d ialog M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e
05/ 2014
Fremde Heimat Bild: Sara Stöcklin
Begegnungen mit Menschen anderer Herkunft Nachtschwärmer im Museum Aus dem Leben der Heilsarmee
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Dialog
Editorial
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Bist du zwischen 16 und 30 Jahre alt? Wolltest du schon lange einmal auf der Bühne stehen, singen und schauspielern? Glaubst du, dass die Geschichten aus der Bibel heute noch aktuelle Themen behan-
deln? Dann solltest du dich unbedingt fürs Musical-Projekt der Ost-Division anmelden. Am 22. August 2014 fällt der Startschuss mit einem Übungswochenende auf dem Eichberg. Im Frühjahr 2015 wird das Musical aufgeführt!
Bild: Sara Stöcklin
„Frömdi Fädere” – ein MusicalProjekt des Korps Zürich Zentral und der Division Ost
Anmeldeschluss: 17. Mai 2014 Weitere Infos: www.froemdi-faedere.ch
Heimatgefühle
Die Joystrings zu Besuch am Kongress Im Rahmen des Heilsarmeekongresses vom 10./11. Mai in Bulle werden Peter und Sylvia Dalziel Exemplare ihres neuen Buchs signieren. Vor fünfzig Jahren, als Gitarren und Schlagzeug in christlichen Kirchen noch verpönt waren, rief die Heilsarmee die Popgruppe „Joystrings” ins Leben. Als eine der ersten christlichen Bands über-
haupt eroberte sie den 32. Platz in der britischen Hitparade mit dem Lied „It’s an open secret”. Zum fünfzigjährigen Bestehen schrieb Oberstleutnantin Sylvia Dalziel, die mit ihrem Mann ab 1965 zur endgültigen Joystrings-Formation aus fünf Musikern gehörte, das Buch „The Joystrings: The Story of The Salvation Army Pop Group”. Anfang Mai werden sie die Korps Basel und Chur besuchen und ihr Werk am Kongress in Bulle vorstellen.
Als ich Reza Ostad Djalil besuche, einen Teilnehmer des Integrationskurses der Heilsarmee Flüchtlingshilfe (siehe S. 5), entdecke ich ein schön gebündeltes Paket Altpapier auf seinem Balkon. Er hat die Regeln verinnerlicht, die in der Schweiz gelten. Aber ist das Einhalten von Regeln das, was Menschen fremder Herkunft zu „Einheimischen” macht? Sind es Abfalltrennung, Pünktlichkeit und komplizierte Formulare, die uns ein Gefühl von „Zuhause” vermitteln? „Ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen”, sagt Jesus (Matthäus 25,35). Wir sind dort zuhause, wo Familie ist – wo Menschen uns mit offenen Armen empfangen. Ein solches Willkommen erleben manche, die von der Heilsarmee bei ihren ersten Schritten in der neuen Heimat unterstützt werden (S. 4). Wie das Zeugnis von Esther Wittwer (S. 7) zeigt, erfahren das Gefühl aber auch Schweizer und Schweizerinnen, die im Ausland durch Glaubensgeschwister Aufnahme finden. Lassen Sie sich von den Berichten inspirieren, einen neuen Blick auf die Heimat zu werfen – und auf die Menschen, denen sie fremd ist. Sara Stöcklin
Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
HA-Info
Jung – dynamisch – Heilsarmee! Am territorialen Kongress vom 10. und 11. Mai in Bulle kommt auch die Jugend zum Zug.
Ein Volk
berufen und begeistert!
Territorialer Kongress 10.-11. Mai 2014 - Bulle
Für Teens gibt es am Kongress ein separates Programm. Sie werden mit Aktivitäten und Themen abgeholt, die sie beschäftigen und begeistern. Dabei geht es nicht um eine „Absonderung”. Im Gegenteil: Die Jugendlichen sollen erfahren, dass in der Heilsarmee auch ihre Interessen und Anliegen Platz haben. Um deutlich zu machen, dass wir eine Armee sind, werden an der Eröffnung
Im Espace Gruyère, wo der Kongress stattfindet, wird der Saal 050 zur Teens Only Zone erklärt. Ein Funpark, eine Cocktailbar, eine Lounge und eine MultimediaShow über die Welt der Bibel erwarten dich. Am Samstagabend wird eine super Band dich in eine Lobpreiszeit hineinnehmen, und du kannst die Einführung des neuen Logos rEVOLution live miterleben. Freue dich auch auf heisse Diskussionen bei den frei wählbaren Themeninseln am Sonntag! Kinder (5–12) Auch den Kindern wird während des ganzen Kongresses ein Spezialprogramm geboten. Sie werden die kibi HolzBauWelt des Bibellesebundes entdecken und in zahlreiche Abenteuer biblischer Bauten hineingezogen.
heilsarmee.cH/teens-kongress
und am Abschluss des Kongresses alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen gemeinsam feiern. Teens (13–18) Willst du mit deinen Freunden ein Weekend erleben, an das du dich den Rest deines Lebens erinnern wirst? Dann ist kein Grund gut genug, Bulle 2014 zu verpassen!
Für Kleinkinder steht während verschiedener Veranstaltungen ein Hütedienst zur Verfügung. Das vollständige Programm für Erwachsene, Kids und Teens findet sich auf der Kongress-Website: heilsarmee.ch/kongress Die Redaktion
Offen gesagt
Bilder: Werner Tschan
Fremde aufnehmen Das Wort „fremd” bedeutet nach Duden: Anders, nicht von hier, exotisch, beziehungslos, nicht geläufig, nicht vertraut … Sollen und können wir Fremde, Andere, Asylsuchende aufnehmen? Diese Frage wird von einem grossen Teil der Schweizer Bevölkerung negativ beantwortet. Ist die Angst vor dem Fremden ein Beweggrund dieser Abwehrhaltung? Wir reisen gerne in fremde Länder, um Fremdes zu entdecken. Doch fremde Menschen in unserem Land aufzunehmen, scheint uns eher fremd zu sein. Ebenso fällt es uns leicht, in einer Diskussion am Esstisch einen klaren Standpunkt zu vertreten. Aber wissen wir, wie Fremde in unserem Land unsere „Gastfreundschaft” erleben? Beim Besuch in einem Durchgangszen-
trum tauchten wir für kurze Zeit in die Welt der „Fremden” in unserem Land ein. Eine gedrückte Stimmung herrschte, verunsicherte Leute kamen uns entgegen. Wir erfuhren, dass einige Stunden zuvor eine vierköpfige Familie zur Ausschaffung abgeholt worden war. Um 5 Uhr früh war ein Aufgebot von zwanzig Polizisten im Zentrum erschienen und hatte die Leute aus dem Schlaf gerissen. Die Betroffenen hatten nur gerade zwei Stunden Zeit, um ihre Habseligkeiten zu packen. Können wir uns vorstellen, was es bedeutet, sich jeden Abend mit der Angst schlafen zu legen, dass alle Hoffnungen auf ein menschenwürdigeres Leben während der Nacht zerschlagen werden? So erlebt es auch Nico, welcher seit zehn Jahren auf der Flucht ist. Als nicht anerkannter Flüchtling wurde er in ein Sachabgabezentrum verfrachtet. 8 Franken pro Tag müssen ihm genügen für Lebensmittel, Toilettenartikel usw. Doch um einzukaufen, muss Nico das Gelände verlassen. Damit macht er sich strafbar und riskiert, im Gefängnis zu landen und eine Busse bezahlen zu müssen.
