SMG Info Jänner/Februar 2010

Page 1

SMG Info

JAHRGANG 6 | AUSGABE 1 Januar | Februar 2010

Erfolgsfaktor „Vertrieb“ von REINHOLD MARSONER I Direktor Das Tourismusjahr 2009 wird weltweit

dass wir die richtigen Angebote schaf-

als eines von der Wirtschaftskrise

fen und Südtirol zu einer begehrten De-

geprägtes in die Geschichte eingehen.

stination mit Markencharakter machen.

Südtirol verzeichnete nichtsdestotrotz

Dabei vergessen wir allzu oft das letzte

Rekorde: 17 Millionen Übernachtungen

Glied in der Wertschöpfungskette: den

allein in der Sommersaison und 28 Mil-

Vertrieb. Denn um die Zahlen von 2009

lionen im gesamten Tourismusjahr. Das

halten zu können, benötigen wir ein

gab es in Südtirol noch nie zuvor. Das

erfolgreiches Zusammenspiel mit Rei-

darf uns zuversichtlich stimmen und mit

semittlern. Südtirols Angebot muss die

einer Portion Stolz erfüllen. Unser Blick

Urlauber erreichen, so wie ein Produkt,

muss aber nach vorne gerichtet sein,

das im Supermarkt die Aufmerksamkeit

mit der Frage: Wie können wir die gute

des Kunden auf sich zieht: also im Reise-

Auslastung im Lande weiterhin halten?

büro, auf Online-Reiseportalen oder im

Wir arbeiten derzeit erfolgreich daran,

Reiseveranstalterkatalog. «

INHALT 2 | Wer bucht, der Þndet 4 | Südtirol auf dem iPhone 9 | Publikums- und Juryliebling 10 | „Eine Insel der Seligen“ Rubriken 5 | SMG forscht: Nahziele auf Vormarsch 12 | Am Marktplatz

www.smg.bz.it


Seite 2

Wer bucht, der ìndet Erfolgsfaktor „Vertrieb“ - Warum ihm eine Schlüsselrolle im Marketing zukommt

Im Schnitt buchen 50 Prozent der Gäste aus England, Benelux, Polen und Tschechien ihren Urlaub im Reisebüro

(at) Kaum hatte das Astat die Zahlen

Angebot. Das „letzte Glied der Wert-

gut kennen. Das geht aus einer jüngst

des vergangenen Tourismusjahres

schöpfungskette“, der Vertrieb, kommt

durchgeführten Studie hervor.

veröffentlicht, wollte die heimische

dabei aber allzu oft zu kurz. Ein Beispiel

Gemeinsam mit dem HGV führte die

und nationale Presse Statements zum

aus dem Lebensmittelbereich: Landes-

SMG über das Marktforschungsinstitut

touristischen Rekordjahr aus Südtiro-

weit wissen unsere Joghurthersteller

Apollis diese Erhebung durch. Sie hat

ler Sicht. Kaum jemand fragte danach,

sehr wohl, dass es ohne einen Verteiler,

ergeben, dass es bei den befragten Un-

was es bedarf, um auch in kommen-

einen Vertriebspartner, nicht geht.

terkunftsbetrieben durchwegs bekannt

den Zeiten erfolgreich zu sein. Eine

Müssten sie ihre Lebensmittel über

ist, dass die Aufenthalte der Urlauber

Schlüsselrolle nimmt künftig mit

die eigenen Geschäfte verkaufen, so

kürzer werden, der Kostendruck dafür

Sicherheit der Vertrieb ein. „Vertrieb“

würden sie ihre Läden über kurz oder

höher, die saisonalen Schwankungen

- ein Begriff, der obwohl so wichtig,

lang dicht machen müssen.

zunehmen, die Stammgäste immer

oft ins Hintertürchen gelangt.

