Schรถngeister Themenservice
WAS IST DER THEMENSERVICE?
Der Themenservice versteht sich als Recherchehilfe für Journalisten. Anhand von Informationen, Zitaten und Bildern wird Südtirol in den unterschiedlichsten Kontexten vorgestellt. Das Bild-, Film- und Textmaterial dieser Ausgabe ist auf der DVD in der Umschlagseite gespeichert. Zusätzlich finden Sie das gesamte Material zum Download unter www.suedtirol.info/presse. Die Verwendung ist honorarfrei. 2006 ist bereits die Ausgabe „Grenzgänger“ erschienen, 2007 „Böse Weiber, weise Frauen“ und „Weltenbummler“, 2008 „Meisterwerke“, 2009 „Zeitverschwender“, „Kleine Helden, große Träume“ und „Energiespender“ sowie 2010 „DenkMal Dolomiten“. Die Bestelladressen für alle Publikationen finden Sie auf Seite 29. Hier geht’s direkt zu den Online-Versionen der vergangenen Ausgaben.
EINBLICK
Südtirol und die Kunst des Alltäglichen und Authentischen Mitten in Bozen strahlt die Gegenwartskunst Südtirols so hell und so weiß wie der Schnee in den Dolomiten. Diesen Eindruck gewinnt zumindest, wer vor dem Museion steht, dem Museum für moderne und zeitgenössische Kunst, das wie ein riesiger weißer Kubus zwischen Alt- und Neustadt liegt. Auch im angeschlossenen Bistro sind die Wände, die Tische, die Stühle und die Blumenvasen weiß. Hier nimmt Marion Piffer Damiani Platz. Die neue Präsidentin der Stiftung Museion ist elegant anthrazitfarben gekleidet, und sofort ist sie mitten im Thema: „Die Begegnung zwischen Nord und Süd prägt unsere Kulturlandschaft und macht ihren Charme aus“, sagt die Südtirolerin und legt dabei ihre Hände auf den weißen Tisch, sodass das Wasser und die Zitronenscheibe im Glas leicht erzittern. „Zeitgenössisches und Volkskulturelles, Globales und Regionales treffen aufeinander, und die Kunst nimmt in diesem Zusammenhang eine Art Übersetzerrolle ein“, sagt Marion Piffer Damiani, die in Innsbruck und Venedig Kunstgeschichte studiert hat, als freie Kuratorin im In- und Ausland tätig ist und nun schon nach den ersten Sätzen klarmacht, dass sie in ihrer neuen Eigenschaft einen ebenso fundierten wie reflektierten Zugang zur gegenwärtigen Südtiroler Kulturlandschaft hat – und zu den Ideen, Plänen und Wünschen der Schöngeister, die sich in ihr verwirklichen. Begegnungsorte mit zeitgenössischer Kunst haben in Südtirol eine vergleichsweise junge Geschichte. „Die ersten Jahrzehnte nach dem Zweiten Weltkrieg waren in kulturpolitischer Hinsicht sehr problematisch“, erklärt die Präsidentin. Zur allgemeinen Verunsicherung kam in Südtirol die Angst um die Zukunft der Identität der deutschsprachigen Minderheit. Erst nach jahrzehntelangen Verhandlungen wurde die Autonomie wirksam und ermöglichte eine aufgeschlossene Kulturpolitik, die in den 1980er-Jahren begann, „endlich auch das Zeitgenössische zuzulassen und zu fördern“, wie Piffer Damiani sagt. Wegweisend seien dabei die ar/ge kunst, die 1985 mit ihrer Aktivität in der Galerie Museum in Bozen startete, und eben das Museion gewesen, das 1987 seine Tätigkeit aufgenommen hat. 2008 schließlich wurde der neue Glasfassadenbau fertiggestellt (weil das alte Gebäude in die 1997 gegründete Freie Universität integriert wurde) und Bozen gemeinsam mit Trient zum Schauplatz der europäischen Kunstbiennale „Manifesta“, ein vorläufiger Höhepunkt dieser „Kulturgeschichte fast forward“, wie man die schnelle Entwicklung postmodern auch bezeichnen könnte. „Der Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Kunstgeschichte in Südtirol zeigt aber auch“, sagt Marion Piffer Damiani in diesem weißen Neubau, „wie geistige Offenheit und eine ideologisch unabhängige öffentliche Förderung die Qualität des Diskurses und der künstlerischen Produktion steigert.“ Die Wände, die Tische, die Stühle, die ganze strahlende Umgebung des neuen Museions wirkt bei diesen Worten als gelte es, hier das Licht der Aufklärung besonders hell von Südtirol aus hinaus in die Welt zu senden. Und genau das ist ja auch geschehen. „Wir
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arbeiten heute auf Augenhöhe mit den internationalen Entwicklungen und werden als wichtiger Partner wahrgenommen“, sagt die Präsidentin und blickt nach draußen. Künstler brauchen aber immer auch ein ihrer Kunst angemessenes Publikum. „Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst betrifft nicht nur eine kleine Interessensgemeinschaft, sie trägt auch wesentlich dazu bei, die eigene Wahrnehmung zu schärfen und die Sensibilität für die Gestaltung unserer Kultur und unserer Lebensräume zu entwickeln.“ sagt Piffer Damiani. „Zeitgenössische Kunst vermittelt Orientierung in einer globalisierten Welt. Sie sensibilisiert dadurch für Unterschiede und Details.“ Die Ausdrucksweisen und Methoden der zeitgenössischen Kunst seien zwar oft ungewohnt und neu, aber gerade dadurch ermöglichen sie einen Perspektivenwechsel auf das vermeintlich Vertraute und Alltägliche. „Zeitgenössische Kunst sensibilisiert für den Unterschied zwischen Authentischem und Klischee, was gerade auch in stark touristischen Regionen von Bedeutung ist“, sagt Marion Piffer Damiani noch und verabschiedet sich. Und damit beginnt diese neue Ausgabe des Themenservice, der seinerseits den Blick für die Kulturlandschaft Südtirol und ihre „Schöngeister“ schärfen soll, die alle auf ihre eigene Weise das „Alltägliche und Authentische“ zur Kunst erheben und dabei Südtirol und seine Kultur berühmt machen.
