Was kostet die Welt? Wissenswertes f端r junge Leute 1
© 2008 Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, Kiel Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Herausgeber: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. Andreas-Gayk-Straße 15, 24103 Kiel Tel. 0431-590 99 0 Fax 0431-590 99 77 E-Mail: info@verbraucherzentrale-sh.de Internet: www.verbraucherzentrale-sh.de Text: Katrin Rieger Illustration: Wolfgang Slawski Fotos: Fotolia.com 3d-Master Akore Carolina K Smith MD Christine Lamour Janp Joachim Kreft l‘arki Stefanie Maertz Susanne Brand Druck: Schmidt & Klaunig KG, Kiel
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Inhaltsverzeichnis ll Vorwort
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ll Hast du noch den Überblick?
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ll Wie entstehen Schulden?
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ll Das Handy
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ll Das Internet
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ll Rund um die Bank
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ll Versicherungen
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ll Deine Rechte und Pflichten
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ll Ausgabenplanung
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ll Wie viel Taschengeld bekommen Jugendliche?
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ll Quiz
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ll Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein – Wir über uns
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ll Schuldenprävention und Vermittlung von Finanzkompetenz in Schleswig-Holstein
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Vorwort Je älter du wirst, desto mehr Wünsche hast du, aber auch: desto mehr Pflichten kommen auf dich zu. Du möchtest dir eine Menge leisten. Vielleicht die neue Hose, die angesagten Schuhe und ein Handy, damit du für deine Freunde immer erreichbar bist. Die Schule ist irgendwann zu Ende, du wählst einen Ausbildungsplatz oder beginnst zu studieren. Du ziehst bei deinen Eltern aus. Irgendwann gründest du eine Familie. Versicherungsvertreter und Banken kommen auf dich zu, um dir Sinnvolles und Unsinniges anzubieten. Das Kaufen wird dir leicht gemacht. In den meisten Geschäften kannst du einfach deine Karte zücken. Oder du bestellst im Versandhandel. Zahlen kannst du dann später. Die Frage ist: Kannst du wirklich alles bezahlen? In dieser Broschüre findest du ein paar praktische Infos und Tipps im Umgang mit Geld und Hinweise, wie du dich weiter informieren kannst.
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Hast du noch den Überblick? ll Telefonierst du mit deinem Handy, egal mit wem und wie lange? ll Kaufst du dir viele Sachen und denkst jedes Mal dabei: „Das ist aber günstig, das kann ich mir bestimmt noch leisten?“ ll Willst du immer alles gleich haben, auch wenn du es dir im Moment nicht leisten kannst? ll Findest du es normal, ein Auto auf Raten zu kaufen? ll Leihst du dir oft Geld von Freunden, Bekannten oder Verwandten? ll Findest du es normal, dein Bankkonto zu überziehen? ll Kaufst du dir häufig Sachen, um Frust loszuwerden? ll Geht es dir häufig so, dass am 15. Ebbe im Portmonee ist? ll Wenn du unerwartet Geld bekommst (zum Beispiel von der Oma), überlegst du dann nicht lange und haust gleich alles auf den Kopf? ll Kaufst du nur Sachen, die in deinem Freundeskreis angesagt sind? ll Findest du es wichtiger, eine Musikanlage oder ein DVD-Gerät zu haben als Miete und Strom zu zahlen? Musstest du viele Fragen mit „ja“ beantworten? Dann stehen deine Chancen gut, schon bald viele Schulden zu haben. Einen richtigen Überblick über dein Geld hast du nicht, wenn du ehrlich zu dir bist.
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Wie entstehen Schulden? In den meisten Fällen wächst der Schuldenberg Stück für Stück. Häufig ist es nicht eine große Anschaffung, sondern sind es viele kleine Rechnungen. Bis die Schuldenfalle zugeschnappt hat, können ein paar Jahre vergehen. Sie beginnt häufig mit dem Ausborgen von Geld bei Freunden oder Familie. Dann wird das Konto überzogen. Später bietet die Bank einen „günstigen“ Kredit zur Umschuldung an. So kommen noch mehr Schulden oben drauf. Schulden entstehen dadurch, dass man sich Wünsche erfüllt, die einem ganz normal erscheinen. Man kauft sich die gleichen Sachen, die auch die Freunde haben –Stichwort: Markenprodukte und geht ständig aus. Schließlich will man mithalten. Später soll die erste Wohnung ganz den eigenen Vorstellungen entsprechen und ein Auto muss auch sein. Wenn man dann nicht gleich bezahlen muss oder in Raten zahlen kann, verliert man leicht den Überblick. Vielen jungen Leuten ist nicht klar, was Geld eigentlich wert ist und überschätzen ihre finanziellen Möglichkeiten maßlos. Manche Jugendliche haben Handyrechnungen, die das Einkommen eines Erwachsenen voraussetzen. Wie es kommen kann Wenn die Schuldenfalle erst einmal zugeschnappt ist, kommt man alleine nicht mehr heraus. Die Schuldenspirale dreht sich plötzlich immer schneller, der Schuldenberg wächst und wächst. Ein gutes Beispiel ist Torben. Schon während der Lehre überzog er sein Konto immer wieder. Mit 18 wollte er dann unbedingt ein Auto haben. Leider konnte er es nicht auf einen Schlag bezahlen. Deshalb muss er nun Raten abstottern. Ein paar Monate später zog Torben mit seiner Freundin
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zusammen. Für die Kaution und neue Möbel nahm er noch einen Ratenkredit auf. Weil Torben beim Autofahren etwas leichtsinnig war, hatte er einen Unfall. Ihm ist zum Glück nichts passiert. Das Auto ist aber hin. Seine Freundin ist ihm inzwischen auch weggelaufen. Deshalb muss er nun die Miete für seine Wohnung allein zahlen. Sein Einkommen reicht hinten und vorne nicht mehr. Jetzt sitzt er ohne Auto und ohne Freundin allein auf einem riesigen Schuldenberg. Er weiß nicht, wie er ihn abzahlen kann. Wenn er Pech hat, ist er seine Wohnung auch bald los. Die Schuldenfalle ist zugeschnappt. Es ist höchste Zeit für Torben, etwas zu tun. Inzwischen ist er zur Schuldnerberatung gegangen. Dort wird ihm geholfen, eine Strategie zu entwickeln. Er weiß jetzt, dass er nicht von heute auf morgen schuldenfrei sein wird. Wahrscheinlich braucht er dafür genau so lange, wie er gebraucht hat um seinen Schuldenberg aufzubauen. Aber er hat eine Perspektive.
Das Handy Wenn du einen Handyvertrag abschließt, kommen Pflichten auf dich zu. Vor allem musst du zahlen. Die Kosten, die auf dich zukommen, sind der Anschaffungspreis, die monatlichen Grundgebühren bis dein Vertrag ausläuft und natürlich die Gesprächskosten, auch wenn du das Handy an einen Freund verAchtung! leihst und der damit telefoniert. Wenn du dich Worauf du achten solltest, wenn du ein Handy haben nicht an den Vertrag hältst, möchtest: indem du zum Beispiel nicht Teilweise gibt es bei Festverträgen eine sogenannte rechtzeitig zahlst, kann dir Flatrate ins Festnetz und zum eigenen Handynetz. das Handyunternehmen den Das hört sich im ersten Moment gut an. Sobald man Vertrag kündigen. Die Folaber in andere Netze telefoniert kann es teuer werden. ge davon ist, dass du alle Deshalb überlege genau, wie oft du in welches Netz noch ausstehenden Grundtelefonierst und vergleiche verschiedene Angebote. Es gebühren bis Vertragsende kann nämlich gut sein, dass du mit einem günstigen auf einmal zahlen musst. Da Vertrag, bei dem jedes Gespräch einzeln abgerechnet kann eine Menge auf dich zuwird, besser abschneidest. kommen. Prepaid oder Festvertrag? Beides hat Vor- und Nachteile. Überlege genau, was zu dir passt.