Wir haben einige Male fremde Menschen für längere Zeit bei uns aufgenommen und gelernt, dass es sowohl herausfordernd als auch bereichernd sein kann, mit Fremden unter einem Dach zu leben. Als Christen glauben wir, dass wir im Anderen, auch im Fremden, das Ebenbild Gottes sehen. Fremde sind keine bedrohliche Masse. Berichte über gesunkene Flüchtlingsboote, die Ungerechtigkeit und unsere Machtlosigkeit bei diesem wichtigen Thema machen uns deshalb betroffen. Wir wollen nach Gottes Wort handeln: „Geht liebevoll und barmherzig miteinander um … Die Armen und die Ausländer sollt ihr nicht unterdrücken.” (Sacharja 7,10) Kommissäre Franz und Hanny Boschung Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch hanny_boschung@heilsarmee.ch
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Dossier: Fremde Heimat
Willkommen in der Schweiz!
Bild: Sébastien Goetschmann
Fremde aufzunehmen bedeutet nicht nur, ihnen Unterkunft, Nahrung und Kleidung zu geben. Die Aufnahme beginnt bei der Haltung, mit der wir anderen begegnen, und äussert sich in kleinen Zeichen der Gastfreundschaft. Drei Menschen aus der Fremde berichten, wie sie solche Zeichen in der Heilsarmee erlebt haben.
Pascal Schneider gibt in seiner Freizeit Französischkurse in Lausanne.
Freundschaft dank Französischkurs Sprachkurse helfen bei der Integration, beim Ausfüllen von Formularen und beim Umgang mit der Immobilienverwaltung. Doch vor allem schaffen sie die Möglichkeit, echte Freundschaften zu schliessen. Sergueï ist Ukrainer und kam 2012 in die Schweiz. Zusammen mit zwei Landsleuten besuchte er den Französischkurs für Anfänger, der vom Korps Arc lémanique angeboten wird. Nach einer Begegnung im Gottesdienst bot Philip Surmont ihnen einen zusätzlichen Privatkurs an, der ihnen bei der Integration helfen sollte. Dank der Gottesdienste, dem Französischkurs und Anlässen wie Racletteabend und Grillparty entstand eine schöne Freundschaft zwischen ihnen. 2013 konnten Natascha, Sergueïs Ehefrau, und ihre beiden Kinder zu ihm in die Schweiz ziehen. Im Rahmen seiner Möglichkeiten hilft Philip ihnen im Umgang mit den Behörden, wofür sie äusserst dankbar sind.
Temporäre Unterkunft im Korps Georges Blass ist Spanier. Wie viele Migranten aus dem Süden ist er in die Schweiz gekommen, um Arbeit zu suchen. Und wie viele ist er weit entfernt von den geregelten Verhältnissen, die er sich wünscht. Seit einigen Monaten wohnt er in einem von vier Zimmern, die das Korps Vevey zur Verfügung stellt. Auch wenn sich das Zusammenleben mit seinen Mitbewohnern zuweilen „kompliziert” gestaltet, ist er sehr froh um die Wohnung. Eine Unterkunft zu haben, ermöglicht ihm eine gewisse Freiheit – auch wenn es, wie in jedem Mietverhältnis, Regeln einzuhalten gibt. Darüber hinaus weiss er, dass er sich an den Verantwortlichen des Korps wenden kann, wenn er Hilfe, Rat oder jemanden zum Reden braucht. An dieser Unterstützung liegt ihm viel. Dank der Wohnung, hofft Georges, wird er es leichter haben, eine feste Anstellung zu finden und unabhängig zu werden.
Von China nach Basel Familie Zhao aus China lebte erst seit einem Monat in der Schweiz, als sie bei einem sonntäglichen Strasseneinsatz des Korps Basel zu Kaffee und Kuchen in den Heilsarmeesaal eingeladen wurde. Die Musik und die Gesellschaft sprachen das junge Ehepaar mit einem kleinen Kind an. „Ich fühlte mich einsam und schätzte es, wie freundlich und warmherzig mir die Menschen hier begegneten”, erzählt Frau Zhao. „Auch wenn die fremde Sprache uns grosse Mühe bereitete, besuchten wir fortan regelmässig den Gottesdienst. Bald fühlten wir uns zuhause.” Dank der Unterstützung der Korpsmitglieder und englischer Übersetzung im Gottesdienst begannen die Zhaos auch, die ihnen unbekannte Botschaft der Bibel zu verstehen und daraus Kraft zu schöpfen. „Heute fehlt uns etwas, wenn wir sonntags nicht zur Kirche gehen.” Die Redaktion
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Heimat mit Hindernissen
Es ist ein besonderer Moment für Asylsuchende oder vorläufig Aufgenommene, wenn sie eine eigene Wohnung beziehen können. Aber es ist auch ein Moment der Herausforderung. Der Lernpunkt der Heilsarmee Flüchtlingshilfe führt deshalb seit 2013 den „Integrationskurs Wohnen” durch. Da es in der Schweiz kein vergleichbares Angebot gibt, hat der Kurs Pioniercharakter. Hürden der Integration Saskia Häfliger und Janine Renaud haben den Unterricht vorbereitet, an dem ich einen Morgen lang teilnehmen darf. Nach und nach füllt sich der Seminarraum mit rund einem Dutzend Personen verschiedenster Herkunft. Weitere sind angemeldet, bleiben dem Kurs aber fern – obschon die Teilnahme den meisten verordnet wurde. Es hapert an der Kommunikation, die sich auch im Verlauf des Unterrichts als grösstes Hindernis erweist. Während einige Kursteilnehmer bereits gut Deutsch sprechen, verstehen andere nur einzelne Worte. Gelegentlich sind auch Analphabeten dabei. Die Dozentinnen arbeiten deshalb viel mit Symbolen, Bildern und praktischen Übungen. Auf dem Programm von heute stehen Hausordnungen, Energiesparmassnahmen, Entsorgung und Recycling von Abfall sowie die Nutzung von Haushaltsgeräten. Eine Musterwohnung im Lernpunkt bietet beste Veranschaulichung. Doch schon in der ersten Unterrichtseinheit zeigt