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Inhalt
4 | INTRO Eine Kulturlandschaft und ihre Schöngeister
6 | ZAUBERHAFTES FÜR DIE OHREN Ganes
10 | ZEICHEN SETZEN FÜR DIE AUGEN Jochen Gasser
14 | GLÜCKSMOMENTE FÜR DEN GAUMEN PUR Südtirol
18 | KULTURPROGRAMME FÜR DEN VERSTAND Peter Paul Kainrath
22 | SPIELWIESE FÜR DEN GEIST Siegfried de Rachewiltz
26 |Recherche | Daten und Fakten zu Südtirol
29 |Pressekontakte | DVD
INHALT
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INTRO
Eine Kulturlandschaft und ihre Schöngeister „Was ist schön?“ lautete die Frage, mit der wir die in diesem Themenservice versammelten „Schöngeister“ konfrontierten, wohl wissend, dass die Antworten sehr unterschiedlich ausfallen würden. Denn während für den einen Schönheit allein auf den Geist beschränkt ist, verstehen andere unter diesem Geist auch alle Sinne, die ihn speisen: das Gehör etwa, oder auch die Augen und nicht zu vergessen den Geschmack. Und so erhielten wir von fünf sehr unterschiedlichen Schöngeistern fünf sehr verschiedene Definitionen von Schönheit, die wirklich alle Sinne ansprechen und am Ende doch alle dasselbe im Sinn haben: die Schönheit der Südtiroler Kultur. Zauberhaftes für die Ohren Sie nennen sich „Ganes“ und sind so zauber- und märchenhaft wie die gleichnamigen Feen aus der ladinischen Mythologie. Nur mit dem Unterschied, dass die drei jungen Frauen aus La Val im Gadertal sehr real sind, die CD „Rai de Sorëdl“ (Sonnenstrahl) eingespielt haben und mit ihrer anspruchsvollen ladinischen Popmusik seit fast einem Jahr durch Europa touren. Auch wenn sie ihr Publikum dabei regelmäßig verzaubern. Zeichen setzen für die Augen Jochen Gasser setzt Zeichen. Und zwar auf ein leeres Stück Papier. So lange, bis darauf ein Comic den Betrachter mit einer guten Pointe amüsiert; verständlich, klar und doch anspruchsvoll und tiefsinnig. Der junge Mann aus Vahrn ist der Schöpfer des illustrierten Buchs über den Freiheitskämpfer Andreas Hofer, mittlerweile ein echter Verkaufshit in Südtirol. Aber das war nur der Anfang einer Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch. Glücksmomente für den Gaumen Das ist Geschmacksache, sagt manch einer in Meran zum „Genussmarkt“ und hat damit natürlich vollkommen Recht. Denn in der Mischung aus Verkaufs- und Verköstigungsraum mit 1.400 verschiedenen Köstlichkeiten „made in Südtirol“, von Bauern und Produzenten aus der Region, geht es ausschließlich um: Geschmack! PUR Südtirol heißt das Konzept dahinter, und die Initiatoren Günther Hölzl und Ulrich Wallnöfer zeigen in der Meraner Fußgängerzone, dass guter Geschmack – kulinarisch und optisch – auch immer etwas mit Schönheit zu tun hat.
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Kunstobjekt von Franz Messner: eine Kugel als Symbol der Vollkommenheit
Kulturprogramme für den Verstand Peter Paul Kainrath gibt dem Schöngeistigen den passenden Rahmen. Der ehemalige Spitzenpianist ist seit zehn Jahren ein sogenannter Kulturmanager, und ohne ihn wären die kulturellen Veranstaltungen in Südtirol weniger vielfältig, weniger bunt, weniger anspruchsvoll und vielleicht auch einfach nur weniger. Außerdem ist Kainrath wie kaum ein anderer ein Vermittler des Schönen, eine Schnittstelle zwischen Künstler und Publikum, das ebenso gewachsen ist wie die zeitgenössische Südtiroler Kultur selbst. Spielwiese für den Geist Ziegenhütender Philosoph, habilitierter Burgherr, eloquenter Schriftstellerenkel – das ist Siegfried de Rachewiltz in schöngeistiger Personalunion, und wer ihn hoch oben auf der Brunnenburg in Dorf Tirol besucht, der bekommt es schnell mit Zitaten von Hesiod bis Ezra Pound und von Homer bis Schelling zu tun. Und doch verliert de Rachewiltz dabei nie den Bezug zur Südtiroler Kultur und ihren speziellen Bergen, Bauern und Bauwerken. Auf der Brunnenburg betreibt de Rachewiltz außerdem ein Landwirtschaftsmuseum – wenn er nicht gerade seine Ziegen hütet; die heißen wiederum griechisch-mythologisch Glauke, Grisa und Orpheus.
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Machen die ladinische Sprache erlebbar: die Band Ganes
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Zauberhaftes für die Ohren Langsam verhallt der letzte Ton, die jungen Frauen setzen die Violinen ab, lassen die Mikrophone los, senken die Schultern, heben ihre Blicke und lächeln. Gerade haben die drei Südtirolerinnen auf einer Berliner Bühne das kulturverwöhnte Hauptstadtpublikum verzaubert – mit, man möchte es kaum glauben, ladinischer Popmusik, deren Inhalte so geheimnisvoll erscheinen wie das ganze Konzert dieser märchenhaften Formation namens „Ganes“. Dann beginnt der lang anhaltende Applaus. Aber die Geschichte der Ganes beginnt natürlich in Südtirol, in dem schönen Bergdorf Wengen, im Südtiroler Gadertal gelegen. „Unser Haus in La Val, wie man Wengen auf italienisch und ladinisch nennt, heißt Rumestluns”, hatte Marlene Schuen in Berlin noch gesagt und dann folgte eine längere Beschreibung, wie man es erreicht, Abzweigungen kamen darin vor, ein Sportplatz, Brücken, Wiesen und schließlich „ein Gebäude unterhalb der Straße“. Dahinter sind nur noch Wälder und Berge, Wolken ziehen darüber hinweg, und für einen kurzen Moment fällt ein Sonnenstrahl auf das Haus, ein „Rai de Sorëdl“, wie die erste Ganes-CD heißt. Hilda Schuen, die fröhliche und freundliche Mutter von Marlene und Elisabeth erwartet uns schon. Sie hat die gleichen dunklen Augen und Haare, sowie das gleiche rollende R wie ihre Töchter, und schon an der Türe hängen Ganes-Zeitungsausschnitte und -Konzertankündigungen.
