‘meinsam Juni / Juli 2013 Informationsrundbrief der Heilsarmee in der Region Basel
Vrenelis goldenes Hämmerlein
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Sibylle Kissuth
Die brüderliche / schwesterlich Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem Kürzlich habe ich zum zweiten Mal ein Buch gelesen, andern mit welches mich beeindruckt hat. Darin kommt das kleiEhrerbietung zuvor. ne Mädchen Urseli vor. Es ist das jüngste Kind des Römer 12,10 Lindenhofbauern. Seit einem Unfall ist Urseli körperlich In unserem Alltag haben wir immer wieder Begegnungen mit Menschen, die unfreundlich sind. Oder solche, die sich lieblos verhalten und mürrische Antworten geben. Wie begegnen wir diesen Menschen?
behindert und wird deshalb von ihrem Vater immer wieder schikaniert. Für ihn zählt nur jemand der gesund ist und etwas leisten kann. Urseli leidet sehr darunter, dass sein Vater ihm keine Liebe entgegen bringt und es von ihm weggestossen wird, wenn Urseli ihn umarmen möchte. Seine Worte sind oft grob und abwertend. Ein Zufluchtsort ist für das Kind die Stube seiner betagten Grossmutter, wo es seinen Kummer unter Tränen loswerden darf. Auch die Grossmutter leidet unter der Lieblosigkeit ihres Sohnes. Urseli ist befreundet mit Vreneli, der Tochter des Pfarrers. Vreneli behandelt Urseli zuvorkommend und ist freundlich mit ihm. Durch seinen Vater, dem Pfarrer, lernt Vreneli eine schöne Arbeit kennen: Das Klopfen mit dem goldenen Hämmerlein, was beten und liebhaben bedeutet. Durch viele negative Erfahrungen mit seinem unfreundlichen Vater, lernt Urseli sein Hämmerlein zu gebrauchen. Dies hat positive Auswirkungen. Durch die Liebe seiner Tochter und die vielen Gebete von Urseli und seiner Grossmutter, bekehrt sich der Vater und dadurch verändert er sich. Schlussendlich darf die ganze Familie erleben, was es bedeutet wenn Liebe und Freundlichkeit das Miteinander bestimmen. Paulus gibt im obigen Vers dasselbe Rezept an die Gemeinde weiter. Probieren wir doch das Klopfen mit dem Hämmerlein aus. Es ist ein Bild, welches uns daran erinnern soll was wir tun können: Einander in Liebe begegnen, wenn dies nichts nützt, klopfen wir mit der anderen Seite des Hämmerleins und beten für die Person. Ich wünsche Ihnen viele gute Erfahrungen, Mut und viel Geduld beim Klopfen! Mit den besten Segenswünschen Sibylle Kissuth, Majorin
Das Büchlein "Vrenelis goldenes Hämmerlein" (von Charlotte Woerner, Francke Verlag) ist im Brunnen Bibelpanorama erhältlich für Fr.5.90
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Basel 1
Breisacherstrasse 45, PF, 4007 Basel, 061 691 45 00 www.heilsarmee.ch/basel1
Frühlingskonzert 2013
Juni / Juli 2013
Voranzeige:
Thomas Kreienbühl, musikalischer Leiter Musikkorps "Komm Du heilger Gottes Geist“
– unter diesem Thema stand das diesjährige Frühlingskonzert von Gesangchor und Musikkorps. Die beiden Gruppen haben ein lebendiges Programm zusammengestellt und freuten sich nach intensiver Vorbereitungszeit darauf, ihre Programme darzubieten. Das Thema "Komm Du heilger Gottes Geist" schien auf den ersten Blick eher aussergewöhnlich für einen solchen Anlass. Aber der aufmerksame Zuhörer verstand den Zusammenhang schon bald. Zuerst im Musikstück "Refiner's Fire", in welchem das Thema ansatzweise angetönt wurde und später im Lied "Spirit, shine on us" wo es als Gegenmelodie eingesetzt war. Ich wurde gefragt, wie ich das Programm des Musikkorps zusammenstelle. Das ist relativ schnell beantwortet: Ich suche Musikstücke