Ausgabe Nr. 1 | März 2021
PORTRÄT
UNSER NEUES POWER-DUO Béatrice Wertli und Fabio Corti verleihen dem STV neuen Antrieb. GEMEINSAM AKTIV
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10.02.2021 22:00:08
EDITORIAL
THEMEN, DIE BEWEGEN
Liebe Leserinnen und Leser Nun ist es da: das neue «GYMlive». Ich muss gestehen, dass mir die Neukonzeptionierung des Magazins einige unruhige Nächte bereitet hat. Wie wird es bei euch Turnerinnen und Turnern ankommen? Je mehr aber das neue Magazin Gestalt annahm, desto grösser wurde die Vorfreude. Das neue «GYMlive» soll zum Schmökern und Verweilen einladen – ob zu Hause oder unterwegs. Zusammen mit dem Themenportal «GYMlive online» möchten wir die bunte Welt des Schweizer Turnsports noch vielfältiger abbilden. Und dabei weiterhin übersichtlich informieren. Sich vom Gewohnten zu lösen, fällt anfänglich vielleicht schwer. Trotzdem hoffen wir, dass euch das neue «GYMlive» gefällt. Wir sind auf eure Rückmeldungen gespannt. Daneben hat der STV aber noch weit wichtigere Änderungen erfahren. Fabio Corti ist seit Januar 2021 der neue Zentralpräsident, und seit Anfang März steht Béatrice Wertli als erste Frau dem STV als Direktorin vor. Mehr über die beiden erfahrt ihr im Porträt ab Seite 6. Schon heute sind sie stark gefordert, denn der STV geriet im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen. Eine unabhängige Untersuchung hatte, vor allem im Spitzensport, Missstände zutage gefördert, die nun aufgearbeitet werden müssen (mehr dazu ab Seite 14). Wie der STV die Zukunft positiv gestalten will und vieles mehr, erfahrt ihr in dieser Ausgabe. Ich wünsche euch viel Spass bei der Lektüre.
Alexandra Herzog Chefredaktorin
Frischer Wind an der STV-Spitze
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IMPRESSUM GYMlive – Das Turnmagazin 2021: 164. Jahrgang Erscheint fünf Mal pro Jahr
Kurzinfos aus der Turnlandschaft
Beglaubigte Auflage Gesamtauflage 108 403 (d: 92 987, f: 13 037, i: 2365) Herausgeber/Verlag Schweizerischer Turnverband (STV) Bahnhofstrasse, 5000 Aarau T +41 62 837 82 00, stv-fsg.ch Redaktion Ausgabe Deutschschweiz Alexandra Herzog (Chefredaktorin) Thomas Ditzler (Redaktor) Marc Frey (Redaktor) red-aarau@stv-fsg.ch Abonnementspreise GYMlive CHF 30.– pro Jahr (Einzelnummer: CHF 6.–) Konzept/Layout/Kreation Kommuniversum AG, 8008 Zürich Korrektorat Linkgroup AG, 8008 Zürich Druck/Versand Stämpfli AG, 3001 Bern Mediavermarktung Stämpfli AG, 3001 Bern Ruzica Dragicevic, Verantwortliche Mediaberatung und -vermarktung T +41 31 300 63 70 mediavermarktung@staempfli.com
Tipps und Übungen für mehr Gelassenheit
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Welche Werte lebt der STV?
18 Im Gespräch mit Emanuel Senn, Herr über die EM-Turngeräte
INHALTSVERZEICHNIS PORTRÄT Wie ticken die beiden neuen STV-Führungskräfte? 06 IM FOKUS Werte und Ethik spielen im Turnverein eine grosse Rolle.
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AUFGESCHNAPPT Sportliche Wissenshäppchen inklusive Wettbewerb.
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NACHGEFRAGT Ex-Kunstturner sorgt an der EM für die Wettkampfinfrastruktur.
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KOMPAKT Diverse Kurzinfos aus dem Turnsport im Überblick.
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GEMEINSAM AKTIV Mit Yoga und Meditation gegen Dauerstress.
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STV-PARTNER Was im Sponsoring-Jahr 2020 wichtig war.
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TURNSPIRIT Wenn der Eiskanal lockt.
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SCHLUSSPUNKT Letzte Frage an Jasmin Steinacher.
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MITGLIEDERANGEBOTE Aktionen für STV-Mitglieder.
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Entdecke die Welt des STV
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NEU AN DER SPITZE Béatrice Wertli Wohnort: Bern Geburtsdatum: 24. Februar 1976 Zivilstand: verheiratet mit Stefan, zwei Töchter (Sophie 10, Lena 11) Hobbys: Bewegung, Politik, Kommunikation/Rhetorik, Bergsport Fabio Corti Wohnort: Besazio Geburtsdatum: 1. November 1961 Zivilstand: verheiratet mit Nadine, drei erwachsene Kinder (Tommaso 18, Greta 22, Martino 26) Hobbys: Langlaufen, Joggen, Turnen
Béatrice Wertli und Fabio Corti werden dem STV den nötigen Antrieb verleihen.
PORTRÄT
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DYNAMISCH TRIFFT AUSGEGLICHEN – EINE GUTE MISCHUNG Wer Béatrice Wertli und Fabio Corti zusammen erlebt, merkt, dass die beiden auf der gleichen Welle schwimmen. Dennoch sind sie im Wesen verschieden. Wer sind die beiden neuen Köpfe an der STV-Spitze?
Seit Januar 2021 leitet Fabio Corti als Zentralpräsident ehrenamtlich die strategische Führungsebene des Schweizerischen Turnverbandes (STV). Einer seiner ersten Entscheide, die der 59-jährige Tessiner gemeinsam mit dem Zentralvorstand treffen durfte, war die Besetzung der Direktion der STV-Geschäftsstelle. Nur acht Tage alt war das neue
ICH VERSUCHE MICH IN DIE LAGE DER ANDEREN HINEINZUVERSETZEN UND ARBEITE LÖSUNGSORIENTIERT. Fabio Corti, STV-Zentralpräsident Jahr, als diese in der Person der 45-jährigen Béatrice Wertli gefunden wurde. Mit der ersten Frau in dieser Funktion macht der STV einen grossen Schritt in Richtung Zukunft. Sportlich unterwegs «Als ich die Stellenausschreibung entdeckte, musste ich keine Sekunde überlegen», so die gebürtige Aarauerin. Sie
kommt zwar nicht aus dem Turnen («Darin war ich völlig talentfrei»), aber der Sport an sich sei in ihrer DNA, wie sie sagt. Sport, Kommunikation und Politik – in dieser Reihenfolge – nennt Wertli ihre Leidenschaften. «Diese drei Schienen haben sich immer durch mein bisheriges Leben gezogen, ob als Beruf oder Hobby. In allen Bereichen habe ich so einiges erlebt und überlebt», erzählt sie. Alle diese Erfahrungen könne sie nun als erste Direktorin des STV einbringen. Fabio Corti andererseits ist im Turnen gross geworden. Bis 16 war er als Kunstturner und nachher bis 30 als Sektionsturner aktiv. 1980 bis 1983 absolvierte der heutige Unternehmensberater die Sportlehrer-Ausbildung an der Eidgenössischen Hochschule für Sport in Magglingen. Später engagierte sich der Tessiner als Präsident der SFG Chiasso und des Memorial Arturo Gander. Heute versucht er sich, wenn es die Zeit zulässt, in Ausdauersportarten wie Langlaufen und Joggen. «Darin bin ich ziemlich schlecht und habe deshalb das grösste Potenzial Fortschritte zu machen. Da kann ich von Béatrice als ehemaliger Triathletin viel lernen», schmunzelt der 59-Jährige.
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PORTRÄT
«Ich gehe immer davon aus, dass es mein Gegenüber gut meint.»
«Man sollte sich mit dem Gegenüber auf eine neutrale Ebene begeben.»
WURZELN UND FLÜGEL – DIESE PHILOSOPHIE VERFOLGE ICH.
Nicht nur auf sportlicher Ebene ergeben der neue Zentralpräsident und die neue STV-Direktorin eine gute Mischung. Corti betrachtet alles in einem gesunden Gleichgewicht. Vermutlich strahlt er des halb eine enorme Gelassenheit aus. «Ich versuche mich in die Lage der anderen hineinzuversetzen und arbeite lösungsorientiert. Es bringt nichts, stundenlang Probleme zu wälzen», betont der bescheidene Tessiner. Wertli attestiert ihm deshalb Mediator-Fähigkeiten. «Ich denke, das trifft es ganz gut», bestätigt Corti. «Wir ergänzen uns gut» Béatrice Wertli ist ein dynamischer Mensch. Sie spricht viel mit den Händen, verharrt nur kurz in derselben Position. Aber genau diese Dynamik, gepaart mit Ausdauer und Humor, sieht sie als ihre Stärken. «Meine Überbegeisterung und mein Vorwärtstempo haben aber auch schon überfordert. Mittlerweile habe ich eine gute Mischung gefunden, die Leute nicht zu überfahren und trotzdem voranzukommen», sagt die 45-Jährige. «Wurzeln und Flügel – diese Philosophie verfolge ich. Ich möchte Rückhalt geben, Vertrauen schenken und die Menschen in ihren Fähigkeiten bestärken», sagt Wertli. Es bedeute auch, offen zu sein für Neues, ohne die Tradition zu vergessen. So ähnlich sieht es auch der neue Zentralpräsident Corti in Bezug auf den Turnverband: «Trotz der langen Tradition müssen wir schauen,
Béatrice Wertli, STV-Direktorin
dass wir à jour bleiben und alle unsere vielen verschiedenen Zielgruppen abholen können.» Bisher wurde vieles gut gemacht. Etwas verändern, wo nötig Gewisse Dinge müsse man aber überprüfen und den Mut haben, das zu ändern, was nicht richtig funktioniert hat. «Dazu habe ich meine Meinung und einige Ideen», sagt Corti. Er wolle sich aber zuerst noch mit dem ganzen Zen tralvorstand und der Geschäftsleitung austauschen. «Es soll nicht so sein, dass der Präsident bestimmt. Wir sind ein sehr demokratisches Gremium», so der Tessiner. Béatrice Wertli möchte als Erstes ganz tief in den Verband eintauchen, allen Mitarbeitenden, ob ehrenamtlich oder angestellt, begegnen, den Stallgeruch erleben. «Es ist wichtig, mir mein eigenes Bild zu machen und nicht
Sed quo ommod ut omnimus et illaborecus cone vel idi numet labo.
einfach die Meinungen der Öffentlichkeit und der Medien zu übernehmen.» Dann gehe es darum, gemeinsam mit der übrigen Verbandsführung die Strukturen anzuschauen. «Ich bin sicher, dass wir die Krise als Chance nutzen können, um grundlegende Veränderungen vorzunehmen, wo es nötig ist», ist die 45-Jährige überzeugt. Es scheint, dass Fabio Corti und Béatrice Wertli am selben Strang in dieselbe Richtung ziehen und sich von ihrer Art her gut ergänzen werden. Eine gute Voraussetzung, um dem Schweizerischen Turnverband den für die Zukunft nötigen Antrieb zu verleihen. Text: Alexandra Herzog Fotos: Stephan Boegli
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WERTE BEWUSST UND FASSBAR MACHEN Ethik und Werte sind nicht nur schöne Worte, sondern sie sollten auch im (Turn-)Alltag gelebt werden. Um das Bewusstsein dafür zu stärken, ist es wichtig, die Thematik möglichst greifbar zu machen. Zum Beispiel mit der «Spirit of SportChallenge» von Swiss Olympic.