Prepaid
Festvertrag
tt Kostenkontrolle von Anfang an tt keine Vertragslaufzeit tt teure Tarife tt erreichbar, auch wenn das Guthaben aufgebraucht ist
tt Kostenkontrolle erst mit der monatlichen Rechnung tt feste Vertragslaufzeit tt monatliche Grundgebühr tt günstige Tarife tt ab 18 Jahren
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Besonders teuer wird das Handy, wenn du im Ausland telefonierst. Das kostet dich nicht nur viel, wenn du selbst anrufst, sondern auch, wenn du angerufen wirst. Für das Roaming in der EU bezahlst du bei abgehenden Anrufen 58 Cent pro Minute und bei ankommenden Anrufen 28 Cent pro Minute (Stand Juni 2008). Eine SMS ist oft günstiger, als zu telefonieren. Bei manchen Tarifen gibt es auch noch Rabatte oder spezielle SMS-Guthaben. Massen-SMS können trotzdem schnell Achtung! Bei Prepaid Karten erfolgt die Abrechnung der SMS häufig später, als die Abrechnung der Gespräche. Dadurch kann man auch dann noch SMS verschicken, wenn das Guthaben aufgebraucht ist und so ins Minus geraten.
sehr teuer werden. Wenn Du eine MMS verschicken möchtest, kostet das in Deutschland 39 Cent. Aber Achtung: Im Ausland kann es noch viel teurer werden. Für das Verschicken eines Urlaubsfotos musst du je nach Anbieter und Land zwischen 39 Cent und etwa 3 Euro zahlen (Stand Juni 2008). Bei einigen Anbietern kommen noch GPRS-Roamingkosten hinzu. Um nach dem Urlaub keine böse und teure Überraschung zu erleben ist der sicherste Tipp: Lieber eine Karte schreiben als viele MMS. Deine Freunde freuen sich bestimmt über einen solchen persönlichen Gruß. Wenn du aber trotz der hohen Preise nicht auf eine Urlaubsbotschaft per MMS verzichten willst, erkundige dich vorher über die Kosten in deinem Tarif. Die übertragene Datenmenge sollte zudem möglichst gering gehalten werden. Denn
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oft sind kleine MMS günstiger als größere. Außerdem fallen dann ggf. auch weniger Roamingkosten für GPRS an. Wenn du vermeiden möchtest, dass andere auf deine Kosten telefonieren, solltest du dein Handy mit einer geheimen PIN-Nummer schützen. Das ist eine Nummer, die du immer eingeben musst, bevor du telefonieren kannst. Falls du dein Handy verlierst oder es dir geklaut wird, solltest du so schnell wie möglich die SIMKarte sperren lassen. Die Netzbetreiber haben dazu spezielle Hotlines eingerichtet. Am besten schreibst du dir die Tipps: entsprechende Kurze Gespräche führen Nummer in dein Adressbuch. Klingelzeichen verabreden (z.B. 1 x klingeln für: „Ich bin gut angekommen“) Festnetzanschluss mit Billigvorwahl benutzen Telefonkarte einstecken und die Telefonzelle nutzen.
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Das Internet Das Internet ist aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Fast jeder kennt und nutzt es. Wenn du dir einen eigenen Zugang zum Internet schaffen möchtest hast du die Qual der Wahl zwischen vielen Angeboten. Sinnvoll ist, wenn du selbst möglichst wenig technische Voraussetzungen schaffen musst. Verschiedene Anbieter subventionieren zumindest zum Teil die benötigte Hardware. Achte deshalb auf entsprechende Angebote. Mindestens genauso wichtig sind die monatlichen Grundkosten und die zeit- oder volumenabhängigen Kosten je nach Tarif. Wenn du das Internet viel nutzt kann eine Flatrate günstig sein. Bist du nur gelegentlich im Netz ist vielleicht
Achtung Abzocke! Wenn du erst einmal online bist, warten Abzocker auf dich. Das Vorgehen dieser Anbieter ist immer ähnlich. Sie versuchen mit vermeintlichen GratisAngeboten Kunden zu locken. Besonders beliebt sind SMS-Services, Ahnenforschung, Warenproben oder Gewinnspiele. Der erste Eindruck soll immer vermitteln, dass diese Angebote nichts kosten. Erst, wenn man auf der Seite weiter nach unten scrollt oder im Kleingedruckten nachliest, findet man versteckte Hinweise darauf, dass einmalige Nutzungsentgelte anfallen oder ein kostenpflichtiges Abonnement abgeschlossen werden soll. Bevor du Dienste im Internet nutzt, achte also genau auf versteckte Kostenhinweise und sichere Beweise, indem du zum Zeitpunkt der Eingabe deiner Daten einen Bildschirmausdruck anfertigst. Ein Hinweis auf Kosten kannst du auch erkennen, wenn zum Beispiel von Kündigungsrechten oder Vertragslaufzeiten die Rede ist.
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eine Abrechnung nach Verbindungsdauer oder Volumen sinnvoll. Hinzu kommen ggf. Beträge für die Installation, den Techniker oder die Servicehotline. Sobald du in die Falle getappt bist, bekommst du eine saftige Rechnung. Am besten schreibst du dann unverzüglich per Einschreiben/Rückschein (wegen der Nachweisbarkeit) zurück und bestreitest den Abschluss eines Vertrages. Der Anbieter muss den Vertragsschluss dann nachweisen. Wenn du noch minderjährig bist, sollten deine Eltern dem Anbieter mitteilen, dass der Vertrag nicht genehmigt wird. Gleichzeitig solltest du deinem Schreiben folgenden Satz hinzufügen: „Vorsorglich erkläre ich den Widerruf und die Anfechtung des Vertrages.“
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Lass dich nicht durch Mahnungen und Inkassoschreiben unter Druck setzen. Falls du aber einen gerichtlichen Mahnbescheid bekommst musst du unbedingt handeln. Rechtlichen Rat und Unterstützung bekommst du in diesen Fällen von deiner Verbraucherzentrale. Nicht alles ist umsonst Neben diesen Abzockern gibt es eine Vielzahl von seriösen Dienstleistungen im Internet, die ihr Geld auch Wert sind. Manche Angebote richten sich ausschließlich an Erwachsene. Wenn du dich älter machst, als du bist, um in den Genuss dieser Dienste zu kommen, kann es sein, dass dir ein Betrug vorgeworfen wird, und du dich sogar strafbar machst. Auch wenn du als Minderjähriger etwas bestellst und darauf baust, dass deine Eltern den Vertrag nicht genehmigen werden, kommst du nicht unbedingt ungeschoren davon. Denn auch wenn ein Vertrag nicht zustande kommt, musst du den Schaden ersetzen, der dem Anbieter dadurch entsteht, dass du die Sache beschädigst oder gar nicht mehr zurückgeben kannst.
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Rund um die Bank Für Jugendliche gibt es bei den Banken häufig günstige Konditionen. Zum Beispiel bei einem kostenlosen Taschengeldkonto. So etwas benutzen die Banken als Köder, um ihre Kunden an sich zu binden. Wenn du dann älter bist oder einen Job hast, lassen sie sich ihre Dienste bezahlen. Dabei gelten von Bank zu Bank ganz unterschiedliche Bedingungen. Bevor du dich entscheidest, solltest du also genau vergleichen.
