

RELI GION
ZEIT FÜR 1
für Lehrerinnen & Lehrer HANDBUCH
Unterrichtswerk Religion (r.k.)
5.Schulstufe: Sekundarstufe 1
Herbert Stiegler, Andrea Kern, Simone RieserKurzmann, Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger, Wolfgang Johann Schöffmann
Impressum:
Zeit für Religion 1. Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer.
Dieses Handbuch ist eine komplementäre Serviceunterlage zum Schulbuch „Zeit für Religion 1“ (SBNR 200.058 – ET Sommer 2021) und nur im Zusammenhang mit diesem Schulbuch sinnvoll verwendbar.
Herausgeber: Kompetenzzentrum für Religionspädagogische Schulbuchentwicklung © 2021 by KIRCHLICHE PÄDAGOGISCHE HOCHSCHULE der Diözese Graz-Seckau, A 8010 Graz, Lange Gasse 2
Autorinnen und Autoren: Herbert Stiegler, Andrea Kern, Simone Rieser-Kurzmann, Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger, Wolfgang Johann Schöffmann
Alle Rechte vorbehalten.
Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Nutzung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung der Herausgeber.
Verlegerische Beratung, Begleitung und Vertrieb: Verlagsgruppe Styria GmbH & Co KG
Layout & Gestaltung: Fiona Rieser
Umschlagfoto: Getty Images
1. Auflage (2021)
Auf umweltfreundlichem Papier gedruckt. Die Autorinnen und Autoren haben sich bemüht, alle Rechteinhaber ausfindig zu machen und abzuklären. Sollten trotzdem Urheberrechte verletzt worden sein, bitten die Autorinnen und Autoren um Kontaktaufnahme zur Klärung der Ansprüche.
Die urheberrechtlichen Anmerkungen und Hinweise zu den verwendeten Quellen finden sich jeweils bei den betreffenden Seiten.
ISBN: 978-3-222-13700-6
Homepage: Zeit für Religion


INHALT
Einleitung ... S. 4 – 7
Gang durchs Buch ... S. 8 – 9
Jahresplanung ... S. 10 – 11
KAPITEL 1: Über das Leben nachdenken ... S. 12 – 31
KAPITEL 2: Himmel und Erde berühren sich ... S. 32 – 66
KAPITEL 3: Feste feiern ... S. 67 – 78
KAPITEL 4: Jesus – Gott geht mit ... S. 79 – 118
KAPITEL 5: Das Buch der Bücher ... S. 119 – 138
KAPITEL 6: Versammelt in meinem Namen ... S. 139 – 156
KAPITEL 7: Aufeinander zugehen ... S. 157 – 174
EINLEITUNG
„Zeit für Religion 1“ versteht sich als zeitgemäßen Ansprüchen gerechtes, didaktisch leicht zu nutzendes und optisch ansprechendes Unterrichtswerk für den katholischen Religionsunterricht der 5. Schulstufe.
Das digital vorliegende Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer gehört zum Schulbuch und ist in Einheit mit diesem zu sehen. Hier gibt es Hintergrundinformationen zu den einzelnen Kapiteln, Ausführungen zum Lehrplanbezug und Arbeitsanregungen sowohl zur Differenzierung des Unterrichts als auch zur weiterführenden Auseinandersetzung mit den Inhalten. In der Einleitung sollen die Grundkonzepte des Unterrichtswerks und die wiederkehrenden Elemente im Handbuch erklärt werden.
Grundkonzept des Unterrichtswerks
Religionsunterricht hat heute einige interessante Voraussetzungen:
Religionsunterricht steht wie jeglicher Unterricht im Spannungsfeld vielfältiger Interessen. Das Besondere des Religionsunterrichts ist, dass er neben dem Kontext staatlicher Organisation auch in seiner kirchlichen Verankerung zu sehen ist, gleichzeitig aber die persönliche Glaubensund Gewissensfreiheit der Schülerinnen und Schüler nicht nur zu respektieren, sondern sogar zu fördern und zu entwickeln hat.
Die Vielfalt kultureller und sprachlicher Hintergründe nimmt im österreichischen Schulsystem zu. Auch dies stellt den Unterricht vor neue Herausforderungen.
Die Selbstverständlichkeit religiöser Milieus ist weitgehend verschwunden. Früher selbstverständliches Vorwissen aus gelebter religiöser Praxis kann nicht mehr vorausgesetzt werden.
Das Unterrichtswerk versucht diesen Voraussetzungen in mehrfacher Hinsicht zu entsprechen:
Kompetenzorientierung und Lehrplanorientierung
Das Unterrichtswerk bildet den mit September 2021 in Kraft gesetzten kompetenzorientierten Lehrplan vollständig ab. Die Kapitel des Buches folgen den im Lehrplan enthaltenen Kompetenzbeschreibungen unter Berücksichtigung der Kompetenzdimensionen. Die einzige Ausnahme bildet hier die Kompetenzbeschreibung der Leitkompetenz A2: „Die Schülerinnen und Schüler können für sie bedeutsame Fragen diskutieren und über existenzielle Lebensfragen philosophieren.“ Diese Kompetenz ist in alle Kapitel durch folgende Elemente integriert:
Platz für eigene Fragen der Schüler/innen und Schüler auf der Eröffnungsseite
Anregung zur Auseinandersetzung mit einer „großen“ Frage in jedem Kapitel
Auseinandersetzung mit den erworbenen Kompetenzen und mögliche Vertiefung auf der Abschlussseite.
Das Unterrichtswerk folgt dem Doppelseitenprinzip. Inhalte/Kompetenzen werden auf einer oder höchstens zwei Doppelseiten in sich vollständig behandelt.
Individualisierung und Differenzierung
Das Unterrichtswerk ist grundsätzlich so gestaltet, dass Schülerinnen und Schüler Arbeitsanregungen zur selbstständigen Auseinandersetzung mit den Inhalten jeder Doppelseite finden. Zusätzliche Anregungen zur Differenzierung finden sich hier im Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer. Es sind dies Ideen, wie Unterricht –im Blick auf die einzelne Schülerin/den einzelnen Schüler sowie auf die gesamte Klassensituation –abwechslungsreich und kreativ gestaltet werden kann.
Daneben versteht sich das Unterrichtswerk als ein Buch der Schülerinnen und Schüler. Ihrer Gestaltung, dem Einbringen ihrer Gedanken und Fragen wird im Buch Platz gegeben.
Anhang
Wichtige Begriffe, die über den unmittelbaren Kontext des Kapitels von Bedeutung sind, werden im Anhang in einem kleinen Lexikon erklärt. Die im Lexikon enthaltenen Begriffe sind in den Texten durch Punkte unter dem Begriff beim erstmaligen Vorkommen auf einer Doppelseite gekennzeichnet.
In der darauffolgenden Methoden-Werkstatt wird ein Beitrag zum Aufbau einer Methodenkompetenz geleistet. Jedem Kapitel ist eine Leitmethode zugeordnet.
Eine Besonderheit stellt das abschließende „Praymobil“ dar: ein kleines Gebetsbuch mit den zentralen christlichen Gebeten zum Ausschneiden für unterwegs.
Wiederkehrende Elemente jedes Kapitels
Um die Orientierung im Unterrichtswerk zu erleichtern, gibt es feststehende Elemente, die sich in jedem Kapitel wiederholen.
Eröffnungsseite
Am Beginn jedes Kapitels gibt es eine Einführungsseite, die aus einem hinführenden Text, anregenden Fragen und einem Kunstbild besteht. Die Fragen sollen einerseits neugierig auf das Kapitel machen, können aber auch schon erste Diskussionspunkte sein oder Erinnerungen an das in der Volksschule Gelernte wecken. Die Arbeit mit dem Bild kann ebenfalls zum Kapitel hinführen. Bilddidaktik gehört wesentlich zum Religionsunterricht dazu und bekommt dadurch eine Regelmäßigkeit.
Bibeltext
Die Arbeit mit Bibeltexten ist ein wichtiger Bestandteil des Religionsunterrichts. In jedem Kapitel finden sich daher ein längerer, für den Inhalt maßgeblicher Bibeltext aus der Einheitsübersetzung 2016 und Anregungen, wie der Text analysiert, interpretiert und reflektiert werden kann.
Zeit für ein Porträt/Gespräch
Das Christentum lebt vom Einsatz und Glauben einzelner Menschen. Diesen lebendigen Glauben sichtbar werden zu lassen ist die Aufgabe der Porträtseiten. Sie beschäftigen sich mit wichtigen Personen aus der Glaubensgeschichte genauso wie mit heutigen Christinnen und Christen und ihren Zugängen zu verschiedenen Aspekten des Glaubens.
Schlussseite
Am Ende jedes Kapitels gibt es eine Doppelseite, die es ermöglicht, die Inhalte und Kompetenzen des Kapitels zu wiederholen. Hier finden sich sowohl elementare Kompetenzen, die „abzuhaken“ sind, aber auch Aufgabenstellungen, in denen das Gelernte noch einmal angewendet wird. Anhand von Leitfragen wird zudem auch noch einmal eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Kapitel angeregt. Da Religionsunterricht immer über sich selbst hinausweisen will, gibt es auch Anregungen für Aktivitäten, die Schülerinnen und Schüler ganz individuell zusätzlich im oder nach dem Unterricht noch machen könnten.
We are: # Timeforelicons
GRAFISCHE ORIENTIERUNGSPUNKTE IM UNTERRICHTSWERK
In der Randleiste gibt es verschiedene Ergänzungen zum jeweiligen Seiteninhalt.

ARBEITSANREGUNG
Hier gibt es Arbeitsanregungen für die SchülerinnenundSchülerzurselbstständigenAuseinandersetzung mit den Inhalten.
WUSSTEST DU…


WOW!
Diese Texte enthalten interessante, über den unmittelbaren Kontext hinausweisende Zusatzinformationen zum Inhalt der Seite.
DiesesElementgibtesaufdenPorträt-/Interviewseiten. Hier werden die wichtigsten Fakten kurz präsentiert.


LIED
PROFIAUFGABE
Damit sind Arbeitsanregungen gekennzeichnet, die eineintensivereAuseinandersetzungmitdenInhalten der jeweiligen Seite ermöglichen und zum Weiterdenken herausfordern.
Diese Kennzeichnung macht die Lieder sichtbar, die über das Buch verteilt zu finden sind.


METHODENKOFFER
Dieses Element weist auf die Methoden-Werkstatt im Anhang des Buches hin. Im Interesse eines sukzessiven Aufbaus nicht nur von Fach-, sondern auch von Methodenkompetenz werden über die vier Jahre der Sekundarstufe 1 verschiedene Methoden zur Auseinandersetzung mit religiösen Texten, Bildern, Praktiken usw. erklärt und Anwendungsmöglichkeiten in den Kapiteln angeboten.
DISKUSSIONSANREGUNG
Mit diesem Kennzeichen werden Fragen versehen, die in der Gruppe/Klasse im gegenseitigen Austausch diskutiert werden können.

DIGITALER HINWEIS
Dieser Hinweis verweist auf eine digitale Anwendung, die von den Schülerinnen und Schülern vertiefend bzw. ergänzend zu den Inhalten des Buches abgerufen werden kann.
Sachtexte, Bibeltexte, Erzählungen, Interviews, Grafiken, Kunstbilder, Fotografien und vieles mehr ermöglichen eine persönliche Auseinandersetzung mit den Inhalten. Zusätzlich liefern die Randleisten weiterführende Ergänzungen.
Dieses Handbuch für Lehrerinnen und Lehrer folgt dem Aufbau der Kapitel des Unterrichtswerks und der darin enthaltenen Doppelseiten.
Die Inhalte des Handbuchs verstehen sich als „Tun im Prozess“ und sollen immer wieder auf ihre Aktualität und Praktikabilität hin überprüft werden.
Zu jedem Kapitel gibt es einführende Informationen, die den Lehrplanbezug herstellen, die Logik des Kapitelaufbaus erläutern und die Grundkompetenzen mit den Kompetenzdimensionen [Perzeption (wahrnehmen und beschreiben A), Kognition (verstehen und deuten B), Performanz (gestalten und handeln C), Interaktion (kommunizieren und be/urteilen D) und Partizipation (teilhaben und entscheiden E)] berücksichtigen.
Zur jeweiligen Doppelseite ist ein Raster angelegt, in dem Teilkompetenzen und Kompetenzdimensionen formuliert sind.
Hintergrundinformationen erläutern die Inhalte.
Es werden Einstiegs-, Erarbeitungs- und Vertiefungsvorschläge als Ideen zum Einsatz des Unterrichtswerks in verschiedenen Phasen der Lehreinheit angeboten. Hierbei geht es ganz besonders darum, dass das, was das Unterrichtswerk an Inhalten bietet, differenziert, kreativ und lustbetont umgesetzt wird. Ergänzende Materialien und Methoden werden dort angeboten, wo sie notwendig und sinnvoll erscheinen.
Das Kirchenjahr als Orientierungspunkt
Die Berücksichtigung des Kirchenjahres ist ein wesentlicher Orientierungspunkt in der Gestaltung von Lehreinheiten. In einzelnen Kapiteln dieses Unterrichtswerks wird ein inhaltlicher Bezug zum kirchlichen Jahreskreis hergestellt. Eine Besonderheit stellen das Weihnachts- und Osterspecial dar. Diese bilden eine bewusste Unterbrechung des „Alltags“ und regen an, diese Feste aus dem Buch „herauszunehmen“ und in das persönliche Umfeld zu transferieren.
Wir wünschen allen Kolleginnen und Kollegen viel Erfolg und Freude beim Unterricht. Wir hoffen, dass wir mit unserem Werk ein wenig dazu beitragen können.
Herbert Stiegler (Gesamtkoordination), Andrea Kern (Koordination Handreichung), Alexandra Branz-Schorn, Christian Feichtinger, Simone Rieser-Kurzmann, Wolfgang Johann Schöffmann





















































Schau dir das Umschlagbild an. Wohin könnte dich der Weg führen?
Blättere dein Buch durch. Schau dir die Bilder an. Welches Bild gefällt dir besonders gut? Seite
Diese Hand findest du auf S. 18. Lies dir die Wörter durch, formuliere eine Frage und schreibe sie auf.
Wie lautet die Überschrift auf S. 28?
Worüber würdest du jetzt gerne mit Gott reden?
Auf S. 38 findest du diesen Baum. Lies dir die Feste durch. Welches Fest feierst du am liebsten?
Wie heißt der Künstler, der dieses Bild (S. 49) gemalt hat?
Was bedeutet das Wort Bibel? Die Antwort findest du im „Wow“ auf S. 81.
Diese Überschrift findest du auf S. 92. Zähle, wie viele „Schokoladenstücke“ befinden sich in der Schachtel?
Und, wofür bist du dankbar?
Wie heißen die Kinder, die auf S. 102 – 103 die Feste ihrer Religionen vorstellen?
Was ist eine Moschee. Die Erklärung für dieses Wort findest du im Lexikon (S. 116 – 123). Wie erklärst du dieses Wort einer/einem Mitschüler*in:
In der Methoden-Werkstatt (S. 124 – 131) findest du dieses Bild. Auf welcher Seite im Buch kannst du es noch finden?
Schlage die Landkarte auf S. 132 auf und suche die Orte Betlehem, Nazaret und Jerusalem.
Das PrayMobil am Ende des Buches beinhaltet viele Gebete. Suche „das Segensgebet für dich“. Bete es für dich oder gemeinsam mit deiner Klasse. Dieser Segen begleite dich/euch durch dieses Schuljahr.
Wir, die Autorinnen und Autoren, wünschen dir ein erfolgreiches, freudiges Schuljahr mit vielen spannenden Begegnungen, mit dir selbst, mit deinen neuen Klassenkolleg*innen, mit den Lehrer*innen und immer wieder mit Gott. Mögen die Sprossen der Leiter dich nach „oben“ führen.
Herzlichst … Herbert, Alexandra, Christian, Simone, Wolfgang und Andrea
Zeit/Kirchenjahresbezug
JAHRESPLANUNG 5. SCHULSTUFE
Kompetenzbereich
Leitkompetenz
September Oktober Schulbeginn
Schulanfangsfeier Erntedank
Menschen und ihre Lebensorientierung
Oktober
November Erntedank
Allerheiligen
November Dezember
Allerheiligen
Advent Weihnachten
Jänner
Februar
März Fastenzeit
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
März
April Fastenzeit Ostern
Mai
Juni
Christi Himmelfahrt
Pfingsten Fronleichnam
Juni
Juli
Pfingsten Fronleichnam Schulschluss
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung/Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können
Medien, Kunst und Kultur im Kontext religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten können
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können
Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können
Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können
Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können
Neuer Lehrplan – Neues Schulbuch „Zeit für Religion“
Kompetenzbeschreibung
Die Schüler*innen können sich in ihrer Einzigartigkeit wahrnehmen und wissen um die Bedeutung von (Selbst)Vertrauen für ein gelingendes (Zusammen)Leben.
Die Schüler*innen können für sie bedeutsame Fragen diskutieren und über existenzielle Lebensfragen diskutieren.
Die Schüler*innen kennen Reichtum und Vielfalt spiritueller und liturgischer Ausdrucksformen und können sie in ihrer Bedeutung nachvollziehen und gestalten.
Inhalte/Buch in Auswahl
• „Zeit für Religion“ – „Spaziergang durch das Buch“
• Das bin ich – Das bist du
• Über das Leben nachdenken
• Einfach besonders – Ich bin ich
• Auf dem Weg zum Ich
• Füreinander und Miteinander
• Große und kleine Fragen
• Himmel und Erde berühren sich
• Das Unsichtbare entdecken
• Staunen und achtsam werden
• Gefühle vor Gott bringen
• Mit Gott reden
• Das Vaterunser verstehen
• Feste feiern
• Hurra, wir feiern ein Fest
Die Schüler*innen können das Kirchenjahr mit seinen Festen als Rhythmus des Lebens verstehen und mitgestalten.
Die Schüler*innen können Leben und Handeln Jesu in Grundlinien beschreiben und als Basis christlichen Glaubens kommunizieren.
• Im Rhythmus der Zeit
• Die Festkreise
• Maria – eine mutige Frau
• Weihnachtsspecial – „Fürchtet euch nicht“
• Jesus: Gott geht mit
• Jesus begleitet mich
• Ein einzigartiges Leben
• Die Emmaus-Geschichte
• Wenn Gott Mensch wird
• Israel – das Land, in dem Jesus lebte
• Osterspecial – „Fürchtet euch nicht“
• Das Buch der Bücher
Die Schüler*innen verfügen über erweiterte Grundkenntnisse zur Bibel und können sie als inspiriertes Zeugnis des Dialogs Gottes mit den Menschen deuten.
Die Schüler*innen können Taufe und Eucharistie als Ausdruck der Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft verstehen.
Die Schüler*innen können Gemeinsames und Unterscheidendes, Verbindendes und Trennendes von Konfessionen und Religionen benennen und sich damit respektvoll auseinandersetzen.
• Die Bibel – Geschichte von Gott und Mensch
• Ein Navigationssystem für die Bibel
• Das Neue Testament entsteht
• Vier Bücher, ein Held – die Evangelien
• Die Bibel – 2000 Jahre Kultur prägend
• Versammelt in meinem Namen
• Leben in der Gemeinschaft
• Du bist mein geliebtes Kind
• Gemeinsam essen – gemeinsam feiern
• Danken gehört zum Leben
• Den Glauben gemeinsam bekennen
• Aufeinander zugehen
• So feiern wir
• Und was feierst du? Feste in den Religionen
• Gemeinsam vor Gott
• #Religion – Religion vernetzt
• Aneinanderwachsen
• Unter einem gemeinsamen Dach
KAPITEL 1: ÜBER DAS LEBEN NACHDENKEN
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH A: Menschen und ihre Lebensorientierungen
LEITKOMPETENZ 1:
»Beziehung verantwortungsvoll gestalten können – zu sich selbst, zu anderen, zur Schöpfung
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können für sie bedeutsame Fragen diskutieren und über existenzielle Lebensfragen philosophieren und theologisieren.
»Unterrichtshinweise:
›Ich und die anderen: Selbstvertrauen, Freundschaft, Empathie und Perspektivenwechsel, Teamfähigkeit, Nähe und Distanz, Zärtlichkeit und Sexualität
LEITKOMPETENZ 2:
»Sich mit den großen Fragen der Menschen auseinandersetzen können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können für sie bedeutsame Fragen diskutieren und über existenzielle Lebensfragen philosophieren.
»Unterrichtshinweise:
›Beantwortbare und letztlich unbeantwortbare Fragen
Grundkompetenzen: Die Schüler*innen können …
»den Begriff „einzigartig“ erklären. (B) »aufzählen, was ihre Identität ausmacht. (A, C) »beschreiben, welche Bedeutung Freundschaft hat. (A)
» verschiedene Formen von Freundschaft benennen und Beispiele dafür finden. (A, D) »erklären, was die großen und kleinen Fragen des Lebens sind. (A, B) »eigene Fragen formulieren und im Gespräch ausdrücken. (A)
Aufbau des Kapitels:
Kapitel 1 begleitet den Übergang von der Volksschule in die Sekundarstufe 1: die neue Situation in einer neuen Schule, mit neuen Klassenkolleg*innen, neuen Lehrer*innen, neuen Fächern, neuen Herausforderungen. Ausgehend vom neuen Lehrplan wurden hier zwei Leitkompetenzen zusammengefasst. Das Thema der Fragen (Leitkompetenz 2) wird in diesem Kapitel, aber auch in den anderen Kapiteln immer wieder aufgegriffen und zur Sprache gebracht. Es durchzieht das Buch wie ein roter Faden. Als zentrales Symbol dieses Kapitels erscheint die Hand, die nicht nur einen Verweis auf die Einzigartigkeit des Menschen darstellt, sondern ein Zeichen für Gemeinschaft, Freundschaft, Vertrauen, aber auch Zurückweisung, Ablehnung und sogar Gewalt sein kann. Hände sind auch ein zentrales Motiv des Künstlers Lorenzo Quinn, dessen Brücke aus überdimensionalen Händen bei der 58. Biennale in Venedig die Schüler*innen zur Kunstbetrachtung einladen soll.
Danach geht es darum, die eigene Einzigartigkeit wahrzunehmen und herauszufinden, was einzigartig sein alles bedeuten kann und was die eigene Identität ausmacht. Eine Expertin gibt im Gespräch Antworten auf einige zentrale Fragen der Identität. Das Thema Freundschaft wird ebenfalls angesprochen. Sie spielt in diesem Alter eine bedeutende Rolle. Den Abschluss des Kapitels bilden die großen und kleinen Fragen des Lebens. Wie kann man sich über diese Fragen austauschen, eigene Fragen formulieren und sich auf fragende Art und Weise mit Gott und der Welt auseinandersetzen. Zum Philosophieren und Theologisieren finden die Schüler*innen in der Methoden-Werkstatt eine kurze Anleitung.
1.0 ÜBER DAS LEBEN NACHDENKEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• sich mit dem Bild auseinandersetzen und eigene Gedanken dazu formulieren. (A, D)
• die Aussage des Künstlers diskutieren und ihre eigene Meinung dazu äußern. (D, E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild geben (I1)
• Digipoint: Lorenzo Quinn über seine Arbeit: https://youtu.be/jyMNo_fwU6M (abgerufen am 16.12.2020)
Einstieg:
• Bildbetrachtung „Building Bridges“ von Lorenzo Quinn: Beschreibe, was du siehst.
Wie sehen die Hände aus? Welches Gefühl löst dieses Bild bei dir aus? … (Verweis: Arbeit mit Bildern in der Methoden-Werkstatt).
• Bild nachstellen: Schüler*innen stellen als Gemeinschaft das Bild nach, gehen einzeln durch die von ihnen geschaffene Skulptur und beschreiben ihre Wahrnehmungen.
• Hände: Die Schüler*innen finden Begriffe, die den Ausdruck der Hände beschreiben. Schüler*innenäußerungen an der Tafel sammeln und besprechen. (Diese Begrifflichkeiten können zum Bild im Buch geschrieben werden, ebenso kann ein Titel für das Bild ausgedacht und dazu notiert werden.)
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Titel der Skulptur: „Building Bridges“ – Zeichen für die Fähigkeit des Menschen, zusammenzuhalten und Grenzen zu überwinden:
Was kann dieser Titel mit der aktuellen Situation (neue Schule/neue Klasse) zu tun haben? Welche Fähigkeiten besitzt du, die Zusammenhalten und Grenzen-Überwinden zum Ausdruck bringen?
Aussage von Lorenzo Quinn: „Die Hand hat so viel Kraft: die Kraft zu lieben, zu erschaffen, zu hassen, zu zerstören.“ Die Schüler*innen kommen über diese Aussage miteinander ins Gespräch und bringen ihre eigenen Erfahrungen ein.
Handübung: Was unterscheidet die Handpaare? In Zweier- oder Dreiergruppen die Begriffe/Aussagen des Bildes (Hoffnung, Liebe …) mit den eigenen Händen darstellen, fotografieren, einkleben und in Stichworten die Unterschiede benennen. (M1)

Vertiefung/Abschluss:
• Klassenplakat mit Händen gestalten: Umriss oder Abdruck der Hände so anordnen, dass der Zusammenhalt zum Ausdruck kommt.
• Gemeinsam eine Brücke bauen: Die Schüler*innen fertigen ein Tonmodell ihrer Hand an. Aus allen Händen der Klasse wird gemeinsam eine Brücke gestaltet.
Variante: Die Schüler*innen gestalten eine Brücke aus Papier. (M2)
• Diese Modelle können z. B. auch für einen Gottesdienst oder die Schulhausgestaltung verwendet werden.
I1 Über das Leben nachdenken (Kurzbiografie
Lorenzo Quinn (geb. 1966)
Der zeitgenössische italienische Künstler Lorenzo Quinn ist ein Bildhauer, der sich sehr intensiv mit dem Figürlichen auseinandersetzt. Seine Arbeiten wurden von Meistern wie Michelangelo, Bernini und Rodin beeinflusst. Quinn wurde am 7. Mai 1966 in Rom als Sohn des mexikanisch-amerikanischen Oscarpreisträgers Anthony Quinn und seiner zweiten Frau, der Kostümdesignerin Iolanda Addolori, geboren. Seine Kindheit verbrachte er abwechselnd in Italien und den USA. Sein Vater beeinflusste ihn nicht nur in Bezug auf die Filmwelt, sondern auch im Hinblick auf seine frühen Arbeiten in der Malerei und Bildhauerei.
Quinn schloss 1988 die New York University ab. Er studierte auch an der American Academy of Fine Arts in New York. 1988 heiratete er Giovanna Cicutto. Nach der Geburt des ersten ihrer drei Söhne beschlossen sie, sich in Spanien niederzulassen. In seinen Zwanzigern arbeitete er kurz als Schauspieler, unter anderem spielte er neben seinem Vater in Stradivari (1989) und er verkörperte Salvador Dalí. Da er nicht gerne Schauspieler war, beschloss er, sich ausschließlich auf die Bildhauerei zu konzentrieren.
Zu seinem Schaffen gehören sowohl gigantische öffentliche Kunstwerke als auch kleinere, private Stücke, die international ausgestellt werden. Er wurde sogar vom Vatikan beauftragt, anlässlich des 800. Geburtstages des heiligen Antonius, für die Basilica del Santo in Padua ein Bild des Heiligen zu gestalten. In seinen Arbeiten kommen seine Begeisterung und Hingabe für ewige Werte und echte Emotionen zum Ausdruck. Überaus bekannt ist er für die bildhafte und lebendige Darstellung menschlicher Hände. Seiner Meinung nach gehören die Hände zum „schwierigsten und technisch anspruchsvollsten Teil des menschlichen Körpers".
Building Bridges: 58. Biennale in Venedig, 2019 Zeichen für globalen Zusammenhalt
Für die 58. Biennale schuf Quinn die sogenannten „Building Bridges“. Das sind sechs 15 Meter hohe Handpaare, die eine bogenförmige Brücke über einen venezianischen Wasserweg bilden. Die Hände stehen hierbei für die universellen Werte der Weisheit, der Hoffnung, der Hilfe, des Glaubens, der Freundschaft und der Liebe. In ihrer Gesamtheit stehen sie für die menschliche Fähigkeit, Grenzen und Hindernisse zu überwinden und zusammen zu handeln. Quinn hat hier nicht nur ein imposantes, sondern auch ein mächtiges Symbol erschaffen. In Zeiten globaler Krisen ruft er zum Zusammenhalt auf.
Quellen: sculpture-network.org/de/Magazin/Lorenzo-Quinn-Building-Bridges-Venedig-2019 (abgerufen am 16.12.2020) www.lorenzoquinn.com/biography/ (abgerufen am 16.12.2020)
goart-berlin.de/de/goart-im-interview-mit-anthony-quinn/ (abgerufen am 16.12.2020) www.castlefineart.com/artists/lorenzo-quinn/(abgerufen am 16.12.2020) www.halcyongallery.com/artists/lorenzo-quinn (abgerufen am 16.12.2020)
Handübung: Meine Hände drücken aus … (M1)
Wie kannst du diese Begriffe mit deinen Händen darstellen?
LIEBE WEISHEIT
HILFE FREUNDSCHAFT
HOFFNUNG
GLAUBE
Gemeinsam eine Brücke bauen (M2)
Die Schüler*innen werden in vier oder sechs gleich große Gruppen eingeteilt. Alle Gruppen erhalten das gleiche Material. Danach werden immer zwei und zwei Gruppen zusammengelost. Diese sollen nun, unabhängig voneinander, eine Hälfte einer Brücke bauen. Jede Gruppe bestimmt einen Gruppensprecher/eine Gruppensprecherin, die sich mit der zweiten Gruppe darüber austauschen können, wie die Brücke gebaut
werden soll. Es dürfen keine Skizzen oder Materialien gezeigt bzw. ausgetauscht werden. Am Ende sollen die beiden Brückenteile zusammengebaut werden, sodass ein kleines Auto über die Brücke fahren bzw. ein kleiner Ball darüber rollen kann, ohne dass sie einstürzt bzw. das Auto/der Ball hinunterfällt.
MATERIAL:
5 Bogen Karton/stärkeres Papier, zerschnitten in Karten & Streifen
1 Klebeband
2 Meter Wollfaden
1 Lineal
1 Klebstoff (Papierkleber, der nicht sofort klebt)
1 Schere
1 Bleistift
1 Blatt Papier für Notizen

Durchführung:
Die Gruppen sollten in getrennten Räumen arbeiten, ideal wäre ein weiterer Raum bzw. wenn man den Gang mitbenutzen kann, sodass sie sich weder sehen noch hören können.
Zeit: 30 Minuten
Beurteilung:
Die Brücke wird nach folgenden Kriterien beurteilt:
• Zeitvorgabe eingehalten
• Materialvorgabe eingehalten
• Tragkraft eingehalten – Auto/Ball kann über die Brücke fahren/rollen
• Sonderpunkt: Eleganz: Wie gut sieht das Bauwerk aus?

Quelle: Simone Rieser-Kurzmann
ARBEITSAUFTRAG: Gemeinsam eine Brücke bauen
Es gibt riesige Brücken und kleine Brücken, sichere und manchmal auch sehr wackelige und schwankende Brücken. Trotzdem haben alle etwas gemeinsam: Brücken verbinden eine Seite mit einer anderen. Ohne Brücken gäbe es in vielen Fällen kein Hinüberkommen und damit auch kein Zusammenkommen, weil es da ein Hindernis gibt, das nicht überwunden werden kann. Doch bevor eine Brücke überhaupt gebaut werden kann, braucht es einen Menschen mit einem
Gestaltet nun gemeinsam im Team so eine Brücke.
Aufgabe:
1. Baut eine Brückenhälfte, die zur Brückenhälfte eures Partnerteams passt. Ihr könnt das Partnerteam weder sehen noch hören.
2. Ihr habt dafür 30 Minuten Arbeitszeit.
3. Zum Bau der Brücke dürft ihr folgendes Material verwenden: Pappstreifen und Papierkarten, Klebstoff, Schere, Lineal und Bleistift sowie Papier für einen Plan.
4. Art, Form und Größe der Brücke könnt ihr frei wählen.

Traum. Dieser Mensch träumt von der anderen Seite. Dieser Mensch möchte ans andere Ufer. Dieser Mensch will Entdeckungen machen. Oder er will sich einfach nur den Weg erleichtern, damit er keinen Umweg gehen muss. Eine Brücke ist immer ein Stück Weg zu einem neuen Leben.
Einige Bedingungen sind allerdings zu beachten:
1. Die Zeit muss eingehalten werden.
2. Ihr dürft nur das ausgeteilte Material benutzen.
3. Am Ende muss eine Brücke präsentiert werden.
4. Die beiden Brückenhälften müssen zusammenpassen.
5. Die Brücke muss so stabil sein, dass ein kleines Auto darüberfahren bzw. ein kleiner Ball darüber rollen kann.
6. Ihr dürft euch mit eurem Partnerteam nur durch eine/einen der beiden Gruppensprecher/Gruppensprecherinnen austauschen. Ihr dürft den Besprechungsort nicht sehen. Die beiden Teams arbeiten so, dass sie sich weder sehen noch hören können. Die Sprecherin/der Sprecher darf sich über die Details (z. B. Bauart und Materialeinsatz) mit dem Sprecher/ der Sprecherin des anderen Teams nur mündlich austauschen. Es dürfen keine Skizzen zu den Besprechungen mitgenommen werden.
7. Sonderpunkt: Für eine optisch besonders ansprechende Gestaltung gibt es einen Sonderpunkt.
Quellen: www.halinco.de/html/docde/ Capdoc-Sequ-2-012001.pdf (abgerufen am 16.12.2020) Budapest Kettenbrücke Ungarn, Pixabay (abgerufen am 16.12.2020)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• erklären, was der Begriff „Einzigartigkeit“ bedeutet. (B)
• ihre Einzigartigkeit mithilfe der 5-Finger-Methode zum Ausdruck bringen. (A)
• darüber sprechen, was es für sie heißt, neu anzufangen. (B)
• die Geschichte lesen und ihre eigene Geschichte oder eine Fortsetzung schreiben. (A, D)
• die Bedeutung ihres Namens herausfinden und erklären, warum sie diesen Namen tragen. (A, B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur 5-Finger-Methode (I1)
• Digipoint: Bin ich gut, so wie ich bin? Unser Bedürfnis nach Einmaligkeit: Podcast: www.podcast.de/podcast/694925/ (abgerufen am 01.02.2021)
Einstieg:
• Gebet: Psalm gemeinsam lesen (leise oder laut), Schüler*innen suchen sich ihren „Lieblingssatz“ aus, Kerze entzünden und reihum die Sätze laut aussprechen. Ein Lieblingsgedanke Gottes sein: Die Schüler*innen denken darüber nach, wie Gottes Beziehung zu den Menschen in diesem Psalm (Ps 139) dargestellt wird und was das für sie selbst bedeutet.
• Mein persönlicher Finger-/ Handabdruck: Die Schüler*innen drucken ihren Finger/Hand in ihr Heft. Sie finden heraus, was diese/diesen so einzigartig macht.
• Weiterarbeit: Meine Hand – deine Hand: Die Schüler*innen bilden Zweiergruppen. Sie beschreiben sich gegenseitig, was das Besondere an ihrer Hand ist.
Erarbeitung:
• Meine Hand: Die Schüler*innen gestalten mithilfe der 5-Finger-Methode ihre Hand im Buch. Die Ergebnisse werden in der Klasse/Gruppe vorgestellt (Siehe I1). Heft- bzw. Mappenvariante: Die Schüler*innen erhalten ein weißes Blatt Papier, auf das sie ihre Hand zeichnen. Sie können diese ausschneiden und einkleben, damit sie aufgeklappt werden kann.
• Ergänzung durch die Frage: Was kann ich alles mit meiner Hand machen? Oder: einen Spruch oder ein Gebet aussuchen und in die Hand schreiben.
• Klassenvariante: Die Schüler*innen gestalten ihre Hand auf einem etwas stärkeren Papier und hängen diese dann in der Klasse auf. Später können sie diese ins Heft oder in die Mappe kleben.
• Vorlesen oder eigenständiges Lesen der Geschichte. Danach schreiben die Schüler*innen eine Geschichte über ihren ersten Schultag oder eine Fortsetzung der Geschichte im Buch.

Vertiefung/Abschluss:
• Fingerabdruck: Alle Schüler*innen drucken ihre Finger in jedes Heft und gestalten daraus ein „Klassenwimmelbild“.
• Meinem Namen auf der Spur: Die Schüler*innen notieren sich Gedanken über ihren Namen (Wieso heiße ich so? Welche Bedeutung hat mein Name? …) im Heft.
• Die Schüler*innen machen einen Klassenkalender mit allen Namenstagen oder eine Namenstagkarte.
• Portfolio zu ihrem eigenen Namen gestalten (Inhalte: Bedeutung des Namens, der Namenstag, die Geschichte ihres Namenspatrons …).
• Namensgenerator: Den passenden Namen finden.
www.vorname.com/babynamen_ generator.html (abgerufen am 01.02.2021) www.heiligenlexikon.de/ (abgerufen am 01.02.2021)
I1 Die 5-Finger-Methode (Einfach besonders – Ich bin ich)
Diese Methode geht auf die Psychologin
Dr. Elsbeth Martindale zurück. Sie kann zwischendurch und unterwegs ausprobiert werden, da nur die eigenen Finger und ein wenig Zeit nötig sind. Wenn man unzufrieden ist oder ein bisschen Motivation braucht, reicht es aus, die Finger der Hand anzusehen und sich zu überlegen:
5-Finger-Methode „DANKBARKEIT“
Kleiner Finger
Überlege dir eine Sache, für die du besonders dankbar bist.
Ringfinger
Denke an einen Menschen, den du sehr liebst oder geliebt hast. Erinnere dich an die gemeinsame Zeit und auch an andere Menschen, für die du tiefe Gefühle empfindest.
Mittelfinger
Nenne eine Sache, die du für einen anderen Menschen gemacht hast und worüber du dich freust. Überlege dir, wem du als Nächstes Gutes tun kannst.
Zeigefinger
Geh mit offenen Augen durch die Natur und zeige auf etwas, das dir besonders gefällt. Entdecke, was dich begeistert und inspiriert.
Daumen (hoch)
Finde heraus, worauf du richtig stolz bist. Sei dir deiner Einzigartigkeit bewusst und sei stolz auf dich.
Das Schöne an dieser Methode ist, dass man sich gleich besser fühlt und sie einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert. Sie wirkt wie ein Gute-Laune-Knopf.
5-Finger-Methode „FEEDBACK“
Man kann diese Methode auch dazu benutzen, Feedback zu geben:
Kleiner Finger: Das kam zu kurz!
Ringfinger: Das nehme ich mit!
Mittelfinger: Das hat mir nicht gefallen!
Zeigefinger: Das ist mir aufgefallen!
Daumen: Das hat mir super gefallen!
Quellen: soulsweet.de/wp-content/uploads/2017/05/Die-5-FingerMethode-f%C3%BCr-mehr-Dankbarkeit.compressed.pdf (abgerufen am 02.02.2021)
www.isb.bayern.de/download/19457/methoden_des_schueler_feedbacks_.pdf (abgerufen am 02.02.2021)
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TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• erklären, was das Wort „Identität“ bedeutet. (B)
• aufzählen und beschreiben, was sie für ihre Identitätsentwicklung brauchen. (A)
• sich über das Expertinnen-Interview austauschen und ihre eigene Sichtweise dazu ergänzen. (D) recherchieren, was der Fachbegriff Psychologin bedeutet. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zu den „5 Säulen der Identität“ (I1)
• Digipoint Identität – abgerufen am 1.02.2021: media-bubble.de/wer-bin-ich-das-identitaetsdilemma-im-digitalen-zeitalter/
Einstieg:
„Heute bin ich“: Die Schüler*innen gestalten ein Motiv, das zeigt, wie es ihnen geht. Sie sollen ihre Gefühle und ihre Gedanken bewusst wahrnehmen und auch ausdrücken. Sie können zeichnen, aber auch mittels Computer z. B. eine Wordwolke gestalten oder einen Text verfassen.
• „Erzähl mir was von dir“ (Speeddating): Die Schüler*innen stellen sich paarweise einander gegenüber auf. Sie sollen sich gegenseitig etwas von sich erzählen (letztes Wochenende, letzter Urlaub, Lieblingstier …). Die Paare wechseln nach drei Minuten.
Erarbeitung:
Mein Identitätsweg: Die Schüler*innen erarbeiten im Buch, was sie alles zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit benötigen. Begriffe können auch mehrmals genannt werden.
• Das bin ich: Die Schüler*innen zeichnen sich im Heft bzw. in der Mappe selbst. Sie können auch ein Foto von sich einkleben und überlegen, welche Adjektive auf sie zutreffen. (M1)
• Selbstwahrnehmung –Fremdwahrnehmung: Die Schüler*innen bilden Zweiergruppen. Jede Person schreibt für sich selbst und für das andere Teammitglied drei bis fünf Adjektive auf, die typisch sind, wie etwa: schlau, hilfsbereit, lustig, kreativ … Danach werden die Ergebnisse verglichen und besprochen.
Wie sehe ich mich selbst? Wie sieht mich die andere Person?

