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RELIG ION
Ansichtsexemplar
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Unterrichtswerk für katholische Religion der 8. Schulstufe
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AutorInnen: Herbert Stiegler, Connie Blühwald, Alexandra BranzSchorn, Christian Feichtinger, Andrea Kern, Simone RieserKurzmann
LEB EN LEB EN ZUK UNFT ZUK UNFT VORWORT
Liebe Schülerin, lieber Schüler!
Ansichtsexemplar
Ein besonderes Schuljahr beginnt und Zeit für Religion begleitet dich ein letztes Mal durch den Religionsunterricht. In diesem Jahr geht es um deine Zukunft. Entscheidungen stehen an: Wie soll es weitergehen – weiter in deiner Schule oder in eine neue Schule? Richtung Matura oder Richtung Lehrabschluss? Du bekommst nun immer mehr Verantwortung und darfst Zukunft gestalten: deine eigene und die der Welt. Auch die Kirche traut dir immer mehr zu und begleitet die Zeit des Erwachsenwerdens mit dem Sakrament der Firmung.
Entscheidungen treffen, Zukunft gestalten, nach vorne schauen: In vielen Kapiteln dieses Buches tauchen diese Themen auf Für den christlichen Glauben gibt es immer eine Zukunft, auch nach dem Tod. Mit diesem anspruchsvollen Thema wirst du dich ebenso auseinandersetzen wie mit schwierigen ethischen Fragen. Mit Hinduismus und Buddhismus lernst du außerdem zwei weitere große Religionen genauer kennen.
Auch in diesem Jahr findest du in diesem Buch wieder alles, was dir aus den Jahren mit Zeit für Religion schon vertraut ist: Es bietet dir eine Fülle an Bildern, Texten und Arbeitsaufträgen, mehr als in ein Schuljahr „passt“. Wie im Leben gilt es auch hier, aus einer Fülle an Möglichkeiten auszuwählen. Dazu bietet der DigiPool auf unserer Homepage auch noch viele interessante Videos und Materialien.
Wir wünschen dir ein aufregendes neues Schuljahr und viel Freude mit deinem Religionsbuch.
DigiPoints
–
sie weisen dir den Weg ins Internet, wo viele zusätzliche Anregungen auf dich warten. Mit diesem DigiPoint erfährst du mehr über die Autorinnen und Autoren und über dieses Buch.
Kapitel 1
8 LEBENSPERSPEKTIVEN UND ZUKUNFTSPLÄNE
10 1.1 Leben – eine einzigartige Geschichte
12 1.2 Zukunft – meine Lebensziele
14 1.3 Utopie – ein Zukunftsmodell
16 1.4 Vertrauen – eine Entscheidungshilfe
18 1.5 Kompetenzcheck
INH ALTAnsichtsexemplar
Kapitel
38
42
44
Kapitel 4
46 IN DER KUNST GOTT UND
48 4.1 Kunst und ihre Funktionen
50 4.2 Bildsprache der Kunst
52 4.3 Kunst und Religion
56 4.4 Religiöse Elemente in der Populärkultur
58 4.5 Kompetenzcheck
59 Special: Josef – Gott fügt hinzu
Kapitel 5
62
64
66
68
und Propheten
70 5.4 Und wie leben wir heute?
72 5.5
Kapitel 6
74
76
78 6.2
84
86 6.6
87
beschreiben
92
96
98
100
An welchem Wochentag wurdest du geboren?
Was ist deine früheste Kindheitserinnerung?
SPIEL DES LEBENS
Welche Erinnerungen hast du an besondere kirchliche Feste?
Welche berühmte Persönlichkeit würdest du zu deiner Geburtstagsparty einladen?
Ansichtsexemplar
Lies die Fragen. Schreibe deine Antworten in die leeren Felder Besprich deine Antworten mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern.
Mit wem verbringst du am liebsten deine Freizeit?
Was wirst du mit deinem ersten Lohn machen?
Willst du in einem Haus mit Garten oder in einer Wohnung – in der Stadt oder am Land wohnen?
Dein Kind will die Lehre/ Schule abbrechen, du versuchst es zu verhindern. Wie lauten deine Argumente?
Wirst du deine Kinder taufen lassen?
Dein Chef/deine Chefin bietet dir einen tollen Job an. Du könntest deine Freundinnen und Freunde, deine Familie nur am Wochenende sehen. Wie entscheidest du dich?
Ansichtsexemplar
LEBENSPERSPEKTIVEN UND ZUKUNFTSPLÄNE
Auf einen Blick
1.0
LEBENSPERSPEKTIVEN UND ZUKUNFTSPLÄNE
Mit diesem Schuljahr beginnt ein neues Kapitel auf deinem Weg zum Erwachsensein. Auf diesem Weg wirst du auch Herausforderungen begegnen. Du wirst dich zunehmend von deinen Eltern lösen und mehr Verantwortung für dein eigenes Leben übernehmen. Du wirst dir Gedanken darüber machen, was du in Zukunft machen möchtest. Jeder Mensch geht damit anders um. Unsere Wünsche und Träume im Leben sind
unterschiedlich. Unsere persönlichen und beruflichen Ziele und Anforderungen unterscheiden sich. In diesem Kapitel beschäftigst du dich mit deinen Wünschen und Vorstellungen. Du wirst etwas über die Bedeutung von Utopien, Dystopien und Zukunftsvisionen erfahren. In „Zeit für“ lernst du eine Frau namens Rut und ihre besondere Lebensgeschichte kennen.
WELCHE ZIELE HABE ICH?
WELCHE ZUKUNFTSMODELLE GIBT ES?
WIE WÜRDE ICH MEIN LEBENSMOTTO BESCHREIBEN?
WIE STELLE ICH MIR DIE ZUKUNFT UNSERER ERDE VOR?
WOVON TRÄUME ICH?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
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Hannah Höch (1889–1978)
Die deutsche Malerin, Grafikerin, Foto und Collagekünstlerin gehörte dem Dadaismus (internationale kulturkritische Kunstund Literaturrichtung) an. Sie befasste sich mit der Collage und zeitkritischer Fotografie. Sie drückte so ihre Ansichten über das Leben und die Kunst aus.
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1.1
Leben – Zukunft gestalten
LEBEN – EINE EINZIGARTIGE GESCHICHTE
Du hast in deinem Leben sicher schon viele Fragen gestellt. Vielleicht hast du auch schon einmal danach gefragt, was das Leben
ist. Wie vielfältig und individuell die Antworten darauf sein können, zeigt die folgende Geschichte.
Diskutiert über das Lied in der Klasse
Es war ein ganz normaler Schultag für die Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse. Sie hatten gerade Religionsunterricht und unterhielten sich über ihre Zukunftspläne, als Paul plötzlich die Frage stellte: „Was ist das Leben?“ Die Frage kam für alle überraschend. Es blieb eine Zeit lang still, bis sich schließlich Rosa zu Wort meldete. Sie war immer gut gelaunt und für jeden Spaß zu haben. Sie sagte:
„Ich glaube, das Leben ist bunt und geheimnisvoll.“ Ari widersprach ihr sofort mit einem lauten Schnauben und meinte:
„Das Leben ist anstrengend. Denk nur daran, wie viele Tests und Schularbeiten wir
Trage deinen Namen ein und ergänze, was das Leben für dich ist.
Was ist mir im Leben wichtig?
Je näher in der Mitte, desto wichtiger. Du kannst Menschen, Tiere, Dinge notieren.
Ansichtsexemplar
schreiben müssen.“ Selina, eine der Besten in der Klasse, dachte eine Weile nach und sagte dann nachdenklich: „Ich glaube, das Leben ist beides, Arbeit und Spaß. Es gibt nicht nur Schwarz oder Weiß.“ Freddy, der für seine frechen und vorlauten Bemerkungen bekannt war, stellte fest: „Ich sehe das Leben als ein spannendes Spiel auf der Suche nach dem großen Glück. Manchmal gewinnt man, manchmal verliert man.“ Die Diskussion über das Leben in der Klasse dauerte noch eine Weile an, und immer mehr Schülerinnen und Schüler äußerten ihre Ansichten über das Leben.
Auch meldete sich zu Wort:
Das Leben ist ...
Jeder Mensch hat individuelle Vorstellungen vom eigenen Leben. Manche Menschen träumen davon, zu heiraten, Kinder zu bekommen, ein Haus zu bauen oder Karriere zu machen. Andere sehnen sich nach einem freien und ungebundenen Leben ohne Stress und Hektik. Träume und Sehnsüchte moti
vieren uns und geben uns Orientierung. Sie verdeutlichen unsere innersten Wünsche und Bedürfnisse Nicht alle unsere Träume sind realistisch und umsetzbar Das Leben ist nicht immer genau so, wie wir es uns vorstellen. Umso wichtiger ist es, für die eigenen Träume und Sehnsüchte einzustehen.
Lebensträume und Sehnsüchte
Ansichtsexemplar
WAS WÜNSCHE ICH MIR?
Sieh den Kurzfilm an. Überlege: Welche Ziele kommen vor? Sind das Ziele, die auch du in deinem Leben erreichen möchtest?
Notiere die Antworten im Heft.
Lebensträume und Sehnsüchte.
Trage die Antworten auf die Fragen in den Baum ein.
Kann ich sein und werden, wer oder was ich sein will?
Verweis:
In Zeit für Religion 2, Kapitel 1.2 und Kapitel 8.1 hast du bereits über dein Leben nachgedacht. Was ist anders, was ist gleich?
LEBENSPER-
Lebensziele
ZUKUNFT – MEINE LEBENSZIELE 1.2
Ziellos in den Tag hineinleben – was denkst du darüber? Tausche dich in der Klasse aus.
Vervollständige den Satzanfang. Was würdest du in einigen Jahren über dein Leben erzählen?
Das Leben wird oft mit einer Reise verglichen. So wie jede Reise einen Ausgangspunkt und ein Ziel hat, brauchen wir auch im Leben Ziele Sie stehen für die Richtung, die wir zukünftig einschlagen möchten. Sie helfen uns, unsere Pläne und Träume zu verwirklichen. Lebensziele verändern sich. Sie entwickeln
Genauere Hinweise dazu findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Ziele formulieren“.
Höre den Beitrag an. Welche sind die wesentlichen Aussagen? Notiere sie im Heft.
Ansichtsexemplar
sich weiter, denn sie hängen auch mit unserer Lebenserfahrung und unserem Lebensstil zusammen. Persönliche Überzeugungen und lang gehegte Wünsche spielen dabei eine ebenso große Rolle wie unser Umfeld (Familie, Freunde und Freundinnen …).
Unterschiedliche Menschen – unterschiedliche Lebensziele
Wenn alles möglich wäre, dann …
Verweis:
In Zeit für Religion 2, Kapitel 8.1 hast du ein Visionboard zu deinem Leben erstellt. Vergleiche es mit heute.
Ich möchte gerne ein berühmter Fußballer werden. Dafür besuche ich die Fußballakademie und trainiere vier Mal die Woche. Am Wochenende habe ich immer mindestens ein Spiel. Wahrscheinlich wechsle ich in ein Fußballinternat, damit ich mich ganz auf das Training konzentrieren kann. (Ivo, 14 Jahre)
Angefangen habe ich als Feinkostverkäuferin. Dann habe ich eine Ausbildung zur Busfahrerin gemacht. Ich finde den Job richtig super Ich habe aber auch sehr viel Verantwortung. (Tina, 30 Jahre)
Ich wollte gleich Geld verdienen. Lernen war nie so wirklich meins. Deshalb bin ich nach der Schule gleich arbeiten gegangen. Ich habe eine Mechanikerlehre gemacht. Mechaniker ist zwar ein ziemlich harter Job, aber mir gefällt er (Andi, 42 Jahre)
Ich studiere Informatik und arbeite nebenbei als Programmiererin. Beides ist interessant und macht Spaß. (Sina, 23 Jahre)
Ich möchte Influencerin werden. Manche führen ein richtig cooles Leben und verdienen viel Geld damit. Am meisten interessiert mich Mode Ich fotografiere super gerne und mache auch jetzt schon ganz viele Fotos für meine Storys (Naila, 15 Jahre)
Ich wollte immer Lehrerin werden. Leider hatte ich nicht genug Geld, um die Ausbildung zu bezahlen. Das war damals nicht so einfach. Stattdessen bin ich Sekretärin geworden. Da konnte ich auch mit Menschen arbeiten. Das hat mir gefallen. (Ida, 70 Jahre)
Keine Ahnung, was ich einmal werden möchte. Irgendetwas wird sich schon ergeben. (Stefan, 13 Jahre)
Im Alter zwischen vierzehn und achtzehn Jahren nehmen viele junge Menschen ihr Leben zunehmend selbst in die Hand. Sie gehen verschiedene soziale Bindungen ein, orientieren sich neu und planen ihre Zukunft.
Zukunft: Wer – was – wie?
Persönliches Umfeld
Körperliche Faktoren
Jugendliche haben unterschiedliche Möglichkeiten, ihre Träume und Vorstellungen zu verwirklichen. Die Zukunft selbstbestimmt gestalten zu können hängt von vielen Faktoren ab
Ansichtsexemplar
Sieh dir das Video an. Welche Themen werden angesprochen?
Bildung/Ausbildung
Beschreibe: Was/wer beeinflusst die Zukunftsaussichten von jungen Menschen? Wie zeigt sich dieser Einfluss?
Lebensort
Überlege und besprich mit einer Mitschülerin/einem Mitschüler: Worauf kannst du nicht verzichten?
Finanzielle Situation
LEBENSPER-
1.3
Gesellschaftsmodelle
UTOPIE – EIN ZUKUNFTSMODELL
Wusstest du ...?
Der englische Staatsmann und Autor Thomas Morus hat dieses Kunstwort in seinem Roman „Utopia“ (1516) erstmals verwendet.
Die Vorstellung einer idealen Gesellschaft hat die Menschen schon immer fasziniert. Diese Gesellschaft existiert jedoch nicht in der Realität, sondern nur als Idee, als „Utopie“. Das Wort „Utopie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „ohne Ort“ oder „NichtOrt“. Heute wird dieser Begriff immer wieder auch im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz oder Virtual Reality verwendet. Utopien können positiv und negativ sein. Diese
Einteilung in Eutopien (positiv – GutOrte) und Dystopien (negativ – SchlechtOrte) gibt es seit dem 20 Jahrhundert. Eutopien entwerfen Wunschbilder und dienen als Vorbild oder Maßstab Dystopien beschreiben Furchtbilder und Schreckensszenarien. Sie sollen mahnen und warnen. Sie weisen auf kritische Entwicklungen in der Gegenwart und ihre zukünftigen Folgen hin.
Wie wirken sich diese Ideen auf die Welt und den Menschen aus?
Es gibt kein arm und reich. Allen gehört alles.
1. Welche Aussagen zeichnen deiner Meinung nach ein positives und welche ein negatives Bild von der Zukunft und warum?
2. Finde eigene Beispiele.
Ansichtsexemplar
Hör dir das Lied an. Wie wird Utopie hier beschrieben? Welche religiösen Bereiche werden angesprochen?
Alle Menschen glauben an denselben Gott.
Wer Geld hat, lebt ewig.
Die Medizin hat für alles ein Rezept und Heilmittel.
Der Stärkere hat immer Recht. Beziehungen sind unwichtig.
Kontrolle und Uniformität sind besser als Freiheit und Individualität.
Zerstörung und schlechte Lebensbedingungen (z. B. Atomunfälle, Umweltverschmutzung, Hunger, Überbevölkerung) gehören zum Leben. Die Menschen leben friedlich miteinander und helfen sich gegenseitig.
Jeder Mensch hat sein persönliches Lebenskonto. Positives Verhalten wird belohnt (+), negatives bestraft ().
Am Ende wird abgerechnet.
Alle haben die gleichen Chancen und verdienen gleich viel.
Es gibt keinen Hunger, keinen Krieg, keine Unterdrückung.
Wer nicht perfekt ist, wird perfekt gemacht.
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Utopien – der Traum von einer besseren Welt
Wir schreiben das Jahr 2099: Alle Menschen leben gleichberechtigt und in Frieden miteinander Armut und Krankheit sind besiegt. Alle Lebewesen werden uralt. Künstliche Intelligenz prägt nahezu alle Lebensbereiche Der Klimawandel wurde gestoppt und die Erde hat sich wieder in ein Paradies verwandelt. Unseren Urlaub verbringen wir auf dem neu entdeckten Planeten X. Zur Arbeit kommen wir in selbstfahrenden Autos und fliegenden Taxis und Bussen. Das klingt utopisch? Im Moment ist es das auch! Aber ist es deshalb
Ansichtsexemplar
Was bedeutet:
unrealistisch? Utopien stehen meist für etwas Erstrebenswertes. Sie können zu Wegweisern im Leben werden und uns helfen, die Realität zu gestalten. Viele Utopien sind auch realisierbar Gesellschaftspolitische Utopien wie das Frauenwahlrecht galten zum Beispiel lange Zeit als absolut unrealistisch. Heute sind sie für uns völlig normal. Mit welchen Utopien wir uns zukünftig beschäftigen werden, können nicht einmal Zukunftsforscherinnen und forscher mit Sicherheit sagen.
„Das ist utopisch.“ Wofür brauchen wir Utopien? Müssen sie unbedingt wahr werden? Diskutiert in der Klasse Wie wir leben, reden, handeln und glauben, macht einen Unterschied! Stell dir vor, du erforschst die Zukunft. Entwickelt zu zweit eine Utopie zu einer der Fragen und gestaltet/beschreibt diese im Heft.
• Wie sieht Schule im Jahr 2050 aus?
• Welche Technologien wird es geben?
• Wird der Weltraum (Weltraumlift) bewohnbar sein?
• Welche Bedeutung wird Religion haben?
• Welche heutigen Dinge wird es 2050 immer noch geben?
Eine Utopie?
Schreibe eine kurze Geschichte zu diesem Bild (inklusive Titel). In welchem Jahr, an welchem Ort spielt sie? Was passiert hier?
Gott ist da
VERTRAUEN – EINE ENTSCHEIDUNGSHILFE 1.4
Wusstest du ...?
Im Alten Testament und im Neuen Testament wird der Begriff „Vertrauen“ sehr oft erwähnt. Noch öfter findet sich der Zuspruch „Fürchte dich nicht“, wie zum Beispiel in Jesaja 41,10 („Fürchte dich nicht, denn ich bin mit dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott!“).
Für uns Menschen ist es wichtig, Vertrauen in uns selbst, in andere Menschen oder auch in Gott zu haben. Wir vertrauen zum Beispiel darauf, dass unsere Freundinnen und Freunde ehrlich sind. Das gibt uns ein Gefühl von Sicherheit und Verbundenheit. Vertrauen ist abhängig von unseren persönlichen Erfahrungen. Auch beim Glauben spielt Vertrauen eine wichtige Rolle Viele Menschen vertrau
Vertrauen: Wann? Wem? Wie? Warum?
Eine wunderbare und sehr bekannte Geschichte erzählt von einem Menschen, der am Strand spazieren geht. Die meiste Zeit entdeckt er neben seinen eigenen Fußspuren noch zwei weitere Fußspuren im Sand. An ei
en auf Gott und wenden sich in verschiedenen Lebenssituationen an ihn. Sie finden Trost, Hoffnung und die Gewissheit, nicht allein zu sein. Vertrauen ist also ein grundlegender Baustein für ein optimistisches und positives Leben. Durch Vertrauen können wir uns gegenseitig Halt geben und gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten.
Beschreibe einen Moment oder eine Situation, die für dich Vertrauen erfordert.
Kann ich Gottvertrauen lernen? Diskutiert in der Klasse.
Ansichtsexemplar
„Gott ist uns Zuflucht und Stärke, als mächtig erfahren, als Helfer in allen Nöten.“
(Psalm 46)
In welcher Situation hast du dich begleitet gefühlt?
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nigen Stellen bemerkt er nur eine Fußspur In einem Zwiegespräch mit Gott beklagt er sich darüber, dass gerade in den schwierigsten Zeiten seines Lebens nur eine Fußspur zu sehen ist. Gottes Antwort lautet:
„DU WARST NIE ALLEIN. AN DIESEN STELLEN HABE ICH DICH AUF MEINEN SCHULTERN GETRAGEN.“
Als ich Streit mit meinen Eltern hatte, hat mich eine Freundin zu sich nach Hause eingeladen und ich konnte mit ihr über meine Probleme reden
Zeit für Rut
Gemeinsam das Leben wagen
Die Israelitin Noomi lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen in Bethlehem. Eine Hungersnot zwingt die Familie, ins Nachbarland Moab auszuwandern, wo sie gastfreundlich aufgenommen wird. Die beiden Söhne heiraten die einheimischen Frauen Orpa und Rut. Nach dem Tod ihres Mannes und ihrer beiden Söhne bleibt Noomi mit ihren beiden Schwiegertöchtern allein zurück. Ohne männlichen Schutz ist das Leben für die drei Frauen schwierig. Noomi beschließt, nach Bethlehem zurückzukehren. Sie bittet ihre Schwiegertöchter, in Moab zu bleiben, obwohl sie sich sehr nahestehen. Doch Rut lässt sich nicht überreden, denn sie fühlt sich ihrer Schwiegermutter und Freundin Noomi so verbunden. Sie begleitet ihre Schwiegermutter nach Bethlehem. Dort beginnen die beiden Frauen ein neues Leben.
Bei der Feldarbeit lernt Rut den wohlhabenden Boas kennen. Er ist ein Verwandter von Noomis verstorbenem Mann. Er zeigt sich ihr gegenüber sehr großzügig und freundlich. Noomi ermutigt Rut, eine Beziehung zu ihm aufzubauen, da er in der Lage ist, sie zu beschützen und zu versorgen. Schließlich heiraten Boas und Rut und bekommen einen Sohn.
Die biblische Geschichte erzählt von einer jungen Frau namens Rut, von ihren zwischenmenschlichen Beziehungen und davon, wie Gott im Hintergrund wirkt und handelt. Es geht um den Zusammenhalt der Frauen und die Sorge füreinander, um den Glauben und das Gottvertrauen von Rut, um Hoffnung, Mut, Liebe und Treue.
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Wohin du gehst, dahin gehe auch ich, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. (Rut 1,16)
Ansichtsexemplar
Alle Ereignisse werden ausschließlich aus weiblicher Sicht geschildert. Das war für die damalige Zeit ungewöhnlich. Aber das macht die Geschichte sehr glaubhaft und lebensnah. Die Erzählung macht deutlich, wie wichtig es ist, füreinander da zu sein und sich um die Familie zu kümmern. Rut ist ein Beispiel dafür, wie Liebe, Treue und Vertrauen helfen, schwierige Situationen zu meistern und an eine bessere Zukunft zu glauben.
Rut
• biblische Erzählung –Altes Testament
• gehört zu den fünf Festrollen – wird zum jüdischen Wochenfest (Schawout) gelesen
• spielt um 1100 v. Chr., zur Zeit der Richter in Israel
• wahrscheinlich in gebildeten Kreisen in der Zeit nach dem Exil geschrieben
• kurzes Buch – besteht aus vier Kapiteln mit 85 Versen
• umfasst rund 2200 Wörter
• eines von zwei Büchern, das den Namen einer Frau trägt
Sieh das Video an. Was ist das Besondere am Buch Rut? Sammelt eure Ideen an der Tafel.
Was hättest du an Ruts Stelle getan?
KAPITEL 1
LEBENSPERSPEKTIVEN UND ZUKUNFTSPLÄNE
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
1.5 KOMPETENZCHECK
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann meine Gedanken zum Thema Leben gestalterisch zum Ausdruck bringen.
Ich kann einige persönliche und berufliche Ziele in meinem Leben benennen.
Ich kann die Begriffe Utopie, Eutopie und Dystopie erklären und Beispiele dafür aufzählen.
Ich kann über Vertrauen im Allgemeinen und Gottvertrauen im Besonderen Auskunft geben.
Ich kann aus dem Leben von Rut einige wesentliche Punkte anführen und erläutern, welche Rolle Gott in ihrem Leben einnimmt.
Ich kann meine eigene Utopie für ein Leben auf einem anderen Planeten entwickeln.
2. Was ich jetzt draufhabe
Nachher
Ansichtsexemplar
Mein Leben in...: Wage einen Blick in deine Zukunft. Überlege, wie dein Leben aussehen könnte. Schreibe deine Gedanken in die Postits. Studierst du oder arbeitest du? Hast du einen Freund bzw. eine Freundin? Welchen Beruf wirst du ausüben? Wirst du in einem Haus oder in einer Wohnung leben?
5 JAHREN
10 JAHREN
15 JAHREN
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Einen Kurzfilm zum Thema „Leben“ drehen.
Deine eigene Geburtstagsrede zum
100 Geburtstag verfassen. Hast du deine Träume verwirklicht?
Mit Mitgliedern deiner Familie über unsere Sehnsüchte und Lebensträume sprechen.
In der Klasse eine LebensträumeWand gestalten.
Ansichtsexemplar
Eine Bewerbung für deinen Traumjob verfassen.
Hilfsprojekte im Internet recherchieren, die Kindern Träume erfüllen. Vielleicht kannst du gemeinsam mit der Klasse einen dieser Träume erfüllen und dich an einem Projekt mit der Klasse beteiligen.
Eine Collage zu Utopien anfertigen.
Die ganze Erzählung von Rut und Noomi in der Bibel nachlesen und einen Comic dazu gestalten.
Einen utopischen Roman lesen oder einen utopischen Film ansehen und typische Merkmale aufschreiben.
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KAPITEL 2
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Auf einen Blick
Der Begriff Gemeinschaft bringt zum Ausdruck, dass eine Anzahl von Menschen zu einer Gruppe gehört, die ein starkes „WirGefühl“ miteinander verbindet, und dies manchmal über Generationen. Das sind zum Beispiel Familien, Stämme, Vereine, Bünde Ihnen allen liegt ein gemeinsames Anliegen zugrunde, sie haben etwas „gemein“.
Im Christentum bilden all jene Menschen eine Gemeinschaft, die an den dreifaltigen Gott –den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist – glauben.
WIE WERDE ICH IN DIE GEMEINSCHAFT DER CHRISTINNEN UND CHRISTEN AUFGENOMMEN?
WELCHE INITIATIONSRITEN GIBT ES IN DER KATHOLISCHEN KIRCHE?
WARUM MÖCHTE ICH MICH FIRMEN LASSEN?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN 2.0 Ansichtsexemplar
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Die Aufnahme in eine Gemeinschaft ist oftmals gekennzeichnet durch ein Ritual. In der Feier soll spür und erfahrbar werden, dass man nun dazugehört, dass man ein Teil dieser Gemeinschaft ist.
Du erfährst in diesem Kapitel Näheres über das Sakrament Firmung und die Gemeinschaft der Christen und Christinnen. Es liegt nun an dir, wie du Ja zu deinem Glauben sagst und in welcher Form du Veranwortung für deine Mitmenschen und Umwelt übernehmen möchtest.
MUSS ICH MICH FIRMEN LASSEN?
WELCHE AUFGABEN KANN/ MÖCHTE ICH ÜBERNEHMEN?
WO SEHE ICH MEINEN PLATZ IN DER KIRCHE?
Chiharu Shiota (geboren 1972)
Sie ist eine japanische Künstlerin, die in Osaka geboren wurde Sie studierte in Kyoto, Hamburg und Berlin. Bekannt wurde sie durch ihre großflächigen und ausdrucksstarken FadenInstallationen, welche die Themen Trauer, Erinnerung, Angst, Heimat, Geburt und Tod aufgreifen. Aber auch als PerformanceKünstlerin ist sie zu entdecken.
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Ansichtsexemplar
KAPITEL 2
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Ein Schritt in die Selbstständigkeit
2.1
ERWACHSEN WERDEN
So zahlreich die Kulturen auf der Erde sind, so zahlreich sind auch Rituale zu finden, die jungen Menschen zeigen, dass sie nun zum Kreis der Erwachsenen gehören.
1. Du bist in der vierten Klasse und deine Eltern gestehen dir mehr Freiheiten zu als früher Was hat sich diesbezüglich bei dir verändert?
2. Kennst du ein religiöses Ritual, das dir zeigen möchte, dass du erwachsener wirst?
Auch du erhältst mit zunehmendem Alter mehr Freiheiten. Deine Eltern erlauben dir, immer mehr Aktivitäten allein zu machen.
Dazu gehören z. B. das allein Ausgehen oder der Erwerb des Mopedführerscheins. Du erlangst Schritt für Schritt mehr Eigenständigkeit, was wiederum bedeutet, dass du für dein Handeln auch Verantwortung übernimmst. „Erwachsensein“ bedeutet, neben einem Zugewinn an Freiheit auch Pflichten und Verantwortung zu übernehmen.
Überlege, was dir zeigt, dass du erwachsen wirst. Zeichne/schreibe es in das leere Feld.
Ansichtsexemplar
ALLEIN AUSGEHEN
FÜHRERSCHEIN (MOPED, AUTO)
Schritte zum Erwachsenwerden sind …
MITTELSCHULABSCHLUSSZEUGNIS/MATURA/ LEHRABSCHLUSSZEUGNIS
Erwachsenwerden bedeutet für mich …
FERIALJOB/PRAKTIKUM –DAS ERSTE SELBST VERDIENTE GELD
Machen wir einen Blick in die Welt hinaus. Hier finden wir verschiedenste Rituale, die den jungen Menschen zeigen, dass sie nun
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„Upanayana-Ritual“
Dieses Ritual ist eine Zeremonie, die eine Einführung in das religiöse Wissen darstellt. Dadurch erhält ein junger Hindu die Erlaubnis, die heilige Schrift zu lesen und zu studieren. Dieses Ritual absolvieren die Jungen zwischen acht und zwölf Jahren, seltener Mädchen.
„Quinceañera“ – „Quince-Feier“
ein Teil der Erwachsenenwelt sind. Die sogenannten Initiationsriten veranschaulichen diese Aufnahme
Ansichtsexemplar
In Lateinamerika wird der 15. Geburtstag eines Mädchens mit einem großen Fest gefeiert. Denn mit dem Erreichen des 15. Lebensjahres wird das Mädchen zur jungen Frau. Sie ist nun im heiratsfähigen Alter. Auffällig ist, dass das Mädchen ein üppig ausgestattetes Kleid trägt. Der Ablauf des Festes ist in Abschnitte unterteilt und dazwischen werden Speisen serviert.
„Sunrise Ceremony“ Nachdem ein Apachenmädchen das erste Mal ihre Periode bekommen hat, erfolgt auch ihre Aufnahme in den Kreis der Frauen. Hierzu wird ein vier Tage dauerndes Fest gefeiert. Es trägt den Namen „Sunrise Ceremony“. An diesem Fest nehmen neben dem Mädchen die Familien und Gemeindemitglieder sowie der Anführer der Apachen teil. Die Vorbereitungen für dieses Fest beginnen schon einige Monate zuvor und alle helfen mit.
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Das Wort Initiation kommt vom lateinischen initiare und heißt übersetzt: einführen, einweihen.
Das heilige Ritual, mit dem Apachenmädchen zu Frauen werden.
1. Was glaubst du, welchen Sinn haben solche Rituale?
2. Überlegt, inwiefern Mutproben auch eine Aufnahme in eine Gemeinschaft bedeuten.
Verweis:
Näheres vom Hinduismus im Kapitel 8.3 „Die Wahrheit tun“.
KAPITEL 2
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Sich firmen lassen
ICH BIN BEREIT 2.2
Das Wort Firmung kommt vom lateinischen firmare und heißt übersetzt: bestärken, festigen, ermutigen.
Finde heraus, welche Voraussetzungen die Firmpatin/ der Firmpate erfüllen muss, um das Amt übernehmen zu können.
