in seinem vollen Ausmaß wahr. Da der Kirchturm einer der höchsten Punkte in der gesamten Umgebung darstellt, ist der obere Teil des Fadens weit hin zu sehen. Dieser Leuchtturm-Effekt verstärkt die Präsenz des Roten Fadens im öffentlichen Raum.


D ie Q uelle Eine

unterirdische geschichte

Die ehemalige Quelle war im Hermann -Leopoldi Park der Vergangenheit mit einer eher unscheinbaren Steinplastik gekennzeichnet, an welcher die meisten AnwohnerInnen ahnungslos vorbei gehen. In Zukunft entseht an dieser Stelle das neue, in der Tiefe liegende Bad. Die Vergangenheit des geschichtsträchtigen Ortes liegt somit unter der Erdoberfläche. Sie wird für BesucherInnen zugänglich und erlebbar gemacht. Im neuen Meidlinger Bad sollen Menschen aller sozialen „Blasen“, die wir in unserer Analyse untersucht haben, einen Ort zum Austauschen und Kennenlernen bekommen.


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Die Satelliten sind multimediale Pavillions, über die von VertreterInnen verschiedener sozialer Gruppen verschiedene Inhalte kuratiert wiedergegeben werden können. Außerdem sollen spontane Aneignungen (z.B. übertragung von Sportevtens) möglich sein. Durch diese Maßnahme erhoffen wir uns eine höhere Identifikation mit dem Ort und ein verstärktes Bewusstsein für die Diversität der sozialen Gruppen im Vierte und ein alternatives auseinandersetzen mit diesen.

In Form von Fußwegen zieht sich der rote Faden durch den Hermann-Leopoldi-Park. Gepflastert ist der Weg mit Druckplatten, welche zum Einen als Sensoren und zum Anderen als Stromerzeuger (Energy Harvesting) genutzt werden. Geht jemand über diesen Weg, so leuchtet mit Hilfe des erzeugten Stroms der Bereich um die Person auf. Um Strom zu sparen, wird die helle Wegbeleuchtung je nach FußgängerInnenaufkommen heller oder dunkler geschaltet.

Sowohl auf Seiten des HermannLeopoldi-­Parks, als auch auf Seiten des Migazziplatzes, werden an der Fassade LEDDisplays angebracht. Diese sollen eine virtuelle Verbindung zwischen den zwei Orten herstellen. Ein Modus ist als GamificationElement zu sehen. In diesem besteht die Möglichkeit, dass zwei Personen gegeneinander das Computerspiel „Pong“ gegeneinander spielen. Gesteuert wird das ganze durch Bewegungsstreifen auf dem Boden.

Vor der Quelle entsteht eine Platzsituation, die je nach Nutzung verschiedene Raumanforderungen stellt. Hierzu wird ein Wasserspiel mit einem Raster aus Fontainen angelegt. Es können alle Fontainen im gebrauch sein. Das Wasserspiel kann aber auch in einem verkleinerten Ausmaß eine Mitte bilden, um welche die Marktstände angeordnet sind, oder für den Normalen Betrieb der Quelle im Sommer einen Durchgang lassen. Im Winter kann der Platz als Eislauffläche verwendet werden.


URBAN LAYERING Meidlinger Filetstück


U rban L ayering

Valentina Lucich, Konstantin V iehweider

Die Verbindung zwischen der Meidlinger Hauptstraße und dem Steinbauerpark auf mehreren Ebenen nutzen. Das ist die Idee für das Projekt Urban Layering. Beide Orte wirken als Attraktoren im Grätzl, sie unterscheiden sich aber deutlich in ihren Funktionen. Die Meidlinger Hauptstraße stellt das Konsumzentrum des Bezirks dar, der Steinbauerpark nimmt die Rolle eines wichtigen Freiraums für die lokale Bevölkerung ein. Um den steigenden Anforderungen an den öffentlichen Raum gerecht zu werden, wird eine neue urbane Ebene geschaffen und die bestehenden Nutzungen erweitert. So stellt diese eine attraktive Fußgängerverbindung dar und bietet zugleich Zugang zu neuen Frei-, Aufenthalts- und Erholungsräumen. Auch die direkten AnrainerInnen profitieren von der zusätzlichen Verbindung. So ist es möglich private Freiräume, wie Balkone und Terrassen, zu integrieren. Über die bestehende Erschließung von

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Wohngebäuden können neue öffentliche Freiräume, wie z.B. der neue Park gegenüber der Kirche, der sich auf den Dächern der Bestandsgebäude befindet, erreicht werden. Die Erdgeschoßzone wurde autofrei gestaltet, so wird Platz für Stadtmöbel und Mikrofreiräume geschaffen.

Privat

Öffentlich Privater/ Öffentlicher Raum

Flexible Zone Privat

EG-Zone


R aumplanung

A usgangslage | Analyse

Die Meidlinger Bevölkerung wächst von 2014 bis 2024 um 7,78%. Das ist etwas weniger als der Wiener Durchschnitt, der bei 10,00% liegt. In Meidling steigt besonders der Anteil der über 60-Jährigen und der unter 30-Jährigen. Der ehemalige ArbeiterInnenbezirk zieht auch neue Bevölkerungsgruppen an, die das Image des Bezirks neu definieren.

Das Projektgebiet ist auf drei Zählbezirke aufgeteilt. Kombiniert man die Bevölkerungsentwicklungsdaten dieser, so kann darauf abgeleitet werden, dass die Bevölkerung im Projektgebiet um 10,38% wachsen wird. Das sind um rund 2,5% mehr als im Bezirksdurchschnitt und rund 0,4% mehr als der städtische Durchschnitt.

Um einen detaillierteren Einblick in die Bewegungsabläufe von ausgewählten Personengruppen zu bekommen, wurde die Methode des Tracings gewählt. Mittels GPS-Aufzeichnungen wurden PassantInnen

verschiedenster Altersgruppen bei ihren Wegen durch das Grätzl unbemerkt begleitet. So konnte beobachtet werden, dass eine ca. 75-jährige Dame 550 Meter in einer halbe Stunde zurücklegte und

mehr Querungen über die Niederhofstraße durchführte, als es für sie eigentlich notwendig gewesen wäre. Ein circa 40-Jähriger legte eine ähnliche Strecke in 7 Minuten zurück.


Das Projektgebiet umfasst eine Fläche von 85 000 m2 und beinhaltet zahlreiche Grünflächen und Parks. Insgesamt beträgt der Anteil der Grünflächen an der Gesamtfläche rund 25%. Die Grünraumversorgung ist daher für fast alle

Gebäude gegeben, die Nutzungsqualitäten variieren jedoch. Ein wichtiger Freiraum ist der Hermann-Leopoldi-Park. Er liegt zentral gegenüber dem Meidlinger Markt und ist ein beliebter Treffpunkt für Kinder und Jugendliche.

Auch der Steinbauerpark nimmt für bestimmte Jugendgruppen eine wichtige Rolle ein. Er gilt als Treffpunkt für Fußballinteressierte. Grünraum < 150m Urbanes Grün Grünraum > 150m

Anton-Krutisch-Park Migazzi-Platz Meidlinger Platzl

Hermann-Leopoldi-Park

Steinbauerpark


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Der neue Urban Layer startet im westlichen Teil des Projektgebiets und führt zu einer Neugestaltung des Hermann-LeopoldiParks. Die bestehende Funktionstrennung durch die Flächeneinteilungen wird aufgehoben. Es entstehen große Freiflächen die multifunktional genutzt werden können. Auch ein Atrium, das beispielsweise als Freiluftkino verwendet werden kann, integriert sich in die Parklandschaft. Die Bäume im Bestand bleiben erhalten und werden um weitere Pflanzen ergänzt. Auf dem mindestens drei Meter breiten Steg erreicht man einen neuen Park, der die Dachflächen der Bestandsgebäude nutzt. Das neue Jugendzentrum in der Pfarrkirche Meidling bekommt im 1. Geschoß einen eigenen Eingang. Der Platz vor diesem kann auch als Terrasse genutzt werden und bietet einen Blick über die Niederhofstraße. Die Erdgeschoßzone profitiert von einer autofreien Straße, die neben

FußgängerInnen, RadfahrerInnen auch der Linienbus sowie Wirtschaftsfahrzeuge nutzen können. Der Kreisverkehr in der Aßmayergasse wird zum Aßmayerplatz gestaltet. Auf zwei Ebenen finden sich hier temporäre sowie permanente Marktstände und Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Auch die derzeitigen BewohnerInnen bekommen einen Mehrwert für ihren Alltag. Es werden straßenseitig Balkone errichtet und Räume für Urban Gardening geschaffen. Weiters befinden sich im ersten Geschoß auch Sonnenliegen und Sportgeräte. Der letzte Anknüpfungspunkt ist der Steinbauerpark. Hier erweitert sich das Blickfeld aus der engen Niederhofstraße, hin zu einem großen Freiraum. Die Erschließung erfolgt über das bestehende Treppenhaus der Tiefgarage.



U rban L ayering V isualisierungen

Der neue Aßmayerplatz bietet Aufenthaltsräume.

Im H.-Leopoldi-Park gibt es Platz für Veranstaltungen, wie z.B. dem Open-Air Kino im Sommer.


U rban L ayering Visualisierungen

Neue Ebenen werden erschlossen, die vielfältig nutzbar sind.

Auch das Erfolgskonzept Markt wird weitergeführt. So befindet sich auf dem neuen Park ein Marktstand, der als Café oder kleines Lokal genutzt werden kann.


J ungendzentrum Das Potential

der

Kirche

nutzen

Der jungen BevÜlkerung wurde mit dem Jugendzentrum in der Kirche ein neuer Raum gegeben. Die Kirche bekam damit eine neue Nutzung und nimmt eine zentrale Rolle des Grätzllebens ein. Das Zentrum bietet die MÜglichkeit zu lernen, sich zu treffen, zu entspannen sowie eigene Projekte umzusetzen.


S mart L ighting Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Ein farbiges Leitsystem führt zu Veranstaltungen im Grätzl und zeigt an, ob die Sportplätze in den Parks aktuell benutzt werden. Durch die Sensorik in den Bodenplatten kann zusätzlich erkannt werden, wie viele SpielerInnen am Platz sind. Bei Bedarf kann über eine Webschnittstelle nach weiteren Personen gesucht werden. Für Veranstaltungen wird auf dem Terminkalender des Jugendzentrums, der Volkshochschule und der Parkbetreuungen zurückgegriffen.

Durch den Einsatz von Bodenplatten, die kinetische Energie in Strom umwandeln, können die Jugendlichen selbst Strom für die Beleuchtung erzeugen. Wird der Platz nicht benutzt, bleibt dieser in der Nacht unbeleuchtet. Während der Benutzung wird die gewonnene Beleuchtungsdauer angezeigt und motiviert die NutzerInnen. Der Kirchturm fungiert nicht nur als Monitor für die tägliche Bewegung des Grätzls, sondern weißt auch auf soziale Events wie Veranstaltungen im Park, Theateraufführungen im Jugendzentrum oder Turniere am Sportplatz hin.


