pura.surselva. Das Gästemagazin aus der Tourismusregio Surselva

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pura. surselva.

Das Gästemagazin aus der Tourismusregion Surselva


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PUR A .  SURSELVA .

Inhalt 5

Schwimmbad Ilanz: Wo man sich zum Wasserspass trifft

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Ein Kloster geht neue Wege

10 Tierische Freunde gewinnen im Brigelser Kinderparadies

Wasser marsch! Die Ruinaulta, diese einmalige Naturlandschaft zwischen Reichenau und Ilanz, bietet wunderbare und unvergessliche ­Natur- und Sporterlebnisse. Wandern, Wassersport oder RhBFreiluftfahrten sind möglich. Ebenso lockt eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt Naturfreunde in den schweizweit bekannten Grand Canyon. Rund 13 Kilometer lang und bis zu 400 Meter tief ist die märchenhafte Rheinschlucht. Entstanden ist dieses Naturwunder durch den Flimser Bergsturz, der vor rund 9500 Jahren Tal und Vorderrhein verschüttet hatte. Im Laufe der Jahrtausende hat sich der Fluss wieder durch die Bergsturzmassen gefressen – und ein überaus reizvolles Naturparadies zurückgelassen.

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Magische Aussichten in der Surselva

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Übersichtskarte Sommer

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Ein Zweirad-Talent aus der Val Lumnezia macht von sich reden

22 Der paradiesische Obersaxer Blumengarten lädt ein 24 Berge zählen auf dem Piz Mundaun 27 Auf Schusters Rappen durch das Safiental 31

Alte Mauern in Sogn Benedetg als Zeitzeugen

33 OGNA: Ein monumentales Kunstwerk als Vermächtnis 34 Katrin Blumberg im Interview 37 Die Surselva auf einen Blick

Wassersport im Trend In den letzten drei Jahrzehnten hat sich der einzigartige Fluss­ abschnitt als Wassersportmekka etabliert. Jedes Jahr pilgern zig Outdoor-Begeisterte in die Schlucht, um ihrem Hobby nachzu­gehen – oder eben sonst einem Naturvergnügen zu frönen. Für manche ist es das erste Mal, dass sie in der Ruinaulta im Kanu oder im Schlauchboot auf dem Wasser unterwegs sind. Im imposanten Tal­einschnitt sind verschiedene Wassersportanbieter angesiedelt, die ein sicheres und naturnahes ­Erlebnis ermöglichen. Stellvertretend für die Anbieter beantwortet Katrin Blumberg *, die nachfolgenden Fragen. Als Geschäftsführerin der Swiss River Adventures GmbH und als Präsidentin der SOA, der Swiss Outdoor Association, kennt sie das Geschäft aus erster Hand.

Impressum Herausgeberin: Surselva Tourismus AG Redaktion: Cornelius Raeber, Viaduct Auflage: 30 000 Exemplare Design und Produktion: Viaduct, viaduct.ch Fotografie: Dani Ammann, Steffi Blochwitz, Alice Das Neves, Marco Hartmann, Mathias Kunfermann, Susi Rothmund, S ­ haron Stucki, Lotar Tomaschett, Mäsi Volken, Vaclav Winter, Ann Ziegler, zVg Surselva Tourismus

*  das Interview mit Katrin Blumberg lesen auf Seite 34.

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www.surselva.info


➀ Man trifft sich im Schwimmbad Ilanz Am Waldrand bei den Sportanlagen in einer parkähnlichen Gegend liegt das 1969 eröffnete Freibad der Surselva. «Fontanivas», wie der Treffpunkt heisst, verfügt über eine grosszügige Infrastruktur – den Gästen steht ein breites Sport- und Erholungsangebot zur freien Verfügung. Ob Rutschen, Kinderbecken oder Beachvolleyballplatz, für jeden gibt es etwas zu entdecken. Dank der Chromstahlverkleidung wirkt das Wasser extrem blau und klar – wie am Meer. Eine Solaranlage auf dem Dach eines Betriebsgebäudes liefert Strom und heizt rund drei Viertel der Räume. Architekt Paul Curschellas und Energieplaner Raimund Hächler haben mit dem Schwimmbad Ilanz/Glion 1997 den Anerkennungspreis des Solarpreisgerichts gewonnen. Bei schlechter Witterung ist das Bad bis 14 Uhr geöffnet. www.surselva.info/Schwimmbad-Ilanz


IL ANZ /GLION – PUR A .  CULTUR A .

Ilanz/Glion

Der umtriebige Wassermann und das «Meer» Seit 20 Jahren lebt der Tunesier Aziz Cheikh in der Surselva. Als langjähriger ­Betriebsleiter des Schwimmbads Fontanivas in Ilanz kennen ihn alle Wasser­ratten. Aziz ist 5- oder 6-jährig, als ihn seine Cousins einfach ins Meer werfen. Wie ein Hund habe er im Hafen von Kraten auf der tunesischen Insel Kerkennah an Land schwimmen müssen, erzählt Aziz Cheikh, der Betriebsleiter des Schwimmbads Fontanivas in Ilanz. Aber seitdem könne er schwimmen. Als Sohn eines Fischers war Aziz jedoch schon vorher mit Wasser und dem Meer vertraut. «Ich war früh fasziniert von Schiffen und Booten aller Art und habe selbst Schiffs­ modelle gebaut», berichtet der 45-Jährige und erinnert sich dabei an die vielen Touristenboote, welche seine Heimatinsel angelaufen haben. «Gelegentlich ist auch eines auf einer Sandbank steckengeblieben und wir mussten es wieder auf die offene See schleppen», erinnert er sich. Schon als Kind kommt der kleine Aziz also mit Touristen ins Gespräch. Und später, als Gymnasiast mit Sprachkennt­ nissen in Englisch, Französisch und Arabisch habe er oftmals als Dolmetscher und Auskunftsperson für die Feriengäste gewirkt. Seine Sprachkenntnisse kommen ihm noch heute zugute, wird er doch immer wieder von verschiedenen Amtsstellen im Kanton als Übersetzer aufgeboten. Aziz der Wasser-Alleskönner Leuten zu helfen und sie zu retten, habe er wohl im Blut, sinniert Aziz. Nicht zuletzt darum nimmt er nach der Matura verschiedene Stellen im Bereich Tourismus an. 2001 besucht er erstmals die Surselva und nur ein Jahr später übersiedelt der Tunesier definitiv nach Ilanz, wo es ihm vom ersten Moment an gut gefällt. Zuerst arbeitet er in einer Garage und macht das Schweizer Brevet als Badmeister.

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Ilanz: wechselvolle Geschichte am jungen Rhein Ilanz, die erste Stadt am Rhein, hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Im Jahre 765 wird die kleine ursprüngliche Siedlung in einem Testament von Bischof Tello erstmals erwähnt. Wobei es im tiefen Mittelalter drei Siedlungen respektiv grosse Höfe sind: Ober-Ilanz im Bereich der Kirche St. Martin, dann Unter-Ilanz im heutigen Städtli und Sankt Nikolaus auf der anderen, linken Rhein­seite. 1289 taucht die Stadt Ilanz unter dem Namen Illiande auf. Nach wechselvollen Jahren mit Machtverschiebungen und unterschiedlichen Einflussnahmen der herrschenden Familien wachsen die drei Teile mehr und mehr zusammen. Im späteren Mittelalter gewinnt Ilanz als Markt-, Gerichts- und Tagungsort sowie dank seiner zentralen Verkehrslage immer grösseren Einfluss in der Region. Eine gewisse Bedeutung erlangt Ilanz auch im Zuge der Reformation. Im Jahre 2017 wird der Stadt vom Evangelischen Kirchenbund das Etikett «Reformationsstadt» verliehen. Eine grosse Bedeutung für die Entwicklung von Ilanz wird der Familie Schmid von Grüneck zugeschrieben. Sie ist jahrhundertelang politisch sehr aktiv und hat verschiedene Entwicklungen angestossen. Als 1803 der Kanton zur Eidgenossenschaft stösst, verliert Ilanz seine Bedeutung als Hauptort des Grauen Bundes und Tagungsort der Drei Bünde. Ilanz / Glion, eine reizvolle Gemeinde Seit dem 1. Januar 2014 besteht die Gemeinde Ilanz/ Glion aus der Stadt Ilanz und den Fraktionen Castrisch, Duvin, Ladir, Luven, Pigniu, Pitasch, Riein, R ­ ueun, ­Ruschein, Schnaus, Sevgein und Siat. In der Gemeinde leben heute über 5000 Personen. Die Fraktionen und Dörfer der Gemeinde sind schwergewichtig von Landund Alpwirtschaft geprägt und bieten schöne Orts­ bilder und intakte Naturerlebnisse. In der Stadt Ilanz angesiedelt sind ein Regionalspital und Bildungsinstitutionen. Ebenso haben diverse Dienstleistungs-, Gewerbe- und Handwerksbetriebe mit ihren rund 300 Arbeitsplätzen Sitz in der Stadt. Das herzige Städtli mit seinen stattlichen Gebäuden ist zu jeder Jahreszeit ein Besuch wert und das Museum Regiunal Surselva lädt ebenso zum Verweilen und Staunen ein. Dauer- und Sonderaustel­lungen sowie interessante Sammlungen erzählen u.a. Geschichten aus frühe(re)n Zeiten und machen Lust, die Region zu entdecken. Aber auch in den modernen und attraktiven Detailhandelsgeschäften und Einkaufszentern lässt es sich herrlich stöbern und stets Neues finden. Wer auf seinen Entdeckungstouren hungrig wird, dem bieten sich mehrere Gelegenheiten, kulinarische Spezialitäten kennenzulernen. Ilanz, die erste Stadt am Rhein, und die Fraktionen laden ein.

Aziz, mittlerweile 27-jährig, sieht in diesem Jahr zum ersten Mal Schnee mit eigenen Augen und lernt Ski fahren. Schnee – als eine andere Form von Wasser – begleitet ihn dann viele Jahre in seinem Job. Acht Winter zwischen 2005 und 2012 arbeitet er bei den Bergbahnen in Laax als «Gondelfahrer». Während der Sommermonate ist er Angestellter im Ilanzer Schwimmbad. «Ja, das Wasser ist mein Element», sagt Aziz, der nach und nach weitere Ausbildungen abschliesst – zum Fachangestellten und zum Badfachmann inklusiv einer Samariterausbildung. «Das waren strenge Zeiten und ich musste das Vertrauen vieler Leute gewinnen», so Aziz. Ob er denn oft Einsätze als Samariter leisten müsse? «Hie und da gibt es Stürze, kleinere Unfälle oder gelegentlich gesundheitliche Probleme bei älteren Personen, die nach einem Einsatz verlangen», erzählt er. Viel mehr ist der Betriebsleiter des Bads jedoch mit der Wasseraufbereitung, mit tech­ nischem Support für Heizsysteme, mit Hygienevorschriften, mit diversen Pumpen, Düsen und Lüftungen, mit Kassasystemen und natürlich auch mit der Führung des Schwimmbadteams beschäftigt. «Die Badi ist meine Leidenschaft» Aziz liebt es, Verantwortung zu übernehmen und mit Leuten zusammenzuarbeiten. Dass er ein initiativer Betriebsleiter ist, beweist er 2019, als das «Fontanivas» das 50-Jahr-Jubiläum feiAziz Cheikh leitet seit vielen Jahren die Badi Ilanz. ert. Auch sonst ist die Frohnatur nie um Ideen verlegen. Ob Nachtschwimmen, Flamencoabende, Kulinarikanlässe u. a., Aziz weiss, wie die Badi mit einem attraktiven Angebot im Gespräch bleibt – und er hätte da noch die eine oder andere Idee, um das Ilanzer Bad in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dabei hofft er auf die weitere Unterstützung durch die Stadt und auch der umliegenden Gemeinden – «denn die Badi ist meine grosse Leidenschaft». Aber auch während der kälteren Jahreszeit lässt ihn das Wasser nicht los. «Als Gemeindeangestellter arbeite ich im Winter für die Wasserversorgung und mache Pikettdienst bei der Abwasser­ reinigungsanlage ARA.» Wasser sei halt sein Element und dieses erfülle die verschiedensten Anforderungen, philosophiert Aziz. «Ohne Wasser gibt es kein Leben, aber Wasser ist auch Spass und wird für die Reinigung und die Hygiene genutzt.» Sagts und hofft auf einen guten Sommer mit vielen Wasser­ratten im Ilanzer Schwimm- und Vergnügungsbad.