Südtiroler Beherbergungsbetriebe

weniger, die Gäste außerhalb Deutsch-

vergessen hierzulande weitgehend, wie

lands und Italiens mehr werden und

Befragt man Wikipedia nach einer DeÞ-

wichtig es ist, ein gesichertes Ver-

wir immer noch mit der Erreichbarkeit

nition, so heißt es: Der Vertrieb stellt

triebsnetz zu haben, das auf mehrere

allen anderen Nachbardestinationen

das letzte Glied in der betrieblichen

Standbeine baut. Und dazu gehört auch

hinterherhinken. Wenn die Aufent-

Wertschöpfungskette und die Tätigkeit

das Geschäft mit Reisemittlern.

haltsdauer sinkt, sich die Gästestruktur

des Verkaufens im Allgemeinen dar. Er

Nur 17 Prozent der Südtiroler arbeiten

verändert und Südtirol im Vergleich

hat also nichts mit „vertreiben“, son-

derzeit mit Reiseveranstaltern, Reisebü-

zu anderen Destinationen schwierig

dern viel mehr mit verkaufen zu tun.

ros oder Incomingagenturen zusam-

erreichbar ist, braucht es mehr Gäste,

Südtirol baut derzeit an seinem guten

men. Und das, obwohl sie die Heraus-

um dieselbe Auslastung wie bisher ga-

Namen, dem Image, und arbeitet am

forderungen der kommenden Jahre sehr

rantieren zu können. Wer mehr Gäste

SMG Info


Seite 3

Die Vertriebswege sind zahlreicher geworden: Die passende Reise kann man im Internet, im Reisebüro, im Supermarkt usw. buchen

will, muss sich auch neuen Zielgruppen

heterogene Buchungsverhalten bringt

und neuen Märkten widmen. Und eines

mit sich, dass Betriebe sogar mehrere

steht dabei fest: Neue Märkte, sowie

Standbeine im Vertrieb brauchen.

neue Zielgruppen, lassen sich ohne

Um im Reiseveranstaltergeschäft sat-

Reisemittler nicht oder nur mühsam

telfest zu werden, bietet die SMG den

erschließen.

Beherbergungsbetrieben auch 2010 an, sich mit 40 ausgewählten Reiseveran-

11. Workshop Südtirol

staltern am 2. Februar beim Workshop Südtirol zusammenzusetzen, um neue

Workshop Südtirol 2010 Der Branchentreffpunkt für alle Südtiroler Hoteliers Þndet am Dienstag, 2. Februar 2010, im Hotel & Conference Center Four Points by Sheraton, in Bozen statt. Die Veranstaltung beginnt um 13.45 Uhr. Die Teilnahmegebühr

Dazu kommt, dass die Vertriebswe-

Geschäftsbeziehungen anzubahnen

ge zunehmen. Das heißt, der Kunde

oder bestehende aufzufrischen (siehe

bucht nach Lust und Laune seinen

Kasten). Zudem wird die SMG die Ver-

Anmeldungen sind bis einschließ-

Urlaub einmal im Internet, ein ander

triebsabteilung aufrüsten, um Angebot

lich 22. Januar 2010 möglich.

Mal im Reisebüro oder auch direkt im

und Nachfrage zusammen zu bringen.

Anmeldeformular: www.smg.bz.it

Hotel. Umfragen belegen, dass in den

Der Verkauf des Angebots ist Verant-

Informationen: Cornelia Kupa

etablierten Märkten 23 Prozent der

wortung der einzelnen Beherbergungs-

Tel.: 0471 999 888

Urlauber Südtirol im Reisebüro buchen,

betriebe: sie haben das Produkt und

smg.distribution@suedtirol.info

12 Prozent direkt beim Veranstalter und

den Preis in der Hand. Um den

zwei Prozent über Reiseportale. In den

Verkauf des Angebotes zu erleich-

neuen Märkten buchen unvergleichlich

tern, wird sich die SMG verstärkt

mehr Gäste ihren Südtirol-Urlaub im

darum kümmern, neue Verkaufs-

Reisebüro, und zwar 50 Prozent. Das

möglichkeiten zu erschließen. «

beträgt 100,- Euro.

www.smg.bz.it


Seite 4

Südtirol auf dem iPhone Der „Südtirol Reiseführer“ im App Store von iTunes

Das kann er: „Südtirol Mobile Guide“ – das ist der mobile Reiseführer für das iPhone und den iPod Touch. Die Applikation ermöglicht es, die eigene Position auf Google Maps zu lokalisieren und gleichzeitig nützliche Adressen, Telefonnummern, E-Mail- und Web-Adressen von Südtiroler Beherbergungsbetrieben und Restaurants zu Þnden. Die Karte zeigt z.B. die Restaurants in der näheren Umgebung und die Gehminuten bis dort hin an.