Vertiefung/Abschluss:
Mein digitales Ich im Netz: Die Schüler*innen setzen sich damit auseinander, was eine digitale Identität ist.
Haben sie selbst vielleicht eine? Was gehört dazu? Wie gehe ich mit solchen „Identitäten“ um?
• Identität: Was haben diese Bilder mit Identität zu tun? Die Schüler*innen tauschen sich in Dreiergruppen darüber aus, was diese Bilder damit zu tun haben. (M2)
• Im Gespräch: Die Fragen aus dem Buch, die an die Psychologin gestellt wurden, an Schüler*innen stellen
(Was bedeutet, einzigartig zu sein? Wie kann man mit Herausforderungen umgehen? …).
Die Antworten vergleichen. Variante: Vier Gruppen (Expertengruppen) bilden, jede Gruppe diskutiert eine Frage.
I1 Die 5 Säulen der Identität nach Petzold (Auf dem Weg zum Ich)
Hilarion Petzold hat erforscht, welche Bedeutung Ausgewogenheit und Balance auf unser Leben haben. Er hat dabei fünf Lebensbereiche benannt, die, wenn sie sich im Gleichgewicht befinden, für Stabilität sorgen. Damit Menschen seelisch ausgeglichen sind, ist es von Vorteil, wenn die fünf Säulen auf einem festen und sicheren Fundament stehen und keine großen Schwachstellen haben, vergleichbar mit einem Haus.
Dass die eine oder andere Säule einen höheren Stellenwert einnimmt, ist normal. Auch sind die Säulen individuell und für jeden anders. Wenn wichtige Säulen bröckeln oder verkümmern, ist das innere Gleichgewicht in Gefahr.
Die restlichen Säulen sollten dann so stark sein, dass sie das Dach trotzdem weitertragen. Gerade in stressigen Phasen und Belastungssituationen braucht es fünf stabile Säulen.
Quelle: cdn.website-editor.net/558a6e753f1a4c21ba7dcb9e81f1dad1/files/uploaded/Handout_S%25C3%25A4ulen%2520der%2520Identit%25C3%25A4t_BYP_VEXNfqk2ToajE4kUx7yQ.pdf (abgerufen am 01.02.2021)
IDENTITÄT
Arbeit & Leistung Soziales Netz Materielle Sicherheit Körper & Geist Werte & Normen
Schule Arbeit
Engagement Weiterbildung
Selbstverwirklichung
Hobbys
Ehrenamt Kreativität
Familie
Freunde/ Freundinnen
Liebe/Zuneigung
Soziale Beziehungen
Vereine/Clubs/ Cliquen Zugehörigkeit
Taschengeld Einkommen
Haus/Wohnung Versicherungen
Finanzielle Freiheit
Konsum Mobilität
Gesundheit Körpergefühl Seelische Balance Entspannung/ Ruhe Sport Aussehen
Erziehung Regeln/Normen
Gesetze
Werte, Glaube
Umwelt Gesellschaft
OPTIMISTISCHHARTNÄCKIGBELIEBT
GEDULDIGSELBSTSICHERKRAFTVOLL
VERTRAUENSVOLLSPONTANDISZIPLINIERT
NACHDENKENDGENAUUNAUFFÄLLIG
BESTIMMENDKONTAKTFREUDIGFURCHTLOS
POSITIVSORGFÄLTIGZUVERLÄSSIG
KRITISCHEHRGEIZIGIMPULSIV
FREUNDSCHAFTLICHHARMONISCHZORNIG
EHRLICHOFFENZURÜCKHALTEND
TEAMFÄHIGWAGEMUTIGZUHÖREND
STRUKTURIERTPLANENDORGANISIERT
VORAUSSCHAUENDANGENEHMSTRESSIG
GEWISSENHAFTBESTÄNDIGDOMINANT
KONTROLLIERTLUSTIG
LAUT
HILFSBEREITBEGEISTERTÜBERZEUGEND
Identität (M2)







Quellen: Geschwister: https://pixabay.com/de/photos/erinnerung-fotos-geschwister-4881563/ Reisepass: https://pixabay.com/de/photos/übergeben-reisepass-id-dokument-2530813/ Alte Frau: https://pixabay.com/de/photos/frau-alte-senior-weiblich-1031000/ Zwillinge: https://pixabay.com/de/photos/porträt-frau-glück-menschen-3064773/ Trauer: https://pixabay.com/de/photos/verzweifelt-traurig-deprimiert-2048905/ Graffiti: https://pixabay.com/de/photos/graffiti-wand-graffiti-1209761/
1.3 FÜREINANDER DA – MITEINANDER VERBUNDEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• benennen, was für sie Freundschaft ist. (B)
• unterscheiden, dass es verschiedene Arten von Beziehungen gibt und einige aufzählen. (A,D)
• erklären, welche Eigenschaften „wahre Freundschaft“ ausmacht. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Thema „Freundschaft“(I1)
Einstieg:
• Vertrauensspiel: Die Schüler*innen finden sich in Zweiergruppen zusammen. Einer Person werden die Augen verbunden und eine Schnur um den Bauch gebunden. Die andere Person steuert durch entsprechendes Ziehen die Blinde/den Blinden durch die Klasse zum Platz, ohne dabei andere Spielende oder Gegenstände zu berühren. Es darf nicht gesprochen werden.
• Empathie-Spiel: Die Schüler*innen werden in Zweiergruppen aufgeteilt. Eine Person ist eine Statue, die andere ein Bildhauer bzw. eine Bildhauerin. Der Bildhauer/ die Bildhauerin bearbeitet und formt die Statue, indem er/sie die Statue z. B. hinlegt, hinstellt, einen Arm/ein Bein hochheben lässt. Nach drei bis fünf Minuten wird gewechselt!
• Abschließende Fragen: In welcher Rolle hast du dich wohler gefühlt? Was war für dich unangenehm? Was war angenehm?
• Lied: „Ich, Du, wir“, gemeinsam singen und den Text besprechen.
• Freundschaftsbuch, Freundschaftsband zeigen, Erfahrungen der Schüler*innen zum Thema Freundschaft einholen.
Erarbeitung:
• Was ist Freundschaft? Die Schüler*innen lesen die Zitate im Buch (S. 14) und diskutieren darüber. Welche Aussagen treffen für sie zu, mit welchen tun sie sich schwer. Als Hilfestellung können die Bausteine „Freundschaft kann sein“ verwendet werden. (M1) Eine Frage der Freundschaft: Fragen hierzu können sein:
Können Mädchen und Buben befreundet sein? Kann man mit älteren Menschen befreundet sein? Kann man mehrere beste Freund*innen haben? Kann man mit Tieren befreundet sein? Kann man mit Menschen befreundet sein, die man nur digital kennt? Kann man mit den Geschwistern befreundet sein?
• Ein Wort mit vielen Bedeutungen: Die Schüler*innen finden zu jedem Buchstaben des Wortes Freundschaft ein Wort. Der Buchstabe muss nicht am Wortanfang stehen. (M2)
• Meine Freundeskreise: Die Schüler*innen überlegen, welche Beziehungen sie zu unterschiedlichen Menschen haben und tragen diese dann in die Kreise im Buch (S. 15) ein.
Vertiefung/Abschluss:
Wahre Freunde & Freundinnen: Die Schüler*innen überlegen mithilfe der Karten, was wahre Freundschaft ausmacht. Sie können auch eigene Karten gestalten und diese dann ins Heft einkleben. Die Kärtchen können auch ausgedruckt und den Schüler*innen als Station zum selbstständigen Arbeiten gegeben oder im Plenum diskutiert werden. (M3)
• Gedicht/Lied: Die Schüler*innen schreiben ein Gedicht oder ein Lied zum Thema Freundschaft (Zitate aus dem Buch S. 14 zu Hilfe nehmen).
• Freundschaftssymbole (Freundschaftsarmbänder, Button …) herstellen und verschenken.
• Eine Nachricht an einen Freund/eine Freundin schreiben (Handy, Brief …).
• Wie kann ich neue Freund*innen finden? Gemeinsam eine Checkliste (im Heft/an der Tafel) erstellen, wie es gelingen kann, neue Freundschaften zu schließen.
I1 Freundschaft (Füreinander da – miteinander verbunden)
Menschen sind soziale Wesen, die für ihre seelische Gesundheit die Gewissheit brauchen, dass sie für andere Menschen wertvoll und wichtig sind. Anderen zu helfen bewirkt positive Gefühle und stärkt das Immunsystem. Soziale Netzwerke bewahren vor Einsamkeit und Isolation. Aus diesem Grund sind Freund*innen und Gleichaltrige für Kinder und Jugendliche überaus wichtig. Sie entdecken die Welt gemeinsam, indem sie spielen, streiten, Geheimnisse teilen, sich aufeinander verlassen können. Sobald Kinder mit anderen Kindern zusammentreffen, beginnen sie, Freundschaften aufzubauen: die ersten Spielgefährten im Sandkasten, die Freund*innen im Kindergarten und in der Schule.
Besonders in der Pubertät sind Gleichaltrige überaus wichtig, da sie die gleichen Erfahrungen machen. Neben der Familie spielt der Freundeskreis eine große Rolle bei der Entwicklung von Kindern, vor allem was ihr Beziehungsverhalten anlangt. Liebevolle Eltern geben den Kindern den Halt, den sie brauchen, um ihre eigenen Erkundungen zu beginnen. Durch den Kontakt zu anderen Kindern wächst ihr Selbstbewusstsein und ihre Selbstständigkeit, denn das Wirgefühl wird gestärkt. Mithilfe von Freund*innen erweitern sie ihr soziales Umfeld, ihre eigenen Wertvorstellungen werden freier, da im Freundeskreis meist andere Rollen und Normen gelten. Sie lernen neue Regeln kennen. Es ist wichtig, dass Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, Gleichaltrigen zu begegnen. So können sie Streiten, Verhandeln, Reden, Lachen und Trösten ausprobieren.
Was ist ein Freund, eine Freundin für dich?
Die Antwort auf diese Frage ist je nach Alter verschieden. Eines ist jedoch sicher: Freund*innen sind für Kinder und Jugendliche enorm wichtig. Sie sind prägend und können sich sowohl positiv als auch negativ auswirken. Ihr Spektrum reicht von Spielgefährt*innen bis hin zu Ratgeber*innen, Vertrauenspersonen und Lebensbegleiter*innen.
Ein Freund ist ein Mensch, der die Melodie deines Herzens kennt und sie dir vorspielt, wenn du sie vergessen hast.
Albert Einstein
Quelle Text und Spruch: digibib.hs-nb.de/file/dbhsnb_derivate_0000000283/Bachelorarbeit-Hegewald-2008.pdf (abgerufen am 01.02.2021) zitatevomlebenana.blogspot.com/2016/10/zitate-einsteinfreundschaft.html (abgerufen am 01.02.2021)
Weiterführende Links zu diesem Thema:




www.planet-wissen.de/gesellschaft/psychologie/freundschaft_gemeinsam_durch_ dick_und_duenn/index.html (abgerufen am 02.02.2021)
karrierebibel.de/freundschaft/#Wann-entstehenFreundschaften (abgerufen am 02.02.2021)
de.statista.com/statistik/daten/ studie/5094/umfrage/wichtige-eigenschaften-des-besten-freundes/ (abgerufen am 02.02.2021)
kindergartenpaedagogik.de/ fachartikel/bildungsbereiche-erziehungsfelder/soziale-und-emotionale-erziehung-persoenlichkeitsbildung/1945 (abgerufen am 02.02.2021)
Bausteine: Freundschaft kann sein (M1)
Jede und jeder hat ein eigenes Leben. Deshalb ist es gut, mehrere Freunde bzw. Freundinnen zu haben, denn Freundschaft kann sehr unterschiedlich sein.
Suche dir jene Bausteine aus, die für dich zutreffen, und gestalte damit eine Seite in deinem Heft. Ergänze fehlende Bausteine. Überlege, was die Bausteine für dich selbst bedeuten.
Gleiches mögen
einander zuhören
Fürsorge & Verständnis füreinander zeigen
Geheimnisse bewahren
Kontakt zu anderen akzeptieren
gemeinsame Interessen haben von Sorgen erzählen dem anderen Raum lassen
miteinander lachen einander vertrauen
Ein Wort mit vielen Bedeutungen (M1)
Was ist Freundschaft überhaupt?
zusammen
F R E U N D S C H A F T
Wahre Freundinnen und Freunde (M3)
Was macht wahre Freundschaft aus?
Was machen beste Freund*innen alles und warum? Hier einige Gedanken.
Rufen dich an, weil ….
Sind dein Ruhepol, weil …
Sind auch nach einem Streit deine Freund*innen, weil …
Mögen dich immer, weil …
Sind immer für dich da, weil …
Akzeptieren, dass du auch andere Freund*innen hast, weil …
Geben dir Zeit für dich, weil …
Freuen sich mit dir, weil …
Stehen immer hinter dir, weil …
1.4 EINE WELT – VIELE FRAGEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schüler*innen können …
• über die großen und kleinen Fragen des Lebens diskutieren. (B, D)
• unterschiedliche Fragen formulieren und zum Ausdruck bringen. (A)
Informationen
• Hintergrundinformationen zum Philosophieren und Theologisieren mit Kindern und Jugendlichen (I1)
• Digipoint: Rainer Oberthür liest aus seinem Buch: Nele und die großen Fragen. Abgerufen am 02.02.2021: https://youtube.com/watch?v=ZnVeDj5wps4
Einstieg:
• Fragebox: Eine Box wird in der Klasse aufgestellt. Die Schüler*innen können anonym Fragen aufschreiben. Die Blätter mit den gestellten Fragen werden in der Box gesammelt. Als „Ritual“ können jede Stunde Fragen aus der Box gezogen und vorgelesen werden. Diese werden gemeinsam von den Schüler*innen beantwortet.
Variante: Fragen über Fragen: Die Schüler*innen notieren Fragen, die sie sehr beschäftigen, auf einem Post-it. Die Post-its an der Tafel sammeln und gemeinsam Antworten suchen.
Erarbeitung:
• Fragewürfel: Einen Würfel mit Fragewörtern (wer, was, wie, warum …) versehen. Würfeln und sich eine Frage mit dem Fragewort ausdenken.
• Große und kleine Fragen: Die Schüler*innen diskutieren in Dreier- oder Vierergruppen über die Fragen im Buch und schreiben mögliche Antworten auf.
• Fragestunde mit Gott: Die Schüler*innen formulieren W-Fragen (wer, was, wann, wie, warum, wieso, wozu …), die sie Gott schon immer stellen wollten. Sie denken darüber nach, warum es wichtig ist, Fragen zu stellen. (M1)

Vertiefung/Abschluss:
• Buchtipp: Vielleicht. Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns. (Geschrieben von Kobi Yamada, illustriert von Gabriella Barouch, Berlin: Adrian-Verlag 2019)
• Die Schüler*innen erstellen ihre eigene Fragenkartei: Sie schreiben eine Frage auf ein Kärtchen und sammeln alle Fragen in einer Box oder einem Marmeladenglas. Sie können am Stundenbeginn jederzeit ein Kärtchen herausnehmen und in der Klasse oder auch zu Hause über diese Frage diskutieren.
• Blick zurück: Was war für dich in der heutigen Stunde die wichtigste Frage? Welche Antwort war für dich von Bedeutung?
I1 Eine Welt – viele Fragen (große und kleine
Mit Kindern und Jugendlichen im Gespräch über Gott und die Welt Kinder sind von Grund auf neugierig. Sie haben viele Fragen. Sie setzen sich mit ihrer Welt auseinander, indem sie Fragen stellen. Wer kennt nicht das „Lieblingswort“ vieler kleiner Kinder: Warum? Mit diesem Warum erwerben sie Wissen über ihre Umgebung. Sie stellen essenzielle Fragen und suchen nach Antworten. Erwachsene nehmen diese Fragen oft nicht ernst oder sie empfinden sie sogar als lästig. Doch gerade durch das Nachdenken und das Ausformulieren von Fragen lernen Kinder, ihre eigene Sprache für Gott und die Welt zu finden und auszudrücken, was sie denken. Und immer wieder versetzen sie ihr Umfeld damit in Erstaunen. Jugendliche reagieren oft verhaltener und unsicher, wenn es darum geht, Fragen zu stellen oder ihre Gedanken und Ideen mitzuteilen.
Beim Theologisieren und Philosophieren soll eben diese Barriere der Unsicherheit und des Zweifels abgebaut werden. Die Fragen sollen wahrgenommen, das Suchen unterstützt, die Gedanken respektiert und mögliche Antworten angeboten werden. Es reicht nicht, dass Kinder und Jugendlichen schreiben können oder das Einmaleins beherrschen. Genauso wichtig ist es, dass sie sprachfähig sind, wenn es um die Grund- und Sinnfragen des Lebens geht: Woher kommen wir? Wozu leben wir, und noch viele mehr? Gerade was das Thema Religion anlangt, gibt es heute viele Vorbehalte. Es geht beim Theologisieren jedoch nicht darum, einer anderen Person die eigenen Gedanken in Glaubensfragen überzustülpen. Nein, es geht darum, sich mit Religion ebenso wie mit Philosophie zu befassen. Das Wesen der Theologie ist der Dialog und diesen können alle führen. Gerade junge Menschen begegnen Fragen, wie etwa der Gottesfrage, meist sehr aktiv und ohne Scheu, wenn sie die Gelegenheit dazu erhalten.
Theologisieren und Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen – wie mache ich das?
Zuallererst muss ein echtes Interesse für die Fragen meines Gegenübers vorhanden sein. Wenn mich nicht interessiert, was mein Gegenüber denkt, werde ich mich nicht auf ein Gespräch darüber einlassen können. Ein zweiter wichtiger Faktor ist das Thema Zeit. Es braucht Zeit, um Fragen zu formulieren, und Geduld, um darauf zu warten. Ein gewisser zeitlicher Rahmen sollte jedoch vorher immer gemeinsam vereinbart werden. Manches Mal kann es auch hilfreich sein, andere miteinzubeziehen, um dadurch die Fragen zu öffnen. Jede Frage soll einen Platz finden und alle sollen zu Wort kommen, natürlich auf freiwilliger Basis. Das Gesagte kann beobachtet und reflektiert, aber auch dokumentiert werden, um später noch einmal besprochen werden zu können.
Theologisieren und Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen kann einen wichtigen Beitrag zur Identitätsfindung leisten, eine Unterstützung sein, eine eigene religiöse und philosophische Sprache zu entwickeln, die Gemeinschaft und das Zu- und AufeinanderHören fördern und einen wesentlichen Baustein darstellen, „damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“ (Joh 10,10).
Quellen:
Bahr, Matthias; Kropac, Ulrich; Schambeck, Mirjam (Hg.): Subjektwerdung und religiöses Lernen. Für eine Religionspädagogik, die den Menschen ernst nimmt. München: Kösel 2005.
Freudenberger-Lötz, Petra: Theologische Gespräche mit Jugendlichen. Erfahrungen – Beispiele – Anleitungen. München: Kösel 2012.
Zimmermann; Mirjam: Fragen im Religionsunterricht: Unterrichtsideen zu einer schülerfragenorientierten Didaktik. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 2013.
Fragestunde mit Gott – große und kleine Fragen (M1)
Stell dir vor, du hättest einen Termin mit Gott. Überlege dir zu jedem Fragewort eine Frage, die du stellen würdest.
Wer Was Wann Wie
Warum
Wieso Wozu
KAPITEL 2: HIMMEL UND ERDE BERÜHREN SICH
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B:
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 4:
»Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
»Kompetenzbeschreibung (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler kennen Reichtum und Vielfalt spiritueller und liturgischer Ausdrucksformen und können sie in ihrer Bedeutung nachvollziehen und gestalten.
»Unterrichtshinweise (UH):
›Kurzformeln des Glaubens, Grundgebete, Stille, Meditation, Psalmen, Lieder, körperliche Ausdrucksformen des Gebets
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können …
»das Vaterunser (in Gemeinschaft) wiedergeben. (A)
»Händehaltungen beim Gebet benennen und sie respektvoll anwenden. (A, E)
»das Kreuzzeichen mit den entsprechenden Worten anwenden. (A, E) »ihren Gefühle Ausdruck verleihen. (C, E) »achtsam mit sich selbst und den Mitschülerinnen und Mitschülern umgehen. (C, E) »achtsam der Welt begegnen. (C, E) »Beiträge für die Achtsamkeitsbox gestalten. (E) »feststehende Gebete frei (Vaterunser, Glaubensbekenntnis) wiedergeben. (A, C, E) »die Bedeutung der einzelnen Teile des Vaterunsers erklären. (B, C, D)
Aufbau des Kapitels:
Jedes Kapitel beginnt mit offenen Fragen und mit leeren Fragefeldern, die von Schüler*innen ergänzt werden können. Das Kunstbild ist ein Ausschnitt aus dem Deckenfresko von Michelangelos „Die Erschaffung Adams“. Im Kapitel wird der Grundgedanke von „Himmel und Erde berühren sich“ ausgeführt.
Zunächst geht es um eine Einführung in symbolisches Verstehen. Der Bezug zum Kirchenjahr (Allerheiligen, Allerseelen) wird über Grabsymbole hergestellt. Die Schüler*innen sollen die Relevanz von Stille und Achtsamkeit kennenlernen und einüben. In der zum Kapitel gehörigen Methoden-Werkstatt „achtsam wahrnehmen“ wird die Bedeutung von Achtsamkeit angeregt. Das Porträt von Frère Roger Schutz zeigt auf, dass Achtsamkeit, Stille und Gebet wichtige Zutaten für ein respektvolles Miteinander von Mensch zu Mensch und auch von Mensch zu Gott sind.
Auf den folgenden Seiten werden vielfältige Gebetsspuren aufgezeigt. Hier geht es einerseits darum, Gelerntes und Erfahrungen in Erinnerung zu rufen und zu festigen, aber auch neue Zugänge kennenzulernen und zu reflektieren. Auf eine interreligiöse Sichtweise wird dabei bewusst verzichtet. Abschließend wird die Bedeutung des Vaterunsers herausgearbeitet. Im Kompetenzcheck wird angeregt, dass die Schüler*innen das Thema Gebet auch in ihren privaten Lebensbezügen zur Sprache bringen und kommunizieren können.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• beschreiben, was sie auf dem Bild sehen. (A)
• können das Bild interpretieren. (D)
• vielfältige Bedeutungen von Gegenständen benennen und eigene Beispiele anführen. (A, C) die Bedeutung von Allerheiligen, Allerseelen und Halloween erklären und einordnen. (A, D)
• Bilder auf Gräbern beschreiben. (A, B)
Informationen: Hintergrundinformation Bildbeschreibung (I1)
• Video: Hintergrundinformationen zum Gemälde „Die Erschaffung Adams“ http://streaming.faz.net/migrated-14301674/DW_4487-19345408-emd20160621_michelangelo_hd_1280x720_5000.mp4?sr=c&sv=2015-12-11&sig=HWt7Mm%2B7UtZGdo6s6rmgjbZMdCObGIhqVNfOlkzz3j8%3D&si=polopoly_public_prod (abgerufen am 25.05.2021)

Einstieg:
• Partner*innenübung: Jeweils zwei Schüler*innen nehmen einen Stift zwischen ihre Zeigefinger und führen sich gegenseitig. Wechsel zwischen Führen und Führen lassen.
• Einleitungstext lesen (S. 20) und Fragen formulieren.
• Arbeit mit dem Buch: Das Fußballtrikot lesen und Arbeitsanregung bearbeiten (S. 28).
• Fanartikel (Trikot, Schal, Autogrammkarten …) als Gesprächsimpuls mitnehmen.
Erarbeitung:
• Übung: Die Schüler*innen entwickeln einen Dialog mit ihren Händen und stellen ihn vor.
• Übung: Ohrenspitzer –Kunstwerk beschreiben. (M1)
• Bildbetrachtung (S. 21), verbunden mit der Fragestellung: Wie könnte das Bild weitergehen?
• Bedeutsame Gegenstände im familiären Umfeld herausfinden und die Bedeutung beschreiben. Eine Geschichte schreiben: „Ein persönlich bedeutsamer Gegenstand erzählt ...“
• Arbeitsblatt: Allerheiligen, Allerseelen, Halloween. (M2)
• Inschriften und Symbole an Familiengräbern: Arbeitsanregung 2 (S. 29).
Vertiefung/Abschluss:
• Partnerübung: Rückenmassage – sich gegenseitig den Rücken stärken.
• Bildausschnitt grafisch bzw. malerisch ergänzen.
• Übung: Blind führen –vertrauen können und sich begleitet wissen.
• Lehrausgang Friedhof (M3) Christliche Symbole aud dem Friedhof (M4)
• Klassenkreuz mit persönlichen Symbolen: Jede Schülerin und jeder Schüler entwirft ein persönliches Symbol. Diese werden auf einem vorgefertigten Kreuz befestigt.
I1 Himmel und Erde berühren sich
Die Sixtinische Kapelle
Die Kapelle ist nach Papst Sixtus IV. (1471–1484) benannt, der sie in den Jahren 1477 bis 1480 erbauen ließ. Nach außen zeigt sie wehrhaften Charakter und sollte besonderen liturgischen Feierlichkeiten, aber auch päpstlichen Zeremonien dienen. Erst seit 1870 ist sie zudem der Ort des Konklaves, der Versammlung der stimmberechtigten Kardinäle zur Wahl eines neuen Papstes.
Zur Ausgestaltung der Seitenwände holte Sixtus IV. die führenden Maler (Perugino, Ghirlandaio, Botticelli, Signorelli u. a.) seiner Zeit nach Rom, die in wenigen Jahren (1480–1483) zwei große Freskenzyklen mit je acht Bildfeldern schufen, in denen das Leben des Moses dem Leben Christi gegenübergestellt wird.
Etwa 20 Jahre nach der Fertigstellung des Baus erteilte Papst Julius II. (1503–1513), Neffe von Sixtus IV., Michelangelo den Auftrag, die Decke (520 m2!) mit neuem Freskenschmuck auszugestalten. Michelangelo, der sich als Bildhauer und weniger als Maler sah, wehrte sich zunächst, begann aber trotzdem 1508 mit seinen Arbeiten. Als Thema waren eigentlich die zwölf Apostel vorgesehen, doch überzeugte Michelangelo seinen Auftraggeber von seinen eigenen Ideen. Es heißt, der Papst habe zu ihm schließlich gesagt: „Mach, was du willst!“
So entwarf Michelangelo die Schöpfungsgeschichte (= ante legem, d. h. die Zeit vor dem Gesetz), die als Ergänzung zu den beiden bereits bestehenden Freskenzyklen der Wände (Moses / Altes Testament = sub lege – Zeit des Gesetzes & Christus / Neues Testament = sub gratia – Zeit der Gnade) die universale Heilsgeschichte erzählen soll.
Propheten und Sibyllen in den Räumen zwischen den Bildfeldern stehen für die Weisheitslehren des jüdischen Volkes sowie der griechisch-römischen Antike, die in christlicher Deutung bereits auf die Menschwerdung Christi vorverwiesen hatten.
Die neun zentralen Szenen des Deckenfreskos:
1. Gott trennt das Licht von der Finsternis (Gen 1,3-5)
2. Erschaffung von Sonne, Mond und Pflanzen (Gen 1,16-17)
3. Gott scheidet Himmel und Wasser (Gen 1,6-7)
4. Erschaffung Adams (Gen-1,26)
5. Erschaffung Evas (Gen 2, 21-23)
6. Sündenfall und Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,4-7)
7. Noachs (Noahs) Opfer (Gen 8,20)
8. Sintflut (Gen 6,13; 7,6)
9. Die Trunkenheit Noachs (Noahs) (Gen 20-22)
Im Oktober 1512 war das große Werk, das Michelangelo fast ganz allein unter größter körperlicher Anstrengung geschaffen hatte, vollendet.
Wieder etwas über 20 Jahre später beauftragte Papst Paul III. (1534–1549) im Jahre 1536 Michelangelo mit der Neugestaltung der Altarwand. Um Platz zu schaffen, wurden die Fenster der Altarwand zugemauert und die dazwischen befindlichen Fresken zerstört. In fünf Jahren und 450 Tagewerken schuf Michelangelo allein (!) dieses monumentale Fresko mit der Darstellung des „Jüngsten Gerichts.“
Fast 400 Gestalten, die bis zu drei Meter hoch sind, bevölkern ein Szenario, in dessen Mitte neben Maria ein jugendlicher Christus als Weltenrichter zwischen Geretteten bzw. Erlösten und den in die Hölle Verstoßenen unterscheidet.
Quellen: Pfeifer/Hasenhütl/Fischer, Nahaufnahme Rom. Ein Begleiter für Pilgerinnen und Pilger. 2. Auflage, Graz 2016, S. 139-144.
Ein Kunstwerk beschreiben (M1)

Kunstwerke / Gegenstände hören
Dauer: ca. 20 Minuten Aufwand: einfach
Sie brauchen: eine Kunstpostkarte oder ein Foto / eine Abbildung von einem Kunstwerk; Wachsmalkreiden oder Wasserfarben, Pinsel, Papier, ggf. Malkittel

Sie unterstützen: die Wahrnehmung der Umwelt übers Ohr die Konzentrationsfähigkeit die Motorik der Hände










Ohrenspitzer ab 4 Jahren
Kunstwerke / Gegenstände hören
Dauer: ca. 20 Minuten
Aufwand: einfach
So geht‘s:
1. Wählen Sie ein Kunstwerk, das sich gut mit Worten beschreiben lässt, aber zeigen Sie den Kindern das Bild vorerst nicht!
2. Jedes Kind erhält Papier und Farben zum Malen, eine Person beschreibt, was auf der Postkarte bzw. dem Bild zu sehen ist, z. B. :„Ein Pferd steht auf einer Weide. Das Pferd ist schwarz, der Kopf ist gesenkt und das Pferd knabbert an Grashalmen“, usw.
3. Die Kinder versuchen, alles zu malen, was beschrieben wird.
4. Alle Kunstwerke werden ausgestellt. In einem gemeinsamen „Gallery Walk“ werden die Bilder angeschaut und bestaunt.
Variante:
Ein solches „Hör-Diktat“ eignet sich auch, um Alltagsgegenstände, z. B. ein Telefon, ein Küchengerät o. Ä., in den Fokus zu rücken. Achten Sie darauf, dass die Kinder den zu malenden Gegenstand nicht sehen und verstecken Sie ihre Hände, während sie den Gegenstand halten, unter einem Tuch oder hinter einer Stellwand.







Quelle: Aus dem Projekt Ohrenspitzer© https://www.ohrenspitzer.de/ (abgerufen am 11.03.2021)
Allerheiligen, Halloween und Reformationstag (M2)
Am 1. November feiern die katholischen Christen in Österreich das Fest Allerheiligen. An diesem Tag wird in der Kirche aller Heiligen und Märtyrer gedacht. Viele Menschen gehen in einen Gottesdienst und besuchen an diesem oder dem nächsten Tag („Allerseelen“) die Gräber ihrer verstorbenen Vorfahren.
In Großbritannien, Irland, den USA und anderen Ländern ist der Brauch, in der Nacht zum 1. November Halloween zu feiern. Schon im 19. Jahrhundert gingen Menschen in Großbritannien und Irland an diesem Abend verkleidet durch die Straßen. Wenn sie an den Häusern anhielten und kleine Gedichte aufsagten, baten sie anschließend um etwas zu essen. Die Einwanderer aus Irland brachten Halloween nach Amerika.
Halloween wurde erst im Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA zum „Fest des Grauens“. Mit dem Spruch „Trick or Treat“ („Süßes sonst gibt’s Saures“) gehen in den USA heute Kinder als Geister verkleidet von Haus zu Haus und erhalten von den Bewohnern Süßigkeiten („treat“) als Geschenk. Werden sie abgewiesen, wollen sie sich mit Streichen („trick“) rächen – so ihre Drohung. Das Wort Halloween stammt übrigens vom Wort Allerheiligen ab: „all hallow’s eve“ – „Vorabend von Allerheiligen“.
Am 31. Oktober feiern die evangelischen Christen jedoch ein anderes Fest: den Reformationstag. Laut der Überlieferung soll Martin Luther am Tag vor Allerheiligen in Wittenberg seine berühmten 95 Thesen gegen Missstände in der katholischen Kirche veröffentlicht haben. Dies führte später zur Reformation und Gründung der evangelischen Kirchen.
Aufgaben:
Unterstreiche alle Informationen zu Allerheiligen in Blau, zu Halloween in Orange und zum Reformationstag in Rot. Wie hat sich das Fest Halloween in den letzten 200 Jahren verändert? Erkläre in eigenen Worten.

Quelle: https://pixabay.com/de/photos/ grabstein-grab-friedhof-trauer-1541070/ (abgerufen am 11.03.2021)
Friedhöfe sind Räume der Toten und Räume der Lebenden. Der Friedhof ist auch ein Ort der Zuversicht und des Trostes. Die Vielfalt der Grabsymbole und Inschriften gibt Zeugnis über das vielfältige Verständnis von Leben und Tod.
Grabsteine, Kreuze, Marterln erinnern an Verstorbene. Es finden sich Botschaften von den oder an die Verstorbenen und Sinnsprüche, die darlegen wollen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Neben christlichen Hoffnungsvorstellungen finden sich auch Zeichen der Endlichkeit und der Endgültigkeit.
Meist ist es auf Friedhöfen sehr „friedlich“, das Wort stammt jedoch von dem althochdeutschen „frithof“. Es bezeichnete einen „eingefriedeten“ Bereich um eine Kirche, also einen abgegrenzten Ort. Friedhöfe findet man oft in der Nähe von Kirchen. In fast allen Kulturen der Welt glauben die Menschen daran, dass die Seele nach dem Tod weiterlebt. Gräber erzählen etwas über die Menschen und deren Lebenseinstellungen.
Hinweise für einen Friedhofbesuch
Friedhöfe sind besondere Orte. Verhalte dich respektvoll den Verstorbenen und den anderen Besuchern gegenüber. Betritt nicht die Gräber und renne nicht herum. Bewege dich angemessen und ruhig. Das Handy bleibt in deiner Tasche. Grabsteine sollen nicht berührt werden und es soll alles unterlassen werden, was andere stören oder zu einer Beschädigung führen könnte.
Geht zu zweit auf einen Friedhof und sammelt zehn Sprüche, die auf Grabsteinen zu lesen sind. Wählt aus, welche Botschaften euch besonders betroffen machen oder auffällig erscheinen. Notiert die Sprüche auf einem Blatt Papier, das dann dem Heft zugefügt wird.
Achte auf besondere Zeichen und Symbole auf den Grabsteinen. Christliche Symbole kommen häufig auf Gräbern vor. Suche mindestens drei verschiedene und zeichne sie ab! Welche Bedeutung könnten die Symbole haben?
• Vergleiche Inschriften älterer Gräber mit denen aus jüngerer Zeit. Was kannst du feststellen?
• Was spricht dich besonders an und was gefällt dir nicht?
• Was kannst du über die Lage des Friedhofs innerhalb des Ortes sagen?
• Unterstreiche die Begriffe, die deinem Gefühl nach am besten die Stimmung des Friedhofs wiedergeben: (Ergänze deine Wahrnehmungen.) ruhig, nachdenklich, traurig, ernst, ordentlich, schön, bedrückend, unheimlich, feierlich, still, gespenstisch, friedlich, tröstlich (ergänze) …
• Welche Hinweise von den Angehörigen, die zeigen, dass sie noch immer an die Verstorbenen denken, kannst du entdecken? Schreibe sie auf.
• Findest du Bibelworte, Gebete oder Sprüche auf den Grabsteinen? Welches Gebet oder welcher Spruch gefällt dir am besten?

Quelle: Stiegler, Herbert: Trost als Zuversicht und Ermutigung, in: Reliplus 03-04/2018, S.12 Friedhof Gräber Allerheiligen, Pixabay (abgerufen am 11.03.2021)
Christliche Symbole auf dem Friedhof (M4)
Wenn wir aufmerksam auf einem Friedhof spazieren gehen, begegnen uns viele Bilder und Zeichen, die auf die christliche Hoffnung, die Auferstehung und ein Weiterleben nach dem Tod hinweisen. Diese Symbole finden wir vor allem auf den Grabsteinen.
Welche christlichen Symbole gibt es auf Grabsteinen und was bedeuten sie?
Kreuz: Das Kreuz wird auf Grabsteinen am häufigsten verwendet. Manche Grabsteine sind auch im Ganzen als Kreuz gestaltet. Auch Kruzifixe (Kreuze mit dem gekreuzigten Christus) sind auf Friedhöfen häufig zu finden. Das Kreuz als Zeichen gibt auch das Sterbedatum des Menschen an. Das Kreuz erinnert an die Kreuzigung von Jesus Christus und an seinen Tod. Es wird aber dadurch zum Hoffnungszeichen, dass Jesus mit hinein in den Tod kommt und uns nahe ist. Durch seine Auferstehung wird das Kreuz auch zur Auferstehungshoffnung für die Menschen.

