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MODE, LIFESTYLE UND TRENDS
AUSGEHEN
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Stuttgarter Locations mit Aussicht
Marke tragen, aber unsichtbar
Küchenhelfer werden zu Designobjekten
WOHNEN
Trends in der Gartengestaltung TECHNIK
Moderne Fernseher: scharf, vernetzt und 3-D-fähig FREIZEIT
Fit durch Treppensteigen
DIE MODE TRÄGT BLÜTEN, STREIFEN UND METALLIC 4 198204 102500
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EDITORIAL
AUFWÄRTS Der lange und durchaus mit kräftigen Minustemperaturen gesegnete Winter macht vor allem eines – Lust darauf, dass es endlich Frühling wird. Dass die Daunenjacken für möglichst lange Zeit wieder im Kleiderschrank verschwinden und stattdessen leichtere Bekleidung angesagt ist. Wie sich die neuesten Modetrends in diesem Frühjahr und Sommer präsentieren, ist eines der Themen der neuen s-tyle-Ausgabe. Das schöner werdende Wetter fordert geradezu dazu auf, den Garten aus seinem Winterschlaf zu wecken und sich Gedanken um das passende Interieur für die bevorstehende Saison zu machen – das ist eines der weiteren Themen in s-tyle.
Vor Blicken geschützt sind die Namen jener Marken, die in die Rubrik „Stealth Luxury“ fallen. Sie halten ihre Identität eher im Verborgenen. Ganz anders praktische Küchenhelfer, die nicht nur nützlich, sondern auch nett anzuschauen sind, wie in dieser Ausgabe nachzulesen ist. Die neue Ausgabe von s-tyle bietet eine Fülle interessanter Themen und sicherlich viele Anregungen. Die Redaktion freut sich über Anmerkungen und Kommentare – gerne per E-Mail an die Adresse sonderthemen@stzw.zgs.de
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Mit der körperlichen Fitness geht es buchstäblich bergauf – indem jedermann, der Lust und Laune hat, die vielen Stuttgarter Stäffele nutzt. Treppauf oder auch treppab kommen Kreislauf und Muskeln in Schwung, ohne dass es dazu spezieller Sportgeräte bedarf. Aufwärts geht es auch zu den Locations der Landeshauptstadt, die ihren Gästen nicht nur Kulinarisches, sondern auch eine gute Aussicht bieten. s-tyle stellt einige Lokale und Restaurants mit Weitblick vor.
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IMPRESSUM Herausgeber: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart. Redaktion: Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Redaktion Sonderthemen, Ulrich Bethscheider-Kieser (Ltg.), Ingo Dalcolmo, Dagmar Engel-Platz, Karl Gutbrod, Gabi Ridder, Barbara Wiesenhütter. Layout: Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH, Melanie Morlok. Bildbearbeitung: Pressehaus Stuttgart Infotechnik GmbH. Anzeigen: Bernhard H. Reese (verantwortlich), Stuttgarter Zeitung Werbevermarktung GmbH, Plieninger Straße 150, 70567 Stuttgart, Telefon 07 11 / 72 05 - 0. Titelfoto: Jackpot. Druck: Pressehaus Stuttgart Druck GmbH.
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Blumenprints sind im Frühjahr und Sommer wieder häufig zu sehen.
18 Beleuchtete Blumenkübel sorgen im Garten für eine stimmungsvolle Atmosphäre.
Foto: Vondom über www. home-light-web.de
Foto: Pylones
einziehen
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18 Wasserspiele und Gartenbeleuchtung: Das heimische Grün gestalten
Foto: Fornarina
anziehen
inhalt
Foto: s.Oliver Casual
inhalt
5 Nachrichten Kurz und knapp
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8 Kontrastreicher Frühling: Blütenträume und grafische Muster treffen auf Asia-Look
Pastelltöne und üppige Klunker gehören zu den Taschen-Trends.
12 Poppig, verspielt, auffällig: Die Taschenmode bekennt Farbe 14 Einfach passend: Tücher und Schals komplettieren das Outfit 15 Schwäbische Modemacher: Das Stuttgarter Label Einelinie 16 Stealth Luxury: Marke tragen, aber unsichtbar
22 Design trifft Funktion: Diese Küchenhelfer sind stylish und durchdacht zugleich
ausgehen 24 Mit Aussicht: In Stuttgart über den Dingen genießen 26 Schnell und lecker: Fast-Food-Adressen, mal kultig, mal raffiniert
einschalten 28 Wetten, Spaß . . .?: Moderne Fernsehgeräte sind multifunktional 31 Hi-Fi-Systeme fürs Auto: Unterwegs mit sattem Sound
28 Smart-TVs vernetzen sich mit dem Internet. Foto: Sony
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rausgehen 32 Stufe um Stufe: Die Stuttgarter Stäffele als Fitnessraum 34 Trendsportgerät Varibike: Strampeln mit Armen und Beinen
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AIRBAG FÜR RADFAHRER Für Helmmuffel unter den Radfahrern gibt es einen stylishen Kopfschutz: einen Kragen mit integriertem Airbag. Der sogenannte Hövding, den zwei Schwedinnen entwickelt haben, wird wie ein Schal um den Hals getragen. Bei einem Unfall faltet sich blitzschnell ein Airbag um Kopf und Nacken. Das schützende Polster wird durch Sensoren ausgelöst, die typische Unfallsituationen erkennen. Zu Fehlauslösungen komme es nicht, verspricht der deutsche Hövding-Importeur Sport Import. Den AirbagSchal gibt es in zwei Größen und verschiedenen Designs bei vielen Fahrrad-
fachhändlern zu kaufen. Die Airbag-Sensoren werden von einem Akku, der über eine USBSchnittstelle aufgeladen wird, mit Energie versorgt. Löst der Airbag bei einem Unfall aus, ist er anschließend unbrauchbar und muss ersetzt werden. Infos: www.hovding. com. dpa
Foto: Hövding
Foto: Usables
SCHWERELOS Wie von Zauberhand schwebt das Handy oder ein Glas Saft in der Luft – einen ungewöhnlichen Blickfang fürs Wohnzimmer ermöglicht die Säule Gravity Lifter des Düsseldorfer DesignartikelProduzenten Usables. Sie kann Gegenstände mit einem Gewicht von maximal 580 Gramm drehend in der Luft halten, bis zu 20 Millimeter Abstand befinden sich dabei zwischen Säule und Objektteller. Für den Schwebezustand C
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sorgen zwei starke Permanentmagnete, die sich voneinander abstoßen. Damit der bewegliche Magnet in Position bleibt, wird das Magnetfeld durch vier Elektromagnete mehrere Hundert Mal pro Sekunde nachgeregelt. Insgesamt benötigt die Säule weniger als 28 Watt im Dauerbetrieb, inklusive der Beleuchtung. Kunden können sich den Gravity Lifter in Wunschfarbe lackieren lassen. Infos: www.usables.de. hf
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KUNST ZUM SELBERMACHEN
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Warum die Werke bekannter Künstler zu Hause aufhängen, wenn es auch die eigenen sein könnten – und das, ohne selbst über eine Begabung à la Picasso zu verfügen? Aus diesem Gedanken heraus entwickelten David und Benjamin Baur, Gründer des jungen Stuttgarter Start-up-Unternehmens Baur & Baur, Selfpaint: ein hochwertiges Malset für anspruchsvolle Selfmade-Kunst. Auf der Konsumgütermesse Ambiente in Frankfurt präsentierten sie Mitte Februar das Set erstmals. Es enthält eine Leinwand, einen Echtholzrahmen von Max Aab und Tropfflaschen mit lichtechter Acrylfarbe in vier auf-
Foto: Konz
GROSSFORMATIG Kleine, quadratische Fliesen waren lange Jahre der Standard im Bad oder in der Küche. Aktuell darf es an den Wänden – auch im Wohnbereich – ruhig größer und vor allem auffälliger zugehen. Beispielsweise mit den außergewöhnlichen Fliesenformaten der Produktlinie De Tiles von Porcelaingres. Die designorientierten, prämierten Fliesen gibt es in 16 Farben, drei Oberflächen und in Formaten von gängigen 30 x 30 Zentimetern bis hin zu großflächigen 3 x 1,50 Metern – damit können Architekturfans auffällige Akzente setzen. Diese und viele andere Fliesen werden in der exklusiven Ausstellung des Waiblinger Fliesen- und Natur steinspezialisten Konz präsentiert. Auf 2700 hell, offen und übersichtlich gestalteten Quadratmetern können die Kunden dort Fliesen, Natursteine und Baustoffe anfassen und vergleichen. hf Infos: www.konz-fliesenhandel.de
Fotos: Baur & Baur
Fotos: Ciaté, Misslyn
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einander abgestimmten Farbkombinationen. Käufer tragen die Farbe auf eine Markierung auf der Leinwand auf und lassen sie einfach nach unten fließen. Je nach Druck, Menge und Häufigkeit des Farbauftrags verändert sich das Bild. So entsteht ein ganz persönliches, minimalistisch-abstraktes Kunstwerk. Selfpaint gibt es in drei Formaten. Sonderausführungen, wie die „Leipziger Edition“ mit fluoreszierender Farbe, Tri- und Diptychen sind derzeit in der Entwicklung. Infos: www.selfpaint.de kn
NAGELKUNST Kunterbunte Lacke auf Finger- und Fußnägeln sind seit dem letzten Frühjahr überall zu sehen. Jetzt werden die Nägel zu richtigen Kunstwerken – mit Glitzer, Ornamenten oder 3-DEffekten. Bei der sogenannten Kaviar-Maniküre, etwa von Pupa oder Ciaté, werden kleine, glänzende Perlen in den noch feuchten Lack gedrückt. Die schwarze Variante erinnert stark an die gleichnamige Delikatesse, kunterbunte Kügelchen dagegen an Kindertage mit süßen Zuckerperlen. Auch samtige Nägel sind en vogue: Luxuriös ist das Ergebnis der Velvet-Maniküre (Cia-
té), die Samt-Pulver auf die Fingernägel aufbringt. Für Aufsehen sorgt auch Craquer-Lack (Pupa), bei dem zwei Farbtöne übereinanderlackiert werden. Beim Trocknen „reißt“ der obere Lack regelrecht und bringt teils die darunterliegende Farbe zum Vorschein. Spontane Farbwechsel auf den Nägeln ermöglichen Thermo-Nagellacke von Alessandro. Chamäleonartig verändern sie ihre Nuance bei jedem Temperaturwechsel. Magnetische Lacke, zum Beispiel von Artdeco, dagegen enthalten winzige metallische Pearlparti-
kel, die auffallende Effekte auf dem Nagel bilden, wenn in der Trocknungsphase des Lacks ein spezieller Magnet über den Nagel gehalten wird. Wer keine Lust auf langwieriges Lackieren hat, verwendet Nail Polish Strips, etwa von Misslyn. Diese Folien aus trockenem Nagellack werden auf den Nagel aufgeklebt und sind in unzähligen Designs erhältlich: Mit Streifen, Animalprint, lustigen Motiven, floralen Ornamenten oder Teilaufklebern mit zartem Spitzenmuster für die Nagelspitze sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. kn
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MODE
KONTRASTREICHER FRÜHLING: GRAFIK-PRINT ODER BLÜTENMUSTER DIE MODETRENDS FÜR FRÜHJAHR UND SOMMER 2013 GEBEN KEINE KLARE LINIE VOR, SIE SPIELEN EHER MIT KONTRASTEN: HIER COOLE, GRAFISCHE MUSTER, DA ROMANTISCHER GEISHA-LOOK, HIER FUTURISTISCHE METALLIC-NUANCEN, DORT NEUE BLÜTENTRÄUME.
