UNESCO Wanderführer Via Albula / Bernina

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Wanderführer

Via Albula/Bernina 10 Wanderungen durch das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina»

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10 Wanderungen durch das UNESCO Welterbe

UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina»

«Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina»

Albulalinie

www.rhb-unesco.ch Objektinformationen

Berninalinie

Ausgangspunkt Thusis, 697 m ü. M.

21.8

2.8 6.9

24.1 8.5 23.1

Endpunkt Tirano, 429 m ü. M.

28.9

63.6 61.6

31.8

Höchster Punkt Fuorcla Crap Alv, 2466 m ü. M. Aufstieg ca. 4680 Höhenmeter

1 Thusis – Tiefencastel: Durch den Alten Schin zum Solisviadukt und zur karolingischen Kirche St. Peter zu Mistail

3 Filisur – Bergün/Bravuogn: An den tanzenden Hexen von Bellaluna vorbei zur besterhaltenen bahnhistorischen Station Stugl / Stuls

5 Preda – Spinas: Von Tunnelportal zu Tunnelportal über die Fuorcla Crap Alv

7 St.Moritz – Ospizio Bernina: D urch einmalige Moorlandschaften, sanfte Alpweiden und an Seen vorbei bis über die Waldgrenze zu den Gletschern

9

Bergün

Cavaglia – Le Prese: D urch die alpine Zone und über gut erhaltene Maiensässe ins Puschlav

St. Moritz

67.9

74.6

38.6

UNESCO Welterbe

40.3 74.0 41.9

Nutzen Sie den Webcode-Service. Geben Sie die im Wanderbuch/Reiseführer oder Info-Stelen aufgeführte Nummer auf www.rhb-unesco.ch ein und Sie erhalten mehr Informationen zu dem jeweiligen Objekt.

78.4

44.5 73.8

44.4

77.3 79.5 80.1

50.5

81.5 82.6

54.3

83.9

84.5

5 km

Wanderzeit 40 bis 42 h (Richtzeit)

56.4

86.1 86.6 91.5 88.6

93.3

89.2

2 Tiefencastel – Filisur: Durch Wälder, liebliche Flusslandschaften und satte Wiesen zum Viadukt der Viadukte – dem Landwasserviadukt

4 Bergün/Bravuogn – Preda: Die Gleisanlage, ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst und der architektonischen Konstruktion

6 Spinas – St. Moritz: Durch die enge Val Bever in die weite Engadiner Hochebene zum Weltkurort St. Moritz

Längste Wanderzeit Thusis — Tiefencastel, 6 ¾ bis 7 ¼ h Preda 1789

8 Ospizio Bernina – Cavaglia: D urch die hochalpine Zone zum Gletschergarten in Cavaglia

Fuorcla Crap Alv 2466 Spinas 1815

Sassal Mason 2355

St.Moritz 1775

Cavaglia 1692

7h00

N

6h45 0

3 4h00

3h55 5

10

15

20

4 3h30

3h05 25

30

35

2h30 2h15

40

5

6 4h30

4h30 45

7

50

3h25 55

60

8

3h25

6h20 6h15

65

70

75

9 2h45

3h20 80

85

90

95

100

94.7 91.1 97.2

61.6

Kernzone

Pufferzone

Qualifi zierte Pufferzone

21.8

10 3h05

3h55 105

110

3h40 4h15

115

120

Poschiavo

Beispiel: Webcode 21.8 Landwasserviadukt

109.8

Pufferzone im Nahbereich

112.8 112.7

Le Prese 973

2

St. Moritz

Tirano 429 m ü.M.

1

Legende

Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina

105.2

Filisur 1080

Tiefencastel 884

Thusis 697 m ü.M.

10 Le Prese – Tirano: D urch die subtropische Zone zum berühmten Kreisviadukt bei Brusio ins Veltlin

Ospizio Bernina 2253

Bergün 1373

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67.4

37.9

Distanz ca. 130,6 km

Längste Etappe St. Moritz — Ospizio Bernina, 23,7 km

Km 65.1

62.1 61.8

34.9

33.4

Abstieg ca. 4950 Höhenmeter

Etappen 10

Mehr Informationen: 21.8 Möchten Sie zusätzliche Informationen zu den zahlreichen, von der UNESCO gewürdigten Objekten entlang der gesamten Welterbestrecke der Rhätischen Bahn?