sich die zweite Herausforderung, die sich den Lehrkräften stellt. Sie können den Teilnehmern keine Liste mit den „Schweizer Regeln des Zusammenlebens” aushändigen. Regeln variieren nicht nur von Kanton zu Kanton, sondern von Gemeinde zu Gemeinde und von Wohnung zu Wohnung. Abfallmarken oder Gebührensäcke, Trennung von Altpapier und Karton, freie oder feste Waschtage – alles ist streng, aber nicht immer gleich geregelt. Alles verboten? Dass die in der Schweiz geltenden Vorschriften keinesfalls belächelt, sondern sehr ernst genommen werden, zeigt sich an der Aufmerksamkeit der Kursteilnehmer. „Personen im Asylverfahren sind darum bemüht, ihren Willen zur Integration unter Beweis zu stellen”, bestätigt Nelly Aebischer, Leiterin des Lernpunkts. Als Saskia Häfliger die Frage stellt, ob man für die Müllabfuhr am Montag schon tags zuvor den Abfall auf die Strassen stellen dürfe, antwortet ein junger Tibeter gewissenhaft: „Nein! Sonntag alles verboten!” Bei der anschliessenden Übung werden Abfälle sortiert. Die leere Ölflasche aus Plastik stellt auch mich vor eine Herausforderung. Mir wird bewusst, wie kompliziert sich das Leben in der Schweiz für Migranten und Migrantinnen anfühlen muss – und wie eigenartig ihnen wohl manche Regeln erscheinen. Nelly Aebischer ver-
Bilder: Sara Stöcklin
Was ist ein Waschplan? Gehören Konservendosen in den Kühlschrank? Wie wird Strom gespart? Im neuen Integrationskurs der Flüchtlingshilfe Bern lernen Migranten und Migrantinnen, wie man in der Schweiz wohnt.
Reza Ostad Djalil (rechts) bei einer Übung.
weist auf den Umgang mit Strom und Wasser als einen der „Knackpunkte” des Kurses. Gerade den Menschen, die keine Bequemlichkeiten gewohnt sind, fällt es schwer, freiwillig darauf zu verzichten. „Es wird aus Prinzip der Lift oder das Tram benutzt, statt zu Fuss zu gehen.” Eine neue Heimat Reza Ostad Djalil, einer der Kursteilnehmer, steht seit bald sieben Jahren im Asylverfahren. Der 44-jährige Iraner hat bereits mehrere Sprachkurse bei der Heilsarmee Flüchtlingshilfe besucht und spricht gut Deutsch. Trotz aller Regeln bedeutet das Leben in der Schweiz für ihn, der aufgrund der ideologischen Enge aus seinem Land geflohen ist, Freiheit. Zwei Wochen nach dem Kurs besuche ich ihn in seiner Wohnung in Langenthal, die er mit drei anderen Asylsuchenden teilt. Sie ist spärlich eingerichtet, aber blitzsauber. Stolz zeigen mir die Männer das gebündelte Altpapier auf dem Balkon. Ich bemerke auch die Stromsparlampe im Wohnzimmer. Der Mehrfachstecker mit Kippschalter, den Saskia Häfliger den Kursteilnehmern zeigte, war für Reza nichts Neues. Er hat den Schritt zur Integration bereits geschafft und in der Schweiz eine neue Heimat gefunden. Nur nicht auf dem Papier. Bis zum endgültigen Bescheid des Bundesamtes für Migration muss er warten und hoffen. Und danach womöglich in einem neuen Land von vorne beginnen. Sara Stöcklin
Saskia Häfliger übergibt den Teilnehmern einen Sack mit Abfall, den sie zu sortieren haben.
Weitere Informationen: heilsarmee.ch/fluechtlingshilfe dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
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Dossier: Fremde Heimat
Liebe den Fremden wie dich selbst Was sagt die Bibel über unsere Einstellung gegenüber Fremden? Und wie lässt sich das biblische Wort im Alltag umsetzen? Ein altes, aber höchst aktuelles Thema.
Erleichterte Einbürgerung Alles war so organisiert, dass der Fremde sich gut integrieren konnte – eine unverzichtbare Bedingung zur Wahrung der Einheit eines Volkes. Anlässlich der Feste wurden ihnen Vorrechte eingeräumt: „... und die Leviten, die ja nicht wie du Landanteil und Erbbesitz haben, die Fremden, die Waisen und die Witwen, die in deinen Stadtbereichen wohnen, können kommen, essen und satt werden, damit der Herr, dein Gott, dich stets segnet bei der Arbeit, die deine Hände tun” (5. Mose 14,29). „Dann sollst du fröhlich sein und dich freuen über alles Gute, das der Herr, dein Gott, dir und deiner Familie gegeben hat: du, die Leviten und die Fremden in deiner Mitte” (5. Mose 26,11). Dies ist nur ein Beispiel unter anderen, die zeigen, was Gott von seinem Volk erwartet. Die Fremden waren zu den meisten religiösen Riten zugelassen, die Mehrheit der Verbote galt für den Hebräer ebenso wie für den Fremden. Alles wurde getan, um die Einbürgerung zu erleichtern, welche allerdings gewissen Personen aus theokratischen Gründen verwehrt wurde (5. Mose 23,8-9). Eine von König Salomon durchgeführte Zählung ergibt 153 600 Ausländer in Palästina (2. Chronik 2,17). Das Neue Testament stellt die Frage: „Wer ist fremd?” Mehrere Texte zeigen einerseits auf, dass es im Reich Gottes, welches Jesus Christus aufgerichtet hat, keine Fremden mehr gibt (Galater 3,28; Kolosser
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
3,11). Andrerseits ist festgehalten, dass wir die Fremden in dieser Welt und Reisende auf der Erde sind, die das Eingehen in die ewige Heimat erwarten (1. Petrus 2,11). Unsere Stadt befindet sich im Himmel (Philipper 3,20), denn wir sind Mitbürger der Heiligen, Glieder der Familie Gottes (Epheser 2,19)!
denheiten gab es in der Urkirche darüber, ob dem Fremden durch den Glauben das Heil in Christus zugänglich sei! Dank sei dem Heiligen Geist, der durch Paulus und/ oder Petrus in Erinnerung rief, dass das Heil allen Nationen offen steht. Wenn diese Tatsache heute von der Kirche vertreten wird, wie ist dann die Angst vor den Fremden zu erklären? Sie tritt dort auf, wo wir vergessen, dass wir selbst Fremde auf der Erde sind – und dass wir unseren Nächsten wie uns selbst lieben sollen, selbst oder erst recht dann, wenn er „Ausländer” ist.
