Trialog 7/15: Wann, wenn nicht jetzt?

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Magazin für ein voll zu Hoffnung 2006 ¥ 121.6Jahrgang von Mensch zuLeben Mensch Gott zu1/2 Mensch | 2015

he i l s a r me e.c h

In einer Zeit wie der jetzigen, geprägt von Krieg, Gewalt und Unterdrückung, kam die Ankündigung von der Geburt Jesu: „Das Volk, das im Dunkeln lebt, sieht ein helles Licht; über denen, die im Land der Finsternis wohnen, geht ein Licht auf.“ Mit diesen Worten kündigte der Gottesmann Jesaja die Geburt Christi an. Und nachdem das Jesus-Kind im Stall von Bethlehem zur Welt gekommen war, strahlte tatsächlich ein Licht auf: Kranke wurden geheilt, Randständige erlebten Annahme, Geplagte fanden Vergebung und Ruhe. Jesus, Licht der Welt, durchbricht die Dunkelheit bis heute: Dort, wo Men-

schen ihr Herz und Leben für Jesus öffnen, strahlt sein Licht auf – mitten in Leid und Not. Denn Jesus schenkt Hoffnung und Neuanfang. Er wird zur Lebenskraft für Menschen, die Mut und Perspektive verloren haben. Er will das Leben der Menschen teilen. – Deshalb feiern wir auch dieses Jahr Weihnachten! Siehe „mittendrin“. Die Heilsarmee ist weltweit mit Wort und Tat an der Arbeit, damit das Licht von Jesus über vielen aufstrahlt und Kreise zieht. Dann können Menschen auch in der heutigen Zeit aus der Dunkelheit ins Helle treten und ihre Nacht wird zum Tag. 

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Die Heilsarmee ist eine

inter­nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern. So viele Menschen suchen Frieden auf Erden. Unfreiwillig auf der Flucht, hoffen sie auf Verständnis und Barmherzigkeit. „Friede auf Erden“ kann nur Jesus Christus schaffen; aber ich muss mich immer wieder fragen, wie meine Verantwortung dem aktuellen Unfrieden in der Welt gegenüber aussieht.

Friede auf Erden beginnt für mich im Herzen. Wenn ich inneren Frieden mit mir selbst und Gott habe, dann finde ich Kraft und Mut, um zu einer weltoffenen, panikfreien Gesellschaft beizutragen. Konkret: Ich will die Flüchtlinge willkommen heissen und sie an dem teilhaben lassen, was mir zur Verfügung steht.

Den Frieden auf Erden erlebe ich beim Singen christlicher Songs: Es bringt mir inneren Frieden, mit dem ich meinen Kollegen und meinen Kunden gegenübertreten kann. So versuche ich den Frieden und die Liebe Gottes an mein Umfeld weiterzugeben in der Hoffnung, dass der Friede Kreise zieht.

Andy Fuhrer

Esther Knecht

Simon Stettler

3983 Mitglieder 1760 Mitarbeitende 55 Korps (Gemeinden) 27 Heime für sozial benachteiligte Menschen jeden Alters 5 Werkstätten für Menschen mit Beeinträchtigungen 23 Sozialprojekte 13 Durchgangszentren 22 Brockis, zum Teil mit Wiedereingliederungsprogramm 1 Gefängnisdienst 1 Suchdienst für vermisste Personen Die Heilsarmee wirkt in 127 Ländern und hat rund 1,69 Mio Mitglieder.