Km 6.5

0.0

Thusis

125

S

Pufferzone im Fernbereich

Horizontlinie

Übrige Inhalte

Andere Strecken der

Rhätischen Bahn

116.4

119.5

www.rhb.ch 119.2

122.3

Tirano (I)

130 km

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Stefan Barandun

Via Albula / Bernina In zehn Etappen zu Fuss von Thusis nach Tirano, entlang dem UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina». Die Via Albula / Bernina führt als Weitwanderweg vom nördlich der Alpen gelegenen Thusis über den Alten Schin nach Tiefencastel und durchs Albulatal, über die Fuorcla Crap Alv in die Val Bever, durch die einmalige Hochebene des Oberengadins über den Berninapass ins südliche Bündner Tal Puschlav und zu guter Letzt nach Tirano im italienischen Veltlin. Die möglichst parallel zum UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina» verlaufende Alpenquerung kann selbstverständlich auch von Süden nach Norden begangen werden. Während zehn Tagen, in rund 40 bis 42 Stunden Wanderzeit, auf einer Wegstrecke von rund 131 Kilometern eine der abwechslungsreichsten, zwischen hochalpinen, alpinen und subtropischen Zonen liegende Naturund Kulturlandschaft zu Fuss zu erleben und dabei von der Albula- und Berninabahn begleitet zu werden, gehört zu den schönsten Erlebnissen eines Wanderers. Wo anders als bei dieser Alpenüberquerung werden zwei Wasserscheiden und zwei Sprachgrenzen überschritten und drei Kulturräume durchwandert.

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Einführung

Mit dem vorliegenden Buch sollen die einzigartigen Albula- und Berninalinien der Rhätischen Bahn sowie die aussergewöhnliche Kulturlandschaft dem wandernden Natur- und Eisenbahnfreund näher gebracht werden. Unter dem Motto «Nur wo du zu Fuss warst, warst du wirklich» werden zehn Wanderungen mit Varianten in der, seit der Aufnahme in die Welterbeliste der UNESCO, geschützten und nur nachhaltig zu nutzenden Kulturlandschaft Albula / Bernina beschrieben. Sie führen allesamt auf den Spuren der Alpentransversale Albula / Bernina durch vielfältige Landschaften und Klimazonen sowie durch unterschiedliche Kulturräume. Möglichst nahe am Bahntrassee verlaufend, geben sie immer wieder bezaubernde Blicke frei auf ein über 100 Jahre altes gesamtkunstwerk, welches bezüglich Bautechnik und Linienführung eine Meisterleistung der damaligen ingenieurskunst darstellt. in Harmonie mit Natur und Landschaft bildet die Strecke ein weltberühmtes Paradestück der Bahnpionierzeit. im Eröffnungsjahr der Albulalinie 1903 schrieb Dr. Ernst Lechner in seinem illustrierten Reisebegleiter durch alle Talschaften von graubünden:

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«Auch künftighin verlohnt sich's wirklich der Mühe, gewisse Strecken des Weges unter die Füsse zu nehmen und die kunstvollen Bauten von unten zu betrachten.» Der Fahrgast soll aussteigen und zum Wanderer werden. immer wieder berührt der Weitwanderweg Haltepunkte der Bahn und gibt so dem Wanderer die Sicherheit, einsteigen zu können. Der Zug ist ein treuer, zuverlässiger Begleiter, der dann zur Stelle ist, wenn er gebraucht wird. Die Wanderungen richten sich vorwiegend an Personen, die sich gerne in der Natur bewegen und dabei die technisch genial angelegten Bahnanlagen im gebirge bestaunen wollen. Wenn dabei noch die Schönheiten der Landschaften und der Dörfer den Wanderer zum Verweilen einladen, dann wird der Zweck dieses Wanderbuchs erfüllt. Nach einer kurzen Einführung zum UNESCO Welterbe und einigen Wandertipps werden die Hauptrouten der zehn Wanderungen zwischen

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Thusis und Tirano einzeln beschrieben. Jeweils im ersten Teil der Routenbeschriebe kann sich der Wanderer auf der Hauptroute über Weg, Wanderzeit, Distanz, zu überwindende Höhenunterschiede und das empfohlene Etappenziel sowie über Landschaft, Dörfer und Kulturgüter orientieren. Besonders Sehens- oder Wissenswertes sowie einige hervorragende Bauwerke der Albula- und der Berninabahn werden hervorgehoben. im zweiten Teil der Routenbeschriebe finden sich jeweils informationen über die Planung und den Bau der Bahnstrecke der jeweiligen Etappe. Weiter wird auf begehenswerte Nebenrouten hingewiesen. Nach den zehn Routenbeschrieben wird die Eisenbahngeschichte auf schweizerischer und kantonaler Ebene thematisiert. Zur Sprache kommen natürlich auch die Planung und der Bau der Alpentransversale Albula / Bernina.