Das Sparkonto ist eine gute Möglichkeit, wenn du Taschengeld übrig behältst. Wenn du Geld auf ein Sparkonto einzahlst, bekommst du dafür Zinsen. Die sind zwar nicht hoch, aber besser als gar keine. In deinem Sparbuch, das du von der Bank bekommst, werden alle Kontobewegungen und der jeweilige Kontostand eingetragen. Du kannst aber auch ein Tagesgeldkonto eröffnen. Meistens musst du dich dazu an eine andere als deine Hausbank wenden. Ein Tagesgeldkonto bietet höhere Zinsen als ein Sparbuch. Du kannst jederzeit über dein Geld verfügen. Dazu musst du nur das Geld vom Tagesgeldkonto auf ein sogenanntes Referenzkonto (meistens dein Girokonto) überweisen lassen. Die Bankgeschäfte erledigst du in der Regel per Telefon oder Internet. Informationen über günstige Tagesgeldkonten findest du immer in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Finanztest oder bei deiner Verbraucherzentrale. Ein Girokonto eignet sich für die laufende Verwaltung deines Geldes. Giro kommt von dem griechischen Wort „gyros“
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und bedeutet Kreis/Kreislauf. Ein Girokonto wird hauptsächlich für den bargeldlosen Zahlungsverkehr benutzt. Es werden, zum Beispiel aufgrund von Überweisungsaufträgen oder Einzugsermächtigungen, Beträge von einem Girokonto abgeschrieben und einem anderen zugeschrieben. Für die Einrichtung brauchst du die Zustimmung deiner Eltern. Spätestens, wenn du in der Berufsausbildung bist, kommst du nicht mehr um ein Girokonto herum. Der Lohn wird nämlich darauf überwiesen. Dann brauchst du übrigens auch die Zustimmung deiner Eltern nicht mehr. Viele Banken bieten für Schüler sogenannte Taschengeldkonten an. Das sind Girokonten, bei denen die Kontoführung umsonst ist und die nicht überzogen werden können. Kredite sind Geldmittel, die jemandem vorübergehend überlassen werden. Der Kreditnehmer muss dem Kreditgeber in der Regel Zinsen zahlen. Wenn du noch nicht volljährig bist, darf dir keine Bank einen Kredit geben. Da reicht auch das Einverständnis deiner Eltern nicht! Der „Dispo“ ist ein Kontoüberziehungskredit. Die Bank erlaubt dir, dein Konto bis zu einer bestimmten Summe zu überziehen und verlangt dafür überaus hohe Zinsen. Oft kann man das Konto noch über den „Dispo“ hinaus überziehen. Die Bank verlangt dafür dann noch höhere Zinsen. Einen Ratenkredit gibt es bei der Bank. Wenn du deine neue Musikanlage oder gar dein neues Auto nicht auf einen Schlag bezahlen kannst, bieten dir auch viele Händler einen Ratenkredit an. Du kannst dann in regelmäßigen Raten zahlen. Dafür verlangt der Händler
Tipp: Wenn du dein Konto überziehst, rechne einmal aus, was dich das am Ende kostet. Wenn du Monat für Monat 50 Euro mehr ausgibst, als du hast, sind das im Jahr schon 600 Euro. Dazu kommen noch die Zinsen. Im ersten Jahr kommen dann etwa 40 Euro Zinsen auf dich zu. Und je höher deine Schulden bei der Bank werden, desto mehr musst du auch an Zinsen zahlen. Das kann der Beginn eines Teufelskreises werden.
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Zinsen und die gewünschte Sache wird teurer. Wenn du den Ratenkredit innerhalb weniger Monate abzahlen kannst, ist er oft günstiger, als der „Dispo“. Wenn allerdings etwas dazwischen kommt und du nicht rechtzeitig zahlen kannst, ist der Ratenkredit leicht der Beginn einer längeren Verschuldung. Wenn du unbedingt einen Kredit aufnehmen musst: Achte nicht nur auf die Höhe der Zinsen. Lass dir auf den Cent genau ausrechnen, was der Kredit dich kostet. Wenn du von deiner Bank kein Geld mehr bekommst, hat das meistens gute Gründe. Wahrscheinlich hast du schon zu viele Schulden oder ein zu geringes Einkommen, so dass du wahrscheinlich den gewünschten Kredit nicht zurückzahlen könntest. Du gerätst dadurch in einen Teufelskreis.
Achtung Kredithai! Mit Sprüchen wie: „Bargeld auch in aussichtslosen Fällen“ oder „Bargeld ohne viele Fragen“ werben Kreditvermittler in Kleinanzeigen. Sie wenden sich also an Menschen, die von seriösen Banken kein Geld mehr bekommen. Die Kredithaie vergeben selbst keine Kredite, sondern vermitteln nur und arbeiten hierzu mit Banken zusammen. Für die Vermittlung eines Kredites erhalten Vermittler eine Provision. Die Zinsen, die man bei solchen Kredithaien zahlen muss, sind deshalb meist deutlich teurer als andere Kredite. Oft werden dem Antragsteller auch unnötige Zusatzverträge, z.B. Versicherungen, aufgedrängt.
Häufig wird eine Bürgschaft als reine Formsache abgetan. Und schließlich gilt es als moralisch edel, wenn man anderen einen Gefallen tut. Leider bedenken die wenigsten, dass das Verlangen nach einer Bürgschaft auch immer einen Grund hat. Banken verlangen sie oft als Sicherheit für einen Kredit.
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Besonders beliebt ist diese Form der Absicherung, wenn derjenige, der den Kredit aufnehmen möchte, selbst keine ausreichende Sicherheit geben kann, weil er zum Beispiel nur ein geringes Einkommen hat. In § 765 Abs. 1 BGB heißt es: „Durch den Bürgschaftsvertrag verpflichtet sich der Bürge gegenüber dem Gläubiger eines Dritten, für die Erfüllung der Verbindlichkeit des Dritten einzustehen.“ Im Klartext bedeutet das: Wenn derjenige, der den Kredit haben möchte, nicht mehr zahlt, ist der Bürge dran.
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Versicherungen Warum sollte dich das Thema interessieren? Mit 18 Jahren, mit der Ausbildung oder mit der ersten eigenen Wohnung wirst du das erste Mal interessant für die Versicherungen. Teilweise beschaffen sich die Versicherungsvertreter ganz gezielt Informationen, zum Beispiel bei Arbeitgebern über neue Auszubildende, um an Adressen zu kommen. Unternehmen, bei denen deine Eltern versichert sind, speichern auch Informationen über dich, die im Laufe der Beratungsgespräche mit deinen Eltern gefallen sind. Bedenke auch: Einige Versicherungen sind wichtig, andere überflüssig. Wenn jetzt ein Versicherungsvertreter an dich heran tritt, solltest du vorbereitet sein, damit du nichts unterschreibst, was du nicht brauchst. Mit deinem Geld kannst du sicher etwas besseres anfangen. Alles Handeln der Versicherungsvertreter zielt letztlich auf Abschlüsse ab. Warum? Versicherungsvertreter arbeiten in aller Regel auf Provisionsbasis. Das bedeutet, sie erhalten nur dann Geld, wenn sie einen Vertrag abschließen. Die Provisionen können von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich hoch ausfallen. Teilweise stehen die Versicherungsvertreter auch in einem festen Anstellungsverhältnis. Sie beziehen dann einen geringen Teil ihres Einkommens als festes Gehalt.