IM FOKUS 11
IM SCHWEIZER TURNSPORT LÄUFT SEHR VIELES SEHR GUT! 3 Stärkung der Selbst- und Mitverantwortung. Sportlerinnen und Sportler werden an Entscheidungen, die sie betreffen, beteiligt. Im vergangenen Jahr ist der Turnsport, nicht nur in der Schweiz, in Verruf ge raten. Die Vorwürfe zu Verstössen im Trainingsbetrieb der Rhythmischen Gym nastik (RG) und dem Kunstturnen Frauen haben erschüttert. Untersuchungen wurden eingeleitet. Die Ergebnisse der Pach mann-Analyse liegen mittlerweile vor (s. Seite 14/15). Jeder solcher Vorfälle ist einer zu viel, aber im Verhältnis zum ganzen Schweizer Turngebilde ist nur ein kleiner Teil von diesen unschönen Ereignissen betroffen. Wenn das Image angeknackst ist, leiden aber alle mit. Deshalb will an dieser Stelle gesagt sein: Im Schweizer Turnsport läuft sehr vieles sehr gut! Damit das so bleibt, ist es umso wichtiger, auch bei allen Protagonisten im Spitzenwie im Breitensport das Bewusstsein für ethisches Verhalten zu stärken. Was heisst das konkret? Jeder Mensch hat gewisse Wertvorstellungen, nach denen er sein Handeln ausrichtet. Solche Grundwerte gibt es ebenfalls für den Sport. Als Basis dienen die neun Prinzipien der Ethik-Charta von Swiss Olympic: 1 Gleichbehandlung für alle. Nationalität, Alter, Geschlecht, sexu elle Orientierung, soziale Herkunft, religiöse und politische Ausrichtung führen nicht zu Benachteiligungen. 2 Sport und soziales Umfeld im Einklang. Die Anforderungen in Training und Wettkampf sind mit Ausbildung, Beruf und Familie vereinbar.
4 Respektvolle Förderung statt Überforderung. Die Massnahmen zur Erreichung der sportlichen Ziele verletzen weder die physische noch die psychische Inte grität der Sportlerinnen und Sportler. 5 Erziehung zu Fairness und Umweltverantwortung. Das Verhalten untereinander und gegenüber der Natur ist von Respekt geprägt. 6 Gegen Gewalt, Ausbeutung und sexuelle Übergriffe. Physische und psychische Gewalt sowie jegliche Form von Ausbeutung werden nicht toleriert. Sensibilisieren, wachsam sein und konsequent eingreifen. 7 Absage an Doping und Drogen. Nachhaltig aufklären und im Falle des Konsums, der Verabreichung oder der Verbreitung sofort einschreiten. 8 Verzicht auf Tabak und Alkohol während des Sports. Risiken und Auswirkungen des Konsums frühzeitig aufzeigen. 9 Gegen jegliche Form von Korruption. Transparenz bei Entscheidungen und Prozessen fördern und fordern. Den Umgang mit Interessenkonflikten, Geschenken, Finanzen und Wetten regeln und konsequent offenlegen.
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bei Nahrungsergänzungsmitteln geboten. Oftmals enthalten diese Stoffe, die auf der Dopingliste stehen. Hier unbedingt darauf achten, dass das Mittel in der Schweiz zugelassen ist», warnt Bur. Auch in anderen Bereichen werden unlautere Handlungen von den Akteuren oftmals nicht absichtlich begangen. Wie schnell ist ein Foto ins Netz hochgeladen, ohne dass man die Einwilligung aller abgebildeten Personen eingeholt hat? «Gerade im Umgang mit sozialen Medien herrscht grosse Unsicherheit», so Bur. Umso wichtiger sei es, die richtigen Instrumente zur Hand zu haben, um fragwürdige Situationen frühzeitig zu erkennen.
Die olympischen Werte sollen auf allen Ebenen gelebt werden.
Grundsätzlich gelten alle neun Punkte im Breiten- wie im Spitzensport. Je nach Ausrichtung werden sie aber anders gewichtet. Mithilfe des Ethik-Checks von Swiss Olympic kann jeder Verband oder Verein eruieren, auf welche Bereiche er besonders ein Auge haben sollte. Die Ethik-Charta von Swiss Olympic soll nicht einfach ein Dokument sein, das an die Wand gepinnt und vergessen wird. Vielmehr müssen die Prinzipien bewusst im Verein gelebt werden. Eine Variante dafür ist die App «Spirit of Sport Challenge» (s. Info-Box). Damit bringt man den Leuten die Thematik spielerisch näher. «Je praxisnaher diese Grundsätze vermittelt werden, umso besser bleiben sie haften», sagt Olivier Bur, Chef Ausbildung und Ethik-Verantwortlicher beim STV. Oft unbewusste Zuwider handlungen «Jeder Turnverein ist verschieden und verfolgt andere Ziele. Deshalb kann man nicht pauschal sagen, welche Problematiken in Bezug auf Ethik und Werte auftauchen könnten», erklärt Bur. Ein Bereich, in dem vermehrt unbeabsichtigte Verstösse vorkommen, sei das Doping. «Jeder, der an einem Wettkampf teilnimmt, egal ob im Spitzen- oder
Breitensport, unterliegt dem Dopingreglement. Das ist vielen Personen nicht bewusst, weshalb sie sich bei Medikamenteneinnahme keine Gedanken darüber machen. Dadurch kann es zu versehentlichem Medikamentenmissbrauch kommen», so der STV-Ethik-Verantwort-
DAS THEMA SOLLTE SPIELERISCH IN DEN TURNALLTAG EINGEBRACHT WERDEN. liche. Hier empfehle sich immer, auf antidoping.ch eine Medikamentenabfrage vorzunehmen. Dort wird nach Sportart sowie zwischen der Einnahme an einem Wettkampf und während der Trainingsphase unterschieden. «Vorsicht ist auch
Informationsplattformen und Anlaufstellen geschaffen «Um den Vereinen bei diesen schwie rigen Themen Hand zu bieten und sie dafür zu sensibilisieren, braucht es in erster Linie viel Information», sagt Olivier Bur. Dafür wurde im vergangenen Jahr der Bereich «Werte & Ethik» auf der STV-Website ausgebaut. Darauf finden Turner/-innen, Leiter/-innen, Funktionärinnen/Funktionäre oder Eltern die für sie wichtigen Dokumente und Anlaufstellen. Für die operative Umsetzung der Website und der App zeichnet Naomi Kempter verantwortlich, Mitarbeiterin im Bereich «Werte & Ethik» beim STV. Seit 2013 müssen alle Schweizer Sportverbände eine Mehrjahresplanung im Bereich Ethik erstellen. In Zusammenarbeit mit Swiss Olympic werden jeweils Massnahmen definiert, die es innerhalb eines gewissen Zeitraums umzusetzen gilt. Der STV hat folgende vier Punkte festgelegt, auf die in der Periode von 2021 bis 2024 der Fokus gelegt werden soll: – Sensibilisierung im Bereich Ausbeutung und sexuelle Übergriffe (keine sexuellen Übergriffe, «ksÜ») – Soziales Umfeld pflegen – Respektvolle Förderung statt Überforderung – Förderung der Selbst- und Mitverantwortung Dazu werden die J+S-Experten sowie zielgruppenspezifisch die verschiedenen
IM FOKUS 13
Freundschaft, Respekt und Höchstleistung In der jetzigen Phase geht es darum, die Thematik «Keine sexuellen Übergriffe (Grenzen Nähe – Distanz)» bei allen Beteiligten im STV präventiv anzugehen und dafür zu sensibilisieren. «Ziel ist es, ihnen Sicherheit im Umgang mit diesem Thema zu geben», sagt Olivier Bur. Ein Quiz mit auf «ksÜ» ausgerichteten Fragen findet sich auch in der «Spirit of Sport Challenge»-App.
Nach und nach werden weitere Massnahmen folgen, welche das Thema Ethik und Werte im Verband und den Vereinen verankern sollen. So dass der Turnsport in der Schweiz gesund, respektvoll und fair bleibt. Ganz nach den drei Pfeilern von «Spirit of Sport»: Freundschaft, Respekt und Höchstleistung. Text: Alexandra Herzog Fotos: Hauptbild: FIG Bild klein: Komposition Corinne Weber
Mehr zur Ethik-Charta unter: stv-fsg.ch/de/werte-ethik Konkrete Tipps/Übungen, um Werte im Training zu thematisieren: coolandclean.ch
SPIRIT OF SPORT
CHALLENGE
Auf der App «Spirit of Sport Challenge» sind attraktive Spiele zu finden, welche die olympischen Werte «Respekt, Freundschaft und Höchstleistung» sowie die Prävention mit «cool and clean» in spielerischer Form erlebbar machen. Die einzelnen Spiele eignen sich für einen unterhaltsamen Einsatz in den Trainings und Trainingslagern. Der Schweizerische Turnverband hat in Zusammenarbeit mit Swiss Olympic spezifisch auf Turnerinnen und Turner, Leiter/-innen, Eltern und Funktionäre zugeschnittene Themen aufgegriffen, welche unter dem Code #stvfsg in der App zu finden sind. Diese kann im AppStore auf dein Smartphone heruntergeladen werden. Momentan stehen drei STV-spezifische Quiz zur Verfügung. Nach und nach werden weitere Spiele dazukommen. – Fragen zu Nähe-Distanz-Grenzen, Mobbing, Suchtmittel und Doping sind nur einige, die in den verschiedenen Quiz per Mehrfach-Auswahl beantwortet werden müssen, um Punkte zu sammeln. – Das Quiz kann als Aufwärmaufgabe im Training oder für eine Bewegungspause in einem Kurs gut eingesetzt werden. Mit dem «Spirit of Sport Challenge»-Kartenset von «cool and clean» können die Antwortmöglichkeiten in bewegter Form beantwortet werden.
Das Kartenset könnt ihr kostenlos bestellen unter: coolandclean.ch/shop
DARÜBER SPRECHEN
Foto: zvg
Nationalkader und weiteren involvierten Personen im Bereich Ethik geschult. Im Spitzensport wurden die Stellen der Athletenbetreuungspersonen von 40 auf 130 Prozent aufgestockt.
