Infozeitung Domat/Ems

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G e m e i n d e D o m a t /E m s Vischnaunca da Domat

in f o editori a l Phantastereien? «Planungen sind sowieso für die Füchse; es kommt ja doch nicht so heraus, wie man meint.» Gehören Sie, liebe Leserin, lieber Leser, zu denjenigen, welche von Plänen und Visionen nichts halten? Oder sehen Sie ein, dass Überlegungen zur langfristigen Zukunft unseres Dorfes nötig und wichtig sind? So oder so, geben Sie unserem Leitbild eine Chance, denn es ist anders als viele andere. Zum einen ist es deshalb anders, weil viele Mitbürgerinnen und Mitbürger daran mitgearbeitet haben. Zu Beginn hatten viele Schülerinnen und Schüler in Klassenarbeiten Gelegenheit, ihre Erwartungen und Wünsche an unsere Zukunft in Wort oder Bild darzustellen. Dann hat die Gruppe «Avenir», rund 50 Einwohnerinnen und Einwohner, jung und alt, alteingesessen oder zugezogen, Bündner, Schweizer, auch Ausländer, bunt gemischt, den ersten Entwurf ausgearbeitet Und anschliessend haben rund 20% der über 18-jährigen Einwohnerinnen und Einwohner, nämlich an die 1’150 Leute aus dem Dorf, unseren Fragebogen ausgefüllt und eine Fülle von Vorschlägen unterbreitet, wie unser Dorf künftig einmal aussehen soll. Es freut mich sehr, dass so viele Mitbürgerinnen und Mitbürger viel mehr als in anderen Gemeinden, diese Gelegenheit ergriffen und hier mitgearbeitet haben. Das Leitbild ist aber auch anders, weil es keine Phantasterei ist, sondern Hand und Fuss hat. Schon im Mai wird der Gemeindevorstand die ersten Massnahmen daraus in die Jahresplanung und ins Budget für das Jahr 2008 aufnehmen. Und in den nächsten Jahren soll dies immer wieder geschehen, so dass das Leitbild auch wirklich umgesetzt wird. In dieser «Info» wird unser neues Leitbild, werden die Schwerpunkte und die ausgewählten Massnahmen vorgestellt. Künftig werden Sie hier auch regelmässig über den Stand der Umsetzung informiert. Bitte informieren Sie sich und tragen Sie unser neues Leitbild mit.

Peter Wettstein Gemeindepräsident

Schulbeur teilung – und F ö r d e r u n g : 2 . Te i l Im Infoblatt Nr. 27 – Oktober 2006 habe ich Sie über die bevorstehende Schulevaluation informier t. Inzwischen gehör t diese bereits der Vergangenheit an. Eine intensive aber sehr wer tvolle Zeit liegt hinter uns. Wir danken allen Lehrpersonen, die sich dieser Beur teilung gestellt und aktiv mitgearbeitet haben.

Wer beurteilt oder evaluiert, ist auf professionelle Verfahren und Instrumente angewiesen, mit denen die zu beurteilende Realität erfasst und erschlossen werden kann. Diese Beurteilungs- und Evaluationsinstrumente schlagen einen Bogen zwischen den allgemeinen Ansprüchen an die Schulqualität und den konkreten Begebenheiten der Schulpraxis. Vorgegebene Qualitätsansprüche und der zu beurteilende Praxisbereich sollen dabei möglichst realitätsnah erschlossen werden. Zum ersten Mal wurden per Ende Dezember 2006 alle Schulen und Kindergärten unseres Kantons im Rahmen einer solchen «Schulbeurteilung – und Förderung» evaluiert. Um flächendeckende Aussagen machen zu können, wurde ein kantonal