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Dieses Fixum deckt häufig nur entstehende Unkosten, wie Fahrtkosten, Papierkosten, Porto- und Telefonkosten sowie Materialien zur Kundenwerbung. Der Rest des Gehalts besteht auch in dieser Gruppe in der Regel aus Provisionen. Das bedeutet nun nicht, dass alle Vertreter eine unseriöse Beratung vornehmen, um dadurch so viele Abschlüsse wie möglich zu erlangen. Die Höhe der Provisionen ist so gestrickt, dass auch Beratungen durchgeführt werden können, ohne dass es zu einer Unterschrift kommt und so eine gewisse Seriösität zumindest möglich ist. Dennoch kann man wohl nicht bestreiten, dass jeder Versicherungsvertreter sein Einkommen im Hinterkopf hat und langfristig an möglichst vielen Verträgen interessiert ist. Darum: ll Glaube nicht alles, was ein Versicherungsvertreter dir sagt! ll Hol dir Rat von verschiedenen Seiten! ll Wende dich an deine Verbraucherzentrale! Dort kannst du in einer persönlichen Beratung oder auch in ver- schiedenen Broschüren (Infothek) Informationen zu diesem Thema bekommen (gegen einen Kostenbei- trag). Maschen der Versicherungsvertreter/Kundenbindung Versicherungsvertreter versuchen häufig durch bestimmte Taktiken den Kunden zum Abschluss eines Vertrags zu bewegen. Sie versuchen ihn zu binden. Angestellter Versicherungsvertreter mit Fixum „Du kannst darauf vertrauen, dass ich dir nichts „andrehe“, was du nicht wirklich brauchst. Ich und die XY-Versicherung haben daran kein Interesse sondern möchten dich neutral informieren. Ich habe auch nicht nötig, so viel wie möglich zu verkaufen, da ein großer Teil meines Gehalts fest ist und nur der Rest aus Provisionen besteht.“
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Beispiel
Es wird auf den Vereinscharakter der Versicherung hingewiesen. Es wird auf tatsächlich oder angeblich geringe Kosten hingewiesen. Es wird auf die Größe der Versicherung/Anzahl der Kunden hingewiesen. Es wird auf die Zuverlässigkeit im Schadenfall hingewiesen. Es wird mit einprägsamen Floskeln gearbeitet. („Keine Sorge ...“, „Herr Kaiser“ ... Die Versicherungen schulen ihre Vertreter dahingehend, dass sie möglichst geschickt eine Bindung des Kunden an das Unternehmen herstellen, damit auch alle weiteren Verträge im Kasten sind. Vergleiche selbstständig und überlege genau, welche Versicherung du unbedingt brauchst und bei welchem Unternehmen abschließt. Ein Unternehmen kann gut in Sachen Kfz-Versicherung sein, bei der Berufsunfähigkeitsversicherung aber überteuert.
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Wissen hilft Für viele junge Menschen sind Versicherungen ein Buch mit sieben Siegeln. Das liegt daran, dass Versicherungen nichts Greifbares sind. Man kann sich nicht ohne weiteres vorstellen, was hinter einer Versicherung steckt. Damit du entscheiden kannst, ob du die eine oder andere Versicherung brauchst, musst du dich mit dem Thema beschäftigen. Dabei sind vor allen Dingen folgende Fragen wichtig: Welche Versicherung ist für welches Alter notwendig? Wann braucht man selbst eine Versicherung? Wie lange ist man über die Eltern abgesichert? Informiere dich selbst. An dieser Stelle erfolgt nun eine kurze Übersicht zu den wichtigsten Versicherungen: Während der Ausbildung oder dem Studium musst du dich gegen Krankheiten selbst versichern. Dafür solltest du nicht ohne weiteres einfach die Versicherung wählen, in der auch schon deine Eltern sind oder, die dein Chef dir vorschlägt. Ab 2009 gilt bei allen gesetzlichen Krankenversicherungen ein Einheitstarif. Das bedeutet aber nicht, dass alle Krankenkassen auch gleich sind. Es gibt zum Teil erhebliche Unterschiede bei Leistungen, Service und Beratung. Zusätzlich zu den gesetzlichen Leistungen bieten alle Kassen auch eine Fülle von Wahltarifen. Damit kannst du deinen Versicherungsschutz verbessern und/oder Geld sparen, zum Beispiel, wenn du einen Tarif mit Selbstbehalt wählst. Aber: Nicht alles, was deine Krankenkasse dir anbietet ist für dich auch sinnvoll. Deshalb gilt: Überlege genau, was du willst. Informiere dich umfassend und entscheide dich für die Krankenkasse und ggf. Wahltarife erst dann, wenn du alles genau verstanden hast.
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Wenn du mit einem Fußball beim Spielen das Fenster eines Blumenladens zertrümmerst oder ein Fußgänger über dein achtlos auf den Bürgersteig gelegtes Rad stolpert und sich ein Bein bricht, musst du dafür einstehen. Du bist also schadensersatzpflichtig. Für solche Fälle, aber auch für größere Schäden, kannst du dich mit einer Haftpflichtversicherung absichern. Die Haftpflichtversicherung tritt immer dann ein, wenn du anderen aus Versehen – nicht mit Absicht – einen Schaden zugefügt hast. Auf eine Haftpflichtversicherung solltest du nicht verzichten, denn sie kann dich davor schützen aus Versehen unter einen großen Schuldenberg zu geraten. Für einen guten Schutz kannst du ca. 50 Euro oder auch 150 Euro im Jahr bezahlen. Ein Vergleich hilft zu sparen!
Tipp: Azubis und Studenten sind häufig noch über ihre Eltern abgesichert. Dies gilt vor allem, wenn sich die Ausbildung direkt an die Schulzeit anschließt. Erkundige dich am besten, ob deine Eltern eine entsprechende Haftpflichtversicherung haben. Eine eigene Versicherung brauchst du dann erst nach Ende der Ausbildung.
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Wie groß die Gefahr ist, dass du erwerbs- oder berufsunfähig wirst, hängt stark von deinem tatsächlich ausgeübten Beruf ab. Dieses Risiko kannst du absichern. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt deinen Lebensunterhalt, wenn du durch Unfall oder Krankheit nicht mehr in der Lage bist, Geld zu verdienen. Anspruch auf eine gesetzliche Erwerbsminderungsrente hat dagegen nur, wer die Wartezeit von fünf Jahren erfüllt. Daher ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung grundsätzlich zu empfehlen. Je früher du dir dazu Gedanken machst desto besser. Denn: Wer noch jung und gesund ist, hat die Möglichkeit, Verträge mit guten Konditionen und geringen Beiträgen abzuschließen. Allerdings ist diese Versicherung nicht ganz billig und manche Anbieter haben Fallstricke in ihren Verträgen. Damit du eine gute, günstige Versicherung findest, die im Fall der Fälle auch zahlt, solltest du dich also genau informieren und Angebote vergleichen. Deine Verbraucherzentrale steht dir dazu mit Rat und Tat zur Seite.