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Im Elternhaus wurde stets musiziert: das Haus Rumestluns in La Val
Hilda deutet darauf und sagt: „Das ist für mich, als ob sie hier wären.“ Ganes also, das sind die drei Cousinen aus La Val: Elisabeth Schuen (30), Marlene Schuen (31) und Maria Moling (26). Und es liegt an ihrem Erfolg, dass sie nun in Berlin, 1.000 Kilometer weiter nördlich, erzählen, wie es dazu kam. „2007 bis 2009 waren wir gemeinsam mit Hubert von Goisern auf seinem Schiff auf der Donau unterwegs“, beginnt Elisabeth kurz vor dem Konzert zu erzählen. „Wir gaben jeden Abend am Flussufer ein Konzert und haben dabei unglaublich viel dazugelernt“, ergänzt Marlene. Sie spielten Geige und Gitarre und sangen im Hintergrund. „In unserer Freizeit probierten wir dann eigene Songs“, sagt schließlich Maria, und eigentlich war das schon der Anfang von Ganes. Als dann Hubert von Goiserns Manager ihre Musik hörte und ihnen begeistert seine Unterstützung versicherte, dachten sie darüber nach, wie es wäre, eine CD mit ladinischer Popmusik einzuspielen. Im Mai 2010 ist sie erschienen, und seither touren sie durch Europa. „Jetzt stehen wir halt vorne auf der Bühne“, sagt Marlene als wäre nichts gewesen und die beiden anderen streichen sich mädchenhaft durchs Haar. Die Ganes, die der Formation den Namen gaben, wohnen in dem Bach, der am Haus der Eltern in La Val vorbeifließt. Es sind magische Märchenwesen aus der ladinischen
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Auf der Bühne verzaubern die „Märchenwesen“ das Publikum
Mythologie, fabelhafte Frauen, mal Feen, mal Nixen, mal Hexen, die die Menschen unter anderem mit ihren schönen Geräuschen verzaubern. Und dieser Ganes-Bach weist zugleich den Weg zum Haus der Molings. Als wir auch dort anklopfen, bittet Hildas Schwester Rita in die Bauernstube und auch ihr sieht man die Ähnlichkeit zu ihrer Tochter an. „Gestern hat Maria angerufen – ich glaube sie war in Belgien“, erzählt sie und gesteht, dass sie während der Tournee manchmal nicht so genau weiß, wo ihre Tochter steckt. „Wir sind aber schon sehr froh, dass sie so erfolgreich sind“, erzählt sie weiter. „Es gehört ja auch Mut dazu, so etwas Unsicheres wie ladinische Popmusik zu machen.“ Die Stimmung in der Stube ist herzlich und natürlich, ganz so, wie die drei Mädels sich nun der Welt präsentieren. Der Konzertzauber in Berlin beginnt gegen acht Uhr abends: Die drei betreten die Bühne, und sehr schnell hat die Solostimme von Maria das Publikum erfasst. Wenig später erzeugen die dreistimmigen Harmoniegesänge, Instrumente- und Gesangsoli eine Gänsehaut. Die populäre, aber doch auch anspruchsvolle und komplexe Musik hat Einflüsse aus Jazz, Funk, Soul und auch Klassik. Und als wäre all das nicht schon außergewöhnlich genug, klingen die Texte mal portugiesisch, mal italienisch, mal osteuropäisch und dann doch wieder wie nichts von alledem. Nach dem Lied „Da sòra“ (alleine) wendet sich Maria Moling lachend ans Publikum und fragt: „Nutella und Mortadella habt ihr verstanden, oder?“ Wohl wissend, dass der Rest geheimnisvoll unbestimmt bleibt. „Das ist nun mal unsere Muttersprache und in der können wir Gefühle am besten äußern“, hatte Maria zuvor gesagt, und Elisabeth meinte: „Unsere Songs funktionieren auch deswegen so gut, weil Ladinisch eine sehr melodische Sprache ist.“ 8
MARLENE SCHUEN ÜBER DIE SPRACHE IHRER HEIMAT: „Das Ladinische kann überall und nirgends funktionieren. Es ist gut, dass es keine Mode ist und nicht in irgendwelche Kategorien fällt.“ MARIA MOLING ÜBER LA VAL: „Nach den Konzerten fällt der Stress oft erst zu Hause in La Val von mir ab. Da könnte ich dann zwei Wochen lang nur schlafen.“ ELISABETH SCHUEN ÜBER DIE BEDEUTUNG VON MUSIK IM GADERTAL: „Musik hat einen hohen Wert. Jeder singt bei uns zu Hause, und bei Familienfeiern ist es selbstverständlich, dass man gemeinsam Musik macht.“
INFORMATIONEN » Die ladinische Sprache: Ladinisch wird ausschließlich von 30.000 Menschen in Talschaften Norditaliens verwendet und ist als anerkannte sprachliche Minderheit von der EU gefördert. Die Ladiner, auch Dolomitenladiner genannt, gelten als eigene Ethnie und machen 4 % der Südtiroler Bevölkerung aus (entspricht 18.000 Menschen). Das Ladinische gehört zu den rätoromanischen Sprachen, die eine Untergruppe des Romanischen bilden. Der ladinische Sprachraum erstreckt sich über fünf angrenzende Talschaften. In der nördlichsten Region Italiens sind diese das Grödnertal und das Gadertal in der Provinz Bozen-Süd-tirol sowie das Fassatal im Trentino. Ladinisch spricht man auch in der Provinz Belluno in Venetien, im Buchensteintal sowie zum Teil in Cortina d’Ampezzo. Weiters sprechen die angrenzenden Talschaften Comelico, Agordino und Cadore Ladinisch. » Museum Ladin: Das Museum Ladin in St. Martin in Thurn stellt die ladinische Kultur dar und verdeutlicht besonders die Beziehungen zwischen Landschaft und Lebensweisen des Volkes. » Musik in Südtirol: Musik hat in Südtirol eine lange Tradition: Es gibt über 212 Musikkapellen in 116 Gemeinden. Die Klangwelt wird durch Kirchenchöre, Männergesangsvereine und Musikgruppen geprägt, die sich mit überlieferten Südtiroler Volksweisen befassen. Ein Beispiel dafür ist die vierköpfige Band „Opas Diandl“, die die traditionelle Volksmusik der Region durch akustische Instrumente, Jodler und Mundart neu interpretiert. Auch das Trio „Herbert Pixner Projekt“ steht für musikalische Unterhaltung, die neue Rhythmen mit alpenländischer Volksmusik kombiniert, wie etwa mit Jazz und Blues.
KONTAKT VOLLDAMPF Veranstaltungs GmbH | Kontakt: Hage Hein Adlzreiterstr. 33 | D-80337 München | Tel.: +49 89 741 416 10 booking@ganes-music.com | www.ganes-music.com
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JOCHEN GASSER
Zeichen setzen für die Augen Ein Strich hier, ein Punkt dort, dann ein Halbkreis und eine Linie daneben. Nächstes Blatt. Jochen Gasser sitzt konzentriert an einem Tisch im Café Voitsberg in Vahrn in der Nähe von Brixen. Er trägt ein Karohemd, dessen Kragen nach oben geschlagen ist, eine Flickenjeans und ein Kopftuch, das seine Rastalocken zusammenhält. Es ist 14 Uhr, und er ist gerade aufgestanden. „Hier in der Bar entstehen meine Ideen“, sagt er. Die Bedienung bringt einen Latte Macchiato, das Radio läuft, Kakteen stehen auf der Fensterbank, und am Tresen trifft sich das halbe Dorf. In dieser offenen Atmosphäre fertigt der Zeichner Jochen Gasser die Skizzen an, die die Basis seiner Acrylbilder, Comics und Illustrationen sind. Eine geschwungene Line hier, zwei Kreise dort, eine Gerade nach unten, eine Art Gesicht ist zu erahnen. Nächstes Blatt. „Seit anderthalb Jahren läuft es wahnsinnig gut“, sagt der 29-Jährige und wirkt dabei, als könne er seinen Werdegang selbst kaum glauben, seine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch, wie sein Comic über Andreas Hofer, das Gasser im Jubiläumsjahr 2009 bekannt gemacht hat. „Die ganze Hofer-Sache war ja eigentlich nur ein Ausprobieren. Wenn ich mir das jetzt überlege – vor fünf Jahren habe ich die genaue Geschichte von Andreas Hofer noch gar nicht gekannt.“ Nun ist sein illustriertes Buch über den Freiheitskämpfer bereits über 14.000 Mal verkauft worden. Und doch, so scheint es, war das erst der Anfang seiner Karriere.
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Kreativität und Ideenfindung funktionieren nicht am Computer
Gasser hat schon an der Schule in Brixen regelmäßig die Schulbank und seine Hefte mit Comicmännchen vollgezeichnet und seine Umwelt mit seinen Ideen und Figuren beglückt und genervt. Es war wie eine Erlösung als endlich ein Grafiklehrer sein Talent erkannte und kanalisierte. Jochen Gasser durfte ein Jugendratgeberbuch illustrieren – und fand seine Bestimmung, die ihn später zu einer Anstellung bei einem Innenarchitekten führte. Neben Schule und Job brachte er täglich mögliche und unmögliche Ideen zu Papier und fertigte kleine Comicstrips und große Acrylzeichnungen an. Als dann die Sache mit Hofer Konturen annahm, kündigte Gasser seinen Job und arbeitete zusammen mit Norbert Parschalk, seinem ehemaligen Geschichtslehrer, der die Texte im Buch geschrieben hat und den historische Hintergrund mitbrachte, an „Andreas Hofer, eine illustrierte Geschichte“, einer Mischung aus Comic und Bilderbuch. Es erzählt auf humorvolle Weise die Geschichte des eigensinnigen Wirtes und Viehhändlers aus dem Passeiertal: seine schwierige Jugend, seinen Werdegang bis zum Oberkommandanten und Landesregenten von Tirol und schließlich sein tragisches Ende und seine angebliche Himmelfahrt. „Die historischen Figuren stimmen alle“, sagt Gasser stolz. Auch die Kirchtürme in den verschiedenen Tiroler Orten seien alle originalgetreu gezeichnet. Plötzlich klingt Gasser sehr heimatverbunden, und das irritiert zunächst ein wenig, weil das so gar nicht zu seinem Outfit passt.