Gott ist immer und besonders an allen wichtigen Wendepunkten unseres Lebens mit uns: wenn etwas Neues beginnt, wenn sich etwas verändert, wenn es uns schlecht geht.
So war es bereits bei deiner Taufe. Deine Eltern haben für dich entschieden, dass du in die Gemeinschaft der Christinnen und Christen aufgenommen wirst. Den nächsten Schritt der Aufnahme in die Gemeinschaft hast du in der Feier deiner Erstkommunion getan. Und mit der Firmung bestätigst du nun die Zugehörigkeit. Dein „Ja“ signalisiert, du bist bereit, für deinen Glauben Verantwortung zu übernehmen und du möchtest dieser Glaubensgemeinschaft angehören.
Während der Firmungsfeier kommt es zu verschiedenen Handlungen, die eine Botschaft symbolisieren:
Verweis:
Näheres zum Heiligen Geist findest du in Kapitel 7 in diesem Buch.
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Wusstest du ...?
Das Chrisamöl wird einmal im Jahr vom Bischof in der ChrisamMesse in der Karwoche geweiht.
Ansichtsexemplar
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Die Handauflegung durch den Firmspender verdeutlicht das Herabkommen des Heiligen Geistes.
In der Firmungsfeier trittst du mit deinem Firmpaten/deiner Firmpatin vor den Bischof (oder vor den Priester, der vom Bischof beauftragt wurde). Der Firmpate/die Firmpatin legt seine/ihre Hand auf deine Schulter Der Firmspender berührt mit seiner Hand deinen Kopf und zeichnet mit Chrisamöl ein Kreuz auf deine Stirn. Dabei spricht er dich mit deinem Namen an und sagt: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“
Auch das Chrisamöl versinnbildlicht den Heiligen Geist. Durch die Salbung mit dem Chrisam kommt die Gemeinschaft mit Christus zum Ausdruck und du erklärst dich bereit, diese einzugehen. Diese Handlung wird schon seit Tausenden Jahren angewandt. So wie einst bei Priestern und Königen (denk an König David), so wird es heute noch getan (z. B. König Charles III.). Die Salbung und die Handauflegung sind Zeichen für die Übernahme einer besonderen Aufgabe und für das unsichtbare Wirken Gottes.
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Das Siegel des Heiligen Geistes empfangen bedeutet, zu Christus zu gehören, das eigene Handeln nach dem Glauben auszurichten und von ihm immer begleitet zu werden.
Durch diese Handlung wird dir auch die Fülle des Heiligen Geistes geschenkt, die der Firmspender zuvor in einem Bittgebet ausgesprochen hat: „Herr, (…) gib ihnen den Geist der Weisheit und der Einsicht, des Rates, der Erkenntnis und der Stärke, den Geist der Frömmigkeit und der Gottesfurcht.“ Somit bist du mit den sieben Gaben des Heiligen Geistes ausgestattet und hast das „Erwachsenenalter“ eines Christen/einer Christin erreicht.
Die Firmung hat einerseits ihre Wurzeln in der Handauflegung der Apostel nach dem Pfingstfest und andererseits erfüllt sich eine Verheißung, die bereits durch den
Propheten Ezechiel (6. Jhdt. v. Chr.) angekündigt wurde. Gott verspricht seinem Volk Israel seinen Geist.
„Ich gebe euch ein neues Herz und einen neuen Geist gebe ich in euer Inneres Ich beseitige das Herz von Stein aus eurem Fleisch und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich gebe meinen Geist in euer Inneres und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt und auf meine Rechtsentscheide achtet und sie erfüllt.“ Ez 36,26-27
Ansichtsexemplar
Warum möchte ich mich firmen lassen?
Welche Gründe sprechen gegen die Firmung?
Verweis:
Siehe Sakramente in Zeit für Religion 2, Kapitel 4.4: Wegbegleiter für dein Leben.
Profiaufgabe: Finde heraus, woraus Chrisamöl besteht.
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Wir sind
Kirche
Was ist mit der Aussage „Die Kirche ist tot“ gemeint?
2.3
OHNE UNS –GEHT GAR NICHTS
Als Pfarrer Herbert Wright sein Amt in Yonderton antrat, herrschte im Ort eine Atmosphäre von Kälte, Gleichgültigkeit und Interesselosigkeit. Am ersten Sonntag predigte er in einer völlig leeren Kirche Am zweiten Sonntag war es genauso Und wenn der junge Pfarrer an Werktagen die Menschen besuchte, erging es ihm nicht besser „Die Kirche ist tot“, sagte man ihm, „tot, ohne Hoffnung auf Wiederbelebung.“
diese, durch das Nordportal wieder hereinzukommen.“
Religion als Medikament
Seht euch das Video „Religion als Medikament“ an und diskutiert in der Klasse die Aussagen über die Wirkung von Religion. Welchen Einfluss kann Religion auf Personen nehmen?
Ansichtsexemplar
Aber am Donnerstag nach jenem zweiten Sonntag war eine Todesanzeige in der Zeitung erschienen: „Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns und mit Zustimmung seiner Gemeinde meldet Pfarrer Herbert Wright das Ableben der Kirche zu Yonderton. Die Trauerfeier findet am Sonntagmorgen um 11 Uhr statt. Die Bewohner von Yonderton sind hiermit herzlichst eingeladen, an diesem letzten Akt ihrer Kirche teilzunehmen.“
Am Sonntag um halb elf Uhr war die bis dahin verachtete Kirche gedrängt voll. Als ich die Kirche betrat, sah ich sogleich einen Sarg auf einer Bahre vor dem Altar stehen. Der Kirchenraum wirkte melancholisch und bedrückend. Pünktlich um 11 Uhr bestieg der Pfarrer die Kanzel. Nach einigen Augenblicken stillen Gebets begann er zu sprechen: „Sie haben es mir klargemacht, dass sie ernstlich davon überzeugt sind, unsere Kirche sei tot. Sie haben auch keine Hoffnung auf Wiederbelebung. Ich möchte nun diese Ihre Meinung auf eine letzte Probe stellen. Bitte gehen Sie alle, einer nach dem anderen, an diesem Sarg vorüber und sehen Sie sich den Toten an. Dann verlassen Sie die Kirche durch das Ostportal.“ Alle Augen waren auf den Sarg gerichtet. „Danach werde ich die Trauerfeier allein beschließen. Sollten aber einige von Ihnen ihre Ansicht ändern, und wären auch noch so wenige der Meinung, eine Wiederbelebung der Kirche sei vielleicht doch noch möglich, dann bitte ich
Ein bedrückendes Schweigen folgte diesen Worten. Der Pfarrer trat an den Sarg und öffnete ihn. Einer der Letzten in der Prozession war ich. Ich hatte Zeit, um nachzudenken: „Was ist eigentlich die Kirche? Was wird wohl in dem Sarg liegen? Vielleicht ein Bild des Gekreuzigten? Lebt denn die Kirche überhaupt? Und wenn sie lebt, kann sie überhaupt sterben?“ Da erschreckte uns das Knarren des Nordportals. Viele kamen wieder herein.
Nun war es so weit. Ich sollte die tote Kirche sehen. Neugierig schaute ich in den Sarg. Ich sah nicht die Kirche kalt und regungslos im Sarg liegen, sondern nur eines ihrer toten Glieder
Ich sah mich selbst – in einem Spiegel.
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Zeit für ein Gespräch mit Leonie
Leonie besucht derzeit die Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Klagenfurt. Sie arbeitet gerne mit Kindern und möchte nach der Schule auf die Universität wechseln und das Studium Lehramt für Deutsch und Geschichte absolvieren. Schon von Kindesbeinen an ist sie in der Pfarre Maria Landskron aktiv
Liebe Leonie, kannst du kurz erzählen, was du in der Pfarre Maria Landskron erlebst und wie du mitwirken kannst?
Da ich seit nun schon fast zehn Jahren bei den Kirchenmäusen mitwirke und aus diesen heraus die Singgruppe „Soli Deo Gloria“ entstanden ist, gestalten wir sehr oft musikalisch die Messen. Mit den Kirchenmäusen spielen wir auch jedes Jahr ein Weihnachtsmusical und dafür müssen wir immer sehr intensiv proben. Unter anderem bin ich auch beim Sternsingen sehr aktiv und habe seit neun Jahren eine fixe Gruppe, mit der wir jedes Jahr von Haus zu Haus gehen und sehr viel Spaß haben.
Du bist derzeit noch nicht gefirmt, möchtest aber dieses Sakrament empfangen. Warum ist es dir wichtig, gefirmt zu werden?
Nachdem meine Eltern bei meiner Taufe gesagt haben, dass ich dem christlichen Glauben angehören soll, so möchte ich es nun selbst sagen. Mit meiner Firmung bestätige ich es. Zudem ist es ein wunderschönes Fest mit der Familie und ein neuer Abschnitt in meinem gläubigen Leben.
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meiner Firmpatin vertrauen kann, mit ihr über alles reden kann und sie mich so nimmt, wie ich bin; dass ich einen guten Draht zu ihr habe und wir viel gemeinsam unternehmen und Spaß haben.
Warum glaubst du, dass es wichtig ist, dass man sich als Christin/Christ engagiert und in seiner Pfarre mitarbeitet, sich einbringt?
Leonie
Ansichtsexemplar
Nach welchen Kriterien hast du deine Firmpatin ausgewählt?
Mit der Firmvorbereitung habe ich bereits begonnen. Ich habe mir lange und gut überlegt, wer meine Firmpatin sein soll. Die wichtigsten Kriterien waren für mich, dass ich
In meinem Alter gibt es nicht so viele, die in einer Pfarre wirklich mitarbeiten. Ich finde es aber sehr wichtig, denn so kann man sich mit seinen Ideen einbringen und mithelfen, den Glauben weiterzutragn. Der eigene Glaube wird auch gestärkt. Ich bin durch die Kirchenmäuse in die Pfarre Maria Landskron gekommen, und es bereitet mir große Freude zu sehen, wie immer mehr Kinder zu uns kommen. Einige Kinder sind im Kindergartenalter, und ich war nicht viel älter, als ich angefangen habe Ich würde mir wünschen, dass diese Kinder mit ihrer Freude und ihrer Energie neues Leben in den Glauben und in die Pfarre bringen und dass es noch viele mehr werden.
• Alter: 15 Jahre
• Hobbys: Feuerwehr, singen, basteln, Karten spielen
• möchte: Lehrerin werden
Bei der Beantwortung von wichtigen Fragen rund um die Firmung kann dir der Firmcheck behilflich sein. Genauere Hinweise findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Sich firmen lassen“.
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Den Glauben leben
IN DER GEMEINSCHAFT MITWIRKEN 2.4
Verweis:
In Zeit für Religion 3 findest du im Kapitel 4.3 die Aufgaben und Angebote der Kirche und im Anhang, wie die katholische Kirche weltweit vernetzt ist.
Mit dem Empfang der Firmung bringt die Person zum Ausdruck, dass sie bereit ist, sich für den Glauben einzusetzen und ihn weiterzutragen. Sie möchte sich in die Gemeinschaft einbringen und so mithelfen, das Gute auf der Welt wachsen zu lassen.
Als Kirche wird auch die Gemeinschaft der Christinnen und Christen bezeichnet. Dabei bezieht man sich auf das altgriechische Wort „kyriake“, was „zum Herrn gehörend“ bedeutet. Daher ist es egal, wo auch immer Christinnen und Christen leben, sie sind miteinander durch ihren Glauben verbunden und stehen füreinander ein. Anhand ihres Handelns soll man Gott erkennen.
So bist auch du durch die Firmung ein wichtiger Teil dieser Gemeinschaft geworden und wirst eingeladen, am Gestalten einer besseren Welt mitzuwirken und die Liebe Gottes sichtbar zu machen. Durch diese Arbeit sollen Gott und Mensch intensiver miteinander verbunden werden.
Die Bedeutung von Kirche wird erklärt.
Wusstest du ...?
Misereor bedeutet „Ich erbarme mich“. So nennt sich auch ein Hilfswerk in Deutschland.
Suche die angeführten Bibelstellen und ordne sie den Grundvollzügen zu.
Mt 28,1920, Lk 22,19, Mt 25,40, Mt 18,20
Ansichtsexemplar
Solche Aufgaben können in verschiedenen Bereichen (auch „Grundvollzüge“ genannt) der Kirche übernommen und verwirklicht werden:
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Weitersagen (Martyria = Zeugnis geben) –Verkündigung
Christinnen und Christen bezeugen ihren Glauben einerseits im „Glaubensbekenntnis“ und andererseits durch das Erzählen von Jesus und seiner frohen Botschaft (Evangelium). Dies geschieht in der Erziehung, z. B. durch die Eltern, im Religionsunterricht, in der Predigt im Gottesdienst, in der Bibelarbeit, in der Vorbereitung auf die Feier der Sakramente, aber auch im Alltag, wenn Position zu ethisch fragwürdigem Handeln bezogen wird sowie durch offizielle Vertreterinnen und Vertreter der Kirche Zum Christsein gehört es, dass dort die Stimme erhoben wird, wo der Mensch in seiner Würde bedroht wird.
VOLONTARIAT
COFFEE TO HELP
ZIVILDIENST
72 STUNDEN OHNE KOMPROMISS
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Feiern (Leiturgia) – Liturgie
Wir erinnern uns im Feiern an das Leben, Sterben und die Auferstehung Jesu. Dies kann in der Messe sein, aber auch im gemeinschaftlichen Gebet (Andacht, WortGottesFeier), Meditation, Wallfahrten und im Empfang der Sakramente.
„Die Kirche als die vom Heiligen Geist geeinte Gemeinschaft der Gläubigen ist für die Welt das bleibende Zeichen der Nähe und Liebe Gottes.“
Würzburger Synode, 1974
AKTION KILO
MINISTRANT*IN, LEKTOR*IN, MITHILFE BEIM PFARRKAFFEE, PFARRBLÄTTER AUSTEILEN, STERNSINGEN
Helfen (Diakonia) –Diakonie
Hierbei handelt es sich um den Dienst am Notleidenden, am Nächsten. So wie Jesus sich den Außenseitern, den Kranken und Armen zugewandt hat, so sind wir aufgefordert, dies auch zu tun. Die Kirche versucht dieser Forderung mittels Hilfswerken (Caritas, Diakonie, Misereor) nachzukommen und bittet die Gemeinschaft der Glaubenden dabei um Unterstützung (Geldspenden oder Durchführung von Projekten).
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Ansichtsexemplar
LAUFWUNDER
Gemeinschaft leben (Koinonia) Martyria, Leiturgia und Diakonia greifen ineinander und führen zur Koinonia. Denn nur in Gemeinschaft können das Verkündigen, das Feiern und Helfen stattfinden und Frucht hervorbringen.
So wünschen sich Jugendliche Kirche
Wie sieht eine Kirche aus, in der du dich gerne engagierst?
1. Was bietet deine Pfarre für Jugendliche an? Sieh auf der Homepage deiner Pfarre nach. Ergänze die Grafik.
2. Finde heraus, welche Hilfswerke es in Österreich gibt.
Profiaufgabe: Finde heraus, was eine Synode ist.
KAPITEL 2
KAPITEL 2
IN EINER GEMEINSCHAFT VERBUNDEN
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
2.5 KOMPETENZCHECK
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann erklären, was der Begriff „Gemeinschaft“ zum Ausdruck bringt.
Ich kann die Bedeutung von Initiationsriten erklären.
Ich kann das Sakrament „Firmung“ deuten.
Ich kann meine Entscheidung für den Empfang der Firmung/ gegen den Empfang der Firmung begründen.
Ich kann die Grundvollzüge der Kirche nennen.
Ich kann aufzählen, wie Christinnen und Christen am kirchlichen Leben mitwirken.
2. Was ich jetzt draufhabe
Streiche die nicht zutreffenden Aussagen:
bedeutet, sich selbst entscheiden zu dürfen.
ist kein Sakrament. spendet die Zusage des Heiligen Geistes.
basiert auf Freiwilligkeit.
Nachher
Ansichtsexemplar
kann öfter empfangen werden.
ist eines von sieben Sakramenten.
stärkt die Liebe zu Gott und den Mitmenschen.
darf nur in jungen Jahren empfangen werden.
…ist ein Muss, um kirchlich heiraten zu können.
bedeutet, Verantwortung für seinen Glauben übernehmen.
steht für Abhängigkeit. kann ohne Firmpatin/ Firmpaten empfangen werden.
ist ein Ritual im Judentum.
schließt von der Gemeinschaft aus.
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Mit deiner Klasse ein Projekt (zum Beispiel Aktion Kilo) durchführen. Auf der Homepage von Young Caritas findest du nähere Informationen.
Dich als Lektorin oder Lektor in deiner Pfarre engagieren.
Ansichtsexemplar
Mit deinen Eltern/Großeltern über ihre Firmung sprechen.
Eine Liste erstellen, auf der du festhältst, was dir an deinem Glauben wichtig ist und was dich am kirchlichen/traditionellen Leben stört.
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Auf einen Blick
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Die meisten Menschen würden sagen, sie wollen in Freiheit leben. Dies bedeutet jedoch, dass wir selbst entscheiden müssen, wie wir unser Leben angesichts der vielen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, gestalten wollen.
In diesem Kapitel wirst du dir Gedanken machen, welche Entscheidungen du – bewusst oder unbewusst – tagtäglich triffst. Manche dieser Entscheidungen betreffen nur dich, andere haben Auswirkungen auf deine Mitund Umwelt. Du wirst dich auch mit den Werten und Normen auseinandersetzen, die eine Orientierungshilfe bei Entscheidungsfindungen sein können. Deine innerste und
WIE TRIFFST DU ENTSCHEIDUNGEN?
WAS IST DAS GEWISSEN?
WELCHE WERTE SIND FÜR DICH BESONDERS WICHTIG?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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persönlichste Orientierung ist aber dein Gewissen. Was das Gewissen ist und wie es gebildet wird, auch davon wirst du auf den nächsten Seiten lesen. Du wirst Menschen kennenlernen, die mit letzter Konsequenz auf ihr Gewissen gehört haben und so Vorbild für andere Menschen wurden. Religion kann Freiheit und Verantwortung aber nicht nur fördern, sondern auch einschränken. Am Ende des Kapitels wirst du dich kritisch mit dem Missbrauch von Religion auseinandersetzen und lebensförderliche und lebensfeindliche Seiten von Religion aufzeigen können – ein Beitrag auch zur politischen Bildung.
WIE FÜHLT SICH GUTES/ SCHLECHTES GEWISSEN AN?
WIE KANN SICH RELIGION NEGATIV AUSWIRKEN?
WARUM GIBT ES RADIKALE FORMEN VON RELIGION?
Jacob Wexler (1912–1995)
Er war ein israelischer Künstler Seine Malerei ist vom Konstruktivismus (Linien und geometrische Figuren) und Expressionismus (kontrastreiche Farben, die den inneren Ausdruck der Künstlerin, des Künstlers widerspiegeln) geprägt. Wexler meint, zwei Maler ringen in ihm: Der eine ist sehr impulsiv, der andere ist überlegt, baut, experimentiert.
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Ansichtsexemplar
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Die Qual der Wahl
3.1
ENTSCHEIDUNGEN TREFFEN
Überlege dir, welche Entscheidungen du tagtäglich triffst Trage sie in die Liste ein. Wähle zwei Farben und kennzeichne deine Entscheidungen nach dem, ob du sie selbstbestimmt oder beeinflusst getroffen hast. Überlege, wie sich deine Entscheidungen auf dich selbst und auf andere Menschen auswirken. Schreibe deine Überlegung in die vierte Spalte.
Was ziehe ich heute an? Was frühstücke ich? … Mache ich meine Aufgabe? … Welche Serie schaue ich heute? Jeden Tag treffen wir eine Vielzahl an Entscheidungen. Manche dieser Entscheidungen treffen wir intuitiv: schnell und aus dem Bauch heraus. Bei anderen nutzen wir unseren Verstand und denken lange nach. In beiden Fällen spielen Wissen,
Gefühle und Erfahrungen zusammen – um gute Entscheidungen zu treffen, brauchen wir alle drei.
Es gibt Entscheidungen, die du selbstbestimmt treffen kannst. Manchmal bist du fremdbestimmt oder Menschen beeinflussen dich in deiner Entscheidungsfindung.
Wie viel wir tatsächlich entscheiden können, hängt davon ab, ob wir als Frau oder als Mann, reich oder arm, in Österreich oder z. B. in China zur Welt kommen. Warum ist das so?
Selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Entscheiden ist für unser Leben grundlegend in einer Welt, in der vieles möglich ist. Erwachsenwerden heißt, mehr und mehr Entscheidungen zu treffen und die Verant
wortung dafür zu übernehmen. Denn manche getroffenen Entscheidungen betreffen ausschließlich dich selbst, aber es gibt auch welche, die Auswirkungen auf deine Mit und Umwelt haben.
Werte und Normen sind für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft von großer Wichtigkeit. Sie sind Richtlinien, an denen sich die einzelnen Personen festhalten können. Menschen orientieren sich in ihren Entscheidungsfindungen an diesen Werten und Normen (Weltanschauungen, Menschenrechte, Religion, Gesetze …).
Was sind Werte?
Grundsätzlich wird zwischen materiellen Werten (Schmuck, eigenes Haus, Geld…) und immateriellen Werten (Höflichkeit, Ehrlichkeit, Nächstenliebe…) unterschieden. Werte sind demnach Vorstellungen oder Dinge, an
Ich will auf meine Gesundheit achten
DU SOLLST NICHT TÖTEN.
Ich will die Umwelt schützen.
denen Menschen ihr Verhalten und Leben ausrichten.
Was sind Normen?
Ansichtsexemplar
DAS ABLADEN VON MÜLL IST HIER UNTERSAGT.
Werte und Normen können sich verändern. So wird gegenwärtig von einem „Wertewandel“ gesprochen. Damit ist gemeint, dass gewisse Werte und Normen, die in der Vergan
Normen sind Handlungsregeln, die uns helfen wollen, diese Werte zu erreichen, zum Beispiel Gesetze, Gebote, die Goldene Regel
Zwischen Werten und Normen besteht also ein enger Zusammenhang. Es gibt Normen, die das Erreichen eines Wertes ermöglichen sollen. Umgekehrt gibt es Werte, die einer Norm als eine Art Handlungsregel zugeordnet werden können.
Ich will mit allem Leben auf dieser Erde achtsam umgehen.
UNTER 16 JAHREN IST DER KONSUM, ERWERB UND BESITZ VON ALKOHOLISCHEN GETRÄNKEN VERBOTEN.
genheit für Menschen von Bedeutung waren, zukünftig eine untergeordnete Rolle spielen werden. An ihre Stelle rücken dafür neue Werte und Normen.
Ordne den Normen den entsprechenden Wert zu. Finde weitere Beispiele für Normen und Werte. Trage sie in die leeren Felder ein.
Warum verändern sich Werte und Normen? Welche haben sich im Lauf der Zeit verändert? Welche werden zukünftig wichtig werden?
Schau das Video an und besprich es mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern.
Verweis:
In Zeit für Religion 3, Kapitel 2.3, hast du bereits die Goldene Regel kennengelernt Welche Werte will sie vermitteln?
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Die Mitte des Menschen
3.2
WAS IST DAS GEWISSEN?
1. Lies die Aussagen in den Feldern.
2. Was ist das Gewissen für dich? Schreibe deine Erklärung in das freie Feld.
3. Viele Bilder wollen zum Ausdruck bringen, was das Gewissen ist (Wegweiser, Kompass …). Gestalte dein eigenes Bild und zeichne es ins Heft.
Von allen Kultur und Zeiträumen wird berichtet, dass der Mensch unbewusst wahrnehmen kann, was gut und böse ist: Dieses Phänomen wird als „Gewissen“ bezeichnet. Das Gewissen befähigt den Menschen, das eigene Tun und Denken selbst zu beurteilen. Im Alten Testament wird das Gewissen
stets mit Gott in Zusammenhang gebracht. Das Wort Gewissen kommt nicht vor, es wird umschrieben mit „Seele“, „Inneres“, „Stimme des Herzens“. Auch im Neuen Testament verwendet Jesus das Wort Gewissen nicht, doch die Bergpredigt ist jener Text, der zum moralischen Handeln aufruft.
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Diskutiert folgenden Satz: „Wer ruft, wenn das Gewissen sich meldet?“ (Karl Ernst Nipkow)
Verweis:
In Zeit für Religion
2, Kapitel 6.3 hast du bereits darüber gelesen, was das Gewissen ist.
In Zeit für Religion
3, Kapitel 2.2 hast du dich mit der Bergpredigt auseinandergesetzt.
Ansichtsexemplar
Paulus (1. Jhdt.) meinte, der Wille Gottes zeigt sich im Gewissen. Jeder Mensch ist fähig, den Willen Gottes nach rechtem Verhalten zu erkennen –durch Regungen in eigenen Herzen. Daher wird das Gewissen als unmittelbare Richtschnur für das Handeln des Menschen und als letzte Instanz angesehen.
Thomas von Aquin (1225–1274) sagte, dass das Gewissen die göttliche Stimme in uns ist. Das Gewissen ist die Instanz im Menschen, dem unbedingt zu folgen ist, selbst wenn es irrt. Weil es sich irren kann, ist es wichtig, das Gewissen zu bilden.
Und was meinst du?
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Für Eberhard Schockenhoff (1953–2020) ist das Gewissen das Persönlichste, das ein Mensch besitzt, das Wertvollste, das er hat. Es ist, wie Philosophen und Theologen sagen, die Mitte der Person, die letzte Instanz moralischer Verantwortung.
Die Fähigkeit, Gutes und Böses zu unterscheiden, ist im Menschen grundgelegt. Sie muss sich aber entfalten und entwickeln. Diese Fähigkeit, wir nennen sie auch „Gewis
sen“, bildet sich aufgrund von sozialen, politischen und religiösen Einflüssen ein Leben lang weiter Auch Erziehung und Umwelteinflüsse spielen dabei eine Rolle
ORIENTIERUNG AN STRAFE UND GEHORSAM
Regeln werden befolgt, um Strafen zu vermeiden und Belohnungen zu erhalten:
Wenn ich mein Zimmer aufräume, dann darf ich mit meiner Playstation spielen.
ORIENTIERUNG AN AUTORITÄTEN
Wertvorstellungen, Meinungen, gelebte Beispiele von Bezugspersonen (zum Beispiel Eltern, Lehrerinnen und Lehrer …) werden übernommen.
Die Lehrerin trennt sorgsam den Müll, die Schülerinnen und Schüler machen es ebenso.
ORIENTIERUNG AN EIGENEN BEDÜRFNISSEN
Regeln, Gebote usw. werden kritisch hinterfragt und eigene Wert und Normvorstellungen beeinflussen die getroffenen Entscheidungen. In unserer Familie wird das Handy in der Nacht ausgeschaltet Ich will aber vor dem Schlafen noch mit meinen Freundinnen chatten.
Ansichtsexemplar
ORIENTIERUNG AN RECHTEN UND GESETZEN ZUM SCHUTZ ALLER
Allgemeingültige Werte und Normen werden wahrgenommen und befolgt. Es wird erkannt, dass sie dem Wohl aller Menschen dienen. Wenn die Ampel rot ist, dann bleibe ich stehen.
Besprecht zu zweit die einzelnen Orientierungspunkte und die angeführten Beispiele. Findet gemeinsam ein Beispiel für den jeweiligen Punkt und schreibt es in das entsprechende Feld.
Warum wird die Bildung des Gewissens durch Erziehung, Schule, Freundschaften … beeinflusst? Gibt es noch weitere Faktoren, die das Gewissen beeinflussen?
Profiaufgabe: Finde heraus und erkläre, was der Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) mit dem „kategorischen Imperativ“ von den Menschen fordert.
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Verantwortliches Handeln
3.3
AUF DAS WOHL DES MENSCHEN AUSGERICHTET
1. Finde einen Titel für diese Erzählung, schreibe ihn in die Zeile
2. Gestalte den Text mit Farben. Hebe wichtige Aussagen besonders hervor.
3. Schreibe auf das Postit, wie du Jesu Handeln beurteilst.
„Nicht ein Gesetz, sondern der lebendige Gott und der lebendige Mensch, wie er mir in Jesus Christus begegnet, ist Ursprung und Ziel meines Gewissens. Um Gottes und der Menschen Willen wurde Jesus zum Durchbrecher des Gesetzes: Er brach das Sabbatgesetz, um es in der Liebe zu Gott und
Genauere Hinweise zu Bible Art Journaling findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Kreative Arbeit mit Bibeltexten“.
Verweis:
In Zeit für Religion 2, Kapitel 5.2 hast du Informationen über die Bedeutung des Sabbats im Judentum erhalten.
Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) war ein evangelischer Theologe Er leistete gewaltlosen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Im April 1945 wurde er zum Tode verurteilt und hingerichtet.
Ansichtsexemplar
Mensch zu heiligen…“ Mit diesem Zitat beschreibt Dietrich Bonhoeffer, ein evangelischer Theologe, eindrücklich den Umgang Jesu mit den damals geltenden Normen. Der Mensch soll alle bisherigen Maßstäbe seines Handelns überprüfen und sich verändern.
Es geschah an einem anderen Sabbat, dass er in die Synagoge ging und lehrte. Dort war ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber gaben Acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. Er aber kannte ihre Gedanken und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und stellte sich hin. Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Ist es am Sabbat erlaubt, Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder zugrunde zu richten? Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es und seine Hand wurde wiederhergestellt. Sie aber in ihrem Unverstand berieten sich untereinander, was sie gegen Jesus unternehmen könnten. Lk 6,6-11
Sicher hast du dich selbst schon einmal in einem Dilemma befunden. Ein Dilemma ist eine (Konflikt)Situation, in der sich ein Mensch
Snap dir die große Liebe
„Vielleicht ist es meine erste große Liebe …“, schreibt Magda unauffällig an ihre Freundin Lea auf WhatsApp Die zwei Freundinnen kennen sich seit dem Kindergarten, sind in einer Clique, und erzählen sich einfach alles und zu jeder Minute. Gleich darauf antwortete Lea: „Uhhh, hab schon Georgs Snaps gesehen, er steht voll auf dich!!!!!“. „Ja, hoffentlich mag er mich wirklich“, tippte Magda seufzend. „Magda, schau mal, hier habe ich einen Snap von Marvin gemacht. Der ist heute in der Deutschstunde einfach eingeschlafen, das war so unpackbar!“, unterbrach Georg Magda in ihren Gedanken.
Beide mussten laut darüber lachen, bückten sich sogar vor Lachen und als sie sich ein wenig beruhigten, schauten sie sich plötzlich ganz tief in die Augen. Magda grinste Georg an und Georg grinste Magda an. Er wuschelt sich verlegen durch sein Haar und Magda blickt schnell zu Boden. „Warum schaust du gerade jetzt auf deine Füße, Magda??“, murmelt sie verärgert vor sich hin. Als sie aufschaut, hat Georg wieder sein Handy in der Hand, bereit für ein weiteres Selfie von ihnen beiden. „Machen wir noch ein letztes, bevor wir nach Hause gehen?“, fragt Georg aufgeregt. Magda nickt und ihre Nervosität legt sich wieder ein wenig. Beide lächeln, bereit für das nächste Selfie, und plötzlich küsst er sie Ihr Herz
befindet, wenn er aus mehreren Situationen/ Dingen wählen muss, die alle schwierig oder unangenehm sind.
Ansichtsexemplar
1. Lies die Dilemmageschichte.
klopft wie verrückt und die Zeit bleibt in diesem Moment stehen. Magda grinst von einem Ohr zum anderen und sie weiß nicht, was sie sagen soll. Georg schickt ihr anschließend das KussSelfie und verabschiedet sich von ihr Magda springt in Gedanken vor Freude in die Luft und ruft im nächsten Moment Lea an, um ihr alles genau zu erzählen.
