Dialog 8/2014 – Gemeinsam im Einsatz

Page 1

d ialog

Bild: Mission & Entwicklung

M o n a t s z e i t s c h r i f t f ü r S a l u t i s t e n u n d F re u n d e d e r H e i l s a r m e e

8/ 2014

Gemeinsam im Einsatz Die Heilsarmee sucht Botschafter für soziale Gerechtigkeit Begegnung schaffen im Quartier Aus dem Leben der Heilsarmee

4–6 8 7−9


Dialog

Editorial Bild: Sébastien Goetschmann

Anzeigen

Ein lohnender Einsatz An den Familiensporttagen in Lyss (siehe S. 9) war Teamgeist gefragt. Auch wenn es um soziale Gerechtigkeit geht – sei es bei uns zuhause oder anderswo –, führt nur ein gemeinsamer Einsatz zum Ziel. Das weiss auch der Psalmist David, der (wunderschön übersetzt von Martin Luther) schreibt: „Ich verkündige Gerechtigkeit in der grossen Gemeinde. Siehe, ich will mir meinen Mund nicht stopfen lassen” (Psalm 40,10). Den Mund nicht stopfen lassen wollen sich Thomas Hanimann und Coralie Donzé, die sich im Rahmen eines Projekts der Heilsarmee als Botschafter der Gerechtigkeit engagieren (S. 4–5). Lassen Sie sich von ihnen inspirieren, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen, um auf die Nöte in dieser Welt zu reagieren – im Wissen, dass Sie in Ihrem Kampf nicht alleine dastehen. Als Christen haben wir einander, vor allem aber einen Gott, dessen Herz für die Unterdrückten schlägt. Auch das wusste bereits David, der betete: „Erhöre uns nach der wunderbaren Gerechtigkeit, Gott, unser Heil, der du bist die Zuversicht aller auf Erden und fern am Meer” (Psalm 65,6). Sara Stöcklin

Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

2

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014


HA-Info

Bild: Jacques Tschanz

Herzlich willkommen Philipp Steiner hat im August die Nachfolge von Martin Künzi als Leiter Marketing & Kommunikation angetreten. Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an Ihre neue Aufgabe denken? Handelt es sich für Sie um einen Traumjob? Ich freue mich auf spannende Begegnungen und eine abwechslungsreiche Tätigkeit. Es ist schön, wieder in der Heilsarmee zu arbeiten. Geträumt habe ich nicht von diesem Job, ich kam zunächst gar nicht auf die Idee, mich zu bewerben. Nach und nach zeigte sich aber, dass Gott mich hierher rief. Wo sehen Sie Herausforderungen für die nächste Zukunft? Im gesellschaftlichen Wandel. Wo müssen wir uns dem Zeitgeist anpassen? Wie stark müssen wir provozieren? Wie erreichen wir, dass die Heilsarmee als Kirche und nicht nur als Sozialwerk wahrgenommen wird? Was können wir tun, damit junge Menschen ihre Berufung erkennen? Welche Gefahr ist grösser: Dass die Heilsarmee ihre Wurzeln vergisst oder

den Zug in die Zukunft verpasst? Die Frage stellt sich so gar nicht. Wichtig ist, dass wir als Heilsarmee nahe bei Gott sind, auf ihn hören, seinen Willen erkennen und tun. Sein Wille ist immer aktuell. Er ist zukunftsgerichtet und entspricht gleichzeitig unseren Wurzeln – denn Gott ist immer derselbe. Wie wichtig sind Ihnen Traditionen? Sind Sie ein passionierter Uniformträger? Wichtig ist es, unsere Identität nicht an äusseren Zeichen festzumachen. Wir wollen uns nicht selbst beweihräuchern. Ich bin überzeugt, dass die Uniform ein sehr gutes Mittel ist, um sichtbar zu sein. Dazu muss sie aber am richtigen Ort angezogen werden. Sie hat nicht den Zweck, dass wir sie einander im Gottesdienst vorführen, sondern dass sie uns erkennbar macht, Türen öffnet und bei unserer Arbeit unterstützt. Wenn sie das tut, ziehe ich sie gerne und mit Überzeugung an.

Philipp Steiner lebt mit seiner Familie in Aeschi bei Spiez. Der ausgebildete Primarlehrer war zehn Jahre lang Jugenddivisionssekretär der Heilsarmee und leitete danach als Headcoach ein Team in einem Internat in Beatenberg. Was haben Sie im neuen Büro aus Ihrem Rucksack ausgepackt? Eine grosse Portion Gottvertrauen, Leidenschaft, eine Prise Humor und meine geistliche Erfahrung. Und natürlich die Bibel und ein Bild meiner Familie. Fragen: Sara Stöcklin

Offen gesagt

Bilder: Werner Tschan

Auf Wiedersehen Liebe Leserinnen, liebe Leser, Ende August werden wir nach 37 Dienstjahren als Heilsarmeeoffiziere in den „Ruhestand” treten. Was uns bis vor einigen Monaten noch in weiter Ferne schien, steht plötzlich unmittelbar bevor. Nachdem wir uns bis jetzt kaum mit unserem neuen Lebensabschnitt beschäftigt haben, werden wir nun täglich daran erinnert, dass wir Dinge zum letzten Mal tun und dass die Agenda ab September viele freie Felder beinhalten wird. Eigentlich sind wir angetan von dem etwas seltsamen Begriff „Ruhestand”. Es ist nicht die Rede von „Ruhesitz” oder „Ruheliege”, sondern von „Ruhestand”, was auf eine aktive Tätigkeit hinweist. Kaum einer kann