Christusmonogramm: Es ist ein Erkennungszeichen für Christ*innen. X heißt Chi und P heißt Rho. Das ist im Griechischen der Anfang des Wortes Christus.
A und O: Das ist eine Abkürzung von Alpha und Omega, dem ersten und dem letzten Buchstaben des griechischen Alphabets. Diese beiden Buchstaben sind ein Zeichen für die Liebe Gottes vom Anfang bis zum Ende des Lebens.
Der Fisch: Dieses ganz alte Geheimzeichen der Christ*innen bedeutet, dass man an Jesus Christus, den Sohn Gottes, als Heiland und Retter glaubt.
Der Anker: Er ist ein Zeichen dafür, dass die Toten in Gott wie in einem ewigen Hafen ruhen.
Die Sonne: Unter Christ*innen ist die Sonne ein Symbol für das Helle, das Jesus Christus der dunklen Nacht durch seine Überwindung des Todes für die Menschen entgegenstellt.
Betende Hände: Die betenden Hände des bekannten Malers Albrecht Dürer wollen aufzeigen, dass die Angehörigen ihren Toten beruhigt loslassen und Gottes Händen anvertrauen können.
Der Lebensbaum: Manchmal wird er auch zusammen mit einem Kreuz gezeigt. Er steht für die Bewahrung und Vollendung menschlichen Lebens.
Der Hirte: Der gute Hirte mit seinem Schaf weist auf Jesus als guten Hirten hin, der seine Schafe auch im Sterben nicht allein lässt.
Das Auge Gottes: Das Symbol vom Auge Gottes will uns darauf aufmerksam machen, dass Gott liebevoll auf uns Menschen sieht und uns beschützt. Das Dreieck weist auf die Dreieinigkeit von Jesus Christus, Gott und dem Heiligen Geist hin.
Der Engel: Auf vielen Friedhöfen findet man Skulpturen von Engeln. Sie sind als Begleiter in himmlische Sphären zu verstehen.
Maria mit dem Jesuskind: Dieses Bild ist, in Stein gehauen oder auf Grabsteinen eingraviert, oft auf Friedhöfen zu finden. Es zeigt die Sehnsucht des Menschen nach Geborgenheit, Halt und unbedingtem Angenommensein, bis über den Tod hinaus.
Der Schmetterling: Manchmal ist auf Grabsteinen auch ein Schmetterling abgebildet. Er soll auf die Unsterblichkeit der Seele hinweisen.
Das Grablicht: Auf viele katholische Grabstätten wird ein Grablicht gestellt. Es deutet auf das ewige Leben und Jesus als das Licht der Welt hin.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• unterschiedliche Qualitäten von Stille wahrnehmen und zum Ausdruck bringen. (A,E)
• anhand des Porträts die Bedeutung einer achtsamen und spirituellen Lebensführung erkennen und wichtige Erfahrungen zusammenfassen. (A,C)
• Qualitäten für Achtsamkeitsübungen benennen und diese einhalten. (A,B)
• das Achtsamkeitskreuz beschreiben und anwenden. (A, C)
• Wertschätzung auch scheinbar unbedeutenden Dingen gegenüber ausdrücken. (E)
Information:
• Hintergrundinformation zu Stilleübungen (I1)
Einstieg:
• Hinführung zur Achtsamkeitsübung: Schüler*innen werden ruhig, schließen die Augen und formen ihre Hände zu einer Schale. Lehrperson legt Naturmaterialien in die Hände. Wahrnehmen des „Geschenkes“ mit allen Sinnen. Reflektierendes Gespräch. Besonderheit des kleinen Gegenstandes wahrnehmen und schätzen.
Achtsamkeitsübung: Rosine (Arbeitsanregung S. 24)
• Stille- und Achtsamkeitsübungen (M1) 10 Minuten Übungen für den Religionsunterricht (M2)
Erarbeitung:
• Das „Achtsamkeitskreuz“ (S. 24) kennenlernen und einüben (Hinweis Buch/Anhang: Methoden-Werkstatt)
• Projekt Ohrenspitzer© kennenlernen und achtsames Zuhören einüben (M3).
Porträt Roger Schutz: Drei besondere bzw. berührende Aussagen mit einem Rufzeichen kennzeichnen und besprechen (S. 25).
Vertiefung/Abschluss:
• Taize Lied „Laudate omnes gentes” (T+M - Communauté de Taizé)

https://www.youtube.com/ watch?v=MPW8Zdd9YUo (abgerufen am 11.03.2021)

https://wir-sind-kirche.at/ liturgische-texte/laudateomnes-gentes# (abgerufen am 11.03.2021)
• Mandala mit Naturmaterialien legen.
• Ein Mandala selbst entwerfen und gestalten.
• Einen „sinnenvollen“ Spaziergang erleben.
I1 Stilleübungen
Stilleübungen ...
»stärken Kompetenzen: Wahrnehmung, Eigenverantwortung, Selbstvertrauen, Fürsorge, Spiritualität, Resilienz …
»verhelfen den Schüler*innen (und Lehrer*innen) zu innerem Gleichgewicht.
»schaffen eine lebendige, offene Unterrichtsatmosphäre.
»fördern gemeinschaftsbildende und -stiftende Unterrichtsformen.
»schaffen einen Ausgleich; die Schüler*innen können sich in einer Balance entspannen und neue Kraft für weitere schulische Aktivitäten schöpfen.
»sind Unterbrechungen des Alltags.
»lassen Schüler*innen erfahren, wie Stille und intensive, konzentrierte Arbeit einander bedingen.
»ermöglichen zentrale Lernerfahrungen im emotionalen Bereich: Fantasie, Kreativität und Neugier werden freigesetzt.
»können als tragende Kraft die Entwicklung einer Klasse in sozial- und lernpsychologischer Weise beeinflussen.
»stellen eine wichtige Vorbereitung und Voraussetzung für religiöse Übungen (Gottesdienste, Gebete …) im schulischen Kontext dar und können den Schüler*innen ermöglichen, entsprechende (performative) Erfahrungen zu sammeln.
Stilleübungen in der Praxis
»Eine angenehme Atmosphäre in der Klasse schaffen: Kerzen, ruhige Musik, gestaltete Mitte …
»In der Einführungsphase kann es hilfreich sein, in einer Sammelphase mit den Schüler*innen gemeinsam zu klären, warum und wann Menschen die Stille guttut.
»Für Schüler*innen, die nicht mitmachen möchten oder können: Alternativen anbieten und vereinbaren, z. B. das Lesen einer Geschichte/eines Textes oder das Ausmalen eines Mandalas.
»Bedeutsam sind der Einladungscharakter und die Abklärung der Freiwilligkeit (Stille lässt sich nie verordnen!).
» Sesselkreis oder zumindest Auflösung der üblichen Sitzordnung.
Vereinbarungen fördern das Gelingen
»Während der Stilleübung wird nicht gesprochen.
»Jeder konzentriert sich auf sich selbst.
»Die Schüler*innen werden gebeten, die Augen zu schließen.
»Ausstiegsmöglichkeiten anbieten und besprechen, z. B.: Wer sich nicht mehr konzentrieren kann, braucht nicht weiterzumachen. Er/sie verhält sich aber ruhig, damit die anderen nicht gestört sind.
»Übung einleiten – anleiten – abrunden.
Quelle:
Scheer, Andrea/Prettenthaler, Monika: Stilleübungen, in: Reliplus 04-05/2015, S. 20 f.
Achtsamkeits- und Stilleübungen (M1)
Flaumfeder weitergeben
Eine Flaumfeder wird in die geöffnete Handfläche gelegt und dann durch sanftes Pusten im Kreis weitergegeben. Bei großen Klassen können auch zwei oder drei Federn gleichzeitig weitergegeben werden.
Was fehlt?
Auf einer einfarbigen Unterlage liegen verschiedene Gegenstände. Während die Schüler*innen die Augen schließen, wird ein Gegenstand weggenommen. Welcher felht?
Geburtstagskuchen
Die Schüler*innen sitzen am Platz. Die Lehrperson fordert sie auf, sich ihren Geburtstagskuchen mit den entsprechenden Kerzen vorzustellen. Die Kinder atmen einmal tief ein und blasen die imaginären Kerzen dann mit kurzen Atemstößen aus, ohne dazwischen neu einzuatmen.
Weitere Ideen und Anregungen: https://bistum-augsburg.de/content/download/157170/1836318/file/Stille%C3%BCbungen%20 und%20Meditation%20in%20der%20Schule.pdf (abgerufen am 11.03.2021)
Stille aushalten
1. Die Lehrkraft erläutert den Sinn der Übung und lädt dazu ein, 15 Sekunden lang Stille auszuhalten. Sie erklärt, dass die Dauer der Stille mit der Zeit gesteigert werden kann (30 sec, eine Minute).
2. Die Lehrkraft erklärt, dass sie selbst die Zeitmessung vornimmt und das Signal für den Start und das Ende der vereinbarten Stillezeit gibt.
3. Die Schüler*innen werden gebeten, alle Gegenstände aus der Hand zu legen, keine Geräusche mehr zu machen und zu schweigen. Die Lehrkraft wartet entsprechend in Ruhe ab. Es kann hilfreich sein, dass sich auch die Lehrkraft ganz entspannt hinsetzt. Wer mag, kann seinen Kopf auf die Arme legen.
4. Die Lehrkraft gibt das Startsignal für die 15 Sekunden Schweigen und benennt das Ende.
5. Schüler*innen und Lehrkraft tauschen sich kurz über ihre Erfahrungen aus. Ungewohnt? Angenehm? Habe ich etwas gehört während der Stillezeit?
Variante: Die Schüler*innen werden gebeten, während der Stille auf Geräusche zu achten, die wahrzunehmen sind: Schritte am Flur, Verkehrslärm, Regenrauschen, Knacken in den Heizungsrohren ... Hinweis: Es ist sinnvoll, die Dauer der Stille auf längstens 1 Minute zu beschränken. Dies ist zumindest mit Übung von allen zu schaffen und überfordert in der Regel niemanden. Besonders ehrgeizige Schüler*innen (Wir schaffen es auch fünf Minuten!) geben sich meist damit zufrieden, dass man die Einminutenstille nochmals wiederholt. Material: Uhr mit Sekundenzeiger, Stille aushalten … (Gerda Gertz aus der Reihe „10-MinutenÜbungen“: Religionspädagogisches Zentrum Heilsbronn)
Weitere Anregungen und Übungen unter: www.rpz-heilsbronn.de/arbeitsbereiche/mittelschule/ unterrichtspraxis/10-minuten-uebungen/ (abgerufen am 11.3.2021)
Gut zuhören können, verstehen und entsprechend handeln sind Grundlagen für die Teilhabe an allen Bereichen unseres Lebens. Zuhören können ist eine wesentliche Voraussetzung beim Erwerb von Schreib- und Sprachkompetenz. Das Ohrenspitzer-Projekt vermittelt Kindern und Jugendlichen unter anderem die Bedeutung des aufmerksamen Zuhörens. Es geht vor allem um das Hören als ein Zusammenspiel des eigenen Verhaltens mit der Umwelt. Hören als Interaktion braucht Aufmerksamkeit und Konzentration, um Inhalte zu erfassen.
In der Hörspieldatenbank sind Rezensionen zu Hörmedien angeführt, die eine thematische Suche nach unterschiedlichen Kriterien erleichtert. In der Mediathek finden sich verschiedene Anleitungen, wie Audioaufnahmen einfach produziert und gestaltet werden können.
In Übungsbeispielen wird das Zuhören in drei Niveaustufen spielerisch gefördert. Die Übungen sind in vier Kategorien gegliedert. Diese sind Richtungshören, differenziertes Hören, ruhig werden und Stimmungen erzeugen. Die Übungen sprechen verschiedene Ebenen unseres Hörsinns an und trainieren gezielt das (aktive) Zuhören. Weiters bringen sie Abwechslung in den Unterricht, entspannen und fördern Ruhe und Stille.
Beispiel Richtungshören (Niveaustufe 2): Namen flüstern
Material: Entsprechend der Schüler*innanzahl: Namenskarten, auf denen die Namen der Schüler*innen oder auch andere Namen stehen (z. B. biblische Namen).
Übungsverlauf:
1. An die Lehrperson: Verteilen Sie die Namenskärtchen und achten Sie darauf, dass alle ihre gezogene Karte geheim halten.
2. An die Lehrperson: Wählen Sie eine/n Schüler*in und besprechen Sie mit ihm/ ihr, auf welchen Namen er/sie besonders achten soll.
3. Wandert leise durch den Raum und flüstert den Namen, den ihr gezogen habt.
4. An den/die ausgewählte/n Schüler*in: Versuche, den Namen herauszuhören, auf den du achten sollen und nimm die Hand von der Person, von der du den Namen gehört hast.
Beispiel ruhig werden (Niveaustufe 1): Stille-Spiel
Material: beschriftete Blätter: z. B. Stille, Hände reiben, Schnipsen, ausgewählte Tierstimme, ausgewähltes Geräusch aus der Natur … Übungsverlauf:
Gebt eines der Blätter der Reihe nach durch, danach das Blatt STILLE.
Macht mit der Stimme und eurem Körper das Geräusch, das auf dem Blatt steht – so lange, bis ein neues Blatt kommt.
Hinweis an Lehrerperson: Durch geschicktes Austeilen der Blätter erzeugen Sie eine Spannung zwischen Stille und Geräuschen.
Beispiel Stimmungen erzeugen (Niveaustufe 1): Nur ein Wort
Kein Materialbedarf
Übungsverlauf:
Versucht, ein einziges Wort (z. B. Schule) in verschiedenen Facetten auszusprechen (z. B. wütend, gelangweilt, verliebt, traurig, glücklich …).
Hinweis: Der Sinn besteht darin, durch Hören und gezielten Einsatz der Stimme in unterschiedlichen Nuancen agieren zu können.
Variation:
Bildet eine Satzmelodie mit nur einem Wort, das ihr in unterschiedlichen Facetten ständig wiederholt.
Stiegler, Herbert: Das Projekt Ohrenspitzer, in: Reliplus 01-02/2018, S.12 Hintergründe und Übungen: www.ohrenspitzer.de/ (abgerufen am 11.03.2021)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• unterschiedliche Gefühle wahrnehmen. (A)
• ihre Gefühle benennen und beschreiben. (A)
• situationsbezogen Gefühle beschreiben. (A) ihre Gefühle auf unterschiedliche Art und Weise zum Ausdruck bringen. (C)
• Lob, Dank, Klage und Bitte in Psalmentexten erkennen und zuordnen. (A,B)
• Gebete mit Lob, Dank, Klage oder Bitte formulieren. (C)
Einstieg:
• Mit Gefühlen spielen (M1): Ein Teil der Schüler*innen erhält Kärtchen, auf denen verschiedene Gefühle stehen. Diese Gefühle werden pantomimisch nachgespielt. Die anderen Schüler*innen versuchen sie zu erraten und notieren sich die Gefühle auf einem Blatt.
• Emojis: Erkennen, besprechen, darstellen und ein persönliches Emoticon entwickeln. (M2)
• Gefühle erraten: Eine Gefühlskarte ziehen und darstellen (positive/negative Gefühle). (M1)
• Einzelne positive und negative Gefühle den Primärgefühlen zuordnen.
Erarbeitung:
• Gebetsübung – Gebetsformen: Die Gebetsperlen (M3)
• Gefühltes Leben. Dargestellte Gefühle erkennen und mit eigenen Lebenserfahrungen in Verbindung bringen (Arbeitsanregung 1 und 2, S. 28).
• Eigene Gefühle erspüren: Gefühle Situationen zuordnen. (M4)
• Picture Diary: Die Schüler*innen versuchen mithilfe von Fotos die Dinge und Ereignisse einzufangen, für die sie danken und loben – um die sie bitten oder über die sie klagen möchten.
Vertiefung/Abschluss:
• „Bible art“: Die Schüler*innen suchen sich einen Psalmvers aus, der ihnen besonders gut gefällt, und schreiben ihn ins Heft. Die Seite wird besonders schön gestaltet, so wie beispielsweise in einer BibelHandschrift.
• Einen Gebetsperlen-Anhänger gestalten. (M3)
• Gefühle: Gegensatzpaare finden. (M1 positive – negative Gefühle)
Mit Gefühlen spielen (M1)
Hier ist es ausnahmsweise erlaubt, mit den Gefühlen zu spielen.
Variante 1: Die Primärgefühle pantomimisch nachspielen lassen. Die Mädchen und Jungen ziehen ein Gefühl und spielen dieses Gefühl der Klasse vor. Die anderen Schüler*innen erraten, um welches Gefühl es sich handelt.
Variante 2: Die Schüler*innen werden in Gruppen eingeteilt und ziehen verschiedene Gefühlskärtchen. Je ein Gruppenmitglied stellt eines der Gefühle den anderen Gruppen vor.
Die anderen Gruppen schreiben auf ein Blatt, welches Gefühl sie erkannt haben. Am Ende bekommen sie für jedes richtig erratene Gefühl fünf Punkte. Falsche Gefühle werden mit null bewertet. Die Gruppe, die die meisten Gefühle erraten hat, erhält den Titel „Meister und Meisterinnen der Gefühle“ und eine kleine Überraschung.
GEFÜHLSWÖRTER (M1)
Primärgefühle
ÜBERRASCHUNGVERACHTUNG
AUSGEGLICHENAUFGEDREHTAUFGEREGT
BEGEISTERTBEFREITBEEINDRUCKT
BEFLÜGELTBELUSTIGTBERÜHRT
BERUHIGTBEWEGTBEZAUBERT
DANKBAREIFRIGENERGIEGELADEN
ENERGISCHENGAGIERTENTSPANNT
ERFREUTENTSCHLOSSENERSTAUNT
FRÖHLICHFASZINIERTFRIEDLICH
FREIFREUENGEMÜTLICH
GEBORGENGEDULDIGGESPANNT
GERÜHRTGELASSENGLÜCKLICH
HEITERHELLWACH
HERZLICH
HOFFNUNGSVOLLHOCHERFREUTINSPIRIERT
INTERESSIERTKRAFTVOLLKLAR
LUSTIGLEBENDIGLEBHAFT
LEICHTLIEBEVOLLLOCKER
ARROGANTÄRGERLICHAGGRESSIV
ALARMIERTANGEEKELTANGESPANNT
ÄNGSTLICHAUFGEBRACHTBELEIDIGT
BEKÜMMERTBELASTETBRUMMIG
BESCHÄMTBESORGTBESTÜRZT
BETROFFENBEUNRUHIGTDURCHEINANDER
DEPRESSIVDEPRIMIERTDISTANZIERT
ERSCHROCKENEINSAMEIFERSÜCHTIG
EMPÖRTENTMUTIGTEMPFINDLICH
ENTSETZTENTTÄUSCHTENTRÜSTET
ERSCHÖPFTFEINDSELIGFURCHTSAM
FRUSTRIERTGLEICHGÜLTIG
GEHÄSSIG
GELANGWEILTGEREIZTHASSERFÜLLT
HILFLOSIRRITIERTJÄMMERLICH
KRIBBELIGLEERMISSTRAUISCH
MÜDEMUTLOSNIEDERGESCHLAGEN
Emoticons (M2)
Das Wort „emoji“ kommt von Emoticon (= Emotion & Icon [Kofferwort]). Emoticons drücken Gefühle und Stimmungen aus.
Spiel mit der Mimik
Die Smiley-Bildkärtchen als Material. Die Schüler*innen versuchen das durch den Smiley dargestellte Gefühl mit ihrer Mimik darzustellen – Partner*innenarbeit – Rateübung.
Eigene Emojis zeichnen:
Die Schüler*innen versuchen selbst Smileys zu zeichnen, die bestimmte Gefühle ausdrücken sollen.
Gefühlsmemory
Zwei Freiwillige werden aus der Klasse geschickt, sie sind die Detektive. Die anderen Schüler*innen finden sich in Pärchen zusammen und machen sich eine Mimik oder Gestik für ein bestimmtes Gefühl aus. Wenn alle Gruppen sich eine Gefühlsmimik oder -gestik ausgemacht haben, vermischen sich die Paare und die Detektive werden hereingebeten. Durch das Antippen von jeweils 2 Spieler*innen werden sie „aufgedeckt“ und zeigen dem Detektiv ihre Mimik oder Gestik. Findet ein Detektiv ein Pärchen, erhält er einen Punkt und kommt nochmal dran. Findet er keines, ist der andere Detektiv an der Reihe. Der Detektiv, der zum Schluss die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.


Quelle: https://lehrerweb.wien/praxis/praxis-ideen/?tx_wibsideas_idea%5Buid%5D=68&tx_wibsideas_idea%5Baction%5D=show&cHash=0eb21d4838018d182a319b92f3155a4a (abgerufen am 11.03.2021)
Emojis: https://pixabay.com (abgerufen am 11.03.2021)
Die Gebetsperlen (M3)
Die Gebetsperlen stellen eine Hilfe dar, um an verschiedene Formen und Arten des Gebets zu denken und diese zu üben.

Lobgebet: Du lobst Gott, dass er für uns da ist, oder dafür, wie wunderbar er die Welt geschaffen hat.
Dankgebet: Du sagst „DANKE“ für etwas, das du hast, das du erlebt hast.
Bittgebet: Du sagst Gott deine Sorgen und Probleme und bittest um etwas, das du brauchst.
Fürbitte: Du denkst an andere und bittest dafür, dass es ihnen gut geht.
Klagegebet: Du sagst Gott, was dich bedrückt, und „beklagst“ dich.
Und noch eine etwas Kleinere in Lila als Amen.
Quelle: www.kreativekiste.de/perlendes-gebets#:~:text=Die%20Perlen%20 des%20Gebets%20geben,in%20das%20 Gebet%20zu%20bringen (abgerufen am 11.03.2021)
Hier sind unterschiedliche Alltagssituationen angeführt. Beschreibe deine Gefühle zu den einzelnen Situationen:
Du bekommst ein Befriedigend auf die Mathematik-Schularbeit
Eine Mitschülerin wirft ihr frisches Jausenbrot in den Mistkübel.
Der Klassenvorstand erzählt deinen Eltern in der Sprechstunde, dass er sehr stolz auf dich ist.
Deine Freunde treffen sich nach der Schule, ohne dass sie dir was sagen.
Du wirst zur Klassensprecherin gewählt.
Im Sportunterricht gibt es morgen einen Wettlauf.
Du fühlst dich von einer Lehrerin ungerecht behandelt.
Ein Mitschüler von dir wird wegen seines Aussehens von den anderen gehänselt.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Gebet als vertrauensvolles Beziehungsgeschehen erklären und eine persönliche Position dazu einnehmen. (B, E)
• unterschiedliche Gebetsformen benennen und Bezüge zum eigenen Leben herstellen. (A, E)
• die Bedeutung von unterschiedlichen Gebetshaltungen verstehen. (A, B)
• erkennen, dass sich Menschen mit wichtigen Fragen und Anliegen an Gott wenden. (B)
• wichtige Gebete der katholischen Kirche benennen und (in Gemeinschaft) wiedergeben. (A)
• ihre Einstellung zum Beten benennen und mit anderen Aussagen in Beziehung setzen. (A, D)
• einfache Gebetssätze formulieren. (E)
Information:
• Beten im Religionsunterricht? (I1)
Einstieg:
• Arbeit mit dem Buch: Bildbetrachtung und Bearbeitung der Arbeitsanregungen 1 und 2, S. 26.
• Stille Diskussion an der Tafel: Stichwort „Gebet“ – Schüler*innen ergänzen den Begriff mit ihren Assoziationen und Erfahrungen.
• Selbsteinschätzung: Auf einer Notenskala einschätzen, welche christlichen Grundgebete bekannt sind und gekannt werden (Arbeitsanregung 3, S. 26).
• Frageecke: Im Raum werden Fragen zum Themenbereich Gebet aufgelegt. Die Schüler*innen bewegen sich im Raum und „theologisieren“ die einzelnen Frageimpulse. (M1)
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Buch: Aussagen zum Gebet bearbeiten und eigene Antwort formulieren (Arbeitsanregung 1 und 2, S. 27).
• Arbeit mit dem Buch: Satzergänzungen (Arbeitsanregung 3, S. 27).
• Gebetswürfel gestalten –würfeln – beten. (M2)
• Gebetshaltungen: Arbeitsblatt Gebetshaltungen erarbeiten – Haltungen üben und erspüren. (M3)
Hände-Symbol-Ausstellung: Umriss der eigenen Hand auf DinA4 nachzeichnen. Handinnenfläche mit (persönlichen) Symbolen und Farben gestalten. Ausschneiden und alle Hände auf ein Gemeinschaftsplakat aufkleben.
Vertiefung/Abschluss:
• Eine Klassen-Gebetsmappe gestalten.
Das 5-Finger-Gebet: Gebetsübung von Papst Franziskus (M4)
• Katholisch für Anfänger: Was bedeutet Beten? (M5) Praymobil: Das „Mini-Gebetsbuch für unterwegs“ im Anhang ausschneiden, falten und vervollständigen. (M6)
I1 Beten im Religionsunterricht? (Auszug
– Hans Mendl)
Die Gretchenfrage eines performativ orientierten Religionsunterrichts
„Darf man im Religionsunterricht beten?“
Diese religionspädagogische Gretchenfrage stelle ich nun schon seit zehn Jahren bei meinen Vorträgen zu einem performativ orientierten Religionsunterricht – von Kiel bis Bozen und von Luxemburg bis Wien. Das Ergebnis überrascht vielleicht (nicht): Die große Mehrheit der anwesenden ReligionslehrerInnen bejaht die Frage – tendenziell mehr im Süden und bei KatholikInnen. Das steht im deutlichen Gegensatz zur überwiegend kritischen Sicht meiner religionspädagogischen KollegInnen auf der wissenschaftlichen Ebene (vgl. exemplarisch: Kittel 2012; insgesamt: Mendl 2013), vor allem auf evangelischer Seite (exemplarisch: Klie 2008; Mendl 2012, 18f.). Dort werden Modelle des Performativen entwickelt, die auf der Ebene des Probe- und Spielhandelns verbleiben, bei denen aber die unmittelbare Praktizierung von gelebter Religion als äußerst problematisch bewertet wird (z. B. in einem Praxisheft: Husmann / Biewald (Hg.) 2013). Vor allem bei den Themenfeldern des Betens und der Liturgie konkretisieren sich die kritischen Anfragen an ein performatives Lernen im Religionsunterricht – bei anderen (wie z. B. inszenatorischer Umgang mit biblischen Texten) erscheint dies als unproblematisch.
Aber worin besteht das Problem? Und versteht man das vielleicht typisch deutsche Problem in Österreich überhaupt?
Was ist ein Gebet?
Beten ist die grundlegende Kommunikationsform von Religion. Ein Gebet ist eine komplexe Sprechhandlung, die weit über die Ebene einer semantischen Bestimmbarkeit hinausreicht; in der präsentierten Außenseite von Religion konkretisiert sich eine komplexe Innenseite: Denn im Akt des Betens wendet sich ein Mensch einem transzendenten „Du“ zu, von dessen Existenz der/die BeterIn überzeugt ist. Er/sie glaubt daran, dass man all das, was einen bewegt, dieser Größe, die wir Gott nennen, entgegenbringen kann, und dass dieses Gegenüber auf eine ganz eigene und nicht unmittelbar beeinflussbare Weise antwortet. Ein solches Beten kann in einer Gemeinschaft der Betenden eine besondere Tiefendimension erlangen. Wenn Martin Buber sagt „Gott gibt es nur im Vokativ“, dann hat das Folgen für das Thema „Gebet im Unterricht“: Kann jemand, der selber keine eigene Gebetserfahrung mitbringt, die innere Dynamik der Sprechhandlung „Beten“ verstehen? Grundsätzlich impliziert der Spruch die Grenzen einer rein distanzierten Annäherung an die Gottesfrage von außen her. Es reicht eben nicht aus, über zentrale religiöse Sprechhandlungen nur zu reden, man muss sie auch erlebt haben: gesegnet worden sein, einen Psalm im Wechsel gesprochen haben, die Mystik eines Taizé-Gebets erfahren haben … Die praktizierte Form erscheint als unverzichtbar, um auch die Innenseite eines Gebets, eines Segens oder einer religiösen Tradition zu begreifen.

Das theologische und didaktische Dilemma im Religionsunterricht
Ersetzt man das Wort „BeterIn“ aber durch das des „Lernenden“, so drängen sich kritische Fragen auf: Kann ein Transzendenzglaube bei allen Schüler*nnen vorausgesetzt werden? Nein, denn wir gehen aus gutem Grund seit der Würzburger Synode (1974) davon aus, dass sich im konfessionellen Religionsunterricht neben den gläubigen und suchenden Kindern und Jugendlichen auch nichtgläubige oder in religiösen Fragen indifferente befinden – alle müssen respektvoll in ihrer Unterschiedlichkeit und Eigenart ernst genommen werden. Und sind alle am Unterricht Beteiligten bereit, sich zwischen Mathe und Englisch auf die spirituelle Dimension eines Gebetsaktes einzulassen? Auch diese Frage muss verneint werden. Von daher ist der Hinweis vor allem der evangelischen ProtagonistInnen eines performativen Religionsunterrichts nachvollziehbar:
Die unmittelbare Praktizierung eines gelebten Glaubens erscheint am Handlungsort Schule als ein Kategorienfehler, weil nicht das System öffentliche Schule, sondern die Gemeinde der passende Ort dafür ist. Der probeweise, spielerische Umgang mit Formen praktizierter Religion kann didaktisch legitimiert werden (Dressler 2007, 283), aber immer als didaktisch gebrochene Inszenierung, ansonsten darf der Religionsunterricht nur zu einer „Reflexion religiöser Praxis“1 anregen. Diese didaktischen Konstrukte werden dann wiederum kritisch hinterfragt: Banalisiert ein solcher spielerischer Zugriff auf die Glaubenspraxis von Religionen nicht die Dignität religiöser Akte (vgl. Porzelt 2013, 186f.)?
Ansetzen beim Unterrichtsnahen (Reden über …)
Es geht nicht um ein Ersetzen von kognitiven Lernformen, sondern um deren Ergänzung und Vertiefung durch das Erleben von spirituellen und liturgischen Formen. Deshalb konzipiere ich die Praxisvorschläge immer so, dass sie nahe am konventionellen Unterricht anknüpfen; dem schließen sich Angebote an, die deutlicher performativ ausgebreitet sind, wie am Beispiel von individuellen und kollektiven Gebetsformen verdeutlicht werden kann:
Religionskundliche Informationen dienen im Sinne von kognitiven Ankern als vorbereitende oder nachbereitende Elemente erlebnisorientierter Formen: z. B. die Analyse von Gebetstexten und Gebetsformen und ihre Zuordnung zu Gebetsarten und Körperhaltungen, die Thematisierung von Psalmen und Tagzeitenliturgie, von Rosenkranz und jugendgemäßen Formen wie einer Jugendvesper oder einem Taizé-Gebet. Die Nachhaltigkeit religionskundlicher Basics allein ist begrenzt; was keinen Widerhall im eigenen Leben hat und nicht wiederholt und auf verschiedenen Lernebenen eingespurt werden kann, wird bald wieder vergessen.
»Über religionsphänomenologische Analogisierung kann man ein Gespür für die besondere Bedeutung von Ritualen und Räumen für je unterschiedliche Lebenszusammenhänge und Feiern entwickeln, indem z. B. profane Liturgien wie ein (Rock-)Konzert oder ein SportEvent analysiert werden.
»Deutlicher in die Tiefe führt die inhaltliche Erschließung von Teilelementen und Gebetsformen innerhalb der Liturgie, z. B. die multiperpektivische Auseinandersetzung mit „Kyrie“, „Gloria“, „Sanktus“ und „Agnus Dei“ (vgl. Bosold 2004), aber auch mit anderen Grundtexten des Christentums, die ja eigentlich Gebete sind: Vater unser, Credo, Rosenkranz.
»Auch die Berichte von Jugendlichen über selbsterlebte Liturgien (Taizé-Gebet, Jugendvesper, Weltjugendtag, Diözesanwallfahrt, Erfahrungsberichte von Ministranten, …) verbleiben noch auf der Ebene eines „Redens über“, sie erhalten aber ihre besondere Bedeutung durch den damit verbundenen Zeugnischarakter.
» Viel zu wenig genutzt wird der reflektierte Bezug zu praktizierten Formen der Schulpastoral und der (von der Mehrheit erlebten) Schulgottesdienste: Diese dienen als Erlebnisfeld, auf das man sich bei der reflexiven unterrichtlichen Bearbeitung beziehen kann.
„Darf’s ein bisschen mehr sein?“ lautet die Frage an der Wursttheke. Ab hier beginnen Formen, die explizit die Erlebnisdimension in die skizzierten Lernwege einbringen. Bei den folgenden angedeuteten Beispielen handelt es sich im Detail um altbekannte Formen, mit denen ich aber das Ineinander von Kognition, Erleben und Reflexion veranschaulichen will.
Ritualisierte Elemente im RU – eine Propädeutik von Liturgie
Entsprechende Startsignale zu Stundenbeginn signalisieren, um welchen fachspezifischen Zugriff auf die Wirklichkeit es in der entsprechenden Lerndomäne geht: Unschwer lässt sich das Fach benennen, bei dem man zu Beginn ausfragt, sich aufwärmt, sich einsingt oder eine Hausaufgabe an der Tafel vorrechnet. Mit welchem Startsignal beginnt der Religionsunterricht? Meines Erachtens sollte jede Religionsstunde mit einem knappen ritualisierten Element beginnen und / oder enden, das verdeutlicht, um welchen Modus der Wirklichkeitsbetrachtung es sich hier handelt: einen kurzen Impulstext, eine meditative Übung, ein Gebet, ein Ritual, …
So betrachtet dient der Religionsunterricht als Ganzer im Sinne einer Ausdrucks- und Wahrnehmungsschulung einer Propädeutik von Liturgie, weil hier ein Umgang mit Grundelementen gefördert wird, die auch in der Liturgie bedeutsam sind: Stille, die Bedeutung des Raums, Zeit und Rhythmus, Symbol und
Geste, Musik und Gesang, Ritual und Gebet (vgl. Altmeyer 2008, 196f.). Es gilt, respektvoll einzuladen, zu motivieren und auch dort Geschmack zu machen, wo SchülerInnen zunächst einmal zögern – zum Beispiel bei körperbezogenen Übungen.
Gebet als Ausdrucksform des Glaubens
»SchülerInnen formulieren perspektivisch aus der Sicht eines (biblischen) Beters, einer (biblischen) Beterin Gebetstexte (Bitt-, Lob-, Dank-, Klagegebete) oder Psalmen bzw. verfassen eigene Gebetstexte.
»SchülerInnen überlegen, wie sie die Texte vortragen können: 1. vorlesen, 2. feierlich rezitieren, 3. als Gebet sprechen, evtl. 4. verbunden mit der entsprechenden Körperhaltung. Bei der Reflexion wird die Frage diskutiert: Unter welchen Bedingungen wird ein Text zum Gebet?
»SchülerInnen experimentieren mit verschiedenen Präsentationsformen und an verschiedenen Handlungsorten (Klassenzimmer, Meditationsraum, Kirche, Natur) und reflektieren dies.
Grundrituale und -gebete des Christentums
»SchülerInnen erlernen das sogenannte „kleine“ Kreuzzeichen (Stirn, Mund, Brust) in Verbindung mit einem kindgemäßen Spruch: „Jesus, ich denke an dich, ich rede mit dir, du bist in meinem Herzen.“ Später erfolgt das trinitarische „große“, das dann auch mit der entsprechenden Erschließung einhergehen muss; die Deutung kann dann wiederum in die Ausformulierung einer erweiterten Formel für die Lerngruppe münden (z. B. „im Namen Gott Vaters, der die Welt erschaffen hat, des Sohnes, der Mensch geworden ist, und des Heiligen Geistes, der uns Kraft gibt …“).
»SchülerInnen gestalten Kreuze oder ein Klassenkreuz – und geben bei der Präsentation unweigerlich ein Bekenntnis eigenen individuellen Glaubens ab.
»SchülerInnen überlegen Segenssprüche zum Ende der Schulwoche – und sprechen diese aus, segnen sich wechselseitig, werden von dem/der LehrerIn gesegnet.2
»SchülerInnen beschäftigen sich mit dem Vater unser: Erläuterung und eigene Deutung der einzelnen Bitten, kreative Bearbeitung der einzelnen Bitten, z. B. über die Gestaltung von Kirchenfenstern (vgl. Sitzberger 2015); SchülerInnen überlegen, wie sie die einzelnen Bitten körpersprachlich ausdrücken können, diese werden mit der Klasse eingeübt.
»SchülerInnen erarbeiten zum Rosenkranz eigene Gesätze und beten diese in einer vereinbarten Kurzform gemeinsam. Im Anschluss wird das Erlebte (der Klangraum, die Stimmung …) reflektiert.
»SchülerInnen sprechen einen biblischen Psalm, z. B. Ps 148 und / oder Ps 150 (Alternative: eine moderne Adaption, z. B. von Ernesto Cardenal, einen auf der Basis eines Lückentextes selber erstellten Psalms) im Wechsel und an verschiedenen Orten. Reflexion: Was „bringt“ ein solches Sprechen für ein tieferes Verständnis dessen, was ein Psalm ist (z. B. doppelte Dialogizität – Reden mit Gott, Dialog in der Gemeinschaft der Betenden)?
»Beten im Religionsunterricht: Ja, aber didaktisch verantwortlich! Auf einladende, aber nicht vereinnahmende Weise soll der Religionsunterricht „Sinn und Geschmack fürs Unendliche“ (Friedrich Schleichermacher) machen!
Fußnoten:
1. Vgl. den Untertitel: Husmann, Bärbel / Biewald, Roland (Hg.): Spiritualität. Impulse zur Reflexion religiöser Praxis im Religionsunterricht, Leipzig: 2013, bes. 16f. zur Abgrenzung von katholischen Modellen.
2.Vgl. dazu die entsprechenden Kapitel in meinem Buch „Religion erleben“ [s. Quellen]: Heilendes Tun – Gesegnet sein (201–215); Der Leib als Symbol – Gestalt annehmen (216–232); Naturerfahrung – Schöpfung erleben (233–250).
Quellen:
Altmeyer, Stefan: „Dass die Seele lerne, nicht überall Zwecke zu sehen“. Liturgische Bildung als Beitrag zu einer ästhetischen Bildung, in: Engagement 3 (2008) 190–198.
Bosold, Bernhard: Ein Hauch des Heiligen. Liturgische Entdeckungen im Religionsunterricht, Materialbrief RU 4/2004.
Dressler, Bernhard: Religion und Bildung in den Differenzen des Lebens, in: Zeitschrift für Pädagogik und Theologie 59 (2007) 269–286.
Husmann, Bärbel / Biewald, Roland (Hg.): Spiritualität. Impulse zur Reflexion religiöser Praxis im Religionsunterricht, Leipzig: 2013.
Kittel, Joachim: Beten im Religionsunterricht. Überlegungen in religionsdidaktischer Absicht, in: Glaube und Leben 85/4 (2012) 376–387.
Klie, Thomas / Leonhard, Silke (Hg.): Performative Religionsdidaktik. Religionsästhetik – Lernorte – Unterrichtspraxis, Stuttgart: 2008.
Mendl, Hans: Religion erleben, in: Thomas Klie / Rainer Merkel / Dietmar Peter (Hg.), Performative Religionsdidaktik und biblische Textwelten (= Loccumer Impulse 3), Loccum: 2012, 16–25.
Mendl, Hans: Religion erleben. Ein Arbeitsbuch für den Religionsunterricht. 20 Praxisfelder, München: 22013.
Porzelt, Burkard: Performativer Religionsunterricht. Fluch oder Segen für die Zukunft religiöser Bildung an der Schule?, in: Altmeyer, Stefan / Bitter, Gottfried / Theis, Joachim (Hg.), Religiöse Bildung – Optionen, Diskurse, Ziele, Stuttgart: 2013, 181–194.
Sitzberger, Rudolf: Kirchenfenster zum Vaterunser gestalten, in: KatBl 140 (2015) 28–30.
Mendl, Hans: Beten im Religionsunterricht, in: Reliplus 0910/2015, S. 4-7
Was heißt eigentlich beten?
Fragen zum Gebet (M1)
Darf jeder Mensch beten?
Welche Gebete kennst du?
Macht beten einen Sinn?
Wann soll man beten?
Betest du manchmal?
Wenn ja, wann und wo?
Kann Gott die Gebete hören?

Quelle: Hände Hand Falten, Pixabay

Gebetshaltungen (M3)
BildAlltagGebet







Händefalten: Ausdruck des Vertrauens. Zeichen der inneren Sammlung und Ruhe.
Gesenkter Kopf: Zeichen der Verehrung und der Achtung.
Sitzen: Sammlung, Bereitschaft zum Hören.
Niederknien: Geste der Verehrung und Demut.
Stehen: Aufmerksamkeit, Bereitschaft zum Handeln.
Geschlossene Augen: Konzentration und innere Sammlung.
Geöffnete Hände: Offenheit, Bereitschaft von Gott etwas anzunehmen.
diverse Bilder, Pixabay (abgerufen 11.03.2021)
Das 5-Finger-Gebet
Wenn man sich die Form der Hand anschaut, kann man sie auf eine neue Art benutzen: die fünf Finger, die die Hand bilden, können für Gebetsvorschläge verwendet werden. Es handelt sich hierbei um eine Tradition aus dem angelsächsischen Raum. Als Papst Franziskus Bischof von Buenos Aires war, empfahl er sie als einfache Gebetsform, für alle geeignet und die es gestattet, in jeder Situation beten zu können.
Das Gebet des Daumens
Der Daumen ist der Finger, der dir am nächsten steht. So fange damit an für die zu beten, die dir am nächsten sind. Es sind die Menschen, an die du dich am leichtesten erinnerst. Für unsere Lieben zu beten ist „eine süße Pflicht“.
Das Gebet des Zeigefingers
Der Zeigefinger hilft, für diejenigen zu beten, die lehren, erziehen und heilen, wie Lehrer*innen, Ärzt*innen ... Sie brauchen unsere Unterstützung und Weisheit, um den anderen den richtigen Weg zeigen zu können.
Das Gebet des Mittelfingers
Der Mittelfinger ist der größte Finger. Er erinnert uns an unsere Verantwortungsträger*innen. Bete für den Präsidenten, die Politiker*innen, für die Unternehmer*innen und Meinungsmacher*innen. Diese Personen tragen große Verantwortung für die Menschen und für die Umwelt und leiten die öffentliche Meinung. Aus diesem Grund soll für sie gebetet werden.
Das Gebet des Ringfingers
Auch wenn es viele überrascht, das ist unser schwächster Finger, wie dir jede/r Klavierlehrer*in sagen wird. Das muss uns daran erinnern, für die Schwächsten zu beten, für Menschen mit vielen Problemen und für Kranke. Sie brauchen dein Gebet Tag und Nacht. Es ist niemals zu viel, was du für sie betest.
Das Gebet des kleinen Fingers
Und zum Schluss ist da unser kleiner Finger, der kleinste von allen Fingern, der ist, wie wir uns vor Gott und vor den anderen sehen müssen. Wie die Bibel sagt „Die Letzen werden die Ersten sein.” Dein kleiner Finger muss dich erinnern, für dich zu beten. Wenn du schon für die ersten vier Gruppen gebetet hast, siehst du deine eigenen Bedürfnisse in der richtigen Perspektive und kannst so besser für diese beten.

