St.Moritz Olympia Konzept

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St. Moritz Tourist Board N Projekt: Olympiade St.Moritz 1928 und 1948 D Version: 19.02.2014


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Fussgängersignaletik

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St. Moritz Tourist Board

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19.02.2014

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Konzept «Olympische Tage in St.Moritz» Einleitung Ein italienischer Gemüsehändler saust kopfvoran durch den Eiskanal und gewinnt Gold. Ein norwegischer Fussballer gewinnt das Skispringen, ihm nach fliegt ein Amerikaner, den Arm im Gipsverband. Amerikanische Schönheiten drehen Pirouetten in den Himmel und die Italiener lassen den Kopf hängen. Alle Hockeyspiele haben sie verloren, gegen die USA sogar 31 Tore kassiert. Die olympischen Winterspiele von 1928 und 1948 in St.Moritz schreiben nicht einfach Geschichte. Sie schreiben Geschichte in der Mehrzahl, sie ergeben komische Geschichten, berührende Geschichten. Geschichten, die von Ehrgeiz, Eleganz, Enttäuschung und Edelmetallen handeln. Und alle zusammen bilden sie ein Panoptikum von Leidenschaft und Lebenslust, von Anstrengung und Schönheit. Und dies vor der einer beindruckenden alpinen Kulisse. Über Jahrzehnte prägen die olympischen Winterspiele die Wahrnehmung von St.Moritz. Heute aber erinnert nicht mehr viel an diese olympischen Tage.

Konzeptansatz Wenn all die olympischen Geschichten verschwunden sind, dann nur aus einem Grund: Damit sie jetzt neu entdeckt werden können. Genau das kann im Rahmen des Projektes «St.Moritz Tourist Board» erfolgen. In St.Moritz können Informationstafeln all die olympischen Geschichten auferstehen lassen. Nicht einfach mit trockenen Zahlen und Fakten. Sondern so, dass Sportler und Geniesser, Kulturtouristen und Einheimische das Knistern des olympischen Feuers und zugleich das Knirschen des Schnees verspüren. Wenn in St.Moritz derzeit debattiert wird, ob der Ort ein Imageproblem hat, dann zeigen die «Olympischen Tage in St.Moritz» deutlich auf, wie schillernd der Ort wirklich ist, wie sich hier der legendäre Pioniergeist mit dem Geist von Olympia verbindet, dass hier auf grandiose Weise und in zahlreichen Facetten Geschichte geschrieben wird. Die Informationstafeln sind eigentliche «Storyboards», die direkte Berührungspunkte mit dem olympischen Feuer und dem positiven Image von

St.Moritz ermöglichen. Dazu dient als roter Faden die Zeit. Diese bestimmte über Erfolge und Rekorde an den Wettkämpfen und die Zeit bestimmte auch die Tagesprogramme der Winterspiele. Jetzt versetzen die «Storyboards» die Gäste und Einheimischen direkt in diese olympische Zeit hinein. Auf den grossen Haupttafeln im Dorf sind die jeweiligen olympischen Tagesprogramme ersichtlich, auf den weiteren Tafeln zu den einzelnen Disziplinen zeigt sich, ob Minuten oder Sekunden über Sieg und Niederlage entscheiden, wie überhaupt Zeit gemessen wird, wie sich Stürze bei der Ski-Abfahrt auswirken. So kommt man nicht nur den olympischen Tagen, so kommt man St. Moritz selbst auf die Spur. Und diese Spur führt weiter: Ob Gäste, Sportler oder Einheimische, alle können die Programme und Ereignisse der olympischen Winterspiele auch in Form von Leporellos durchgehen, sie können die Geschichte im wahren Sinn des Wortes in der Gegenwart «entfalten».


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Konzeptstufe I: «Storyboards» Im Zentrum des Konzepts und von St.Moritz selbst stehen die beiden Hauptinformationstafeln, eine zu den Winterspielen von 1928 und eine zu den Winterspielen von 1948. Beide Tafeln schaffen eine zeitliche und geografische Orientierung und lassen direkte Vergleiche zwischen 1928 und 1948 zu. Die zeitliche Orientierung erfolgt anhand der Tagesprogramme der Winterspiele von 1928 und 1948. Die geografische Orientierung erfolgt über eine historische Übersichtskarte. So wird auch ersichtlich, wie St.Moritz damals ausgesehen hat. Geschichten von fliegenden Menschen im winterlichen Weiss, von verwegenen Skifahrern, die wissen, dass sie die Beine so gut wie ihre hölzernen Bretter brechen können, finden sich auf den Tafeln zu den einzelnen Disziplinen. Diese Stories zielen nicht darauf ab, in allen Einzelheiten alle Disziplinen zu schildern. Hier geht es um den Erlebnischarakter. Infos gibts aber in sogenannten «Faktenboxen». Diese eröffnen ein «faktisches Panoptikum», das von den weitesten Sprüngen zu den grössten Missgeschicken reicht, vom schönsten Lachen bis zur schwungvollsten Skifahrt.

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Konzeptstufe II: «Olympic Review» Historische Fotografien der olympischen Winterspielen von 1928 und 1948 haben mindestens zwei Alleinstellungsmerkmale, die über alle Nostalgie-Trends hinausgehen. Sie zeigen die beiden einzigen olympischen Winterspiele, die in der Schweiz stattfanden. Und sie zeigen: Bewegung. Die Aufnahmen sind nicht wie andere historische Aufnahmen statisch oder inszeniert, sondern leben. Sie zeigen direkt und und im übertragenen Sinne sportliche und gesellschaftliche Bewegung. Aufbauend auf dem Zeiterlebnis, das auf Konzeptstufe I als roter Faden eingeführt wird, können die Winterspiele von St. Moritz mit ihren historischen Lebensdokumenten auch in Printprodukten auferstehen. Und ganz direkt entfalten lassen sich die Winterspiele in den Leporellos. Denkbar sind die Leporellos in zwei Ausgaben, eine zu den Winterspielen von 1928 und eine zu den Winterspielen von 1948. Auf den Vorderseiten der Leporellos zeigen Fotografien jeweils die Ereignisse eines olympischen Tages in St. Moritz. Auf der Rückseite findet sich das entsprechende Tagesprogramm mit den Resultaten und mit Notizen. Das entspricht auch den historischen Tages-Journalen, die während der Winterspiele laufend aktualisiert herausgegeben wurden.

Mit den Leporellos lässt sich auch eine «Schnitzeljagd» durch St. Moritz veranstalten, von einem Wettkampfort zum nächsten spazieren, das ganze Programm der Winterspiele nachvollziehen, aber sie dienen auch als Souvenir. Nebst dem, dass sie St.Moritz Identität geben. Denkbar sind auf Konzeptstufe II auch Poster und Plakate, die über das olympische Feuer auch die Leidenschaft für St.Moritz entfachen. Konzeptstufe III Ausgehend von dem Beschilderungskonzept lassen sich im Hintergrund eine riesige Palette an Geschichten, Fotos, Filmen und Informationen bereitstellen. Diese können auf einer neuen oder bestehenden Website platziert werden, einzelne Elemente lassen sich auch für ein Marketing in anderen Bereichen verwenden. Diese Ebene wird bewusst erst als dritte Ebene konzipiert, da das räumliche und zeitliche Erlebnis anhand der «Storyboards» und der «Schnitzeljagd-Leporellos» erstens historisch stimmiger ist und zweitens den höheren Erlebnisund Unmittelbarkeitscharakter hat.

Grundsätze Auf allen Konzeptebenen und für alle Produkten gelten folgende Grundsätze: - das räumliche und zeitliche Erlebnis ist unmittelbar nachvollziehbar - die einzelnen Ebenen sind miteinander verknüpft - «historisch» bedeutet nicht antiquiert, sondern zauberhaft, schillernd - die Winterspiele als Alleinstellungsmerkmale von St. Moritz wecken unmittelbar im Jetzt Lebensfreude, Kultursinn und Sportgeist zugleich

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Basisinfo Tagesprogramme 1928 und 1948

II. OlympIsche WInterspIele 1928 1928

Sa / Sat 11.02.

So / Sun 12.02.

Mo / Mon 13.02.

Di / Tue 14.02.

Mi / Wed 15.02.

Do / Thu 16.02.

Fr / Fri 17.02.

Sa / Sat 18.02.

So / Sun 19.02.

1948

Fr / Fri 30.01.

Sa / Sat 31.01.

So / Sun 01.02.

Mo / Mon 02.02.

Di / Tue 03.02.

Mi / Wed 04.02.

Do / Thu 05.02.

Fr / Fri 06.02.

Sa / Sat 07.02.

So / Sun 08.02.

Olympiastadion Badrutts Park 2862 Zuschauer / Spectators

Eröffnung Opening

Eröffnungszeremonie Opening ceremony

Olympiastadion Badrutts Park 17 933 Zuschauer / Spectators

AUT : SUI 4 : 4 GBR : BEL 7 : 3

FRA : HUN 2 : 0 SWE : TCH 3 : 0

BEL : HUN 3 : 2 FRA : GBR 3 : 2

POL : SWE 2 : 2 GER : AUT 0 : 0

TCH : POL 3 : 2

SUI : GER: verschoben / delayed GBR : HUN: verschoben / delayed

BEL : FRA 3 : 1 GBR : HUN 1 : 0

SUI : GER 1 : 0

1. Teil / 1. Teil: verschoben / delayed 2. Teil / 2. Teil: verschoben / delayed

1. Teil / 1. Teil Paare / Couples: verschoben / delayed

CAN : SWE 11 : 0 SUI : GBR 4 : 0

SWE : SUI 4 : 0 CAN : GBR 14 : 0

SWE : GBR 3 : 1 CAN : SUI 13 : 0

2. Teil / 2. Teil  G. Grafström (SWE) 2. Teil / 2. Teil

3. Teil / 3. Teil  S. Henie (NOR)

Paare / Couples  FRA (A. Joly, P. Brunet)

Eisschnelllauf Speed skating

II. OlympIsche WInterspIele 1928

II OlympIc WInter Games 1928 Samstag, 11. Februar 1928: Die Eröffnungszeremonie beginnt. Nicht ganz pünktlich um zehn Uhr wie geplant, denn in der Nacht hat ein Schneesturm etwas zu heftig an den Dekorationen im Olympiastadion gerüttelt, erst muss noch alles in Ordnung gebracht werden. Sobald aber alle Ansprachen gehalten, die Flagge gehisst und der Olympische Eid geleistet sind, gehts los: Neun Tage lang kämpfen nun 27 Frauen und 437 Männer aus 25 Nationen um olympische Ehren. Angefeuert werden sie von insgesamt 40 000 Zuschauern, mehr oder weniger kritisch werden ihre Leistungen von 330 Presseleuten aus 27 Ländern begutachtet. Sechs Sportarten und 14 Disziplinen stehen auf dem Programm, das allerdings wegen der sommerlichen Temperaturen am vierten Tag durcheinander gerät und umgestellt werden muss.

Nationen Nations

Teilnehmende Participants

Gold Gold

Silber Silver

Bronze Bronze

25 24 24 18 38 23 39 27 41 24 32 43

6 2 2 2 1 1

4 2 2 1

5 2 1 1

10 ARG (Argentinien), 2 EST (Estland), 14 HUN (Ungarn), 13 ITA (Italien), 6 JPN (Japan), 1 LAT (Lettland), 1 TU (Litauen), 5 LUX (Luxemburg), 5 MEX (Mexiko), 7 NED (Niederlande), 26 POL (Polen), 10 ROM (Rumänien), 6 YUG (Jugoslawien).

1 1 1 1 1 1

Total 25 Nationen mit 464 Teilnehmenden, darunter 27 Frauen

USA : POL 23 : 4 SUI : ITA 16 : 0

TCH : SWE 6 : 3 GBR : AUT 5 : 4

CAN : GBR 3 : 0 SUI : AUT 11 : 2

USA : ITA 31 : 1 TCH : POL 13 : 1

verschoben / delayed

CAN : POL 15 : 0

USA : SWE 5 : 2 CAN : ITA 21 : 1

SUI : GBR 12 : 3 POL : ITA 13 : 7

TCH : AUT 17 : 3

1. Teil / 1. Teil unterbrochen / interrupted

2. Teil / 2. Teil 2. Teil / 2. Teil  1. R. T. Button (USA)

5000 m

1500 m

 R. Liaklev (NOR)

 S. Farstad (NOR)

10 000 m  Å. Seyffarth (SWE)

SUI : SWE 8 : 2 GBR : POL 7 : 2

AUT : ITA 16 : 5 CAN : USA 12 : 3

CAN : TCH 0 : 0 SUI : POL 14 : 0

SWE : GBR 4 : 3 USA : AUT 13 : 2

TCH : SUI 7 : 1 SWE : ITA 23 : 0

USA : GBR 4 : 3 CAN : AUT 12 : 0

TCH : USA 4 : 3 GBR : ITA 14 : 7 SWE : POL 13 : 2 CAN : SUI 3 : 0  CAN (69 : 5)

Olympiastadion Badrutts Park Eisstadion Kulm 5106 Zuschauer / Spectators

3. Teil / 3. Teil  1. B. A. Scott (CAN)

Paare / Couples  1. BEL (M. Lannoy, P. Baugniet)

Eisschnelllauf Speed skating

Olympiastadion Badrutts Park 1005 Zuschauer / Spectators

500 m  F. Helgesen (NOR)

Skeleton Skeleton

SWE : AUT 7 : 1 TCH : GBR 11 : 4

Eiskunstlauf Figure skating

1500 m:  A. C. R. Thunberg (FIN) 10 000 m: abgebrochen / interrupted

Cresta Run 1616 Zuschauer / Spectators

Skeleton Skeleton

Bob Run 3168 Zuschauer / Spectators

Bob Bobsleigh

Cresta Run 2980 Zuschauer / Spectators

 J. Heaton (USA)

1. Lauf / 1st run

2. Lauf / 2nd run  N. Bibbia (ITA)

Bob Bobsleigh

1.+ 2. Lauf Fünfer-Bob / 1st+2nd run five man bob verschoben / delayed

NOR (Norwegen) USA (Vereinigte Staaten) SWE (Schweden) FIN (Finnland) FRA (Frankreich) CAN (Kanada) AUT (Österreich) TCH (Tschechoslowakei) SUI (Schweiz) BEL (Belgien) GBR (Grossbritannien) GER (Deutschland)

CAN : SWE 3 : 1 TCH : ITA 22 : 3

1. Teil / 1. Teil

Olympiastadion Badrutts Park 2173 Zuschauer / Spectators

500 m:  B. S. Evensen (NOR), A. C. R. Thunberg (FIN) 5000 m:  I. Ballangrud (NOR)

Olympiastadion Badrutts Park Kulm Rink Suvretta Rink 7939 Zuschauer / Spectators SUI : USA 5 : 4 POL : AUT 7 : 5

Olympiastadion Badrutts Park Eisstadion Kulm 3950 Zuschauer / Spectators

1. Teil / 1st run

Eishockey Ice hockey

 CAN 6 : 0 P. (38 : 0)

Eiskunstlauf Figure skating

Samstag, 11. Februar 1928: Die Eröffnungszeremonie beginnt. Nicht ganz pünktlich um zehn Uhr wie geplant, denn in der Nacht hat ein Schneesturm etwas zu heftig an den Dekorationen im Olympiastadion gerüttelt, erst muss noch alles in Ordnung gebracht werden. Sobald aber alle Ansprachen gehalten, die Flagge gehisst und der Olympische Eid geleistet sind, gehts los: Neun Tage lang kämpfen nun 27 Frauen und 437 Männer aus 25 Nationen um olympische Ehren. Angefeuert werden sie von insgesamt 40 000 Zuschauern, mehr oder weniger kritisch werden ihre Leistungen von 330 Presseleuten aus 27 Ländern begutachtet. Sechs Sportarten und 14 Disziplinen stehen auf dem Programm, das allerdings wegen der sommerlichen Temperaturen am vierten Tag durcheinander gerät und umgestellt werden muss.