Herstellernachweise: 1
1 Talbot Runhof, 2 + 3 s. Oliver
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Die Zeit der grauen Tage, tung der 1920er bis 1970er Jahdie wie Blei schienen, sind vor- re inspirieren lassen. Als wären bei. Wenn es sein muss, hilft es beispielsweise Bilder von Piet die neue Frühjahrsmode über Mondrian, der einst Blau, Gelb die letzten trüben Runden hin- und Rot zu geometrischen Fläweg. Jetzt wollen Modeliebhaber chen komponierte und neben Licht, Wärme und noch mehr Schwarz und Weiß setzte. Farbe. Schön, dass in der Mode Farbe spielt auch bei Patchvor allem Grün- und Blautöne, work eine dominante Rolle. neben Pink und Violett, mit der Ganz schön bunt kann es beim erwachenwilden Mix zugeden Natur Im Frühjahr weht hen. Das Wörtw e t t e i f e r n . unter anderem auch chen Patchwork Diesmal üb- japanisches Flair durch mag ja ein wenig rigens mit altmodisch klindie Kleiderschränke. irisierendem gen, doch dieSchimmer getragen, denn me- ser Trend ist absolut nicht bieder tallisch flimmernde Nuancen auf und beileibe kein „Flickwerk“ Seide oder Satin – auch in Gold, aus alten Stoffresten. Ganz im Silber und Kupfer – versprechen Gegenteil: hier wird kombiniert, glanzvolle Auftritte. Beim Kom- was scheinbar überhaupt nicht plett-Outfit in High-Tech-Mate- zusammengehört, aber natürrialien sollte Frau aber tunlichst lich bewusst und fein aufeinanauf jeglichen Schmuck oder der abgestimmt ist. In der Praxis sonstige Accessoires verzichten. kann es da zu kühnen Stoff Kräftige Farben werden zwar allianzen und multiplen Museinerseits Ton in Ton gehalten, tern kommen. So werden zum aber die Designer von heute Beispiel zarte Spitze und wilde haben sich bei ihren Entwürfen Schlangenprints mit romantiandererseits auch von der farb schen Blumendrucken gemixt intensiven abstrakten Kunstrich- oder durchsichtige Chiffonstoffe
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Geblümtes wird mit unifarbenen Teilen kombiniert, die einen Ton aus dem Blütenmuster aufnehmen.
mit Netzeilen und sommerlichem Tweed vereint. Aufs Colour-Blocking der letzten Saison folgt jetzt GrafikPrint. Schachbrett- oder Hahnentrittmuster wirken besonders auf kurzen Kleidern im 60er-Jahre-Stil. Doch Hauptsache kariert oder gestreift, manchmal auch in Buntstiftfarben, aber überwiegend in Schwarz-Weiß mit leuchtendem Rot als Akzent, kommen Roben, Hosen, Pullis, Blusen oder Kostüme daher. Streifen sind die idealen Sommerbegleiter. Sie verbreiten maritimes Flair und elegante Lässigkeit. Wer mag, kann allover auf Streife gehen oder unterschiedliche Dessins mixen: Längs- zu Queroder Block- zu Nadelstreifen. Natürlich gehen auch Karos mit Streifen. Ein Thema mit unendlichen Variationen für Kreuz- und Querdenkerinnen. Modeschöpfer lieben das Spiel mit Kontrasten. Hier Minimalismus, cool und grafisch, da romantische Fernost-Sehnsucht. Und so weht im Frühjahr und Sommer auch japanisches Flair durch die Kleiderschränke und verwandelt westliche Frauen in urbane Geishas. ►
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Der wichtigste EthnoTrend des Sommers holt sich seine Ideen aus Asien. Lotus- oder KirschblütenMuster zieren Kimono-Variationen. Samurai-Jacken mit kastenartig geschnittenen Ärmeln werden mit einem breiten schwarzen Gürtel in der Taille geschlossen. Ein bestickter Seidenblazer in leuchtendem Blau mit angeschnittenem Stehkragen hat Geisha-Chic und passt zum gleichfarbigen knielangen Rock. Ein kurzer, fernöstlich inspirierter Kimonorock verleiht dem kleinen Schwarzen eine verspielte Note. Und mit Sarong & Co. lassen sich zurückhaltende Basisteile wie Jeans oder Hemdblusen trendig aufmischen. Wer den Totallook nicht unbedingt mitmachen möchte, trägt Kimonos als Minidress, lediglich auf die typischen Ärmel und Taillenbetonung reduziert. Sieht schick aus beispielsweise zur Zigarettenhose oder zum Blei-
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Fröhlich bunte Farben sorgen für Sommerstimmung. Herstellernachweise: 1 Van Graaf, 2 United Colours of Benetton/Fabrica, 3 Mint & Berry
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stiftrock. Für zögerliche Frauen zum Testen reicht vielleicht auch erst mal der Einsatz von Kimono ärmeln: Blusen oder Kleider bekommen so eine aktuelle asiatische, aberdezente Note.
Leo- und Snake- Print sind Dauerbrenner Nach Asien hat das Fernweh der Modeszene auch den afrikanischen Kontinent erreicht. Der Safari-Look, 1968 von Yves Saint-Laurent etabliert, gehört ja seither zum Modekanon wie die Big Five zu Afrika. Diesmal präsentiert sich der DschungelcampStil neu: asymmetrischer und animalischer. Tropenwälder treten etwas in den Hintergrund. Überraschend elegant wirken lange, schmale und tief ausgeschnittene Roben, eventuell in KornnatterGelb oder Hosenanzüge im Zebraprint. Natürliche Materialien wie Veloursleder oder Seide sorgen für die sportiven Seiten. „Jetzt wird die Alltagsmode aufregend. T-Shirts bekommen mit Animalprints einen exotischen Twist“, verspricht der kalifornische Designer Alexander Wang. Sein Kollege Michael Kors ist ohnehin der Meinung, das „Leo und Snake“ immer gehen, egal in welcher Saison. Doch ein
gemustertes Teil, vielleicht eine Seidenbluse im Leopardenmuster oder ein Baumwollshirt mit riesiger Löwenmähne als Blickfang, reicht wohl völlig aus. Fürs Jagdfieber im Büro geht etwa eine Safaribluse in Tarnfarben zum Pencilrock oder Blazer. Eine neue Hochblüte erleben auch Flowerprints. Der Blumentrend ist 2013 aber etwas weniger verspielt und poppig als bisher. Statt Millefleur-Muster sind die Formate größer, auch setzen einzelne Blüten gezielt Akzente. Teils sind die Motive auch abstrakt verfremdet. Hibiskusblüten oder Sonnenblumen wirken fast wie Aquarelle. Besonders beeindruckend, wenn Geblümtes mit unifarbenen Teilen kombiniert wird, die einen Ton aus dem Blütenmuster aufnehmen. Ob Blumen, Landschaften oder Tiere – Hosen sind in dieser Saison auf jeden Fall gemustert und heißen Printed Pants. Aber Achtung: je bunter die Hose, desto schlichter sollte das restliche Outfit sein. Fashionistas stimmen es farblich auf die Hose ab, versuchen eine Kernfarbe wieder aufzunehmen und überlassen der Hose als Eyecatcher die große Bühne. Durchsichtige Blusen sind nichts Neues in der Modewelt.
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Asiatisch wirken kleine Stehkragen – neben Fernostlook prägen auch Transparenz, Metallicglanz und auffällige, farbige Prints die neue Mode. Herstellernachweise: 4 Vero Moda, 5 Van Graaf, 6 Rich & Royal, 7 Zara, 8 Oui
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Doch jetzt warten auf Trendsetterinnen auch transparente Kleider, Röcke, Shirts und Sweaters. Die Grenzen zwischen Lingerie und Abendmode werden fließend. Das Spiel zwischen Verhüllung und Transparenz treibt die Modemacher zu teils gewagten Durchblicken. Federleichte Satin- und Chiffonstoffe, Spitze, gelochte Muster und Netzmaterialen kreieren einen Look, der tief blicken lässt. Für Karl Lagerfeld erscheint er „leicht, luftig und frisch“.