Samuel Wyttenbach Leiter Werte bei Swiss Olympic
Wie kann man im Verein das Bewusstsein für ethische Werte stärken? Samuel Wyttenbach: Dazu gehören viel Information, Diskussion, gute Vorbilder, Regeln, konsequente Reaktionen sowie ständige Kommunikation und Sensibilisierung. Vereine sollen ethische Werte bewusst in den Sportalltag einbauen – spiele risch und so anwendungsorientiert wie möglich. Es bringt nichts, einfach nur die Regeln an die Wand zu pinnen. Besser ist es, im Training eine Übung einzubauen, in der man sich zum Beispiel mit den Grenzen der Mitturnenden beschäftigt und das Erlebte dann mit den Regeln in Zusammenhang bringen kann. Was tun, wenn man das Gefühl hat, dass etwas nicht korrekt läuft? Die direkten Bezugspersonen der Sportlerinnen und Sportler sollten aufmerksam sein und Zeichen nicht verdrängen, sondern sich mit anderen austauschen. Der grösste Schutz besteht darin, wenn sich viele Personen mitverantwortlich fühlen und Beobachtungen sowie Bauchgefühle nicht unter Verschluss gehalten, sondern offen angesprochen werden. Sei dies mit den Betroffenen, den Eltern, anderen Trainern oder Vorgesetzten oder mit externer Unterstützung. Externe Hilfe: projuventute.ch swissolympic.ch/integrity
14 IM FOKUS
PACHMANN-ANALYSE
NEUAUSRICHTUNG ALS CHANCE Die Anwaltskanzlei Pachmann hat die Strukturen der Rhythmischen Gymnastik in der Schweiz unter die Lupe genommen. Der vorliegende Untersuchungsbericht empfiehlt jetzt vor allem die weitere Aufarbeitung der Verfehlungen in der Vergangenheit – und schlägt die Redimensionierung der sportlichen Ziele vor.
Wenig schmeichelhafte Medienberichte und Vorwürfe ehemaliger Athletinnen haben im vergangenen Jahr die Rhythmische Gymnastik (RG) in der Schweiz mächtig durchgerüttelt. Die daraufhin eingeleitete Untersuchung der Anwaltskanzlei Pachmann kommt nun zum Schluss: Das existierende System in der RG funktioniert nicht. Die sportlichen Ziele seien zu ehrgeizig definiert und stünden nicht im Einklang mit den aktuell vorhandenen Rahmenbedingungen, so die Analyse der Untersuchungsexperten. Zudem führten hohe Trainingsbelastungen, geringe Regeneration und eine mangelhafte Infrastruktur zu einem schlechten Gesundheitszustand und einer hohen Verletzungsanfälligkeit der Gymnastinnen auf allen Altersstufen. Neues Spitzensportkonzept in den Startlöchern Der STV unter der Führung von Präsident Fabio Corti und der Direktorin Béatrice Wertli hat die Defizite aber durchaus erkannt und bereits eine Kurskorrektur
eingeleitet: Als erste Sofortmassnahme hat der STV beschlossen, das übergeordnete Ziel, die Olympia-Qualifikation für den Gruppen-Mehrkampf, per sofort zu streichen. Dies soll bei Athletinnen, Trainerinnen und Funktionären auf allen Stufen den Druck reduzieren. Bis im Sommer dieses Jahres wird der STV, mit Einbezug der regionalen Leistungszentren, zudem ein neues Spitzensportkonzept Rhythmische Gymnastik erarbeiten. Im Rahmen dieses Prozesses werden die sportlichen Ziele neu definiert. Das neue Spitzensportkonzept wird als wichtiger Schwerpunkt auch ein überarbeitetes sportmedizinisches Konzept beinhalten. Pilotprojekt Elite Einzel Als Pilotprojekt wird der STV im Jahr 2021 auch die Möglichkeit anbieten, dass sich Einzel-Athletinnen auf Stufe Elite für die Europameisterschaften Anfang Juni im bulgarischen Warna qualifizieren können. Sofern Athletinnen die notwendigen Selektionskriterien erfüllen, wird die Schweiz damit mit maximal
IM FOKUS 15
Um in Zukunft Missstände zu verhindern, müssen die Schatten der Vergangenheit aufgearbeitet werden.
einer Einzel-Gymnastin und einer ErsatzGymnastin nach Bulgarien reisen. Das vom Zentralvorstand bewilligte Pilotprojekt beschränkt sich auf die Teilnahme an der Europameisterschaften 2021. Über eine mögliche Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2021 in Japan wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden. Die Bewilligung des Projektes im Bereich Elite Einzel hat auf die Nationalkader- und Juniorinnen-Gruppe keinen Einfluss. Deren Teilnahme an der Europameisterschaft findet wie geplant statt, und auch deren Trainingsbetrieb wird durch das Projekt nicht beeinflusst. Dialog mit Athletinnen suchen Auch wenn der Verband vor allem auf die Zukunft fokussiert ist, ist es der neuen Verbandsführung um Präsident Fabio Corti und Direktorin Béatrice Wertli ein grosses Anliegen, sich bei den Gymnastinnen, die in der Vergangenheit Leid erlitten haben, zu entschuldigen und alles in ihren Kräften Stehende zu tun, zukünftig Verfehlungen zu verhindern. Zudem ist es ihnen
wichtig, dass die Vergangenheit weiter aufgearbeitet wird. Der STV sucht dazu den Dialog mit aktiven und ehemaligen Kader-Gymnastinnen. In Plattformen wie «Roundtables» und Workshops können die Athletinnen über ihre persönlichen Erfahrungen berichten und ihre Anregungen, Erwartungen sowie Verbesserungsvorschläge für die Zukunft darlegen.
Wie in der Pachmann-Analyse vorge schlagen, prüft der STV auch die Einführung eines sogenannten Gotti-Systems. Darin können sich aktive Athletinnen mit ehemaligen Kader-Gymnastinnen austauschen und von deren Fachwissen und Erfahrungen profitieren. Die Chance nutzen Die Erarbeitung des neuen Spitzensportkonzepts und die damit verbundene Neuausrichtung der Sportart bieten eine grosse Chance. Es schafft die Möglichkeit, gewisse Themen und Bereiche grundlegend zu überdenken und die Zukunft der Rhythmischen Gymnastik in der Schweiz neu zu gestalten. Diese Chance gilt es zu nutzen. Text: Thomas Greutmann Foto: ETF2019 / Skender Iljazovic
IM FOKUS ALLER ANSTRENGUNGEN MUSS DER EINSATZ FÜR EINEN FAIREN UND ACHTSAMEN SPORT STEHEN.
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IM JAHR
1998 Foto: zvg
TURNEN ZU HAUSE Der TV Murten zeigt uns auf seinem Instagram-Kanal, wie man auch zu Hause motiviert trainieren kann.
… ging die erste STV-Website online. Sie wird seither ständig optimiert und neu wird mit «GYMlive online» der Newsbereich deutlich ausgebaut.
AUFGESCHNAPPT «Wenn die Welt auf dem Kopf steht, passen wir uns an!»,
DOPING
sagte sich der TV Lupfig
DOWN
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Gewusst, dass … … Koffein bis 2004 noch auf der Dopingliste stand? Erst dann hat die Welt-Anti-Doping- Agentur WADA Koffein als erlaubt eingestuft. … du auch an Breitensport-Wettkämpfen wie zum Beispiel einem Turnfest auf Doping kontrolliert werden kannst?
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UPSIDE
AUFGESCHNAPPT 17
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Illustration: Flaticon.com
Weitere Inhalte findet ihr auf unserem Themenportal stv-fsg.ch/de/news-medien
DIE LÄNGSTE TURNSHOW DER WELT! Corona verhindert zahlreiche Turnshows in der ganzen Schweiz. Der TSV Rohrdorf hat dabei seinen eigenen Weg, mit der Situation umzugehen, und startet auf seinem YoutubeKanal die längste digitale Turnshow der Welt. Eine spannende Reise in die vergangenen 25 Turnshows. Sponsoren-Akquisition inklusive. Weitere Informationen zum Thema: https://tsvrohrdorf.ch/
WIR MÜSSEN FLEXIBEL SEIN, AUF TRENDS REAGIEREN UND NICHT IN DEN KLASSISCHEN SPARTEN DER TURNVEREINE VERHARREN. SO BLEIBEN WIR KONKURRENZ FÄHIG. Christian Giger, neuer Präsident des Appenzellischen Turnverbandes
WETTBEWERB In welche drei Begriffe sind die olympischen Werte aufgegliedert? Verlost werden drei «Ochsner Sport»-Gutscheine im Wert von je 50 Franken
Mitmachen – ganz einfach: Antwort per Online-Formular auf stv-fsg.ch/wettbewerbgymlive oder E-Mail mit dem Betreff «Wettbewerb 1/2021» und den vollständigen Adressangaben an red-aarau@stvfsg.ch senden.
Teilnahmeschluss: Mittwoch, 31. März 2021 Die Gewinner des Wettbewerbs werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt.
DER HERR ÜBER DIE TURNGERÄTE ZUR PERSON Emanuel Senn (38) war einst Mitglied im Juniorenkader Kunstturnen sowie im Sichtungsnationalkader. Heute ist der Liestaler als Sportphysiotherapeut tätig und begleitet in dieser Funktion auch das Nationalkader Trampolin des STV an internationalen Grossanlässen. Daneben ist das Passivmitglied des TV Ziefen auch als Sportlicher Leiter im Nordwestschweizerischen Kunstturn- und Trampolinzentrum (NKL) in Liestal tätig. Im OK der Kunstturn-EM Basel ist Senn für den Bereich Wettkampf und Infrastruktur verantwortlich.
NACHGEFRAGT 19
Vor zwei Jahrzehnten hat Emanuel Senn als Kunstturner selbst noch an internationalen Grossanlässen geturnt. Heute sorgt der 38-jährige Oberbaselbieter als OK-Mitglied an den Europameisterschaften in Basel dafür, dass Oliver Hegi und Co. perfekte Wettkampf-Bedingungen vorfinden werden.
Emanuel, vor 21 Jahren hast du als Junior selbst an einer Kunstturn-EM teilgenommen. Welche Erinnerungen hast du noch an diese EM in Bremen? Emanuel Senn: Spontan kommt mir jener Augenblick in den Sinn, als ich mich beim Sprung angemeldet habe. Als sich zum ersten Mal die Tafel mit meinem Namen gedreht hat, wurde mir klar: Jetzt gilt es ernst! Neben den tollen gemeinsamen Momenten mit dem Team war dies einer meiner prägendsten Erlebnisse als aktiver Kunstturner. Aus dem Kunstturner wurde der Organisator: Was bedeutet es für dich, die Kunstturn-EM vor der eigenen Haustüre mitgestalten zu dürfen? Einerseits ist es immer wieder mein Anspruch, für das Kunstturnen in unserer Region etwas zu ermöglichen. Dass ich diesen Anlass vor der eigenen Haustüre mitgestalten darf, freut mich deshalb sehr. Andererseits möchte ich jene Momente mitgestalten können, welche die Athleten als Erinnerungen und Motivation für ihre weitere Karriere aus Basel mitnehmen – ähnlich wie vor rund 20 Jahren bei mir. Du bist an der EM Herr über die Turngeräte. Wie schwierig ist es, bei all den benötigten Geräten den Überblick zu behalten? Nach all den Stunden, in denen ich mich in das Thema eingearbeitet habe, ist die Herausforderung nicht mehr allzu gross. Zu Beginn dachte ich, mit zwei Geräte-Sätzen, einem im ‹Field of play› und einem in der Trainingshalle, wäre es getan. Ich musste aber schon bald feststellen, dass dem nicht so ist, und einiges mehr an Material auf
uns zukommt (lacht). All das benötigte Material ist eine grosse logistische Herausforderung. Nicht nur die Menge, sondern auch die Kostenfrage ist ein wichtiges Thema. Hier konnten wir glücklicherweise einen Miet-Kauf-Vertrag mit dem Ausrüster abschliessen. Für mich ist dieser Aspekt sehr wichtig.