Das ist der Vorteil:

Das sind die Fakten: Es handelt sich dabei um die erste iTunes-Applikation einer Urlaubsdestination in Italien. 9.650 Beherbergungsbetriebe, 1.400 Restaurants, der Wetterbericht, aktuelle Veranstaltungen und die besten Südtirol-Bilder sind nach erfolgtem Download über das iPhone abrufbar. Die „Südtirol Mobile Guide“ ist in deutscher, italienischer und englischer Sprache verfügbar.

Und so geht es: Südtirols mobiler Reiseführer kann kostenlos auf dem Portal von Apple, im iTunes store, heruntergeladen werden. Es genügt, den Begriff „Südtirol“ in das Suchfeld rechts oben einzugeben, und schon wird der mobile Reiseführer, gekennzeichnet durch das farbige Panorama im Stil der Dachmarke Südtirol, heraus geÞltert. Mit einem Klick auf Download wird die nur 2,1 MB leichte Applikation heruntergeladen und mit dem mobilen Gerät synchronisiert.

SMG Info

Der mobile Reiseführer bedient sich der bestehenden ‚Südtirol Datenbank’, die auch das Herzstück von www.suedtirol.info ist. Die Schnittstelle zur SüdtirolDatenbank ist der Grund, weshalb die Appliaktion all jene Daten publizieren kann, die auch auf der ofÞziellen Südtirol-Homepage zu Þnden sind.


SMG forscht | Seite 5

Nahziele auf Vormarsch Im Gespräch mit Rolf Freitag von IPK International (mdp) Seit 20 Jahren erhebt IPK Inter-

fixem Bestandteil im Leben vieler Kon-

national die Zahlen über das Reise-

sumenten geworden. Trotz Krise wollen

verhalten in Europa. Das Münchner

sie nicht darauf verzichten. Sie müssen

Marktforschungsinstitut befragt mitt-

allerdings ihre Strategien der neuen

lerweile Reisende in über 60 Ländern

Situation anpassen. Die Folge ist eine

weltweit und kann sich so ein umfas-

Umschichtung zu mehr Inlandreisen und

sendes Bild vom globalen Reisemarkt

günstigeren Destinationen. Viele Haus-

machen. Nachfolgend ein Interview

halte entfernen sich außerdem von der

mit Geschäftsführer Rolf Freitag, über

teuren Hochsaison, um auf die billigere

oder anderen besonderen Anreizen.

aktuelle touristische Entwicklungen

Nachsaison auszuweichen. Wir konnten

Man sollte sich diesbezüglich auch die

und die Prognosen für das neue Jahr.

bereits eine starke Bewegung in diese

Konkurrenz ansehen. Denn das Lernen

Richtung beobachten.

von anderen Betrieben und Branchen kann ebenso innovativ sein.

Herr Freitag, wird der Negativtrend von 2009 auch 2010 anhalten? Wie tief steckt der internationale Reisemarkt noch in der Krise?

Rolf Freitag: „Es werden jene verlieren, die zu teuer sind und jene gewinnen, die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis aufweisen“

„Von einem Ende der Krise kann noch nicht die Rede sein, vielmehr von einer Stagnation.“

Rolf Freitag: Unsere letzte Erhebung

Sie behaupten, die Krise sei eine Chance, um längst fällige Veränderungen zu forcieren.

vom Oktober 2009 hat gezeigt, dass

In der Krise gibt es allerdings nicht nur

„Misery is the mother of innovation“,

die Tourismuswirtschaft auch für die

Verlierer. Welche Destinationen und

also, die Misere ist die Mutter der In-

kommenden Monate weltweit mit

welche Anbieter werden als Gewinner

novation. Gerade in schwierigen Zeiten

Rückgängen rechnet. Wir gehen von

aus der Misere hervorgehen?

sind Entscheidungsträger offener für

einem Minus von rund einem Prozent

Es werden jene verlieren, die zu teuer

Veränderungen. Außerdem sollte man

aus. Kurz vor der ITB, im Februar, werden

sind. Und es werden jene gewinnen,

die Flaute zur Strukturbereinigung nut-

wir erneut die Branche befragen und

die ein gutes Preis-Leistungsverhältnis

zen. Sie sollte dazu dienen, Überkapazi-

hoffen, dass wir dann etwas anderes

aufweisen bzw. kritisch an der eigenen

täten abzubauen. Das ist sicherlich ein

berichten können. Was man heute schon

Preispolitik arbeiten. In Europa hat die

grausamer Job, aber er ist notwendig.

sagen kann ist, dass sich die Hotelpreise

Euro-Einführung zu einer allgemeinen

voraussichtlich im dritten Quartal 2010

Preisexplosion geführt. Die Gehälter

wieder langsam erholen werden. Seit

sind aber die selben geblieben. In der

Beginn der Krise sind sie im Schnitt um

Boomphase ließen sich die Verteuerun-

20 Prozent gesunken. In Asien waren

gen noch einigermaßen halten. Heute

2009 hat IPK International eine leichte

es sogar 25, in Europa an die 15 Prozent.

ist das nicht mehr möglich.