RE:MODEL MEIDLING schafft neue verbindungen


RE:MODEL MEIDLING Paul A chatz, Andrea Filkova

Unser Untersuchungsbezirk Meidling zeichnet sich durch mehrheitlich niedrige vorgründerzeitliche Bestandsbebauung, aber auch einem hohen Anteil an Gemeindebauten aus. Die umliegenden Bezirke sind Rudolfsheim-Fünfhaus, Mariahilf, Margareten, Favoriten, Liesing, Hietzing und Penzing. Geschichtlich betrachtet bildete das Untersuchungsgebiet rund um den Migazziplatz früher eine Art Dorfplatz des heutigen Bezirkteils Untermeidling. Weitere Dominante im Gebiet sind der Meidlinger Markt, die Fußgängerzone der Meidlinger Hauptstraße, der Hermann-Leopoldi-Park, das historische Theresienbad, die beiden historischen Gemeindebauten aus der Ära des “Roten Wien“ (Bebelhof und Lorenshof) und das angrenzende Wiental. Im 19. bis hin zum Beginn des 20. Jahrhunderts war dieser Teil von Wien geprägt durch etliche kleinere und größere Industriebetriebe und viele ArbeiterInnen aus den benachbarten Ziegelwerken wohnten hier. In der Ära des “Roten Wien” entstanden auf den noch unverbauten Baufeldern (ehemalige

noisreVlanoitacudESG

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Felder und Kleingärten) Richtung heutiger Innenstadt und Gürtel die ersten Gemeindebauten. Heute befindet sich das Gebiet in einer Umbruchphase. Die niedrigen Bestandsbauten werden vielerorts nachverdichtet oder gar abgerissen und Neubauten errichtet. Der Medilinger Markt erwacht durch die Initiative einzelner StandlerInnen und engagierter AnwohnerInnnen wieder zum Leben, ist jedoch trotzdem ein heiß diskutiertes Thema. Diese und viele weitere Prozesse führen dazu, dass dieses Gebiet unglaublich spannend ist. In der Analyse begannen wir einerseits damit den Bestand vor Ort in Form von Begehungen und DeskResearch zu erheben. Andererseits standen die Individuen, deren Bewegungen im öffentlichen Raum und deren Meinungen, Wünsche und Anregungen zum Gebiet selbst im Vordergrund. Anhand eines Interviewleitfadens befragten wir so um die 15 Personen zu unserem Untersuchungsgebiet und darüber hinaus.


R aumplanung Grundaussagen

zum konzept

| Analyse

Aus den Einzelschritten Analyse, Vision, SWOT, Handlungsfelder und Ziele leiteten wir unser Konzept RE:MODEL MEIDLING ab. Im Fokus hierbei steht einerseits der Freiraum »The Backbone« in Kombination mit »The Bottleneck« und andererseits die architektonischen Interventionen. (»The Cell, The Brain, The Lung, The Lens«) Eine wesentliche Erkenntnis der Analyse war es, dass im Grätzl viele Teilräume existieren, die jedoch kaum oder nur in geringem Maße miteinander kommunizieren. Durch unsere etwas radikalere Geste diesen Umstand durch den Rückbau eines Teils des Gemeindebaus zu beheben schaffen wir eine neue Durchgangssituation - »The Bottleneck« . Somit werden die Teilräume wieder miteinander verbunden. Ein weiterer Fokus unseres Konzeptes liegt auf der teilweisen Umnutzung, Nachnutzung und Aufstockung von Bestandsgebäuden. Hier kommen unsere Interventionen »The Cell, The Brain, The Lung« ins Spiel. Sie gehen zusammen mit dem Ausstellungsbereich in »The Lens« eine Nutzungssymbiose ein.

In »The Cell«, dem ehemaligen aufgestockten Waschsalon, kann gewerkelt und mit Materialien experimentiert werden. Nutzungen könnten ein Fab-Lab, Werkstätten Lagerräume und ein Cafe sein. Der Waschsalon soll jedoch auch weiterhin nutzbar sein. In »The Brain« können diese Ideen weiterentwickelt und verfeinert werden. Hierzu wird der vordere Teil der Kirche umgenutzt und um anmietbare, modulare Kleinbüros/Arbeitsplätze erweitert. »The Lung« macht aus einer ungenutzten Lagerhallen-Flachdachfläche einen UrbanGardening Bereich für AnwohnerInnen mit der Erweiterbarkeit durch modulare Glashäuser. In »The Lens« können die GrätzlInnovationen dann den AnwohnerInnen präsentiert und ausgestellt werden. Es soll ein neues Stadtteilzentrum im Hermann-Leopoldi-Park darstellen und weiters um die dreißig Wohneinheiten mit variablen Grundrissen und großzügigen Gemeinschaftsbereichen, sowie Terrassen und Loggien beinhalten.

Handlungsfelder Teilräume/-gebiete

Niedrige Bestandsbauten

Zuzug neuer Bevölkerungsschichten

Multikulturalität/ Diversität

Jugendliche


The Backbone Neue Einbahnen Sichere Ăœbergänge The Bottleneck Verbindung Meidl. Hptstr. Hauptwegeverbindungen Nebenwegeverbindungen The Cell The Brain The Lung The Lens


H erleitung K onzept städtebaulich

m05

52

|

architektonisch

0


A rchitektur E ntwurf

»The Lens« steht im Mittelpunkt des Konzeptes RE:MODEL MEIDLING und bündelt unser Konzept. Hier entsteht ein neues (Nachbarschafts-) Zentrum für das Grätzl mit den verschiedensten Nutzungen. Die ersten drei Geschosse stehen gänzlich der Öffentlichkeit zur Verfügung. Hier befinden sich Nutzungen wie Ausstellungsbereiche, eine Gemeinschaftsküche, eine witterungsunabhängige Multifunktionshalle, Gemeinschaftsräume und ein “öffentliches Wohnzimmer”. Als Ausgleichsmaßnahme zum Rückbau des Gemeindebaus am Migazziplatz, wird »The Lens« auf den Geschossen aufwärts bis zu circa 30 Wohneinheiten beheimaten. Diese verfügen alle mindestens über eine private Freifläche. Außerdem befindet sich in jedem Stock ein großzügiger Gemeinschaftsraum für die HausbewohnerInnen. Die Grundrisse der Wohnungen selbst sind möglichst variabel und flexibel gehalten, um auf sich verändernde Lebensumstände schnell reagieren zu können.


T he L ens schnitt

+ 38,00 Dach

+ 33,00 11.Obergeschoss + 30,00 10.Obergeschoss + 27,00 9.Obergeschoss + 24,00 8.Obergeschoss + 21,00 7.Obergeschoss + 19,00 6.Obergeschoss + 16,00 5.Obergeschoss + 13,00 4.Obergeschoss + 10,00 3.Obergeschoss + 7,00 2.Obergeschoss

+ 3,00 1.Obergeschoss Âą 0,00 Erdgeschoss - 3,00 1.Untergeschoss

GSEducationalVersion


T he L ens Szenarien

je

Wohnungstyp

5. OG

Variante 1 -

4. OG

Variante 1 -

zusammen

getrennte Wohnungseinheiten (4.OG) 5. OG

Maisonettewohnung/ Mehr-Generationen-Wohnen Add-On Wohnungen Etagenwohnungen

4. OG

Variante 2 -

getrennt

Variante 2 -

Gemeinschaftsbereich


T he L ens S chaubild


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

»The Bottleneck« ist eine interaktive, responsive Kunst-, Medien- und Lichtinstallation im neu geschaffenen Durchgangsbereich zwischen dem HermannLeopoldi-Park und dem Migazziplatz. Ziel dieser digitalen Intervention im öffentlichen Raum ist es dieses neue Nadelöhr attraktiver, interaktiver und interessant zu gestalten. Einerseits soll verhindert werden, dass dieser neue Raum zu einem weiteren Angstraum im Gebiet wird, andererseits soll es anziehend für Personen, die am jeweils anderen Ende des Durchgangs stehen, wirken und sie motivieren neue Räume im Gebiet zu entdecken. Die drei Elemente von »The Bottleneck« die responsive Lichtinstallation, der Zeichenscreen und der Infoscreen, sind darauf ausgerichtet für möglichst alle Altersgruppen etwas Interessantes zu bieten. Dies ist auch auf dem Übersichtsbild mit den entworfenen Charakteren dargestellt, wo man sehen kann, wie diese in »The Bottleneck« interagieren könnten.


MEImeidling stärkung der generationen


MEI meidling

Marina Kapran, S tefanie Kristen

Unser Projekt zielt auf eine Vernetzung der jüngeren Generation mit der älteren Generation ab, da diese Bevölkerungsgruppen in Zukunft verstärkt im Projektgebiet vertreten sein werden. Diese Verbindung soll vor allem durch das zentrale Element des Sports geschaffen werden, der sich in allen Bereichen unseres Projekts wiederfindet. Einerseits steht hier die Verbindung zwischen Meidlinger Markt und dem geriatrischen Tageszentrum Anton Benya im Vordergrund. Anderseits sollen die Qualitäten des dazwischenliegenden Hermann-Leopoldi-Parks durch eine Aufwertung hervorgehoben werden. Durch zusätzliche Angebote aus dem Grätzl soll die Identität des Projektgebiets gestärkt werden. Diese Produkte werden im Gebiet erzeugt, wobei hier Geschäftsflächen, die bereits leerstehen, herangezogen werden. Zusätzlich soll hierbei der Austausch zwischen der jüngeren und der älteren

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Generation in Meidling forciert werden. Ein wesentlicher Bestandteil unseres Projektes ist es, die Verbindung der Generation durch einen Pfad zu stärken. Dieser Pfad verbindet das Tageszentrum direkt mit dem angrenzenden HermannLeopoldi-Park und dem nahegelegenen Meidlinger Markt und schafft zusätzliche Räume des Austauschs. Der neugeschaffene Pfad bildet die Basis für weitere Teilprojekte, wie die Erweiterung des Marktes, MEImeidling Werkstatt und Urban Gardening sowie den Generationenaktivpfad. Der Generationenaktivpfad ist die Verlängerung des Pfades. Er dient dazu, mit seinen diversen Inventionen die unterschiedlichsten Generationen zum Pfad zu locken. Alle Menschen sollen sich entlang des Generationenaktivpfads willkommen fühlen und ein herzliches Bild soll vermittelt werden.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

Unser Untersuchungsgebietes in Meidling ist von Heterogenität geprägt. Menschen verschiedenen Alters, unterschiedlicher Ethnien und beider Geschlechter halten sich hier auf. Bis 2034 werden in allen Altersgruppen Einwohnerzuwächse zu erwarten sein, wobei die Dynamik bei Kindern und Jugendlichen sowie bei älteren Personen stärker ausfallen könnte. Heute ist jeder Fünfte (21 %) im Bezirk über 60 Jahre alt, in 20 Jahren dürfte es bereits jeder Vierte (25 %) sein.

Im Zuge der Analyse wurde eine Beobachtungsstudie durchgeführt, aus dieser haben sich unterschiedlichsten Bewegungsströme entwickeltet, die man an den nachfolgenden Plan erkennen kann. Anhand der orangen Pfeile werden die stark frequentierten Wege hervorgehoben, die sich vor allem vertikal aufzeigen. Das sind jene Verbindungswege, die zu der U-BahnStation Längenfeldgasse führen. Daher bietet die Arndtstraße großes Potenzial, um die vertikalen Bewegungsströme miteinander zu verbinden.

Aus den Interviews mit den Bewohnern bzw. Bewohnerinnen gingen folgenden Statements hervor, die unsere Konzeptentwicklung besonders beeinflussen. Hier geht etwas! Ich habe schon immer das Potenzial gesehen am Meidlinger Markt.