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UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina»

Am 7. Juli 2008 entschied das Welterbekomitee über die Aufnahme der Albula- und der Berninalinie in die Welterbeliste. Die Aufnahme erfolgte mit zwei Begründungen: Bei der Albula- und bei der Berninabahnlinie handle es sich um Pionierwerke moderner ingenieurskunst und architektonischer Konstruktion zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zudem stelle die Transversale ein einzigartiges Beispiel einer Eisenbahn dar, die harmonisch in eine Hochgebirgslandschaft integriert sei. Das UNESCO Welterbe «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina» wird durch eine Kernzone und drei Pufferzonen bestimmt. Die gesamte Bahninfrastruktur der 122 Kilometer langen Bahnstrecke zwischen Thusis und Tirano liegt in der Kernzone. Sie wird von drei Pufferzonen umgeben. Die qualifizierte Pufferzone erfasst wertvolle kulturelle Bauten und Anlagen, Dörfer mit Ortsbildern von nationaler Bedeutung sowie besondere Landschaften. in der Pufferzone im Nahbereich befinden sich neuere Wohnquartiere und kleinere gewerbe- und industriegebiete. Schliesslich umfasst die Pufferzone im Fernbereich den gesamten von der Bahn aus ersichtlichen Landschaftsbereich. Dazu können die Karten auf der Umschlaginnenseite konsultiert werden. Erst als dritte Eisenbahn ist die «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina» in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen worden. Mit dieser Aufnahme bekennen sich die Rhätische Bahn, der Kanton graubünden sowie die angrenzenden Regionen und gemeinden zwischen Thusis und Tirano zum Schutz und zur Erhaltung der Albula- / Berninastrecke mit ihren Kulturlandschaften. Sie alle haben sich zur nachhaltigen Nutzung der vorhandenen landschaftlichen, kulturellen und der touristischen Potenziale verpflichtet. UNESCO Welterbe Die UNESCO ist eine Organisation der Vereinten Nationen und hat zum Ziel, durch internationale Zusammenarbeit in Bildung, Wissenschaft und Kultur den Frieden auf der Welt zu erhalten. 1972 erliess die UNESCO eine Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. Auf der Liste des Welterbes befinden sich unter den knapp 900 Kultur- und Naturdenkmälern

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B  Der Landwasserviadukt ist wohl das eindrucksvollste Bauwerk innerhalb des UNESCO Welterbes.

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C  Die Fahrt im offenen Aussichtswagen in der Kurve bei Montebello mit Blick auf das Berninamassiv mit seinen gletschern ist ein einmaliges Erlebnis.

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berühmte Stätten wie der Nationalpark grand Canyon (USA, 1979) oder die inka-Bergfestung Machu Pichu (Peru, 1983). Bislang sind neben der Albula- / Berninalinie nur drei Eisenbahnen in die Liste aufgenommen worden, nämlich die Semmeringbahn mit umgebener Landschaft (Österreich, 1998) und die Himalaya-gebirgsbahn nach Darjeeling, erweitert 2005 um die Nilgiri- sowie 2008 um die Kalka-Shimla-Bergbahn. in der Schweiz stehen insgesamt neun Kultur- und Naturdenkmäler auf der Welterbeliste. Drei davon befinden sich in graubünden, nämlich das Benediktinerkloster St. Johann in Müstair (1983) und seit Juli 2008 die gebirgslandschaft der Tektonikarena Sardona zwischen Sernftal, Vorderrheintal und Walensee sowie die Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina.

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C  Ein weiterer Höhepunkt einer Reise mit dem Bernina Express bildet eine Fahrt über den Kreisviadukt bei Brusio. Mehr und andere Eindrücke erhält der Wanderer aus der Nähe.

  Der Solisviadukt ist die höchste Brücke auf der Strecke des UNESCO Welterbes. Sie überspannt die Schinschlucht mit dem weitesten Brückenbogen der Albulastrecke.