Liebe Leserin, lieber Leser Haben wir das Recht, in der warmen Stube gemütlich Weihnachten zu feiern, während Hunderttausende in Krieg, Gewalt und Armut verstrickt sind? Ja, feiern wir! Aber machen wir das Wichtigste wieder zum Mittelpunkt: das Kind in der Krippe. Es ist Ursprung und Sinn der Weihnacht! Jesus ist als Mensch zu uns gekommen, um uns die Liebe Gottes zu bringen. Nicht einfach nur so, sondern damit etwas Grosses geschieht und diese Liebe auf Erden Kreise zieht. Jeder und jede von uns ist gefordert, sie weiterzugeben – an die Arbeitskollegin, den Nachbarn; an Flüchtlinge, Bedürftige. Das kann auf verschiedenste Art geschehen. Vielleicht, indem wir Arbeit und Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzen, wie Carlo Knöpfel, Seite 7, es tut. Oder indem wir uns Zeit für Menschen in Not nehmen oder finanzielle Hilfe leisten (Seite 3). Vergessen wir dabei nicht, dass Jesus uns Licht, Hoffnung und Lebenskraft gibt – unbezahlbare Schätze, die wir teilen können. Dazu mehr auf den Seiten 4 und 5. Ich kann weder Krieg, Gewalt noch Armut stoppen, aber ich kann in meinem Umfeld den Nächsten lieben wie mich selbst. Und wo das geschieht, da wird die Welt ein wenig besser. So kann Weihnachten für uns stimmen! Gott mit Ihnen an diesen Weihnachtstagen und durch das neue Jahr! 

Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Massimo Paone Leiter Marketing: Philipp Steiner Redaktionsleiterin: Florina German Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Thomas Martin, Regula Trummer (Gast) Layout: HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Jeff Weese, Flickr.com; Patrick Lüthy; hayespdx, Flickr.com; ZVG; S. 2: ZVG; S. 3: Aurélien Bergot; S. 4: Armand Cachelin, Byzantinisches Museum Athen; S. 5: pilotGirl, Flickr.com; S. 7: ZVG; S. 8 Caribb, Flickr.com Umfrage: Elsbeth Cachelin


Topfkollekte der Heilsarmee. Was als Spende reinkommt, geht als Hilfe für Benachteiligte raus!

Gross und Klein an der HeilsarmeeWeihnacht.

Der Höhepunkt der Weihnachtsgeschichte ist die Zusage Gottes: „Der Retter – ja, Christus, der Herr – ist heute Nacht in Bethlehem geboren worden!“ Gott bietet den Menschen seine Hilfe an – in der Gestalt von Jesus Christus. Dies ist der Grund, der Sinn von Weihnachten. Und diese Liebe Gottes motiviert uns, den Menschen auf der Schattenseite des Lebens zu helfen – jetzt, in der Weihnachtszeit, aber auch durch das ganze Jahr hindurch. – Wir danken Ihnen, dass Sie uns dabei unterstützen!

mit Begleitung in schwierigen Zeiten des Lebens.

… bei Frau C. Ihre Augen leuchten auf, als sie am 24. Dezember am Fest in der Heilsarmee teilnimmt und den Heiligen Abend in froher Gemeinschaft erleben kann. Gekennzeichnet durch schlimme Erfahrungen als Kind im Zweiten Weltkrieg hat sie ein schweres Leben gehabt. Aber dieses Jahr kann sie Weihnachten geniessen. Dank Ihrer Hilfe kann die Heilsarmee zahlreiche Weihnachtsfeste mit gutem Essen, Musik und Darbietungen gestalten und als Geschenk Ess-Bons verteilen. Dabei ist wichtig, mit den Gästen über Weihnachten hinaus in Kontakt zu kommen. Das gelingt auch dank freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

… bei Sandra Sie durfte ein Kinderlager der Heilsarmee besuchen und erlebte dort während einer Woche Herzlichkeit. Zusammen mit andern konnte sie spielen, lachen, Ausflüge machen und biblische Geschichten hören. Das war für sie „mega cool“. Dank Ihrer Hilfe kann die Heilsarmee für Familien und Einzelpersonen in finanziellen Engpässen ein solches Angebot finanzieren. In Kinderlagern, Ferien für Alleinerziehende, für Senioren und Frauen erleben Menschen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, Freude und Freundschaft. Viele dankbare Reaktionen bestätigen uns in diesem Angebot.