Über eine private Unfallversicherung kannst du ebenfalls nachdenken. Allerdings zahlt sie nur im Falle einer Invalidität durch einen Unfall, nicht bei Krankheit. Du solltest sie daher als mögliche Ergänzung sehen. Bei Urlaubsreisen oder auch längeren Aufenthalten im Ausland ist eine Reisekrankenversicherung sinnvoll. Für kurze Auslandsaufenthalte bis zu 6 Wochen ist sie mit ca. 6 Euro im Jahr auch recht günstig. Etwas teurer wird es zum Beispiel bei einem längeren Studium im Ausland. Hier muss für den konkreten Einzelfall eine Versicherung abgeschlossen werden. Ein Vergleich lohnt sich, weil die Preisunterschiede groß sind. Eine Hausratversicherung lohnt sich erst dann, wenn du von zu Hause ausgezogen bist und wertvolle Gegenstände in deiner Wohnung hast (teure Möbel, eine aufwändige HiFiAnlage, einen teuren Computer oder wertvollen Schmuck). Eine Risikolebensversicherung wird erst wichtig, wenn du Freund, Freundin oder Familie versorgst und diese absichern möchtest für den Fall, dass dir etwas passiert. Eine Kapitallebensversicherung oder private Rentenversicherung hingegen ist nicht ohne weiteres empfehlenswert, da damit eine langfristige Bindung einhergeht und du jetzt wahrscheinlich noch nicht abschätzen kannst, ob du dich mit einer derartigen finanziellen Verpflichtung überforderst. Ein vorzeitiger Ausstieg ist also recht wahrscheinlich. Die Folge davon sind immer erhebliche finanzielle Verluste. Darüber hinaus kann man bei anderen Formen der Geldanlage und Altersvorsorge größere Gewinne erzielen.
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Deine Rechte und Pflichten Für jeden Menschen beginnt mit der Geburt seine Rechtsfähigkeit (§ 1 BGB). Man kann erben und Eigentum an Sachen haben. Viele andere Rechte und Pflichten kommen erst im Laufe der Zeit hinzu. Zum Beispiel wird man mit 7 Jahren beschränkt geschäftsfähig. Jetzt kann man selbst entscheiden, was man von seinem Taschengeld kaufen möchte. Bei größeren Anschaffungen, die nicht mehr vom Taschengeld bezahlt werden können, braucht man aber bis zum 18. Geburtstag noch immer die Zustimmung seiner Eltern. Das gilt auch für Verträge mit einem Sportverein, einer Bank, einem Zeitschriftenverlag, einer Fahrschule oder einem Arbeitgeber.
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Das Gesetz schreibt vor, dass einige Dinge erst ab einem bestimmten Alter erlaubt sind. Letzte Instanz sind trotzdem deine Eltern. Wenn das Gesetz zum Beispiel erlaubt, dass ein Jugendlicher bis 24 Uhr ins Kino gehen darf, die Eltern aber dagegen sind, kÜnnen sie den Kinobesuch verbieten. Das kann auch sinnvoll sein, wenn der Jugendliche etwa am nächsten Tag zur Schule muss und sonst zu mßde ist.
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Rechte
tt Du bist beschränkt geschäftsfähig.
tt Die Schulpflicht beginnt.
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tt Du hast die beschränkte Haftpflicht (wenn du den Schaden hättest vor- hersehen können).
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tt Du darfst max. 2 Stunden (in Landwirtschaftlichen Familienbetrieben max. 3 Stunden) beschäftigt werden. Die Beschäftigung muss aber leicht und für Kinder geeignet sein.
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tt Du darfst jetzt berufsmäßig arbeiten. Jedoch max. 8 Stunden täglich und 40 Stunden wöchentlich. tt Du kannst den Mofaführerschein machen. tt Du kannst dein Testament verfassen. tt Du kannst einen Antrag beim Vormundschaftsgericht stellen, um dich ehemündig erklären zu lassen, wenn dein Zukünftiger (deine Zukünftige) bereits volljährig ist. tt Du darfst den Führerschein der Klassen M, A1 und S machen. (2-rädrige Klein- und Leichtkrafträder bzw. 3-rädrige Kleinkrafträder und 4-rädrige Leichtkraftfahrzeuge) tt In einigen Bundesländern, auch in SH, darfst du bei Kommunalwahlen wählen. tt Du darfst bis 24.00 Uhr ins Kino und zu öffentlichen Tanzveranstaltungen gehen. tt Es endet das Verbot zum Aufenthalt in Gaststätten. tt Du darfst bestimmte alkoholische Getränke in Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit kaufen und trinken (nicht Branntwein und branntweinhaltige Getränke oder Lebensmittel). tt Du hast die Möglichkeit, einen Jagdschein zu bekommen. tt Vor den Sozialgerichten erlangst du die bedingte Prozessfähigkeit.
Pflichten
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tt Eine Religionsänderung kann nur mit deiner Zustimmung erfolgen. tt Wenn deine Eltern einverstanden sind, darfst du bis 22 Uhr ins Kino gehen.
tt Du kannst über deine Religionszugehörigkeit selbst entscheiden. tt Du kannst, soweit nicht Vollschulpflicht besteht, eine Berufsausbildung machen oder max. 7 Stunden täglich und 35 Stunden wöchentlich mit leichten, geeigneten Tätigkeiten beschäftigt werden. tt Für die Wahlen der Jugendvertretung im Betriebsrat darfst du jetzt wählen und gewählt werden.
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Alter
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tt Du bist bedingt strafmündig nach dem Jugendstrafrecht. tt tt Jugendliche verlieren den strafrechtlichen Schutz gegen sexuellen Missbrauch von Kindern.
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tt Du musst einen Personalausweis besitzen. tt Vor Gericht kannst du als Zeuge vereidigt werden. tt Es endet der strafrechtliche Schutz gegen den sexuellen Missbrauch von Jugendlichen.
tt Die Fahrerlaubnis der Klasse B (begleitetes Fahren) kann erworben werden. tt Du bist volljährig. tt Du hast die uneingeschränkte Geschäftsfähigkeit, Ehemündigkeit und Testierfähigkeit. tt Du hast das aktive und passive Wahlrecht. tt Du kannst den Betriebsrat wählen und dich selbst wählen lassen. tt Du bist prozessfähig. tt Du darfst uneingeschränkt an öffentlichen Tanzveranstaltungen teilnehmen, Gaststätten besuchen, in Nachtbars oder Nachtclubs gehen etc. tt Es dürfen Tabakwaren an dich verkauft werden. tt Du kannst die Fahrerlaubnis der Klassen A, B und C erlangen. (Stufenweise für ein mittelschweres Motorrad, PKW und leichterer LKW). tt Du hast die Möglichkeit, eine Waffenbesitzkarte und einen Munitionserwerbsschein zu erlangen. tt Du darfst für Silvester bestimmte Feuerwerkskörper kaufen. tt Für Krankenkraftwagen kannst du eine Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung erwerben. tt Du kannst die Fahrerlaubnis der Klasse D erwerben (Bus). tt Für Taxen und Mietwagen kannst du die Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung erwerben.
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tt Deine Schulpflicht endet. tt Du hast die volle Schadensersatzpflicht. tt Die allgemeine Wehrpflicht bzw. Zivildienst kommt auf dich zu. tt Wenn du Schaden anrichtest, bist du voll dafür verantwortlich. tt Du bist strafmündig. Die Bestrafung nach Erwachsenenstrafrecht ist möglich. Es können aber noch die Bestimmungen des Jugendstrafrechts angewendet werden.
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tt Du bist voll strafmündig und wirst nach dem Erwachsenenstrafrecht bestraft.
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Ausgabenplanung Viele kennen es aber wenige sprechen darüber: Fragen rund ums Geld. Auch und gerade junge Leute müssen sie sich stellen. Die Schule ist beendet. Die nächsten Schritte sind meistens eine Berufsausbildung oder ein Studium und die erste eigene Wohnung. Damit beginnt der Weg in die Eigenständigkeit. Wenn du die ersten Schritte vernünftig planst, kannst du verhindern, dass du dich jetzt finanziell übernimmst. Dabei kann dir ein Budgetplan helfen. Hier werden die Einnahmen und die Ausgaben einander gegenübergestellt. Es gibt feste Ausgaben, an denen du nichts verändern kannst und veränderliche Ausgaben. Die meisten Ausgaben kommen Monat für Monat auf dich zu. Du solltest aber nicht vergessen, dass manches, wie z.B. einige Versicherungsbeiträge oder die Kfz-Steuer alle 3 Monate oder nur einmal im Jahr ins Haus stehen. Wenn du diese Beträge in deiner Planung vergisst, stehst du irgendwann dumm da und musst evtl. sogar Schulden machen.