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Wandertipps

Vorbereitungen Bereiten Sie sich gründlich auf die bevorstehende Wanderung vor. Die örtlichen Tourismusorganisationen helfen ihnen dabei gerne. Achten Sie darauf, dass ihre Wanderausrüstung den Anforderungen einer Bergwanderung genügt. Zu ihrer eigenen Sicherheit gehen Sie nie auf eine Wanderung ohne der Jahreszeit und der gegebenen Witterung entsprechende Kleidung. Tadelloses Schuhwerk mit griffigen Sohlen, Regen- und Sonnenschutz sowie Sonnenbrille sind immer dabei. Wanderstöcke sind zeitgemäss und dienen ihrer gesundheit. Wanderzeiten Die in diesem Buch angegebenen Wanderzeiten sind Durchschnittswerte ohne Marschhalte. Sie sollten nach ihren persönlichen Wünschen genügend Zeit einräumen, um etwa in Ruhe verweilen zu können, zu fotografieren, den Zügen nachzuschauen, auf einen Zug zu warten oder eine Mahlzeit aus dem Rucksack zu geniessen. Vergessen Sie nicht, Sie bewegen sich in einer Kulturlandschaft, die viel zu bieten hat und entsprechend Zeit beansprucht. Sicherheit Denken Sie daran: Sie wandern in einer Bergwelt, in der auch mit unvorhergesehenen Naturereignissen zu rechnen ist. Situationen können sich kurzfristig ändern. Naturgewalten, Witterungseinflüsse und andere Ereignisse können Wanderwege unpassierbar machen. Nach Unwettern erkundigen Sie sich bei den örtlichen Tourismusorganisationen über den Zustand der Wanderwege.

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Notfall Verletzte und Betroffene sind vor weiteren gefahren, Witterung und K채lte zu sch체tzen und zu versorgen (erste Hilfe leisten). Je nach Fall sind die Rettungskr채fte zu alarmieren und die Bergung einzuleiten. Vergessen Sie dabei die eigene Sicherheit nicht. Wichtige Telefonnummern Sanit채ts-Notruf 144 REgA-Notruf 1414 Polizei-Notruf 117 Wetterprognosen 162

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Signalisation / Wegmarkierungen Die Hauptroute zwischen Thusis und Tirano ist in beiden Richtungen als Wanderweg oder als Bergwanderweg mit gelben Wegweisern signalisiert und weiss-rot-weiss markiert. Die gelben Wegweiser sind mit einem grünen Kleber mit der Routennummer 33 versehen. Wenn Sie konsequent der Wegbeschreibung in diesem Wanderführer und den Wegweisern mit der Routennummer 33 folgen, werden Sie ihr Ziel immer erreichen. im Wanderführer beschriebene Abstecher sind entsprechend ihrem Ziel signalisiert. Nebenrouten sind nicht gesondert signalisiert. Für sie gelten die allgemein gültigen Wanderwegsignalisationen. Schwierigkeitsstufen Die in diesem Wanderführer beschriebenen Wanderungen sind in die Schwierigkeitsstufen leicht und mittel eingeteilt. Schwierigkeitsstufe

Weg / gelände

Anforderungen

leicht (T1) Wandern

gut begehbare Wander- und Bergwanderwege; gelände flach oder leicht geneigt bis kupiert

Wander- oder Trekkingschuhe mit guter Sohle empfohlen

mittel (T2) Bergwandern

gut begehbare, teilweise steile Bergwanderwege; gelände teilweise steil, vereinzelt sehr steil

Trittsicherheit vorausgesetzt; Wander- oder Trekkingschuhe mit guter Sohle werden vorausgesetzt

Wanderungen und Unterkunft Die Wanderungen können als Tagesausflüge oder Mehrtageswanderungen zwischen den Etappenorten entdeckt werden. An jedem Etappenort stehen ihnen übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung. Vom einfachen Zimmer in Cavaglia bis zum 5-Stern-Hotel in St. Moritz, für jeden geschmack das Richtige. Die lokalen Tourismusinformationen helfen gerne bei der Organisation der Unterkunft. Eine Liste aller Tourismusinformationen entlang der Via Albula / Bernina finden Sie auf Seite 224.