aus, die mich ansprechen und versuche, eine gute Mischung der Musikstile zu erreichen. Interessanterweise darf ich immer überrascht feststellen, wie gut die Stücke zusammen passen und sich ergänzen. Eigentlich sollte ich jedoch nicht überrascht sein, darf ich doch darauf vertrauen, dass Gott die Auswahl schon getroffen hat. Aber warum führen wir jedes Jahr ein Frühlingskonzert durch? Dieses Konzert wurde zum ersten Mal durchgeführt, als der Chor noch unter der Leitung von Jim Hood stand. Damals führte das Musikkorps
Alive – Konzert Di 23. Juli: 18.30 h auf dem Barfüsserplatz. Die Teenager und Jugendliche (z.T. auch aus unserem Korps) freuen sich auf dieses Konzert. So 18.– So 25. August Gebetswoche Basel 1
noch seine traditionellen Jahreskonzerte in der Martinskirche durch, in welchen der Chor eher eine untergeordnete Rolle spielte. Dadurch entstand die Idee, dass der Chor einen eigenen Event durchführen könnte, in welchem das Musikkorps eher eine untergeordnete Rolle spielte. Und so wurde das Frühlingskonzert geboren. Heute, wo es das Martinskirchenkonzert leider nicht mehr gibt, bietet das Frühlingskonzert beiden Gruppen die Möglichkeit, einmal im Jahr ein grösseres Programm zu bestreiten. Und zum anderen aber, und das ist der wichtigere Punkt, ist es ein niederschwelliges Angebot, welches geeignet ist, Aussenstehende einzuladen. Und zum Schluss noch das: Die vielen ermutigenden Rückmeldungen nach dem Frühlingskonzert haben den Gesangchor und das Musikkorps sehr gefreut. Es ermutigt uns in unserem Auftrag, die Arbeit unseres Korps musikalisch zu unterstützen und dafür einen kleinen aber nicht unwichtigen Teil unserer Zeit zu geben.
Juni / Juli 2013
Gundeli
3 Frobenstrasse 20A, 4053 Basel 061 270 25 20 www.heilsarmee.ch/gundeli
Fertig - Los - Nachfolge! In den letzten zwei Jahren haben sich Alberto, Timo und Yannick im biblischen Unterricht mit den Grundwahrheiten der Bibel, dem Glauben an Jesus Christus und mit Fragen zur Lebensbewältigung auseinandergesetzt. Dabei ging es auch um die persönlichen Beziehung zu Jesus Christus, gelebte Nachfolge und verantwortliches Handeln. Jetzt nach zwei Jahren konnten Alberto, Timo und Yannick sich für folgende zwei Möglichkeiten entscheiden: a) Bestätigung: Er bestätigt, dass er Jesus nachfolgen und ihm in seinem Leben Priorität geben will. b) Abschluss des Biblischen Unterrichts: Er bestätigt, dass er den Biblischen Unterricht absolviert hat, und geht keine weiteren Verpflichtungen ein. Es war für mich eine ganz tolle Erfahrung zu erleben, wie alle drei Teenager sich für ein Leben mit Jesus entschieden haben. Als Gemeinschaft können wir echt dankbar für diese drei Jungs sein, auch darüber wie sie in der Gemeinde sich einbringen, Verantwortung übernehmen und Vorbilder sind. Ich bin gespannt, was Gott mit dem Leben dieser drei Teenager noch alles vor hat. Hier eine kurze Vorstellung unserer Konfirmanden:
Sport ist, bei dem man viel Energie loswerden kann und das brauche ich manchmal. Zudem ist es ein Sport, der auch nützlich sein kann. Was willst du für einen Beruf wählen? Chemiker, weil ich mich sehr für Naturwissenschaften interessiere und Chemie begeistert mich besonders. Was willst du einmal in deinem Leben verwirklichen? Ich würde gerne einmal etwas erfinden, das die Umwelt schont, wie zum Beispiel ein Treibstoff, der keine Schadstoffe produziert und nicht zur Klimaerwärmung beiträgt. Alberto Frassini 15 Jahre alt, geboren in Basel, zwei jüngere Brüder Marcos und Antonio.