MEImeidling

MEI bankl MEI markt

Handmade

MEI bankl

MEI raum

MEImeidling MEI pfad

MEI treff

Die fiktiv entwickelten Zukunftsszenarien legen den Grundstein für das Leitbild. Das Stillstand-Szenario wird hierbei außer Acht gelassen. Es werden also nur die Qualitäten und Vorteile der beiden Szenarien „Aufschwung“ und „Imagewechsel“ zur theoretischen Grundlage für das künftige Leitbild vereint.

MEI bankl

MEI markt

Handmade

MEI raum

MEImarkt soll das Image aufwerten Bei MEIpfad ist das Oberziel neue und die Präsentation nach außen sowie Verbindungen zu schaffen. Hierbei sollmarkt die MEI pfad MEI nach innen stärken. Weiters soll der de Marktverbindung zur Umgebung gestärkt ma Hand werden sowie die Vernetzung zwischen dem Wiedererkennungswert gesteigert werden und der Leerstand belebt werden. MEI treff MarktMEI und raum Park hervorgehoben werden. Maßnahmen Maßnahmen - Erweiterung des Marktes MEI pfad MEImeidling - Pfad vom Tageszentrum bis zum Markt - Produktlinie aus Meidling Offene Werkstatt, MEImeidling Werkstatt MEI treff

MEI bankl

Das Leitbild „MEImeidling“ legt den Fokus auf die Stärkung der Identität sowie den Austausch der unterschiedlichen Generationen, aber auch den Aufschwung und Attraktivierung des Projektgebiets. Das Leitbild gliedert sich in vier Gruppen: MEIpfad, MEItreff, MEImarkt und MEIbankl.

MEItreff soll die Stärkung der Gemeinschaft fördern und das Identitätsgefühl wird gestärkt. Die Kommunikation zwischen der jüngeren und älteren Generation soll gefördert werden. Maßnahmen

MEI markt

Handma MEIbankl steht für die Steigerung der Aufenthaltsqualität. Dabei entsteht ein MEI raum einladendes Erscheinungsbild. de

Maßnahmen

MEI pfad

- Generationenaktivpfad

- Umgestaltung des Hermann-Leopoldi-Parks

- Omas Kuchen Geschäft - Bewegungsraum für das Tageszentrum

- Urban Gardening am Dach

- Ausstellungsraum für Künstler

- Begegnungszone, Fußgängerzone

MEI treff

- Umgestaltung des Migazziplatzes


H erleitung K onzept städtebaulich

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architektonisch

Im Vordergrund bei der Entwicklung des Konzeptes stand eine Vernetzung zu generieren. Das Filetstück hat zwei sehr starke Komponenten, zum einen den Meidlinger Markt und zum andern den Hermann-Leopoldi-Park. Um die Stärken zu bündeln bietet sich eine Verbindung zwischen diesen beiden Komponenten an. Diese Verbindung wird mit den Pfad geschaffen. Dieser zieht durch seine Konstruktion keine Einschränkungen im Bereich der Verkehrs nach sich. Der Pfad eröffnet vielmehr ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten und bildet die Basis für unsere weiteren Teilprojekte. Wie etwa die Erweiterung des Meidlinger Marktes und das Erzeugen und etablieren der Produkte MEImeidling im Viertel.


A rchitektur E ntwurf


INTERVENTIONEN M ei pfad I Generationenaktivpfad

Der Pfad, der entlang des Tagesheims bis zum Meildinger Markt führt, ist unser verbindendes Element. Er orientiert sich an den Fußgängerströmen, die zu den U-Bahnstationen führen (Längenfeldgasse und Niederhofstraße) und endet beim Tageszentrum im 3 . Stock. Somit ensteht ein direkter Zugang ins Tageszentrum. Die Lifte außerhalb und innerhalb des Tageszentrums befördern die Besucher bzw. Besucherinnen auf das Dach des Tageszentrums, das für jeden zugänglich ist. Entlang des Pfades erstreckt sich die Erweiterung des Meidlinger Marktes. Der Generationenaktivpfad ist die Verlängerung des Pfads und verbindet alle Inventionen miteinander. Weiters schafft er auch eine Verbindung zwischen dem Hermann-Leopoldi-Park und dem Migazziplatz. Auf dem Generationenaktivpfad sind unterschiedliche Elemente zu finden, wie etwa Sitzmöglichkeiten, Spiel- und Fitnessgeräte.


INTERVENTIONEN

Umgestaltung Hermann-Leopoldi -Park

Der Hermann-Leopoldi-Park wird durch die Umgestaltung vergrößert, da die Mandlgasse verkehrsberuhigt wird und somit mehr Platz für den Park bietet. Der Park soll ein einladendes Erscheinungsbild erhalten und das zentrale Element des Sports wird in allen Bereichen spürbar sein. Eine zeitgemäße Ausgestaltung mit Stadtmobiliar, die Pflasterung mit großformatigen Betonplatten und gezielte Begrünungsmaßnahmen sollen einen einladenden Eindruck vermitteln. Die Lage des Sportplatzes wird in der Planung optimiert und ist nun mittig im Park zu finden. Ebenfalls werden neben den sportlichen Elementen auch Räume für die Kunst geschaffen. Es gibt große Wiesenflächen, die unteranderem zum Picknicken oder zum Verweilen einladen sollen. Diese Flächen sind zur Straße hin als Hügel ausgeführt, um die spielenden Kinder vor der Straße zu schützen.


WC

WC

Zimm er für Arbe ter

Vitrin e Fens ter B INTERVENTIONEN ar B elebung

der

Leerstände

Omas Kuchen Geschäft

Omas Kuchen Geschäft liegt auf der rechten Arndtstraße und Gierstergasse TeEcke x l Holz und bringttildie unterschiedlichen Kulturen Kü und Generation zusammen. Jede Oma ch e hat Möglichkeit einen Kuchen für das /3D Kedie rami backen und kann sich so ein Geschäft k EZmp wenig Geld dazu verdienen. Dieser Kuchen i fa fü mm ng kann im Geschäft auf einem gemütlichen r er Ar be Sofa verzehrt werden. Somit entsteht ein te r Treffpunkt für Alt und Jung, ganz nach dem Sprichwort: „Beim Essen kommen die Leute zusammen.“

Bewegungsraum

Offene Werkstatt

Gegenüber der offenen Werkstatt liegt ein weiterer Leerstand. Im Zuge des Interviews mit dem Tageszentrum Anton Benya stellte sich heraus, dass sie einen zusätzlichen Raum für Bewegungsstunden brauchen. Somit bietet der Leerstand durch die Nähe und die Raumgröße ideale Vorraussetzungen dafür. Er befindet sich 3 Gehminuten vom Tageszentrum entfernt und durch den neu geschaffenen Generationenaktivpfad gibt nun bis zu Bewegungsraum Bere astik Sitzmöglichkeiten. ic

Die offene Werkstatt befindet sich auf der linken Ecke Arndtstraße und Gierstergasse. Dieser Leerstand eignet sich von seiner Größe her optimal für dieses Vorhaben. Die offene Werkstatt bietet keine Kurse zum Gestalten und Basteln wie die MEImeidling Werkstatt an, sondern hier steht die Selbstverwirklichung im Vordergrund. Nach einer Einschulung bei den Geräten kann man selbst Dinge verwirklichen, die man Gym zuvor entworfen hat. n

h

Sitzm öglic hkeit en

Metall

Spor t Textil WC räte WC

HolzGe

Keramik


Der Generationenaktivpfad ist mit einem Sensfloor ausgestattet, der die Menge der Personen auf dem Pfad misst. Der Generationenaktivpfad ist mit einem Sensfloor ausgestattet, der die Menge derden Personen Je weniger Menschen auf dem Pfad unterwegs sind, desto intensiver leuchtet das warme Licht an unter-auf dem Pfad misst. Je weniger Menschen dembeim PfadBasketballplatz unterwegs sind, desto intensiver leuchtetdie das warme schiedlichen Stellen im Projektgebiet. Die auf Stiegen im Hermann-Leopoldi-Platz, Bäume amLicht an den unterim Projektgebiet. DieFassade Stiegen beim im des Hermann-Leopoldi-Platz, die Bäume am Migazziplatz, dieschiedlichen Fassade vonStellen der Werkstatt sowie die beim Basketballplatz Eingangsbereich Tagesheims sind Migazziplatz, die Fassade von Werkstatt sowie die Fassadezubeim Eingangsbereich des Tagesheims sind beleuchtet. Mit diesem digitalen Aspekt sollen die der unterschiedlichsten Generationen mehr Bewegung motiviert werden, da sich beleuchtet. durch die Intensität und digitalen wärme des Lichtesollen angelockt werden. Mit diesem Aspekt die unterschiedlichsten Generationen zu mehr Bewegung motiviert igital werden, toryboard da sich durch die Intensität und wärme des Lichte angelockt werden.

Go D

Schnittstellen

S

zur

Digitalisierung

MEI meidling

aktivpfad ist mit einem Sensfloor ausgestattet, der die Menge der Personen auf dem Pfad misst. hen auf dem Pfad unterwegs sind, desto intensiver leuchtet das warme Licht an den untern im Projektgebiet. Die Stiegen beim Basketballplatz im Hermann-Leopoldi-Platz, die Bäume am assade von der Werkstatt sowie die Fassade beim Eingangsbereich des Tagesheims sind sem digitalen Aspekt sollen die unterschiedlichsten Generationen zu mehr Bewegung motiviert rch die Intensität und wärme des Lichte angelockt werden.

DerMEI Generationenaktivpfad ist mit einem Sensefloor ausgestattet, der treff MEIMenschen meidling die Menge der Personen auf dem Pfad misst. Je weniger auf dem Pfad unterwegs sind, desto intensiver leuchtet das warme Der Generationenaktivpfad ist mit einem Sensfloor ausgestattet, der die Menge der Personen auf dem Pfad misst. Je weniger Menschen auf dem Pfad unterwegs sind, desto intensiver leuchtet das warme Licht an den unterLicht an den unterschiedlichen Stellen im Projektgebiet. Mit diesem schiedlichen Stellen im Projektgebiet. Die Stiegen beim Basketballplatz im Hermann-Leopoldi-Platz, die Bäume am Migazziplatz, die Fassade von der Werkstatt sowie die Fassade beim Eingangsbereich des Tagesheims sind digitalen Aspekt sollen die unterschiedlichsten Generationen zu mehr beleuchtet. Mit diesem digitalen Aspekt sollen die unterschiedlichsten Generationen zu mehr Bewegung motiviert

Bewegung motiviert werden, da sie durch die Intensität und Wärme des Licht angelockt werden. Das warme Licht erwärmt den Raum für den Betrachter bzw. Betrachterin um ein 1-2 Grad und soll damit die Menschen ins Gebiet einladen.

werden, da sich durch die Intensität und wärme des Lichte angelockt werden.

MEI meidling

mit einem Sensfloor ausgestattet, der die Menge der Personen auf dem Pfad misst. Pfad unterwegs sind, desto intensiver leuchtet das warme Licht an den unterbiet. Die Stiegen beim Basketballplatz im Hermann-Leopoldi-Platz, die Bäume am der Werkstatt sowie die Fassade beim Eingangsbereich des Tagesheims sind Aspekt sollen die unterschiedlichsten Generationen zu mehr Bewegung motiviert sität und wärme des Lichte angelockt werden.