Olympiastadion Badrutts Park 4818 Zuschauer / Spectators

Eröffnungszeremonie Opening ceremony

Eishockey Ice hockey

3.+ 4. Lauf Fünfer-Bob / 3rd+4th run five man bob abgesagt / canceled

1.+ 2. Lauf Fünfer-Bob / 1st+2nd run five man bob  USA II (Fiske, Tucker, Mason, Gray, Parke)

18 km  J. Grøttumsbråten (NOR)

Kombination / Combination  J. Grøttumsbråten (NOR) Sprunglauf / Ski jump  1. A. S. Andersen (NOR)

1. Lauf Vierer-Bob / 1st run four man bob

2. Lauf Zweier-Bob / 2nd run two man bob  SUI II (Endrich, Waller)

Ski nordisch Nordic skiing

St. Moritz Bad Olympiaschanze 5535 Zuschauer / Spectators

50 km  P. E. Hedlund (SWE)

Bob Run 4610 Zuschauer / Spectators

1. Lauf Zweier-Bob / 1st run two man bob

Skistadion Salet Olympiaschanze 5183 Zuschauer / Spectators

18 km  M. Lundström (SWE)

Abschluss Closing

Olympiastadion Badrutts Park 2592 Zuschauer / Spectators

Sprunglauf der Kombination / Combination’s ski jump  1. V. H. Hasu (FIN)

4 × 10 km Staffellauf / 4 × 10 km relay run  SWE (Östensson, Täpp, Eriksson, Lundström)

50 km  N. Karlsson (SWE)

Spezialsprunglauf / Xxxxxxx ski jump  P. Hugsted (NOR)

Ski alpin Alpine skiing

Abschlusszeremonie Closing ceremony

Corviglia 16784 Zuschauer / Spectators

Abfahrt / Downhill  H. Oreiller (FRA), H. Schlunegger (SUI)

Kombinationsslalom / Combined slalom  H. Oreiller (FRA), T. Beiser (AUT)

V. OlympIsche WInterspIele 1948

V OlympIc WInter Games 1948

Freitag, 30. Januar 1948: Pünktlich um zehn Uhr spielt die St. Moritzer Musikgesellschaft den «Schweizerpsalm», darauf marschieren die 28 Mannschaften ein. Nach einer Stunde verlassen sie das Olympiastadion in derselben Reihenfolge, wie sie einmarschiert sind. Nun beginnen die Wettkämpfe. Zehn Tage lang kämpfen 669 Athleten, darunter 77 Frauen, um olympisches Gold. Angefeuert werden sie von insgesamt 59 000 Zuschauern, während 570 Pressevertreter dafür sorgen, dass die Winterspiele von St. Moritz weltweit verfolgt werden können. Mit der englischen BBC und drei amerikanischen Sendern ist nun erstmals auch das Fernsehen vor Ort. Wie schon 1928 stehen sechs Sportarten auf dem Programm, Disziplinen gibts aber, da nun unter anderem auch alpine Skiwettbewerbe durchgeführt werden, bereits 22 statt 14.

Freitag, 30. Januar 1948: Pünktlich um zehn Uhr spielt die St. Moritzer Musikgesellschaft den «Schweizerpsalm», darauf marschieren die 28 Mannschaften ein. Nach einer Stunde verlassen sie das Olympiastadion in derselben Reihenfolge, wie sie einmarschiert sind. Nun beginnen die Wettkämpfe. Zehn Tage lang kämpfen 669 Athleten, darunter 77 Frauen, um olympisches Gold. Angefeuert werden sie von insgesamt 59 000 Zuschauern, während 570 Pressevertreter dafür sorgen, dass die Winterspiele von St. Moritz weltweit verfolgt werden können. Mit der englischen BBC und drei amerikanischen Sendern ist nun erstmals auch das Fernsehen vor Ort. Wie schon 1928 stehen sechs Sportarten auf dem Programm, Disziplinen gibts aber, da nun unter anderem auch alpine Skiwettbewerbe durchgeführt werden, bereits 22 statt 14.

2. Lauf Vierer-Bob / 2nd run four man bob  USA II (Tylor, Martin, Rimkus, D‘Amico)

Ski nordisch Nordic skiing

Spezialslalom / Xxxxxx slalom  R. Reinalter (SUI), G. K. Fraser (USA)

Abschluss Closing

Olympiastadion Badrutts Park 5620 Zuschauer / Spectators

Abschlusszeremonie Closing ceremony

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Zeitstecher

V. OlympIsche WInterspIele 1948

Eröffnung Opening

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Nationen Nations

Teilnehmende Participants

Gold Gold

Silber Silver

Bronze Bronze

NOR (Norwegen) SWE (Schweden) SUI (Schweiz) USA (Vereinigte Staaten) FRA (Frankreich) CAN (Kanada) AUT (Österreich) FIN (Finnland) BEL (Belgien) ITA (Italien) TCH (Tschechoslowakei) GBR (Grossbritannien)

49 43 68 70 36 27 53 24 11 55 48 56

4 4 3 3 2 2 1 1 1 1

3 3 4 4 1 3 3 1

3 3 3 2 2 1 4 2

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10 ARG (Argentinien), 4 BUL (Bulgarien), 4 CHI (Chile), 2 DEN (Dänemark), 6 ESP (Spanien), 1 GRE (Griechenland), 22 HUN (Ungarn), 4 SL (Island), 3 KOR (Südkorea), 2 LIB (Libanon), 10 LIE (Liechtenstein), 4 NED (Niederlande), 29 OL (Polen), 7 ROM (Rumänien), 4 TUR (Türkei), 17 YUG (Jugoslawien) Total 28 Nationen mit 669 Teilnehmenden, darunter 77 Frauen


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Fussgängersignaletik

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St. Moritz Tourist Board

Basisinfo Disziplinen 1928 und 1948 v

II. OlympIsche WInterspIele 1928 2

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Eishockey Fast schon demütigend für die anderen Mannschaften: Kanada schiesst in den drei Finalspielen 38 Tore und gewinnt olympisches Gold. Ohne einen einzigen Gegentreffer zu kassieren. Nicht dabei in St. Moritz sind die USA: Deren Verband hat sich aufgelöst, womit sie zu den Spielen gar nicht zugelassen werden können.

II OlympIc WInter Games 1928 Februar 1928: Die «Roaring Twenties» brummen, die Wirtschaft floriert, das Auto wird zum Massenartikel, Jazz zum neuen Lebensgefühl. Hier in St. Moritz trifft man sich aber, um sportliche Wettbewerbe abzuhalten, die anderswo noch immer ein Kopfschütteln hervorrufen würden. Seit Jahrzehnten sieht man in St. Moritz schon englische Gentlemen Bobbahnen bauen oder über Skischanzen springen. Und diese so zweckfrei erscheinenden, aber unterhaltsamen Aktivitäten unterstützt man auch schon längst. Für die II. Olympischen Winterspiele 1928 baut man nun für 257 000 Franken eine Olympiaschanze, insgesamt investiert man rund 700 000 Franken in die Durchführung der Winterspiele. Amateursportler aus aller Welt, respektive aus 25 Nationen, treffen nun in St. Moritz ein, um sich in sechs Sportarten miteinander zu messen. Zu ihrer grössten Herausforderung wird allerdings das Wetter: Mitten in den Spielen meint es die legendäre St. Moritzer Sonne zu gut mit den Athleten, es wird 25 Grad warm. Die Langläufer kommen im nassen Schnee kaum mehr vorwärts, erst recht nicht die Norweger, die allesamt auch noch das falsche Skiwachs gewählt haben. Und der Eiskunstlauf wird zum Schaulaufen zwischen Wasserlachen. Der Sommereinbruch im winterlichen Engadin bringt das ganze Programm durcheinander, der Eisschnelllauf über 10 000 Meter fällt sogar ganz aus. Und dennoch: Die II. Olympischen Winterspiele 1928 zählen bereits knapp 40 000 begeisterte Zuschauer. Und ganz eigentlich sind sie auch die ersten eigenständigen Winterspiele, denn die Wettbewerbe der «Internationalen Wintersport-Woche» von Chamonix 1924 werden erst rückwirkend zu Olympischen Winterspielen erklärt. Der Weltkurort St. Moritz wird während der Winterspiele sogar gleich selbst zum olympischen Dorf. Die rund 500 Sportler und gut 500 Offiziellen und Pressevertreter sind in Hotels einquartiert und nicht etwa, wie bei späteren Spielen, in einer Zeltstadt oder einem Camp untergebracht. Und da die Athleten auch noch keine millionenteuren Sponsorenverträge haben und mit dem Sport überhaupt nichts verdienen, gibts Übernachtungspreise zwischen 10 und 18 Franken ...

Oben Halbfinal: Kanada deklassiert die Schweiz mit 13 : 0. Mitte links Reges Interesse: Nicht nur die Tribüne des Olympiastadions, sondern auch die dahinterliegenden Felsen sind gut besetzt. Mitte rechts Stolze Bronzegewinner: die Schweizer Mannschaft. Links Die Schweiz besiegt Deutschland 1 : 0.

Oben Halbfinal: Kanada deklassiert die Schweiz mit 13 : 0. Mitte links Reges Interesse: Nicht nur die Tribüne des Olympiastadions, sondern auch die dahinterliegenden Felsen sind gut besetzt. Mitte rechts Stolze Bronzegewinner: die Schweizer Mannschaft. Links Die Schweiz besiegt Deutschland 1 : 0.

Oben Eleganz des Paarlaufs: Ilse Kishauer und Ernst Gaste (GER) erreichen den 8. Rang. Mitte links Strahlen mit der St. Moritzer Sonne um die Wette: die deutschen Eiskunstläuferinnen. Mitte rechts Sonja Henie (NOR), die 15-jährige Olympiasiegerin. Links Josy van Leberghe und Robert Van Zeebroeck erreichen für Belgien den 6. Rang.

Über 500 Meter realisieren Bernt Sverre Evensen (NOR) und Arnold Clas Robert Thunberg (FIN) zeitgleich einen neuen olympischen Rekord (43,4 s). Skandinavier gewinnen auch die Läufe über 1500 und 5000 Meter. Gar niemand gewinnt dagegen über 10 000 Meter: Der Lauf muss wegen sommerlichen Temperaturen abgebrochen werden.

Oben Bernt Sverre Evensen (NOR), der Sieger über 500 Meter, in Aktion. Mitte links Arman Carlsen (NOR) läuft über 5000 Meter auf den 5. Platz. Mitte rechts Der finnische Meister: Arnold Clas Robert Thunberg wird zusammen mit dem Skisportler Johan Grøttumsbråten (NOR) erfolgreichster Teilnehmer der Winterspiele 1928. Links Ivar Ballangrud (NOR), Sieger über 5000 Meter.

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Skeleton

«Head first» sausen fünf Amerikaner durch den Bobsleigh Run. Kopfvoran also. Am Steuer befindet sich ein 16-Jähriger, dahinter ein gestandener Unternehmer, ein Student, ein Offizier und ein Ferien gast. Die Mannschaft USA II gewinnt. USA I holt Silber, am Steuer sitzt – oder besser liegt – Jennison Heaton, der Olympiasieger im Skeleton.

Skeleton

«Head first» sausen fünf Amerikaner durch den Bobsleigh Run. Kopfvoran also. Am Steuer befindet sich ein 16-Jähriger, dahinter ein gestandener Unternehmer, ein Student, ein Offizier und ein Ferien gast. Die Mannschaft USA II gewinnt. USA I holt Silber, am Steuer sitzt – oder besser liegt – Jennison Heaton, der Olympiasieger im Skeleton.

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V. OlympIsche WInterspIele 1948

Oben Fahrt mit hitorischem Hintergrund: Willy von Eschen (SUI) vor dem schiefen Turm von St. Moritz. Links Gut gerüstet: die Schweizer Alexander Berner und Willy von Eschen. Rechts Olympiasieger Jennison Heaton (USA).

Oben Einfahrt in den Sunny Corner: das Team USA II. Links Ein deutscher Bob meistert die grosse Kurve. Rechts Am Steuer ein 16-Jähriger: William Fiske bringt die Mannschaft USA II sicher ins Ziel – und zu olympischem Gold.

Ski nordisch

Nordic skiing

Oben Einfahrt in den Sunny Corner: das Team USA II. Links Ein deutscher Bob meistert die grosse Kurve. Rechts Am Steuer ein 16-Jähriger: William Fiske bringt die Mannschaft USA II sicher ins Ziel – und zu olympischem Gold.

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Oben Per Erik Hedlund, der «weisse Schwede», marschiert über 50 Kilometer dem Sieg entgegen. Mitte links Walter Bussmann, der erfolgreichste Schweizer über 50 Kilometer (Rang 15.), passiert Sils-Maria. Mitte rechts Rekordsprung: Jacob Tullin Thams (NOR) springt auf der Olympia-Schanze 73 Meter weit, kann den Sprung aber nicht stehen. Links Start und Ziel der Langlauf-Strecken.

Langlauf: Die Norweger bleiben bei 25 Grad Celsius über 50 Kilometer im nassen Schnee stecken, sie haben das falsche Skiwachs gewählt. Die Schweden feiern einen Dreifachsieg. Über 18 Kilometer revanchieren sich die Norweger aber. Und sie dominieren auch das Skispringen, sowohl im Spezialsprunglauf als auch in der Kombination.

Oben Per Erik Hedlund, der «weisse Schwede», marschiert über 50 Kilometer dem Sieg entgegen. Mitte links Walter Bussmann, der erfolgreichste Schweizer über 50 Kilometer (Rang 15.), passiert Sils-Maria. Mitte rechts Rekordsprung: Jacob Tullin Thams (NOR) springt auf der Olympia-Schanze 73 Meter weit, kann den Sprung aber nicht stehen. Links Start und Ziel der Langlauf-Strecken.

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Februar 1948: Der St. Moritzer Gemüsehändler Nino Bibbia saust kopfvoran durch einen Eiskanal und gewinnt Gold für Italien im Skeleton. Sein Schulfreund Edy Reinalter kurvt am gleichen Tag über die Sonnenhänge von Corviglia und wird Olympiasieger im Slalom. Gegenüber springen die Skandinavier über die Olympiaschanze zum Dreifachsieg. Ihnen nach springt noch ein Amerikaner, der sich auch von einem gebrochenen Arm nicht zurückhalten lässt ... Die V. Olympischen Winterspiele in St. Moritz schreiben Geschichte. Nicht so sehr wegen sportlicher Rekorde, denn davon gibts wegen der warmen Temperaturen nur wenige. Aber diese Winterspiele schreiben Geschichte gleich in der Mehrzahl. Hier ereignen sich komische und berührende Geschichten. Denn bei allem Ehrgeiz und bei allen Enttäuschungen, die zum Sport gehören: Auch die zweiten Winterspiele, die in St. Moritz stattfinden, haben nichts von professioneller Verbissenheit, und niemand macht hier den grossen Gewinn. Die meisten Sportler gehen nach den Spielen nach Hause und arbeiten wieder als Postbote, Lehrer oder Unternehmer. Aber hier in St. Moritz freuen sie sich. Über den Sport, die Fairness, das internationale Miteinander. Noch immer herrscht hier also der alte olympische Gedanke von Fairness vor, hauptberufliche Sportler sind gar nicht erst zugelassen. Das professionelle Trainieren und Ausüben einer Sportart würde einen Verstoss gegen das Gesetz von Fairness und Gleichheit bedeuten. Alle Sportler in St. Moritz sollen zu gleichen Bedingungen antreten, niemand einen Vorteil haben. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg flackert in St. Moritz damit der Gedanke von sportlicher Fairness wieder auf. Die Leistungen werden zwar nach Nationen gewertet, aber nicht nationalistisch instrumentalisiert. Sportler, sogar ganze Mannschaften schauen sich die Wettbewerbe in anderen Disziplinen an, man lernt sich kennen, tauscht sich aus. Und vielleicht trägt die gute Atmosphäre in St. Moritz auch dazu bei, dass Antoinette Meyer, Silbergewinnerin im Slalom, im gleichen Jahr noch den Abfahrts-Bronzegewinner Karl Molitor heiratet ...