Quelle: vgl. www.dioezese-linz.at/ pfarre/4410/gebete/article/21356.html (abgerufen am 11.03.2021)
Hand Handabdruck Kind, Pixabay (abgerufen am 15.05.2021)
Was bedeutet Beten? (M5–M6)
M5: Aus der Reihe „Katholisch für Anfänger“
www.youtube.com/watch?v=tBeqCx8Q7oI (abgerufen am 11.03.2021)

M6: Faltanleitung: Praymobil – das Mini-Gebetsbuch für Unterwegs
www.minibooks.ch/faltanleitung.cfm (abgerufen am 11.03.2021)
Erklärfilm: Minibook falten:
www.youtube.com/watch?v=hbvGDgU_ rhA (abgerufen am 11.03.2021)


TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Bedeutung des Vaterunsers erklären und die Bedeutung der einzelnen Teile interpretieren. (A,B)
• das Vaterunser als das gemeinsame Gebet der Christ*innen beten. (C)
• Wort und Haltung in Verbindung setzen und zum Ausdruck bringen. (B,C)
Einstieg:
• Lehrperson spricht den Anfang des Vaterunsers in unterschiedlichen Sprachen.

www.katholisch.de/ artikel/12341-das-vaterunser-in-verschiedenensprachen (abgerufen am 11.03.2021)
• Arbeit mit dem Buch: Vaterunser abdecken. (Arbeitsanregung 1, S. 30)
• Das Vaterunser in verschiedenen Sprachen: 10 Menschen – 10 Sprachen –ein Gebet: https://mk-online.de/meldung/dasvater-unser-in-verschiedenen-sprachen.html (abgerufen am 11.03.2021)
Das Vaterunser in seiner sprachlichen Vielfalt beten (Schüler*innen mit unterschiedlichen Muttersprachen) und die Intention als Einheit erfahren.
Erarbeitung:
• Gruppenarbeit: VaterunserBitten nach persönlicher Relevanz ordnen.
Satzstreifen zum Vaterunser zusammensetzen. (M1)
• Gebetsgesten zum Vaterunser. (M2) Satzstreifen zum Vaterunser auflegen. Aufstellen mit Lieblingsgebetshaltung beim betreffenden Streifen.
• Das Vaterunser in unterschiedlichen Sprachen. (Arbeitsanweisung 2, S. 30)
Vertiefung/Abschluss:
• The Lord‘s Prayer. Das Vaterunser in Englisch kennenlernen und evtl. „learning by heart“. (M3)
Wusstest du …? Internetrecherche zum Vaterunser.
• Das Vaterunser mit den Gesten singen.
• Das Vaterunser in seiner sprachlichen Vielfalt beim Gottesdienst beten (Schüler*innen mit unterschiedlichen Muttersprachen dazu einladen).
Das Vaterunser – Satzstreifen (M1)
wie im Himmel, so auf Erden.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, Amen.
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Und führe uns nicht in Versuchung,
Unser tägliches Brot gib uns heute. wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und vergib uns unsere Schuld, Vater unser im Himmel,
Gesten zum Vaterunser (M2)
www.youtube.com/watch?v=vQYbqpRmZ4k (abgerufen am 11.03.2021)

Quelle: www.reli-ordner.de (abgerufen am 11.03.2021)
The Lord‘s Prayer (M3)
Our Father in heaven, hallowed be your name, your kingdom come, your will be done, on earth as in heaven. Give us today our daily bread. Forgive us our sins as we forgive those who sin against us. Save us from the time of trial and deliver us from evil.
AMEN.
Pater noster, qui es in caelis, sanctificetur nomen tuum. Adveniat regnum tuum. Fiat voluntas tua, sicut in caelo, et in terra. Panem nostrum quotidianum da nobis hodie. Et dimitte nobis debita nostra, sicut et nos dimittimus debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem: sed libera nos a malo.
Quia tuum est regnum et potestas et gloria in saecula.
AMEN.
KAPITEL 3: FESTE FEIERN
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ 5:
»Medien, Kunst und Kultur im Kontext religiöser Weltwahrnehmung interpretieren, beurteilen und gestalten.
»Kompetenzbeschreibung:
› Die Schüler*innen können das Kirchenjahr mit seinen Festen als Rhythmus des Lebens verstehen und mitgestalten.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können … »erklären, warum Feste gefeiert werden. (A, B)
» den Beginn und das Ende des Kirchenjahres nennen. (A, B)
» einige bedeutende Feste im Kirchenjahr aufzählen. (A, B) »die liturgischen Farben den Festen zuordnen. (A, B) »von Maria einen Überblick über ihr Leben geben. (A, B) »die Herkunft des Ave Maria erklären. (A, B) »bei einem Fest in der Schule mithelfen. (C, E)
Aufbau des Kapitels:
Wie bereits die Überschrift vermittelt, setzt sich dieses Kapitel intensiv mit Festen, die in einem Jahr gefeiert werden, auseinander. Wir befinden uns im Herbst und das Kirchenjahr neigt sich dem Ende zu. Der Advent beginnt und mit ihm ein neues Kirchenjahr. Dies wird zum Anlass genommen, sich mit dem Kirchenjahr und seinen Festen intensiver auseinanderzusetzen, um dann mit dem beliebten Fest „Weihnachten“ zu enden. Ein Fest feiern bedeutet Freude, Gemeinschaft und Unterbrechung vom Alltag. Es wirkt wie ein Kraftspender für die kommende Zeit.
Von den allgemeinen Festen ausgehend, wird zu den kirchlichen Festen übergeleitet und deren Anlass und Bedeutung auf den Grund gegangen. In der Gegenüberstellung von Kalenderjahr und Kirchenjahr geht es darum, die Unterschiede zu erarbeiten. Die Festkreise Weihnachten und Ostern werden mit ihren Festen näher betrachtet und Überlegungen zu deren Hintergrund gemacht. Die Abläufe der Feiern werden besprochen und ein reger Austausch erfolgt.
Maria, die Mutter Jesu, wird im Porträt vorgestellt und es wird auf ihre Bedetung in der katholischen Kirche eingegangen. Die Marienverehrung ist nicht wegzudenken und daher werden an dieser Stelle auch die bedeutendsten Marienfeste genannt und kurz erklärt. Das Weihnachtsspecial bildet den Höhepunkt und Abschluss dieses Kapitels zugleich. So kann zu Hause ein schönes Fest vorbereitet und gefeiert werden.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• das Bild beschreiben. (A)
• den Entstehungsprozess nachvollziehen (B)
• den Unterschied zwischen einem Festtag und Alltag erklären. (A) Gründe für ein Fest nennen. (A)
• Feste, die sie feiern, aufzählen. (A)
• die Geschichte „Das niemals aufhörende Fest“ deuten. (B)
• Beispiele aufzeigen, die im Zusammenhang mit der Aussage der Geschichte stehen. (B)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild geben (I1)
Einstieg:
• Einleitungstext (S. 34) und dazugehörige Fragen lesen, besprechen und eigene Fragen formulieren.
• Bildbesprechung „Hahns Abendmahl“:
Was ist auf dem Bild zu erkennen?
Was glaubt ihr, wie ist dieses Bild entstanden? Welcher Zusammenhang kann zwischen dem Bild und „Feste feiern“ bestehen?
• Ich feiere ein Fest und brauche dazu … (nach dem Reihumspiel „Ich packe einen Koffer“)
Erarbeitung:
• Hurra, wir feiern ein Fest: Einzelne Festtagsbilder (S. 36) besprechen und Arbeitsauftrag erfüllen. (Lösung 1)
• Hurra, wir feiern ein Fest Lösung: Beschriften der Bilder
1. Weihnachten
2. Geburtstag
3. Hochzeit
4. Ostersonntag (Osterfest)
5. Silvester
• Das niemals aufhörende Fest (S. 37) lesen und besprechen. Mögliche Fragestellung:
Stell dir vor, der König und die Königin fragen dich um Rat, wie würde deine Antwort lauten?
Vertiefung/Abschluss:
• Gestalten einer Einladung zu einem Fest: Welche Elemente muss so eine Einladung enthalten (Anlass, Ort, Zeit …)?
• Erstellen einer Mindmap zu den Begriffen Anlässe, Gäste, Speisen und Getränke, Dekoration, Musik, Bekleidung. (Siehe Methoden-Werkstatt) Einen Festtagskalender mit allen gesetzlichen Feiertagen gestalten.
I1 Feste feiern (Kurzbiografie & Bildbeschreibung)
Daniel Spoerri (geb. 1930)
Daniel Spoerri wurde am 27. März 1930 in Rumänien geboren. Sein Vater war Jude, der jedoch zum evangelischen Glauben konvertierte. Er wurde 1941 von den rumänischen Faschisten ermordet. Daraufhin floh seine Mutter, die eine Schweizer Staatsbürgerin war, mit ihren sechs Kindern in die Schweiz.
Spoerri machte eine kaufmännische Lehre und arbeitete eine Zeit lang als Buchhändler, Obstverkäufer und Fotograf. Dann absolvierte er eine Tanzausbildung in Zürich. Er arbeitete auch als Regisseur und lernte in Paris bildende Künstler kennen. Es entstand seine erste Objektkunst.
In den 1960er-Jahren kreierte er seine ersten FALLENBILDER. Objekte, die zufällig auf dem Tisch zu stehen kommen, werden fixiert. Das bedeutet, der zufällige Moment wird dreidimensional mit den realen Gegenständen eingefroren und zum Kunstwerk umfunktioniert.
Spoerri wurde mit den Fallenbildern seiner Bankette weltberühmt. Bei einem gemeinsamen Abendessen mit Freunden beendete er plötzlich das Essen. Alles musste genau dort belassen werden, wo es gerade stand oder lag. „Die Falle schnappte zu!“ Nun befestigte Spoerri mit Spezialleim die Gegenstände an der Platte und so war das Kunstwerk geboren, das anschließend an die Wand gehängt wurde.
Zum Konzept der Fallenbilder bemerkt Spoerri: „Eine wichtige Motivation, die man aus meiner Sicht nicht genug unterstreicht, war, dass ich einen Zeitpunkt meiner Lebensgeschichte an der Wand befestigte.“(ViolandHobi, 1998, S. 23)
Hahns Abendmahl, 1964
So entstand auch das Fallenbild „Hahns Abendmahl“ am 23. Mai 1964. Im Hause Wolfgang Hahn fand ein Essen statt. Die geladenen Gäste brachten ihr eigenes Geschirr mit. Spoerri kochte und war zugleich Zeremonienmeister. Er legte den Zeitpunkt des Abbruchs der Mahlzeit fest. Dann nahm er den Spezialkleber und fixierte alle Gegenstände auf der Platte.
Das Fallenbild „Hahns Abendmahl“ ist in Wien im MUMOK (Museum Moderner Kunst) zu bestaunen.
Quellen:
Heidi E. Violand-Hobi: Daniel Spoerri. Biographie und Werk, München: Prestel Verlag, 1998, S. 23.

www.mumok.at/de/hahns-abendmahl-0 (abgerufen am 01.02.2021)
de.wikipedia.org/wiki/Daniel_Spoerri (abgerufen am 01.02.2021)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• wichtige Details zum Kirchenjahr nennen. (A)
• zwischen Kirchenjahr und Kalenderjahr differenzieren. (B)
• die Festkreise im Kirchenjahr aufzählen. (A) die liturgischen Farben den Festkreisen, Festen und Gedenktagen zuordnen. (A, B)
Einstieg:
• Rätsel: Tafelanschrieb: Kalender (zeichnen) + 365 Tage = Kalenderjahr Kirche (zeichnen) + 365 Tage = Kirchenjahr
Die Schüler*innen sollen anhand des Tafelanschriebs erraten, um welche Wörter es sich handelt.
• Rhythmusübungen (ev. mit Orff-instrumenten):
Unterscheidung von unrhythmisch und rhythmisch. Was fällt auf? Wir brauchen einen Rhythmus. Alles läuft nach einem bestimmten Rhythmus ab – so auch das Jahr.
• Rhythmiktücher in den liturgischen Farben in der Klasse verteilt auflegen, die Schüler*innen wählen sich ihre Lieblingsfarbe und begründen ihre Entscheidung.
• Die Namen/Bilder der Festtage auf vorbereitete Kärtchen ungeordnet an der Tafel befestigen, Schüler*innen schreiben ihre Gedanken dazu.
Erarbeitung:
• Lesen der Texte, erarbeiten der Unterschiede zwischen Kalenderjahr und Kirchenjahr. (S. 38 und 39)
Mit den Schüler*innen ein Tafelbild anhand der oben erwähnten Festtagskärtchen gestalten, das den Rhythmus zum Ausdruck bringt (hier können auch die liturgischen Farben integriert werden).
• Risikoquiz zu den Stundeninhalten erstellen und spielen.
Vertiefung/Abschluss:
• Liturgische Farben/Bewegungsspiel:
Vorzubereiten sind Kärtchen/ Tücher in den liturgischen Farben – Weiß, Schwarz, Rot, Violett, Grün, Rosa. Die Anzahl hängt von der Anzahl der Schüler*innen ab. Jeder/ Jede soll mehrere Karten erhalten. Es wird Musik eingeschaltet. Die Schüler*innen bewegen sich zur Musik im Klassenraum. Die Musik wird gestoppt. Ein Fest oder ein Festkreis wird von der Lehrperson genannt. Die Schüler*innen halten daraufhin die richtige Farbe hoch. Musik wird gestartet und es beginnt von vorne. (M1)
• Bildnerisches Entwerfen von liturgischen Gewändern mit entsprechenden liturgischen Farben.
QR-Code: Zeigt eine grafische Darstellung des Kirchenjahres mit den liturgischen Farben. (M2)
• Mithilfe dieser grafischen Darstellung des Kirchenjahres können die Schüler*innen die Fragen von dem Arbeitsblatt (M3) beantworten.
Weiß/Gold
Schwarz
Grün
Rot
Liturgische Farben und ihre Bedeutung (M1) – QR-Code (M2)
Violett
Farbe der Festlichkeit, des Lichtes; Verwendung in der Oster- und Weihnachtszeit, an Herrenfesten, Engel- und Marienfesten, Fest- und Gedenktagen der Heiligen (ausgen. Märtyrer)
Ostern, Weihnachten, Christtag, Gründonnerstag, Ostersonntag, Christi Himmelfahrt, Fronleichnam, Christkönig, Erscheinung des Herrn, Taufe des Herrn, Mariä Empfängnis, Darstellung des Herrn, Verkündigung des Herrn, Mariä Himmelfahrt, Mariä Geburt, Allerheiligen, Hochfest der Gottesmutter Maria
Farbe der Trauer Totenmessen, Begräbnissen, Allerseelen (Kärnten)
Farbe der Hoffnung; begleitet die Zeit im Jahreskreis die Zeit im Jahreskreis, Erntedank
Farbe des hl. Geistes sowie des Blutes/der Liebe; an Festen von Märtyrern getragen
Palmsonntag, Karfreitag, Pfingsten, hl. Stephanus (Märtyrer)
Farbe der Buße und Umkehr; prägt die Advents- und Fastenzeit; auch bei Begräbnissen verwendet
Advent, Fastenzeit, Aschermittwoch, Allerseelen
Rosa 3. Adventssonntag (Gaudete), 4. Fastensonntag (Laetare)
Der QR-Code zeigt eine grafische Darstellung des Kirchenjahres auf der Homepage der Pfarre Windhag.

Quelle: http://pfarre.kirche.at/windhag/content/liturgieunser-kirchenjahr (abgerufen am 10.02.2021)
Das Kirchenjahr
Mit welchem Tag beginnt das Kirchenjahr?
Wie heißt die Zeit vor dem Weihnachtsfest?
Wie lange dauert der Weihnachtsfestkreis?
Wann feiern wir die Geburt Jesu?
Was feiern wir am 26. Dezember?
Wann feiern wir die Erscheinung des Herrn?
Wie wird dieses Fest noch genannt?
Wann feiern wir die Darstellung des Herrn?
Mit welchem Tag beginnt der Osterfestkreis?
Wie heißt die Zeit vor dem Osterfest?
Wie nennt man die Woche vor dem Ostersonntag?
Woran erinnern wir uns am Palmsonntag?
LÖSUNG
Mit welchem Tag beginnt das Kirchenjahr?
Mit dem 1. Adventsonntag
Wie heißt die Zeit vor dem Weihnachtsfest?
Advent
Wie lange dauert der Weihnachtsfestkreis?
Bis zum Sonntag nach dem 6. Jänner
Wann feiern wir die Geburt Jesu?
Am 25. Dezember
Was feiern wir am 26. Dezember?
Gedenktag des Hl. Stephanus
Wann feiern wir die Erscheinung des Herrn?
Wie wird dieses Fest noch genannt?
Am 6. Jänner, Die Heiligen Drei Könige
Wann feiern wir die Darstellung des Herrn?
Am 2. Februar
Mit welchem Tag beginnt der Osterfestkreis?
Mit dem Aschermittwoch
Wie heißt die Zeit vor dem Osterfest?
Fastenzeit
Wie nennt man die Woche vor dem Ostersonntag?
Heilige Woche/Karwoche
Woran erinnern wir uns am Palmsonntag?
Jesus reitet auf einem Esel in die Stadt Jerusalem.
Wann feierte Jesus mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl?
Wann feierte Jesus mit seinen Jüngern das Letzte Abendmahl?
Was passierte am Karfreitag?
Was feiern wir am Ostersonntag?
Wie lange dauert der Osterfestkreis?
Wie viele Tage nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt?
Welches Fest feiern wir zu Ehren Marias am 15. August?
Wie heißen die drei Festkreise im Kirchenjahr?
Welche Farbe trägt der Priester am Gedenktag eines Märtyrers?
Wann wird die Farbe Violett in der Liturgie verwendet? Am Gründonnerstag
Was passierte am Karfreitag?
Jesus wird ans Kreuz geschlagen und stirbt.
Was feiern wir am Ostersonntag?
Jesus ist von den Toten auferstanden. Jesus lebt.
Wie lange dauert der Osterfestkreis?
Bis Pfingsten
Wie viele Tage nach Ostern feiern wir Christi Himmelfahrt?
40 Tage nach Ostern
Welches Fest feiern wir zu ehren Marias am 15. August?
Mariä Himmelfahrt
Wie heißen die drei Festkreise im Kirchenjahr?
Weihnachtsfestkreis, Osterfestkreis und die Zeit im Jahreskreis
Welche Farbe trägt der Priester am Gedenktag eines Märtyrers?
Rot
Wann wird die Farbe violett in der Liturgie verwendet?
Advent, Fastenzeit
Mit welchem Tag endet das Kirchenjahr?
Mit dem Christkönigssonntag
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Beginn des Kirchenjahres nennen. (A)
• den Weihnachtsfestkreis verstehen. (B)
• die fehlenden Daten und Namen in den Arbeitsaufträgen ergänzen. (A) die liturgischen Farben den genannten Tagen zuordnen. (A)
• den Osterfestkreis wiedergeben. (A, B)
• die Karwoche erklären. (B)
• die Geschehnisse von einst mit den Handlungen in der Kirche heute in Verbindung bringen. (Worauf ist dieser Brauch zurückzuführen?) (A, B)
Einstieg:
• Staffellauf an der Tafel: Die Schüler*innen werden in vier Gruppen geteilt, stellen sich in einer Reihe vor der Tafel auf. Jede Gruppe hat ein Feld. Die Kreide ist das Staffelholz. Die Lehrperson schreibt die Überschrift an die Tafel (z. B. Feste im Jahreskreis). Der Reihe nach schreiben jetzt die Schüler*innen Begriffe, die ihnen zu dieser Überschrift einfallen, ohne miteinander zu sprechen, in ihr Feld.
Es darf pro Schüler*in nur ein Begriff geschrieben werden, die Kreide wird an den/die nächste/n Schüler*in weitergegeben und sie stellen sich hinten in der Reihe an. Nach dem Stopp der Lehrperson werden die gesammelten Begriffe ausgewertet.
• Brainstorming: Zuordnung Festkreise
Welche Feste kennt ihr? Welche Feste feiert ihr? Anschließend von den gesammelten Festen jene heraussuchen, die zum Weihnachts- und Osterfestkreis gehören und diese zuordnen lassen.
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Buch (S. 40–41): Texte lesen und Arbeitsaufträge erledigen. Kalender (digital oder analog) zur Verfügung stellen. Feste und Gedenktage werden den Kalenderblättern zugeordnet (Weihnachtsfestkreis). Die entsprechenden Erläuterungen (symbolischen Handlungen) werden den Tagen der Heiligen Woche (Karwoche) zugeordnet (Osterfestkreis). (M1)
• Variante: In Partner-/Teamarbeit – Schüler*innen lesen sich gegenseitig die Texte vor und erfüllen die Arbeitsaufträge gemeinsam. Die Ergebnisse werden im Plenum besprochen.
Vertiefung:
• Arbeitsaufträge für ein Lapbook formulieren: z. B. Osterfestkreis Karwoche (S.41). Mein Lieblingsfest im Kirchenjahr: Die Schüler*innen wählen ihr Lieblingsfest aus und gestalten damit eine Einladung/Plakat. (M2)
• Weihnachten erklärt – Katholische Jugend Österreich: „Warum feiern wir am 25. Dezember Weihnachten?“
Quelle: https://www.youtube.com/ watch?v=hzCP-1izZQU&t=10s&ab_ channel=KatholischeJugendÖsterreich (abgerufen am 01.02.2021)
Der Weihnachts- und der Osterfestkreis (M1)
Der Weihnachtsfestkreis (Lösungen)
1. Adventsonntag – … (4. Sonntag vor dem 24. Dezember bzw. 3. Sonntag, wenn 24. Dezember selbst ein Sonntag ist) – bitte im Kalender heraussuchen
4. Dezember – hl. Barbara
6. Dezember – hl. Nikolaus
8. Dezember – Mariä Empfängnis
13. Dezember – hl. Luzia
24. Dezember – Heiliger Abend
25. Dezember – Geburt des Herrn
26. Dezember – hl. Stephanus (Stephanietag)
31. Dezember – Silvester
1. Jänner – Hochfest der Gottesmutter Maria
6. Jänner – Erscheinung des Herrn
Sonntag nach dem 6. Jänner – Taufe des Herrn – bitte im Kalender heraussuchen
Mein Lieblingsfest im Kirchenjahr (M2)
Hinweis – Arbeit mit dem Tablet
Die Gestaltung erfolgt individuell. Das Plakat soll folgende Punkte beinhalten:
Name des Festes:
Gefeiert wird es am:
Daran erinnern wir uns:
Diese Bräuche gehören zum Fest:
So feiern wir das Fest in meiner Familie:
Deshalb ist es mein Lieblingsfest:
Besonderer Dresscode (Kleiderordnung):
Mein persönliches Highlight:
Der Osterfestkreis (Lösungen)
Palmsonntag – Segnung der Palmzweige (Palmbuschensegnung)
Gründonnerstag – Fußwaschung, Kommunion unter beiderlei Gestalt in Brot und Wein
Karfreitag – Kreuzverehrung, Weihfeuertragen, Ratschen
Karsamstag – Osterspeisensegnung
Ostersonntag – die Feier der Osternacht, Entzünden der Osterkerze
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• anhand von Maria erklären, was es bedeutet, ein Vorbild zu sein. (B)
• die Herkunft des Gebets „Ave Maria“ nennen. (A)
• das Gebet „Ave Maria“ wiederholen. (A, B) die Bedeutung Marias für katholische Christ*innen erkennen. (A)
• Marienfeste benennen. (A)
Einstieg:
• Einige „Wow“-Gedanken aus dem Buch (S. 43) präsentieren. Auf welche Person könnten diese Hinweise zutreffen?
• Mut bedeutet für mich … –Antworten in einer Blitzlichtrunde einholen.
• Den Text „Zeit für Maria“ (S. 43) vorlesen, den Namen Maria aber nicht erwähnen. Von wem wird hier erzählt?
• Eine Ikone mitbringen, betrachten (in Stille bei Kerzenschein) und das Vorwissen der Schüler*innen zu Maria einholen.
• Schüler*innen bringen Bilder von ihren Vorbildern mit in den Unterricht und stellen sie vor.
• Dem Namen auf der Spur 1: Persönlich bekannte Menschen mit dem Vornamen Maria ausforschen und nach ihrem Namenstag befragen.
• Dem Namen auf der Spur 2: Herausfinden, in welchen Vornamen der Name Maria verborgen ist.
Erarbeitung:
• Das Ave Maria (S. 42) wiederholen, einzelne Textpassagen besprechen und die Bedeutung des Gebets hervorheben.
(Vorbildfunktion Mariens für so viele Menschen hervorheben!)
• Zuordnung von Festnamen und Daten: Erarbeiten der Marienfeste und deren Bedeutung mithilfe eines Kalenders. (S. 42)
Lösungen:
15. August: Mariä Himmelfahrt
8. September: Mariä Geburt
8. Dezember: Mariä Empfängnis
1. Jänner: Hochfest der Gottesmutter Maria
Pfingstmontag: Maria, Mutter der Kirche
2. Juli: Mariä Heimsuchung
Zeit für Maria lesen (S. 43) und einen Zusammenhang zu biblischen Texten herstellen, verbunden mit der Fragestellung:
Würdest du Maria als mutige Frau bezeichnen? Was wäre, wenn Maria NEIN gesagt hätte?
Vertiefung:
• Marienporträts gestalten (Buch/Heft) und in einem Ausstellungsgang die verschiedenen Porträts betrachten.
• Das Ave Maria singen.

Gegrüßet seist du, Maria (T+M: W. und M. Reischl)
• Marienkirchen und Marienwallfahrtsorte in der Umgebung auskundschaften.
Blick zurück: Nochmals die Marienikone in den Mittelpunkt rücken und spontane Äußerungen der Schüler*innen zulassen.
• Ave Maria – den Gebetstext in die richtige Reihenfolge bringen
Quellen: learningapps.org/6703220 (abgerufen am 01.02.2021) learningapps.org/6704757 (Audioversion = für die Profis) (abgerufen am 01.02.2021)
• Bild von Maria (M1): Die Schüler*innen können sich aus den drei Bildern eines aussuchen und im Buch (S. 43) in das vorgesehene Feld kleben.










Quelle: Maria mit Schutzmantel von Adolf Osterider, fotografiert von Helmut Loder Fensterbild von Maria mit Kind: https://pixabay.com/de/photos/fensterglasmalerei-religion-glas-4748206/ (abgerufen am 04.12.2020) Marienstatue: https://pixabay.com/de/photos/mary-statue-garten-mutter-maria-5912729/ (abgerufen am 04.12.2020)
Maria (M1)
WEIHNACHTSSPECIAL - WEIHNACHTSKARTE
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Weihnachtsevangelium nacherzählen. (A)
• ein Bild interpretieren. (A, B)
• die Weihnachtsbotschaft „Fürchtet euch nicht“ als vertrauensvolle Zusage für ihr eigenes Leben ansatzweise wahrnehmen und spüren. (B, E)
• eine Karte gestalten. (C)
Einstieg:
• Bildbetrachtung: Die Schüler*innen sehen sich das Bild (Engel mit Hirten) ca. 30 Sekunden an. Dann wird das Buch geschlossen. Welche Farbe ist dir aufgefallen? Welche Personen hast du gesehen? Was passiert auf diesem Bild? (Hinweis: MethodenWerkstatt: Sehen lernen)
• Die Aussage „Fürchtet euch nicht“ wird an die Tafel geschrieben, verbunden mit der Fragestellung:
In welchen Situationen in eurem Leben würde euch diese Zusage stärken?
• Weihnachtskarten/digitale Weihnachtsgrüße mit verschiedenen Motiven/Wünschen den Schüler*innen präsentieren. Im Gespräch herausfinden, ob Wünsche verschickt werden und warum dies getan wird.
Erarbeitung:
• Weihnachtsevangelium lesen/vorlesen oder anhören und besprechen, in welchem Textteil das „Fürchtet euch nicht“ vorkommt und warum diese Aussage ein Weihnachtswunsch ist.
Quelle: radioklassik.at/weihnachtsgeschichte/ (abgerufen am 01.02.2021)
Vertiefung/Abschluss:
• Weihnachtskarte gestalten: Das Bild aus dem Buch kann ausgeschnitten und auf der Rückseite beschriftet werden.
• Variante: Bild ausschneiden, auf stärkeres Papier kleben und als Billett, versehen mit ganz persönlichen Weihnachtswünschen, gestalten.
• Weihnachtsevangelium für zu Hause: Gesamte Seite aus dem Buch nehmen, Text und Bild ausschneiden und auf ein großes Blatt (A3) kleben. Auftrag für zu Hause: Das Weihnachtsevangelium bei der Familienweihnachtsfeier vorlesen.
KAPITEL 4: JESUS – GOTT GEHT MIT
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B:
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 3:
»Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können Leben und Handeln Jesu in Grundlinien beschreiben und als Basis christlichen Glaubens kommunizieren.
›Anwendungsbereich (AB): Historischer Jesus – Christus des Glaubens
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»„Spuren“ von Jesus in ihrem Lebensumfeld erkennen und beschreiben. (A) »erklären, wie sie selbst über Jesus denken. (B, E)
»grundlegende Daten und Fakten aus dem Leben Jesu benennen und ein Porträt von Jesus gestalten. (A, B)
»Beispiele dafür nennen, welche Bedeutung Jesus für Menschen hat. (A)
»das Leben Jesu nacherzählen und schildern, wie Menschen zur Zeit Jesu gelebt haben. (A, B) »erklären, worum es in der Emmaus-Geschichte geht.
Aufbau des Kapitels:
Die Schüler*innen lernen in diesem Kapitel Stück für Stück Jesus als zentrale Gestalt des christlichen Glaubens und in seinem historischen Kontext kennen. Das Kapitel will diese doppelte Bedeutung Jesu erschließen.
Jesus hat als konkreter Mensch gelebt, für Christ*innen ist er jedoch viel mehr als bloß ein konkreter Mensch. Für Schüler*innen, die Religion als Freifach gewählt haben, ist der Inhalt ebenfalls zugänglich. Der historische Blick ist auch für Menschen, die die Lehren des christlichen Glaubens nicht teilen, von Interesse.
Wohl niemandem ist die Person Jesu gänzlich fremd. Das Kapitel beginnt daher zunächst mit einer persönlichen Auseinandersetzung mit „Spuren Jesu“ im eigenen Leben und einer Auseinandersetzung mit dem eigenen Jesusbild. Dann folgt eine gründliche historische Aufarbeitung der Biografie Jesu, nicht zuletzt gegen die immer wieder verbreitete Vorstellung, Jesus habe nie gelebt. Die Brücke zwischen historischem Jesus und Jesus des Glaubens bildet dann die Emmaus-Erzählung, die diese Spannung selbst im Text nachzeichnet. Die Emmaus-Jünger finden sich in einer konkreten geschichtlichen Situation wieder und erleben gerade in dieser eine beeindruckende Glaubenserfahrung. Die Geschichte wird mithilfe der narratologischen Exegese genau untersucht – in der MethodenWerkstatt dieses Kapitels gibt es einen Hinweis dazu. Nach der Emmaus-Erzählung folgt eine Doppelseite, die sich mit Jesus als Christus, als einzigartige historische Gestalt und Sohn Gottes befasst.
Bedeutsam für die Gestalt Jesu ist seine kontextuelle Einbettung in die damalige Zeit. Die folgenden Doppelseiten stellen daher die Lebenswelt Jesu aus Sicht zweier Kinder vor und bieten Einblicke in das Heilige Land. Als Erweiterung der Buchs findet sich in dieser Handreichung zudem eine Auseinandersetzung mit Gruppen zur Zeit Jesu.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• „Spuren“ von Jesus in ihrem Lebensumfeld erkennen und beschreiben. (A)
• unterschiedliche Aussagen über Jesus wahrnehmen, diese einordnen und einen eigenen Standpunkt einnehmen. (A, C)
• Jesusspuren in Bildern entdecken und diese zuordnen. (A, B)
• Fachbegriffe korrekt verwenden. (D)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zum Künstler und zum Bild (I1)
• Was glauben Österreicher*innen (I2) – Eine Umfrage zum Glaubensbekenntnis
Einstieg:
• Bildbetrachtung des Bildes (S. 49) von Helmut Loder (Verweis: Methoden-Werkstatt)
• Jesus als Projektionsbild (M1) Videoclip. Reihe – Glaubensdings: Kinder erklären, wer Jesus ist (M2a) – Kinder erzählen, was ihnen zu Jesus in den Sinn kommt.
• Körperübung: Schüler*innen gehen durch die Klasse und stellen sich unterschiedliche Wegsituationen vor (Spazierweg, Schulweg, steiniger Weg, steiler Weg …). Sie passen ihre Körperhaltung und ihre Gehgeschwindigkeit den „vorgestellten“ Wegsituationen an. Reflexion – verbunden mit der Frage nach Wegbegleiter*innen in ihrem Leben.
Erarbeitung:
• Jesus begleitet mich – in Partnerarbeit die Bilder betrachten und sich gegenseitig die Bilder erklären bzw. die angeführten Fragen diskutieren. (Arbeitsanregungen 1-3, S. 50)
• Was elfjährige Kinder über Jesus denken: Die Kinderaussagen lesen und eine Klassenabstimmung (Welcher dieser Aussagen stimmst du zu?) durchführen. In das freie Kästchen „Und du?“ die eigene Aussage oder die Aussage einer Mitschülerin/eines Mitschülers festhalten. (S. 51)
• Podcast: Was glaubst du denn? „Wer ist Jesus“? (M2b)
• Der Audiobeitrag gibt einen kleinen Einblick in die Fragestellung „Wer ist Jesus?“
Videoclip: Katholisch für Anfänger: Jesus Christus (M2c)
• Ein Beitrag der Serie „Katholisch für Anfänger“.
Vertiefung/Abschluss:
• Differenzierte Version: Wer ist Jesus für mich?
• Bedeutung von Jesus im Leben von Menschen und im Leben der Schüler*innen. (M3)
Lied: Jesus Christ, you are my life
Die einzelnen Strophen erzählen von den Taten Jesu.

Jesus Christ, you are my life (mehrsprachig) (GL 362)
• Das Lied „Eines Tages kam einer …“ singen.

www.youtube.com/ watch?v=j0DJik4WhJw (abgerufen am 10.02.2021).
Untermalt mit Bildern von der Eröffnung des Weltjugendtages in Krakau (Polen) 2016.
Text und Noten:

https://bistummainz. de/export/sites/bistum/ jugend/.galleries/downloads/Osternacht_2020_-_ Liedblatt.pdf (abgerufen am 11.03.2021)
I1
Jesus: Gott geht mit (Kurzbiografie & Bildbeschreibung)
Helmut Loder (*1955)
Religionspädagoge und Künstler, geboren 1955 in der Steiermark, beschäftigt sich häufig mit biblischen Themen. Er malt abstrakt, das bedeutet, er verzichtet auf realistische und genaue Darstellungen. In allen seinen Bildern spielt Gold eine wichtige Rolle. Gold steht für Gott, das Heilige und das Besondere.
„Ich verstehe mich als leidenschaftlicher Autodidakt auf dem Gebiet der Grafik und Malerei, arbeitete nach meiner Schulzeit überwiegend im grafischen Bereich (Tusche und Feder) und beschäftige mich in den letzten zehn Jahren mit dem Schwerpunkt einer meditativen Malerei mit Goldgrund und äußerst sparsamer Farb- und Formgebung.“ (Helmut Loder)
Emmaus (2004): Bildbeschreibung des Künstlers
Meine Bilder sind bewusst meditativ, zumeist abstrakt komponiert, ziemlich reduziert und sehr einfach gehalten, zuweilen mit sehr vereinfachten Anklängen des Realistischen.
Dies betrifft vor allem meine Figuren, wenn ich solche abbilde, die ich gerne als schlichte, auf das Wesentlichste (Körper, Kopf, Beine, nicht detailliert ausgearbeitet) beschränkte Gestalten zeige.
In allen meinen Bildern gibt es die Spur der Existenz des Göttlichen in Form von goldenen Flächen, Balken, Linien, Kreisen oder anderen Formen. Es ist dies meine Art, die Anwesenheit Gottes anzudeuten und auszudrücken. Es ist dies ein auch in Ikonen vorkommendes Element in der Komposition. Verständlich wird das in der Darstellung des Engels Raphael (aus dem Buch Tobit), den ich in vielen Bildern als „Licht-Schatten Gottes“ dargestellt habe. Der goldene Balken, wie ein Engelsflügel über die Figur des Tobias gespannt, ist für mich das Motiv des Engels, der ihn begleitet und schützt.
Im Bild „Emmaus“ sehen wir zwei dunkle Gestalten, die in der Mitte von einer hellen (goldenen) Person zusammengehalten werden. Es sieht fast so aus, als lege er seine Hände um sie. Drei sind unterwegs.
Meine Deutung der Bildkomposition vor dem Hintergrund der Stelle aus dem Lukas-Evangelium lautet: Zwei sind auf dem Weg. Auf der „Flucht“. Vor der Enttäuschung, der Hoffnungslosigkeit.
Es war scheinbar alles umsonst. Jesus wurde gekreuzigt. Ins Grab gelegt. Ende, aus. Zwei sind auf dem Weg nach ... Hause. In ihr Dorf. Es heißt Emmaus.
Und sie sehen ihn schon, den Horizont. Und das Haus, das Halt verspricht, Heimat, Sicherheit. Die beiden unterhalten sich. Sie haben noch so viele Fragen. Wer gibt uns Antwort?
Plötzlich merken sie, sie sind nicht (mehr) allein. Einer geht mit ihnen. Er scheint unbekannt zu sein. Aber er legt seine Hände um sie, er löst ihre Beklemmung, er schenkt ihnen Hoffnung und lässt sie getröstet den Weg weitergehen. Als sie ankommen, bitten sie ihn herein.
Wieder passiert Unerwartetes. Wunderbares. Er bricht das Brot und sie entdecken, das war ER, den sie schon verloren glaubten, den sie abgeschrieben hatten. Und ihr Herz entbrennt von Neuem für IHN. Sie sind nicht allein, der Herr geht mit Ihnen, er schützt und begleitet Sie auch dort, wo niemand es vermutet.
So wie die beiden ihre Erfahrungen nicht für sich behalten wollten und hineingelaufen sind nach Jerusalem, so sollen auch wir dieses Angenommensein und die Wertschätzung durch den Auferstandenen mit allen teilen, die uns anvertraut sind.
Emmaus ist demzufolge kein Garantieschein für eine simple Harmonietheologie, sondern die „Pädagogik Gottes“: Aufbrechen, sich nicht einfach gehen lassen, sondern gehen, weiterhin in Gemeinschaft unterwegs sein, sich austauschen, Mahl feiern und sich von Neuem einstiften in die Welt!
I2 Was glauben Österreicher*innen? (Beispiel Glaubensbekenntnis)

Quelle: www.derstandard.at/story/2000077112169/inoesterreich-glauben-mehr-menschen-an-esoterik-alsan-gott (abgerufen am 10.02.2021).
Wandprojektionsbild Jesus (M1)
Anleitung Projektionsbild: Blicke ganz konzentriert ca. 30 Sekunden lang auf die vier Punkte in der Bildmitte. Schaue anschließend auf eine weiße Fläche. Was siehst du?

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Datei:Afterimage.svg (abgerufen am 10.02.2021) Urheber: Stevo-88 (gemeinfrei)
begleitet mich (digitale Applikationen) (M2)
Videoclip: Reihe – Glaubensdings: Kinder erklären, wer Jesus ist (L. 02:05) (M2a)
www.youtube.com/watch?v=tWeT1Int_54 (abgerufen am 10.02.2021)
Jesus steht im Zentrum des christlichen Glaubens. Im christlichen Glauben geht es vorrangig um die Beziehung zu der Person Jesus und um das, was seine Identität ausmacht. Kinder erzählen, was ihnen spontan zu Jesus in den Sinn kommt.
Audio: Was glaubst du denn? „Wer ist Jesus“? (L. 10:43) (M2b)
www.kinderfunkkolleg-trialog.de/themen/jesus/ (abgerufen am 10.02.2021)
Der Audiobeitrag gibt einen kleinen Einblick in das Thema „Wer ist Jesus?“ Mit seiner Botschaft ist Jesus von Nazaret in die Weltgeschichte eingegangen. Vor mehr als 2000 Jahren hat er in Israel gelebt. Er spielt sowohl im Christentum wie im Islam und Judentum eine Rolle.
Videoclip: Katholisch für Anfänger. Jesus Christus (L. 07:50) (M2c)
www.katholisch.de/video/13479-wer-war-jesus-christus (abgerufen am 10.02.2021)
Ein Beitrag der Serie „Katholisch für Anfänger“. Die Serie erklärt auf einfache und humorvolle Art zentrale Begriffe aus Kirche und Christentum. In dieser Folge geht es um Jesus Christus. Jesus spricht von innerer Umkehr, Gerechtigkeit, Nächstenliebe und lädt alle Menschen dazu ein, sein Reich weiterzuführen.