standardisiertes Evaluationsverfahren eingesetzt. Dieses ermöglichte zusammenfassende Aussagen zu den einzelnen Schulen aber auch zum gesamten Bezirk. Insbesondere wurden dabei Aussagen zu den Bereichen Unterrichtseffizienz, Sprachförderung, schulinterne Zusammenarbeit und Organisation/Infrastruktur gemacht. Anlässlich der Rückmeldeveranstaltung am 05. Dezember 2006 wurden die Ergebnisse allen drei Schulhausteams in Domat/ Ems mitgeteilt. Stärken wurden hervorgehoben, Schwächen besprochen, Empfehlungen mit entsprechenden Vereinbarungen zur qualitativen Weiterentwicklung der Schule Domat/Ems gemeinsam definiert. Diese beinhalten u.a. vermehrte Schulbesuche, Personalfragen, Feedbackkultur, Ressourcen bewusster nutzen, verstärkte Bearbeitung von pädagogischen und unterrichtsbezogenen Fragen. Konkrete Vorschläge der Umsetzung wurden an das Schul- und Kindergarteninspektorat eingereicht, welche die getroffenen Massnahmen in einer zweiten flächendekkenden Evaluationsrunde in den Jahren 2007 – 2010 erneut überprüft. Gesamthaft

inh a l t N r.2 8 , M a i 2 0 0 7 Editorial Schulbeurteilung – und Förderung 1 0 J a h r e J u g e n d t r e ff P r o j e k t Av e n i r We n i g e r L K W- Ve r k e h r Hochwasserschutzprojekt gestartet Roland Grigioni Rücksichtnahme an Feiertagen To u r d e S u i s s e 43. Bezirksgesangfest Surselva F r e i z e i t a n l a g e Vi a l Aus unserem Gemeindearchiv

gesehen wurde der Schule Domat/Ems ein sehr gutes Zeugnis ausgestellt. Darauf sind wir mächtig stolz! Nichtsdestotrotz dürfen wir uns nicht auf diesen Lorbeeren ausruhen. Es gilt, unsere guten Resultate/ Bereiche weiterhin zu stärken sowie die festgestellten Defizite zielorientiert anzugehen und zu verbessern. Ein grosses Dankeschön gebührt an dieser Stelle dem ganzen Team des SK-I Rheintal-Prättigau-Davos für diese riesengrosse Arbeit. Positive und wertschätzende Kritik bringen uns als Ganzes und jeden im Einzelnen im Sinne einer guten Schule Schritt für Schritt der Individualität und optimalen Förderung des einzelnen Kindes näher. Jürg Carisch, Schulleiter

10 Jahre Jugendtref f Im Herbst 1995 reichten 142 Personen, zumeist Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, bei der Gemeinde eine Petition für einen Jugendraum ein. Ein Jahr später wurde als Trägerschaft der Verein Jugendtreff gegründet, bestehend aus Vertretern der Politischen Gemeinde, der Katholischen und der Evangelischen Kirchgemeinde, des Frauenvereins, des Lehrervereins, Schule und Elternhaus, der Cumpagnia da Mats sowie Benützern. Am 9. Mai 1997 wurde der Emser Jugendtreff im Holzpavillon Plong Muling eingeweiht. Der Jugendtreff bietet heute Jugendlichen ab der Oberstufe bis zum 18. Geburtstag

Raum für Begegnungen und Aktivitäten. Die Besucher erhalten gegen Vorweisung eines Ausweises unentgeltlich eine Mitgliedkarte. Rund 30 Jugendliche finden sich jeweils pro Abend ein, um miteinander zu spielen, plaudern oder Musik zu hören. Zuweilen werden auch spezielle Programme und Themen angeboten wie eine Behindertendisco, ein Frauen- oder Männerabend, AIDS- und Suchtmittelprävention. Für nächsten Herbst will man sich mit dem Musical-Projekt «Together» an einem Wettbewerb von Pro Infirmis beteiligen. Der Jugendtreff steht unter der Leitung von Regina Sutter, sie wird assistiert von

Yasmin Sheikh, Romina Ferrari und Sereina Sutter. Der Treff wird alkohol- und rauchfrei geführt und ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Mittwoch 17 – 21 Uhr, Freitag 19 – 22 Uhr, Samstag 17 – 22 Uhr. Kontakt: jugendtreff.ems@bluewin.ch (bw)


projekt

avenir Lagebeur teilung

Konzept

Entwicklung+ Entscheid

Einführ ung

Veranker ung

Projektstand 2005

2006

2007

2008

Bild, wie sich Behör den und Bevölker ung ihr Domat/Ems in 30 Jahr en

Leitbild 2036

wünschen. Dieses Bild soll von jetzt an das Denken und Handeln in der

Domat/Ems – lebendiges Regional-

Gemeinde leiten – also im wahrsten Sinn des Wor tes ein Leitbild sein.