Am nächsten Tag sehen sich Magda und Georg nur ganz kurz in der Schule, Georg schickt ihr aber ganz viele Snaps, hauptsächlich mit Selfies von ihm selbst, die Magda zum Lachen bringen. „Er ist wirklich witzig, das mag ich an ihm“, flüstert Magda zu Lea, die neben ihr im Geschichteunterricht sitzt. Dann schickt Georg ein Foto, auf dem Lea mit Hasenohren zu sehen ist, das zeigt Magda dann auch gleich Lea und beide müssen kichern. „Es wird jetzt ruhig gearbeitet!“, ermahnt die Lehrerin die zwei Freundinnen. Nach dem Unterricht treffen sich Magda und Georg wieder und er zeigt ihr fünf weitere Snaps mit Lea: auf dem ersten ist Lea mit einer Sprechblase zu sehen, in der „Ich weiß nichts und kann nichts“ steht. Auf dem zweiten Foto hat Georg Leas Brüste vergrößert und mit dem Titel „Call me maybe“ versehen. Magda sieht die Snaps, grinst ein wenig, um Georgs Begeisterung zu erwidern, stellt sich aber innerlich die Frage: „Ob Lea so begeistert davon ist?“ Magda nimmt ihr Handy raus und
2. Analysiere das Dilemma mithilfe der Punkte auf S. 44 („Was ich jetzt draufhabe“).
3. Schreibe die Geschichte zu Ende und präsentiere deine Lösung deinen Mitschülerinnen und Mitschülern.
Schau das Gedankenexperiment an und diskutiere mit deinen Mitschülerinnen und Mitschülern darüber. Wie würdest du entscheiden?
KAPITEL 3
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Lebensförderliche und lebensfeindliche Religion
Diskutiert in der Klasse: Warum kann Religion sich sowohl positiv als auch negativ auf Menschen auswirken? Welche Beispiele fallen euch für beides ein?
3.4
RELIGION: BEFREIEND ODER UNTERDRÜCKEND?
Franz Jägerstätter ist ein Beispiel dafür, wie Religion Menschen stärkt: Sein Glaube gab ihm die Kraft, sich gegen Krieg und Gewalt zu stellen. Er half ihm, sich eine eigene Meinung zu bilden. Er bildete sein Gewissen. Religion kann das Beste aus einem Menschen machen. Doch wir sehen auch das Gegenteil: Religion kann Menschen unterdrücken. Sie kann miss
braucht werden für politische Ziele Sie wird verwendet, um andere auszugrenzen. Es gibt Gewalt im Namen der Religion. Deshalb ist es wichtig, lebensfeindliche Formen von Religion zu erkennen. Das ist auch eine wichtige Aufgabe des Religionsunterrichts: Über Glaube und Religion kritisch nachzudenken und sich mit anderen darüber auszutauschen.
ESOTERIKBOOM: Das Millionengeschäft mit dem geheimen Wissen
Lies die Zeitungsschlagzeilen auf dieser Seite. Welche negativen Aspekte von Religionen werden hier beschrieben? Wähle ein bis zwei Schlagzeilen aus, informiere dich auf Zeitungsportalen über die Hintergründe und präsentiere einen kurzen Nachrichtenbeitrag über das Thema. Sprich die Auswahl deines Zeitungsportals mit deiner Lehrperson ab.
Ansichtsexemplar
MYANMAR: Radikale buddhistische Mönche rufen zu Gewalt gegen Muslime auf
AUFRUF VON HINDUNATIONALISTEN: „Kauft nicht bei Christen und Muslimen!“
KEINE BILDUNG MEHR FÜR MÄDCHEN?
Neue islamistische Machthaber schließen Schulen
ATMOSPHÄRE DER ANGST:
Missbrauch und spirituelle Gewalt in christlicher Einrichtung
ISRAEL:
Ultraorthodoxe Rabbiner streben nach mehr politischem Einfluss
MIT DER BIBEL GEGEN DARWIN: Christliche Fundamentalisten verbannen Evolutionstheorie aus Schulen
Zeit für Franz Jägerstätter
„Wenn ich die Worte auch mit gefesselten Händen schreibe, aber immer noch besser, als wenn der Wille gefesselt wäre …“, diese Worte schreibt Franz Jägerstätter in einem Brief an seine Familie kurz vor seinem Tod. Franz Jägerstätter war ein oberösterreichischer Bauer, der sich aufgrund seines Gewissens weigerte, für das nationalsozialistische Deutschland in den Krieg zu ziehen.
Von Anfang an steht Jägerstätter dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber: In einem Traum sieht er einen herannahenden Zug, der in den Abgrund fährt. Es wird berichtet, dass er bei der Volksabstimmung zum Anschluss Österreichs an Hitlerdeutschland im Jahr 1938 als Einziger in seiner Gemeinde mit „Nein“ gestimmt hat. Seiner Meinung nach sind der christliche Glaube und der Nationalsozialismus nicht vereinbar.
Im Oktober 1940 rückt er zu einer sechsmonatigen militärischen Ausbildung bei der Wehrmacht ein. Seine Heimatgemeinde setzt sich danach dafür ein, dass er als „unabkömmlich“ eingestuft wird und wieder nach Hause darf Jägerstätter macht zu diesem Zeitpunkt klar, dass er einer weiteren Einberufung nicht Folge leisten wird – denn mitzukämpfen und zu töten, damit Hitler die ganze Welt beherrschen könne, sieht er als Sünde an. Seine Familie und seine Freunde versuchen, ihn umzustimmen – ohne Erfolg. Seine Frau Franziska steht zu ihm und zu seiner Entscheidung: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, hätte er gar niemanden gehabt.“ Franz Jägerstätter trifft diese Entscheidung nicht leichtsinnig, er bittet auch den damaligen Linzer Diözesanbischof um ein Gespräch. Dieser meint, als Familienvater sei es nicht Jägerstätters Sache, zu entscheiden, ob der Krieg gerecht oder ungerecht ist. Im Februar 1943 erfolgt der nächste Einberufungsbefehl. Er meldet sich bei seiner
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Ansichtsexemplar
Franz Jägerstätter
• geboren 1907 in St. Radegund (OÖ)
• 1936 Heirat mit Franziska
• Vater von vier Töchtern
• hingerichtet 1943 in Berlin
• 1997: Beginn des Verfahrens der Seligsprechung
• 26.10 2007: Seligsprechung im Linzer Mariendom
Stammkompanie und gibt bekannt, er würde gegen sein religiöses Gewissen handeln, wenn er für den nationalsozialistischen Staat kämpfen würde Es gebe eben Dinge, wo man Gott mehr gehorchen müsse als den Menschen. Den Grund für seine Verweigerung sieht er im Gebot der Nächstenliebe: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Jägerstätter wird inhaftiert, Folter und Demütigung bringen ihn in eine Glaubenskrise In der Liebe zu seiner Frau und zu seinen Kindern sieht er die Gegenwart Gottes. Nach einigen Monaten wird er in ein Wehrmachtsgefängnis nach Berlin überstellt. Er will aber dennoch seinen Beitrag leisten und bietet seinen Dienst als Sanitätssoldat an. Diese Bitte wird abgewiesen, er wird zum Tode verurteilt und am 9. August 1943 wegen „Wehrkraftzersetzung“ hingerichtet.
Franz Jägerstätter traf eine Gewissensentscheidung, die auf viele Menschen Auswirkung hatte. Am 26. Oktober 2007 wird er im Beisein seiner vier Töchter und seiner Frau Franziska seliggesprochen, vielleicht ein Trost für seine Familie
Seht euch das Video an und besprecht es.
Viele Frauen (z. B. Sophie Scholl, Edith Stein, Schwester Maria Restituta Kafka) leisteten ebenso gegen den Nationalsozialismus Widerstand. Suche ein Beispiel und gestalte dazu dein eigenes Zeit für ... in deinem Heft.
ENTSCHIEDEN
IN FREIHEIT LEBEN
Missbrauch von Religion
DIE DUNKLE SEITE DES GLAUBENS 3.5
Lies die Beispiele auf dieser Seite.
Welche Gefühle, Gedanken und Fragen kommen dir beim Lesen? Schreibe deine Fragen auf. Bildet anschließend Kleingruppen und tauscht euch über eure Fragen aus.
Franz Jägerstätter ist ein Beispiel dafür, wie Religion Menschen stärkt: Sein Glaube gab ihm die Kraft, sich gegen Krieg und Gewalt zu stellen. Er half ihm, sich eine eigene Meinung zu bilden. Er bildete sein Gewissen. Religion kann das Beste aus einem Menschen machen. Doch wir sehen auch das Gegenteil: Religion kann Menschen unterdrücken. Sie kann missbraucht werden für politische Ziele Sie wird verwendet, um andere auszugrenzen. Es gibt Gewalt im Namen der Religion. Deshalb ist es
Wissenschaftsfeindlichkeit
Wählt in der Klasse eine oder mehrere aus den Impulsfragen auf dieser Seite aus und diskutiert sie
Profiaufgabe:
Ein Mitschüler kommt nach dem Lesen dieser Doppelseite zum Entschluss, dass Religionen gefährlich seien und nur Unglück über den Menschen bringen.
Die Welt wäre ohne Religion besser dran. Schreibe einen Antworttext, in dem ihr seine Meinung aufgreift und auch Gegenargumente formuliert.
Ansichtsexemplar
wichtig, lebensfeindliche Formen von Religion zu erkennen. Das ist auch eine wichtige Aufgabe des Religionsunterrichts: Über Glaube und Religion kritisch nachzudenken und sich mit anderen darüber auszutauschen.
Niemals darf man alle Angehörigen einer Religion in einen Topf werfen. Alle Religionen müssen zusammenhalten und gemeinsam Schwierigkeiten ansprechen.
In jeder heiligen Schrift findet sich das Weltbild ihrer Entstehungszeit. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse verändern unser Weltbild aber Manche Gläubige können damit nicht umgehen: Sie setzen ihre heilige Schrift absolut und verurteilen Wissenschaften als falsch oder gefährlich – ein typisches Zeichen für religiösen Fundamentalismus.
Wie kann man mit Spannungen aus Religion und Wissenschaft umgehen?
Spirituelle Gewalt und Missbrauch
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Überall, wo Menschen Macht haben, gibt es die Gefahr von körperlicher oder seelischer Gewalt – selbst in Familien. Sie wird oft verschleiert, weil man Angst vor negativer Berichterstattung hat oder mächtige Personen schützen will. Auch Religionen sind davon betroffen: Bekannte Fälle von spiritueller Gewalt gab es zum Beispiel in der katholischen Kirche, bei den protestantischen Southern Baptists in den USA, in buddhistischen Klöstern oder in einzelnen jüdischen Gruppierungen.
Wie kann man Gewalt und Missbrauch in (religiösen und nicht religiösen) Einrichtungen verhindern?
Gewaltherrschaft und Krieg
Immer wieder kommt es vor, dass Diktaturen und Gewaltherrschaften religiös unterstützt werden. Einzelne Vertreter von Religionen halten Diktaturen für richtig. Sie begründen sie sogar mit religiösen Argumenten. Anstatt nach Frieden zu streben, rechtfertigen sie auch Angriffskriege
Wie ist es möglich, dass Religionen Diktatur und Krieg unterstützen können? Kennst du Gegenbeispiele, in denen sich religiöse Menschen für Frieden und Freiheit eingesetzt haben?
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Lebensförderliche und lebensfeindliche Seiten von Religion
Egal, ob religiös oder nicht religiös: Jede Gemeinschaft kann dich in deinem Leben unterstützen oder einschränken. Diese Kriterien
Es gibt Unterstützung für eigene Meinungsbildung und freie Gewissensentscheidung.
Mitsprache und Kritik sind erlaubt oder erwünscht.
Lernen bedeutet eine persönliche Auseinandersetzung mit dem Glauben.
Es gibt offene Fragen und Diskussionen.
Die Beziehung zu Gott wird als befreiend erlebt, gibt Orientierung und fordert heraus.
Die Welt wird, trotz aller Probleme, grundsätzlich positiv gesehen.
Veränderungen der modernen Gesellschaft werden als Herausforderung gesehen.
Man ist selbstkritisch und weiß, dass die eigene Gemeinschaft nicht vollkommen ist.
Man geht offen mit nicht religiösen Menschen oder solchen aus anderen Religionen um – Öffnung nach außen.
Gewalt wird grundsätzlich abgelehnt oder nur als letztes zulässiges Mittel betrachtet.
können dir helfen, deine Erfahrungen und Beobachtungen richtig zu bewerten.
Ansichtsexemplar
Man ist kritisch gegenüber bestimmten Gruppen, wertet aber niemanden ab
Regeln und Gebote unterstützen das persönliche Leben.
Probleme und Schwierigkeiten können angesprochen werden.
Die richtigen Ansichten und Regeln stehen von vornherein fest
Inhalte und Ausrichtung werden von einer Autoritätsperson vorgegeben.
Lernen bedeutet die Übernahme von vorgegebenen Inhalten.
Weil alles feststeht, werden Fragen und Diskussionen als unnötig erachtet.
Die Beziehung zu Gott ist einengend und geprägt von der Angst, bestraft zu werden.
Die Welt gilt als böser und gefährlicher Ort, von dem man sich fernhalten soll.
Die Vergangenheit wird idealisiert: Früher war alles besser, jetzt ist die Gesellschaft verkommen.
Die eigene Gemeinschaft ist eine religiöse Elite, die über jeden Zweifel erhaben ist.
Freundschaften und Beziehungen sollen nur innerhalb der eigenen Gemeinschaft gepflegt werden – Abschottung nach außen.
Gewalt gilt als vertretbar oder sogar notwendig.
Bestimmte Gruppen werden als Feindbilder ausgemacht und abgewertet.
Man verlangt ein Leben nach strengen Regeln; Fehlverhalten wird hart bestraft.
Das Ansprechen von Problemen gilt als Verrat und als Anzeichen von Unglaube
Wusstest du ...?
Wenn dir eine religiöse Gruppe zweifelhaft vorkommt, kannst du dich an unterschiedliche Beratungsstellen wenden: In Österreich gibt es eine staatliche Bundesstelle für Sektenfragen. Jede katholische Diözese in Österreich besitzt ein Referat für Weltanschauungsfragen. Bei diesen Einrichtungen erhältst du Informationen und Beratung.
Vergleiche die Kriterien für lebensförderliche und lebensfeindliche Seiten von Religion. Setze dich mit deinen eigenen Erfahrungen mit Religion und Religionsunterricht auseinander und beurteile sie anhand dieser Liste.
KAPITEL 3
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
Zurückblicken und entdecken
3.6
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann erkennen, dass meine Entscheidungen Auswirkungen auf meine Mit und Umwelt haben.
Ich kann Werte und Normen benennen und sie mit meinem Leben in Verbindung bringen.
Ich kann erklären, was das Gewissen ist und es bildlich darstellen.
Ich kann beschreiben, wie sich das Gewissen bildet und Beispiele diesbezüglich anführen.
Ich kann bedeutende Aussagen der Heilungserzählung am Sabbat beurteilen und Textpassagen kreativ hervorheben.
Ich kann Lösungsvorschläge für Dilemmageschichten diskutieren und eigene Dilemmageschichten erzählen.
Ich kann die Gewissensentscheidung Franz Jägerstätters diskutieren.
Ich kann Beispiele für den Missbrauch von Religionen aufzählen.
Ich kann lebensförderliche und lebensfeindliche Seiten von Religionen benennen.
Ich kann zum Missbrauch von Religion kritisch Stellung nehmen und Ideen für Gegenmaßnahmen entwickeln.
2. Was ich jetzt draufhabe
Analysiere das Dilemma „Snap dir die große Liebe“ nach folgenden Punkten und schreibe deine Erkenntnisse auf die Zeilen:
Beschreibe das Problem:
Informiere dich über die Problemsituation:
Berücksichtige alle Möglichkeiten und Konsequenzen:
Prüfe dein Gewissen:
Triff eine Entscheidung:
Nachher
KOMPETENZCHECK Ansichtsexemplar
KAPITEL 3
ENTSCHIEDEN IN FREIHEIT LEBEN
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Sprichwörter, die mit dem Wort Gewissen zu tun haben, suchen und auf ihre Richtigkeit überprüfen.
Herausfinden, wie man ein schlechtes Gewissen wieder los wird.
Weitere Informationen zu Franz Jägerstätter und Dietrich Bonhoeffer einholen und ihre Geschichte deiner Familie erzählen.
Ansichtsexemplar
In Zeitungen, Onlineportalen oder Nachrichtensendungen nach lebensförderlichen und lebensfeindlichen Seiten von Religion Ausschau halten.
Eigene Dilemmata erzählen und sie nach der Art „Frag das ganze Land“ diskutieren.
Eine Umfrage zur Fragestellung „Was ist das Gewissen?“ durchführen und die Ergebnisse analysieren.
KAPITEL 4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Auf einen Blick
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Mit Kunst können wir Botschaften, Ideen und Gefühle auf viele verschiedene Arten ausdrücken, etwa durch Bilder, Filme, Musik und Tanz. Kunst macht sichtbar (Paul Klee) und spiegelt sowohl kulturelle als auch religiöse Ideen wider Kunst ist an vielen Orten zu finden, zum Beispiel in Museen, Kirchen, Konzertsälen und sogar auf Computerbildschirmen. Jeder Mensch versteht Kunst anders, weil wir unterschiedliche Zugänge und Erfahrungen haben. Manchmal inspiriert, fasziniert oder überrascht uns Kunst. Aber
WAS IST KUNST?
WELCHE KUNSTRICHTUNGEN HAT DAS CHRISTENTUM BEEINFLUSST?
WIE KANN ICH MICH KREATIV AUSDRÜCKEN?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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sie fordert uns auch heraus, verwirrt oder langweilt uns. Die Wirkung eines Kunstwerks hängt oft davon ab, wie es aussieht und welche Funktion es hat. In diesem Kapitel lernst du verschiedene Arten von Kunst und ihre Bedeutung kennen. Du wirst auch entdecken, wie Kunst mit Religion zusammenhängt und wie du Kunstwerke interpretieren kannst. Schließlich wird auch deine eigene Kreativität eine wichtige Rolle spielen und gefördert werden.
WOZU BRAUCHT GLAUBE KUNST?
WELCHE RELIGIÖSEN AUSDRUCKSFORMEN ZEIGEN SICH IN DER ALLTAGSKULTUR?
Jan Gossaert (um 1478–1532)
Mabuse (Spitzname) war ein niederländischer Maler des Manierismus (extreme Gestaltung betont die Eigenart des Kunstschaffenden). Er erneuerte die niederländische Kunst seiner Zeit. Er orientierte sich sehr stark an der Antike, an italienischen Meistern und an Albrecht Dürer. Sein Werk umfasst mythologische und religiöse Inhalte sowie Porträts.
Ansichtsexemplar
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KAPITEL 4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Was ist Kunst?
4.1
KUNST UND IHRE FUNKTIONEN
Die Bedeutung von „Kunst“: „Kunst“ ist ein deutsches Wort und bezeichnet das Können bzw. die Fähigkeit auf einem bestimmten Gebiet.
In der Kunst drücken sich die vielfältigen Beziehungen der Menschen und ihrer Mitwelt aus. Manche Menschen verbinden Kunst mit besonderen Orten wie Museen, Kirchen
oder Konzerthäusern, andere mit bekannten Künstlerinnen bzw. Künstlern. Jeder Mensch erlebt Kunst anders, weil unsere Erfahrungen und Zugänge unterschiedlich sind.
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1. Welche dieser Bilder stellen für dich Kunst dar und warum? Kennzeichne sie mit einem Symbol und besprich mit einer Mitschülerin/einem Mitschüler deine Ansichten.
2. Welche Arten von Kunst würdest du hier noch ergänzen? Schreibe deine Ideen in die Kästchen.
3. Stelle aus Zeitungs und Zeitschriftenausschnitten ein berühmtes Gemälde zusammen und klebe es auf ein Blatt. Organisiert anschließend eine Klassenausstellung. Bittet eure Kunstlehrerin oder euren Kunstlehrer um Unterstützung.
Ansichtsexemplar
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Kunst erfüllt vielfältige Aufgaben und Funktionen. Diese hängen sowohl von den Bedürfnissen der Menschen, als auch von der Entstehungszeit ab Ein Altarbild in der Kirche bereitet die Gläubigen auf die Messe vor und vermittelt Glaubensinhalte. Ein Musikstück regt zum Zuhören, Tanzen oder Singen an. Jahrhundertelang bestimmte die
religiöse Funktion die Kunst, da sie inhaltlich und finanziell eng mit der christlichen Religion/Kirche verbunden war. Ab dem späten 15. Jahrhundert trat sie selbst in den Vordergrund. Durch die Kunst können wir uns selbst ausdrücken, mit anderen kommunizieren, über die Welt um uns herum nachdenken und sie interpretieren.
GIBT ES IN MUSEEN, KIRCHEN, KONZERTHÄUSERN …
MACHT SPASS.
IST VIELFÄLTIG UND UNTERSCHIEDLICH.
ERINNERT Z. B. AN HISTORISCHE EREIGNISSE.
VERSCHÖNERT DAS LEBEN.
STELLT INHALTE UND ERFAHRUNGEN DAR.
KUNST = Mensch = Kreativität = Freiheit (Joseph Beuys)
KANN BEWERTET WERDEN.
MACHT DIE GEDANKEN FREI.
VERBINDET MIT GOTT.
Ansichtsexemplar
Kunst ist für mich
ERMÖGLICHT BESONDERE ERFAHRUNGEN.
IST EIN SCHÖPFERISCHER PROZESS.
IST EINE GELDANLAGE.
Was sagst du zu dieser Gleichung?
Bedeuten Kunst und Kreativität wirklich Freiheit für den Menschen? Darf eine Künstlerin oder ein Künstler mehr als andere Menschen? Schreibe deine Meinung in dein Heft und vergleiche sie mit zwei Mitschülerinnen/Mitschülern.
LENKT AB UND ENTSPANNT.
HILFT DABEI, SICH AUSZUDRÜCKEN.
BEEINFLUSST DIE MENSCHEN.
Lies die Aussagen. Unterstreiche jene Aussagen, denen du zustimmst. Besprecht in der Klasse eure Auswahl.
1. Erkläre, welche Bedeutung Kunst für dich hat.
2. Erzähle einer Freundin/einem Freund von einer persönlichen Kunsterfahrung.
4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Kunst verstehen und gestalten
BILDSPRACHE DER KUNST
Momentaufnahme:
Schau durch deine Handykamera. Was siehst du in diesem Augenblick? Mache ein Foto. Überlege, welche Formen bei deinem Bild vorkommen und ob bzw. wie du Formen einsetzt. Ist die Verfremdung/ Verschönerung von Bildern auch Kunst oder Fake? Wie unterscheidet sich das? Notiere deine Gedanken im Heft und tausche dich dann mit deiner Sitznachbarin/deinem Sitznachbarn darüber aus.
Im Laufe der Zeit hat sich das Verständnis von Kunst verändert. Neben der Malerei zählen auch Bereiche wie Bildhauerei, Architektur, Kunsthandwerk, Tanz, Theater, Film, digitale Kunst sowie Musik und Poesie dazu. Für
Formen der Bildsprache
Wir leben in einer Welt, in der wir viele Eindrücke visuell aufnehmen und verarbeiten.
Unser Alltag ist von visuellem Denken und Handeln geprägt. Wir fotografieren etwa besondere Momente mit dem Handy oder
viele Menschen ist Kunst etwas Besonderes und jede bzw. jeder hat einen eigenen Zugang und fühlt sich von unterschiedlichen künstlerischen Formen angesprochen.
Betrachte die Bilder.
1. Welche Formen würdest du ihnen zuordnen?
2. Finde eigene Beispiele und schreibe, zeichne oder klebe sie in dein Heft.
Ansichtsexemplar
3. Sind Computerspiele Kunst? Mache in deinem Heft eine ProundContraListe und befrage deine Informatiklehrperson zu diesem Thema.
bearbeiten Fotos mit Filtern, um einen bestimmten Effekt zu erzielen. Hierfür nutzen wir ähnliche Formen der Bildsprache wie die Kunst:
Bildaufbau: Format, Proportion, Anordnung
Perspektive: Darstellung von räumlichen
Verhältnissen
Formale Mittel: Punkt, Linie, Fläche, Körper, Raum, Licht und HellDunkel Farbigkeit und Farbwirkung
Licht und Schatten
In der Kunst spricht man auch von natürlichen (1: ohne menschlichen Einfluss entstanden), künstlichen (2: durch menschlichen
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![](https://assets.isu.pub/document-structure/240226145040-7866d1c1879b9f18931391a66d32b487/v1/021ae70b01852314dadb6c1e7ccaa396.jpeg)
Einfluss geschaffen) und künstlerischen Formen (3: bildende Kunst – Ergebnis eines kreativen Gestaltungsprozesses).
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Sidewalk cracks – Kunstwerke aus Rissen
Bei dieser Technik werden die Risse in Böden und Wänden als Umrisslinien genutzt,
um damit Figuren, Dinge oder Formen zu gestalten.
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Ansichtsexemplar
„Jedes Kunstwerk ist eigentlich eine Skizze, die erst durch unsere Fantasie vollendet wird.“
(Sigmund Graff) Was denkst du über diese Aussage? Tausche dich in der Klasse aus.
Sieh dir die Risse in der Vorlage genau an. Gestalte danach ein Weihnachtsbild daraus. Beschreibe unter dem Bild, was du dargestellt hast, welche Bedeutung das Bild hat und wie es heißt.
Genauere Hinweise dazu findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Kreativität entfalten“.
Profiaufgabe: Gestalte eigene Weihnachtsmotive und verschicke sie digital.
KAPITEL 4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Von naturgetreu bis abstrakt
4.3
KUNST UND RELIGION
Sieh dir das Video an. Was erfährst du dort über verschiedene Architekturstile? Gestalte eine Mindmap.
Lest in einer Vierergruppe die Informationen zu den Kunststilen und gestaltet ein Infoplakat für die Klasse
Kunst und Religion haben einander im Laufe der Geschichte einmal stärker, einmal weniger stark beeinflusst Ausgehend vom alttestamentlichen Bildverbot: „Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde“ (Ex 20, 4),
Ansichtsexemplar
haben sich mit der Zeit verschiedene Kunststile (teils nacheinander, teils gleichzeitig) entwickelt. Bereiche wie Malerei, Bildhauerei, Architektur, Musik, Theater, aber auch Alltagsgegenstände oder Gewänder zählen zur christlichen Kunst.
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Malerei: Wandmalereien (Fresken) als schmückende Elemente in Sakralbauten. Bildliche Darstellungen nicht sehr naturgetreu. Umrisse fest und stark. Bildinhalte gleichmäßig angeordnet.
Architektur: Grundriss Kirche in Form eines Kreuzes, erinnert an christliches Kreuz. Chor mit Apsis (= halbrunde Nische) und Hochaltar Rundbögen, massive Wände, kleine Fenster, Krypta (= Unterkirche).
Plastik: Kruzifixe (gekreuzigter Jesus), Taufbecken und Andachtsbilder aus verschiedenen Materialien (Holz oder Bronze), mit Gold überzogen (Sinnbild für den göttlichen Glanz).
Romanik (ca. 1000–1200): In dieser Zeit der Unsicherheit und Unruhe war der Glaube für viele Menschen eine wichtige Stütze. Er bot Sicherheit und Schutz, was sich auch auf die Gestaltung der Kirchen als Gottesburgen mit dicken und schweren Mauern auswirkte (a)
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Malerei: Glas (Kirchenwände mit großen Fenstern – Licht ist wichtig) und Buchmalerei. Szenen aus dem Alten Testament, dem Leben Jesu oder Mariens.
Architektur: Räume sehr hoch. Gebäude scheinen in den Himmel zu wachsen – Nähe zu Gott. Spezielle Wandkonstruktion – sogenannte Skelettbauweise Spitzbögen und farbige, teilweise runde Glasfenster (Fensterrosetten).
Plastik: Wände, Türen (Portale) und Kirchenfronten (Fassaden) mit Skulpturen geschmückt. Darstellung von Leid (z. B. die trauernde Maria).
Gotik (ca. 1130–1500): Seuchen, Hungersnöte und Kriege erschwerten das Leben der Menschen. Die glanzvollen Kirchenbauten und die Musik jener Zeit spiegeln die Harmonie des Kosmos und das Licht als göttliche Erscheinung wider Der Ursprung des gotischen Stils liegt in Frankreich. Von dort breitete er sich in ganz Europa aus. Mit dem Wachsen der Städte kam es auch zu zahlreichen Neuerungen in der Architektur (b)
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Ansichtsexemplar
Wusstest du ...?
Der Begriff der Gotik leitet sich vom italienischen Wort „gotico“ (fremd, barbarisch) ab Der Name zeigt, dass die italienischen Künstler diesen in West und Mitteleuropa entstandenen Stil nicht schätzten.
Musik: Gregorianischer Choral. Erste überlieferte Instrumentalmusik.
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KAPITEL 4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Von naturgetreu bis abstrakt
4.3
KUNST UND RELIGION
Du siehst hier folgende Kirchen:
a. Abteikirche
Seckau
b. Stephansdom
c. Petersdom
d. Stiftskirche Melk
e. Donaucitykirche
Recherchiere im Internet zu einer Kirche genauer Gestalte ein Referat mit Plakat dazu.
Präsentiere es in der Klasse.
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Renaissance (ca. 1400–1620): In diesem Zeitalter werden die griechische und die römische Antike wiederentdeckt. Entdeckungen und Wissenschaften veränderten das Weltbild. Der Mensch rückte in den Mittelpunkt. Die naturgetreue Darstellung war wichtiger als die christliche Symbolik. (c)
Malerei: Schönheit des menschlichen Körpers anatomisch korrekt, nicht mehr geschönt. Mensch und Natur so abgebildet, wie sie sind. Erfindungen (Zentralperspektive, Buchdruck) verändern Kunstentstehung und verbreitung. Tafel und Wandmalereien.
Architektur: Geometrische Formen (z. B. quadratisch, rechteckig), Säulen (Vorbild: Antike) und Kuppeln (Wölbung über einem Raum, meist Form einer Halbkugel) werden verwendet.
Hör dir das Lied an. Wie würdest du es beschreiben?
Ansichtsexemplar
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Plastik: Altertum zum Vorbild für Schönheitsideal. Körper oft nackt.
Musik: Klare Kompositionen, moderne Notenschrift, Instrumentalmusik wurde wichtiger. Tasteninstrumente weitgehend entwickelt.
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Kunst der Gegenwart (ca. ab 1945 bis heute): In der christlichen Kunst wurden lange Zeit ausschließlich religiöse Motive dargestellt. Das führte zu einer Trennung von Kunst und Kirche Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Künstler und Künstlerinnen, sich wieder vermehrt mit Religion und Kirche zu befassen – teils kritisch, teils spirituell, teils philosophisch. Oft mit ungewöhnlichen Formen und Materialien. (e)
Barock (ca. 1600–1770): Der Dreißigjährige Krieg (1618–1648) entvölkerte ganze Regionen. Seuchen und Hungersnöte verursachten weiteres Leid unter der zumeist armen Bevölkerung. Im Gegensatz dazu lebte der Adel verschwenderisch. Die prunkvollen Bauten (Marmor, Gold ...) stellen aber auch eine Gegenwelt zu den ärmlichen und engen Lebensverhältnissen dar und lassen den Himmel erahnen. Der barocke Mensch führte ein Leben zwischen Vergänglichkeit, Sinnlichkeit und Lebensfreude (d)
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Malerei: Deckenmalereien mit Blattgold und Stuckmarmor verziert. Körper kräftig und in Bewegung. Farb und Formkontraste Beliebte Themen – Verfall, Tod (Vanitas = Vergänglichkeit), „Carpe diem“Motiv („Nutze den Tag“).
