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Kommentar

Kommentar

Bern «Riesen=Schöpfung. Die Welt von Adolf Wölfli», Ausstellung, bis So, 15. August, Di bis So, 10 bis 17 Uhr, Zentrum Paul Klee, Monument im Fruchtland. zpk.org

Zum Zeichner, Komponisten und Schriftsteller wurde Adolf Wölfli, als er mit 31 Jahren und der Diagnose Schizophrenie in die psychiatrische Heilanstalt Waldau in Bern überwiesen wurde. Bis zu seinem Tod 1930 erschuf er dort ein ausuferndes Œuvre, ein Universum auf über 25000 Seiten, das er selber als «Skt. Adolf Riesen=Schöpfung» bezeichnete. Es beinhaltet eine idealisierte Lebensgeschichte, die ihn und seine Getreuen durch Länder und Kontinente imaginierter Welten reisen lässt. Es sind fantastische Kopfreisen, die bis in den Weltraum reichen – und so in einem bemerkenswerten Kontrast zu seiner Verwahrung in der Waldau stehen. Der Autodidakt stammte aus armen Verhältnissen, wurde als Bub verdingt und arbeitete später als Taglöhner in unterschiedlichen Tätigkeiten. Die Ausstellung setzt «ein Statement für das Unangepasste und Aussergewöhnliche, das in einer immer stärker normierten Welt kaum mehr Platz findet», sagt Hilar Stadler, der Kurator der Ausstellung. DIF

Basel

«Bruce Conner. Light out of

Darkness», Ausstellung, bis So, 28. November, Di bis So, 11 bis 18 Uhr, Museum Tinguely, Paul Sacher-Anlage 1. tinguely.ch

Bruce Conner zählte neben Stan Brakhage, Ken Jacobs, Jonas Mekas und Andy Warhol zu den Stars der US-Underground-Filmszene der späten 1950er- und 1960er-Jahre und gilt als Vater des Videoclips: Mit seiner Verwendung von Techniken wie Jump Cuts, Flash Frames und Flickering und seinem Umgang mit Found Footage beeinflusste er auch die frühe Phase der MTV-Musikvideos. Seine Haltung zur Kunstwelt war kritisch, sein filmisches Werk experimentell, radikal, vielseitig. Von beeindruckender Schönheit und erschreckender Düsterheit. Politisch, subversiv und mit einer unmittelbaren sinnlichen Kraft. «Bruce Conner. Light out of Darkness» zeigt neun Filme, darunter die Arbeit CROSSROADS (1976), die Filmmaterial des ersten US-Unterwasser-Atombombentests von 1946 beim Bikini-Atoll zu einer 36-minütigen Studie über Horror und Sublimität des apokalyptischen Ereignisses zusammenfügt. DIF Solothurn

«Gipfelstürmer und Schlafmützen – Tiere und Pflanzen

im Gebirge», So, 24. Oktober, Di bis Sa, 14 bis 17 Uhr, So 10 bis 17 Uhr, Naturmuseum, Klosterplatz 2. naturmuseum-so.ch

Ein Ausflug ins Gebirge ist mit einer Wanderung zum Polarkreis vergleichbar, denn mit der Höhe ändert sich auch das Klima. 100 Höhenmeter entsprechen etwa 150 Kilometern in der Horizontalen. In der Höhe sinken nicht nur die Temperaturen – pro 100 Höhenmeter um die 0,5 Grad Celsius –, sondern auch Wind und Niederschlagsmenge nehmen zu, die Sonneneinstrahlung ist verstärkt und die Luft ist trockener. Um in den höheren Lagen zu überleben, braucht es also gewisse Anpassungen. Murmeltiere verschlafen die ganz harten Monate. Die Alpen-Keulenschrecke dagegen reduziert die Gefahr des Erfrierens, indem sie die Menge an Körperflüssigkeit klein hält und mittels Veränderungen im eigenen Körper den Gefrierpunkt herabsetzt. Auch einige Pflanzen wachsen trotz der kurzen Vegetationsperiode, ernähren sich trotz Wassermangel und vermehren sich trotz Insektenmangel. Der Frühlingskrokus, die Kraut-Weide oder der Gegenblättrige Steinbrech etwa, der noch auf einer Höhe von 4505 Metern über Meer zu blühen vermag. Spannend auch, weil die Alpen eine Art Vergrösserungsglas für Klimaschwankungen und ihre Folgen sind, da geringe Veränderungen hier grosse Auswirkungen auf Flora und Fauna haben. DIF

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JAMES NORTON

Nach «STILL LIFE» der neue Film von UBERTO PASOLINI

DANIEL LAMONT

«Die zärtliche Geschichte eines Lebens, das endet, und eines anderen Lebens, das beginnt.»

Screen Daily

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