GYMlive 1/2021 - Das Turnmagazin

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TURNSPIRIT 37

VIELE FAKTOREN ENTSCHEIDEND

Michael Vogt Bobpilot Michael Vogt (23) ist Mitglied im STV Wangen SZ und seit 2016 als Bobfahrer unterwegs. Ende Januar 2021 wurde Pilot Vogt mit seinem Team (Vogt/Weber/Michel/Haas) in St. Moritz Junioren-­Weltmeister im Viererbob.

Michael Vogt, was macht für dich die Faszination am Bobsport aus? Michael Vogt: Die Geschwindigkeit im Eiskanal zu erleben und dass es eine Teamsportart ist. Im Bobsport sind viele Faktoren entscheidend. Alles muss zusammenpassen, damit du Erfolg hast. All diese Aspekte machen für mich das Bobfahren so speziell. Dank der Anschiebebahn konnte Olympiasieger Beat Hefti an Turnfesten schon so manchen Turnenden für den Bobsport gewinnen.

Hefti sieht noch andere Vorteile: «Ist ein Turner im Bobsport erfolgreich, macht er damit Werbung für das Dorf, für seinen Turnverein und weckt das Interesse am Turnen allgemein.» Exemplarisch dafür sein damaliger Anschieber Alex Baumann, mit dem er 2014 in Sotschi Olympiasieger wurde. «Auch Alex stammt aus einem Turnverein und hat über die Trophy den Weg in den Bob gefunden», so Hefti. Hoffnungsträger für 2026 Nachdem der Bobsport in der Schweiz vor einem Jahrzehnt praktisch brachlag, ist die Rekrutierung mit der mobilen Anschiebebahn mitunter eines der Erfolgsgeheimnisse des neuen Aufschwungs. Michael Vogt (STV Wangen SZ), Simon Friedli (Biberist aktiv!) oder Melanie Hasler (TV Thalwil) sind die derzeitigen nati­onalen Aushängeschilder und Hoff­

nungs­­­träger hinsichtlich der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. «Die Medaillenchancen sind intakt», sagt Spartenchef Rico Peter. Noch mehr Potenzial für Schweizer Erfolge sieht er für die übernächsten Spiele 2026. Vogt und Co. zeigen, wie wichtig die Turnenden für den Bobsport sind. «Ohne diese wäre unser Sport, in dieser Breite an Athleten wie zurzeit, nicht denkbar», sagt Hefti. So wird der Appenzeller auch an den kommenden Turnfesten mit seiner «Bob Trophy» wieder nach TV-Mitgliedern suchen, die denselben Weg einschlagen möchten, wie er es einst getan hat. Text: Thomas Ditzler Fotos: Hauptbild: Viesturs Lacis / Swiss Sliding, Bild klein: ETF2019 / Jürg Wolf

Welche Erfahrungen aus dem ­T urnen helfen dir in deiner jetzigen Karriere als Bobpilot? Als Turner war ich sehr polysportiv. Von Leichtathletik über Geräteturnen habe ich alles gemacht. Die Lockerheit, etwas Neues auszuprobieren, ist sicher ein Vorteil. Zudem schätze ich als Turner das Vereinsleben und das Zusammensein mit den Teamkollegen, was auch im Bobsport wichtig ist. Welche Bedeutung haben das Turnen und dein Turnverein, der STV Wangen, heute noch für dich? Eine sehr grosse Bedeutung. Ich bin mit der Jugendriege aufgewachsen und nahm auch 2019 am Eidgenössischen Turnfest in Aarau noch als Aktiver teil. Dank dem Turnen bin ich im Bobsport dort, wo ich jetzt bin. In den Leichtathletik-Trainings habe ich damals die Grundlagen erlernt, welche mir in meiner Karriere als Bobpilot weiterhelfen.


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