Beleuchtete Stufen bei der Tribüne des Basketballplatzes

Beleuchtete Bäume am Migazziplatz

Beleuchtete Hausmauer der offenen Werkstatt

Beleuchtete Hausmauer beim Eingang des Tagesheims


Meid. lab

interagieren . produzieren . aneignen


M eid . lab

Anselm Hoyer, Nils P eters

Aus der Analyse des Entwurfsgebietes bilden sich drei Handlungsansätze heraus, um auf die Anforderungen des Quartiers zu reagieren. Diese sind die räumliche Stärkung der öffentlichen Institution Schule und die damit einhergehende Anbindung zum Quartier. Die Aneignung des öffentlichen Raums durch eine Rückgewinnung der Straße, um mehr Orte der Interaktion zu schaffen und die zeitgemäße Übersetzung der Produktionsweise und Identität des Quartiers als Arbeiter*innenviertel um die bestehende Stärke auszubauen. Auf dieser Erkenntnis basiert das Konzept „Meid.LAB interagieren, produzieren, aneignen“. Die Schulgebäude des Quartiers an der Längenfeldgasse bilden den Ausgangspunkt des Konzeptes, dass mittels der Umgestaltung der Klährgasse einen zusammenhängende Raum bis hin zum Migazziplatz zum Ziel hat. Das Konzept setzt es sich zur Aufgabe, durch planerische Überlegungen und architektonische

81

Interventionen im Quartier ein zeitgemäße Lern- und Arbeitsumgebung zu schaffen, die die Nachbarschaft aktiv einbindet und den Anwohner*innen die Möglichkeit einräumt sich und anderen zu begegnen und ihr Quartier mitzugestalten und anzueignen. Möglichkeiten zur Aneignung im Quartier sind von immenser Bedeutung. Sie zielen darauf ab langfristig Akzeptanz im Viertel aufrecht zu erhalten und auf neue Gegebenheiten direkt zu reagieren. Eine historische Bestandsaufnahme ergab, dass das Thema Arbeit aus dem Viertel heraus entwächst und nicht additiv hinzugefügt wird. Das Konzept trägt in gleicher Weise dem Bevölkerungszuwachs sowie dem allgemeinen Wunsch nach qualitativ hochwertigen öffentlichen Raum Rechnung und schafft Orte der Gemeinschaft und des Austauschs, die in dieser Form bislang im Quartier fehlen.

Meid.LAB interagieren produzieren aneignen


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse Mehrfach- Orte der nutzung Begegnung Gemeinsames Kommunikation Handeln Umwelt

Um eine Problemstellung herauszuarbeiten wurde der öffentliche Raum, die Beziehungen und Verbindungen zwischen Anlaufpunkten im Quartier, sowie eine historische Herleitung in das Zentrum der Analyse gestellt. Die Argumentation stützt sich auf Beobachtungen im öffentlichen Raum, architektonischer Analysen, kartographische Aufarbeitung und qualitativen Interviews. Das Quartier ist sehr gut an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr angeschlossen. Trotzdem sind der Bereich der Klährgasse und im Besonderen die Längenfeldgasse vorrangig autodominiert. Die Parkplätze vor den Schulgebäuden werden zur Hälfte von Pendler*innen aus Burgenland und Niederösterreich in Anspruch genommen. Durch die unmittelbare Nähe zum Meildinger Fernbahnhof, sowie die Anbindung des Quartiers an zwei U-Bahnstationen kann PKW-Pendler*innenverkehr vermieden werden. Hinzukommt, dass das Grätzel in Summe mit vielen Tiefgaragen ausgestattet

ist. Diese werben durchgehend damit, dass sie freie Stellplätze haben, die preiswert angeboten werden. Die Nutzung der Tiefgaragenplätze unterstützt eine Rückgewinnung des öffentlichen Raums, wie die Stadt Wien es in ihren Konzepten fordert. Die Klährgasse agiert als Sichtverbindung zwischen zwei wichtigen Anlaufpunkten im Quartier, den Schulgebäuden und dem Migazziplatz. Sie zu stärken birgt großes Potential. Ein bedeutsames Thema in dem Bereich des digitalen Wandels ist der Warenhandel im Internet. Im Internet Waren zu bestellen gehört schon jetzt für viele Menschen zum Alltag. Immer mehr Pakete werden in Europa versendet. Dies stellt Logistikfirmen in Metropolen vor Herausforderungen. In dem Thema des städtischen Lieferverkehrs bündeln sich nämlich viele relevante Themen. Diese umfassen auch Umweltverbesserungen durch sanfte Mobilität des Lieferverkehrs. Ein wichtiger Aspekt hierbei ist die

Interagieren

Stadt der kurzen Gemeinsam Wege Produzieren historischer Digitale Bezug Transformation

Produzieren

Rebel District Identität Meidling Meidling Rück- Anpassungsgewinnung fähigkeit öff Raum

Aneignen


sogenannte „letzte Meile“. Der Einsatz von umweltschonenenden Lastenfahrrädern oder anderen urbanen E-Vehikeln setzt sich derzeit durch, womit die Klährgasse als Begegnungszone ein geeigneter Stadtort im Quartier für einen WarenHub ist. Hierfür kommt ein ungenutzter, leerstehender Waschsalon in Betracht. Er hat eine erhaltenswerte Bausubstanz und verfügt über einen hohen architektonischen Wert als Zeugnis des sogenannten „Roten Wiens“. Die Platzstruktur, die durch die Baumscheiben am Migazziplatz vorgegeben wird, verhindert, dass die Nutzer*innen des Platzes ihn umgestalten können oder ihn generell anders nutzen können, als sich auf die Baumscheiben zu setzen oder durch zu laufen. Dabei ist die symmetrische Anordnung der Bäume selbst von einer erhaltenswerten Qualität. In der Reduktion der Baumscheiben liegt eine großes Potential, um die Aufenthaltsqualität des Platzes zu steigern. Ein Rückgriff auf die Exkursion in Barcelona

zeigt, welche radikalen und eingreifenden gesellschaftlichen Veränderungen auf europäische Metropolen zukommen. Hierzu gehören der Einzug der digitalen Arbeitssphäre und das veränderte Planungsverständnis, Stadt als Prozess zu verstehen, der von den Anwohner*innen mitgestaltet werden möchte. Der Rebelcityansatz und Municipalismus, den die Stadtregierung Barcelonas verfolgt basiert unter anderem auf eben dieser Annahme. Das Digitale gehört inzwischen zur städtischen Sphäre dazu und findet zwangsläufig Eingang in einen zeitgemäßen Entwurf. Der vorliegende Entwurf wird auf die Probleme und Chancen, die sich in der Analyse ergeben haben folglich auch mittels digitaler Tools antworten. Dies ist als experimenteller Versuch zu deuten die Digitalisierung und ihre Möglichkeiten als Teil eine urbanen Infrastruktur zu nutzen.

Blick in die Klährgasse Richtung Migazziplatz

Raumpotential Parkplatz vor den Schulgebäuden


W arum ein M aker S pace ? Digitales Arbeiten

in

Meidling

Einer der zukuftsträchtigsten Bereiche in der digitalen Spähre ist sicherlich die Maker- und FabLab-Szene. Sie nutzt die Möglichkeiten der digitalen Errungenschaften und beschreitet neue Wege in der Art und Weise der lokalen Produktion. Dabei betont die Szene den integrativen Charakter ihrer Labore und zeichnet sich durch Offenheit und Niederschwelligkeit

I nnenansicht

des

MakerS paces

aus. Produktionsmittel gelangen somit in die Hände von Nachbarschaften und ermöglichen die Herstellung von so gut wie allem. Durch den MakerSpace bekommt das Thema der Arbeit im Quartier einen neuen, zusätzlichen Standort, der sich auch mit dem in der historischen Bestandsaufnahme

deckt. Ein MakerSpace ist dabei die digitale Übersetzung der einstigen städtischen Werkstätten und bedient sich moderner Produktionsmittel. Er steht der Nachbarschaft offen und wird auch die stetig wachsende Szene von außerhalb anziehen.


M aker S pace MEID.Lab

Ansicht

des

MakerS paces


S ozial R endite konzeptgraphik

:D Tagesaktuell sichtbar für alle

Meid.LAB interagieren produzieren aneignen

Mieteinnahmen, sozial gestaffelt

Mei Meid M Me eid ei eid id.LAB .LA LAB LA L AB AB

Steigert Akzeptanz, lädt ein zum Mitmachen

Soziales 1120

Meid.LAB

interag nte n te te aggieren produzi pr pro produ rro o uz eren aneigne neigggne nen

interagieren produzieren aneignen

MakerSpace Meidling

Soziale Institutionen erhalten SozialRendite

Fassade und Datenpergola

Nutzungsgebühr 3D-Drucker, etc

SozialRendite, die der MakerSpace erwirtschaftet wird an der Fassade des Hauses sichtbar gemacht


R ebel T rees finanziert von der

SozialRendite

Ein weiterer Konzeptpunkt des MakerSpaces ist die sogenannte SozialRendite, die erwirtschaftet wird. Die Benutzungsgebühr der Werkstätten, Geräte und der Fläche wird sozial gestaffelt. Wer über kein Geld verfügt muss nichts zahlen, wer wenig hat zahlt wenig und wer viel Geld zur Verfügung hat wird angehalten dementsprechend zu zahlen. Eine weitere Unterscheidung wird gemacht, ob die Nutzung kommerziell oder privat ist. Das Geld, das nicht zur Bewirtschaftung und Instandhaltung des Gebäudes benötigt wird fließt an ausgewählte Projekte in Meidling zurück. Beispielsweise werden die Handwerker*innen und Materialien der RebelTrees damit bezahlt oder Vereine wie „Wir sind 12!“ können davon profitieren. Die eingenommene SozialRendite wird durch eine Lichtinstallation an der Fassade sichtbar gemacht. Das Aufzeigen der SozialRendite und der damit einhergehenden Stärkung sozialer Initiativen in Meidling soll auch eine Steigerung der Akzeptanz und Sichtbarkeit des MakerSpaces hervorrufen.

5m

5m

K onzeptgraphik R ebelTrees

am

M igazziplatz


D igitale I nfrastruktur

Der Entwurf hat an sinnvollen Punkten digitale Schnittstellen geschaffen um Stadtplanung, Architektur und digitale Sphäre in Einklang zu bringen. Die Digitalisierung wird als Teil einer städtischen Infrastruktur betrachtet. Alle Maßnahmen verfolgen das Ziel die Bereiche „aneignen, produzieren, interagieren“ auf unterschiedlichen Ebenen zu stärken. Die zentralen Elemente der digitalen Transformation der Arbeit und der Rückgewinnung des öffentlichen Raums werden dabei gemeinsam umgenutzt und bieten die Gelegenheit zur Interaktion. Dabei zeigt sich im Entwurf eine Abfolge von Maßnahmen, die mit hohen baulichen Aufwand im Osten des Gebietes beginnt und mit niederschwelligen Partizipationsmitteln im Westen den Entwurf schließt. Der Weg dahin, sowie die Anfagsund Endpunkte werden von digitaler Infrastruktur mitgestaltet, die auf derzeitige Problemstellungen und zukünftigen Fragestellungen im Quartier reagieren.