Architektur: Kreisförmige und ovale Grundformen. Kuppeln, Doppelsäulen und Stuck als Gebäudeschmuck.
Plastik: Dynamische, üppige Körper Viel Gold. Musik: Oper als neue Kunstform. Königshäuser –große Orchester, Chöre und eigene Kapellmeister. Kirche – große Chöre, Orgelmusik perfektioniert.
Malerei: Abstrakte Malerei entsteht – zeigt nicht Realität, sondern innere Welten und Gefühle Grenzen zwischen Kunst und Alltag verwischen. Fragestellung, Methodik, Medium oder Ausstellungsgestaltung im Mittelpunkt. Aktionen, Arrangements und Installationen.
Architektur: Grundgedanken des Nutzens und der zu erfüllenden Funktion bestimmt. Neue Materialien (Kunststein, Aluminium, Stahl, Gusseisen, Glasfaser, Beton usw.) und Konstruktion. Materialien gemischt, z. B. Ziegel und Steine
Ansichtsexemplar
Wusstest du ...?
Die Menschen im Barock zogen es vor, sich mit Parfüm und einem Tuch mit Seife zu reinigen, anstatt zu baden.
Plastik: Lösen von alten Traditionen und Schönheitsidealen. Digitale Verfahren und künstliche Intelligenz. Neue Formen, z. B. dreidimensionale Objekte aus verschiedenen Gegenständen (Assemblage).
Musik: Bruch mit geltenden Musiktraditionen. Von Tonalität zu Atonalität. Vielfältige Strömungen. Zeit des Jazz und der Popmusik.
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Diskutiert in der Klasse, welche Bedürfnisse die Menschen zu unterschiedlichen Zeiten hatten und wie sich diese auf die Kunststile ausgewirkt haben könnten.
KAPITEL 4
IN DER KUNST GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Religiöse und weltanschauliche Vielfalt
RELIGIÖSE ELEMENTE IN DER POPULÄRKULTUR 4.4
Welche Gemeinsamkeiten zwischen Religion und Populärkultur werden im Video angesprochen? Gestalte im Heft eine Mindmap
Verweis:
In Zeit für Religion 2, Kapitel 7.1 hast du dich bereits mit religiösen Motiven im Alltag befasst.
Wie kommen junge Menschen heutzutage mit Religion in Berührung? Das ist eine Frage, die sich vielen Religionen weltweit stellt. Religion wird häufig auf die Institution Kirche und den Privatbereich beschränkt und als langweilig und lebensfern empfunden. Sie ist im Leben vieler junger Menschen kaum präsent. Ganz anders verhält es sich mit der Populärkultur Sie ist überall gegenwärtig: Beim Surfen im Internet, beim Gamen, beim Streamen von Filmen und Liedern, bei Kino
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Halte in deinem Heft fest:
• Woran denkst du, wenn du die Bilder betrachtest?
• Findest du zu den Begriffen Beispiele in deinem Leben? Fällt dir ein weiterer Bereich ein?
• Beschreibe, welche religiösen Spuren du in deiner Lebenswelt entdeckst.
Ansichtsexemplar
oder Konzertbesuchen etc. Alles, was für Aufsehen sorgt, ist Teil der Populärkultur. Sie hat einen großen Einfluss auf Sport, Mode, Politik oder Technik, weil sie Spaß macht und fasziniert. Immer wieder verwendet die Unterhaltungsindustrie religiöse Motive und Botschaften, etwa in Filmen, Computerspielen und Liedern, die sie anpasst und verändert. Religion hat die Populärkultur schon immer beeinflusst, und beide haben mehr miteinander zu tun, als es scheint.
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Religiösem im Alltag begegnen SERIEN
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Zeit für die Weihnachtskrippe
Zu Weihnachten erinnern sich Christinnen und Christen weltweit an eine besondere Geburt, an die Geburt Jesu. In diesem christlichen Fest vermischen sich heute religiöse, wirtschaftliche und populäre Elemente. Es ist ein Fest der Familie, der Gemeinschaft und der Liebe. Die eigentliche Bedeutung als Geburtsfest von Jesus scheint mitunter in den Hintergrund zu rücken. Religiöse Feste verändern sich, sie passen sich an. So ist es auch mit Weihnachten. Ein gutes Beispiel hierfür ist der Brauch der Weihnachtskrippen.
Für viele katholische Christinnen und Christen gehören Krippen zur Weihnachtszeit. Laut Überlieferung geht dieser Brauch auf den heiligen Franz von Assisi zurück. Er soll 1223 im Wald von Greccio zum ersten Mal eine Art lebendige Krippe mit Tieren (ohne die Heilige Familie) gebaut haben. Er wollte so die Weihnachtsgeschichte veranschaulichen und für alle Menschen zugänglich machen. Dieser Brauch erfreut sich bis heute im privaten, aber auch öffentlichen Bereich großer Beliebtheit.
Die ersten Weihnachtskrippen zeigten das Jesuskind in einer Krippe. Im Laufe der Zeit kamen dann Maria und Josef, die Hirten und Sterndeuter und die Tiere hinzu. Krippen sind kulturell geprägt. Sie sehen in Österreich anders aus als etwa in Asien oder Afrika. Vor allem im öffentlichen Raum sind
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Weihnachtskrippen eine echte Attraktion. Es gibt etwa Eiskrippen, Unterwasserkrippen und Sandkrippen. Diese Krippen sind ein Highlight für Jung und Alt und unglaublich populär Daneben gibt es aber auch virtuelle Krippen, Weihnachtskrippen aus dem 3DDrucker, LegoKrippen oder GraffitiKrippen. Dank ausgefallener Materialien und Ausstellungsorte sind Weihnachtskrippen für viele Menschen heute wieder ein fester Bestandteil von Weihnachten. Sie erinnern die Menschen, ob bewusst oder unbewusst, an die Menschwerdung Gottes als Ursprung dieses Festes
Ansichtsexemplar
Krippe aus dem 3D-Drucker
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Weihnachtskrippe
• Der Name „Krippe“ bedeutet Geflecht.
• Westkirche – Krippe in einem Stall, Ostkirchen – Ikonen mit Krippe in einer Höhle
• Franz von Assisi –„Vater der Krippen“
• Besonders populär im Barock.
Wusstest du ...? Als weltweit älteste Krippe gilt die Krippe in der Sixtinischen Kapelle in Rom.
Sieh dir die virtuellen Krippen an. Wie wird Weihnachten hier dargestellt?
KAPITEL 4
IN DER KUNST
GOTT UND DER WELT BEGEGNEN
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann erklären, was Formen und Funktionen von Kunst sind und einige aufzählen.
Ich kann in groben Zügen wiedergeben, wie sich die religiöse Kunst entwickelt und verändert hat und kann unterschiedliche Baustile miteinander vergleichen und das Wesentliche zusammenfassen.
Ich kann ein Bild betrachten und meine eigenen Gedanken zu dem Bild ausdrücken.
Ich kann mich mit einem Bild näher befassen und über mögliche religiöse Deutungen sprechen.
Ich kann über meine eigenen Erfahrungen mit Religion Auskunft geben.
Ich kann meine eigene Kreativität zum Ausdruck bringen und auf unterschiedliche Art und Weise umsetzen.
Ich kann recherchieren und beschreiben, was Kunstschaffende mit ihren Kunstwerken aussagen möchten.
2. Was ich jetzt draufhabe
Schau genau! Du siehst hier verschiedene Weihnachtsgemälde aus unterschiedlichen Zeiten. Beschreibe zwei Gemeinsamkeiten und zwei Unterschiede (Personen, Farben, Gestaltung…).
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Nachher
4.5 KOMPETENZCHECK Ansichtsexemplar
Josef – Gott fügt hinzu
Josef wird gerne als Heiliger des Alltags bezeichnet – als ein Mann der Tat. So wurde er zum Vorbild für viele Menschen, die nicht nur große Worte reden, sondern dort anpacken, wo sie gebraucht werden.
Die Evangelien geben wenig Auskunft über Josef In den Geburts und Kindheitserzählungen wird von ihm berichtet. Er drängt sich nicht in den Mittelpunkt. Er tritt dann in den Vordergrund, wenn er gebraucht wird. Dann, wenn etwas hinzugefügt werden muss, damit der Plan, das Leben – die Zukunft funktionieren können. Der Name Josef bedeutet „Gott fügt hinzu“.
Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes. Josef, ihr Mann, der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären; ihm sollst du den Namen Jesus geben; denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen. Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe: Die Jungfrau wird empfangen / und einen Sohn gebären / und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, / das heißt übersetzt: Gott mit uns Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich. Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar Und er gab ihm den Namen Jesus Mt 1,18-25
Der Evangelist Matthäus berichtet von Josef als einen Menschen, der zweifelt, aber nicht verzweifelt:
Josef glaubt und ist offen für seine Träume.
Josef vertraut und ist offen für neue Wege.
Josef liebt und ist offen für das Leben.
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Ansichtsexemplar
Der heilige Josef will uns an Menschen erinnern, die scheinbar in der zweiten Reihe stehen, aber in der (Heils)Geschichte eine Hauptrolle spielen.
Josef wird als Schutzpatron der gesamten katholischen Kirche verehrt. Außerdem gilt er unter anderem als Schutzheiliger der Ehepaare und Familien, der Kinder und Jugendlichen, der Handwerkerinnen und Handwerker und der Sterbenden.
KAPITEL 4
IN DER KUNS
GOTT UND DER WELT BEGE
Xxxxxxx
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Für viele Menschen ist Josef ein Vorbild. Er zweifelt, aber er verzweifelt nicht. Er ist offen für seine Träume, für neue Wege, für das Leben.
Ansichtsexemplar
Schneide das Bild aus und klebe es in die Mitte einer Heftseite. Schreibe um das Bild deine Gedanken zu folgenden Impulsen:
• Offen sein für Träume bedeutet für mich,...
• Offen sein für neue Wege bedeutet für mich,
• Offen sein für das Leben bedeutet für mich,
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst Familie oder Bekannte nach ihren Begegnungen mit religiöser Kunst fragen.
Eine Führung in der Heimatkirche mit der Familie machen.
Auf Spurensuche nach religiösen Motiven in deiner Umgebung gehen.
Verschiedene Kirchen besuchen, die unterschiedlichen Stilen zuordenbar sind.
Ansichtsexemplar
Kreative Weihnachtsideen (Bild, Video, Spiel, Film …) in deinem Heft, am Computer oder Handy umsetzen.
Außergewöhnliche Weihnachtskarten selbst gestalten und an Familie und Freunde und Freundinnen verschenken.
Ein religiöses Motiv für ein TShirt entwerfen und dann bedrucken.
Während der WienWoche ein Museum oder den Stephansdom besuchen, religiöse Kunstwerke entdecken und mit dem Handy fotografieren.
Deine Heimatkirche erkunden und Kunstwerke aus besonderen Blickwinkeln mit dem Handy festhalten.
KAPITEL 5
SCHAU HIN
Auf einen Blick
SCHAU HIN
Das Leben von Menschen kann sehr unterschiedlich sein. Das hängt unter anderem davon ab, wo sie leben. Manche Kinder müssen arbeiten, manche Menschen hungern, andere können sich alles leisten und kaufen Produkte, die sie nicht brauchen und bald wegwerfen. Die Liste der ökologischen und sozialen Probleme dieser Welt ist lang. Die meisten Menschen machen mit, aber manche stellen sich gegen Ungerechtigkeiten und Ausbeu
WAS BEDEUTET UNGERECHTIGKEIT?
WAS HEISST VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT?
WAS IST EIN PROPHET/ EINE PROPHETIN?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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tung. Sie fordern die Menschen zur Veränderung auf und führen ihnen die Folgen ihrer Handlungen vor Augen. Solche Menschen nennt man Prophetinnen und Propheten. Auch wenn ihr Tun nicht nur positiv bewertet wird, sind sie es, die die Gesellschaft zu einem besseren Ort machen wollen. In diesem Kapitel wirst du einiges über gerechtes Zusammenleben und den Einsatz von Prophetinnen und Propheten erfahren.
WELCHE MENSCHENRECHTE GIBT ES?
WAS TUT DIE KIRCHE GEGEN UNGERECHTIGKEITEN?
WOZU KÖNNTE ICH BERUFEN SEIN?
Sieger Köder (1925–2015)
Er ist einer der bekanntesten deutschen Maler christlicher Kunst des 20 Jahrhunderts. Nach einem Studium der Malerei und Kunstgeschichte studierte er Anglistik und dann Theologie. Mit 46 Jahren wurde er Priester. Seine Bilder stellen zumeist biblische Szenen dar, die viele Elemente der jeweiligen Erzählungen zeigen.
Ansichtsexemplar
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Verteilungsgerechtigkeit
STOP, LOOK, GO
Prophetinnen/Propheten weisen auf Ungerechtigkeiten hin. Auch heute gibt es ein verbreitetes Instrument, um auf Missstände hinzuweisen: den Protestsong.
Genaueres dazu findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Protestsong schreiben“.
Kinder und Jugendliche müssen arbeiten, damit die Familie überleben kann. Sie haben wenig oder nichts zu essen, sie werden aufgrund von Hautfarbe, Geschlecht oder Religion unterdrückt und aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Oft müssen sie diese Umstände hinnehmen, um nicht ermordet oder
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1. Lies die Aussagen der verschiedenen Personen.
2. Versuche die Aussagen den Personen zuzuordnen.
Ansichtsexemplar
Überlege, was die Aussagen bedeuten könnten und diskutiere darüber in der Klasse Verweis:
In Zeit für Religion 3, Kapitel 2.2 hast du bereits von Martin Luther King gehört.
eingesperrt zu werden. Es gibt aber immer wieder Menschen, die aufstehen und sich gegen die Ungerechtigkeiten auflehnen und Alternativen aufzeigen. Bereits in der Bibel ist von solchen Menschen die Rede Es handelt sich dabei um Prophetinnen und Propheten.
Wir brauchen eine verantwortlichere weltweite Reaktion, die darin besteht, gleichzeitig sowohl die Reduzierung der Umweltverschmutzung als auch die Entwicklung der armen Länder und Regionen in Angriff zu nehmen. (Laudato si’ 175)
Peace cannot exist without justice, justice cannot exist without fairness, fairness cannot exist without development, development cannot exist without democracy, democracy cannot exist without respect for the identity and worth of cultures and peoples.
(Rigoberta Menchú)
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An euren Händen klebt Blut, Unrecht befleckt eure Finger, und wenn ihr den Mund aufmacht, kommt Lüge und Betrug heraus.
(Jesaja 59,3)
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Ich möchte als Person in Erinnerung bleiben, die frei sein wollte… damit auch andere Menschen frei sein können. (Rosa Parks)
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![](https://assets.isu.pub/document-structure/240226145040-7866d1c1879b9f18931391a66d32b487/v1/69d99826a422f4681c12982fc6a3147e.jpeg)
I have a dream that my four little children will one day live in a nation where they will not be judged by the color of their skin but by the content of their character.
(Martin Luther King)
Stell dir vor, die Welt hätte nicht über acht Milliarden Bewohnerinnen und Bewohner auf verschiedenen Kontinenten, sondern sie
wäre ein Dorf mit hundert Einwohnerinnen und Einwohnern. Wie würden diese Menschen leben?
Wäre die Welt ein Dorf mit hundert Einwohnerinnen und Einwohnern...
wären ca. Christinnen und Christen, ca. 25 hätten den Islam als Religion, ca. 14 wären Hindus, ca. sieben Buddhisten und ca. 15 würden sich als nicht gläubig bezeichnen.
könnten ca.
Menschen gar nicht oder unzureichend lesen und schreiben.
Ansichtsexemplar
würden Kinder mit Lego spielen und würden Mickey Mouse kennen.
Mädchen wären bereits mit 14 Jahren verheiratet
wären 52 männlich und 48 weiblich.
1. Lies das Gedankenexperiment und ergänze die fehlenden Bereiche. Schreibe deine Schätzungen unter die Bilder.
2. Beantworte folgende Fragen:
• Welche Wirkung haben diese Informationen auf dich?
• Was überrascht dich?
• Was bedeutet diese Aufzählung für das Leben von Menschen weltweit?
würden sechs Personen ca. 59 Prozent des Weltreichtums besitzen und alle sechs kämen aus den USA.
Die Aussagen veranschaulichen soziale Ungerechtigkeiten. Diskutiere den Begriff „soziale Ungerechtigkeit“ in der Klasse. Was könnte damit gemeint sein?
würde es Handys geben.
…wäre Person auf der Flucht
SCHAU HIN
Wie teilt man gerecht?
5.2
VERTEILUNGSGERECHTIGKEIT
1. Lies das Tortendilemma.
2. Notiere die Namen der Personen, die das letzte Stück Torte gerne hätten und ergänze die Gründe, die sie nennen.
3. Entscheide dich, wem du das letzte Stück Torte geben würdest und begründe deine Antwort. Vergleiche deine Entscheidung mit deinen Klassenkolleginnen und kollegen. Versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden.
Alle Menschen auf der Welt sollten das Recht auf gleiche Chancen und Lebensbedingungen haben, unabhängig von ihrer Familiensituation, ihrer Hautfarbe, ihrem Geschlecht oder ihrer Bildung. In einem Rechtsstaat
wie der Republik Österreich sollte dies das höchste Ziel sein. Die soziale Gerechtigkeit wirkt auf verschiedenen Ebenen. Auf diesen Seiten wirst du mehr über die sogenannte Verteilungsgerechtigkeit erfahren.
Wusstest du ...?
Hierbei geht es um die sogenannte Verteilungsgerechtigkeit. Sie besagt, dass Güter (z. B. das Einkommen) gerecht verteilt werden. Dabei wird berücksichtigt, wie viel man leistet und wie viel man braucht. Was als gerecht angesehen wird, ist Ergebnis eines politischen Prozesses.
Ansichtsexemplar
Das Tortendilemma
Alina hat Geburtstag und bringt in ihre Klasse eine Torte mit. Ihre Klassenkameradinnen und Klassenkameraden freuen sich sehr über die Schokotorte. Als jede und jeder ihr/sein Stück gegessen hat, sehen sie, dass noch ein Stück übrig ist. Wer bekommt das letzte Stück?
Miriam meldet sich: Alina, ich habe dir gestern beim Backen der Torte geholfen, also sollte ich das Stück bekommen. Alina schmeckt die Torte aber sehr gut und ei
gentlich möchte sie das Stück selbst noch essen.
Tristan starrt die Torte an, er hat wieder nicht gefrühstückt, und Jause hat er auch keine mit. Sofia möchte das Stück auch essen, da sie Klassensprecherin ist, trägt sie das ganze Jahr über Verantwortung für das Klassenklima. Aber auch Chris möchte das Stück, er wäre dann mit Alina quitt, da sie ihm noch zwei Schokoriegel schuldet.
Prophetisch wirkende Menschen sprechen unangenehme Wahrheiten deutlich an und ermutigen zu anderem Handeln. Egal ob Klimawandel, Ungerechtigkeit, Not oder Krieg – sie machen aufmerksam, wenn etwas im Argen liegt. Unterstützung für ihre Aufgaben finden sie bei Gott. Prophetisch aufzutreten ist nicht einfach und war es auch nie In der
Bibel lesen wir oft von Menschen, die ihre Aufgabe nicht annehmen wollten, sondern Widerstand leisteten. Gott führte sie immer wieder auf ihren Weg zurück und begleitete sie Auch heute werden Prophetinnen und Propheten mit zahlreichen Vorurteilen und Anfeindungen konfrontiert, dennoch gehen sie ihren Weg.
Das Wort des HERRN erging an mich: Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen, noch ehe du aus dem Mutterschoß hervorkamst, habe ich dich geheiligt, zum Propheten für die Völker habe ich dich bestimmt. Da sagte ich: Ach, Herr und GOTT, ich kann doch nicht reden, ich bin ja noch so jung. Aber der HERR erwiderte mir: Sag nicht: Ich bin noch so jung Wohin ich dich auch sende, dahin sollst du gehen, und was ich dir auftrage, das sollst du verkünden. Fürchte dich nicht vor ihnen; denn ich bin mit dir, um dich zu retten – Spruch des HERRN Dann streckte der HERR seine Hand aus, berührte meinen Mund und sagte zu mir: Hiermit lege ich meine Worte in deinen Mund. Sieh her! Am heutigen Tag setze ich dich über Völker und Reiche; du sollst ausreißen und niederreißen, vernichten und zerstören, aufbauen und einpflanzen. Jer 1,4-10
GESUCHT: PROPHET/PROPHETIN
Ansichtsexemplar
1. Lies die Berufungserzählung von Jeremia. Wie reagiert er auf die Ernennung durch Gott?
2. Lies das Jobprofil von einer Prophetin/ einem Propheten. Du möchtest dich für diese Stelle bewerben. Schreibe ein Motivationsschreiben, in dem du angibst, warum man dich einstellen sollte.
Ungerechtigkeiten und Streit findest du schrecklich? Du schaust in Notsituationen nicht weg, sondern möchtest helfen?
Du willst Menschen trösten und Hoffnung geben? Zivilcourage ist für dich kein Fremdwort?
Vergebung ist dir wichtig?
Dann ist das dein Beruf!
Bewirb dich jetzt als Prophetin oder Prophet und schreibe ein Motivationsschreiben. Die Stelle ist Vollzeit und Teilzeit möglich.
Wer könnte in der heutigen Zeit und in deinem Umfeld eine Prophetin oder ein Prophet sein und warum?
Woran erkennt man falsche Prophetinnen/Propheten?
Schau dir das Musikvideo an.
Würdest du dieses Video als prophetisch einstufen?
Warum schon, warum nicht?
SCHAU HIN
Prophetinnen und Propheten des AT
BIBLISCHE PROPHETINNEN UND PROPHETEN 5.3
Die Bedeutung von Prophetinnen und Propheten:
Sie überbringen Botschaften von Gott an ein Volk oder an eine Person. Sie tragen Verantwortung für die Gemeinschaft und fordern Gerechtigkeit.
Du hast bereits einiges von Prophetinnen und Propheten gehört. Im Alten Testament ist ihnen ein eigener Abschnitt gewidmet, die „Bücher der Prophetie“. Sie sind in fünf große und zwölf kleine Prophetenbücher eingeteilt.
Auch in anderen biblischen Schriften kommen Prophetinnen und Propheten vor. Nicht nur in der Bibel spielen diese berufenen Rufer eine wichtige Rolle, sondern auch in anderen monotheistischen Religionen, vor allem im Islam.
Fünf große Propheten
Jeremia
1. Nimm eine Bibel, suche die Namen der Propheten und schreibe sie auf die Zeilen.
2. Suche die Stellen der Prophetinnen in der Bibel und lies ihre Geschichten. Schreibe in deinem Heft kurz auf, was du über sie erfährst.
12 kleine Propheten
Verweis:
In Zeit für Religion
3, Kapitel 6.3 hast du von Mirjam und im Kapitel 7 vom Islam gehört.
Ansichtsexemplar
Frauen als Prophetinnen
Amos
Die älteste prophetische Schrift, die erhalten ist, wird dem Propheten Amos zugeordnet. Amos wird nicht als Prophet geboren, sondern er arbeitet als Schafzüchter (vgl. Am 1,1). Dann beruft ihn Gott aber dazu, in
das Nordreich Israel zu gehen und dort am Verhalten der Bevölkerung scharfe Kritik zu üben. Amos führt Gottes Plan schlussendlich aus. Hier kannst du lesen, was er dem Volk vorwirft.
Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und faulenzt auf euren Polstern […]. Ihr trinkt den Wein aus Opferschalen, ihr salbt euch mit feinsten Ölen, aber über den Untergang Josefs sorgt ihr euch nicht. Am 6,4-6
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Ich hasse eure Feste, ich verabscheue sie/und kann eure Feiern nicht riechen. Wenn ihr mir Brandopfer darbringt,/ich habe kein Gefallen an euren Gaben/und eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen. Weg mit dem Lärm deiner Lieder!/Dein Harfenspiel will ich nicht hören […] . Am 5,21-23
Ansichtsexemplar
1. Lies die Aussagen von Amos.
2. Zeichne eine Tabelle in dein Heft, in der du die Missstände aus der Zeit Amos’ mit der heutigen Welt vergleichst. Wo gibt es Gemeinsamkeiten, wo Unterschiede?
3. Betrachte die Bilder auf dieser Seite und beschreibe, inwiefern diese etwas mit den Anklagepunkten von Amos zu tun haben.
Sie kennen die Rechtschaffenheit nicht/–
Spruch des HERRN –, sie häufen Gewalt und Unterdrückung/in ihren Palästen auf Am 3,10
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Ihr aber habt das Recht in Gift verwandelt/und die Frucht der Gerechtigkeit in bitteren Wermut. Am 6,12
Singt gemeinsam das Lied: Here I am, Lord
Wusstest du ...?
Prophetin oder Prophet war in der Zeit der Entstehung der Bibel auch ein richtiger Beruf An den Königshöfen und im Tempel gab es Hof bzw. Tempelpropheten. Diese halfen den Herrschern durch ihre Verbindung zu Gott bei den Entscheidungsfindungen.
KAPITEL 5
SCHAU HIN
Gerechtigkeit heute
5.4
UND WIE LEBEN WIR HEUTE?
Die Bedeutung von „AEMR“: Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) wurde am 10 Dezember 1948 in Paris verkündet. Sie besteht aus 30 Artikeln, die jedem Menschen ohne Einschränkungen zustehen sollten. Mehr als 190 Staaten weltweit bekennen sich dazu.
Lies den 1. Artikel der AEMR.
Lies die anderen Artikel der AEMR und verwandle sie in Verbots/Gebotsschilder. Male diese in die leeren Kreise.
In der Welt gibt es zahlreiche Missstände Aus diesem Grund starten verschiedene Organisationen und auch Einzelpersonen Initiativen und Projekte, um das Leben aller zu verbessern. Regierungen beschließen landesübergreifend Verträge Zu diesen zählen auch die Allgemeine Erklärung der Men
Artikel 5: Verbot von Folter und Diskriminierung
schenrechte (AEMR) oder die nachhaltigen Entwicklungsziele der UNO. Sie sollen helfen, eine gemeinsame Basis an Werten und Rechten in allen Ländern für alle Menschen zu schaffen. Der Text der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte beginnt mit:
Ansichtsexemplar
Im Einleitungstext hast du von den nachhaltigen Entwicklungszielen der UNO gelesen. Hier findest du ein Video zu diesem Thema.
Artikel 26: Recht auf Bildung
Artikel 1: Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Solidarität begegnen.
Artikel 12: Recht auf Privatleben und Familie
Artikel 18: Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit
Artikel 24: Recht auf Erholung und Freizeit
Zeit für Laudato si’
„Die Erde, unser Haus, scheint sich immer mehr in eine unermessliche Mülldeponie zu verwandeln.“ (21) Der Klimawandel ist wissenschaftlich belegt (23) und ein globales Problem (25). Der Zugang zu sauberem Trinkwasser ist ein Menschenrecht (30).
All das liest man in der Enzyklika „Laudato si’“ von Papst Franziskus, die er 2015 bei der Nachhaltigkeitskonferenz in New York vorgelegt hat. Es geht darin um die Zukunft unseres Planeten, denn er möchte uns vor allem auf unser Konsumverhalten und die Folgen des Klimawandels hinweisen.
Papst Franziskus sieht die Erde als unsere Schwester und Mutter, mit der wir gemeinsam gut leben sollen. Der Name „Laudato si’“ kommt vom Sonnengesang von Franz von Assisi, der so lautet: „Laudato si’, mi’ signore, cun tucte le tue creature.“ (Gelobt seist du, mein Herr, mit all deinen Geschöpfen.) Franz von Assisi achtete Mensch und Tier und diesem Gedanken möchte Papst Franziskus folgen. Dabei geht es ihm nicht nur um den Umgang der Menschen mit dem Planeten, sondern auch um die Gemeinschaft der Menschen untereinander.
Papst Franziskus lobt in der Enzyklika verschiedene ökologische Initiativen, die versuchen, den Planeten zu schützen. Er spricht sich gegen die Menschen aus, die nicht an Lösungen der vielen Probleme interessiert sind, sondern nur immer reicher werden wollen. Die ständige Beschleunigung und das Wachstum verschärfen das Ungleichgewicht zwischen Arm und Reich noch weiter, anstatt die Armen zu unterstützen. Er kritisiert die
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Diese Schwester schreit auf wegen des Schadens, den wir ihr aufgrund des unverantwortlichen Gebrauchs und des Missbrauchs der Güter zufügen, die Gott in sie hineingelegt hat.
(Laudato si’, Absatz 2)
Ausbeutung der Erde und den unverantwortlichen Gebrauch von Gütern. Uns als Menschen darf nicht gleichgültig sein, was mit der Erde, der Luft, dem Wasser und den Lebewesen, also der gesamten Schöpfung, passiert. Wir müssen lernen, miteinander zu leben und einander zu respektieren. Dennoch gibt Papst Franziskus Hoffnung. Das Universum sei Ausdruck der Liebe Gottes und so sollen wir mit der Natur und den Tieren gemeinsam gut leben (lernen). Das nennt er „eine ganzheitliche Ökologie“, ein Leben, das alle Teile miteinander verbindet.
Laudato si’
Ansichtsexemplar
• Enzyklika von Papst Franziskus
• 2015 zu Pfingsten veröffentlicht
• Wichtige Themen zu Umwelt und zum Miteinander von Mensch und Natur werden darin behandelt.
Schaut euch den Kurzfilm zu Laudato si’ an.
Verweis:
In Zeit für Religion 3 im Kapitel 1.3 hast du bereits von dieser Enzyklika gelesen.
KAPITEL 5
SCHAU HIN
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
5.5 KOMPETENZCHECK
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann verschiedene Ebenen von Ungerechtigkeiten in der Welt benennen.
Ich kann biblische Prophetinnen und Propheten aufzählen und ihr Handeln erklären.
Ich kann Aussagen aus dem Buch Amos mit der heutigen Welt vergleichen.
Ich kann den Begriff „Verteilungsgerechtigkeit“ erläutern.
Ich kann auf Missstände in der Chancengleichheit hinweisen.
Ich kann einzelne Menschenrechte anhand von Beispielen veranschaulichen.
2. Was ich jetzt draufhabe
Das ist ein berühmtes Motiv. Erkläre, warum es nicht zum Leben von Prophetinnen und Propheten passt Gestalte das Motiv so um, dass es zu ihrem Leben passen würde
Nachher
Ansichtsexemplar
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Bilder zu den Menschenrechten für eine schulinterne Ausstellung gestalten.
Einen Film drehen, in dem ein Menschenrecht näher beleuchtet wird.
Die Aussagen von Amos mit verschiedenen Betonungen lesen und die unterschiedlichen Wirkungen besprechen.
Ansichtsexemplar
Die Geschichte von Amos nachspielen.
Das gesamte Buch Amos lesen.
Weitere Prophetinnen und Propheten von heute suchen und sie der Klasse vorstellen.
Eine Sozialaktion in der Gemeinde planen, die hilfsbedürftigen Menschen zugutekommt.
Eine Referentin/einen Referenten der Caritas zum Thema Armut einladen.
Eine eigene prophetische Rede schreiben.
Sich über gerechte und ungerechte Wirtschaftssysteme informieren.
6.0
Auf einen Blick
MEHR ALS ALLES
Alles Leben muss eines Tages sterben. Das ist „todsicher“! Aber was passiert dann? Was nach dem Tod geschieht, kann niemand mit Sicherheit sagen, und es gibt viele unterschiedliche Vorstellungen darüber Manche Menschen glauben an ein Weiterleben nach dem Tod, andere sind überzeugt, dass die Seele in einem neuen Körper wiedergeboren wird. Wieder andere meinen, mit dem Tod ist alles vorbei und ausgelöscht.