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Ein Haus der internationalen B ­ egegnungen Kloster Ilanz: In gut 150 Jahren von einer kleinen ­sozialen und religiös ­ ausgerichteten Gruppierung zum KMU. Sie war die erste Generalpriorin des Klosters Ilanz und stammte aus Wiesbaden in Deutschland. Babette Gasteyer ( 1835 – 1892 ). Mit viel Engagement und Durchsetzungswille habe die starke Persönlichkeit als Mutter Maria Theresia die «Wohltätige Gesellschaft von der göttlichen Liebe» durch die schwierigen Anfangszeiten nach Mitte des 19. Jahrhunderts geführt. Gegründet wurde die spirituelle, ordensähnliche Schwesterngemeinschaft schon 1865 vom einheimi­ schen und weitgereisten Priester Johann Fidel Depuoz und seiner bayerischen «Mitstreiterin» Franziska Lechner. Nach Lechners Wegzug aus der Surselva zwei Jahre später war es dann die besagte Babette Gasteyer alias Mutter Maria Theresia, die sich ab 1867 mit der kleinen, aber sehr motivierten und sozial wie religiös interessierten Frauengruppe um die von Depuoz initiierten Schule und Spital kümmerte. Der Geist von Ilanz war geboren. Geist

von Ilanz ? Schwester Ingrid Grave, die 1960 ins Kloster Ilanz eingetreten ist und Wurzeln in Oldenburg, Norddeutschland hat, umschreibt diesen stichwortartig so: «Hilfe für alle, unabhängig von Religion, Herkunft oder Kultur, zukunftsorientiert, einem offenem Geist verpflichtet.» Schwierige Jahre – erfolgreiche Jahre Als Depuoz 1875 starb, sei die Priorin Maria Theresia und ihre Gemeinschaft vor grossen Herausforde­ rungen gestanden, hat es neben hausinternen Pro­ b­lemen Bestrebungen gegeben, die kleine «Gemeinschaft von der göttlichen Liebe» mit nur noch sieben Mitglieder aufzulösen. Nach schwierigen Jahren und vor dem Hintergrund von Konfessionskämpfen hat es die initiative Mutter Maria Theresia aber geschafft, die Gesellschaft mit neuen und fortschrittlichen Ideen wieder auf Kurs zu bringen und viele Frauen für ihre Ideen zu begeis-


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tern. Als gelernte Erzieherin mit Kenntnissen in der Krankenpflege setzte sie auf eine fundierte Pflegeausbildung und den Ausbau von weiteren sozialen Institutionen. Als sie 1892 starb, sollen 156 Mitglieder der Gesellschaft um die charismatische Frau getrauert haben. Die Eingliederung der Gemeinschaft 1894 in den Dominikanerorden hat sie nicht mehr erlebt. Die Kongregation vom heiligen Joseph hat sich neu ausgerichtet, aber sich weiterhin um Schulen und Spitaleinrichtungen gekümmert – ganz im Sinne des Geistes von Ilanz. In der Folge wurde das Schul­ angebot weiter ausgebaut und das Spital Ilanz blieb über 100 Jahre in der Verantwortung des Ilanzer ­Dominikanerinnenklosters. Erst 1973 wurde es in eine andere Trägerschaft überführt. Über 70 Jahre Pflegende ausgebildet Aber nochmals zurück ans Ende des 19. Jahrhunderts. Drei Jahre nach dem Tod von Mutter Maria There­ sia ist in Grevenbroich bei Düsseldorf ein Mädchen geboren, das als Ordensfrau ebenfalls tiefe Spuren in der Surselva hinterlassen soll. Gemeint ist die Gründerin der Bündner Pflegefachschule und spätere Spitaloberin Schwester Pia Dominica Bayer ( 1895 – 1976 ). Sie kam 1919 nach Ilanz und hat mit ihrem mütterlichen aber auch zielstrebigen Geist ab 1940 die Ausbildung von jungen Frauen und Ordensschwestern zu professionellen Krankenpflegerinnen gefördert. 1950 wurde die Schule vom Roten Kreuz anerkannt, im Herbst 2011 musste die Institution aber im Zuge der neuen Ausrichtung der Pflegeausbildung ihre Tore schliessen. International verbunden Man stellt fest: Frauen aus verschiedenen Teilen Deutschlands haben das Kloster und seine Institu­ tionen geprägt – und Frauen aus fernen Ländern prägen es immer noch. Durch die weitverzweigten Kontakte der Dominikanerinnen mit der ganzen Welt sind immer wieder Schwestern aus fernen Ländern wie beispielsweise China oder Brasilien am jungen Rhein gelandet. So auch Schwester Míriam Ribeiro. Aufgewachsen in einer armen Gegend im Nordosten von Brasilien, war sie schon als Mädchen von der missionarischen Arbeit der Priester und Schwestern tief beeindruckt, die einmal pro Jahr für einige Tage ins Gebiet kamen, um Kinder auf die Firmung vorzubereiten oder einfach Gottesdienste abzuhalten. 8

«In unserer Region gab es kaum Geistliche und auch kein kirchliches Angebot», erinnert sich Schwester Míriam. «Ich fühlte mich vom Engagement und der Lebensfreude der Schwestern schon früh angezogen und folgte ihnen bald nach Sao Paolo, wo ich ab 1980 in engem Kontakt mit Dominikanerinnen stand.» Für ein Projekt von Caritas Schweiz waren diese bereits 1952 nach Brasilien gelangt, um im Geist des heiligen Dominikus zu wirken. Der heilige Dominikus Aber wer war dieser Dominikus, auf den sich die Ilanzer Ordenssschwestern berufen? «Dominikus war ein Wanderprediger, der Ende des 12. Jahrhunderts

Die Klosteranlage und ihre zwölf Fenster Die markante Klosteranlage steht unübersehbar am Hang, linksseitig des Rheins über Ilanz. Der Architekt Walter Moser hat das neue Kloster 1969 erbaut. Inspiriert wurde er dabei vom Architekten Le Corbusier, der selber ein Kloster in Südfrankreich errichtet hat. Die gesamte Anlage besteht aus dem Kloster mit seiner Klosterkirche, dem heute als Haus der Begegnung genutzten Internat mit Gastzimmern, Kurs- und Meditationsräumen sowie einer Aula und dem Café Quinclas. Eine vorgelagerte Schulanlage beherbergt die Handels­ schule Surselva. Die Klosterkirche umfasst rund 300 Sitzplätze. Der leicht erhöhte Altarbereich wird auf drei Seiten von Sitzbänken umrahmt. Altar, Ambo und Tabernakel wurden vom Bildhauer Alfred Huber aus Cristallinamarmor geschaffen. Die wunderbar farbigen zwölf Glasfenster hat der Künstler Max Rüedi kreiert. Sie stellen anhand von zwölf Themen die biblische Heilsgeschichte dar: der Paradiesbaum, die Schlange, der Regenbogen, die Menschwerdung, die Fusswaschung, die Geisselung, die Kreuzigung, der Abstieg, die Himmelsfahrt, Pfinsten, der Lebensstrom und die Vollendung. Ein Besuch lohnt sich.


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in Spanien geboren wurde, in mehreren Ländern Europas wirkte und sich sehr für die Armen eingesetzt hat», sagt Schwester Annemarie Müller, die Generalpriorin und Vorsteherin des Leitungsgremiums des Klosters. Die Verkündung respektive die Umsetzung des Wort Gottes in die Tat sowie die Pflege der Gottesbeziehung in der Meditation seien Dominikus besonders wichtig gewesen, ergänzt sie – genauso wie es die Ilanzer Schwestern all die Jahre vorgelebt und befolgt haben. Auf einem guten Weg in die Zukunft Und das tun sie noch immer, auch wenn die Anzahl der Schwestern seit Jahren sinkt. «Vor 30 Jahren gehörten unserer Gemeinschaft 350 Schwestern an,

man genutzt, um nach und nach ein Bildungsangebot aufzubauen», erzählt Katarina Stauffer, die Leiterin des Hauses der Begegnung, das sich aus diesen ersten Angeboten entwickelt hat – «Angebote, die zu Beginn ziemlich unprofessionell waren», ergänzt Schwester Ingrid mit einem Lachen. Professionell wurde es dann 2016 / 2017, als in Zusammenarbeit mit dem KMU-Institut der Universität St. Gallen eine Marketingstrategie für das Haus entwickelt wurde. «Es zeigt sich, dass wir mit den Schwerpunkten Bildung, Begleitung und Besinnung auf einem guten Weg sind», bekräftigt Stauffer und weist auf die tolle Infrastruktur hin, die im Kloster für diverse Anlässe und Kurse zur Verfügung steht und im Zuge von Corona auch inspirierende Möglichkeiten für «Working-Spaces» eröffne. Forum für Friedenskultur «Das Haus der Begegnung ist eine Möglichkeit, um das Werk und den Geist von Ilanz weiterzutragen», so Stauffer. Zudem lanciert der kürzlich von den Dominikanerinnen und externen Fachpersonen gegründete Verein «Forum für Friedenskultur» im August zum ersten Mal den Ilanzer Sommer mit einem interessanten Programm zum Thema aktiv gelebte Friedenskultur– «ganz im Sinn der Ilanzer Schwestern», betont Stauffer, die selber Wurzeln in Tschechien hat – was beweist: Ilanz und das Kloster sind Orte der internationalen Begegnungen. www.surselva.info/Kloster-Ilanz

heute sind es noch 120, 90 von ihnen leben in Ilanz», führt Schwester Annemarie aus. Wobei man heute nicht mehr aktiv nach neuen Mitgliedern suche, aber trotzdem sehr zukunftsorientiert arbeite, ergänzt Schwester Ingrid. «Die Gesellschaft verändert sich und die Kirchenbindungen werden lockerer», so die frühere Fernsehmoderatorin. Diese Entwicklung wirft zunehmend Fragen zur Zukunft der Klostergemeinschaft auf, die mit 80 Mit­ arbeitern und 50 Vollzeitstellen ein bedeutendes KMU in der Surselva ist. «Ja, die Zukunft beschäftigt uns nicht erst seit gestern», so die Generalpriorin. «Nach der Schliessung der hauseigenen Schule und der Neuausrichtung der Handelsschule Surselva ab 1990 sind viele Räumlichkeiten frei geworden. Diese hat 9


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Breil/Brigels

Die tierische Entdeckung der Langsamkeit Mit einem Lama über Stock und Stein zu wandern, entschleunigt und hinterlässt unvergessliche Eindrücke in der Natur und mit Tieren. Vielleicht heissen sie Carlito, Poncho, Zorro oder auch Gringo. Eventuell auch ganz schweizerisch-rätoromanisch Zottel, Zuff oder Zander. «Natürlich haben unsere Lamas alle einen Namen», erzählt Nadia Deplazes, die Biobäuerin und Lama-Abenteuer-Anbieterin aus Surrein – nur verraten will sie diese nicht. «Es ist so, dass unsere Gäste auf unseren Touren die Namen der Lamas gelegentlich an­ passen, verändern oder sonst umformen, was oft sehr lustig ist.» Aber eines ist gewiss; es sind alles männliche Namen, denn die Familie Deplazes hat neben Kühen und einer Geissenschar nur männliche Lamas im Stall – genau gesagt zwölf an der Zahl. «Bis vor einem Jahr haben wir sogar noch selber Lamas gezüchtet», berichtet David Deplazes, der Ehemann von Nadia, mittlerweile kaufe man aber alle paar Jahre neue Tiere aus Schweizer Zucht dazu. Ein Stück Südamerika in der Surselva Lamas stammen ursprünglich aus Südamerika und sind eine Art Kamele. Erwachsene Tiere sind zwischen 130 bis 200 Kilo schwer und werden in der Wildnis gegen 20 Jahre alt. Die Tiere sind heutzutage in der Schweiz recht verbreitet und haben sich sehr gut eingelebt. Mit dem Lama-Fieber angesteckt haben sich Nadia und David 2001 auf einer Tour durch die Anden. Nach der Rückkehr aus Südamerika wurde aus der Blitzidee Realität und Lamaventura als touristisches Unternehmen nahm mit Unterstützung der Familie Fahrt auf – und sei mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkender Zweig ihres landwirtschaftlichen Familienbetriebs, so Nadia Deplazes. «Draussen unterwegs sein, der Umgang mit den Tieren und die vielen Kontakte mit Gästen machen uns enorm Freude.»

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➁ Vergnügliche Stunden am Brigelser Badesee Der naturnah angelegte Badesee in Brigels lockt mit kundenfreundlichen warmen Wassertemperaturen. Dank Sonnenkollektoren beträgt die Temperatur stets zwischen 20 und 22 Grad Celsius. Im Untergeschoss des Prada-Resorts dürfen die Badegäste Garde­ roben, Duschen und Toiletten kostenlos mitnutzen. Neben dem maximal 1,60 Meter tiefen See versprechen ein Planschbecken für die Kleinen, eine ameisenfreie Liegewiese, Spielmöglichkeiten und ein Grillplatz mit Sitzmöglichkeiten vergnügliche Stunden für aktive Wasserratten. www.surselva.info/Badesee-Brigels


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Aber nicht nur die Deplazes haben Freude an ihrem Lama-Trekking-Unternehmen, auch ihre vielen grossen und kleinen Gäste haben schon Freudiges mit diesen klugen und sensiblen Tieren erlebt. Dies trotz des alten Vorurteils, Lamas würden es lieben, Menschen anzuspucken. «Nein, das machen sie eher selten, vielmehr spucken sie untereinander, beispielsweise, wenn sie sich beim Fressen zu nahe kommen, die Hierarchie in der Herde missachtet wird und sich eines der gelehrigen Tiere behaupten muss», macht Nadia die Erfahrung. Zeit für Trekking und strahlende Gesichter Nicht mehr wegzudenken ist das innovative Angebot von Lamaventura auch aus dem touristischen Angebot von Surselva Tourismus. Wenn es Frühling werde und die Lamas wieder auf der Weide unterwegs sein können, sei auch die Zeit reif, wiederum verschiedene Touren anzubieten, führt Nadia aus. «Solche starten beispielsweise auf unserem Hof in Surrein und führen unter anderem in die Val Sumvitg. Aber auch mehrtägige Ausflüge, Trekkings oder Expeditionen sind im Angebot», klärt Nadia Deplazes auf. Möglich sei es dann, die ausdauernden und trittsicheren Tiere per Anhänger an einen anderen Ausgangspunkt in der Surselva zu führen und eine Tour von dort zu starten – zum Beispiel in Brigels, in Obersaxen oder in der Val Lumnezia. Bei längeren Trekkings werden Gepäck und Zelte von den Lamas mitgeführt. Bis zu 20 Kilo kann ein ausgewachsenes Tier je nach Tour tragen. Angesprochen mit dem Angebot werden Familien, Unternehmen oder auch Schulen und Kindergruppen, die spezielle Natur- und Tiererlebnisse suchen. «Unsere Gäste dürfen sich auf Begegnungen der besonderen und überraschenden Art freuen», so die Wanderleiterin mit eidgenössischem Fachausweis. Und wenn Nadia die strahlenden Gesichter ihrer Kunden sieht, denen es gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis mit den wunderbaren Tieren aufzubauen und ihre Körpersprache zu verstehen, dann freuen sich nicht nur die Gäste, sondern auch Nadia und ihre Mitarbeitenden. Intensive und herausfordernde Sommermonate Solche sind nämlich ebenso im Einsatz – vor allem im Sommer wenn der Biohof und die Heuernte von allen vollen Einsatz verlangen. Aber nicht nur der Hof und Lamaventura verlangen nach Engagement. Familie 12