Beispiel
Wenn du Fahranfänger bist und ein gebrauchtes Auto fährst, können im Jahr schon 2.000 Euro Kfz-Haftpflichtversicherung und 300 Euro Steuern auf dich zukommen. Der folgende Plan soll dir dabei helfen, deine Finanzen in den Griff zu bekommen.
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Einnahmen
Taschengeld
Euro
Nebenjob
Euro
Ausbildungsvergütung
Euro
Veränderliche Ausgaben Essen und Trinken
Euro
Kleidung, Schuhe und Kosmetika
Euro
Lohn/Gehalt
Euro
Wohngeld
Euro
(Benzin, Reparaturen)
Euro
Sonstiges
Euro
Festnetztelefon
Euro
Summe Einnahmen
Euro
Internet
Euro
Handy
Euro
CDs, Videos, DVDs
Euro
Feste Ausgaben
Fahrgeld, Auto etc.
Miete
Euro
Nebenkosten (Heizung etc.)
Euro
Kneipe, Kino
Euro
Strom, Gas etc. (Stadtwerke)
Euro
kleinere Anschaffungen
Euro
Euro
Hobbys
Euro
Geschenke
Euro
Sonstiges
Euro
Kostgeld
Versicherungen (ggf. auf den
Monat umrechnen!)
Euro
Kfz-Steuer (ggf. auf den Monat umrechnen!)
Summe veränderliche
Euro
Ausgaben
Euro
Summe Einnahmen
Euro
Rundfunk- und
Fernsehgebühren
Euro
Grundgebühren
Euro
Festnetztelefon
Euro
Grundgebühren Internet
Euro
Grundgebühren Handy
Euro
Zeitschriften-Abo
Vereinsbeiträge
Kreditrate
Euro
sonstige Rate
Euro
Sparen
Ausgehen, Disco,
Minus Summe feste Ausgaben
Euro
Summe veränderliche Ausgaben
Euro
frei verfügbar
Euro
Euro Euro
Euro
Sonstiges
Euro
Summe feste Ausgaben
Euro
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Beispiel
Stimmen deine Berechnungen mit dem überein, was du am Ende des Monats noch in deinem Geldbeutel oder auf dem Konto hast? Wenn ja: Prima! Wenn du mehr Geld ausgibst als du hast, kannst du jetzt ganz gezielt überlegen, wie mehr Geld in die Kasse kommt und ob du alle möglichen Zuschüsse ausgeschöpft hast. Auf der anderen Seite kannst du die Ausgaben so verändern, dass du dir ein eigenständiges Leben trotzdem leisten kannst. Nur um ein paar Beispiele zu nennen: Vielleicht reicht auch ein WG-Zimmer, es können überflüssige Versicherungen gekündigt oder teure Telefonate mit dem Handy eingeschränkt werden.
Tipp: Du solltest immer etwas Geld zurücklegen, damit du auch unvorhergesehene Ausgaben bezahlen kannst, sog. Liquiditätsreserve
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Wie viel Taschengeld bekommen Kinder und Jugendliche? Es ist natürlich nirgendwo festgeschrieben, wie viel Taschengeld gezahlt werden soll. Es gibt aber Orientierungswerte. Diese Werte müssen aber an die finanziellen Möglichkeiten der Familie angepasst werden. Wenn Deine Eltern es sich nicht leisten können, dir so viel Taschengeld zu geben, kannst du, am besten gemeinsam mit deinen Eltern, überlegen, ob es Möglichkeiten gibt, Geld dazuzuverdienen.
Orientierungswerte für Kinder bis 9 Jahren tt unter 6 Jahren
tt 6 – 7 Jahre
tt 8 – 9 Jahre
tt bis zu 0,50 Euro
tt 1,50 – 2,00 Euro
tt 2,00 – 2,50 Euro
wöchentlich
Orientierungswerte für Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren tt 10 – 11 Jahren
tt 12 - 13 Jahre
tt 14 -15 Jahre
tt 16 – 17 Jahre
tt etwa 13 Euro
tt etwa 18 Euro
tt etwa 23 Euro
tt etwa 30 – 40 Euro
monatlich
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Q u i z
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Auflösung auf Seite 41 Teilweise sind mehrere Antworten richtig. Mache ein Kreuz bei jeder richtigen Antwort.
Was ist ein Haushaltsplan? a. Ein Überblick über alle Einnahmen und Ausgaben. b. Ein Hobby des Finanzministers. c. Ein Plan über die Zimmerverteilung einer Wohnung.
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Was können Ursachen für Schulden sein? a. Arbeitslosigkeit. b. Krankheit. c. Unfall. d. Schwangerschaft. e. Mangelndes Selbstwertgefühl. f. Sucht. g. Kriminalität.
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Was ist ein häufiger Einstieg in die Schuldenspirale? a. Nicht bezahlte Rechnungen. b. Längerfristige Inanspruchnahme eines Dispositionskredites. c. Mangelnde oder keine Übersicht über Schulden (z.B. Ratenkredite). d. Gründliches Nachdenken vor dem Geldausgeben.
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Was können Folgen von Überschuldung sein? a. Sucht. b. Kriminalität. c. Selbstmord. d. Verlust von sozialen Kontakten/Freunden.
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Welcher Grund für das Leihen von Geld steht für Jugendliche an erster Stelle? a. Kosmetik. b. Genussmittel (z.B. Fast Food). c. Kleidung.
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Ab welchem Alter ist man voll strafmündig? a. 16 Jahre. b. 18 Jahre. c. 21 Jahre. Wer kann ein Girokonto eröffnen? a. Erwachsene ab 18 Jahren. b. Jugendliche mit Zustimmung der Eltern. c. Jugendliche ab 16 Jahren, ohne Zustimmung der Eltern. Was ist ein Kredit? a. Ein griechisches Reisgericht. b. Ein überlassener Geldbetrag (oft gegen Zinsen). c. Eine problemlose Form des Geldleihens. d. Ein risikoreiches Geschäft für Banken und Sparkassen.
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Was ist ein „Dispo“? a. Ein diensthabender Polizist. b. Ein Überziehungskredit bei dem ein Kontoinhaber sein Konto bis zu einer bestimmten Summe überziehen darf. c. Ein Begriff aus der Bankwelt für Kredite im allgemeinen. d. Die Abkürzung für den Disponent einer Firma.
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Wie hoch können die Zinsen für einen Dispositionskredit oder eine Kontoüberziehung sein? a. 2%. b. 5%. c. 10% (bei Überziehung des Kontos über das mit der Bank vereinbarte Limit hinaus [geduldete Überziehung] bis zu 18%).
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Kann ein Minderjähriger einen Kredit aufnehmen? a. Nein, nur mit Zustimmung des Vormundschaftsgerichts. b. Ja, mit Zustimmung der Eltern. c. Ja, auch ohne Zustimmung der Eltern. Was ist ein „Kredithai“? a. Eine Haiart die im Indischen Ozean lebt. b. Ein Mensch der im Geld schwimmt. c. Die Sofortlösung für finanzielle Probleme. d. Ein unseriöser Geldverdiener.