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Gasser beim Zeichnen neuer Figuren – vielleicht schon der nächste Erfolg
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Das Sympathische und Schöne an Gassers Kunst ist, dass sie zugänglich ist und nichts Elitäres hat. „Je abstrakter etwas ist“, sagt er, „desto schwieriger ist es zu verstehen. Wenn auch ein Kind und nicht nur ein Professor meine Bilder versteht, dann sind sie gut für mich.“ Das „perfekte Bild“ muss sich für Gasser folglich von selbst erklären. Es muss aufs Wesentliche reduziert sein und ganz ohne Kulisse und Sprache auskommen, weil es erst dadurch universell wird. Es soll wie ein Witz ein gewisses Umfeld erklären, eine Geschichte erzählen und eine gute Pointe transportieren, über die jeder lachen muss. „Das ist für mich ein Zeichen, dass es wirklich gut ist.“ Vielleicht ein bisschen so wie bei dem Bild „Adam und Eva auf der Seiser Alm“ oder dem ein Meter hohen Acrylbild „A new star is born“. Ein großer und ein kleiner Kreis, ein paar geschwungene Linien, Häkchen und Punkte. Aus dem Nichts lacht ein irrer kleiner Mann mit Helm und schiefen Zähnen hervor. Nächstes Blatt. Bis etwa halb acht abends fertigt Gasser im Café Voitsberg dutzende von Skizzen an, probiert, experimentiert, verwirft und fängt neu an. Und dann, wenn die Nacht über Südtirol hereinbricht, geht Gasser in sein fünf Gehminuten entferntes Reihenhaus und fängt an, „effektiv zu arbeiten“, wie er sagt. Dann setzt er sich an seinen Computer und veredelt die Ideen des Tages, koloriert Bilder, zieht am Bildschirm Linien nach, korrigiert Dinge, fügt Texte in die Bilder ein und bringt alles ins richtige Format. „Abends weiß ich genau: Jetzt habe ich Zeit und Ruhe. Es klingelt kein Telefon und es gibt keine Termine.“ Meistens arbeitet Jochen Gasser bis fünf Uhr morgens. Kein Wunder also, dass er bis zum Mittag schläft, und erst dann hinüber ins Voitsberg geht, um wieder neue Skizzen anzufertigen. Ein Strich hier, ein Punkt dort, dann ein Halbkreis und eine Linie daneben. Nächstes Blatt. JOCHEN GASSER ÜBER … … INSPIRATION: „Oft genügt es ja schon, mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. Das ist für mich Inspiration genug.“ … HUMOR: „Humor ist für mich alles. Je mehr ich lachen muss, desto glücklicher bin ich.“ … TOURISMUS: „Vielleicht mache ich ja auch mal ein Buch über Tourismus in Südtirol. Da gäbe es doch einige gute Pointen.“
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INFORMATIONEN » Andreas Hofer: Der bekannte Befehlshaber der Tiroler Aufstandsbewegung von 1809 wurde 1767 in St. Leonhard in Passeier geboren. Ursprünglich arbeitete Hofer als Wirt im Gasthaus „Am Sand“ und verstand sich als Viehhändler. Heute gilt er als einer der bedeutendsten Freiheitskämpfer in der Südtiroler Geschichte, er protestierte gegen die Bayern und die Franzosen, die seine Heimat besetzten. 1810 wurde Hofer auf Befehl von Napoleon in Mantua, Italien, hingerichtet. » Museum Passeier: Das Museum Passeier wurde neben dem Sandhof, dem Geburtshof von Hofer, erbaut und stellt das Heldentum in Vergangenheit und Gegenwart dar. Ein Schwerpunkt liegt auf der Sicht von außen auf das Tirol aus Hofers Zeit. Außerdem umfasst das Museum eine große Volkskundesammlung mit bäuerlichen Utensilien aus vergangenen Tagen. Im Freilichtbereich ist die damalige Wohn- und Arbeitssituation wirklichkeitsgetreu nachgebaut.
KONTAKT Jochen Gasser Bahnhofstr. 10 | I-39040 Vahrn | Tel.: +39 389 972 81 29 info@jochengasser.com | www.jochengasser.com
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Erst wenn alles perfekt ist, setzt Gasser sein Zeichen unter seine Arbeit
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PUR SÜDTIROL
Glücksmomente für den Gaumen Gäbe es ein Kunstprojekt, das in einem Museum Lebensmittel ausstellt, das Ergebnis sähe wohl genau so aus wie der „Genussmarkt PUR Südtirol“ im Meraner Kurhaus. Auf 450 Quadratmetern werden in dem neuen Laden in der Fußgängerzone 1.400 verschiedene Südtiroler Erzeugnisse regelrecht ausgestellt: In den Regalen schimmern Honig- und Marmeladegläser, Tee- und Müslipäckchen; in kunstvoll arrangierten Apfelholzkisten auf Rädern liegen sorgfältig platzierte Weinflaschen, und dazwischen ist in einem Korb das Schüttelbrot drapiert und dezent mit handgedrechselten Lampen aus Kastanienholz beleuchtet. Auf den Tischen in der Mitte des Ausstellungsraums glitzern Äpfel und Trauben im Widerschein, und hinten an der Theke, wo auf einer großen Kreidetafel „Frische Produkte vom Bauern“ geschrieben steht, liegen Brotlaibe und vielerlei Speck- und Käsesorten vor Kaminwurzen, die wie Installationen von den Metzgerhaken hängen. Willkommen in einer Umgebung, die dem Wort Kunstmarkt eine neue Bedeutung verleiht. „Ästhetik spielt bei Lebensmitteln immer eine Rolle“, sagt Günther Hölzl und fügt überzeugt hinzu: „Auch einem Apfel muss man einen Rahmen geben.“ Für diesen und viele andere Rahmen ist Hölzl gemeinsam mit seinem Partner Ulrich Wallnöfer verantwortlich. Die beiden Südtiroler sind Initiatoren und Geschäftsführer des „Genussmarktes PUR Südtirol“ und sorgen seither dafür, dass, wie sie sagen, Südtiroler Erzeugnisse die Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Schönheit bekommen, die ihnen gebührt. „Die Produkte müssen im Zentrum stehen, und nichts soll von ihnen ablenken“, sagt Ulrich Wallnöfer. Der Meraner Günther Hölzl ist ein Mann mit Bart, Lausbubengesicht und wachen Augen, der sympathisch zerzaust und zurückhaltend wirkt. Er leitet seit 18 Jahren das Meraner Weinhaus. „Wein alleine reicht aber nicht mehr“, sagt Hölzl. „Wir müssen die Philosophie vom Wein weitertragen.“ Diese Philosophie wiederum kann der Vinschgauer Wallnöfer ganz gut erklären. Der ist fürs Marketing zuständig, trägt Jeans, Jacket, Designerschuhe und eine schwarze Prada-Brille, hat den Kopf akkurat rasiert und einen Fünf-Cent großen Bart unter der Lippe. Sein Mobiltelefon liegt blinkend auf dem Kastanienholztisch in einem Seitenraum des Ladens, und sofort legt Wallnöfer los, redet weitgehend satzzeichenlos von dem „ganz neuen Konzept“ des Ladens, der Gastronomie und Verkaufsraum in einem sei, der „essen, trinken, gustieren und einkaufen“ vereine, den „Slowfoodgedanken“ mitbringe, an die „fünf Sinne des Menschen“ appelliere und Genussmenschen bewusst zum Verweilen und zur Langsamkeit anhalten und die Produkte „erlebbar“ machen solle. Es ist mittlerweile zehn Uhr, und der Genussmarkt hat seit einer halben Stunde geöffnet. Die ersten Kunden schlendern mit den handgeflochtenen Einkaufskörben langsam durch die Reihen, bleiben vor den Apfelkisten stehen, lesen Etiketttexte, prüfen das Obst und plaudern mit den Verkäufern hinter der Frischtheke. Wallnöfer und Hölzl haben sich vor acht Jahren kennengelernt und vor zwei Jahren während eines gemeinsamen Urlaubs die Idee für PUR Südtirol erdacht. „Zunächst waren wir wochenlang in sämtlichen Höfen und Bauernstuben in ganz Südtirol