Deplazes führt zudem das Berggasthaus Stalla Alp Glivers oberhalb Sumvitg ( siehe Box unten ). «Dann haben wir zusätzliche Guides, die uns helfen und kürzere Lama-Trekking-Touren übernehmen», so David Deplazes, der ebenfalls Wanderleiter mit Fachausweis ist, «es sind unsere Lehrlinge, die eine landwirtschaftliche Ausbildung absolvieren oder andere Mitarbeitende, welche an agro-touristischen Angeboten interessiert sind» – agro-touristische Angebote, die neben einer spassigen Namenssuche auch sonst viel Unvergessliches für alle Sinne vermitteln. www.lamaventura.ch

Alp Glivers – ein Kleinod der Surselva Die Alp Glivers befindet sich über der Waldgrenze auf gut 1900 Meter über Meer oberhalb von Sumvitg und ist ein Paradies für naturnahe und einfache Ferien oder Kurzaufenthalte. Die Alp liegt inmitten von Bergweiden mit schönster Aussicht über die Bergwelt der Surselva – ein attraktives und ruhiges Wandergebiet und Ausgangspunkt zum kristallklaren Bergsee Lag Serein. Die Gäste der Stalla Alp Glivers sind herzlich eingeladen, die kleine Ziegenherde zu begleiten, den frischen Ziger oder jungen Alpkäse zu degustieren. «Stalla da Glivers» ist zu verschiedenen Jahreszeiten – u. a. während der Sommermonate und auf Anfrage – eine bewirtete Unterkunft und bietet Schlafplätze für 12 bis 20 Personen, je nach Gruppenzusammensetzung. Im Angebot sind ebenso geführte Bergwanderungen, Arbeits­ einsätze auf der Alp, Ziegenhirt auf Zeit oder eine regionale Alpenküche. Im Sommer ist Alp Glivers auf gut signalisierten Wanderwegen erreichbar. Auf Wunsch werden individuelle Programme für Schulen, Vereine oder Familienfeste zusammengestellt.


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Nicht drei, aber viele Haselnüsse für Burli Burli, das flinke Eichhörnchen, erfreut Gross und Klein. Wer es kennenlernen will, steigt auf 1700 Meter über Meer in die Brigelser Berwelt – der Überflieger wartet beim Burleun. Die Aussicht in die Surselva ist grandios und es duftet herrlich nach Harz und feuchtem Waldboden. Mächtige Bäume wiegen sich im lauen Sommerwind und im Gehölz knackt und raschelt es. Sind es Vögel, Mäuse oder sonstige Waldbewohner, die ihrem Tagwerk nachgehen? Oder ist es sogar Burli, dieses süsse und lustige Eichhörnchen, das die Gäste auf einem Waldspaziergang durch ein herrliches Waldstück beim Bergrestaurant Burleun begleiten wird? Spielerisch die Natur kennenlernen Die Entdeckungsreise mit Burli ist jedoch nicht nur ein gewöhnlicher Waldspaziergang, der alle Sinne anspricht, ebenso ist er ein lehrreicher Familienspass. «Auf diesem 350 Meter langen und rund halbstündigen Smarttrails können die Spaziergänger einiges

über die Natur im Allgemeinen, aber auch über den Wald und seine Pflanzen und Tiere erfahren», erzählt Corina Hunger, die das Projekt Erlebniswelt Bur­leun inklusiv ihrem Botschafter Burli angestossen und wesentlich mitgeprägt hat. An zehn verschiedenen Posten im Wald kann Gross und Klein spielerisch dazulernen und einiges über die reizvolle Gegend erfahren. Ein Smartphone oder ein Tablet mit Internetzugang ermöglicht diese einmalige Entdeckungsreise. Und die Statistik gibt den Initianten des Erlebnistrails recht, gehört dieser gemäss dem Unternehmen Tourify GmbH in Gwatt doch zu den erfolgreichsten Smarttrails der Schweiz. «Die 890 getätigten Klicks bedeuten, dass im Sommer 2020 circa 3000 Personen auf dem Spazierweg unterwegs waren», bestätigt Corina Hunger nicht ohne Stolz. Faites vos jeux Aber Burli und seine Erlebniswelt haben noch viel mehr zu bieten, als nur einen unterhaltsamen und lehrreichen Smarttrail, der auf leichtverständliche Weise Natur und Lebensräume näherbringt. Bevor es nämlich im Burleun die wohlverdiente kulinarische Überraschung gibt, wartet zum Reiseschluss des Trails ein kleiner Spielplatz und ein nächstes Abenteuer: eine Monster-Kugelbahn oder einfach «Nüsse rollen mit Burli» – faites vos jeux oder die Nussspiele sind eröffnet. Auf einer 55 Meter langen Holzbahn rasseln die Nusskugeln gemächlich talwärts. Auf schmalen Rinnen, durch Hindernisse, Röhren oder über Klangstäbe – begleitet von begeisterten Kindern und Eltern. «Die Bahn wird jeweils im Frühling für die Sommersaison aufgebaut», weiss Hunger und vergisst nicht zu erwähnen, dass die Holzanlage von Lehrlingen der einheimischen Firma Lenac und von Mitgliedern des Forum Cultural in Fronarbeit projektiert und produziert wurde – und auch Burli habe seinen Bei13


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trag dazu geleistet, wird gemunkelt. Weiter weiss Hunger, dass rund 2000 der von der ARGO in Ilanz hergestellten Nüsse im letzten Sommer abgesetzt wurden, wobei viele der Kugeln wohl mehrfach über die Bahn gerauscht sind. Burli wird innovativ Aber wer ist Burli, und was hat er mit der ganzen Geschichte zu tun? «Burli ist eines von mehreren Eichhörnchen, das im nahen Wald lebt, täglich das Bergrestaurant besucht und dabei Jung und Alt erfreut», verrät Hunger. Weil es sowieso Ideen gab, Geschichten um diesen herzigen Liebling zu kreieren, war es nicht mehr weit, den Burli von Burleun zur Hauptfigur einer Kindergeschichte zu machen. «Also ging ich im März des letzten Jahres an die Arbeit und habe mir eine Geschichte ausgedacht», so die Mitarbeiterin des Burleun. Und die geht so: Burli wird auf einer hohen Tanne gleich neben dem Berggasthaus geboren. Zusammen mit seinen zwei Schwestern lernt er fliegen und während des Sommers wird er dazu verdonnert, Nüsse zu sammeln. Das passt dem kleinen Racker aber gar nicht. Der Hase Gionin bringt ihn jedoch auf eine Idee, wie man Nüsse effizient sammeln könnte. Ganz einfach – man nehme Holzrinden und baue eine … na was wohl : eine 55 Meter lange Rollnusskugelbahn.

Burleun – ein Genuss für alle Sinne Das Bergrestaurant Burleun befindet sich auf 1725 m ü. M. am Höhenweg Crest Falla – Alp Dado mitten im Wandergebiet ­Brigels/Waltensburg/Andiast. Zu Fuss ist es ab der Bergstation Crest Falla in etwa 15 Minuten zu erreichen. Die offene Sonnenterrasse des Burleun lädt zum Verweilen ein und eröffnet einen weiten Ausblick in die Surselva mit der markanten Signinagruppe und dem Obersaxer Bergrücken. Per Fussmarsch ist das Burleun von Brigels in rund einer Stunde erreichbar. Etwas schneller wird das Ziel mit dem Bike erreicht. Das ideale Ausflugsziel für Familien wartet mit frisch zubereiteten kulinarischen Überraschungen und regionalen Produkten auf. Burleun: ein fantastischer Ort für den besonderen Anlass mit hohem Unvergesslichkeitsfaktor. www.burleun.ch

Burli zum zweiten … Dass dieses Geschichte nicht nur ein Gedankenspiel geblieben ist, sondern als Lese- und Malbuch auf Romanisch und Deutsch in die Wirklichkeit umgesetzt wurde, ist wohl dem Eifer der Produktentwicklerin Corina Hunger zu verdanken. Als begeisterte Zeichnerin, die auch die dazu nötige Technik gut im Griff hat, illustrierte sie Burlis Abenteuer und gab eine Auflage von 2000 Stück in Auftrag. Das heitere Abenteuer mit den sympathischen Waldbewohnern kommt gut an, eine nächste Auflage ist bereits in Planung. Also liebe Kinder und Eltern, nichts wie los, holt euch das 20-seitige Büchlein inklusive einem Malset und lernt den (vor-)witzigen Burli persönlich kennen – hoch oben über Brigels im Wäldchen beim Burleun. PS: Und es wird noch besser: Geplant ist nämlich eine Fortsetzungsgeschichte mit dem flotten Pelzträger. Auf einem schon bestehenden Trail vom Burleun nach Brigels wartet schon ein neues Burli-­ Abenteuer – mehr dazu sei aber noch nicht ver­ raten. 14


PUR A .  SURSELVA .

Aussichtspunkte in der Surselva Weitblick haben die Einheimischen in der Surselva schon in frühen Jahren bewiesen und mit dieser Eigenschaft ihre Kultur- und Naturlandschaft nachhaltig gepflegt und bewirtschaftet. Wunderbare Aus- und Weitblicke auf diesen Lebensraum dürfen auch die Gäste der Surselva geniessen – beispielsweise im Bereich der einmaligen Ruinaulta, der ➀ Aussichtsplattform Alix in Valendas Von dieser Plattform geniessen die Gäste eindrucksvolle Blicke über das Delta des wilden Carrera-Bachs. Die Aussichtsplattform ist über einen Wanderweg von Valendas Dorf erreichbar. Die Plattform ist von April bis Oktober frei zugänglich. ➁ Aussichtsplattform Piz Mundaun Der Piz Mundaun bietet einen einmaligen Ausblick in die weite Bergwelt der Ostschweiz – bis zu den Nachbarn im Ausland. Mehr zu diesem wunderbaren Berg auf den Seiten 24 und 25. ➂ Aussichtsplattform Islabord Islabord ist zu Fuss in wenigen Minuten von Versam Dorf erreichbar und von April bis Oktober gut zugänglich. Auch mit dem Postauto ist das elegante Kunstwerk aus Holz und Beton zu erreichen. Von der Aussichtsplattform Islabord geniesst man tiefe Einblicke in die Rheinschlucht und ihre bizarren Felsformationen. ➃ Aussichtspunkt Tgaus La Crusch, Pigniu Tgaus La Crusch liegt etwas oberhalb des Lag da Pigniu auf rund 2100 m ü. M. Der 2017 neu gestaltete und eingerichtete Aussichtspunkt kann auf dem Wanderweg in Richtung Panixerpass erreicht werden. Der Ort erlaubt einen weiten und erha­ benen Blick in die Surselva. ➄ Aussichtspunkt Feuerstelle Plaun Sogn Martin Rund 45 Gehminuten oberhalb Lumbrein am Wanderweg zur Alp Staviala und zum Um Su kommen die Wanderer an der Feuer­stelle Plaun Sogn Martin vorbei. Der ruhige und iyllische Ort eröffnet freie

Wie heissen die Berge? Der Aussichtspunkt unterhalb der Kartitscha in Obersaxen liefert dank transparenter Tafeln die richtigen Antworten. 15

Rheinschlucht, die immer mehr zum Ziel von Natur-, Wasser- und Wanderfreunden wird. Diverse Aussichtsplattformen und Bergspitzen versprechen erhabene Schwebemomente: Ob in der Ruinaulta oder von anderen magischen Punkten, die Surselva aus einer gehobenen Position zu erleben, ist wie fliegen – nur viel schöner.

Sicht zum Piz Regina, zum Piz Ault, zum Piz Terri und in die Val Lumnezia sut mit Camuns und Tersnaus sowie zum Pala da Tgiern. Die Feuerstelle ist mit Grill, Tischen, Bänken sowie einem Brunnen gut ausgerüstet. Holz ist vorhanden. Genutzt werden kann die Feuerstelle von circa Mitte Mai bis Ende Oktober. ➅ Aussichtsplattform Plàmpoort bei der Kartitscha Unterhalb der Kartitscha am Walserweg zwischen Miraniga und Giraniga liegt ein besonderes Durchsichtspanorama, das die Namen der vielen Bergspitzen verrät. ➆ Aussichtsplattform Adlerstein Dieser wunderschöne Fleck, gelegen am Wanderweg von Brigels in Richtung Waltensburg, via Tschuppina, bietet eine wunderschöne Aussicht auf Waltensburg, die Signina-Berggruppe, den Piz Mundaun, den Bergrücken von Obersaxen und das Tal mit dem jungen Rhein. Tiefer Einblick in die Rheinschlucht vom Islabord.