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Transparent über blickdicht Doch weil die durchsichtigen Teile zwar einerseits gar nichts mehr verbergen, aber andererseits wiederum auch im Alltag getragen werden sollen, legen sich die Kreationen wie ein feiner, transparenter Schleier auf die Textilien darunter, die allerdings meist blickdicht sind. Sigrun Lutz
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ACCESSOIRES I
TASCHEN TRAGEN PRINTS 1
DER HANDTASCHENSOMMER TREIBT ES BUNT. POPPIGE FARBEN, VERSPIELTE DEKORS, BLÜTEN SOWIE EXOTISCHE PFLANZEN- UND TIERMOTIVE SCHMÜCKEN DIE UNENTBEHRLICHEN BEGLEITERINNEN.
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Handtaschen kann eine Frau Kunststofftaschen in Strauß- oder bekanntlich nie genug besitzen. Kroko-Prägung. Der große Hit: Und doch hat sie selten das pas- Taschen, Schuhe und Halstücher sende Teil parat. Seltsamerweise im Animalprint. sieht das Modell vom vergangeDie Farben der nächsten Sainen Jahr zur gerade erstandenen son werden kräftiger, je höher Frühjahrsgarderobe uralt aus. die Temperaturen klettern. Dabei Vor allem in dieser Saison, wo bedeutet bunt nicht unbedingt Taschen und Schuhe, oft auch nur knallig. Neben leuchtendem noch die Tücher, auf jeden Fall Gelb, tiefem Rot, Electric-Blue zusammenpasoder strahlensen und farb- Für jeden Zweck die dem Orange lich korresponrichtige Begleiterin behaupten sich dieren sollten. auch zarte, friSchließlich wissen Fashionistas: sche Pastellfarben – quasi die erst die entsprechenden Ac- Eiscreme-Tonpalette rauf und cessoires verleihen einem Outfit runter. Vielleicht in einer mintfareben das gewisse Etwas. benen Lammleder-Beuteltasche Es soll Frauen geben, die sich oder einem rosafarbenen Basteine klassische Luxustasche (bei- körbchen. Übrigens: Flechtwerk nahe) fürs Leben anschaffen, wie in allen Varianten und Farbtönen die Kelly-Bag etwa, die seit Jahr- ist auch wieder ein Thema. zehnten zu den HandtaschenPraktische, großformatige Teile Ikonen gehört. Doch neben den sind nach wie vor Favoritinnen. Die eher zurückhaltenden Klassikern modische Frau möchte im Alltag brauchen Sammlerinnen jetzt ja schließlich auch das Laptop unbunte Handtaschen, einfarbig terbringen können. Es passt etwa oder mit Blumenmuster, wahlwei- in die trendigen Tragebeutel und se Ethno-Print. Auch transparen- Einkaufstaschen – im Modejargon te Modelle sind heuer angesagt. Totes (von tragen) und Shopper Die internationale Desig- (von einkaufen) genannt. Sie sind nerriege liebt es gar opulent gar nicht bieder, sondern zeigen mit Strass, Pailletten, Fransen, sich im Farbrausch. Eher funktiaufgestickten Blüten und glän- onell müssen nach den Worten zenden Nieten. Für den Alltag von Laura Schmid, Einkäuferin bei taugen praktische Leder- oder Leder-Acker im Stuttgarter Kö-
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nigsbau, auch die Kurzgriff- wie die Crossover-Modelle mit langem Riemen sein. Doch haben andererseits die „Slip-in-Bags“ die Laufstege der internationalen Fashion-Shows im Sturm erobert. Sie heißen Clutches. Abgeleitet vom englischen Begriff „to clutch“ (umklammern) hat diese kleine Tasche ihren Namen erhalten. Sie erinnert eher an ein großes Portemonnaie, das neben Kleingeld gerade noch Platz für andere Utensilien wie Lippenstift und Hausschlüssel hat. Frau kann sie locker mit einer Hand umfassen. Manchmal wird sie mit Schlupfriemen versehen oder ist mit längerem Tragegurt auch zum Umhängen geeignet. Doch auch Hollywoods It-Girl-Riege will nicht nur Handtaschen, in die neben einem Smartphone nichts mehr hineingeht. Deshalb sind Clutches in Übergröße mittlerweile unverzichtbar für Disco- oder Partygängerinnen.
Transparenz macht in dieser Saison auch vor Taschen nicht halt. Bei den Bags lautet die modische Devise – im wahren Sinne des Wortes: Frau zeigt, was sie hat. Die Modelle aus durchsichtigem Kunststoff gewähren rundum Einblick. Egal ob als Clutch, Umhängetasche oder Shopper. Ausgeklügelte Details wie Prints, farbige Rahmen oder Ledereinsätze sorgen für Abwechslung.
Durchsichtige Modelle gewähren Einblick Handtaschen zu kreieren, die den Zeitgeist erfassen und dennoch zeitlos sind, das schafft momentan vor allem Massimo Trulli. Der Italiener ist Quereinsteiger in der Modebranche. Eigentlich ist er Maler, sein Werk war bisher stark inspiriert von ethnischen Themen. Auf seinen Taschen verarbeitet
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er collagenartig und nicht ganz ernsthaft Motive aus den 50er und 60er Jahren, etwa Stars wie Marilyn Monroe. Mal kräftig, mal in zurückhaltender Farbgebung prangen die Pop-Art-Motive auf feinem Kalbsleder und sind meist auf 999 Stück begrenzt. Die kleinen Kunstwerke im Retro-Chic, die natürlich ihren Preis haben, verlangen übrigens kein spezielles Outfit, sie geben sich mal klassisch, mal elegant, mal sportlich. Und wenn sich Frau an den auffälligen Musterprints vielleicht mal sattgesehen hat, kann sie ihr exklusives Modell auch getrost mal für eine Saison im Schrank verstauen. Das Wiedersehen macht dann umso mehr Freude. Sigrun Lutz Herstellernachweise: 1 s. Oliver, 2 Bric's, 3 Zara, 4 Tamaris, 5 Fornarina 6 Hoss Intropia, 7 Flip Flop
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INDIVIDUELLE NOTE
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Verschlungene Fische zu rotem Leder, eine Schnalle mit floralen Ornamenten oder ganz klassisch? Bei BUCKLES & BELTS in der Calwer Straße 58 gibt es individuelle Gürtel. Kunden können aus über 100 LEDERSTYLES und mehr als 200 SCHNALLEN in vielen Formen, Farben und Materialien ihren Wunschgürtel zusammenstellen. Dieser wird direkt im Laden auf Maß gefertigt. Durch ein patentiertes Knopfsystem lassen sich Gürtel und Schließe jederzeit austauschen. Neu im Sortiment ist eine Handtasche in verschiedenen Lederqualitäten und Farben – jeweils passend zum Gürtel.
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ACCESSOIRES II
TÜCHER – EINFACH PASSEND Das wird ein heikler Balanceakt in der nächsten Saison: Tücher oder Schals sind mit die wichtigsten Accessoires. Sie sollten gleichzeitig zu Taschen und Schuhen passen und auch noch zum übrigen farbenfrohen und musterreichen Outfit harmonieren.
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Farbenfrohe und gemusterte Tücher und Schals gilt es gekonnt mit dem restlichen Outfit zu kombinieren. Herstellernachweise: 1 Repeat, 2 Bershka, 3 Heartbreaker, 4 Anni Carlsson, 5 Hermès
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Nicht nur Hosen und Kleider, Shirts, Blusen und Jacken zeigen in der neuen Modesaison knallige Farben und aufregenden Mustermix, auch Tücher und Schals machen da keine Ausnahme. Farbe und Muster wollen allerdings clever kombiniert werden. Aufpassen sollten Modeliebhaberinnen etwa bei Teilen mit Prints aus Flora und Fauna, im Ethno-Design oder mit grafischen Elementen wie Streifen, Karos oder Punkten. Da gilt es die Faustregel zu beherzigen: Ein Teil muss sich immer zurücknehmen, entweder die Accessoires oder das Outfit. Der Loop-Schlauchschal und das Dreieckstuch haben übrigens den Winter überlebt und zeigen sich jetzt in hellen, luftigen Varianten. Größere Tücher sind wieder ganz aktuell, und die Foulards haben noch den praktischen Vorteil: sie können entweder als Sonnenschutz um den Kopf oder als Parero um die Hüfte geknotet werden. Wer bisher einen großen Bogen um Seidencarrés gemacht hat, muss in dieser Saison umdenken. Falls
das nötige Kleingeld vorhanden ist, darf’s auch ein Klassiker sein. Das nun bald 70 Jahre alte Tuch von Hermès ist quasi eine Investition für immer. Die neue Kampagne der Luxusmarke „J’aime mon carré“ ist sowohl eine Liebeserklärung als auch der Versuch, das etwas angestaubte Image des 90 x 90 Zentimeter großen Teils zu verjüngen. Ein Seidencarré ist schließlich weit mehr als „nur“ ein Halstuch. Diven der Vergangenheit wussten es zu tragen. Etwa für Spazierfahrten mit dem Cabrio à la Jacky O. oder als stilvolle Schlinge für den gebrochenen Arm, wie uns Grace Kelly in den 50er Jahren zeigte. Sigrun Lutz
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EINELINIE
LIEBLINGSTEILE FÜR SELBSTBEWUSSTE Tobias Siewert schneiderte schon als Jugendlicher. Bereits 1998 begann der ausgebildete Modedesigner seine eigenen Entwürfe zu verkaufen – von zu Hause aus. Heute betreibt der 40-Jährige sein eigenes Atelier in Stuttgart und gründete 2011 mit dem Industriedesigner Manuel Kloker das Label Einelinie. Petra Mostbacher-Dix sprach mit beiden. Was bedeutet Ihnen Mode? Siewert: Mode bleibt – sie drückt durch ihren Wandel den Zeitgeist aus und unterstreicht im Idealfall die Persönlichkeit eines Menschen. Warum gründeten Sie neben Ihrem eigenen Atelier 2011 ein weiteres Label, Einelinie, mit Manuel Kloker? Siewert: Bisher machte ich eher Einzelanfertigungen. Das schätze ich weiterhin – auch die Zusammenarbeit mit dem Kunden. In Einelinie, unserem „Baby“, verwirklichen wir, was wir gerne sehen würden. Das drückt sich auch in eigenen Stoffentwicklungen aus.