während langer Zeit am gleichen Ort stehen bleiben. Mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitts geht auch ein Rückblick einher. Staunend und mit grosser Dankbarkeit lassen wir all die Jahre des vollamtlichen Dienstes Revue passieren. Unsere Lebensreise werden wir fortsetzen mit einem Riesenkoffer voller Erinnerungen. Wir sind dankbar für alle freudigen Erfahrungen, aber auch für die Wüstenzeiten und alle Herausforderungen, in welchen wir ganz besonders Gottes Treue und Fürsorge erleben durften. Unser Leben hätte wohl kaum abwechslungsreicher sein können. Sicher werden wir einige Monate eine „Retraite” nehmen und das Leben ohne Verantwortung entdecken und geniessen. Natürlich freuen wir uns darauf, mehr Zeit für unsere Familie zu haben. Es ist uns aber wichtig zu erkennen, was Gott noch für uns bereithält, um uns auch weiterhin von ihm leiten zu lassen. Ein neuer Lebensabschnitt wird beginnen, doch das

Wesentliche bleibt: Gott ist derselbe in jeder Lebensphase, und auf seine Verheissung dürfen wir alle zählen: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir; hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! Ich mache dich stark, ich helfe dir, mit meiner siegreichen Hand beschütze ich dich.” (Jesaja 41,10) Für Ihren persönlichen Lebensweg wünschen wir Ihnen weiterhin Gottes Führung und Segen. Kommissäre Franz und Hanny Boschung Territorialleiter franz_boschung@heilsarmee.ch hanny_boschung@heilsarmee.ch Die Redaktion dankt den Kommissären herzlich für ihre wertvolle Arbeit und wünscht ihnen alles Gute!

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

3


Dossier: Gemeinsam im Einsatz

Botschafter der Gerechtigkeit

Bilder: zVg

Thomas Hanimann vom Korps Schaffhausen und Coralie Donzé vom Korps Neuenburg glauben, dass der Einsatz für eine gerechtere Welt vor ihrer Haustüre beginnt. Im Rahmen der neuen Heilsarmee-Kampagne engagieren sie sich deshalb als Botschafter der Gerechtigkeit. Thomas Hanimann, warum engagieren Sie sich in Ihrem Korps für soziale Gerechtigkeit? Bisher ist es weniger ein „Engagement” als ein „Lernen”: Ich möchte mich über die internationalen sozialen und missionarischen Projekte der Heilsarmee informieren und die Informationen weitergeben. Für mich ist „Soziale Gerechtigkeit” ein Aspekt des Missionsauftrages. Nur wenn dieser Aspekt berücksichtigt wird, ist unsere Verkündigung glaubwürdig. Was empfinden Sie, wenn Sie von sozialen Missständen erfahren? Formen von Ausbeutung wie Menschenhandel, Kindersoldaten, unwürdige Arbeitsbedingungen in Textilfabriken machen mich sprachlos. Ich frage mich: Warum passiert das? Sind wir auch als Christen mitschuldig? Gibt es in Ihrem Leben prägende Erlebnisse, die Sie aufgerüttelt haben? Als ich im Tschad war, nahm ich an einem Quartiergebetstreffen teil. Da berichteten die Teilnehmenden praktisch jede Woche, wie sie in ihren Familien gerade ein Kind, eine Mutter, einen Vater verloren hatten. Aber ehrlich gesagt: Wirklich schockiert hat mich das in diesem Moment nicht. Ich war wohl zu sehr mit mir selbst und den vielen neuen Eindrücken im fremden Land beschäftigt. Erst später habe ich immer wieder daran denken müssen. Wie kann es gelingen, angesichts der eigenen Machtlosigkeit gegen das Elend dieser Welt nicht abzustumpfen? Das kann uns wohl nie richtig gelingen. Wir sind uns immer selbst am nächsten. Wirkliche Gesinnungsänderung ist ein Geschenk Gottes. Aber wir können uns klarmachen, welche Möglichkeiten wir haben – auch wenn sie uns klein erscheinen –, um etwas gegen das Unrecht zu unternehmen.

4

Wo sehen Sie die Chancen und Herausforderungen der Heilsarmeekorps, wenn es um Initiativen gegen Ungerechtigkeit geht? Die Heilsarmee ist von ihrer Geschichte und ihrem Auftrag her in Bezug auf solche Initiativen gut aufgestellt. Die grosse Herausforderung ist, wie vieles im Leben mit Gott, ein Stück von uns selber aufzugeben und einen Glaubensschritt ins Unbekannte zu tun. Haben Sie konkrete Ideen für Projekte, die Sie in Ihrem Korps umsetzen möchten? Nein, das habe ich noch nicht. Mir ist wichtig, dass Projekte in Zusammenarbeit mit den Gemeindeverantwortlichen und dem ganzen Korps wachsen können. Fragen: Sara Stöcklin

Coralie Donzé, was ist soziale Gerechtigkeit für Sie? Für mich ist soziale Gerechtigkeit, gerecht und einfach zu leben und sich so zu engagieren, dass ein Gleichgewicht in der Verteilung des Wohlstands erreicht wird. Es geht darum, solidarisch zu sein und sich gegen die moderne Sklaverei und den Menschenhandel einzusetzen. Welche Auswirkung hat dieses Engagement auf Ihr Leben? So weit es geht, versuche ich Produkte auf nachhaltige und verantwortungsvolle Weise zu konsumieren. Ich versuche, Produkte aus der Region oder aus dem fairen Handel zu kaufen; zum Beispiel bei Nahrung und Kleidung. Ich versuche auch, mich zu informieren und meine Angehörigen über diese verschiedenen Themen zu informieren. Was könnten die Korps in diesem Bereich tun?