Yannick Schaffner 15 Jahre alt, geboren in Basel, ein älterer Bruder Enrico.
Lieblingssport: Ich liebe Badminton, weil es eine Einzelsportart ist. Es braucht Reaktionsgeschwindigkeit, Schnelligkeit und Präzision. Das sind Dinge in denen ich gut bin. Was willst du für einen Beruf wählen? Am liebsten wäre ich einmal Pilot, weil ich immer schon Flugzeug begeistert war und mich die Fliegerei sehr interessiert. Was willst du einmal in deinem Leben verwirklichen? Im Moment bin ich glücklich und mir fehlt nichts. So gesehen habe ich im Moment keinen Wunsch, den ich verwirklichen will. Timo Mangold, 15 Jahre alt, geboren in Basel, ein älterer Bruder Marco und ein jüngerer Bruder Nico. Lieblingssport: Ich liebe Kung Fu, weil es ein
Lieblingssport: Ich liebe Fussball, weil mich Fussball schon immer begeistert hat. Es ist ein Mannschaftssport und man kann es fast immer und überall spielen. Was willst du für einen Beruf wählen? Am liebsten würde ich einmal etwas mit Sport machen. Was willst du einmal in deinem Leben verwirklichen? Ich würde gerne mit meiner Familie einmal Chile bereisen, weil Chile ein sehr vielfältiges Land ist und mein Vater dort seine Wurzeln hat. Auch gerne wäre ich einmal Fussballprofi. Mit lieben Grüssen
Markus und Iris Muntwiler
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Juni / Juli 2013
Birsfelden
Hauptstrasse 11, 4127 Birsfelden 061 311 17 85 www.heilsarmee-birsfelden.ch
Muttertag
Bruno Niederhäuser
Welcher Buchstabe fehlt noch?? Natürlich das D wie Danke!!
Zum Muttertags-Gottesdienst durften wir unsere Divisionsoffiziere Majore Wittwer begrüssen. Es war eine Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte. Ein „Hallo wie geht’s“ hier, ein „Schön euch wiederzusehen“ dort. Die Begrüssungen waren herzlich und man merkte schnell, dass man sich noch nicht vergessen hat. Regina Wittwer musste dann zu Beginn ihrer Einleitung eingestehen, dass sie doch etwas nervös ist, wieder an "ihrem" Rednerpult zu stehen und man sich doch melden soll, falls alles etwas zu schnell geht. In ihrer fröhlichen Art gab sie den Zuhörerinnen und vor allem den Zuhörern zu verstehen, ...dass Frauen das Kostbarste sind. Wie schon König Salomo bemerkte: Eine tüchtige
Frau ist das kostbarste Juwel, das einer finden kann. (Sprüche 31,10)
...dass sie wie ein Anker sind in der Familie. Sie schaffen einen Ort der Geborgenheit. Oder nach Salomo: Sie macht sich schöne Decken;
Und nun zu guter Letzt noch das Ausrufezeichen! Nicht etwa weil sie immer am Schluss kommen… sondern weil sie in allem und allem das gewisse Etwas geben! Oder lassen wir nochmals Salomo sprechen: Was sie redet, zeugt
von Weisheit; mit freundlichen Worten gibt sie Anweisungen und Ratschläge. Als kleines Dankeschön durften am Schluss alle Frauen ein kleines Väseli mit einer Blume mit nach Hause nehmen. Und die Männer wurden aufgefordert, das Väseli dann und wann mal mit einer neuen Blume zu füllen.