In diesem Kapitel setzt du dich mit dem Leiden und dem Tod Jesu, aber vor allem mit der christlichen Hoffnung auseinander: Gott lässt Jesus und auch uns im Leben und im Tod nicht allein. Christinnen und Christen glauben, dass die Liebe Gottes stärker ist als alles Leiden und der Tod. Wir dürfen hoffen und darauf vertrauen, dass der Tod wie eine Tür zu einem neuen Leben in und mit Gott ist.
WAS GESCHIEHT NACH DEM TOD?
WAS HEISST „AUFERSTEHUNG“?
WELCHE BEDEUTUNG HAT DAS KREUZ?
WAS MEINT „EWIGES LEBEN“?
WAS HAT DER KREUZWEG MIT MIR ZU TUN?
WIE IST DAS MIT HIMMEL UND HÖLLE?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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Werner Hofmeister (geboren 1951)
Er wurde in Klein St Paul in Kärnten geboren und studierte Grafik und Design. Er ist freischaffender Künstler und lebt und arbeitet in seinem Geburtsort. Viele seiner Kunstwerke sind im öffentlichen und kirchlichen Raum zu finden. Hofmeister arbeitet hauptsächlich mit den Materialien Beton und Metall.
Ansichtsexemplar
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6.1
Tod und dann?
WOHIN GEHEN WIR?
Verweis:
Über Vorstellungen von Wiedergeburt im Hinduismus und im Buddhismus erfährst du mehr in Kapitel 8.
1. Lies die einzelnen Aussagen von Jugendlichen und versuche zu beschreiben, welchen religiösen oder weltanschaulichen Hintergrund sie haben könnten.
2. Der Bereich „Meine Vorstellung“ ist frei geblieben. Füge hier deine persönliche Vorstellung oder Überzeugung in dieses Feld.
Allen Menschen ist gemeinsam, dass sie geboren werden, leben und sterben. Seit jeher beschäftigen sich alle Kulturen und Religionen mit den Fragen: „Woher kommen wir und wohin gehen wir?“ Trotz aller Fortschritte in Wissenschaft und Technik bleibt die Antwort
auf diese Fragen letztlich ein großes Geheimnis. Auf dieser Doppelseite wirst du dich mit verschiedenen Aussagen von Jugendlichen und einem lebenserfahrenen Menschen über die große Frage „Wohin gehen wir?“ auseinandersetzen.
Diskutiert und vergleicht eure Einstellungen in der Klasse
Ansichtsexemplar
Was antworten Menschen in einer Straßenumfrage: Was passiert nach dem Tod?
...ich denke nicht oft über den Tod nach. Der Tod ist ein natürlicher Teil des Lebens. Ich konzentriere mich lieber auf das, was ich tun kann, und genieße mein Leben.
ich glaube an ein Leben nach dem Tod, also mache ich mir keine Sorgen darüber, was danach passiert. Meine Seele wird weiterleben, auch wenn mein Körper stirbt.
Meine Vorstellung . . .
ich habe Angst vor dem Tod, weil ich nicht weiß, was danach passieren wird.
...ich glaube, dass ich nach dem Tod wiedergeboren werde. Durch gute Taten kann ich mein zukünftiges Karma verbessern und in meiner nächsten Existenz ein besseres Leben haben.
der Tod ist traurig, aber er ist auch ein Teil des Lebens. Ich hoffe, dass die Menschen, die gestorben sind, jetzt an einem besseren Ort sind.
...Gott hat mir eine bestimmte Lebenszeit gegeben, und wenn diese Zeit vorbei ist, vertraue ich, dass Gott da ist. Wir sollten nicht traurig sein, sondern dankbar für das Leben, das wir hatten.
...mit dem Tod ist mein Leben vorbei, aber in meinen Kindern werde ich weiterleben.
Zeit für Albert Biesinger
Albert Biesinger war viele Jahre Professor für Religionspädagogik und hat viele Bücher für Kinder und Jugendliche geschrieben. Er hält Vorträge und diskutiert auch manchmal im Fernsehen. Als Notfallseelsorger muss er Menschen Todesnachrichten überbringen und sie in ihrem schweren Leid begleiten.
Du hast eine Nahtoderfahrung gehabt. Was hast du erlebt und welche Bedeutung hat diese Erfahrung für dein jetziges Leben? Ausgangspunkt war eine Routineoperation, bei der aber einiges schiefging, dabei machte ich eine eindrucksvolle Nahtoderfahrung: Ich saß plötzlich auf einem Stuhl. Zu mir hin drehte sich eine Radwalze, die links und rechts eingehängt war. Ich versuchte unter großen Anstrengungen mit meinen Händen dagegen zu drehen. Ich war total erschöpft und konnte nicht mehr. Dann sagte eine Stimme zu mir: „Jetzt ist es so weit.“
Plötzlich entstand ein geradezu explosives Glück. Ich verlor den Kontakt zu meinem Körper Mein Körper spielte keine Rolle mehr Es war nur noch dieses explosive Glück. Noch ein Millimeter, dann siehst du gleich Gott, dachte ich. Dann sagte eine Stimme zu mir: „Schade um deine Frau!“ Dann musste ich mich wieder in meinen damals schwerkranken Körper zurückarbeiten.
Du bist ein gläubiger Christ. Welchen persönlichen Zugang hast du auf die Frage: „Wohin gehen wir, wenn wir sterben?“
Ich werde eines Tages meinen dann nicht mehr funktionierenden Körper verlassen. Er wird sterben und er wird beerdigt. Aber ich bin mehr als mein Körper und werde in Gott weiter existieren.
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Ansichtsexemplar
Albert Biesinger
• geboren 1948 in Tübingen (D)
• Professor für Religionspädagogik an den Universitäten Salzburg und Tübingen
• Autor von zahlreichen Büchern
• verheirateter Diakon und Notfallseelsorger
• vier Kinder und neun Enkelkinder
Eine zentrale christliche Vorstellung ist der Glaube an die Auferstehung. Was können sich Jugendliche darunter vorstellen?
Dies meint nicht, dass mein jetziger Körper
dann wieder aus dem Grab herauskommt. Mein Gehirn stirbt zwar mit dem Körper für immer Aber damit ist all mein Geistiges nicht gelöscht, wie man die Festplatte eines Computers löschen kann. Vielmehr wird alles Geistige an mir, was ich in diesen Jahren hier auf der Erde mit anderen, mit mir selbst und mit Gott erlebt habe, als „Geistperson“ im ewigen Leben bei Gott sein.
Was ist mit Auferstehung am Jüngsten Tag gemeint?
Der Jüngste Tag ist mein eigener und letzter Tag, der Tag, an dem ich sterbe Da werde ich von Gott ein für allemal aus meinem einmaligen Leben auf dieser Erde heraus gerettet. Ich gehe mit ihm weiter Ich werde bei Gott wohnen, so wie es Jesus uns zugesagt hat. Der Tod ist ein Durchgangsstadium zu einem neuen und anderen Leben und nicht das Ende auf einem Friedhof Unser Leben nach dem Tod ist außerhalb von Raum und Zeit. Deswegen können wir darüber mit unseren jetzigen eingeschränkten Wahrnehmungsmöglichkeiten nicht viel wissen und auch nicht zu viel spekulieren. Sicher ist: Wir können heute noch vieles andere auch nicht sehen und dennoch gibt es das.
Albert Biesinger berichtet von seiner Nahtoderfahrung.
Bedeutung des Kreuzes und der Passion
ZEICHEN DES LEIDENS UND DER HOFFNUNG
Beschreibung der auf dieser Seite abgebildeten Kreuzformen.
Wähle drei Kreuzformen aus und recherchiere ihre Bedeutungen im DigiPoint.
In der Mitte des Kreuzes, wo sich „Himmel und Erde“ treffen, gibt es eine freie Stelle. Gestalte ein persönliches kleines Kreuz.
Das Kreuz ist das wichtigste Symbol im Christentum. Es erinnert zunächst an das Leiden und Sterben Jesu. Die Kreuzigung war eine grausame Form der Hinrichtung. Sie wurde zur Zeit Jesu von den Römern zur Bestrafung von Schwerverbrechern angewandt.
Für Christinnen und Christen hat das Kreuz jedoch einen tieferen Sinn: Es steht nicht
nur für das Leiden und den Tod Jesu, sondern auch für Auferstehung und Erlösung. Das Kreuz ist ein wichtiger Bestandteil der Kunst und Architektur Es findet sich häufig in Kirchen, Kapellen und auf Friedhöfen. Für Christen und Christinnen in aller Welt ist es ein Zeichen der Liebe Gottes und der Hoffnung.
Bedeutung des Kreuzes und der Passion
Das Kreuz ist ein uraltes Symbol. Mit der Ausbreitung des Christentums wurde es zum wichtigsten christlichen Symbol. Heute ist das Kreuz in vielen Ländern öffentlich sichtbar, bei vielen Menschen als Schmuck oder Tätowierung beliebt und auch auf Flaggen zu sehen.
Es wird immer wieder diskutiert, ob die Kreuze im öffentlichen Raum, beispielsweise in Schulklassen, bleiben sollten. Was ist deine Meinung dazu? Diskutiert eure Standpunkte!
Ansichtsexemplar
Das Kreuz wurde ab dem 5. Jahrhundert zum wichtigsten Symbol für die christliche Religion. Heute gibt es unzählige Formen von Kreuzsymbolen, die sich im Laufe der Jahrhunderte und in verschiedenen Kulturen entwickelt haben.
Das Kreuz wird zum Zeichen der Gewissheit, dass Gott auf der Seite der Leidenden, der Unterdrückten und der Gewaltopfer steht. Er lässt sie in ihrem Leid nicht allein. Der Tod hat nicht das letzte Wort. Die Geschichte Jesu
Im Christentum symbolisiert der senkrechte Balken des Kreuzes die Beziehung zwischen Gott und Mensch. Der horizontale Balken des Kreuzes steht für die Beziehung zwischen den Menschen.
Das Kreuz ist ein Zeichen für das Leiden und den Tod des Menschen. Aber es ist auch ein Symbol der Erlösung und der Hoffnung auf Auferstehung.
will uns zeigen: Gott geht durch das größte Leid mit und der Tod ist nicht das Ende Gott gibt uns schon jetzt in unserem Leben Kraft aufzustehen, wenn wir fallen, und er lässt uns auch im Tod nicht fallen.
Die Passion Jesu und Kreuzwege heute
Seit dem 15. Jahrhundert wird die Leidensgeschichte Jesu, auch Passion Jesu genannt, in Stationen dargestellt. In den Kreuzwegstationen wird das Leben Jesu mit all seinen schmerzhaften Erfahrungen und Demütigungen nachgezeichnet. Nahezu in jeder katholischen Kirche finden sich Abbildungen des Kreuzwegs Jesu. Traditionellerweise sind es 14 Darstellungen. Manches Mal gibt es auch eine 15. Station für die Auferstehung. Es gibt auch begehbare Kreuzwege in der Natur Eine Besonderheit stellt dabei der sogenannte Kalvarienberg dar Christinnen und Christen gehen auch heute diesen Leidensweg Jesu nach. Der Kreuzweg
Zum dritten Mal sagte er (Pilatus) zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?
Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch. Lk 23,23 – 24
erinnert uns nicht nur an Jesus, sondern auch an Menschen, die in unserer Zeit schikaniert, ungerecht behandelt, gefoltert oder getötet werden. Dem Kreuzweg Jesu zu folgen heißt, darin den eigenen Lebensweg zu entdecken und darauf zu vertrauen, dass Gott auch in der größten Not da ist.
Während der 40tägigen Fastenzeit ab Aschermittwoch und vor allem in der Karwoche vor Ostern hat der Kreuzweg eine große Bedeutung. Am Karfreitag finden oft Kreuzwegprozessionen statt.
VERURTEILT
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STATION 10 – WIRD SEINER KLEIDER BERAUBT
Sie zogen ihn aus und legten ihm einen purpurroten Mantel um. Dann flochten sie einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf und gaben ihm einen Stock in die rechte Hand. Sie fielen vor ihm auf die Knie und verhöhnten ihn, indem sie riefen: Heil dir, König der Juden! Mt 27, 28–29
Ansichtsexemplar
![](https://assets.isu.pub/document-structure/240226145040-7866d1c1879b9f18931391a66d32b487/v1/8094c45d89e036487d37ea2310e1a947.jpeg)
Es tut weh, wenn man ungerecht behandelt wird oder vorschnell verurteilt wird. Du bist zu jung, ein Mädchen, zu dick, zu dünn, zu faul, zu laut, zu schüchtern Sie kritisieren mich, ohne je in meiner Situation gewesen zu sein und ohne meine Lebensumstände zu kennen. Manchmal habe ich aber auch selbst eine vorschnelle Meinung über jemanden oder verurteile diesen Menschen. Kennst du solche Situationen? Wenn wir bloßgestellt werden, könnten wir vor Scham im Boden versinken. Jede/Jeder sieht dich an. Diese Blicke tun weh und es gibt keinen Schutz. Auch verletzende Worte treffen die Seele Wir fühlen uns hilflos ausgeliefert. Wenn die Würde von Menschen verletzt wird, sind wir aufgerufen, mutig zu sein und einzugreifen. Kennst du einen solchen mutigen Menschen?
Wusstest du ...?
Der älteste Kreuzweg befindet sich in Jerusalem, in der Stadt, in der Jesus gekreuzigt wurde Dieser Stationenweg entstand im 12. Jahrhundert und heißt „Via dolorosa“, was übersetzt „schmerzhafter Weg“ bedeutet.
Hier findest du einen Überblick über alle Kreuzwegstationen.
In der Methodenwerkstatt findest du eine Anleitung, wie du kreativ eine Kreuzwegstation gestalten kannst.
Verweis:
In Zeit für Religion 1, Kapitel 3.3 hast du dich mit dem Osterfestkreis auseinandergesetzt und in Zeit für Religion 3 hast du dich auf S. 89 bereits mit dem Kreuzweg Jesu beschäftigt.
Biblischer Auferstehungsglaube
Verweis:
In Zeit für Religion 2 hast du dich in Kapitel 4.3 mit der biblischen Bildsprache auseinandergesetzt.
AUFERSTEHEN UND AUFSTEHEN 6.3
Der Glaube an die Auferstehung Jesu ist der Kern des Christentums. Doch auch viele Christinnen und Christen haben Schwierigkeiten, daran zu glauben. Das Neue Testament erzählt davon, dass selbst die Jünger Jesu manchmal von großen Zweifeln geplagt waren. In der Bibel gibt es eine Fülle von sprachlichen Bildern, die die Hoffnung auf ein Weiterleben nach dem Tod und auf
die Auferstehung zum Ausdruck bringen. Die Menschen, die dem auferstandenen Christus begegnet sind, werden im Neuen Testament als völlig aus der Bahn geworfen geschildert. Sie hatten eine intensive Erfahrung und sahen die Welt plötzlich mit anderen Augen. Christinnen und Christen vertrauen darauf, dass sie im Sterben in eine neue Form des Lebens verwandelt werden.
Kinder erzählen, wie sie sich den Himmel vorstellen.
Lies die biblischen Texte und unterstreiche mit zwei verschiedenen
Farben Wörter, die mit Tod oder Ende bzw. mit Leben oder Neubeginn zu tun haben.
Wähle einen Vers oder einen Satz, der dich anspricht und schreibe ihn in einem besonderen Schriftbild in dein Heft. Ergänze diesen mit deinen Wörtern zu Tod und Leben.
Ansichtsexemplar
Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Joh 12,24
Als der Sabbat vorüber war, kauften Maria aus Magdala, Maria, die Mutter des Jakobus, und Salome wohlriechende Öle, um damit zum Grab zu gehen und Jesus zu salben. Am ersten Tag der Woche kamen sie in aller Frühe zum Grab, als eben die Sonne aufging. Sie sagten zueinander: Wer könnte uns den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen? Doch als sie hinblickten, sahen sie, dass der Stein schon weggewälzt war; er war sehr groß. Sie gingen in das Grab hinein und sahen auf der rechten Seite einen jungen Mann sitzen, der mit einem weißen Gewand bekleidet war; da erschraken sie sehr Er aber sagte zu ihnen: Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazaret, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden; er ist nicht hier Seht, da ist die Stelle, wohin man ihn gelegt hat. Nun aber geht und sagt seinen Jüngern und dem Petrus: Er geht euch voraus nach Galiläa; dort werdet ihr ihn sehen, wie er es euch gesagt hat. Da verließen sie das Grab und flohen; denn Schrecken und Entsetzen hatte sie gepackt. Und sie sagten niemandem etwas davon; denn sie fürchteten sich. Mk 16, 1–8
Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen. Offb 21, 4
Uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist ewig 2 Kor 4,18
Selig die Trauernden, denn sie werden getröstet werden. Mt 5,4
Verweis:
In Zeit für Religion 1 hast du dich in Kapitel 4.3 mit der EmmausGeschichte beschäftigt. Versuche, die ganze Erzählung in Erinnerung zu rufen.
Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Joh 11,25–26
Und es geschah, als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach es und gab es ihnen. Da wurden ihre Augen aufgetan und sie erkannten ihn; und er entschwand ihren Blicken. Und sie sagten zueinander: Brannte nicht unser Herz in uns, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schriften eröffnete? Lk 20, 30–31
Das Wort „Auferstehung“ bedeutet auch „aufstehen“. Wenn Freundschaften zerbrechen, liebe Menschen sterben oder wenn etwas passiert und wir nicht wissen, wie es weitergehen soll, werden wir ermutigt, wieder aufzustehen. Der Glaube an die Auferstehung Jesu gibt vielen Menschen Kraft, auch im Leben wieder aufzustehen. Wann immer Menschen versuchen, die Ideen Jesu zu leben, ist das ein Zeichen dafür, dass er auch
heute noch in den Herzen der Menschen lebendig ist. Das Titelbild dieses Kapitels trägt den Titel „tabula saltandi“, was übersetzt „Sprungbrett“ bedeutet. Jesus springt scheinbar vom Kreuz und lässt Leiden und Tod hinter sich. Das Kreuz wird für Jesus zu einem Sprungbrett in ein neues Leben. Dieses Kunstwerk inspiriert auch uns, diesen Sprung zu wagen.
Kreuz
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Auf-er-stehen
Ansichtsexemplar
1. Hier siehst du eine Umrisszeichnung des Kunstwerks von Seite 75 Stell dir vor, du bist die Künstlerin oder der Künstler. Verwende Farben deiner Wahl, um diesen Umriss farbig zu gestalten. Schreibe deine Gedanken zu deinem „Kunstwerk“ auf: Welche Erfahrungen des Kreuzes und des Leidens kennst du, und wo und wie nimmst du Auferstehen und Auferstehung wahr?
2. An welchen Menschen und in welchen Lebenssituationen kannst du entdecken, dass Menschen sich erheben, ihr Kreuz überwinden und auferstehen? Was kann der Gedichtvers „Ich weiß nur, wozu er uns ruft: Zur Auferstehung heute und jetzt!“ konkret bedeuten?
In einem Gedicht von Kurt Marti, einem bekannten Schriftsteller, lautet der Schlussvers:
Ich weiß nur, wozu er uns ruft: Zur Auferstehung heute und jetzt!
Tod und Auferstehung
6.4
STÄRKER ALS DER TOD
Die Auferstehung Jesu ist der zentrale Kern des christlichen Glaubens. „Der Tod ist nicht das letzte Wort“ ist der Titel eines Buches des Theologen Gerhard Lohfink. In diesem Werk denkt er über den Tod und ein Leben nach dem Tod nach. In zwölf Gedanken fasst er wesentliche Vorstellungen zusammen, die
Ansichtsexemplar
für Christinnen und Christen Orientierung und Hoffnung sein können. Diese Zukunftsbilder drücken die christliche Hoffnung aus: Nicht der Tod hat das letzte Wort! Gott schenkt uns im Hier und Jetzt und auch jenseits von Zeit und Raum neues Leben! Wie denkst du darüber?
Die Welt hat noch andere Dimensionen und Wirklichkeiten als jene, die wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen oder mit technischen Geräten berechnen und messen können. Was wir jetzt wahrnehmen, ist nur ein Ausschnitt der gesamten Wirklichkeit.
Gott ist der ewige Grund, der diese Welt und uns Menschen geschaffen hat und der auch heute noch wirksam ist. Er ist auch der Schöpfer und Erhalter dieser anderen für uns nicht sichtbaren Wirklichkeiten.
Wenn wir sterben, werden wir von diesem geheimnisvollen Schöpfer verwandelt, sodass wir ein neues Leben in einer anderen Wirklichkeit leben können. Man kann das vergleichen mit einem Samenkorn, das sich in eine Pflanze verwandelt, oder mit einer Raupe, die sich verpuppt und zum Schmetterling wird. Wenn wir sterben, werden wir diesem geheimnisvollen Wesen begegnen, so wie man einem Menschen begegnet. Vor unserem Tod können wir an diese unbegreifliche Existenz nur glauben oder sie uns vorstellen. Aber nach dem Tod werden wir Gott wirklich kennenlernen und ihm begegnen.
Wir werden uns im Tod verändern, aber wir werden immer noch wir selbst sein. Die meisten Zellen in unserem Körper erneuern sich alle sieben Jahre. Das bedeutet, dass wir in gewissem Sinne alle paar Jahre eine neue „Version“ von uns selbst sind. Aber wir sind immer noch dieselbe Person, die wir schon immer waren.
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Zusammen mit diesem geheimnisvollen Wesen, das wir Gott nennen, werden wir auch den Menschen begegnen, die vor uns gestorben sind.
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Jesus von Nazaret ist schon jetzt wichtig und er wird es auch in dieser neuen Wirklichkeit sein. Er geht mit uns durch „dick und dünn“ und zeigt uns, worauf es wirklich ankommt.
Ansichtsexemplar
Wir wissen nicht, wie dieses neue Leben aussehen wird, aber wir hoffen, dass die Werte, die Jesus uns gelehrt hat, in dieser neuen Wirklichkeit vollständig gelebt werden können: Liebe, Geschwisterlichkeit, Vertrauen, Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Sicherheit.
Wenn ein Mensch aus freier Entscheidung Gott nicht annimmt, kann er auch ohne Gemeinschaft mit Gott leben. Dieses Leben in der frei gewählten Trennung von Gott und im Verlust Gottes nennt man Hölle Hölle ist dort, wo es keine Gemeinschaft mit Gott gibt. Hölle ist letztlich die Erfahrung völliger Sinnlosigkeit und Verzweiflung am Leben.
Gemeinsam mit Gott werden wir auf unser Leben zurückblicken und erkennen, was gut war und was wir hätten besser machen können. Wenn wir Menschen verletzt haben oder ihnen nicht helfen konnten, kann das sehr schmerzhaft sein. Es ist eine Einsicht, bei der wir erkennen, ob wir im Leben das Richtige getan haben.
In dieser neuen Realität wird der geheimnisvolle Schöpfer uns verstehen, uns trösten und unsere Verletzungen heilen. Er wird uns auch verzeihen, wenn wir im Leben Fehler gemacht haben. Wir werden vollkommen sein und es wird uns an nichts fehlen.
Der Mensch wird in der neuen Wirklichkeit völlig verändert sein und ohne jede zeitliche Begrenzung, also „ewig“ leben. Vergleichen kann man das mit Momenten und Erfahrungen höchster Freude, die man am liebsten für immer erleben würde
1. Lies die Aussagen und kennzeichne diese Gedanken nach deinen persönlichen Vorstellungen mit:
+ Ich stimme zu Ich habe eine andere Vorstellung
? Hier bin ich mir unsicher
2. Vergleiche deine Ergebnisse mit denen einer Mitschülerin oder eines Mitschülers.
Diskutiert in der Klasse, welche Aussagen auf viel Zustimmung stoßen und welche Widersprüche hervorrufen.
Was im Leben wichtig ist
6.5
BOTSCHAFTEN FÜR DAS LEBEN
Wusstest du ...?
Der Verlust eines geliebten Menschen ist eine sehr schwierige und schmerzhafte Erfahrung. Es ist wichtig, einen Weg zu finden, mit der Trauer und dem Verlust umzugehen. Wer nicht weiterweiß, kann österreichweit die Nummer 142 anrufen. Die Telefonseelsorge berät und hilft in schwierigsten Lebenssituationen –rund um die Uhr
Manchmal gibt es schwierige Zeiten im Leben, die uns verzweifeln lassen. Wenn Menschen sterben oder schmerzhafte Erfahrungen mit dem Tod machen, können sie uns aber auch wichtige Botschaften für unser Leben geben und uns zeigen, was im Leben
1. Unterstreiche Sätze oder Satzteile, die dich besonders berühren. Tausche dich mit einer Mitschülerin oder einem Mitschüler aus.
2. Erläutere, welche Bedeutung das dargestellte Bild haben könnte.
Ansichtsexemplar
Der Verein Rainbows hilft Kindern und Jugendlichen in schweren Krisen – bei Trennung, Scheidung oder Tod naher Bezugspersonen.
Als eine 28jährige Frau ihr Baby in der 30 Schwangerschaftswoche tot zur Welt bringt, bricht sie innerlich schreiend zusammen und will selbst sterben. Der Schmerz scheint ihr alles zu nehmen. Als sie das Baby dann in den Händen hält, will sie es zunächst nicht loslassen. Sie darf es so lange halten, wie sie will. Als sie es schließlich der Hebamme übergibt, sagt sie, dass sie in diesem Moment das Gefühl hatte, nur die Hülle übergeben zu haben. Sie spricht von einer tiefen Erfahrung, die so unglaublich erscheint: „Da waren meine Lieben, die bereits verstorben waren, und sie nahmen mein Kind mit. In diesem Moment war ich in der Lage, mein Kind loszulassen, weil ich wusste, dass dieses Leben weitergehen würde.“
Sie ist 50 und im Endstadium der Diagnose Brustkrebs. Als ich ihr Zimmer betrete, sieht sie mich mit großen Augen an und sagt: „Es geht mir gut. Ich werde bald gehen!“ Ihre Augen glänzen, ihre Stimme ist klar und deutlich. Im Zimmer hängt das Bild eines Schmetterlings, der sich noch in der Hälfte des Kokonstadiums befindet. Sie zeigt auf das Bild und sagt mit leiser Stimme und lächelnd: „Das passiert jetzt gerade mit mir Ich kann schon die Flügel spüren!“ Am nächsten Tag ist sie verstorben.
wirklich zählt. Auf dieser Doppelseite findest du Berichte einer Krankenhausseelsorgerin über ihre Erfahrungen mit Sterbenden und Trauernden und den Brief einer jungen Frau, den sie schrieb, bevor sie an Krebs starb
Sie ist 40 Jahre alt und hat einen Hirntumor „Wenn ich gehen muss, dann ist das eben so. Aber ich weiß, dass das Leben dann nicht zu Ende ist. Es ist dann nur anders, vielleicht sogar schöner.“
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Zu den sehr schmerzhaften Erfahrungen im Leben junger Frauen und Männer gehört der Verlust eines Kindes vor, nach oder während der Geburt Eine junge Frau hat ihr Kind in der 16. Schwangerschaftswoche verloren, sie hat es noch nicht angeschaut, denn das scheinbar Unmögliche hat sie völlig aus der Fassung gebracht. Sie fühlt sich wie tot. Ihre Haltung ist gekrümmt, sehr traurig. Nach einem längeren Gespräch ermutige ich sie, ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen, den sie sich allein nicht zutraut, nämlich ihr Kind anzuschauen. Als ich ihr das Kind im Korb bringe und mit ihr das Kind anschaue, verändert sich ihre Haltung zunehmend, und es ist, als ob ihr Sehen in ein tieferes Schauen übergeht. Da ist Traurigkeit, aber auch Freude Da ist Schmerz, aber auch Hoffnung Es ist, als ob die Mutter ahnt, dass es weitergeht.
Ich bin jetzt 27 und will nicht gehen. Ich liebe mein Leben und bin glücklich. Das habe ich meinen lieben Menschen zu verdanken. Aber es liegt nicht mehr in meiner Hand. Das Leben ist zerbrechlich, kostbar und unberechenbar Jeder Tag ist ein Geschenk, kein gegebenes Recht.
Geh nach draußen und atme die frische Luft tief ein, sieh dir an, wie blau der Himmel ist und wie grün die Bäume sind; es ist so schön. Denke daran, wie glücklich du dich schätzen kannst, dass du genau das tun kannst – atmen.
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Denke daran, dass zu einer guten Gesundheit mehr gehört als nur dein Körper Arbeite genauso hart daran, dein geistiges, emotionales und spirituelles Glück zu finden. Auf diese Weise wirst du vielleicht erkennen, wie unbedeutend und unwichtig es ist, diesen dümmlich dargestellten perfekten SocialMediaKörper zu haben.
Ansichtsexemplar
Deine neuen künstlichen Fingernägel sind vielleicht abgeplatzt und dein Bauch wackelt. Lass den ganzen Sch... los. Ich schwöre dir, du wirst nicht mehr an diese Dinge denken, wenn du an der Reihe bist zu gehen. Es ist alles SO unbedeutend, wenn du das Leben als Ganzes betrachtest.
Gib, gib, gib! Es ist wahr, dass man mehr Freude daran hat, etwas für andere zu tun als für sich selbst.
Versuche einfach, die Momente zu genießen, anstatt sie durch dein Handydisplay festzuhalten. Das Leben ist nicht dazu da, durch einen Bildschirm gelebt zu werden, und es geht auch nicht darum, das perfekte Foto zu machen. Genieße den verdammten Moment! Hör auf zu versuchen, ihn für alle anderen festzuhalten!
Sage deinen Lieben, dass du sie liebst, wann immer du die Gelegenheit dazu hast, und liebe sie mit allem, was du hast.
Meine Botschaft:
1. Überlege dir drei Eigenschaftswörter, die dir zum Gelesenen in den Sinn kommen. Sammelt die Begriffe in einer stillen Diskussion, indem ihr eure Worte auf die Tafel schreibt.
2. Im Feld „Meine Botschaft“ ist Platz für deine „Message“. Was wäre deine wichtigste Botschaft für das Leben, die du weitergeben möchtest?
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann mich mit der großen Menschheitsfrage „Was kommt nach dem Tod?“ auseinandersetzen.
Ich kann die Bedeutung des Kreuzes als Symbol des Leidens und der Hoffnung erläutern.
Ich kann die Passionsgeschichte Jesu beschreiben und Bezüge zur Gegenwart und zu meinem Leben herstellen.
Ich kann Bilder und biblische Aussagen zur Auferstehung beschreiben und dazu Stellung nehmen.
Ich kann mich mit dem Tod und der Auferstehung Jesu als christliches Glaubensgeheimnis auseinandersetzen.
Ich kann das Leiden, das Sterben und die Auferstehung Jesu Christi als Hoffnungsbild für Menschen erfassen und deuten.
2. Was ich jetzt draufhabe
Du hast dich in diesem Kapitel mit dem Symbol Kreuz und der christlichen Auferstehungshoffnung auseinandergesetzt. Gestalte aus diesem Kreuz kunstvoll ein Auferstehungssymbol.
6.6 KOMPETENZCHECK Ansichtsexemplar
Nachher
Thomas. Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser!
Thomas, genannt Didymus (Zwilling), einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt und Thomas war dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen Finger aus – hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott! Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben. Joh 20, 24–29
Der Apostel Thomas wird oft als der ungläubige Thomas bezeichnet. Was er nicht sieht und angreifen kann, glaubt er nicht. Thomas wird auch Zwilling genannt. Glaube und Zweifel sind wie Zwillinge und gehören zusammen. Zum Glauben gehört auch ein gesunder Zweifel.