zentrum

Schon 1998 gab es ein Leitbild. Es wurde als 36 Seiten starke Broschüre in alle Haushaltungen verteilt. Schon damals war von nachhaltiger Entwicklung die Rede – ein Gedanke der das neue Leitbild noch stärker prägt. Auch künftige Generationen sollen ein Domat/Ems vorfinden, wo sie sich wohl fühlen können. Hingegen findet sich ein anderes Anliegen von damals kaum mehr: Die Wahrung des dörflichen Charakters. Heute werden mehr die städtischen Vorzüge hervorgehoben: Die Begegnungszone in der Dorfmitte, das hervorragende Bildungsangebot, das neue Kulturschaffen, die Gewerbeund Industriebetriebe, die Lehre und Forschung…Das Leitbild ist recht eigentlich ein Bekenntnis zum urbanen Wirtschaftsund Lebensraum Chur.

So wünschen wir – Behörden und Bevölkerung – uns Domat/Ems im Jahre 2036, hundert Jahre nach dem Aufbruch in die Moderne: Ein lebendiges Zentrum vor den Toren der Hauptstadt. Mitten in den einmaligen Tumas gelegen. Ein guter Wohnort für 8000 Menschen unterschiedlichster Herkunft und ein begehrter Wirtschaftsstandort mit 3500 Arbeitsplätzen für die ganze Region. Wir schätzen die Nähe zu Chur wie auch, dass wir gleich hier finden, was wir zur Gestaltung des täglichen Lebens brauchen: Passende Arbeit, schöne Wohnquartiere, einladende Orte der Begegnung im Dorfkern, Läden und Dienstleistungen

Am 7. Mai 2007 genehmigte der Gemeindevorstand das in Wor te gefasste

Nicht zu überhören sind zwei neue Töne. Selbstbewusst sieht man sich künftig als lebendiges Regionalzentrum – übrigens gar kein so abwegiges Ziel, ist doch Domat/Ems bereits heute Arbeitsort und Verwaltungszentrum für das Umland. Und ausdrücklich erwähnt wird der offene Dialog untereinander und zwischen Behörden und Bevölkerung. Im Projekt Avenir wird damit schon ein schönes Stück weit ernst gemacht. Nun stellt der Gemeindevorstand aus der «Hitliste der Lösungsansätze» ein erstes Schwerpunktprogramm zusammen. Es wird ab nächstem Herbst umgesetzt und alle Jahre überarbeitet. So soll das Leitbild 2036 Schritt für Schritt Wirklichkeit werden.

2009

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aller Art. Dazu eine nachhaltig gepflegte Kultur- und Naturlandschaft vom Rhein bis hinauf zum Dreibündenstein. Drei Dinge geben Domat/Ems eine besondere Anziehungskraft und Ausstrahlung: Das Nebeneinander gelebten Brauchtums und neuen Kulturschaffens. Das hervorragende Bildungs- und Sportangebot für Jung und Alt. Und schliesslich die vielfältigen Industrie- und Gewerbebetriebe verbunden mit Lehre und Forschung. Und was ist das Erfolgsrezept, das Domat/Ems in 30 Jahren soweit bringt? Eine besonnene, weitsichtige Politik. Der haushälterische und doch zukunftsgerichtete Umgang mit den Mitteln. Und der offene Dialog zwischen Behörden und Bevölkerung – aber auch untereinander.

Hans Thalmann, Projektleiter * * Hans Thalmann, Jahrgang 1941, promovierte nach einer Elektrikerlehre auf dem zweiten Bildungsweg in Pädagogik. Von 1975 bis 1996 leitete er das Jugendsekretariat Pfäffikon ZH, daneben war er Präsident der ev.-ref. Kirchgemeinde Uster und später parteiloser Stadtpräsident von Uster. Heute arbeitet er als Führungsberater in Politik und Kultur. Unter anderem entwickelte er – ähnlich wie in Domat/Ems – das Leitbild der Landschaft Davos.

