pura.surselva. Das Gästemagazin aus der Tourismusregio Surselva

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SAFIENTAL – PUR A . NATIR A .

Nicht Route 66 – aber Route 735 Auf Schusters Rappen eine reizvolle Kulturlandschaft entdecken. Der Walser­weg Safiental mit der Nummer 735 verspricht besondere Erlebnisse und einen Blick in die Vergangenheit – und das ist alles andere als 08/15. Die Camaner Hütten bilden ein eindrückliches Ensemble an Alpgebäuden, die wie auf einer Schnur aufgereiht in der Landschaft liegen.

Siehe www.safierstaelle.ch

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Ein Stall ist nicht ein Stall und eine Hütte ist nicht eine Hütte. Den besten Beweis dafür liefert das urchige Safiental, wo verschiedene alte landwirtschaftliche Gebäude von früheren Zeiten und Nutzungen berichten. Neben den Stallscheunen, die zahlenmässig am häufigsten anzutreffen sind, gibt es die Heuscheune, in der – wie es der Name sagt – Heu zwischengelagert wurde, um es im Verlauf des Winters den Tieren in den erwähnten, oft tiefer gelegenen, Stallscheunen auszufüttern. Weiter gibt es Alpgebäude in drei verschiedenen Formen. Eine davon ist die «Hütte». Sie wurde in erster Linie als Arbeitsraum genutzt – vorwiegend als Kleinstsennerei, um Käse herzustellen. Weiter waren es die «Ställe», die dem Jungvieh bei schlechtem Wetter Schutz boten und wo Kühe jeweils am Abend und am Morgen gemolken wurden. Eine dritte Art der typischen Alpgebäude sind die sogenannten «Stuplis». Sie waren sehr einfach eingerichtete Aufenthalts- und Schlafstuben, die den Einheimischen Schutz boten (… und die sich heute einer steigenden Beliebtheit als touristische Unterkunft erfreuen). Bedingt durch die Modernisierung der Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten, verloren die dezentral in der Kulturlandschaft eingebetteten bäuerlichen Gebäude ihre Bedeutung und werden kaum oder nur noch teilweise genutzt. In den letzten Jahren wurde aber viel in die Wege geleitet, um die charakteristischen Gebäude vor dem Verfall zu retten und sie als Zeugen vergangener Zeiten zu erhalten. Im Zuge des Projekts Safier Ställe wurde eigens eine Schindelwerkstatt gegründet, um beschädigte oder in die Jahre gekommene Dächer wieder mit den traditionellen Holzschindeln zu bedecken. Im Ausstellungsstall «Turra» bei der Postautohaltestelle Thalkirch/Turrahus wird das alte Handwerk sowie die Bedeutung der Safier Ställe als schützenswertes Kulturgut erlebbar gemacht. Das urchige Safiental, das sich weitab der hektischen Welt zwischen der imposanten Rheinschlucht bei Versam und dem südlichen Passübergang Safierberg in Richtung Splügen erstreckt, hat aber noch die eine oder andere Überraschung auf Lager. Und die beste Gelegenheit, ebendiese zu entdecken, ist eine Wanderung auf dem Walserweg Nr. 735.

Safiental


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