Inwiefern profitierst du bei deiner Arbeit von deinem Wissen als ehemaliger Kunstturner? Davon profitiere ich enorm viel. Gerade was den Wettkampf-Bereich betrifft, ist es wichtig, wenn du aus eigener Erfahrung, in meinem Fall als ehemaliger Athlet, aber auch als Sportphysiothera-
MEIN ANSPRUCH IST ES, UNSERER REGION EINEN SOLCHEN ANLASS ZU ERMÖGLICHEN. Vom Gerätekauf durch Weiterverwendung sollen nach der EM auch andere Leistungszentren profitieren können.
peut, weisst, wie die Infrastruktur an Grossanlässen wie an Welt- oder Europameisterschaften aussehen sollte.
Worauf gilt in der Organisation dein Hauptaugenmerk? Eine der grossen Herausforderungen ist zurzeit, dass ich mich nicht nur auf meinen Bereich fokussieren kann, obwohl ich das gerne würde. Wegen Corona müssen wir im OK aber alle etwas umfangreicher denken, da sich die Situation praktisch täglich wieder ändert. Dies hat wiederum auch Auswirkungen auf meinen Bereich. An einem Grossanlass ist alles bis ins letzte Detail durchgetaktet – nicht nur der Wettkampf, sondern auch im Trainingsbereich. Die grosse Aufgabe ist es, überall die Übersicht behalten zu können.
Wie unterscheidet sich die Wettkampf-Organisation zwischen einem internationalen Grossanlass wie einer EM und jenen Kunstturn-Wettkämpfen, welche wir auf nationaler Ebene kennen? Was die Anzahl an Athletinnen und Athleten betrifft, ist es eigentlich ähnlich, wie wir es von nationalen Wettkämpfen kennen. Die Teilnahmezahl ist einigermassen überschaubar. Es sind die Anforderungen, sei es von den Turnenden, dem Fernsehen, der Technik und so weiter, die den Unterschied ausmachen. An einem internationalen Grossanlass versuchst du die Sportart maximal ins Rampenlicht zu führen. Dementsprechend sind die Anforde-
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Eine Kunstturn-EM (im Bild die EM 2016 in Bern) ist eine logistische Herausforderung, gerade was die Geräte-Anschaffung betrifft.
FÜR DIE EM BENÖTIGTES MATERIAL
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SPRUNGA NLAGEN
4 RINGE
rungen an die Präsentation enorm gross. Ausserdem ist die Logistik viel anspruchsvoller. Allein schon deshalb, weil die Athleten während einer ganzen Woche vor Ort sind und es hierfür einiges zu organisieren gibt. Es sind Detailarbeiten, die den grossen Unterschied zwischen einem nationalen und einem internationalen Kunstturn-Wettkampf ausmachen. Internationale Kunstturn-Wettkämpfe haben sich im Laufe der Jahre immer mehr zu einer Show entwickelt. Wie nimmst du als ehemaliger Kunstturner diese Weiterentwicklung war? Es ist eine Entwicklung feststellbar, welche die Sportart verändert. Die verantwortlichen Gremien müssen sich überlegen, in welche Richtung es in Zukunft mit dem Kunstturnen gehen soll. Wie sich die Sportart verkaufen muss, damit sie weiterhin interessant bleibt. Eine Frage, die sich stellt, ist, ob die Wettkämpfe für die Zuschauer zu lange dauern. Hierfür ist es meiner Meinung nach wichtig, dass das Kunstturnen den Show-Charakter erhält. So etwas hilft unserer Sportart, attraktiv zu bleiben.
Wie wichtig ist diese Inszenierung für das Kunstturnen als Ganzes beziehungsweise für den Athleten selbst? Athletinnen und Athleten werden heutzutage im Wettkampf mehr in Szene gesetzt als noch vor einigen Jahren. Auch hier liegt eine Veränderung vor. Schon nur wie sich der Athlet präsentiert. Natürlich haben wir uns zu meiner Zeit über eine gelungene Übung gefreut. In die Kamera jubeln wäre früher bei einigen Nationen nicht denkbar gewesen. Gerade solche Emotionen zeigen, dass die Athleten durch die Inszenierung an den Wettkämpfen noch zusätzlich angespornt werden und so von ihrer Leistung noch mehr abrufen können. Ich sehe diese Entwicklung deshalb als sehr positiv. Wie haben sich die Ansprüche an die Infrastruktur und Geräte im Vergleich zu deiner Aktivzeit geändert? Nicht allzu sehr. Die Europameisterschaften in Basel werden einer der ersten Anlässe sein, bei denen in der Aufwärm- und Trainingshalle mehr Geräte zur Verfügung stehen werden. In der Vergangenheit gab es oftmals
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am Pauschenpferd oder am Barren oft ein Gehetze, weil hier die Athleten fürs Einstellen der Geräte mehr Zeit benötigen. Die doppelte Anzahl dieser Geräte bringt etwas Entspannung und vor allem mehr Zeit für die Athleten. Auch wenn beispielsweise der Boden heute mehr federt als früher, ist die Benützung der Geräte im Vergleich zu meiner Aktivzeit unverändert geblieben. An der EM in Basel werden Geräte von der Firma Spieth im Einsatz sein. Welche Rolle spielt die Markenwahl für einen Athleten beim Wettkampf? Eine sehr grosse Rolle. Als Athlet hast du das Gespür für die verschiedenen Geräte. Je nach Marke fühlen sich diese anders an. So achten die Athleten darauf, dass sie in ihren Trainingszentren die Marken zum Trainieren haben, welche dann an einem Grossanlass auch zum Einsatz kommen werden. So etwas ist sehr entscheidend, schliesslich gibt es unter den Athleten auch Präferenzen, welche Marke sie bevorzugen. Ein Barren ist also nicht einfach ein Barren. Du bist unter anderem im Leistungszentrum NKL auch als Leiter Leistungssport tätig. Inwiefern kann ein regionales Zentrum wie das NKL von der Strahlkraft einer Heim-EM profitieren? Das Ziel der Europameisterschaften ist, dass sie nachhaltige Wirkung haben. So versuchen wir mit verschiedenen Projekten, sofern sie in der derzeitigen Corona-Situation umsetzbar sind, auch die Kleinsten für die Kunstturn-EM zu sensibilisieren. Die Kinder sollen sehen, was Kunstturnen ist. Auch für unsere Athleten ist es sehr interessant, dank der EM zu sehen, wohin ihr eigener Weg einmal führen könnte. Eine solche Möglichkeit haben wir in der Regel in unserer Region eher selten. Die EM hautnah erleben zu können, ist für unseren Kunstturn-Nachwuchs einzigartig. Stichwort Nachhaltigkeit. An der EM in Bern bestand nach dem Anlass die Schwierigkeit, dass für die gekauften Geräte eine Weiterverwendung gefunden werden musste.
Man spricht von mehreren Tausend Franken, die ein solcher Geräte-Park kostet. Was passiert mit den EM-Geräten nach dem Wettkampf? Es ist einer von vielen Punkten, von denen wir dank dem guten Austausch vom Berner OK profitieren konnten. Sie haben uns von Beginn an auf die Geräte-Anschaffung sensibilisiert. So haben wir bei den Verhandlungen mit dem Geräte-Hersteller unser Augenmerk darauf gelegt, dass wir für die Weiterverwendung Abnehmer finden. Zum Abschluss der EM wissen wir,
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BODENTURN ANLAGEN
6 PAUSCHEN PFERDE
DIE EM SOLL FÜR DIE ATHLETEN IN POSITIVER ERINNERUNG BLEIBEN. elche Geräte zurück an die Firma w gehen und wo die restlichen Geräte eine Weiterverwendung finden werden. Insgesamt werden in Basel fünf GeräteSätze im Einsatz stehen. Unser Vorteil ist es, dass wir nicht alle Geräte kaufen mussten, sondern gewisse mieten konnten. Welche Erwartungen hast du persönlich an die Kunstturn-EM in Basel? Ich persönlich hoffe, dass wir für alle Athleten einen Moment ermöglichen können, der ihnen in positiver Erinnerung bleiben wird. Aus organisatorischer Sicht hoffe ich, dass der Anlass reibungslos über die Bühne gehen wird. Die Ansprüche ändern sich wegen Corona ständig. Diesen Umständen müssen und wollen wir gerecht werden, egal in welcher Form die Kunstturn-EM letztlich stattfinden kann. Text: Thomas Ditzler Foto: Thomas Ditzler, Archiv STV/Peter Friedli
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STUFENBARREN
6 BARREN
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RECK
6 BALKEN
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KILOGRAMM MAGNESIA
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NEWS AUF EINEN BLICK
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2021
9 99999 d-Nr.: 9 nn, 1999 G Mitglie a rein / A rm te us rturnve Max M ntonsschüle a K Aarau
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Foto: zvg
17.11.20
VERTEILUNG STV-MITGLIEDERKARTE dd 1
Karte.in
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itgl STV_M
Der Versand der STV-Mitgliederkarten 2021 an die Vereine erfolgt in der Woche vom 8. bis 12. März 2021. Die Verantwortlichen werden gebeten, die Mitgliederkarten rasch von der Post abzuholen. Auch wenn zurzeit kaum Wettkämpfe stattfinden, ist es wichtig, dass die Karten zeitnah an die Vereinsmitglieder verteilt werden. Nur so können alle von den attraktiven Angeboten profitieren (stv-fsg.ch/de/ mitglied/mitgliederangebote/).
Foto: Archiv STV
Eine weitere Info: Der Stichtag für die Verbandsbeiträge wird von eurem Kantonal-/ Regionalturnverband bestimmt/mitgeteilt.