Erholung des Marktes ab 2011 vorausge-

Einer der Hauptgründe dafür: Trotz

„Die Misere ist die Mutter der Innovation.“

sagt. Bleiben Sie bei dieser Prognose?

sinkender Nachfrage ist das Angebot an

Wird sich der Konkurrenzkampf in

Was die Menge anbelangt, ist der Rei-

Hotelbetten weiter gewachsen.

Zukunft also nur mehr über den Preis

semarkt im Vorjahr weltweit auf das Ni-

austragen lassen?

veau von 2006, bei den Umsätzen sogar

Näher, kürzer, sparsamer: So wurde im

Nicht nur. Innovation wird ebenso wich-

auf jenes von 2004 zurückgefallen. Wir

Vorjahr Urlaub gemacht. Wird es 2010

tig sein. Was nicht heißt, dass die Hotels

werden aus der Krise allerdings nicht so

neue Entwicklungen geben?

künftig rund statt eckig sein werden und

schnell wieder herauskommen, wie wir

Daran wird sich kaum etwas ändern.

alle nur mehr herumexperimentieren

hineingerutscht sind. Dennoch gehen

Und das kann für Südtirol durchaus eine

müssen. Ich denke vielmehr an Innova-

wir davon aus, dass man 2011 die ersten

Chance darstellen. Das Reisen ist zum

tionen im Service, bei Kooperationen

positiven Zahlen schreiben wird. «

www.smg.bz.it


Seite 6 | SMG forscht

Ein Jahr der Rekorde Südtirols Tourismus in Zahlen 2009 wird als ein Jahr der Superlative

Frühjahr waren die Übernachtungszah-

in die Annalen der heimischen Touris-

len laut ASTAT kurzzeitig zurückgegan-

muswirtschaft eingehen. Mit siebzehn

gen, um sich allerdings schnell wieder zu

Millionen Übernachtungen hat die

erholen.

Destination Südtirol im vergangenen

Die absolut positive Bilanz vom Vorjahr

Sommer nach 14 Jahren den Rekord von

bestätigt aber nicht nur die Attraktivität

1995 gebrochen. Doch dem nicht genug.

des heimischen Angebotes, sondern

Vom November 2008 bis zum Okto-

auch die These vieler Analysten. Wie

ber 2009 – das Tourismusjahr weicht

auch IPK-Geschäftsführer Rolf Freitag

bekanntlich vom Kalenderjahr etwas ab

betont (siehe dazu Interview auf Seite 5),

– hat das ASTAT landesweit insgesamt

könnten in Zukunft gerade Nahziele wie

5,5 Millionen Gäste und 28 Millionen

Südtirol einen Vorteil gegenüber fernen

Übernachtungen gezählt: Das gab es in

Destinationen aufweisen. Dabei genügt

Südtirol noch nie zuvor.

ein Blick in die Statistik, um zu erkennen, dass die beachtlichen Zuwächse vom

5,5 Millionen Gäste und 28 Millionen Übernachtungen

vergangenen Sommer vor allem aus den Hauptmärkten Deutschland, Italien, Schweiz und Österreich sowie aus den

Ein Spitzenergebnis, das nicht zuletzt

Beneluxstaaten kommen, während das

den hervorragenden Schneeverhältnis-

starke Plus im Winter auf die Rechnung

sen im vergangenen Winter, aber auch

der italienischen Gäste sowie der Urlau-

dem warmen Sommer und dem lauen

ber aus Tschechien, Polen, der Schweiz

Herbst zu verdanken ist. Lediglich im

und den Niederlanden geht. «

5,5 Millionen Gäste haben sich 2009 für einen Urlaub in Südtirol entschieden

Entwicklung der Übernachtungszahlen in Südtirol

Übernachtungszahlen im Tourismusjahr

Übernachtungszahlen im Sommer

30.000

25.000

26

25 23

23

23,4

23,5

24,6

25

25,5

26

26

26,3

27

27,6

20.000

15.000

17

15,7

14,4

14,5

14,6

14,8

1998

1999

2000

15,2

15,9

15,8

2002

2003

15,5

15,8

16

16,6

16,5

17

2005

2006

2007

2008

2009

10.000

5.000

0 1995

1996

1997

2001

2004

Quelle: ASTAT

SMG Info


SMG forscht | Seite 7

Viele Minus, nur wenige Plus Reisemarkt in Europa

Kurzurlaube in Europa sind in den ersten acht Monaten 2009 um 6% zurückgegangen

Die Wirtschaftskrise dämpft nicht nur

(minus sechs Prozent) zurückgegangen.

