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Crowdfunding – auch bei Turnvereinen beliebt
Crowdfunding kann Träume real machen. Oder im Beispiel von «Zero Gravity» zum Höhenflug verhelfen. Foto: Archiv STV/Thomas Ditzler
SO FUNKTIONIERT CROWDFUNDING
1. Vorstellung
2. Finanzierung
3. Umsetzung
4. Gegenleistung
Grafik: I Believe in you
Ein Crowdfunding-Projekt könne aber viel mehr als nur eine Sammelaktion werden, sagt Sommer: «Es kann auch der Startschuss für die Gründung eines Gönnervereins sein.» Beim Crowdfunding werde automatisch eine Gemeinschaft aufgebaut. Leute, die einen Verein oder Einzelsportler auf diesem Weg finanziell unterstützen, können allenfalls auch für die weitere Zukunft interessant sein. «Wir empfehlen immer, den Kontakt zu den Unterstützern auch nach Projektende aufrechtzuerhalten», so Jocelyn Sommer.
Über das Ende hinaus
Doch was macht Crowdfunding so beliebt? «Ich glaube, es ist die Einfachheit. Man kann heute ein Projekt starten und gleich online gehen», sagt Sommer. Zudem werde die jüngere Zielgruppe über die Online-Kanäle sehr einfach erreicht. «In der digitalen Welt lässt sich ein Projekt schnell und breit streuen. Gerade diese Breite ist gefragt», sagt Sommer. Ein Punkt, den auch Andreas Dietrich anspricht: «Es ist wichtig, mehrmals auf die Kampagne aufmerksam zu machen. Am besten bereits im Vorfeld.»
Die Zeiten, in denen man von Tür zu Tür ging, um Geld für den Verein zu sammeln, gehören seit Crowdfunding wohl der Vergangenheit an. «Da man für ein konkretes Ziel sammelt, ist es für die Unterstützer greifbarer», so Sommer und ergänzt: «Geschichten verkaufen sich immer viel besser.» Davon schreiben gerade der Sport und das Turnen so manche, die oft mit vielen Emotionen bepackt sind.
Text: Thomas Ditzler
VIELE LEUTE MOTIVIEREN
Foto: zvg
Simone Angéloz
Simone Angéloz ist Mitglied im TV Kaufleute Solothurn. Mit der Gruppe «Zero Gravity» hat sie an der Gymnaestrada 2019 in Dornbirn teilgenommen. Dafür hat die Gruppe unter ihrer Leitung ein Crowdfunding-Projekt gestartet und 10 590 Franken gesammelt.
Simone Angéloz, was hat euch zum Crowdfunding-Projekt bewogen?
Simone Angéloz: Wir wussten, dass die Teilnahme an der Gymnaestrada in Dornbirn sehr teuer wird. Wir benötigten für unseren Auftritt neue Dress, und in unserer Gruppe waren viele Lehrlinge und Studenten dabei. So bin ich auf die Plattform ‹I Believe in you› gestossen und dachte, einen Versuch wäre es wert, auf diesem Weg die benötigten 10000 Franken zu sammeln.
Wie ist euer Fazit nach Projektschluss ausgefallen?
Alles in allem fiel es positiv aus. Wir mussten aber immer dranbleiben, um die Summe auch zusammenzu- kriegen. Vor allem um das Projekt einmal ins Rollen zu bringen, war es wichtig, erste Leute zum Spenden zu motivieren. Von Firmen war es eher schwierig, Geld zu erhalten. Die grossen Beiträge erhielten wir meist von Privatpersonen.
Könnt ihr Crowdfunding weiterempfehlen?
Ja, ich würde es anderen Vereinen sicher weiterempfehlen. Ob wir allenfalls für die Gymnaestrada in Amsterdam 2023 erneut ein Projekt lancieren, wissen wir noch nicht. Derzeit haben wir noch keine Ideen in petto.
DIGITAL DETOX MIT BENJAMIN GISCHARD
Direkt nach seinem Podestplatz an der EM geht Benjamin Gischard mit Profiwanderer Ernst für 48 Stunden ins Erfahrungsreich Viamala in Graubünden zur digitalen «Entgiftung».
Nur mal schnell einen Blick aufs Mobiltelefon werfen, die neusten Benachrichtigungen checken – und schon hat einen das Gerät wieder im Griff. Auch Benjamin Gischard kennt das aus seinem Alltag. Und erst recht aus den Stunden unmittelbar nach dem Erfolg an der Kunstturn-EM in Basel: «Nach dem Wettkampf ist das Handy förmlich explodiert», erzählt er, «Hunderte von Nachrichten, das war schon krass.» Wenige Tage danach ist der Rummel um die Silbermedaille am Boden für 48 Stunden weit weg und Benjamin ganz bei sich. Erholung vom Druck, digital immer dabei zu sein, findet er in diesen letzten Apriltagen zusammen mit Bergler Ernst in den Schluchten der Viamala-Region mitten in Graubünden. Natürlich, Netz hat es auch hier, aber wer mit Ernst wandern geht, lässt das Handy gerne einfach mal für zwei Tage im Hosensack, auf lautlos gestellt und erreichbar nur im Notfall.
Von Thusis nach Zillis
Digital Detox im Bergdorf, so nennt sich das Programm, das Benjamin auf Einladung von Graubünden Ferien testet, und der Medaillengewinner fühlt sich sehr wohl dabei. «Seit wir losgewandert sind, habe ich keinen Blick mehr auf das Handy geworfen. Lieber plaudere ich mit Ernst. Er ist so ein gesprächiger und lustiger Typ. Und ohne Mobilgerät schaust du auch die Gegend richtig an, du siehst, wie schön es hier in der Viamala- und in der Rofflaschlucht ist.» Auf der Via-Spluga-Route geht es zu Fuss von Thusis nach Zillis und zum Badekurort Andeer. Übernachtet wird im historischen Hotel in Splügen. Klar, die gewohnten Handyföteli fehlen nachher natürlich, «aber so speicherst du die Eindrücke besser im Kopf.» Benjamins Fazit nach 48 Stunden Digital Detox mit Ernst: «Es waren zwei entspannte Tage in Graubünden.» Genau das Richtige, um sich von der EM zu erholen – und durchzuatmen, bevor es im Mai und Juni mit Studiumsprüfungen und Olympia-Vorbereitungen losgeht.
Brauchst auch du eine digitale Auszeit? Dann bist du in unseren kleinen und feinen Bergdörfern genau richtig. Schalte ab und tanke neue Energie in den Bündner Bergen. Auf dem Programm stehen leichte Spaziergänge, aussichtsreiche Wandertouren und besondere Ausflugsziele von Weltrang. Entdecke spannende 48 Stunden Reiseprogramme unter: graubuenden.ch/digitaldetox
Text: Pajarola Jano Felice
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Benjamin Gischard (links) und Profiwanderer Ernst besichtigen die Rofflaschlucht. Foto: Pajarola Jano Felice