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

Die Korps könnten mit sehr einfachen Aktivitäten beginnen, etwa Informationsveranstaltungen für ihre Mitglieder. Ich denke, es ist wichtig, den Leuten kein schlechtes Gewissen zu machen, sondern ihnen zu zeigen, dass kleine, einfache Gesten das Leben anderer Menschen beträchtlich verbessern können – ohne dabei auf alles verzichten zu müssen. Ganz konkret könnten sich die Korps mit dem Gebrauch und Anbieten von Produkten aus fairem Handel bei gemeinsamen Mahlzeiten engagieren. Haben Sie Vorschläge für Leute, die sich für soziale Gerechtigkeit engagieren wollen? Das Erste, was man tun sollte, ist sich zu informieren. Mit dem Internet haben wir Zugriff auf eine grosse Menge Informationen. Nutzen wir das aus! Sehr einfach ist es auch, Produkte aus der Region oder aus fairem Handel zu wählen, Kleidung in Secondhandläden zu kaufen und nicht übermässig zu konsumieren. Generell geht es darum, so wie Gandhi es sagte, „einfach zu leben, damit andere einfach leben können.” Fragen: Christine Tursi

Mit der Kampagne, die am 6. September lanciert wird, möchten die Bereiche Mission & Entwicklung und die Fachstelle für Soziale Gerechtigkeit stärker ins Bewusstsein der Korpsmitglieder treten und sie vor Ort in eigenen Projekten unterstützen. Personen, die sich als Botschafter zur Verfügung stellen, werden zu Informanten und Bindegliedern, aber auch zu aktiven Mitarbeitern. Sie werden ins Bild gesetzt über aktuelle Projekte, Themen, Initiativen und Kampagnen und können das Korps darüber informieren. Bei der Umsetzung eigener Ideen und Initiativen vor Ort werden sie mit nützlichen Informationen und Tipps für mögliche Aktionen unterstützt. Möchten Sie Botschafter(in) werden? Weitere Infos unter: soziale-gerechtigkeit.ch


Unter Ausgegrenzten Die Heilsarmee kämpft an mehreren Fronten gegen soziale Ungerechtigkeit. Zum Beispiel in Lausanne, wo das Korps Arc Lémanique seit Jahresbeginn Beziehungen zur Roma-Bevölkerung aufbaut.

In Lausanne arbeiten die Majore Michael und Christine Staïesse mit zwei Organisationen zusammen, um die Roma zu unterstützen: Opre roms und La Maison du Père (bei den Roma und Haus des Vaters). Ein Weiterbildungstag half ihnen dabei, die Situation der hiesigen Roma besser zu verstehen. Die meisten kommen in die Schweiz, um ihren in Rumänien zurückgebliebenen Familien das Überleben zu sichern. Sie fahren regelmässig mit dem Bus nach

Hause, leben unter der Armutsgrenze und schlafen oft unter freiem Himmel. Manche gehören der Orthodoxen Kirche und der Pfingstgemeinde an. Praktische Hilfe „Wenn sie bei uns an der Türe läuten, bieten wir ihnen Kaffee an und geben ihnen, je nach Bedarf, Gutscheine für Kleider, die sie in unserer Brocki einlösen können”, erzählt Majorin Christine Staïesse. „Wir helfen ihnen auch, an Medikamente zu kommen. Dank unseres Kontakts mit einer Rumänin, die in der Quartierapotheke arbeitet, steht uns eine Übersetzerin und Beraterin zur Verfügung, wenn Roma uns aufgrund gesundheitlicher Probleme aufsuchen.

Seit Mai bieten wir ihnen jeden Freitagmittag eine Suppe mit Wienerli und Getränk an. Die Anzahl ausgegebener Mahlzeiten steigt von Woche zu Woche. Es ist ein schönes Abenteuer, das wir mit unseren Roma-Freunden erleben. Der Herr schenkt uns die Gelegenheit, bereichernde Beziehungen mit Menschen zu pflegen, die von der Gesellschaft allzu oft an den Rand gedrängt werden.” Majorin Christine Staïesse

Benefizveranstaltung zugunsten Gewaltpräventions-Projekt in Ecuador Match-Übertragung, feines Essen und gute Stimmung – Das Korps Gurzelen organisierte einen abwechslungsreichen Event für einen guten Zweck. Die Benefizveranstaltung Mitte Juni diente dazu, Spenden für ein Heilsarmee-Projekt in Ecuador zu sammeln. Im Rahmen meiner Maturaarbeit zum Thema Eventmanagement durfte ich den Anlass planen und koordinieren. Jung und Alt trafen sich, um zusammen einen unterhaltsamen Abend zu verbringen und den WM-Match Schweiz gegen Ecuador mitzuverfolgen.

Viele Freiwillige halfen beim Fussballevent.

Bilder: zVg

Bild  : Chrisitne Staïesse

Indem die Heilsarmee den von Ausgrenzung bedrohten Roma Unterstützung zukommen lässt, wird sie ihrem Auftrag gerecht: Sie hilft den Ärmsten und befreundet sich mit Menschen am Rande der Gesellschaft.

An Ostern organisierte das Team La Maison du Père in unseren Räumlichkeiten einen rumänischen Gottesdienst mit anschliessendem Imbiss. Es kamen rund zwanzig Roma. Der Anblick dieser Menschen, die in ihren schönsten Kleidern vor dem Herrn standen, sangen und beteten, war ergreifend. Welch ein Kontrast zu jenen, die auf unseren Strassen sitzen und betteln!