Alle Nationen All das hebt das Gebot aus 3. Mose 19 – „Du sollst den Fremden lieben wie dich selbst” – nicht auf. Selbst dann, wenn dieses Gebot nicht leicht zu halten ist. Wie viele Dispute und Meinungsverschie-
Jacques Tschanz
Der Segen einer Fremden Als ich Offizier im Korps Vevey war, klopften immer wieder Menschen an die Türe des Korps und baten um Hilfe.
ich jeweils Kaffee anbot, ein offenes Ohr, einen Rat und manchmal finanzielle Hilfe. Bei einer Tasse Tee hörte ich mir die Geschichte der Frau an, erfuhr von der Not in ihrem Herkunftsland, ihrer behinderten Tochter, ihrer Arbeitssuche in der Region, dem fehlenden Geld für Medikamente. Ein durchaus vertrautes Szenario.
Es kamen Menschen jeden Alters, jeder Herkunft und Religion. Ich erinnere mich an eine Frau, die eines Sonntags nach dem Gottesdienst erschien. Als ich sie erblickte, kamen mir unwillkürlich die kriminellen Banden aus Osteuropa in den Sinn, die vom Betteln und anderen Tricks leben. Eine anspruchsvolle und manchmal anstrengende „Klientel”, der Bild: zVg
Das Alte Testament bezieht in der „Ausländerfrage” unmissverständlich Stellung. Auch wenn im Gesetz Mose das Bemühen erkennbar ist, die Israeliten vor dem Einfluss fremder Völker zu bewahren, zeigt es sich Einwanderern gegenüber an zahlreichen Stellen freundlich gesinnt. Es fordert das Wohlwollen der Hebräer: „Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken” (3. Mose 19,33 EÜ). Mehr noch, der Ausländer soll wie ein Einheimischer behandelt werden: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott” (3. Mose 19,34).
Jacques Tschanz berät eine Immigrantin.
Dennoch vernahm ich eine leise innere Stimme, die mich anwies, der Frau konkret zu helfen. Auch wenn ich mich womöglich einmal mehr ausnehmen liess. Nachdem ich ihr finanzielle Unterstützung angeboten hatte, schlug ich vor, für sie zu beten, sofern sie damit einverstanden sei. Ich bot ein solches Gebet allen Menschen an, die ich empfing, da ihre Not oft auch eine geistliche Not war. Ein Strahlen erhellte das Gesicht der Frau, und in ihrem dürftigen Französisch tat sie mir ihre Zustimmung kund. Bevor ich jedoch den Mund öffnen könnte, kniete sie nieder und richtete in ihrer eigenen Sprache ein leidenschaftliches Gebet an Gott. Fast zehn Minuten lang kniete ich neben ihr und wartete, bis sie ihr Gebet schloss – mit einem Segen für mich! „Vergesst die Gastfreundschaft nicht; denn durch sie haben einige, ohne es zu ahnen, Engel beherbergt”, mahnt uns Hebräer 13,2. Jacques Tschanz
Panorama
Interkulturelle Kompetenz kann gelernt werden Multikulturelles Engagement und der Umgang mit Unterschiedlichkeiten innerhalb einer Gemeinschaft sind herausfordernd. Experten und Expertinnen der Heilsarmee bieten Schulungen dazu an. Zum Beispiel am Territorialen Kongress, der am 10. und 11. Mai in Bulle stattfindet. Im Workshop zum Thema „Multikulturelles Engagement” (11. Mai, 12.45 und 13.45 Uhr) bieten die Majore Christine und Michael Staiesse (Korps Arc lémanique) mit Andy Fuhrer (Kommission für multikulturelles Engagement in der Westschweiz) eine „Entdeckungsreise in unbekannte Lebenswelten” an. Es wird dabei an die Aussage Jesu erinnert – „Ich war fremd, und ihr habt mich aufgenommen” (Matthäus 25,35) – und gefragt: Welches Gesicht hat dieser Fremde für mich? Wie stelle ich ihn mir vor? Warum soll ich ihn
aufnehmen? Bin ich bereit, mich im Namen Christi zu engagieren? Eine weitere Möglichkeit besteht darin, eine Schulung im eigenen Korps zu organisieren. Das Korps Amriswil etwa engagierte im Februar die Sozialarbeiterin Christine Hauri, in der Division Ost für Diakonie zuständig, für zwei Abende zum Thema „Interkulturalität – Vom Umgang mit Unterschiedlichkeiten”. Dabei wurde klar, dass unterschiedliche Herkunft das gemeinschaftliche Leben bereichert – aber nicht ganz kostenlos! Sara Stöcklin
Gemeinsames Lernen bringt einen näher: Teilnehmer des Integrationskurses der Flüchtlingshilfe (siehe S. 5).
Bilder: zVg
„Wir sind eine Armee!” Esther Wittwer verbrachte drei Monate im Heilsarmeekorps Folkestone in England. Im dialog berichtet sie, wie sie ihren Einsatz erlebte. „Herr, zeig mir den Weg, den ich gehen soll; lass mich erkennen, was du von mir verlangst.” Dieser Vers aus Psalm 25 beschreibt sehr gut, wie es dazu kam, dass ich für drei Monate einen Einsatz in England absolvierte. Ich wollte mir eine Auszeit nehmen, mich ganz neu auf Gott ausrichten und völlig offen sein für seinen Willen. Durch eine Freundin kam ich auf die Idee, nach England zu gehen. Und Gott führte mich nach Folkestone.
Ich half in Folkestone an allen Ecken und Enden mit. Kein Tag glich dem anderen. Dienstags arbeitete ich jeweils in der Brocki, wo meine Schweizer Eigenschaften zum Vorschein kamen und ich immer alles aufräumen wollte. Daneben gab es viele weitere, ganz praktische Aufgaben. Ich nahm auch an den verschiedenen Korpsanlässen teil und leitete diese ab und zu. Es war wunderbar, mit so vielen verschiedenen Menschen Zeit zu verbringen. Von den Kleinkindern am Donnerstagmorgen über die Jugendgruppe am Freitagabend bis hin zu der älteren Generation am Mittwochnachmittag.
Esther Wittwer mit den Korpsoffizieren von Folkestone, Kapitäne Neil und Jane Abbey.
