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Medien.Kunst.Realitäten
from Media.Art.Realities
by subnet
Die Welt ist bunt, die gesellschaftliche Norm ist es nicht. Die Ausstellung Medien.Kunst.Realitäten zeigt künstlerische Zugänge zu unterschiedlichen gesellschaftlichen Fragestellungen und erlaubt Betrachtungen aus ungewöhnlichen Blickwinkeln. Es geht um die sinnliche Erfassung und den Umgang mit strukturellen und ästhetischen Herausforderungen. Anhand der Projekte der subnetAIR Künstler:innen der letzten Jahre gehen wir der Frage nach, was Medienkunst eigentlich ist und welchen Stellenwert sie in der zeitgenössischen Kunstproduktion hat. Eindrucksvoll zeigen uns die Arbeiten, wie verschiedene Ausdrucksmittel in alle Richtungen und auf alle Medien erweitert und verknüpft werden. Dabei berühren sie neben dem traditionellen Kunstsystem auch Wissenschaft und Forschung und bestätigen, dass Medienkunst keinesfalls ein einheitliches Feld ist. Die Arbeiten thematisieren Illusion, Realität, Sprache, Veränderungen, Gesellschaft und Globalisierung.
Durch den Einsatz unterschiedlicher Medien ermöglichen uns die Künstler:innen, unseren Blick auf die Kunst zu erweitern, einzusteigen und durch Interaktivität auch teilzuhaben. Sie spielen mit uns als Betrachter:innen und bieten uns unterschiedliche, vielleicht auch neue Lösungswege an. Früher wurde Medienkunst fast ausschließlich im Rahmen von Festivals gezeigt, das impliziert natürlich eine Ausstellungsdauer von nur wenigen Tagen. Der Einzug in die Institutionen und wie auch hier in die Stadtgalerie Lehen geht auf das wesentliche Anliegen ein, Medienkunst in kuratierter Form zu zeigen und sie dabei nicht auf die Technik zu reduzieren, sondern den inhaltlichen und konzeptionellen Anspruch zu vermitteln. Die Ausstellung ist demnach auch ein Versuch der „Medienkunst” eine lokale Öffentlichkeit zu geben.
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Medien.Kunst.Realitäten (2022) ist nach Possible Bodies (2018) und Klanghypothesen (2014) die dritte kuratierte Ausstellung, die Ergebnisse des experimentierenden und technologiekritischen bzw. technologieaffinen Kunstschaffens der subnet Artists-in-Residence, in einer inhaltlich strukturierten Zusammenschau präsentiert. Diese Publikation erweitert den Einblick in das künstlerische Verständnis und die unterschiedlichsten Interpretationen von möglichen und unmöglichen Körpern um zwei ebenso vielfältige Diskurse und hält diese in der vorliegenden Zusammenstellung fest.
Kerstin Klimmer-Kettner