Hier sind Aussagen von Menschen, die an Jesus glauben und für die Jesus wichtig ist.
Ordne den einzelnen Aussagen die Ampelfarben Grün, Gelb und Rot zu!
• Grün: Dieser Aussage stimme ich zu!
• Gelb: Da bin ich mir nicht ganz sicher!
• Rot: Da kann ich nicht zustimmen!
Ein paar Zeilen sind frei geblieben. Formuliere, was du über Jesus denkst oder was er für dich bedeutet.
• Jesus ist ein guter Freund. Ich kann jederzeit zu ihm beten und er ist immer da.
• Jesus hat sich für die Schwachen eingesetzt. Er hat sie aber auch zu gutem Handeln aufgerufen. Damit geben mir sein Leben und seine Botschaft wichtige Impulse für mein Leben.
• Jesus konnte Wunder wirken und er wirkt auch heute noch Wunder.
• Für mich ist die Aussage „ich bin bei euch alle Tage …“ eine Zusage, die mir Mut schenkt. Ich bin nicht allein –Jesus ist bei mir.
• Jesus ist für mich ein Weggefährte auf schönen wie auf schwierigen Wegstrecken. Er ist verlässlich, vertrauenswürdig und treu.
• Jesus ist auferstanden und er lebt auch heute noch.
• Jesus gibt mir Hoffnung.
• Der Glaube an Jesus ist eine unglaubliche Kraft für mein Leben.
• Jesus Christus ist für mich nicht nur ein Mensch, der in Nazaret gelebt hat und aufgewachsen ist. Er ist für mich Gottes Sohn. Er hilft mir, meine Mitmenschen zu achten.
• Jesus ist ein Vorbild für menschliches Miteinander. Das prägt mein Leben!
• Mit Jesus kann ich durch dick und dünn gehen.
Meine Gedanken:
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• ihr eigenes „Jesusbild“ beschreiben und ihr Vorwissen über Jesus formulieren. (A, B)
• vorgegebene Hinweise mit der Person Jesus in Zusammenhang bringen. (B)
• grundlegende Daten und Fakten aus dem Leben Jesu benennen und ein Porträt von Jesus gestalten. (A, C) Bibelstellen finden. (C)
• eigene Hinweise zur Person Jesu formulieren. (D)
Einstieg:
• Tafelbild: Jesus, wer bist du? (M1) mit anschließendem Frageimpuls an der Tafel/im Heft oder mit einem Placemat (M2):
Jesus, wer bist du? (Mögliche Sozialformen: Gruppen-, Partner-, Einzelarbeit)
• Wanted (M3): Hinweiskarten vergrößert auf stärkeres Papier kopieren und ausschneiden. Sie werden an die Tafel geheftet, Schüler*innen besprechen die einzelnen Hinweise.
Erarbeitung:
• Das Leben Jesu: Lesen des Textes im Buch (S. 52–54). Variante: Worldcafé: Auf vier Tischen liegen vergrößerte Lesetexte (sortiert nach dem Porträt:
Geburt und Familie/Jesus ändert sein Leben/Freunde und Gegner/sein Tod). Schülergruppen gehen von Tisch zu Tisch, lesen den Text und schreiben ihre eigenen Texte ins Buch.
• Differenzierte Textvariante (M4) – Die Schriftart Berlin Sans ist für die Leseförderung besonders geeignet.
• Porträt Jesu erarbeiten und vergleichen. (S. 55)
Alternative/Differenzierung: Steckbrief und biblischer Steckbrief (M5, M6)
Vertiefung/Abschluss:
• Blick zurück: Frageimpuls: „Jesus, wer bist du?“ Schüler*innen vervollständigen das Tafelbild/die Heftseite mit dem Hauptaugenmerk auf die Fragestellung: „Habe ich etwas Neues über Jesus erfahren?“
• Wanted: Schüler*innen entwerfen ein „Wanted-Plakat“ mit selbst formulierten Hinweisen zur Person Jesu in ihrem Heft.
Digipoint: Podcast „Wer ist Jesus?“ (S. 52) Vom Funkkolleg für Kinder im Trialog der Kulturen mit Arbeitsauftrag. (M7)
• Filmtipp: „Der Mann der 1000 Wunder“ (UK/Russland 2000, Regie: D.W. Hayes/S. Sokolov). Dieser altersgemäße Puppen- und Zeichentrickfilm bietet eine historisch gut recherchierte Biografie von Jesus mit Fokus auf die Wunderberichte. Die Optik ist ungewöhnlich und lädt dadurch einerseits zum Schauen ein, wirkt für manche aber auch irritierend. Er eignet sich gut als Wiederholung der wichtigen Lebensstationen Jesu.
Jesus, wer bist du?
Ich will dich suchen und finden, in vielen Worten, in vielen Geschichten, in meinem Leben, im Leben der Welt. Amen. (Quelle unbekannt)
Jesus, wer bist du? (M1)
Placemat „Jesus, wer bist du?“ (M2)

Jesus, wer bist du?
Gesucht wird diese Person …
Der Name bedeutet „Gott ist die Rettung“.
Der Geburtsort der Person ist bekannt, das Geburtsjahr nicht.
Die Namen der Eltern sind bekannt.
Die gesuchte Person hatte sowohl Freunde als auch Gegner.
Sie erzählte den Menschen vom Reich Gottes.
Sie war Jude.
Sie arbeitete als Bauhandwerker.
Manche Menschen wollten sie loswerden.
Das Todesurteil sprach ein Römer aus.
Der Ort der Hinrichtung liegt in der Nähe der Stadt Jerusalem.
Das genaue Todesjahr ist nicht bekannt.
Antwort:
Differenzierte Textvariante zu: Das Leben Jesu
Die Bibel berichtet uns, dass Jesus in Betlehem geboren wurde. Das ist ein Ort im Land Israel. Wann, weiß man nicht genau. Man glaubt, dass dies irgendwann im Jahre 7 bis 4 vor Christus war.
Seine Eltern waren Maria und Josef. Sie gaben ihrem Sohn den Namen Jesus. Der Name bedeutet „Gott ist die Rettung“ Damals gab es keine Nachnamen. Menschen wurden nach ihrem Herkunftsort benannt. Da Jesus mit seiner Familie im Ort Nazaret gelebt hat, wird er „Jesus von Nazaret“ genannt. Er erlernte, wie sein Vater, den Beruf eines Bauhandwerkers (Zimmermann).
Jesus war Jude. Vermutlich lernte er die Heiligen Schriften des Judentums zu lesen und zu verstehen. In dieser Zeit war das Land Israel ein Teil des Römischen Reiches. Die Menschen litten unter dieser fremden Herrschaft. Es gab immer wieder Versuche, die Römer mit Gewalt zu vertreiben. Die Juden waren aber auch untereinander zerstritten. Manche freundeten sich mit den Römern an, andere hassten sie. Manche wollten kämpfen, andere zogen sich in die Wüste zurück.
Jesus war da etwa 30 Jahre alt. Er begann im Land Israel umherzuziehen und den Menschen von Gott zu erzählen: Gott ist wie eine gute Mutter und ein guter Vater. Er sprach auch viel vom Reich Gottes: Gott ist mit den Armen, den Ausgeschlossenen, den Kranken, den Sündern und Sünderinnen, den Frauen und Männern. Diesen Menschen sagte er, dass Gott sie in der schweren Zeit nicht alleine lässt. Dieses Reich Gottes ist aber nicht nur der Himmel. Es geht um ein gutes Leben in dieser Welt.
Viele folgten Jesus als seine Jünger und Jüngerinnen nach. Er wählte zwölf besonders enge Freunde aus, die man Apostel (Gesandte) nennt. Ihnen gab er die Aufgabe, die Botschaft vom Reich Gottes überall zu erzählen. Es gab auch Menschen, die sich über ihn ärgerten. Das waren vor allem die wohlhabenden und mächtigen Priester (Sadduzäer). Sie sagten, Jesus habe die Menschen getäuscht und Gott mit seinem Handeln beleidigt. Sie verurteilten ihn zum Tode. Aber nur die Römer konnten Hinrichtungen beschließen. Daher forderten sie vom römischen Statthalter Pontius Pilatus, Jesus zu töten.
Jesus wurde gefoltert, ans Kreuz genagelt und starb kurze Zeit später. Dies geschah im Jahr 30 bis 33 nach Christus, auf dem Hügel Golgota vor Jerusalem. Jesus war also zwischen 30 und 40 Jahre alt, als er starb. Josef von Arimathäa, ein Freund Jesu, nahm Jesus dann vom Kreuz ab und brachte ihn in ein Grab. Die Jünger waren verzweifelt. Sie glaubten, dass alles umsonst war. Doch bald stellten sie fest, dass sie sich geirrt hatten. Jesus war mehr als ein gewöhnlicher Mensch, denn drei Tage nach seinem Tod ist sein Grab leer.

Steckbrief Jesus (M5)
Gesucht wird – Steckbrief mit Bibelstellenangaben (M6)
Name der gesuchten Person (Lk 1,31):
Geboren wird er zur Zeit des römischen Kaisers (Lk 2,1):
Geburtsort (Mt 2,1):
Name der Eltern (Mt 1.16):
Wohnort (Lk 4,16):
Religion (Joh 4,9):
Beruf (Mk 6,3):
Seine wichtigste Botschaft (Mk 1, 15):
Seine Freunde und Freundinnen (Mk 3,16-19; Lk 8,2):
Seine Feinde (Mt 16,1):
Zum Tode verurteilt durch (Mk 15,15):
Mögliche Gründe der Hinrichtung (Mk 14,65):
Todesjahr: Wird nicht in der Bibel genannt, vermutlich das Jahr 30 n. Chr.
Ort der Hinrichtung (Mt 27,33):
„Wer ist Jesus“? (Digipoint, Buch S. 52) (M7)
Podcast im Funkkolleg für Kinder im Trialog der Kulturen
Hass für keinen – Liebe für alle. Mit dieser Botschaft ist Jesus von Nazaret in die Weltgeschichte eingegangen. Er spielt sowohl im Christentum, wie im Islam und Judentum eine Rolle – wenn auch eine unterschiedliche: als Jesus Christus, dem Sohn Gottes, als guter Jude oder als Isa Ibn Maryam, dem Propheten. Was glaubst du: Wer war Jesus?
In diesem Podcast finden sich Aussagen über Jesus von den christlichen Mädchen Rahel und Emma und ihrem Vater, einem Theologen sowie dem christlichen Buben Merlin; aus jüdischer Sicht sprechen der Rabbiner Efraim Nussbaum und sein Sohn Schir über Jesus; weitere Aussagen kommen vom muslimischen Bub Soner und dem islamischen Theologen Ömer Özay.
Arbeitsauftrag 1:
Hören (und wiederholtes Hören) des Beitrags und beantworten der Verständnisfragen:
• Wie haben Menschen damals Jesus genannt?
• Was erhofften die Menschen von Jesus?
• Wer entdeckte, dass das Grab Jesu leer war?
• Was glauben Jüdinnen und Juden nicht über Jesus?
• Was sagt der Rabbiner Efraim Nussbaum über Jesus?
• Welche Bedeutung hat Jesus (Isa ibn Maryam) im Islam?
• Was findet Ömer Özay besonders beeindruckend an Jesus?
• Was sehen die Schüler am Ende als zentrale Botschaft von Jesus?
Arbeitsauftrag 2:
Führe ein Interview mit jemandem aus deiner Klasse. Überlege dir Fragen und finde heraus, was er oder sie über Jesus denkt. (Buch S. 42)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• den Inhalt der Geschichte zusammenfassen. (B)
• einen Text anhand von Abschnitten untergliedern und diese mit eigenen Überschriften strukturieren. (B, C)
• mithilfe der narratologischen Exegese Personen und Handlungen einer Erzählung analysieren. (A, B) eigene Fragen an den biblischen Text formulieren und diskutieren. (A, D)
Information:
• Narratologische Exegese (I1) Einstieg:
• Bildbetrachtung: Das Kapiteleingangsbild (S. 49) von Helmut Loder betrachten. (Hinweise: Methoden-Werkstatt)
• Paarweise gehen die Schüler*innen ein paar Minuten lang durch die Klasse/das Schulhaus und erzählen sich Ereignisse/Neuigkeiten aus ihrem Leben (je nach Klassensituation freie Partnerwahl!). Reflexion: Wie war das gemeinsame Gehen? Habt ihr voneinander Neues erfahren? …
Erarbeitung:
• Bibeltext in Gruppen lesen: Schüler*innen in fünf Gruppen teilen (A, B, C, D, E). Jede Gruppe liest ihren Textabschnitt und sucht eine passende Überschrift. Ein/e Gruppensprecher*in gibt den gelesenen Text wieder und präsentiert die Überschrift. (Buch S. 52–54)
• Selbstständige Arbeit am Text entlang der Anweisungen im Buch. Lesen des ganzen Textes, dann zweites Lesen der einzelnen Abschnitte und das Finden und Eintragen von Überschriften in die dafür vorgesehenen Felder.
• Herausarbeiten der Handlungstabelle, aufgrund der Komplexität der Aufgabe ist der erste Abschnitt vorgegeben.
• Herausfiltern von Schlüsselsätzen und Formulierung von Fragen.
• Musterlösung Tabelle (M1)
Vertiefung/Abschluss:
• Differenzierender Zugang: Eine Begegnung, die Augen öffnet (M2)
Der Text ist im Sinne der narratologischen Exegese alternativ zur üblichen Gliederung der Bibel in fünf Abschnitte unterteilt (A, B, C, D, E), um ein präziseres Arbeiten an einzelnen Segmenten zu ermöglichen.
Sammeln/Vorlesen der Fragen und Diskussion darüber.
• Alternativ: Fragen werden von der Lehrperson abgesammelt und für die nächste Stunde vorbereitet.
I1 Narratologische Exegese (Methode)
Methodische Herangehensweise
In der narratologischen Exegese geht es vor allem darum, möglichst am Text selbst und dem, was er erzählt, zu bleiben. Eine Einleitung soll daher möglichst knapp sein und lediglich eine Hinführung dazu beinhalten, in welchem Kontext die Erzählung stattfindet und worum es grundsätzlich geht. Zu vermeiden sind dagegen korrelative Zugänge, da sie den Blick auf den Text schon vorab verändern. Korrelationen werden erst anschließend, ausgehend von der Arbeit am Text, gesucht.
Ziel ist es, den Text möglichst genau zu erfassen und zu bearbeiten. Dazu wird er zunächst als Ganzer gelesen, um ihn dann exakt zu untersuchen. Um die analytische Arbeit zu fördern, ist der Text in fünf Abschnitte (A, B, C, D, E) untergliedert, da ein einzelner, kurzer Absatz einfacher zu bearbeiten ist als der vollständige, komplexe Erzähltext. Durch die Formulierung von fünf Abschnittsüberschriften sind die Schüler*innen gefordert, die Abschnitte selbstständig zu interpretieren und auf den Punkt zu bringen. Sie lernen dadurch, eine längere Erzählung in Abschnitte zu fassen und diese Abschnitte inhaltlich zu bestimmen.
Anschließend wird die Handlung des Textes, wieder mithilfe der Gliederung durch die fünf Abschnitte, genau unter die Lupe genommen: Wer kommt vor? Wer tut was? Welche Auswirkungen hat dies? Anhand dieser Fragen wird der Erzählduktus gut betrachtet und systematisiert. Die Schüler*innen gewinnen dadurch eine exaktere Lesekompetenz und Fähigkeiten in Strukturierung und Analyse von komplexeren Erzählungen.
Durch das Herausheben des wichtigsten Satzes sowie die Formulierung von Fragen findet schließlich ein subjektives und korrelatives Herangehen statt. Man löst sich vom strengen Anhaften am Text selbst und bringt das lesende Subjekt wieder ins Spiel.
Biblisch-theologischer Hintergrund
Die Begegnung mit dem Auferstandenen auf dem Weg nach Emmaus ist eine Schlüsselerzählung bei Lukas und wird im kirchlichen Lesejahr jeweils am Ostermontag verlesen. Die Erzählung steht dabei in einem Zusammenhang mit der folgenden Perikope von der Erscheinung des Auferstandenen in Jerusalem. In beiden Geschichten geht es um dieselbe Botschaft, die in Vers 34 das Verbindungsglied zwischen den beiden Erzählungen dar-
stellt: „Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.“ Beide Perikopen beschäftigen sich mit Problemen, die mit den Berichten von Tod und Auferstehung Jesu verbunden sind: Von jüdischer Seite ist fraglich, wie sich das Leiden und der Tod Jesu mit den Vorstellungen vom Messias vereinbaren lassen. Von hellenistischer Seite steht die Ungerechtigkeit des Todes Jesu im Vordergrund und die damals verbreitete Vorstellung, dass unschuldig Getötete in ihrem Grab so lange keine Ruhe finden und als Geister/Gespenster zur Erde zurückkehren (müssen), bis das erlittene Unrecht beseitigt ist.
Der Evangelist Lukas nimmt nun in Kapitel 24 beide Herausforderungen an: In der Emmaus-Geschichte wird mit Ruhe und Geduld erklärt, wie es denn möglich ist, dass Jesus die Heilshoffnungen Israels erfüllt, auch wenn er auf gewaltsame Weise ums Leben kam. In der Erzählung von der Erscheinung in Jerusalem verkündet Jesus den Frieden. Der weltumspannende Frieden ist die Botschaft des Auferstandenen an die Apostel und zugleich die zentrale Botschaft des Jesusereignisses im lukanischen Werk. Nachdem dieser Bezug mit aller Deutlichkeit hergestellt ist, nimmt der Auferstandene den Aposteln die Angst.
Entgegen der hellenistischen Geistervorstellung erweist sich Jesus gerade nicht als Gespenst, sondern als leibhaftig anwesend, ja sogar angreifbar. Dabei stehen allerdings die Darstellung der Materialisierung des Auferstandenen und zugleich seine Fähigkeit, in alle Situationen zu kommen bzw. sich allen Situationen zu entziehen, einander unvermittelt gegenüber. Entscheidend ist, dass in beiden Fällen die Auferstehung als etwas Wirksames gezeigt wird: Durch die Auferstehung gewinnen die Jüngerinnen und Jünger wieder Mut, Hoffnung und Handlungsfähigkeit und beginnen, in der Welt zu wirken, Gutes zu tun und zu verkünden. Lukas 24 will zeigen, dass die Auferstehung ein wahrhaftes Ereignis ist, gegen alle Einwände aus jüdischer und hellenistischer Sicht, und damit auch die Hoffnung und der Glaube wahr sind
Ergänzung
In der narratologischen Exegese steht der Text selbst im Mittelpunkt, sodass eine kurze Hinführung, wie sie im Buch steht, ausreicht. Ein lebensweltlicher/korrelativer Einstieg sollte nicht gemacht werden.
Nach: Pichler, J., Weirer, W., Wieser, R. (Hg.): Den Sinn der Schriften eröffnen. Lk 24 als Herausforderung für Exegese und Fachdidaktik, Stuttgart: Kohlhammer 2021.
Musterlösung narratologische Exegese (M1)
Wer kommt vor?Was tut er/sie? Was verändert sich dadurch?
Emmaus-Jünger Sie gehen nach Emmaus; sie unterhalten sich über Jesus.
Vielleicht geht es ihnen besser, wenn sie reden.
Jesus Er kommt hinzu. Nichts, sie erkennen ihn nicht.
Jesus
Emmaus-Jünger
C Jesus
Jesus
Emmaus-Jünger
Er fragt die EmmausJünger, worüber sie sprechen.
Sie erzählen von Jesus, vom leeren Grab und über ihre Enttäuschung.
Erklärt den Jüngern, dass alles so kommen musste.
Die Jünger beginnen mit Jesus zu sprechen.
Jesus antwortet ihnen.
Vielleicht haben sie wieder mehr Hoffnung.
Isst mit ihnen und bricht das Brot. Sie erkennen ihn.
Essen mit Jesus und begreifen, wer er ist.
Die Elf Sie berichten, dass Jesus auferstanden ist.
Emmaus-Jünger
Erzählen von ihrem Erlebnis mit Jesus.
Ihr Herz brennt, es geht ihnen wieder gut.
Auch die EmmausJünger erzählen von ihrem Erlebnis.
Differenzierter Zugang: Eine Begegnung, die Augen öffnet (M2)
Einstieg:
• Mithilfe der Zeichnungen erarbeiten die Schüler*innen die Gefühlswelt der beiden abgebildeten Personen. Anschließend berichten die Schülerinnen und Schüler aus ihrer Erfahrungswelt. Wann haben sie sich schon einmal so gefühlt? Was hat ihnen in dieser Situation geholfen?
• Zu zweit/zu dritt zu einem Spaziergang durch den Schulhof oder das Schulhaus aufbrechen und gegenseitig von den Ereignissen der letzten Zeit (z. B. der Osterferien) erzählen – im Plenum berichten, was an Neuigkeiten gehört wurde.
Erarbeitung:
• Die Erzählung von Kleopas im Anhang lesen und darüber sprechen.
• Mithilfe des Rätsels werden die wichtigsten Aussagen noch einmal wiederholt. Die Schüler*innen markieren alle Wörter, die sie finden. Anschließend setzen sie sie richtig ein. So werden vier wichtige Sätze aus der vorangegangenen Erzählung sichtbar.
• Lösung zum Rätsel
Sie erkannten ihn nicht.
Bleib bei uns.
Brannte uns nicht das Herz?
Der Herr ist auferstanden.
Vertiefung/Stundenabschluss:
• Differenzierung: Wörter eines Satzes auf die Tafel schreiben und die Schüler*innen suchen diese im Rätsel. Anschließend tragen sie sie ein. Die Anfangsbuchstaben sind vorgegeben.
KAPITEL 4
JESUS: GOTT GEHT MIT
Emmaus – eine unglaubliche Geschichte
EINE BEGEGNUNG, DIE AUGEN ÖFFNET
Sieh dir die beiden Zeichnungen genau an: 1. Beschreibe, was du siehst.
2. Benenne mögliche Gefühle der abgebildeten Personen.
3. Schildere eigene Erfahrungen, bei denen du selbst solche Gefühle erlebt hast.


Kleopas, so heißt einer der beiden, erzählt: Wir gingen von Jerusalem nach Hause, nach Emmaus. Wir waren traurig, denn unser bester Freund war gekreuzigt worden. Ein schrecklicher Tod! Wir wussten nun nicht mehr, wie es mit dem jüdischen Volk weitergehen würde. Wir wollten wieder frei in unserem Land leben. Wir wollten, dass die Römer verschwinden. Unser Freund hat viel von einem neuen Königreich gesprochen. Doch jetzt ist er tot.
Plötzlich, als wir gerade in unsere Gedanken versunken dahingingen, trat ein Mann zu uns. Er fragte, warum wir so traurig waren. Wir erzählten ihm von unserem toten Freund und unseren enttäuschten Hoffnungen. Ein wenig verwundert waren wir schon, dass er nichts davon gehört hatte. Jeder wusste davon.
Da begann der Unbekannte von den Heiligen Schriften zu erzählen und erklärte uns, was die Propheten (Menschen, die für Gott sprechen) einst sagten. Wir hörten gespannt zu. Jetzt verstanden wir: Es musste geschehen, dass der Messias (von Gott gesandter Retter) stirbt und zu Gott kommt. Seine Erzählungen beruhigten unser Herz. Als wir in Emmaus angekommen waren, baten wir ihn, bei uns zu bleiben, da es bereits Abend wurde.
Wir saßen beim Essen, als der Fremde das Brot nahm, ein Segensgebet sprach und das Brot brach. In diesem Augenblick wurden uns die Augen geöffnet.
Verwundert erkannten wir, dass es unser Freund war. Noch ehe wir es recht begriffen hatten, sahen wir ihn nicht mehr. Da wurde uns klar, dass wir schon die ganze Zeit das Gefühl hatten, als würden unsere Herzen brennen.
Wir verspürten eine große Freude und brachen sofort nach Jerusalem auf, um den Jüngern zu erzählen, dass unser Freund auferstanden ist.
IZWDERPSPDJAVFYUMEAUNSKZYA SKHPAUGNICHTCXKEIDBTXQMPHL BLEIBORFZFYQLUGQRZLHGHBEIR MUBDTVCMXJXSNBRANNTEZYJUSD FARJGLZRLTAWERKHWVPFRWAKVU AUFERSTANDENFDAEXGIMCISTGC ZEXWGCRUXAJHSMZNICHTMHAWBE QMHYLERKANNTENSBYZTLXFVIRJ DASBQRYWMKSXPSBCUHQJKUNSMQ MTPJAIYJLAUHVJDUWMSKXAYUZS YKLGTHERROPFYZEHRJHERZLDAW FSZCDFSKVXBDQUAITMXUSGBERY MIHNSJUBAMCLSIEAYUFVGJYLTC
Hast du den Freund erkannt und woran hast du ihn erkannt?
Berichte, was du schon über diesen Freund weißt.
Fasse die Ereignisse in Jerusalem, von denen Kleopas erzählt hat, zusammen.
Suche 16 Wörter im abgebildeten Kästchen (waagrecht). Bilde mit ihnen vier Sätze. Die unten angeführten Anfangsbuchstaben helfen dir dabei.
(Hinweis: Diese Sätze haben mit der oben erzählten Geschichte zu tun.)
S e i n .
B b u .
B u n d H ?
D H i a
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• sich mit der Einzigartigkeit des Handelns Jesu auseinandersetzen. (C)
• wichtige Bibelstellen, die das Handeln Jesu zum Ausdruck bringen, zusammenfassen. (A)
• die Erzählung von der Kindersegnung wiedergeben und interpretieren. (A, B) ihre eigene Sichtweise auf und ihr Verhältnis zu Jesus reflektieren. (C, E)
Information:
• Bibelstellen zum Gedicht Einer war anders (I1)
Einstieg:
• Brainstorming: Was macht Jesus besonders? Welche außergewöhnlichen Worte und Taten sind euch bekannt?
• Gedicht „Einer war anders“ lesen (zuerst jeder für sich, dann laut in Dialogform).
Erarbeitung:
• Aufgabenstellung: Mithilfe des Gedichts über die Besonderheit von Jesus sprechen (S. 58).
• Brief an Jesus: Persönliche Auseinandersetzung mit Jesus: Welche Fragen würde ich ihm stellen, was möchte ich ihm sagen? … (S. 58)
• Bildbetrachtung: Emil Nolde, Christus und die Kinder (Hinweise: Methoden-Werkstatt). Passend dazu die Bibelstelle Mt 8,1-5 „Jesus und die Kinder“ lesen.
• Bibelstellen (M1): Z. B. ausgewählte Bibelstellen lesen und zu den einzelnen Versen im Gedicht zuordnen.
Vertiefung/Abschluss:
• Internetrecherche: Welche bekannten Personen zeigen ihren Glauben an Jesus öffentlich: Suche und Präsentation.
• Bibelstellen (I1): Z. B. ausgewählte Bibelstellen zur Verfügung stellen und in Kleingruppen die Bibelstellen dem Text zuordnen. (S. 58)
• Filmtipp: Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia (Adamson, USA 2005). Verfilmung des KinderbuchKlassikers von C. S. Lewis aus dem Jahr 1950. Die Erzählung verarbeitet viele christliche Motive und Symbole; der Löwe Aslan erscheint dabei als Bild für Christus. Zur Motivik siehe M2.
I1 Bibelstellen zum Text „Einer war anders“
Einer war anders.
Alle sagten: Die Welt ist schlecht und ungerecht.
Einer verkündete uns die Frohe Botschaft. -> Mk 1,14-15
Alle sagten: Kämpfe gegen deine Feinde!
Einer forderte uns auf, sie zu lieben.
-> Mt 5,43-48
Alle sagten: Halte dich von diesen schlechten Menschen dort fern!
Einer setzte sich mit ihnen an den Tisch. -> Lk 19,1-10
Alle sagten: Strebe nach Macht, Geld und Ruhm.
Einer sagte uns: Werdet wie die Kinder! -> Mt 18,1-5
Alle sagten: Das können wir dir niemals verzeihen.
Einer hat uns unsere Schuld vergeben.
-> Mk 2,1-12; Lk 5,17-26
Alle sagten: Dieser Mensch ist unheilbar krank.
Einer hat ihn berührt und geheilt.
-> u. a. Mt 8,1-4; Lk 4,38-41; Joh 5,1-18; Joh 9,1-7 u.v.m.
Alle sagten: Es gibt keine Wunder!
Einer hat sie vollbracht.
-> Mk 6,35-44; Mt 15,32-38; Lk 5,1-11; Joh 2,1-2; Mk 4,35-41, Joh 11,1-45 u. a.
Alle sagten: Dieser Mensch ist verloren, aus dem wird nichts mehr werden.
Einer sagte: Kehre um und folge mir nach!
-> Lk 17,3b-4; Mt 18,22
Alle sagten: Schau, dass du das Beste für dich selbst herausholst.
Einer sagte: Du sollst Gott und deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
-> Mt 22,34-40
Alle sagten: Über Gott können wir gar nichts wissen.
Einer hat ihn uns gezeigt.
-> Joh 14,1-24
Alle sagten: Mit dem Tod ist alles vorbei. Einer wurde von Gott auferweckt.
-> Mt 28,1-10; Mk 16; Lk 24; 20,1-29
Alle sagten: Niemand kann dir helfen. Einer hat uns erlöst.
-> Röm 3,10-26; Eph 1,1-14
Alle sagten: Es gibt keine Wahrheit. Einer war es.
-> Joh 14,6-14
Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.
-> Mk 1,9-11; Mk 15,33-39
Namen und Symbole in die Chroniken von Narnia (M2)
Aslan steht symbolisch für Jesus Christus. Er führt das Gute an, er heilt und vergibt. Er opfert sich freiwillig für Edmund, er wird hingerichtet und wieder auferweckt. Der Glaube an ihn befreit und schenkt ewiges Leben. Mit ihm sind Licht, Wärme, Frühling, Leben, Friede verbunden – auch Ostern ist als Frühlingsfest ein Fest des Lebens.
Jadis steht symbolisch für die Macht des Bösen. Sie strebt nach Herrschaft, sie manipuliert, täuscht und missbraucht andere für ihre egoistischen Ziele. Sie versucht, andere durch Versprechungen auf ihre Seite zu ziehen.
Namensbedeutungen:
Aslan: ist das türkisch-mongolische Wort für ‚Löwe‘. Im Christentum ist der Löwe das Symbol für den siegreichen Jesus.
Peter: Der Älteste unter den vier Geschwistern ist nach dem Apostel Petrus benannt, dem ‚Fels‘. Petrus war der Sprecher und AnführerderApostel,aufihnwirdauchdas Papsttum zurückgeführt.
Edmund: Bedeutet „der Beschützer“.
Susan: Susanna ist eine Figur aus der Bibel, der Name bedeutet „die Lilie“. Diese Blume stehtinder christlichenTraditionfürGlaube, Hoffnung und auch die Heilige Maria.
Lucy: Der Name kommt aus dem Lateinischen (lux, lucis) und bedeutet die „Lichtvolle“ oder die „Helle“. Lucy zeigt einen klaren, reinen Glauben an das Gute.

Quelle: pixabay.com/de/photos/b%C3%BCcher-lesung-serie-narnia-1141911/
DIE ERZÄHLUNG IN DER BIBEL
Der Sündenfall (Gen 3)
Die Bibel erzählt, dass der Mensch ursprünglich in Gemeinschaft mit Gott war. Dann ließ er sich jedoch vom Bösen verführen, das ihm versprach, „wie Gott“ zu werden. Dadurch kam es zum Vertrauensbruch zwischen Gott und Mensch, aber auch zwischen den Menschen untereinander. Der Mensch schafft es nicht mehr aus eigener Kraft, sich mit Gott zu versöhnen.
Reue und Vergebung
Für Jesus ist es entscheidend, dass jeder Mensch seine schlechten Taten einsieht und bereut. Schon im Vaterunser beten wir: „und vergib uns unsere Schuld“. Im 1. Johannesbrief heißt es: „Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, und vergibt uns.“ (1Joh 1,9)
Kreuzigung und Auferstehung
Eine zentrale Aussage der Bibel ist, dass Jesus für den Menschen ans Kreuz geht. Damit ist gemeint, dass er selbst das ganze Leid auf sich nimmt, dass Menschen durch ihr Fehlverhalten erzeugen. Er opfert sich unschuldig, aus Liebe zum Menschen: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“ (Joh 15,13)
Mit der Auferstehung bestätigt Gott dieses Handeln: Mit der Auferstehung zeigt Gott, dass die Liebe stärker ist als der Tod und sie die Macht des Bösen überwindet: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt“. (Joh 11,25)
Rettung der Toten
Im Glaubensbekenntnis sprechen wir von Jesus als „hinabgestiegen in das Reich des Todes“. Er erlöst alle, die vor ihm unter der Macht des Todes standen.
Himmelfahrt
Jesus spricht regelmäßig davon, dass er nicht immer bei den Jüngern sein kann, sondern sie eines Tages auf sich allein gestellt sind. Er spricht von Heiligen Geist als Beistand für den Menschen, der ihm helfen soll, zu glauben und Gutes zu tun.
DIE ERZÄHLUNG IN ‚NARNIA‘
Jadis verführt Edmund
Jadis zieht Edmund auf ihre Seite, in dem sie ihm allerlei Versprechungen macht. Sie redet ihm ein, dass er etwas Besseres als seine Geschwister sei und er einmal über sie herrschen werde. Bei Edmund hat sich ein wenig Wut auf seine Geschwister aufgestaut, er fühlt sich im Recht und so lässt er sich von der Hexe schnell zum Bösen verführen. Er achtet nur auf seine Interessen.
Reue und Vergebung
Obwohl Edmund seine Geschwister und Aslan verraten hat, lässt ihn Aslan aus der Gefangenschaft durch die Macht des Bösen befreien: Edmund bereut seine Taten und Aslan vergibt ihm und schafft auch wieder Versöhnung zwischen ihm und seinen Geschwistern.
Aslan opfert sich für Edmund
In Narnia gilt das ungeschriebene Gesetz, dass jeder, der Böses tut, unter die Macht der Hexe Jadis fällt. Um Edmund zu retten, opfert sich Aslan für diesen auf. Er gibt sein Leben hin, um Edmunds Leben zu retten: „Wenn die Hexe verstehen würde, was es bedeutet ein Opfer zu bringen, dann hätte sie den tiefen Zauber vielleicht richtig verstanden. Denn wenn ein freiwilliges Opfer, das keinen Verrat begangen hat, anstelle eines Verräters stirbt, dann wird der steinerne Tisch zerbrechen, und vielleicht wird dadurch sogar der Tod selbst besiegt.“
Rettung der Toten
Auch Aslan befreit nach seiner Auferstehung all jene, die von der Hexe Jadis durch ihren Eiszauber gefangen worden waren.
Verschwinden Aslans
Am Ende der Geschichte verschwindet auch Aslan und gibt den Wesen von Narnia die Freiheit, selbst Verantwortung für das Gute zu übernehmen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die wichtigsten Orte in Israel aufzählen, die mit dem Leben Jesu im Zusammenhang stehen. (A)
• wichtige geografische Punkte im Land Israel benennen. (A)
• vom Leben zur Zeit Jesu erzählen. (A)
Unterschiede zwischen dem Leben von einst und ihrem heutigen aufzählen. (A)
• Namen von Orten mit biblischen Erzählungen in Zusammenhang bringen. (A)
Einstieg:
• Vorwissen zu Israel: Brainstorming – Tafelbild
• Bilderreise durch Israel: Bildkarten oder PowerPointPräsentation mit Bildern von den wichtigsten Orten, Gewässern und Landschaften des Heiligen Landes erstellen.
• Reise nach Israel: Entdeckungsreise mit dem Schulatlas/Landkarte (Fragen: Reiseroute, Entfernung, Hauptstädte, Gewässer, Berge …)
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Buch: Lesen und Fragen entwickeln – die Schüler*innen formulieren 13 Fragen (je Absatz eine Frage) und geben dazu drei Antwortmöglichkeiten (S. 56–58).
Leben damals – Leben heute (M1): Den Text im Buch lesen und Tabelle beschriften (S. 60–62).
• Folder/Reiseprospekt: Die Schüler*innen gestalten einen Folder/ein Reiseprospekt, in dem sie das Land vorstellen. Die Bilder im Buch werden als Kopien zur Verfügung gestellt (S. 59).
• Bilddiktat: Eine biblische Landkarte (NT) hängt zur Orientierung an der Tafel, im Laufdiktat wird die Karte im Buch beschriftet.
Variante: Karte wird ins Heft übertragen. Die wichtigsten Legenden werden festgehalten.
Vertiefung/Abschluss:
• Spiel: Reise nach Jerusalem mit jüdischer Musik. (Wer ausscheidet, muss eine Frage zum Land Israel beantworten.)
• Tipps zum Basteln (M2): Biblische Häuser
• Arbeitsblatt Bibelstellen (M3): Orte und Ereignisse aus dem Land Israel und dem Leben Jesu mithilfe von Bibelstellen suchen.
• Learning-Apps (M4): Land Palästina zur Zeit Jesu: https://learningapps.org/ view2068830 (abgerufen am 10.02.2021).
Leben in Israel zur Zeit Jesu: https:// learningapps.org/view2045185 (abgerufen am 10.02.2021).
• Freiarbeitsplan: Aus den genannten Ideen einen Freiarbeitsplan erstellen.
• Digipoint: Schnitzeljagd im Heiligen Land. (M5)
Lies im Buch „Israel – das Land, in dem Jesus lebte“, vergleiche dein Leben mit dem Leben von Aliza und Schamar, schreibe die Unterschiede in Stichworten in die Tabelle!
Kategorie
Leben in Israel – Aliza und Schamar Mein Leben in Österreich
Landschaft
Zuhause
Bekleidung
Kinderleben
Berufe
Essen
Geschäfte
Religion/Glaube
Tipps zum Basteln: Biblische Häuser (M2)
Hier findet man eine Bauanleitung von Häusern und Personen:

www.mylittlehouse.org/bible-town.html (abgerufen am 10.02.2021)
Bastelmaterial kann auch bei der Zeitschrift Regenbogen bestellt werden: Regenbogen. Leben zur Zeit Jesu, Nr. 25/26, 2014/2015, Klagenfurt, € 4,50
Diese Ausgabe enthält Häuser und Figuren zum Basteln.
Quelle: https://www.kath-kirche-kaernten. at/dioezese/organisation/C2645 (abgerufen am 10.02.2021)

Antike Jerusalem Modell, Pixabay (abgerufen am 15.05.2021)
Bibelstellen suchen: Orte & Ereignisse aus dem Land Israel & dem Leben Jesu (M3)
1. Ergänze die Sätze mit den fehlenden Ortsnamen. Die Bibelstelle hilft dir dabei, den richtigen Namen zu finden.
2. Suche die Orte auf der Landkarte.
3. Ordne die Geschichten nach ihrer zeitlichen Abfolge: Welche Geschichte steht am Anfang? Welche Geschichten folgen? Welche steht am Schluss?
Das Land, in dem Jesus lebte, heißt _________________________________. (Gen 32,29)
Zwei Jünger machen sich auf den Weg von Jerusalem nach Hause in ihr Heimatdorf ____________________________. (Lk 24,13-15)
Josef zog von der Stadt _____________________________ in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die _____________________________ heißt. (Lk 2,1-4)
Jesus kam nach ______________________ und begegnete einem Mann namens Zachäus. (Lk 19,1-2)
In der Nähe von Jerusalem liegt ____________________ am Ölberg. Jesus schickt zwei seiner Jünger voraus, um einen Esel zu besorgen. (Mk 11,1)
Jesus kam zu Johannes an den ___________________, um sich taufen zu lassen. (Mt 3,13)
Jesus kam nach ____________________ zurück und verkündete den Menschen das Wort Gottes, als man einen Gelähmten zu ihm brachte. (Mk 2,1-3)
In Galiläa, im Dorf ___________________ fand eine Hochzeit statt und Maria, die Mutter Jesu, war dabei. (Joh 2,1)
Jesus sah am _______________________________ die Brüder Simon und Andreas, die ihre Netze auswarfen. (Mk 1,16)
Schnitzeljagd im Heiligen Land (Digipoint, Buch S. 62) (M4)
Der Digipoint führt auf den offiziellen YouTube-Kanal von KIKA (Kinderkanal von ARD und ZDF), zum ersten Teil der Doku-Serie Schnitzeljagd im Heiligen Land (F. Hassenfratz, D 2010). Darin begibt sich Moderator Ben in Jerusalem auf die Spuren der drei großen Religionen Judentum, Christentum und Islam. Die Leitfrage der Folge lautet: „Wo ist Gott?“
Die Dokumentation schlägt eine Brücke zwischen dem historischen Israel, wie es auch im Buch dargestellt wird, und der gegenwärtigen Situation. Wie im Buch sind es auch hier Kinder – eine armenische Christin, eine Jüdin und eine Muslima, die ihre Religion und ihre Lebenswelt vorstellen. Mit 24 Minuten fügt sich der Film gut in eine Schulstunde ein.
Das Religionspädagogische Portal der Katholischen Kirche Deutschland bietet umfangsreiches Arbeitsmaterial zu dieser und den anderen drei Folgen kostenlos an, lediglich eine Registrierung auf der Seite ist notwendig:

www.rpp-katholisch.de/default. aspx?tabId=233&itemId=7636& (abgerufen am 10.02.2021)