ihre Kleider sind aus feinem Leinen und purpurroter Wolle. Kraft und Würde sind ihr Gewand, und sie lacht des kommenden Tages. ...dass sie nicht auf den Kopf gefallen sind und dass es eben eine Frau war, welche eine für Männer fast nicht mehr wegzudenkende Erfindung machte: den Geschirrspüler! Auch SaloIm Anschluss an einen Lobpreismoment unter mo erkannte, welches Potenzial in einer Frau der Leitung der Lobpreisgruppe diente Bernsteckt: Sie packt ihre Aufgaben energisch an hard Wittwer mit dem Wort Gottes und unterund scheut keine Mühe. (Sprüche 31,17) strich wie wichtig es ist, Dankbarkeit zu leben. In einem zweiten Teil waren die anwesenden Männer aufgefordert die Frauen zu ER-mutigen. Während einer Melodie konnte sich jeder etwas dazu überlegen oder hoffen, dass er nicht drankommt. Doch diese Hoffnung hat sich schnell zerschlagen, denn es durften/mussten alle Männer etwas sagen. Zugegeben, jetzt war auch ich nervös. Fassen wir zusammen: K wie Kostbarkeit (etwas ganz besonderes) Dankbar und sicher gut gestärkt mit geistlicher A wie Anker, Anreiz Nahrung durften wir im Anschluss an den GotN wie Nicht auf den Kopf gefallen. Erfindungen tesdienst einen reichlichen Apéro geniessen. von Frauen Auch hier sei wieder einmal allen gedankt, welE wie Ermutigung (ER mutigt sie.) che diesen mit viel Liebe vorbereiten!
Juni / Juli 2013
Liestal
5 Oristalstrasse 9, 4410 Liestal 061 921 21 82 www.heilsarmee-liestal.ch
Kinder-Musical „just do it“ Joël Niederhauser Die Heilsarmee hilft Men-
schen in Not - seit 125 Jahren auch in Liestal. Das Jubiläumsmotto lautet „just do it!". Zu diesem Thema haben über 70 begeisterte Kinder ein Musical einstudiert und im Rahmen der Jubiläumsfeier am 7. April im Engelsaal in Liestal aufgeführt.
ne reisten die Kinder zurück ins 19. Jahrhundert zu den Anfängen der Heilsarmee. Dort begegneten sie der Heilsarmeepionierin Katie Booth, die 1888 im Engelsaal in Liestal predigte. Katie erzählte begeistert von Jesus Christus, der die Menschen motiviert, Gott und den Nächsten zu lieben und Menschen in Not zu helfen. Mit der Zeitmaschine ging die Reise weiter zurück ins Jahr 29 n.Chr. zur Geschichte des barmherzigen Samariters. Begleitet durch eine Liveband sangen die Kinder aus vollem Herzen fetzige Lieder, dazwischen wurden lebhafte Theaterszenen aufgeführt. Die Kernaussage des Musicals war das rockige Lied „Wenn du gspürsch i dim Härz, dass du hälfe söttsch, just do it!". Diese einprägsame Botschaft blieb den Besuchern sicher noch lange in Erinnerung. (Dieser Artikel erschien am 18. April
In der zweiten Schulferienwoche besuchten täglich über 70 Kinder die Heilsarmee in Liestal, um das Musical "just do it!" einzuüben. Singen, Basteln, Sport und spannende Geschichten von hilfsbereiten Menschen prägten den Tagesablauf. Getreu dem Motto „just do it!" leisteten die Kinder an einem Nachmittag in ihren gelben Leuchtwesten konkrete Hilfe bei Abfallsammelaktionen oder bei Besuchen in Altersheimen. Abschliessender Höhepunkt der Woche war die Aufführung des Musicals „just do it" im Engelsaal in Liestal mit über 500 Besuchern. Besondere Gäste waren Stadträtin Regula Nebiker, Kirchenvertreter Fritz Stalder und die Regionalleiter der Heilsarmee Regina und Bernhard Wittwer. Mit einer Pauke als Zeitmaschi- im „Oberbaselbieter“ auf der Titelseite).