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Wanderangebote mit Gepäcktransport geniessen Sie die Via Albula / Bernina ohne gepäcksorgen. in Kooperation mit dem Wanderspezialisten Swisstrails wurden verschiedene Mehrtagesangebote geschaffen, damit Sie den Fernwanderweg mit leichtem gepäck antreten können. Swisstrails sorgt dafür, dass ihr gepäck nach der Wanderung in der nächsten Unterkunft bereitsteht. Stellen Sie ihre Etappen individuell zusammen oder lassen Sie sich von den Reisevorschlägen inspirieren. Mit dem in Package enthaltenen Bahnpass können Sie die Rhätische Bahn an jeder beliebigen Station verlassen, wandern und nach Belieben wieder einsteigen und weiterfahren. Mehr informationen unter www.swisstrails.ch Dem interessierten Wanderer stehen Wanderleiter zur Verfügung, die Einzelpersonen oder gruppen auf den Wanderwegen führen und über Bau und Betrieb der Bahn sowie über Land und Leute informieren. www.buendner-wanderleiter.ch Öffentliche Verkehrsmittel Alle an der Wanderroute liegenden Orte sind mit der Rhätischen Bahn oder dem Postauto erreichbar. Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren in der Regel im Stundentakt. Ausnahmen bilden Surava, Alvaneu und Spinas, hier können die im Fahrplan aufgeführten Züge auf Verlangen angehalten werden. Die Postautos fahren unregelmässig. Auf jeden Fall ist es ratsam, den Fahrplan in den Rucksack zu packen und wenn nötig zu konsultieren. Wanderkarten Wanderkarten erhalten Sie in der Regel an Kiosken, Tourismusbüros, Bahn, Post und Buchhandlungen. Es werden empfohlen:   Landeskarte der Schweiz 1:25 000: Blattnummer 1215, 1216, 1236, 1237, 1257, 1258, 1278, 1298   Offizielle Wanderkarte der SAW 1:50 000: Blattnummer 257T, 258T, 268T, 469T   Wanderkarte 1:50 000, Herausgeber Trägerverein Parc Ela für das Albulatal

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Beste Jahreszeiten Die Wanderungen sind in der Regel während der in der nachfolgenden Tabelle aufgeführten Jahreszeiten möglich. Während der übrigen Zeiten ist auf den höher gelegenen Wanderrouten mit Schnee und Lawinenniedergängen zu rechnen. Etappen

Wanderrouten

6

Spinas — St. Moritz

7 teilw.

St. Moritz — Morteratsch

1

Thusis — Tiefencastel

2

Tiefencastel — Filisur

3

Filisur — Bergün / Bravuogn

9 teilw.

Poschiavo — Le Prese

10

Le Prese — Tirano

4

Bergün / Bravuogn — Preda

7 teilw.

Morteratsch — Lagalb

8 teilw.

Alp grüm — Cavaglia

9

Cavaglia — Le Prese

5

Preda — Spinas

7 teilw.

Lagalb — Ospizio Bernina

8 teilw.

Ospizio Bernina — Alp grüm

1 – 10

Thusis – Tirano (durchgehend)

Jahreszeiten ganzjährig (Winteroffenhaltung)

Ende April bis Ende Oktober (je nach Witterung sind frühere oder spätere Begehungen möglich)

Ende Mai bis Ende Oktober (je nach Witterung sind bereits früher Begehungen nicht mehr möglich)

Ende Juni bis Anfang Oktober

Ende Juni bis Anfang Oktober

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Die sechs Wanderungen zwischen Thusis und St.Moritz im Überblick

Ausgangspunkt

Thusis, 697 m ü. M.

Endpunkt

St. Moritz, 1775 m ü. M.

Höchster Punkt

Fuorcla Crap Alv, 2466 m ü. M.

Aufstieg

ca. 3480 Höhenmeter

Abstieg

ca. 2400 Höhenmeter

Distanz

73,4 km

Wanderzeit

24 bis 26 h

Etappen

6

Längste Etappe

Thusis – Tiefencastel, 19,4 km

Längste Wanderzeit

Thusis – Tiefencastel, 6 ¾ bis 7 ¼ h

«Vo Thusis uf St. Moritz, do häts as Tunnel, we ma ina kunt, isch as dunkel, we ma usa kunt, ischas hell …» (angepasstes Volkslied). Dies trifft wirklich zu, denn auf dem Weg über den Alten Schin ist der einzige Tunnel zu durchqueren. im gegensatz dazu durchfährt die Albulabahn auf der gleichen Strecke 42 Tunnels und galerien. Das erste grosse Bauwerk der Albulalinie, der Solisviadukt [   8.5 ], ist nur auf dem historischen Weg über den Alten Schin zu erreichen, weil durch die Schinschlucht kein Durchkommen ist. Auf dem weiteren Weg nach Tiefencastel begegnet der Wanderer der aus dem 8. Jahrhundert stammenden Kirche St. Peter zu Mistail, einem Ort der Stille. im mittleren Albulatal trifft man ausgedehnte Wälder, liebliche Flusslandschaften mit Auenwäldern und ausgedehnte Wiesen. über den Wasserweg wird der berühmte Landwasserviadukt [   21.8 ] erreicht. Nach den Abstechern zu den Aussichtspunkten und einer ausreichenden Bewunderung des vor 107 Jahren konstruierten, tollkühnen Bauwerks führt der Weg zum Bahnhof Filisur [   23.1 ]. Der Albula folgend wird Bellaluna erreicht, wo früher die Hexen getanzt haben sollen. Danach folgt ein kurzer Aufstieg zur Kreuzungsstation Stugl [   28.9 ] und weiter nach Bergün / Bravuogn.