V OlympIc WInter Games 1948 Februar 1948: Der St. Moritzer Gemüsehändler Nino Bibbia saust kopfvoran durch einen Eiskanal und gewinnt Gold für Italien im Skeleton. Sein Schulfreund Edy Reinalter kurvt am gleichen Tag über die Sonnenhänge von Corviglia und wird Olympiasieger im Slalom. Gegenüber springen die Skandinavier über die Olympiaschanze zum Dreifachsieg. Ihnen nach springt noch ein Amerikaner, der sich auch von einem gebrochenen Arm nicht zurückhalten lässt ... Die V. Olympischen Winterspiele in St. Moritz schreiben Geschichte. Nicht so sehr wegen sportlicher Rekorde, denn davon gibts wegen der warmen Temperaturen nur wenige. Aber diese Winterspiele schreiben Geschichte gleich in der Mehrzahl. Hier ereignen sich komische und berührende Geschichten. Denn bei allem Ehrgeiz und bei allen Enttäuschungen, die zum Sport gehören: Auch die zweiten Winterspiele, die in St. Moritz stattfinden, haben nichts von professioneller Verbissenheit, und niemand macht hier den grossen Gewinn. Die meisten Sportler gehen nach den Spielen nach Hause und arbeiten wieder als Postbote, Lehrer oder Unternehmer. Aber hier in St. Moritz freuen sie sich. Über den Sport, die Fairness, das internationale Miteinander. Noch immer herrscht hier also der alte olympische Gedanke von Fairness vor, hauptberufliche Sportler sind gar nicht erst zugelassen. Das professionelle Trainieren und Ausüben einer Sportart würde einen Verstoss gegen das Gesetz von Fairness und Gleichheit bedeuten. Alle Sportler in St. Moritz sollen zu gleichen Bedingungen antreten, niemand einen Vorteil haben. Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg flackert in St. Moritz damit der Gedanke von sportlicher Fairness wieder auf. Die Leistungen werden zwar nach Nationen gewertet, aber nicht nationalistisch instrumentalisiert. Sportler, sogar ganze Mannschaften schauen sich die Wettbewerbe in anderen Disziplinen an, man lernt sich kennen, tauscht sich aus. Und vielleicht trägt die gute Atmosphäre in St. Moritz auch dazu bei, dass Antoinette Meyer, Silbergewinnerin im Slalom, im gleichen Jahr noch den Abfahrts-Bronzegewinner Karl Molitor heiratet ...

Oben links Mit vollem Einsatz und ohne Helme: Die Schweizer gewinnen das Eröffnungsspiel gegen die USA mit 5 : 4. Oben rechts Abwehr des legendären Schweizer «Ni-Sturms»: Die US-Amerikaner bewachen ihr Tor vor Hans Cattini, Pic Cattini und Bibi Torriani. Mitte Glücklose Italiener: Gegem die Schweizer verlieren sie mit 0 : 16. Links Das Spiel der Favoriten, Kanada gegen die Tschechoslowakei, endet ohne Tore.

Oben links Mit vollem Einsatz und ohne Helme: Die Schweizer gewinnen das Eröffnungsspiel gegen die USA mit 5 : 4. Oben rechts Abwehr des legendären Schweizer «Ni-Sturms»: Die US-Amerikaner bewachen ihr Tor vor Hans Cattini, Pic Cattini und Bibi Torriani. Mitte Glücklose Italiener: Gegem die Schweizer verlieren sie mit 0 : 16. Links Das Spiel der Favoriten, Kanada gegen die Tschechoslowakei, endet ohne Tore.

Skijöring

Skijöring

Zu sehen sind auch Pferdesportwettbewerbe: Beim Skijöring werden Skifahrer von galoppierenden Pferden über den gefrorenen St. Moritzersee gezogen. Ein Spektakel, an dem nur teilnehmen darf, wer eine Unfallversicherung vorweisen kann ...

Zu sehen sind auch Pferdesportwettbewerbe: Beim Skijöring werden Skifahrer von galoppierenden Pferden über den gefrorenen St. Moritzersee gezogen. Ein Spektakel, an dem nur teilnehmen darf, wer eine Unfallversicherung vorweisen kann ...

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Militärpatrouillenlauf

Militärpatrouillenlauf

Neben den olympischen Disziplinen stehen übrigens auch sogenannte Demonstrationswettkämpfe auf dem Programm: Im Militärpatrouillenlauf marschieren Soldaten auf Langlaufskis über die Fuorcla Schlattain und Fuorcla Saluver nach Samedan und zurück nach St. Moritz, wobei sie zwischendurch auch noch ein Wettschiessen absolvieren. Später wird aus dieser Sportart das olympische Disziplin Biathlon hervorgehen.

Neben den olympischen Disziplinen stehen übrigens auch sogenannte Demonstrationswettkämpfe auf dem Programm: Im Militärpatrouillenlauf marschieren Soldaten auf Langlaufskis über die Fuorcla Schlattain und Fuorcla Saluver nach Samedan und zurück nach St. Moritz, wobei sie zwischendurch auch noch ein Wettschiessen absolvieren. Später wird aus dieser Sportart das olympische Disziplin Biathlon hervorgehen.

Oben Auftritt vor vollen Rängen: die Olympiasiegerin Barbara Ann Scott (CAN). Mitte links Mit eleganter Leichtigkeit zu olympischem Gold: Richard «Dick» Button (USA). Mitte rechts Eva Pavlik (AUT) erläuft und erspringt sich den zweiten Rang. Links: Bereits im Training mit bezauberndem Lächeln unterwegs: Gretchen Merill (USA).

Oben Auftritt vor vollen Rängen: die Olympiasiegerin Barbara Ann Scott (CAN). Mitte links Mit eleganter Leichtigkeit zu olympischem Gold: Richard «Dick» Button (USA). Mitte rechts Eva Pavlik (AUT) erläuft und erspringt sich den zweiten Rang. Links: Bereits im Training mit bezauberndem Lächeln unterwegs: Gretchen Merill (USA).

Skeleton

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Links Die Schweizer Militärpatrouille mit Kapitän Robert Zurbriggen, Heinrich Zurbriggen, Xavier Vouardoux und Arnold Andenmatten gewinnt vor der finnischen und schwedischen Mannschaft. Rechts Das Pistolenschiessen, eine Disziplin des Winter-Fünfkampfs. Links Die Schweizer Militärpatrouille mit Kapitän Robert Zurbriggen, Heinrich Zurbriggen, Xavier Vouardoux und Arnold Andenmatten gewinnt vor der finnischen und schwedischen Mannschaft. Rechts Das Pistolenschiessen, eine Disziplin des Winter-Fünfkampfs.

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Oben Der Sieger über 5000 Meter: Reidar Liaklev (NOR). Mitte links Åke Seyffarth (SWE) lässt seinen direkten Konkurrenten in den Hintergrund treten und gewinnt über 10 000 Meter. Mitte rechts Einer der drei Zweitplatzierten über 500 Meter: Kenneth Bartholomew (USA). Links Die Siegerehrung nach dem Lauf über 5000 Meter: Goldgewinner Reidar Liaklev (NOR), flankiert von Silbergewinner Odd Lundberg (NOR, links) und Bronzegewinner Göthe Hedlund (SWE, rechts).

7

Bob

Bobsleigh

Oben Zum Greifen nah: ein Vierer-Bob im sogenannten Sunny Corner. Mitte links Fahren dem Sieg entgegen: Felix Endrich und Friedrich Waller (SUI II). Mitte rechts Stolze Olympiagewinner: Felix Endrich und Friedrich Waller in Nahaufnahme. Links Start im Schneegestöber: das norwegische Viererbob-Team.

Demonstrationswettkämpfe Neben den olympischen Disziplinen stehen wie bereits 1928 auch sogenannte Demonstrationswettkämpfe auf dem Programm: Der Militärpatrouillenlauf führt diesmal über die Fuorcla Schlattain und die Fuorcla Güglia nach Silvaplana und zurück nach St. Moritz. Der ebenfalls militärisch geprägte Winter-Fünfkampf, der sich aus Langlauf, Pistolenschiessen, Abfahrtslauf, Degenfechten und Geländeritt zusammensetzt, zieht sich über mehrere Tage hin, wird allerdings von zahlreichen Unfällen überschattet. Und das Publikum hat auch mehr Freude an den zivilen Skifahrerinnen, Eiskunstläufern und Skeletonfahrern, welche die Winterspiele in einer bezaubernden Kulisse zu einem Fest mit lachenden Gesichtern machen.

Ski nordisch Norwegischer Triumph auf der Olympiaschanze: Der Student Thorleif Schjelderup holt als «fliegender Professor» Bronze, Birger Ruud, der «König der Skispringer», holt Silber, der Fussballer Petter Hugsted gewinnt Gold. Im Langlauf dagegen gewinnen die Schweden überlegen alle Wettbewerbe. Die Kombination wiederum gewinnen die Finnen.

7

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USA II hat eine Schraube locker: Das merkt die Mannschaft erst kurz vor dem Start, repariert aber in aller Seelenruhe den Vierer-Bob und gewinnt daraufhin olympisches Gold. Im Zweier-Bob brillieren die Schweizer: Felix Endrich und Friedrich Waller holen Gold, Fritz Feierabend und sein neuer Bremser Paul Hans Eberhard gewinnen Silber.

Oben Zum Greifen nah: ein Vierer-Bob im sogenannten Sunny Corner. Mitte links Fahren dem Sieg entgegen: Felix Endrich und Friedrich Waller (SUI II). Mitte rechts Stolze Olympiagewinner: Felix Endrich und Friedrich Waller in Nahaufnahme. Links Start im Schneegestöber: das norwegische Viererbob-Team.

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USA II hat eine Schraube locker: Das merkt die Mannschaft erst kurz vor dem Start, repariert aber in aller Seelenruhe den Vierer-Bob und gewinnt daraufhin olympisches Gold. Im Zweier-Bob brillieren die Schweizer: Felix Endrich und Friedrich Waller holen Gold, Fritz Feierabend und sein neuer Bremser Paul Hans Eberhard gewinnen Silber.

Skeleton

Neben den olympischen Disziplinen stehen wie bereits 1928 auch sogenannte Demonstrationswettkämpfe auf dem Programm: Der Militärpatrouillenlauf führt diesmal über die Fuorcla Schlattain und die Fuorcla Güglia nach Silvaplana und zurück nach St. Moritz. Der ebenfalls militärisch geprägte Winter-Fünfkampf, der sich aus Langlauf, Pistolenschiessen, Abfahrtslauf, Degenfechten und Geländeritt zusammensetzt, zieht sich über mehrere Tage hin, wird allerdings von zahlreichen Unfällen überschattet. Und das Publikum hat auch mehr Freude an den zivilen Skifahrerinnen, Eiskunstläufern und Skeletonfahrern, welche die Winterspiele in einer bezaubernden Kulisse zu einem Fest mit lachenden Gesichtern machen.

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Oben Der Sieger über 5000 Meter: Reidar Liaklev (NOR). Mitte links Åke Seyffarth (SWE) lässt seinen direkten Konkurrenten in den Hintergrund treten und gewinnt über 10 000 Meter. Mitte rechts Einer der drei Zweitplatzierten über 500 Meter: Kenneth Bartholomew (USA). Links Die Siegerehrung nach dem Lauf über 5000 Meter: Goldgewinner Reidar Liaklev (NOR), flankiert von Silbergewinner Odd Lundberg (NOR, links) und Bronzegewinner Göthe Hedlund (SWE, rechts).

Der Schweizer Milo Bigler spurtet nach einem Sturz seinem Skeleton nach und beendet die erste Fahrt, stürzt aber im dritten Lauf erneut. Letztlich überstehen nur neun von 15 Fahrern alle Läufe. Überraschungssieger wird der St. Moritzer Nino Bibbia (ITA). Silber gewinnt wie 1928 John Rutherford Heaton (USA).

Oben links Sympathieträger und Überraschungssieger: Nino Bibbia (ITA). Oben rechts Der Skeleton-Olympiasieger Nino Bibbia in Nahaufnahme. Links Schnell unterwegs nach fliegendem Start: John Crammond (GBR) gewinnt die Bronzemedaille. Rechts Kurvenreiche Schönheit: der Cresta Run.

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Speed skating Von den zwölf Medaillen für den Eisschnelllauf über 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter gehen zehn nach Skandinavien, sechs davon nach Norwegen. Pech hat der Schwede Åke Seyffarth: Er prallt im Schnell lauf über 5000 Meter mit einem Fotografen zusammen. Dafür gewinnt er über 10 000 Meter olympisches Gold.

Der Schweizer Milo Bigler spurtet nach einem Sturz seinem Skeleton nach und beendet die erste Fahrt, stürzt aber im dritten Lauf erneut. Letztlich überstehen nur neun von 15 Fahrern alle Läufe. Überraschungssieger wird der St. Moritzer Nino Bibbia (ITA). Silber gewinnt wie 1928 John Rutherford Heaton (USA).

Oben links Sympathieträger und Überraschungssieger: Nino Bibbia (ITA). Oben rechts Der Skeleton-Olympiasieger Nino Bibbia in Nahaufnahme. Links Schnell unterwegs nach fliegendem Start: John Crammond (GBR) gewinnt die Bronzemedaille. Rechts Kurvenreiche Schönheit: der Cresta Run.

Eisschnelllauf Von den zwölf Medaillen für den Eisschnelllauf über 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter gehen zehn nach Skandinavien, sechs davon nach Norwegen. Pech hat der Schwede Åke Seyffarth: Er prallt im Schnell lauf über 5000 Meter mit einem Fotografen zusammen. Dafür gewinnt er über 10 000 Meter olympisches Gold.

Richard «Dick» Button (USA) steht als wohl erster Läufer überhaupt einen doppelten A xel und wird mit 18 Jahren der bis anhin jüngste Olympia sieger im Eiskunstlauf. Barbara Ann Scott (CAN) siegt überlegen bei den Damen. Button und Scott werden 14 Tage später auch an den Weltmeisterschaften in Davos siegen.

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Demonstrationswettkämpfe 9

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Figure skating

Ice hockey

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Eiskunstlauf Richard «Dick» Button (USA) steht als wohl erster Läufer überhaupt einen doppelten A xel und wird mit 18 Jahren der bis anhin jüngste Olympia sieger im Eiskunstlauf. Barbara Ann Scott (CAN) siegt überlegen bei den Damen. Button und Scott werden 14 Tage später auch an den Weltmeisterschaften in Davos siegen.

Kanada wird als Rekordweltmeister seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt, wenn auch nur knapp, vor der Tschechoslowakei. Italien muss dagegen insgesamt 156 Treffer einstecken. Für einen veritablen Streit sorgen die USA, die zwei Mannschaften aufgestellt haben. Eine Mannschaft tritt an, deren Resultate werden aber offiziell gestrichen.

