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TURNSPIRIT
Dank der Anschiebebahn konnte Olympiasieger Beat Hefti an Turnfesten schon so manchen Turnenden für den Bobsport gewinnen.
Hefti sieht noch andere Vorteile: «Ist ein Turner im Bobsport erfolgreich, macht er damit Werbung für das Dorf, für seinen Turnverein und weckt das Interesse am Turnen allgemein.» Exemplarisch dafür sein damaliger Anschieber Alex Baumann, mit dem er 2014 in Sotschi Olympiasieger wurde. «Auch Alex stammt aus einem Turnverein und hat über die Trophy den Weg in den Bob gefunden», so Hefti.
Hoffnungsträger für 2026
Nachdem der Bobsport in der Schweiz vor einem Jahrzehnt praktisch brachlag, ist die Rekrutierung mit der mobilen Anschiebebahn mitunter eines der Erfolgsgeheimnisse des neuen Aufschwungs. Michael Vogt (STV Wangen SZ), Simon Friedli (Biberist aktiv!) oder Melanie Hasler (TV Thalwil) sind die derzeitigen nationalen Aushängeschilder und Hoffnungsträger hinsichtlich der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. «Die Medaillenchancen sind intakt», sagt Spartenchef Rico Peter. Noch mehr Potenzial für Schweizer Erfolge sieht er für die übernächsten Spiele 2026.
Vogt und Co. zeigen, wie wichtig die Turnenden für den Bobsport sind. «Ohne diese wäre unser Sport, in dieser Breite an Athleten wie zurzeit, nicht denkbar», sagt Hefti. So wird der Appenzeller auch an den kommenden Turnfesten mit seiner «Bob Trophy» wieder nach TV-Mitgliedern suchen, die denselben Weg einschlagen möchten, wie er es einst getan hat.
Text: Thomas Ditzler Fotos: Hauptbild: Viesturs Lacis / Swiss Sliding, Bild klein: ETF2019 / Jürg Wolf
VIELE FAKTOREN ENTSCHEIDEND
Michael Vogt Bobpilot
Michael Vogt (23) ist Mitglied im STV Wangen SZ und seit 2016 als Bobfahrer unterwegs. Ende Januar 2021 wurde Pilot Vogt mit seinem Team (Vogt/Weber/Michel/Haas) in St. Moritz Junioren-Weltmeister im Viererbob.
Michael Vogt, was macht für dich die Faszination am Bobsport aus?
Michael Vogt: Die Geschwindigkeit im Eiskanal zu erleben und dass es eine Teamsportart ist. Im Bobsport sind viele Faktoren entscheidend. Alles muss zusammenpassen, damit du Erfolg hast. All diese Aspekte machen für mich das Bobfahren so speziell.
Welche Erfahrungen aus dem Turnen helfen dir in deiner jetzigen Karriere als Bobpilot?
Als Turner war ich sehr polysportiv. Von Leichtathletik über Geräteturnen habe ich alles gemacht. Die Lockerheit, etwas Neues auszuprobieren, ist sicher ein Vorteil. Zudem schätze ich als Turner das Vereinsleben und das Zusammensein mit den Teamkollegen, was auch im Bobsport wichtig ist.
Welche Bedeutung haben das Turnen und dein Turnverein, der STV Wangen, heute noch für dich?
Eine sehr grosse Bedeutung. Ich bin mit der Jugendriege aufgewachsen und nahm auch 2019 am Eidgenössischen Turnfest in Aarau noch als Aktiver teil. Dank dem Turnen bin ich im Bobsport dort, wo ich jetzt bin. In den Leichtathletik-Trainings habe ich damals die Grundlagen erlernt, welche mir in meiner Karriere als Bobpilot weiterhelfen.
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Als Schweizerischer Dachverband vertritt der STV die Interessen des Turnsports und damit die Stimmen von rund 370’000 Mitgliedern, verteilt über mehr als 3’000 Turnvereine im Land.
Unser grösstes Anliegen ist, den Bedürfnissen unserer Mitglieder gerecht zu werden und den Turnsport mit unseren Dienstleistungen, Angeboten, Wettkämpfen und Events zu unterstützen und zu fördern. Auch wir möchten uns verbessern. Deshalb würden wir gerne herausfinden, wie zufrieden unsere Mitglieder mit unseren Leistungen sind. Jede Antwort hilft uns dabei, unsere Angebote und Dienstleistungen weiterzuentwickeln und unsere Mitglieder in Zukunft noch besser zu unterstützen.
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TURNWELT IN BILDERN
Der STV wurde immer wieder auf den atemberaubenden Fotos der HandstandBrothers auf Instagram markiert. Doch wer sind die beiden?
Niels Fluder
Akroteam TV Gossau, TZ Fürstenland, RLZ Ostschweiz
Raffael Koch
TV Herisau Geräteturnen, Akroteam TV Gossau, TZ Fürstenland
2008 starteten sie ihre Story im Akroteam Gossau. Anfänglich als Hobby, nahmen sie später auch erfolgreich an nationalen und internationalen Sportakrobatikwettkämpfen teil. Unterdessen sind sie im Showbusiness angekommen: So waren sie 2019 in der TV-Show «Das Supertalent» zu sehen.
«Wir haben riesigen Spass daran, grossartige Bilder an unterschiedlichen Orten zu shooten, und möchten allen zeigen, wie wunderbar unser Sport ist. Wir möchten viele dazu bewegen, unserer Story zu folgen.»
Foto: zvg / Simeon Wälti
Weitere Informationen zum Thema:
instagram.com/handstand_brothers
AUSBLICK GYMLIVE 2/2021
Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 26. Mai 2021
Redaktionsschluss:
9. April 2021
LETZTE SEITE – LETZTE FRAGE, BITTE
Photo: STV
Jasmin Steinacher Abteilung Breitensport
Als Sachbearbeiterin übernimmt Steinacher normalerweise organisatorische und administrative Arbeiten für einzelne Schweizer Meisterschaften.
Jasmin, dein Name steht auf allen STV-Schutzkonzepten. Nach jedem Bundesratsentscheid wandelst du die Massnahmen in Weisungen um. Was ist die grösste Herausforderung?
Jasmin Steinacher: Seit bald einem Jahr bin ich die Ansprechperson für Fragen in dieser Thematik. Die Medienkonferenzen des Bundesrates verfolge ich deshalb jeweils gespannt. Die grösste Herausforderung ist der zeitliche Faktor. Oft nimmt der Bundesrat nicht direkt zu Massnahmen im Turn- und Leistungssport Stellung. Die detaillierten Auswirkungen für den Sport folgen meist tags darauf durch das Bundesamt für Sport (BASPO) und in Absprache mit Swiss Olympic.
Dies ist ein Grund für die jeweilige Verzögerung bis zur Veröffentlichung der neuen Schutzkonzepte. Nach den weiteren Anpassungen meinerseits müssen die Änderungen noch übersetzt und ins richtige Layout gebracht werden. Zeitintensive Schritte, die nach aussen nicht sichtbar sind. Wir sind jedoch nach jeder Medienkonferenz mit Hochdruck dran, die Änderungen schnellstmöglich zu publizieren, und danken für die Geduld.