Update - Jugendgottesdienst Christin Stachl Mit
einem spritzigen Song wurde der Update Jugendgottesdienst eingeleitet: „Nüüt isch dir unmöglich Herr!“. Wie versprochen war das Programm sehr breit gewürfelt. Zum einen gab es „der grosse Preis“ und jeder, der sich für das „1.000.000 Punkte-Geschenk“
aussprach, war ein Gewinner. Auch die Botschaft von Michael Weber hat uns abgeholt und herausgefordert - wir haben gehört, wie wir im Glauben würfeln können und als „Give away“ konnten wir einen echten Schaumstoffwürfel mit nach Hause nehmen. Doch zuvor haben wir dieses wunderbare Geschenk mit einer Würfelschlacht in den Räumen der Heilsarmee Liestal richtig ausgetestet. „Just a game? Game over!“ Das wird uns bestimmt noch lange in Erinnerung bleiben.
Abschied vom Haus in Sissach „It‘s time to say goodbye“, heisst es in einem Lied. Am Samstag, 18. Mai war die Zeit gekommen, wo wir vom Lokal der Heilsarmee in Sissach Abschied nehmen mussten. Ein letztes Mal versammelten wir uns zu einem Mittagessen im Saal. In der anschliessenden „Entwidmungsfeier“ blickten wir noch einmal zurück und dankten Gott für alles, was er in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten geschenkt hat. Die Andacht von Stefan Inniger stand unter dem Bibelwort: „Wie lieblich sind deine Wohnungen, HERR Zebaoth!“ (Psalm 84,2). Gott sei Dank ist der Herr Zebaoth nicht an Gebäude gebunden, sondern er nimmt Wohnung
im Herzen eines jeden Gläubigen. Wir alle sind „Gotteshäuser“ und dort, wo Menschen Jesus im Herzen tragen, ist Gott gegenwärtig - ob mit oder ohne Saal. In Das Korpsgebäude in früheren Jahren dieser Gewissheit legten wir dann das Lokal, das wir bei der Einweihung als Geschenk Gottes angenommen haben, wieder zurück in die Hände Gottes.
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Wohnen für Männer
Juni / Juli 2013
Rheingasse 80, 4000 Basel www.wohnen.heilsarmee-basel.ch/
Armen helfen?
Siegfried Bongartz Tagtäglich begegnen wir im
Wohnen für Männer, Basel, bedürftigen Menschen. Menschen, die ihre Gebrechen haben: körperliche, psychische, seelische … Wie sollen wir ihnen im Wohnen für Männer helfen? Die Antwort darauf hat sich im Laufe der Jahre verändert. In den 70er Jahren war der Arme derjenige, der sich nicht selber helfen konnte. Es hiess vorwiegend: „Hauptsache, wir bekommen ihn satt und sauber.“ So hielt man das Augenmerk auf gute, warme Mahlzeiten und auf saubere Räumlichkeiten. Doch der Mensch lebt bekanntlich nicht nur von Brot allein – oder von Suppe und Seife. Er braucht Seelenheil. In den 80er Jahren kam die Idee hinzu, dass die Bedürftigen an und für sich normal leben sollen. Man sprach von dem Normalitätsprinzip. Das führte weg von den Kliniken hin zur Gründung neuer Häuser und Wohngruppen, wo man ihnen ein „normales“ Leben anbieten wollte. In den 90er Jahren hiess es: die Bedürftigen haben auch eigene Fähigkeiten. Dies führte weg vom Hospitalismus (umfassende Dienstleistung für sie) hin zur Förderung (neue und alte Fähigkeiten wieder anlernen). Die Sozialpädagogik professionalisierte sich. Im neuen Jahrtausend drang überall das ressourcenorientierte Arbeiten durch und vermehrt auch die Idee der Begleitung oder Assistenz. Zudem kam das Bewusstsein hinzu, dass der „Arme“ als erwachsener, mündiger Mensch selber weiss, was für ihn am besten ist. Die UNKonvention für die Rechte von Menschen mit Behinderung, die 2008 in Kraft trat, hat diese Sichtweise verankert und das seit 2013 gültige