Oben Bernt Sverre Evensen (NOR), der Sieger über 500 Meter, in Aktion. Mitte links Arman Carlsen (NOR) läuft über 5000 Meter auf den 5. Platz. Mitte rechts Der finnische Meister: Arnold Clas Robert Thunberg wird zusammen mit dem Skisportler Johan Grøttumsbråten (NOR) erfolgreichster Teilnehmer der Winterspiele 1928. Links Ivar Ballangrud (NOR), Sieger über 5000 Meter.

Langlauf: Die Norweger bleiben bei 25 Grad Celsius über 50 Kilometer im nassen Schnee stecken, sie haben das falsche Skiwachs gewählt. Die Schweden feiern einen Dreifachsieg. Über 18 Kilometer revanchieren sich die Norweger aber. Und sie dominieren auch das Skispringen, sowohl im Spezialsprunglauf als auch in der Kombination.

Bobsleigh

Triumph der Heaton-Brüder (USA): Jennison Heaton saust am schnellsten den Cresta Run Richtung Celerina hinab, sein jüngerer Bruder John Rutherford Heaton wird Zweiter. Jennison Heaton tritt auch mit dem Bob-Team USA I an und gewinnt Silber. Und John Rutherford Heaton saust 20 Jahre später erneut den Cresta Run hinab – und wird 1948 wieder Zweiter.

Oben Fahrt mit hitorischem Hintergrund: Willy von Eschen (SUI) vor dem schiefen Turm von St. Moritz. Links Gut gerüstet: die Schweizer Alexander Berner und Willy von Eschen. Rechts Olympiasieger Jennison Heaton (USA).

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Bob

Triumph der Heaton-Brüder (USA): Jennison Heaton saust am schnellsten den Cresta Run Richtung Celerina hinab, sein jüngerer Bruder John Rutherford Heaton wird Zweiter. Jennison Heaton tritt auch mit dem Bob-Team USA I an und gewinnt Silber. Und John Rutherford Heaton saust 20 Jahre später erneut den Cresta Run hinab – und wird 1948 wieder Zweiter.

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Eishockey Kanada wird als Rekordweltmeister seiner Favoritenrolle gerecht und gewinnt, wenn auch nur knapp, vor der Tschechoslowakei. Italien muss dagegen insgesamt 156 Treffer einstecken. Für einen veritablen Streit sorgen die USA, die zwei Mannschaften aufgestellt haben. Eine Mannschaft tritt an, deren Resultate werden aber offiziell gestrichen.

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Speed skating

Tschaikowskys «Schwanensee» erklingt, Sonja Henie (NOR) tritt an – und holt als 15-Jährige ihre erste von insgesamt drei olympischen Goldmedaillen. Gillis Grafström (SWE) dagegen holt in St. Moritz trotz Knieverletzung und trotz Konkurrenten wie Willy Böckl (AUT) seine dritte und letzte olympische Goldmedaille.

Oben Eleganz des Paarlaufs: Ilse Kishauer und Ernst Gaste (GER) erreichen den 8. Rang. Mitte links Strahlen mit der St. Moritzer Sonne um die Wette: die deutschen Eiskunstläuferinnen. Mitte rechts Sonja Henie (NOR), die 15-jährige Olympiasiegerin. Links Josy van Leberghe und Robert Van Zeebroeck erreichen für Belgien den 6. Rang.

1

Eisschnelllauf Über 500 Meter realisieren Bernt Sverre Evensen (NOR) und Arnold Clas Robert Thunberg (FIN) zeitgleich einen neuen olympischen Rekord (43,4 s). Skandinavier gewinnen auch die Läufe über 1500 und 5000 Meter. Gar niemand gewinnt dagegen über 10 000 Meter: Der Lauf muss wegen sommerlichen Temperaturen abgebrochen werden.

Figure skating

Ice hockey

Februar 1928: Die «Roaring Twenties» brummen, die Wirtschaft floriert, das Auto wird zum Massenartikel, Jazz zum neuen Lebensgefühl. Hier in St. Moritz trifft man sich aber, um sportliche Wettbewerbe abzuhalten, die anderswo noch immer ein Kopfschütteln hervorrufen würden. Seit Jahrzehnten sieht man in St. Moritz schon englische Gentlemen Bobbahnen bauen oder über Skischanzen springen. Und diese so zweckfrei erscheinenden, aber unterhaltsamen Aktivitäten unterstützt man auch schon längst. Für die II. Olympischen Winterspiele 1928 baut man nun für 257 000 Franken eine Olympiaschanze, insgesamt investiert man rund 700 000 Franken in die Durchführung der Winterspiele. Amateursportler aus aller Welt, respektive aus 25 Nationen, treffen nun in St. Moritz ein, um sich in sechs Sportarten miteinander zu messen. Zu ihrer grössten Herausforderung wird allerdings das Wetter: Mitten in den Spielen meint es die legendäre St. Moritzer Sonne zu gut mit den Athleten, es wird 25 Grad warm. Die Langläufer kommen im nassen Schnee kaum mehr vorwärts, erst recht nicht die Norweger, die allesamt auch noch das falsche Skiwachs gewählt haben. Und der Eiskunstlauf wird zum Schaulaufen zwischen Wasserlachen. Der Sommereinbruch im winterlichen Engadin bringt das ganze Programm durcheinander, der Eisschnelllauf über 10 000 Meter fällt sogar ganz aus. Und dennoch: Die II. Olympischen Winterspiele 1928 zählen bereits knapp 40 000 begeisterte Zuschauer. Und ganz eigentlich sind sie auch die ersten eigenständigen Winterspiele, denn die Wettbewerbe der «Internationalen Wintersport-Woche» von Chamonix 1924 werden erst rückwirkend zu Olympischen Winterspielen erklärt. Der Weltkurort St. Moritz wird während der Winterspiele sogar gleich selbst zum olympischen Dorf. Die rund 500 Sportler und gut 500 Offiziellen und Pressevertreter sind in Hotels einquartiert und nicht etwa, wie bei späteren Spielen, in einer Zeltstadt oder einem Camp untergebracht. Und da die Athleten auch noch keine millionenteuren Sponsorenverträge haben und mit dem Sport überhaupt nichts verdienen, gibts Übernachtungspreise zwischen 10 und 18 Franken ...

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Eiskunstlauf Tschaikowskys «Schwanensee» erklingt, Sonja Henie (NOR) tritt an – und holt als 15-Jährige ihre erste von insgesamt drei olympischen Goldmedaillen. Gillis Grafström (SWE) dagegen holt in St. Moritz trotz Knieverletzung und trotz Konkurrenten wie Willy Böckl (AUT) seine dritte und letzte olympische Goldmedaille.

Fast schon demütigend für die anderen Mannschaften: Kanada schiesst in den drei Finalspielen 38 Tore und gewinnt olympisches Gold. Ohne einen einzigen Gegentreffer zu kassieren. Nicht dabei in St. Moritz sind die USA: Deren Verband hat sich aufgelöst, womit sie zu den Spielen gar nicht zugelassen werden können.

II. OlympIsche WInterspIele 1928

V. OlympIsche WInterspIele 1948

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Alpine skiing

Nordic skiing

Hedy Schlunegger gewinnt die Abfahrt, Edy Reinalter den Slalom, Karl Molitor und Ralph Olinger gewinnen zeitgleich Bronze in der Abfahrt. Die Schweiz jubelt. Gold in der Abfahrt holt Henry Oreiller (FRA) – ohne vorher mit seinem Team die Piste besichtigt zu haben. Und auch die Kombination gewinnt der ehemalige Résistance-Kämpfer.

Norwegischer Triumph auf der Olympiaschanze: Der Student Thorleif Schjelderup holt als «fliegender Professor» Bronze, Birger Ruud, der «König der Skispringer», holt Silber, der Fussballer Petter Hugsted gewinnt Gold. Im Langlauf dagegen gewinnen die Schweden überlegen alle Wettbewerbe. Die Kombination wiederum gewinnen die Finnen. Oben Niklaus Stump auf dem Lauf über 18 Kilometer: Der Schweizer erreicht in der Kombination den 4. Platz. Mitte links Das Start- und Zielgelände der Langlaufwettkämpfe. Mitte rechts Der Finne Heikki Hasu springt dem Kombinationssieg entgegen. Links Zuschaueraufmarsch und Pferdeschlitten-Parade am Fuss der Olympiaschanze.

Oben Niklaus Stump auf dem Lauf über 18 Kilometer: Der Schweizer erreicht in der Kombination den 4. Platz. Mitte links Das Start- und Zielgelände der Langlaufwettkämpfe. Mitte rechts Der Finne Heikki Hasu springt dem Kombinationssieg entgegen. Links Zuschaueraufmarsch und Pferdeschlitten-Parade am Fuss der Olympiaschanze.

Ski alpin Hedy Schlunegger gewinnt die Abfahrt, Edy Reinalter den Slalom, Karl Molitor und Ralph Olinger gewinnen zeitgleich Bronze in der Abfahrt. Die Schweiz jubelt. Gold in der Abfahrt holt Henry Oreiller (FRA) – ohne vorher mit seinem Team die Piste besichtigt zu haben. Und auch die Kombination gewinnt der ehemalige Résistance-Kämpfer.

Ganz oben links Das Ziel der Herrenabfahrt beim Cresta Run. Ganz oben rechts Hedy Schlunegger (SUI) fährt dem Olympiagold in der Abfahrt entgegen. Oben rechts Edy Reinalter (SUI), der Slalomgewinner, wird in der Kombination 10. Mitte Der Slalom am Suvretta-Hang. Links Fachsimpeln unter der St. Moritzer Sonne: Die Schweizer Skirennfahrer Ruedi Rominger und Edy Reinalter (rechts).

Ganz oben links Das Ziel der Herrenabfahrt beim Cresta Run. Ganz oben rechts Hedy Schlunegger (SUI) fährt dem Olympiagold in der Abfahrt entgegen. Oben rechts Edy Reinalter (SUI), der Slalomgewinner, wird in der Kombination 10. Mitte Der Slalom am Suvretta-Hang. Links Fachsimpeln unter der St. Moritzer Sonne: Die Schweizer Skirennfahrer Ruedi Rominger und Edy Reinalter (rechts).

D

19.02.2014

©

www.suesskind.ch


N

Fussgängersignaletik

O

1928, Rückseite 1948

1928, Rückseite 1948

St. Moritz Tourist Board

1928, Rückseite 1948

D

19.02.2014

©

nur 1948

Olympia Stadion

Eishockey

Eiskunstlauf

Eisschnelllauf

Olympia Bob-Run

Olympia Sceleton

Olympia Langlauf

Olympiaschanze

Olympia Ski

Standort: altes Stadion

Standort: altes Stadion

Standort: altes Stadion

Standort: altes Stadion

Standort: Bobrun

Standort: Sceleton

Standort: bei Schanze

Standort: bei Schanze

Standort: Chantarella

1948 V. WInterspIele V WInter games

V. OlympIscHe WInterspIele 1948

V OlympIc WInter games 1948

Freitag, 30. Januar 1948: Die Sonne von St. Moritz strahlt über dem Eisstadion, kurz nach zehn Uhr beginnt das Schaulaufen der Athleten. Die Belgier erscheinen in blauen Pullovern, die Liechtensteiner mit ihrem Prinzen, die amerikanischen Eisprinzessinnen in Keilhosen. Der schweizerische Bundespräsident Enrico Celio erklärt die Winterspiele für eröffnet.

Freitag, 30. Januar 1948: Die Sonne von St. Moritz strahlt über dem Eisstadion, kurz nach zehn Uhr beginnt das Schaulaufen der Athleten. Die Belgier erscheinen in blauen Pullovern, die Liechtensteiner mit ihrem Prinzen, die amerikanischen Eisprinzessinnen in Keilhosen. Der schweizerische Bundespräsident Enrico Celio erklärt die Winterspiele für eröffnet.

10 Tage kämpfen nun 669 Athleten, darunter 77 Frauen, aus 28 Nationen um olympisches Gold. Und manche Zuschauer kämpfen um eine Unterkunft, denn die Hälfte der 4500 St. Moritzer Hotelbetten ist bereits von Sportlern und Funktionären belegt.

10 Tage kämpfen nun 669 Athleten, darunter 77 Frauen, aus 28 Nationen um olympisches Gold. Und manche Zuschauer kämpfen um eine Unterkunft, denn die Hälfte der 4500 St. Moritzer Hotelbetten ist bereits von Sportlern und Funktionären belegt.

Allerdings: Viel Geld und viele Gäste kommen gar nicht erst nach St. Moritz. Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges sind immer noch zu spüren. Deutschland und Japan sind zudem von den Spielen ausgeschlossen, die Sowjetunion verzichtet auf eine Teilnahme.

Allerdings: Viel Geld und viele Gäste kommen gar nicht erst nach St. Moritz. Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges sind immer noch zu spüren. Deutschland und Japan sind zudem von den Spielen ausgeschlossen, die Sowjetunion verzichtet auf eine Teilnahme.

Sonntag, 9. Februar 1948: Leichten Schneefall gibts um 16 Uhr zur Abschlusszeremonie. Rund 59 000 Zuschauer zählte man in den letzten Tagen. Gesehen haben die Spiele aber weit mehr Menschen. Erstmals war ja auch das Fernsehen an Winterspielen vertreten.

Sonntag, 9. Februar 1948: Leichten Schneefall gibts um 16 Uhr zur Abschlusszeremonie. Rund 59 000 Zuschauer zählte man in den letzten Tagen. Gesehen haben die Spiele aber mehr Menschen. Erstmals war ja auch das Fernsehen an Winterspielen vertreten.

Oben Die Eröffnunszeremonie im Olympiastadion am Freitag, 30. Januar 1948. Links Glänzende Laune bei strahlendem Wetter: Zuschauer auf dem Weg ins Stadion. Rechts Die Nationen nehmen Aufstellung, die Spiele können beginnen.

Oben Die Eröffnunszeremonie im Olympiastadion am Freitag, 30. Januar 1948. Links Glänzende Laune bei strahlendem Wetter: Zuschauer auf dem Weg ins Stadion. Rechts Die Nationen nehmen Aufstellung, die Spiele können beginnen.

Konkurrenten um die Austragung der V. Olympischen Winterspiele 1948: Lake Placid (USA) Kosten: 1 100 875.— Franken Medieninteresse: akkreditiert sind 570 Journalisten aus 38 Ländern Vorangegangene Winterspiele: Garmisch-Partenkirchen (GER) 1936 Nächste Winterspiele: Oslo (NOR) 1952 Sprecher des Olympischen Eides: Richard «Bibi» Torriani (Eishockeyspieler, SUI)

Konkurrenten um die Austragung der V. Olympischen Winterspiele 1948: Lake Placid (USA) Kosten: 1 100 875.— Franken Medieninteresse: akkreditiert sind 570 Journalisten aus 38 Ländern Vorangegangene Winterspiele: Garmisch-Partenkirchen (GER) 1936 Nächste Winterspiele: Oslo (NOR) 1952 Sprecher des Olympischen Eides: Richard «Bibi» Torriani (Eishockeyspieler, SUI)

1948 eIsHOckey Ice HOckey

1948 eIskunstlauf fIgure skatIng

1948 eIsscHnelllauf speed skatIng

1948 BOB BOBsleIgH

1948 skeletOn skeletOn

1948 langlauf crOss-cOuntry skIIng

1948 sprunglauf skI JumpIng

www.suesskind.ch

1948 skI alpIn alpIne skIIng

eIsHOckey 1948

eIsHOckey 1948

eIskunstlauf 1948

eIskunstlauf 1948

eIsscHnelllauf 1948

eIsscHnelllauf 1948

BOB 1948

BOBsleIgH 1948

skeletOn 1948

skeletOn 1948

langlauf 1948

crOss-cOuntry skIIng 1948

sprunglauf 1948

skI JumpIng 1948

skI alpIn 1948

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Sonntag, 8. Februar 1948: Kanada hat die Luftwaffe geschickt, die USA gleich zwei Mannschaften und Italien hat bereits 142 Treffer kassiert. An Merkwürdigkeiten ist das Eishockey-Turnier in St. Moritz kaum zu überbieten.