Grätzel-Zelle

Lu#qualitätssensorik und -anzeige

Elektrochemische Farbstoff-Solarzelle

Par@elle Begrünung Pfeifenwinde, mehrjährige Schlinge

Public W-Lan Access-Point Stadtortbezogene Informa@onen und kostenloser Zugang ins Internet

Schematische Darstellung der Datenpergola - Skulpturales Element des MakerSpaces


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Schauraum Migazzi 6

Produktionsausstellungsraum des MakerSpaces Berührungspunkt mit digitaler Arbeit

Waschsalon Warenhub & MakerHostel

Locelace-Platz & Straßenübergang

Anlieferungsdepot der letztenMeile

e-Learning - Gesicherter

Zentraler WarenHUB im Quartier Analoge Schnittstelle zwischen

Internethandel und Konsument*innen

Public Wifi Zugangsbereich zu public Straßenübergang mit Sensorik Druckplatten zur Verkehrsdatenerhebung

Datenpergola Zeichen des MakerSpace und Bindeglied im Quartier, Grätzel-Zellen Solarstrom, Sensoren messen Luftverbesserungen, Public Wifi

rebell trees blog Ort der Aneignung und des

gemeinsamen Produzierens Internetblog dokumentiert die Interaktion und Aneignungen der Nutzer*innen, Lernprozess über städtische Aneignung

Parkplatzlose Klährgasse & Pfiffige Fasade

MakerSpace

Tiefgaragenplätze - pfiffige Fassaden als

Materiellen Ort der Interaktion zwischen

Digitale Benachrichtigungen über verfügbare Open Board und Stadtteilzeitung

Produktionsort für digitales Arbeiten Verbindet das Digitale mit dem verschiedenen Gruppen. Responsive Fassade


Bridge

the gap

mehr raum fĂźr anwohner


B ridge

the gap

dolgowska marta , rech raphael

Durch die öffentliche Wahrnehmung vom gürtelnahen Ottakring läuft ein Riss: Einerseits wird speziell die Gegend rund um den Brunnenmarkt oft als neues „Trendviertel“ beschrieben, andererseits gilt das Viertel vielen als „Problemgrätzel“. In diesem Spannungsfeld beschäftigt sich das Projekt Bridge the Gap vor allem mit den BewohnerInnen des Gebiets und ihre Wünschen. Da die Analyse des Gebiets zeigt, dass diese sich vor allem hochwertigen und attraktiven öffentlichen Raum wünschen, ist das Hauptziel des Projektes den Straßenraum neu zu gestalten und zu beleben. Die wichtigsten Maßnahmen konzentrieren sich dabei rund um den Friedmannplatz und beinhalten neben der Neugestaltung des Platzes einen Neubau. Beide Elemente werden per Brückenschlag verbunden.

91

In der Baulücke am Kreuzungspunkt von Friedmann- und Brestelgasse entsteht ein neues Gebäude, dass Wohn- und Kulturnutzung vereint und durch die offene Bauweise weit in den Straßenraum strahlt. Zugleich dient es als Verbindungselement zum umliegenden Gebiet.

Der Friedmannplatz bietet nach einer Verkehrsberuhigung neuen hochwertigen öffentlichen Raum, der durch die BewohnerInnen frei definiert und bespielt werden kann. Die Verknüpfung mit digitaler Technik erlaubt zudem innovative und flexible Gestaltungsmöglichkeiten.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

In Gesprächen mit BewohnerInnen und NutzerInnen des Grätzels kristallisierte sich neben anderen Themen die unattraktive Gestaltung des Straßenraums heraus: Die Gassen werden vor allem als Verkehrsraum ohne viel Qualität wahrgenommen, Rückzugs- und Aufenthaltsflächen fehlen. Die Ergebnisse der qualitativen Befragung bestätigen sich auch in der durchgeführten quantitativen Bewegungsstrom-Analyse. Die Straße wird fast ausschließlich als Durchzugsraum genutzt, nur wenige Menschen verweilen. Zusätzlich zeigte sich eine klare Bewegungsachse entlang der Friedmanngasse, die eine prägende Rolle im Grätzel spielt Aufbauend auf diesen Erkenntnissen zeigt die Analyse der Erdgeschossnutzungen entlang der Bewegungsachse eine durchaus diverse Nutzungsstruktur, die sich allerdings auf die beiden Enden

der Achse konzentriert. Der mittlere Abschnitt, rund um den Friedmannplatz, zeichnet sich dagegen hauptsächlich durch Wohnnutzung aus. Es zeigt sich, dass die Achse keineswegs durchgängig ist. Sowohl das Brunnenviertel als auch die Gegend rund um den JohannNepomuk-Berger-Platz bilden funktionale Einheiten. Dazwischen klafft jedoch eine Lücke, die der Friedmannplatz mit seiner unattraktiven Gestaltung und unklaren Funktion im Stadtgefüge nicht füllen kann. Dies schlägt sich auch in der beobachteten Nutzungsintensität nieder, sie fasst das beobachtete Aktivitätslevel auf den Straßen zusammen. Der mittlere Abschnitt wirkt nur wenig belebt. Da es hier keine Geschäfte oder Lokale gibt, nutzen nur AnwohnerInnen diesen Bereich. Sie müssen also bei einer Neugestaltung im Vordergrund stehen.

Josefstädter Straße, U6

Neuer Hotspot: Friedmannplatz

Johann-NepomukBerger-Platz


Hauptziel des Projektes ist es mehr attraktiven Räume für BewohnerInnen zu schaffen. Um dies zu erreichen, muss einerseits die Lücke in der Achse geschlossen werden, andererseits der Straßenraum aufgewertet werden. Zusammen attraktivieren diese Maßnahmen den öffentlichen Raum und schaffen neuen Qualitäten.

Qualitäten und verbindet das Grätzel nicht nur symbolisch. Er fügt sich nahtlos in die Achse ein und wird neues Zentrum der Nachbarschaft. Die Brücke trägt dabei stark zu einer neuen architektonischen Zeichensprache bei und ist mehr als nur eine reiner Verbindungsweg, sondern erweitert den öffentlichen Raum um eine neue Ebene.

Die wichtigste Maßnahme von Bridge the Gap ist daher der Lückenschluss der Achse, um einen zusammenhängenden Raum zu schaffen. Zentrales Element ist hierbei die Neugestaltung des Friedmannplatzes und die Bebauung der Baulücke in der Brestelgasse. Zudem sollen auch die Querstraßen besser eingebunden werden.

Um zudem die Zwischenräume aufzuwerten, werden neue Gestaltungselemente verwirklicht, die das Straßenbild auflockern, Räume für AnwohnerInnen schaffen und die Straße attraktivieren. Viele Potentiale bieten zudem die zahlreichen ungenützten Höfe im Gebiet. Eine Neugestaltung dieser durch Anwohnergemeinschaften, sowie eine mögliche Öffnung auch für BesucherInnen, bietet viele neue hochqualitative Räume im Grätzel.

Der neu entstehende Hotspot aus neugestaltetem Friedmannplatz und Neubau gewinnt durch einen Brückenschlag zwischen den beiden neue urbane

BRÜCKENSCHLAG

P

P

P

P

NEUORDNUNG DES RAUMS

EINBINDUNG DER GASSEN


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Die bestehende Baulücke wird geschlossen und weiter verdichtet. Um mehr Raum für Anwohner zu schaffen, ist das Gebäude multifunktional konzipiert und mischt Wohnen mit öffentlichen Einrichtungen. Im 1.OG ist ein 2-geschossiger Durchgang entstanden, der den Brückenschlag vom Friedmannplatz aufnimmt und Verbindung zum westlichen Teil der Achse und in Richtung Ottakringer Straße schafft. Im obersten Geschoss entsteht eine Gemeinschaftsterrasse für Anwohner.

BESTEHENDE BAULÜCKE

BEBAUUNG UND VERDICHTUNG

ÖFFENTLICHER RAUM

ÖFFNUNG DES 1.OGS FÜR ÖFFENTLICHKEIT

ENDFORM MIT GARTEN AM DACH


A rchitektur E ntwurf

A

B

C


A rchitektonische D arstellung S chnitte

und

Ansichten

SCHNITT A

SCHNITT B

SÃœDFASSADE

NORDFASSADE


F lexibles W ohnen Grundrisse

Die unteren drei Etagen sind durch die Nutzung als Bücherei geprägt. Darüber befinden sich 6 Etagen mit 11 Wohnungen mit dem Durchwohnprinzip. Verschiebbare Innenwände schaffen Flexibilität und durch verschiebbare GlasAußenwände kann der Wohnraum auf die Terrasse erweitert werden. 8

GEMEINSCHAFTSTERRASSE

3-8

WOHNEN

2

RUHE ZONE

1

LESECAFÉ MIT TERRASSE

2.OG

2

1.OG

0 AUSSTELLUNGSRAUM AUSLEIHE 0-2

BÜCHEREI

3

TYP 2, 3

1

EG

TYP 1

BÜCHEREI

FLEXIBLES WOHNEN


F lexibler R aum unter der

Rampe

Der Friedmannplatz wird komplett umgestaltet. Eine neue Stadtlandschaft bietet Aufenthaltsqualität, Sitzgelegenheiten und - anknüpfend an das bestehende Urban Gardening - Grünflächen, die Bewohner und Nutzer selbst bepflanzen und gestalten können. Der Raum unter Rampe ist als multifunktionaler Raum konzipiert, der sich an unterschiedliche Aktivitäten und Nutzungen anpassen kann, indem aus beweglichen Elementen immer neue Landschaften entstehen. Die geschieht entweder auf Wunsch des Nutzers oder auch automatisch durch eine Algorithmus.

EIN ELEMENT 1,2 x 0,4 M

FLEXIBLE RÄUME

LÄNGSSCHNITT C


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Neu

Anna möchte gerne ihre Bücher gegen andere tauschen. Sie will eine Buchbörse veranstalten.

Sie ruft die Internetplattform auf und meldet eine Veranstaltung an.

Anna kann auch gleich wählen, welche Raumkonfiguration sie braucht.

Über Social Media werden automatisch auch alle Nachbarn eingeladen.

Annas gewählte Raumkonfiguration wird automatisch erstellt.

Anna freut sich, dass sie so einfach etwas in der Nachbarschaft bewegen kann.

Am Morgen von Annas Bücherbörse hängen Wolken über Wien und es ist nur mäßig warm.

Die Sonnenblenden am Gebäude sind weit offen, um Licht und Wärme in die Räume zu lassen.

Mittags bricht plötzlich die Sonne hervor.

Durch das Sonnenlicht wird es sehr heiß auf der Bücherbörse und es blendet.

Die Sonnenblenden reagieren auf die neue Situation und schließen.

Bei Anna ist es jetzt viel angenehmer und die Bücherbörse wird zum vollen Erfolg.