THUSiS — ST. MORiTZ iM üBERBLiCK

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im oberen Albulatal folgt wohl der bahnhistorisch aufregendste Teil der Wanderung. Der am linken Albula-Ufer folgende Bergwanderweg kreuzt mehrere Male die Bahnlinie, welche in diesem Abschnitt mit zwei Kehrund drei Spiraltunnels sowie vier das Tal querenden Brücken die tollkühnste Linienführung aufweist. Ein Bahnlehrpfad erklärt dem Wanderer die über hundertjährige Eisenbahn-ingenieurskunst. Auf der Passwanderung vom nördlichen zum südlichen Tunnelportal, vorbei an idyllisch gelegenen Bergseen, wird die Fuorcla Crap Alv auf 2466 m ü. M. als höchstgelegener Punkt der Weitwanderung überschritten. Ein steiler Weg führt hinab in die Val Bever und zum Tunnelportal nach Spinas. über den Märchenweg durch die liebliche Val Bever und über die weite Ebene des Oberengadins mit den berühmten Tourismusorten Samedan und Celerina wird der Weltkurort St. Moritz erreicht.

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Die Bahn- und Wanderstrecken Thusis — St. Moritz Höhe 697

Albulabahn Thusis

Wanderweg

Distanz

Zeit

Höhe

Distanz

Zeit

0.00

0:00

697

Thusis, Bahnhof

0.0

0:00

1.82

735

Sils i. D., Station

2.5

0:45

8.07

1203

1. Etappe

1 Brücke 735

Sils i.D. 9 Tunnel 2 Brücken

851

Solis 1 Viadukt

909

4 Tunnels

1004

Muldain, Dorf

11.5

4:45

Abzw. Solisviadukt

14.2

5:30

Alvaschein, Dorf

15.9

6:05

901

Kirche St. Peter zu Mistail

18.3

6:40

884

Tiefencastel

12.69

0:17

884

Tiefencastel, Bahnhof

19.4

7:00

939

Surava*

16.87

0:22

896

Surava-Brücke

24.1

8:35

999

Alvaneu*

19.52

0:25

945

Alvaneu Bad, Bogn

27.3

9:25

991

2 Abzw. Landwasser viadukt

30.2 10:15

2 Viadukte 2 Tunnels 1080

Filisur

23.10

0:31

1075

Abzw. Landwasser viadukt

1080

Filisur, Bahnhof

32.1 11:00

2. Etappe

3. Etappe

1 Spiraltunnel 9 Tunnels 1277

Stugl / Stuls

28.93

1086

Bellaluna

36.1 12:05

1277

Stugl / Stuls, Station

38.1 12:55

1373

Bergün, Bahnhof

41.7 14:30

3 Tunnels 1373

Bergün

31.88

0:44

4. Etappe

2 Kehrtunnels 1 Viadukt 1575

Muot

38.04

Lawinenverbauung

3 Spiraltunnels

Kunstbauten

4 Viadukte 1789

Preda

1823

Albulatunnel

1815

Spinas*

50.54

1710

Bever*

54.34

1705

Samedan

56.45

1730

Celerina

59.06 61.67

44.45

1747

Maiensäss Naz

47.6 16:40

1789

Preda, Station

48.7 17:00

2466

Fuorcla Crap Alv

56.0 20:00

1:05

1815

Spinas, Station

60.5 21:30

1:13

1710

Bever, Station

64.9 22:40

1:16

1705

Samedan, Bahnhof

67.3 23:20

1:23

1730

Celerina, Bahnhof

69.8 23:55

1:28

1775

St. Moritz, Bahnhof

73.4 24:55

1:00

5. Etappe 6. Etappe

2 Tunnels 1775

St. Moritz

Zwischenziel

Bahnhof / Station mit Personenverkehr (* = wenige Zughalte) Haltepunkt ohne Kreuzungsmöglichkeit Station ohne Personenverkehr Brücke / Viadukt Tunnel

THUSiS — ST. MORiTZ iM üBERBLiCK

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WANDERWEg, ETAPPE NR. 1

Thusis / Scharans — Tiefencastel Durch den Alten Schin zum Solisviadukt und zur karolingischen Kirche St. Peter zu Mistail

Hauptroute ab Thusis

Start

Thusis (697 m ü. M.)