Was ist eine Bürgschaft? a. Die für die Kredite verantwortliche Kommission einer Bank. b. Ein Freundschaftsdienst ohne Nebenwirkung. c. Die Verpflichtung, für die Erfüllung der Verbindlichkeiten des Dritten einzustehen.
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Was bedeutet „Schufa“? a. Schufa ist die Abkürzung für Schubfach. b. Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherheit. c. Schutzgemeinschaft für Kreditnehmer. d. Es ist eine Abkürzung für Schuldenfälligkeit.
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Welche Vorgänge werden bei der Schufa gespeichert? a. Kontoeröffnung. b. Jeder Bankbesuch. c. Bestehende Kredite. d. Leasingverträge. Wer trägt die Kosten für ein Telefonat mit dem Handy im Ausland? a. Der Anrufer. b. Der Angerufene. c. Beide. Welcher Abrechnungstakt ist beim Telefonieren mit dem Handy am günstigsten? a. 60/1. b. 1/1. c. 60/30.
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Kann man mit einer Prepaid-Karte Schulden machen, z.B. beim Verschicken von SMS? a. Ja, da einige Abbuchungen verzögert kommen. b. Nein, da nur das aktuelle Guthaben zur Verfügung steht. Was sind die Vorteile einer Prepaid-Karte? a. Bessere Kostenkontrolle. b. Keine Vertragsbindung. c. Keine Grundgebühr. d. Preiswertere Telefonkosten. Worin besteht die Gefahr beim Herunterladen von Handy-Logos? a. Es kann ganz schön teuer werden. b. Ich kann unabsichtlich einen Abo-Vertrag abschließen
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Wer darf einen Handyvertrag abschließen? a. Jugendliche unter 18 Jahre ohne Einwilligung der Eltern. b. Jugendliche über 18 Jahre. c. Jugendliche unter 18 Jahre mit der Zustimmung der Eltern. Was passiert, wenn man die Handyrechnung nicht mehr bezahlen kann? a. Der Vertragspartner kann die Karte sperren lassen. b. Die Gebühren bis zur Restlaufzeit können fällig werden, wenn die Karte gesperrt wurde. c. Gar nichts.
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Hinter Angeboten im Internet wie „gratis-SMS“ und „kostenloser Führerscheintest“ verstecken sich oft Abo-Fallen a. ja. b. nein. Ist man erst einmal in eine Abo-Falle getappt, muss man in jedem Fall auch zahlen a. ja. b. nein.
Sollte man sich von Mahnungen und Inkassoschreiben des Internet-Abzockers unter Druck setzen lassen? a. Ja. b. Nein, erst wenn ein gerichtlicher Mahnbescheid kommt, besteht unbedingt Handlungsbedarf!
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Kann ein Minderjähriger wirksam einen Kaufvertrag abschließen? a. Ja, wenn er den Kaufpreis mit Mitteln bewirkt, die ihm zur freien Verfügung überlassen worden sind. b. Ja, mit Einwilligung oder Zustimmung der Eltern. c. Nein. Welches sind die zwei wichtigsten Versicherungen? a. Krankenversicherung. b. Hausratversicherung. c. Haftpflichtversicherung. d. Risikolebensversicherung. Welche Versicherung für Kraftfahrzeuge ist gesetzlich vorgeschrieben? a. Kaskoversicherung. b. Kfz-Haftpflichtversicherung. c. Insassenunfallversicherung. d. Verkehrsrechtschutzversicherung.
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Wer sagt mir am besten, wie ich mich richtig versichern soll? a. Versicherungsvertreter. b. Eltern. c. Ich, nachdem ich mich informiert habe. Ich muss Versicherungsverträge immer sofort unterschreiben. a. Richtig, weil ich sonst den versprochenen Bonus nicht mehr bekomme. b. Falsch, ich sollte mir lieber noch einmal alles durch den Kopf gehen lassen und das Angebot mit anderen Angeboten vergleichen.
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Es ist egal bei welcher Versicherung ich den Vertrag abschließe, ich bekomme immer das gleiche. a. Richtig, jede Versicherung hat die gleichen Angebotspakete, daher ist es egal an welche Versicherung ich mich wende. b. Falsch, je nach meinem Bedarf kommen unterschiedliche Angebote für mich in Frage, daher sollte ich Angebote vergleichen, um das Passende für mich zu finden.
26 bis 40 Punkte Mit dem Thema Geld und Schulden hast du dich schon auseinander gesetzt. Trotzdem bist du noch nicht 100%-ig sicher auf dem Gebiet. Nimm die dir angebotenen Informationen an, um dein Wissen zu vervollständigen.
Ab 41 Punkte Du bist ein Experte. In Sachen Geld- und Finanzangelegenheiten macht dir so schnell keiner was vor. Auch der dreisteste Abzocker hat bei dir keine Chance. Du bist gut informiert und wirst so schnell keine Schulden machen.
Lösung:
Jede richtige Antwort gibt einen Punkt: Bis 25 Punkte Noch bist du kein Finanzexperte. Das kannst du ändern. Sonst fällst du womöglich bald auf einen Abzocker herein oder findest du dich mit einer Vielzahl von unnötigen Verträgen ausgestattet in der Verbraucherzentrale wieder. Die Informationen in dieser Broschüre helfen dir weiter.
tt 1 a), tt 2 a), b), c), d), e), f), g) tt 3 a), b), c) tt 4 a), b), c), d) tt 5 b) tt 6 c) tt 7 a), b) tt 8 b), d) tt 9 b) tt 10 c) tt 11 a) tt 12 d) tt 13 c) tt 14 b) tt 15 a), c), d) tt 16 c) tt 17 b) tt 18 a) tt 19 a), b), c) tt 20 a), b) tt 21 b), c) tt 22 a), b) tt 23 a) tt 24 b) tt 25 b) tt 26 a), b) tt 27 a), c) tt 28 b) tt 29 c) tt 30 b) tt 31 b) tt 32 b)
Ich sollte alle Versicherungen bei einer Gesellschaft haben. a. Richtig, weil der Service dann besonders gut ist. b. Falsch, weil eine Versicherungsgesellschaft nicht in allen Teilbereichen gleich gut ist.