Es ist wichtig, Fragen zu stellen, nach Antworten zu suchen und den Glauben „spüren“ und erfahren zu wollen.
Die Begegnung mit Jesus stärkt sein Vertrauen und verändert seine Sichtweise In der persönlichen Begegnung mit Jesus lösen sich seine Zweifel auf. Jesus lässt Thomas seine Wunden angreifen. Thomas ist dadurch zutiefst berührt. Das zeigt, dass Glauben nicht allein eine Sache des Kopfes ist, sondern auch mit Begegnung und Berührung zu tun hat.
Heute können wir Jesus nicht mehr so berühren wie einst Thomas, aber wir können Jesus in unserem Leben auf eine andere Weise erfahren: im Gebet, in der Gemeinschaft, im Einsatz für ein friedliches Zusammenleben...
Wir müssen nicht perfekt sein! Was am Ende zählt, ist nicht der Zweifel, sondern unsere Offenheit und unser Vertrauen gegenüber Jesus und anderen Menschen. Darin ist Thomas ein Vorbild für uns.
Ansichtsexemplar
Thomas hat gezweifelt, aber durch die Berührung ist er Feuer und Flamme für Jesus. Es wird berichtet, dass der „Skeptiker“ Thomas später nach Indien ging und dort das Christentum verbreitete. Er wird noch heute als Gründer der Kirche von Malabar in Indien verehrt.
Der heilige Thomas gilt als Schutzpatron der Architekten und Bauhandwerker Für diese Berufe sind genaues Prüfen und Kontrollieren sehr wichtig.
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Die Menschen von heute können Jesus nicht mehr so begegnen und berühren, wie Thomas es einst konnte.
Im Glauben gibt es immer wieder Momente und Erfahrungen des Zweifels.
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Schneide das Bild aus und klebe es in die Mitte einer Heftseite. Gestalte es farbig. Schreibe um das Bild herum, woran du zweifelst und du glaubst und worauf du vertraust.
Ansichtsexemplar
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Eine Kirche besuchen und einen Kreuzweg betrachten.
Dich mit Freundinnen und Freunden oder Familienangehörigen darüber unterhalten, welche Vorstellungen sie von einem Leben nach dem Tod haben.
Erkunden, welche Kreuze und Kreuzesdarstellungen es in deinem Umfeld gibt.
Ansichtsexemplar
Einen Gottesdienst in der Karwoche und zu Ostern mitfeiern.
Herausfinden, ob es einen Kalvarienberg in der Umgebung gibt, und diesen besuchen.
Den päpstlichen Ostersegen „Urbi et Orbi“ am Ostersonntag im Fernsehen ansehen.
Einen Friedhof besuchen und Grabsymbole und Grabinschriften festhalten, die eine Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod ausdrücken.
Einen Frühlingsspaziergang machen und das Wachsen in der Natur beobachten und fotografisch festhalten.
Dich mit vertrauten Menschen unterhalten, was für sie im Leben am wichtigsten ist.
7
HEILIGER GEIST, KOMME HERAB
Auf einen Blick
7.0
HEILIGER GEIST, KOMM HERAB
Der Heilige Geist kommt in vielen kirchlichen Liedern vor. Heute wie zur Zeit der Entstehung der Bibel fühlen sich Menschen vom Heiligen Geist bewegt und unterstützt. Er schenkt den alttestamentlichen Prophetinnen und Propheten Mut, um auf Ungerechtigkeiten in der Welt hinzuweisen. Im Neuen Testament kommt er auf die Jüngerinnen und Jünger herab, damit sie gestärkt werden
und ihren Glauben weitertragen und leben können. Auch heute schenkt der Heilige Geist Kraft, damit wir unseren Weg zu Gott finden. Einerseits ist er der Vermittler der Geistgaben, andererseits hilft er uns beim Finden und Einsetzen unserer Charismen. Du wirst in diesem Kapitel viel für das Wirken und die Erscheinungsformen vom Heiligen Geist erfahren.
WAS IST DER HEILIGE GEIST?
WIE WIRKT DER HEILIGE GEIST?
WER WAR MUTTER TERESA?
WAS SIND CHARISMEN?
WELCHE CHARISMEN HABE ICH?
WAS SIND DIE GEISTGABEN GOTTES?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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Otto Zitko (geboren 1959)
Er ist in Linz geboren und studierte an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien. Im Zentrum steht bei ihm die immer fortlaufende Linie. Auch wenn man auf den ersten Blick oft nichts erkennt, sind darin doch Figuren eingebaut.
Ansichtsexemplar
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So bin ich
MEINE CHARISMEN 7.1
1. Jede und jeder hat Charismen. Die Fragen sollen dir helfen, deine Charismen zu finden. Beantworte jede Frage in einem Kästchen.
2. Diskutiert danach in Gruppen, welches Charisma eure Mitschülerinnen und Mitschüler haben könnten.
Jede und jeder von uns hat verschiedene Talente, Stärken oder Fähigkeiten, die uns besonders machen. Spezielle Begabungen, die Unterstützung für uns, aber auch für die christliche Gemeinde sind, nennt man im Christentum „Charismen“. Der Heilige Geist hilft den Menschen, ihre Einzigartigkeiten zu finden, heute genauso wie zur Zeit der
Entstehung der Bibel. Damals wurde oft in Prophetinnen/Prophetenerzählungen von deren Charismen berichtet. Sie konnten zum Beispiel Träume deuten oder hatten Visionen. Gott schenkt jedem von uns Fähigkeiten, die wir dazu nutzen sollen, Gutes für uns und für andere zu tun: Es ist ein Zeichen von Gottes Gnade
WIE KÖNNTE ICH ANDEREN MENSCHEN HELFEN?
Verweis:
In Zeit für Religion
3, Kapitel 8 hast du bereits etwas über Talente gehört.
Ansichtsexemplar
In diesem Artikel kannst du mehr über den Begriff „Gnade“ erfahren.
Meine Charismen
WAS GELINGT MIR BESONDERS LEICHT?
WOFÜR BIN ICH BEREIT, REGELMÄSSIG ZEIT ZU INVESTIEREN?
WOFÜR WURDE ICH VON ANDEREN GELOBT?
Suche jemanden, …
...DER/DIE GUT ZUHÖREN KANN.
...DEM/DER DU VERTRAUEN KANNST.
...DER/DIE AUF AUSSERGEWÖHNLICHE IDEEN KOMMT.
...DER/DIE BESONDERS GUT REDEN KANN.
...DER/DIE IN DER FREIZEIT ANDEREN HILFT.
DER/DIE AUF GOTT VERTRAUT.
Ansichtsexemplar
...DER/DIE DICH AUFMUNTERN KANN.
...DER/DIE GUT STREIT SCHLICHTEN KANN.
...DER/DIE VIEL VON DER WELT WEISS.
...DER/DIE MINISTRIERT (HAT).
...DER/DIE AUF UNGERECHTIGKEITEN HINWEIST.
...DER/DIE BESONDERS RUHIG IST.
1. Finde zu jedem Charisma eine jeweils andere Person, die dieses Talent besitzt, und lass sie im Feld unterschreiben.
2. Suche für die leeren Kästchen selbst Charismen aus.
3. Besprecht eure Ergebnisse in der Klasse und versucht auf die Frage zu antworten: Wie könnte ich meine Charismen leben?
Profiaufgabe:
Da jede und jeder in der Klasse verschiedene Talente besitzt, könnt ihr eine Talentebörse gestalten. Dabei schreibt man die eigenen Talente auf ein Blatt und hängt dieses ins Klassenzimmer. Wenn jemand Hilfe benötigt, kann man so passende Unterstützung finden.
Pfingsten
AUFBRUCH IN EIN NEUES LEBEN
Die Bedeutung von „Pfingsten“: Kommt vom griechischen Wort pentekoste, was so viel wie „fünfzigster“ bedeutet. Daher wird Pfingsten 50 Tage nach Ostern gefeiert. In anderen Sprachen kann man diese Verbindung noch besser erkennen: Auf Italienisch heißt Pfingsten zum Beispiel Pentecoste, auf Englisch Pentecost.
1. Lies den Bibeltext.
2. Beantworte die Fragen.
Wusstest du ...?
Das Pfingstfest hat keinen fixen Tag im Kalender, da es immer vom Datum von Ostern abhängt.
50 Tage nach dem Pessachfest sind die Jüngerinnen und Jünger Jesu zum SchawuotFest, dem jüdischen Fest der Weizenernte, versammelt. Es ist kein Treffen wie sonst, sondern es passiert etwas Besonderes: Während die Jüngerinnen und Jünger feiern, kommt plötzlich ein heftiges Brausen vom Himmel wie ein Sturm. Auf einmal erscheinen ihnen Zungen wie aus Feuer, die jede und jeden berühren. Der Heilige Geist
Ansichtsexemplar
kommt in Form des Feuers auf sie herab Zudem können sie auf einmal auch in allen möglichen Sprachen sprechen und verstehen sich trotzdem. Sie können das Geschehene kaum fassen, fühlen sich dadurch aber in ihrer BeGeisterung für ihren Glauben gestärkt. Obwohl sie ängstlich sind, weil sie nicht wissen, was sie erwartet, beschließen sie den Aufbruch in ein neues Leben.
Alle wurden von Furcht ergriffen; und durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen. Und alle, die glaubten, waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam. Sie verkauften Hab und Gut und teilten davon allen zu, jedem so viel, wie er nötig hatte Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel, brachen in ihren Häusern das Brot und hielten miteinander Mahl in Freude und Lauterkeit des Herzens. Sie lobten Gott und fanden Gunst beim ganzen Volk. Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu, die gerettet werden sollten. Apg 2,43–47
Warum sind die Jüngerinnen und Jünger mutig?
Warum haben die Jüngerinnen und Jünger Furcht?
Verweis:
In Zeit für Religion 1 im Kapitel 7 hast du bereits vom Pfingstereignis gelesen.
Wer hilft den Jüngerinnen und Jüngern, ihre Ziele zu erreichen?
Wen holt Gott in die Gemeinschaft?
In der 8. Schulstufe stehst du nun wie die Jüngerinnen und Jünger vor einem neuen Lebensabschnitt. Es gibt viele Fragen zu klären: Welchen Beruf möchte ich einmal ausüben? Was bringt mich im Leben weiter? Was stärkt mich im Leben? Es gibt Situationen, vor denen man Angst hat, andere, in
denen man sich vollkommen sicher fühlt. Der Heilige Geist möchte genau hier helfen. Er möchte mit seinen Gaben unsere Begabungen stärken und helfen, unsere Ängste zu überwinden, und uns ermutigen, unseren Weg zu gehen.
Ansichtsexemplar
1. Schau dir die Grafik an und fülle sie für dein Leben aus:
• Wurzeln: Wer/Was trägt dich, gibt dir Kraft?
• Wege: Welche Wünsche für die Zukunft hast du? Wohin könnte dein Weg dich führen?
• Kabel zu Gott: Wie erlebst du deine Gottesbeziehung derzeit?
• Rucksack: Wen oder was möchtest du auf deinem Weg nicht verlieren, wer soll dich begleiten?
2. Stellt eure Zukunftsbilder in der Klasse vor.
Profiaufgabe: Überlege, welche deine Stärken sind. Überlege dir auch die Bereiche, in denen du dich noch nicht sicher fühlst. Gestalte dazu eine Seite in deinem Heft.
Genauere Hinweise dazu findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Bibliodrama“.
7
HEILIGER GEIST, KOMME HERAB
Den Heiligen Geist kennenlernen
7.3
HEILIGER GEIST
1. Das Erscheinen des Heiligen Geistes wird in verschiedenen Bildern beschrieben: als Wind, als Taube oder als Feuer. Versuche, die Bilder zu deuten, und erkläre, wie der Heilige Geist darin wirkt.
2. Gestalte im Feld deine Vorstellung vom Heiligen Geist.
Der Heilige Geist kommt in der Bibel in verschiedensten Erzählungen vor. Bereits im Alten Testament wird er an mehreren Stellen genannt, wobei hier vor allem vom hebräischen Wort ruach die Rede ist. Ruach ist ein weibliches Wort und meint „Wind“, „Atem“ oder „Heilige Geistkraft“. Ruach meint nichts Gegenständliches, sondern etwas Geistiges. Im Neuen Testament kommt das griechische Wort pneuma vor, was mit „Geist Gottes“ oder „Heiliger Geist“ übersetzt werden kann.
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Profiaufgabe:
An vielen Stellen in der Bibel kommt der Heilige Geist vor. Suche die folgenden Stellen in der Bibel und schreibe die jeweiligen Erscheinungsformen in dein Heft. (Apg 2,2–3; Mk 1,10; Joh 3,5–8; Jes 44,3)
Ansichtsexemplar
Singt gemeinsam das Lied Rückenwind.
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![](https://assets.isu.pub/document-structure/240226145040-7866d1c1879b9f18931391a66d32b487/v1/06cc5764c627811c2ff5a66e23302ff3.jpeg)
Besonders Jesus ist eng mit dem Heiligen Geist verknüpft. Bereits seine Geburt und später auch seine Taufe zeigen Jesus in direkter Verbindung zum Heiligen Geist. Wie man sich den Heiligen Geist vorstellen kann, ist schwierig. Sicher ist, dass er etwas mit Bewegung zu tun hat, er ist und wirkt dynamisch. Es gibt verschiedene Darstellungen, als Taube, als Feuer, als Licht usw. Manche dieser Bilder werden dir wahrscheinlich vertrauter sein als andere.
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![](https://assets.isu.pub/document-structure/240226145040-7866d1c1879b9f18931391a66d32b487/v1/bbbaa616bd0caad04893df2d4cded806.jpeg)
Rainer Oberthür hat ein Gedicht von Richard Rohr gemeinsam mit Kindern in ein Gebet zum Heiligen Geist umformuliert. Sie ver
Der Heilige Geist in mir ist ...
suchen, das zu beschreiben, was kaum in Worte zu fassen ist.
...Anfang ohne Beginn, weil du vor mir da warst und nach mir bleiben wirst.
...ewige Frage, weil Gott für uns eine ewige Frage bleibt.
...Wegweiser zum Ziel, weil er uns zum Ziel hilft, auch wenn wir es nicht merken.
...geduldiger Friedensstifter, weil er uns immer hilft, den Frieden wiederzufinden.
...innerer Atem, weil der Heilige Geist ist alles, was der Mensch zum Leben braucht.
...tiefste Sehnsucht, weil du in mir bist und mich kennst.
...eingepflanzte Hoffnung, weil die Hoffnung in mir auch in schwierigen Situationen meinen Geist stärkt.
...Quelle der Wahrheit, weil der Heilige Geist die Wahrheit in uns ist.
Grund der Menschwerdung, weil in der Bibel wird davon erzählt, dass der Heilige Geist unser Atem sei und ohne Atem könnten wir nicht überleben.
...erfüllte Leere, weil wenn ich mich leer fühle, erfüllt er mich mit Gottes Liebe. wortlose Sprache, weil er uns auch ohne Worte versteht.
Ansichtsexemplar
1. Lies das Gebet langsam.
2. Lest das Gedicht danach ein zweites Mal in der Klasse laut vor.
3. Unterstreiche die Aussage, die für dich am besten zum Heiligen Geist passt.
4. Finde weitere Zuschreibungen, was der Heilige Geist in dir ist. Notiere sie auf den Linien.
KAPITEL 7
HEILIGER GEIST, KOMME HERAB
Was der Heilige Geist bewirkt
7.4
WAS SIND GEISTGABEN?
1. Lies die einzelnen Geistgaben und die beiden Geschichten. Versuche, die Geistgaben den Geschichten zuzuordnen.
2. Such dir eine weitere Geistgabe aus und übersetze diese in eine moderne Geschichte. Schreibe die Geschichte in das Kästchen oder in dein Heft.
Die Heilige Geistkraft Gottes belebt, stärkt und hilft. Sie schenkt uns sieben Gaben, eine Fülle an Lebensmöglichkeiten, denn die Zahl Sieben bedeutet Fülle Bereits im Alten (Ersten) Testament ist bei Jesaja von sechs dieser Gaben die Rede
Später wurde die Frömmigkeit als siebte Gabe hinzugefügt.
Sie weisen darauf hin, dass die Heilige Geistkraft in jeder und jedem von uns wirkt. Der heilige Geist stellt die Verbindung zwischen Gott und den Menschen her
EINSICHT
Profiaufgabe:
Gestalte zu einer Gabe, die dich im Moment besonders interessiert, eine Collage in deinem Heft.
Ansichtsexemplar
Hier kannst du die Gaben und die Bedeutung des Heiligen Geistes nachlesen.
STÄRKE RAT
Anna und Leon gehen gemeinsam spazieren. Derzeit ist es für Anna sehr stressig, da sie in der nächsten Woche einen Chemietest und eine Matheschularbeit schreibt. Am Wochenende ist aber auch die Geburtstagsfeier von Leon. „Leon, ich weiß echt nicht, was ich tun soll…“ „Hmmm…, schwierig! Also, ich würde Folgendes tun: “
ERKENNTNIS
WEISHEIT
GOTTESFURCHT
FRÖMMIGKEIT
Lea ist traurig, weil im Moment so gar nichts wirklich klappt. Zuerst gab es den Anruf von ihrer Tanztrainerin, dass die nächsten drei Wochen kein Training stattfindet, ihr kleiner Bruder ist lästig, und sie hat Handyverbot, weil sie vergessen hat, das Handy während der Hausübung ins Wohnzimmer zu legen. Sie liegt im Bett und denkt nach, da wandert ihr Blick zum Bücherregal, wo ein Buch steht, das sie von ihrem Opa bekommen hat: Wenn gar nichts mehr läuft, ist noch immer Gott für dich da.
Zeit für Mutter Teresa
Die im Jahr 2016 heiliggesprochene Mutter
Teresa wurde in Skopje am 26. August 1910 als Anjezë Gonxhe Bojaxhiu geboren. Sie wuchs in einer sehr religiösen und reichen Familie auf Als ihr Vater früh starb, wollte sie sich noch intensiver mit ihrem Glauben auseinandersetzen. Mit 18 Jahren trat sie dem Orden der Loretoschwestern bei. Diese Ordensgemeinschaft engagiert sich in der Ausbildung und Erziehung von Jugendlichen, was sie als Novizin nach Irland und in den Nordosten Indiens brachte. Sie begann ein Tagebuch zu schreiben, das ihr oft starkes Zweifeln und Hadern mit ihren Aufgaben und ihrem Glauben ausführlich schildert. Darin ist auch ein Kernerlebnis beschrieben: Am 10 September 1946, auf einer Fahrt durch Indien, spürte sie die Gegenwart Jesu. Er bat sie, ihr Leben den Ärmsten zu widmen.
Sie verließ den Orden, lebte aber als Ordensfrau weiter und arbeitete fortan in Kalkutta. Hier gründete sie später ihren eigenen Orden. Mutter Teresa widmete ihr Leben den Armen, den Ausgestoßenen, den Sterbenden und den Kranken. Motiviert wurde sie durch ihren starken Glauben. Sie spürt die Präsenz des Heiligen Geistes, der ihr Kraft schenkt. Sie selbst sagt einmal: „Der Heilige Geist flößt uns die Fülle Gottes ein und sendet uns hinaus in die Schöpfung als seine persönliche Botschaft der Liebe.“ Und genau das hat sie auch gelebt. Sie sieht sich als von Gott Beauftragte, die den Glauben zu den Menschen bringt und dabei den Randgruppen der Gesellschaft hilft. Zeichen ihres Glaubens sind die stundenlangen Gebete, die sie jeden Tag spricht. Ihr gesamtes Tun ist Ausdruck ihres Glaubens, so sagte sie: „Gott hat uns nicht aufgerufen, erfolgreich zu sein, sondern treu.“ Mutter Teresa fällt medial als „Heilige der Gosse“ auf und erhält viele Auszeichnungen, darunter auch den Friedensnobelpreis. Dennoch wird Mutter Teresa immer wie
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„Es gibt viele Menschen auf der Welt, die nach einem Stück Brot hungern, aber noch mehr, die nach ein bisschen Liebe verlangen.“
„Ich weiß, dass Gott nie mehr von mir verlangen wird, als ich ertragen kann. Ich würde mir nur wünschen, er würde mir nicht gar so viel zutrauen.“
Ansichtsexemplar
der kritisiert, insbesondere aufgrund ihrer ablehnenden Haltung gegenüber Schwangerschaftsabbrüchen und der Kritik an der Versorgung der Leprakranken in den von ihr gegründeten Krankenstationen. Man kann Mutter Teresa aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Hervorzuheben ist ihre Treue zu Gott und den Menschen. Sie hat ihr Leben hingegeben für die Ärmsten in Kalkutta. An der Umsetzung ihrer Vorstellungen und Träume hat sie bis zuletzt gearbeitet. Ihr Erbe wird heute in über hundert Ländern weitergetragen, wo Nonnen und Mönche Bedürftige versorgen und pflegen. Am 5. September 1997 starb sie in Kalkutta.
Agnes Gonxha
Bojaxhiu
• geboren 1910 in Üsküp (Skopje, das liegt im heutigen Nordmazedonien)
• gestorben 1997 in Kalkutta (Kolkata)
• beschließt mit 18 Jahren, Nonne zu werden
• geht als Lehrerin nach Indien
• gründet ihren eigenen Orden Missionarinnen der Nächstenliebe
• 1979 Friedensnobelpreis
• 2003 Seligsprechung
• 2016 Heiligsprechung
Nachdem du den Text über Mutter
Teresa gelesen hast, erkläre, worin ihre starke Beziehung zum Heiligen Geist besteht.
KAPITEL 7
HEILIGER GEIST, KOMME HERAB
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
7.5 KOMPETENZCHECK
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann erklären, was mit Charismen gemeint ist und meine Charismen nennen.
Ich kann erklären, was zu Pfingsten gefeiert wird.
Ich kann ein Zukunftsbild für mein Leben erschließen.
Ich kann verschiedene Symbole für den Heiligen Geist nennen.
Ich kann die Geistgaben aufzählen.
Ich kann wichtige Schritte im Leben von Mutter Teresa nennen und über ihr Leben diskutieren.
2. Was ich jetzt draufhabe
Suche dir eine charismatische Persönlichkeit in der heutigen Zeit und gestalte zu ihr einen Lebenslauf.
Name:
Nachher
Ansichtsexemplar
Geburtsdatum:
Wohnort:
Charismen:
Leistungen:
Setzt sich ein für:
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Wenn du schon gefirmt bist, erzähle von dieser Feier
Gestaltet eine Klassenausstellung über eure Firmungen.
Erstellt einen Comic zum Thema „Ängste überwinden“. Welche Ängste habe/hatte ich und wie habe ich diese überwunden?
Ansichtsexemplar
Setzt euch mit dem Bilderbuch „The girl from Chimel“ von Rigoberta Menchu auseinander Wie wirkte der Heilige Geist in ihrem Leben?
Schreibt ein Gedicht zu den Geistgaben.
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Auf einen Blick
8.0
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS
In den letzten Jahren hast du vieles über das Christentum, das Judentum und den Islam erfahren. Gemeinsam teilen sie den Glauben an den einen Gott. In diesem Kapitel bekommst du einen Überblick über jene Religionen, die in Indien und Ostasien entstanden sind. Damit trägt dieses Kapitel auch zum Thema interkulturelle Bildung bei.
Du wirst dabei lernen, die wichtigsten Vorstellungen der beiden größten dieser Religionen – Hinduismus und Buddhismus – zu
IST RELIGION OHNE GOTT MÖGLICH?
WER WAR BUDDHA?
WELCHE RELIGIONEN HABEN IHREN URSPRUNG IN ASIEN?
GIBT ES NACH DEM TOD EINE WIEDERGEBURT?
In die freien Felder kannst du eigene Fragen schreiben.
Ansichtsexemplar
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beschreiben. Sie sind in der Frage nach Gott und dem Ewigen zu eigenständigen Antworten gekommen: Ihre Vorstellungen von Religion, Gott oder dem Leben nach dem Tod unterscheiden sich wesentlich von denen in Christentum, Judentum und Islam. Gerade das macht sie für viele auch interessant.
WAS BEDEUTET KARMA?
WAS IST AN HINDUISMUS UND BUDDHISMUS SO FASZINIEREND?
Mandala
Ein Mandala ist eine geometrische Anordnung unterschiedlicher Symbole Es wird gemalt oder aus gefärbtem Sand erstellt. Die Herstellung eines Mandalas gilt als eine Form der Meditation. Es handelt sich um eine spirituelle Kunstform, die es in mehreren asiatischen Religionen gibt. Besondere Bedeutung haben sie im Buddhismus.
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Ansichtsexemplar
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Ein Überblick
DIE RELIGIONEN OST UND SÜDOSTASIENS 8.1
Alle heutigen großen Religionen haben ihren Ursprung in Asien. Im Westen Asiens entstanden Judentum, Christentum und Islam. Zentral für sie ist der Glaube an den einen Gott. Sie beziehen sich auf eine bestimmte Heilige Schrift oder Offenbarungsschrift. Das Christentum stellt den Glauben an Jesus Christus in die Mitte.
Wusstest du ...?
In Südost und Ostasien ist auch das Christentum stark präsent. Die Thomaschristen sind schon seit über tausend Jahren in Indien beheimatet. In China und Südkorea haben sich in den letzten Jahrzehnten viele Millionen Menschen zum Christentum bekehrt.
Auch der Islam spielt in vielen Ländern Südostund Ostasiens eine wichtige Rolle
Ansichtsexemplar
nicht von einer bestimmten heiligen Schrift aus. Auch die Zugehörigkeit ist nicht immer eindeutig: Menschen können sich zu mehreren Traditionen zugehörig fühlen. Ebenso lässt sich nicht so leicht entscheiden, ob es sich bei manchen dieser Traditionen um eine Religion handelt oder nicht.
Im Osten und Südosten Asiens entwickelten sich Hinduismus, Buddhismus, Konfuzianismus, Daoismus, Shintoismus, Jainismus, Sikhismus und die Chinesische Volksreligion. Hier finden sich unterschiedliche Vorstellungen von Gott. Diese Religionen gehen auch
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HINDUISMUS: Der Hinduismus hat vor allem die Geschichte und Kultur Indiens geprägt. Der Ausdruck umfasst verschiedene religiöse Traditionen Indiens. Daher spricht man auch von „HinduReligionen“.
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BUDDHISMUS: Der Buddhismus ist in ganz Ost und Südostasien verbreitet. Die verschiedenen Schulen des Buddhismus stützen sich auf die Lehren von Siddhartha Gautama, genannt „Buddha“.
Auf dieser Doppelseite findest du eine Übersicht über die größten religiösen Traditionen Ost und Südostasiens. Mittlerweile begegnet man ihnen überall auf der Welt; besonderen Einfluss und Bedeutung haben sie jedoch in Ländern wie Indien, China, Japan oder Thailand.
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Varanasi und Ganges: Heilige Stadt und heiliger Fluss Statue des Buddha in Hongkong
Statue des Konfuzius in China
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KONFUZIANISMUS: Der Ausdruck „Konfuzianismus“ bezieht sich auf verschiedene religiöse und nicht religiöse Konzepte, die auf den chinesischen Gelehrten Kong Fu Zi (Konfuzius) zurückgehen.
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Tajitu: Ein bekanntes daoistisches Symbol
DAOISMUS: Der Daoismus umfasst spirituelle und religiöse Lehren und Praktiken, die sich mit dem universellen Prinzip des Dao (oder Tao) befassen. Bedeutsam für diese Tradition ist das Buch Daodejing.
Drachentanz für Segen und Glück im neuen Jahr
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CHINESISCHE VOLKSRELIGION: „Chinesische Volksreligion“ ist ein Sammelbegriff für traditionelle Formen von Religion in China. Dazu gehören Ahnenverehrung, der Glaube an Gottheiten und Geister oder Segensrituale
Jain-Tempel in Rajasthan (Indien)
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SHINTOISMUS: Der Shintoismus (kurz: Shinto) ist die traditionelle Religion Japans. Er ist eng verbunden mit Naturheiligtümern und Vorstellungen von Göttern und Geistwesen, den kami.
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Torii: Zugang zu einem heiligen Ort
Ansichtsexemplar
JAINISMUS: Der Jainismus geht auf die Lehren von Mahavira zurück. Er lebte vor etwa 2.500 Jahren im Norden Indiens. Entscheidend ist das Gebot des Nichtverletzens aller Lebewesen (ahimsa).
SIKHISMUS: Der Sikhismus entstand aus dem Hinduismus und greift auch Vorstellungen aus dem Islam auf. Besonders bedeutsam sind hier die Lehren der zehn Gurus (Lehrmeister).
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Darstellung der großen Sikh-Gurus
1. Sammelt gemeinsam euer Wissen über diese Religionen: Was habt ihr schon über sie gehört? Welche Fragen habt ihr?
2. Suche dir ein Bild auf dieser Seite aus, das dich besonders anspricht. Finde durch eine Internetrecherche mehr über diese Religion und das Bild heraus und stelle sie in einer Kurzpräsentation vor.
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Glaube und Gottesvorstellungen im Hinduismus
8.2
IN ALLEM WOHNT GOTT
Wusstest du ...?
Je nach religiöser Strömung gibt es im Hinduismus unterschiedliche heilige Schriften. Allgemein anerkannt ist die Schriftsammlung der Veden. Sie gehört zu den ältesten religiösen Texten der Menschheit.
Der Hinduismus ist die drittgrößte Religion der Welt: Es gibt weltweit über 1,2 Milliarden Hindus, davon eine Milliarde allein in Indien. Der Ausdruck „Hinduismus“ umfasst eine Vielzahl an unterschiedlichen religiösen Vorstellungen und Lebensweisen. Sie haben sich im Laufe der letzten 3500 Jahre in Indien entwickelt. Ein Merkmal des Hinduismus ist seine Vielfalt: Es gibt unterschiedliche Gottesbilder, mehrere Wege zur Erlösung, eine Vielzahl an heiligen Schriften und verschiedene Glaubensformen. Deshalb verwendet man auch den Ausdruck „HinduReligionen“.
Dennoch gibt es zwischen den verschiedenen Formen des Hinduismus ein Gefühl der Einheit. Sie teilen die Vorstellung, dass es
Wichtige Begriffe aus dem Hinduismus
dharma
Prägend für den Hinduismus sind die Vorstellungen von Karma und Wiedergeburt. Diskutiert, warum die Idee der Wiedergeburt nach dem Tod auch für viele Nichthindus interessant ist und wie ihr darüber denkt.
Ansichtsexemplar
Diese Dokumentation des TVSenders arte stellt den Hinduismus näher vor.
Dharma bedeutet „Pflicht“ oder „Gesetz“. Religion wird sehr praktisch verstanden: Es geht darum, sein Handeln an bestimmten Pflichten, Regeln und religiösen Riten auszurichten.
karma
Karma bedeutet „Tat“. Der Mensch soll so handeln, dass es der ewigen Ordnung entspricht. Wenn er dies tut, hat das positive Auswirkungen auf ihn. Umgekehrt haben schlechte Handlungen negative Konsequenzen.
samsara
Samsara bedeutet „beständiges Wandern“. Die meisten Hindus glauben, dass es nach dem Tod zu einer Wiedergeburt der Seele kommt. Ein Leben folgt auf das nächste, so lange, bis man aus diesem Kreislauf erlöst wird oder sich selbst erlösen kann (moksha = Befreiung).
eine „ewige Ordnung“ (sanatana dharma) gibt, die alles umfasst. Durch diese Ordnung ist alles mit allem verbunden: das Göttliche, der Mensch und das ganze Universum. Diese Ordnung und alles, was existiert, haben denselben Ursprung: einen göttlichen Urgrund, den man brahman nennt. Daher sind unterschiedliche Gottesbilder, Vielfalt und Widersprüche für den Hinduismus kein Problem, da sie alle durch brahman verbunden sind.
