KLUBZEITUNG DER SÜD -TIROLER FREIHEIT | 3-2015
| ERSCHEINT VIERTELJÄHRLICH
Tagung über doppelte Staatsbürgerschaft
DIE WELT IN SÜD-TIROL Die Landtagsfraktion der Süd-Tiroler Freiheit veranstaltete am 16. Oktober 2015 eine Tagung mit dem Titel „Doppelte Staatsbürgerschaft als Mittel des Minderheitenschutzes im europäischen bzw. internationalen Vergleich“. Mit dieser internationalen Veranstaltung wurde wissenschaftliches Neuland betreten!
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ie doppelte (italienisch-österreichische) Staatsbürgerschaft für Süd-Tiroler war in den letzten Jahren immer wieder Gegenstand der politischen Diskussion, die mitunter kontrovers geführt wurde. Erst Ende September fand zu diesem Thema im österreichischen Parlament ein Treffen zwischen den Klubsprechern im Landtag und dem Süd-Tirol-Unterausschuss im Österreichischen Nationalrat statt. Treibende Kraft hierbei war und ist die Süd-Tiroler Freiheit, denn die doppelte Staatsbürgerschaft gehört zu ihren Kernthemen. Doch warum eigentlich? Als das Gebiet des heutigen Süd-Tirols von Italien annektiert wurde, verloren die Bewohner automatisch ihre österreichische Staatsbürgerschaft und mussten die italienische annehmen.
Nach wie vor ist Rom so manches Mittel recht, um die Süd-Tiroler mit einer italienischen Identität zwangszubeglücken. Nach hundert Jahren, so heißt es von italienischer Seite sehr oft, egal, ob die Parteien rechts- oder linksgerichtet, auf der Oppositions- oder auf der Regierungsbank sitzen, die Süd-Tiroler seien mittlerweile Italiener. Aus diesem Grund hätten die Bewohner des „Alto Adige“ langfristig auch kein Anrecht mehr auf eine Autonomie, ganz zu schweigen von der Selbstbestimmung! Das beste Instrument, mit dem man einer derart falschen Behauptung und minderheitenfeindlichen politischen Strategie entgegenwirken könnte, wäre eine zweite, d.h. zusätzlich österreichische Staatsbürgerschaft für die Süd-Tiroler. (Fortsetzung Seite 2)
Doppelt hält besser! Immer öfter tönt es aus den Reihen des SVP-Koalitionspartners PD, Süd-Tirol solle in eine Großregion Triveneto gezwungen werden. Dieses Gebilde wurde im Faschismus eingeführt, um Süd-Tirol zu assimilieren. Der Druck auf die Autonomie wächst. Sparzwang und Verfassungsreform werden, wie bereits in der Vergangenheit, nicht spurlos an uns vorübergehen. Neid und Missgunst gegenüber Land und Autonomie nehmen zu. Süd-Tirol, so die exemplarische Aussage von PD-Parlamentarier Morassut, brauche keine Autonomie mehr! Fakt ist: Süd-Tirol hat die Autonomie nur, weil wir eine österreichische Minderheit sind! Juristen bestätigten, dass die zweite Staatsbürgerschaft für die Autonomie eine zusätzliche Absicherung bedeuten würde. Die Rechtfertigung für die Autonomie könnte von Italien nicht mehr so leicht in Frage gestellt werden. Österreich könnte bei Problemen auch international auf den Schutz der eigenen Bürger verweisen. Es ist wie so oft im Leben: Doppelt hält besser! Stefan Zelger, Sekretär der Landtagsfraktion
www.suedtiroler-freiheit.com/landtag
Tiroler Stimmen jetzt auch mit Neuigkeiten aus dem Regionalrat ADRESSFELD
Die Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit wurden mit ihrer Wahl in den Süd-Tiroler Landtag gleichzeitig auch Abgeordnete zum Regionalrat und zum Dreierlandtag. Die Tiroler Stimmen werden ab dieser Ausgabe deshalb auch über die Tätigkeit im Regionalrat und im Dreierlandtag berichten. (SZ)
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