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Die Initiatoren von PUR Südtirol Günther Hölzl und Ulrich Wallnöfer
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Im Genussmarkt PUR Südtirol stehen die Produkte im Mittelpunkt
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Was zählt? Qualität aus der Region und die persönliche Beziehung zum Produzenten
unterwegs“, erzählt Wallnöfer, und irgendwann haben sie sich auf 90 Bauern und Produzenten geeinigt, mit denen sie heute zusammenarbeiten. Verträge gibt es keine, man kennt sich ja, und die Preise sind in der Regel nicht höher als auf dem Bauernhof selbst. Parallel dazu lief die Suche nach einem passenden Rahmen. Das Gebäude, in dem sich heute der Genussmarkt befindet, ist der älteste Teil des Kurhauses. In den 50er-Jahren war hier das Kasino, später eine Bar und die Meraner Weinkost untergebracht; dann standen die Räumlichkeiten lange leer. Das war Wallnöfers und Hölzls Chance, ihre Vision des neuartigen Verkaufsraums umzusetzen. Sie nahmen an einer Ausschreibung teil, gewannen sie und schufen dann zusammen mit dem Meraner Designer Harry Thaler das Interieur. Dabei ließen sie Inspirationen, die sie in Barcelona und London, Berlin und Zürich gesammelt hatten, mit einfließen. Ein junges Paar schlendert am Kühlregal entlang und greift schließlich zu den Kaminwurzen eines Biofleischmetzgers aus Lana. Die dunklen Würste umhüllt in der Mitte ein schlicht und schick mit moderner Schrift gestalteter grauer Pappenbogen. „Das sind wirklich sehr gute Würste“, erklärt Hölzl, „aber sie waren so schlimm präsentiert.“ Also habe man ihnen ein neues, attraktiveres Kleid verpasst , eines, das genauso gut aussieht, wie die Würste schmecken. „Ja, zugegeben, einige Bauern waren schon etwas überrascht, als sie gesehen haben, wie ihre Produkte in Meran präsentiert werden“, gesteht Wallnöfer. Aber das soll der Genussmarkt ja auch: ein bisschen überraschen und provozieren. „Wir heben hier die Marke des Produzenten hoch und geben sehr viele Informationen über das Produkt“, sagt Ulrich Wallnöfer. Aber zu abgehoben und mondän sollte PUR Südtirol naturgemäß auch nicht sein. 16
Die beiden Geschäftsführer sagen: „Made in Südtirol ist bei uns der kleinste gemeinsame Nenner.“ Und vielleicht wollen sie deswegen aus dem Genussmarkt keinen Touristenanziehungspunkt machen. Es soll eher ein Treffpunkt zwischen Einheimischen und Touristen, ein Platz des wirklichen Lebens sein, ehrlich und glaubwürdig. ULRICH WALLNÖFER ÜBER … … GLAUBWÜRDIGKEIT: „Unsere Produkte sind saisonal und regional begrenzt und deswegen manchmal auch nicht zu bekommen. Aber genau das macht sie attraktiv und glaubwürdig.“ GÜNTHER HÖLZL ÜBER … … PERSÖNLICHKEIT: „Wir heben die Marke des Produzenten hoch. Denn hinter einem Südtiroler Produkt steckt immer auch Persönlichkeit.“
INFORMATIONEN » Harry Thaler: Der junge Designer aus Meran wurde 1975 geboren und studierte an der Fakultät für Kunst und Design der Freien Universität Bozen. Als gelernter Goldschmied reichen Thalers handwerkliche Fähigkeiten vom Schmuckdesign bis hin zum Schreinern. www.harrythaler.it » Qualitätsprodukte Südtirol: Südtiroler Herkunft und geprüfte Qualität bei landwirtschaftlichen Produkten und Lebensmitteln, dafür steht das Siegel „Qualität Südtirol“. Zu diesen regionalen Produkten zählen beispielsweise Brot, Gemüse, Honig, Obst aber auch Milchprodukte oder Grappa. Apfel, Speck und Wein aus Südtirol sind zusätzlich ausgezeichnet mit dem geschützten Gütesiegel „g.g.A.“ (geschützte geografische Angabe) und „DOC“ (Denominazione di Origine Controllata) der europäischen Union. » Qualitätsprodukte Roter Hahn: Das Siegel „Roter Hahn“ zertifiziert in Südtirol heimische Produkte speziell von 48 Südtiroler Bauernhöfen. Diese Bauern haben sich dazu bereit erklärt, ihre Produkte unter bestimmten Standards so hochwertig zu verarbeiten, dass sie unter dem Gütesiegel „Roter Hahn“ auf den Markt gebracht werden dürfen.
KONTAKT PUR Südtirol | Kontakt: Günther Hölzl, Ulrich Wallnöfer Freiheitsstr. 35 | I-39012 Meran | Tel.: +39 0473 012 140 info@pursuedtirol.com | www.pursuedtirol.com
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PETER PAUL KAINRATH
Kulturprogramme für den Verstand Er gibt der Südtiroler Kultur die passende Bühne und setzt sie in Szene. Er nennt sich Kulturmanager und schwebt tagtäglich zwischen den gegensätzlichen Welten von Kunst und Kommerz, hat mit dem Schönen und dem Schöngeistigen und zur gleichen Zeit mit Veranstaltungsplänen und Finanzierungskonzepten zu tun. Und das Erstaunliche ist: Der Bozner Peter Paul Kainrath – anthrazitfarbener Anzug, leicht grau meliertes Haar, die Arme verschränkt – geht mit beiden Welten souverän um und ist damit wie kaum ein anderer ein Vermittler zwischen Kunst und Publikum. Kainrath steht im sogenannten Ex-Alumix, einer alten Fabrikhalle im Bozner Industriegebiet. Die 1936 gebaute Halle gehörte früher zum Alumix-Werk, das der Produktion und Verteilung von elektrischem Strom diente. Die Räume sind zwölf Meter hoch, und weißgraue Säulen tragen die Decken. In den Glastoren sind schon lange keine Gläser mehr, und die von der Decke hängenden Lastenaufzüge mit Aufschriften wie „C-4 Portata 20000“ schon lange nicht mehr in Betrieb. Dafür ist hier nun eine Bühne aufgebaut, und einige Musiker führen unter Kainraths kritischem Blick die Generalprobe für eine Veranstaltung am Abend durch. Kainrath wirkt zufrieden.