Der Match wurde auf Grossleinwand übertragen, ecuadorianische Spezialitäten und exotische Drinks wurden angeboten und verschiedene Spiele wie Torwandschiessen, Tischfussball und Pingpong sorgten für gute Stimmung. Eine Kinderspielecke, eine gemütliche Game-Lounge und verschiedene Wettbewerbe rundeten das Angebot ab. Erlös für die Opfer von Gewalt Die 2000 Franken, die an dem Abend zusammenkamen, werden an ein Gewaltpräventionsprojekt in Ecuador gespendet. Im Rahmen dieses Heilsarmee-Projekts werden Schulungen für Heilsarmee-Mitarbeitende durchgeführt und Infoveranstaltungen für die Bevölkerung organisiert. Eine Anlaufstelle bietet Opfern von Gewalt Schutz, Unterstützung und Beratung an. Ich freue mich sehr, dass ungefähr 170 Personen aus der Heilsarmee und dem Dorf Gurzelen

zusammen ein wunderbares Fest feiern konnten. Die tolle Stimmung, die vielen motivierten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und nicht zuletzt der Sieg der Schweizer Mannschaft machen diesen Abend für mich unvergesslich. Michelle Steiner, Korps Gurzelen

Präventionsprojekt Die Regierung in Ecuador hat die Ausrottung der häuslichen Gewalt als ein nationales Ziel definiert. Mit ihrem Präventionsprogramm unterstützt die Heilsarmee dieses Ziel und kämpft gemeinsam mit anderen Organisationen in Ecuador gegen häusliche Gewalt an Frauen, Kindern und älteren Menschen. Das Projekt kann unterstützt werden mit einer Spende auf das Postkonto 30-6709-1 oder einer Onlinespende auf heilsarmee.ch/mission mit dem Vermerk „Prävention Ecuador”.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

5


Bild: Anaël Jambers

Dossier: Gemeinsam im Einsatz

Gerechtigkeit für alle Wir leben in einer globalisierten Welt. Dass uns alles, was „andernorts” geschieht, nichts angeht, ist eine trügerische Annahme. Wir haben das Vorrecht, in einem friedlichen Land zu wohnen, in dem es uns sehr gut geht. Doch unseren Lebensstandard erhalten wir teilweise unbewusst auf Kosten der Armen aufrecht. Der Erfolg der Heilsarmee in ihren Anfangszeiten beruhte auf der Tatsache, dass sie die Armut auf den verschiedenen Ebenen bekämpfte: auf der Ebene persönlichen Fehlverhaltens, auf der Ebene menschenverachtender Weltanschauungen und auf der Ebene gesellschaftspolitischer Rahmenbedingungen (Gesetze, Wirtschaftspolitik usw.). Die Heilsarmee Schweiz führt diese Art der Armutsbekämpfung durch ihre Projekte mit

lokalen Partnern im Süden weiter.

Mit dem Botschafterprojekt Biblischer Auftrag (siehe S. 4) möchten wir, die In der Bibel finden wir an Organisationseinheit Missiverschiedenen Stellen den on & Entwicklung, unsere klaren Auftrag, BenachBeziehung zu den Korps teiligten unser Interesse stärken und Korpsmitglieder entgegenzubringen und in unsere Arbeit einbezieuns für sie einzusetzen. Teilnehmerinnen eines AlphaSo steht im Buch des betisierungskurses in Pakistan. hen. Wir erhoffen uns, mit dem Projekt das BewusstPropheten Jesaja 58,6: „Löst die Fesseln der Menschen, die ihr zu sein der Korpsmitglieder für soziale UngeUnrecht gefangen haltet, befreit sie vom rechtigkeit auch in der Schweiz zu stärken drückenden Joch der Sklaverei, und gebt und mit neuer Dynamik und mit kreativen ihnen ihre Freiheit wieder! Schafft jede Art Ideen das Unrecht zu bekämpfen – Ideen von Unterdrückung ab. Gebt den Hung- wie der genialen Benefizveranstaltung, die rigen zu essen, nehmt Obdachlose bei vor Kurzem im Korps Gurzelen stattfand euch auf, und wenn ihr einem begegnet, (siehe S. 5)! der in Lumpen herumläuft, gebt ihm Kleider! Sarah Makanjera, Mission & Entwicklung Helft, wo ihr könnt, und verschliesst eure

Alle für Gerechtigkeit Die Heilsarmee Schweiz will eine Stimme für soziale Gerechtigkeit sein, von Ungerechtigkeit betroffene Menschen unterstützen und zur Errichtung einer besseren Welt beitragen. Um diese Ziele zu erreichen, wurde die Fachstelle Soziale Gerechtigkeit (FSG) eingerichtet. Sich für soziale Gerechtigkeit zu engagieren heisst, Ungerechtigkeit, gesellschaftliche Missstände und Mängel zu erkennen und nicht nur Lösungen dafür zu erarbeiten, sondern sie an ihrer Wurzel anzupacken, mit dem Ziel, sie abzuschaffen. Dieser Einsatz ist tief in der DNA der Heilsarmee verankert: Er hat einen zen-

6

Augen nicht vor den Nöten eurer Mitmenschen!”

