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Felix Bösch
SEINE PASSION IST SEIN TÄGLICH BROT
Felix Bösch ist ein fröhlicher und unbeschwerter Mensch, hat immer ein Lächeln im Gesicht – auch wenn das in den letzten Wochen nicht immer einfach fiel. Seit vier Jahren ist Felix Bösch Country Manager des amerikanischen Skiherstellers K2. Seine Leidenschaft, das Skifahren, hat er schon lange vorher zum Beruf gemacht.
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SERVICE
unterstützt. Das Team von K2-Geschäftsführer Felix Bösch ist mit zwei CustomerserviceStellen in Deutschland, einem 70-ProzentPensum im Service Center Schweiz und sechs Vollzeitstellen überschaubar. Diese sind vorwiegend im Aussendienst tätig. Auf dem Weltmarkt gesehen ist K2 nicht irgendwo. Felix Bösch sagt: «Nach den zwei, drei Grössten, stehen wir dicht hinten dran.» Speziell sind nicht nur die Auftritte mit denen K2 immer wieder überrascht. Aussergewöhnlich wurde das Unternehmen vor 58 Jahren gegründet. Die beiden Brüder Bill und Don Kirschner werkelten mit Stahl und Fiberglas und hatten die verrückte Idee, diese Rohstoffe künftig im Skibau einzusetzen und gründeten K2. Der amerikanische Ski wurde wie alle anderen Brands ebenfalls im Rennsport eingesetzt. Chuck Ferries fuhr auf dem neuen Ski aus seiner Heimat zum ersten Slalomsieg am Hahnenkamm. Im Gründungsjahr von K2 notabene. In den Siebzigerjahren ritten die Gebrüder Phil und Steve Mahre mit K2 auf der Erfolgswelle. Schon damals schimmerte der innovative Geist durch, der das Unternehmen bis heute begleitet. Die zwei Brüder entwickelten nicht nur Rennski, sondern den ersten Buckelski überhaupt «K2 hatte nie Berührungsängste mit neuen Hypes und gleichzeitig den Mut für Richtungsänderungen», sagt Felix Bösch, der mit einem dreijährigen Unterbruch seit 2006 für K2 tätig ist.
Wenn K2 zum Skitest oder an einen besonderen Event lädt, so ist das immer etwas Besonderes. «Frech, freakig, frei», drückte es etwa Walter Dietiker, der Vorgänger von Felix Bösch, zum 50-Jahr-Jubiläum vor acht Jahren aus. Frech und freakig war auch ein internationales Händlertreffen Mitte Januar in Garmisch-Partenkirchen. K2 setzte in den letzten Jahren konsequent auf Freeskiing und überraschte für kommende Saison mit einer neuen, technisch beschlagenen Modellreihe mit Pistenski.
Immer ein bisschen anders
Ein kleiner Durchgangsweg führt zur Zentrale von K2. Unweit vom Bürogebäude mit mehreren Mietern liegt das Headquarter von Head und Völkl – und die Gregor Furrer Partner Holding, die K2 in administrativen Belangen
Die neue Skigeneration
K2 verabschiedete sich vor bald 30 Jahren vom Rennsport und bündelte die Kräfte in der Entwicklung von Ski für die neue Generation. Ski für den Off-Pist-Bereich und natürlich Snowboard. Der Hang und Drang nach Spezialisierung habe K2 immer begleitet, so Bösch. Als der Carvingtrend in den Anfängen war, Elan und Kneissl fast unbemerkt leicht taillierte Ski lancierten, reagierte K2 und führte zu Beginn des einsetzenden Booms die Taillierung konsequent bei allen Skimodellen ein. Und nachdem die «Traditionalisten» gleichermassen mit zwei Brettern die Kurven schneiden konnten wie die Snowboarder, entstand bei der neuen Skigeneration das Bedürfnis nach etwas «anderem». Das war ganz nach dem Gusto von K2 – die Freeski-Szene sollte mit frechen, innovativen Ski und Designs abgeholt werden. Während der Carvingtrend sich fortsetzte, entstanden gleichzeitig immer neue Formen – eine davon der Twintip mit seinen zwei gebogenen Enden. Spass machte, was anders war.
Eigene Wege
Dass nun K2, 20 Jahre später, wieder verstärkt in Pistenmodelle investiert, ist kein Zufall, sondern widerspiegelt die rasche Reaktionsfähigkeit des amerikanischen Unternehmens, das seit einem Besitzerwechsel nicht mehr börsenkotiert ist und so unbeschwerter neue Wege einschlagen kann. «Wer kurzfristig ständig nur Umsatz generieren im Fokus hat, läuft Gefahr zu stark nur auf Quantität und weniger auf Qualität und Innovation zu setzen.» K2 könne heute auf gesunden Füssen wieder verstärkt seine Visionen und Ziele leben. Das sagt Felix Bösch, dem die Ski in die Wiege gelegt wurden. Aufgewachsen ist er auf einem Bauernhof in Ebnat-Kappel, zusammen mit vier Brüdern. Der Vater war in jungen Jahren begeisterter Langläufer und Skifahrer. Die Mutter fuhr Skirennen und lernte allen fünf Buben das Skifahren. Er sei mit zwei Jahren erstmals auf Ski gestanden, erzählt Felix Bösch. Später wollte er wissen, wie es sich auf einem Snowboard anfühlt. Skifahren ist für ihn Lebenselixier und lenkte ihn unbewusst in die Richtung, die ihm die Möglichkeit bot, seine Passion zum Beruf zu machen.
