GYMlive 2/2021 - Das Turnmagazin

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GEMEINSAM AKTIV 33

VIELE LEUTE MOTIVIEREN

Foto: zvg

Crowdfunding kann Träume real machen. Oder im Beispiel von «Zero Gravity» zum Höhenflug verhelfen. Foto: Archiv STV/Thomas Ditzler

Simone Angéloz

SO FUNKTIONIERT CROWDFUNDING

1. Vorstellung

2. Finanzierung

4. 3. Umsetzung Gegenleistung

Grafik: I Believe in you

Ein Crowdfunding-Projekt könne aber viel mehr als nur eine Sammelaktion werden, sagt Sommer: «Es kann auch der Startschuss für die Gründung eines Gönnervereins sein.» Beim Crowdfunding werde automatisch eine Gemeinschaft aufgebaut. Leute, die einen Verein oder Einzelsportler auf diesem Weg finanziell unterstützen, können allenfalls auch für die weitere Zukunft interessant sein. «Wir empfehlen immer, den Kontakt zu den Unterstützern auch nach Projektende aufrechtzuerhalten», so Jocelyn Sommer. Über das Ende hinaus Doch was macht Crowdfunding so beliebt? «Ich glaube, es ist die Einfachheit. Man kann heute ein Projekt starten und gleich online gehen», sagt Sommer. Zudem werde die jüngere Zielgruppe über die Online-Kanäle sehr einfach erreicht. «In der digitalen Welt lässt sich ein Pro-

jekt schnell und breit streuen. Gerade diese Breite ist gefragt», sagt Sommer. Ein Punkt, den auch Andreas Dietrich anspricht: «Es ist wichtig, mehrmals auf die Kampagne aufmerksam zu machen. Am besten bereits im Vorfeld.» Die Zeiten, in denen man von Tür zu Tür ging, um Geld für den Verein zu sammeln, gehören seit Crowdfunding wohl der Vergangenheit an. «Da man für ein konkretes Ziel sammelt, ist es für die Unterstützer greifbarer», so Sommer und ergänzt: «Geschichten verkaufen sich immer viel besser.» Davon schreiben gerade der Sport und das Turnen so manche, die oft mit vielen Emotionen bepackt sind. Text: Thomas Ditzler

Simone Angéloz ist Mitglied im TV Kaufleute Solothurn. Mit der Gruppe «Zero Gravity» hat sie an der Gymnaestrada 2019 in Dornbirn teilgenommen. Dafür hat die Gruppe unter ihrer Leitung ein Crowdfunding-Projekt gestartet und 10 590 Franken gesammelt.

Simone Angéloz, was hat euch zum Crowdfunding-Projekt bewogen? Simone Angéloz: Wir wussten, dass die Teilnahme an der Gymnaestrada in Dornbirn sehr teuer wird. Wir benötigten für unseren Auftritt neue Dress, und in unserer Gruppe waren viele Lehrlinge und Studenten dabei. So bin ich auf die Plattform ‹I Believe in you› gestossen und dachte, einen Versuch wäre es wert, auf diesem Weg die benötigten 10 000 Franken zu sammeln. Wie ist euer Fazit nach Projektschluss ausgefallen? Alles in allem fiel es positiv aus. Wir mussten aber immer dranbleiben, um die Summe auch zusammenzukriegen. Vor allem um das Projekt einmal ins Rollen zu bringen, war es wichtig, erste Leute zum Spenden zu motivieren. Von Firmen war es eher schwierig, Geld zu erhalten. Die grossen Beiträge erhielten wir meist von Privatpersonen. Könnt ihr Crowdfunding weiterempfehlen? Ja, ich würde es anderen Vereinen sicher weiterempfehlen. Ob wir allenfalls für die Gymnaestrada in Amsterdam 2023 erneut ein Projekt lancieren, wissen wir noch nicht. Derzeit haben wir noch keine Ideen in petto.


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