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Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein - Wir über uns Die Verbraucherzentrale ist ein anbieterunabhängiger, gemeinnütziger, eingetragener Verein, der zu Fragen des privaten Konsums informiert, berät und unterstützt. Um die Unabhängigkeit zu wahren, verzichten wir auf Sponsorengelder und Spenden von Unternehmen. Wir ll informieren Medien und Öffentlichkeit über wichtige Verbraucherthemen und führen Aktionen, Projekte und Ausstellungen durch. ll vertreten Verbraucherinteressen auf politisch-parla- mentarischer Ebene. ll arbeiten mit Schulen und Einrichtungen der Jugend- und Erwachsenenbildung zusammen. Unser Arbeitsfeld reicht von „A“ wie „Altersvorsorge“ bis „Z“ wie „Zahnersatz“. Wir informieren und beraten insbesondere auf folgenden Gebieten: ll Verbraucherrechte ll Finanzdienstleistungen ll Lebensmittel und Ernährung ll Energie, Bauen und Wohnen ll Gesundheitsdienstleistungen ll Verbraucherschutz in Europa In unseren Beratungsstellen halten wir zu allen Themen auch Ratgeber, Broschüren und ein Informationssystem bereit. Die Bücher sind in den Beratungsstellen und im Internet auch käuflich zu erwerben. Weitere Informationen gibt es im Internet: www.verbraucherzentrale-sh.de
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Landesgeschäftsstelle Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein e.V. Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/59099-0 Telefax: 0431/59099-77 E-Mail: info@verbraucherzentrale-sh.de Internet: www.verbraucherzentrale-sh.de Beratungsstelle Flensburg Schiffbrücke 65 24939 Flensburg Telefon: 0461/28604 Telefax: 0461/27578 E-Mail: vb-fl @verbraucherzentrale-sh.de Beratungsstelle Heide Postelweg 4 25746 Heide Telefon: 0481/61774 Telefax: 0481/63609 E-Mail: vb-hei@verbraucherzentrale-sh.de Beratungsstelle Kiel Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/51533 Telefax: 0431/5578755 E-Mail: vb-kiel@verbraucherzentralesh.de Beratungsstelle Lübeck Fleischhauerstraße 45 23552 Lübeck Telefon: 0451/72248 Telefax: 0451/76355 E-Mail: vb-hl@verbraucherzentrale-sh.de
Schuldnerberatung Bad Segeberg Kirchplatz 1 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551/90844-0 Telefax: 04551/90844-22 E-Mail: sbr-se@verbraucherzentrale-sh.de Schuldnerberatung Kaltenkirchen Kirchenstraße 2 24568 Kaltenkirchen Telefon: 04191/3442 Telefax: 04191/85338 E-Mail: sbr-kaki@verbraucherzentrale-sh.de Unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD gGmbH Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/5909960 Telefax: 0431/5909966 E-Mail: kiel@unabhaengige-patientenberatung.de Projekte: Europäisches Verbraucherzentrum Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/9719350 Telefax: 0431/9719360 E-Mail: evz@evz.de Internet: www.evz.de Schuldnerberatung Bad Segeberg Kirchplatz 1 23795 Bad Segeberg Telefon: 04551/90844-0 Telefax: 04551/90844-22 E-Mail: sbr-se@verbraucherzentrale-sh.de
Beratungsstelle Norderstedt Rathausallee 38 22846 Norderstedt Telefon: 040/5238455 Telefax: 040/5282604 E-Mail: vb-nor@verbraucherzentralesh.de
Schuldnerberatung Kaltenkirchen Kirchenstraße 2 24568 Kaltenkirchen Telefon: 04191/3442 Telefax: 04191/85338 E-Mail: sbr-kaki@verbraucherzentrale-sh.de
Projekte: Europäisches Verbraucherzentrum Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/9719350 Telefax: 0431/9719360 E-Mail: evz@evz.de Internet: www.evz.de
Unabhängige Patientenberatung Deutschland – UPD gGmbH Andreas-Gayk-Straße 15 24103 Kiel Telefon: 0431/5909960 Telefax: 0431/5909966 E-Mail: kiel@unabhaengige-patientenberatung.de
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Schuldenprävention und Vermittlung von Finanzkompetenz in Schleswig-Holstein Der Einstieg in die Verschuldung erfolgt immer häufiger bereits in jungen Jahren. Junge Menschen sind begeisterungsfähig, offen für Trends und in ihren Entscheidungen oft leicht zu beeinflussen. Gleichzeitig suchen sie nach Orientierung und Identität. Kinder und Jugendliche werden längst als kauffreudige und markenbewusste Zielgruppe massiv umworben. Gruppendruck und Gruppenzwänge, die oft konsumorientiert sind, wirken zusätzlich auf junge Menschen ein. Wer nicht aus eigener finanzieller Kraft mithalten kann, dem werden schnelle Kredite versprochen, um dem drohenden sozialen Akzeptanzverlust zu entgehen. Hier beginnt nicht selten der Einstieg in die Schuldenfalle, aus der oft nur eine professionelle Schuldnerberatung herausführen kann. Umso wichtiger ist die frühzeitige Arbeit im Bereich der Schuldenprävention, damit neue Weichen für die Entwicklung von Werten, Identität und Selbstwertgefühl gestellt werden können. Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung Schleswig-Holstein ein flächendeckendes Konzept zur Vermittlung von Finanzkompetenz entwickelt. „Ein x Eins – Augen auf im Geldverkehr“ ist ein Leitprojekt im Kinder- und JugendAktionsplan Schleswig-Holstein (KJAP). Um Hilfestellungen insbesondere im Bereich der Finanzkompetenz zu geben, führen in Schleswig-Holstein alle 36 staatlich anerkannten Schuldnerberatungsstellen und 5 spezialisierte Schuldenpräventionsprojekte flächendeckend Veranstaltungen zur Vermittlung von Finanzkompetenz schwerpunktmäßig in Schulen durch.
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Eine Liste aller anerkannten Schuldnerberatungsstellen in SchleswigHolstein ist auf den Seiten der Koordinierungsstelle Schuldnerberatung zu finden. Koordinierungsstelle SCHULDNERBERATUNG in Schleswig-Holstein Kanalufer 48, 24768 Rendsburg Telefon: 0 43 31-593-180 Telefax: 0 43 31-593-151 E-Mail: info@schuldnerberatung-sh.de Internet: www.schuldnerberatung-sh.de „Was kostet die Welt?“ (landesweit) Das Projekt zur Stärkung der Finanzkompetenz in Schleswig-Holstein Verbraucherzentrale SchleswigHolstein e.V. Katrin Rieger (Projektleitung und –koordination) Andreas-Gayk-Straße 15 24105 Kiel Telefon: 0431/590 99 16 Telefax: 0431/590 99 77 E-mail: info@waskostetdiewelt.com Internet: www.waskostetdiewelt.com „fit for money“ (Kiel) Projektleitung: Helga Schreitmüller Deutsches Rotes Kreuz Kreisverband Kiel e.V. Klaus-Groth-Platz 1 24105 Kiel Telefon: 0431/59008-948 Email: schreitmueller@drk-kiel.de Internet: www.fit-for-money.de „Moneycrashkurs“ (Lübeck/Ostholstein) Veranstaltungen in Lübeck und Ost-Holstein
GATE-Money Crashkurs
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Agentur für Arbeit Lübeck Hans-Böckler-Straße 1 23560 Lübeck Telefon: 0451/50 28 29 - 0 Email: info@moneycrashkurs.de Internet: www.moneycrashkurs.de „Kidsundkohle.de“ (Neumünster) Das Präventionsprojekt der Stadt Neumünster Stadt Neumünster Fachdienst Kinder und Jugend Ansprechpartnerinnen: Susanne Leopold und Anette Schöler Fürsthof 9 24534 Neumünster Telefon: 04321/404 959 Sprechzeiten nach Vereinbarung Email: info@kidsundkohle.de Internet: www.kidsundkohle.de „Cash oder Crash?“ (Kreis Nordfriesland, Stadt Flensburg, Teile Kreis SL-FL) Julia Marake Projektleiterin Mobiltelefon: 0162/20 13 777 Beratungs- und BehandlungsZentrum Niebüll „Cash oder Crash?“ Westerlandstr. 3 25899 Niebüll Telefon: 04661/96 590 Email: marake@cash-oder-crash.de Internet: www.cash-oder-crash.de
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Das Projekt zur Stärkung der Finanzkompetenz von Schülern in Schleswig-Holstein ll Interaktive Präventionsveranstaltungen in Schulen mit zwei Fachkräften über 5-6 Stunden im Raum Schleswig-Holstein ll Fortbildungen und Informationsmaterial für Multiplikatoren wie zum Beispiel Lehrkräfte ll Ein Internetangebot unter www.waskostetdiewelt.com ll Diese Informationsbroschüre zum Thema Konsum und Umgang mit Geld mit dem Titel „Was kostet die Welt?“
Guter Rat ist unabhängig! www.verbraucherzentrale-sh.de 52
Gefördert durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie, Jugend und Senioren des Landes Schleswig-Holstein
Was kostet die Welt?