4 minute read
Rückkehr auf den Thron
Advertisement
FOKUS
Nach 31 Jahren steht die Schweiz in der Hierarchie des alpinen Skisports wieder ganz zuoberst. Das Swiss-Ski-Team gewann die Nationenwertung des AlpinWeltcups mit 1038 Punkten Vorsprung auf Österreich. Die Schweizer Athletinnen und Athleten zeichneten für eine herausragende Saison mit fünf Kristallkugeln, elf Siegen und insgesamt 47 Podestplätzen verantwortlich. Mehr Top-3-Klassierungen gab es zuletzt vor 28 Jahren.
1
Der erstmalige Gewinn des Nationencups seit 1989 ist der vorläufige Höhepunkt der sportlichen Entwicklung in den vergangenen Jahren. Zuletzt konnten die Schweizer Alpinen die Podest-Ausbeute im Weltcup stetig steigern: 2016/17 waren es 23 Top-3-Klassierungen, vor zwei Jahren 32 und vor Jahresfrist deren 37. «Eine Weltcup-Saison auf Platz 1 der Nationenwertung abschliessen zu können, ist die höchste Auszeichnung für unser Alpin-System. Dieser Sieg hat auch eine starke Signalwirkung für den Schweizer Schneesport», so Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski. «In unserem Nationalsport Ski Alpin nach langer Zeit wieder die Weltnummer 1 zu sein, hat für die Schweizer Ski-Fans, den Nachwuchs und die Kinder, die Regionen sowie für die ganze SchneesportFamilie eine sehr grosse Bedeutung. Das motiviert und macht Lust auf mehr.» Corinne Suter (Abfahrt und Super-G), Beat Feuz (Abfahrt), Mauro Caviezel (Super-G) und Loïc Meillard (Parallel) holten gleich fünf Kristallkugeln in die Schweiz – so viele wie seit 1991/92 nicht mehr. Zum dritten Mal nach 1986/87 und 1987/88 entschieden die Schweizer alle vier Speed-Wertungen für sich. Beat Feuz ist erst der fünfte Fahrer, dem es gelang, in drei aufeinanderfolgenden Saisons die Abfahrtskristallkugel zu gewinnen. Vor ihm war dies als einzigem Schweizer Franz Heinzer gelungen (1991–1993). Mauro Caviezel wiederum klassierte sich in sämtlichen sechs ausgetragenen Super-G-Rennen unter den ersten fünf, dreimal fuhr er aufs Podest. Corinne Suter sorgte dafür, dass die kleine Kristallkugel für den Disziplinensieg in der Abfahrt der Frauen zum ersten Mal seit 1991 (Chantal Bournissen) wieder in die Schweiz geht. Als erster Fahrerin nach Lindsey Vonn 2015 gelang ihr gar das «Double» mit Kristallkugeln in beiden SpeedDisziplinen. Keine andere Nation feierte in der zurückliegenden Weltcup-Saison mehr Siege als die Schweiz. Daniel Yule (3), Beat Feuz, Lara GutBehrami, Corinne Suter (je 2), Loïc Meillard und Marco Odermatt (je 1) sorgten für insgesamt elf Saisonsiege des Swiss-Ski Teams. Frankreich und Italien kommen auf jeweils zehn Triumphe. Geprägt war der Ski-Winter 2019/20 aus Schweizer Sicht von besonders vielen emotionalen und in Erinnerung bleibenden Momenten: etwa Corinne Suters Aufstieg zur besten Speed-Fahrerin, Lara Gut-Behramis Doppelsieg in Crans-Montana, die Siegpremieren im Weltcup von Marco Odermatt und Loïc Meillard, Carlo Jankas Rückkehr auf das SpeedPodest in Lake Louise, Daniel Yules historische Slalom-Triumphe in Adelboden und Kitzbühel, Beat Feuz' dritter Sieg beim LauberhornKlassiker, Urs Kryenbühls Podest-Coup in Bormio oder Joana Hählens Ende des Wartens in Bansko auf ihren ersten Weltcup-Podestplatz.