Großräumige, gänzlich unberührte Natur in unserer Nähe? Gebiete, in die der Mensch noch nie einen Fuß gesetzt hat? Schon mit dem Sesshaftwerden begann der Mensch, Äcker anzulegen, Wälder zu beweiden und die Landschaft zu verändern. In Schleswig-Holstein gibt es wohl keinen Quadratmeter, der nicht durch menschliches Handeln geprägt ist. Dennoch, im Stiftungsland gibt es wieder große Gebiete, in denen die natürlich ablaufenden Prozesse Regie führen und der Mensch zurücktritt. Experten sprechen daher von der „Neuen Wildnis“. Manchmal bedarf es aber eines „Anschubs“: Die Entwässerung muss gestoppt oder störende Nadelbäume entfernt werden. Danach heißt es Bühne frei für die dynamischen Kräfte der Natur im „Wilden Stiftungsland“. Acht dieser Gebiete der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein, in denen Sie sich ins Reich der Trolle und Elfen träumen können, stellen wir Ihnen vor.
Stiftungsland Natur schützen - Vielfalt erleben Das Stiftungsland – das sind rund 30.000 Hektar, eingebunden in ein landesweites Verbundnetz von Biotopflächen. Hier bewahren wir die Artenvielfalt und landschaftliche Schönheit Schleswig-Holsteins für heutige und zukünftige Generationen. Der Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten und ihrer Lebensräume gehört zu den Kernaufgaben unserer Arbeit. Unseren Naturschutz im Stiftungsland wollen wir aber auch für „Jedermann“ erlebbar machen. Lassen Sie sich ein wenig von unserer Begeisterung für das Stiftungsland anstecken!
Eschenbrook 4, 24113 Molfsee Tel. 0431-210 90 90 www.stiftungsland.de
Herzlich willkommen im Stiftungsland!
© 2011 | Foto: V. Arnold, M. Friedemann, F. Hecker., J. Kelo, D. Neumann, B. Struwe-Juhl, Stiftung Naturschutz | Gestaltung: www.nplusone.de
Stiftungsland – Mut zur Wildnis
Naturerlebnis Wildes Stiftungsland
Wildnis im Stiftungsland Wildnis – das sind Wälder, Moore, Seen und Sümpfe, die der Mensch vollkommen in Ruhe lässt. Sie werden weder gepflegt noch genutzt. Der natürliche Prozess von Werden, Wachsen und Vergehen kann hier ungestört ablaufen. Wildnis – das sind Wälder mit stillen Waldweihern, plätschernden Bächen und kleinen Mooren. Hier dürfen sterbende Baumriesen umstürzen und dabei eine Lichtung ins Dickicht schlagen. Wildnis – das sind weite, geheimnisvolle Moorlandschaften von karger Schönheit mit extremen Lebensbedingungen. Nur Spezialisten unter den Tier- und Pflanzenarten kommen hier zurecht.
Faszination Wildnis! Entdecken Sie die wilden Seiten Schleswig-Holsteins im Stiftungsland
Nicht überall kann der Mensch die Wildnis im Stiftungsland gefahrlos betreten. Auf ausgewiesenen Wegen und Aussichtsplattformen aber können Sie Natur pur in vollen Zügen genießen! www.stiftungsland.de
Mötjensee
Versteckt im unendlich weiten Röhrichtgürtel liegt der flache See. Nur vom Aussichtsturm kann man ihn noch sehen und seine Entwicklung über die Verlandung zum Moor verfolgen. Die ungestörte Ruhe in der unberührten Landschaft der Lundener Niederung genießen auch seltene Vögel wie Rohrdommel, Beutelmeise und Schwarzkehlchen.
Wildes Moor bei Schwabstedt
Tal der Langballigau
Hier war die letzte Eiszeit der Baumeister: Im tief eingeschnittenen Tunneltal schlängelt sich die Langballigau gen Ostsee. Quellen, sumpfige Wiesen, feuchte Bruchwälder und Hanglaubwälder geben dem urigen Riesenschachtelhalm, bauchiger Windelschnecke, Eisvogel und Gebirgsstelze ein Zuhause.
700 Hektar Wildnis – ein weites, karges Hochmoor wölbt sich aus der umliegenden Landschaft empor. Der angehobene Wasserstand kommt den kleinen Torfmoosen genauso wie Bekassine und Großem Brachvogel zugute. Besucher des Moorlehrpfades lernen die typischen Pflanzen wie Wollgras oder Moorlilie kennen.
Riesewohld
Geschichten und Sagen ranken sich um Dithmarschens größten und ältesten Wald. Seltene Tier- und Pflanzenarten lassen auf eine Jahrtausende andauernde Bewaldung schließen. Allerorts sprudeln Bäche und Quellen und die stengellose Primel hat hier ihren größten Blütenteppich in Schleswig-Holstein.
Stodthagener Wald u. Kaltenhofer Moor
Wie die Kulisse für einen Fantasyfilm wirkt die verwunschene "Urwaldlandschaft" bei Kiel. Schritt für Schritt holt sich die Natur den Mix aus Wald, Moor und Sumpf zurück. Der Kranich ist wieder da, Libellen schwirren über den Weihern und das Klopfen des Schwarzspechts ist weithin zu hören.
Nienwohlder Moor
Jahrhunderte lang wurde hier entwässert und Torf abgebaut. Doch nach der Renaturierung großer Moorkomplexe breiten sich typische Spezialisten wie Moosbeere, Besenheide und fleischfressender Sonnentau wieder aus. Sumpfohreule, Schwarze Heidelibelle und Hochmoor-Bläuling haben den Luftraum zurückerobert.
Flensburg
Tal der Langballigbau Schleswig
Haseldorfer Binnenelbe
Das Auf und Ab der Gezeiten am Elbstrand lässt hier, im ungestörten Süßwasserwatt vor Hamburg, zwei Raritäten wachsen: die weltweit einzigen Bestände von Schierlings-Wasserfenchel und Wiebels-Schmiele. Unzugängliche Tide-Röhrichte und -Auwälder liegen zwischen dem Elbdeich und der Waterkant – Wildnis pur eben.
Wildes Moor Schwabstedt
Stodthagener Wald und Kaltenhofer Moor
Rülauer Holz
Kiel Plön
Mötjensee Neumünster
Riesewohld Lübeck
Haseldorfer Binnenelbe
Nienwohlder Moor
Hamburg
Rülauer Holz
„Waldwildnis zum Erleben“ Beim jüngsten Wildnisprojekt der Stiftung Naturschutz im Sachsenwald bei Schwarzenbek können Besucher die Entwicklung vom Wirtschaftsforst zum „Wilden Wald“ verfolgen. Feuchte Senken füllen sich wieder mit Wasser und Totholz wird nicht mehr weggeräumt.