„Ich werde kämpfen!” – W. Booth

tralen Platz in unserer Vision für die Welt und unserer Mission in der Welt. Die Themen, mit denen sich die FSG beschäftigt, sind natürlich Gerechtigkeit generell, aber auch Migration in all ihren Facetten, Integration, Menschenhandel und Ausbeutung. Die Aufgabe der FSG ist die Sensibilisierung und Information in Bezug auf die verschiedenen, mit sozialer Gerechtigkeit verknüpften Themen, die Stellungnahme zu diesen Themen, der Aufbau von Projekten (z.B. Prävention) und Angeboten für marginalisierte, benachteiligte und ausgebeutete Menschen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Territorien, Organisationen und Kirchen, die in diesem Bereich aktiv sind. Wir sind davon überzeugt, dass jeder von uns seinen Teil beitragen kann und muss,

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

wenn wir wirklich einen Unterschied in der Welt machen wollen – etwa, indem wir Produkte aus fairem und nachhaltigem Handel konsumieren. Wir können uns und andere informieren, an Veranstaltungen wie dem internationalen Gebetstag für Opfer von Menschenhandel, der am 28.  September stattfindet, teilnehmen oder sogar Botschafter oder Botschafterin für soziale Gerechtigkeit werden. Wenn Sie sich engagieren wollen oder Fragen und Ideen haben, können Sie sich bei der Fachstelle melden (socialjustice@ heilsarmee.ch oder christine_tursi@ heilsarmee.ch). Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website (sozialegerechtigkeit.ch) oder auf Facebook (project 6:8). Christine Tursi


Panorama

Jugendliche im Einsatz Elf Jugendliche der Heilsarmee Gundeli verbrachten die Auffahrtstage in Wien, um die dortige Arbeit der Heilsarmee zu unterstützen. Begleitet von Iris Muntwiler und Luca und Jessica Agnetti besuchten die Jugendlichen das Männerheim „Haus Erna”, in dem auch das einzige Heilsarmee-Korps in Österreich stationiert ist. Sie erfuhren von Majorin Heidi Oppliger und AuxiliarKapitänin Marianne Meinerz von den Chancen und Herausforderungen der

Arbeit mit Randständigen und liessen sich auf Gespräche und Begegnungen mit den Bewohnern ein. Das Interesse, das ihnen dabei entgegengebracht wurde, berührte sie. Trotz der unterschiedlichen Lebenswelten und der tiefen unsichtbaren Verletzungen, unter denen viele der Männer leiden, kam es zu einem echten Austausch. Auf dem Programm stand auch ein Strasseneinsatz. Viele Passanten blieben stehen und liessen sich auf ein Gespräch ein. Die Jugendlichen erlebten auf eindrückliche Weise, wie Gott ihnen Kraft, Liebe und Mut schenkte. „Ich habe die Zeit in Wien als unglaublich ermutigend empfunden”, be-

richtet eine Teilnehmerin. „Es war genial zu sehen, wie perfekt wir uns innerhalb der Gruppe ergänzen konnten. Jeder hat andere Fähigkeiten, und zusammen haben wir alles mitgebracht, was es für einen solchen Einsatz braucht.” Heilsarmee Gundeli Bild: Sara Stöcklin

Ein Liegenschaftsdienst für die Heilsarmee Von der Qualitätsarbeit, die der neue Liegenschaftsdienst der Heilsarmee leistet, konnten sich Besucher und Besucherinnen am Tag der offenen Tür in Oberburg überzeugen. Was früher Teil der Heilsarmee Flüchtlingshilfe war, ist seit Beginn des Jahres ein eigenständiger Betrieb unter dem Dach von travailPLUS. Damit steht das vielfältige Angebot des Liegenschaftsdienstes – Reinigung, Entsorgung, Renovation, Räumung und Hauswartung – nicht nur allen Institutionen der Heilsarmee offen, sondern auch Firmen und Privatpersonen. Der Schritt in die Selbstständigkeit macht auch eine strategische Ausrichtung im Bereich Arbeitsintegration möglich. Während sich das Team bisher auf zwei Angestellte, zwei Zivildienstleistende und Temporärmitarbeitende beschränkt, sollen bereits ab Herbst die ersten Plätze für Personen aus dem Arbeits-

integrationsprogramm von travailPLUS geschaffen werden. „Wir können die bestehenden Angebote von travailPLUS damit ergänzen”, erklärt Andreas Nyfeler, Leiter des Liegenschaftsdienstes. „So werden bei uns Chancen für den Einstieg in den ersten Arbeitsmarkt geschaffen.” Hausbesuch Im Mai bezog der Liegenschaftsdienst eigene Räumlichkeiten im emmentalischen Oberburg, die von den Mitarbeitern selbst renoviert wurden. Das ResulEin Zivildienstleistender führt die Werkstatt des Liegenschaftsdienstes vor.

tat konnte am Tag der offenen Tür Anfang Juli von allen Interessierten besichtigt werden. Sie erhielten einen Einblick in Lager, Werkstatt und Büro und wurden mit Leckereien aus fernen Ländern verköstigt. Die Heilsarmee Flüchtlingshilfe, die diese zur Verfügung stellte, gehört nach wie vor zur wichtigsten Klientel des Liegenschaftsdienstes – Wohnungen für Flüchtlinge werden von ihm eingerichtet, instand gehalten und gereinigt. Sara Stöcklin

Weitere Infos: travailplus.ch

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

7


Panorama

Bild: Sara Stöcklin

Begegnung schaffen im Quartier Das „Brockino” im Kleinbasel, das dem Heilsarmeekorps angegliedert ist, wird immer mehr zum Quartiertreffpunkt. Das Wetter zeigt sich beim „Brockinofäscht” Anfang Juli nicht von seiner besten Seite, doch in den HeilsarmeeRäumlichkeiten am Erasmusplatz gehen Leute ein und aus. „Wir haben mit fünfzehn Personen am Frühstück gerechnet”, lacht Majorin Renée Zünd, die mit Mann Markus in roter Schürze hinter dem Tresen steht und Kaffee ausschenkt. „Erschienen sind fünfzig!” Ein Flohmarkt, Kinderangebot, Kuchen und Bratwürste sorgen bis spät in den Nachmittag für regen Betrieb und ausgelassene Stimmung. Claudia Pleuss möchte mit Aktionen wie dem Brockinofäscht Raum für Begegnung im Quartier schaffen. „Unsere Kundschaft reicht vom jungen Hipster bis zur gesetzten älteren Dame”, erzählt die engagierte Brockinoleiterin. Auch viele Migranten und Migrantinnen kommen regelmässig, wie etwa ein Imam, der in der Nähe wohnt. „Diese Durchmischung zeichnet uns aus und bietet uns Chancen.”