Schwerpunkte

Hitliste der Lösungsansätze

Das sind die sieben politischen

Die Gruppe Avenir hat aus über 170 Vorschlägen, wie das Leitbild 2036

Stossrichtungen, die der Gemeindevorstand in Zukunft mit besonderem Nachdruck ver folgen will:

Wirklichkeit wer den könnte, folgende als besonders wichtig erkoren: W ir gestalten unser n Dor fker n zur einladenden Begegnungszone aus.

W ir achten alle Bevölker ungskr eise und beziehen sie mit ein.

W ir gehen haushälterisch und zukunftsgerichtet mit unser n Mitteln um.

W ir setzen auf Bildung, Kultur und Spor t.

W ir machen uns weiter hin einen Namen als W ir tschaftsstandor t. W ir entwickeln Landschaft und Natur räume nachhaltig.

Mehr als 250 Kinder und Jugendliche haben sich in Wor t und Bild mit Domat/Ems von heute und morgen auseinandergesetzt. Hier vier Kostproben:

W ir packen die Verkehrsfragen mutig und langfristig an.

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Bei jeder Gelegenheit den offenen Dialog untereinander pflegen Neuzuziehende, vor allem ausländischer Herkunft, rascher ins Gemeindeleben einbinden Der Jugend und dem Alter mehr Raum geben – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn Anreize für vorbildliche Renovationen und Umnutzungen in der Dorfmitte schaffen Ortsplanung und Bauordnung auf der Grundlage des Leitbildes 2036 überarbeiten Den Gemeindehausplatz in die Neugestaltung der Dorfmitte einbeziehen Die Werterhaltung der Infrastruktur auf mehrere Generationen hinaus sicherstellen Investitionen über mehr als fünf Jahre hinaus planen Die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden verstärken Die Schulsozialarbeit einführen Den Drogenmissbrauch bekämpfen Familienergänzende Einrichtungen fördern In der Schule Blockzeiten und Mittagstische einführen Das Projekt Süderschliessung überprüfen Im bestehenden Siedlungsgebiet verdichteter bauen statt neue Flächen einzonen Minergiestandards durchsetzen Den Arbeitsstellenmarkt erweitern Das Kleingewerbe stärker fördern Tourismus (z.B. Golfplatz, Fachtagungen, Exkursionen) als neues wirtschaftliches Standbein aufbauen Die Tieflegung der RhB erwägen Tempo 30 erneut zum Thema machen Den Öffentlichen Verkehr fördern, z.B. den Nulltarif einführen

2012


We n i g e r L K W - Ve r k e h r d u r c h d a s D o r f Seit letztem März weist eine neue Signalisation auf der A13 auf die «Industrie-Ausfahr t» «Domat/Ems Süd» hin. Damit soll der Emser Dor fkern von LKW-Transpor ten entlastet wer den.

gnalisation zu finden. «Mit Unterstützung des kantonalen Tiefbauamtes und der Kantonspolizei wurde beim Bundesamt für Verkehr ein Gesuch für die Signalisation der Autobahnausfahrt Domat/Ems Süd eingereicht. Diese Signalisation wurde schliesslich im Herbst 2006 bewilligt und vom Tiefbauamt ausgeführt,» wie Wittwer weiter erklärt.

Bereits in den 90er-Jahren wurde geklagt, dass der Lastwagenverkehr durch die Gemeinde Domat/Ems belastend sei. Eine Zählung ergab jedoch, dass ein hoher Anteil der Fahrten tatsächlich in die Quartiere führte und nicht bloss zur Durchfahrt genutzt wurde. Anfragen beim Kanton zum Erlass eines Durchfahrtverbotes oder zumindest einer Signalisation der Autobahnausfahrt Reichenau mit «Ems Süd» wurden damals abweisend beantwortet. So verliessen auch weiterhin etliche Lastwagen unnötigerweise die Autobahn in Chur, entweder wegen der Signalisation, wegen des im Fahrzeug eingebauten

satellitengestützten Navigationssystems Global Positioning System (GPS) oder zur Ersparnis der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA). Kanton lenkt ein «Verschiedentlich wurde die Befürchtung geäussert, dass mit der Ansiedlung der Grosssägerei im Vial der LKW-Verkehr durch das Dorf weiter zunehmen würde,» erklärt Beat Wittwer, der zuständige Gemeindevorstand von Domat/Ems. Bei einer erneuten Anfrage im Herbst 2005 an den Kanton wurde laut Wittwer die Bereitschaft gezeigt, eine Lösung für die Si-