Nachtrag – Felix Stingelin nicht mehr beim STV Nach rund 12,5-jähriger Tätigkeit hat Spitzensportchef Felix Stingelin (Diegten) den Schweizerischen Turnverband per 31. Oktober 2020 verlassen. Von 2008 bis 2020 hatte er als Delegationsleiter die Schweizer Teams in Kunstturnen, der Rhythmischen Gymnastik und Trampolin an total 33 Europa- sowie 26 Weltmeisterschaften geführt. Während seiner Zeit als Chef Spitzensport erzielten die
Direktor für das ETF 2025 gewählt Der Verein FFG Lausanne 2025 sowie GymVaud haben Gaël Lasserre zum Geschäftsführer des Eidgenössischen Turnfestes 2025 in Lausanne ernannt. Der 38-jährige Westschweizer wird sein neues Amt per 1. September 2021 antreten. Er war unter anderem stellvertretender Generalsekretär der Welt-Gymnaestrada 2011 in Lausanne und bringt eine grosse Erfahrung in der Organisa tion von Sportveranstaltungen mit.
Schweizer/-innen an Junioren-EMs, EMs und WMs total 44 Medaillen sowie 117 Diplome. Ausserdem schaffte es das Team Kunstturnen Männer, sich zweimal in Folge für die Olympischen Spiele (Rio 2016, Tokio 2021) zu qualifizieren.
KOMPAKT 23
EVENTS 2021
Foto: Archiv STV
EUROGYM 2022 in Neuenburg Die EUROGYM findet alle zwei Jahre statt und vereint junge Turner/-innen aus ganz Europa. Vom 7. bis 15. Juli 2022 ist das Festival in der Schweiz, in Neuenburg, zu Gast. Das Programm verspricht sportliche Aktivitäten, Spass, Austausch und Begegnungen. Seid ihr auch dabei? Weitere Informationen zum Thema: eurogym2022.ch
Gymnaestrada 2023 Meldet euch jetzt, wenn ihr an der 17. Gymnaestrada 2023 in Amsterdam als Teil der Schweizer Delegation dabei sein wollt. Möchtet ihr eurer Region einen Vorgeschmack auf das Turnspektakel präsentieren? Dann meldet euch als Organisator für eine der Schweizer Premieren. stv-gymnaestrada.ch
SMV Jugend 2022 – Organisator gesucht Die Schweizer Meisterschaften Vereinsturnen Jugend: ein stimmungsvoller und emotionsgeladener Anlass, gespickt mit Vorführungen auf höchstem Niveau, der seinesgleichen sucht. Wo kann die Schweizer Turnjugend ab 2022 um Podestplätze kämpfen? Vielleicht bei euch? Weitere Informationen erteilt: marianne.vogt@stv-fsg.ch
Ohne Publikum Die Europameisterschaften Kunstturnen in Basel 2021 finden ohne Publikum statt. Bereits gekaufte Tickets werden rückerstattet. Ausschreibung STV-Cup Korbball Halle 2021/2022 Teilnahmeberechtigt sind alle Korbball spielenden Turnerinnen und Turner. Modus: In den unteren Ligen wird eine Vorrunde gespielt, in der jede Mannschaft zwei Spiele austrägt. Die übrigen Spiele werden in vorgegebenen Zeitperioden im Cup-System ausgetragen. Anmeldung: Anmeldeformulare sind auf der STV-Geschäftsstelle erhältlich, Telefon 062 837 82 10, oder im Internet unter stv-sfg.ch. Anmeldeschluss: 10. Juli 2021
April 21.–25.4. EM KUNSTTURNEN Basel, basel2021.com 25.4. SM RHÖNRAD Thun 29.4.–2.5. EM TRAMPOLIN Sochi (RUS) Mai 2.5. STV-MEISTERSCHAFTEN Pendelstafette, Jona 15.5. TEAM-WM RHÖNRAD Leipzig (GER) 15./16.5. SM AKROBATIK TURNEN, Chiasso 29./30.5. SM TRAMPOLIN Liestal Juni 5./6.6. SM KUNSTTURNEN Junioren, Sargans 5./6.6. SCHWEIZER VOLLEYBALLTURNIER, Tenero 11.–13.6. EM RHYTHMISCHE GYMNASTIK, Varna (BUL) 12./13.6. SM KUNSTTURNEN JUNIORINNEN, Obersiggenthal
Ausschreibung LMM-Vorrunde 16. Mai 2021 in Stein AG: Im Rahmen der Fricktalischen Leicht athletik-Einkampfmeisterschaften führt der TV Eiken am Sonntag, 16. Mai 2021, eine Vorrunde des Leichtathletik-Mannschafts-Mehrkampfs (LMM) auf der Leichtathletikanlage Bustelbach in Stein durch. Der Wettkampf ist für alle STVVereine und Leichtathletik-Vereinigungen offen. Ausschreibung und Anmeldung unter: la-em.ch
12./13.6. und 19./20.6. ST. GALLER KANTONALTURNFEST, Benken Die Angaben sind ohne Gewähr (Stand: 8. Februar 2021).
Weitere Informationen zum Thema: stv-fsg.ch
24 KOMPAKT
Wissenswertes aus dem deutschen Sprachraum
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FOKUS DEUTSCHSCHWEIZ 4
Neuer Auftritt Neu im Vorstand des Kantonal-Schwyzer Turnverbandes (KSTV) sind Nicole Schönbächler (Finanzen, Einsiedeln) und Sandra Hürlimann (Sekretariat, Seewen). Ausserdem tritt der Verband ab diesem Jahr mit aufgefrischtem Logo und modernisierter Website auf. Ende 2021 tritt KSTV-Präsident Jörg Mettler (Seewen) zurück. Seine Nachfolge wird der jetzige Vize Gian-Marco Fedrizzi (Galgenen) übernehmen.
Foto: zvg
Foto: Archiv STV / Peter Friedli
Weitere Informationen zum Thema: kstv.ch
6 Kantonalturnfest 2022 lanciert Vom 15. bis 26. Juni 2022 findet das nächste Aargauer Kantonalturnfest statt. Organisiert wird dieses gemeinsam vom STV Neuenhof, DTV Wettingen, TV Wettingen, TV Würenlos und dem Aargauer Turnverband. Insgesamt werden rund 15 000 Teilnehmende und 30 000 Besucher erwartet. Das Fest- und Wettkampfgelände liegt rund um das Freizeit-, Sport- und Eventzentrum Tägi, welches während zwei Jahren bis Ende März 2020 komplett saniert und erweitert wurde. Weitere Informationen zum Thema: aargauer-turnverband.ch
Schweizer neu im Vorstand Digital – auch im Emmental. Die 19. DV vom Turnverband Bern Oberaargau-Emmental (TBOE) fand am Samstag, 28. November 2020, digital statt. Ursula Schweizer (SV Krauchthal, Bild) ersetzt in der TBOE-Führung Ueli Schneider (TV Heimiswil, C Breitensport). Das Budget sowie das Jahresprogramm 2021 fanden Zustimmung. In der Zwischenzeit wurde das Verbandsturnfest (18.−22. Juni 2021, Wangen a. d. Aare) abgesagt. Rita Brechbühl (FTV HasleRüegsau) und Ueli Schneider heissen die neuen TBOE-Ehrenmitglieder. Weitere Informationen zum Thema: tboe.ch
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Im Glarner Kantonalturn verband (GLTV) haben zwei neue Ressortleiterinnen übernommen: Lea Menet (Sponsoring), Kerstin Herger (Geräteturnen).
Foto: Stephan Boegli
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Weitere Informationen zum Thema: gltv.ch
Um mehr bewegungsbegabten Kindern den Weg in ein Turnsport-Leistungs zentrum oder in einen Turnverein zu ermöglichen, wurde im Kanton Zürich im Januar 2021 das Projekt «GymTalents» (erster Standort Winterthur) lanciert. Ziel dieses Projekts ist es, ein Grundschulprogramm anzubieten, welches jedem Kind den Zugang zu turnspezifischer Förderung bietet. Den vierbis fünfjährigen Kindern soll ermöglicht werden, ihr Bewegungstalent unter fachkundiger Anleitung weiter zu entwickeln.
Wechsel an der Spitze Im Appenzellische Kantonalturnverband (ATV) hat mit Christian Giger (Gais, Bild Mitte) ein neuer Präsident den Führungsstab von Bruno Eisenhut übernommen. Larissa Müller (Waldstatt) komplettiert als neue Ressortverantwortliche Leistungssport den ATV-Vorstand. Der Appenzellische Turnverband zählt zurzeit knapp 7000 Mitglieder. Dies entspricht einer Zunahme um 15 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre. Foto: zvg
Weitere Informationen zum Thema: app-tv.ch
Weitere Informationen zum Thema: ztv.ch
26 KOMPAKT
FOKUS ROMANDIE
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Wissenswertes aus dem französischen Sprachraum
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Illustration Getty Images
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1 DV URG per Videokonferenz Die 101. Delegiertenversammlung der Union romande de gymnastique (URG) fand am 5. Dezember 2020 per Videokonferenz statt. Alle Tagesordnungspunkte wurden einstimmig verabschiedet und zwei neue Mitglieder in den Ausschuss gewählt: Marylène Walther (Verantwortliche Kommunikation/Medien) und Damien Vionnet (Verantwortlicher Einzelgeräteturnen). Die wegen der Pandemie abgesagten Westschweizer Verbandsmeisterschaften 2020 werden nicht nachgeholt. Die Turnerinnen und Turner werden jedoch die Möglichkeit haben, an den verschiedenen Meisterschaften in der Westschweiz teilzunehmen. Weitere Informationen zum Thema: urg.ch
NEUES SPORTZENTRUM IN GRUYÈRE Die Bevölkerung von Gruyère hat im Dezember 2020 Ja zum «Centre Sportif de la Gruyère» gesagt. Dieses wird ein Schwimmbad, eine Eislaufbahn sowie eine grosse Doppelturnhalle und eine spezielle Halle für das Geräteturnen inklusive einer überdachten Grube bieten. Die Eröffnung dieses Zentrums, dessen Baukosten auf 54,5 Millionen geschätzt werden, ist für 2025/2026 vorgesehen.
Photo: zvg
Weitere Informationen zum Thema: centresportifdelagruyere.ch
KOMPAKT 27
Foto: zvg
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Neuer Direktor an der Spitze von GymVaud Francis Büchi wurde zum neuen Direktor von GymVaud ernannt. Diese Position wurde neu geschaffen, um die Betreuung des Verbandes, der Trainer, der Zentren und der Turnenden sicherzustellen. Büchi (Mitglied FSG Bussigny und Yverdon Amis Gym) ist seit mehr als 20 Jahren Teil der grossen Turnfamilie.
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Weitere Informationen zum Thema: gymvaud.ch
Foto: Archiv STV / Thomas Ditzler
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Weitere Informationen zum Thema: wmteam.ch
Weitere Informationen zum Thema: acjg.ch
Foto: zvg / Léa Offenbroich
Welsch-Master-Team muss warten Die «World Gym for Life Challenge 2021», die im kommenden Juli in Lissabon hätte stattfinden sollen, musste wegen der gesundheitlichen Situation in Portugal abgesagt werden. Das Welsch-Master-Team (WMT) unter der Leitung von Myriam Bertholet-Laala wird daher seine neue Produktion mit dem Titel «Pandemonium» (Hauptstadt der Unterwelt) nicht zeigen können. Die Fortsetzung von «Inferno», die an der FIG-Gala der Gymnaestrada 2019 präsentiert wurde, kommt auch an der EM im Kunstturnen in Basel nicht zur Aufführung. Zwei harte Schläge für das WMT und eine Produktion, die den passenden Namen zu dieser schwierigen Zeit trägt.