Connect Ottagrün die neue grüne achse


C onnect O ttagrün

Barbara Steinbrunner, Erik Jakes

Das Konzept von Connect Ottagrün beruht darauf, das Vorhandene zu verbinden und es mit neuen Komponenten zu ergänzen. Im Zuge der Analyse konnten zahlreiche wichtige Standorte im Planungsgebiet bzw. im Nahbereich herausgefiltert werden. Vor allem der Huberpark und der JohannNepomuk-Berger-Platz stellen einen großen Anziehungspunkt dar. Dazwischen befinden sich kleine punktuelle Besonderheiten, die zum Teil isoliert wirken. Diese sollen nun durch eine neue attraktive Achse verbunden werden, die mit veschiedenen Elementen versehen ist. Zu dem Vorhanden gehört unter anderem auch die Autowerkstatt, die sich am Rande des Huberparks befindet. Da das Konzept vorsieht, Vorhandes bestmöglich einzubinden, soll die dortige Nutzung erhalten bleiben und lediglich das Dach neu gestaltet werden. Durch eine Brücke, die auch nochmal das Leitziel “Verbinden” symbolisiert, wird das neue “Green Bilding” mit dem Huberpark über dieses

101

Dach der Autowerkstatt verbunden. Dort werden neue Nutzungen, wie ein Cafe und neue Räumlichkeiten für das Bezirksmuseum, angesiedelt. Die Elemente Wasser und Grünflächen werden nicht nur aufgrund der aktuellen Problematik der städtischen Wärmeinseln hinzugefügt, sondern lassen sich aus der historischen Analyse ableiten. Interaktionen werden durch einen digitalen Layer ergänzt. Zusätzlich wird neuer Wohnraum für Student geschaffen.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

4 Besonderheiten aus der Geschichte: In den historischen Plänen Wiens bzw. Niederösterreichs ist der Name Ottakings in verschiedenen schreibweisen aufzufinden und es ist bis heute nicht klar welche die damals gültige Schreibweise war. Der Ottakringer Bach befindet ich südliche des Planungsgebietes und floss entlang des sogenannten Liebhart Graben. Dieser wurde jedoch im späten 19.Jh eingewöllbt und in den linken Wienfluss-Sammelkanal abgeleitet. Heute fließt dieser nur mehr unterirdisch. Ebenfalls rückgebaut wurde der Teich nördlich der Ottakringer Straße. Heute gibt es keine offenen Wasserflächen mehr im Planungsgebiet oder in der unmittelbaren Nähe. Um 1870 herum hatten viele Gebäude Vorgärten. Welche nicht nur als Abstandsgrün genutz wurden, sondern auch mit Ostbäumen und Beeten versehen waren. Diese mussten aber sukzessive für

die enorm schnell ansteigende Bevölkerung und deren Wohnraum weichen. So wurden die Gebäude vergrößert und es blieb nicht mehr genügend Platz zwischen Fassade und Gehsteig bzw. Straße. Bis heute gibt es im Planungsgebiet noch einige Gebäude, die nur zwei Etagen aufweisen. Diese haben meist nur 1-3 Wohneinheiten. Im Stadtbild fallen sie neben den 5-6 Etagen hohen Gebäuden sofort auf und erinnern an die Zeit, als Ottakring noch ein Vorort Wiens mit dörflichem Charakter war.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der aus der Analyse hervorging, ist die Tatsache das städtische Wärmeinseln zunehmend ein Problem in Wien werden. Klimadaten und Szenarien belegen, dass die Jahresmitteltemperatur zunimmt, die Vegetationsperiode früher beginnt und später endet und die Zahl der Hitzetage bzw. Tropennächte steigt. Gezielte Begrünungen und sinnvoll angelegte Wasseflächen ermöglichen es, ein angenehmes Klima und mehr Lebensqualität für die Bürger zu schaffen. Die neu gepflanten Bäume spenden nicht nur Schatten, sondern leisten auch einen wesentlichen Beitrag zur Klimaregulierung.


Im Zuge der Analyse konnten folgende wichitige Grünflächen identifiziert werden: Die größeren Freiräume im Planungsgebiet sind der Johann-Nepomuk-Berger-Platz im Westen und der Huberpark im Osten. Dazwischen befinden sich der Dreiecksplatz an der Neulerchenfelder Straße und der Platz mit Urban Gardening an der Kreuzung Friedmanngasse und Gaullachergasse. Die neue verbindende Achse greift diese Orte auf und schließt sie in ein einheitliches Gestaltungskonzept ein. Die senkrecht dazu verlaufenden Einbahnstraßen werden ebenfalls eingebuden. Die Achse ist die Hauptverbindung und bildet quasi die Wirbelsäule des Gebietes. Mit den Ausläufern werden wichtige Orte wie beispielsweise die Straßenbahnstation der Linie 2 (Neulerchenfelder Straße/ Haberlgasse) im Süden miteingebunden. Die Verbindung in den Huberpark erfolgt über eine Brücke. Diese verläuft über das neu gestaltete und mit neuen Nutzungen

versehene Dach der Autowerkstatt. Für die Gestaltung der neuen Achse werden vor allem die Parkplätze auf der nördlichen Seite der Friedmanngasse entfernt. Zur Kompensation dieser, wird eine Parkgarage unter dem Dreiecksplatz errichtet. Insgesamt werden rund 70 Parkplätze entfernt. Ziel ist es, einen attraktiven Gehweg vor allem für Fußgänger zu schaffen. Dieser soll eine Alternative zur stark befahrene Ottakringer Straße im Norden und der Neulerchenfelder Straße im Süden bieten.


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Mehr Begrünen In Anlehnung an die bereits im 19. Jh. vorhandenen Vorgärten, sollen auch im Konzept von “connect Ottagrün” wieder mehr Grünflächen im öffentlichen Raum geschaffen werden. Neben diesen Flächen sollen auch Beete für Urban Gardening er-richtet werden. Diese sind vor allem auf den Balkonen und Terrassen in den neu geplanten Gebäuden situiert und öffentlich zugänglich. Zusätzlich werden auf den verbreiterten Gewegen (durch Reduktion der Parkplätze) neue Bäume gepflanzt. Wasserflächen Schaffen Neben den Grünflächen spielt auch das Element Wasser eine wichtige Rolle. Das Planungsgebiet befindet sich im ehemaligen Einzugsbereich des Ottakring Baches, der aber heute nur mehr unterirdisch verfläuft. Die neu installierten Wasserflächen erinnern an diesen und haben gleichzeitig einen kühlenden Effekt an heißen Sommertagen in der Stadt.

Zusätzlich sind diese mit Sensoren versehen, um so Informationen und Unterhaltung auf die Wasseroberfläche zu projezieren. Gemeinschaft Fördern All diese Leitziele drehen sich um die Menschen die im Gebiet wohnen bzw. sich dort aufhalten. Das Gebiet soll attraktiver gemacht und die urbane Lebensqualität verbessert werden. Den Bewohnern werden Hybridzonen im öffentlichen Raum zur Verfügung gestellt, die sie selbst gestalten können. Möglichkeiten um sich zu treffen und zu vernetzten gibt es auch im Bikepark, den vergrößerten Schanigärten der Cafe’s und auf den neu gestallteten öffentlichen Plätzen.


A rchitektur E ntwurf


A rchitektonische D arstellung grĂźne achse

Verbreiterung des Gehsteiges durch Reduktion der Parkplätze auf der linken Seite.


A rchitektonische D arstellung green building

Im Green Building befinden sich neben einem Büro, das Connect Ottagrün verwalrten, weitere Studentenwohnungen und eine kleine offene Bücherei. Die Terrassen sind mit üppigen Urban Gardening Beeten versehen. Die Verbindung zur Dachterrasse auf der bestehenden Autowerkstatt, stellt eine Brücke im 2. OG dar.

SÜDANSICHT

WESTANSICHT


A rchitektonische D arstellung green living

Im Erdgeschoß des rechten Gebäudes befindet sich ein Co-Working-Space und im linken Gebäude der Eingangsbereich, samt kleiner Gallerie, Fitnessraum und Fahrradabstellraum für das Studentenwohnheim. Auch hier sind die Terrassen mit üppigen Urban Gardening Beeten versehen.

WESTANSICHT

SÜDANSICHT


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Im Hinblick auf das Leitbild sollen die Wasserflächen, die mit einem Water Guide versehen sind, als verbindeneder Layer zwischen der Ebene Stadt und der Ebene Technologie fungieren. So verbindet der digitale Layer das Element Wasser mit den Personen im Gebiet. Durch Water Guids werden architektonische und kommunikative Aspekte mit einander verbunden und verwandeln die Wasseroberfläche in eine digitale bespielbare Medienfläche im Stadtraum. Im

Hinblick auf das Leitbild sollen die Wasserflächen, die mit einem Water Neben dem Spaßfaktor dienen die Wasserflächen aber auch zur Kühlung der städtischen Luft im Sommer. Bäumen und Gewässer zählen zu den wirksamsten Instrumenten gegen Urban Heat Islands. An heißen Sommertagen kann die Temperatur in dicht bebauten Gebieten um bis zu 12°C höher sein als in ruralen Gebieten. Dieses Phänomen wird durch den Klimawandel noch weiter zunehmen,

sofern nicht städtbauliche Maßnahmen gesetzt werden, um diese Entwicklung zumindest abzumindern. Der Nachhaltige Umgang mit Regenwasser, insbesondere die Erhöhung des Verdunstungsgrades wirkt sich besonders positiv auf das Stadtklima aus. Und so funktioniert’s: Unter der Wasseroberläche befindet sich ein Display, welcher die Informationen auf die Wasseroberläche projeziert. Die Informationen bzw. Animationen werden erst angezeigt,

wenn sich jemand über die Wasseroberläche beugt. Durch Gesichtserkennung eines Senors wird die Projektion gestartet. Die Becken mit einer geringen Tiefe von ca. 10 cm werden mit gereinigtem Regenwasser gefüllt. Gekühlt werden diese mit Energie, die von den neu installierten Solarbäumen produziert werden.


Ottakring Morgen


O ttakring M orgen Carina Wenda, Pavel Ritter

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Das Ziel des Projektes ist es das Grätzel mit Hilfe von vier räumlichen Handlungsfeldern in ein urbanes (Sub-)Zentrum zu transformieren, welches Raum für Menschen jeder Generation und jeder Herkunft bietet. Diese vier Potentiale sind im gesamten Gebiet verteilt, wodurch, im Zuge deren Verbindung, ein gesamtheitliches Konzept entstehen kann.

Hinsichtlich der Mobilität wird der Fokus auf FußgängerInnen und RadfahrerInnen gesetzt um im gesamten Gebiet konfliktfreie Querungen zu ermöglichen. Trotzdem ist die Anbindung sowie die Kreuzung des Grätzels durch ein Verkehrskonzept derart gegeben, dass auch dem motorisierten Verkehr ein ununterbrochener Verkehrsfluss gewährleistet werden kann.

Das Konzept beruht auf drei Themenfeldern, welche sich im Zuge der Analyse als besonders wichtig herauskristiallisiert haben und welche derzeit einen prominenten Handlungsbedarf besitzen. Diese lauten Freiraum, soziales Zusammenleben und Mobilität.

Die Definition des übergeordneten Grätzelthemas „Bewegung und Sport“ hilft das Image des Gebietes aufzuwerten und unter einem bestimmten Motto dem öffentlichen Raum Funktionen zuzuordnen.

Durch die Erweiterung und Aufwertung des Freiraumes im Zuge markanter, städtebaulicher Eingriffe steht ausreichend öffentliche Freifläche zur Verfügung, um derzeitigen sowie zukünftigen Interessenkonflikten aufgrund hoher Dichte und mangelnden Platzes entgegenzuwirken.

Durch digitale Staßenelemente sowie ein durchgängiges Wegenetz soll das Grätzel in sich verflochten werden, wodurch die einzelnen Handlungsfelder zu einem gesamten (Sub-)Zentrum verschmelzen.