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Kulturmanager Kainrath: kritischer Vermittler zwischen Kunst und Publikum
Dann beginnt er zu erzählen und zu erklären, er spricht mit fester Stimme, schnell und klar, und man merkt ihm an, dass er einen straffen Terminplan hat. „Wir haben in Südtirol alle Sprachen, Generationen und sozialen Schichten, und unsere Gäste wissen, dass sie bei Kunstveranstaltungen etwas Neues erfahren“, sagt Kainrath und betont die Situation in Südtirol: „Man darf ja nicht vergessen, dass wir hier numerisch ein Stadtteil von Berlin sind. Und trotzdem haben wir heute ein ungemein vielfältiges kulturelles Angebot, und das auch im ländlichen Bereich. Ich glaube, keine einzige österreichische oder italienische Provinz kann mit uns mithalten.“ Was er nicht sagt ist, dass das auch sein Verdienst ist. „Transart“, ein jährlich stattfindendes Festival für zeitgenössische Kultur, hat er vor zehn Jahren mit aus der Taufe gehoben, er verantwortet den „Busoni Klavierwettbewerb“, und bei der Produktion der „manifesta 7“, der europäischen Biennale zeitgenössischer Kunst, die vor zwei Jahren in Südtirol stattfand, hat er die Fäden im Hintergrund gezogen. Auch wenn Kainrath das nun so leichtfüßig erzählt, während im Hintergrund Instrumente gestimmt werden, war es kein leichter Weg. „Das Publikum war oft verstört, aber das gehört auch dazu“, sagt er, und ihm sei klar, dass man den Dienstleistungsgedanken nie vergessen dürfe: „Ein Festival muss genau wissen, welche Rolle es im gesellschaftlichen Gefüge spielen will und welche Ziele es hat. Wir wollen ein neugieriges und offenes Publikum erreichen, das über den kleinen Kreis der Fachwelt hinausreicht. Und die Botschaft soll sein: zeitgenössische Kultur geht uns alle an.“ Aber auch das Südtiroler Publikum hat sich mit der Südtiroler Kunst weiterentwickelt. „Auch Transart konnte erst über die Elemente des Zeitgenössischen in der Kunst entstehen“, sagt Kainrath, und seine Augen blitzen, vermutlich weil nun etwas Grundsätzliches über die Aufgabe der Gegenwartskunst folgt: „In einer zunehmend verflachenden Welt“, sagt Kainrath, „halten Künstler Begriffe wie Wahrheit, Perspektive und Tiefe hoch.“ Als Kulturmanager, sagt Kainrath, habe er das streng Künstlerische verlassen. „Aber das Gestalterische in meinem Job ist noch sehr gefordert“, sagt er und legt die Hand an die Wange. Um das zu verstehen, muss man Kainraths Werdegang kennen und dazu bedarf es eines kurzen Ausflugs in die 80er-Jahre: Mit 23 Jahren galt Kainrath als eines der meistversprechenden Klaviertalente Südtirols. Er ging nach Russland, um bei Viktor Merschanow, Nachfolger von Samuel Feinberg am TschaikowskyKonservatorium, zu lernen. „Ich habe keinen Militärdienst geleistet, aber zu dieser Zeit in Russland Klavier gespielt zu haben, das war so ziemlich das Gleiche“, erzählt er und lacht bitter. Sie schliefen zwischen Kakerlaken, hatten eine Woche lang nur Orangen, und dann eine Woche lang nur Zuckergusstorte zu essen, und dann auch wieder mal gar nichts. Aber das hat ihn geprägt und abgehärtet zugleich. „Alles, was ich heute kann, habe ich zwischen 1989 und 1992 in Russland gelernt.“ Den Respekt vor dem Denken und vor dem Intellektuellen, die geistigen Werte und den Glauben an die Kunst! Heute sagt er: „Ich glaube, wenn man in meiner Generation einmal Hunger erlebt hat, dann hat man später einen Gang mehr.“
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Kulturveranstalter wurde Kainrath eher „durch Zufall“, wie er sagt. In Russland habe er irgendwann gemerkt, dass sein Talent einfach nicht ausreiche. „Und ich wollte auch keinen künstlerischen Kompromiss eingehen“, sagt er ganz klar. Als ihn dann ein Freund gefragt hat, ob er ihm bei der Organisation des Festivals „Klangspuren“ in Nordtirol helfen könne, hat er zugesagt und plötzlich ganz neue Talente an sich erkannt. „Ich habe meine Fähigkeit erkannt, Unternehmer als Sponsoren zu begeistern.“ Eine Fähigkeit, die für die Südtiroler Kulturlandschaft seit zehn Jahren Gold Wert ist. PETER PAUL KAINRATH ÜBER … … DIE ENTWICKLUNG DES SÜDTIROLER KULTURLEBENS: „Die Entwicklung ist sehr vielversprechend. Es ist eine Aufbruchstimmung da, und die Professionalisierung des Kulturlebens geht weiter.“ … TYPISCH SÜDTIROLERISCHE KUNST: „Im Zeitgenössischen sind gute Künstler nicht als Südtiroler identifizierbar.“ … DIE SÜDTIROLER KULTURSZENE IN ZEHN JAHREN: „Da haben wir hoffentlich eine Form von Exzellenz, die in Europa eine starke Stimme hat.“
INFORMATIONEN » Transart: Das Festival der zeitgenössischen Kultur fand erstmals 2001 in der Industriezone von Bozen statt und feierte 2010 sein zehnjähriges Bestehen. Mittlerweile erstreckt sich der experimentelle Kulturevent über ganz Südtirol sowie einige ausgewählte Veranstaltungsorte im Trentino und arbeitet mit international bekannten Künstlern zusammen. Im Vordergrund stehen Multimedia und innovative, künstlerische Projekte. Das Festival hat sich auf ungewöhnliche Veranstaltungsorte spezialisiert, wie beispielsweise ehemalige Fabrikhallen oder Fertigungshallen von Handwerksbetrieben. » Ferruccio Busoni Klavierwettbewerb und Festival: Der internationale Pianistenwettbewerb Ferruccio Busoni wurde 1949 von Cesare Nordio gegründet, dem damaligen Direktor des Musikkonservatoriums „Claudio Monteverdi" in Bozen. 2002 wurde der Wettbewerb durch das Busoni-Festival erweitert, das seitdem alle zwei Jahre stattfindet. Mittlerweile ist das Festival Gastgeber großer Künstler aus der internationalen Konzertszene, wie Alfred Brendel oder Grigori Sokolow.