die Kauflust der Konsumenten. Sie trübt

Die stärksten Einbußen unter den wich-

auch weitgehend ihre Freude am Reisen.

tigsten europäischen Märkten haben

Knapp 50 Prozent der europäischen

die Wissenschaftler in Großbritannien

Urlauber bestätigen, dass die Rezes-

(minus 15 Prozent) und in Russland

sion ihr Reiseverhalten verändert hat.

(minus zwölf Prozent) ausgemacht. Die

Wer heute Urlaub macht, ist im Schnitt

Deutschen haben ihre Reiseaktivitäten

kürzer, sparsamer und zu näheren

um fünf, die Italiener um vier und die

Destinationen unterwegs als noch vor

Franzosen um drei Prozent zurückge-

einigen Jahren. Kein Wunder also, dass

fahren. Nur die Österreicher haben

die Forscher von IPK International in

in der Statistik zugelegt, und zwar um

ihrem Bericht für den Zeitraum vom

zwei Prozent. Europaweit sind 2009 vor

Jänner bis August 2009 vor allem das

allem die Rundreisen und der Urlaub auf

Minuszeichen verwenden mussten. So

dem Land (jeweils minus 20 Prozent)

sind allein die Ankünfte in Europa in den

zurückgegangen. Auch die Berge haben

ersten acht Monaten des Vorjahres um

15 Prozent weniger Gäste angelockt

acht Prozent zurückgegangen. Im selben

als noch im Jahr zuvor. Weitgehend

Zeitraum haben die Europäer aber auch

ungebrochen scheint dagegen die Lust

ihre Reisen ins Ausland um sieben sowie

auf Sonne, Strand und Meer (minus drei

die Ausgaben für und im Urlaub um 15

Prozent), während der Winterurlaub

Prozent gekürzt. Dabei ist sowohl die

im Schnee als einziger Gewinner aus

Zahl der langen Reisen (minus zwölf

dem Schlamassel hervorgeht (plus elf

Prozent), als auch jene der Kurzurlaube

Prozent). Große Verluste mussten weiters die Fluggesellschaften hinnehmen, wobei die Low-Cost-Flüge mit minus fünf Prozent noch besser dastehen als

Europa 2009 - Rangliste bei den internationalen Ankünften

die klassischen Fluglinien (minus zehn Prozent). Ein Plus von zwei Prozent gab es hingegen bei den Autoreisen.

Frankreich -3%

Österreich +2% 2% %

Die europäische Reiseindustrie hat im

% Dänemark ±0%

FFinnland -3%

Italien -4%

B Belgien -4%

D Deutschland -5%

Norwegen -8%

Spanien -9%

Schweden -10%

Russland -12%

England -15%

im Vergleich zu 2008

Vorjahr die große Unsicherheit der Konsumenten zu spüren bekommen. Eine Zurückhaltung, die sich deutlich im Buchungsverhalten zeigt. Nach Aussagen der Wissenschaftler wurde noch nie so kurzfristig gebucht wie 2009. Der Reisende wird zunehmend unkalkulierbar. Er lässt sich nicht mehr in die Karten blicken. Außerdem nutzen immer mehr Menschen das Internet nicht nur zur

Quelle: European Travel Monitor - IPK International

Informationsbeschaffung, sondern auch zum Buchen (plus fünf Prozent). «

www.smg.bz.it


Seite 8 | SMG forscht

Einbrüche in Nordamerika und Asien Im Tourismus gibt es erstmals seit 50 Jahren ein Ende des Wachstums In den USA hat der Negativtrend bereits 2008 begonnen und sich im Vorjahr weiter fortgesetzt, wobei der Tiefstpunkt wohl im vergangenen Frühling erreicht wurde. Allein im März 2009 sind zwölf

Entwicklung der Auslandsreisen der Asiaten 75 Mio. ± 0% 70 Mio.