Eine Heilsarmeefamilie Es war grossartig zu merken, dass wir wirklich eine Armee sind. Obwohl ich in einem anderen Land war, fand ich hier eine Heilsarmeefamilie und wurde unglaublich herzlich aufgenommen. Es war schön, neue Leute
kennenzulernen und ihre Geschichten zu hören. Aber am meisten freute mich, dass ich hier viel mehr Zeit mit Gott verbringen konnte. Schon bald lernte ich meine erste Lektion. Ich habe gemerkt, dass es keine Frage der Zeit ist, Zeit mit Gott zu verbringen, sondern eine Frage des Wollens. Klar, ich hatte mehr Freizeit als Zuhause. Aber der Kampf war genau derselbe. Meine Begeisterung für Gott ist in England gewachsen. Mir ist klar geworden, dass wir uns tatsächlich in einem Kampf befinden, und dass dieser Kampf überall derselbe ist. Wir kämpfen, um Seelen für Gott zu gewinnen, Menschenleben zu verändern und zu retten. Dabei geben wir Gott alle Ehre, kommen demütig vor ihn und dienen ihm – denn ohne ihn können wir nichts tun. Esther Wittwer, Korps Bern dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
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Panorama
„Wir sehen viel Begeisterung”
Bild: Sébastien Goetschmann
Die Arbeit der Heilsarmee Schweiz, Österreich, Ungarn wurde im Februar von den Kommissärinnen Dorita Wainwright und Birgitte Brekke unter die Lupe genommen.
Sehen Sie besondere Herausforderungen für uns? Brekke: Die Rekrutierung von Offizieren und Offizierinnen. Dies gilt aber für viele Territorien. Es fällt den Menschen hier schwer, sich von den Angeboten der Welt zu lösen. Dabei können wir nichts Besseres tun, als alles Gott anzubefehlen und ihn führen zu lassen – ohne uns vor den Konsequenzen zu fürchten. Es ist doch aufregend, das eigene Schicksal nicht ganz unter Kontrolle zu haben! Wenn ich auf mein Leben zurückblicke, muss ich sagen: Es wäre nur halb so interessant gewesen, wenn ich meine eigenen Pläne durchgezogen hätte. Wainwright: Es liegt sogar eine Art Freiheit darin. Wenn ich mich selbst und meine Pläne aufgebe, stehen plötzlich viel mehr Möglichkeiten offen. Ich zumindest habe Dinge getan, von denen ich nie zu träumen gewagt hätte.
Die Kommissärinnen Dorita Wainwright und Birgitte Brekke im Hauptquartier in Bern.
Die Kommissärinnen erstellen im Auftrag des Internationalen Hauptquartiers in London einen Bericht über die Stärken und Schwächen, Chancen und Herausforderungen des Territoriums. Dazu führten sie zwei Tage lang Gespräche mit der territorialen Leitung und den Verantwortlichen der verschiedenen Bereiche. Der dialog traf beide zum Gespräch. Sie sind in ganz Europa unterwegs und erhalten Einblick in die Situation der Heilsarmee. Was haben Sie persönlich auf dem Herzen, wenn Sie an die Zukunft der Heilsarmee denken? Birgitte Brekke: Mir ist es wichtig, dass wir von uns selbst überzeugt bleiben. Wir brauchen uns nicht kleinzumachen oder zu erklären. Wir sind eine Armee, die gebraucht wird. Das, wofür wir stehen und wozu wir gegründet wurden – der Dienst an den Armen –, wird von anderen christlichen Gemeinschaften eben erst entdeckt. Wenn wir diesem Auftrag treu bleiben, wird Gott uns segnen. Deshalb sollten wir uns davor hüten, zu „kirchlich” zu werden. Wir müssen weiterhin eine Armee sein – unterwegs, um die Welt zu verändern, Menschen in ihrer Not beizustehen und sie mit der Botschaft des Evangeliums zu erreichen. Wir glau-
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ben manchmal, uns der Zeit anpassen zu müssen. Aber wenn wir nicht populär sind, heisst das nicht, dass wir nicht relevant sind. Das, wofür wir stehen, ist nach wie vor relevant. Dorita Wainwright: Ja, wir sollten keine Angst davor haben, Heilsarmee zu sein. Die Heilsarmee ist eine Chance. Menschen jeden Alters können ihren Platz darin einnehmen, sich zuhause fühlen, eine Aufgabe übernehmen. Welche Stärken und Besonderheiten sehen Sie in der Heilsarmee Schweiz? Brekke: Das Territorium gilt als eines der aktivsten. Es ist beeindruckend, wie viel Arbeit hier in den unterschiedlichsten Bereichen geleistet wird. Wir sehen bei den Verantwortungsträgern, mit denen wir im Gespräch sind, viel Begeisterung. Wainwright: Eine Spezialität ist die Vielsprachigkeit. Jeder hier scheint ein Sprachgenie zu sein! Brekke: Zu erwähnen sind auch die Entwicklungsprojekte. Hier leistet die Schweiz einen wichtigen Beitrag zur Internationalen Heilsarmee.
Brekke: Viele suchen heute nach einer Aufgabe, die den eigenen Gaben und Fähigkeiten entspricht. Ich kann mich mit dieser Haltung nicht anfreunden. Die Gaben und Fähigkeiten, die ich brauchte, habe ich immer erst mit der Aufgabe bekommen. Wenn ich die Einstellung gehabt hätte: „Das bin ich und das kann ich”, hätte ich damit nicht nur mich selbst eingeschränkt, sondern auch Gott. Ich durfte immer wieder erfahren, dass Gott mich mit dem ausrüstet, was ich brauche, um seine Aufträge zu erfüllen. Natürlich ist es einfacher, die Dinge zu tun, in denen wir gut sind. Neue Gaben zu entwickeln oder etwas zum ersten Mal zu tun, ist anstrengender. Aber auch so viel lohnenswerter! Fragen: Sara Stöcklin
Birgitte Brekke ist in Dänemark geboren und hat als Heilsarmeeoffizierin in Europa und Asien gedient. Seit 2013 ist sie Internationale Sekretärin für die Europa Zone und damit das Bindeglied zwischen dem General und den Territorialleitern. Dorita Wainwright ist Engländerin und hat in Afrika und dem Mittleren Osten gedient. Sie ist seit 2013 Sekretärin für Women’s ministries (Gesellschaft & Familie) in der Europa Zone.
Das Korps Burgdorf feiert Geburtstag
Bilder: zVg
Das Korps Burgdorf feierte am 1. Februar sein 120-jähriges Bestehen. Auf eindrückliche Weise zeigte sich am Geburtstagsfest, dass Gott heute wie damals Gebete erhört.