Das bekannteste Symbol des Hinduismus repräsentiert die Silbe Om. Es ist ein heiliges Wort, welches das Göttliche zum Ausdruck bringt. Es wird beispielsweise in Gebeten verwendet.
atman
Atman bezeichnet den innersten unsterblichen Seelenkern. Körper und Geist sterben, doch atman wandert von Leben zu Leben weiter. Atman kann in einem Menschen, (Halb)Gott, Tier oder Geistwesen („Hungergeist“) wiedergeboren werden. Das Wort ist verwandt mit dem deutschen „Atem“.
Gott, Götter und Göttinnen
Der Hinduismus ist eine Religion der Vielfalt. Er drückt daher auch das Göttliche (brahman) durch vielfältige Gottesvorstellungen aus: Es gibt eine Vielzahl an Göttern und Göttinnen mit unterschiedlichen Namen und Darstellungen. Von diesen wird meist einer ausgewählt und besonders verehrt: Dieser persönliche Gott wird als ishvara (weiblich: ishvari) angesprochen. Das bedeutet so viel wie „Herr“ bzw. „Herrin“. Welchen Gott ein Hindu als ishvara verehrt, ist abhängig von Region und Familientradition. Die Hinwen
dung zu einem Gott oder einer Göttin wird im Hinduismus als bhakti bezeichnet. Das bedeutet „Hingabe“ oder „Gottesliebe“.
Die verschiedenen Götter und ihre Darstellungen sind in ganz Indien sichtbar: Überall finden sich ihre Bilder und Statuen. Sehr beliebt sind auch Erzählungen und Mythen. Die Zahl der unterschiedlichen Götter im Hinduismus ist unüberschaubar, besondere Bedeutung haben aber vor allem drei: Vishnu, Shiva und Shakti.
Vishnu
Der meistverehrte Gott im Hinduismus ist Vishnu. Er gilt als guter, rettender Gott. Immer wieder erscheint er in unterschiedlicher Gestalt auf der Erde, um sie vor dem Bösen zu beschützen. Die Verehrung Vishnus wird als Vishnuismus bezeichnet: Die Gläubigen dieser Strömung verehren entweder Vishnu selbst oder eine seiner Erscheinungsweisen, besonders Krishna und Rama.
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Ansichtsexemplar
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Shiva
Besonders im Süden Indiens wird Shiva verehrt. Er ist ein vielschichtiger Gott: Wohlwollend und furchterregend, Schöpfer und Zerstörer, fruchtbar und enthaltsam – Shiva steht für die Vielfalt des Seins. Er wird meist bei der Meditation oder tanzend dargestellt. Sein Erkennungszeichen ist der Dreizack. Die Verehrung Shivas bezeichnet man als Shivaismus.
Shakti
Der Hinduismus betont auch die weibliche Seite des Göttlichen. Die Energie und Lebenskraft des Göttlichen heißt Shakti. Sie wird als weiblich verstanden und als Göttin (Devi) verehrt. Die bekanntesten Göttinnen im Hinduismus sind Lakshmi, Parvati, Kali, Durga und Saraswati. Die Verehrung des Weiblichen wird als Shaktismus bezeichnet.
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Wusstest du ...? Wie viele Hindus in Österreich leben, ist nicht genau bekannt – vermutlich etwas mehr als 10.000 Der Hinduismus ist in Österreich eine eingetragene Bekenntnisgemeinschaft. Er besitzt daher nicht dieselben Rechte wie eine voll anerkannte Religion. Es gibt etwa keinen Religionsunterricht.
Wähle aus dieser Liste bedeutender indischer Göttinnen und Götter eine(n) aus und recherchiere im Internet unterschiedliche Darstellungen (Bilder, Statuen, Comics …). Erstelle eine Collage und stelle den Gott/ die Göttin kurz vor.
• Vishnu
• Shiva
• Krishna
• Rama
• Brahma
• Ganesha
• Lakshmi
• Durga
• Parvati
• Saraswati
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Hinduistische Glaubenspraxis
Wusstest du ...? Historisch verbunden mit dem Hinduismus ist das Kastenwesen, eine Unterteilung von Menschen in unterschiedliche soziale Gruppen (Kasten).
8.3
DIE WAHRHEIT TUN
Hinduismus ist ein Lebensstil, der das ganze Leben umfasst. In Indien prägt der Hinduismus das öffentliche Leben; mehr als zwei Drittel der Bevölkerung verstehen sich als reli
Verweis:
Über eines der Samskaras, das UpanayanaRitual, erfährst du in Kapitel 2.1 in diesem Buch mehr.
Benenne Ähnlichkeiten und Unterschiede in der religiösen Praxis zwischen Hinduismus und Christentum.
giös. So vielfältig wie der Hinduismus selbst ist auch die Glaubenspraxis. Dennoch gibt es einige verbindende Elemente:
Ansichtsexemplar
Diese Dokumentation begleitet den 14jährigen deutschen Hindu Rahit. Er spricht über sein Leben zwischen religiösen Traditionen und europäischen Lebensweisen.
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Familie und Lebenslauf
Die Familie gilt als Ort der religiösen Praxis: In vielen Häusern finden sich Darstellungen und Statuen der Götter Bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang spricht man Gebete und Mantras. Ein Mantra ist eine Silbe oder ein Vers mit spiritueller Kraft. Sehr verbreitet ist das GayatriMantra:
„Om. Lasst uns über die lebensspendende Kraft im Lichtglanz des Göttlichen meditieren, die Erde, Luftraum und Himmel erschaffen hat. Möge sie unser Bewusstsein erleuchten!“
Das Leben eines Menschen wird durch Samskaras geprägt. Samskaras sind Segensrituale, die zu besonderen Zeitpunkten im Leben stattfinden.
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Verehrung der Götter
Die Verehrung der Götter wird Puja genannt. Sie kann durch Gebete, Weihrauch, Blumen, Hymnen oder kleine Opfergaben erfolgen. Pujas finden meist zu Hause oder in der Natur statt. Als besondere Orte der Ehrerbietung dienen Tempel: Dort können Gläubige ihrem Gott oder ihrer Göttin ganz nahe kommen. Tempelpriester bringen dort Opfer dar; Tempel haben aber oft auch Schulen, Bibliotheken oder Klöster angeschlossen.
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Feste und Feiertage
Der Jahreslauf ist geprägt von Festen und Feiertagen. Es gibt spezielle Feiertage für einzelne Göttinnen und Götter oder große Feste, die von vielen Menschen gefeiert werden. Zu den größten Festen gehören das Lichterfest Diwali und das Frühlingsfest Holi, das vor allem wegen seiner Farbenpracht bekannt ist.
Zeit für Mahatma Gandhi
Indien ist heute das bevölkerungsreichste demokratische Land der Welt. Das war nicht immer so: Von 1858 bis 1947 stand der indische Subkontinent unter der Herrschaft von Großbritannien. Mahatma Gandhi war entscheidend an der Befreiung und Demokratisierung Indiens beteiligt. Gandhi wurde 1869 in einer wohlhabenden Familie im Westen Indiens geboren. Mit 19 Jahren reiste er nach London, um dort Rechtswissenschaften zu studieren. So lernte er das Leben in Europa kennen. Nach dem Studium wurde er Rechtsanwalt, zuerst in Indien, dann in Südafrika. Dort lebten viele Inderinnen und Inder als Gastarbeiter. Gandhi unterstützte sie erfolgreich im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. In Südafrika lernte er, für Gerechtigkeit und Freiheit zu kämpfen.
Im Jahr 1915 kehrte er in seine Heimat zurück. Er hatte das Ziel, Indien von Unterdrückung und Fremdherrschaft zu befreien. Er vertrat dabei einen Weg der radikalen Gewaltlosigkeit: Durch Demonstrationen, Streiks und zivilen Ungehorsam sollte die britische Regierung so stark unter Druck gesetzt werden, dass sie Indien freiwillig aufgab Im Jahr 1947 erreichte Gandhi dieses Ziel: Die Kolonie BritischIndien wurde frei. Doch der Erfolg hatte einen Preis: Das Gebiet wurde in zwei Staaten aufgeteilt, Indien (mehrheitlich hinduistisch) und Pakistan (mehrheitlich muslimisch). Dies hatte Gandhi stets abgelehnt. Der politische Einsatz Gandhis ist untrennbar mit seiner Religion verbunden. Gandhi war Hindu, seine Familie verehrte besonders den Gott Vishnu. Schon als Jugendlicher war er mit Menschen aus verschiedenen Religionen befreundet. Besonders beeindruckte ihn der Jainismus: In dieser Religion wird absolute Gewaltlosigkeit (ahimsa) gefordert. Während seiner Zeit in London befasste sich Gandhi auch mit Judentum, Christentum und Islam. Er studierte die Bibel und den Koran. Beson
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ders angetan war er dabei von der Bergpredigt Jesu. Gandhi spürte eine Verbundenheit mit allen großen Religionen. Dennoch verstand er sich klar als Hindu und betrachtete den Hinduismus als friedlichste und toleranteste Religion: „Der Hinduismus glaubt nicht nur an die Einheit aller Menschen, sondern an die Einheit von allem, was lebendig ist.“
Ansichtsexemplar
Mahatma Gandhi
• 1869 geboren als Mohandas Karamchand Gandhi in Porbandar im Westen Indiens
• 1882 Heirat mit Kasturba Makthaji
• 1888–1891 Studium der Rechtswissenschaften in London
• 1891–1893 Arbeit als Rechtsanwalt in Indien
• 1893–1914 Arbeit als Rechtsanwalt in Südafrika: erfolgreicher Einsatz gegen die Diskriminierung von indischen Gastarbeitern
• 1915 Rückkehr nach Indien: Beginn des friedlichen Kampfes für die Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien
Gandhi lebte nach dem hinduistischen Prinzip des Satyagraha. Das bedeutet so viel wie „Festhalten an der Wahrheit“. „Wahrheit“ war für Gandhi dabei ein anderes Wort für „Gott“: Er war überzeugt, dass ein gutes Leben den Menschen zur Wahrheit, also zu Gott führt. Das heißt: absolute Gewaltlosigkeit, Verzicht auf Reichtum und Besitz, Mut, Hoffnung und Vertrauen, aber auch Geduld und die Bereitschaft, Anstrengung und Leid auf sich zu nehmen. Diese tiefe religiöse Haltung gab ihm die Kraft für seinen Freiheitskampf Für Gandhi war Religion kein Sonderbereich, sondern der Antrieb für das ganze Leben. Soziale und politische Probleme waren für ihn immer auch Prüfungen des Glaubens. Der religiöse Mensch sollte sich deshalb nicht zurückziehen, sondern sich für die Welt und seine Mitmenschen einsetzen.
• 1915 Aufkommen der Anrede mit Mahatma („große Seele“)
• 1942 Beginn der „Quit India“Bewegung: Massenproteste für die Freiheit Indiens
• 1947 Unabhängigkeit BritischIndiens und Aufteilung des Gebiets in zwei Staaten: Indien und Pakistan
• 1948 Ermordung Gandhis durch einen radikalen indischen Nationalisten
8
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Leben und Lehre des Buddha
8.4
AUF DEN SPUREN DES ERWACHTEN
Wusstest du ...?
Die beliebte Darstellung des lachenden Buddha mit dickem Bauch zeigt nicht den ersten Buddha Siddhartha Gautama. Es handelt sich um die Figur eines buddhistischen Mönchs namens Budai. Er wird vor allem in China als Glücksbringer verehrt.
Der Buddhismus gehört zu den größten Religionen der Welt mit 400 bis 500 Millionen Anhängerinnen und Anhängern weltweit. Er geht zurück auf die Lehren von Siddhartha Gautama, der im 5. oder 4. Jhdt. v. Chr. im
Norden des indischen Subkontinents lebte. Siddhartha wurde später „Buddha“ genannt, das bedeutet: „der Erwachte“. Warum er diesen Namen erhielt und was er lehrte, erfährst du auf dieser Doppelseite.
1. Sammelt euer Wissen über den Buddhismus: Was habt ihr schon gehört? Was verbindet ihr mit dieser Religion?
2. Erstelle einen Überblick über das Leben des Buddha: Verfasse fünf aussagekräftige Statusmeldungen über die wichtigsten Ereignisse in seiner Lebensgeschichte.
Ansichtsexemplar
3. Der Buddha hat sein Leben radikal geändert. Diskutiert zu zweit oder in Kleingruppen darüber, warum es zu solchen Veränderungen im Leben kommen kann.
Die Legende des Buddha
Der Fürst Shuddhodana und seine Frau Maya herrschten einst in der Stadt Kapilavastu. Sie bekamen einen Sohn, den sie Siddhartha nannten. Ein weiser Mann namens Asita sah das neugeborene Kind und sagte, es würde einmal ein großer König werden oder ein großer Heiliger Shuddhodana wollte Siddhartha natürlich als großen König sehen: Er wurde zu einem Krieger und Herrscher ausgebildet, lernte Reiten und Kämpfen. Von Religion und den großen Fragen des Lebens hielt man ihn fern. Siddhartha sollte nur Schönes und Gutes erleben, glücklich sein und niemals Leid erfahren. Vom echten Leben außerhalb des Palasts sollte er nichts mitbekommen. Als er die schöne Yasodhara heiratete und Vater eines Sohnes wurde, schien das Glück perfekt.
Doch Siddhartha war nicht glücklich. Er war unruhig und spürte, dass etwas in seinem Leben nicht stimmte. Mit 29 Jahren verließ er zum ersten Mal den Palast. Er fuhr durch die Stadt und hatte vier Begegnungen: Er sah einen alten Menschen, einen Kranken, einen Leichnam und einen Bettelmönch. Noch nie in seinem Leben war er mit Alter, Krankheit und Tod konfrontiert worden. Er erkannte: Auch er selbst wird eines Tages krank werden, alt werden und sterben. All das, was sein Leben bisher ausgemacht hatte – Macht, Reichtum, Ruhm, Liebe – war vergänglich. Was tun? Gab es einen Ausweg? Da dachte Siddhartha an den Bettelmönch. Er verließ den Palast, verließ seine Familie und ließ alles hinter sich. Er schloss
sich den Bettelmönchen an, die wie er eine Antwort auf das Leiden suchten.
Er wollte seine Unruhe besiegen. Seinen Körper abtöten. Er hörte auf zu essen. Er quälte sich, fügte sich Schmerzen zu, doch umsonst. Da erinnerte er sich an seine Kindheit. Damals hatte er zu meditieren gelernt. Ruhig setzte er sich unter einen Feigenbaum und begann mit der Meditation. Dies führte zum Erfolg: Siddhartha verstand die Welt nun, erkannte den Grund für seine Unruhe und für sein Leiden. Er erreichte auf diese Weise einen Zustand des Glücks und der Befreiung, der Nirwana genannt wird. So wurde er zum Buddha, zu einem Menschen, der erwacht ist. Erwachen bedeutet auch, sich aus dem ewigen Kreislauf der Wiedergeburten zu befreien.
Er stand auf und begann seine Einsichten zu verkünden. Immer mehr Menschen schlossen sich ihm an. Denn der Buddha lehrte: Jeder Mensch kann erwachen. Jeder kann selbst zum Buddha werden. Siddhartha war nur der Erste, der den Weg dazu entdeckt hatte: den „mittleren Weg“, der alles Extreme vermeidet. Bald gab es die ersten Mönche und später auch Nonnen, die sich ganz auf die Lehre des Buddha einlassen wollten. Mit etwa 80 Jahren starb Siddhartha, der Buddha. Er meditierte noch einmal, bevor sein Leben friedlich zu Ende ging. Nach seinem Tod trafen sich die Mönche, um seine Lehren zu ordnen und aufzuschreiben: Der Buddhismus war entstanden.
Die Vier edlen Wahrheiten
Was hatte der Buddha erkannt? Als erste Lehre des Buddha gelten die „Vier edlen Wahrheiten“. Tatsächlich war die Lehre des Buddha viel umfassender und komplexer. Die „Vier edlen Wahrheiten“ geben aber einen Hinweis auf seine grundlegenden Gedanken. Auch der Buddha geht – wie der Hinduismus –von einer ewigen Weltordnung (dharma) aus. Für ihn gibt es ein ewiges Werden und Vergehen; der Mensch ist Teil eines endlosen Kreislaufs von Wiedergeburten. Mit seiner Lehre will der Buddha diese Mechanismen erklären und eine Möglichkeit der Befreiung aufzeigen.
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Das ewige Werden und Vergehen ist leidvoll und unbefriedigend.
Alles im Leben ist vergänglich: Glück, Schönheit, Liebe, Besitz, Macht, Gesundheit, das Leben selbst. Der ewige Kreislauf der Wiedergeburten ist daher unbefriedigend, unsicher, schmerzhaft, verletzend. Auch die schönen und guten Dinge des Lebens bleiben nicht für immer Deshalb lässt sich hier kein dauerhaftes Glück finden.
Die Ursache dafür ist unser Verlangen nach vergänglichen Dingen.
Das aktive Aufheben des Verlangens führt zur Befreiung.
Ansichtsexemplar
Diskutiert über die Vier edlen Wahrheiten: Sind sie zutreffend, würdet ihr widersprechen? Welche Bedeutung haben Verlangen, Gier und Begehren in der heutigen Gesellschaft? Wie wichtig sind Besitz, Ruhm, Liebe oder Macht im Leben?
Diese Befreiung wird durch den Edlen Achtfachen Pfad erreicht.
Obwohl nichts im Leben dauerhaftes Glück bieten kann, begehren Menschen Besitz, Reichtum, Macht, Schönheit oder sinnliche Reize. Sie erwarten sich davon Zufriedenheit und Freude und klammern sich daran. Sie werden unglücklich, wenn sie diese Dinge nicht haben oder sie verlieren. Dies führt zu Enttäuschung, Leid und Anhaften an die materielle Welt.
Es ist möglich, loszulassen und das Verlangen nach diesen endlichen Dingen zu überwinden. Dann befreit man sich aus dem ewigen, sinnlosen Kreislauf des Werdens und Vergehens. Man erreicht Nirwana: einen Zustand der Gelassenheit, Freude und Befreiung. Der Kreislauf der Wiedergeburten endet.
Es gibt einen Weg, um diesen Zustand des Nirwana zu erreichen. Dieser Weg ist die Lehre des Buddha, genannt der „Achtfache Pfad“. Er wird auch als „mittlerer Weg“ bezeichnet: Man soll sein Leben nicht leichtfertig, aber auch nicht mit gnadenloser Strenge leben. Es geht darum, einen guten Mittelweg zu finden.
Profiaufgabe:
Die Lehre des Buddha ist stark geprägt von der Vergänglichkeit des Lebens. Vergleiche seine Aussagen mit dem biblischen Buch Kohelet, besonders mit den Kapiteln 1 und 2. Welche Ähnlichkeiten und Bezüge kannst du feststellen?
KAPITEL 8
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Buddhismus als Religion
Der Buddha spricht von „rechter Rede“, „rechtem Handeln“, „rechtem Lebenserwerb“, „rechter Achtsamkeit“. Setze dich mit diesen Ausdrücken auseinander und entwickle Ideen, was damit gemeint sein könnte.
8.5
AUF DEM ACHTFACHEN PFAD
Ist der Buddhismus überhaupt eine Religion?
Denn eines ist auffällig: Von Gott spricht der Buddha nicht. Wichtiger ist der Achtfache Pfad, der Weg zur Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Aus diesem Grund
betrachten viele den Buddhismus nicht als Religion. Sieht man sich den Buddhismus aber genauer an, gibt es viele Gemeinsamkeiten mit anderen Religionen – und auch Götter und Göttinnen finden sich.
RECHTEENTSCHLOSSENHEIT
Achtsamkeit spielt eine wichtige Rolle für die buddhistische Spiritualität. Mit einer Achtsamkeitsübung kannst du dich auf bestimmte Aufgaben fokussieren. Genauere Hinweise dazu findest du in der Methodenwerkstatt im Anhang dieses Buches unter „Achtsam werden“.
Ansichtsexemplar
Vergleiche die Pancasila mit den Zehn Geboten. Benenne größere und kleinere Unterschiede und auch Ähnlichkeiten.
BUDDHISMUS
ALS LEHRE DES GUTEN LEBENS
Im Buddhismus finden sich Anweisungen dafür, wie man ein gutes Leben führt. Eine wichtige Orientierung bieten die Pancasila, die „fünf Prinzipien“:
1. Nicht töten.
2. Nichts nehmen, was einem nicht gegeben wird.
3. Kein sexuelles Fehlverhalten begehen.
4. Niemals die Unwahrheit sprechen.
5. Keine berauschenden Mittel konsumieren.
ACHTFACHER PFAD
Das Rad der Lehre (Dharmachakra) bringt mit seinen acht Speichen den Achtfachen Pfad zum Ausdruck. Es ist das Symbol des Buddhismus.
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MÖNCHE UND NONNEN
Sehr bedeutsam für den Buddhismus sind Mönche und Nonnen. Sie wohnen meist in einem Kloster und leben nach strengen Regeln. Besonders wichtig für ihre Spiritualität sind Achtsamkeitsübungen und Meditation. Es ist auch möglich, nur für eine gewisse Zeit ins Kloster zu gehen.
Verehrung des Buddha
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VIELFALT IM BUDDHISMUS
BUDDHISMUS – EINE RELIGION OHNE GOTT?
Die wichtigste Lehre des Buddhismus ist der Weg zur Erlösung. Der Glaube an einen allmächtigen Gott findet sich hier nicht. Trotzdem gibt es auch im Buddhismus göttliche Wesen: Sie werden verehrt und man bringt ihnen Opfer dar, wie beim hinduistischen Puja. Die Götter und Göttinnen stehen aber nicht im Zentrum des Buddhismus; sie geben den Menschen nur Unterstützung, Hilfe und Schutz auf dem Weg zur Erlösung. Ein Beispiel aus dem chinesischen Buddhismus ist Guanyin, die Göttin der Barmherzigkeit. Auch der Buddha selbst wird verehrt: Man besucht seine Statue im Tempelbereich eines Klosters. Dort betet man zu ihm oder bringt ihm Opfer dar. Sehr wichtig ist im Buddhismus auch die Verehrung von Reliquien. Das sind Überreste von verstorbenen Heiligen.
Der Buddhismus ist eine sehr vielfältige Religion. Es gibt viele Schulen, Richtungen und Glaubensformen. Man unterscheidet zwei große Hauptrichtungen:
Der TheravadaBuddhismus entspricht eher der ursprünglichen Lehre des Buddha. Hier ist jeder Mensch selbst für seine Erlösung verantwortlich: Nur durch eigene Anstrengung kann man den Zustand des Nirwana erreichen. Man wird dann zu einem Arhat („Heiligen“). Der MahayanaBuddhismus geht davon aus, dass man anderen Menschen bei der Erlösung helfen soll: Ein Mensch, der Nirwana erreichen könnte, verzichtet freiwillig auf die endgültige Erlösung. Er wird dann zu einem Bodhisattva („Erleuchtungswesen“). Ein Bodhisattva bleibt weiter in der Welt und unterstützt andere auf dem Weg zur Befreiung.
Ansichtsexemplar
Wusstest du ...?
Etwa 25.000 bis 30.000 Menschen in Österreich bekennen sich zum Buddhismus. Seit 1983 ist er in Österreich eine anerkannte Religion. Deshalb gibt es in Schulen auch buddhistischen Religionsunterricht.
Diese Dokumentation des TVSenders arte stellt den Buddhismus näher vor.
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Diskutiert darüber, warum der Buddhismus für viele Menschen in Europa interessant und ansprechend ist.
KAPITEL 8
HINDUISMUS UND BUDDHISMUS KENNENLERNEN
Xxxxxxx
Zurückblicken und entdecken
8.6
KOMPETENZCHECK
Kennzeichne mit + (kann ich), ~ (muss ich noch üben) oder (ist mir noch unbekannt), wie du dein Können vor und nach der Arbeit mit dem Kapitel einschätzt.
Vorher
1. Was ich in diesem Kapitel gelernt habe
Ich kann mehrere wichtige Religionen Südost und Ostasiens benennen.
Ich kann die Grundzüge des Hinduismus zusammenfassen.
Ich kann wichtige hinduistische Götter aufzählen und die Gottesvorstellung im Hinduismus beschreiben.
Ich kann den Begriff „puja“ erklären.
Ich kann die Legende des Buddha zusammenfassen.
Ich kann Hinduismus und Buddhismus mit dem Christentum vergleichen und Unterschiede und Ähnlichkeiten herausarbeiten.
Ich kann darüber diskutieren, warum Hinduismus und Buddhismus für viele Menschen interessant und faszinierend sind.
Ich kann die Bedeutung der Vier edlen Wahrheiten erläutern.
2. Was ich jetzt draufhabe
Lies diese buddhistische Erzählung. Setze dich mit dem Sinn der Geschichte auseinander und erkläre ihren Zusammenhang mit der buddhistischen Lehre. Finde Beispiele, wie sich die Haltung des älteren Mönchs im Leben anwenden lässt
Nachher
Ansichtsexemplar
Ein älterer und ein jüngerer Mönch waren gemeinsam unterwegs. Auf ihrer Reise näherten sie sich einem reißenden Fluss. Am Ufer des Flusses stand eine junge Frau. Sie hatte Angst, dass sie nicht sicher auf die andere Seite des Flusses kommen würde. Der jüngere Mönch ging einfach an ihr vorbei und überquerte den Fluss. Der ältere Mönch aber hob die Frau auf und trug sie über den Fluss. Er setzte sie am anderen Ufer ab und die Mönche setzten ihre Reise fort.
Später sah der ältere Mönch, dass der jüngere unruhig war. Er fragte, was los sei. Der jüngere Mönch antwortete: „Wie konntest du sie nur hinübertragen? Du weißt doch, dass Mönche Frauen nicht anfassen dürfen.“ Der ältere Mönch antwortete: „Ich habe die Frau am Ufer des Flusses zurückgelassen. Warum trägst du sie immer noch?“
3. Was mich in diesem Kapitel beschäftigt hat
Denke über diese vier Impulse nach und schreibe kurze Notizen dazu.
Das fand ich in diesem Kapitel besonders interessant: Damit habe ich mir in diesem Kapitel schwergetan:
Dazu möchte ich noch eine Frage stellen: Das habe ich ausprobiert:
4. Was du ausprobieren kannst
Dich im Internet oder mit dem Buch „Das Religionenbuch. Große Ideen einfach erklärt“ (Dorling Kindersley Verlag) noch genauer über die in Kapitel 4.1 genannten Religionen informieren.
Spuren asiatischer Religionen in deiner Umgebung suchen.
Dir traditionelle hinduistische Musik anhören und dich mit dem Einfluss indischer Musik auf die Pop und Rockmusik auseinandersetzen.
Ansichtsexemplar
Verschiedene Achtsamkeits und Meditationsübungen entdecken und anwenden – es gibt sie auch im Christentum!
Dich mit dem Schicksal des Buddhismus in Tibet und der Bedeutung des XVI. Dalai Lama befassen.
Anhang
Nachlesen und weiterdenken
Ansichtsexemplar
Ansichtsexemplar
LEXIKON
Das gesamte Lexikon „Zeit für Religion“ findest du hier.
Ansichtsexemplar
Bettelmönch
„Bettelmönch“ ist ein deutscher Ausdruck für das indische Wort sadhu. Sadhus sind Männer, die ihr Leben ganz der Religion und ihrer geistlichen Entwicklung widmen. Sie genießen großen Respekt und werden durch Spenden unterstützt. In manchen HinduTraditionen gibt es auch Frauen, die sich für diese Lebensweise entscheiden. Sie werden sadhvis genannt.
Esoterik
Als Esoterik bezeichnet man Weltanschauungen und Praktiken, die Zugang zu einem geheimen Wissen versprechen. Zur Esoterik zählt man beispielsweise Astrologie, Wahrsagen, Kartenlegen, Geisterbeschwörungen oder Geistheilungen. Andere Beispiele sind Verschwörungstheorien oder das Versprechen, Wissen zu bekommen, das der Wissenschaft verborgen ist.
Fundamentalismus
Als Fundamentalismus bezeichnet man eine Form von Religion oder Weltanschauung, welche die eigenen Vorstellungen absolut setzt. Kennzeichen für Fundamentalismus können sein:
Aussagen aus der Heiligen Schrift werden unhinterfragt übernommen.
Vielfalt wird abgelehnt: Nur die eigene Sichtweise ist richtig.
Die moderne Gesellschaft wird abgelehnt: Man will sich entweder von ihr fernhalten oder Macht über sie gewinnen.
Nichtgläubige oder Andersgläubige gelten als Feinde oder als Bedrohung.
Weiterentwicklung von Religion wird abgelehnt: Religion ist festgelegt und unveränderlich.
Manchmal wird Fundamentalismus auch mit Gewalt oder Gewaltbereitschaft verbunden. Das ist jedoch umstritten. Unterschiedliche Formen von Fundamentalismus gibt es in allen großen Religionen.
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Gnade
Gott ist die Liebe – das ist eine entscheidende Aussage des christlichen Glaubens. Weil Gott Liebe ist, wendet er sich den Menschen zu: Er will sie befreien, ihnen Vergebung schenken, sie erlösen. Gott kommt also dem Menschen in Liebe entgegen. Dieses Entgegenkommen Gottes heißt Gnade Entscheidend ist dabei, dass der Mensch sich nicht selbst erlösen muss, sondern ihm diese Befreiung schon von Gott geschenkt ist. Es steht jedoch jedem einzelnen Menschen frei, dieses Geschenk anzunehmen oder nicht.
Ansichtsexemplar
Guru
Als Guru (weiblich: Gurvi) bezeichnet man im Hinduismus, Buddhismus und Sikhismus einen spirituellen oder religiösen Lehrmeister.
Karma
Karma bedeutet „Tat“. So nennt man im Hinduismus und Buddhismus das Gesetz von Ursache und Wirkung. Der Mensch soll so handeln, dass es der ewigen Ordnung entspricht. Wenn er dies tut, hat das positive Auswirkungen auf ihn. Umgekehrt haben schlechte Handlungen negative Konsequenzen. Diese Folgen können sich auch erst nach einer Wiedergeburt in einem zukünftigen Leben zeigen.
Kalvarienberg
Das lateinische Wort „calvariae“ und auch das griechische Wort „golgatha“ bedeuten übersetzt „Schädelstätte“. So heißt jener Hügel vor Jerusalem, auf dem Jesus gekreuzigt wurde In Gedenken an dieses Ereignis wurden ab dem 15. Jahrhundert 14 Darstellungen der Passion Jesu Christi auf einem Weg auf einem Hügel errichtet. In letzter Zeit wurde manchmal eine 15. Station für die Auferstehung hinzugefügt.
Kastenwesen
Im Hinduismus gehört jeder Mensch von Geburt an einer bestimmten sozialen Gruppe an. Diese wird als „Kaste“ bezeichnet. Es gibt vier Hauptkasten (varnas). Diese werden in Tausende Unterkasten (jatis) unterteilt. Die Kaste hat große Auswirkungen auf das Leben eines Menschen. Sie entscheidet darüber, wen man heiraten darf, welche sozialen Rechte und Pflichten man hat, welchen Beruf man ausüben darf und vieles mehr In welche Kaste man geboren wird, hängt vom Karma ab.
Die Kaste entscheidet auch darüber, ob man gesellschaftlich angesehen ist oder nicht. Außerdem gibt es sogenannte „Kastenlose“: Sie gehören einer jati, aber keiner varna an und werden deshalb häufig diskriminiert. Im modernen Indien halten deshalb immer mehr Menschen das Kastenwesen für ungerecht und lehnen es ab Auch rechtlich ist es verboten. Trotzdem spielt es vor allem in ländlichen Regionen und bei der Heirat noch eine wichtige Rolle.
