Trialog 5/2013 - Das Richtige am richtigen Ort tun

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von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2013 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.5Jahrgang

heilsarmee.ch

Mittendrin 5 – 6 Die Dealer und die Pfarrerin

Das Richtige am richtigen Ort tun

Gesellschaft 9  Neue Wichtigkeit einer alten Liebe

Es muss nicht immer Nothilfe sei: Die Heilsarmee macht dort Angebote, wo Menschen sind. So das „Pousäkaffi” in Bern.

Am Werk 10 – 11 Ein Zuhause für ältere Menschen

Notschlafstelle, Altersheim, Lebensmittelabgabe – die Heilsarmee reagiert gezielt auf Bedürfnisse der Menschen. Doch die Angebote der Heilsarmee entstehen nicht nur in Notsituationen, sondern einfach dort, wo Menschen sind. So gelingt es der Organisation, den Leuten auf den Puls zu fühlen und da zu sein – auch wenn’s nicht schon brennt. Die Männer und Frauen der Heilsarmee wollen kreativ das richtige Projekt zur richtigen Zeit am richtigen Ort erarbeiten: So entsteht neben der Lebensmittelabgabe für Personen mit kleinem Einkommen auch ein Pausencafé für Schüler (siehe Seite 3). Die Notschlafstelle öffnet dort ihre Türen, wo Menschen kein Dach über dem Kopf

haben; der Altersnachmittag lädt dort ein, wo ältere Menschen zuhause sind (Seite 10). Die einen Angebote vereinfachen den Lebensalltag, andere ermöglichen ihn gar erst. Der Programmverantwortliche der Heilsarmee betont, dass jedes Projekt von der gleichen Frage ausgeht: „Wie kann die Heilsarmee hier und jetzt ihren Auftrag bedarfsgerecht und effizient erfüllen?“ Denn das schulde die Heilsarmee den Menschen in Not und auch den Spendern. Auch ein Zweites gilt für alle Angebote; sie entstehen aus christlicher Nächstenliebe. Durch die Arbeit der Heilsarmee soll die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbar und erlebbar werden. 

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DIALOG

„Geben ist seliger als Nehmen” In der Alltagssprache gibt es Ausdrücke und Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor.

Oft verpasse ich Chancen, im entscheidenden Moment etwas Gutes zu tun, etwas zu geben, etwas mehr zu geben: Aufmerksamkeit, Zeit, Hilfe oder einfach ein Lächeln. Das Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen pendelt oft ungleichmässig. Umso mehr freut es mich, wenn ich den Moment erkenne und „gebe”. Bruno Wiedemer

Unter Geben verstehe ich Teilen, was mit Dienen zu tun hat. Wenn ich teile und sich jemand dadurch besser fühlt, freut sich Gott. Um in gesundem Mass zu geben, muss ich zuerst (an-)nehmen – häufig von Gott. Geben und Nehmen sollten die Balance halten: Gott und Menschen beschenken mich – ich schenke weiter. Heidi Jambers

Für ein Heilsarmeeprojekt ging ich mehrmals nach Afrika, um dort den Menschen von meinem Überfluss zu geben. Doch oft erhielt ich mehr zurück, als ich je geben kann: Hoffnung, Zuversicht oder strahlende Gesichter, wie ich sie hier nur sehr selten sehe. Das Nehmen dort ist für mich seliger als mein Geben! Samuel Büchi

Viele würden eher umgekehrt formulieren: „Nehmen macht glücklicher als Geben.” Diese Haltung ist Ausdruck unseres Zeitgeistes von Geld- und Besitzgier. Die ursprüngliche Aussage (Apostelgeschichte 20, 35) gibt dem Geben den weit höheren Sinn und die grössere Bedeutung als dem Nehmen. Der Apostel Paulus verwendet und bezeichnet es als Jesuswort. Er will damit den Zuhörern seiner Abschiedsrede in Milet Uneigennützigkeit ans Herz legen. Er selbst hat diese stets gepflegt und sich der Schwachen angenommen. Er leitet die Zuhörer an, den Armen nicht nur Zuspruch, sondern auch praktische Hilfe zu geben – ein urtümlich christliches Anliegen. Ernst Kugler, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

Editorial:

Impressum

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gründer: William Booth Generalin: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Liebe Leserin, lieber Leser Ich staune immer wieder, wie der Glaube an Gott und Jesus konkrete, handfeste Auswirkungen hat: Menschen mit kaputten und gescheiterten Leben rappeln sich auf, weil sie in Gott die Kraft dazu finden. So die dreissigjährige Frau (siehe Interview auf Seite 5): Sie stand kurz vor dem totalen Absturz in die Drogen. Sie erkannte, dass sie von ihrer Familie und Gott trotz allem geliebt und getragen wurde. Das gab ihr die Motivation auszusteigen und sie packte ihre zweite Chance. Von einer zweiten Chance erzählt auch Johnny Walzer (Seite 6), der nach einer gescheiterten Ehe den Neuanfang gewagt hat. Und der Bibel-Input auf Seite 7 knüpft an das Ostergeschehen an, als Petrus seinen Meister Jesus, dem er Treue versprochen hatte, verleugnete. Selbst Petrus wurde von Jesus nicht beiseite gestellt. Er durfte dank der Vergebung von Jesus auf wunderbare Art neu anfangen. Die Heilsarmee versucht mit vielen ihrer Arbeitszweige, Menschen zu einer neuen Chance zu verhelfen oder sie in ihrer Lebenssituation zu unterstützen und zu begleiten. So auch im Lorrainehof, Seite 10, wo Senioren ein Zuhause und fröhliche Gemeinschaft finden. Oder in Bangladesch, wo die Heilsarmee mit Nähprojekte den Menschen ein Einkommen ermöglicht. Ich wünsche Ihnen Ermutigung und Freude durch die Lektüre von TRIALOG. 

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Leiter Marketing und Kommunikation: Martin Künzi Redaktionsleiter: Jacques Tschanz Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Martin Gossauer, Lukas Schenk Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Cachelin /Wikimedia /leefschool, Flickr.com / Messerli; S. 2, 4: ZVG; S, 3: Cachelin; S. 5: Wikimedia Commons / frisch_wasser_tal, Flickr.com; S.  6: Der Gemeindebrief/ZVG; S.  7: ponte1112, Flickr.com/ZVG; S. 8: Messerli; S.  9: Cachelin ; S. 10: Zogg / Messerli; S. 11: Zogg /ZVG; S. 12: Rolf Messerli. Umfrage Seite 2: Elsbeth Cachelin


Heilsar mee mal anders

Es muss nicht immer Starbucks sein Elsbeth Cachelin Die Heilsarmee arbeitet kreativ – und zwar nicht nur, wenn Menschen in Not sind. So hat Regula Trummer das Pausencafé, „Pousäkaffi”, gestartet.

wenig Aufwand. Regula Trummer, nach dem „Ertrag” der Aktion „Pousäkaffi” befragt, meint: „Dank diesem Kontakt ist eine Vertrauensbasis entstanden. Vielleicht wird die Erinnerung ans ‚Pousäkaffi’ den einen oder anderen Schüler mal ermutigen, einen Anlass bei uns zu besuchen. Oder ihm den Mut geben, wenn nötig, bei der Heilsarmee Hilfe anzufordern. Ich rechne mit einer Langzeitwirkung des ‚Pousäkaffis’! Erfolg und Ertrag zeigen sich längst nicht immer unmittelbar.” 

Das „Pousäkaffi” soll zur guten Erinnerung an die Heilsarmee werden.

Bedarfsgerechte Projekte Mit dem Znüni-Angebot will Regula Trummer (rechts) eine Vertrauensbasis schaffen.

Dienstag für Dienstag sah Regula Trummer, Heilsarmeeoffizierin, die Schüler eines 10. Schuljahres, die in den Heilsarmeeräumen dem Unterricht nachgehen. Sonstigen Kontakt zur Heilsarmee hatten sie nicht. Der 33-jährigen Jugendarbeiterin lag am Herzen, die jungen Menschen kennenzulernen: „Mir schwebte vor, sie mit einem kreativen Angebot zu überraschen und mit der Heilsarmee vertraut zu machen. Doch lange fehlte die zündende Idee!”