Nachtschwärmer im Museum In der Museumsnacht in Bern lockte das Heilsarmeemuseum Besucher und Besucherinnen mit Vorträgen über die Arbeit im Gefängnis und Rotlichtmilieu an. Wiederum stand im Rahmen der Museumsnacht 2014 auch das Heilsarmeemuseum bis zwei Uhr morgens offen. Mit einem spannenden Programm konnte die Besucherzahl vom letzten Jahr nicht nur gehalten, sondern sogar gesteigert werden: Es kamen 553 Personen. Das vornehmlich junge Publikum zeigte sich interessiert und positiv überrascht von den Informationen und Archivalien, die es im Heilsarmeemuseum zu entdecken gibt. Die Uniform, die Grade und der Name „Heilsarmee” führten zu lebhaften Gesprächen.
Gekleidet in alte, aber schmucke Heilsarmeeuniformen führten die Korpsoffiziere Severino und Elsbeth Ratti (alias „Bramy und Eliza”) humorvoll durch den Abend. Sie nahmen die Gäste mit auf eine Reise durch die Geschichte des Korps. Eine Freiversammlung mit einer einsamen Pauke wurde nachgespielt oder die Wirtschaftsmission mit dem Velo in Erinnerung gerufen – untermalt mit dem altbekannten Lied „Lass den Sonnenschein herein”. Die eigens zum Jubiläum mobilisierte TambuEs wird weitergefeiert: Das grosse Jubiläumsfest der Heilsarmee Burgdorf findet am Sonntag, 24. August 2014 in der Aula Gsteighof in Burgdorf statt!
ringruppe und Gitarrenbrigade bereiteten dem Publikum sichtlich Freude. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war ein von der Lobpreisgruppe des Korps Burgdorf komponiertes Jubiläumslied, das grossen Applaus erntete. Auch das Musikkorps Burgdorf, begleitet vom Musikkorps BENO, beeindruckte mit seinen musikalischen Beiträgen. Der Auftritt bewegte insofern, als das Musikkorps Burgdorf vor wenigen Jahren beinahe aufgegeben worden war. Es zählte gerade noch vier Musiker und Musikerinnen. Kühn betete das Korps infolge dafür, dass sich die Anzahl bis zum Jahresende verdoppeln würde. Und Gott erwies sich einmal mehr grösser als alle Gebete: Er verdoppelte das Musikkorps nicht nur, sondern verdreifachte es!
Über die Hälfte der Besucher hörte die stündlich gehaltenen Kurzvorträge zur Heilsarmee-Gefängnisarbeit („131 Jahre Knasterfahrung”) und zur Arbeit der Heilsarmee im Berner Rotlichtmilieu. Ein Zeugnis der Nächstenliebe – und ein motivierender Erfolg! Die Redaktion Bild: Heilsarmeemuseum
Korpsoffiziere Severino und Elsbeth Ratti führen als „Bramy und Eliza” durch den Abend.
Bei Kaffee, Kuchen und lebhaften Gesprächen klang der Jubiläumsgeburtstag aus. Die Schlussworte von „Bramy und Eliza” lenkten den Blick auf den, der die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Korps Burgdorf in seinen Händen hält: „Zu Christus können wir mit all unseren Fragen, Schmerzen und Unklarheiten gehen. Er zeigt uns eine neue Richtung an. Halleluja!” Ursi Kreiss
Besucherinnen bestaunen die Uniform. dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
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Notabene
Familienchronik Kinderweihe Affoltern: Pirmin Müller; Bern: Jonas Levin Nufer; Davos: Noemi Giulia Fenk; Gurzelen: Janis Tim von Allmen-Walther; Huttwil: Joas Berger, Tobija Schär, Yaron Schärli; Frutigen: Desirée Michèle Liechti; Schwarzenburg: Ionel Micah Roggli; Wädenswil: Joshua David Stocker, John Elia Hassu; Winterthur: Sulamit Zoé Bischofberger Juniorsoldateneinreihung Aargau Süd: Nico Dixon, Robin Grossenbacher, Johanna Manger; Biel: Lia Beyeler, Thomas Kaufmann, Melodie-Clara Müller, Noël Wendel; Zürich Zentral: Josua Gerber Aufnahme in den Freundeskreis Adelboden: Daniel Sarbach; Basel 1: Claire Bräm, Ruth Mühlemann; Basel Gundeli: Tamara Hunn, Marco Mangold, Timo Mangold, Yannick Schaffner, Jonathan Waldmeier, Tim Widmer; Bern: Anne Binder, Hanspeter Binder, Ursigna Breiter, Marcel Hunziker, Michèle Nufer, Simon Nufer, Jasmine Streit; Biel: Margrith Schär; Huttwil: Pascale Grossenbacher, Selina Marugg, Andreas Nyfeler, Esther Nyfeler; Langnau: Kathrin Berger, Ephraim Berger, Daniel Heiniger, Dina Heiniger, Jrene Hertig, William Hertig, Daniela Reber, Amélie Wüthrich, Daniel Wüthrich; Wädenswil: Leo Bürgi, Yvonne Bürgi, Annelies Egger, Candice Reid Placy, Willner Placy, Doris Schüpbach; Wien: Helmuth Dobscha Soldateneinreihung Basel 1: Heidy Holenstein; Bern: Benjamin Herzmann, Heidi Mathez, Esther Wittwer, Timothée Zünd; Wädenswil: Micha Wyss, Mirjam Wyss-Isler; Wien: Gerlinde Gensberger Abschluss biblischer Unterricht Biel: Jeruscha Zbinden Trauung Affoltern: Arielle Bourquin und Raphaël Mägli; Gurzelen: Priscilla Walther und Michael Allenbach (Nachtrag) Mitarbeiterernennung Adelboden: Walter Bärtschi (Korpsrat), Elisabeth Burn (Frauengruppe Hauptleitung Hirzboden), Heidi Dänzer (Frauengruppe Schwand), Sandra Gempeler
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