D ie A nalyse

M obilität Motorisierter Verkehr spielt innerhalb des Grätzels eine sehr wichtige und dominante Rolle. Vor allem die Ottakringerstraße kann als wichtige Verkehrsachse für den motorisierten Verkehr wahrgenommen werden - zwei Spuren sind dem MIV zugewiesen, zwei dem ÖV. Für die beiden Fahrradstreifen sowie die Gehsteige ist dementsprechend wenig Platz wodurch dieser Mobilitätsraum als sehr unattraktiv wahrgenommen werden kann. S oziales Zusammenleben Im Straßenraum und in den vorhandenen Lokalen ist die Präsenz der Balkanszene auffallend. Menschen mit entsprechenden Migrationshintergrund kommen aus allen Bezirken Wiens in dieses Grätzel um das diesbezügliche Angebot an Einrichtungen zu nutzen. Entsprechend dieser Nachfrage entwickelt sich das Angebot innerhalb des Grätzels in jene Richtung weiter, während die BewohnerInnen teilweise

verdrängt werden. Die Trennung zwischen NutzerInnen und BewohnerInnen führt zu präsenten Interessenkonflikten, einer damit einhergehenden verminderten Integration und Kommunikation zwischen den Personengruppen und wirkt sich negativ auf das gesamte Image des Gebietes aus. Grünraum Hochwertiger öffentlicher Raum ist in dem Gebiet nur vereinzelt vorzufinden. Der Huberpark ist in einem Häuserblock versteckt und ausschließlich auf die Zielgruppe Familien ausgerichtet. Der Johann-Nepomuk-Berger-Platz wird von zwei hochrangigen Verkehrsachsen eingeschlossen. Der Straßenraum bietet aufgrund der prominenten Mobilitätsnutzung nur wenig qualitativ hochwertige Aufenthaltsfläche, die Innenhöfe sind ausschließlich den Anrainer vorbehalten, eine attraktive Gestaltung dieser Flächen ist nur selten gegeben.

Dominanz Des MV

BewohnerInnen

vs .

NutzerInnen

Fehlendes Zusammenspiel der T hemenfelder /Bestandteile Mobilität

Freiraum

einzelnen

Soziales Leben


D ie Z ielsetzungen

Aufbauend auf die vorhergehende Analyse konnten Ziele definiert werden, welche in Verbindung mit entsprechenden Maßnahmen diesen derzeitigen Problematiken entgegenwirken sollen. Diese Ziele sollen nicht nur nebeneinander stehen, sondern die 3 Themenfelder miteinander verknüpfen und so ein urbanes SubZentrum entstehen lassen. Das grundlegende mobilitätsbezogene Ziel ist es das motorisierte Verkehrsaufkommen innerhalb des Grätzels in einem Maß zu beruhigen, dass den FußgängerInnen und RadfahrerInnen mehr Raum zur konfliktfreien Bewegung zur Verfügung steht und den motorisierte Verkehr in seinem urbanen Stellenwert unterordnet. Um diese Beruhigung des motorisierten Verkehrs zu erreichen, wurde eine Art Verkehrskonzept erstellt, welches die Verkehrsflüsse innerhalb des Grätzels neu leitet. Grundlegend hierfür ist die Unterführung der Ottakringerstraße für den MIV sowie ÖV auf die Ebene

-2. Dadurch erweitert sich der Freiraum für Fußgänger und Radfahrer auf zwei Geschosse 0 und -1. An Schnittpunkten, an welchen es allerdings trotzdem zu groben Konflikten kommen könnte, bietet eine Highline einen ununterbrochenen Verkehrsfluss für jene Bewegungsformen. Durch diesen städtebaulichen Eingriff wird ein neuer Freiraum geschaffen, welcher ausreichend Platz bietet um Menschen zusammenzubringen, folglich die Integration zu fördern und das Image des Gebietes zu verbessern. Diese Erweiterung schafft ausreichend Raum für das zur-Verfügungstellen von Nutzungen und Funktionen, welche den Ansprüche eines etablierten Subzentrums entsprechen. Zusätzlich kann der neue Freiraum dem erwarteten langfristigen Bevölkerungswachstum der Stadt sowie des Bezirks derart standhalten, dass er auch in ferner Zukunft eine geraume Menschenmenge tragen kann.

GSEducationalVersion

Priorität

der

Fussgänger & Radfahrer

Ottakringerstrasse Fußgänger und Radfahrer

0 -1

MIV ÖV

Neues Subzentrum

Freiraum

Soziales Leben

(Sub-)Zentrum Mobilität

-2


D ie städtebaulichen M assnahmen

Um in diesen sehr allgemeinen Zielen etwas konkreter zu werden, wurden 4 Handlungsfelder definiert, deren Potenziale derzeit nicht effizient ausgeschöpft sind. Sie umschließen das gesamte Grätzel und sollen folglich durch ihr Zusammenspiel das Konzept ganzheitlich zusammenfassen. Der Johann-Nepomuk-Berger Platz soll als Spitz das Entré ins Gebiet darstellen, die Ottakringerstraße ein urbanes Zentrum, die Querstraßen eine große Begegnungszone mit Priorität für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, sowie der Huberpark als Generationenpark eine vielseitig nutzbare Grün- und Aufenthaltsfläche. Im Rahmen des Konzepts wurden sowohl architektonische Verbindungen in Form von Highlines und Unterführungen geschaffen, als auch das Grätzelmotto Sport und Bewegung, als soziale Verbindung im Gebiet integriert.


D er S pitz

Der Spitz bildet im Westen das Entré in das Grätzel. Hier verteilt sich der motorisierte Individual- und öffentliche Verkehr in die Ebenen -1 sowie -2 der Ottakringerstraße, beziehungsweise in das umliegende Gebiet. Um FußgängerInnen und RadfahrerInnen einen konfliktfreien Übergang zu gewährleisten, führt eine Highline direkt in die Neulerchenfelder Straße, welche die wichtigste Verkehrsachse ist, um in Richtung der innenstädtische Bezirke zu gelangen. Die Überführung ist zusätzlich mit einer Plattform ausgestattet, von welcher der Park überblickt werden kann. Um die Mobilität nicht als übergeordnetes Element den Raum definieren zu lassen, bildet eine begrünte Freifläche den Gegenpol zur urbanen Verkehrssituation. Dieser Park ist mit einer Konzertmuschel ausgestattet, welche Platz für verschiedene Veranstaltungen bietet. Zusätzlich stehen Freiflächen für temporäre Nutzungen, wie einen Eislaufplatz, zur Verfügung.


D ie O ttakringerstrasse

Die Ottakringerstraße bildet das Herz des Grätzels. Durch die Unterführung des motorisierten Verkehrs auf die Ebene -2 können weitläufige Freiflächen für FußgängerInnen und RadfahrerInnen auf zwei Ebenen gewährleistet werden. Trotz dieser Trennung der Verkehrsflüsse werden durch Einschneidungen Sichtbeziehungen zwischen den einzelnen Ebenen hergestellt. Die Verfelchtung des öffentlichen Raumes sowie die Durchwegung auf unterschiedlichen Ebenen kreieren ein spannendes Stadtbild, welches zum Verweilen einlädt. Zahlreiche Cafés und Einkaufseinrichtungen bieten Möglichkeiten zum Konsum, während großzügige Plätze den konsumfreien Aufenthalt gewährleisten. Durch diesen städtebaulichen Eingriff entsteht ein urbanes Zentrum, welches ausreichend Platz für vielfältige und weitläufige Nutzungen bietet und dem erwarteten Bevölkerungswachstum langfristig standhalten kann.


D ie Q uerstrassen

Die Querstraßen bilden die notwendigen Zufahrtsachsen für den Anrainer- und Lieferverkehr und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erholungs- und Freizeitangebot innerhalb des Grätzels. Die Priorität der Mobilitätsform FußgängerInnen und RadfahrerInnen wird durch ein Vorrangsystem unterstützt, welches sich individuell nach den Passanten richtet. Auf Knopfdruck können Straßenlaternen Zebrastreifen auf die Straße projizieren. Der Straßenraum erfährt im Zuge des übergeordneten Grätzelthemas „Sport und Bewegung“ einen prägnanten Eingriff in das Stadtbild. Hürden können, mithilfe einer Grätzel-App, aus dem Boden gefahren werden, geeignete Hauswände werden mit öffentlichen Kletterwänden ausgestattet und eine 100m Sprintdistanz ist ebenfalls in das Stadtbild integriert. Einen Rundlauf führt durch das gesamte Grätzel und bildet somit ein ununterbrochenes Wegenetz durch alle vier räumlichen Handlungsfelder.


D er G enerationenpark

Die Entwicklung des Huberparkes zu einem Generationenpark ermöglicht die Erweiterung der Zielgruppe Familie auf Menschen jeden Alters. Ein Klettergarten greift das Thema der unterschiedlichen Ebenen der Ottakringerstraße und des Spitzes auf und bietet Aktivitätsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Ein Café und verstecke Plätze im dichten Grün laden zum Verweilen ein.Durch die Unterführung seitens der Ottakringerstraße und der Überführung von der Friedmanngasse soll der Park als Durchzugsort fungieren und dadurch belebter werden. Im Zuge dieser Verbindungen ist eine attraktive Wegverbindung durch das gesamte SubZentrum möglich. Ein Trimm-dich-Pfad am Rand des Parks ist mit modernen Fitnessgeräten ausgestattet. Durch eine Grätzel-App ist es möglich unterschiedliche Möglichkeiten der Anwendung zu lernen sowie sich mit anderen NutzerInnen zu messen.


D as D igitale S trassenelement

D ie G rätzel -A pp

Der Fokus auf nicht-motorisierte Mobilität wird durch digitale Straßenelemente verdeutlicht.

Die Grätzel-App verknüpft die übergeordneten Projektthemen Mobilität, Freiraum und soziales Zusammenleben. Durch eine Verknüpfung mit der App Quando können die zeitgerechten Abfahrtszeiten des öffentlichen Verkehrs sowie die jeweils schnellste Route angezeigt werden. Außerdem steht die App in Verbindung mit dem Grätzelthema Sport und Bewegung. Es ist die Bedienung und Reservierung der zur Verfügung stehenden Sportgeräte möglich sowie das Speichern und Veröffentlichen von Erfolgen bei der Absolvierung des Trimm-dich-Pfades. Das Ranking soll die Bevölkerung motivieren das bestehende Angebot zu nutzen und untereinander zu kommunizieren.

Das Anbringen einer Solaranlage auf jeder Straßenlaterne gewährleistet nicht nur den Betrieb der Lichtanlage, sondern auch die Funktion einer E-Bike-Ladestation. Mit Hilfe von Sensoren kann die ökologische Situation des Grätzels aufgenommen werden. Informationen werden direkt an die Stadt übermittelt und können zusätzlich, gemeinsam mit Werbungen etc. auf den digitalen Tafeln angezeigt werden. Des Weiteren ist das Projizieren eines Zebrastreifen auf Knopfdruck möglich, um nach Bedarf Fußgängern und Radfahrern die konfliktfreie Querungen zu gewährleisten.