Kantonalmeisterschaften abgesagt Der Jurassische Turnverband (ACJG) musste die kantonalen Turnmeisterschaften vom 14. März 2021 in Delsberg absagen.
Virtueller «Coupe de Bains» Zum zweiten Mal in Folge muss der Frühlingswettkampf aufgrund von Corona von Yverdon Amis Gym abgesagt werden. Der diesjährige «Coupe de Bains» wird auf das Jahr 2022 verschoben. Die Organisatoren haben sich aber entschieden, 2021 einen virtuellen «Coupe de Bains» auf die Beine zu stellen. Gruppen, welche teilnehmen wollen, können ein Video ihres Turnprogramms drehen und dieses bis am 7. Mai 2021 einreichen. Der nächste richtige «Coupe de Bains» soll am 7./8. Mai 2022 stattfinden. Weitere Informationen zum Thema: agy.ch/cdb
28 KOMPAKT
Wissenswertes aus dem italienischen Sprachraum
Die Akrobatik ist auch im Tessin angekommen Dank Desy Ferrari wurde 2017 in Besazio der Verein GymAcro Ticino gegründet, der Leistungsakrobatik anbietet, in den Turnhallen von Balerna, Chiasso, manchmal Arzo und im Palagym in Lugano. Trotz Covid läuft die Saison 2020/2021 fast normal. Der Verein zählt die Gruppe Kids (Einführung ab 5 Jahren), die Basisgruppe, die auf das Leistungsturnen ausgerichtet ist (ab 7 Jahren), die Fortgeschrittenen-/ Elitegruppe für Turner/-innen mit hohem technischem Niveau und schliesslich eine Gruppe, die für alle offen ist. Das technische Team besteht aus Desy Ferrari und Sara Rasero Ferrari. Weitere Informationen zum Thema: gymacro.ch
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Schweizer Meisterschaften in Chiasso GymAcro Ticino ist mit der Organisation der nächsten Schweizer Meisterschaften Akrobatik betraut worden, die zunächst für Ende März im Palapenz in Chiasso geplant waren. Aufgrund der gesundheitlichen Notlage wurden sie auf den 15./16. Mai 2021 verschoben. Sie gelten als Vorbereitung für die Weltmeisterschaften, welche vom 2. bis 4. Juli 2021 in Genf stattfinden werden, nach der 11. World Age Competitions (23. bis 29. Juni).
1 Fotos: zvg
FOKUS TESSIN
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Die Leiterin von GymAcro Ticino, Desy Ferrari, war Mitglied der bulgarischen AkrobatikNationalmannschaft, hat im Zirkus gearbeitet und in Bulgarien ein Diplom als Sportlehrer und Akrobatik-Trainer erworben. Vom Zirkus in Italien kam sie ins Tessin, wo sie seit über 20 Jahren lebt.
KOMPAKT 29
EHRENGARDE ES JUBILIEREN …
Max Deppeler
Bad Zurzach 70 Jahre am 27. März 2021
Ganz herzlich gratulieren wir unseren Ehrenmitgliedern zu ihren speziellen oder erfreulich hohen Geburtstagen: Hans Bommer
Payerne
Peter Schmid Muttenz 70 Jahre am 24. April 2021
Alois Stalder Horw Lisbeth Arnet Cham 70 Jahre am 27. April 2021
92 Jahre am 25. April 2021
80 Jahre am 26. April 2021
Fritz Feuz
René Kühn Monthey Helen Lammer Cham
Münsingen 90 Jahre am 28. April 2021
80 Jahre am 4. Mai 2021
Rolf Birrer
Rolf Weigele Steckborn Irene Hunn Winterthur
Weggis
85 Jahre am 22. März 2021
80 Jahre am 4. Mai 2021
Susi Demmerle
Ruth Iten
Schaffhausen 85 Jahre am 20. April 2021
Heinz Kurz
75 Jahre am 31. März 2021
70 Jahre am 27. April 2021
60 Jahre am 24. März 2021
Staufen
Alois Moser Gerolfingen 60 Jahre am 18. April 2021
Steffisburg
80 Jahre am 6. April 2021
Dorly Schwegler Volketswil 80 Jahre am 12. April 2021
Ernst Stüssi Glarus 80 Jahre am 17. April 2021
IN GEDENKEN STV-Ehrenmitglied Marcel Heer Collombey 19. Juli 1934 bis 5. Januar 2021 – 1964–1973: Verantwortlicher Gymnastik Technische Kommission Gym Vaud – 1965–1982: Kurschef 8-Tage-Leiterkurs beim STV – J+S-Experte, J+S-Leiter 2 Geräteturnen – 1974–1982 Mitglied Technische Kommission beim STV – Ernennung zum STV-Ehrenmitglied: 1983 Wir werden Marcel ein ehrendes Andenken bewahren.
YOGA BRINGT’S AUCH IM TURNVEREIN
Für Yoga braucht es nicht viel Material und es lässt sich gut in einer Turnhalle durchführen.
Ständig hetzen wir durch die Gegend, erledigen mehrere Dinge gleichzeitig. Wir sind permanent angespannt. Dieser Dauerstress schadet der Gesundheit. Um zur Ruhe zu kommen, sollten wir Yoga oder Meditation in unseren Alltag einbauen. Auch im Turnverein hat solches Training Vorteile.
Dass nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit wichtig ist, wird vielen Menschen mehr und mehr bewusst. Methoden, um diese zu fördern, gewinnen deshalb an Bedeutung. Es hilft bereits, bewusste Pausen in unseren Alltag einzubauen. «Mit Meditationen und Atemtechniken schaffen wir es, das Stresslevel im Körper relativ schnell zu reduzieren», erklärt Yogalehrerin Chantal Fattorelli Hänggli. Zudem helfen körperliche Übungen, den Stress aus dem Körper zu leiten und damit den Geist längerfristig gesund und fit halten.
GEMEINSAM AKTIV 31
ZUR PERSON Name Chantal Fattorelli Hänggli Alter 39 Wohnort Gränichen Beruf Yogalehrer-Ausbilderin, Juristin, Sport-Grafik-Operatorin Funktion Expertin «Fit & Gesund» beim STV
Gewinn an Lebensqualität Die Gefahr, in ein Burnout oder eine Depression zu fallen, verringert sich. Man schläft besser, was auch Einfluss auf die allgemeine Gesundheit hat. Zudem sei man bei allen Aktivitäten um ein Vielfaches fitter. Aber auch die Geduld im Umgang mit anderen Menschen und die Konzentrationsfähigkeit erhöhen sich. «Alle diese Faktoren tragen zu einem Gewinn an Lebensqualität bei», sagt die Yogalehrer-Ausbilderin. Um mentale Gesundheit im Alltag zu trainieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sei das morgens mit einer Atemtechnik, einer Meditation oder einer Übungsabfolge wie dem Sonnen gruss zu starten. Oder aber auch während des Tages – gerade falls man in einem Büro arbeitet – könne der Sonnengruss zur Erfrischung gut eingebaut werden, so Fattorelli. Vor einem wichtigen Gespräch eignet sich eine Atemübung: die Hände auf den Bauch legen und mindestens fünf Mal richtig tief in den Bauch atmen. Als Prüfungsvorbereitung helfe es, sich mit einer Meditation in die Situation hineinzuversetzen und sich vorzustellen, die Prüfung erfolgreich zu absolvieren.
FÜNF TIPPS,
UM DIE MENTALE GESUNDHEIT ZU VERBESSERN/ERHALTEN – Regelmässige Atem-, Meditations- und Yogaeinheiten (ideal: 5 × pro Woche kurze Einheiten 5 bis 10 Minuten) – Auszeiten von elektronischen Unterhaltungsmedien und insbesondere «Social Media»-Plattformen – So viel Auszeiten wie möglich in der Natur verbringen ohne Unterhaltungsmedien – Genügend Schlaf und gleichmässiger Schlafrhythmus (Mobiltelefon aus dem Schlafzimmer verbannen) – Sich mit Menschen umgeben, die einem gut tun
Am Abend kann man den Tag auch wieder mit Yoga ausklingen lassen. Lange, tiefe Atemzüge vor dem Schlafengehen während rund fünf Minuten haben eine entspannende und regenerierende Wir-
JE LAUTER DIE UMGEBUNG, UMSO STILLER IST ES IM INNERN. kung. «Aber auch das bewusste Wahrnehmen in normalen Alltagssituationen ist für die mentale Gesundheit wichtig», weiss Fattorelli. Das heisst, sich in einem Gespräch durch nichts ablenken lassen, und dem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit schenken. Auch bei alltäglichen Handlungen wie Essen nicht fernsehen oder andere Dinge erledigen. Hilft auch im Wettkampf geschehen Yoga und Meditation bauen Stress ab und helfen, in hektischen Situationen ruhig und fokussiert zu bleiben. Es bringt einen in Balance, fördert die körperliche und geistige Vielseitigkeit. Das kommt auch jeder einzelnen Turnerin und jedem Turner auf allen Ebenen zugute, was wiederum die Wettkampfstärke verbessert. «Das Gute an solchem Training ist auch, dass dafür fast keine Hilfsmittel benötigt werden», sagt Yoga-Ausbilderin Chantal Fattorelli weiter. Man müsse sich nur irgendwo bequem hinstellen, -legen oder -setzen können. Bequem
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NUR SCHON DAS BEWUSSTE ATMEN IST YOGA. MEDITATIONSÜBUNG Nimm eine bequeme Körperpo sition im (Sitzen/Liegen) ein und schliesse deine Augen. Beobachte deinen Atem, ohne ihn zu verändern. Bleibe mit den Gedanken ganz beim Atem, der durch die Nasenlöcher einfliesst und wieder ausströmt. Nach einer Weile: Beobachte die Temperatur der Atemluft bei der Ein- und dann bei der Ausatmung. Nach einigen Minuten: Lasse den Atem so fein werden, dass, wenn du eine kleine Feder unter Nase hättest, diese sich nicht bewegen würde. Bleibe einige Minuten dabei, dann löse dich wieder davon und spüre nach.
deshalb, damit man nicht durch Schmerzen abgelenkt werde. Auch wenn es in einer Turnhalle manchmal etwas laut ist, lässt sich solch ein Training dort optimal durchführen. Dass es für Yoga und Meditation absolut still sein muss, sei ein Mythos. Am Sprichwort «Je lauter im Aussen, umso stiller ist es im Inneren» ist etwas dran. Passiert rundherum etwas, fokussiere ich mich auf mein eigenes Ich, und blende ich das Äussere aus, treffe ich auf enorme Stille. Dies hilft später auch im Wettkampfgeschehen. In jedem Alter machbar Yoga oder Meditation kann gut im Vereinstraining integriert oder als «Special Event» angeboten werden. «Ich habe die Erfahrung gemacht, dass TurnvereinMitglieder offen für Yoga und Acht-
samkeitstrainings sind. Vor allem in der wettkampffreien Zeit wie jetzt», sagt Fattorelli. Yoga zu erlernen sei nicht schwer. Wie das Turnen besteht Yoga aus diversen Elementen mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. Breche man Yoga zum Beispiel wieder auf bewusstes Atmen herunter, dann ist es ganz einfach. Die Schwierigkeit hier sei vielmehr, dabei zu bleiben. «Grundsätzlich ist Yoga für jeden machbar – in jedem Alter – mit jeder körperlichen Voraussetzung, da die Übungen an die eigenen Bedingungen angepasst werden können», so Chantal Fattorelli abschliessend. Text: Alexandra Herzog Foto: Stephan Boegli
Kursangebot Die «Fit & Gesund»-Angebote des STV sind zielgerichtet für interessierte Leiterinnen und Leiter von TurnvereinRiegen.