(KiGo-Team), Daniel Germann (JG Leiter), Edith Hari (KiGo-Team), Adrian Inniger (JG Hauptleitung), Daniel Sarbach (Korpsrat), Helene Sarbach (Frauengruppe Hauptleitung Schwand); Basel 1: Barbara Dummermuth (Korpsrat), Jessica Raas (Korpsrat), Susanne Stettler (Korpsrat); Bern: Tabea Gygax (Korps-Leitungsrat), Traugott Heiniger (Bereichsleitung Gottesdienst), Esther Knecht (Bereichsleitung Lobpreis); Burgdorf: Thomas Frei (Korpsrat), Edith Hirschi (Korpsrat), Andreas Kreiss (Korpsrat), Thomas Martin (Korpsrat), Livia Schwaller (Korpsrat), Erika Stettler (Korpsrat), Markus Wiget (Korpsrat); Huttwil: Amos Grädel (Jugendzellenleiter), Sabine Leibundgut (Leitung Deutschkurs für Fremdsprachige), Lis Schärli (Korpsleitungsrat), Janine Stalder (Bereichsleitung Musik), Bruno Stalder (Korpsrat), Helen Stalder (Leitung Deutschkurs für Fremdsprachige), Damaris Steinmann (Korpsrat); Langnau: Ephraim Berger (Korpsleitungsrat), Eliane Grossen (Korpsleitungsrat), Hans-Ulrich Hertig (Korpsleitungsrat), Ruth Reist (Korpsleitungsrat); Wädenswil: Anja Bader (Zellenleitung), Denise Buser (Kassenführung), Simon Gubler (Bildtechnik), Mirjam Hofer (Zellenleitung), Michael Severin Maurer (Korpsleitungsrat), Rebekka Schärer (GospelArts und Korpsrat), David Schaufelberger (Tontechnik), Yannik With (Zellenleitung), Mirjam Wyss (Statistik), Gabriela Züger (Zellenleitung); Wien: Gerlinde Gensberger (Teamleiterin Kleiderkammer und Märkte, Mitarbeiterin Team Mittagstisch); Zürich Zentral: Fred Burger (geistlicher Sergeant Musikkorps), Susanne Ryser (KIGO-Teens-Team), Johnny Walzer (Junge Erwachsene), Majorin Katharina Weber (Türdienst) Besondere Jubiläen Aargau Süd: Helena Bolliger (70 Jahre Salutistin), Hilda Oberer (75 Jahre Salutistin), Klärli Wiederkehr (70 Jahre Salutistin); Amriswil: Antoinette Hofstetter (50 Jahre Salutistin), Erwin Lüthi (40 Jahre Salutist); Bern: Albrecht Hügli (50 Jahre Salutist), Marianne Kobel (40 Jahre Salutistin), Markus Nafzger (50 Jahre Salutist), Elsbeth Reist (70 Jahre Salutistin), Margrit Schneeberger (40 Jahre Salutistin); Langnau: Hedi Zimmermann (65 Jahre Salutistin); Thun: Ruth Lanz (50 Jahre Salutistin), Ruth Lengacher (50 Jahre Salutistin), Emil Ramsauer (80 Jahre Salutist), Margrit Rupp
(65 Jahre Salutistin), Frieda Trummer (65 Jahre Salutistin), Martha Winkler (75 Jahre Salutistin); Gurzelen: Louise Lüthi (2012 80 Jahre Salutistin), Samuel Zimmermann (40 Jahre Salutist); Schaffhausen: Ursula und Alfonds Cadario (Goldene Hochzeit); Zürich Nord: Debora Baumann-Käser (60 Jahre Salutistin), Werner Engler (40 Jahre Salutist), William Gurtner (60 Jahre Salutist); Winterthur: Elsbeth Jungen (50 Jahre Salutistin), Erich Jungen (50 Jahre Salutist); Zürich Zentral: Rosmarie Fuhrer-Grötzinger (60 Jahre Salutistin), Martin Gossauer (40 Jahre Salutist), Ruth HauriGraf (50 Jahre Salutistin), Hedwig Heers (75 Jahre Salutistin), Ruth Imboden (75 Jahre Salutistin), Sonja Jäggi-Mettler (60 Jahre Salutistin), Heidy Schwengeler (55 Jahre Salutistin), Rosmarie Städeli-Nigg (75 Jahre Salutistin), Daniel Steck (60 Jahre Salutist) Heimgang Basel 1: Miriam Brändle-Baltisberger, Lydia Friedli, Edgar Lips, Ernst Pfenninger; Bern: Ida Bachmann-Grossen, Oberstin Martha Mägli-Egger; Burgdorf: Elisabeth Känel-Ruch, Josef Vapenik; Huttwil: Nicole Weber; Interlaken: Margrit Blatter, Thomas Burch, Anna Hediger, Michael Iseli, Lucie Jäggli; Schaffhausen: Paula Bührer-Fruet; Schwarzenburg: René Habisreutinger; Solothurn: Maria Katharina Rettenmund; Thun: Elise Stucki-Tschanz; Wädenswil: Rösli Grimm, Armin KühneSpadin, Giuseppina (Josy) Strickler, Trudi Wiggenhauser; Wien: Sonja Regenfelder; Winterthur: Francisco (Paco) Fernandez; Zürich Oberland: Matthias Rousch; Zürich Zentral: Brigadier August Rickenbach-Schwyzer, Eva Zürrer-Geissmann
Gratulationen 90 Jahre 5.6. Majorin Gladys Auberson-Cordey, Chemin de Renens 44, 1004 Lausanne 80 Jahre 21.5. Oberstleutnantin Jeannine Pellaton, Rue Francis Poulenc 23, F-82000 Montauban 9.6. Majorin Ruth Bossart, Treuackerstrasse 31, 9000 St. Gallen
Internationale Versetzungen 1. April 2014 Oberstin Naomi Lalngaihawmi, Leiterin des Territoriums Ost-Indien, wird zur Kommissärin befördert. Per 1. Juni 2014 Oberstleutnante Joginder Masih und Shanti Joginder werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F im Territorium West-Indien ernannt. Per 1. Juli 2014 Oberstleutnante Rodney und Wendy Walters werden als territoriale Leiter desselben Territoriums ernannt. Sie werden zu Obersten befördert. Major Alexander Kharkov wird als Chefsekretär desselben Territoriums ernannt. Er wird zum Oberstleutnant befördert. Per 1. August 2014 Oberstleutnante Godfrey und Diane Payne werden als territoriale Leiter des Territoriums Nigeria ernannt. Sie werden zu Kommissären befördert. Majore Friday und Glory Ayanam werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F des Territoriums Nigeria ernannt. Sie werden zu Oberstleutnanten befördert. Per 1. September 2014 Oberste Knud David und Lisbeth Welander, bisher im Territorium Dänemark tätig, werden Aufgaben am Internationalen Hauptquartier übernehmen. Kommissäre Brian und Rosalie Peddle, bisher im Territorium Kanada und Bermudas tätig, werden Aufgaben am Internationalen Hauptquartier übernehmen. Kommissäre Torben und Deise Eliasen, bisher am Internationalen Hauptquartier tätig, werden als territoriale Leiter von Südamerika-West ernannt. Kommissäre Jorge und Adelina Ferreira werden als territoriale Leiter von Südamerika-Ost ernannt. Oberstin Susan McMillan wird als territoriale Leiterin von Kanada und Bermudas ernannt. Sie wird zur Kommissärin befördert. Oberstin Hannelise Tvedt wird als Leiterin des Territoriums Dänemark ernannt. Oberstleutnante Henrik und Lisbeth Andersen werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F des Territoriums Holland und Tschechische Republik ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.