Hausstock Bündner Vorab

Sommerkarte Tourismusregion Surselva Aussichtspunkte (Seite 15) Bergseen Badeseen / Schwimmbad (Seiten 4, 11, 18, 25) Wanderungen

Tödi Bifertenhütte

Piz Durschin

Pigniu/Panix

Piz Urlaun

Waltensburg/ Vuorz

Camona da Punteglias

Rueun

Breil/Brigels

Piz Ner Schlans

Surcuolm

Trun

Meierhof Piz Mundaun

Sumvitg

Stein Beschrieb siehe Seite 24

Vella

Disentis/Mustér Piz Sezner Piz Nadels Lumbrein Runcahez

Piz Muraun Vrin

Puzzatsch Terrihütte

Piz Medel Piz Aul

Piz Terri

➀ Von Schlans nach Camona da Punteglias

➁ 2-Tages-Wanderung Greina Hochebene

➂ In die Bergwelt von Ilanz wandern

schwer → 19 km

mittel → 19,4 km

mittel → 16  km

 5 – 8  h

↗ 1528 m  ↘ 1528 m

 7 h

↗ 979 m  ↘ 1325 m

 5 h

↗ 607 m  ↘ 607 m

Vals


Wunderbare Bergseen der höheren Klasse ➀ Lag da Laus (Sumvitg) Der Lag da Laus liegt auf 1614 m ü. M. auf Gemeindegebiet von Sumvitg oberhalb des Weilers Laus. Er ist eingerahmt von prächtigen Alpweiden und einem Wäldchen. Mitglieder des Fischerei­vereins Sumvitg haben die Lizenz zum Fischen.

Flims Reichenau

➁ Lag Serein (Sumvitg) Ebenfalls in Sumvitg liegt der Lag Serein. Zu finden ist der Bergsee am Fusse des Piz Avat auf 2250 m ü. M. Erreicht wird er von Sogn Benedetg aus über schöne Maiensäss-Landschaften und entlang eines Höhenwegs. Am Weg zum See liegt die Alp Glivers, ein reizvolles Zwischenziel mit schöner Aussicht auf die Surselva.

Bonaduz

Laax Versam

Ladir

Valendas Castrisch Ilanz/Glion

➂ Laghet la Greina (Lumnezia) Am Fusse des imposanten Piz Terri, auf einer Höhe von 2488 m ü. M., befindet sich der kleine Gletschersee Laghet la Greina. Tenna

➃ Blausee (Obersaxen) Den idyllischen Blausee finden Wanderinnen und Wanderer unterhalb des Piz Val Gronda in Obersaxen auf einer Höhe von 2374 m ü. M. Gespiesen wird das Bergseelein vom Piz-Lad-Bach, der nach seiner Weiterreise in den Tscharbach mündet.

Piz Riein Piz Fess

Duvin

Uors

Thusis

Safien Platz

Crap Grisch

➅ Dachlisee (Obersaxen-Valata) Der Dachlisee liegt versteckt im Wald auf dem Weg zwischen Affeier-Egga und Valata und wartet mit einer Feuerstelle auf. Wer es wagt, an die Felskante zu gehen, kann eine wunderbare Aussicht in die obere Surselva und auf die gegenüberliegende Bergkette geniessen.

Piz Beverin

Thalkirch Piz Tomül

Andeer

Alperschällihorn Bärenhorn ➃ Wanderung durch die Rheinschlucht/­Ruinaulta: Ilanz – Reichenau

➄ Brigels – Bifertenhütte – Brigels

leichte Wanderung → 21,2 km   4,15 h  ↗ 143 m  ↘ 216 m

mittelschwer → 19,5 km   6 h  ↗ 981 m  ↘ 1378 m

➄ Schwarzsee (Obersaxen) Nicht weit vom Blausee liegt der Schwarz­see. Er ist ein kleiner Bergsee im Westen der Gemeinde Obersaxen. Der See liegt auf 2330 m ü. M. unterhalb des Piz Titschal.

➆ Lag da Pigniu (Panixersee) Der Lag da Pigniu (auf deutsch: Panixer­ see) ist ein Stausee und liegt auf 1452 m ü. M. auf dem Gebiet der Gemeinden Andiast und Ilanz. Der Lag da Pigniu kann umrundet werden. Auf diesem Wanderweg können Wasserfälle bewundert werden, zudem kommt man an mehreren Feuerstellen und Picknickplätzen vorbei. ➇ Lag da Palius Pastg (Schlans) Dieses herzige Seelein liegt in einem Waldstück oberhalb der Maiensässe von Schlans. Der See liegt an einer Wanderroute und bietet eine Grillstelle für einen Picknickplausch.

Chur


➃ Badesee Davos Munts, Vattiz Der idyllische und naturbelassene Badesee Davos Munts liegt auf circa 1300 m ü. M., rund 10 Gehminuten oberhalb Vattiz in der Val Lumnezia – Baden, Sport und Plausch. Die traumhaft-idyllische Landschaftskulisse am Davos Munts macht den Besuch zum ­unvergesslichen Freizeitvergnügen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Das Angebot des Seecafés ist vielfältig. Ob Getränke, Snacks, Glaces oder knackige Salate – für alle Feinschmecker gibt es etwas. Auf dem Gelände der Anlage befinden sich mehrere ­Grillplätze, Holz kann mitgebracht oder im Seecafé gekauft werden. www.surselva.info/Davos-Munts


LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

Lumnezia

Mit aufgeladenem Motor Spitzenplätze anvisieren Ein junger Biker aus der Val Lumnezia auf der Überholspur.

Vital Albin im ­Element.

Tersnaus ist wie manch ein anderes Örtchen in der Val Lumnezia ein eher unauffälliges Dorf. Trotzdem hat es in Sportkreisen eine gewisse Berühmtheit erlangt. Dies dank eines Zweiradsportlers, der im Dorf aufgewachsen ist, einige Mountainbikerennen gewonnen und ­sowieso mehrere Titel geholt hat: Nino Schurter. Und ein nächster Tersnauser, welcher dereinst Schurter beerben könnte, wartet schon in den Startlöchern. Die Rede ist von Vital Albin, dem Junioren-Vize-Welt-, Vize-Europameister und Schweizer Meister von 2016. Aber auch bei den U23 ist der Radkünstler immer wieder auf den vorderen Plätzen und sogar auf dem Podest anzutreffen. Es müssen also besondere Voraussetzungen oder Faktoren bestehen, welche die Tersnauser Raderfolge erklären könnten. Die Gene sind es wohl weniger, seine Eltern haben keinen Bezug zum Bikesport. Aber vielleicht das perfekte Trainingsgelände im Tal, der zähe Walser­kopf, das richtige Tierkreiszeichen (Vital ist Löwe) oder ganz einfach nachahmenswerte Vorbilder. Ein «bike-versessenes» Umfeld «Ja, Nino Schurter ist neben dem Snowboarder und Künstler Iouri Podladtchikov sowie dem australischen Tenniscrack Nick Kyrgios mein Vorbild», erzählt Albin bei einem Treffen zwischen zwei Trainingseinheiten. Zudem habe der Bruder von Schurter seinem Bruder das Velofahren beigebracht – wie es halt so läuft unter Nachbarn. «Und ich als kleiner Bruder musste immer mit meinen ‹bike-verses­ senen› Geschwistern mitfahren, anfänglich mit wenig Begeisterung», erinnert sich der 23-Jährige. Aber als 16-Jähriger habe ihn dann das Fieber gepackt und erste Profigedanken hätten sich in seiner Gedankenwelt breitgemacht. Zu dieser Zeit besuchte Vital das Gymna­

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Biken talauf und talab – über Stock und Stein … gemütlich und entspannt Das Bikenetz in der Surselva ist riesig. Die Täler und die lauschigen Dörfer sind über die verschiedensten Wegstrecken miteinander verbunden. Besonders attraktiv ist das Streckennetz in der Val Lumnezia zwischen Cumbel und Lumbrein – und weit darüber hinaus. Ob durch die Val Miedra oder über Sogn Carli nach Cuolm Sura, ob von Lumbrein über den Sezner nach Trun auf der anderen Bergseite oder auf einem Rundkurs im Tal selber: Überall warten landschaftliche Trouvaillen und reizvolle Gewässer. Das gut unterhaltene und attraktive Wegnetz kennt verschiedene Schwierigkeitsstufen und ist für Gross und Klein erfahrbar. Mit E-Power auf der Mountainbikestrecke die eigenen Batterien aufladen Ein besonderes mittelschweres Highlight ist die Val-Lumnezia-­ Rundtour, die bestens mittels E-Mountainbike bewältigt werden kann (mittlerweile stehen in der ganzen Surselva über 30 Ladestationen zur Verfügung). Die 37,4 km lange Val­Lumnezia-Rundtour ist ein locker zu bewältigender Fahrspass über Wiesen und Felder. Ein Batterieaufladefeeling ist garantiert. Das Abenteuer führt die E-Radler von Vella über das Gelände des Open Airs Lumnezia runter nach Peiden Bad. Der lange, aber angenehme Anstieg durch die untere Val Lumnezia endet im Wakkerdorf Vrin. Schmucke Dörfer und andere Sehenswürdigkeiten stehen entlang der Strecke Spalier und sorgen für interessanten Gesprächsstoff. Ein Meilenstein ist die 67 Meter lange Hängebrücke über die Val da Silgin. Schwindelfreie wagen einen Blick ins 45 Meter tiefe Tal. Nach Vrin geht es weiter über die Senda Lumneziana bis nach Lumbrein. Auf Feldstrassen und Pfaden «biked» es sich munter retour zum Badesee Davos Munts und anschliessend auf einem schönen Pfad zurück zum Ausgangspunkt der Tour. Schwierigkeitsgrad: mittel Dauer: rund 4,5 Stunden Länge der Strecke: 37,4 km Auf- und Abstieg: 1292 Meter Niedrigster Punkt: 819 m ü. M. Höchster Punkt: 1562 m ü. M. Anzahl Ladestationen: 3 Standorte der Stationen: www.surselva.info/ladestationen Bike-Motorensysteme: Yamaha, Bosch, Brose Kulinarik: entlang der Strecke locken ­verschiedene Anbieter mit ­Spezialitäten www.surselva.info/Rundtour-E-Mountainbike

LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

sium an der Klosterschule in Disentis. «Es wurde aber zunehmend schwieriger, Schule und Sport unter einen Hut zu bringen», erklärt er. Darum hat er ab dem 4. Gymi an die Kantonsschule nach Solothurn gewechselt, wo er eine Sportklasse besuchen und 2018 die Matura absolvieren konnte. Nach einer Auszeit und der Spitzensport-RS ist A ­ lbin seit 2019 als Profi bei Thömus RN Racing Team unter Vertrag, dem Racing Team des ehemaligen Bikeprofis Ralf Näf. Neu gehört er dem Kader National U23 an und bestreitet Eliteund Weltcuprennen, vor allem in Europa, aber auch in Kanada und in den USA. Trainieren, trainieren und nochmals trainieren Vor Kurzem ist Vital Albin von einem Trainingslager in der Toskana zurückgekehrt. Aber schon vorher hat er Trainingswochen in Tenero, in der Toskana und auf Gran Canaria absolviert. «Während des Winters erarbeiten wir die Grundlagen, arbeiten primär an der Ausdauer und laden mit Sprints und Intervallübungen den Motor auf», erklärt er. Im Kraftraum sei er weniger anzutreffen, dafür jogge er mehr oder gehe gelegentlich auf die Langlaufpiste. «Ich setze eben gerne auch andere Trainingsreize». Die Technik sei bei diesen Vorbereitungen weniger ein Thema, höchstens an Finessen werde geschliffen, so Albin, der bislang von gröberen Verletzungen verschont geblieben ist. Aktuell hat der zielstrebige Biker die EM Mitte Juli in Serbien und die WM Ende August in Italien im Visier. «Es wird eng, denn nur die besten werden für diese Rennen qualifiziert», weiss Albin, er habe nur Aussenseiterchancen. Sein grosses Ziel ist jedoch Olympia im Sommer 2024 in Paris. Das heisst trainieren, trainieren und nochmals trainieren. «Mein Arbeitstag beinhaltet in der Regel zwei Trainingseinheiten, eine am Morgen, eine am Nachmittag. Das heisst, dass ich pro Woche rund 30 Stunden mit dem Velo unterwegs bin.» Im letzten Jahr habe er 380 000 Höhenmeter auf seinen Lieblingsstrecken am Mittenberg, auf Brambrüesch, im Raum Flims, auf der Lenzerheide oder in der Val Lumnezia abgespult. Das dokumentiert peinlichst genau seine Uhr, die alle Parameter eines Trainings aufzeichnet. Die akribische Vorbereitung auf ein Rennen Was nützt jedoch das beste Training, wenn man die Leistung im Rennen nicht umsetzen kann, es entscheidet eben nicht nur die Muskelmasse. «Die Fähigkeit, sich gedanklich auf den Tag X und ein Rennen einzustellen, können viele Fans nicht erkennen», erklärt Albin. Neben dem Training und den sportlichen und medizinischen Vorbereitungen auf ein Rundkursrennen von circa eineinhalb Stunden hat mo20


LUMNEZIA – PUR A . GLISCH.

Neuer Cross-Country-Trainingsparcours Val Lumnezia

mentan kaum viel anderes Platz in seinem Leben. «Ich gehe kaum in den Ausgang, schlafe viel, um mich zu erholen und achte streng auf eine ausgewogene und ausreichende Ernährung», so der 63,5 kilo schwere Spitzensportler mit Ruhepuls 38. Vor einem Wettkampf sei es eben von Vorteil, Gewicht zu verlieren, aber trotzdem für eine optimale Energiezufuhr zu sorgen. Dass auch das eingesetzte Material, vom Helm bis zu den Pneus und vom Sattel bis zum Schaltge­ triebe, eine bedeutende Rolle spielt und Wartung respektiv Pflege braucht, dürfte ebenso klar sein. «Mein High-TechFully-Rennvelo kostet gut 10 000 Franken», weiss Albin und erwähnt, dass er noch andere Velos im Stall habe … ein gut gefedertes Enduro für den Downhill-Spass, ein Hardtrail für einfachere Strecken, ein Rennvelo für das Training auf der Strasse, ein Querfeldein-Cyclo-Cross-Velo mit dickeren Pneus für den Winter und ein Dirt-Bike mit hohem Spassfaktor für die Pump-Tracks. Ein Masterplan wartet auf die Umsetzung Neben seinem Leben als Bikeprofi plant Albin auch (s)eine Karriere nach der Zeit als Sportler. «Natürlich möchte ich so lange wie möglich Profi bleiben, aber mein berufliches Ziel ist es, Anwalt zu werden», bekräftigt der Politinteressierte. Seit Herbst des letzten Jahres ist er darum an einer Fernuniversität für ein Jusstudium eingeschrieben. In vier bis fünf Jahren will er den Bachelor absolvieren. Und wenn dann neben Biken und Studium noch etwas Zeit bleibt, frönt er seinem Lieblingshobby – abzu­heben und mit dem Gleitschirm durch die Lüfte zu segeln.