KONTAKT Mediaart Production Coop | Kontakt: Peter Paul Kainrath Reinspergweg 5 | I-39057 Eppan | Tel.: +39 0471 673 070 info@mediaart.tv | www.mediaart.tv
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Neues erfahren – Poetry-Slam bei Transart
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Organisation ist heute ein Schwerpunkt der Arbeit des ehemaligen Profipianisten
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Auf der Brunnenburg kann der Geist frei sein
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Spielwiese für den Geist Schon allein Siegfried de Rachewiltz reden zu hören, ist ein Erlebnis für sich: In Nebensätzen zitiert er Schelling und Homer, kommt dazwischen immer wieder auf seinen Großvater Ezra Pound, schneidet wissenschaftliche Diskurse kurz an, driftet in die griechische Mythologie ab, erwähnt Hesiod, wirft kultur- und literaturgeschichtliches Wissen ein und kommt am Ende seiner rhetorischen Ausflüge immer wieder auf den Ausgangspunkt zurück, den man als Zuhörer schon fast vergessen hat. Er schlägt das linke Bein über das rechte und greift kurz an die Brille, die um seinen Hals hängt. Wir sitzen in einem Turmzimmer oben auf der Brunnenburg, die am Hang steht zwischen Dorf und Schloss Tirol, oberhalb von Meran. De Rachewiltz versinkt in einem Sessel zwischen Holzplanken und Büchern. Durch ein Fenster sieht man die Wolken ziehen. Dann sagt er: „Ich habe immer gesagt: Ich will einmal mit einem Harvard-Doktortitel Ziegen hüten“, und grinst verschmitzt. „Was ich damit meine ist, dass ich gerne meinen intellektuellen Interessen nachgegangen wäre, ohne dabei eine Karriere oder ein Geschäft daraus zu machen, also mir gerne die Freiheit eines Ziegenhirten beibehalten hätte.“ Als habilitierter Geisteswissenschaftler und Enkel des amerikanischen Schriftstellers Ezra Pound, Burgherr der Brunnenburg und Direktor von Schloss Tirol hat de Rachewiltz
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Weit herumgekommen in der Welt: Harvard-Diplom für den Schöngeist de Rachewiltz
viele Zugänge zum Schöngeistigen. Aber ein Schöngeist sei er vor allem, sagt er und schlägt das rechte über das linke Bein, „weil ich mir den freien weiten Horizont erhalten habe und die Freude am Spielerischen. Wir alle brauchen eine Spielwiese für den Geist.“ De Rachewiltz ist eine zierliche Erscheinung, die Haare dunkelgrau, und es ist sehr schwer, sein Alter zu schätzen. Sein ganzes Leben ist von internationalen Einflüssen geprägt. Bereits mit 16 Jahren ging de Rachewiltz nach Kalifornien an die Highschool, und dort wurde seine Begeisterung für das Geistige entfacht, die ihn weiter nach New Jersey, Bologna und Harvard führen sollte. An der renommierten Universität Cambridge erhielt er seinen Doktortitel in vergleichender Literaturwissenschaft. „Aber dann“, erzählt er, „habe ich die Krankheit, die alle Tiroler haben, bekommen: Sie leiden unter Heimweh.“ Und so zog es ihn – wie Odysseus nach Ithaka – zurück in die Alpen, wo er sich schließlich in Innsbruck in Ethnologie habilitierte. Er lebte auf der Brunnenburg und engagierte sich in Dorf Tirol im Heimatpflegeverband, im Schützenverein und wurde Direktor von Schloss Tirol. In gewisser Weise ist das alles eine Form von Heimweh. Die Brunnenburg hatte übrigens sein Vater, der Archäologe Boris de Rachewiltz, Schwiegersohn des 1972 verstorbenen Pounds, bereits 1955 erworben. Der Dichter selbst verweilte ab 1958 auf der Burg.
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„Es gibt diese Zeile in Ezra Pounds Cantos“, sagt Siegfried de Rachewiltz nun am Schaffensplatz seines Großvaters. Sie lautet „Beauty is difficult“ – Schönheit ist schwierig zu erreichen und immer mit Anstrengung und Erfindungskraft verbunden. Dieser Satz träfe sehr gut auf Südtirol zu. „Denn auch aus Pragmatismus heraus entsteht Schönheit“, sagt er und damit sind wir plötzlich mitten in der harten Realität der Südtiroler Bergbauern, die an steilen Hängen ihre Wiesen bestellen müssen. „Die Menschen leben hier am Rande des Lebens“, sagt de Rachewiltz, der sich viel mit diesen Themen befasst hat und auf der Brunnenburg auch ein Landwirtschaftsmuseum betreibt. „Der Bergbauer steht vor der Herausforderung, die Schwerkraft zu zähmen.“ Deswegen wurde beispielsweise der Kornspiss erfunden, ein Schnalser Tragegerät, mit dem man früher Getreideschober „aufgespießt“ hat, um sie in die Scheune zu tragen, ohne dass es besondere Anstrengung erforderte. „So eine elegante Lösung eines Problems ist etwas Schönes, ein Kunstwerk “, sagt er. Das Gerät ist im Landwirtschaftsmuseum auf der Brunnenburg ausgestellt. Im Wörterbuch der Tiroler Mundarten wird diese besondere Geschicklich- und Findigkeit als „Fourtl“ bezeichnet, also als Vorteil. „Das ist übrigens eine Eigenschaft“, sagt de Rachewiltz, „die die Griechen bei ihrer Göttin Metis verehrten“, – und schon sind wir wieder in der griechischen Mythologie, die für einen Gelehrten wie de Rachewiltz mit der Südtiroler Bergbauernkultur korrespondiert und auch im Alltag des Jahres 2010 zu erkennen ist. „Diese Fähigkeiten entdeckt man in Südtirol auch in anderen Bereichen“, sagt er. „Das kann man zum Beispiel an der Ästhetik des Nichtüberflüssigen in der funktionalen Architektur erkennen.“
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Auch mit Doktortitel die Freiheit eines Ziegenhirten genießen
Als wir nach dem Gespräch gemeinsam nach draußen gehen und uns verabschieden, deutet der Burgherr noch kurz über die Mauer nach links hinunter und sagt: „Da sind meine Ziegen.“ Der Traum ist also tatsächlich wahr geworden. Und wenn man de Rachewiltz’ Geschichte kennt, ist es auch gar nicht mehr verwunderlich, dass die Ziegen Glauke, Grisa und Orpheus heißen. SIEGFRIED DE RACHEWILTZ ÜBER … … SCHLOSS TIROL: „Ich würde auch auf Schloss Tirol arbeiten, wenn man mich nicht dafür bezahlen würde.“ … MINIMALISMUS: „Minimalistisch zu leben ist für mich schön, weil es mich befreit von den existenziellen Ängsten und der Frage, ob man alles haben muss, was man haben kann.“ … KITSCH: „Die Reproduzierbarkeit (wie schon Walter Benjamin schreibt) von Kunst ist Kitsch; wie das Vervielfältigen pseudobäuerlicher Architektur im Tourismus.“
INFORMATIONEN » Landwirtschaftliches Museum auf der Brunnenburg: Das Museum in Dorf Tirol gibt Besuchern einen Einblick in die Welt der Südtiroler Bauern. Hier werden in der Vergangenheit übliche Vorgänge und handwerkliche Berufe erklärt, wie zum Beispiel der Transport von Materialien am Steilhang, die Bedeutung der Kastanie oder die Tätigkeit des Schusters. Auch seltene Haustierrassen werden dort gehalten, wie z. B. Mangalica-Schweine und Zackelschafe. Das Museum umfasst eine bedeutende Ausstellung zum amerikanischen Dichter Ezra Pound, der von 1958 bis zu seinem Tode immer wieder längere Aufenthalte dort verbrachte. » Ezra Pound: Pound gilt als bedeutendster amerikanischer Dichter der Moderne. Er wurde 1885 in Haily, Idaho (USA), geboren und starb 1972 in Venedig. Er war ein Mitbegründer des Imagismus und des Vortizismus. Pound gilt in Europa als umstritten wegen seiner Verbindung zum italienischen Faschismus. Sein Hauptwerk sind die „Cantos“, ein unvollständiges Gedicht in 120 Versen, das maßgeblich für eine gesamte Epoche ist. » Landesmuseum für Kultur und Landesgeschichte Schloss Tirol: In der Stammburg des Grafen von Tirol wird die Landesgeschichte ausgestellt. Ziel ist es, die wissenschaftliche Forschung durch den Aufbau einer Sammlung zu fördern. Das Museum funktioniert nach einem dynamischen Leihgabenkonzept und steht im ständigen Austausch mit anderen regionalen Institutionen.