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DER SONNENGRUSS
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Der Sonnengruss stärkt einerseits den Körper, andererseits wirkt er meditativ.
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7 1 Berghaltung: Aufrechter Stand, Beine Hüftdistanz oder zusammen; Handflächen vor dem Brustkorb zueinander bringen. 2 Gestreckte Berghaltung: (Einatmen) Arme gestreckt über den Kopf bringen. 3 Stehende Vorbeuge: (Ausatmen) Hände zu Waden, Stirn zu Schienbeinen; Beine gestreckt oder gebeugt, Rippenbögen möglichst nahe bei den Oberschenkeln.
6 4 Brett: (Einatmen) Hände Schulterdistanz am Boden; zurücksteigen oder -springen, bis Fersen, Hüfte, Schultern und Kopf auf einer Linie sind. 5 Liegestütze auf den Bauch: (Ausatmen) Oberkörper absenken; mit oder ohne Knie am Boden; Ellbogen schmal entlang dem Körper; stabile Mitte. 6 Kobra: (Einatmen) Hände sanft am Boden, Ellbogen entlang dem Körper, aus der Kraft des Rückens Oberkörper anheben.
7 Herabschauender Hund: (Ausatmen) Aus Kobra Oberkörper absenken. Über die Knie oder mit gestreckten Beinen zurück in herabschauenden Hund fliessen. Gewicht gleichmässig auf Hände und Füsse verteilt; Beine gestreckt oder gebeugt, so dass der Rücken gerade ist. 8 Halbe Vorbeuge: (Einatmen) Nach vorne laufen oder springen, Hände zu Schienbeinen oder am Boden, so dass Beine gestreckt sind. Blick leicht anheben, Rücken lang und gerade.
9 Stehende Vorbeuge: (Ausatmen) 10 Gestreckte Berghaltung: (Einatmen) 11 Berghaltung: (Ausatmen)
34 STV-PARTNER
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MEHR ALS NUR EIN TREND Yoga gehört in der Schweiz zu den zehn beliebtesten Aktivitäten. Mit gutem Grund: Yoga wirkt sich positiv auf Körper und Geist aus. Doch warum ist das so?
Der Zustand von Körper und Geist ist eng miteinander verbunden. Ist der Geist entspannt, sind es auch die Muskeln. Stress hingegen erzeugt körperliche und geistige Anspannung. Durch Yoga lassen sich Körperhaltungen verbessern, Atemübungen steigern die Flexibilität, Blutzirkulation, Sauerstoffaufnahme sowie die Hormonfunktionen. Zusätzlich stabilisiert die durch Meditation herbeigeführte Entspannung das autonome Nervensystem. Das führt automatisch zum gewünschten Anstieg des Parasympathikus, der die Entspannung positiv beeinflusst. Wie eine Untersuchung des Universitätsklinikums Jena gezeigt hat, stellt körperorientiertes Yoga mit den zentralen Bestandteilen Asanas und Pranyama einen vielversprechenden komplementären Ansatz dar, um psychische Störungen zu behandeln. Bei den Probanden konnten störungsspezifische Symptome reduziert werden, was das Wohlbefinden erhöhte und sich positiv auf die allgemeine Lebensqualität auswirkte. Yoga hilft aber nicht nur Menschen mit einer psychischen Erkrankung, sondern erhöht die Zufriedenheit und das Selbstbewusstsein ganz allgemein. Die Selbstkontrolle wird verbessert und der wahrgenommene Stress reduziert. Das führt zu mehr Wohlbefinden. Der Grund: Regelmässiges Yoga verringert
das Stresshormon Cortisol und erhöht gleichzeitig den Serotonin- und Melatonin-Spiegel. Serotonin, das sogenannte Glückshormon, fördert das Wohlbefinden und wirkt beruhigend. Melatonin kurbelt unter anderem das Immunsystem an und ist wichtig für einen erholsamen Schlaf. Yoga unterstützt Resilienz Yoga kann einen Beitrag zu mehr Resi lienz (psychische Widerstandskraft resp. psychische Gesundheit) leisten. Resiliente Menschen können mit Belastungen so umgehen, dass sie nach Phasen der Anspannung wieder ihr innerliches Gleich gewicht finden. Neben Yoga kann auch mit Resilienzübungen die mentale Gesundheit gefördert werden. Insbesondere, wenn man mittels Selbstreflektion den persönlichen Ressourcen und «Stres-
soren» auf den Grund geht und Resilienzfaktoren in den Alltag integriert. Von den sieben Resilienzfaktoren ist vor allem die Achtsamkeit stark mit Yoga verbunden. Aber auch die weiteren sechs Faktoren (Optimismus, Akzeptanz, Lösungsorientierung, Selbstwirksamkeit, Netzwerkpflege und Zukunftsorientierung) können einen wichtigen Beitrag zur mentalen Gesundheit leisten. Yoga stärkt also nicht nur die mentale Gesundheit und den Körper, sondern bereitet auch Freude und motiviert. Deshalb unterstützt SWICA ihre Versicherten mit grosszügigen Beiträgen an ihr YogaAbo oder in anderen ausgewählten Bereichen für Fitness oder Wohlbefinden, wie Massagen und Therapien. Text: SWICA Foto: zvg/SWICA
INFO SWICA unterstützt Ihr Engagement für eine gesunde Lebensweise und leistet Beiträge von bis zu 600 Franken*: nicht nur an Yoga und Pilates, sondern auch bei Massagen und Therapien für Ihr Wohlbefinden.
Weitere Informationen zum Thema: swica.ch/gesundheitsfoerderung *SWICA unterstützt Sie aus der Zusatzversicherung COMPLETA PRAEVENTA mit 50% der Kosten, jedoch im Maximum 300 Franken pro Kalenderjahr. Die Zusatzversicherung OPTIMA deckt zusätzlich 90% der darüber hinausgehenden Kosten, jedoch im Maximum 300 Franken pro Kalenderjahr. So können sich Sportförderungsbeiträge bis 600 Franken pro Jahr ergeben.
STV-PARTNER 35
STV-SPONSOREN & PARTNER Der STV dankt seinen Partnern für ihre tatkräftige Unterstützung zugunsten des Turnsports. Gemeinsam können wir das Turnen weiterentwickeln und Emotionen auslösen. Dafür herzlichen Dank!
Main Partner
2020 – EIN HERAUSFORDERNDES JAHR Keine Wettkämpfe, keine Events, keine Kurse: ein wahrlich herausforderndes Jahr für den Schweizerischen Turnverband (STV). Das Sponsoringteam war an allen Fronten gefordert, Lösungen mit seinen Partnern zu finden, um vertraglich vereinbarte Leistungen und Gegenleistungen trotz allen Umständen umzusetzen oder Alternativen zu finden. Zudem standen Vertragsverhandlungen mit grossen Partnern an. Erfolgsmeldungen Der STV freut sich, dass der Vertrag mit dem Gesundheitspartner SWICA um weitere vier Jahre verlängert werden konnte. Neben dem DachverbandsSponsoring bleibt somit auch die traditionelle SWICA Sportförderung für Mitglieder sichergestellt. Der Vertrag mit dem «ältesten» STV-Sponsor «Alder + Eisenhut» konnte um weitere sechs Jahre verlängert werden. Zudem konnten Partnerschaften mit «EcoTent» und den Schweizer Jugendherbergen (beide Supplier) abgeschlossen sowie die Verträge mit Vistawell und SUVA (Winterfit) verlängert werden. Cornèrcard-Partnerschaft endet 2021 Nach jahrelanger, erfolgreicher Partnerschaft endet die Zusammenarbeit mit Cornèrcard per Ende April 2021. Der STV
Co-Partner
verliert mit Cornèrcard nicht nur seinen «Main Partner» auf Verbandsstufe, sondern auch den Hauptpartner im Spitzensport. Ein weiterer Abgang betrifft den Wettkampfausrüster Carla Sport. Der STV bedankt sich an dieser Stelle bei Cornèrcard und Carla Sport herzlich für das langjährige und starke Engagement im Schweizer Turnsport. Ausblick Trotz der momentanen Situation sieht der STV positiv in die Zukunft und ist bereit für neue, interessante Partnerschaften, welche unseren Mitgliedern und Vereinen einen Mehrwert bieten. Oberste Priorität wird der Suche nach einem neuen «Main Partner» sowie neuen Event-Partnern für den «Swiss Cup Zürich» und die «Gymotion» beigemessen. Denn diese sind für die Stärkung des Turnsports und die Durchführung dieser Top-Events unentbehrlich.
Partner
Supplier
Text: Roland Häuptli (Projektleiter Marketing+Sponsoring) Foto: STV-Archiv / Stephan Boegli
Wie du von den Partnerschaften des STV profitieren kannst, siehst du bei den Mitgliederangeboten (S. 40–42) oder unter stv-fsg.ch/mitgliederangebote Sponsorenübersicht_GYMlive_60x260,5_2021.indd 1
23.02.2021 09:19:49
36 TURNSPIRIT
WENN DER EISKANAL LOCKT Im Bobsport gibt es kein Vorbeikommen an den Turnerinnen und Turnern. Seit Jahren stellen diese nicht nur einen Grossteil der Bob-Kaderathleten, sondern sind auch Garant für Erfolge – so unter anderem Olympiasieger Beat Hefti.