Vital Albin: ein Meister auf zwei Rädern.

«Über Berge zu kraxeln gibt mir ein gutes Gefühl» Mit der jungen Mountainbikerin Chiara Solèr aus L ­ umbrein unterwegs auf dem Bikemarathon Lumnezia-­Obersaxen … Ein Livebericht: siehe online

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Einstieg: In der Nähe von Cumbel beim Spielplatz Plaun Rueun mit Feuerstelle. Die Strecke Auf dem Trainingsparcours befinden sich diverse Hindernisse mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Eine Besichtigung der gesamten Strecke ist vor dem Befahren des Trails Pflicht. Die Trainingsstrecke kann mit der Asphaltauffahrt nach ­Badugns und anschliessender Trailabfahrt bis zum Einstieg des Parcours verlängert werden. Ausrüstung Auf dem Parcours gilt eine generelle Helmtragpflicht. Weiter empfohlen werden Handschuhe und eventuell Knie­schoner, gutes Schuhwerk, Brille, Regen- und Sonnenschutz, Trinkflasche sowie ein Reparatur- und Erste-HilfeSet. Haftung Das Befahren der Strecken erfolgt ausschliesslich auf eigenes Risiko und aufgrund der realistischen Selbsteinschätzung des persönlichen Fahrkönnens.

www.rnracingteam.ch/ vital-albin

www.surselva.info/Chiara-Soler

Auf einem attraktiven Trailnetz trainieren und an der Technik feilen Der neu gebaute 1,4 Kilometer lange Cross-Country-­ Trainings­parcours befindet sich oberhalb von Cumbel in der Val Lumnezia, der Einstieg zum Parcours liegt beim Spielplatz Plaun Rueun. Die Trainingsstrecke besteht aus zwei unterschiedlich schweren Downhilltrails, einem Uphill­ trail sowie zwei Traversen. Zusammen mit weiteren Wegen und Trails in der Umgebung können Runden von bis zu 3,8 Kilometer Länge gefahren und auch für Cross-Country-­ Rennen genutzt werden. Der Fahrbelag der Strecke besteht aus Wald- und Erdboden sowie aus Holzwegen und ist auch versetzt mit geschlämmtem Kies oder Brechsand. Weiter verwendete Naturmateria­ lien für die Pistengrundlage sind Stein- und Wurzelfelder. Zusätzlich im Trail eingebaut sind Steilwandkurven, Spitzkehren, Sprünge, Drops und wilde North-Shores. Der vielseitig gestaltete Parcours ermöglicht beste Übungs- und Trainingseffekte. Die Breite des Rundkurses beträgt auf der ganzen Länge rund einen Meter, was es auch weniger geübten Fahrern erlaubt, die Strecke problemlos zu bewäl­ tigen.

Anfahrt zum Cross-Country-Parcours Mit PW: Von Norden her über die A13 bis Reichenau. Via Hauptstrasse 19 geht es weiter über Flims bis nach Ilanz. Anschliessend führt die Strasse in Richtung Vella, Ziel ist die Ortschaft Cumbel. Vor der Posthaltestelle Cumbel rechts abbiegen und bis zum Spielplatz Plaun Rueun fahren. Parkmöglichkeiten sind vor Ort vorhanden. Mit ÖV: Ab Chur geht es mit der Rhätischen Bahn im Stunden­ takt in lediglich 36 Minuten durch die spektakuläre Ruin­aulta nach Ilanz. Beim Bahnhof wartet die Postautolinie 90.441 in Richtung Vrin. Bei der Haltestelle Cumbel ist das Ziel erreicht. siehe www.sbb.ch www.surselva.info/Trainingsparcours-Cumbel


OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

Das Paradies hinter dem Hühnerstall Esther Schnider hat den berühmten grünen Daumen. In ihrem Schaugarten in Valata und auf anderen Anbauflächen in Flond lässt sie Blumen, Beeren, Obst und Gemüse verschiedenster Sorten wachsen und gedeihen. Das kleine Obersaxer Naturparadies, das man auch besuchen kann, ist aus ökologischer Sicht ein Musterbeispiel.

«Eigentlich sollte man nach dem Winter nicht in den Obersaxen Mundaun Garten gehen, bevor es wieder grünt», sagt Esther Schnider aus Valata / Obersaxen Mundaun. So engagiert und fachkundig wie die gelernte Topfpflanzenund Schnittblumengärtnerin von ihren Gartenlandschaften erzählt, ist jedoch nicht anzunehmen, dass sie sich selber an diesen Vorsatz hält. Es gebe tatsächlich schon früh «einiges» zu tun, zählt Schnider auf und meint mit «einiges» die abgestorbenen Blätter der Erdbeeren zu schneiden, die Beete aufzuräumen, Abdeckungen zu entfernen oder im Frühbeet Schnittsalat und Folgesaaten von diversen Salatsorten auszusäen. «Vieles, insbesondere Blumen, lasse ich aber selber aussäen», so Schnider – Natur pur eben. Erlebnis Naturgarten Schon bald steht Esther also wieder täglich in ihrem zauberhaften Schaugarten, im Kürbisfeld, auf dem Kartoffelacker oder sonst in einem «Pflanzblätz» und frönt ihrer Leidenschaft, dem Gärtnern. «Die Arbeit in meinem Gartenuniversum ist sozusagen ein Vollzeitjob, aber für mich ist es das schönste Hobby, das es gibt», sagt die ursprünglich aus Oberrieden stammende Natur- und Pflanzenfreundin. Ihr Selbstversorgergarten liegt in Valata auf 1200 m ü. M. – gleich um die Ecke hinter dem Hühnerstall. Das kleine Paradies auf Erden ist gut geschützt und es wachsen allerlei wundersame Blumen und seltene Gemüsesorten. Gerne verkauft Esther Schnider Pflanzenableger und diverse andere Erzeugnisse wie Teemischungen, Konfitüren und vieles mehr. Ihr ca. 100 m² grosser und gut ausgerichteter Garten ist im Juli und August bei trockener Witterung jeweils am Montagmorgen geöffnet. Besucher sind zwischen 9 und 11 Uhr herzlich willkommen. Auf Anfrage sind auch andere Besuchstage und Führungen möglich. 22


OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

Frau Schnider, woher kommt Ihre Begeisterung für die Gärtnerei? Ich hatte schon immer Freude an Pflanzen, an der Natur allgemein und um mein Elternhaus gab es einen grossen Garten. Zudem hatten schon meine Grosseltern einen solchen. Es war also naheliegend, dass ich eine Lehre als Topfpflanzen- und Schnittblumengärtnerin absolvierte – und nicht in einem Bürojob landete. Was macht eine begeisterte Gärtnerin wie Sie im Winter? Wenn alle Herbstarbeiten erledigt sind und der Garten eingewintert ist, erhole ich mich von der strengen Saison als Bäuerin, Familienfrau und Gärtnerin und geniesse das Skifahren im schönen Obersaxer Skigebiet. Auch verarbeite ich die vielen eingefrorenen Beeren, erstelle den neuen Gartenplan oder lese viele Bücher über den Gartenbau. Gibt es Sorten und Pflanzentypen, welche Sie ­besonders pflegen? Ich liebe alte Gemüsesorten wie Rande «Tonda di Ciogga», Etagenzwiebeln, violette Stangenbohnen oder Topinampur und zeige gerne alte Kulturpflanzen wie Buchweizen oder Haferwurz. Viele haben keine Ahnung wie der aussieht. Ansonsten kümmere ich mich gerne um Schotenrettiche, Goldmelisse oder auch um alle möglichen Mohnsorten, um Beeren und Obst und ich schneide auch unsere Bäume selber. Müssen Sie gelegentlich auch Misserfolge in I­ hrem Garten vermelden? Mein Garten hat eine sehr geschützte Lage und ich kann sagen, dass bei mir fast alles wächst, speziell alte Sorten und selber gezogene Setzlinge. Auch die Tomaten in meinem Flonder Tomatenhaus wachsen sehr gut, ebenso die Gurken. Tatsächlich weniger Erfolg habe ich mit wärmeliebenden Pflanzen wie Süsskartoffeln, Peperoni oder Andenbeeren – aber ich versuche es immer wieder. Wie wertvoll ist ein Garten wie der Ihrige aus ­ökologischer Sicht? Vor allem in der Zeit nach dem Heuen sind die vielen, zum Teil einheimischen Blumen, die wilde Hecke und das viele Totholz hinter dem Garten eine Oase für alle möglichen Insekten. In meinem Garten ­tummeln sich neben Wild- und Honigbienen und Hummeln auch Schmetterlinge, allerlei Vögel, Kröten, Ringelnattern, Mäuse und Bilche, z. B. Sie23

benschläfer oder Nützlinge wie der Tigerschnegel. Leider verirren sich auch schädliche Schnecken in meinem Garten. An regnerischen Tagen sammle ich die jeweils ein. Zudem dünge ich mit Kompost und Brennesselgülle. Brennnesseln sind übrigens hochwillkommen in meinem Garten! Ich darf also behaupten, unser Garten ist ökologisch wertvoll und ein Rückzugsort für Insekten und viele andere Tiere. Apropos Schnecken: Nutzen Sie denn keine Schneckenkörner? Mein Garten hat noch nie ein Schneckenkorn gesehen, ich bewirtschafte ihn biologisch und zwar schon seit eh und je, noch bevor wir unseren Landwirtschaftsbetrieb auf Bio umgestellt haben.

Esther Schnider – Porträt Esther Schnider ist in Thalwil geboren, in Oberrieden aufgewachsen und nach Wanderjahren im In- und Ausland seit vielen Jahren in Obersaxen Mundaun zu Hause. Die leidenschaftliche Gärtnerin ist Mutter von vier Töchtern und betreibt mit ihrem Mann Pio Marco einen 28-Hektar grossen Landwirtschaftsbetrieb in Obersaxen Mundaun.


OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

Komm, wir gehen Berge s­ chauen Einmalige 360-Grad-Rundsicht auf unzählige Bergspitzen. Die Rundsicht vom Piz Mundaun ist überwältigend und immer wieder ein Genuss, dabei ist dieser gut begehbare Berg gar nicht so hoch. «Nur» ganz knapp über Meter über Meer kann der erhabene Zauberberg mit seiner markanten Nase vorweisen. Dafür steht er schon ein Weilchen standhaft in der Gegend, und wenn er sprechen könnte, hätte er sicher einiges zu erzählen – zum Beispiel vom his­ torischen Flimser Bergsturz vor rund 9500 Jahren, von den fleissigen und genügsamen Walsern, die im 12. Jahrhundert mit ihren Streusiedlungen in der Gegend sesshaft wurden oder davon, wie Ilanz vom mittelalterlichen Königshof zur ersten Stadt am Rhein wurde. Der Piz Mundaun – Top of the Surselva «Der Piz Mundaun ist ein Fürst in der Region und schon ein Wettbewerb Anfang des 20. Jahrhunderts brachte ihm den Titel ‹der Schönste von allen und stolzes Haupt der Surselva› ein», erzählt Gaudenz Alig. Der einheimische Dauerwanderer kennt die Gegend wie kaum ein zweiter und zeigt, welche Berge vom Piz Mundaun aus in der näheren und weiteren Nachbarschaft zu entdecken sind. «Im Südosten ist die mächtige Signinagruppe platziert, ostwärts hinter der Ruinaulta sind die Stadt Chur sowie die Bergmassive im Grenzgebiet zu Österreich zu er­ kennen», erklärt Alig. Neben dem Calanda und dem Ringelspitz schiebt sich im Norden das Vorabmassiv ins Bild und nordwestwärts thronen die Brigelser Hörner. Weiter in Richtung Westen erheben sich die Tödikette und die Urnerberge. Die 360-Grad-Rundsicht auf diesem eindrücklichen Berg wird im Südwesten von den Obersaxer Bergen Piz Titschal, Piz Lad und dem majestätischen Val Gronda, dem Lieblingsberg Aligs, abgeschlossen. «Man kann es drehen und wenden wie man will, ein Besuch auf dem Piz Mundaun ist ein Genuss», schwärmt Alig. Wenig verwunderlich, kamen schon frühere Berggänger auf die Idee, die phänomenale Rundsicht mit der etwas berühmteren Aussicht vom 24

1800-Meter hohen Rigi-Kulm am Vierwaldstättersee zu vergleichen und von der Bündner Rigi zu sprechen. Apropos Bündner Rigi: Gut erkennbar unterhalb des Gipfels steht das allein in der Gegend hockende und geschichtsträchtige Gasthaus gleichen Namens, das zeitweilig auch «Buenos Aires» hiess. Ein früherer Besitzer hat viele Jahre in Argentinien gelebt. Die Mundaunkette – ein eleganter Gebirgszug Aber die Wanderer wollen ja nicht nur in die Gegend schauen und staunen, sie wollen auch ... was wohl, natürlich wandern. Am besten entlang dem eleganten und gemütlichen Höhenkamm zwischen dem Mun­ daun und dem Sezner. Aber lassen wir Gaudenz Alig selber erzählen: «Den Einstieg zur Gratwanderung erreicht man bequem ab Cuolm Sura, die per Wander­-

Val Gronda Als im Jahr 1965 das Jahr der Alpen ausgerufen wurde, errichteten Bergfreunde ein grosses Lärchenholzkreuz auf dem Piz Val Gronda. Es wurde am 31. Juli 1966 eingeweiht. Das Kreuz wurde später durch einen Blitz zerstört, worauf am 26. August 1972 ein neues errichtet wurde – diesmal mit Blitzschutz.