… bei Ihnen Die Hilfe soll nicht einseitig sein: Die Heilsarmee ist eine Kirche, die sich sozial engagiert. In den Korps (christliche Gemeinde) leben wir den Glauben an Jesus Christus aus. Dort trifft sich Jung und Alt bei unterschiedlichsten Aktivitäten – der Gottesdienst am Sonntag ist dabei Mittelpunkt. Und Sie sind herzlich eingeladen. Wir freuen uns, Sie kennenzulernen! heilsarmee.ch 

… bei Jakob Er klopfte bei der Heilsarmee an. Einerseits brauchte er Hilfe wegen seiner Krankenkasse, die er nicht bezahlen konnte. Andererseits hatte er den Wunsch, seine Tochter, von der er schon seit Jahren nichts mehr gehört hatte, zu kontaktieren. Zuerst per Telefon und dann bei einem Treffen fanden Vater und Tochter wieder zueinander. Welche Begegnung nach vielen Jahren! Dank Ihrer Hilfe kann die Heilsarmee ganzheitlich helfen mit praktischer und finanzieller Unterstützung, aber auch

Helfen Sie der Heilsarmee zu helfen! Schnell und einfach können Sie auf heilsarmee.ch Ihre Spende online überweisen oder per Einzahlungsschein auf das Postkonto 30-444222-5 einzahlen. Herzlichen Dank!


Gott, der Liebende Wir erinnern uns an Weihnachten daran, dass Jesus Christus, Gottes Sohn, zur Welt gekommen ist. Eigentlich eine unglaubliche Vorstellung: Gott als höchstes Wesen nimmt Menschengestalt an. Weshalb begibt sich Gottes Sohn auf die Stufe des Menschen herab und macht sich so klein und verletzlich? Johannes gibt uns eine Antwort: aus Liebe zu uns: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ (Die Bibel, Johannes 3,16). Bereits im Schöpfungsbericht am Anfang der Bibel lesen wir, wie Gott den Menschen als ein Gegenüber geschaffen hat, dem er seine Liebe schenken möchte. Er sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns. An Weihnachten macht Gott den ersten Schritt, er kommt uns Menschen ganz nahe. Gott ist bei uns und will bei uns bleiben. Das ist typisch für Liebende, sie suchen Nähe und Gemeinschaft. Gott ist solch ein Liebender. Weihnachten ist die tiefste Liebeserklärung Gottes an uns Menschen, und bis heute will er uns seine Liebe schenken. Nimmst du dieses Geschenk von Weihnachten an? Stefan Inniger

„Immanuel“ heisst „Gott mit uns“ In der Bibel ist die Menschwerdung Gottes der wichtigste Schritt in der Selbstoffenbarung Gottes und seinem Heilsplan. Abraham erhält bei seiner Berufung die Verheissung: „In dir werden alle Völker der Erde gesegnet“. Für Mose offenbart Gott seinen Namen wie folgt: „Ich bin, der ich bin – ich bin der, der dabei ist.“ Gott sichert Abraham seinen weltumspannenden Segen und Mose seine absolute Gegenwart zu. Mit der Geburt Jesu werden diese Zusagen eingelöst. Jesus, menschgewordener Gott, kommt zu den Menschen, begegnet ihnen persönlich; und Jesus bewirkt durch sein Leben, Sterben und die Auferstehung die Versöhnung mit Gott. Dieses Heilswerk ist Kernstück der Bibel, denn es wird zum Segen für alle Menschen, unabhängig von Nationalität, Kultur, Status. Weihnachten ist die Einladung Gottes, über den Glauben an Jesus mit ihm in Beziehung zu treten. „Gott mit uns“ wird so zum „Gott mit mir“. Marianne Meyner