Wir wollen Lieblingsteile schaffen, jagen daher nicht den halbjährlichen Kollektionen nach, sondern lassen uns Zeit. Durch unsere vereinten Fähigkeiten in Schnitt, Design, Grafik und Produktdesign entsteht Besonderes: Bestes Beispiel ist unser Multifunktionsschal. Wie kommt ein Industriedesigner zur Mode? Kloker: Ich stieg bereits während des Industriedesign-Studiums ins Modebusiness ein: Viele Projekte waren interdisziplinär. Von 2005 bis 2012 erstellte ich etwa die Fashion Artworks für das Label Gin Tonic, sammelte kostbare Erfahrungen. Da viele unserer Eine linie-Artikel neben den modischen Aspekten auch funktional und konzeptionell sind, ist meine Arbeitsweise nicht wirklich anders als beim Entwerfen von Produkten. An Tobias Siewert schätze ich sein Organisationstalent und seine Leidenschaft für Schnitte. Was inspiriert Sie? Siewert: Das tägliche Leben – aus Alltag, Erlebtem und Erträumten kommen neue Ideen . . . mein Skizzenbuch ist immer dabei. Sie schneidern Bühnenkostüme, etwa für Wommy Wonder, Lilo Wanders oder die Füenf . . . Siewert: Bühnenkostüme stellen andere Anforderungen an Ent-
wurf und Erstellung. Aber es geht auch darum, die Persönlichkeit des Darstellers zu unterstreichen, mal zu überspitzen und zu übertreiben. Das weckt in den tragbaren Kollektionen manchmal den Wunsch nach mehr Farbe und danach, etwas herausknallen zu lassen. Der Beruf bedeutet ja, Fantasien auszuleben und in tragbare Richtungen zu transportieren Welche Frau, welcher Mann kann Ihre Mode tragen? Kloker: Jeder, der wie unsere Mode ist – geradlinig, zielstrebig, selbstbewusst –, Spaß an Funktionalität, Liebe zum Detail und zu besonderen Stoffen hat. Und wer dies noch nicht hat – vielleicht entdeckt er es ja mit uns.
Geradlinig, zielstrebig und selbstbewusst ist die Mode der Stuttgarter Designer Tobias Siewert (im Foto oben links) und Manuel Kloker. Fotos: Mierendorf (2), Klaudia Tot (2)
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STEALTH LUXURY
MARKE TRAGEN, ABER UNSICHTBAR Im Zuge der Krisen wird Reichtum höchstens von den Neureichen obszön öffentlich zelebriert. Bei den Superreichen sieht das Zukunftsinstitut einen neuen Trend: „Stealth Luxury“ – Luxus unter der Tarnkappe, dem man seinen Preis nicht ansieht. Wie erklärte Karl Lagerfeld 2009: „Bling ist over.“ Damit meinte er freilich nicht seine großen Ringe oder kettenverzierten Lederhandschuhe, sondern die vulgäre Darstellung von Reichtum. Wer in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen Luxusmarken zur Schau trägt, sich wie ein Christbaum mit Gold und Diamanten behängt, gilt als obszön. Die Superreichen, so haben es die Forscher des von Matthias Horx geleiteten Zukunftsinstituts in Kelkheim ausgemacht, legen ihr Geld in „Stealth Luxury“ an. Der englische Begriff „Stealth“ steht für Heimlichkeit und Schlauheit. Verwendet wird er vor allem im Militärischen, etwa für den Tarnkappenbomber, der durch Form, Material und Oberfläche vom Radar kaum zu orten ist. „Stealth Luxury“ sind also Luxusgüter, um deren Preis nur Eingeweihte wissen und deren Konsum dem Radar einer sozialkritischen Öffentlichkeit entwischt.
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„Conspicuous Consumption“, öffentlichkeitswirksamer Konsum, wie um 1900 von den Müßiggängern der „Leisure Class“ und heute von den Neureichen in Russland praktiziert, sei passé, schreiben die ZukunftsinstitutAutoren Holm Friebe und Charlotte Noltenius im Magazin „Trend Update“.
Tarnung gegenüber der breiten Masse
Herstellernachweise: 1 + 4 Kissenrolle Jacquard und japanische Handtücher,
Die Eliten blieben in einer sich spaltenden Gesellschaft, in der Reiche über immer größere Vermögen verfügten – vor allem aus Kapitalerträgen und Erbschaften –, zunehmend unter sich. „Die nächste Generation von Statussymbolen braucht zwei Komponenten: Insider-Codes für Eingeweihte, die daran das aufgeklärte und kultivierte Bewusstsein ihres Trägers ablesen“, so Friebe und Noltenius. „Und perfekte Tarnung gegenüber der breiten Masse, so unauffällig und unscheinbar, dass niemand Notiz, geschweige denn Anstoß daran nimmt.“ Die neuen Eliten seien peinlich darauf bedacht, niemandem auf die Füße zu treten, und nutzten ein raffiniertes Hierarchiesystem bildungsbürgerlicher Codes, in dem
beides von Manufactum über www.manufactum.de, 2 www.waldmeister-bikes/ Christian Rokosch, 3 Philipp Mohr Design Studio/Tobias Wong, Philipp Mohr, 5 Bottega Veneta
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neben ökonomischem auch soziales und kulturelles Kapital zur Manifestation des eigenen Status dienen könne. Für „Stealth Luxury“ tauge daher alles, was nicht als altes Statussymbol verbraucht wurde und was mit Qualität, Erfahrung, Handwerk, Kultiviertheit, guten, möglichst umwelttauglichen Materialien oder Nachhaltigkeit zu tun habe. Das kann beste Gartenerde sein, hochkarätige Küchenmesser, die Trekkingausrüstung eines Insider-Profiausstatters, das einzeln gefertigte Fahrrad eines traditionsreichen Betriebs. Der Status des Fahrrads wachse, das Auto – zumindest in westlichen Gefilden – verliere.
Kleine Labels profitieren Das hat Folgen für jene, die auf Branding bauten, schauten, dass auf Uhren oder Taschen das Markenlogo höchst präsent ist. Nun machten, so die Autoren, die Luxuskonzerne ihren Umsatz mit den Neureichen in Schwellenländern. Hierzulande profitierten vom getarnten Reichtum, längst „kleine und nischige Labels“, die nur Kennern etwas sagten, oft lange Tradition und überragende handwerkliche Qualität besäßen.
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An der Handtasche, dem Konsumfetischobjekt schlechthin, lasse sich das am besten ablesen. „Bottega Veneta, quasi die Anti-Louis-Vuitton-Tasche, verzichtet vollständig auf außen angebrachte Logos oder Initialen und ist allein an der typischen Leder-Flechtstruktur zu erkennen“, so Friebe und Noltenius. Nach reichen Amerikanerinnen komme darüber nur Marc Jacobs. Dieser schaffe avantgardistische Taschen-Kunstwerke in wenigen Hundert Exemplaren für 30 000 und 40 000 Euro, die mit einem Materialmix aus Segeltuch und Plastik nach nichts aussähen. „Der ungebildete Blick könnte sie für ein ordinäres Ding aus dem Supermarkt halten“, wird der Alltagssoziologe Jean-Claude Kaufmann zitiert. „Doch glücklicherweise zählt allein der Blick der Wissenden, der Insider.“ Petra Mostbacher-Dix
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CHARAKTERSTÜCKE CHINESISCHE KUNST und Möbel liegen derzeit im Trend und lassen sich ideal in moderne Räume integrieren – etwa dieses Ensemble aus Schrank (Provinz Shanxi, um 1860), Truhe und Horseshoesessel (Reproduktion) sowie Buddha (China um 1800). Diese und andere ASIATIKA gehören ebenso zum Sortiment des Einrichtungsgeschäfts Gertrudenhof in Marxzell bei Karlsruhe wie ANTIQUITÄTEN, hochwertige Reproduktionen und LANDHAUSMÖBEL.
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GARTENGESTALTUNG
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HIGHLIGHTS SETZEN MIT WASSER UND LICHT
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DAS HEIMISCHE GRÜN KANN MAN VIELFÄLTIG GESTALTEN. MOMENTAN GIBT ES ZWEI GROSSE TRENDS: DIE KLARE, PURISTISCHE FORMGEBUNG ODER DEN ORGANISCHEN, WENIGER DOMESTIZIERTEN STIL. GROSSE THEMEN SIND JEWEILS WASSERELEMENTE UND BELEUCHTUNG.
In der Stadt sind Gärten Gold wert. Ob Villenpark, Dachterrasse oder Vorgärtchen, der Trend geht zum bewohnten kleinen Paradies. Zwei gegenläufige Stilrichtungen verhelfen dem Individualisten derzeit zur Entspannungsoase. Doch diese will auch „eingerichtet“ werden. Wer es sich einfach macht, sät Gras, bepflanzt ein paar Blumenkübel und fertig. Professionelle Landschaftsgärtner dagegen planen, gestalten und bepflanzen die zur Verfügung stehende Fläche nach einem durchdachten Konzept. Neben Bäumen und Sträuchern, Wegen und Terrassen haben dabei auch Accessoires wie Wasserspiele und Beleuchtung ihren großen Auftritt. Klare Formen, moderne Ausstattung, puristische Gestaltung – solche Gärten legt Hartmut Bremer zur Zeit an; oft mit seinem Team von Blattwerk Gartengestaltung aus Kaltental. „Klare Formen kann man schön mit eckigen Wasserflächen gestalten“, sagt der Landschaftsgärtnermeister. Das kühle Nass sei ohnehin Highlight einer jeden Anlage. „Wasserläufe sind wie Lagerfeuer. Man schaut sie
gerne an, sie entspannen die Seele, und ihr leises Gemurmel tut den Ohren gut“, erklärt der Gartenexperte. Im modernen Gartenstil spielen Pflanzen eine eher untergeordnete Rolle, die Wasserflächen sind klar und leer. „Die Wolken spiegeln sich im stillen Wasser, so hat man ein Stück Himmel in sein Refugium geholt“, schwärmt Bremer. Doch Feuchtgebiete haben auch ihre Schattenseiten. Neben Rasenflächen gelten sie als die pflegeintensivsten Gestaltungselemente: Regelmäßiges Säubern ist nötig, eine Investition in Filtertechnik oder man chlort das Wasser. Ein veralgter Teich passt genauso wenig ins moderne Gartenkonzept wie welkes Laub oder Komposthaufen.