Prozent weniger US-Bürger ins Ausland verreist als noch im Vergleichsmonat

+ 6%

- 7%

+ 6% 65 Mio.

2008. Ab Juli hat sich die Lage – zumindest bei den Reisen ins Ausland

60 Mio. 2005

– dann doch noch etwas erholt (plus ein

2006

2007

2008

2009 Quelle: IPK International

Prozent). Dennoch erwarten sich die Wissenschaftler im heurigen Jahr keine großen Veränderungen. Das Klima auf

sind weniger Kanadier ins Ausland ge-

dem Arbeitsmarkt und das Vertrauen der

fahren (minus 5,2 Prozent). Zum anderen

Konsumenten bleiben gedämpft.

waren aber auch weniger Ausländer

Mit einem Anteil von 18 Prozent am

zwischen Montreal und Vancouver

weitdie größten Einbußen seit

globalen Reisemarkt steht Asien gleich

unterwegs. Allein die Zahl der Gäste

dem zweiten Weltkrieg verbucht.

hinter Europa und vor den USA. Bis 2007

aus den USA, die den Löwenanteil der

» Der Trend geht in Richtung kürze-

ist die gesamte Zone mit Japan, China

kanadischen Besucher ausmachen, ist

re, günstigere und nähere Reisen.

und Korea an der Spitze rapide gewach-

um 6,8 Prozent, jene der Reisenden aus

sen. Bereits 2008 haben die Analysten

den anderen Schlüsselmärkten sogar um

von IPK International eine Stagnation

14 Prozent zurückgegangen.

festgestellt. 2009 kam die Rezession. Im

Argentinien, Brasilien und Kolumbien,

ersten Semester des Vorjahres ist der

aber auch Chile, Peru, Uruguay und Para-

In Kürze » 2009 wurden im Tourismus welt-

» Der Urlauber lässt sich nicht in die Karten blicken. Er bucht immer kurzfristiger. » Einen Ausweg aus dem Preiskampf gibt es laut Analysten nur

Reisemarkt im Fernen Osten um sieben

guay sind die touristischen Hauptmärkte

Prozent geschrumpft. Ab Juni hat sich

Südamerikas. In diesen Ländern

das Tempo dann etwas verlangsamt. Im

wurden 2008 insgesamt 14 Millionen

Entscheidungsträger erfahrungs-

Jahresschnitt kann man aber dennoch

Auslandsreisen unternommen. Ein hoher

gemäß offener für Veränderungen.

von einem Minus von fünf Prozent

Anteil dieser Gäste (zwischen 60 und

ausgehen. Allein die Zahl der asiatischen

70 Prozent) blieb laut Angaben von IPK

noch auf der Gewinnerseite. Diese

Urlauber in Europa ist von elf auf zehn

International in Süd- und Zentralameri-

Position kann allerdings nur durch

Millionen zurückgegangen. Für 2010 pro-

ka. Der Rest fuhr vor allem in Richtung

gute Produktentwicklung und ex-

gnostizieren die Analysten eine erneute

Nordamerika und Europa, wo hauptsäch-

Stagnation.

lich Spanien besucht wird, aber auch

Eine ähnliche Entwicklung wie in Asien

Italien. Gerade bei den Argentiniern und

starke Orientierung an der jeweili-

durch Innovation. » Gerade in Krisenzeiten sind

» Die Destination Südtirol steht

zellenten Service gehalten werden. » Marktforscher empfehlen eine

gab es im Vorjahr auch in Kanada. Der

den Brasilianern steht der Stiefelstaat

gen Zielgruppe sowie eine Konzen-

Reisemarkt ist im Zeitraum Jänner bis

ganz oben in der Rangliste der beliebte-

tration auf die eigenen Stärken.