Ziel

Tiefencastel (884 m ü. M.)

Wanderzeit (Richtzeit)

6 ¾ bis 7 ¼ h

Aufstieg / Abstieg

ca. 1070 / 880 Höhenmeter

Distanz

19,4 km

Charakteristik

Leichte (T1) bis mittlere (T2) Bergwanderung auf markierten, teils asphaltierten Fahrstrassen und gut ausgebauten Wanderwegen, ca. 80 m langer Tunnel (in der Regel beleuchtet).

Nebenroute

Wanderzeit (Richtzeit)

6 ½ bis 7 h (gesamtzeit)

via Nivagl — Alvaschein

Aufstieg / Abstieg

ca. 970 / 780 Höhenmeter

Distanz

18,8 km

Charakteristik

wie Hauptroute

Hauptroute ab Scharans

Start

Scharans (766 m ü. M.)

Ziel

Tiefencastel (884 m ü. M.)

nicht als Via Albula / Bernina signalisiert

Wanderzeit (Richtzeit)

5 ¼ bis 5 ¾ h

Aufstieg / Abstieg

ca. 840 / 720 Höhenmeter

signalisiert

Distanz

15,4 km

Charakteristik

Leichte (T1) bis mittlere (T2) Bergwanderung auf markierten, teils asphaltierten Fahrstrassen und gut ausgebauten Wanderwegen, ca. 80 m langer Tunnel (in der Regel beleuchtet).

Nebenroute

Wanderzeit (Richtzeit)

5 bis 5 ½ h (gesamtzeit)

via Nivagl — Alvaschein

Aufstieg / Abstieg

ca. 740 / 620 Höhenmeter

Distanz

14,9 km

Charakteristik

wie Hauptroute

Abstecher

Wanderzeit

35 Min. (hin und zurück)

Solisviadukt

Aufstieg / Abstieg

ca. 70 / 70 Höhenmeter

Distanz

1,8 km (hin und zurück)

Charakteristik

asphaltierte Fahrstrasse

UNESCO Welterbe Rhätische Bahn in der Landschaft Albula / Bernina Andere Strecken der Rhätischen Bahn

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Lenzerheide Scharans 766

Thusis 697

Muldain 1200

Alvaschein 1004

Tiefencastel 884

Solisviadukt

Station Sils i.D. 735

1200 1100 1000 900 800 700

0h45 5h25 6h45

N

5h55

0

5

10

3h15

4h35

5h30

4h45

6h05

7h00

2h35

1h05

2h35

1h05

600 500 400 300 200 m ü.M

15

19,4 km

S

Scharans

Thusis

Tiefencastel 1 km

5 km

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WANDERWEg, ETAPPE NR. 1

Thusis / Scharans — Tiefencastel

Der Weg als Ziel Die enge, wilde Schinschlucht kann vom Wanderer in der Nähe von Bahn und Strasse nicht begangen werden. Die Etappe führt von Thusis auf dem historischen Weg hoch über der Schlucht zum Solisviadukt [   8.5 ], um anschliessend über Alvaschein und der aus dem 8. Jahrhundert stammenden Kirche St. Peter zu Mistail Tiefencastel zu erreichen. Ausgangspunkt Thusis: Wir verlassen den zwischen 1991 und 1993 umgebauten Bahnhof Thusis [   0.0 ] in südlicher Richtung. Vor uns türmt sich ein fast überhängender Felsen, auf dem die in Privatbesitz stehende und mit hohem Einsatz durch die Eigentümer zu grossen Teilen restaurierte Burganlage Hohenrätien thront. Einzigartig wacht diese mittelalterliche Burg mit der Mutterkirche des Tales und einem Baptisterium aus dem frühen Christentum über den Eingang zur Viamala-Schlucht. Auf der Fahrstrasse, den Kreisel überschreitend und der Kantonsstrasse Richtung Sils i. D. folgend, erreichen wir die Abzweigung unter der Brücke der A13, wo wir rechts abbiegen und dem Wanderweg folgen. Leider beeinträchtigt die A13-Brücke über den Hinterrhein den Blick zum Eingang in die wildromantische Viamala-Schlucht weitgehend. Nach kurzer Zeit erreichen wir dafür die Burg Ehrenfels, die seit 1939 als Jugendherberge dient. Bei der Station Sils. i. D. darf ein Blick auf den Heinzenberg und das Domleschg mit seinen rund 14 Schlössern, Burgen und Ruinen nicht versäumt werden. Sozusagen als nördlicher Talabschluss ragt die zum UNESCO-Weltnaturerbe «Tektonikarena Sardona» gehörende Ringelspitze (3247 m ü. M.) in den Himmel. Weiter führt der Wanderweg an der idyllisch gelegenen «Hochzeitskirche» St. Cassian und am Schloss Baldenstein (Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, sonstige Bauteile nach dem Brand von 1877 stark verändert) vorbei hinunter zur Albula. Zurückschauend erblickt man den knapp 3000 Meter hohen Piz Beverin, der über dem Heinzenberg wacht. An den beiden Kraftwerkzentralen vorüber, beginnt am Ende der Schaltstation der Bergwanderweg Alter Schin. über den Hof Parnegl erreichen wir den gut eingerichteten Rastplatz. Kurz davor mündet die Hauptroute von Scharans her in die Hauptroute nach Tiefencastel.