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Nicht ganz so streng geht das Grenzen mehr gesetzt. Und die Blattwerk-Team aus 20 Land- Installation ist dank moderner Soschaftsgärtnern beim natürlichen larpumpen und individuell gestalGartentrend vor. Hier entsprechen teter Dekoelemente ohne großen die grünen Oasen mehr ihrem Na- Aufwand möglich. Hier sitzt ein turell: Organische Männchen mit Wasserläufe sind Gestaltung, viele Flöte am TeichPflanzen und we- wie Lagerfeuer, man rand und bläst niger domestizier- schaut sie gerne an. einen Wassertes Grün prägen strahl, dort fließt diesen Stil. „Da Hartmut Bremer, ein Rinnsal den schwimmt schon Landschaftsgärtner, Blattwerk modern gestaleinmal ein See- Gartengestaltung teten Dekostein röschen auf dem herab. Teich, und wir arbeiten hier auWer sein Geld investieren ßerdem gerne mit fertigen Gestal- möchte, um mehr vom Wasser zu tungselementen wie Quellstei- haben, ist bei Thomas Hagmann nen“, erläutert der bekennende aus Göppingen richtig. Er legt mit Wahlschwabe, der ursprünglich seinem Team aus acht Angestellaus der Gegend um Bremen ten Schwimmteiche an. Diese reikommt. nigen sich entweder selbst, indem Gerade bei den Wasserspie- das Schwimmwasser in einen len sind heute der Fantasie keine bepflanzten Nebenteich geleitet wird, oder sie werden von Hagmann mit einer Ionisierungsanlage ausgestattet. Diese schleust Kup2 fer oder Silberionen ins Nass, um Keime abzutöten. So kippt das Gewässer nicht. Wer sich für die biologische Variante mit Reinigungsteich entscheidet, muss mit leicht grünlichem Wasser leben. Der Liebhaber des Puristisch-Modernen entscheidet sich für die Ionisierung. Hier bleibt das Wasser ganz klar. „Leute möchten einen Schwimmteich, wenn ihnen ►
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Zum puristischen Gartenstil passen eckige Wasserflächen, Pflanzen spielen eine eher untergeordnete Fläche. Gezielt eingesetzte Lichtquellen sorgen für Stimmung und helfen bei der Orientierung. Fotos: 1 Blattwerk Gartengestaltung, 2 Gala Hagmann GmbH
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Pools oder Jacuzzis nicht gefallen. Ein Teich lässt sich in das natürliche Erscheinungsbild besser integrieren und sieht auch im Winter gut aus, wenn er nicht genutzt wird“, erläutert der gelernte Landschaftsgärtner. Soll ein Teich zum Schwimmen dienen, rät Hagmann zu mindestens 30 Quadratmeter Fläche: „Hier stößt man sich vom Rand ab und macht ein bis zwei Züge“, sagt der Experte. Manche seiner Kunden wollen einen selbstreinigenden Teich als Tauchbecken nach der Sauna oder zum Spielen für die Kinder. „Hier kann man durchaus auch kleinere Gewässer anlegen. Aber ein Tümpel kostet so viel wie ein Auto, davon gibt es verschiedene Preisklassen und viel Luft nach oben“, gibt der Göppinger zu bedenken.
Dezente Lichtquellen statt Flutlicht
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Statt Pool oder Jacuzzi: ein Schwimmteich lässt sich in das natürliche Erscheinungsbild des Gartens schön integrieren. Dezente Lichtakzente setzen beleuchtete Blumenkübel. Fotos: 1 Gala Hagmann, 2 Vondom über www.home-light-web.de
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Im Bereich Gartenbeleuchtung hat Hartmut Bremer viel Erfahrung: Ein ansprechend ausgeleuchteter Grünbereich schaffe Konturen und vermittle Sicherheit im Dunkeln. „Ich spreche hier nicht von Flutlicht“, stellt der Kaltentaler klar. Dem Einbrecherschutz hat sich der Ästhet nicht verschrieben, denn nächtliche Gartenbeleuchtung ist für ihn ein No-Go. Solarleuchten aus dem Baumarkt, die vor allem kaltes Licht verströmen und nicht regulierbar sind, also die ganze Nacht brennen, kann der Gärtner nicht leiden. „Punktuell wird es natürlich hell, aber dahinter erscheint es uns dunkler als zuvor“, erläutert Bremer.
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Für raumbildende, dezente Lichtakzente setzt Blattwerk gerne Moonlight-Kugeln oder leuchtende Blumenkübel ein. Mit gut gewählten Leuchtobjekten ist man nicht auf kühles, bläuliches Hell angewiesen. Die leuchtenden Elemente scheinen gelblich bis orange und machen die Umgebung weich und heimelig. „Man sollte sich Geräte zulegen, die schaltbar sind“, rät der Landschaftsgärtner, „die Nacht ist nicht umsonst dunkel.“ Oft genug verhandeln Gerichte Nachbarschaftsstreits, die sich um nächtliches Flutlicht oder zu laute Wasserspiele drehen. Ein besonderer Beleuchtungsclou ist Thomas Hagmann gelungen. Für einen Kunden, unter dessen Dach mehrere Generationen zusammenleben, ließ der findige Gärtner Treppenstufen sonderanfertigen, die indirekt beleuchtet sind. „Es gibt
zwar Anbieter, die beleuchtete Treppen als System im Portfolio haben“, erläutert der 44-jährige Göppinger. Doch sehe sein eigener Entwurf wegen der indirekten Beleuchtung besser aus. So kommen auch ältere Damen trotz Dunkelheit sicher über die Stufen ans Haus. „Licht macht ja nicht nur Stimmung“, sagt der Gartengestalter. Licht ist wichtig, um sich im Garten oder Eingangsbereich sicher zu fühlen „Wenn man die Hand vor Augen nicht sieht oder von Helligkeit geblendet wird, ist das nicht ideal“, sagt Hagmann. Dieselben Maßstäbe wie für Privatgärten legen Bremer und sein Team auch beim Corporate Gardening an, sprich, wenn sie Grünflächen für Firmen gestalten. „Letztlich muss das Erscheinungsbild des Vorgartens zur Firmenphilosophie passen“, erläutert der Blattwerk-Geschäftsführer. Leila Haidar
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Erfrischende Quelle: bei Wasserspielen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Foto: Braun-Steine
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KÜCHENHELFER
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In offenen Wohnküchen sorgen durchdachte, stylishe Küchengeräte, -helfer und Accessoires für mehr Pep.
Herstellernachweise: 1 Le Creuset, 2 Wesco, 3 Donkey Products, 4 Casabento, 5 Morphy Richards, 6 Pylones, 7 Silit, 8 Fotolia
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Vorbei die Zeit, da die Hausfrau im stillen Kämmerlein die Speisen für ihre Lieben zubereitet. In modernen Wohnungen und Häusern ist die klassische Aufteilung in Wohnzimmer, Esszimmer und Küche Vergangenheit. Offene Küchen werden immer beliebter. Über 20 Prozent der Deutschen wohnen laut Frank Hüther, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche (AMK), schon heute in einer wandlosen Kombination aus „Kochen-Wohnen-Essen“. Auf die Küche kommen damit neue Aufgaben zu. Sie muss praktikabel und funktional sein, aber auch schön und wohnlich. Kein Wunder, dass manche Küchenmöbel auch als Wohnzimmermöbel durchgehen könnten, so schick und trendig wie sie aussehen. Stylishe Küchengeräte und Accessoires hübschen nicht nur jede Wohnküche, sondern auch jede klassische Küche auf. Doch
Optik hin oder her: am Ende kommt es hauptsächlich darauf an, dass sie gut funktionieren. Beispiel Wasserkocher. Der kommt momentan gerne im Retrolook daher und ist gerade für Teetrinker ein unverzichtbares Utensil. Denen genügt es aber nicht, wenn das Wasser auf 100 Grad erhitzt wird. Ob grüner oder weißer Tee, ob Oolong oder Früchtetee, jeder braucht eine andere optimale Wassertemperatur. Intelligente Kocher stoppen bei 80, 85 oder 90 Grad. Was sich für Kaffeetrinker nach Spielerei anhört, ist für ausgewiesene Teetrinker ein Mehr an Genuss.
Unverzichtbar: Bratentopf und Stielkasserolle Auch Töpfe und Pfannen sollen nicht nur blitzen und glänzen, sondern das perfekt machen, wofür sie gedacht sind, nämlich kochen und braten. Unterschiedliche Gerichte benötigen unterschiedliche Töpfe. So darf laut den Kochprofis
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von WMF ein flacher Bratentopf niemals fehlen. Der ist ideal zum Schmoren. Dazu gesellt sich der mittelhohe Fleischtopf für größere Stücke oder Eintöpfe. Der eignet sich zusätzlich als Spaghettikocher oder zum Blanchieren von großen Gemüsesorten wie Blumenkohl. Ohne eine handliche und vielseitig einsetzbare Stielkasserolle geht es laut den Profis nicht. Und selbstverständlich darf die Pfanne nicht fehlen. Doch welche nehmen? Hier lohnt es sich, im Küchenfachgeschäft nachzufragen. Das Fachpersonal weiß nämlich, worauf es ankommt: dass die Pfanne mit dem Herd korrespondieren muss, beispielsweise. Schließlich brauchen Induktionsherde anderes Material als Gasherde. Wer übrigens seine alten, nichtmagnetischen Kochtöpfe auch auf einem Induktionsherd weiternutzen möchte, kann sich mit einer Induktion-Adapterplatte
behelfen. Einfach die Adapterplatte zwischen Topf und Herd schieben. Sie leitet die Wärme auch auf Kochgeschirr aus Keramik, Aluminium, Kupfer oder Glas.