Ein Licht zum Anfassen Staunend folgt mein kleiner Sohn dem Lichtpegel der Taschenlampe, der im Zimmer umherwandert. Er streckt sein Ärmchen nach dem Licht aus, will danach greifen, will es festhalten. Eines Tages, so hoffe ich, wird es ihm gelingen – nämlich an dem Tag, an dem er versteht, was Weihnachten bedeutet. Fasziniert wird er der Geschichte der Weisen lauschen, die einem hellen Licht am Himmel folgten. Sie kamen an einen Ort, an dem das Licht greifbar wurde – greifbar in Gestalt eines Kindes, das geboren wurde, um die Macht der Dunkelheit in der Welt zu besiegen. „Ich bin das Licht der Welt“, würde das Kind verkünden. „Wer mir nachfolgt, braucht nicht im Dunkeln umherzuirren, denn er wird das Licht haben, das zum Leben führt“ (Johannes 8,12). Die „Drei Könige“ in der biblischen Geschichte begriffen, dass sich das wahre Licht nicht weit oben am Himmel befand, unnahbar und unfassbar. Es war – und es ist noch heute – ein Licht zum Anfassen. Jesus ist zu uns gekommen. Ganz nah. Dafür steht Weihnachten. Sara Stöcklin

In der Gestalt Jesus ist Gott zu den Menschen gekommen! Immanuel, „Gott mit uns“.


Weihnachtsbotschaft für die Marktbesucher in der Bahnhofhalle Zürich: Gott will das Leben der Menschen teilen.

Alle Tage Weihnacht? Wie oft hört man „Es ist halt nicht alle Tage Weihnacht“ – und meist schwingt eine Prise Enttäuschung mit. Ich aber möchte bestätigen, dass ich jeden Tag Weihnachten habe – das ganze Jahr hindurch. Sie sehen es richtig: Ich denke dabei nicht an die Geschenke oder die Festessen. Denn für mich ist Weihnachten mehr als alles, was man gewöhnlich unter dem Wort versteht. Weihnachten ist für mich die eigentliche Quelle der Liebe, die sich in Gott findet. Jesus Christus, gekommen, um das Leben der Menschen zu teilen, ist der „Beweis“ dieser Gottesliebe. Und diese Quelle erlaubt es mir einerseits, ganz gereinigt zu werden von dem, was an meinem Leben schlecht ist; andererseits erlaubt sie mir, „besser“ zu werden, indem ich dem Beispiel Jesu folge. So kann ich diese Gottesliebe in meinem Leben an andere weitergeben. – Jeden Tag Weihnacht, denn Weihnacht ist Liebe. Jacques Tschanz

Auf Augenhöhe An Weihnachten feiern wir mit der Geburt von Jesus Christus die Menschwerdung Gottes. Auf überwältigende Weise hat Gott damit eine Brücke vom Himmel zur Erde, und ganz konkret auch zu mir geschlagen. Er selber nimmt Anteil an meinem Alltag, weiss genau, was mich bewegt und was mir Angst macht. Gott begegnet mir nicht „von oben herab“, sondern auf Augenhöhe. Die Engel haben den Hirten schon vor über zweitausend Jahren mitten in die finstere Nacht Licht gebracht, indem sie ihnen verkündeten: „Fürchtet euch nicht! Euch ist heute der Heiland geboren.“ Noch heute spricht der gleiche Gott in Zeiten der Dunkelheit auch mir zu: „Hab keine Angst! Ich bin immer bei dir.“ Gottes Nähe ist Lebensqualität und sein grösstes Geschenk an uns alle. Nicht nur an Weihnachten, das ganze Jahr hindurch. Franziska Bates-Steck