Oberstleutnante Anthony und Gillian Cotterill werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F des Territoriums Dänemark ernannt. Oberstleutnante Willis und Barbara Howell werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F des Territoriums Neuseeland, Fidschi und Tonga ernannt. Sie werden zu Obersten befördert. Oberstleutnant David Bowles wird territorialer Sekretär für Erwachsenen- und Familienarbeit desselben Territoriums. Per 1. Oktober 2014 Oberste Merle und Dawn Heatwolf, bisher im Territorium USA-Mitte tätig, werden Nationaler Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F in den USA. Oberstleutnante Jeffrey und Dorothy Smith werden als Chefsekretär und Territoriale Sekretärin für G+F des Territoriums USA-Mitte ernannt. Sie werden zu Obersten befördert.
Termine Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter 20.5. DIR-Sitzung im Korps Zürich Zentral 2.–3.6. Jahreszielkonferenz 2014, Seminar- und Freizeitzentrum Wydibühl 10.6. Vorstellung Strategie 2014–2018, Korps Neuenburg (Region Romande) 12.6. Strategieratssitzung, Bern 13.6. Vorstellung Strategie 2014–2018, Korps Zürich Zentral (Ost Region) 15.6. Gottesdienst Korps Yverdon Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 20.5. DIR-Sitzung im Korps Zürich Zentral 2.–3.6. Jahreszielkonferenz 2014, Seminar- und Freizeitzentrum Wydibühl 5.–6.6. One Army Impact Project Steering Committee, London 10.6. Vorstellung Strategie 2014–2018, Korps Neuenburg (Region Romande) 12.6. Strategieratssitzung, Bern 13.6. Vorstellung Strategie 2014–2018, Korps Zürich Zentral (Ost Region)
Für Sie gelesen
Kleiner Glaube – grosser Gott Autor: Tom Wright Herausgeber: Neufeld Verlag ISBN: 978-3862560301 Vermittelt uns das Evangelium felsenfeste Sicherheit in allen Fragen des Lebens? Oder ist Glaube ein unbestimmtes Vertrauen auf einen unbestimmten Gott? Tom Wright, anglikanischer Bischof und Professor für Neues Testament in England, begibt sich auf eine biblische Spurensuche. Und warnt davor, beim Nachdenken über Gott in eines von zwei Extremen zu fallen. Das eine Extrem ist die falsche Demut in Glaubensfragen. Menschen, die sagen: „Ich kann mit Theologie nichts anfangen”, kritisiert der Autor, meinen dabei häufig: „Ich möchte lieber nicht zu scharf über Gott und die Forderungen nachdenken, die er an mich stellen könnte.” Das andere Extrem ist die falsche Sicherheit. „Wir leben im Glauben, nicht im Schauen”, schreibt Wright mit Verweis auf 2. Korinther 5,7. „Der Versuch, Sicherheit zu erreichen, indem man auch die Dinge eindeutig klärt, die unter überzeugten Christen mit voller Überzeugung unterschiedlich bewertet werden, ist der Versuch, im Schauen zu leben … Mit reifem, biblischem, christlichem Leben hat das nichts zu tun”. Tom Wright ermutigt den Leser und die Leserin, beim Glauben nicht von sich selbst auszugehen. Es kommt nicht auf unsere Fähigkeit an, Gott zu vertrauen, sondern auf den, dem wir vertrauen. Wir brauchen keinen grossen Glauben, sondern Glauben an einen grossen Gott. Sara Stöcklin dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
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Im Dialog bleiben
Amadeu Cunha ist Portugiese. Durch den Besuch der Französischkurse im Korps Arc lémanique fand er einen Ort, an dem er seiner Leidenschaft frönen kann.
Bild: zVg
Vom Sprachkurs ins Musikkorps
Sprache; diese sind unabdingbar, zum Beispiel, um andere Kurse zu besuchen oder um mich in der kulturellen Szene umzusehen. Aber vor allem erlauben sie mir, mich im Musikkorps zu integrieren, und geben mir die Gelegenheit, meiner Leidenschaft zu frönen.” Aufgezeichnet von Hans Bruderer
Im nächsten „dialog”
Impressum
In den besten Jahren
Vater,
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Redaktionsteam Major Jacques Tschanz (JT), Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin (SSt); redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.
Ich komme zu dir, umstrahlt vom Glanz deiner Gegenwart. Ich komme zu dir, um deinen Namen anzubeten. Ich komme zu dir, um dir zu sagen, dass ich dich liebe, dass du mein Vater und mein Herr bist. Ich komme zu dir, mächtiger Gott, einladender Retter, um deine Heiligkeit zu feiern. Ich komme zu dir, um meinen Glauben zu erneuern. In deiner Gegenwart wird die Welt ruhig, die schmerzhaften Umstände schmücken sich mit Hoffnung. In deiner Gegenwart ist alles gut, alles friedevoll und schön. Heiterkeit und Glück.
Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Franz Boschung Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–
Die Jungpensionäre von heute stellen unter Beweis, dass das Leben mit 60 nicht zu Ende ist, sondern erst richtig losgeht. Sie sind auch in der Heilsarmee keine Nebenformation, sondern ein Stosstrupp mit Vision. Entdecken Sie im nächsten dialog Porträts von Senioren, die sich füreinander und für eine bessere Welt engagieren.
Pierre-Yves Zwahlen Die Redaktion
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dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Mai 2014
Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!
Bild: Sara Stöckli
Im Glanz deiner Gegenwart
AZB
Gebete der Hoffnung
Amadeu Cunha kann mit der Musik seine Gefühle zum Ausdruck bringen.
3001 Bern
Für mich heisst musizieren leben; es ist grundlegend für mein Wohlbefinden. Eine Melodie zu spielen, füllt mich mit guten Gefühlen; diese kann ich mit meinem Lieblingsinstrument, dem Bass, weitergeben. Seit ich in die Schweiz kam, suchte ich nach einem Ensemble. Als das Musikkorps des Korps Arc lémanique nach Abschluss des Französischkurses zur Urkundenübergabe spielte, vergass ich meine sprachlichen Schwierigkeiten und redete mit dem Musikchef. Heute spiele ich als glücklicher Musiker im Musikkorps mit. Dank des Kurses besitze ich Grundkenntnisse in der französischen
„Ich war ein Fremder, und ihr habt mich aufgenommen.” Matthäus 25,35