Sonntag, 8. Februar 1948: Kanada hat die Luftwaffe geschickt, die USA gleich zwei Mannschaften und Italien hat bereits 142 Treffer kassiert. An Merkwürdigkeiten ist das Eishockey-Turnier in St. Moritz kaum zu überbieten.

Dass die Kanadier Soldaten nach St. Moritz abkommandieren, ist vor der Hintergrund, dass an den Olympischen Winterspielen einzig Amateur-Mannschaften und somit keine Berufssportler zugelassen sind, noch nachvollziehbar.

Dass die Kanadier Soldaten nach St. Moritz abkommandieren, ist vor der Hintergrund, dass an den Olympischen Winterspielen einzig Amateur-Mannschaften und somit keine Berufssportler zugelassen sind, noch nachvollziehbar.

Dienstag, 3. Februar 1948: Der Norweger Reidar Liaklev, am Sonntag gerade Olympiasieger über 5000 Meter geworden, stürzt nach 6000 Meter. Das Eis im Olympiastadion wird immer weicher, die Stürze im Lauf über 10 000 Meter häufen sich. An Åke Seyffarths Zeit kommt niemand mehr heran. Und wäre der Schwede am Sonntag nicht mit einem Fotografen zusammengestossen, hätte er vielleicht auch schon den Schnelllauf über 5000 Meter gewonnen …

Samstag, 7. Februar 1948: Man könnte ja schon die Nerven verlieren. Gestern gabs einen Wasserrohrbruch, das Bobrennen musste mitten im zweiten Lauf abgebrochen werden. Und heute merken die US-Amerikaner kurz vor dem Start, dass sie eine Schraube locker haben. Macht aber nichts: Ruhig und gefasst bringen sie ihren Vierer-Bob in Ordnung und fahren in zwei von drei Läufen Bestzeit. Das genügt. Gold für USA II.

Samstag, 7. Februar 1948: Man könnte ja schon die Nerven verlieren. Gestern gabs einen Wasserrohrbruch, das Bobrennen musste mitten im zweiten Lauf abgebrochen werden. Und heute merken die US-Amerikaner kurz vor dem Start, dass sie eine Schraube locker haben. Macht aber nichts: Ruhig und gefasst bringen sie ihren Vierer-Bob in Ordnung und fahren in zwei von drei Läufen Bestzeit. Das genügt. Gold für USA II.

Samstag, 31. Januar 1948, 10 Uhr: Reidar Nyborg startet als Erster, im Halbminutentakt folgen ihm 83 Athleten auf die 18 Kilometer lange Strecke. Hinter dem Norweger trumpfen aber bald schon die Schweden auf: Bei Kilometer 12 erzielt Nils Östensson die beste Zwischenzeit, Martin Lundström hat bis hier bereits 13 Konkurrenten überholt. Und nun ist auch der 72. Langläufer gestartet: Gunnar Erikkson macht den schwedischen Dreifachsieg bald komplett.

Samstag, 7. Februar, 1948: Dichtes Schneetreiben, Landschaft und Himmel sind kaum zu unterscheiden. Die Norweger scheint das am wenigsten zu stören, sie brillieren an diesem Nachmittag im Spezialsprunglauf. Im ersten Durchgang vor allem mit Haltung und Stil, im zweiten Durchgang auch mit grösseren Sprungweiten.

Donnerstag, 5. Februar 1948: Noch einmal Henry Oreiller? Die Abfahrt am Montag hat der Franzose ja bereits gewonnen – ohne vorher mit seinen Teamkollegen die Piste besichtigt zu haben. Die Kombination aus Abfahrt und Slalom am Mittwoch hat er ebenfalls gewonnen – und das, obwohl ihm in der Nacht zuvor seine Spezialski gestohlen worden sind.

Donnerstag, 5. Februar 1948: Noch einmal Henry Oreiller? Die Abfahrt am Montag hat der Franzose ja bereits gewonnen – ohne vorher mit seinen Teamkollegen die Piste besichtigt zu haben. Die Kombination aus Abfahrt und Slalom am Mittwoch hat er ebenfalls gewonnen – und das, obwohl ihm in der Nacht zuvor seine Spezialski gestohlen worden sind.

Aber jetzt tritt die Kanadierin Barbara Ann Scott auf. Im schneeweissen Faltenrock, mit einem Häubchen auf dem goldenen Haar und einem Lächeln auf dem Gesicht schliesst sie ihre Kür mit einem Axel-Paulsen und gewinnt. «Das ist die neue Sonja Henie», raunt man sich zu. Aber nicht zu laut, denn Sonja Henie, die norwegische Olympiasiegerin von 1928, sitzt ja im Publikum. Ihre Cousine, Marit Henie, läuft heute übrigens auf den 22. Rang.

Aber jetzt tritt die Kanadierin Barbara Ann Scott auf. Im schneeweissen Faltenrock, mit einem Häubchen auf dem goldenen Haar und einem Lächeln auf dem Gesicht schliesst sie ihre Kür mit einem Axel-Paulsen und gewinnt. «Das ist die neue Sonja Henie», raunt man sich zu. Aber nicht zu laut, denn Sonja Henie, die norwegische Olympiasiegerin von 1928, sitzt ja im Publikum. Ihre Cousine, Marit Henie, läuft heute übrigens auf den 22. Rang.

Einem dieser neun Fahrer kommt seine Erfahrung zugute: John Rutherford Heaton (USA) hat bereits vor 20 Jahren auf dem legendären Cresta Run olympisches Silber gewonnen – und heute wird er erneut Zweiter.

Einem dieser neun Fahrer kommt seine Erfahrung zugute: John Rutherford Heaton (USA) hat bereits vor 20 Jahren auf dem legendären Cresta Run olympisches Silber gewonnen – und heute wird er erneut Zweiter.

Wacker halten sich heute aber auch die Finnen. Mit Heikki Vihtori Hasu als viertbestem Läufer führen sie jetzt sogar die Kombinationswertung an – vor den Norwegern. Eine olympische Premiere! Das weckt bei den Finnen Hoffnungen für den Kombinations-Sprunglauf morgen Sonntag …

Wacker halten sich heute aber auch die Finnen. Mit Heikki Vihtori Hasu als viertbestem Läufer führen sie jetzt sogar die Kombinationswertung an – vor den Norwegern. Eine olympische Premiere! Das weckt bei den Finnen Hoffnungen für den Kombinations-Sprunglauf morgen Sonntag …

Als «fliegender Professor» springt der Student Thorleif Schjelderup 67 Meter weit und holt sich Bronze. Birger Ruud, der stilbildende «König der Skispringer», der als Betreuer und Ersatzmann nach St. Moritz gereist ist, kommt ebenfalls auf 67 Meter – und gewinnt mit 37 Jahren Silber. Petter Hugsted, seines Zeichens nicht nur Skispringer, sondern auch Fussballspieler, landet bei 70 Metern. Gold!

Heute aber muss sich Henry Oreiller im Spezialslalom erstmals geschlagen geben. Sein Landsmann James Couttet ist schneller – und noch schneller ist der St. Moritzer Romedy «Edy» Reinalter. Die Schweizer jubeln. Und für Reinalter wird die Freude wohl noch grösser, da am Nachmittag sein Schulfreund Nino Bibbia gleich noch Skeleton-Olympiasieger wird.

Heute aber muss sich Henry Oreiller im Spezialslalom erstmals geschlagen geben. Sein Landsmann James Couttet ist schneller – und noch schneller ist der St. Moritzer Romedy «Edy» Reinalter. Die Schweizer jubeln. Und für Reinalter wird die Freude wohl noch grösser, da am Nachmittag sein Schulfreund Nino Bibbia gleich noch Skeleton-Olympiasieger wird.

Und spielerisch? Dominierten Kanada und die Tschechoslowakei. Heute aber teilen auch die Italiener aus. Gleich sieben Goals erzielen sie gegen Grossbritannien. Nur kassieren sie dafür gleich nochmal 14 Gegentreffer …

Samstag, 7. Februar 1948: Das Paarlaufen droht im Schneefall unterzugehen. Allerdings werden die drei besten Paare in 14 Tagen an den Weltmeisterschaften in Davos exakt die gleichen Ränge belegen. Und auch Richard «Dick» Button und Barbara Ann Scott werden in Davos erneut siegen …

Samstag, 7. Februar 1948: Das Paarlaufen droht im Schneefall unterzugehen. Allerdings werden die drei besten Paare in 14 Tagen an den Weltmeisterschaften in Davos exakt die gleichen Ränge belegen. Und auch Richard «Dick» Button und Barbara Ann Scott werden in Davos erneut siegen …

Allerdings: Der Eisschnelllauf ist halt doch eine Paradesportart der Norweger. Hier in St. Moritz können sie die Hälfte der insgesamt zwölf vergebenen Medaillen entgegennehmen. Bereits am Samstag hat Finn Helgesen Gold über 500 Meter geholt, in einem Lauf, in dem immerhin fünf Sprinter unter der bisherigen olympischen Rekordzeit geblieben sind. Reidar Liaklev hat am Sonntag über 5000 Meter gewonnen. Und Sverre Farstad holte sich am Montag über 1500 Meter olympisches Gold, wobei in diesem Lauf gleich drei Läufer unter der bisherigen olympischen Bestzeit geblieben sind. Der Eisschnelllauf wird so zum grossen Erfolg der Norweger – und zum rekordmässig grössten Erfolg der V. Olympischen Winterspiele.

Als «fliegender Professor» springt der Student Thorleif Schjelderup 67 Meter weit und holt sich Bronze. Birger Ruud, der stilbildende «König der Skispringer», der als Betreuer und Ersatzmann nach St. Moritz gereist ist, kommt ebenfalls auf 67 Meter – und gewinnt mit 37 Jahren Silber. Petter Hugsted, seines Zeichens nicht nur Skispringer, sondern auch Fussballspieler, landet bei 70 Metern. Gold!

Und spielerisch? Dominierten Kanada und die Tschechoslowakei. Heute aber teilen auch die Italiener aus. Gleich sieben Goals erzielen sie gegen Grossbritannien. Nur kassieren sie dafür gleich nochmal 14 Gegentreffer …

Allerdings: Der Eisschnelllauf ist halt doch eine Paradesportart der Norweger. Hier in St. Moritz können sie die Hälfte der insgesamt zwölf vergebenen Medaillen entgegennehmen. Bereits am Samstag hat Finn Helgesen Gold über 500 Meter geholt, in einem Lauf, in dem immerhin fünf Sprinter unter der bisherigen olympischen Rekordzeit geblieben sind. Reidar Liaklev hat am Sonntag über 5000 Meter gewonnen. Und Sverre Farstad holte sich am Montag über 1500 Meter olympisches Gold, wobei in diesem Lauf gleich drei Läufer unter der bisherigen olympischen Bestzeit geblieben sind. Der Eisschnelllauf wird so zum grossen Erfolg der Norweger – und zum rekordmässig grössten Erfolg der V. Olympischen Winterspiele.

Und die Schweizer? Im Zweier-Bob haben Felix Endrich und Friedrich Waller bereits letzten Samstag Gold geholt, heute sitzen die beiden Olympiasieger auch im Vierer-Bob. Und am Steuer von SUI I sitzt jetzt Fritz Feierabend, der sich zusammen mit seinem neuen Bremser Paul Hans Eberhard letzten Samstag olympisches Silber geholt hat. Heute reicht es trotzdem nicht, SUI I fährt knapp am Podest vorbei. Vierter Platz hinter USA I und den überraschend guten Belgiern.

Donnerstag, 5. Februar 1948: 13 Fahrer sind noch übrig. Auf Hugo Kuranda (AUT) und Christian Fischbacher (SUI) wartete man bereits am Dienstag vergeblich im Ziel. Und heute, da die drei weiteren Läufe nicht mehr vom Startpunkt «Junction», sondern von ganz oben gestartet werden, kommen noch weniger Fahrer im Ziel an. Der Schweizer Milo Bigler spurtet zwar nach einem Sturz noch seinem Skeleton nach und beendet die erste Fahrt, stürzt aber im dritten Lauf erneut. Letztlich überstehen nur neun von 15 Fahrern alle Läufe.

Samstag, 7. Februar, 1948: Dichtes Schneetreiben, Landschaft und Himmel sind kaum zu unterscheiden. Die Norweger scheint das am wenigsten zu stören, sie brillieren an diesem Nachmittag im Spezialsprunglauf. Im ersten Durchgang vor allem mit Haltung und Stil, im zweiten Durchgang auch mit grösseren Sprungweiten.

Und die Schweizer? Im Zweier-Bob haben Felix Endrich und Friedrich Waller bereits letzten Samstag Gold geholt, heute sitzen die beiden Olympiasieger auch im Vierer-Bob. Und am Steuer von SUI I sitzt jetzt Fritz Feierabend, der sich zusammen mit seinem neuen Bremser Paul Hans Eberhard letzten Samstag olympisches Silber geholt hat. Heute reicht es trotzdem nicht, SUI I fährt knapp am Podest vorbei. Vierter Platz hinter USA I und den überraschend guten Belgiern.

Donnerstag, 5. Februar 1948: 13 Fahrer sind noch übrig. Auf Hugo Kuranda (AUT) und Christian Fischbacher (SUI) wartete man bereits am Dienstag vergeblich im Ziel. Und heute, da die drei weiteren Läufe nicht mehr vom Startpunkt «Junction», sondern von ganz oben gestartet werden, kommen noch weniger Fahrer im Ziel an. Der Schweizer Milo Bigler spurtet zwar nach einem Sturz noch seinem Skeleton nach und beendet die erste Fahrt, stürzt aber im dritten Lauf erneut. Letztlich überstehen nur neun von 15 Fahrern alle Läufe.

Samstag, 31. Januar 1948, 10 Uhr: Reidar Nyborg startet als Erster, im Halbminutentakt folgen ihm 83 Athleten auf die 18 Kilometer lange Strecke. Hinter dem Norweger trumpfen aber bald schon die Schweden auf: Bei Kilometer 12 erzielt Nils Östensson die beste Zwischenzeit, Martin Lundström hat bis hier bereits 13 Konkurrenten überholt. Und nun ist auch der 72. Langläufer gestartet: Gunnar Erikkson macht den schwedischen Dreifachsieg bald komplett.

Dass die USA gleich zwei Mannschaften schicken, hat dagegen mit einem Streit zwischen zwei Verbänden zu tun. Weil sich aber in diesem Streit keine Einigung abzeichnet, werden gleich beide Verbands-Mannschaften gesperrt. Die eine Mannschaft tritt trotzdem an, worauf aber wiederum das ganze Eishockey-Turnier nicht mehr als olympischer Wettkampf gewertet wird. Erst vor drei Tagen hat man sich geeinigt, das Turnier doch noch anzuerkennen, allerdings werden die Resultate der US-Mannschaft offiziell gestrichen.

Freitag, 6. Februar 1948: Nicht nur Beifall, auch Stille gibts an diesen olympischen Winterspielen. Wenn Eiskunstläufer wie Richard «Dick» Button (USA) abheben, halten alle den Atem an. Manchmal wirds aber auch still, weil die Lautsprecheranlage nicht funktioniert. So musste der Tscheche Vladislav Cáp ̌ gestern seine Kür nahezu ohne Musik vortragen. Richard Button dagegen hat gestern als wohl erster Läufer überhaupt einen doppelten Axel gestanden und ist nun der bis anhin jüngste Olympiasieger im Eiskunstlauf.