Gastfreundschaft rettet Leben „Seid gastfreundlich…“ 1. Petrus 4,9 Maria und Josef wurden mit ihrem wenige Monate alten Jesus bald nach Weihnachten zu Flüchtlingen. Sie flüchteten vor einem machtgierigen König, der um seinen Thron fürchtete. Er liess alle Buben unter drei Jahren umbringen. – Eine Schreckenszeit für die betroffenen Familien und die damalige Gesellschaft. Eine ganze Generation ausgelöscht? Nein, einige flüchteten. Maria und Josef mit Jesus bekamen im Nachbarland Ägypten Asyl. Das Leben von Jesus wurde dank Menschlichkeit gerettet. So wurde später die Rettung für alle möglich, die an Jesus Christus glauben. Wo dieser Glaube zur Tat wird, hat er das Potenzial Leben zu retten und nachhaltig zu verändern. Was wissen wir heute – wenn wir uns den Flüchtlingen gastfreundlich zuwenden – wie vielen Hoffnungsträgern wir Rettung ermöglichen? Regula Trummer


r e d e i l s t h c a n h i e W O du frö h Gnaden liche, o du selig bringen e, de Welt gin g verlor Weihnachtsze it! en, Christ i st Freue, f geboren. reue dic h, o Chris tenheit! O du frö h Gnaden liche, o du selig bringen e, d Christ i st ersch e Weihnachtsz eit! ien uns zu v ersühne en, n! Freue, f reue dic h, o Chris tenheit! O du frö h Gnaden liche, o du selig bringen e, d Him m l ische H e Weihnachtsz eere eit! jauchze nd Freue, f ir Ehre! reue dic h, o Chris tenheit!

ht! e Nac ht g i l i e ac t, h Nach sam w Stille chläft, ein lige Paar, ar s w ei Alles s traute, h ethlehem B a . nur d Stalle zu hen Kind c s d as i m h i m m l i t, m e Nach d e i g i l be i cht, t, he Nach und gema ja e l l i t k S lu n erst ngel Halle nd nah: e t r i H u der E erne durch laut von f ist da. s r, tönt e der Rette t! , t Nach e g i l Chris i ht , t, he Nach , o wie lac hen Mund e l l i t c n S , göttli s Soh Stund Gotte us deinem rettende a ie Lieb schlägt d eburt. G s da un in deiner , t Chris

Ehre Fried sei Gott in und e auf Erd der Hö den e n, au he! M Ame n, A enschen f Erden men ein W . (Kan ohlg on) efall en.

In der Gegend dort hielten sich Hirten auf. Sie waren in der Nacht auf dem Feld und bewachten ihre Herde. Da kam ein Engel Gottes zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, aber der Engel sagte: „Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die sich alles Volk freuen wird. Heute wurde in der Stadt Davids euer Retter geboren – Christus, der Herr! Geht und seht selbst: Er liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe – daran könnt ihr ihn erkennen!“ Plötzlich stand neben dem Engel eine grosse Schar anderer Engel, die priesen Gott und riefen: „Alle Ehre gehört Gott im Himmel! Sein Friede kommt auf die Erde zu den Menschen, weil er sie liebt!“ Als die Engel in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: „Kommt, wir gehen nach Bethlehem und sehen uns an, was da geschehen ist und was Gott uns bekannt gemacht hat!“

Sie brachen sofort auf, gingen hin und fanden Maria und Josef und das Kind in der Krippe. Als sie es sahen, berichteten sie, was ihnen der Engel von dem Kind gesagt hatte. Alle, die dabei waren, staunten über das, was ihnen die Hirten erzählten. Maria aber bewahrte all das in ihrem Herzen und dachte immer wieder darüber nach. Die Hirten gingen zu ihren Herden zurück, priesen Gott und dankten ihm für das, was sie gehört und gesehen hatten. Es war alles so gewesen, wie der Engel es ihnen gesagt hatte.