Quelle: Jerusalem Izrael Reisen Old, Pixabay (abgerufen am 15.05.2021)
ERWEITERUNG:
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• einzelne religiöse Gruppen zur Zeit Jesu benennen und deren Charakteristika beschreiben. (B)
• Jesus in die historischen Konflikte seiner Zeit einordnen. (B)
• Fachbegriffe aus dem Umfeld Jesu korrekt verwenden. (D)
Information:
Hintergrundinformationen zu den Personen (I1)
Einstieg:
• Eli ben Alon, der Reporter: Reporterspiel als Wiederholung des bereits Gelernten (M1): Ein/e Schüler*in oder Lehrer*in spielt den Reporter, geht mit einem Mikrofon durch die Klasse und stellt einzelnen Schüler*innen Fragen.
• Kugellager-Klassendiskussion: Die Schüler*innen bilden einen Innen- und einen Außenkreis und diskutieren über die Diskussionsanregung (im Anhang) (Was denkt ihr über Jesu Leben, seine Worte und Taten?).
Erarbeitung:
• Rollenspiel mit sechs Rollenkarten. (M2)
Zusätzliche Erklärung zu den religiösen Gruppen. (M3)
• Variante 1: Die Schüler*innen werden in die Gruppen (Sadduzäer, Pharisäer … eingeteilt, lesen nur ihre Textteile (im Anhang) und fassen diese mithilfe von Schlüsselwörtern (M4) zusammen. Die Ergebnisse werden schriftlich festgehalten, der Klasse präsentiert und an die Tafel geheftet.
• Variante 2: Gruppenbildung nach den Personen (Joses, Eli, Eleasar …). Arbeitsauftrag: Findet Argumente für oder gegen Jesus. (M5)
Vertiefung/Abschluss:
• Eli ben Alon lädt zur Podiumsdiskussion: Jede der oben genannten Gruppen entsendet eine/n Sprecher*in. Eli ben Alon leitet die Diskussion. (M6)
• Jesus hört sich die Diskussion an und schreibt tags darauf einen Brief an Eli ben Alon. Was würde Jesus schreiben? Du bist Eli ben Alon und schreibst aufgrund deiner Recherchen einen Zeitungsbericht. Verwende dazu die Ergebnisse der Gruppenarbeiten.
• Welche Aussagen passen zu welcher Person/Gruppe: Arbeitsblatt (M7)
I1 Verschiedene
Gruppen zur Zeit Jesu
Die Beschäftigung mit den historischen Gruppen zur Zeit Jesu veranschaulicht, dass Jesus in einer politisch und religiös aufgeheizten Phase der Geschichte Israels gewirkt hat. Jesus war Teil eines Konflikts, der letztlich auch zu seiner Verurteilung und Hinrichtung führt. Durch die fiktiven Personen wird versucht, die einzelnen Gruppen lebendig zu machen. Ihre Ansichten stehen idealtypisch für die Beziehung Jesu zu den jeweiligen Gruppen. Die Auseinandersetzung mit den historischen Figuren zeigt, dass damals wie heute Jesus und seine Botschaft ganz unterschiedlich wahrgenommen werden und Anlass für Konflikte sein können.
Joses, der Sadduzäer: Joses ist die hellenisierte Form von Josef. Die Sadduzäer sympathisierten mit der hellenistischen Kultur und den Römern. Sie waren vor allem auf den Tempel und den Opferkult fokussiert. Sie waren wesentlich an der Verurteilung Jesu beteiligt, weshalb hier auch eine ablehnende Haltung zum Ausdruck gebracht wird.
Eli, der Pharisäer: Die Pharisäer werden im Neuen Testament als Feinde Jesu beschrieben, was vermutlich ahistorisch ist. Nach der Zerstörung des Tempels von Jerusalem im Jahr 70 war der religiöse Einfluss der Sadduzäer gebrochen. Der Abgrenzungsprozess zum Judentum, den die Evangelien begleiten, zielt daher stark auf die Pharisäer ab, die nun dominieren. In Wirklichkeit waren sich Jesus und die Pharisäer durchaus nah: Beide legten die Tora aus und es ging ihnen um eine Umsetzung der Tora im Leben. Jesus hatte unter den Pharisäern sicher sowohl theologische Gegner wie auch Sympathisanten, daher ist das Statement von Eli ambivalent und abwägend.
Eleasar, der Zelot: Die Zeloten standen für eine militante Haltung gegenüber den Römern, auf ihr Wirken geht der spätere Aufstand zurück. Der von Eleasar erwähnte Simon ist eine Anspielung auf Simon Zelotes, einer der zwölf Apostel und vermutlich ehemaliger Zelot. Auch Judas Iskariot war wohl Zelot und sah Jesus vielleicht als möglichen Anführer, den er durch seinen Verrat zum Handeln zwingen wollte. Auch darauf wird von Eleasar angespielt.
Josua, der Essener: Josua bringt die elitäre Haltung der Essener zum Ausdruck. Immer wieder wird Jesus in der Literatur als Essener oder als von den Essenern inspiriert dargestellt. Dies ist jedoch historisch nicht nachzuweisen, weshalb hier von Josua selbst eine Abgrenzung der Essener zu Jesus vorgenommen wird.
Cornelia, die Römerin: In der patriarchalen römischen Kultur konnten Frauen nur als Ehefrauen nach Rom gelangt sein, da für sie keine Ämter zugänglich waren. Cornelia zeigt eine etwas überhebliche und eher desinteressierte Haltung zum Judentum, wie sie auch bei Pilatus im Neuen Testament anklingt. Sie soll auch zeigen, dass die Römer selbstverständlich durch ihre rigorose Sicherheitspolitik eine wesentliche Rolle beim Tod Jesu spielten.
Deborah, die Frau aus dem Volk: Sie nimmt die positive Sichtweise der armen Bevölkerung und ein und wiederholt noch einmal wichtige für die damalige Zeit neuartige Positionen der Lehre Jesu.
Eli ben Alon, der Reporter: Reporterspiel als Wiederholung des bereits Gelernten (M1): Ein/e Schüler*in oder Lehrer*in spielt den Reporter, geht mit einem Mikrofon durch die Klasse und stellt einzelnen Schülerinnen und Schülern Fragen.
Hallo, alle miteinander, ich bin Eli ben Alon. Ich bin Reporter für die römischen Acta diurna und melde mich heute aus Jerusalem. Ich habe gehört, dass dieser Jesus von Nazaret hier für Aufregung sorgt. Ich möchte mehr über ihn erfahren und mache mich auf die Suche nach Menschen, die einige meiner Fragen beantworten können:
Können Sie mir sagen, wo Jesus geboren wurde?
Was bedeutet der Name Jesus?
Wo wohnt er?
Wie heißen seine Eltern?
Welchen Beruf hat Jesus erlernt?
Welche Botschaft verkündet er?
Um welche Menschen kümmert sich Jesus ganz besonders?
Wer sind seine Freunde und Freundinnen?
Hat er auch Feinde?
Was macht diesen Jesus so besonders?
So, jetzt weiß ich schon mehr über diesen Jesus. Bis bald, euer Eli ben Alon.


Personen: Rollenkarten (M2)




Zusätzliche Informationen zu den religiösen Gruppen (M3)

Schlüsselwörter (M4)
Arbeitsauftrag für die Gruppenarbeit:
• Lest euch die entsprechenden Textabschnitte durch. Fasst den Text mit euren eigenen Wörtern zusammen. Die angeführten Schlüsselwörter eurer „Gruppe“ müssen in eurem Text vorkommen.
• Wählt eine/n Gruppensprecher*in, der/ die das Ergebnis der Klasse präsentiert.
• Für eure Arbeit habt ihr zehn Minuten Zeit.
Vorschläge – können und sollen individuell erweitert werden.
Sadduzäer, Tempel, Priester, wohlhabende Bürger, Tora, Römer, Macht …
Pharisäer, „Abgesonderte“, die „Weisen“, Gebote Gottes, mündliche Lehre …
Essener, Gottes Wille, Wüste, Besitz, Gemeinschaft, Endkampf …
Zeloten, „Eiferer“, streiten und kämpfen, Römer, Arme und Unterdrückte …
Argumente für/gegen Jesus finden (M5)
Arbeitsauftrag für die Gruppenarbeit:
• Lest euch jene Textabschnitte, die eure Gruppe betreffen, durch.
• Findet in eurer Gruppe zumindest drei Argumente, die für oder gegen Jesus sprechen und schreibt diese nieder:
Wählt einen oder eine Vertreter*in eurer Gruppe aus, der/die eure Gruppe in der Podiumsdiskussionsrunde mit Eli ben Alon vertritt.
Diskussionleitfaden für Podiumsdiskussion (M6)
Wichtig: Es werden mit der Gruppe genaue Gesprächsregeln ausgemacht!
Schüler*innen, die nicht an der Diskussion teilnehmen, haben eine Beobachter*innenrolle. Sie geben am Ende Rückmeldungen an die Teilnehmer*innen.
• Eli ben Alon begrüßt und stellt sich vor.
• Einzelne Diskussionsteilnehmer*innen stellen sich mit ihrem Namen und ihrer Gruppenzugehörigkeit vor.
• Eli ben Alon lädt ein, Argumente für und gegen Jesus auszusprechen.
• Eli ben Alon beendet die Runde mit der Fragestellung: Was sollen wir mit diesem Jesus tun?
Welche Aussagen passen zu welcher Person/Gruppe? (M7)
Nimm einen Stift. Verbinde die einzelnen Aussagen mit den angeführten Personen.
Josua, ein Essener Joses, ein Sadduzäer
Eleaser, ein Zelot
Eli,
ein Pharisäer
Deborah, Frau eines Fischers
Cornelia, eine Römerin
Manche glauben, dass Jesus von uns viele Ideen übernommen hat.
Jesus hat mich oft erstaunt.
Wir sind Leute aus dem normalen Volk.
Ich weiß nichts über Jesus.
Jesus hat uns kritisiert.
Ich hoffe, dass er noch lange für uns da ist.
Wenn Jesus sich mit uns anlegt, werden wir handeln.
Jesus spricht so, dass wir ihn verstehen.
Wir haben uns Waffen besorgt.
Die Opfer im Tempel haben nichts mehr mit Gott zu tun.
Was tut Jesus gegen die Römer?
Unsere Macht und der Friede im Land sind gefährdet.
Ich halte mich lieber an die Religion meiner Heimat.
Jesus ist ein Segen für uns.
Manchmal sind Jesu Worte schon sehr hart, auch gegen uns.
Wir verstehen uns mit den Römern sehr gut.
Wir leben als Gemeinschaft in der Wüste.
Der Tempel steht im Mittelpunkt.
Jesus könnte die Leute gegen die Römer anführen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Auferstehungserzählung wiedergeben. (A)
• ein Bild interpretieren. (A, B)
• ein Lesezeichen gestalten. (C)
Einstieg:
• Engelsbotschaft: „Wenn heute ein Engel zu dir sprechen würde, was würdest du gerne hören?“ Die Schüler*innen machen sich zu dieser Fragestellung Gedanken und sind eingeladen, diese laut auszusprechen. Dazu kann ein feierlicher Rahmen (Kerze, Decke …) geschaffen werden.
• Lied: Welcher Engel wird uns sagen … www.youtube.com/ watch?v=6UYBBr6rJ38 anhören und singen (abgerufen am 10.02.2021)
• Bildbetrachtung: (Hinweis: Methoden-Werkstatt)
Erarbeitung:
• Arbeit mit dem Buch: Perikope lesen (S. 65), Schüler*innen zum Fragen motivieren und das „Fürchtet euch nicht“ als Botschaft, die wir schon zu Weihnachten gehört haben, in den Mittelpunkt rücken.
Vertiefung/Abschluss:
• Lesezeichen gestalten: Das Bild ausschneiden und folieren. Auf der Rückseite können Engelsbotschaften, die die Schüler*innen sich selbst zusprechen wollen (siehe Einstieg), geschrieben werden.
KAPITEL 5: DAS BUCH DER BÜCHER
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B: Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 3:
»Grundlagen und Leitmotive des christlichen Glaubens kennen und für das eigene Leben deuten können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler verfügen über erweiterte Grundkenntnisse zur Bibel und können sie als inspiriertes Zeugnis des Dialogs Gottes mit den Menschen deuten.
›Anwendungsbereich (AB): Biblisch-hermeneutische Kompetenz: die biblischen Schriften und ihre Entstehung, Zeugnisse der Lebensrelevanz der Bibel
»Unterrichtshinweise (UH): Altes Testament und Neues Testament, historischgeografisches Umfeld; biblische Motive im Alltag: eigene Erfahrungen und Populärkultur
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»mit der Bibel verantwortungsvoll und respektvoll umgehen. (B, C, D)
»die Entstehung des Alten Testaments beschreiben. (A, B) »den Aufbau und den Inhalt des Neuen Testamentes erklären. (A, B) » Bibelstellen benennen und finden. (B, E)
»die Bedeutung des Wortes „Evangelium“ benennen. (B) »erklären, welche Bedeutung die Bibel für sie hat. (A, B, E) »Besonderheiten der vier Evangelien beschreiben. (A, B) »die Geschichte Israels mit der Entstehung des Alten Testaments verbinden. (A, D)
Aufbau des Kapitels:
Die in der Bibel überlieferten Erzählungen, vielfältigen Gottesbilder und Glaubensvorstellungen sind Grundlage oder wichtige Quelle des Glaubens dreier Weltreligionen. Sie dient der Inspiration, dem Trost oder der Erbauung von Millionen von Menschen. Das Kapitel beginnt mit offenen Fragen und mit leeren Fragefeldern, die von Schüler*innen ergänzt werden können. Eine Ansicht aus dem Vorauer Evangeliar macht den Gegenstand des Kapitels auch gleich zum Gegenstand künstlerischer Betrachtung und stellt damit einen textunabhängigen Zugang dar.
Die Entstehung des Alten/Ersten Testaments ist in Verbindung mit der Geschichte Israels zu sehen, die sich in den Texten niederschlägt und theologisch reflektiert wird. Die Erklärungen, wie Bibelstellen angegeben und aufgefunden werden können, sind mit einer entsprechenden Übung gepaart. Die Erarbeitung des Neuen/Zweiten Testaments beginnt mit einer Darstellung, die der Erlebniswelt der Schüler*innen vertraut ist. Die Entstehung des Neuen Testaments wird durch einen Überblick über die Evangelien ergänzt.
Die bleibende Bedeutung der Bibel ist in Schlaglichtern sowohl durch Eindrücke kultureller Praxis als auch in Einzelaussagen akzentuiert, um den Schüler*innen Anregungen zu geben, den eigenen Bezug zur Bibel zu formulieren. Abweichend von der üblichen Gepflogenheit, die Seite „Zeit für …“ einer Person zu widmen, ist hier noch einmal die Bibel in den Mittelpunkt gestellt. An dieser Stelle ermöglicht auch die Methoden-Werkstatt mit dem „POZEK“-Schlüssel eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem Bibeltext. Der Kompetenzcheck regt an, dass die Schüler*innen die vorgestellten Themen auch in ihren privaten und familiären Lebensbezügen zur Sprache bringen und in Erinnerung rufen.
5.0 DAS BUCH DER BÜCHER
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• ihr bereits vorhandenes Wissen über die Bibel wiedergeben. (D)
• mit der Bibel verantwortungsvoll und respektvoll umgehen. (B, C, D)
Information:
• Hintergrundinformationen zum Vorauer Evangeliar (I1)
Einstieg:
• Lied: Kommt herbei, hört das Wort … (M1) oder Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht. (M2) aus: Du mit uns Nr. 197/ Nr. 203
• Erlebnisgestalt Bibel: Eine Bibel, die in einem schönen Tuch verpackt ist, wird den Schüler*innen präsentiert (Was könnte in diesem Tuch verborgen sein?).Gemeinsames Auspacken der Bibel und das bereits vorhandene Basiswissen wiederholen (Biblische Geschichten, Altes/ Erstes Testament …).
• Schulbibeln: Wenn Schulbibeln vorhanden sind, diese in besonderer Form in den Unterricht einführen (Suchaufträge nach biblischen Geschichten, bekannten Namen …) und Zeit zum Betrachten geben. Fragen stellen lassen.
• Feierliche Übergabe der Bibeln: Wenn die Möglichkeit besteht, dass Schüler*innen ihre persönliche Schulbibel erhalten, diese in einer besonderen Form überreichen. (M3)
Erarbeitung:
• Den Einleitungstext (S. 68) lesen und die angeführten Fragen besprechen und offene Fragen in die freien Felder schreiben.
• Bildbetrachtung: Das Vorauer Evangeliar (S. 69) angelehnt an das Spiel „Ich sehe was, was du nicht siehst“ betrachten (dabei geht es um eine Detailsuche).
• Bibelausstellung: Verschiedene Bibelausgaben (Kinderbibel, Jugendbibel, illustrierte Bibel …) auflegen, betrachten und besprechen.
Vertiefung/Abschluss:
• Initialen entwerfen und gestalten.
• Gestaltung einer Heftseite im Stil einer Bibel-Handschrift (kann z. B. die Eröffnungsseite zu diesem Thema im Heft sein). Bilder von anderen biblischen Handschriften betrachten.
• Digipoint: Betrachten der verschiedenen Beispiele für Bible Journaling. Mögliche Fragen: Welche biblischen Erzählungen verbindest du mit den Bildern?
Was könnten mögliche Gründe dafür sein, solche Kunstwerke zu erstellen?
I1 Das Vorauer Evangeliar
Dieses Evangeliar ist seit dem Mittelalter im Bestand des Augustiner Chorherrenstiftes Vorau in der Steiermark. Es gehört mit der Vorauer Volksbibel und der Vorauer Handschrift, bestehend aus einer Sammlung frühmittelhochdeutscher Gedichte und einer Chronik, zu den besonderen Schätzen des Stiftes.
Zur prachtvollen Ausgestaltung des Evangeliars gehören Initialen und die Eröffnungsseiten der einzelnen Evangelien, die die Evangelisten mit ihren jeweiligen Symbolen zeigen.
Mittelalterliche Bibelhandschriften waren ein Gemeinschaftswerk mehrerer hochspezialisierter Beteiligter. Zuerst war es nötig, überhaupt geeignetes Material, zumeist Pergament, in ausreichender Menge und Qualität zu beschaffen. Danach schrieb ein Schreiber den Text, bei dem später einzelne Buchstaben und Wörter koloriert wurden. Der Platz für die Initialen und Bilder wurde freigehalten, damit diese danach eingefügt werden konnten. Hierbei beschäftigten sich durchaus auch mehrere Künstler mit der Gestaltung.

Quelle:
Das Vorauer Evangeliar. Fotorechte: Stift Vorau
Kommt herbei, hört das Wort (M1)
V/A: Kommt herbei, hört das Wort, das in unsre Mitte kommt.
V/A: Dieses Wort führt uns zum Leben, zeigt uns Richtung, schenkt uns Sinn.
V/A: Kommt herbei …
V/A: Dieser Herr gibt uns sein Leben, seine Botschaft, seinen Geist.
(Quelle: Du mit uns, Nr. 196, T.: Verfasser unbekannt, M.: überlieferte Volksmelodie aus Israel)
Feierliche Übergabe der Schulbibel (M3):
Gottes Wort ist wie Licht in der Nacht (M2)
(Quelle: Du mit uns, Nr. 203; Gotteslob, Nr. 450, T.: Hans-Hermann Bittger, M.: Joseph Jacobsen)

Video: https://www.katholisch.de/video/14043-gotteslobvideo-gl-450-gottes-wort-ist-wie-licht (abgerufen am 07.03.2021)
• Eine Mitte gestalten (Schulbibeln um diese Mitte auflegen)
• Lied (M1 oder M2)
• Einleitende Gedanken sprechen, z. B. „Die Bibel als besonderer Schatz“ …
• Schulbibeln jeder/m Schüler*in persönlich überreichen: „ …, ich überreiche dir die Bibel. Möge sie dir ein besonderer Schatz sein und dich auf deinem Weg durch das Leben begleiten.“
• Abschluss: Lied (M1 oder M2)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Entstehung des Alten Testaments beschreiben. (A, B)
• die Geschichte Israels mit der Entstehung des Alten Testaments verbinden. (A, D)
Information:
• Hintergrundinformationen zur Entstehung der Alten/Ersten Testaments (I1)
Einstieg:
Stille Post: Die Lehrperson sagt einen Begriff aus dieser Doppelseite (z. B. Alexander der Große …) einem/r Schüler*in ins Ohr …
• „Geschichten sammeln“: Schüler*innen dürfen Geschichten aus der Bibel erzählen/darstellen/malen, die sie kennen.
• „Ich schreibe ein Buch“: Fragestellung: Was brauchst du alles, um ein Buch zu produzieren?
• Arbeitsaufträge im Buch in Paaren/Gruppen erfüllen (S. 70–71).
Erarbeitung:
Autobiografie schreiben: Die Schüler*innen verfassen einen Text, in dem sie als Bibel schreiben. Der Text kann so beginnen: „Ich bin die Bibel, und ich erzähle euch heute, wie ich entstanden bin“.
Szenische Erarbeitung in Standbildern: fünf Gruppen werden eingeteilt. Jede Gruppe erhält die Aufgabe, zu einer bestimmten Station (z. B. König David …) sich zu einem Standbild zu formieren. Im Plenum werden dann die Standbilder präsentiert und zu jedem Standbild wird der entsprechende Hinweis auf die Entstehung der Bibel gegeben.
• Alternative: Nutzung der differenzierten Doppelseite mit vertiefenden Informationen. (M1)
Vertiefung/Abschluss:
Rechercheauftrag zu den verschiedenen Fachbegriffen (S. 70–71).
• Singen eines Spirituals/ Liedes mit biblischem Bezug (z. B. „Go down Moses“, „Joshua fit the Battle of Jericho“, „Go, tell it on the Mountains”…)
I1 Entstehung des Alten/Ersten Testaments
Die Entstehung des Alten/Ersten Testaments ist eng mit der Geschichte des Volkes Israel verbunden, die teilweise auch Gegenstand der Texte ist. Dabei ist die Bibel aber nicht primär ein historischer Tatsachenbericht, sondern reflektiert als Glaubensbuch die Erfahrungen aus der Geschichte vor dem Gottesbild des einen Gottes Israels.
Dieser zentrale Gedanke steht auf dieser Seite im Mittelpunkt. Anhand von fünf ausgewählten Stationen soll dies skizzenhaft verdeutlicht werden. Der insgesamt größere Umfang des Alten Testaments mit den Büchern der Propheten und der Weisheitsliteratur wird angedeutet. Die Bibel ist in ihrem Alten Testament nicht bloß der erste Teil des Glaubensbuches der Christinnen und Christen, sondern hat seine selbstständige Bedeutung als die Heilige Schrift des Judentums. In dieser Tradition steht Jesus, auf den am Ende der Geschichte dieser Doppelseite verwiesen wird.

Quelle:
Tora Blättern Israel, Pixabay (abgerufen am 15.03.2021)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Bibelstellen benennen und finden. (B, E)
Einstieg:
• Wiederholung „Die Bibel – Geschichte von Gott und Mensch“: Fragen im Stil von „Eins, Zwei oder Drei“. Im Klassenzimmer werden drei Punkte mit den Zahlen 1 bis 3 markiert. Die Lehrperson stellt Fragen zur Doppelseite 5.1 und gibt drei Antwortmöglichkeiten vor.
• Was ist die Bibel? – Katholisch für Anfänger www.katholisch. de/video/10364was-ist-die-bibel (abgerufen am 28.02.2021)

Erarbeitung:
• Verschiedene Bibelausgaben in die Klasse mitbringen und Schüler*innen die 5. Zeile in der 2. Spalte auf Seite 289 lesen lassen.
• Schüler*innen Bibeln/Kinderbibeln von daheim mitbringen und mögliche persönliche Bedeutung erzählen lassen.
• Arbeit mit Bibel und Buch: Den Texten der Doppelseiten (S. 72–75) folgen und die Arbeitsaufträge erledigen.
Vertiefung/Abschluss:
• Bibelfußball (M1)
• Bibelstorys (M2)
• Rätselaufgaben, bei denen die Schüler*innen die Instrumente des Anhangs (Zeittafeln, Register, Abkürzungsverzeichnisse etc.) verwenden müssen, z. B.:
Welches Buch erzählt die Geschichte von Josef? Welches Buch versteckt sich hinter der Abkürzung Ps? …
• Digipoint: Schüler*innen nach Übersetzungen in den Sprachen suchen lassen, die sie selbst sprechen.
Schüler*innen eine Perikope in ihrer Muttersprache vorlesen lassen. (Fragen s.o.) Differenzierte Aufgabe:
Schüler*innen eine Perikope in verschiedenen deutschen Übersetzungen vergleichen lassen (z. B. Einheitsübersetzung, Das Buch, Lutherbibel 2017, möglicher Text Lk 24,3644). Mögliche Fragen:
Welche Unterschiede bemerkst du in den Übersetzungen? Welche Übersetzung spricht dich mehr an? Weshalb?
(Quelle: Ester und Kurt Mikula, Das große Mikula Spiel-, Bastel- und Ideenbuch. Inspirationen und Ideen aus dem Religionsunterricht, S. 63)
Vorbereitung: An die Tafel wird ein Fußballfeld mit Toren gezeichnet. Die Positionen der Verteidigung, des Mittelfeldes, des Sturms und der Mittellinie werden gekennzeichnet. Als Ball dient ein Magnet. Suchspiel: Zwei Gruppen spielen gegeneinander. Der Ball (Magnet) wird an die Mittellinie gesetzt. Der Spielleiter liest eine Bibelstelle vor und stellt die dazugehörende Frage. Die
Spieler*innen suchen im Neuen Testament die richtigen Antworten. Jene Gruppe, die zuerst die richtige Antwort findet (Gruppensprecher im Vorfeld bestimmen) rückt mit dem Ball um eine Position nach vor (Mittellinie – Mittelfeld – Stürmer – Tor). Ist der Ball im Tor, wird wieder an der Mittellinie begonnen.
Mögliche Zusatzregel: Ruft ein Spieler eine falsche Antwort heraus, zählt das als Eigentor.
Nr. Frage BibelAntwort
1 Zwei Körperteile werden gesucht? Mt 5,38Auge, Zahn
2 Eine biblische Zahl? Mk 1,1340
3 Das ist unangenehm … Lk 22,24Streit
4 Man hat eine Menge davon … Joh 20,27Finger
5 In jeder Wohnung ist das zu finden … Lk 22,14Tisch
6 Ein angesehener Beruf … Mk 2,17Arzt
7 Ein GrundnahrungsmittelLk 11,3Brot
8 Ein häufiger Beruf zur Zeit Jesu? Mt 13,48Fischer
9 Das macht man auch in der SchuleGal 6,11Schreiben
10 Manchmal schmerzen sieApg 7,54Zähne
11 Ein beliebtes UrlaubslandRöm 15,24Spanien





Quelle: Stiegler, Herbert: Bibelfussball-Ein zeitloser Klassiker, in: Reliplus 05/06, 2017, S.15.
So geht‘s: Lies das Bibelstory-Ereignis vor. Nun müssen die Schülerinnen und Schüler Ja- oder Nein-Fragen an den Spielleiter/an die Spielleiterin stellen und so auf die Antwort kommen. Die Tipps können dabei dem Ratevolk helfen. Die angegebene Bibelstelle gibt ihnen dann die Antwort.
Ein Wunder
Um heute dieses biblische Wunder auszuführen, müsste man sich theoretisch mit 70 km/h fortbewegen.
Frage: Welches Wunder ist gemeint?
Antwort: Der Gang Jesu auf dem Wasser.
Tipp 1: Füße
Tipp 2: Boot
Tipp 3: Wasser
Es war schon dunkel geworden und die See war vom heftigen Sturm aufgewühlt. Plötzlich sahen die Jünger, wie Jesus über den See ging und sich dem Boot näherte. Er aber rief ihnen zu: „Ich bin es; fürchtet euch nicht!“
Bibelrecherche: Joh 6,16-21 Der Gang Jesu auf dem Wasser
Glückliches Ende
Nach drei Tagen fanden die verzweifelten Eltern ihr Kind.
Frage: Was tat das Kind gerade?
Antwort: Es saß im Tempel, inmitten von Gelehrten, die ihm Fragen stellten und zuhörten.
Tipp 1: Jerusalem
Tipp 2: Tempel
Tipp 3: Gelehrte
Maria und Josef gingen mit dem zwölfjährigen Jesus zum Paschafest nach Jerusalem. So war es Brauch. Als die Festtage vorüber waren, machten sie sich wieder auf den Heimweg. Sie bemerkten nicht, dass Jesus alleine in Jerusalem zurückgeblieben ist. Sie waren der Meinung, er sei irgendwo mit einer anderen Pilgergruppe vorausgegangen. Daheim suchten die verzweifelten Eltern bei allen Freunden und Bekannten nach ihrem Kind. Als sie es nirgends fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück. Sie fanden Jesus
im Tempel, inmitten von Gelehrten, die ihm Fragen stellten und zuhörten.
Bibelrecherche: Lk 2,41-52 Der zwölfjährige
Jesus im Tempel
Der Traum
Aufgrund eines Traumes beschloss ein Mann, noch mitten in der Nacht mit seiner gesamten Familie über die Staatsgrenze ins Nachbarland zu flüchten.
Frage: Was träumte der Mann?
Antwort: Er träumte von einem Engel, der ihn vor König Herodes warnte und ihm auftrug, mit seiner Familie nach Ägypten zu fliehen.
Tipp 1: Pyramiden
Tipp 2: König
Tipp 3: Geburt
Ein Engel erschien Josef im Traum. Dieser sagte zu Josef: „Nimm das Kind und seine Mutter und fliehe nach Ägypten, denn König Herodes wird das Kind suchen und er will es töten.“ Noch in der Nacht floh Josef mit seiner Familie nach Ägypten.
Bibelrecherche: Mt 2,13-15 Die Flucht nach Ägypten
Der Befehl
Trotz des Befehls, kein Sterbenswörtchen über diesen Vorfall zu verlieren, wussten bald alle in der Gegend, was die beiden erlebt hatten.
Frage: Was hatten die beiden erlebt?
Antwort: Sie wurden von Jesus von ihrer Blindheit geheilt.
Tipp 1: Sinnesbeeinträchtigung
Tipp 2: Befehl
Tipp 3: Schweigen
Jesus heilte zwei Blinde und befahl ihnen, niemandem etwas von der Heilung zu erzählen. Die beiden gingen und erzählten es in der ganzen Gegend.
Bibelrecherche: Mt 9,27-31 Die Heilung von zwei Blinden

Quelle: Kurt Mikula. Weitere Bibelstorys unter: www.mikula-kurt.net/spiele/bibelstories-spiel/ (abgerufen am 03.02.2021)


„Bibel Stories“ sind knifflige Bibelrätsel für die ganze Klasse. ab ca.10 Jahren Um zur Lösung zu kommen, sind geschicktes Fragestellen und Ausdauer gefordert.
So geht´s:
Lies das Bibel Storie Ereignis und die Frage vor. Nun müssen die Schüler Ja- oder Nein-Fragen stellen und so auf die Antwort kommen. Dabei müssen sie alle Fragen so formulieren, dass du, als Spielleiter, sie mit "Ja" oder "Nein" beantworten kannst. Mit Geschick und Ausdauer nähert sich das Ratevolk so langsam des Rätsels Lösung. Sollte das Ratevolk verzweifeln (was manchmal durchaus vorkommen kann), kannst du als Ratehilfe die Tipps geben.



Natürlich kommt es immer wieder vor, dass das Ratevolk völlig im Dunkeln tappt und Fragen formuliert, die...
...prinzipiell nicht mit Ja oder Nein beantwortet werden können, wie z.B. die Frage: "War es ein Mann oder eine Frau?". Bei solchen Fragen muss der Spielleiter auf eine neue Formulierung bestehen. ...keine einfache Ja/Nein Antwort erlauben, da falsche Annahmen getroffen wurden, wie z.B. die Frage: "War der Mann groß?", wenn es sich in der Bibel Story um keinen Mann, sondern um ein Tier handelt. In diesem Fall weist der Spielleiter das Ratevolk darauf hin, dass der Frage falsche Annahmen zu Grunde liegen.
...auf Abwege führen, wie z.B. die Frage: "War der Mann vorher in der Kirche?" Wenn es keine Rolle spielt, ob der Mann vorher in der Kirche war oder nicht, kann eine Frage völlig in die Irre führen.
Natürlich ist das im Einzelfall schwer zu entscheiden und manchmal macht es auch Spaß, die anderen zappeln zu lassen. Ein milde gestimmter Spielleiter wird das Ratevolk darauf hinweisen, dass die Frage nichts zur Sache tut.

























Die Texte der Bibel haben die Kunst der letzten 2000 Jahre weit über das Gebiet der Literatur hinaus beeinflusst. Die großen Gemälde in Kirchen sind nur ein Beispiel dafür. Diverse Formen der Volksfrömmigkeit, wie beispielsweise Andachtsbilder sind ebenfalls Ausdruck der Faszination, die die Bibel ausübt. Biblische Symbole, Geschichten und Personen üben nach wie vor Einfluss nicht nur auf die hohe, sondern auch auf die sogenannte Alltagskultur der Menschen aus. So werden auch Menschen, die ohne explizit christlichen Hintergrund aufwachsen mit diesem Buch konfrontiert und können dazu eine eigene Position entwickeln.
Methoden kreativer Bibelarbeit

www.bibelwerk.de/fileadmin/ verein/Bilder/Methoden/Bibelwissenschaft_allgemein/Methoden__kreativer_Bibelarbeit_ Hecht_19.pdf [abgerufen am 28.02.2021]
Dies ist eine Sammlung verschiedener Methoden, die teilweise Zugänge zu Bibeltexten auch auf nicht textlicher Ebene erschließen können.
Quelle:

I1 Die Bibel
Lichfield Cathedral Chor Kerzen, Pixabay (abgerufen am 15.03.2021)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Entstehung des Neuen Testaments erklären. (A, B)
• über den Aufbau und Inhalt des NT Auskunft geben. (A)
• Bibelstellen benennen und finden. (A, B)
Einstieg:
• Stille Post: Von der mündlichen Überlieferung bis zur Verschriftlichung. Der Letzte schreibt den Satz auf die Tafel.
• Zugang über Wörter finden: Die Wörter „Erleben, Erzählen, Verbreiten, Aufschreiben, Sammeln und Ordnen“ auf Karten schreiben und in der Klasse auflegen. Schüler*innen gehen von Karte zu Karte und besprechen die Wörter (Zuerst persönlicher Zugang: „Was sagen dir diese Wörter?“), dann erweitert mit der Fragestellung: „In welchem Zusammenhang können diese Wörter mit dem Neuen Testament stehen?“
Erarbeitung:
• Arbeitsauftrag im Buch erfüllen (Arbeitsanweisungen 1 und 2, S. 77).
• Variante: Die Zeitleiste ins Heft übertragen und zu jedem Punkt der Zeitleiste ein eigenes Bild zeichnen.
• Lehrperson bereitet ein Bild/ Textdomino (so viele, dass paarweise gearbeitet werden kann) vor: Dazu die Seite aus dem Buch kopieren, folieren und schneiden. Die Schüler*innen haben den Auftrag, Bild und Text richtig zusammenzufügen. Selbstkontrolle mit dem Buch.
Vertiefung/Abschluss:
• Spurensuche im Neuen Testament (M1) oder differenzierte Variante. (M2)
• Bibeleinband oder Lesezeichen selbst gestalten: Packpapier/Papier bereitstellen. Auf dem Einband/Lesezeichen können die einzelnen Schriften des Neuen Testaments geschrieben werden oder sich als Buchmaler betätigen und die Initialen des eigenen Namens gestalten … (in Zusammenarbeit mit dem BE- Unterricht denkbar.
Spurensuche
Das Wort Testament bedeutet ___________________________.
Das Neue Testament wird mit den Buchstaben ______________ abgekürzt.
In der Bibel finde ich das Neue Testament von Seite ________________ bis Seite______________.
Am Beginn des Neuen Testaments finde ich die vier Evangelien. Sie berichten über das Leben und Sterben Jesu und wurden von verschiedenen Autoren geschrieben:
• M_______________ (Mt), von Seite ______________ bis Seite _______________ =________________ Seiten.
• M_______________ (Mk), von Seite ______________ bis Seite _______________ =________________Seiten.
• L________________ (Lk), von Seite _______________ bis Seite ________________ =________________ Seiten.
• J_________________(Joh), von Seite ______________ bis Seite ________________ =________________ Seiten.
In der Apostelgeschichte, von Seite____________ bis Seite___________, werden die ersten Jahre der Urkirche erzählt, in denen die zwölf Apostel die Botschaft Jesu den Menschen verkündeten.
Im Neuen Testament finden wir auch eine Briefsammlung. Viele dieser Briefe werden in den Zusammenhang mit dem Apostel Paulus gebracht:
• Auf der Seite 1263 finde ich den _______________________________.
• Der erste Brief an die Korinther beginnt mit der Seite________________.
Das letzte Buch des Neuen Testaments ist die___________________________.
Nimm dir die Bibel/das Neue Testament, suche das Inhaltsverzeichnis und löse den nachfolgenden Text!
Das Neue Testament umfasst __________ Schriften:
• E___________________________ nach M___________________, M______________, L___________ und J__________________
• A________________________________
• P________________ B_______________
• P________________________________
• K________________ B_______________
• O__________________ n________ J_______________________
5.4 VIER BÜCHER, EIN HELD – DIE VIER EVANGELIEN
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können …
• die vier Evangelisten und ihre Symbole nennen. (A)
• die Evangelien ungefähr zeitlich einordnen. (A, B)
• erklären, welche Vorteile verschiedene Versionen einer Erzählung haben können. (C) sich kreativ mit der Bibel auseinandersetzen. (D)
• an der feierlichen Übergabe der Bibel teilhaben. (E)
Einstieg:
Bildarbeit (Projektion) mit den Bildern im Buch.
Welche Bedeutung haben diese Personen für das Christentum?
Wer bin ich? Post-its mit Evangeliumssymbolen oder Tiernamen erraten lassen?
Arbeitsauftrag 2 (S. 78) als Einstieg.
Erarbeitung:
Lesen des Textes. (S. 78 – 79)
• Expert*innenrunde: Vier Gruppen werden gebildet. Jede dieser Gruppen bekommt einen der vier Evangelisten zugeteilt. Jede Gruppe muss den Text zum Evangelisten durchlesen. Aus den „Evangelistengruppen“ werden neue Gruppen gebildet. Eine Expertin bzw. ein Experte bleibt in jeder Gruppe und stellt den neuen Gruppenmitgliedern den Evangelisten vor.
• Variante 1: Schüler*innen bilden Gruppen mit wenigstens vier Personen und lesen gemeinsam den Text. Danach spielen sie „Wer bin ich?“ mit den Evangelisten. Es dürfen nur Entscheidungsfragen gestellt werden, wobei der Name der Evangelisten nicht abgefragt werden darf.
Variante 2: Das Symbol des Evangelisten auf ein Post-it zeichnen oder eine Vorlage ausdrucken und ausschneiden lassen. Danach gehen alle Schüler*innen in der Klasse herum und befragen sich gegenseitig. Es dürfen wieder nur Fragen gestellt werden, die mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten sind. Ziel ist es, ein vollständiges „Quartett“ zusammenzubringen.
• Arbeitsauftrag 1 (S. 78) kann den Abschluss dieser Phase bilden.
Vertiefung/Abschluss:
Verfassen eines Raps: Kombination der Evangelisten mit der Tiersymbolik.
• Schüler*innen gestalten als mittelalterliche Buchmalerei die Symbole der Evangelisten (Goldstifte, Folien) vorbereiten.
• Gegenseitiges Erzählen einer „Lieblingsgeschichte“ aus den Evangelien.
• Feierliche Bibelübergabe/ Übergabe des Neuen Testaments.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• erklären, welche Bedeutung die Bibel für sie hat. (A, B, E)
Informationen:
• Hintergrundinformationen zur Bibel (I1)
Einstieg:
• Beispiele für Einfluss biblischer Geschichten auf kulturelle Erzeugnisse (Musik, Bild, Video, Zeitung, Buch …) sammeln.
• Bilder betrachten und den dazugehörenden Arbeitsauftrag erledigen (S. 80).
• Schätzspiel mit dem Porträt „Die Bibel“ (S. 81): Schüler*innen in Gruppen einteilen, Fragen stellen, die eine Schätzung erfordern (z. B.: In wie viele Sprachen wurde die Bibel übersetzt?).
Schüler*innen geben Schätzung ab. Die Gruppe, die am nähesten an der richtigen Zahl ist, erhält einen Punkt.
Erarbeitung:
• In Gruppen-/Partnerarbeit die einzelnen Meinungen „Was bedeutet die Bibel für dich?“ lesen und selbst eine Meinung bilden (S. 80).
• Zeit für die Bibel: Zahlen aus dem Text werden vorgegeben, Schüler*innen suchen die Zahl im Text und lesen den entsprechenden Satz (S. 81).
• POZEK-Schlüssel: Die Abkürzung steht für Person, Ort, Zeit, Ereignis und Kern. Mithilfe dieser fünf Kategorien erarbeiten sich die Schüler*innen die Bibelstelle (1Sam 18,1-6). (Hinweis: Methoden-Werkstatt)
Vertiefung/Abschluss:
• „Rekordjagd“: Rechercheauftrag zu Rekorden in/mit/rund um die Bibel.
• Eigene Kunstwerke zu bekannten Bibelstellen produzieren (Musik, Bild, Video, Zeitung, Buch).
• Interviews führen zur Frage: „Was bedeutet die Bibel für dich/Sie?“
• Ein Lesezeichen gestalten. (M1)
Lösungen: Inhaltsverzeichnis, oberen, großen dick, Zahlen, Kapitel, Abkürzungsverzeichnis
• Einen biblischen Text im Bible Journaling (Digipoint S. 68) gestalten.
• Digipoint (S. 80): Bilder zeigen und Schüler*innen raten lassen, welche Geschichte dargestellt wird. Schüler*innen selbst Gelegenheit geben, eine biblische Geschichte darzustellen. (Lego, Playmobil, Zeichnen, Ton, Plastilin, Video …)