Dienstag, 3. Februar 1948: Der Norweger Reidar Liaklev, am Sonntag gerade Olympiasieger über 5000 Meter geworden, stürzt nach 6000 Meter. Das Eis im Olympiastadion wird immer weicher, die Stürze im Lauf über 10 000 Meter häufen sich. An Åke Seyffarths Zeit kommt niemand mehr heran. Und wäre der Schwede am Sonntag nicht mit einem Fotografen zusammengestossen, hätte er vielleicht auch schon den Schnelllauf über 5000 Meter gewonnen …

Dass die USA gleich zwei Mannschaften schicken, hat dagegen mit einem Streit zwischen zwei Verbänden zu tun. Weil sich aber in diesem Streit keine Einigung abzeichnet, werden gleich beide Verbands-Mannschaften gesperrt. Die eine Mannschaft tritt trotzdem an, worauf aber wiederum das ganze Eishockey-Turnier nicht mehr als olympischer Wettkampf gewertet wird. Erst vor drei Tagen hat man sich geeinigt, das Turnier doch noch anzuerkennen, allerdings werden die Resultate der US-Mannschaft offiziell gestrichen.

Freitag, 6. Februar 1948: Nicht nur Beifall, auch Stille gibts an diesen olympischen Winterspielen. Wenn Eiskunstläufer wie Richard «Dick» Button (USA) abheben, halten alle den Atem an. Manchmal wirds aber auch still, weil die Lautsprecheranlage nicht funktioniert. So musste der Tscheche Vladislav Cáp ̌ gestern seine Kür nahezu ohne Musik vortragen. Richard Button dagegen hat gestern als wohl erster Läufer überhaupt einen doppelten Axel gestanden und ist nun der bis anhin jüngste Olympiasieger im Eiskunstlauf.

Fritz Feierabend hat dennoch Grund zur Freude. Der Olympiasieger im Zweier-Bob, Felix Endrich, ist sein ehemaliger Schüler – und hat mit einem der legendären, von Vater Carl und Sohn Fritz konstruierten «Feierabend-Bob» gewonnen …

Fritz Feierabend hat dennoch Grund zur Freude. Der Olympiasieger im Zweier-Bob, Felix Endrich, ist sein ehemaliger Schüler – und hat mit einem der legendären, von Vater Carl und Sohn Fritz konstruierten «Feierabend-Bob» gewonnen …

Für die grosse Überraschung sorgt aber Nino Bibbia: Der Italiener, der in St. Moritz aufgewachsen ist, wird Olympiasieger. Und das am selben Tag wie sein Schulfreund Romedy «Edy» Reinalter, der den Spezialslalom gewinnt. Nino Bibbia sieht man übrigens am Samstag im Vierer-Bob auf den 6. Platz fahren. Und Skeleton fährt er noch bis er 76 Jahre alt ist. Er bestreitet mehr als 230 Rennen.

Für die grosse Überraschung sorgt aber Nino Bibbia: Der Italiener, der in St. Moritz aufgewachsen ist, wird Olympiasieger. Und das am selben Tag wie sein Schulfreund Romedy «Edy» Reinalter, der den Spezialslalom gewinnt. Nino Bibbia sieht man übrigens am Samstag im Vierer-Bob auf den 6. Platz fahren. Und Skeleton fährt er noch bis er 76 Jahre alt ist. Er bestreitet mehr als 230 Rennen.

Erst aber stehen am Dienstag der Staffellauf und am Freitag der Langlauf über 50 Kilometer auf dem Programm. Und an beiden Tagen werden erneut die Schweden ihre Stärke zeigen. Allen voran Nils Karlsson, der bereits den Langlauf über 18 Kilometer bestritten hat und 5. geworden ist, am Freitag erneut an den Start geht und sich über die kräfteraubende Distanz von 50 Kilometer olympisches Gold erkämpft.

Erst aber stehen am Dienstag der Staffellauf und am Freitag der Langlauf über 50 Kilometer auf dem Programm. Und an beiden Tagen werden erneut die Schweden ihre Stärke zeigen. Allen voran Nils Karlsson, der bereits den Langlauf über 18 Kilometer bestritten hat und 5. geworden ist, am Freitag erneut an den Start geht und sich über die kräfteraubende Distanz von 50 Kilometer olympisches Gold erkämpft.

Die Norweger feiern ihren Dreifachsieg, während keine 20 Meter weiter der viertplatzierte Finne Matti Pietikäinen niedergeschlagen mit dem Ski im Schnee herumstochert. Mit Heikki Vihtori Hasu und Martti Elias Huhtala hatten die Finnen am Sonntag doch überraschend die Kombination aus Skisprung und Langlauf über 18 Kilometer gewonnen. Aber heute wagte Pietikäinen zu viel, beim zweiten Sprung segelte er gefährlich weit nach links – und am Podest vorbei.

Die Norweger feiern ihren Dreifachsieg, während keine 20 Meter weiter der viertplatzierte Finne Matti Pietikäinen niedergeschlagen mit dem Ski im Schnee herumstochert. Mit Heikki Vihtori Hasu und Martti Elias Huhtala hatten die Finnen am Sonntag doch überraschend die Kombination aus Skisprung und Langlauf über 18 Kilometer gewonnen. Aber heute wagte Pietikäinen zu viel, beim zweiten Sprung segelte er gefährlich weit nach links – und am Podest vorbei.

Bei den Damen hat bereits am Montag Hedy Schlunegger für die grosse Schweizer Überraschung gesorgt: Sieg in der Abfahrt. Und heute Donnerstag schafft es im Spezialslalom auch Antoinette Meyer aufs Podest. Nicht zu schlagen ist heute aber die US-Amerikanerin Gretchen Kunigk Fraser. Vielleicht nützt es ihr ja wirklich, dass sie vor dem Start ihre Zöpfe unter dem Kinn verknotet hat …

Bei den Damen hat bereits am Montag Hedy Schlunegger für die grosse Schweizer Überraschung gesorgt: Sieg in der Abfahrt. Und heute Donnerstag schafft es im Spezialslalom auch Antoinette Meyer aufs Podest. Nicht zu schlagen ist heute aber die US-Amerikanerin Gretchen Kunigk Fraser. Vielleicht nützt es ihr ja wirklich, dass sie vor dem Start ihre Zöpfe unter dem Kinn verknotet hat …

Oben Die Favoriten schenken sich nichts: Kanada spielt gegen die Tschechoslowakei 0 : 0. Links Die Schweiz besiegt die USA mit 5 : 4. Rechts Die lachenden Olympiasieger: die kanadische Mannschaft.

Oben Die Favoriten schenken sich nichts: Kanada spielt gegen die Tschechoslowakei 0 : 0. Links Die Schweiz besiegt die USA mit 5 : 4. Rechts Die lachenden Olympiasieger: die kanadische Mannschaft.

Oben Zum Greifen nah: ein Zweierbob auf dem legendären Bobsleigh Run. Links Durch den Sunny Corner und weiter zum Sieg: Felix Endrich und Friedrich Waller (SUI II). Rechts Das Schweizer Vierer-Team: Fritz Feierabend, Friedrich Waller, Felix Endrich und Willy Angst.

Oben Zum Greifen nah: ein Zweierbob auf dem legendären Bobsleigh Run. Links Durch den Sunny Corner und weiter zum Sieg: Felix Endrich und Friedrich Waller (SUI II). Rechts Das Schweizer Vierer-Team: Fritz Feierabend, Friedrich Waller, Felix Endrich und Willy Angst.

Oben Fritz Tschannen (SUI) wird Neunter und damit bester Schweizer. Links Der Altmeister und stilbildende «König der Skispringer», Birger Ruud (NOR). Rechts Imposante Bühne für die skandinavischen Trimphe: die Olympiaschanze.

Oben Fast im Flug zu olympischer Bronze: Karl Molitor (SUI). Links Erika Mahringer (AUT) beim Spezialslalom: Die Kombinationsdritte vom Vortag holt am Donnerstag erneut Bronze. Rechts Siegerin und Sieger im Spezialslalom: Gretchen Frazer (USA) und Romedy Reinalter (SUI).

Örtliches: Die Eisbahnen des Olympiastadions (Kür) und des Hotels Kulm (Pflicht) haben 1948 die standardisierte Fläche von 60 × 30 Meter Biografisches: Bronzegewinnerin Jeanette Eleanor Altwegg (GBR), deren Vater Schweizer ist, gewinnt 1952 olympisches Gold, gibt aber ihren Amateurstatus nie auf, um an lukrativen Schaulauf- und Gala-Abenden aufzutreten; stattdessen arbeitet sie als Betreuerin im Pestalozzi-Kinderdorf Trogen

Statistik: Von 12 Medaillen für den Eisschnelllauf über 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter gehen 10 nach Skandinavien, sechs nach Norwegen Wettkampf: Die Läufer treten jeweils paarweise an, über die Paarungen entscheidet das Los Training: Korea nimmt erstmals an Winterspielen teil, die vier Läufer trainierten ihre Beine in Ermangelung von Eisbahnen mit Radfahren

Statistik: Von 12 Medaillen für den Eisschnelllauf über 500, 1500, 5000 und 10 000 Meter gehen 10 nach Skandinavien, sechs nach Norwegen Wettkampf: Die Läufer treten jeweils paarweise an, über die Paarungen entscheidet das Los Training: Korea nimmt erstmals an Winterspielen teil, die vier Läufer trainierten ihre Beine in Ermangelung von Eisbahnen mit Radfahren

Kontinuität: Der Streckenverlauf ist heute noch ähnlich wie bei der Eröffnung 1904, Ausbauten wurden vor allem durch die höheren Fahrgeschwindigkeiten nötig (Länge 1948: 1576 m; Höhenunterschied: 130 Meter; Kurven: 16) Nostalgie: Die legendären Feierabend-Schlitten kommen heute noch bei speziellen Anlässen zum Einsatz Spitzengeschwindigkeiten: 140 km/h (125 km/h bei Taxifahrten)

Oben Fritz Tschannen (SUI) wird Neunter und damit bester Schweizer. Links Der Altmeister und stilbildende «König der Skispringer», Birger Ruud (NOR). Rechts Imposante Bühne für die skandinavischen Trimphe: die Olympiaschanze.

Örtliches: Die Eisbahnen des Olympiastadions (Kür) und des Hotels Kulm (Pflicht) haben 1948 die standardisierte Fläche von 60 × 30 Meter Biografisches: Bronzegewinnerin Jeanette Eleanor Altwegg (GBR), deren Vater Schweizer ist, gewinnt 1952 olympisches Gold, gibt aber ihren Amateurstatus nie auf, um an lukrativen Schaulauf- und Gala-Abenden aufzutreten; stattdessen arbeitet sie als Betreuerin im Pestalozzi-Kinderdorf Trogen

Kontinuität: Der Streckenverlauf ist heute noch ähnlich wie bei der Eröffnung 1904, Ausbauten wurden vor allem durch die höheren Fahrgeschwindigkeiten nötig (Länge 1948: 1576 m; Höhenunterschied: 130 Meter; Kurven: 16) Nostalgie: Die legendären Feierabend-Schlitten kommen heute noch bei speziellen Anlässen zum Einsatz Spitzengeschwindigkeiten: 140 km/h (125 km/h bei Taxifahrten)

Momentbilder vom olympischen Sprunglauf: oben Der junge polnische Springer Czech gehörte zu den vielbeachteststen Leuten im Sprunglauf; leider war er vom Pech verfolgt und stürzte die meisten Sprünge links Blick auf die St. Moritzer Olympia-Schanze. Die Zuschauer fanden sich in Scharen zum olympischen Sprunglauf ein, und die Zahl der sich am Fusse der Schanze angesammelten Schlitten war Legion rechts Der Sprunglaufsieger Alf Andersen in seinem charakteristischen Fluge

Oben Fast im Flug zu olympischer Bronze: Karl Molitor (SUI). Links Erika Mahringer (AUT) beim Spezialslalom: Die Kombinationsdritte vom Vortag holt am Donnerstag erneut Bronze. Rechts Siegerin und Sieger im Spezialslalom: Gretchen Frazer (USA) und Romedy Reinalter (SUI).

Oben Im Mittelpunkt des fotografischen Interesses: Barbara Ann Scott (CAN). Links Die Olympiasieger im Paarlauf: Micheline Lannoy und Pierre Baugniet (BEL). Rechts Wird in St. Moritz bereits filmisch verewigt: Barbara Ann Scott.

Oben Robert Fitzgerald (USA) eilt über 500 Meter dem olympischen Silber entgegen, das er sich mit Kenneth Bartholomew (USA) und Thomas Byberg (NOR) teilen wird. Links Finn Helgesen (NOR), der Sieger über 500 Meter. Rechts Die Siegerehrung nach dem Lauf über 5000 Meter: Goldgewinner Reidar Liaklev (NOR), flankiert von Silbergewinner Odd Lundberg (NOR, links) und dem Schweden Göthe Hedlund (SWE, rechts).

Turnierverlauf: Neun Mannschaften bestreiten in dem sogenannten Rundenturnier (jeder gegen jeden) 36 Spiele Verschiebungen: Wegen der warmen Witterung werden einige Spiele bereits morgens um acht Uhr ausgetragen, wodurch zweimal nur zehn zahlende Zuschauer registriert werden

Oben Im Mittelpunkt des fotografischen Interesses: Barbara Ann Scott (CAN). Links Die Olympiasieger im Paarlauf: Micheline Lannoy und Pierre Baugniet (BEL). Rechts Wird in St. Moritz bereits filmisch verewigt: Barbara Ann Scott.

Oben Robert Fitzgerald (USA) eilt über 500 Meter dem olympischen Silber entgegen, das er sich mit Kenneth Bartholomew (USA) und Thomas Byberg (NOR) teilen wird. Links Finn Helgesen (NOR), der Sieger über 500 Meter. Rechts Die Siegerehrung nach dem Lauf über 5000 Meter: Goldgewinner Reidar Liaklev (NOR), flankiert von Silbergewinner Odd Lundberg (NOR, links) und dem Schweden Göthe Hedlund (SWE, rechts).

Turnierverlauf: Neun Mannschaften bestreiten in dem sogenannten Rundenturnier (jeder gegen jeden) 36 Spiele Verschiebungen: Wegen der warmen Witterung werden einige Spiele bereits morgens um acht Uhr ausgetragen, wodurch zweimal nur zehn zahlende Zuschauer registriert werden

Strecken: Piz Nair — Ruinatsch (Abfahrt Herren); Piz Nair — Salastrains (Abfahrt Damen); Slalom jeweils oberhalb des Hotels Suvretta House Stürze: gibt es oft, selbst die Abfahrtssiegerin Hedy Schlunegger kommt nicht ohne ins Ziel Ausrüstung: Mütze statt Helm, Skibindung ohne Sicherheitsöffnungen Persönliches: Antoinette Meyer, die Slalom-Zweite vom Donnerstag, heiratet im November 1948 Karl Molitor, den Abfahrtsdritten vom Montag.

Zweier-Bob

Konstruktionspunkt der Schanze 1948: 68 m (Punkt, an dem das Gefälle vom Schanzentisch aus gemessen flacher wird) Kurioses: Walter Bietila (USA) springt mit gebrochenen und eingegipsten Arm 64 Meter weit Familiäres: Birger Ruuds jüngerer Bruder Asbjørn landet am Samstag, 7. Februar 1948, auf dem siebten Platz, der ältere Bruder Sigmund Ruud holte bereits 1928 in St. Moritz olympisches Silber

Strecken: Piz Nair — Ruinatsch (Abfahrt Herren); Piz Nair — Salastrains (Abfahrt Damen); Slalom jeweils oberhalb des Hotels Suvretta House Stürze: gibt es oft, selbst die Abfahrtssiegerin Hedy Schlunegger kommt nicht ohne ins Ziel Ausrüstung: Mütze statt Helm, Skibindung ohne Sicherheitsöffnungen Persönliches: Antoinette Meyer, die Slalom-Zweite vom Donnerstag, heiratet im November 1948 Karl Molitor, den Abfahrtsdritten vom Montag.