Signaltafeln angepasst Seit März 2007 wird nun auf der A13 bereits vor der Ausfahrt Chur Süd auf die Ausfahrt Domat/Ems Süd hingewiesen. Alle Signaltafeln bis zur Ausfahrt wurden angepasst, der Kostenanteil der Gemeinde betrug mit 15% nur knapp 10’000 Franken. Die Bezeichnung «Domat/Ems Süd» erscheint nun in schwarzer Schrift auf weissem Grund, ergänzt durch das Industriesymbol. «Mit dieser klaren Signalisation soll erreicht werden, dass der Zielverkehr für den westlichen Ortsteil und insbesondere die Lastwagentransporte vom und zum Industriegebiet über die A13 geführt werden und somit der Verkehr im Dorfkern nicht weiter zunimmt, bestenfalls sogar sinkt», betont der Emser Gemeindevorstand. (info)

Hochwasserschutzprojekt gestar tet Im April wur de mit der Realisier ung der ersten Etappe des Hochwasserschutzpr ojektes begonnen; bis 2009 folgen zwei weitere Etappen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf knapp 8 Millionen Franken.

bereiche gegliedert: Abschnitt 1: Val da Muling – Spielplatz La Val; Abschnitt 2: Vogelsang – Spielplatz La Val; Abschnitt 3: Spielplatz La Val – Rhein. Im April wurde nun als erste Etappe der Ausbau des Abschnittes 3 zwischen dem Spielplatz La Val und dem Rhein in Angriff genommen. Dabei soll laut Foffa der Querschnitt der La Val vergrössert und gleichzeitig vertieft werden. Zudem soll mit der Korrektion ein möglichst gleichmässiges Gefälle angestrebt werden.

Beim schweren Unwetter von Mitte November 2002 wurden grosse landwirtschaftliche Nutzflächen im Talgebiet bis zum Bahnhof Felsberg und Teile des Golfplatzes in Mitleidenschaft gezogen sowie zahlreiche Gebäude am südlichen Dorfrand überschwemmt. Insgesamt wurden die Schäden im Talgebiet auf rund 20 Millionen Franken geschätzt. Diese grossen Unwetterschäden veranlassten die Behörden, ein Schutzprojekt für die Bäche zwischen dem Vogelsang und der Plarenga zu erarbeiten. Dabei wurde im Rahmen der Sofortmassnahmen die Val da Muling wieder in ihr ursprüngliches

Bachbett geleitet und bei weiteren Bächen wurden die Geschieberückhaltebekken geräumt. Kommission begleitet Projekt «Die Ausarbeitung des eigentlichen Hochwasserschutzprojektes wurde von einer Kommission, bestehend aus diversen Fachstellen sowie Interessenvertretern, begleitet. In insgesamt 13 Sitzungen wurden die von den Fachleuten erarbeiteten Projektlösungen geprüft, koordiniert und gesteuert,» erklärt der zuständige Gemeindevorstand Elmar Foffa. Das Gesamtprojekt wurde in folgende drei Teil-

8 Millionen Franken Gemäss aktuellem Bauzeitplan sollen im kommenden Herbst oder allenfalls im Frühjahr 2008 die zweite Etappe zwischen Val da Muling und dem Spielplatz La Val und schliesslich im Herbst 2008 bzw. Frühling 2009 die letzte Etappe (Vogelsang – Spielplatz La Val) realisiert werden. Gemäss dem Emser Gemeindevorstand belaufen sich die Gesamtkosten für das Hochwasserschutzprojekt auf knapp 8 Millionen Franken. Gemäss Foffa kann die Gemeinde mit Bundesund Kantonsbeiträgen von bis zu 50 Prozent dieser Gesamtkosten rechnen. (info)