OBERSA XEN MUNDAUN – PUR A . VESTA .

bus oder eigenem PW erreicht werBlick vom Piz Mundaun in den kann. Von da gehts in östlicher Richtung RuinaulRichtung entlang dem gut markierta und Chur ten Wanderweg. Den etwas steileren Aufstieg unterhalb des Gipfels lassen wir schon bald hinter uns. Oben auf dem Mundaun angekommen, eröffnet sich ein grandioser Blick … aber das hatten wir schon. Weiter gehts mit dem Mundaun im Rücken über den Höhenweg, entlang dem Berggrat in Richtung Hitzeggen und Sezner – rechts die Bergwelt in Richtung Brigels und obere Cadi. Das Schöne an dieser Wanderung ist, dass man diese beliebig lang gestalten kann. Wir können den Abstieg schon bei Hitzeggen auf 2112 m ü. M. nach Undermatt wählen oder auch bis zum Stein auf 2172 m ü. M. weitergehen und ins Wali absteigen. Wer noch nicht genug hat oder allenfalls in eine Wandertrance gefallen ist, geht auf dieser Genusswanderung weiter bis zum Piz Sezner auf 2310 m ü. M. Diese Spitze brilliert ebenso mit einer erhabenen Fernsicht. Der Abstieg kann in die südlich gelegene Val Lumnezia oder nördlich ins Wali erfolgen.» Der Val Gronda als Highlight Aber zurück zu Aligs Lieblingsberg: «Der Val Gronda ist mit seinen 2820 m ü. M. der höchste Berg, der ganz auf Obersaxer Territorium steht – und von seinem Gipfel kann man bei schönem Wetter sogar die Spitze des Mailänder Doms sehen», spasst der 71-jährige Einheimische, der schon unzählige Mal auf diesem eindrücklichen Berg stand – im Winter wie im Sommer. «Der Val Gronda ist ein Aussichtsberg und ein Kraftort par excellence», so Alig. Bei guter Fernsicht kann man vom Val Gronda aus die Walliser Berge mit dem Dent Blanche, im Südosten den Piz Bernina und ganz im Osten die Tiroler Alpen erkennen. Ganze 62 Berge über 3000 und 14 über 4000 Höhenmetern seien zu erkennen, bilanziert der begeisterte Berggänger. «Der Aufstieg zum Val Gronda ist trotz seiner Höhe ohne grosse Schwierigkeiten zu meistern», weiss Alig. Wege führen sowohl von Norden über den Blausee als auch von Süden über die Greneralp zum Gipfel. Ab Obersaxen Meierhof ist mit einer Marschzeit von rund fünf Stunden zu rechnen.

➂ Ausflugsziel Badesee im Rufalipark Der Badesee beim Rufalipark liegt in Misanenga, Obersaxen, eingebettet in eine herrliche Naturlandschaft. Die Wiesen rund um den Badesee bieten genügend Liegefläche für Badegäste. Den grossen und kleinen Badehungrigen steht eine tolle Infrastruktur für Spiel und Sport zur Verfügung. Auch Hunger leiden muss niemand, neben einem Kiosk steht ein Grillplatz zur Verfügung. www.surselva.info/Badesee-Rufalipark

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SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Nicht Route 66 – aber Route 735 Auf Schusters Rappen eine reizvolle Kulturlandschaft entdecken. Der Walser­weg Safiental mit der Nummer 735 verspricht besondere Erlebnisse und einen Blick in die Vergangenheit – und das ist alles andere als 08/15. Die Camaner Hütten bilden ein eindrückliches Ensemble an Alpgebäuden, die wie auf einer Schnur aufgereiht in der Landschaft liegen.

Siehe www.safierstaelle.ch

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Ein Stall ist nicht ein Stall und eine Hütte ist nicht eine Hütte. Den besten Beweis dafür liefert das urchige Safiental, wo verschiedene alte landwirtschaftliche Gebäude von früheren Zeiten und Nutzungen berichten. Neben den Stallscheunen, die zahlenmässig am häufigsten anzutreffen sind, gibt es die Heuscheune, in der – wie es der Name sagt – Heu zwischengelagert wurde, um es im Verlauf des Winters den Tieren in den erwähnten, oft tiefer gelegenen, Stallscheunen auszufüttern. Weiter gibt es Alpgebäude in drei verschiedenen Formen. Eine davon ist die «Hütte». Sie wurde in erster Linie als Arbeitsraum genutzt – vorwiegend als Kleinstsennerei, um Käse herzustellen. Weiter waren es die «Ställe», die dem Jungvieh bei schlechtem Wetter Schutz boten und wo Kühe jeweils am Abend und am Morgen gemolken wurden. Eine dritte Art der typischen Alpgebäude sind die sogenannten «Stuplis». Sie waren sehr einfach eingerichtete Aufenthalts- und Schlafstuben, die den Einheimischen Schutz boten (… und die sich heute einer steigenden Beliebtheit als touristische Unterkunft erfreuen). Bedingt durch die Modernisierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten, verloren die dezentral in der Kulturlandschaft eingebetteten bäuerlichen Gebäude ihre Bedeutung und werden kaum oder nur noch teilweise genutzt. In den letzten Jahren wurde aber viel in die Wege geleitet, um die charakteristischen Gebäude vor dem Verfall zu retten und sie als Zeugen vergangener Zeiten zu erhalten. Im Zuge des Projekts Safier Ställe wurde eigens eine Schindelwerkstatt gegründet, um beschädigte oder in die Jahre gekommene Dächer wieder mit den traditionellen Holzschindeln zu bedecken. Im Ausstellungsstall «Turra» bei der Postautohaltestelle Thalkirch/Turrahus wird das alte Handwerk sowie die Bedeutung der Safier Ställe als schützenswertes Kulturgut erlebbar gemacht. Das urchige Safiental, das sich weitab der hektischen Welt zwischen der imposanten Rheinschlucht bei Versam und dem südlichen Passübergang Safierberg in Richtung Splügen erstreckt, hat aber noch die eine oder andere Überraschung auf Lager. Und die beste Gelegenheit, ebendiese zu entdecken, ist eine Wanderung auf dem Walserweg Nr. 735.

Safiental


Bonaduz

SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Versam Valendas Sagogn Brün Ilanz

1.

Etappe: Versam – Tenner Chrüz – Tenna

Die erste Etappe führt zuerst auf die Imschlacht hoch über der Rheinschlucht. Hier geniessen Sie einen herrlichen Blick in die Bergwelt der Surselva. Anschliessend wandern Sie auf dem alten Kirchweg hinauf zum Tenner Chrüz. Hier reicht die Aussicht bis zur Kantonshauptstadt Chur. Über Alpweiden steigen Sie nach Tenna ab. Stellen Sie sich vor, dass die Tenner früher auf diesem Weg ihre Verstorbenen nach Valendas getragen haben, um sie dort zu beerdigen. In Tenna lohnt sich ein Besuch der kleinen Dorfkirche, welche über ein wunderschönes Wandgemälde verfügt. Tourencharakter konditionell anspruchsvolle Bergwanderung → 12,7 km   5:30 h  ↗ 1340 m  ↘ 375 m

2.

Tenna

Riein

Neukirch

Safien Platz

Camana

Thalkirch

Turrahus

Etappe: Tenna – Egschi – Neukirch  – Rütiwald – Safien Platz

Tenna wird auch die Sonnenterrasse des Safientals genannt und hat national eine gewisse Bekanntheit erlangt. Dies dank des weltweit ersten Solarskilifts und dank der im Frühjahr 2012 ausgestrahlten Sendereihe «SRF bi de Lüt» des Schweizer Fernsehens, welche die Bevölkerung und das Dorf porträtiert hat. Ihr Tagesziel Safien Platz bereits vor Augen, geht es abwärts zum Egschisee (Stausee). Nach diesem Abstieg folgen Sie im Talboden dem Fluss Rabiusa zum Kirchlein von Neukirch und weiter bis nach Safien Platz.

Das Flussbett ist an vielen Stellen von eindrücklichen Auenwäldern umgeben. Tourencharakter Abwechslungsreiche Bergwanderung → 10,6 km   3:30 h  ↗ 200 m  ↘ 400 m

3.

tappe: Safien Platz – Camaner E Hütten – Thalkirch Turrahus

Diese Etappe hat dieselbe Routenführung wie der Walserweg Graubünden Nr. 35 und führt Sie durch die charakteristischen Walsersiedlungen des Safientals. Bevor Sie loswandern, gibt es die Möglichkeit, in der Spensa feine einheimische Produkte als Proviant zu kaufen. Mit einem kurzen steilen Aufstieg gelangen Sie nach Hof, von dort führt der Wanderweg gemütlich weiter nach Camanaboda. Dort steht das Safier Heimatmuseum, das man gesehen haben muss. Nach einem kurzen Aufstieg erreichen Sie die Camaner Hütten. Dieses einzigartige Ensemble von Ställen und Hütten erinnert an die Zeit der Einzelsenne­rei. Darüber erstreckt sich die Camaner Alp. Beim Abstieg zum Camanerwald geniessen Sie die fantastische Aussicht in den Talabschluss und erreichen die Bächer Hütten. Anschliessend wandern Sie durch artenreiche Heuwiesen und den märchenhaften Bawald und erreichen Thalkirch. Hier steht die älteste der vier Kirchen im Tal. Sie liegt hoch über dem Abgrund der Rabiusa und wurde im Jahr 1441 erbaut. Entlang des wilden Flusses erreichen Sie Thalkirch Turrahus. Am Endpunkt der Wanderung wird der Besuch des Ausstellungsstalls des Vereins Safier Ställe empfohlen. Sie erhalten dort interessante Informationen zur Bedeutung der Ställe und der Walser Streusiedlungen, welche das Landschaftsbild in der Region prägen. Auf dieser Etappe wurde im Juni 2015 der Sagenweg Safiental eröffnet. Illustrierte Tafeln weisen an ausgewählten Örtlichkei­ten auf überlieferte Sagen hin. Die Sagen können Sie über die Naturpark-­ Beverin-App (kostenlos) anhören oder im «Sagenbüechli» nachlesen, welches an verschiedenen Verkaufsstellen im Safiental für 10 Franken erworben werden kann. Tourencharakter Aussichtsreiche Höhenwanderung mit ­vielen kulturellen Highlights → 10 km   4:30 h  ↗ 670 m  ↘ 290 m


SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Die Walserkultur laufend erkunden Es war Ende August 2011, als sich diverse Repräsen­ tanten und Repräsentantinnen aus der Region zwischen Versam und Safien trafen, um den von langer Hand geplanten Weitwanderweg einzuweihen – und damit die Basis für einen natur- und kulturnahen Tourismus im Safiental zu legen. Mit den drei Etappen habe man einen wichtigen Meilenstein in der touristischen Entwicklung der Region realisiert, sagte Lukas Ott, der Präsident des heute nicht mehr existierenden Vereins Pro Safiental anlässlich der offiziellen Eröffnung. Die Idee für den Walserweg wurde aber schon viel früher geboren. «Es war Maria Hunger, die damalige und ehrenamtlich tätige Verantwortliche des Verkehrsvereins Safien, welche mit viel Herzblut die Idee verfolgte, zusammenhängende Wanderwege durchs Tal zu realisieren», erzählt Felicia Montalta. Als Projektverantwortliche hat sie die Idee ab 2009 bis 2012 weiter umgesetzt. Es sei jedoch nicht der Plan gewesen, ein neues Wanderwegnetz zu bauen, so Montalta, vielmehr habe man die bestehenden Wanderwege der damaligen vier Gemeinden verbinden und so ein durchgehendes und attraktives Wanderwegnetz schaffen wollen – damit vermehrt Wertschöpfung im Tal generiert werden kann. Oder wie es Lukas Ott schon bei der Eröffnung kurz und präzis formulierte: «Wir richten den Fokus auf das, was bereits vorhanden ist.» Vier Gemeinden – viele Helfer «Neben Maria Hunger haben aber auch Daniel Buchli und Andy Weber viel dazu beigetragen, dass das von Enjoy Switzerland unterstützte Projekt Realität werden konnte», betont Montalta und erwähnt, ebenso habe das Amt für Landwirtschaft und Geoinformation im Zuge der Melioration vieles möglich gemacht. Weiter weist Montalta darauf hin, dass damals noch vier Gemeinden beim Projekt eingebunden waren, dieses aber ein hohes Wohlwollen genossen und die Zusammenarbeit sehr gut funktioniert habe. «Es ging ein Ruck durchs Tal und die ­Euphorie war gross, auch wenn die eine oder andere Hürde übersprungen werden musste», erinnert sich die frühere Projektleiterin. Diverse Wegabschnitte seien nämlich nicht von der Melioration betroffen gewesen und einzelne Durchgangsrechte mussten direkt mit den Grundbesitzern geregelt werden. 29

Optimierungen und eine Auszeichnung Aber auch nach 2012 erfolgten weitere Optimierungen am Walserweg. Neben Wegverbesserungen und einer kundenfreundlichen Signalisation wurde ein wenig attraktiver Abschnitt entlang der Talstrasse neu angelegt. «Für diese Verlegung des Weges auf einen sanierten historischen Talweg haben wir 2016 den Sonderpreis Prix Rando der Organisation Schweizer Wanderwege gewonnen», weiss Jolanda Rechsteiner, die Geschäftsführerin von Safiental Tourismus. Gleichzeitig betont sie, dass die damals definierten touristischen Ziele erreicht werden konnten. «Dank des Weitwanderwegs können Interessierte unsere einmalige Walserkultur und die intakte Kulturlandschaft kennenlernen.» Die entsprechenden Wanderpackages und die damit einhergehenden Kulinarikangebote hätten schlussendlich zu mehr Logiernächten geführt. Der Walserweg Nr. 735 ist demnach eine Erfolgsgeschichte. Auf historischen Wegen in die Geschichte des Tals eintauchen Der Safier Walserweg Nr. 735 führt auf alten Kirch-, Tal- und Säumerwegen von der Rheinschlucht bis ins hintere Safiental oder umgekehrt. Bis zum Bau einer Fahrstrasse Ende des 19. Jahrhunderts gab es im Safiental nur einfache Fusswegverbindungen zwischen den einzelnen Weilern, den Höfen und den Alpen. Eine grosse Bedeutung kam jedoch den erwähnten Passübergängen zu. Über sie lief ein wichtiger wirtschaftlicher Austausch. Dank des Ausbaus des Walserwanderwegs können heutzutage wanderfreudige Touristen auf Schusters Rappen den einmaligen kulturellen Schatz sowie die Schönheit des Safientals entdecken – und sich so ein Bild des früheren Lebens der Walser machen. Dank der Unterstützung der Schweizer Berghilfe und des Kantons sowie vielen Eigenleistungen der Forstgruppen konnte das 360 000 Franken teure Walserwegprojekt umgesetzt werden. www.surselva.info/Walserweg-Safiental



SUMVITG UND TRUN – PUR A . QUIETEZIA .