Zweier-Bob

Konstruktionspunkt der Schanze 1948: 68 m (Punkt, an dem das Gefälle vom Schanzentisch aus gemessen flacher wird) Kurioses: Walter Bietila (USA) springt mit gebrochenen und eingegipsten Arm 64 Meter weit Familiäres: Birger Ruuds jüngerer Bruder Asbjørn landet am Samstag, 7. Februar 1948, auf dem siebten Platz, der ältere Bruder Sigmund Ruud holte bereits 1928 in St. Moritz olympisches Silber

Eisschnelllauf 500 Meter

Eisschnelllauf 500 Meter

Sprunglauf nordische Kombination

Montag, 2. Februar 1948 zählt auch für Kombination

Samstag, 31. Januar 1948 1. Finn Helgesen (NOR), 43,1 s 2. Kenneth Eldred Bartholomew (USA) Thomas Byberg (NOR) Robert Emmett Fitzgerald (USA), 43,2 s

Samstag, 31. Januar 1948 1. SUI II (Endrich, Waller), 05:29,2 min 2. SUI I (Feierabend, Eberhard), 05:30,4 min 3. USA II (Fortune, Carron), 05:35,3 min (jeweils Gesamtzeit von vier Läufen)

Sprunglauf nordische Kombination

Samstag, 31. Januar 1948 1. Finn Helgesen (NOR), 43,1 s 2. Kenneth Eldred Bartholomew (USA) Thomas Byberg (NOR) Robert Emmett Fitzgerald (USA), 43,2 s

Samstag, 31. Januar 1948 1. SUI II (Endrich, Waller), 05:29,2 min 2. SUI I (Feierabend, Eberhard), 05:30,4 min 3. USA II (Fortune, Carron), 05:35,3 min (jeweils Gesamtzeit von vier Läufen)

Montag, 2. Februar 1948 zählt auch für Kombination 1. Henri Oreiller (FRA), 02:55,0 min 2. Franz Gabl (AUT), 02:59,1 min 3. Karl Molitor (SUI) Ralph Olinger (SUI), 03:00,3 min

1. Henri Oreiller (FRA), 02:55,0 min 2. Franz Gabl (AUT), 02:59,1 min 3. Karl Molitor (SUI) Ralph Olinger (SUI), 03:00,3 min

Samstag, 7. Februar 1948 1. USA II (Tylor, Martin, Rimkus, D‘Amico), 05:20,1 min 2. BEL (Houben, Mansveld, Niels, Mouvet), 05:21,3 min 3. USA I (Bickford, Hicks, Dupree, Dupree), 05:21,5 min (jeweils Gesamtzeit von vier Läufen)

Sonntag, 1. Februar 1948 1. Heikki Vihtori Hasu (FIN), 448,80 P. 2. Martti Elias Huhtala (FIN), 433,65 P. 3. Sven Israelsson (SWE), 433,40 P. (Gesamtergebnisse von Sprunglauf und Langlauf 18 Kilometer)

Abfahrtslauf Herren

Vierer-Bob

Samstag, 7. Februar 1948 1. USA II (Tylor, Martin, Rimkus, D‘Amico), 05:20,1 min 2. BEL (Houben, Mansveld, Niels, Mouvet), 05:21,3 min 3. USA I (Bickford, Hicks, Dupree, Dupree), 05:21,5 min (jeweils Gesamtzeit von vier Läufen)

Sonntag, 1. Februar 1948 1. Heikki Vihtori Hasu (FIN), 448,80 P. 2. Martti Elias Huhtala (FIN), 433,65 P. 3. Sven Israelsson (SWE), 433,40 P. (Gesamtergebnisse von Sprunglauf und Langlauf 18 Kilometer)

Abfahrtslauf Herren

Vierer-Bob

Abfahrtslauf Damen

Abfahrtslauf Damen

Spezialsprunglauf

Spezialsprunglauf

Samstag, 7. Februar 1948 1. Petter Hugsted (NOR), 228,1 P. (65 m / 70 m) 2. Birger Ruud (NOR), 226,6 P. (64 m / 67 m) 3. Thorleif Schjelderup (NOR), 225,1 P. (64 m / 67 m)

Samstag, 7. Februar 1948 1. Petter Hugsted (NOR), 228,1 P. (65 m / 70 m) 2. Birger Ruud (NOR), 226,6 P. (64 m / 67 m) 3. Thorleif Schjelderup (NOR), 225,1 P. (64 m / 67 m)

1. Hedy Schlunegger (SUI), 02:28,3 min 2. Trude Beiser (AUT), 02:29,1 min 3. Resi Hammerer (AUT), 02:30,2 min

1. Hedy Schlunegger (SUI), 02:28,3 min 2. Trude Beiser (AUT), 02:29,1 min 3. Resi Hammerer (AUT), 02:30,2 min

Mittwoch, 4. Februar 1948

Mittwoch, 4. Februar 1948

Eishockey letzter Spieltag

Eishockey letzter Spieltag

Sonntag, 8. Februar 1948 TCH – USA 4 : 3 GBR – ITA 14 : 7 SWE – POL 13 : 2 CAN – SUI 3 : 0

Sonntag, 8. Februar 1948 TCH – USA 4 : 3 GBR – ITA 14 : 7 SWE – POL 13 : 2 CAN – SUI 3 : 0

Resultate Turnierende (Rundenturnier):

Resultate Turnierende (Rundenturnier):

1. CAN 15 P. (Torverhältnis 69 : 5) 2. TCH 15 P. (Torverhältnis 80 : 18) 3. SUI 12 P. (Torverhältnis 67 : 21) 4. SWE 8 P. (Torverhältnis 55 : 28)

1. CAN 15 P. (Torverhältnis 69 : 5) 2. TCH 15 P. (Torverhältnis 80 : 18) 3. SUI 12 P. (Torverhältnis 67 : 21) 4. SWE 8 P. (Torverhältnis 55 : 28)

Eiskunstlauf Herren

Eiskunstlauf Herren

Donnerstag, 5. Februar 1948 1. Richard Totten Button (USA), Pz. 10 (191,177 P.) 2. Hans Gerschwiler (SUI), Pz. 23 (181,122 P.) 3. Edi Rada (AUT), Pz. 33 (178,133 P.)

Donnerstag, 5. Februar 1948 1. Richard Totten Button (USA), Pz. 10 (191,177 P.) 2. Hans Gerschwiler (SUI), Pz. 23 (181,122 P.) 3. Edi Rada (AUT), Pz. 33 (178,133 P.)

Eiskunstlauf Damen

Eiskunstlauf Damen

Freitag, 6. Februar 1948 1. Barbara Ann Scott (CAN), Pz. 11 (163,077 P.) 2. Eva Pawlik (AUT), Pz. 24 (157,588 P.) 3. Jeanette Eleanor Altwegg (GBR), Pz. 28 (156,166 P.)

Freitag, 6. Februar 1948 1. Barbara Ann Scott (CAN), Pz. 11 (163,077 P.) 2. Eva Pawlik (AUT), Pz. 24 (157,588 P.) 3. Jeanette Eleanor Altwegg (GBR), Pz. 28 (156,166 P.)

Eiskunstlauf Paare

Eiskunstlauf Paare

Samstag, 7. Februar 1948 1. BEL (Micheline Lannoy, Pierre Baugniet), Pz. 17,5 (11,227 P.) 2. HUN (Andrea Kékessy, Ede Király), Pz. 26 (11,109 P.) 3. CAN (Suzanne Morrow, Wallace Diestelmeyer), Pz. 31 (11,000 P.)

Samstag, 7. Februar 1948 1. BEL (Micheline Lannoy, Pierre Baugniet), Pz. 17,5 (11,227 P.) 2. HUN (Andrea Kékessy, Ede Király), Pz. 26 (11,109 P.) 3. CAN (Suzanne Morrow, Wallace Diestelmeyer), Pz. 31 (11,000 P.)

Eisschnelllauf 5000 Meter

Eisschnelllauf 5000 Meter

Sonntag, 1. Februar 1948 1. Reidar Liaklev (NOR), 08:29,4 min 2. Odd Lundberg (NOR), 08:32,7 min 3. Göthe Hedlund (SWE), 08:34,8 min

Sonntag, 1. Februar 1948 1. Reidar Liaklev (NOR), 08:29,4 min 2. Odd Lundberg (NOR), 08:32,7 min 3. Göthe Hedlund (SWE), 08:34,8 min

Eisschnelllauf 1500 Meter

Eisschnelllauf 1500 Meter

Montag, 2. Februar 1948 1. Sverre Farstad (NOR), 02:17,6 min 2. Åke Seyffarth (SWE), 02:18,1 min 3. Odd Lundberg (NOR), 02:18,9 min

Montag, 2. Februar 1948 1. Sverre Farstad (NOR), 02:17,6 min 2. Åke Seyffarth (SWE), 02:18,1 min 3. Odd Lundberg (NOR), 02:18,9 min

Eisschnelllauf 10 000 Meter

Eisschnelllauf 10 000 Meter

Dienstag, 3. Februar 1948 1. Åke Seyffarth (SWE), 17:26,3 min 2. Lauri Rikhard Parkkinen (FIN), 17:36,0 min 3. Pentti Johannes Lammio (FIN), 17.42,7 min

Dienstag, 3. Februar 1948 1. Åke Seyffarth (SWE), 17:26,3 min 2. Lauri Rikhard Parkkinen (FIN), 17:36,0 min 3. Pentti Johannes Lammio (FIN), 17.42,7 min

Oben In St. Moritz aufgewachsen, für Italien am Start: Nino Bibbia in Nahaufnahme. Links Sporttalent und Gemüsehändler: der Olympiasieger Nino Bibbia auf grosser Fahrt. Rechts Schnell unterwegs nach fliegendem Start: John Crammond (GBR) gewinnt die Bronzemedaille.

Oben In St. Moritz aufgewachsen, für Italien am Start: Nino Bibbia in Nahaufnahme. Links Sporttalent und Gemüsehändler: der Olympiasieger Nino Bibbia auf grosser Fahrt. Rechts Schnell unterwegs nach fliegendem Start: John Crammond (GBR) gewinnt die Bronzemedaille.

Oben Start zum Staffellauf über 4 x 10 Kilometer. Links Niklaus Stump (SUI) wird in der Kombination sensationeller Vierter, im Staffellauf erreicht seine Mannschaft den fünften Platz. Rechts Ablösung auf dem Weg zu Olympischem Gold: die Schweden Nils Östensson und Gunnar Eriksson beim Staffellauf.

Skeleton-Ausrüstung 1948: Sturzhelm, Aluminium-Schalen an Händen und Knien, Stiefel mit Zacken, Ellbogenbandagen aus Leder Bahndaten: Der Cresta Run weist bei einer Länge von 1214 Metern zehn Kurven und einen Höhenunterschied von 157 Metern auf – Persönliches: Nino Bibbia wollte 1948 gleich in fünf Disziplinen starten, da er auch begeisterter Hockeyspieler, Bobfahrer, Langläufer und Skispringer war

Skeleton-Ausrüstung 1948: Sturzhelm, Aluminium-Schalen an Händen und Knien, Stiefel mit Zacken, Ellbogenbandagen aus Leder Bahndaten: Der Cresta Run weist bei einer Länge von 1214 Metern zehn Kurven und einen Höhenunterschied von 157 Metern auf – Persönliches: Nino Bibbia wollte 1948 gleich in fünf Disziplinen starten, da er auch begeisterter Hockeyspieler, Bobfahrer, Langläufer und Skispringer war

Strecke 18 Kilometer: Vom Skistadion Salet über die Inn-Brücke bei der Olympiaschanze durch den Stazerwald nach Belvair (nördlich von Pontresina), über Plaun da las Mujas an der Olympiaschanze vorbei zur Inn-Brücke bei Champfér und über Somplaz zum Skistadion Salet Strecke 50 Kilometer: zweimal die Strecke über 18 Kilometer mit Ausweitungen Richtung Val Roseg Strecke Staffellauf 4 × 10 Kilometer: viermal nach Surlej und zurück nach Salet

Skeleton

Skeleton

Langlauf 18 Kilometer

Donnerstag, 5. Februar 1948 1. Nino Bibbia (ITA), 323,2 s 2. John Rutherford Heaton (USA), 324,6 s 3. John Crammond (GBR), 325,1 s (Jeweils Gesamtzeit von sechs Läufen)

Donnerstag, 5. Februar 1948 1. Nino Bibbia (ITA), 323,2 s 2. John Rutherford Heaton (USA), 324,6 s 3. John Crammond (GBR), 325,1 s (Jeweils Gesamtzeit von sechs Läufen)

Samstag, 31. Januar zählt auch für Kombination 1. Martin Lundström (SWE), 01:13:50 h 2. Nils Östensson (SWE), 01:14:22 h 3. Gunnar Eriksson (SWE), 1:16:06 h Staffellauf 4 × 10 Kilometer Dienstag, 3. Februar 1948 1. SWE (Östensson, Täpp, Eriksson, Lundström), 02:32:08 h 2. FIN (Silvennoinen, Laukkanen, Rytky, Kiuru), 02:41:06 h 3. NOR (Evensen, Økern, Nyborg, Hagen), 02:44:33 h Langlauf 50 Kilometer Freitag, 6. Februar 1948 1. Nils Karlsson (SWE), 03:47:48 h 2. Harald Ericson (SWE), 03:52:20 h 3. Benjam Vanninen (FIN), 03:57:38 h

Strecke 18 Kilometer: Vom Skistadion Salet über die Inn-Brücke bei der Olympiaschanze durch den Stazerwald nach Belvair (nördlich von Pontresina), über Plaun da las Mujas an der Olympiaschanze vorbei zur Inn-Brücke bei Champfér und über Somplaz zum Skistadion Salet Strecke 50 Kilometer: zweimal die Strecke über 18 Kilometer mit Ausweitungen Richtung Val Roseg Strecke Staffellauf 4 × 10 Kilometer: viermal nach Surlej und zurück nach Salet Langlauf 18 Kilometer Samstag, 31. Januar zählt auch für Kombination 1. Martin Lundström (SWE), 01:13:50 h 2. Nils Östensson (SWE), 01:14:22 h 3. Gunnar Eriksson (SWE), 1:16:06 h Staffellauf 4 × 10 Kilometer Dienstag, 3. Februar 1948 1. SWE (Östensson, Täpp, Eriksson, Lundström), 02:32:08 h 2. FIN (Silvennoinen, Laukkanen, Rytky, Kiuru), 02:41:06 h 3. NOR (Evensen, Økern, Nyborg, Hagen), 02:44:33 h Langlauf 50 Kilometer Freitag, 6. Februar 1948 1. Nils Karlsson (SWE), 03:47:48 h 2. Harald Ericson (SWE), 03:52:20 h 3. Benjam Vanninen (FIN), 03:57:38 h

Kombinationsslalom Herren

Kombinationsslalom Herren

1. Henri Oreiller (FRA), 3,27 P. 2. Karl Molitor (SUI), 6,44 P. 3. James Couttet (FRA), 6,95 P.

1. Henri Oreiller (FRA), 3,27 P. 2. Karl Molitor (SUI), 6,44 P. 3. James Couttet (FRA), 6,95 P.

Kombinationsslalom Damen

Kombinationsslalom Damen

1. Trude Beiser (AUT), 6,58 P. 2. Gretchen Kunigk Fraser (USA), 6,95 P. 3. Erika Mahringer (AUT), 7,04 P.

1. Trude Beiser (AUT), 6,58 P. 2. Gretchen Kunigk Fraser (USA), 6,95 P. 3. Erika Mahringer (AUT), 7,04 P.

Donnerstag, 5. Februar 1948

Donnerstag, 5. Februar 1948

Spezialslalom Herren

Spezialslalom Herren

1. Romedy Reinalter (SUI), 130,3 s 2. James Couttet (FRA), 130,8 s 3. Henri Oreiller (FRA), 132,8 s (jeweils Gesamtzeit von zwei Läufen)

1. Romedy Reinalter (SUI), 130,3 s 2. James Couttet (FRA), 130,8 s 3. Henri Oreiller (FRA), 132,8 s (jeweils Gesamtzeit von zwei Läufen)

Spezialslalom Damen

Spezialslalom Damen

1. Gretchen Kunigk Fraser (USA), 117,2 s 2. Antoinette Meyer (SUI), 117,7 s 3. Erika Mahringer (AUT), 118,0 s (jeweils Gesamtzeit von zwei Läufen)

1. Gretchen Kunigk Fraser (USA), 117,2 s 2. Antoinette Meyer (SUI), 117,7 s 3. Erika Mahringer (AUT), 118,0 s (jeweils Gesamtzeit von zwei Läufen)


N

Fussgängersignaletik

O

alle vier nur Einseitig alte Schanze

Schiefer Turm

1. elektrisches Licht

Druidenstein

Standort: bei alter Schanze

Standort: bei Kulm

Standort: bei Kulm

Standort: beim Stein?