20 Dienstjahre Roland Grigioni, geboren am 22. Juni 1959, Bürger von Genestrerio TI, verheiratet mit Astrid Grigioni-Meyer, zwei Kinder, erwarb 1981 das Primarlehrerpatent am Lehrerseminar in Chur und 1986 das Reallehrerpatent an der Pädagogischen Hochschule in St. Gallen. Vor seinem Dienstantritt am 1. April 1987 als Reallehrperson an unserer Gemeinde unterrichtete er in Niederrohrdorf AG und in Sargans. Zusatzausbildungen: Erwachsenenbildner Informatik EDK-Ost 1987, Englisch Diplom Oberstufe 2002, Informatik Diplom ALMO 2006. Wir danken dir namens der Schule Domat/Ems ganz herzlich für die geleisteten Dienste und wünschen weiterhin viel Erfolg und Freude im Lehrberuf. Jürg Carisch, Schulleiter

Rücksichtnahme an Feier tagen In Domat/Ems gelten Fronleichnam, Maria Himmelfahrt und Allerheiligen als lokale Ruhetage. Wie an Sonntagen sind daher Tätigkeiten untersagt, «welche geeignet sind, die dem Tag angemessene Ruhe und Würde oder den Gottesdienst zu stören oder die religiösen Gefühle anderer zu verletzen». Dazu gehören insbesondere lärmende oder andere mit störenden Immissionen verbundenen Veranstaltungen und Arbeiten, Bau-, Feld- und Waldarbeiten. Der Polizeivorsteher kann ausserhalb des Wohngebietes gewisse nicht störende Arbeiten bewilligen, weiter sind Ausnahmen möglich, wenn ein Unternehmen auf ununterbrochenen Betrieb angewiesen ist oder die landwirtschaftliche Ernte witterungsbedingt gefährdet ist. In Domat/Ems sind zudem an den Vorabenden der genannten lokalen Ruhetage die Gastwirtschaften um 24 Uhr zu schliessen, was übrigens auch für die hohen Feiertage Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstsonntag, Eidgenössischer Bettag und Weihnachtstag gilt. Da Fronleichnam, Maria Himmelfahrt und Allerheiligen kantonal und in etlichen umliegenden Gemeinden nicht als offizielle Ruhetage gelten und sich zudem die Mehrheit unserer Ortsbevölkerung nicht mehr aktiv an den spezifischen kirchlichen Festlichkeiten (Prozessionen) beteiligt, hat die Beachtung der Ruhetagsregeln in den letzten Jahren merklich abgenommen. Beteiligte und nicht beteiligte Bevölkerungskreise sind nun gleichsam aufgerufen, die lokalen Ruhetage ebenso wie die weiteren Feiertage nicht nur wegen der gesetzlichen Vorschriften, sondern auch aus Rücksicht auf die religiösen Gefühle der Mitbürgerinnen und Mitbürger zu respektieren. Beat Wittwer


43. Bezirksgesangfest Surselva in Domat/Ems Ems Etappenor t d e r To u r d e S u i s s e 2008 Nach 2002 wird Domat/Ems im kommenden Jahr wiederum Etappenort der Tour de Suisse. «Für Dienstag, 17. Juni 2008, ist Domat/Ems Ziel der vierten Tour de Suisse-Etappe mit Start in Gossau/SG; am nächsten Tag soll in Ems für die fünfte Etappe via Lukmanierpass nach Caslano/TI gestartet werden», erklärt Werner Jörger, der wiederum das lokale OK-Präsidium übernommen hat. Gemäss Jörger rechnet das OK mit einem Budget von maximal 120’000 Franken. Sowohl die politische Gemeinde als auch die Bürgergemeinde haben bereits einen Beitrag von je 20’000 Franken an die Organisationskosten zugesichert. Die Finanzierungslükke von maximal 80’000 Franken soll laut OK-Präsident Jörger in erster Linie mit Sponsoringbeiträgen gedeckt werden. (info)