neue Kinder- und Erwachsenenschutzgesetz gibt in der Schweiz einen entsprechenden gesetzlichen Rahmen. Der „Arme“ braucht nicht zwingend von uns gefördert werden, sondern er soll dort unterstützt oder assistiert werden, wo er selber es wünscht. Diese Entwicklung betrifft auch das Wohnen für Männer. Daher arbeiten wir intensiv an einer konzeptuellen Erweiterung unseres Angebotes. Konkret bereits: das begleitete Wohnen, das wir 2012 ins Leben gerufen haben. Die Nachfrage dafür ist sehr hoch. Daher bauen wir dies weiter aus. Das hat Konsequenzen auf unser Wohnhaus: das Durchschnittsalter unserer Bewohner und die durchschnittliche Aufenthaltsdauer sinkt. An und für sich ist das erfreulich. Es stellt uns vor der Herausforderung, wie wir in unserem Haus ein echtes Angebot heranführen, das der neuen Sichtweise „Armen zu helfen“ wirklich gerecht wird. Vorankündigung: Tag der offenen Tür im „Wohnen für Frauen“, Basel am 19. Oktober.
Juni / Juli 2013
Sozialdiakonie
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Habsburgerstrasse 15, 4012 Basel 061 387 91 15
Sozialdiakonischer Dienst Basel Elsbeth Oberli Ende 2011 habe ich einen ersten Bericht über den Sozialdiakonischen Dienst in Basel geschrieben. Seither ist mehr als ein Jahr vergangen und ich verspüre nach wie vor viel Herzblut für diese Arbeit. Im Laufe der Monate haben wir am DHQ die Zusammenarbeit zwischen der Sozialberatungsstelle, dem Mahlzeitendienst „Essen daheim“ und meinem Dienst stetig gepflegt und wo nötig verbessert.
Eine betagte Frau macht der Heilsarmee eine Spende. Sie erhält vom Hauptquartier einen Dankesbrief mit Berichten von Leuten, denen die Heilsarmee helfen konnte. So auch einer Frau, die unschuldig im Gefängnis war. Sie fand bei der Heilsarmee Hilfe. Weil die Spenderin ein halbes Jahr unfreiwillig in der psychiatrischen Klinik war und auch sonst viel Unangenehmes von Seiten der Behörden erlebt hatte, wandte sie sich mit einem eindringlichen Brief an die Heilsarmee in Bern und bat dringend um Hilfe. Weil sie in der Region Basel wohnt, leitete man den Brief ans DHQ/NW weiter und schlussendlich an mich. Bei einem Besuch ergab sich ein eindrückliches Gespräch, das Entlastung brachSo konnten über die letzten Jahre viele wertvol- te, einfach weil ein neutraler Mensch zuhörte. le Kontakte zu aussenstehenden Menschen ent- Den Kontakt pflege ich weiter. stehen. Einige Kontakte sind kurz, andere beAuch vom Berner Oberland kam eine Anfrage, stehen über lange Zeit. Meine Hauptaufgabe bleibt, Erstabklärungen zu machen bei den ge- ob die Heilsarmee eine einsame Frau in einem meldeten Personen von „Essen daheim“, die in Altersheim der Region besuchen könnte. In der Folge nahm ich Kontakt auf und besuchte sie. einer schwierigen Situation sind. In der Regel besteht bereits ein Betreuungssystem, so dass Es stellte sich heraus, dass sie, wie ich, im Saanenland geboren wurde. Dies schaffte einen das Schwergewicht meiner Kontakte auf der guten Zugang zu einer vom Leben tief verletzseelsorgerlichen Ebene verläuft. Ich finde die ten Frau. Kurz