KONTAKT Landwirtschaftsmuseum Brunnenburg | Kontakt: Siegfried de Rachewiltz Ezra-Pound-Weg 3 | I-39019 Dorf Tirol | Tel.: +39 0473 923 533 info@brunnenburg.net | www.brunnenburg.net DE RACHEWILTZ
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RECHERCHE » EINBLICK Museion – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst Bozen Dantestr. 6 | I-39100 Bozen | Tel.: +39 0471 223 411 info@museion.it | www.museion.it Südtirol, Europa. Kulturelle Motive und Reichweiten | Martin Pardatscher Athesia | ISBN 978-8882666255 » GANES Museum Ladin Ćiastel de Tor | Kontakt: Stefan Planker Torstr. 65 | I-39030 St. Martin in Thurn | Tel.: +39 0474 524 020 info@museumladin.it | www.museumladin.it Istitut Ladin Micurà de Rü Gadertal Stuflesstr. 20 | I-39030 St. Martin in Thurn | Tel.: +39 0474 523 110 info@micura.it | www.micura.it/de Istitut Ladin Micurà de Rü Gröden Nivesstr. 16/4 | I-39048 Wolkenstein | Tel.: +39 0471 794 268 info@micura.it | www.micura.it/de Junge Mundart: Musikgruppen aus Südtirol Herbert Pixner: www.myspace.com/herbertpixnerprojekt Opas Diandl: www.opasdiandl.com oder www.myspace.com/opasdiandl Titlà: www.titla.net » GASSER Andreas Hofer, Eine illustrierte Geschichte Jochen Gasser, Norbert Parschalk | Weger | ISBN 978-8888910727 Andreas Hofer: Seine Zeit – sein Leben – sein Mythos | Meinrad Pizzinini Tyrolia | ISBN 978-3702229733 MuseumPasseier | Kontakt: Albin Pixner Passeirerstr. 72 | I-39015 St. Leonhard in Passeier | Tel.: +39 0473 659 086 info@museum.passeier.it | www.museum.passeier.it AH Bräu Sackweg 1 | I-39045 Franzensfeste | Tel.: +39 0472 837 837 info@hotel-sachsenklemme.it | www.sachsenklemme.it/ahbrauerei/
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» PUR SÜDTIROL Qualitätsprodukte Südtirol EOS EOS – Export Organisation Südtirol der Handelskammer Bozen Südtiroler Str. 60 | I-39100 Bozen | Tel.: +39 0471 945 750 eos@eos.handelskammer.bz.it | www.eos-export.org Roter Hahn Südtiroler Bauernbund | Kontakt: Hannes Knollseisen K.-M.-Gamper-Str. 5 | I-39100 Bozen | Tel.: + 39 0471 999 325 info@roterhahn.it | www.roterhahn.it » KAINRATH Transart | Kontakt: Sabrina Michielli Reinspergweg 5 | I-39057 Eppan | Tel.: +39 0471 673 070 info@transart.it | www.transart.it Sekretariat der Stiftung „Ferruccio Busoni“ | Kontakt: Silvia Torresin Dominikanerplatz 25 | I-39100 Bozen | Tel.: +39 0471 976 568 info@concorsobusoni.it | www.concorsobusoni.it Konservatorium „C. Monteverdi“ Dominikanerplatz 19 | I-39100 Bozen | Tel.: +39 0471 978 764 info@conservatoriobolzano.it | www.konservatoriumbozen.it » DE RACHEWILTZ Die Burgenzeichnerin: Johanna von Isser-Großrubatscher (1802–1880) Julia Hörmann-Thurn und Taxis, Karl Kraus, Siegfried de Rachewiltz Athesia | ISBN 978-8882667139 Für Freiheit, Wahrheit und Recht! Libertà, verità, giustizia! Joseph Ennemoser & Jakob Philipp Fallmerayer. Tirol von 1809 bis 1848/49. Il Tirolo dal 1809 al 1848/49 Siegfried de Rachewiltz, Ellen Hastaba Haymon Verlag | ISBN 978-3852186054 The Cantos | Ezra Pound New Directions | ISBN 978-0811213264 Südtiroler Landesmuseum für Kultur- und Landesgeschichte Schloss Tirol Kontakt: Paula Mair | Schlossweg 24 | I-39019 Tirol | Tel.: +39 0473 220 221 info@schlosstirol.it | www.schlosstirol.it
RECHERCHE
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DATEN UND FAKTEN ZU SÜDTIROL » Land | Italien Status | Autonome Provinz Bozen – Südtirol (seit 1972) Fläche | 7.400 km2 Einwohner | 506.509 Landeshauptstadt | Bozen (103.925 Einwohner) Amtliche Sprachen | Deutsch (70 %), Italienisch (25 %), Ladinisch (5 %) Angrenzende Staaten | Österreich, Schweiz Übernachtungen/Jahr | 28,1 Mio., davon 17 Mio. im Sommer Herkunft Touristen | 46 % DE, 37,1 % IT, 3,7 % CH, 2,8 % AT » UNESCO-Weltnaturerbe | Dolomiten Höchster Berg | Ortler, Vinschgau (3.905 m) Größter See | Kalterer See (1,47 km2, wärmster Badesee der Alpen) Längster Fluss | Etsch (153 km) Kleinste Stadt | Glurns, Vinschgau (880 Einwohner) Höchster Kirchturm | Schlanders, Vinschgau (91 m) Längste Skipiste | Trametsch auf der Plose, Eisacktal (9 km) Größte Hochalm | Seiser Alm, Dolomiten (52 km2) Größter Skiverbund | Dolomiti Superski (1.200 km Skipiste) Nationalparks | Nationalpark Stilfserjoch Naturparks | Schlern-Rosengarten, Texelgruppe, Puez-Geisler, Fanes-Sennes-Prags, Trudner Horn, Sextner Dolomiten, Rieserferner-Ahrn Tourismus-Website | www.suedtirol.info
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PRESSEKONTAKTE » Für Deutschland und Österreich häberlein & mauerer | agentur für public relations | Miriam Oberer Rosenthaler Str. 52 | D-10178 Berlin Tel.: +49 30 726 208 273 | Fax: +49 30 726 208 250 miriam.oberer@haebmau.de | www.haebmau.de » Für die Schweiz Bernet_PR | Sonja Stieglbauer Olgastr. 8 | CH-8001 Zürich Tel.: +41 44 266 90 80 | Fax: +41 44 266 90 88 sonja.stieglbauer@bernet.ch | www.bernet.ch » Südtirol Marketing K.A.G. | Judith Oberhuber Pfarrplatz 11 | I-39100 Bozen Tel.: +39 0471 999 888 | Fax: +39 0471 999 800 judith.oberhuber@suedtirol.info | www.suedtirol.info/presse
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