Die Hauptkasten:
1. Brahmins (Priester, Gelehrte)
2. Kshatriyas (Herrscher, Krieger)
3. Vaishyas (Händler, Bauern)
4. Shudras (Arbeiter, Diener)
Dalits (Kastenlose)
Missbrauch
Das Wort „Missbrauch“ wird häufig im Sinne von „sexuellem Missbrauch“ verwendet. Dieser Ausdruck ist jedoch problematisch: Es klingt so, als könnte man Menschen auch auf eine richtige Weise „gebrauchen“. Daher ist es besser, von „sexualisierter Gewalt“ zu sprechen. Sexualisierte Gewalt kann überall dort vorkommen, wo Menschen zu viel Macht über andere haben: In Familien, in Sportvereinen, in Pflegeheimen oder auch in religiösen Einrichtungen.
Passion
Ansichtsexemplar
Passion kommt von dem lateinischen Wort für Leiden und Aushalten, nämlich „passio“. Damit wird das Leiden und Sterben Jesu beschrieben. Die Berichte in den Evangelien werden als Passionserzählung bezeichnet. Im Kirchenjahr ist die Passion Jesu in der Fastenzeit und besonders in den liturgischen Feiern der Karwoche von Palmsonntag bis Karsamstag von Bedeutung.
Prophet/Prophetin
Das Wort prophetes stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Sendbote“ oder „Fürsprecher“. Propheten und Prophetinnen erhalten Botschaften von Gott und geben diese an die Menschen weiter Ihre Aufgabe ist es meist, zu warnen oder Hoffnung zu machen. Dadurch versuchen sie, im Auftrag Gottes das Verhalten der Menschen zum Besseren zu verändern.
Ansichtsexemplar
Wiedergeburt
Wiedergeburt (auch: Reinkarnation) ist ein Ausdruck für die Vorstellung, dass auf jeden Tod ein neues Leben folgt. Es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, was genau wiedergeboren wird (zum Beispiel eine Seele) und welche Möglichkeiten der Wiedergeburt es gibt. Vorstellungen von Wiedergeburt finden sich im Hinduismus, Buddhismus, Sikhismus und vereinzelt im Judentum (in der jüdischen Mystik). Auch im Bereich der Esoterik sind sie verbreitet. Das Christentum kennt die Idee einer Abfolge von Leben nicht.
Würzburger Synode
Eine Synode ist eine Versammlung aller Bischöfe eines Landes oder eines Gebiets. Gemeinsam mit anderen Vertreterinnen und Vertretern der Kirche beraten sie über aktuelle Fragen. Die Würzburger Synode fand von 1971 bis 1975 in der deutschen Stadt Würzburg statt. Sie befasste sich mit der Modernisierung von Kirche nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Zivilcourage
Unter Zivilcourage versteht man den Einsatz einer Person für Gerechtigkeit, auch wenn sie dabei in eine gefährliche Situation gerät oder ihr gewohntes Umfeld verlassen muss.
Ziviler Ungehorsam
Ziviler Ungehorsam ist ein gewaltfreier Widerstand gegen Ungerechtigkeit. Man versucht, durch Demonstrationen, Streiks, Boykotte oder Blockaden auf Missstände hinzuweisen. Dabei werden auch Gesetze gebrochen, die man als unfair empfindet. Für zivilen Ungehorsam gelten bestimmte Regeln:
1. Er richtet sich gegen Ungerechtigkeit.
2. Er ist gewaltlos.
3. Man ist bereit, Strafen in Kauf zu nehmen.
4. Man handelt öffentlich, um möglichst viele Menschen aufmerksam zu machen.
5. Man zeigt Respekt vor dem Gegner
METHODENWERKSTATT
Ziele formulieren
Vermutlich hast du dir schon öfter Gedanken darüber gemacht, wie deine Zukunft, dein weiteres Leben aussehen soll. Um das eigene Leben planen zu können, braucht es Ziele Um diese zu beschreiben, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Eine davon ist die sogenannte SMART-Methode Sie geht auf George Doran zurück.
Spezifisch: Überlege und beschreibe genau, in welchem Bereich du etwas verändern oder erreichen möchtest.
Mögliche Fragen:
Was möchte ich in meinem Leben erreichen? Was ist mir wichtig? Was möchte ich können oder tun? Welche Berufsvorstellungen habe ich? Was möchte ich, was möchte ich nicht? Was möchte ich unbedingt einmal in meinem Leben sehen? Welche Reisen möchte ich machen?
Beispiel:
In Mathe werde ich meine Aufgaben machen, um bessere Noten zu bekommen, damit ich eine bestimmte Schule besuchen kann.
Messbar: Der Erfolg, wenn du ein Ziel erreichst, lässt sich messen.
Beispiel:
Ich mache regelmäßig Sport. Aus diesem Grund hat sich meine Ausdauer im Sportunterricht verbessert.
Attraktiv: Das Ziel, das du dir setzt, motiviert dich.
Beispiel:
Ich trinke weniger Softdrinks, dafür gehe ich mit dem gesparten Geld ins Kino
Realistisch: Dein Ziel kann dich herausfordern, sollte aber realistisch sein.
Beispiel:
Wenn ich mein ganzes Taschen- und Geburtstagsgeld spare, kann ich mir Sneakers einer bestimmten, recht teuren Marke kaufen.
Ansichtsexemplar
Terminiert: Es braucht einen ganz genauen Zeitpunkt, bis wann du dein Ziel umgesetzt hast.
Beispiel:
Am Ende dieses Monats habe ich vier neue Kochrezepte ausprobiert.
Sich firmen lassen
Die Firmung ist ein Sakrament der Stärkung. Bei deiner Taufe haben deine Eltern und Paten dieses JA gesagt. Bei der Firmung bist du dran. Die Firmvorbereitung ist eine Art Trainingsprogramm. Du bist getauft und mindestens zwölf Jahre alt. Das sind die Voraussetzungen für die Teilnahme an der Vorbereitung. Eine gute Orientierung bietet diese Liste
Ansichtsexemplar
Information in der Heimatpfarre einholen
Wann beginnt die „Firmvorbereitung“? Diese Information holst du dir am besten gleich zu Schulbeginn, denn es gibt eine Anmeldefrist. Deine Pfarre ist jene, zu dem dein Wohngebiet gehört.
Anmeldeformular ausfüllen
Hierfür benötigst du deinen Taufschein und den Namen deiner Firmpatin/ deines Firmpaten und die Adresse.
Firmpatin/Firmpaten auswählen
Die Person muss das 16. Lebensjahr vollendet haben, die Sakramente Taufe, Eucharistie und Firmung empfangen haben und darf nicht aus der Kirche ausgetreten sein.
Firmvorbereitung ernst nehmen
Es finden mehrere Treffen statt, in denen verschiedene Glaubensthemen besprochen werden und eine Bereitschaft zur Beteiligung an religiösen, sozialen Projekten und Aktivitäten erwünscht ist.
Firmkarte nicht vergessen
Am Ende der Vorbereitungszeit bekommst du eine Firmkarte, die du unbedingt zur Firmungsfeier mitnehmen musst
Firmtermin auswählen und anmelden
Die Firmtermine sind ab Mitte Jänner im Internet abrufbar: www.katholische-jugend-Name deines Bundeslandes.at Wähle in Absprache mit deiner Firmpatin/deinem Firmpaten einen Termin und melde dich rechtzeitig über das Internet an.
Das ziehe ich an
Die Kleidung ist entsprechend einem Besuch in der Kirche zu wählen.
Den Firmtag genießen
Ein vorab gut organisierter Tag (Essen, Aktivität nach der Feier etc.) und ein rechtzeitiges Aufbrechen zur gewählten Kirche lassen den Tag schön werden. Firmkarte nicht vergessen!
Mit der Bibel kreativ arbeiten
Die Bibel ist Gotteswort in Menschenwort und das Fundament unseres christlichen Glaubens. Biblische Texte erzählen von Freude und Leid, von Hoffnungen und Enttäuschungen. Auch wenn diese Texte vor langer Zeit verfasst wurden, verlieren sie nicht an Aktualität und wollen Orientierung für unser Leben und unseren Glauben sein.
Die Zugänge, sich mit diesen Texten auseinanderzusetzen, sind vielfältig. Einer davon ist das „Bible Art Journaling“. Diese Methode kommt aus dem amerikanischen Raum und heißt übersetzt: „Bibel-Kunst-Tagebuch“. Hierbei steht das Wort „Bible“ für die Bibel, „Art“ bedeutet Kunst, und beim Wort „Journaling“ geht es darum, eine Art Tagebuch zu führen und biblische Texte zu kommentieren:
Du liest den Bibeltext, denkst darüber nach, was für dich an diesem Text von Bedeutung ist, und gestaltest diesen dann künstlerisch, kreativ
SO KANNST DU „BIBLEARTJOURNALERIN ODER JOURNALER“ WERDEN:
Richte Stifte (Bunt-, Filz-, Glitterstifte…), bunte Papiere, Sticker, usw. her
Ansichtsexemplar
Bereite den Bibeltext vor, den du bearbeiten willst. Du kannst den Text ausdrucken oder aus einer alten Bibel herauslösen und auf ein Blatt kleben. Es gibt auch eigene Bibeln, die sich besonders für das Journaling eignen.
Beginne mit einem kurzen Gebet, zum Beispiel: „Guter Gott, durch deine Worte sprichst du zu mir Lass mich erkennen, was du mir mitteilen möchtest.“
Lies den Bibeltext aufmerksam.
Hebe Wörter hervor, die dir wichtig oder fragwürdig sind.
Denke über die wichtigsten Aussagen des Textes nach.
Überlege dir, wie du diese Aussagen kreativ, künstlerisch gestalten kannst.
Lege los mit dem Journaling: In den Text, um den Text Hab keine Angst, du musst kein Künstler, keine Künstlerin sein, um den Text kreativ zu gestalten.
Schau den Film an. Du findest eine Anleitung für das Journaling.
Kreativität entfalten
In allen Kulturen findet sich der Begriff der Kreativität, auch wenn es keine allgemeingültige Definition gibt. Sie wird in der Regel mit dem Schöpferischen, der Entwicklung von Ideen, dem kreativen Entwurf und der Schaffung von etwas Neuem umschrieben. Dieses „Neue“ kann sehr unterschiedlich sein – von einem Gedanken bis zu einem komplexen Musikstück oder einem aufwendigen Bild. Grundsätzlich sind Menschen von Natur aus kreativ, neugierig und produktiv Ein kreativer Mensch denkt und handelt kreativ Er entwickelt neue Ideen, Gedanken, Geschichten, Bilder usw. und setzt sie in die Tat um. Damit du dich selbst kreativ entfalten kannst, können ein paar einfache Grundschritte und Übungen helfen.
1. Sammle Ideen
Sei neugierig auf alles, das um dich herum passiert, denn du weißt nicht, ob dir diese Informationen vielleicht noch nützlich sein werden.
2. Verwende Gestaltungstechniken
Hast du neue Ideen gefunden, musst du diese auch verarbeiten. Verschiedene Kreativitätstechniken wie Brainstorming, Brainwriting oder Mindmapping können dir dabei helfen, in unterschiedliche Richtungen zu denken und alles miteinander zu vernetzen.
3. Denke nicht zu viel nach
Lass dich von deinem Unterbewusstsein führen und denke nicht ständig über deine Ideen nach. Spazierengehen, Lesen oder Musikhören können deine Kreativität unterstützen.
4.Lass dich auf den Aha-Moment ein
Wann auch immer der Aha-Moment sich einstellt, egal ob beim Abendessen mit deiner Familie oder beim Shoppen, versuche deine Erkenntnisse festzuhalten, auf einem Blatt, deinem Handy etc.
5. Setze deine Ideen um Bringe deine Idee zu Papier oder wähle eine Form, die für dich passt Du kannst dir auch Feedback von anderen Personen holen, wenn du das möchtest.
Kritzeln befreit
Kritzeln hilft, den Kopf frei für neue Ideen zu bekommen. Deshalb kritzle, wann dir danach ist, zum Beispiel, wenn du wartest, telefonierst oder dir langweilig ist. Zeichne, was dir gerade einfällt. Das regt die Fantasie an und es können richtig tolle Dinge entstehen.
Ansichtsexemplar
Einen Protestsong schreiben
Du weißt bestimmt, dass es viele Songs gibt, die aktuelle Inhalte aufnehmen und diese in musikalischer Form positiv oder negativ betrachten. Bereits in den 1960er-Jahren hat sich eine besondere Richtung in der Musik entwickelt, die Missstände in der Gesellschaft aufzeigen will: der Protestsong. Heute gibt es auf vielen Radiosendern oder auf sozialen Medien Plattformen, um diese Inhalte zu präsentieren, und auch Ausschreibungen, die eingereichte Protestsongs bewerten (zum Beispiel FM4 „Protestsongcontest“).
Nun bist du an der Reihe
WIE SCHREIBT MAN EINEN PROTESTSONG?
1. Such dir ein Thema aus, das dich wütend, traurig oder kopfschüttelnd macht. Es soll etwas sein, das du ändern möchtest.
2. Versuche dann, deine Gedanken auf einen Punkt zu bringen. Was stört dich genau an diesem Thema? Erstelle dazu am besten eine Mindmap, so kannst du alle deine Gedanken übersichtlich zusammentragen.
3. Nun versuche, einen Refrain mit einer ins Ohr gehenden Melodie zu schreiben. Summe diesen mehrmals, bis er wirklich gut passt
4. Schreibe eine oder zwei Strophen, in denen du erklärst, wie es zu diesem Problem gekommen ist, oder in denen du Beispiele auflistest
5. Vertone die Strophen.
6. Füge Refrain und Strophen zusammen und übe deinen Protestsong.
Gegebenenfalls kann dann ein Protestsongcontest in der Klasse stattfinden.
Es ist leichter, wenn du dir am Anfang ein paar Protestsongs im Internet anhörst:
Ansichtsexemplar
Ein Legebild gestalten
Gestalte mit alten Zeitungen und Gegenständen, die du gerade zur Verfügung hast, ein Bild von einer Station des Kreuzwegs. Wähle eine Station des Kreuzwegs aus, von der du ein Kunstwerk machen möchtest. Eine Übersicht über die Kreuzwegstationen findest du im DigiPoint in Kapitel 6.2 Lies die Kurzbeschreibung deiner Station und, falls angegeben, die entsprechende Bibelstelle.
Form und Anordnung:
Dein Tischplatz ist dein Gestaltungsraum. Erstelle deinen Entwurf Überlege dir, wie dein Kreuzweg aussehen soll. Achte auf die Figuren und Gegenstände, die darin vorkommen. Benutze alte Zeitungen und Materialien, die dir zur Verfügung stehen (Radiergummi, Farbstifte, Federschachtel…).
Reiße die Umrisse deiner Figuren und Gegenstände aus den Zeitungen und ordne sie grob an. Du kannst sie mit anderen Materialien, die dir zur Verfügung stehen, ergänzen.
Farbe:
Im nächsten Schritt fügst du deinem Bild Farbe hinzu. Nimm dazu farbige Teile aus den Zeitungen, reiße sie zurecht und verwende sie, um dein Werk zu vervollständigen. Du kannst auch andere verfügbare farbige Materialien verwenden, die du hinzufügst (Radiergummi, Farbstifte…). Schließlich kannst du auch einzelne Papierteile farbig gestalten.
Buchstaben und Wörter:
Ergänze dein Werk mit Buchstaben oder Wörtern. Was könnte eine Überschrift oder ein wichtiges Wort sein? Wo möchtest du sie auf dem Bild platzieren? Reiße sie wieder aus den alten Zeitungen heraus und klebe sie auf dein Bild.
Überprüfe dein Werk und mache ein Foto mit deinem Tablet oder lass es von deiner Lehrerin bzw. deinem Lehrer abfotografieren.
Macht zum Schluss einen „Museumsrundgang“. Schaut euch alle Arbeiten kommentarlos an. Wenn ihr wieder auf euren Plätzen sitzt, macht eine kurze Feedbackrunde Zum Schluss wird der Platz wieder aufgeräumt. Mit den Fotos wird abschließend ein digitaler Klassen-Kreuzweg erstellt.
Alternativ kannst du nach den vorgegebenen Schritten eine Collage aus „Reißbildern“ aus alten Zeitungen in deinem Heft oder auf einem Blatt Papier erstellen.
Ansichtsexemplar
Bibelgeschichten aktiv gestalten
Beim Bibeldrama light geht es um das Nachspielen einzelner biblischer Szenen. Die Personen versetzen sich in die Rollen des Bibeltextes und versuchen, in die Geschichte einzutauchen, sie selbst direkt mitzuerleben.
DAS BIBLIODRAMA LIGHT UMFASST DREI SPIELPHASEN
1. Phase = Warming-up, das Aufwärmen
In dieser Phase soll ein erster Schritt zum Bibeltext gemacht werden. Was erzählt er uns? Die Zugänge zum Bibeltext können vielseitig und von Methoden wie Bibelteilen begleitet werden.
Ansichtsexemplar
Erkunde zuerst den Textraum. Wie hat das Leben in der biblischen Zeit ausgesehen? Wie haben die Menschen gelebt? Was haben sie gedacht? Versuche, den Alltag hinter dir zu lassen, und versetze dich in den Bibeltext hinein.
2. Phase = Spielphase
Wähle eine Person des Bibeltextes aus und versuche ihre Gefühle nachzuempfinden.
Fragen, die dabei hilfreich sein können, sind: Was fühlt die Person? Wie geht es der Person? Was denkt die Person? Was spürt die Person? Welche Energie geht von der Person aus?
Schreibe die Gefühle und Standpunkte deiner ausgewählten Person auf und diskutiere sie in der Gruppe
Erst dann spiele eine Szene aus dem Bibeltext im Plenum.
3. Phase = Reflexionsphase
Verlasse nun deine Rolle wieder und denke über das Handeln und die Gefühle, die du erlebt hast, nach. Das ist besonders wichtig, denn hier kann die Verbindung von Alltagsleben und Glaubensleben stattfinden. Fragen, die du dir stellen kannst, sind: Wie ist es dir in deiner Rolle ergangen? Hast du nun ein anderes Bild auf die Situation erhalten? Was hast du im Spiel gefühlt? Wie geht es dir jetzt?
Eine detailliertere Erklärung der einzelnen Schritte findest du hier.
Achtsam werden
Wir lassen uns schnell ablenken: Gedanken schweifen ab Anstatt den Augenblick wahrzunehmen, denken wir an das, was gestern war oder morgen sein wird. Wir machen mehrere Dinge gleichzeitig und können dann keines davon voll genießen. Dadurch verlieren wir die Aufmerksamkeit für diesen Moment – und auch die Aufmerksamkeit für uns selbst.
Achtsamkeitsübungen helfen dabei, die Gedanken wieder zu ordnen und auf die Gegenwart zu lenken. Dadurch nimmt man sich auch selbst wieder besser wahr
ATEMMEDITATION ZUR KONZENTRATION
Atmen heißt leben. Eine Atemmeditation führt von der Wahrnehmung der Außenwelt zurück zur Wahrnehmung unseres Innenlebens.
1. Setz dich bequem aufrecht hin.
2. Schließe deine Augen oder schaue einfach gerade nach vorne, ohne irgendetwas genauer in den Blick zu nehmen.
3. Achte auf deinen Atem. Am einfachsten ist es, wenn du deine Atemzüge in Gedanken einfach mitzählst. So schweift dein Denken nicht ab, sondern bleibt auf deinen Atem konzentriert. Merke auch, dass sich die Luft beim Ein- und Ausatmen anders anfühlt (einmal kühl, einmal warm).
4. Wenn dir doch andere Gedanken durch den Kopf gehen: Ärgere dich nicht, sondern stelle dir Wolken im Wind vor. Lass deine Gedanken einfach mit den Wolken davonfliegen und finde zurück zum Zählen deiner Atemzüge
5. Spüre, wie du ruhig wirst. Probiere diese Atemmeditation, solange es dir gutgeht. Mit der Zeit wird es dir immer leichter fallen, länger ruhig zu sein.
Falls du nicht so viel Zeit hast:
Ansichtsexemplar
Es ist schon hilfreich, drei bis vier Mal einfach mit geschlossenen Augen ruhig durchzuatmen und dabei deinen Atem zu spüren. Auch so ist es möglich, dich und diesen Augenblick wieder bewusst wahrzunehmen.
Wusstest du ...?
In vielen medizinischen Studien wurde nachgewiesen, dass sich regelmäßige Meditation auf lange Sicht positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden auswirkt.
ANHANG
RELIGIONEN DER WELT
Eine Übersicht
FÜNF RELIGIONEN AUF EINEN BLICK
Es gibt unzählige verschiedene Religionen auf der Welt.
Fünf davon hast du in den letzten Jahren genauer kennengelernt.
Auf dieser Doppelseite findest du sie noch einmal in einer übersichtlichen Darstellung. Sie werden oft als „Weltreligionen“ bezeichnet. Dieser Ausdruck ist aber umstritten: Man könnte denken, dass nur diese Religionen wichtig oder besonders interessant wären.
Vielleicht siehst du diese Seite als Ausgangspunkt, um auch weitere große und kleinere Religionen der Menschheit zu entdecken: Zu den meistverbreiteten gehören etwa der Sikhismus, das Bahaitum oder der Jainismus, doch es gibt noch unzählige mehr
Noch ein Hinweis: Die einzelnen Religionen haben eine Vorstellung von Gott, bedeutsame (heilige) Schriften oder ein Haus der Versammlung. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Dinge in jeder Religion dieselbe Bedeutung haben. Vergleiche wie auf dieser Seite können einen guten Überblick geben, sind aber auch mit Vorsicht zu genießen!
(ein) Symbol
HINDUISMUS
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Om
BUDDHISMUS
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Rad der Lehre Angehörige
Gottesvorstellung
zentrale Offenbarungsschrift
wichtige Schriften und Überlieferungen
Haus des Gebets/ der Versammlung
wichtige Feiertage
heilige und bedeutsame Städte
große Richtungen und Schulen
Goldene Regel
Ansichtsexemplar
Hindus Buddhistinnen und Buddhisten
sehr unterschiedlich je nach Tradition; Vorstellung des Göttlichen (brahman)
verschiedene Götter und Göttinnen werden verehrt, stehen aber nicht im Zentrum
Veden mit Upanischaden –
Mahabharata
Ramayana
Bhagavad Gita
Tempel
Diwali
Holi
Navratri
Varanasi
Ayodhya
Mathura
Haridwar
Vishnuismus
Shivaismus
Shaktismus
Smartismus
„Man soll niemals einem anderen antun, was man für das eigene Selbst als verletzend betrachtet.“
Mahabharata 13,113
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Tipitaka (PaliKanon)
Sutren
TantraTexte
Kloster (mit Tempel)
Vesakh
Erleuchtungstag
Losar
Lumbini
Bodhgaya
Sarnath
Kushinagar
Theravada
Mahayana
Vajrayana
„Verletze andere nicht so, wie es dich selbst verletzen würde.“
Udanavarga 5,18
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JUDENTUM
CHRISTENTUM ISLAM
Davidstern Kreuz Halbmond/Mondsichel
Jüdinnen und Juden Christinnen und ChristenMusliminnen und Muslime
ein G’tt (JHWH)
ein Gott in drei Personen (Dreifaltigkeit von VaterSohnHeiliger Geist)
ein Gott (Allah)
Tora Bibel Koran
Propheten (Nebiim)
Schriften (Ketubim)
Talmud
–Sunna
Synagoge (Tempel) Kirche Moschee
Jom Kippur Pessach
Rosch haSchana
Jerusalem Safed Hebron Tiberias
Orthodoxes Judentum Konservatives Judentum Liberales Judentum Rekonstruktionismus
„Was dir verhasst ist, das tue keinem anderen an.“
Talmud, Shabbat 31a
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Ansichtsexemplar
Ostern Weihnachten Pfingsten
Jerusalem Betlehem Nazaret Rom
Katholische Kirche Orthodoxe Kirche Evangelische Kirche Freikirchen
„Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!“
Evangelium nach Matthäus 7,12
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Fastenbrechen Opferfest Aschura
Jerusalem Mekka Medina Kerbela
Sunnitischer Islam Schiitischer Islam (Alevitentum)
„Keiner von euch ist gläubig, solange er nicht für seinen Bruder wünscht, was er für sich selbst wünscht.“ Hadith, an-Nawawi
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HOTSPOTS DES GLAUBENS
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KATHOLISCHE KIRCHE: STEPHANSDOM IN WIEN
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FREIKIRCHEN: KIRCHE DER SIEBENTEN-TAGS-ADVENTISTEN IN ADDIS ABEBA (ÄTHIOPIEN)
EVANGELISCHE KIRCHE: HALLGRIMSKIRCHE IN REYKJAVIK (ISLAND) Ansichtsexemplar
ORTHODOXE KIRCHE: IKONOSTASE DER KATHEDRALE VON TIMIŞOARA (RUMÄNIEN)
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ORTHODOXE KIRCHE: DOM DES HL. SAVA IN BELGRAD (SERBIEN)
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JUDENTUM: SYNAGOGE IN PITTSBURGH (USA)
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JUDENTUM: STADTTEMPEL IN WIEN
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ISLAM: KÜLLIYEMOSCHEE IN MANAVGAT (TÜRKEI)
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HINDUISMUS: SHRI-SWAMINARAYAN-TEMPEL IN LONDON (GROSSBRITANNIEN)
Ansichtsexemplar
BUDDHISMUS: KLOSTER TAKTSHANG IM PARO-TAL (BHUTAN)
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IMPRESSUM
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1. Auflage (2024)
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Bibelzitate: Die Bibel. Revidierte Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift 2016. Gesamtausgabe (© Verlag Herder Freiburg)
S. 8: Portrait Hannah Höch (1924) (Foto © Theo van Doesburg) (Wikimedia Commons)
S. 9: Hannah Höch: Mensch und Maschine, Öl auf Leinwand (1921), Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (Wikimedia Commons)
S. 15: Pieter Bruegel der Ältere: Der Turmbau zu Babel (um 1568), Museum Boijmans Van Beuningen Rotterdam (Wikimedia Commons)
S. 20: Portrait Chiharu Shiota (2020) (Foto © Sunhi Mang)
S. 21: Chiharu Shiota: Installation in der Ausstellung „Across the River“ in der Landesgalerie Niederösterreich in Krems 2022 (Foto © Alexandra BranzSchorn)
S. 24: Firmung (Foto © Johann Perstling)
S. 25: Ausgießung des Heiligen Geistes aus dem RabbulaEvangeliar (586) (Wikimedia Commons)
S. 26: Die Kirche von Yonderton (© Heinz Schäfer: Hört ein Gleichnis. Beispiele für die Wahrheiten der Bibel zum Gebrauch in der Wortverkündigung und im persönlichen Zeugendienst des Christen, Band 1, Stuttgart: Christliches Verlagshaus 1990)
S. 27: Portrait Leonie Steinwender (Foto © Alexandra BranzSchorn)
S. 28: Kinder im Sesselkreis (Foto © Alexandra BranzSchorn)
S. 29: Liturgie (Foto © www.nightfever.org)
S. 29: Aktion Kilo (Foto © Caritas Kärnten)
S. 32: Portrait Jacob Wexler (1978) (Wikimedia Commons)
S. 33: Jacob Wexler: Torso (1968) (Wikimedia Commons)
S. 39: Snap dir die große Liebe (© Österreichisches Jugendrotkreuz – www.humanity.at)
S. 41: Portrait Franz Jägerstätter (Foto © Erna Putz)
S. 42: Anonymer Künstler: Karikatur Charles Darwin als Affe (1871) (Wikimedia Commons)
QUELLENVERZEICHNIS Ansichtsexemplar
S. 42: Protestszene (Foto © Gareth Knight) (Wikimedia Commons)
S. 46: Selbstportrait Jan Gossaert, Öl auf Leinwand (ca. 15151520), Currier Museum of Art Manchester, USA (Wikimedia Commons)
S. 47: Jan Gossaert: Die Anbetung der Könige, Öl auf Holz (ca. 15101515), National Gallery London (Wikimedia Commons)
S. 54: Hans Kruzwicki: Christi Geburt, Öl auf Leinwand (1960), Privatbesitz (Foto © Dietmar Kruzwicki) (Wikimedia Commons)
S. 55: Sean Scully: Human, San Giorgio Maggiore, Venedig (2019) (Foto © Simone RieserKurzmann)
S. 57: Clemens Stockner: Eiskrippe im Grazer Landhaushof (2017) (Foto © Clemens Stockner) (Wikimedia Commons)
S. 59: Anonymer Künstler: Der hl. Josef mit dem Christuskind, Radierung (nach Guido Reni, Ausschnitt, 17 Jahrhundert), Metropolitan Museum of Art New York (Wikimedia Commons)
S. 62: Portrait Sieger Köder (Foto © Schwabenverlag)
S. 63: Sieger Köder: Prophet Amos (© Schwabenverlag)
S. 64: Portrait Rosa Parks (um 1955) (Foto © Ebony Magazine) (Wikimedia Commons)
S. 64: Portrait Papst Franziskus (2014) (Foto © Korean Culture and Information Service) (Wikimedia Commons)
S. 64: Portrait Martin Luther King Jr. (1964) (Foto © Dick DeMarsico) (Wikimedia Commons)
S. 64: Portrait Rigoberta Menchú (1998) (Foto © John Mathew Smith) (Wikimedia Commons)
S. 71: Textausschnitte: Päpstliche Enzyklika „Laudato si´“ (2015) (https://www.vatican.va/content/ francesco/de/encyclicals/documents/papafrancesco_20150524_enciclicalaudatosi.html)
S. 74: Portrait Werner Hofmeister (Foto © privat)
S. 75: Werner Hofmeister: Tabula Saltandi (2003) (Foto © Reinhard Sock) (Wikimedia Commons)
S. 77: Fotoportrait: Albert Biesinger (Foto © https:// www.stigofam.de)
S. 79: Kreuzwegbilder (© Pierre Kleindl) und Kreuzwegtext (© Josef Poschenreithner – Ingrid Kleindl: Kreuzweg: Durchkreuzte Lebenswege –Hoffnungsvoll leben, PfarrCaritas Diözese St Pölten 2012)
S. 82/83: Kunstwerk: Thomas Lauer: schritt – weite (2020) (© Thomas Lauer)
S. 82/83: Der Tod ist nicht das letzte Wort (© Gerhard Lohfink: Der Tod ist nicht das letzte Wort. Meditationen, Frankfurt: action 365 2009)
S. 84/85: Botschaften für das Leben: Anita Ulz (private Notizen einer Krankenhausseelsorgerin) und Holly Butcher (öffentlicher Blogpost)
S. 87: Federico Barocci: Flüchtige Skizze des Apostels Thomas, Zeichnung (undatiert, Ausschnitt), Rijksmuseum Amsterdam (Wikimedia Commons)
S. 90: Fotoportrait: Otto Zitko (Foto © Markus Wörgötter)
S. 91: Kunstwerk: Otto Zitko: „Raumzeichnung“ in der Kuppel der Andreaskapelle (GrazSt. Andrä 2003) (Foto © Gerd Neuhold)
S. 97: Gebet: Der Heilige Geist in mir ist (© Rainer Oberthür: Wie Kinder den Heiligen Geist verstehen – http://www.raineroberthuer.de/)
S. 105: Sikh Gurus mit Bhai Bala und Bhai Mardana, Gemälde eines unbekannten Künstlers im TanjoreStil (19 Jahrhundert) (Wikimedia Commons)
S. 109: Portrait Mahatma Gandhi (1931) (Foto © Elliott & Fry/Wikimedia Commons)
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