August stark geschrumpft. Zum einen

sten Reiseziele. «

» Im nächsten „SMG forscht“ lesen Sie über Südtiroler Beherbergungsbetriebe und Reisemittler. «

SMG Info


Seite 9 Seit

Publikums- und Juryliebling Südtirol TV-Spot erstmals mit Key Award ausgezeichnet (at) Was in der Filmszene die Oscars

Spot stehen Südtirols Landschaft und

sind, sind in der Werbebranche die Key

Urlaubsaktivitäten im Vordergrund:

Awards: Südtirols neuer Landschafts-

„Die Grundidee dahinter war einen

spot hat kürzlich den Key Award,

Spot zu realisieren, der Südtirol als

Italiens renommiertesten Preis für

Ganzjahresdestination zeigt. Er beginnt

Werbe-Spots, erhalten.

mit der Darstellung von Tierherden in Bewegung und geht dann über in Bilder

D „Key K Award“ A d“ ist i Italiens I li Der renommiertester Preis für Werbe-Spots

Beim 41. Key Award Festival im Orfeo

von Menschen, die Ski fahren, schwim-

Kino in Mailand setzte sich der Spot

men oder reiten. Der Spot will kom-

in der Kategorie „Freizeit und Werbe-

munizieren, dass sich alle Lebewesen

Neben der Kategorie „Freizeit und

kampagnen“ durch. Nominiert für den

in Bewegung setzen, um nach einem

Werbekampagnen“ zählt der Key Award

Preis war außerdem der Vorjahressie-

besseren Ort zu suchen – und dieser

weitere 15 Kategorien, darunter die

ger Lottomatica mit den beiden Spots

Ort ist Südtirol.“ Laut Roberto Albano,

Kategorien Nahrungsmittel, Mode und

„Better“ und „Gratta e vinci“. „Der Spot

dem Direktor der Verlagsgruppe Media

Finanzen. In diesem Jahr sind 200 Spots

hat bereits bei Publikums-Tests sehr gut

Key, hat der Südtirol-Spot für den Sieg

eingereicht worden. Mit der schwieri-

abgeschnitten. Der Jurypreis ist eine

des Key Award alle Voraussetzungen

gen Aufgabe die besten Spots zu wäh-

zusätzliche Bestätigung dafür, dass wir

erfüllt indem „er zum einen eine große

len, war eine 30-köpfige Experten-Jury

uns auf dem richtigen Weg befinden“,

Kommunikationskraft besitzt und zum

beauftragt, darunter Chefredakteure

sagte Christoph Engl, Direktor der

anderen mit seinen spektakulären

und Journalisten sowie Regisseure und

Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG),

Bildern auf das Image Südtirols als be-

Universitätsdozenten aus den Berei-

nach der Preisverleihung. Beim Sieger-

gehrte Urlaubsdestination einzahlt.“

chen Medien und Kommunikation. «

Für die Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) nahmen Christoph Engl und Greti Ladurner den Key Award in Mailand entgegen (2.v.l. und 4.v.l.)

www.smg.bz.it


Seite 10

„Eine Insel der Seligen“

rant steriei, antine

Südtirols Gourmetführer 2010 sind erschienen

Vini & Ristor anti dell’A Südtir lto Adige ol 2010

01V0ini o detto zare e so nei zione asi o, e

(at) Testesser werden von Köchen

andere Region mit einer solchen Dichte

gleichermaßen geliebt wie gefürch-

an Haubenrestaurants.“

tet: Sie entscheiden über die Auf-

Beide Führer listen neben den führen-

steiger und Absteiger am Firmament

den Restaurants auch die besten Weine.

der Gourmettempel. Die Tester der

Wie in den vergangenen Jahren hat

kürzlich erschienenen Südtirol-

„Gault Millau“ die Bewertungen des

Restaurantführer Gault Millau und

italienischen Gourmetführers über-

in Pfalzen die Auszeichnung für den

Le Guide de L’espresso haben ihre

nommen. Vier Weine sind mit 18,5 von

besten Service erhalten. Die Wahl für

Bewertungen abgegeben und Südtirol

20 möglichen Punkten ausgezeichnet

das schönste Ambiente in Südtirol Þel

hat nichts zu befürchten, denn es hat

worden. „Südtirol besitzt hervorragen-

auf das Restaurant Sissi in Meran. Beide

sehr gut abgeschnitten.

de Weine und unsere Tester sind immer

Auszeichnungen sind zum vierten Mal

wieder aufs Neue über deren Qualität

vergeben worden.