Trun Sumvitg

Die Ruine einer Kapelle erzählt von alten Zeiten Die Mitte der 1980er-Jahre von einer Lawine zerstörte Kapelle Sogn Benedetg oberhalb von Sumvitg kann auf eine rund 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Die sanierte Ruine ist Zeugin davon. Wenn diese Mauern erzählen könnten …  Das alte Gemäuer der zerstörten Kapelle in Sogn Benedetg wurde von initiativen Einhei­ mischen saniert.

31

Es hat ausgiebig geschneit gegen Mitte Februar 1984 – «und der Schnee war aussergewöhnlich leicht, auch in Chur, wo ich damals mit meiner Familie wohnte», erinnert sich Vitus Bass, der in Sogn Benedetg aufgewachsen ist und auch ein Buch über diesen Weiler verfasst hat. Aussergewöhnlich war dann auch die Wucht, mit welcher die Staublawine am 10. Februar durch die Val Murtès donnerte und die geschichtsträchtige Kapelle, die viele Jahrhunderte an dieser Stelle stand, zerstörte und auch anderswo Schäden anrichtete. «Eisenstangen wurden einfach weggedrückt und der unglaubliche Luftdruck war bis Sumvitg zu spüren», weiss Bass. «Es gab im Verlauf der Jahre ja immer wieder Nassschneelawinen, welche die Kapelle beschädigten», erzählt er weiter, und einmal sei der Lawinenkegel so hoch gewesen, dass man einen Tunnel durch den Schnee gegraben habe, um auf die andere Seite der Schneemassen zu gelangen. Bass war damals ein Junge. Aber immer wieder wurden die Schäden behoben und auch ein Lawinenbrecher an der Nordwestecke an­ gebracht. Auch dieser konnte im Februar 1984 nicht verhindern, dass der Druck der Lawine das Hauptgebäude und den Turm samt Glocke in die Tiefe riss. «Übrigens ist die Glocke nie mehr zum Vorschein gekommen», so Bass, wahrscheinlich sei diese von jemandem gefunden und mitgenommen worden. Was jedoch gerettet und saniert werden konnte, waren die beiden wertvollen Bilder aus den Anfängen des 14. Jahrhunderts, die an der inneren Westwand der


Sumvitg und Trun – Pura. quietezia.

Caplutta angebracht waren. Die beiden Chroniken «Himmel» und «Hölle» befinden sich heute im Kloster Disentis bei der Eigentümerin der zerstörten Kapelle. Wie Bass weiter ausführt, würden die beiden Bilder die damals (und teils noch heute) geltende Kernphilosophie des christlichen Glaubens widerspiegeln. Die Ruine retten und die Geschichte der Kapelle weitererzählen Die Verantwortlichen im Kloster Disentis waren es auch, die beschlossen, eine neue Kapelle an einem neuen und sicheren Standort aufzubauen. Den Auftrag erhielt der einheimische und weltberühmte Architekt Peter Zumthor, der einen öffentlichen Architekturwettbewerb gewann. Die Ruine der alten Kapelle hingegen wurde ihrem Schicksal überlassen – bis die Tochter von Vitus und Trudi Bass 2001 auf die Idee kam, in dem mittlerweile überwucherten und zerfallenen Gemäuer zu heiraten. «Nach vielen Jahren habe ich darum die Ruine wiedermal besucht – und es war ein unbeschreibliches Gefühl, an diesem Kraftort zu stehen», so Bass. Für ihn war klar: Dieser wertvolle Kulturschatz muss gerettet und die interessante 1000-jährige Geschichte der Kapelle einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Es dauerte aber nochmals einige Jahre, bis Bass unter Einbezug der Denkmalpflege, des archäologischen Dienstes und des Klosters Disentis als Eigentümerin die Sanierung in Die «neue» Kapelle Sogn Benedetg Nach der Zerstörung der geschichtsträchtigen Kapelle durch eine Lawine 1984 haben initiative Persönlichkeiten aus der Region entschieden, das kleine Gotteshaus an anderer Stelle wieder aufzubauen. Die neue Caplutta Sogn Benedetg liegt seit Ende der 1980erJahre etwas oberhalb des Weilers Sogn Benedetg und ist mit seiner einfachen und bestechenden Form zu einem Wahrzeichen mit internationaler Ausstrahlung geworden. Der mit Schindeln eingekleidete Sakralbau hat die Form eines Blattes und liegt wie ein ablegendes Boot im Gelände. Ihm beiseite steht ein schlanker Turm, die Himmelsleiter, mit zwei Glocken. Das leicht gewölbte Dach mit seiner stabwerkartigen Holzstruktur wird von 37 Stützen getragen. Die hoch angeordneten Fenster der Kapelle lassen keine Blicke in die Umgebung zu, das eintretende Licht vermittelt jedoch eine warme und meditative Stimmung. Bewusst wurde im Innern des introvertierten Holzbaus auf religiöse Zeichen verzichtet. Dies im Gegensatz zur zerstörten alten Kapelle mit ihren beiden dominierenden Chroniken «Himmel» und «Hölle». Das 1989 eingeweihte Bauwerk des Haldensteiner Architekten Peter Zumthor wurde 1992 im Rahmen des Architekturpreises «Neues Bauen in den Alpen» mit dem ersten Preis ausgezeichnet. 1994 folgte eine Anerkennung für «Gute Bauten Graubünden».

die Tat umgesetzt werden konnte. Unter seiner Leitung wurden im Herbst 2011 die ersten Gerüste aufgebaut und ab Frühjahr 2012 die dringend nötigen Arbeiten ausgeführt. Rund 2000 Arbeitsstunden hat ein kleines Team, beraten von Spezialisten, investiert. «Alle Fugen wurden akribisch ausgewaschen, mit einem Spezialmittel aufgefüllt und mit Pinseln eingestampft», erklärt Bass. Zudem sei die Mauerkrone 70 cm ab- und wieder aufgebaut und mit einem wasserundurchlässigen Gemisch abgedichtet worden. Das habe so gut funktioniert, dass in den Folgejahren keine Nachbesserungen mehr nötig gewesen seien. Feierlich eingeweiht wurde die Kapellenruine mit der angebrachten Dokumentationstafel und den Kopien der oben erwähnten Bilder «Himmel» und «Hölle», am 12. Juni 2016 im Beisein von Abt Vigeli Monn aus Disentis. www.surselva.info/Kapelle-Sogn-Benedetg


Sumvitg und Trun – Pura. quietezia.

OGNA – eine einmalige Skulptur Bei Trun in der Surselva hat der einheimische Konzeptkünstler Matias Spescha ein besonderes Vermächtnis hinterlassen. Am Anfang des Kunstwerks steht eine halbierte Eisen­ röhre, die versetzt wieder zusammengeschweisst wird. Das sei die eigentliche Grundidee zu OGNA, diesem grandiosen Bauwerk, das seit 2013 nahe Trun steht. So zumindest wird der einheimische Maler, Bildhauer und Konzeptkünstler Matias Spescha auf der Website www.ogna.ch zitiert. Diese einfache Form habe ihn jahrelang nicht mehr losgelassen und der Wunsch sei gewachsen, das Röhrenmodell in eine begehbare Betonplastik umzusetzen. Als die Heimatgemeinde Speschas Interesse am Vorhaben signalisiert und ein Grundstück für das Projekt im Bereich der alten Auenlandschaft «Ogna» am Rhein in Aussicht stellt, starten im Frühjahr 2008 erste Abklärungen und Vorarbeiten. Das Vorhaben wird von vielen Gruppierungen und Personen unterstützt und getragen. Mitten in den Vorbereitungen stirbt der Künstler Ende Juni 2008. Erben und andere Interessierte sind sich jedoch einig, das letzte Werk Speschas muss trotzdem verwirklicht werden. Eine Stiftung, die im November 2008 gegründet wird, übernimmt den Lead, realisiert das Werk posthum nach den Wünschen und Vorstellungen von Spescha und stellt den Unterhalt sicher. Die beiden Ilanzer Architekten Fabian Vincenz und Linus Weishaupt begleiten den Bau der Plastik. Am 1. Mai 2012 erfolgt der Spatenstich und am 4. Mai 2013 die Eröffnung der offen begehbaren Kunstbaute. Das verdichtete Vokabular von Speschas Schaffen 48 Meter lang, 30 Meter breit und 5,5 Meter hoch ist die monumentale Freilichtbühne, die auch für Konzerte und andere Events genutzt wird und eine aussergewöhnliche Atmosphäre vermittelt. Rund 250 Personen finden Platz in diesem einmaligen Beton­körper. OGNA sei der gebaute Wunsch nach Verständnis und Anerkennung, sagt die Tochter von Spescha in einer SRF-Kulturplatz-Sendung von 2013. In der gleichen Sendung erwähnt sie auch, ihr Vater habe 33

Matias Spescha – ein grosser Konzeptkünstler Im Juli 1925 in Trun geboren, absolvierte Matias Spescha zuerst eine Schneiderlehre in der Tuchfabrik seines Heimatdorfs und arbeitete an gleicher Stätte bis 1951. Neben seiner späteren Arbeit als Plakatmaler für das Kino Corso in Zürich entwickelte er nach und nach seine eigene Bildsprache. 1954 ging Spescha nach Paris und studierte bis 1958 an der Académie de la Grande Chaumière. Anschliessend übersiedelte er nach Bages in Südfrankreich und arbeitete intensiv mit abstrakten Ausdrucksformen. Nach 1970 ergänzten verschiedene Skulpturen und Installationen im öffentlichen Raum sein Schaffen. Am 28. Juni 2008 verstarb Spescha in Zürich.

ein Werk und kein Museum hinterlassen wollen und in OGNA komme das ganze Vokabular seines Schaffens verdichtet zusammen. Die Skulptur ist ganzjährig zugänglich, bei Interesse sind auch Einzel- oder Gruppenführungen möglich. Anreise Mit dem ÖV: Vom Bahnhof Trun zu Fuss auf der Hauptstrasse talabwärts an der berühmten Kapelle Sontga Onna vorbeigehen, rechts abbiegen, das Geleise queren und in Richtung Campingplatz laufen. Nach dem Bach rechts abbiegen. Mit dem Auto: von Chur her bis zum Dorfeingang fahren, dann beim Wegweiser Camping/OGNA links abbiegen und dann rechts. Parkiermöglichkeiten hat es beim Kinderspiel- oder beim Campingplatz. www.surselva.info/OGNA


PUR A .  SURSELVA .

Fortsetzung von Seite 3

Der Wassersport erfreut sich allgemein steigender Beliebtheit? Können Sie das bestätigen? K ATRIN BLUMBERG: Ich muss präzisieren, Wassersport ist ja nicht gleich Wassersport. Rafting war einer der ersten «Adventure Sports», der Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre in der Schweiz sehr im Trend war. Nach dem ersten Boom sind die Zahlen nun seit Jahren stabil. Aktuell erfreuen sich zum Beispiel Canyoning und das Stand-up-Paddling SUP besonderer Beliebtheit. In diesem Bereich ist die Teilnehmerzahl in den letzten Jahren stetig gestiegen. Gibt es andere Trends im Bereich Wassersport? In den letzten Jahren ist Schlauchbootfahren auf Flüssen wie Aare und Reuss extrem gewachsen – aber eher als privater Freizeitspass mit Freunden in Kleingruppen und auf eigenen, oft billigen Gummibooten. Grundsätzlich haben «soft adventures», bei denen man die Natur auch ohne Guide erleben kann, an Beliebtheit gewonnen; das gilt allgemein für Outdooraktivitäten. Zudem werden die eher gemütlich-geselligen Touren mit kleinem Risiko vor allem für Firmenevents und Schulausflüge gebucht. Dem gegenüber stehen die Touren auf schwierigeren Flüssen. Im Bereich Wildwasser ist man auf professionelle Begleitung und Anleitung angewiesen, weil häufig vermehrt Abenteuer, mehr Erlebnis,

mehr Exklusivität gesucht wird. Solche Aktivitäten sind bei abenteuerlustigen Menschen sehr beliebt. Wie sieht die Entwicklung bei Funyaks aus? Funyaks gibt es zwar schon lange, in der Schweiz sind sie aber noch eher eine neuere Erscheinung. Sie tragen dem Wunsch der Gäste nach mehr Individualität und nach persönlicher Herausforderung Rechnung. Statt mit anderen Personen in einem Raft zu sitzen und nach den Anweisungen eines Guides nach links oder rechts zu paddeln, muss bei den Fun­ yaktouren jeder seinen eigenen «Schweinehund» bezwingen und Stromschnellen selbstständig unter Anleitung und Aufsicht eines Guides bezwingen. So wird jede Tour zu einer persönlichen Herausforderung und zum individuellen Erfolgserlebnis – ein wachsendes gesellschaftliches Bedürfnis. Welche Voraussetzungen muss man für eine Fun­ yaktour mitbringen? Muss man beispiels­weise ein guter Schwimmer sein? Ja, bei den Funyaktouren ist Schwimmen eine wichtige Voraussetzung, allerdings muss man kein sehr guter Schwimmer sein, da man dabei eine Schutzausrüstung mit Schwimmweste trägt. Ausserdem gibt es für das Wildwasser spezielle Schwimmtechniken, welche bei der Instruktion vor dem Start zur Tour demonstriert werden und leicht umzusetzen sind. Mindestens genauso wichtig ist, dass Gäste keine Angst vor dem Wasser haben; falls sie denn mal aus dem Boot fallen sollten.