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Ausgangspunkt Scharans: Der Weg zwischen Thusis und Tiefencastel ist als erste Etappe der Weitwanderung von Thusis nach Tirano mit rund sieben Stunden Wanderzeit recht anspruchsvoll. Für Wanderer ohne gute Kondition besteht die Möglichkeit, mit der Wanderung in Scharans zu beginnen. Die Etappe wird dadurch um ca. 1 ½ Stunden kürzer. Scharans wird von Thusis mit dem Postauto erreicht. Allerdings ist festzuhalten, dass so ein attraktiver Teil der Strecke nicht erlebt werden kann. Der Teilabschnitt zwischen der Hinterrheinbrücke bei Thusis und der Albula bietet nämlich dem an Bahn und Landschaft interessierten Wanderer wundervolle Ausblicke. Vom Rastplatz mit Feuerstelle steigen wir auf dem historischen Weg, der auch von den Mountainbikern genutzt wird, zum Aussichtspunkt bei der Wegkapelle in Pleuna. Der historische Weg ist im iVS (inventar historischer Verkehrswege der Schweiz) als Weg von nationaler Bedeutung eingestuft. Der Weg war in früheren Zeiten verkehrspolitisch eine sehr wichtige Verbindung (Erwähnungen u. a. 1639). Er gewährte den Zugang von Nordbünden ins Engadin und weiter nach italien und wurde bis zum Durchbruch der Schinstrasse durch die Schlucht in den Jahren 1868 / 69 begangen oder mit einfachen Fuhrwerken befahren. Die relativ breite und als Mountainbike-Weg ausgebaute Strecke ist teilweise in den Fels gehauen und führt gar durch einen ca. 80 Meter langen Tunnel. im Zusammenhang mit dem Ausbau zur Mountainbike-Route installierte man im Tunnel eine einfache Beleuchtung. Falls diese nicht funktioniert, ermöglicht der bergseitig an der Tunnelwand angebrachte Handlauf auch in der Dunkelheit ein sicheres gehen. Der Weg bietet imposante Einblicke in die Schlucht, in der tief unten die Albula rauscht. Einige Stellen erlauben auch die Sicht auf die durch die Schlucht führende Strasse und Bahnlinie mit ihren vielen Tunnels und Brücken. Speziell erwähnenswert sind die Bahnbrücken über das Lochtobel [   6.5] und das Muttnertobel [   6.9 ]. Bei der Wegkapelle in Pleuna bietet sich ein herrlicher Blick ins Albulatal und gegen das Surses (Oberhalbstein). im Hintergrund stehen der Piz Kesch, das Tinzenhorn, der Piz Mitgel und der Piz d’Err im Blickfeld. ge-

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C  Beim Verlassen des Bahnhofs Thusis fällt der Blick auf den Felsen des Hohenrätien am Eingang zur Viamalaschlucht und am Beginn des Weitwanderweges Via Albula/ Bernina.

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C  Hoch über der Schinschlucht führt der historische Weg, der bis zum Durchbruch der Schinstrasse durch die Schlucht in den Jahren 1868 / 69 als Verbindung zwischen Nordbünden und dem Engadin benutzt wurde.

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  Aussicht von der Wegkapelle in Pleuna in die Schinschlucht, wo der Zug gerade die Lochtobelbrücke passiert. Am oberen Bildrand ist das Walserdorf Mutten auszumachen.

BB gleich wird der Zug bei Campi den ersten Tunnel der Albulastrecke mit der darüberstehenden Burgruine Campi durchfahren. B  Blick von der Wegkapelle in Pleuna ins Albulatal und gegen das Surses (Oberhalbstein) mit dem in der Bildmitte hochragenden Piz Mitgel, wo kürzlich Dinosaurierspuren gefunden wurden.

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