«Ich wurde an einem LeichtathletikWettkampf vom damaligen Bobpiloten Daniel Suter angesprochen, ob ich Interesse hätte», erinnert sich Beat Hefti an seine ersten Kontakte mit dem Bobsport zurück. Im Juli 1998 absolvierte der Appenzeller seine erste Testfahrt und «bereits im November fuhr ich mein erstes Rennen», erinnert sich der Olympiasieger von 2014. So wie dem heute 43-Jährigen geht es den meisten, die den Weg in den Eiskanal finden. Denn Heftis Sportkarriere begann einst im Turnverein. Versteckte Bob-Talente Mittlerweile ist es der Schwellbrunner, der mit seiner «Bob Trophy», einer BobAnschiebebahn, seit fünf Jahren an Turn festen nach Nachfolgern sucht – und dies erfolgreich. «Viele der heutigen Kaderathleten haben den Weg über die Trophy zum Bobsport gefunden», sagt Hefti. So verwundert es nicht, dass von den derzeitigen Kaderathletinnen und -athleten deren 35 eine Verbindung zum Schweizerischen Turnverband (STV) haben.
Doch was macht die STV-Turnenden so interessant? Schliesslich handelt es sich um ein Phänomen, dass seit Jahrzehnten anhält. «Diese Menschen können anpacken. Das braucht es im Bobsport», so das TV-Herisau-Mitglied. Durch die Vereinstrainings haben Turnende bereits eine sportliche Grundausbildung und zudem Potenzial, welches zu einem Bob athleten gefördert werden kann. «In den Turnvereinen gibt es viel versteckte Bobtalente», weiss Hefti. Teamgeist ist wichtig Ähnlich tönt es bei Rico Peter. Der Spartenchef Bob beim nationalen Verband Swiss Sliding, einst selbst Bobpilot und Mitglied des STV Kölliken, sieht einen weiteren Vorteil: «Der Teamgeist ist so wichtig wie im Turnverein. Einzelkämpfer eignen sich weniger.» Hinzu kommen Voraussetzungen wie Schnellkraft, Beweglichkeit und gute Sprint-Eigenschaften. «Leichtathletische Disziplinen werden in vielen Turnvereinen bereits trainiert, so etwas hilft als Grundvoraussetzung», ergänzt Peter.
Es sind viele Puzzleteile, die einen per fekten Bobathleten ausmachen. Während Peter den Turnenden einen gewissen Durchhaltewillen attestiert – «Turner können auf die Zähne beissen» –, sieht Hefti noch einen Aspekt neben dem Eiskanal: «Zum Bobfahren gehört auch handwerkliches Flair dazu. Es gibt viele Turnende, die beruflich in diesem Bereich tätig sind.» Werbung für Dorf und Verein Gerade weil sowohl Hefti als auch Peter ihre Karriere im Turnverein lanciert hatten und heute noch damit verbunden sind, freut es sie, dass sich nach wie vor viele Turnende von der Sportart begeistern lassen. Sie sehen sich jedoch nicht als Konkurrenz. Negative Rückmeldungen, er würde Mitglieder abwerben, erhalte er kaum, so Hefti: «Natürlich gibt es unterschiedliche Feedbacks. Aus eigener Erfahrung weiss ich aber, was ein Turner im Bobsport erreichen kann.» Im Gegenzug könne auch der Turnverein von den Bobfahrerinnen und -fahrern profitieren: «Gerade im Turnfest-Sommer hat der Verein dann einen gut trainierten Athleten in seinen Reihen», sagt Rico Peter.
TURNSPIRIT 37
VIELE FAKTOREN ENTSCHEIDEND
Michael Vogt Bobpilot Michael Vogt (23) ist Mitglied im STV Wangen SZ und seit 2016 als Bobfahrer unterwegs. Ende Januar 2021 wurde Pilot Vogt mit seinem Team (Vogt/Weber/Michel/Haas) in St. Moritz Junioren-Weltmeister im Viererbob.
Michael Vogt, was macht für dich die Faszination am Bobsport aus? Michael Vogt: Die Geschwindigkeit im Eiskanal zu erleben und dass es eine Teamsportart ist. Im Bobsport sind viele Faktoren entscheidend. Alles muss zusammenpassen, damit du Erfolg hast. All diese Aspekte machen für mich das Bobfahren so speziell. Dank der Anschiebebahn konnte Olympiasieger Beat Hefti an Turnfesten schon so manchen Turnenden für den Bobsport gewinnen.
Hefti sieht noch andere Vorteile: «Ist ein Turner im Bobsport erfolgreich, macht er damit Werbung für das Dorf, für seinen Turnverein und weckt das Interesse am Turnen allgemein.» Exemplarisch dafür sein damaliger Anschieber Alex Baumann, mit dem er 2014 in Sotschi Olympiasieger wurde. «Auch Alex stammt aus einem Turnverein und hat über die Trophy den Weg in den Bob gefunden», so Hefti. Hoffnungsträger für 2026 Nachdem der Bobsport in der Schweiz vor einem Jahrzehnt praktisch brachlag, ist die Rekrutierung mit der mobilen Anschiebebahn mitunter eines der Erfolgsgeheimnisse des neuen Aufschwungs. Michael Vogt (STV Wangen SZ), Simon Friedli (Biberist aktiv!) oder Melanie Hasler (TV Thalwil) sind die derzeitigen nationalen Aushängeschilder und Hoff
nungsträger hinsichtlich der Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. «Die Medaillenchancen sind intakt», sagt Spartenchef Rico Peter. Noch mehr Potenzial für Schweizer Erfolge sieht er für die übernächsten Spiele 2026. Vogt und Co. zeigen, wie wichtig die Turnenden für den Bobsport sind. «Ohne diese wäre unser Sport, in dieser Breite an Athleten wie zurzeit, nicht denkbar», sagt Hefti. So wird der Appenzeller auch an den kommenden Turnfesten mit seiner «Bob Trophy» wieder nach TV-Mitgliedern suchen, die denselben Weg einschlagen möchten, wie er es einst getan hat. Text: Thomas Ditzler Fotos: Hauptbild: Viesturs Lacis / Swiss Sliding, Bild klein: ETF2019 / Jürg Wolf
Welche Erfahrungen aus dem T urnen helfen dir in deiner jetzigen Karriere als Bobpilot? Als Turner war ich sehr polysportiv. Von Leichtathletik über Geräteturnen habe ich alles gemacht. Die Lockerheit, etwas Neues auszuprobieren, ist sicher ein Vorteil. Zudem schätze ich als Turner das Vereinsleben und das Zusammensein mit den Teamkollegen, was auch im Bobsport wichtig ist. Welche Bedeutung haben das Turnen und dein Turnverein, der STV Wangen, heute noch für dich? Eine sehr grosse Bedeutung. Ich bin mit der Jugendriege aufgewachsen und nahm auch 2019 am Eidgenössischen Turnfest in Aarau noch als Aktiver teil. Dank dem Turnen bin ich im Bobsport dort, wo ich jetzt bin. In den Leichtathletik-Trainings habe ich damals die Grundlagen erlernt, welche mir in meiner Karriere als Bobpilot weiterhelfen.
WIE ZUFRIEDEN BIST DU MIT DEM STV? Deine Meinung zählt ̶ jetzt teilnehmen! www.survey.link.ch/stv-fsg-feedback Als Schweizerischer Dachverband vertritt der STV die Interessen des Turnsports und damit die Stimmen von rund 370’000 Mitgliedern, verteilt über mehr als 3’000 Turnvereine im Land. Unser grösstes Anliegen ist, den Bedürfnissen unserer Mitglieder gerecht zu werden und den Turnsport mit unseren Dienstleistungen, Angeboten, Wettkämpfen und Events zu unterstützen und zu fördern.
Auch wir möchten uns verbessern. Deshalb würden wir gerne herausfinden, wie zufrieden unsere Mitglieder mit unseren Leistungen sind. Jede Antwort hilft uns dabei, unsere Angebote und Dienstleistungen weiterzuentwickeln und unsere Mitglieder in Zukunft noch besser zu unterstützen. Zu diesem Zweck führen wir gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut LINK eine Umfrage durch. Um teilzunehmen kannst Du die obenstehende URL (Internetadresse) in deinem Browser eingeben oder den aufgeführten QR-Code scannen.
Wir danken Dir bereits jetzt für Deine Unterstützung! Das «LINK Institut» führt die Umfrage im Auftrag des Schweizerischen Turnverbandes (STV) durch. Sämtliche Daten werden vertraulich behandelt und nur anonymisiert ausgewertet. Es sind keine Rückschlüsse auf einzelne Personen möglich. Die Teilnahme ist möglich bis zum 26. März 2021.
SCHLUSSPUNKT 39
Photo: STV
LETZTE SEITE – LETZTE FRAGE, BITTE
Jasmin Steinacher Abteilung Breitensport
TURNWELT IN BILDERN Der STV wurde immer wieder auf den atemberaubenden Fotos der HandstandBrothers auf Instagram markiert. Doch wer sind die beiden? Niels Fluder Akroteam TV Gossau, TZ Fürstenland, RLZ Ostschweiz Raffael Koch TV Herisau Geräteturnen, Akroteam TV Gossau, TZ Fürstenland 2008 starteten sie ihre Story im Akro team Gossau. Anfänglich als Hobby, nahmen sie später auch erfolgreich an nationalen und internationalen Sport akrobatikwettkämpfen teil. Unterdessen
sind sie im Showbusiness angekommen: So waren sie 2019 in der TV-Show «Das Supertalent» zu sehen. «Wir haben riesigen Spass daran, grossartige Bilder an unterschiedlichen Orten zu shooten, und möchten allen zeigen, wie wunderbar unser Sport ist. Wir möchten viele dazu bewegen, unserer Story zu folgen.» Foto: zvg / Simeon Wälti
Weitere Informationen zum Thema: instagram.com/handstand_brothers
AUSBLICK
GYMLIVE 2/2021
Die nächste Ausgabe erscheint am Mittwoch, 26. Mai 2021 Redaktionsschluss: 9. April 2021
Als Sachbearbeiterin übernimmt Steinacher normalerweise organisatorische und administrative Arbeiten für einzelne Schweizer Meisterschaften.
Jasmin, dein Name steht auf allen STV-Schutzkonzepten. Nach jedem Bundesratsentscheid wandelst du die Massnahmen in Weisungen um. Was ist die grösste Herausforderung? Jasmin Steinacher: Seit bald einem Jahr bin ich die Ansprechperson für Fragen in dieser Thematik. Die Medienkonferenzen des Bundesrates verfolge ich deshalb jeweils gespannt. Die grösste Herausforderung ist der zeitliche Faktor. Oft nimmt der Bundesrat nicht direkt zu Massnahmen im Turn- und Leistungssport Stellung. Die detaillierten Auswirkungen für den Sport folgen meist tags darauf durch das Bundesamt für Sport (BASPO) und in Absprache mit Swiss Olympic. Dies ist ein Grund für die jeweilige Verzögerung bis zur Veröffentlichung der neuen Schutzkonzepte. Nach den weiteren Anpassungen meinerseits müssen die Änderungen noch übersetzt und ins richtige Layout gebracht werden. Zeitintensive Schritte, die nach aussen nicht sichtbar sind. Wir sind jedoch nach jeder Medienkonferenz mit Hochdruck dran, die Änderungen schnellstmöglich zu publizieren, und danken für die Geduld.
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