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Funktion, aber mit Stil
Pyrenex Funktion, aber mit Stil
Auf die Stärken des Daunenspezialisten Pyrenex setzen, darin sieht Edouard Crabos seine vorrangige Aufgabe. Aber auch darin, die Marke mit Innovationen zu füllen – und sie nachhaltig zu positionieren. Text: Nicoletta Schaper. Fotos: Pyrenex
Das Design der Daunenjacken ist nicht laut, mit besonderen, aber subtilen Innovationen. Das verrät bereits einiges über die Marke Pyrenex, hinter der heute Edouard Crabos steht und der die Geschicke in Richtung Zukunft lenkt. Das Familienunternehmen mit Sitz in Saint Sever unweit der Pyrenäen blickt auf eine lange Tradition zurück. Gegründet von Abel Crabos im Jahr 1859, übergab er in den 1920er-Jahren an seinen Sohn René, der die industrielle Daunenverarbeitung optimierte und den Handel ausbaute. Unter der Führung seiner Söhne André und Jean-Pierre wurde Pyrenex schließlich 1968 als Marke eingetragen und startete erstmals mit Bettwaren, Schlafsäcken und Daunenjacken, dann mit Bekleidung für Expeditionen in den Pyrenäen, den Alpen und im Himalaya, später mit Ski- und Sportswear fürs Gebirge wie auch für die Stadt. Das Geschäft wuchs, doch wurde das Know-how in den 1990er-Jahren vermehrt für andere Marken eingesetzt, um dem wachsenden Konkurrenzdruck synthetischer Materialien zu begegnen.
Neuer Schwung Seit 2005 profitiert Pyrenex von neuem Schwung – und vor allem von eigenen Kollektionen. Zum einen mit technischen Mountainprodukten, zum anderen mit einer urbanen, modischen Jackenkollektion. „Der Erfolg bei den Städtern regte uns an, uns auf diese neue Klientel prioritär zu konzentrieren“, sagt Edouard Crabos, der 2003 ins Unternehmen eingestiegen ist. Er förderte die Wahrnehmung von Pyrenex als hochwertige Marke einmal mehr, als er anlässlich des 150-jährigen Jubiläums im Jahr 2009 mit talentierten französischen Designern aus der Haute Couture kooperierte. „Das hat uns zu einer anderen Kundschaft mit internationalem Flair gebracht“, so Crabos. „Heute bieten unsere
Edouard Crabos leitet heute das Unternehmen Pyrenex mit mutigen Neuerungen, aber auch mit Bedacht.
Linien Schutz gegen die Elemente, aber immer mit Stil.“ Die Branchenkrise, bedingt durch die Vogelgrippe, die die Ressourcen 2015 und 2016 dramatisch reduzierte, konnte Pyrenex dank enger Verbindung zu Züchtern mit nicht betroffenen Beständen und durch eigenes Lager überbrücken. Das ermöglichte Pyrenex, weiterhin konstant zu wachsen. „Wir haben viel an den Kollektionen gearbeitet und an der Qualität gefeilt“, erklärt Edouard Crabos. So wurde beispielsweise das firmeneigene Schneideratelier wiederbelebt, Abteilungen wie die Produktentwicklung neu strukturiert und in neue technische Systeme investiert. Nicht nur, um die Prozesse zu modernisieren, sondern um Pyrenex als nachhaltig agierende Marke zu etablieren. „Ich habe von meinem Onkel und von meinem Vater das Wichtigste behalten: das Kapital Mensch. Wir sind innerhalb von zwei Jahren von der Schiefertafel und Papier zur EDV dank Enterprise-Resource-Planning gelangt, eine richtige Revolution“, sagt Crabos, der ebenso die ISO 14000 Zertifizierung zur Senkung des Energieverbrauchs eingeführt hat. „Wir konzipieren Produkte, die halten sollen, also erscheint es uns nur konsequent, dies in ein Projekt über nachhaltige Entwicklung einzuschließen.“ Nachhaltig gestaltet Crabos auch den Vertrieb. In den Hauptmärkten Frankreich, Japan und Großbritannien gibt es 400 Verkaufspunkte, dazu gibt es neben zwei Franchisestores einen Store in Paris sowie den E-Shop. Im Ausbau: die Märkte Italien, Österreich und auch Deutschland, wo Pyrenex von Panorama Europe (Distributor) in Kombination mit Fashion Factory by Mark Grütters (Agentur) betreut wird. „Wir zielen nicht auf breite Diffusion, sondern eher selektiv und qualitativ“, betont Crabos. „Lieber nehmen wir uns Zeit und versuchen, die guten Vertriebspartner auszusuchen; das und auch unser Service am Kunden ist der Schlüssel zum Erfolg für eine kleine Marke, wie wir es sind.“