Farbige Accessoires setzen Highlights Und wie bei einem gut geschnittenen Anzug oder dem perfekten Kostüm sind die kleinen Details oft das Tüpfelchen auf dem „i“. Farbige Accessoires setzen Kontrapunkte zu Töpfen, Pfannen und zur Küchenmaschine. Allein die Spülbürsten Billy Clean, Jonny Brush oder Pop Diva von Donkey Products sind wahre Eyecatcher. Die Brotkästen von Wesco sorgen für einen Farbflash in der Küche. Für die vielen Singlehaus6
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halte in Deutschland gibt es sie übrigens auch in einer kleineren Ausgabe für nur ein Brot. Wer dagegen täglich eine oder mehrere Vesperboxen packen muss, könnte auf die witzigen Lunchboxen von Casabento im KokeshiDesign zurückgreifen. Die Kokeshi sind traditionelle Puppen aus dem Norden von Japan. Und die Geisha-Box macht auch so im offenen Küchenregal einen guten Eindruck. Selbst Handtücher und Topflappen müssen nicht mehr verschämt in der Schublade verschwinden. So hat beispielsweise das spanische Modelabel Desigual die Küche entdeckt. Für kleines Geld peppen die farbenfrohen Schürzen, Topflappen oder -handschuhe jede Küche auf. Annett Boblenz
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MIT AUSSICHT
ÜBER DEN DINGEN GENIESSEN VON BODENSTÄNDIGER KÜCHE BIS ZUM STERNE-RESTAURANT: IN UND RUND UM STUTTGART GIBT ES MEHRERE MÖGLICHKEITEN, EIN ESSEN MIT AUSSICHT ZU GENIESSEN. N
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Kleiner Schlossplatz 1, S-Mitte. Einen spektakulären Blick auf die sie umgebende Innenstadt genießen Gäste im obersten Stock vom Kunstmuseum, während sie speisen. Weitsichtgenießer nehmen nicht den Fahrstuhl, sondern die Treppen in dem Glaskubus. In gediegener Atmosphäre wird mittags eine internationale Kü-
O che und abends eine Pacific Rim Cuisine angeboten. Dann stehen beispielsweise Steak vom Yellow Fin Tuna oder rosa Entenbrust auf süß-saurem Orangenrelish auf der Karte. Himmelsrichtung: Süd-Ost Blick auf: Schlossplatz und Neues Schloss www.cube-restaurant.de
Wielandshöhe Alte Weinsteige 71, S-Degerloch. Das Sterne-Restaurant von Meisterkoch, Autor und Musiker Vincent Klink genießt Kultstatus. Er achtet auf natürliche Zubereitung der Speisen und verwendet regionale Produkte. Doch Vorsicht mit der Aussicht: Bitte bei der Reservierung nicht nach einem Tisch am Fenster fragen. Der Chef will, dass sich die Gäste auf das Essen und nicht auf das Panorama konzentrieren. Himmelsrichtung: Nord-Ost Blick auf: gesamte Innenstadt www.wielandshoehe.de
Foto: Cube Restaurant
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Oben - Fernsehturm Jahnstr. 120, S-Degerloch. Die höchstgelegene Bar Stuttgarts befindet sich 650 Meter über dem Meeresspiegel oben im Fernsehturm, daher auch der Name. Ein Fahrstuhl bringt die Gäste die 147 Meter in dem Stahlbetonturm hinauf in die Rundum-Bar im 50erJahre-Look. Es gibt Kaffee und
Kuchen sowie für den Abend diverse Drinks. Dank der Drehstühle haben die Gäste einen flexiblen Panoramablick. Himmelsrichtung: Nord-Ost-Süd-West. Blick auf: Stuttgart, Schwäbische Alb und darüber hinaus www.fern-seh-turm.de
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Foto: Gastronomie im Fernsehturm
Aussichtsreich Auerbachstr. 182, S-Bad Cannstatt. Das Lokal in den Weinbergen ist sicher einer der Klassiker in der Kategorie „Gastronomie mit Aussicht“. Auf der Karte stehen internationale Gerichte, perfekt auch für die vielen Ausflugsgäste am Wochenende. Den besten
Blick hat man bei gutem Wetter von der großen Terrasse aus, auf der man sonntags auch brunchen kann (10.30 bis 14 Uhr). Himmelsrichtung: Süd-Ost Blick auf: Neckar, Kappelberg und Grabkapelle www.dasaussichtsreich.de
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Teehaus Hohenheimer Str. 119, S-Mitte. Am Hang gegenüber der Karlshöhe befindet sich der Weißenburgpark mit dem Teehaus. Der Jugendstilpavillon wurde vor 100 Jahren erbaut und ist heute ein Bistro, das internationale, schwäbische Gerichte sowie Kaffee und Kuchen bereithält. Die Aussicht hat man wenige Meter höher von der Plattform aus. Himmelsrichtung: West-Nord-Ost Blick auf: Marienplatz, Birkenkopf, Karlshöhe, Stiftskirche, Bahnhof www.teehaus-stuttgart.de Foto: Teehaus im Weißenburgpark
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FAST FOOD
SCHNELL UND TROTZDEM LECKER DER MAGEN KNURRT, DER BLUTZUCKERSPIEGEL IST WEIT UNTER NORMALNULL. DANN MUSS ES MIT DER NAHRUNGSAUFNAHME FLOTT GEHEN. UND ES GIBT SIE WIRKLICH, DIE STUTTGARTER LOKALITÄTEN, IN DENEN MAN SCHNELL BESSER ESSEN KANN.
Außergewöhnliche Burger, Falafel mit Mango-Chutney, raffinierte Suppen oder Pasta à la Mama: Wer unter den Deckel schaut, findet im Stuttgarter Kessel jede Menge Fast Food de luxe. Foto: Alimdi.Net/Pierre Pavot
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Wenn es um Currywurst und Co. geht, dann gibt es in der Stadt zwei Imbiss-Klassiker, die nicht nur zur Mittagszeit, sondern gerade auch zur späten Abendstunde beliebt sind. Udo Snack (Calwer Str. 23, S-Mitte) ist ein kleiner Laden, mit zwei, drei Stehtischen. Die Wände sind über und über mit Plakaten für Konzerte tapeziert. Es gibt 14 Burger-Variationen, Pommes und Wilde Kartoffeln. Ein ech-
ter Kult ist die Currywurst vom Brunnenwirt (Leonhardsplatz 25, S-Mitte), dessen Kiosk zwar winzig ist, dafür aber bis drei Uhr morgens geöffnet hat. Vegetarier dagegen zieht es zum Veggie Voodoo King (Steinstr. 13, S-Mitte), bei dem es diverse Falafel-Variationen mit unterschiedlichen Soßen wie MangoChutney oder Erdnuss gibt. Empfehlenswert sind auch die selbst gemachten Pommes.
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Doch gerade zur Mittagszeit soll es oft etwas Leichtes sein, eine Suppe oder ein Sandwich zum Beispiel. Die gibt es im Sans (Kleiner Schlossplatz 13, S-Mitte, Eberhardstr. 47, S-Mitte, www. sans-stuttgart.de) in Fülle: Tomatencremesuppe, indische gelbe Linsensuppe oder Gaisburger Marsch. Auch im San & Soup (Schubartstr. 2A, S-Mitte, www. sansoup.de) werden Suppen serviert, aber auch Wraps, Panini und Bagels, beispielsweise in FitnessStyle oder Spicy Cream. In einer ehemaligen Metzgerei kann man sich zur Mittagszeit eine Auszeit (Augustenstr. 52, S-West) nehmen. Im Wohnzimmer-Stil steht oder sitzt man dort, wo Platz ist, und bestellt kleine Speisen wie Polenta, Pasta oder gefüllte Pfannkuchen – und es gibt immer auch ein vegetarisches Gericht. Tipp: der selbst gebackene Kuchen. Vive la France! Das ist das Motto der Epicerie Fine (Olgastr. 136, S-Süd, www.epiceriefine. de), dem Feinschmecker unter den Schnellküchen. Auf dem wöchentlichen Speiseplan stehen französische Spezialitäten. Bella Italia – das Alimentari da Loretta (Römerstr. 8, S-Süd) verwöhnt am Mittag mit bodenständigen Gerichten wie Pasta mit Aubergine oder mit einer einfach-raffinierten Tomatensoße. In dem kleinen Stehlokal fällt oft das Wort „familiär“. Der beste Döner der Stadt, wird gemunkelt, wird im Alaturka
(Olgastr. 109, S-Süd) zubereitet: keine Geschmacksverstärker, am Drehspieß kein Pressfleisch aus der Massenproduktion und dazu Fladenbrot aus dem eigenen Ofen. I love Sushi (Rosenbergstr. 69, S-West, www.i-love-shushi.de) wickelt das japanische Traditionsgericht frisch und in vielen Variationen. Man kann Nigiris, Makis und Bentos vor Ort genießen oder sich in der Innenstadt liefern lassen. Ein wenig Zeit sollte man aber einplanen, denn die Macherinnen sagen: „Unser Sushi ist kein Fast Food.“ Es sind auch einige kulinarische Vagabunden in der Stadt unterwegs, die hier und da auftauchen. Beispielsweise das Kantinchen (www.kantinchen.com). Der Imbisswagen ist Stuttgarts erstes Bio-Freilichtcafé und jeden Samstag auf dem Karlsplatz beim Flohmarkt. Alle Produkte – Suppen, Snacks, Salate, Müsli, Kaffee – sind hausgemacht aus Bio-Zutaten. Im roten Wagen von Erna & Co. (www.ernaundco.de) werden schwäbische Gerichte zubereitet: Saitenwürstchen, Linsen und Spätzle sowie Fleischküchle und Maultaschen. Wo und wann, steht im Internet. Die Hotdogs von Florenze Shirazi, der Chefin des Flaming Star Store, sind absolut fleischfrei. Vegan Gourmet Hotdogs bietet sie in der Heißen Möhre an. Infos über den aktuellen Standort stehen auf Facebook. Michael Schoberth
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Foto:
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Das neue Musical für die ganze Familie nach dem berühmten tschechischen Märchen
Von und mit Christian Berg! SAMSTAG 16.03. | 11 & 15 UHR SONNTAG 17.03. | 11 & 14 UHR FREITAG 29.03 | 11 & 15 UHR SAMSTAG 30.03. | 11 & 15 UHR SONNTAG 31.03 | 11 & 14 UHR MONTAG 01.04. | 11 & 15 UHR
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Weitere Termine siehe www.c2concerts.de
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15.03.2013 | 18.45 Uhr | STUTTGART | PORSCHE ARENA
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Plastisches Vergnügen: Aktuelle Fernsehgeräte bieten mit riesigen Bildschirmen und 3-D-Funktion beinahe kinoreife Performances.