Brocki und Kultur Nehmen die Besucher und Besucherinnen wahr, dass es sich bei der Heilsarmee um eine christliche Institution handelt? „Absolut”, meint Claudia Pleuss, „doch das stellt überhaupt kein Problem dar. Wir begegnen uns hier auf Augenhöhe.” Nebst Flohmärkten und Suppentagen organisiert das Team, zu dem Angestellte und Freiwillige, Heilsarmee- Brockino-Mitarbeiterin Christina Zeller am Flohmarkt. Mehr zu mitglieder und Aus- Orten der Begegnung in der Heilsarmee: heilsarmee.ch/diakonie senstehende gehören, auch Kultur-abende. Schon mehrmals bringt, auf welch vielfältige Weise rund um wurden Lesungen durchgeführt. Etwas die Welt Weihnachten gefeiert wird. Besonderes ist für die bevorstehende Sara Stöcklin Weihnachtszeit geplant: Eine interkulturelle Rundschau, die den Gästen näher-

und genötigt, bis ihr eine Gruppe Mitschülerinnen zu Hilfe kommt.

Eine Crew der Heilsarmee Liestal drehte mit über zwanzig engagierten Preteens ein Filmdrama zum Thema Mobbing. Vor Beginn der Sommerferien wurde der Streifen im Kino Oris gezeigt.

Seit Februar haben die engagierten Jungdarsteller und -darstellerinnen, von denen nur etwa die Hälfte vorher mit der Heilsarmee zu tun hatte, an ihrem Filmprojekt gearbeitet. Nachdem zur Premiere Familie und Freunde ins Kino Oris eingeladen wurden, konnten sich zur zweiten Vorführung Schulklassen anmelden. Ermöglicht wurde der professionelle Dreh durch die gute Vernetzung vor Ort. So half Heilsarmee-Mitarbeiterin Nicole Spinnler bei einem Skilager des Blaukreuz-Jugendzentrums mit und konnte dort Werbung machen. Auch die Schulen und Institutionen standen dem Projekt offen gegenüber und stellten ihre Räumlichkeiten zur Verfügung.

Bild: zVg

Eine kinoreife Vorstellung

„Ich bin beeindruckt”, bemerkt Religionslehrerin Annina Völlmy. Sie hat mit ihren Sekundarschülern die Vorführung für Schulklassen besucht, da ein Klassenmitglied im Film zu sehen ist und das Thema Mobbing gerade im Unterricht behandelt wurde. „Der Film zeigt die Mechanismen, über die wir gesprochen haben. Genau so wird Druck aufgebaut!” Das fast einstündige Drama „Ausgegrenzt” erzählt die Geschichte der 12-jährigen Anna, die nach ihrem Umzug an einen neuen Ort Anschluss sucht. Eine vermeintliche Freundin

8

Der Crew wird ihr Ausflug in die Welt des Kinos in bester Erinnerung bleiben. Aber auch den jungen Zuschauern und Zuschauerinnen. Sie quittierten die Vorführung im Kino Oris mit tosendem Applaus. überredet sie zum Diebstahl, fotografiert sie dabei und verbreitet das Bild in sozialen Netzwerken. Auf perfide Weise wird Anna erpresst

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

Sara Stöcklin Weitere Infos: ausgegrenzt.ch


Voller Erfolg für die Familiensporttage Bild: Sébastien Goetschmann

Bei schönstem Wetter haben am 21. und 22. Juni die 40sten Familien-Sport-Tage stattgefunden. Major Thomas Bösch, Verantwortlicher für das Jugendwerk der Heilsarmee, zieht eine positive Bilanz: „Trotz einer leicht niedrigeren Besucherzahl war das Wochenende ein voller Erfolg. Es freut mich, wie problemlos die Vorbereitungen liefen. Die Freiwilligen, die beim Aufbau geholfen haben, waren enorm effizient. Dieser familiäre und von Fairplay geprägte Anlass mit Salutisten aus der ganzen Schweiz ist immer ein tolles Erlebnis. Wir freuen uns bereits jetzt auf die Sport-Tage 2015!” Sébastien Goetschmann

Ausgerüstet für den Dienst am Menschen

Zu Soldaten ernannt wurden auch Ruth und Fred Schulze (Bild oben). Sie sind von der Kandidatenkommission angenommen worden und werden in einem sechsmonatigen Praktikum in den vollzeitlichen Dienst der Heilsarmee eingeführt. Fred Schulze war viele Jahre als Methodistenpfarrer tätig, sieht nun aber mit seiner Frau zusammen den weiteren Berufungsweg in der Heilsarmee.