10.05.2040 14:23 Uhr 22°C 10 km/h Wind FITINN Studio Ottakringerstraße 72 19,99€/Monat

Veranstaltungen: 14.05.2040: Vortag „Bewegung und Sport für alle Generationen“ Nähere Informationen in der Grätzel-App

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block together ottakring


B lock

together

sovantania kauv , beti stoyanova

Das Projektgebiet befindet sich in Transformation und zeichnet sich durch seine Lage zwischen zwei stark frequentierten Verkehrsachsen, der Ottakringerstraße sowie der Neulerchenfelderstraße, aus. Zudem wird durch den Einfluss des Trend- und Szenenviertels Brunnenmarkt und Yppenplatz eine zunehmende Veränderung wahrgenommen. Der Zuzug von neuen Bevölkerungsgruppen, die Frage der Nachverdichtung und der Nutzung des öffentlichen Raums, bilden die größten Herausforderungen. Block Together schafft ein gemeinschaftlichnachbarschaftliches Blockleben durch verschiedene Interventionen. Als ersten wird das Verkehrskonzept Neu definiert. Weiters werden die Lücken und ungenutzten Räume sowie Ressourcen in einen Entwurf gepackt. Hierbei liegt der Fokus insbesondere in der Verbindung der einzelnen Baublöcke.

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Im Zuge des nachbarschaftlichen Blocklebens, wird neuer Freiraum für die BewohnerInnen geschaffen. Nicht nur innerhalb des Blocks selbst soll Leben stattfinden, sondern auch zwischen diesen. Somit kann auf verschiedenen Ebenen urbanes Leben stattfinden, wobei die Interventionen flexibel in ihrer Nutzung sind. Die städtischen Blockrandbebauungen werden erweitert um somit den Bestand zu reaktivieren. Die vorgeschlagenen Öffnungen ermöglichen zudem mehr Zugänge zu den grünen Höfen, um das Miteinander sowie das dichte Leben in einer Stadt zu intensivieren. Des Weiteren stellt die Erdgeschoßzone in den Wohnblöcken eine bedeutende Rolle zur Attraktivierung des öffentlichen Raums dar und trägt zu einem urbanen Grätzl bei.


R aumplanung Grundaussagen

zu konzept

| Analyse

Im Planungsgebiet treffen verschiedene Identitäten und Kulturen aufeinander. Das zeigt sich vor allem auf der Ottakringerstraße, welche von Durchmischung geprägt ist. Das zu planende Gebiet selbst besteht aus acht Baublöcken, in der eine Durchmischung in ihrer Nutzung und Widmung vorzufinden ist. Dennoch sind ihre Potenziale und Ressourcen noch nicht ausgeschöpft. Aus Beobachtungen und Recherchen konnten Resträume und Leerstände identifiziert werden. Vor allem Plätze und Parkanlagen werden nicht ausgenutzt und die EG-Zonen-Läden stehen leer oder werden als Lager genutzt, welche das Bild der Straße, sowie den öffentlichen Raum beeinflussen. Das Gebiet wird sich verändern. Ein Indiz dafür sind die bestehenden Baulücken, Baublocksanierungen sowie die Aufstockungen. Aus qualitativen Interviews mit BewohnerInnen geht hervor, dass das Gebiet eine neue Bevölkerungsgruppe,

nämlich die der Jungfamilien anzieht. Diese haben einen anderen Anspruch an den öffentlichen Raum. Allgemein lässt sich ein Bedarf an weiteren öffentlichen Freiraum sowie Grünraum erkennen. Hinzu gesellt sich in Zukunft ein Nutzungsdruck durch sich durch die Zuzugsraten manifestiert. Des Weiteren mangelt es an attraktiven Aufenthaltsplätzen im Gebiet. Die Baublöcke selbst sind teilweise im Innenhof begrünt, bieten jedoch hat nicht allen Bewohnern Zugang zu diesen. Jeder Hof steht für sich selbst, nicht immer attraktiv gestaltet und kaum ausgenutzt. Durch Verkehrszählungen an Knotenpunkten stellt sich heraus, dass viel Durchzugsverkehr im Gebiet herrscht, da es von zwei wichtigen Verkehrsachsen umschlossen wird.


Aus der Analyse gehen folgende Schlussfolgerungen hervor, worauf die Ziele des Konzeptes basieren. Im Fokus stehen die Handlungsfelder: öffentlicher Raum, Leerstände und Resträume, Verkehr, Nachverdichtung, sowie Nachhaltigkeit. Diese Leitziele definieren das Projekt BLOCK TOGETHER. Verkehrsberuhigung in den Straßen der Wohnblöcke Der Modal Split ändert sich und verschiebt sich. Grundlegend ist die Verkehrsberuhigung im Planungsgebiet. Dazu zählt auch die Neuinterpretation der Straßen um diese fußgängerInnen- und radfahrerInnenfreundlich zu gestalten. Leerstände umnützen und lücken, sowie Resträume beleben Im Zuge der Nachverdichtung gilt es vorhandene Ressourcen im Planungsgebiet auszunutzen und zu aktivieren.

Raum für die Identitäten schaffen Die BewohnerInnen und die verschiedenen AkteurInnen im Gebiet benötigen Raum zur Interaktion, sowie Möglichkeiten zur Aneignung ihres Wohn- oder Arbeitsviertels. Grünraum und Freiraum schaffen Der öffentliche Raum wird im Planungsgebiet neu interpretiert. Dieser bietet Platz für Bedürfnisse verschiedenster Identitäten. Mehr Begrünung im öffentlichen sowie privaten Freiraum für die Wohnbevölkerung und BürgerInnen schaffen. Dabei sollen vor allem die vorhandenen Freiräume zu attraktiveren und aktivieren EG-Zonen reaktiviert werden. Nachverdichtung Dient vor allem zur Gewährleistung des Bevölkerungszuwachses und Zuzugs. Dabei gilt vor allem das Nachverdichtungspotenzial auszuschöpfen.


H erleitung K onzept städtebaulich

|

architektonisch

Grundlegende Konzepte sind das Verkehrskonzept und die Hofzusammenlegung der Baublöcke. Angelehnt an den SUPERBLOCK in Barcelona wird die Verkehrslösung auf das Planungsgebiet umgelegt. Die bestehenden Wohnblöcke werden zusammengefasst und die Durchfahrtsstraßen auf vier Straßen reduziert. Die Straßen, welche durch die zusammengefassten Wohnblöcke verlaufen, werden zu einer fußgängerfreundlichen Zone. Des Weiteren werden Innenhöfe zusammengelegt, die eine höhere Zugänglichkeit der Wohnblöcke ermöglichen. Die Wohnblöcke werden von außen betrachtet, als ein gemeinsamer und zusammhängender Block gesehen. Dieser ist jedoch nach außen geöffnet um urbanes Leben ins Innere der Blockrandbebauung zu bringen und somit mit der umliegenden Umgebung intensiver zu interagieren. Die geöffneten Innenhöfe sind als halböffentlich bzw. als öffentlich zu sehen, wobei jedoch auch private Innenhöfe vorgesehen sind.

30 30

5 5

Verkehrskonzept

Hofzusammenlegung

Das Konzept wird auf die ersten drei zusammengefassten Blöcke umgelegt. Mit dem Verkehrskonzept wird die Idee, die Böcke zu verbinden, ermöglicht. Das Konzept liegt darin, den Baublock nach außen zu schließen und nach innen zu öffnen. Zu den Grundinterventionen zählen STEGE, AUFSTOCKUNGEN, welche als Verbindung der Baublöcke und den zusätzlichen GEMEINSCHAFTSPLATTFORMEN dienen und die SPIELSTRASSE, welche als öffentlichen Raum im Gesamtblock zwischen den Blöcken fungiert.


A rchitektur E ntwurf


funktionsplan

GEMEINSCHAFTS PLATTFORM

WOHNEN

VERTICAL GARDEN OPEN PAVILLON

SPIELSTRASSE

GEMEINSCHAFTS PLATTFORM

SPIELSTRASSE WOHNEN

GEMEINSCHAFTS PLATTFORM

COWORKING SPACE

Werksta

RESTAURANT

PARK

WOHNEN

GEMEINSCHAFTS PLATTFORM

SOZIALE GEMEINSCHAFTSSTRUKTUREN


INTERVENTIONEN SPIELSTRASSE

Vier Arten von Interventionen prägen den Entwurf. Zum Einen sind es die Verbindungen durch Stege, welche den Wohnraum erweitern und zu den Gemeinschaftsplattformen führen, die sich auf ungenutzten Dachflächen befinden. Zum anderen wird durch Aufstockungen verdichtet um Vorhandenes zu ergänzen. Zusätzlicher öffentlicher Raum wird durch die Spielstraße geschaffen. Somit wird auf verschiedenen Ebenen Raum für Interaktion gegeben. Die Spielstraße zeichnet sich durch Verkehrsberuhigung, Leben und Interventionen in der EG-Zone aus.

Drei Grundelemente ergänzen die Spielstraße. Eines der Elemente in der Straße sind die Sitzstufen, welche in den Untergrund des Bodens gebaut werden und je nach Nutzung sich verschließen. Diese Fläche kann als Veranstaltungsraum genutzt werden. Das zweite Element ist der flexible Pavillon, der sich flexibel dem Bedarf anpasst. Zu guter Letzt sind Zubauten in der EG-Zone vorgesehen, die sich an individuellen Nutzungen anpassen.


INTERVENTIONEN AUFSTOCKUNG

Auch Aufstockungen sind als Interventionen vorgesehen. Sie zeichnen sich durch die Verbindung zweier Baublöcke aus, welche das Gesamtgebiet baulich umschließen. Diese Aufstockung befindet sich auf der a der Ottakringerstraße, welche sich durch ihre durchmischte Nutzungstruktur auszeichnet. Durch die Verbindung entsteht ein offener Durchgang der eine Torsituation im Block der Spielstraße bildet. In der Aufstockung befinden sich hauptsächlich Wohnungen. Das Dachgeschoßleben beinhaltet wie auch im gesamten Gebiet Gemeinschaftsflächen. Sechs Wohnungen für verschiedene NutzerInnen Werden eingeplant. Die Wohnungsgrößen sind für verschiedene NutzerInnen gedacht. Zwei Gemeinschaftsräume stehen den BewohnerInnen zur Verfügung, welche für gemeinschaftliche- und private Veranstaltungen genützt werden können.

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60x63

SEducationalVersion

GSEducationalVersion


G o D igital S toryboard Schnittstellen

zur

Digitalisierung

Hauptziele der digitalen Infrastruktur sind zum einen die Vermeidung der Lichtverschmutzung um Nachhaltigkeit zu gewährleisten, zum anderen den Alltag im öffentlichen Raum des Blocks zu gestalten. Die digitale Komponente kommt im Projekt in der Beleuchtung der Spielstraßen, sowie der Lichtinstallationen der Stege und des Responsiven Pavillons vor. Mit einfachen LEDs und Sensoren welche Bewegungen und Temperatur wahrnehmen können, werden Informationen über den Standort erhoben. Auch die Belegung der Stege und Gemeinschaftsplattformen wird ermittelt. Des Weiteren stellt der Responsive Pavillon eine interaktive Komponente im öffentlichem Raum der Spielstraße dar. Dieser kann sich je nach Bedarf und Nutzen, über die Eingabe ins vorhandene Display, flexibel transformieren. Dieser Display informiert die NutzerInnen über Möglichkeiten diesen zu nutzen oder Informationen, Ankündigungen die als wichtig für die Nachbarschaft eingestuft werden.

k together bloc coworking space

together block coworking space

Mittwoch, 14. JUNI 2018 Event Pavillon 1: Nachbarschaftskino Plattform 1: Gemeinsames Grillen


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