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Foto: Philips
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Als Nina Hagen in den 80er Jahren „Ich glotz TV“ schnodderte, ahnte wohl kaum jemand, dass anno 2013 Fernseher eine beinahe kinoreife Performance abliefern würden: Flach wie eine Tischtennisplatte und auf Wunsch gerne ebenso groß dimensioniert, bieten aktuelle Flachbild-TVs knackscharfe, herrlich bunte zwei- und dreidimensionale Bilder und zumindest im Team mit Surround-Lautsprechersets ein abendfüllendes Erlebnis für Augen und Ohren. Zumindest wenn der Film oder die Sendung technisch einwandfrei gemacht sind. Das Gute dabei: während die Lebenshaltungskosten für die Dinge des Alltags in den letzten Jahren eher stiegen, purzelten die Preise für High-Tech-Fernseher munter. Je nach Bilddiagonale gibt es gute Geräte bereits schon ab rund 500 Euro, zum Beispiel den Samsung UE32ES6300 (80 Zentimeter) oder den Philips 55PFL5507K (knapp 140 Zentimeter) für etwa 1200 Euro. Im mittleren Größenbereich gelten zum Beispiel der Sony KDL40HX755 (gut 100 Zentimeter) für circa 800 Euro oder der Panasonic Viera TX-L47ETW50 (rund
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120 Zentimeter) für circa 1100 Euro als Favoriten. Da freuen sich James Bond oder der kleine Hobbit riesig. Was geht konkret? Bei der Bilddarstellung konkurrieren im Prinzip zwei Technologien – LCD und Plasma (siehe Kasten). Letztere Gattung ist dank ihrer hervorragenden, aber recht aufwendigen und stromintensiven Technik eher auf dem Rückzug. LEDTVs setzen bei LCD-Screens als Hintergrundbeleuchtung kleine Leuchtdioden für noch satteres Schwarz und bessere Kontraste ein. Künftig dürften auch sogenannte OLED-Bildschirme mit organischen Leuchtdioden für außergewöhnliche Farbenpracht sorgen. HDTV Smart-TVs (High Definition Television) strahlt können aufs InterProgramme mit net zugreifen mindestens 720 Bildzeilen aus, die meisten HDTVs können bis zu 1080 Zeilen. Immerhin senden in Deutschland rund 70 Fernsehkanäle in HD, zu empfangen via Kabel oder Satellit. Film-Futter vom Blu-ray-Player holt schließlich das Beste aus dem Flat-HD-TV raus – immer öfter auch dreidimensional. ►
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DIGITALKAMERA
• Fernseher mit LCD (Liquid Crystal Display – Flüssigkristallanzeige) liefern ein helles Bild, mit dem Filmsessions auch bei Tageslicht Spaß machen.
• OLED-TVs sollen künftig mit organischen Leuchtdioden (wie bereits vom Smartphone bekannt) noch farbstärkeren und kontrastreicheren Filmgenuss bieten. cd
Bildtechnik
• Plasma-Geräte mögen eher leicht abgedunkelte Räume, bezaubern aber mit einem sehr natürlichen Bild mit Kinofeeling.
AB INS NETZ Fotos und Videos über Wi-Fi direkt auf Facebook & Co. posten kann die ANDROID FÄHIGE COOLPIX S800C. Die Social-Imaging-Kamera verfügt über 10-fach optischen Zoom, 16 Megapixel und einen hochauflösenden OLED-TOUCHSCREEN-MONITOR, auf dem Nutzer mit Apps im Internet surfen und Spiele spielen können. Diese und andere Neuheiten sowie viele Geschenkideen gibt es bei Foto Hirrlinger. Mehr Infos unter www.hirrlinger.de
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Frühjahr 2013
3-D-Geräte und Smart-TVs, die auf Internetinhalte zugreifen können, werden laut der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) immer beliebter. 2012 wurden in den zehn wichtigsten europäischen Ländern laut den Marktforschern fast zehn Millionen Exemplare verkauft. Die Hersteller arbeiten dabei daran, dass man künftig 3-D-Filme auch ohne manchmal lästige Brille genießen kann.
Smartphones als Fernbedienung Außerdem schreitet die Vernetzung von Fernseher und Internet deutlich voran: Smart-TVs und vernetzte Blu-ray-Spieler können Filme aus dem Internet per integriertem Webbrowser auf den Bildschirm zaubern. Zumindest You-Tube-Clips und Nachrichten zählen dabei längst zum Standardrepertoire. Und Smartphones und Tablet-PCs werden immer mehr zum Zuspieler von Fotos und Videos oder übernehmen die Rolle einer intelligenten Fernbedienung mit Touch-Appeal. Als zweiter Bildschirm lassen sich mit
Foto: Bang & Olufsen
iPad & Co. überdies auch parallel zur Sendung Meinungen twittern oder auf Facebook mit anderen Usern kommentieren und teilen. Die neuesten TV-Stars feierten ihr Debüt im Januar auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas. Hersteller wie LG, Panasonic, Philips, Samsung oder Sony möchten künftig mit noch schärferen Bildern die Regie im Wohnzimmer übernehmen – „4K“ beziehungsweise UHD („Ultra High Definition“) heißt die neue Fernsehwelt: Kaum haben wir uns an HD („High Definition“) gewöhnt, verspricht die neue Technik mit einer viermal so hohen Auflösung nochmals gesteigertes HeimkinoVergnügen – aber kein billiges: Denn für die ersten Modelle etwa von LG oder Sony mit über zwei Meter Bilddiagonale müssen satte Summen über die Ladentheke wandern: mindestens 16 000 Euro. Claus Dick
Nur fernsehen war gestern: Moderne Geräte lassen sich ganz einfach mit Notebook, Tablet, Smartphone und Co. vernetzen und ermöglichen so ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm abseits der regulären TV-Sender. Foto: Sony
Der gute Ton zum Bild LCD, PLASMA, OLED Die in Fernsehgeräten verbauten Lautsprecher hinken oft deutlich hinter der optischen Performance hinterher. Durch ihre sehr flache Bauweise fehlt modernen HD-TVs auch häufig das Volumen, um tüchtige Bässe zu erzeugen. Für packende Sounderlebnisse sorgen deshalb Surround-Sets: Zwei Boxen links und rechts vorn, eine in der Mitte für die präzise Stimmwiedergabe und ein Paar Lautsprecher hinten ermöglichen dreidimensionalen Raumklang. Regie führt ein Steuergerät, das Kontakt mit dem TV hält. Ordentlich tönende Sets gibt’s schon für ein paar Hundert Euro.
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Und wer Batman und Bond richtig abgefahren klangstark durchs Wohnzimmer zischen lassen möchte, kann zu potenten HighEnd-Surround-Receivern mit noch mehr Raumklang-Kanälen greifen. Die inszenieren mit zusätzlich seitlich, hinten und oben tönenden Lautsprechern ein spaciges Soundvergnügen der Extraklasse. Fürs schönere Hören sorgen wiederum stylishe Lautsprecher aus teils außergewöhnlichen Materialen wie Aluminium, die sich harmonisch ins Ambiente einfügen, zum Beispiel die neue BeoLab-12-Familie von Bang & Olufsen (Foto links). cd
Frühjahr 2013
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AUTO-HI-FI
EINS AUF DIE OHREN Autoliebhaber beschäftigen sich gerne mit Zahlen – es geht dann um Hubraum, Newtonmeter, PS und auch um Kilowatt. Über Watt sprechen sie dagegen eher selten. Was aber ist, wenn jemand auf beides Wert legt? Dann stattet man sein Auto mit einer High-End-Audioanlage aus, die mitunter den Preis eines mit kräftigem Nachlass angebotenen Kleinwagens im Neuzustand erreichen kann.