In zweijähriger Ausbildungszeit (ein Samstag pro Monat) lernten die Teilnehmenden biblische Grundlagen des seelsorgerlichen Befreiungsdienstes und das Prinzip geistlicher Kampfführung kennen. Die verschiedenen Module wurden von bis zu 110 Personen besucht. Diejenigen, die den

Unterricht komplett besuchten und mit dem Zertifikat abschlossen, absolvierten zudem 30 Praxisstunden. Es war ein bewegender Moment, als das Zertifikat den Anwesenden überreicht wurde. Die Absolventinnen und Absolventen sind nun gerüstet und ermutigt, in Absprache mit ihrer Korps- oder Gemeindeleitung ihren Dienst zur Ausführung zu bringen. Das Schulprogramm wird ab Januar 2015 wieder aufgenommen. Die Module werden reduziert und die Schule somit nur noch ein Jahr dauern. Heilsarmee Zürich-Oberland Bilder: zVg

15 Mitgliederaufnahmen in Uster An zwei Sonntagen, dem 29. Juni und 13. Juli, durften wir fünf Soldaten und zehn engere Freunde als neue Mitglieder in unser Korps aufnehmen. Wir freuen uns von ganzem Herzen, dass wir als Korps Zürich Oberland immer wieder solche Feste feiern dürfen. Auch bei der diesjährigen Mitgliederaufnahme wurde sichtbar, wie viele Menschen durch unsere Seelsorgearbeit zum Korps gestossen sind und hier eine geistliche Heimat gefunden haben.

60 Personen erhielten in der Heilsarmee Zürich-Oberland (Uster) im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes ein Zertifikat für den Abschluss der „Schule für Befreiungsdienst und geistliche Kampfführung”.

Wir wünschen unseren neuen Mitgliedern viel Mut in der Nachfolge unseres Herrn Jesus Christus! Die Worte Blut und Feuer sollen nicht nur auf der Fahne, sondern in den Herzen sichtbar und spürbar sein. Korpsleitung Zürich Oberland dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

9


Notabene

Heimgang

Majorin Rosette Akermann Rosette Akermann wurde am 10. August 1936 geboren und wuchs in Lützelflüh auf. Da ihre Mutter an Arthritis litt, oblag Rosette schon früh deren Pflege und die Verrichtung der Hausarbeit. Als sie selbst erkrankte und ins Spital musste, lernte sie Diakonissen aus Riehen kennen, die ihr den Glauben näher brachten. „Rosettli, ein von Gott geführtes Leben ist etwas Wundervolles”, sagte ihr eine Schwester. Kurz darauf übergab sie an einer Zeltevangelisation ihr Leben Jesus. Nach der Haushaltsschule und der Arbeit in der Krankenpflege besuchte Rosette Akermann eine Bibelschule. 1970 trat sie als Offizierin in den Dienst der Heilsarmee. Unter ihren vielen Stationen blieben ihr die neun Jahre im Kinderheim Sunnemätteli in Bäretswil in besonderer Erinnerung. Auch von ihrem Dienstort in Basel bei Hugo und Esther Steiner erzählte sie im Alter gerne. Im Herbst 1998 trat sie nach 29 Dienstjahren in den Ruhestand. Im Sommer 2012 zog Rosette Akermann ins Korps Aarau, nachdem ihre langjährige Wohnpartnerin, Marty Wenger, verstorben war. Anfang Juni dieses Jahres wurde aus gesundheitlichen Gründen ein Wechsel ins Alterszentrum Schiffländi Gränichen nötig, wo sie sich aber sehr schnell wohl und gut aufgehoben fühlte. Trotz der Hoffnung auf gesundheitliche Besserung verstarb sie unerwartet am 24. Juni. So ist Rosette nun tatsächlich und wirklich am Ort des Friedens und der Wiederherstellung angelangt. Major Lukas Wittwer, Heilsarmee Aarau

Termine Kommissäre Franz und Hanny Boschung, Territorialleiter Oberstleutnante Massimo und Anne-Florence Tursi, Chefsekretär und Sekretärin für G+F 24.8., 17 Uhr Abschiedsversammlung im Korps Bern, Apéro ab 16 Uhr Kommissäre Massimo und Jane Paone, Territorialleiter ab 1. September Oberstleutnante Allan und Fiona Hofer, Chefsekretär ab 1. September 8.9. Besuch Retraite Division Mitte 19.10., 17 Uhr Willkommensversammlung im Korps Bern

Kurse am Bildungszentrum Christliche Ethik in der Praxis Dozent: Roland Stettler Beschrieb: Ethische Fragen spielen im Leben eines jeden Menschen eine immer grössere Rolle. Das biblische Zeugnis über Gottes Charakter, Taten und Gebote bietet Hilfe im Prozess der ethischen Entscheidungsfindung. Mithilfe von Beispielen wird gelernt, eigene Urteile zu treffen und in ethischen Konflikten eigene Schlüsse zu ziehen. Solche Schlüsse sollen den Kriterien christlichen Verhaltens sowie der Komplexität der konkreten Situation gerecht werden und auch die Dialogfähigkeit mit nicht-christlichen Ethikansätzen fördern. Kursabsolventen werden befähigt, in Kirche, Staat und Gesellschaft ethische Orientierung zu geben. Kursdaten: 2014: 17.9., 9.12. 2015: 27.1., 3.3., 27.3., 16.4., 21.4., 16.6. Anmeldeschluss: 4.9.2014 Zeitmanagement Dozent: Urs Argenton Beschrieb: Lernen Sie, wie man Prioritäten und Ziele setzt, wie man mit guter Arbeitsmethodik bessere Resultate erzielt und wie man die Zeitplanung effizient gestaltet und sich geschickt organisiert! Kursdatum: 4.9.2014 Anmeldeschluss: 25.8.2014 Infos und Anmeldung: Majorin Heidi Gubler, Erwachsenenbildung: 061 387 91 11 heilsarmee.ch/bildungszentrum

10

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

Mitteilung Shop und Museum Sonntag Spezial Am Sonntag, 24. August 2014, von 15 bis 17 Uhr öffnen Shop und Museum vor der Abschiedsversammlung der Kommissäre F. und H. Boschung & Oberst-Lt. M. und A.-F. Tursi ihre Türen. Nützen Sie die Chance, um sich neu einzukleiden und besuchen Sie die aktuelle Ausstellung „Die Welt für Gott! – 125 Jahre Mission & Entwicklung der Heilsarmee Schweiz”. Weitere Informationen: heilsarmee.ch/shop

Gratulationen 90 Jahre 8.9. Majorin Ruth Schmid-Schöni, Lorrainestrasse 34, 3013 Bern 70 Jahre 15.9. Major Werner Schwendener, MüllerFriedbergstrasse 5, 9630 Wattwil

Anzeige Planen Sie Ihren Umzug und möchten Ihre Wohnung reinigen lassen? Auch Sie können den neuen Liegenschaftsdienst der Heilsarmee in Anspruch nehmen (siehe S.7)!