Ristor anti L’esLe Guide d pres e so

Der „Gault Millau“ hat drei Restaurants

erfreut. Bei der Bewertung achten sie

mit drei von vier möglichen Hauben

insbesondere auf drei Aspekte: die

Nachzulesen sind alle Bewertungen

ausgezeichnet und der „L‘ espresso“

qualitative Entwicklung, die über Jahre

und Auszeichnungen in den Gourmet-

hat vier Restaurants zwei von drei

erzielten Ergebnisse und das Quali-

führern. „Le Guide de L’espresso Alto

möglichen „cappelli“ verliehen, was

tätsniveau des gesamten Betriebes“,

Adige-Südtirol 2010“ wird in Italien über

für Gastronomie der Spitzenklasse

erklärte Luigi Costa, Verantwortlicher

den Verlag L’espresso vertrieben und

steht. Anfang November haben die

„Le Guide de L’espresso“.

ist im Buchhandel und am Kiosk zum

Herausgeber beider Gourmetführer

Der „Gault Millau Südtirol“ hat auch in

Preis von 6,20 Euro erhältlich. „Gault

die Südtirol-Ausgaben der Presse

diesem Jahr zwei Südtiroler Restaurants

Millau Südtirol 2010“ wird über das Ver-

vorgestellt. Für Karl Hohenlohe, dem

für den besten Service bzw. das beste

lagshaus Athesia vertrieben und auch

Herausgeber vom Gault Millau, steht

Ambiente ausgezeichnet. Für professio-

in deutschen, österreichischen und

fest: „Südtirol ist im Gourmetbereich

nelle und kompetente Serviceleistung

Schweizer Buchhandlungen zum Preis

eine Insel der Seligen. Ich kenne keine

hat das Team des Restaurants Schöneck

von 6,50 Euro angeboten. «

SMG Info 1


Seite 11

5

1

2

4

3

5

1 | Präsentation der Gourmetführer in der Kochschule „condito“ (v.l.n.r): Helmuth Köcher (Merano WineFestival & Gourmet), Luigi Costa (Verantwortlicher „Le Guide de L’espresso“), Christoph Engl (SMG-Direktor), Martina Hohenlohe (Chefredakteurin „Gault Millau“) 2 | Zahlreiche Vertreter von Medien und Wirtschaftsverbänden verfolgten die Präsentation der Gourmetführer 3 | Zwei der Neueinsteiger 2010 präsentieren kleine Gerichte: Michael Prader, Chefkoch vom Hotel Engel in Welschnofen und… 4 | Alessio Brusadin, Koch des Restaurant Ritterhof in Kaltern 5 | Zwei Restaurants wurden für den besten Service bzw. das beste Ambiente ausgezeichnet (v.l.n.r.): Othmar Leitner (Restaurant Schöneck, Pfalzen) und Andrea Fenoglio (Restaurant Sissi, Meran)

www.smg.bz.it


In Warschau und Prag schneite es südtirolerisch. Im November haben zum Auftakt der Wintersaison zwei Pressetermine der SMG in Polen und Tschechien stattgefunden. Gemeinsam mit Techno Alpin, dem Weltmarktführer in der Produktion von Beschneiungsanlagen, wurde Südtirols Kompetenz im Bereich der Schneeproduktion in das Rampenlicht gestellt. Schneequalität und Schneegarantie seien für die begeisterten Schifahrer zwei schlagende Argumente, so SMG-Direktor Christoph Engl: „Polen und Tschechen legen größten Wert auf perfekt präparierte Pisten“. Georg Eisath, Geschäftsführer von Techno Alpin, stellte den Journalisten vor Ort die neueste Schneekanone, die T60, vor.

Südtirol Marketing K.A.G. Pfarrplatz 11 I-39100 Bozen Verantwortlich für den Inhalt: Reinhold Marsoner Redaktion: Martin Bertagnolli, Maria C. De Paoli, Alexandra Tancevski Layout: Lukas Nagler FotograÞe: Shutterstock, Lukas Nagler, TVB Hochpustertal/Helmuth Rier, Alexandra Tancevski, Oliver Oppitz Druck: Karo Druck KG, Pillhof 25, 39010 Frangart Zur Abbestellung dieser kostenlosen Informationszeitschrift, genügt eine E-Mail mit genauer Adressangabe an smg.communication@suedtirol.info Eintragung beim Landesgericht Bozen Nr.7/2005 vom 9. Mai 2005

SMG Info

In caso di mancato recapito restituire al CPO di Bolzano. Bei nicht erfolgter Zustellung wird die Zeitschrift an das OZP Bozen geliefert.

Poste Italiane S.P.A. - Spedizione in A.B. - D.L. 353/2003 (conv. in legge 27/02/2004 n° 46) art. 1, comma 1, DCB. Bolzano, Tassa Pagata/Taxe Perçue

Seite 12 | Am Marktplatz


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.