Was ist Ihr persönlicher Bezug zur Armut? Ich bin in einer typischen Working Poor Familie aufgewachsen. Als Sohn eines Rheinschiffers erlebte ich als Kind Diskriminierungen aufgrund meiner sozialen Herkunft. So traute mir der Direktor des Gymnasiums eine Matura nur darum nicht zu, weil ich in einem Randquartier von Basel wohnte. Das ist mir aber erst richtig bewusst geworden, als ich mich bei Caritas Schweiz intensiv mit Armutsfragen zu beschäftigen begann. Sie sehen Arbeitsmarkt und Familiensituation als Verursacher der Armut. Was kann der Staat hier verändern? Zunächst muss das Recht auf ein soziales Existenzminimum für alle Menschen, die nicht selber für sich sorgen können, betont werden. Darüber hinaus kann man die Aufgabe des Staates in der Vermeidung und Bekämpfung von Armut in drei Worten zusammenfassen: Bildung, Bildung, Bildung! Wie sieht diese dreifache Bildung aus? Erstens meint Bildung frühe Förderung. Alle Kinder sollen die gleichen Chancen haben, sich gemäss ihren Interessen und Fähigkeiten zu entfalten. Zweitens meint Bildung nachholende Ausbildung für junge Erwachsene, die es in den Regelstrukturen – warum auch immer – nicht geschafft haben, einen Beruf zu erlernen. Und drittens meint Bildung Weiterbildung für alle, unabhängig vom Alter, damit niemand den Anschluss an den rasanten Strukturwandel in unserer Gesellschaft verpasst.

Wie kann die Armut im Lebenslauf vermieden werden? Der Staat kann Armut nicht immer vermeiden, aber er kann das Armutsrisiko senken. Dabei sollte er sich an der Idee einer investiven Sozialpolitik orientieren. In den frühen Phasen des Lebens gilt es, die Ressourcen zu formen und zu stärken, damit Menschen später Notlagen leichter überwinden können. Sie befassten sich auch mit Befreiungstheologie. Sehen Sie Parallelen zwischen Armutsbekämpfung und der Botschaft von Weihnachten? Meine Frau und ich haben einmal Weihnachten in einem Armenviertel von Cuernavaca in Mexiko erlebt. Hier wurde uns deutlich vor Augen geführt, dass die Frohe Botschaft von Weihnachten nur aus der Sicht der wirtschaftlich Armen, politisch Entmachteten und kulturell Bevormundeten zu verstehen ist. Armutsbekämpfung muss sich an den Bedürfnissen der Menschen, die Hilfe benötigen orientieren, und darf darum nicht zu einer Frage des kommunalen Budgets verkommen. Auch diese Menschen möchten genügend Raum zum Wohnen haben, gesund leben, sich erholen können und einer sinnstiftenden Arbeit nachgehen. Was bedeutet Ihnen Weihnachten? Hektik und Kommerz prägen den Advent, dem kaum zu entfliehen ist. Wenn wir dann im familiären Kreis Weihnachten feiern, ist es uns wichtig, dass wir uns auf den Kern der Botschaft besinnen: Die Hoffnung auf Frieden findet sich bei den armen Menschen, nicht bei den Mächtigen. 

Carlo Knöpfel (56) ist Dozent für Sozialpolitik und Sozialarbeit an der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW in Basel. Er arbeitete 19 Jahre bei Caritas Schweiz und ist Mitautor des 2014 von Caritas herausgegebenen „Neues Handbuch Armut in der Schweiz“. Von 2007 bis 2010 war Carlo Knöpfel Präsident des Vereins Surprise.


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Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:

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Ein jüdischer Weiser fragt seine Schüler: „Wie kann man den Augenblick bestimmen, wo die Nacht zu Ende ist und der Tag anbricht?“ – Der erste Schüler antwortet: „Ist es, wenn man in der Ferne einen Feigenbaum von einer Palme unterscheiden kann?“ Der Rabbi antwortet: „Nein, das ist es nicht.“ Der zweite Schüler meint: „Wenn man ein Schaf von einer Ziege unterscheiden kann, dann wechselt die Nacht zum Tag.“ – „Auch das ist es nicht“, ist die Antwort des Weisen. „Aber wenn ist denn der Augenblick gekommen?“ Der Rabbi antwortet: „Wenn du in das Gesicht eines Menschen schaust und darin den Bruder oder die Schwester erkennst, dann ist die Nacht zu Ende, dann bricht der Tag an.“ Chassidische Legende


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