Bibelstellen suchen (M1)
KAPITEL 6: VERSAMMELT IN MEINEM NAMEN
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH B:
Gelehrte und gelebte Bezugsreligion
LEITKOMPETENZ 4:
»Kirchliche Grundvollzüge kennen und religiös-spirituelle Ausdrucksformen gestalten können.
»Kompetenzbeschreibung (KB): Die Schülerinnen und Schüler können Taufe und Eucharistie als Ausdruck der Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft verstehen.
»Anwendungsbereich (AB): Das Glaubensbekenntnis
»Unterrichtshinweise (UH): ›Zeichen und Formen von Zugehörigkeit, Jesu Mahlgemeinschaften und die Feier der Eucharistie
Grundkompetenzen: Schülerinnen und Schüler können ...
»die Dinge, die bei der Feier der Taufe als Symbole wichtig sind, benennen und deren Bedeutungen erklären. (A, C)
»die Bedeutung von Teilen des apostolischen Glaubensbekenntnisses angeben und dazu Stellung beziehen. (A, D)
»den Begriff Eucharistie erklären und Bezüge zum eigenen Leben herstellen. (A, D) »erzählen, auf welches Ereignis die Feier der Messe zurückgeht. (B) »darstellen, warum das Letzte Abendmahl auch heute noch für Christ*innen so bedeutsam ist. (B, E)
»unterschiedliche Situationen von (gemeinsamem) Essen beschreiben. (B, C) »das apostolische Glaubensbekenntnis (in Gemeinschaft) wiedergeben. (A, B, E)
Aufbau des Kapitels:
Christ*innen sind „Teamplayer“, die sich „in seinem Namen“ versammeln. Die christliche Religion lebt und wächst durch gemeinsames Feiern und Handeln. Das Kapitel beginnt mit offenen Fragen und mit leeren Fragefeldern, die von Schüler*innen ergänzt werden können. Das Kunstbild von Nina Kovacheva („The last supper“) setzt einen kritischen Kontrapunkt zum Kapitelschwerpunkt Gemeinschaft leben und feiern. Der Protagonist wirkt einsam und verlassen inmitten seiner Spielzeuge – zwölf an der Zahl. Die dazugehörige Methoden-Werkstatt „Sehen lernen“ lädt ein, das Bild systematisch zu erschließen und zu interpretieren.
Die Taufe und die Eucharistie werden als Ausdruck der Zugehörigkeit zur kirchlichen Gemeinschaft skizziert. Diese beiden Sakramente werden als Kraftquellen und Lebensbegleiter vorgestellt. Bei der Taufe sind die Aspekte der Aufnahme in die Gemeinschaft und der besondere Schutz für das Leben ausgeführt. Bei der Eucharistie stehen (Andenken an …) das gemeinsame Essen und die Qualität der Danksagung im Mittelpunkt der Perspektive.
Das Porträt des Ministranten Rafael gibt einen Einblick in das Leben eines Jugendlichen. Für ihn gehören Alltag und kirchlicher Vollzug selbstverständlich zum Leben. Die punktuelle Auseinandersetzung mit dem Glaubensbekenntnis soll die Schüler*innen inspirieren, sich mit einzelnen Aussagen des Credos auseinanderzusetzen und darüber zu reflektieren, wem sie „ihr Herz zuwenden“. Der Kompetenzcheck regt an, dass die Schüler*innen die vorgestellten Themen auch in ihren privaten und familiären Lebensbezügen zur Sprache bringen und in Erinnerung rufen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• mithilfe von Fragen ein Bild erschließen. (A, B)
• können den Wert einer Gemeinschaft erkennen. (A)
• können „Spielregeln“ für ein gelingendes Miteinander formulieren. (C)
Information:
• Hintergrundinformationen zum Kunstbild von Nina Kovacheva „The last supper“ (I1)
Einstieg:
• Bildbetrachtung (Sehen lernen): Mit fünf Fragen erarbeiten sich die Schüler*innen das Kunstbild.
1. Was sehe ich?
2. Wie ist das Bild genau gestaltet?
3. Was löst das Bild in mir aus?
4. Worum geht es im Bild?
5. Was hat das Bild mit mir zu tun? (Vgl. MethodenWerkstatt im Buchanhang)
• Einfache gemeinschaftliche/ gruppendynamische Spiele: Schüler*innen zählen blind durch, jeder und jede muss eine Zahl sagen und darf dem/der anderen nicht ins Wort fallen. Reflexion:
Wie kann es gelingen, das zu schaffen?
• Eine positive Auflösung des Bildes mit Alltagsgegenständen und Spielzeug gestalten. Fragestellung:
Wie schaut für dich eine gelungene Tischgemeinschaft aus?
Erarbeitung:
• Bildbetrachtung: Siehe oben mit Frageimpulsen:
Was würde der Junge sagen, wenn er aus dem Bild sprechen könnte? Was möchtest du dem Jungen sagen?
• Sprechblasen ausschneiden und den Jungen und die Figuren im Bild (S. 85) sprechen lassen.
• Einleitungstext lesen und Fragen besprechen bzw. formulieren (S. 84).
Christ*innen als Teamplayer: Spielregeln (ausgehend von Sportregeln) für eine gute Gemeinschaft entwickeln.
• Teamstorys von Kurt Mikula, zu finden unter:

www.mikula-kurt.net/ spiele/team-stories-spiel/ (abgerufen am 11.03.2021)
Vertiefung/Abschluss:
• Lied: Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind

www.youtube.com/ watch?v=AttBnjIsbTc (abgerufen am 11.03.2021)
last supper“ (Kurzbiografie & Bildbeschreibung)
Nina Kovacheva
Kovacheva wurde in Sofia, Bulgarien geboren. Sie studierte an der Nationalen Akademie der bildenden Künste in Sofia und schloss 1985 ihr Studium ab. Ihre Arbeiten decken die Bereiche Fotografie, Zeichnung, Malerei, Objekte, Video und Videoinstallationen ab. Zu ihrer künstlerischen Karriere gehört auch eine fruchtbare Zusammenarbeit mit Valentin Stefanoff, ihrem Ehepartner, insbesondere mit Videos und Videoinstallationen in öffentlichen Räumen und Museumsräumen. Ihre gemeinsamen Arbeiten sind als Ninavale signiert. Für die Installation „In the Out“, die auf der 4. Biennale für zeitgenössische Kunst 2002 in Cetinje gezeigt wurde, wurden Montenegro, Kovacheva und Stefanoff mit dem jährlichen Kunstpreis der UNESCO ausgezeichnet.
en.m.wikipedia.org/wiki/Nina_Kovacheva (abgerufen am 11.03.2021)
The last supper
Die bulgarische Künstlerin Nina Kovacheva hat einen subtilen Blick auf die Verletzlichkeit und Verletztheit menschlicher Existenz: Überfordert von der Welt sind ihre Kinder, die sie in Bildformularen christlicher Ikonografie inszeniert. Der Junge im weißen Nachtgewand spielt am Tisch, vollgepropft mit Kinderspielzeug, das Letzte Abendmahl. Allein.
Quelle: www.kultum.at/einrichtung/137/literatur/ einmuseumin10raeumen/raeume0306/ raum06neusichmitdemrealen/ninakovacheva/article/15641.html) (abgerufen am 11.03.2021)
6.1 LEBEN IN DER GEMEINSCHAFT
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• das Sakrament der Taufe erklären. (A, B)
• die Taufsymbole benennen und deuten. (A, B)
• anhand des Taufliedes für Leona für sich und für andere Menschen Wünsche formulieren. (C)
Information:
Hintergrundinformationen zur Taufe (I1)
Einstieg:
• Schüler*innen bringen Tauferinnerungen (Kerze, Fotos …) mit und präsentieren sie. Symbole und Symbolhandlungen: Arbeitsanregungen 1 und 2, S. 86
• Was sind Sakramente –Katholisch für Anfänger

www.youtube.com/ watch?v=pthZa63gdV4 (abgerufen am 11.03.2021) oder
Die Taufe – Katholisch für Anfänger:

www.youtube.com/ watch?v=Xjokuz1iRjI (abgerufen am 11.03.2021)
• Tauflied für Leona lesen und Arbeitsauftrag erfüllen (S. 87).
Erarbeitung:
• Taufsymbole mithilfe des Buches erarbeiten (S. 86). Variante: Schüler*innen wählen sich ein Taufsymbol aus und stellen es der Klasse in Ichform vor (z. B.: Ich bin das Wasser, jedes Lebewesen braucht mich …).
• Die Taufbilder im Buch kopieren, den Schüler*innen zur Verfügung stellen. Heftarbeit: Bilder einkleben und Beschreibungen hinzufügen.
Vertiefung/Abschluss:
• Aus Textteilen des Taufliedes für Leona Gute-WünscheKarten gestalten und verschenken. Variante im Heft/ eine Karte: Sich selbst eine Gute-Wünsche-Seite/-Karte schreiben.
• Schüler*innen, die nicht getauft sind, befragen, wie ihre Geburt gefeiert wurde.
• Tauflied für Leona anhören und mitsingen.

www.youtube.com/ watch?v=3VuMHr2Rs-g (abgerufen am 11.03.2021)
I1 Die Taufe
In diesem Abschnitt lernen die Schüler*innen das erste Initiationssakrament – die Taufe –näher kennen. Sie erfahren, dass sie durch die Taufe in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen sind. Sie sind somit ein Teil der Kirche: „Gott hat sie in seine Hand geschrieben.“ Sie erfahren, dass Sakramente Zeichen sind, die uns zeigen, dass Gott uns nahe ist und wir unter seinem Schutz stehen. Es kommt zu einer Auseinandersetzung und Vertiefung mit den Symbolen Wasser, Licht, weißes Gewand und Chrisamöl.
religionen-entdecken.de www.religionen-entdecken.de/lexikon/t/taufe (abgerufen am 11.03.2021)
Die Website religionen-entdecken.de bietet eine gute Einführung in die Thematik der Sakramente, als Zeichen der Zugehörigkeit zum Christentum sowie konkret auch gute und leicht verständliche Erklärungen für das Sakrament der heiligen Taufe. Die Seite eignet sich gut dafür, die Schüler*innen in Freiarbeit in das Thema der Taufe einzutauchen, ein Referat dazu vorzubereiten oder ihre zuvor formulierten Fragen dazu zu beantworten. Erklärt werden der Taufritus, die Aufgabe der Taufpaten, das Taufbecken mit dem Taufwasser, die Taufe als Sakrament bzw. Zeichen der Verbundenheit mit Jesus Christus, der Ursprung der Taufe in der Bibel und vieles mehr.
Informationen und Materialien rund um das Sakrament der Taufe
Die Taufe ist das erste Sakrament. Durch die Taufe wird ein Mensch in die Glaubensgemeinschaft der Christ*innen aufgenommen. In der katholischen Kirche werden immer noch die meisten als Baby getauft, aber die Frage nach dem Taufzeitpunkt stellt sich immer häufiger.
In einem Multimedia-Dossier gibt katholisch. de Informationen in Wort und Bild, als PDF und in Videoform zu Fragen zur Taufe.
Quelle: www.katholisch.de/artikel/4500-taufe (abgerufen am 11.03.2021)
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die Bibelstelle „Jesus wird getauft“ nacherzählen. (A)
• sich als geliebtes Kind Gottes deuten. (B)
• den Liedtext „Du bist ein Ton in Gottes Melodie“ interpretieren und das Lied singen. (B, C) von ihrer eigenen Taufe erzählen. (A)
Einstieg:
• Lied: Du bist ein Ton … www.youtube.com/ watch?v=I2xOTOTD1bY (abgerufen am 11.03.2021)

Melodie vorspielen oder summen – nachsummen lassen, Lied vorspielen, Text erarbeiten, mitsingen.
• Schüler*innen bringen Tauferinnerungen (Kerze, Fotos …) mit und präsentieren sie.
• „Liebesbrief von Gott an dich“ leise lesen, dazu können die Schüler*innen ihren Lieblingsplatz in der Klasse aussuchen. Einen Satz aus dem Brief im feierlichen Rahmen (Kerze entzünden) vorlesen.
• Ich bin Gottes geliebte Tochter/Gottes geliebter Sohn … Ich mag an mir selbst … Schüler*innen überlegen sich, was sie an sich selbst lieben … Einladung, es auch laut auszusprechen.
• Jesus wird getauft: Bibelstelle in besonderem Rahmen (Kerze …) vorlesen.
Erarbeitung:
• Taufauftrag Jesu im Matthäusevangelium (Mt 28,19f): Schüler*innen gestalten den Taufauftrag im Heft und fügen zum Text die Namen der Verwandten und Freund*innen hinzu, die getauft sind.
• Arbeitsauftrag aus dem Buch: Antwortbrief auf den Liebesbrief von Gott an dich verfassen (S. 88).
Vertiefung/Abschluss:
• Liebesbrief von Gott an mich: Lehrperson liest den Brief laut vor. Die Schüler*innen schreiben in ihre Hefte einen Antwortbrief.
• Arbeitsauftrag bis zur nächsten Stunde: Die Schüler*innen sollen zu Hause den Taufsteckbrief mithilfe ihrer Eltern und der Taufurkunde ausfüllen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• verschiedene Essenssituationen beschreiben. (A)
• über die Bedeutung von gemeinsamem Essen erzählen. (A)
• vom Letzten Abendmahl berichten und es deuten. (A, B)
Einstieg:
• Andenken: Die Lehrperson bringt etwas für sie/ihn Wichtiges mit, ein Andenken, und erzählt darüber.
• Geschichte: Das Andenken (S. 91) wird vorgelesen und anschließend erarbeitet (Verbindung zum Letzten Abendmahl herstellen).
• Betrachtung der Bilder (S. 91) und Gespräch über verschiedene Essenssituationen führen.
• Tanz der Atome (Schüler*innen und Schüler bewegen sich im Raum. Lehrperson ruft eine Ziffer zwischen 1 und 5. Kinder bilden entsprechend der Ziffer eine Gruppe. Lehrperson stellt eine Frage, z. B.: Was ist dein Lieblingsessen?) zu den Diskussionsaufträgen im Buch S. 91.
Erarbeitung:
• Bibelstelle 1 Kor 11,23-26 lesen und Arbeitsaufträge erledigen (POZEK-Schlüssel) (Methoden- Werkstatt).
• Bildgeschichte: Schüler*innen wählen ein Bild, zu dem sie eine kurze Geschichte erzählen oder schreiben (S. 90–91).
• Aufbau einer Eucharistiefeier: Digipoint-Zuordnungsübung (S. 90) und Lexikon „Messe“ (S. 120).
• Aufbau und Ablauf einer Messfeier (M1): Felder zum Ausschneiden und Zuordnen.
• Gottesdienst in Stationen (M2, M3): Anhand der vorgestellten Gottesdienste die Elemente einer Messfeier kennenlernen und ihre Bedeutung erfahren. (M2, M3)
Vertiefung/Abschluss:
• Bilder mit unterschiedlichen Essenssituationen (S. 90–91). Die Schüler*innen und Schüler wählen ein Bild aus. Sie notieren ihre Antworten zu folgenden Fragen/Aufgaben ins Heft:
- Gib dem Bild eine Überschrift!
- Was siehst du? Nenne drei Nomen, drei Verben und drei Adjektive
- Zeichne einen Ausschnitt des Bildes vergrößert ins Heft, als würde eine Lupe darüber sein (z. B. Bild mit Hostienausteilung – die Hostien in der Schale).
• Zeichne einen Tisch – der Tisch soll schön gedeckt sein, deine Lieblingsspeisen/-getränke sollen am Tisch stehen und du darfst dir Gäste einladen. Wer soll mit dir am Tisch sitzen? Beschrifte die Plätze mit dem Namen deiner Gäste.
M1: Ablauf einer Messfeier
Die Messe ist die wichtigste Form des Gottesdienstes in der katholischen Kirche. Sie besteht aus vier großen Teilen: Eröffnungsriten, Liturgie des Wortes, eucharistische Liturgie und Abschlussriten. Die Messe ist eine bestimmte Form des Gottesdienstes in der katholischen Kirche.
Die Eröffnungsriten:
Wir kommen zusammen.
Begrüßung
Bevor wir miteinander feiern, ist es höflich, einander zu begrüßen. Beim Gottesdienst geschieht diese Begrüßung in einer besonderen Form, die bis zu den ersten Christinnen und Christen zurückgeht. Der Priester spricht die Worte: „Der Herr sei mit euch“, und alle antworten: „Und mit deinem Geiste“. Manchmal spricht der Priester an dieser Stelle ein paar einführende Worte zum Thema des Gottesdienstes.
Gemeint ist damit, dass ein Gottesdienst mit Eucharistie in Erinnerung an das Letzte Abendmahl Jesu gefeiert wird. Eine Liturgie ist eine gemeinsame religiöse Feier mit festgelegtem Ablauf.
Einzug
Am Beginn der Messfeier steht der sogenannte Einzug. Der Priester kommt dabei mit den Ministrantinnen und Ministranten in den Altarraum und macht eine Kniebeuge vor dem Tabernakel. Alle Anwesenden stehen auf.
Schuldbekenntnis
Wenn wir verärgert sind, können wir nicht gut feiern. Manchmal ärgern wir uns auch über uns selbst. Wenn wir wissen, dass wir jemanden anderen gekränkt haben, kann das die Feierlaune trüben. Deshalb bitten Katholikinnen und Katholiken gleich zu Beginn des Gottesdienstes Gott um Vergebung, damit der gemeinsamen Feier nichts mehr im Weg steht.
Kyrie
Der Ruf „Kyrie eleison“ bedeutet übersetzt: „Herr erbarme dich“. In der Antike riefen die Menschen diese Worte dem Kaiser zu. Für die Christinnen und Christen stand Jesus Christus sogar über dem Kaiser. Sie bezogen diese Anrede auf Christus. Im Gottesdienst entstand daraus der Ruf: „Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison!“ – „Herr erbarme dich, Christus erbarme dich, Herr erbarme dich!“
Gloria
„Gloria“ bedeutet übersetzt „Ruhm“ oder „Ehre“. Es ist der Beginn eines Gebetes, das in jeder besonders feierlichen Messe gebetet wird. In diesem Gebet danken die Feiernden Gott. Sie freuen sich über das, was Gott für sie tut. Gott wird mit ehrenvollen Beschreibungen (z. B. „König des Himmels“) angesprochen.
Tagesgebet
Das Tagesgebet schließt die Eröffnung ab. Nach der Einleitung „Lasset uns beten“ macht der Priester eine kurze Pause. So können die Feiernden tatsächlich einen Moment still für sich beten. Für viele Tage gibt es ein eigenes Tagesgebet. Es bezieht sich oft auf die Texte, die in der anschließenden „Liturgie des Wortes“ gelesen werden.
Die Liturgie des Wortes:
Wir hören zu, antworten und bitten.
Evangelium
Lesung(en)
Der Name lässt es vermuten: In der Liturgie des Wortes geht es um das Wort Gottes, die Bibel. Es gibt ein oder zwei Lesungen aus verschiedenen Büchern der Bibel. Manchmal wird dazwischen auch ein Psalm gesungen. Die Bibel ist sehr umfangreich, deswegen wird im Gottesdienst nicht die ganze Bibel gelesen. Im Verlauf von immer drei (Lese)Jahren wird aber zumindest aus fast jedem Buch einmal ein Text vorgelesen.
Die Evangelien sind für die Kirche sehr wichtig. Sie erzählen vom Leben Jesu Christi, auf den sich das Christentum beruft. Die Kirche kennt vier Evangelien, die in die Bibel aufgenommen wurden: Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Im Gottesdienst wird aus einem Evangelium daher sehr feierlich vorgetragen. Manchmal wird der Text sogar gesungen. Bevor aus dem Evangelium vorgelesen wird, gibt es einen besonderen Gesang, das „Halleluja“. Übersetzt heißt das: „Lobt Gott!“. Lesungen und Evangelien werden vom Ambo aus vorgetragen.
Predigt
Die Texte der Bibel sind teilweise bis zu 3000 Jahre alt. Sie sind nicht immer ganz einfach zu verstehen. Es ist auch nicht immer ganz einfach zu begreifen, was der Text für den Glauben heute bedeutet. Die Predigt ist dazu da, um bei diesem Verstehen zu helfen. Üblicherweise predigt der Pfarrer im Gottesdienst. Es kann aber auch vorkommen, dass ein Diakon oder andere speziell dazu beauftragte Frauen und Männer predigen.
Glaubensbekenntnis und Fürbitten
Nach der Predigt kommt bei einer Sonntagsmesse das Glaubensbekenntnis. Alle, die den Gottesdienst mitfeiern, stehen auf und sprechen diesen Text, der zusammenfasst, woran Christinnen und Christen glauben. Den Abschluss der Liturgie des Wortes bilden die Fürbitten. An dieser Stelle des Gottesdienstes bitten die Feiernden Gott um Hilfe und Beistand, vor allem für andere. Daher kommt auch der Name Fürbitten.
Die eucharistische Liturgie:
Wir bereiten das Mahl, danken und essen.
Gabenbereitung
Ein gemeinsames Essen braucht zunächst einen schön gedeckten Tisch. Dann wird das Essen hereingetragen, in einem besonderen Geschirr. In der Kirche ist das auch so. Das Essen – Brot und Wein – für die gemeinsame Feier wird in der Gabenbereitung zum Altar gebracht, der auch extra für diesen Teil der Feier, die „Eucharistie“ („Danksagung“), gedeckt wird. In Erinnerung an das Letzte Abendmahl wird ungesäuertes Brot verwendet, das nur aus Mehl und Wasser hergestellt wird. Die kleinen runden Oblaten nennt die Kirche Hostien.
Wandlung
Als Teil eines langen Gebetes, des Hochgebetes, spricht der Priester die Worte, die Jesus selbst beim Letzten Abendmahl gesprochen hat. Die katholische Kirche glaubt, dass durch die gemeinsame Feier Jesus Christus selbst in Wein und Brot anwesend wird. Sie sind nicht mehr bloß Nahrungsmittel, sondern in ihnen ist Jesus da. Daher heißt dieser Teil der Messe „Wandlung“.
Kommunion
Der Höhepunkt jeder Feier ist das Essen. Das darf auch bei der Messe nicht fehlen. Die Feiernden bekommen alle ein Stück von dem Brot, das bei der Gabenbereitung zum Altar gebracht wurde. Die Feier der Messe ist auch eine Erinnerung an das Letzte Abendmahl, bei dem Jesus Brot und Wein an seine Apostel verteilt hat. Damit hält sich die Kirche an den Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis.“
Vaterunser
In den Evangelien ist ein Gebet von Jesus selbst überliefert. Alle christlichen Konfessionen kennen und beten dieses Gebet. Das gemeinsame Beten in der Messe drückt diese Gemeinsamkeit mit allen Christinnen und Christen aus. Ein Zeichen dafür ist auch der Friedensgruß danach: Wir drehen uns zu den Menschen, die in der Nähe stehen, und wünschen ihnen: „Friede sei mit dir!“
Segen
Bevor die Messe aus ist, bittet der Priester Gott um seinen Segen für die Feiernden. Dieser besondere Segen will uns Kraft geben. Er ist verbunden mit dem Wunsch, dass es uns gut gehen soll und uns alles gelingen möge. Manchmal sagen wir einander beim Abschied auch außerhalb der Kirche so etwas wie „Mach’s gut!“. Das ist auch ein kleiner Segenswunsch.
Die Abschlussriten:
Wir werden gesegnet und gestärkt.
Sendung
Ganz zum Schluss der Messe sagt der Priester: „Gehet hin in Frieden“. Alle anderen antworten mit: „Dank sei Gott dem Herrn“. Mit diesen Worten sendet der Priester die Menschen aus der Messe hinaus, um den Frieden und die Kraft und die Freude, die sie bei der Messe vielleicht spüren, auch in ihren Alltag hinauszutragen.
Auszug
So wie am Anfang gehen auch am Ende der Priester und die Ministrantinnen und Ministranten gemeinsam geordnet aus der Kirche hinaus.
Heilige Messe
Begehbarer Gottesdienst (Modell von Petra Gack, Berlin) (M2)
An 15 verschiedenen Stationen lernen die SchülerinnenundSchülerdenAblaufeiner Messfeier, aber auch die Bedeutung der einzelnen Elemente für die eigene Gottesbeziehung kennen. Durch das Lesen der Kurzerklärungen und durch eigene Aktionen können sie einen Bezug zu ihrem Leben herstellen und ein besseres Verständnis für den Gottesdienstablauf finden.
„Den Gottesdienst begehen ermöglicht Schüler*innen anfanghaft die Besonderheit der religiösen Sprache, ihrer Bilder und Symbole kennenzulernen. Er befähigt sie, sich und ihre Welt wahrzunehmen, über sie zu staunen und nachzudenken. Sie können mit ihren Fragen und Gedanken ihre Welt vor Gott bringen und spüren, dass Gott Menschen trägt und hält.“
(Petra Gack, Religionslehrerin in Berlin)
Beispiel – 13. Station: Friedengruß –Versöhnung
„Der Friede des Herrn sei mit euch!“ Gibt es jemandem, mit dem du gerade Ärger hast?
Eine Person, mit der schon länger Funkstille herrscht?
Wie wär‘s mit einer Friedenspostkarte? Schreibe einen Friedenswunsch für eine/n Mitschüler*in oder jemanden aus deiner Familie.
Du kannst die Karte in den Briefkasten werfen.
Wir teilen sie dann in der Klasse aus oder verschicken sie mit der Post.

Der gesamte begehbare Gottesdienst ist online verfügbar: https://www.erzbistumberlin.de/feiern/firmung/bausteine-angebote/begehbarer-gottesdienst/ (abgerufen am 28.05.2021)

Stationen Gottesdienst (Modell von Andrea Kern, Graz) (M3)
Für die Bearbeitung von manchen Stationen benötigst du das Buch!
Einzug: Der Priester, der Diakon, die Ministrantinnen und Ministranten ziehen in den Kirchenraum ein. Meistens ist dabei Orgelmusik zu hören. Wenn du ein/e Ministrant*in wärst und du dir ein Lied für den Einzug aussuchen könntest, welches Lied wäre es dann? (Du kannst dazu Lieder aus dem Buch wählen.)
Begründe deine Liedauswahl.
Begrüßung: Der Priester begrüßt die Gottesdienstgemeinde mit den Worten „Der Herr sei mit euch“, die versammelten Menschen antworten „Und mit deinem Geiste“. Wir begrüßen Menschen in unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichen Worten. Wie begrüßt du …
deinen besten Freund/ deine beste Freundin:
deine Mama/deinen Papa, wenn du von der Schule nach Hause kommst:
deinen Nachbarn:
deine Mitschülerinnen und Mitschüler am Morgen:
die Oma an ihrem Geburtstag:
deine Lehrerin/deinen Lehrer nach den Ferien:
Schuldbekenntnis: Immer wieder passiert es uns, dass wir andere mit unseren Worten und Taten verletzen. Oft fühlen wir uns dann schuldig. Überlege dir, was du machen kannst, dass dieses „Schuldgefühl“ kleiner wird. Schreibe deine Gedanken nieder:
Wenn ich andere verletze, dann …
Kyrie: Wenn dir Jesus heute begegnen würde, was würdest du ihm zurufen?
Gloria: Im Gloria ehren wir Gott für seine wunderbaren Werke. Überlege dir, was ist für dich wunderbar:
Tagesgebet: Sei einen Moment still – dann sprich für dich ein Gebet.
Lesung: Suche dir zwei Partner*innen. Lest euch gegenseitig biblische Texte aus dem Buch vor.
Evangelium: Die Evangelien erzählen über das Leben Jesu. Was kannst du über das Leben Jesu erzählen? Schreibe deine Gedanken hier nieder (Anregungen findest du in Kapitel 4 im Buch):
Predigt: Es ist nicht ganz einfach, biblische Texte zu verstehen. Die Predigt will uns dabei helfen. Für welche dir bekannten Erzählungen (du kannst auch das Buch zur Hilfe nehmen) würdest du Erklärungen brauchen?
Glaubensbekenntnis:
Mit dem Glaubensbekenntnis sprechen Christ*innen aus, woran sie glauben. Du findest im Buch auf S. 94 dazu eine Wordwolke. Schau sie dir ein paar Sekunden an, schließe das Buch und schreibe in diese Wolke die Wörter, die du dir gemerkt hast.

Fürbitten:
In den Fürbitten bitten wir für andere um Gottes Hilfe und Beistand. Nimm dir ein Teelicht, entzünde es und sprich eine Bitte für einen Menschen aus, der ganz besonders Gottes Beistand braucht.
Gabenbereitung:
In der Gabenbereitung wird der Tisch (Altar) schön gedeckt und Brot und Wein werden für die Feier bereitgestellt. Zeichne, wie für dich ein schön gedeckter Tisch aussieht und welches Essen serviert wird.

Wandlung:
In der Wandlung spricht der Priester die Worte, die Jesus beim Letzten Abendmahl gesprochen hat. Verwandle diese Wortschlange in die Worte Jesu. Nimm einen Stift und kennzeichne die einzelnen Wörter.
DasistmeinLeibfüreuchTutdieszumeinemGedächtnisDieserKelchistderNeueBundinmeinemBlut TutdiessooftihrdaraustrinktzumeinemGedächtnisDennsooftihrvondiesemBrotesstundausdem KelchtrinktverkündetihrdenToddesHerrnbiserkommt
Vaterunser und Friedensgruß:
Betet gemeinsam in der Klasse das Vaterunser und wünscht einander den Frieden.
Kommunion:
Das gemeinsame Essen des Brotes ist der Höhepunkt der heiligen Messe. Mit wem würdest du gerne gemeinsam Essen. Erstelle eine Gästeliste.
Gästeliste für ein Essen mit mir:
Segen: Jemanden segnen heißt, ihm Gutes zu wünschen. Ziehe ein Namenskärtchen eines/r Mitschüler*in aus der Box. Überlege dir, was du ihr oder ihm an Gutem wünscht. Suche diese Person auf und sag es ihr.
Sendung: Die Messe will uns Friede – Freude – Kraft geben. In welchen Lebenssituationen brauchst du …
Friede: __________________________________________________________
Freude: __________________________________________________________
Kraft: ____________________________________________________________
Auszug: Am Ende des Gottesdienstes gehen der Priester und die Ministrierenden geordnet aus der Kirche. Auch hier werden sie von Musik begleitet. Welches Lied, das du gerne hörst, würde zum Ende einer Messe passen? Begründe deine Wahl.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• erkennen, dass danken wichtig ist. (B, C)
• Dankesworte formulieren. (C)
• den Begriff Eucharistie erklären und ihre besondere Stellung im Gottesdienst erkennen. (B) die Aufgaben eines Ministranten/einer Ministrantin beschreiben. (A, B)
• eine Dankesfeier mitgestalten. (E)
Einstieg:
• Kompliment-Danke-Übung: Jede/r Schüler*in macht ein Kompliment für etwas, was er oder sie an einem/einer Mitschüler*in gut findet, ohne den Namen zu nennen. Alle, die sich angesprochen fühlen, sagen darauf „danke“.
• Danke in verschiedene Sprachen übersetzen und in das Heft schreiben.
• Danke sagen: Die Lehrperson beginnt damit, sich selbst bei der Klasse zu bedanken, und benennt konkrete Aspekte der Arbeit mit der Klasse.
Erarbeitung:
• Merci-Schachtel (Buch S. 92)
• Gemeinsam den Text in der Schachtel lesen. Arbeitsauftrag. Wofür möchtest du dich bei jemandem bedanken? Trage es in die leeren Felder ein bzw. ergänze die Felder. Dankesschlange: Lehrperson beginnt und übergibt die Merci mit einem konkreten Danke an eine/n Schüler*in und diese/r gibt es dann weiter.
Vertiefung/Abschluss:
• Mit den beschrifteten Feldern der Merci-Schachtel eine Dankesfeier gestalten (S. 92).
• Was ist ein Ministrant? Katholisch für Anfänger.

www.youtube.com/ watch?v=Wmx5YyJxvwo (abgerufen am 11.03.2021)
• Rafael – ein Ministrant in Aktion. Porträt von Rafael lesen (S. 93).
Erheben, ob es Ministrant*innen in der Klasse bzw. in deren Familien gibt oder gab und besondere Erfahrungen und Ministrant*innenerlebnisse sammeln.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Zeichen und Gebete, die den Glauben bezeugen, nennen. (A, B, C)
• christliche Bekenntnissymbole beschreiben und ein persönliches Glaubenssymbol gestalten. (B, C)
• Glauben in seinen Dimensionen darstellen und vergleichen. (C, D) über ihren Glauben sprechen. (D)
• Aussagen des Glaubensbekenntnisses in Bildern einer Kirche entdecken. (E)
Einstieg:
• Blitzlicht: Wortwolke Glaubensbekenntnis (S. 97) – die Wortwolke für einige Sekunde präsentieren. Welches Wort „springt“ ins Auge? Variation Partnerübung: Arbeitsanregung 1 (S. 97).
• Unterschiedliche Bedeutungen von Glauben gemeinsam erarbeiten (z. B. Ich glaube, morgen ist schönes Wetter …).
• Was glaube ich? Schüler*innen positionieren sich in den Ecken der Klasse (Ja, eher ja, eher nein, nein) gemäß ihrer Überzeugung:
Z. B. Glaubst du, dass es in 100 Jahren auf dem Mars eine menschliche Kolonie geben wird?
Glaubst du, dass Gott dich in deinem Leben begleitet?
Glaubst du, dass Ronaldo der beste Fußballer der Welt ist? ...
Erarbeitung:
• Glaubensbekenntnis: Vorgestellte Ausschnitte des Glaubensbekenntnisses (S. 95) lesen, ergänzen und besprechen.
• Praymobil: Das „Mini-Gebetsbuch für unterwegs“ im Anhang ausschneiden, falten und vervollständigen. Das Glaubensbekenntnis in besonderer Schrift ins Heft übertragen.
• Textausschnitte des Glaubensbekenntnisses (S. 95) als Anregung für eine bildliche Umsetzung der Grundaussagen verwenden.
Vertiefung:
• Glaubensbekenntnis und Kirche vor Ort. Aussagen des Glaubensbekenntnisses in der Kirche entdecken und fotografieren. Aus den Bildern eine Fotocollage zum Glaubensbekenntnis herstellen.
• Das Glaubensbekenntnis als Wortwolke gestalten und wichtige Begriffe hervorheben.
www.wortwolken.com/ (abgerufen am 11.03.2021)
• Learning Apps zum apostolischen Glaubensbekenntnis: Das Glaubensbekenntnis in die richtige Reihenfolge bringen:

https://learningapps. org/3148833 (abgerufen am 11.03.2021)