JulIerscHanze JulIerscHanze

JulIerscHanze

JulIerscHanze

21. Januar 1906: Schon seit zwei Jahrzehnten springt man im Oberengadin nicht mehr bloss über Schneehügel oder von verschneiten Hüttendächern. Philip Mark hat bereits 1895 beim Cresta Run eine Schneeschanze erbaut, im selben Jahr ist die aus Holz konstruierte Keiller-Schanze eröffnet worden. Und heute wird die Julierschanze eingeweiht, sie gilt bald als die prächtigste Skisprungschanze der Schweiz.

21. Januar 1906: Schon seit zwei Jahrzehnten springt man im Oberengadin nicht mehr bloss über Schneehügel oder von verschneiten Hüttendächern. Philip Mark hat bereits 1895 beim Cresta Run eine Schneeschanze erbaut, im selben Jahr ist die aus Holz konstruierte KeillerSchanze eröffnet worden. Und heute wird die Julierschanze eingeweiht, sie gilt bald als die prächtigste Skisprungschanze der Schweiz.

20 Meter weit springen hier Einheimische und Briten, später erreicht man «unglaubliche» 40 Meter. Auch Frauen wagen sich über die Schanze. Eine vornehme Dame wird allerdings nach einem Sturz, bei dem sich ihre rote Flanellwäsche zeigt, den Übernamen «Mademoiselle Fuscia» nicht mehr so schnell los.

20 Meter weit springen hier Einheimische und Briten, später erreicht man «unglaubliche» 40 Meter. Auch Frauen wagen sich über die Schanze. Eine vornehme Dame wird allerdings nach einem Sturz, bei dem sich ihre rote Flanellwäsche zeigt, den Übernamen «Mademoiselle Fuscia» nicht mehr so schnell los.

Gebaut haben die Julierschanze die Mitglieder des 1903 gegründeten Skiclubs Alpina. Beachtliche 40 Meter beträgt der Konstruktionspunkt der Schanze, jener Punkt also, an dem das Gefälle vom Schanzentisch aus gemessen flacher wird.

Gebaut haben die Julierschanze die Mitglieder des 1903 gegründeten Skiclubs Alpina. Beachtliche 40 Meter beträgt der Konstruktionspunkt der Schanze, jener Punkt also, an dem das Gefälle vom Schanzentisch aus gemessen flacher wird.

Dennoch genügt die Julierschanze nicht mehr für die Olympischen Winterspiele 1928. Sie wird aber als Trainings- und Unterhaltungsschanze noch bis Ende der 1950er-Jahre genutzt, die Reste sind noch bis heute sichtbar.

Dennoch genügt die Julierschanze nicht mehr für die Olympischen Winterspiele 1928. Sie wird aber als Trainings- und Unterhaltungsschanze noch bis Ende der 1950er-Jahre genutzt, die Reste sind noch bis heute sichtbar.

scHIefer turm leanIng tOWer

1. elektrIscHes lIcHt fIrst electrIc lIgHt

scHIefer turm VOn st. mOrItz

scHIefer turm VOn st. mOrItz

erstes elektrIscHes lIcHt

fIrst electrIc lIgHt

druIdensteIn

druId stOne

St. Moritz im Jahr 1897: Baumeister Nicolaus Hartmann erhebt Einsprache. Der Schiefe Turm von St. Moritz soll nicht abgebrochen werden. Von der Kirche, über die der Turm einst hinausragte, ist da aber schon nichts mehr vorhanden. Warum also soll man den in Schieflage geratenen und noch dazu vereinsamten Turm erhalten?

St. Moritz im Jahr 1897: Baumeister Nicolaus Hartmann erhebt Einsprache. Der Schiefe Turm von St. Moritz soll nicht abgebrochen werden. Von der Kirche, über die der Turm einst hinausragte, ist da aber schon nichts mehr vorhanden. Warum also soll man den in Schieflage geratenen und noch dazu vereinsamten Turm erhalten?

Weihnachten 1878: Der Speisesaal des Kulm Hotel ist hell erleuchtet. Nicht nur von Petroleumlampen, sondern auch von Kerzen. Von Kerzen allerdings, die aus je zwei Kohlestäben bestehen und durch ein Plättchen verbunden sind, das elektrisch zum Glühen gebracht wird.

Weihnachten 1878: Der Speisesaal des Kulm Hotel ist hell erleuchtet. Nicht nur von Petroleumlampen, sondern auch von Kerzen. Von Kerzen allerdings, die aus je zwei Kohlestäben bestehen und durch ein Plättchen verbunden sind, das elektrisch zum Glühen gebracht wird.

St. Moritz an einem Junitag vor etlichen hundert Jahren: Die Sonne scheint senkrecht auf den Druidenstein herab. Zufall? Der grosse Granitblock ist so ausgerichtet, dass die Sonne während der Sommersonnenwende vertikal über ihm steht. Kleinere Steine sorgen dafür, dass der Druidenstein in dieser Position bleibt. Seit wann genau, weiss man nicht.

Weil die Ursprünge der einstigen Kirche auch die Ursprünge von St. Moritz sind. Die einstige, dem heiligen Mauritius geweihte Kirche hat dem Dorf St. Moritz schliesslich den Namen gegeben. Bis ins 12. Jahrhundert zurück lässt sich die Geschichte der Kirche verfolgen.

Sicher ist, dass im Oberengadin schon vor Jahrtausenden Menschen erschienen sind. Kelten, Etrusker, die sagenumwobenen Räter, dann die Römer. Von Pfeilspitzen über Bronzeschwerter bis hin zur berühmten, 3500 Jahre alten Quellfassung von St. Moritz reichen die Relikte.

Sicher ist, dass im Oberengadin schon vor Jahrtausenden Menschen erschienen sind. Kelten, Etrusker, die sagenumwobenen Räter, dann die Römer. Von Pfeilspitzen über Bronzeschwerter bis hin zur berühmten, 3500 Jahre alten Quellfassung von St. Moritz reichen die Relikte.

Die Geschichte des Turm selbst sieht so aus: 1570 erfolgt ein erster Aufbau, bereits da werden Glocken und Uhr eingebaut. 1672 wird der Turm im Renaissance-Stil auf seine heutige Höhe von 33 Metern ausgebaut. 1797 verschiebt man den Turm, der erst durch Bergdruck beschädigt und dann wohl durch ein Erdbeben in Schieflage geraten ist.

Die Geschichte des Turm selbst sieht so aus: 1570 erfolgt ein erster Aufbau, bereits da werden Glocken und Uhr eingebaut. 1672 wird der Turm im Renaissance-Stil auf seine heutige Höhe von 33 Metern ausgebaut. 1797 verschiebt man den Turm, der erst durch Bergdruck beschädigt und dann wohl durch ein Erdbeben in Schieflage geraten ist.

Die Gäste staunen. So etwas wie die Beleuchtungsanlage «System Jablochkoff» hat man in der Schweiz noch nirgends gesehen. Selbst Johannes Badrutt hat diese Lichtmaschinen erst kürzlich auf der Weltausstellung in Paris entdeckt. Der Hotelpionier staunte aber nicht lange, sondern kehrte nach St. Moritz zurück, liess in seiner Schreinerei gleich ein Wasserkraftwerk bauen, dann wurde der Speisesaal mit den neuartigen Kerzen bestückt.

St. Moritz an einem Junitag vor etlichen hundert Jahren: Die Sonne scheint senkrecht auf den Druidenstein herab. Zufall? Der grosse Granitblock ist so ausgerichtet, dass die Sonne während der Sommersonnenwende vertikal über ihm steht. Kleinere Steine sorgen dafür, dass der Druidenstein in dieser Position bleibt. Seit wann genau, weiss man nicht.

Weil die Ursprünge der einstigen Kirche auch die Ursprünge von St. Moritz sind. Die einstige, dem heiligen Mauritius geweihte Kirche hat dem Dorf St. Moritz schliesslich den Namen gegeben. Bis ins 12. Jahrhundert zurück lässt sich die Geschichte der Kirche verfolgen.

Die Gäste staunen. So etwas wie die Beleuchtungsanlage «System Jablochkoff» hat man in der Schweiz noch nirgends gesehen. Selbst Johannes Badrutt hat diese Lichtmaschinen erst kürzlich auf der Weltausstellung in Paris entdeckt. Der Hotelpionier staunte aber nicht lange, sondern kehrte nach St. Moritz zurück, liess in seiner Schreinerei gleich ein Wasserkraftwerk bauen, dann wurde der Speisesaal mit den neuartigen Kerzen bestückt. 11 000 Franken hat Johannes Badrutt ausgegeben, damit jetzt über den Kohlestäben Lichtbogen aufleuchten. Hell sind diese Lichtbogen, aber der Zauber hält noch nicht lange. Bei einer Kohlestab-Länge von 20 Zentimetern brennen die Kerzen gut eineinhalb Stunden.

11 000 Franken hat Johannes Badrutt ausgegeben, damit jetzt über den Kohlestäben Lichtbogen aufleuchten. Hell sind diese Lichtbogen, aber der Zauber hält noch nicht lange. Bei einer Kohlestab-Länge von 20 Zentimetern brennen die Kerzen gut eineinhalb Stunden.

Haben nun aber in vorrömischer Zeit Druiden über dem St. Moritzersee kultische Handlungen vollzogen? Über Druiden, die Priester der Kelten, weiss man wenig. Die Römer erwähnen sie in ihren Schriften, aber stellen sie nicht eben in einem freundlichen Licht dar.

Haben nun aber in vorrömischer Zeit Druiden über dem St. Moritzersee kultische Handlungen vollzogen? Über Druiden, die Priester der Kelten, weiss man wenig. Die Römer erwähnen sie in ihren Schriften, aber stellen sie nicht eben in einem freundlichen Licht dar.

Seit Baumeister Hartmanns Einsprache bemüht man sich, den Turm mit seiner Neigung von 5,5 Grad zu erhalten. Denn längst ist er ein Wahrzeichen von St. Moritz – und noch schiefer als der Schiefe Turm von Pisa mit seiner heutigen Neigung von 4 Grad.

Seit Baumeister Hartmanns Einsprache bemüht man sich, den Turm mit seiner Neigung von 5,5 Grad zu erhalten. Denn längst ist er ein Wahrzeichen von St. Moritz – und noch schiefer als der Schiefe Turm von Pisa mit seiner heutigen Neigung von 4 Grad.

Für diesen weihnachtlichen Lichterglanz hat Johannes Badrutt gleich zwei Pionierleistungen erbracht. Der umtriebige Hotelier hat nicht nur das elektrische Licht in der Schweiz installiert, sondern auch gleich das erste Wasserkraftwerk in St. Moritz begründet.

Für diesen weihnachtlichen Lichterglanz hat Johannes Badrutt gleich zwei Pionierleistungen erbracht. Der umtriebige Hotelier hat nicht nur das elektrische Licht in der Schweiz installiert, sondern auch gleich das erste Wasserkraftwerk in St. Moritz begründet.

Sicher ist dagegen, dass die Sonne von St. Moritz eine besondere Strahlkraft hat. Seit 1937 ist sie deshalb als Markenzeichen geschützt. Mit ihrer Strahlkraft sorgt sie dafür, dass die Jahrtausende alte St. Moritzer Gästekultur auch eine Zukunft hat.

Sicher ist dagegen, dass die Sonne von St. Moritz eine besondere Strahlkraft hat. Seit 1937 ist sie deshalb als Markenzeichen geschützt. Mit ihrer Strahlkraft sorgt sie dafür, dass die Jahrtausende alte St. Moritzer Gästekultur auch eine Zukunft hat.

Oben Granitblock mit Symbolkraft: der Druidenstein auf einer Fotografie von 1920.

Oben Granitblock mit Symbolkraft: der Druidenstein auf einer Fotografie von 1920.

Oben Alte Kirche, neues Hotel: 1874 steht die Mauritiuskirche noch, während die ehemalige Pension Faller (Gebäude mit Zinnen) bereits zum Kulm Hotel ausgebaut worden ist. Links Verfallendes Ensemble: die Mauritiuskirche mit dem Schiefen Turm um 1880. Rechts Ohne Kirchenschiff: der Schiefe Turm um 1905.

Oben Alte Kirche, neues Hotel: 1874 steht die Mauritiuskirche noch, während die ehemalige Pension Faller (Gebäude mit Zinnen) bereits zum Kulm Hotel ausgebaut worden ist. Links Verfallendes Ensemble: die Mauritiuskirche mit dem Schiefen Turm um 1880. Rechts Ohne Kirchenschiff: der Schiefe Turm um 1905.

Oben Mit Flaggen und neuer Beleuchtung: Der Speisesaal des Kulm Hotel, in dem an Weihnachten 1878 erstmals in der Schweiz elektrisches Licht brannte. Links Licht gabs dank einer Bogenlampe auch im Hotelpark (Bildmitte). Rechts Das erste Elektrizitätswerk von St. Moritz, das Johannes Badrutt gleich hinter den Stallungen des Kulm Hotel erbauen liess. Oben Zieht um 1925 zahlreiche Zuschauer an: die Julierschanze. Links Gespreizte Arme, geschlossene Skier: ein Sprungläufer im alten Stil auf der Julierschanze. Rechts Sorgt auch für mediales Interesse: Bericht über die Julierschanze in der «Schweizer Illustrierten Zeitung» vom 24. Januar 1920.

Oben Zieht um 1925 zahlreiche Zuschauer an: die Julierschanze. Links Gespreizte Arme, geschlossene Skier: ein Sprungläufer im alten Stil auf der Julierschanze. Rechts Sorgt auch für mediales Interesse: Bericht über die Julierschanze in der «Schweizer Illustrierten Zeitung» vom 24. Januar 1920.

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Oben Mit Flaggen und neuer Beleuchtung: Der Speisesaal des Kulm Hotel, in dem an Weihnachten 1878 erstmals in der Schweiz elektrisches Licht brannte. Links Licht gabs dank einer Bogenlampe auch im Hotelpark (Bildmitte). Rechts Das erste Elektrizitätswerk von St. Moritz, das Johannes Badrutt gleich hinter den Stallungen des Kulm Hotel erbauen liess.

St. Moritz Tourist Board

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19.02.2014

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www.suesskind.ch


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Fussgängersignaletik

Leporellos 1928 und 1948

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Fussgängersignaletik

Posters 1928 und 1948

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