Das Zentrum Tircal in Domat/Ems wird Center Tircal 2-3-06-2007 am 2. und 3. Juni zum Begegnungsort von 38 Chören mit insgesamt über 1200 Sängerinnen und Sänger. Dass Bezirksgesangfest Surselva die «Fiasta da cant Surselva» zum ersten Mal in unserer Gemeinde stattfindet, hat seinen Grund. Der Chor Viril ist erst vor zwei Jahren dem Sängerbezirk Surselva beigetreten und möchte mit der Übernahme dieses Grossanlasses seine Verbundenheit mit dieser Region ausdrücken. Vor einem Jahr hat das aus 10 Mitgliedern bestehende Organisationskomitee unter dem Präsidium von Ruedi Bonderer mit der Planung begonnen. Das Komitee hat alles erdenklich Mögliche unternommen, um den Sängerinnen und Sängern sowie den Festbesuchern ein unvergessliches «blumiges Fest im Zeichen der Musik in den Emser Farben» bieten zu können. Fiasta da cant districtuala

Surselva a Domat

Vorverkauf Festkonzert: Dropa Drogerie Welti, Tel. 081 633 42 25

Festprogramm Samstag, 2. Juni 13.00 Uhr Eröffnung des Festes 14.30 – 17.00 Uhr Wettvorträge in der Pfarrkirche Freie Vorträge im Mehrzwecksaal 20.00 – 21.30 Uhr Festkonzert in der Pfarrkirche Mitwirkende: Chor baselga, Domat; Chor viril Lumnezia; Chor mischedau Suraua und Bündner Jugendchor 20.30 – 02.00 Uhr Unterhaltung und Tanz im Festzelt Sonntag, 3. Juni 08.00 Uhr Gottesdienst unter der Mitwirkung des Jodelclubs Scalottas in der Pfarrkirche 09.30 – 11.30 und 13.30 – 15.00 Uhr Wettvorträge in der Pfarrkirche Freie Vorträge im Mehrzwecksaal 16.00 – 17.30 Uhr Festakt im Festzelt 18.00 Uhr Ende des 43. Bezirksgesangfestes Surselva

Das Organisationskomitee und der Chor viril Domat möchte die Emser Bevölkerung zur Teilnahme an der «Fiasta da cant Surselva 2007» herzlich einladen. Die Möglichkeit, hochstehende Gesangskultur in dieser Vielfalt in unserem Dorf erleben zu können, bietet sich so schnell nicht wieder. Weitere Infos unter: www.fiastadacant07.ch Folgende Sponsoren werden die Veranstaltung unterstützen: EMS-CHEMIE AG, Hauptsponsor, Graubündner Kantonalbank, Politische Gemeinde Domat/Ems, Bürgergemeinde Domat/Ems, Radio e Telvisiun Rumantscha. (OK)

Freizeitanlage Vial Tag der offenen Türe am 9. Juni 2007 Am 9. Juni 2007 öffnet sich die neu erstellte Freizeitanlage Vial für die Bevölkerung und andere Interessierte zum «Tag der offenen Türe». Bei Speis und Trank soll dieser Tag auch Gelegenheit bieten, sich durch die anwesenden Fachpersonen über den Bau zu informieren, oder sich an den Darbietungen der teilnehmenden Vereine zu erfreuen. Das detaillierte Programm ersehen Sie demnächst aus der Tagespresse oder auf der Homepage der Gemeinde, www.domat-ems.ch. Der Gemeindevorstand

gemeindea r c h i v von Theo Haas

N a c h l a n g e r B e r a t u n g – w i e i m Ve r s a m m l u n g s p r o t o k o l l n a c h z u l e s e n ist – beschloss die Gemeindeversammlung vom 02. Juni 1907 mit 112 JA- gegen 8 NEIN-Stimmen die Einführung einer Realschule für Knaben. Dies, nachdem die Realschulstatuten bereits an der Gemeindeversammlung vom 22. Juli 1906 verabschiedet wor den waren. Die Realschule war wohl schon nach den Sommer ferien 1906 in die neuen Lokalitäten in Plong Muling eingezogen. Was 1906 of fenbar noch nicht geklär t war, war die Frage, ob diese neue Schule als Privatschule oder als öf fentliche Schule geführ t wer den sollte. Nach dieser Gemeindeversammlung war dann auch diese Frage vom Tisch. Die Realschule Domat/Ems kann somit diesen Herbst ihr of fizielles hunder tjähriges Bestehen feiern.