Nebenbei ist die Anlage nicht nur ein akustischer Hochgenuss. Einen echten Hingucker stellen die beiden 50 Watt starken, beleuchteten Linsenhochtöner dar, die auf der Instrumententafel platziert sind. Selbst Störgeräusche werden vom System berücksichtigt: Ein im Fahrzeughimmel integriertes Mikrofon misst den Innengeräuschpegel und passt je nach Bedarf und Fahrgeschwindigkeit die Lautstärke an. Auch BMW setzt auf die ZuDie meisten Autos sind heute sammenarbeit mit Bang & Olufschon ab Werk mit guten Audio- sen. Bei der bayrischen Autosystemen ausgestattet, die mehr marke kann unter anderem das als durchschnittlichen Ansprü- feine 6er Gran Coupé mit einer chen genügen. Für Nachrüster Hi-Fi-Anlage für höchsten Musikbleibt da wenig Platz. Und selbst genuss ausgestattet werden. Hier die hochwertigen Systeme gibt es transportieren 16 Lautsprecher mancherorts schon bei den Auto- eine Gesamtleistung von 1200 herstellern direkt zu bestellen. Watt und stellen im Innenraum Letztere pflegen des viertürigen enge Zusammen- Limousinen werden Coupés die Akusarbeit mit dem Hitik eines Refezu Konzertsälen Fi-Spezialisten. renz-Abhörraums auf Rädern Wie zum Beispiel dar. Nicht ohne Mercedes-Benz und der dänische zusätzliche optische Effekte: Hi-Fi-Hersteller Bang & Olufsen. Beim BMW fährt der beleuchtete Für den Sportwagen Mercedes Center Speaker mit integriertem SLS AMG haben die beiden Unter- Mitteltöner aus der Armaturentanehmen ein System entwickelt, fel empor und gibt die Linse des das den Flügeltürer für einen Auf- Hochtöners frei. Sie strahlt ihre preis von rund 7000 Euro zu ei- Signale im 180-Grad-Winkel ab. nem Konzertsaal auf Rädern Den anspruchsvollen Musikmacht. Stolze 1000 Watt Leistung liebhabern will auch Toyotas Luhat die Anlage, die die Musik über xustochter Lexus etwas bieten. elf Lautsprecher in dem nicht gera- Im Flaggschiff der Baureihe, dem de großzügig bemessenen Innen- großen LS, ist ein High-End-Auraum des Sportwagens verteilt. Ein diosystem des amerikanischen digitaler Soundprozessor ermög- Herstellers Mark Levinson mit licht nicht nur einen weitläufigen 19 Lautsprechern zu haben, das Surround-Raumklang. Überdies je nach Modell serienmäßig ist lassen sich die Klangfelder direkt oder einen Aufpreis von 2500 auf die unterschiedliche Position Euro kostet. Mitunter sind Watt von Fahrer und Beifahrer oder eben doch wichtiger als Kilowatt zentral im Innenraum ansteuern. oder PS. ulb
Exklusive Audioanlagen in Autos setzen auch optische Akzente. Fotos: Mercedes (ganz oben), BMW
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Fr端hjahr 2013
FITNESS
STUFE UM STUFE MEHR BEWEGUNG IM ALLTAG
www.aok.de/ bawue/sbb/ staeffeles-walk
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Wer Treppen steigt, trainiert Ganz so extrem muss es für die unterschiedlichsten Muskeln, den Anfang aber natürlich nicht insbesondere aber die von sein. „Gerade in Stuttgart, der Waden, Oberschenkeln und Po. Stadt der Stäffele, gibt es viele Und das Herz-Kreislauf-System Trainingsmöglichkeiten“, weiß kommt auf Trab, die Herzfre- Dold aus seiner Studentenzeit. quenz steigt. „Bei jeder Stufe Lust bekommen auf ein paar nach oben müssen wir unser ei- Stufen? Am 27. April startet in genes Körpergewicht anheben, Stuttgart auf dem Gelände des SV das ist weit anHoffeld der 15. Gerade in strengender als Stäffeles-Walk, das Gehen auf Stuttgart, der Stadt den die AOK der Ebene“, erStuttgart-Böblinder Stäffele, gibt klärt Dr. Nadja gen zusammen Schott. Die Pro- es viele Trainings mit dem Würtfessorin vom Ins- möglichkeiten. tembergischen titut für Sport Leichtathletikverund Bewegungs- Thomas Dold, band veranstalwissenschaft der Profi-Treppenläufer aus tet. Über rund Universität Stutt- dem Schwarzwald zehn Kilometer gart wählt selbst kann man dabei nach Möglichkeit immer die Trep- treppauf und treppab Stuttgart pe, denn regelmäßige Aktivierung und seine Stäffele entdecken. Bis den Tag über ist wichtig, um die zu 1000 Teilnehmer werden erLeistungsfähigkeit zu erhalten. wartet. Mitmachen kann jeder. „Wir sitzen viel zu viel“, mahnt „Der DurchschnittstreppenSchott. Wer Treppen nicht aus- steiger schafft die Strecke in rund weicht, bringt auf einfache Weise zweieinhalb Stunden“, sagt Dr. Aktivität in den Alltag. Zudem Elisabeth Schöndorf von der AOK kann man sein Gleichgewicht ver- Stuttgart-Böblingen und erklärt bessern, und Nadja Schott weiß zugleich das Besondere am Stäfnoch um einen ganz besonderen feles-Walk: „Die gut ausgeschilEffekt: „Wenn wir es bis nach derte Strecke lädt dazu ein, Fitoben geschafft haben, dann füh- ness und Kultur zu verbinden, len wir uns einfach wohl.“ und eignet sich ideal, um Gefallen Thomas Dold kann das nur am Treppensteigen zu finden und bestätigen. „Die selbst erarbeitete mehr Treppen in den Alltag zu inAussicht nach den Treppenläufen tegrieren.“ Eine Verschnaufpause ist richtig toll“, betont der Leicht- wird da einfach zur Informationsathlet aus dem Schwarzwald, einheit. dem es das „kostenlose GanzkörWer Abwechslung ins Treppertraining“ angetan hat. Der pensteigen bringen will, kann zwi29-Jährige betreibt Treppenstei- schendurch einfach zwei Stufen gen als Sport. Beim Empire State auf einmal nehmen, mal langsaBuilding Run-up in New York mer, mal schneller gehen, beschafft er die 86 Stockwerke mit wusst mit dem ganzen Fuß aufinsgesamt 1576 Treppenstufen in setzen oder nur mit dem Vorfuß. nur etwas über zehn Minuten. Auf lange Sicht hat diese wieder Siebenmal in Folge hat ihm das in den Alltag integrierte Beweden ersten Platz eingebracht. Für gung Stufe um Stufe positive Efsolche Leistungen ist aber nicht fekte auf den Kalorienhaushalt: nur die Beinarbeit wichtig, dazu das Immunsystem wird gestärkt, nutzt Dold das Geländer und hohem Blutdruck vorgebeugt und trainiert somit zugleich den Ober- Cholesterinspiegel und Diabeteskörper. risiko sinken. Julia Alber
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Treppensteigen trainiert unter anderem Waden, Oberschenkeln und Po. Auch das Herz-Kreislauf-System kommt auf Trab, die Herzfrequenz steigt. Das weiß auch der Profi-Treppenläufer Thomas Dold (Foto ganz oben). Fotos: Wilhelm Mierendorf (2), Chris Jablinski, Fotolia
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Frühjahr 2013
VARIBIKE
STRAMPELN MIT ARMEN UND BEINEN Es ist, als würde ein Turbolader zusätzliche Leistung beisteuern. Mit einem Schlag wird die Fahrt schneller. Doch Turbo auf dem Fahrrad? Gibt’s nicht? Gibt’s doch! Varibike heißt das Wunderrad. Für den zusätzlichen Schub sorgen die Arme – Klaus-Eckhard Jost hat es ausprobiert. Und das soll funktionieren? Ein wenig ungläubig stehe ich vor diesem Fahrrad. Untenrum sieht es aus wie das Zweirad, das bei mir zu Hause in der Garage stört. Aber obenrum oder genauer gesagt vorn am Lenker ist es völlig anders. Statt einer breiten Stange sind am Lenkrohr zwei kurze Stummel samt Bremshebel, darüber gibt’s eine weitere Kurbel. Bedient werden sie mit den Armen. Beim Radfahren hat Martin Kraiss immer gestört, dass nur die Beine trainiert werden, der Ober-
körper aber Pause hat. Im Jahr 2005 hat der Maschinenbau-Ingenieur aus Ulm dann mit dem Tüfteln begonnen, wie er das ändern könnte. Schließlich kam er auf die Idee des zweiten Antriebs: Über eine zweite Kette, die rechts vom Rahmen in einem Kasten geführt wird, wird die Kraft nach unten zum vorderen Tretlager übertragen. Das Varibike war geboren.
Zweiter Antrieb bringt eine erhöhte Leistung Der Umstieg von einem normalen Rad aufs Varibike braucht etwas Gewöhnung. Und auch ein wenig Mut. Denn wenn die Armkurbeln benutzt werden, kann nicht mehr konventionell gelenkt werden. „Dann muss man das Bike kippen“, erklärt Kraiss. Aus diesem Grund wurde auch die
Vorderradgeometrie geändert. Beim Varibike steht es nicht schräg nach vorn, sondern nach hinten. Durch diesen Nachlauf wird verhindert, dass das Rad zur Seite schwenken kann. „Auch Schläge verreißen den Lenker nicht“, verspricht Kraiss. Das Ergebnis des zweiten Antriebs ist sensationell. Als würde ein Turbolader zusätzliche Leistung bereitstellen, geht’s schlagartig zügiger vorwärts. „Bei einer Untersuchung in den USA wurde festgestellt, dass die maximale Leistung bei Arm-Bein-Kurbelsystemen im Vergleich zum einfachen Beinkurbeln um mehr als 30 Prozent erhöht werden kann“, berichtet Kraiss. Und das bei gleicher Herzfrequenz. Zusätzlich zum Schub gibt’s noch ein runderen Tritt, denn wenn über die Beinpedale am oberen und am unteren Totpunkt
Weitere Infos unter www. varibike.com
kein Moment übertragen werden kann, dann kommt von oben maximale Kraft. Durch regelmäßige Fahrten mit dem Varibike werde ein Besuch an den Kraftmaschinen im Fitnessstudio überflüssig, verspricht Erfinder Kraiss. Denn neben Arm- und Beinmuskeln werden auch Brust-, Schulter-, Rücken- und die Rumpfmuskulatur trainiert. „Mit dem Varibike kann ich alle Muskeln trainieren, die ich unbedingt brauche“, sagt auch Motocross-Vizeweltmeister Max Nagl. Nach etwa einer Stunde üben fühle ich mich langsam sicher auf dem ungewöhnlichen Fortbewegungsmittel. Und ich muss sagen: Radfahren mit Armen und Beinen funktioniert. Klaus-Eckhard Jost
Statt einer gewöhnlichen Lenkstange hat das Varibike am Lenkrohr zwei Kurbeln, die mit den Armen bedient werden. Das gibt jede Menge Schub. Foto: Varibike
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