Kanuschule Versam

Swiss River Adventures

Wasserchraft

Nachdem schon Mitte der 80er-Jahre die ersten Kanufahrer in der Rheinschlucht ihrem Hobby nachgegangen sind, wurde 1989 die Kanuschule Versam GmbH gegründet. Das Angebot umfasste anfänglich Kajakkurse und Kanulager für Jugendliche. Schon bald wurden weitere Räumlichkeiten beim Bahnhof Versam gekauft, aus- und umgebaut, um den Gästen eine bessere Infrastruktur bieten zu können. Ein kleiner Kanushop wurde eingerichtet und das Kursangebot und Ausbildungen im Bereich Wildwasser, Sicherheit und Kajak stetig ausgebaut. 2008 konnte das neue grosszügige Bootshaus gebaut werden. Dank der Zusammenarbeit mit der RhB werden Gäste und das Material auf dem Schienenweg befördert.

Die Swiss River Adventures GmbH ist Spezia­ list für Outdooraktivitäten, insbesondere für Wildwasser- und Flussabenteuer. Angeboten werden Rafting, Canyoning, Funyaktouren, Kajakschnupperkurse, Jugendlager sowie Übernachtungstrips im Expeditionsstil. Das Unternehmen organisiert Touren und Erlebnistage für Einzelpersonen, Familien, Gruppen, Firmen und Schulklassen. Die Kombination von Genuss und Fun vor der Landschafts­ kulisse des Flusses erlaubt hochwertige Naturerlebnisse. Dabei profitieren die Gäste von der langjährigen Erfahrung, Professionalität und der Sicherheitszertifizierung gemäss ISO 21101.

Seit mehr als 20 Jahren bietet Wasserchraft Rafting auf verschiedenen Flüssen im Kanton an. Seit vielen Jahren auch auf dem Vorderrhein. Die Infrastruktur an der Basis beim Bahnhof in Ilanz ist optimal für Raftingtouren eingerichtet. Den Wassersportlern stehen Garde­ roben, Toiletten, Duschen, Grill- und Sitzplätze zur Verfügung, auch Parkplätze sind genügend vorhanden. Angesprochen sind Einzelpersonen, Gruppen oder Unternehmen, die dieses einmalige Naturerlebnis «erpaddeln» möchten. Neben dem Rafting werden ebenso Funyakkurse für Einzelpersonen oder kleine Gruppen angeboten.

www.surselva.info/Swiss-­River-Adventures

www.surselva.info/WasserchRaft

www.surselva.info/ Kanuschule-Versam


PUR A .  SURSELVA .

Wo liegen die Unterschiede zwischen einer klassischen und einer anspruchsvollen Funyaktour? Bei einer klassischen Tour meistern die Gäste kleinere Hindernisse auf der unteren Hälfte des Vorderrheins und bewegen sich auf einfachem Wildwasser mit Strömungen und kleinen Wellen. Das ist auch für Kinder und Jugendliche gut machbar. Eine anspruchsvolle Tour findet auf schwierigerem Wildwasser mit grösseren Wellen, mehr Strömung und technisch schwierigeren Stromschnellen statt. Auf diesen Touren ist die Wahrscheinlichkeit deutlich grösser, gelegentlich aus dem Boot zu fallen. Wo sind mögliche Grenzen, um allgemein Sportaktivitäten auf dem Wasser zu geniessen? Für unsere Firma gilt: Diese Betätigung ist nicht geeignet für Schwangere und das Mindestalter ist je nach Schwierigkeitsgrad der Tour auch einzuhalten. Kinder müssen zudem gross genug sein, damit die Schwimmweste sicher sitzt. Grundsätzlich ist auch eine moderate Fitness von Vorteil. Wie schon erwähnt, Grundkenntnisse im Schwimmen sollten auch vorhanden sein. Grundsätzlich ist das Alter aber kein Hindernisgrund, um Wassersport auszuüben. Auf dem Vorderrhein war mein ältester Gast bereits 85-jährig. Wie werden Ihre Gäste für eine Tour auf dem ­Wasser vorbereitet? Neben der Anleitung zum Anziehen der Ausrüstung, beispielsweise Neoprenanzüge, Schwimmwesten, Helme oder auch Spritzjacken, gibt es eine Sicherheitseinweisung inklusive einer Demonstration über das richtige Verhalten bei einem Sturz aus dem Boot sowie ein Paddeltraining auf dem Wasser. Welche Ausbildung haben Ihre Guides? Alle Anbieter von Wildwassertouren auf Wildwasser des Levels 3 – dazu gehört die obere Hälfte des Vorderrheins – und höher müssen jedes Jahr ein Sicherheitsaudit bestehen und eine Bewilligung haben. Teil dieses Audits ist die Überprüfung, ob alle Guides gemäss den in der Schweiz gültigen Qualifikationen ausgebildet sind. Die Liste der anerkannten inländischen und ausländischen Qualifikationen wird durch das Bundesamt für Sport BASPO geführt. In der Schweiz ist die Swiss Outdoor Association der grösste Ausbildungsverband im Bereich Sommer-Outdooraktivitäten, inklusive Rafting, Canyoning, Kanu, SUP, Hochseilgärten, Bungy, Höhlentouren etc. 35

Wie sieht es punkto Material aus? Wird das ­laufend überprüft? Auch das Material wird bei den Sicherheitsaudits überprüft. Es muss den geltenden schweizerischen Vorschriften und Normen entsprechen und periodisch überprüft werden. Ausserdem müssen Prozesse bestehen, die verhindern, dass defektes Material zum Einsatz kommen kann. Gibt es Sicherheitsvorkehrungen, die speziell in der Rheinschlucht beachtet werden müssen? Eine der wichtigsten Punkte ist der Wasserstand. Das gilt für jede Flusstour. Jede Firma hat einen schriftlich festgelegten und im Audit abgefragten Höchstwasserstand, bei dem die Firma eine Tour nicht mehr durchführen darf. Das braucht viel Erfahrung; wie schnell kann der Wasserstand steigen, wo kommt das Wasser her, was kann sich während der Tour ändern. Zudem muss gerade in der Rheinschlucht jeder Guide Evakuationspunkte kennen, da man in der Ruinaulta nicht wie bei vielen anderen Flüssen überall mit dem Auto bis ans Ufer fahren kann. Weiter werden auf jeder Tour Erste-Hilfe-Ausrüstung, Rettungsmaterial und Kommunikations­ geräte mitgeführt. Gibt es sonst Punkte, die Sie als Anbieter von ­Rafting- und Kanufahrten speziell in der Ruinaulta bedenken müssen? Ja, es gibt Naturschutzgebiete, welche zu bestimmten Jahreszeiten, beispielsweise während der Brutzeit von Kiesbrütern, nicht betreten werden dürfen. Zudem ist gemäss Richtplan festgelegt, wo mögliche Einstiegs- und Ausstiegsstellen sowie Rastplätze sind. Die Guides müssen sowieso alle allgemeinen Infos zu Natur, Flora, Fauna, Geschichte und Umwelt kennen. Für die Durchführung von kommerziellen Raftingtouren braucht es weiter eine Betriebsbewilligung, dann die Bewilligung der Landbesitzer der Einund Ausstiegplätze und auch eine Bewilligung des kantonalen Schifffahrtsamts. Rafting auf dem ­Vorderrhein ist nur von Mai bis Oktober gestattet; für Kanu-, Kajak- und Funyaktouren gilt diese Einschränkung jedoch nicht. Grundsätzlich darf ich sagen, dass ein sehr einvernehmliches Miteinander unter den Anbietern und den Tourismusorganisa­ tionen besteht.


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PUR A .  SURSELVA .

Die Surselva auf einen Blick

Bergbahnen Obersaxen Mundaun Val Lumnezia

Bergbahnen Brigels Waltensburg Andiast

Indooraktivitäten

Zahlreiche Wanderwege führen entlang der Gebirgskette mit den Gipfeln Piz Mundaun, Hitzeggen, Stein und Piz Sezner. Die drei Gipfel werden durch die Bergbahnen erschlossen und bieten spannende Wander- und Bikerouten in Kombination mit dem Nachbartal Val Lumnezia. www.surselva.info/Bergbahnen-­ Obersaxen-Mundaun

Die Bergbahnen bieten einen bequemen Start in jede Wanderung. Mountainbikes, Kinderwagen und Hunde werden von den Bergbahnen kostenlos transportiert. www.surselva.info/Bergbahnen-Brigels

Für diejenigen, welche die Regenjacke – und das Verstehen wir – zu Hause gelassen haben, finden Sie hier einige Tipps, die auch bei schlechtem Wetter die Ferien in der Surselva zu einem Erlebnis machen. www.surselva.info/Schlechtwetter

Gruppenaktivitäten

Golf

Wassersportaktivitäten

Während Ihrer Gruppenaktivität in der Surselva erleben Sie die Natur am Vorderrhein, die Gastfreundschaft, die Kultur und den vollen Genuss der Bündner Bergwelt. www.surselva.info/Gruppen

Die Golfregion zwischen der Rheinquelle und der Rheinschlucht bietet mit den drei Anlagen in Brigels (9 Loch), Sagogn-Schluein (18 Loch) und Sedrun (9 Loch) spannende Golfplätze mit unterschiedlichem Charakter. In nur gerade zwanzig bis vierzig Autominuten kommen Sie von einem Golfplatz zum anderen. www.surselva.info/Golfen

Nebst dem eindrücklichen Bergpanorama prägen zahlreiche Badeseen, Bergseen, Flüsse und Bäche die einzigartige Landschaft der Surselva. Nicht zu vergessen ist natürlich der «Swiss Grand Canyon», die einmalige Rheinschlucht – die zu Fuss auf dem Schlauchboot oder Kanu entdeckt werden kann. www.surselva.info/Wasseraktivitaeten

Kinder- und Familienprogramm Mit dem Gäste- und Familienprogramm in der Surselva wird jeder Tag zum Erlebnis. www.surselva.info/Gaesteprogramm

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PUR A .  SURSELVA .

Die Surselva auf einen Blick

Veranstaltungskalender

Kultur

Einkaufsmöglichkeiten

Die Surselva hat ein vielfältiges und grosses Angebot an Veranstaltungen und Events zu bieten. Ob kulturelle oder kulinarische, sportliche oder musikalische – unsere Events begeistern Gross und Klein. www.surselva.info/Events

Die Surselva präsentiert ein vielseitiges und dichtes Angebot an kulturellen Sehenswürdigkeiten. Erleben Sie Kultur von A bis Z in der Bergkulturregion. www.surselva.info/Kultur

Die Surselva verfügt über vielfältige Einkaufsmöglichkeiten. Im Einkaufszentrum Ilanz gibt es Sport- und Kleidergeschäfte, Drogerien/Apotheken, Spezialitätengeschäfte, Geschenklädeli, zahlreiche grössere Lebensmittelgeschäfte und vieles mehr. Draussen in den Dörfern lohnt sich ein Besuch der Dorf- und Hofläden, wo Sie viele feine lokale und auch selbstgemachte Produkte finden. www.surselva.info/Einkaufen

Wandern Von gemütlich leichten Wanderungen, über ausgedehnte Trekkingtouren bis hin zum Weitwandern, in unserer faszinierenden Berglandschaft erwarten Sie über 1200 Kilometer markierte Wanderwege. www.surselva.info/Wandern

Öffentliche Verkehrsmittel

Biken

Gastronomie

Ob Erlebniszug, Bus Alpin, Rheinschlucht-Bus oder ein Wanderbus, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen Sie bequem ihr Ziel in der Surselva. www.surselva.info/Verkehrsmittel

Ob kurzer Ausflug oder tagesfüllende Rundtour. Die abwechslungsreiche Landschaft in der Surselva lassen jedes Mountainbike- und E-Mountainbikeherz höher­ schlagen. Ob Rennrad oder Gravelbike, auf den unzähligen Biketrails haben wir für jeden etwas dabei. www.surselva.info/Biken

Die Surselva ist ein Paradies für Schlemmer. Die Vielzahl gastronomischer Betriebe ist beeindruckend. Von der einfachen Berghütte mit herzhaften Gerichten bis hin zum edlen Lokal mit auserlesenen Spezialitäten ist alles zu finden. www.surselva.info/Kulinarik

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Erlebniszug Rheinschlucht www.rhb.ch/erlebniszug

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