Anfangs des 20. Jahrhunderts gab es in unserem Dorf, wie damals in unserem Kanton weit verbreitet, nur eine Unter-, Mittel- und Oberschule. Die Unterschule umfasste die 1. und 2. (Primar-)Klasse, die Mittelschule die 3. bis 5. Klasse und die Oberschule die 6. bis 8. Klasse. Die obligatorische Schuldauer betrug damals 28 Wochen/Jahr. Für unsere Gemeinde war der Entscheid

zur Einführung einer Realschule eine pädagogische Grosstat. Eigentlicher Promotor dieser Idee soll der Dorflehrer, Grossrat und Bezirksgerichtspräsident Sigisbert Theus-Willi (1852 – 1918) gewesen sein. Da die Schülerzahl kontinuierlich anstieg und beim Dorfschulhaus (heutiges Gemeindehaus Tircal) insbesondere die hygienischen Einrichtungen 1918 gar durch die Kantonsregierung bemängelt wurden,

gab es seit Beginn des 20. Jahrhunderts immer wieder Pläne für einen Schulhausneubau. Sollte dieses gemäss Plänen des Architekten Gion-Peter Saluz-Rageth (1881 – 1947) 1911 noch als Turn-, Schulund Gemeindehaus gebaut werden, so beschränkte sich der gleiche Architekt 1920 auf ein Schulhausprojekt mit Turnhalle. Meinungsverschiedenheiten über den baulichen Umfang des Projektes verzögerten einen abschliessenden Entscheid; die anschliessende Weltwirtschaftskrise und der 2. Weltkrieg waren weitere Verhinderungsgründe. So konnte das Schulhaus Tircal mit Turnhalle erst 1948 dem Betrieb übergeben werden, genau hundert Jahre nach dem Bau des ersten Emser Schulhauses! Für das Unterbringen der Realschule musste also 1906 ebenfalls eine Lösung gefunden werden, da diese in den vorhandenen, engen Schulräumlichkeiten im Tircal keinen Platz fand. Die Gemeindeversammlung vom 25. März 1902 hatte einstimmig beschlossen, auf dem Platz der alten Glashütte «ein den Bedürfnissen der Gemeinde entsprechendes Armenhaus» zu bauen. Unter Leitung des initiativen Armenvogtes, Jacob Daniel Canova-Jörg vulgo «Zapplé» (1854 –1929), wurde dieses Gebäude hauptsächlich durch Fronarbeit errichtet. Nach Fertigstellung konnte das Haus jedoch nicht seinem Zweck übergeben werden. Entweder fehlte es an geeignetem

Betriebspersonal oder es gab in unserer Gemeinde plötzlich weder Arme noch Bedürftige mehr. So wurde die neue Realschule mit den Schülern der Jahrgänge 1891/92 am 18. September 1906 statt in einem Schulhaus eben im Armenhaus eröffnet und Reallehrer Georg Schatz (1880 – 1957) nahm 1908 mit seiner Familie im oberen Stockwerk des gleichen Hauses Wohnsitz. Dies sollte bis 1937 so bleiben...dann konnten die damaligen Realschüler in das Gemeindeschulhaus, welches heute als Gemeindehaus genutzt wird, einziehen. Quellen: Gemeindearchiv Domat/Ems C II 2, Gemeindeversammlungsprotokolle vom 5.3.1899 – 28.05.1916 Gemeindearchiv Domat/Ems, Neuer Archivbestand, B. Akten & Rechnungen, 6. Schulwesen Jörger-Rageth K., Domat/Ems, eine geographische und kulturhist. Studie, 1962 Willi-Nay P.A., In Erinnerung an das segensreiche Wirken der Ingenbohler-Schwestern in Domat/Ems 1853–1973 Bühler L./Haas T., Domat/Ems, Ein Dorf im Wandel, 2000 Bildlegenden: 1) Realschulklasse 1908/09 mit Lehrer Georg Schatz 2) Ehemaliges Armenhaus (heute: Jugendhaus Ca Plong Muling)


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