learningapps.org/6534239 (abgerufen am 11.03.2021)
KAPITEL 7: AUFEINANDER ZUGEHEN
Lehrplanbezug: KOMPETENZBEREICH C:
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt in Gesellschaft und Kultur
LEITKOMPETENZ 6:
» Unterschiedlichen Lebensweisen und Glaubensformen reflexiv begegnen können.
»Kompetenzbeschreibungen (KB):
›Die Schülerinnen und Schüler können Gemeinsames und Unterscheidendes, Verbindendes und Trennendes von Konfessionen und Religionen benennen und sich damit respektvoll auseinandersetzen.
Grundkompetenzen: Die Schülerinnen und Schüler können ...
»die wichtigsten christlichen und muslimischen Feste benennen und unterscheiden. (A, B)
»erklären, warum es in Österreich wichtig ist, über Religionen Bescheid zu wissen. (B)
»die großen Religionen der Welt benennen. (A)
» erläutern, worum es in der Pfingsterzählung geht. (A) »den Begriff „Konfession“ erklären. (A, B) »die wichtigsten christlichen Konfessionen nennen. (A) »verschiedene Onlineangebote für Kinder und Jugendliche zum Thema Religion nutzen und vergleichen. (B) »skizzieren, wie die großen Konfessionen entstanden sind. (B) » aus der Pfingsterzählung die Notwendigkeit von Mut und Offenheit in der Begegnung mit anderen ableiten. (B, E)
Aufbau des Kapitels:
Kapitel 7 befasst sich mit unterschiedlichen kulturellen und religiösen Lebensformen. Es geht hier noch nicht um Weltreligionen im Speziellen; vielmehr soll erforscht werden, wo Spuren von (anderen) Religionen im Leben der Schüler*innen zu finden sind. Als Bildimpuls wird ein sogenanntes „kinetisches Objekt“ von Helga Philipp gewählt. Es soll ausdrücken, dass das Aufeinandertreffen von Unterschieden Dynamik erzeugt, interessant ist, aber auch irritierend und schwer zu fassen sein kann.
Ein wichtiges Begegnungsfeld mit anderen Religionen und Kulturen ist die Schule und sind religiöse Feste und Feiern. Alle Religionen kennen Formen des Feierns, sodass sich hier ein guter Einstieg ergibt, über eigene und fremde Feierformen nachzudenken. Die Feiern werden durchwegs aus der subjektiven Perspektive von fiktiven Schüler*innen beschrieben, sodass die persönliche Dimension der Religion zum Ausdruck kommt. Konsequent wird auch das an Schulen immer wichtiger werdende Thema „Gemeinsame religiöse Feiern“ behandelt.
Schüler*innen begegnen der Vielfalt von Religion auch im Internet. Dazu gibt es Tipps zu kindergerechten Websites zum Thema Religion und eine MethodenWerkstatt zur Internetrecherche. Eine Reflexion der Pfingsterzählung bildet den biblischen Bezug des Kapitels – auch hier geht es darum, anderen zu begegnen und mit ihnen in Beziehung zu treten. Vielfalt gibt es aber ebenso innerhalb des Christentums. Daher widmen sich abschließend zwei Doppelseiten den verschiedenen christlichen Konfessionen, ihrer Entstehung und ihren Eigenheiten.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• eigene Erfahrungen mit privaten und religiösen Feiern schildern. (B, E)
• Merkmale von Festen und Feiern benennen. (A, B)
• Grundzüge christlicher und islamischer Feste beschreiben und differenzieren. (A, B)
Information:
Erste Annäherung an die Vielfalt der Religionen durch das Thema Feste und Feiern. (I1)
Einstieg:
• Bildbesprechung und Titelfindung: Wirkung des Bildes auf mich: Was ändert sich, wenn ich kurz hinschaue oder länger auf das Bild schaue? Welche Emotionen werden durch das Bild ausgelöst? (vgl. Sehen lernen in der MethodenWerkstatt).
• Suche nach Bildtitel: Das Bild von Helga Philipp hat keinen Titel. In Gruppenarbeit suchen Schüler*innen mehrere Titel für das Bild und entscheiden sich für den nach ihrer Meinung besten. Die Titel werden gesammelt.
• Deutung des Bildes: Wenn verschiedene Menschen aufeinandertreffen, wird es beweglich, spannend, manchmal auch irritierend wie auf dem Bild.
• Lesen der Geschichte: Vorlesen der Geschichte (S. 100–101), eventuell im Dialog durch ein Mädchen und einen Burschen.
Erarbeitung:
• Lesen des Dialogs zwischen Jakob und Sana (S.100–101) über die Feste.
Herausarbeiten der Ähnlichkeiten und Unterschiede: Was verbindet die Feste, was sind wesentliche Unterschiede? Erstellen einer Tabelle, in der Vergleiche angestellt werden.
• Powerwriting: In Gruppen mit Zeitvorgabe von z. B. zwei Minuten möglichst viele verschiedene Feste aufschreiben. Variante: Möglichst viele christliche Feste nennen (die Schüler*innen bringen bereits Vorwissen von Kapitel 3 ein).
• Zuordnen der Begriffe: Schüler*innen ordnen Begriffe dem richtigen Fest zu (M1)
Vertiefung/Abschluss:
• Versuchen, ein Fest zu definieren: Finden von gemeinsamen Merkmalen im Plenum oder in Partnerarbeit: Woran merkt man, dass man sich bei einem Fest befindet? Was haben (fast) alle Feste gemeinsam?
• Merkspiel „Ich feiere ein Fest“: Nach dem Vorbild von „Ich packe meinen Koffer und brauche dazu ...“ nennen die Kinder nacheinander Dinge, die man für ein Fest benötigen, und müssen dabei alle jeweils davor genannten Dinge ebenfalls aufzählen.
• Wie feiere ich selbst? Schüler*innen berichten darüber, welche (christlichen) Feste sie feiern oder wie sie diese feiern.
• Mein schönstes Weihnachts-/ Osterfest: Schreiben einer Kurzgeschichte über das schönste Erlebnis zu Weihnachten oder Ostern.
Zuordnen von Begriffen (M1)
Ordne folgende Begriffe dem richtigen christlichen oder muslimischen Fest zu. Achtung: Manche passen zu mehreren Festen. Zwei Begriffe passen nirgendwo dazu.
Adventkranz – Friedhofsbesuch – Krippe – Geschenke – Aschenkreuz – für arme Menschen spenden – Fastenzeit – Sternsingen – Besuch in der Kirche – Grußkarten – Christmette – Vollmond – E’id Mubarak! –gemeinsames Essen mit der Familie – Fußwaschung – der Termin hängt vom Mond ab – Auferstehung – Süßigkeiten – Abraham (Ibrahim) – Speisensegnung – Licht – Besuch in der Moschee
OSTERSONNTAG:
E’ID UL-ADHA (OPFERFEST) :
WEIHNACHTEN:
E’ID AL-FITR (FASTENBRECHEN, ‚ZUCKERFEST‘):
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• Feste aus den Weltreligionen benennen und den Religionen zuordnen. (A, B)
• mit Unterstützung im Internet nach Informationen zu den einzelnen Festen suchen. (C)
• einen interreligiösen Festkalender gestalten. (C) die religiöse Landschaft in der Klasse und an der Schule untersuchen und beschreiben. (A, B, C)
Information:
• Vorstellung von Hauptfesten sowie Erwähnung von anderen Festen der wichtigsten Religionen in Österreich. Sie werden aus subjektiver Sichtweise dargestellt, um die persönliche Bedeutung des Feierns besser ausdrücken zu können. Zugleich werden damit die wichtigsten Religionen und Konfessionen in Österreich präsentiert. Eine Übersicht bietet I1
Einstieg:
• Ich bin …: Namenskärtchen mit den Namen der Kinder aus dem Buch (S. 102–103) vorbereiten (doppelt oder dreifach, je nach Klassenschüler*innenzahl). Schüler*innen bekommen den Auftrag, ihren Textteil im Buch zu lesen und sich den Namen des wichtigsten bzw. schönsten Festes zu merken. Anschließend gehen sie in der Klasse herum und dürfen nur den Namen ihres Festtages sagen und so den/ die Partner*in für die Weiterarbeit finden.
• Auch Einstiegsvorschläge von 7.1 (Powerwriting, Ich feiere ein Fest …) möglich.
Erarbeitung:
• Lesen der einzelnen Statements (S. 102–103), auch laut, mit verteilten Rollen oder als Partnerarbeit (gegenseitiges Vorlesen) – Fortsetzung des oben genannten Arbeitsauftrags (Namenskärtchen).
• Wer bin ich? – Die Schüler*innen bekommen eine Rolle (Paula, Nenad …) zugewiesen und müssen durch „Ja-/Nein-Fragen“ draufkommen, wer sie sind. (M1)
• Gemeinsamkeiten finden –Die Schüler*innen wählen sich eine Rolle oder bekommen sie zugewiesen und müssen bei Aussagen der Lehrperson darauf achten, ob diese Aussage auf sie bzw. ihren Feiertag zutrifft. (M2)
• Digipoint (S. 103): Vorstellen der anderen Feste: Die Schüler*innen erhalten einzeln oder in Gruppen eine Religion, recherchieren im Internet die genannten, aber nicht beschriebenen Feste und stellen diese in einer kurzen Präsentation vor. Der Digipoint führt zu der speziell für Kinder geeigneten Suchmaschine fragFINN, mit deren Hilfe die entsprechenden Informationen gesammelt werden können.
Vertiefung:
• Religionen an der Schule: Die Schüler*innen recherchieren in der Klasse und in der Schule, welche Religionen und Konfessionen es hier gibt, z. B. durch Befragung. Es wird ein Plakat mit „Religionen an unserer Schule“ erstellt.
• Interreligiöser Festkalender: Mithilfe von Internetrecherche und dem Buch wird ein Kalender gestaltet, auf dem alle wichtigen religiösen Feste vermerkt sind, die im Laufe des Schuljahres stattfinden (vgl. Liste I1).
I1 ÜBERSICHT ÜBER DIE GENANNTEN FESTE
RELIGION/KONFESSIONFESTTAGETERMIN
Christentum, katholisch
Christentum, evangelisch
Ostern (Ostersonntag) Weihnachten Pfingsten
zusätzlich zu katholisch: Karfreitag Reformationstag
Christentum, orthodoxvgl. katholisch
Islam
Opferfest (E’id ul-Adha) Fastenbrechen (E’id al-Fitr) Aschura
variabel (zw. 22. März u. 25. April) 25. Dezember variabel (zw. 10. Mai u. 13. Juni)
variabel (zw. 20. März u. 23. April) 31. Oktober
aufgrund des Julianischen Kalenders später als die katholischen Termine
alle variabel (islamischer Kalender)
AlevitentumHidirellez6. Mai
Judentum
Hinduismus
Buddhismus
Jom Kippur Pessach Chanukka
Rosch ha-Schana
Sukkot
Divali Holi
Kumbh Mela
Vesakh
Uposatha Vassa
alle variabel (jüdischer Kalender)
alle variabel (hinduistischer Kalender)
alle variabel (unterschiedliche Kalender)
Spielvariante 1:
Ein/e Schüler*in bekommt vom Gegenüber eine Person aus dem Buch zugewiesen (Jakob, Sana, Paula, Nenad, Alon, Yeliz, Reza, Lea, Ramnath, Yuna). Sie versucht nun durch „Ja-/ Nein-Fragen“ herauszufinden, wer sie ist und welches Fest sie feiert, wobei nicht nach Namen, Geschlecht oder Festnamen gefragt werden darf. Am Ende soll der Name des Festes genannt werden.
Beispiel. Eine Schülerin bekommt die Rolle Yeliz zugewiesen.
„Esse ich Süßigkeiten?“ – „Ja“ – „Bekomme ich Geschenke?“ – „Nein“ – „Feiere ich ein Lichterfest?“ – „Nein“ – „Bin ich Yeliz?“ – „Ja“ – „Ich feiere Hidirellez“.
Dann wird getauscht, der/die Fragende weist nun dem anderen eine Rolle zu.
Spielvariante 2:
Ein/e Schüler*in wählt sich selbst eine Rolle, das Gegenüber versucht durch Fragen herauszufinden, wer der/die andere ist, wobei nicht nach Namen, Geschlecht oder Festnamen gefragt werden darf. Am Ende soll der Name des Festes genannt werden.
Beispiel: Ein Schüler wählt sich die Rolle Nenad.
„Denkst du an den Propheten Hussein?“ – „Nein“ – „Gehst du in die Kirche?“ – „Ja“ –„Denkst du daran, warum Jesus gestorben ist?“ – „Nein“ – „Feierst du am 7. Jänner?“ – „Ja“ – „Bist du Nenad?“ – „Ja“ – „Du feierst Weihnachten!“
So werden die verschiedenen Feste noch einmal genau durchgelesen und wiederholt.
Gemeinsamkeiten finden (M2)
Jede/r Schüler*in wählt sich eine Rolle (Jakob, Sana, Paula, Nenad, Alon, Yeliz, Reza, Lea, Ramnath, Yuna) oder bekommt mittels Kärtchen eine Rolle zugewiesen. Sie sollen auch den Namen des entsprechenden Festes kennen. „Sana“ oder „Jakob“ dürfen sich aussuchen, welches der beiden jeweils beschriebenen Feste sie feiern wollen. Sie sollen sich die Eigenschaften ihres Festes merken oder dürfen sich einen Schummelzettel schreiben.
Die Schüler*innen können sich nun im Raum bewegen. Die Lehrperson sagt „Stopp“ und macht anschließend bestimmte allgemeine Aussagen über die Feste. Jene, auf die diese Aussage nicht zutrifft, knien sich hin, jene, auf die sie zutrifft, bleiben stehen. Dann wird kurz geprüft, ob alle richtigliegen.
Beispiele:
„Bei oder vor deinem Fest wird gefastet.“ (Jakob/Ostern, Sana/Ei’d al-Fitr, Nenad/orth. Weihnachten, Alon/Jom Kippur bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest werden Lichter oder Kerzen angezündet.“ (Jakob/Weihnachten, Ramnath/Divali, Yuna/Vesakh bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest wird getanzt.“ (Alon/Jom Kippur, Yeliz/Hidirellez, Lea/Silvester bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest werden Süßigkeiten gegessen.“ (Sana/Ei’d al-Fitr, Yeliz/Hidirellez, Ramnath/Divali bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest geht man in die Kirche.“ (Jakob in beiden Fällen, Paula/Karfreitag, Nenad/orth. Weihnachten bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest bekommst du Geschenke.“ (Jakob in beiden Fällen, Sana in beiden Fällen, Lea/Silvester, Ramnath/Divali bleiben stehen.)
„Bei deinem Fest wird gemeinsam gegessen.“
usw.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• über Gründe von Konflikt und Gewalt zwischen unterschiedlichen Menschen reflektieren und diskutieren sowie Perspektiven für ein besseres Zusammenleben entwickeln. (D)
• Ideen für gemeinsame religiöse Feiern planen und entwickeln. (E)
Information:
• Gemeinsame religiöse Feiern an Schulen (I1)
• Religionen weltweit und in Österreich (I2)
• Langversion des Interviews (I3)
Einstieg:
• Lied: „Siyahamba“ in verschiedenen Sprachen singen. Zusätzlich: Schüler*innen choreografieren einen gemeinsamen Tanz.
• Gebet der Vereinten Nationen gemeinsam sprechen. Geschichte vorlesen: Anregung: „Viertelland“ von Gina Ruck-Pauquét
Erarbeitung:
• Gebet für die Welt: Die Schüler*innen schreiben allein oder gemeinsam (in Gruppen) ein Gebet für die Welt. Welche Themen wollen sie ansprechen und was möchten sie dazu beten? Anschließend werden die Gebete vorgetragen oder entsprechende Plakate gestaltet.
• Arbeitsauftrag im Buch (S. 104): Gemeinsam Gründe dafür suchen, warum es Streit, Hass und Krieg zwischen Menschen verschiedener Herkunft gibt, und Ideen finden, wie man dies verhindern kann.
• Lesen des Interviews mit Christa Heibl und Amila Mujagić. (Langversion I3)
Vertiefung/Abschluss:
• Gestalten eines Friedensplakats: In der Mitte wird groß „Friede“ geschrieben; Kinder schreiben oder zeichnen Kärtchen zum Thema „Friede“ (Befürchtungen, Hoffnungen, Ideen für den Frieden, Symbole, Zeichnungen …), diese werden auf das Plakat geklebt.
• Entwerfen eines persönlichen Friedenssymbols (Impulse aus dem Text des Gebets der Vereinten Nationen sollen umgesetzt werden).
Gemeinsame religiöse Feier: Erfahrungsberichte aus der Volksschule, ob Kinder schon gemeinsame religiöse Feiern erlebt haben, oder eine Feier selbst gestalten (gemeinsam mit Schüler*innen aus den anderen Religionsgruppen).
Es muss keine Schulfeier sein, sondern kann auch eine Feier in der Klasse oder z. B. für alle ersten Klassen sein. (I1)
I1 Gemeinsame religiöse Feiern an Schulen
Gemeinsame Feiern von verschiedenen Konfessionen und Religionen, sogenannte „multireligiöse“ oder „interreligiöse“ Feiern, sind an vielen Schulen Neuland. Deshalb ist eine gute Vorbereitung innerhalb der Schulgemeinschaft wichtig, bei der über Erwartungen, Befürchtungen, Möglichkeiten und Grenzen gesprochen wird. Dabei geht es nicht so sehr darum, fertige Konzepte zu übernehmen, sondern je nach Schulsituation gemeinsame Möglichkeiten zu erforschen und zu entwickeln – praktische Lösungen im interreligiösen Alltag sind gefragt, die an jeder Schule unterschiedlich sein können. Wichtig in der Vorbereitung ist es dabei, Ziele und Grenzen gemeinsam mit Kolleg*innen festzulegen und vor allem Eltern miteinzubinden, da es hier wenige Erfahrungen und viele Unsicherheiten gibt. Ein Elternbrief oder ein Elternabend, der Begegnungen möglich macht, können dazu beitragen, Ängste und Vorurteile abzubauen.
Die Bemühungen um gemeinsame religiöse Feiern dürfen konfessionelle Feiern nicht völlig ersetzen. Schulgottesdienste zu Weihnachten und Ostern bleiben unverzichtbare Teile der religiösen Bildung und Feierkultur an der Schule. Dies gilt natürlich auch für besondere Festtage anderer Religionen. Allerdings ist es möglich, auch diese Feiern im Sinne des Gastgebermodells für andere zu öffnen.
Leitfragen für die Gestaltung einer gemeinsamen religiösen Feier:
1. Welche Räumlichkeiten stehen zur Verfügung und sind für eine gemeinsame Feier angemessen? Wie lässt sich der Raum angemessen gestalten? Gibt es beim Raum spezielle Bedürfnisse bei einzelnen Religionen oder Konfessionen?
2. Wer übernimmt die Leitung der Feier? Die Religionslehrenden selbst oder sollen auch Geistliche aus den Religionen anwesend sein? Welche Rolle kommt ihnen dann zu?
3. Was ist mit jenen Schüler*innen, die keine Vertretung in Person eines/einer Religionslehrer*in haben, z. B. aus kleinen religiösen Gemeinschaften? Welche Rolle spielen Konfessionslose bei den Überlegungen für eine „religiöse“ Feier?
4. Welchen Aufbau (grob: Eröffnung –Hauptteil – Abschluss) soll die Feier haben, aus welche Teilen soll sie genau bestehen?
5. Welches Thema soll die Feier haben, damit alle beteiligten Konfessionen und Religionsgemeinschaften dazu etwas beitragen können?
6. Wie geht man mit heiligen Texten aus den jeweiligen Religionen (Bibel, Koran ...) vor? Können sie Platz haben, nimmt man stattdessen neutralere Texte? Wer trägt sie vor und sollen sie ausgelegt werden?
7. Welche Möglichkeiten des Gebets gibt es? Die Religionsgemeinschaften hintereinander oder stilles Gebet für alle? Achtung: Ein gemeinsam gesprochenes, sogenanntes „interreligiöses“ Gebet wird von den offiziellen Vertretungen der meisten Religionsgemeinschaften kritisch bis ablehnend gesehen.
8. Welche Bedeutung kommt Musik in der Feier zu? Welche Lieder sind textlich dazu geeignet, in einer gemeinsamen Feier für alle gesungen zu werden?
9. Welche Aktionen und gemeinsamen Aktivitäten können in der Feier eingesetzt werden, damit interreligiöse Begegnung zwischen Schüler*innen auch wirklich stattfindet?
10. Kann ein gemeinsamer Segen gefunden werden, der von allen Leitenden am Ende der Feier gesprochen wird?
11. Wie kann man aus der gemeinsamen Feier zurück in den Alltag kommen, gibt es etwas, das man mitnehmen kann oder nach der Feier stattfindet (z. B. eine Art Agape)?
Quelle:
Gemeinsam vor Gott. Schulische Feierkultur in religiöser Vielfalt, in: Reliplus spezial. Religionspädagogische Zeitschrift für Praxis & Forschung 1, 2017
I2
1.)Christentum 2.400.000.000 31 %
2.)Islam 1.800.000.000 24 %
3.) ohne Religionszugehörigkeit 1.300.000.000 17 %
4.)Hinduismus 1.200.000.000 15 %
5.)Buddhismus530.000.0007 %
6.)Ethnische Religionen
7.) Chinesische Religionen
8.)Sikhismus
9.) Judentum
10.)andere30.000.000 0,4 %

ÖSTERREICH (SCHÄTZUNGEN) 2019
ReligionAbsolute Zahlin Prozent
1.)Christentum 6.350.000 72,5 %
2.) ohne Religionszugehörigkeit 1.500.000 17,4 %
3.)Islam 750.000 8,5 %
4.)Alevitentum
5.)Buddhismus30.000
6.)Judentum
7.) Hinduismus
8.)Sikhismus
9.) andere25. 000

I3 Langversion „Zeit für ein Gespräch mit“: C. Heibl & A. Mujagić
Christa Heibl und Amila Mujagić unterrichten katholische und islamische Religion an einer Schule, in der es viele verschiedene Religionen, christliche Konfessionen und Kulturen gibt. Dort fördern sie die Begegnung und den Dialog durch gemeinsame Schulstunden, Projekte und Feiern.
An Ihrer Schule gibt es viele verschiedene Religionen. Warum feiern sie gemeinsam?
Christa Heibl: Feierkultur ist das Um und Auf an einer Schule. Für uns ist das Feiern am Schulanfang und am Schulende sehr wichtig, weil es auch sehr positiv abfärbt auf die ganze Schulkultur, auf das Leben in der Schule. Wir haben einmal in der Schule eine Frage gestellt: „Was verbindet uns in den Religionen?“ Und die Kinder sagten schnell: „Gott!“ Und ein Bub sagte: „Wenn Gott uns verbindet, was kann uns dann noch voneinander trennen?“ Da mussten wir nicht mehr viel dazu sagen. Dass uns Gott verbindet, in unseren Unterschieden, das bringt ein großes Miteinander an der Schule.
Amila Mujagić: Und die Kinder spüren auch die Beziehung zwischen uns beiden, nicht nur beim Feiern, auch wenn wir gemeinsam in die Klasse kommen. Sie sehen das Miteinander auch bei uns Lehrerinnen. Deswegen sind nicht nur Feiern, sondern auch gemeinsame Unterrichtsstunden wichtig.
Heibl: Es braucht einfach diese Begegnung. Nicht nur über die andere Religion zu sprechen, sondern im Miteinander. Und da ergibt sich so viel, so viel Nonverbales, Paraverbales. Das spüren die Kinder, das bringt große Achtung und Respekt. Und dann können auch Kinder dabei sein, die sonst beim Religionsunterricht rausgehen, weil sie ohne Bekenntnis sind. Aber dabei ist sehr wichtig, welchen Wert die Schulleitung auf Religion und das religiöse Miteinander legt. Das hängt sehr von der Schulleitung ab.
Wie werden solche gemeinsamen Feiern vorbereitet?
Heibl: Wir feiern am Schulbeginn erst Ende September oder Anfang Oktober, weil eine solche Feier sehr viel Vorbereitung braucht. Wir Religionslehrerinnen gehen vorher auch gemeinsam in die Klassen, wir singen die Lieder vorher, hören die Gebete.
Wichtig für Mujagić ist: Die Religionslehrer müssen sehr offen sein. Sie müssen offen sagen, das geht und das geht nicht. Das ist in der Vorbereitung wichtig. Wenn jede/r offen ist und sagt, was für sie/ihn nicht geht, dann findet man auch einen Weg. Und die Kinder spüren dann, dass es zwischen uns harmonisch ist.
Heibl: Man darf auch die kleinen Religionen nicht übersehen, jeder ist mit einem Anteil dabei. Und auch die Kinder ohne religiöses Bekenntnis sind wichtig. Deswegen gehen wir immer von einem ethischen Thema aus, wo jede/r etwas beitragen kann. Wenn wir das Thema haben, fragen wir uns, wie können wir das aufbereiten? Und dann schauen alle Religionen, was sie dazu beitragen können. Und dann nehmen die Kinder wirklich wahr: Wir sind eine Gemeinschaft, wir gehören zusammen. Man spürt in der Feier das Gemeinsame, dazu braucht es aber auch gute Vorbereitung und Nachbereitung. Das bringt dann einen Mehrwert, das bringt Achtung und Respekt.
Gibt es bei der Vorbereitung oder beim Feiern auch Schwierigkeiten?
Heibl: Es gibt auch manches, das nicht gut funktioniert. Dann muss ich auch die Resilienz haben und sagen: Ich mache da weiter, auch wenn irgendetwas nicht so gelungen ist. Man darf nicht die Flinte ins Korn werfen, sondern muss schauen, was falsch gelaufen ist und wie wir weiterbauen können. Es gibt deshalb nie nur die Feier allein, sondern eine Vorbereitungszeit und eine Nachbereitungszeit, wo wir gemeinsam, alle Lehrerinnen, in den Klassen sind. Und das erst ergibt einen Mehrwert. Die Kinder lernen die Gebete der anderen schon vorher kennen. So entsteht Respekt und Achtung vor der anderen Religion. Diese Vorbereitung und Nachbereitung braucht es unbedingt; man darf nicht nur bei der Feier stehen bleiben. Wenn irgendwas war, jemand war gekränkt oder so, und es wird dann nicht aufbereitet, führt das zu Schwierigkeiten. Es braucht also die Nachbereitung. Und den Willen, dranzubleiben, auch wenn es Schwierigkeiten gibt.
Mujagić: Wir versuchen auch, das, was wir in der Feier machen, im Unterricht noch weiter zu besprechen, oft über mehrere Wochen.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• verschiedene Onlineangebote für Kinder und Jugendliche zum Thema Religion nutzen und vergleichen. (B) wichtige Regeln zur Sicherheit im Internet wiedergeben. (A)
• Internetangebote zum Thema Religion für Kinder im Internet überprüfen und dazu Stellung nehmen. (B, E)
Information:
• Medienkompetenz: Übung für Internetrecherchen zum Thema Religion. (I1)
Einstieg:
• Gedankenübung: Ein Tag ohne Internet
• Einstieg im Buch (S. 106): Lesen der Einleitung und des Hinweises „Vorsicht im Netz!“
• Reflexion:
Welche Erfahrungen haben Schüler*innen im Internet gemacht? Gibt es weitere Tipps und Hinweise für einen guten Umgang mit dem Internet?
Erarbeitung:
• Recherche und Durchsicht der genannten Internetseiten (S. 106): Arbeit im PCRaum bzw. mit Computern oder Tablets in der Klasse. Themen vergleichen: Ein Thema wird vorgegeben, die Schüler*innen vergleichen, wie die verschiedenen Seiten dieses Thema darstellen.
• Zehn Gebote für das Internet (M1): Diskutiert in Gruppen die einzelnen Aussagen und einigt euch auf die drei wichtigsten „Gebote“.
• Rezension: Einen Text für eine Kinderzeitung verfassen, in dem eines der Angebote beschrieben und vorgestellt wird.
Vertiefung/Abschluss:
• Vorstellen und vergleichen der Erarbeitungsergebnisse.
Wahl der besten Seite: Festlegen, welche Seite man am besten findet und warum, Abstimmung in der Klasse über die beste Seite.
• Digipoint (S. 106): Der Link führt zur Website der Katholischen Jungschar. Hier können sich die Schüler*innen darüber informieren, welche Angebote die katholische Kirche für Kinder in ihrem Alter macht. Man kann sie recherchieren lassen, was die Jungschar macht, das Thema Ministrieren noch einmal aufgreifen oder z. B. Präsentationsaufgaben geben:
Die Schüler*innen bekommen den Auftrag, die Jungschar zu bewerben (durch eine Rede, ein Werbevideo, ein Zeitungsinserat) – sie informieren sich über Angebote und Hintergründe und erarbeiten daraus ihre Botschaften und ihre Umsetzung.
Cybermobbing, fake news, hate speech –diese Begriffe sind auch Teil des Schulalltags geworden. Online verbreiten sich alle Nachrichten blitzschnell, auch Gerüchte und Hassbotschaften. Schülerinnen und Schüler haben aus unterschiedlicher Ratgeberliteratur zehn Gebote für den Umgang mit dem Internet und für das Verhalten in sozialen Netzwerken verfasst.
Verhalte dich online wie offline
Chatten, Bilder posten, Beiträge liken oder Videos schauen ... Es macht Spaß. Du solltest aber einiges dabei beachten! Denke daran, der oder die dir gegenübersitzt, ist keine Maschine, sondern ein Mensch mit Gefühlen. Du solltest so kommunizieren, als säße er oder sie neben dir.
Sei respektvoll
Worte und Postings können andere verletzen. Einen gemeinen Kommentar zu schreiben ist leichter als es einer Person ins Gesicht zu sagen. Verstecke dich nicht hinter der Anonymität des Internets. Sei respektvoll! Überlege, wie es dir ergeht, wenn du eine verletzende Nachricht bekommst.
Das Internet vergisst nie
Überlege gut, bevor du etwas postest oder auch einfach nur einen Kommentar schreibst. Denn selbst wenn du einen Beitrag löschst, kann es irgendwie wieder auf dich zurückkommen. Jemand macht zum Beispiel einen Screenshot und sendet ihn weiter.
Achte auf deine Privatsphäre
Erlaube nur denjenigen deinem Profil zu folgen und deine Fotos zu sehen, die du kennst. Es ist nicht wichtig, wie viele Leute deine Fotos liken oder dir folgen. Dein Profil ist wie ein Tagebuch oder ein Fotoalbum, das nicht für Fremde gedacht ist. Stelle dein Profil auf privat und gib keine persönlichen Informationen wie Handynummer oder Adresse an!
Chatte nur mit Freunden und Personen, die du kennst
Viele Leute legen Profile unter einem falschen Namen an und geben sich als andere Personen aus. Gib nichts Persönliches und Intimes über dich preis und nimm auch keine Einladungen an!
Surfe nur auf sicheren Websites
Ein falscher Tastendruck oder eine unüberlegte Wischbewegung und schon kannst du ein Virus auf dem Computer haben oder Schlimmeres. Verbringe deine Zeit nur auf sicheren und vertrauenswürdigen Websites!
Lass dir nicht alles gefallen
Lösche gemeine Kommentare oder melde sie. Wenn sich dir gegenüber jemand respektlos verhält, mache einen Screenshot! Rede mit deinen Eltern und Lehrer*innen. Sie wissen auch, wo du Hilfe bekommen kannst.
Dein Password ist dein Geheimnis
Vertraue niemandem deine Passwörter an, auch nicht deinen Freunden oder Freundinnen. Jemand könnte sich in dein Profil einloggen und Kommentare oder Bilder in deinem Namen posten.
Überlege, bevor du Bilder postest
Bevor du ein Bild postest, solltest du daran denken, dass das ganze Internet es danach sehen kann. Poste keine freizügigen Bilder von dir. Wenn noch andere Leute auf dem Foto sind, musst du sie erst um Erlaubnis bitten, das Foto zu posten.
Übernimm Verantwortung
Poste nichts im Internet, das du später einmal bereuen könntest, und befolge die oben genannten restlichen Gebote. Überlege dir, was könnten einmal deine Kinder denken, wenn sie deine Bilder sehen oder deine Posts lesen.
Quelle: Stiegler, Herbert: 10 Gebote für dein Verhalten im Internet, in: Reliplus 03-04/2020, S.18.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• erläutern, worum es in der Pfingsterzählung geht. (A)
• aus der Pfingsterzählung die Notwendigkeit von Mut und Offenheit in der Begegnung mit anderen ableiten. (B)
• Möglichkeiten für Kommunikation trotz Sprachunterschied aufzeigen. (B)
Information:
• Das Pfingstereignis hat viele Aspekte – hier stehen vor allem die Überwindung von Ängsten (auch vor dem anderen, dem Fremden) sowie die Kontaktaufnahme und das Gespräch mit anderen im Vordergrund.
Einstieg:
• Projektion und Bildbeschreibung eines Pfingstbildes: Benennen der Elemente, was passiert hier? Beschreibung von Gefühlen …
• Haltung macht Gefühle: Die Kinder erproben verschiedene Körperhaltungen (gebeugt, kauernd, hüpfend und jubelnd, stark und breitbeinig dastehen …). Sie bleiben jeweils 30 Sekunden in dieser Haltung und fühlen nach, wie sich die Haltung auf ihre Gefühle auswirkt. Versuch: Alle in der Klasse jubeln und hüpfen begeistert 30 Sekunden lang – wie wirkt sich das auf die Stimmung aus?
• Übung: Körperliche und sprachliche Kontaktaufnahme. Durch die Klasse gehen. Auf ein akustisches Signal und Input der Lehrperson hin jedem und jeder, der/die mir begegnet, reagieren. Z. B. Eure Zeigefinger berühren sich, die Ellbogen berühren sich … Variation: Mutmachende Worte einander zusprechen.
Filminput: Knietzsche und die Angst

www.youtube.com/ watch?v=5r1pkDRsgs4 (abgerufen am 04.02.2021)
Erarbeitung:
• Lesen des Bibeltextes (S. 107).
Bibeltext in Ausschnitten: Jede/r Schüler*in erhält einen Textteil oder Satz aus der Pfingsterzählung. Die Lehrperson liest die Geschichte einmal laut vor, anschließend müssen sich die Schüler*innen mit ihren Textteilen in der richtigen Reihenfolge aufstellen.
• Arbeitsaufträge im Buch (S. 107): Erinnerungen an Momente, in denen man mutig war. Erzählen im Plenum oder Geschichte schreiben oder nachspielen.
Erfahrungen nennen, bei denen man sich unverstanden gefühlt hat oder jemanden nicht verstanden hat, und Lösungen dafür finden.
Vertiefung/Abschluss:
• Tagebucheintrag eines Apostels oder einer Jüngerin schreiben (Bericht, wie er/sie sich beim Pfingstereignis gefühlt hat).
• Interview: Interview mit einem Augenzeugen des Pfingstereignisses schreiben und nachspielen (Rollen: Reporter*in und Augenzeuge).
• Pfingstlied singen: „Atme in uns“ (T.: Morin, M: Mugnier/ Mugnier, Ü: Csanády/Ibounigg)

Quelle: https:// www.youtube.com/ watch?v=lUXJh9Xhm28
Text und Noten: https://www.kath-kirchekaernten.at/images/downloads/kfb-pfingstimpulse-6.-9.-tag.pdf

• Pfingstbilder malen/gestalten (mit Ölkreiden/Seidenpapier), in denen Angst und Mut kreativ ausgedrückt werden.
TEILKOMPETENZEN:
Die Schülerinnen und Schüler können ...
• die wichtigsten christlichen Konfessionen nennen. (A)
• skizzieren, wie unterschiedliche Konfessionen entstanden sind. (B)
• die Entwicklung des Christentums über die Symbolik des Baumes deuten. (B) den Begriff „Ökumene“ erläutern. (A)
• unterschiedliche christliche Konfessionen unterscheiden. (B)
• benennen, welche christlichen Konfessionen es am Schulstandort gibt. (A)
Information:
• Die Schüler*innen erfahren durch die unterschiedlichen Religionsgruppen schon früh, dass das Christentum aus unterschiedlichen Konfessionen besteht. Die Doppelseite will den Sachverhalt erklären und veranschaulichen und sie benennt die wesentlichen Charakteristika der vier großen christlichen Traditionen. (I1)
Einstieg:
• Situation an der Schule: Ansprechen der unterschiedlichen christlichen Religionsunterrichte an der Schule – warum ist das so?
• Bilder unterschiedlicher Kirchenräume zeigen –Was ist anders, was ist bekannt, was neu?
Baumübung: Körperliches und gedankliches Nachempfinden eines Baumes.
• Übung „Gemeinsamkeiten entdecken“: Lehrperson stellt Fragen (z. B. Wer ist mit dem Fahrrad in die Schule gefahren? usw.). Die mit Ja antworten, stehen auf.
• Bildbeschreibung: (S. 111) Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Taufbilder. Was ist im Haus, was ist auf den Bildern zu sehen?
Erarbeitung:
• Lesen des Gesprächs von Jakob und Daniela (S. 108).
• Transfer der Erkenntnisse der Baumübung auf den Baum der christlichen Konfessionen (Buch S. 109).
• Erklärung des Baums (S. 109).
• Recherche an der Schule: Welche christlichen Konfessionen gibt es an der Schule? Welche davon bieten einen Religionsunterricht an?
Lesen der Beschreibungen (S. 110 –111) und Vergleichstabelle ausfüllen. (M1)
• Gemeinsamkeiten der christlichen Kirchen benennen (vgl. Fundament. S. 109).
• Aussagen von Gläubigen der richtigen Konfession zuordnen. (M2)
• Differenzierender Text. (M3)
Vertiefung/Abschluss:
• Planung einer gemeinsamen Stunde mit einer anderen christlichen Religionsgruppe – Was wollen wir wissen? Was wollen wir berichten?
• Besuch einer Kirche oder Gemeinde einer anderen Konfession.
Musik aus den unterschiedlichen Traditionen hören: Choräle, Lieder aus dem Gottesdienst, orthodoxe Hymnen, Gospels, Contemporary Christian Music …
• Konfessionen vor Ort: Recherchieren, welche Kirchen und Gemeinden es am Schulstandort und/oder in der Region gibt, und eine Karte erstellen.
I1 Der Baum des Christentums
Zur Veranschaulichung der Vielfalt der christlichen Konfessionen wurde der Baum gewählt. Diese Metapher ist aus mehreren Gründen sinnvoll: Alle christlichen Konfessionen besitzen gemeinsame Wurzeln und sie bilden eine gemeinsame Tradition. Das Christentum ist durch die Geschichte gewachsen, sowohl quantitativ als auch in seiner Vielfalt. Zugleich ist die Geschichte des Christentums auch eine Geschichte von Spaltungen und Teilungen, die sich in den Verzweigungen und Verästelungen ausdrückt.
Der Baum zeigt die verschiedenen Verzweigungen auf. Die einzelnen Konfessionen sind so positioniert, dass sie auch eine gewisse inhaltliche Nähe aufweisen: Links ist die protestantische Tradition, rechts sind die traditionellen katholischen und orthodoxen Kirchen. Anglikanische und altkatholische Kirche stehen in der Mitte, aber mit einer Tendenz zum Evangelischen. Freikirchen gehen aus evangelischer und anglikanischer Tradition hervor.
Mit dem Baum können Einheit und Vielfalt, Entwicklung und Trennung gut symbolisiert werden; zugleich werden die gemeinsamen Wurzeln nicht vergessen.
Baumübung: Körperliches und gedankliches Nachempfinden eines Baumes
Wurzel: Sich mit beiden Füßen gut verankert auf den Boden hinstellen und wahrnehmen, dass der Boden uns trägt.
Stamm: (Beine und Oberkörper) Der Stamm richtet uns auf und gibt Halt.
Äste und Blätter: (Arme und Hände) Geben dem Baum Aussehen, Dynamik und bringen Früchte hervor.
Bedeutung des Namens
Mitglieder weltweit
Mitglieder in Österreich
Zahl der Sakramente
Besonderheiten
KATHOLISCHE KIRCHE
Vergleichstabelle (M1)
ORTHODOXE KIRCHE
EVANGELISCHE KIRCHEN FREIKIRCHEN
Aussagen von Gläubigen zuordnen (M2)
Aussage
„Meine Konfession möchte sich besonders an der Frohen Botschaft, an den Evangelien orientieren.“
„Ich werde erst getauft, wenn ich selbst diesen Wunsch habe.“
„Wir kennen nur zwei Sakramente – Taufe und Abendmahl.“
„Das Oberhaupt meiner Kirche ist der Papst.“
„Bei uns gibt es sieben Sakramente – und nein, ich bin nicht katholisch.“
„Priester dürfen bei uns nicht verheiratet sein.“
„Meine Pfarre wird von einer Frau geleitet.“
„Bevor ich das Haus verlasse, bleibe ich kurz vor der Ikone in meinem Haus stehen und bete.“
„Das Wichtigste ist der persönliche Glaube an Jesus Christus.“
„Auch bei uns gibt es geweihte Priester, aber sie dürfen vor ihrer Weihe heiraten.“
„In Amerika, Afrika und Asien schließen sich uns immer mehr Menschen an.“
„Bei unseren Gottesdiensten steht das Wort Gottes im Mittelpunkt: Bibel, Predigt, Gesang, Gebet.“
„Wir sind die größte Kirche – weltweit und in Österreich.“
Ist diese Person katholisch, orthodox, evangelisch oder freikirchlich?
Differenzierung: Die christlichen Konfessionen (einfacherer Text) (M3)
Katholische Kirche
Die katholische Kirche hat ein Oberhaupt: den Papst. Sie ist die größte der verschiedenen christlichen Kirchen. Wichtig für die katholische Kirche sind die Sakramente. Das sind besondere Feiern und Handlungen. In ihnen kann man Gott erfahren. Die Bibel ist wichtig, aber auch die Lehren der Kirche. Die katholische Kirche verehrt auch Maria und die Heiligen. In Österreich sind fünf Millionen Menschen katholisch, auf der ganzen Welt etwa 1,2 Milliarden.
Orthodoxe Kirche
Die orthodoxe Kirche finden wir vor allem im Süden und Osten von Europa. Auch sie kennt sieben Sakramente. Der Gottesdienst wird besonders schön gefeiert.
Besonders wichtig sind Ikonen. Ikonen sind Bilder von Jesus, Gott, Maria oder Heiligen. Sie sind in den Kirchen und Häusern zu finden.
In Österreich sind 700.000 Menschen orthodox, auf der ganzen Welt etwa 350 Millionen.
Evangelische Kirche
Die evangelische Kirche möchte den Glauben einfach halten: Gott, Jesus, Bibel, Glaube. Deshalb gibt es keinen Papst, keine Heiligen, keine Priester. Auch gibt es nur zwei Sakramente.
Der persönliche Glaube ist wichtig. Im Gottesdienst geht es um das Wort: Bibel, Predigt, Singen, Beten. Deshalb ist auch der Kirchenraum einfach gestaltet.
Auch Frauen können eine Gemeinde leiten –sie sind dann Pfarrerin.
In Österreich sind 300.000 Menschen evangelisch, auf der ganzen Welt etwa 180 Millionen.
Freikirchen
Es gibt ganz verschiedene Freikirchen, zum Beispiel Baptisten, Pfingstkirchen oder Adventisten. Das Wichtigste für sie ist die Bibel und der Glaube an Jesus. Deswegen taufen sie keine Babys. Zuerst muss man glauben, dann kann man erst getauft werden. Es gibt keine Sakramente.
Freikirchen sind sehr unterschiedlich. Es gibt viele verschiedene Gruppen und Gemeinschaften. In manchen dürfen auch Frauen eine Gemeinde leiten und predigen.
In Österreich sind 55.000 Menschen freikirchlich, auf der ganzen Welt etwa 600 Millionen.
Zeit für Religion 1 Handbuch für Lehrerinnen & Lehrer
ISBN 978-3-222-13700-6