«Spätere Liebe» schon früh entdeckt
Aber eins nach dem andern. Sein Weg führte wie so viele andere in eine Berufslehre. Er wurde Elektromonteur und arbeitete nach der Lehre zwei weitere Jahr auf dem Beruf. Nach einer längeren Reise zog es ihn zurück in die Heimat und direkt in ein Sportgeschäft, das eine robotergesteuerte Skischleifmaschine angeschafft hatte und nach einem Berufsmann Ausschau hielte, der mit dieser Maschine umgehen konnte. Da kam der gelernte Elektromonteur Bösch gerade recht. Und ihm war es natürlich ebenso recht. Erst recht, weil so Beruf und Hobby einander schon viel näher kamen. Er konnte nicht nur mit der Schleifmaschine umgehen, sondern entwickelte auch im Verkauf Talent. Als freier Handelsagent schliff er fortan weiter an seinem Verhandlungs- und Verkaufsgeschick, ehe ihn ein erster Ruf von Walter Dietiker erreichte. Der damalige K2- Geschäftsführer suchte einen Aussendienstler für das Mittelland, Berner Oberland und Wallis. Felix Bösch schmunzelt: «Ich hatte ein gutes Gefühl, auch wenn ich nicht wusste, was mich
DOSSIER K2 SWITZERLAND GMBH
š Gegründet 2006 š Sechs Vollzeitangestellte š Vertrieb, Marketing und Service der hauseigenen
K2-Sports-Marken und -Produkte in der Schweiz: š K2-Ski, Skischuhe, Skistöcke, Helme, Skifelle, Accessoires š K2-Snowboard, Snowboard-Schuhe und -Bindungen, Accessoires š K2 Inline Skates, Helme, Schutzausrüstung, Accessoires š K2 Ice Skates š Back Country Access, LVS, Lawinen-Airbags,
Rucksäcke, Schaufeln, Sonden, Funkgeräte,
Skifelle usw. š LINE-Ski, Skistöcke, Accessoires š Full-Tilt-Skischuhe, Accessoires š RIDE Snowboards, Snowboard-Schuhe und -Bindungen, Outerwear, Accessoires
FELIX BÖSCH GANZ PERSÖNLICH
Geboren: 23. Dezember 1974 Zivilstand: Verheiratet Ausbildung: Detailhandelsspezialist mit Eidgenössischem Fachausweis Heutige Funktion: Sales & Country Manager Hobbies: Skifahren, Skitouren, Rennvelo, Mountain Bike, Bergtouren, Segeln
erwartet.» Sechs Jahre blieb er in dieser Funktion und wechselte später für drei Jahre zu Rossignol. Die «alte Liebe» in Baar war nicht vergessen. Bösch und K2, so schien es, sollte zu einem nachhaltigen Gespann werden. Der Ruf aus Baar folgte erneut – zu einem Zeitpunkt, als in der Skibranche eher unruhige Zeiten herrschten. Er wollte trotzdem zurück.
Hobby zum Beruf gemacht
Er war zu Beginn auch wieder im Aussendienst tätig. Dieses Mal in seiner angestammten Heimat, der Ostschweiz. «Es war nicht ganz einfach», sagt er heute. Trotzdem nahm er 2016 das Angebot an, die Geschäftsführung Schweiz zu übernehmen. «Und bis heute habe ich diesen Schritt nicht bereut.» Ihm gefallen die schlanken Strukturen, in denen er arbeiten darf. Nachdem die administrativen Arbeiten weitgehend ausgelagert sind, wird er auch vom zeit- und arbeitsintensiven Kundendienst entlastet – durch die europäische Zentrale in Deutschland. Ganz wichtig sind ihm Unternehmensphilosophie und -geist von K2. «Die Wege sind direkt und unkompliziert. Wenn neue Innovationen in der Entwicklung sind, so wird das transparent gemacht.» Sind nun Hobby und Beruf eins? «Sie sind es längst geworden.» Sozusagen jede freie Minuten im Winter verbringen er und seine Frau in den Bergen – auf der Piste oder auch mal abseits mit Tourenski. Die Familie Bösch hat deshalb zwei Wohnsitze – einen im Toggenburg und den anderen im Haslital. Er sagt mit einem Augenzwinkern: «Eigentlich müsste ich Sommer-Räder verkaufen, damit ich mich im Winter voll und ganz meiner Passion widmen könnte.»
Kein Stillstand
Manchmal lacht er über sich selber. «Wir verstehen uns», sagt er – jeweils mit Ausrufe- oder Fragezeichen. Darum frage ich ihn auch: Was macht die Skiindustrie falsch? Er überlegt einen Moment und sagt: Relativ viel!» Und das wäre? Natürlich übertreibt er. Das will er manchmal. «Man hört dann den Ruf besser», feixt er. «Wir sind, wie in den Achtzigerjahren zu produktionsgetrieben und vergessen dabei, den Markt mit neuen Innovationen zu beleben.» Der Carvingboom Mitte der Neunzigerjahre habe gezeigt, was eine echte Innovation auslösen könne. Wer dann stillsteht, macht den berühmten Schritt zurück. Er sieht nach wie vor Potenzial in der Entwicklung – auch beim Ski. Beim Skischuh sowieso. K2 hatte vor sieben Jahren Premiere mit einem ersten Skischuh. Zwischenzeitlich wurde er weiterent wickelt und ist heute im Highendbereich angesiedelt. Unser Gespräch, das wenige Tage vor dem «Stillstand» in der Schweiz stattfand, führte uns auch in die Klimaproblematik; den zu warmen und in tieferen Lagen schneelosen Wintern. Schnee habe es «oben» ja eigentlich immer gehabt, sagt er. Und hakt nach, was man im ausgehenden Winter halt so sagt: «Der nächste Winter kommt bestimmt.» Unter dem Eindruck der Corona-Krise bekommt diese Aussage eine andere Wirkung, beinhaltet aber gleichzeitig auch berechtigte Hoffnung.