Für Sie gelesen

Jesus und die Gerechtigkeit Richtig leben und Unrecht zurechtrücken Herausgeberin: Internationale Kommission für Soziale Gerechtigkeit Bestellung: Heilsarmee Deutschland (HAVA), 3.50 Euro + Versandkosten

„Der Auftrag Jesu lässt sich als eine einzige Vision mit zwei Dimensionen beschreiben. Seine Hoffnung für eine erneuerte Menschheit umfasst das Wohlergehen von Menschen, die geistlich arm sind, und von Menschen, die sozial arm sind. Und die Ereignisse seiner Tage und Nächte, während er unter ihnen lebt, sind von Rechtschaffenheit und Gerechtigkeit geprägt. Jesus lebt richtig, und er bringt das Leben für andere in Ordnung. Nach Jesu Verständnis heisst lieben, gerecht sein. Gerecht sein heisst lieben. Und wenn wir Jesus folgen, sind wir Jünger der Gerechtigkeit. Jesu Auftrag auf der Erde zu seiner Zeit ist auch unser Auftrag auf der Erde in unserer Zeit.” Das Buch „Jesus und die Gerechtigkeit” wurde von der Internationalen Kommission für Soziale Gerechtigkeit der Heilsarmee verfasst. Es lädt uns ein, die Ausgegrenzten einzubeziehen, ungerechte kulturelle Praktiken zu hinterfragen, den Mächtigen entgegenzutreten und für die Unterdrückten einzutreten. Zudem zeigt es uns, wie Jesus zu seiner Zeit vorgegangen ist. Wenn wir tatsächlich gerecht leben und handeln wollen, gibt es kein besseres Beispiel als Jesus! Fachstelle Soziale Gerechtigkeit dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

11


Wieder im Einsatz

Bild: zVg

Im Dialog bleiben

Patricio Teca hat zum Engagement als Heilssoldat in der Heilsarmee zurückgefunden.

Vater, Bisweilen nähere ich mich deiner Wohnstatt, bleibe auf der Schwelle stehen, durchschreite gar die Türen.

Patricio Teca

Im nächsten „dialog”

Impressum

Jugend mit Vision

Redaktionsteam Major Jacques Tschanz (JT), Leiter Kommunikation; Sara Stöcklin (SSt); redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Es ist ein Ort des Lichts, offen für die Hoffnung. Es ist ein Ort der Sicherheit, wo meine Seele Ruhe findet. Es ist ein Ort der Vertrautheit, wo ich deine Stimme vernehme.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Media AG, Wabern/Bern Gründer der Heilsarmee William Booth General André Cox Territorialleiter Kommissär Franz Boschung

Ich möchte in deinem Haus bleiben. Ich möchte seinen Frieden bis ans Ende meines Lebens kosten. Doch meine Zweifel rufen mich zurück, sie drängen mich, diesen Ort der Ruhe zu verlassen. Sie sagen mir, dieser Ort sei nicht für mich gemacht.

Abonnement dialog Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland) Trialog Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland) Klecks Kinderzeitschrift Fr. 24.–

Die Jugend macht es vor! Erfahren Sie im nächsten dialog, welche Projekte von und für Teenager in der Heilsarmee auf die Beine gestellt werden.

Könnte es wahr sein, Vater, dass ich deines Hauses unwürdig bin? Pierre-Yves Zwahlen

12

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Verlag und Redaktion Hauptquartier der Heilsarmee für die Schweiz-Österreich-Ungarn Laupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 Bern Telefon 031 388 05 02 redaktion@heilsarmee.ch Adressänderungen bitte an diese Adresse!

tschmann

Hafen des Friedens

Am Tag, an dem Jesus Christus wiederkommen wird, will ich ihm nicht fremd sein. So habe ich mich entschieden, ein Soldat Christi zu sein, getreu unserem Motto: Gerettet, um zu retten!”

Bild: Sébastien Goe

Gebete der Hoffnung

meiner Worte schämt, dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommt.’ (Markus 8,38).

AZB

Major Jean Donzé hat mir folgendes Bibelwort überreicht: ‚Wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und

„Ich werde gebraucht”: Patricio Teca.

3001 Bern

„Ich wurde 1996 als Soldat der Heilsarmee eingereiht, trug aber nie die Uniform. Heute, nach sechzehn Jahren, habe ich mich entschieden, sie zu tragen. Gott schenkte mir in dieser Zeit eine Familie, und ich habe mich immer wieder gefragt: ‚Und du? Was tust du für Gott?’ Als Major Michael Staïesse nach Lausanne kam, lehrte er mich, nach vorne zu blicken und mit Gott zu rechnen. Er ermutigte uns, wieder einen afrikanischen Chor auf die Beine zu stellen. Es wurde mir klar, dass Gott mich braucht. Ich entschied, als Heilssoldat mein Engagement im Dienst für den Herrn und die Gemeinde zu erneuern.

dialog · Monatszeitschrift der Heilsarmee · August 2014

Die Redaktion

„Gerechtigkeit erhöht ein Volk.” Sprüche 14,34


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.