vor Weihnachten starb sie. Ich Kontakte, die über „Essen daheim“ zustande konnte sie im Sterben begleiten und auch auf kommen, sehr positiv. Die Heilsarmee hat so Distanz ihre betagte Schwester in Zürich, die Zugang zu aussenstehenden Menschen. sehr unter dem Verlust leidet. Einmal pro Monat gehe ich mit den freiwilligen Solche Begegnungen finde ich höchst spannend Mitarbeitenden zur Verteilung der Mahlzeiten. Es ergeben sich so Kontakte zu den Kundinnen und bereichernd und eben auch sinnvoll. und Kunden, aber auch zu den Mitarbeitenden. Hier und dort beendet der Tod Kontakte. GeraEs wird mir dabei immer wieder bewusst, welde in den letzten Monaten sind einige Menche grosse Organisation es braucht für das „Essen daheim“ und welch wertvollen Dienst die schen, die ich über längere Zeit begleitete, geMitarbeitenden von Montag bis Freitag leisten. storben. Bei einigen durfte ich die Beerdigungsfeier (mit)gestalten, was ich sehr schön fand. 2012 habe ich auffallend viele Besuche in SpitäDass mir fremde Menschen ihr Vertrauen schenlern gemacht. Hier begegne ich vielen Nöten. Plötzlich kann man nicht mehr daheim sein, die ken, berührt mich immer wieder. Gesundheit ist eingebrochen – andere verfügen über Hab und Gut, Abschied ist angesagt - nicht Ich finde es wertvoll, dass wir in Basel Raum haben für diesen Dienst! einfach für die Betroffenen. Interessante Kontakte ergeben sich immer wieder über Meldungen vom HQ in Bern. Dazu ein Beispiel:
Elsbeth Oberli
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Juni / Juli 2013
CD-Album von TAKSASA 29. Mai, 14.30 Uhr
Mama Häfeli und ihre Kinder Majorin Rosa-Maria Häfeli erzählt von ihrem Dienst in Haiti 26. Juni, 14.30 Uhr
Bibel, Blech und Gottvertrauen / Felsig, karg und hoffnungsgrün Oberstleutnantin Hildi Hari stellt ihre Bücher vor
Das CD-Album von der Heilsarmee-Band TAKASA ist ab sofort im Fachhandel erhältlich (oder im Internet bei ITunes).
Für Sie da in ... Divisionshauptquartier Mitte Gartenstrasse 8, 3007 Bern Tel. 031 380 75 45 Heilsarmee Bildungszentrum Habsburgerstrasse 15, 4012 Basel Tel. 061 387 91 11 www.heilsarmee-bildungszentrum.ch
Heilsarmee Brockis Basel Breisacherstr.45 & Leimgrubenweg 9 Tel. 0848 276 254 Abholdienst www.brocki.ch
Kinderhaus Holee Nenzlingerstrasse 2, 4054 Basel Tel. 061 301 24 50 www.kinderhaus-holee.ch
Sozialberatungstelle & Essen Daheim Frobenstrasse 20A, 4053 Basel Tel. 061 270 25 10 www.sozialberatung.heilsarmee-basel.ch
Wohnen für Männer Rheingasse 80, 4058 Basel Tel. 061 666 66 77 www.wohnen.heilsarmee-basel.ch
Schlössli - Wohnen f. junge Frauen Eichhornstrasse 21, 4059 Basel Tel.061 335 31 10 www.schloessli-basel.ch
Tagungs– und Erholungszentrum Waldegg, 4462 Rickenbach BL Tel. 061 981 53 69 www.waldegg.heilsarmee-basel.ch
Wohnen für Frauen Alemannengasse 7, 4058 Basel Tel. 061 681 34 70 www.wohnen.heilsarmee-basel.ch
Wohnheim „Die Brücke“ Oristalstrasse 11, 4410 Liestal Tel. 061 923 08 97 www.heilsarmee-liestal.ch
Leitbild der Heilsarmee Die Heilsarmee ist eine internationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche.
Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.
Ihr Dienst ist motiviert von der Liebe Gottes.
www.heilsarmee.ch
Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.