Weg – wie frische Brötchen Der Gedanke kam eines Nachts: „Ein Pausencafé: Schülerinnen und Schüler, die weder Geld, Lust noch Zeit für den Pausenimbiss anderswo haben, sollen sich in der Heilsarmee verpflegen können”, so Regula Trummer. Schliesslich gelte das Heilsarmeemotto „Suppe, Seife, Seelenheil” noch immer. Die Heilsarmeeoffizierin arbeitete ein

Konzept aus und unterbreitete es der Schulleitung. Die Verantwortliche war erfreut: Gewöhnlich kämen Vermieter von Schulräumen mit Lärm- und Schmutzklagen. Aber die Heilsarmee wolle als Vermieterin mit den Jugendlichen zusammenspannen und ihnen etwas zuliebe tun. Im März 2012 nahm das Pausencafé seinen Betrieb auf: Während der ZehnUhr-Pause wird ein Tisch mit Getränken und Brötchen aufgestellt. Mit dem Verkaufserlös von Mütschli und Drinks wird am folgenden Dienstag wieder eingekauft. – Anfangs tröpfelten die Schüler einzeln rein, mit der Zeit waren im Nu 50 Brötchen weg.

Auch kleine Mittel wirken Die Heilsarmee ist, wo die Leute sind. Sie hilft und begegnet den Menschen dort, wo sie Bedürfnisse oder Nöte haben. Und das gelingt manchmal mit kleinen Mitteln und

Neue Angebote in der Heilsarmee entstehen vielfältig: Ein Mitglied oder eine Angestellte der Heilsarmee hat eine kreative Idee, eine Analyse deckt Bedarf auf, Behörden oder Einzelpersonen weisen auf ein Bedürfnis hin: In Basel wurde der Mahlzeitendienst „Essen Daheim” durch den Hinweis einer Heilsarmeebesucherin ins Auge gefasst. Die psychiatrische Spitex der Heilsarmee Rheineck entstand aus einer Analyse der Region. In Renens initiierten Heilsarmeemitglieder ein Begegnungszentrum, rechtzeitig bevor das Heilsarmeegebäude verkauft wurde. Ausgangsfrage jeder neuen Tätigkeit ist: Wie kann die Heilsarmee hier und jetzt den Auftrag bedarfsgerecht und effizient erfüllen? Das schuldet sie den Menschen in Not und auch den Spendern. Michel Sterckx, Leiter Stabsstelle Projekte

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PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Mein erster Beruf als Hauspflegerin in der Spitex legte eine gute Basis für meinen späteren Dienst als Heilsarmeeoffizierin. Nach Abschluss der Offiziersausbildung und der Heirat führte mich der Weg über verschiedene Stationen in der Gemeinde- und Jugendarbeit in die Personalabteilung. Berufsbegleitend erwarb ich mir Fachwissen in den Bereichen Erwachsenenbildung, Beratung, Seelsorge, Coaching, KV und Personal. Immer war es mir ein Anliegen, Fachwissen und Glauben zu verbinden. Glauben und Professionalität sind wie die zwei Flügel eines Vogels. Es braucht beide – und dazu den richtigen Aufwind. Ich freue mich, als Leiterin der Personalabteilung mit meinem Team in den vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen Glaube und Fachwissen zu vereinen. Mit dem richtigen Aufwind, der Kraft Gottes, können wir etwas für Gott

und das Wohl der Menschen bewirken. In der Freizeit bin ich gerne in der Natur, lese oder koche für Gäste. Aufgewachsen in einer christlichen Familie, lernte ich schon früh Jesus Christus als meinen persönlichen Erlöser kennen. Bereits als Teenager verspürte ich den Wunsch, meine Fähigkeiten und Gaben im vollamtlichen Dienst Gott und der Heilsarmee zur Verfügung zu stellen. 

Peter Allenbach: Gottes Wort vergeht nicht!

Susanne Wittwer lebt von Herzen Gottes Plan aus In den Bergen aufgewachsen, hatte ich von klein auf Ehrfurcht vor Gottes Schöpfung. In der Natur seine Handschrift zu sehen, öffnet meine Seele und stärkt meinen Glauben. Und es bewegt mein Herz für meine praktische und seelsorgerliche Arbeit als Heilsarmeeoffizierin. Ich bin dankbar, dass Gottes Ja über meinem ganzen Leben steht. Deshalb möchte ich authentisch leben. Ich muss nicht sein, wie andere Leute mich haben wollen. Ich möchte immer wieder neu entdecken und ausleben, was Gott für mich plant. 

Daniela Zurbrügg ist HRFachfrau und Heilsarmeeoffizierin

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In meiner Arbeit als Heilsarmee-Gemeindeleiter in Biel ist es für mich eine besondere Freude, mit Menschen das Wort Gottes zu teilen. Neben praktischer Unterstützung möchte ich ihnen helfen, Gottes grosse Liebe für uns Menschen zu entdecken und für sich persönlich anzunehmen. In einer Welt, in der das Sichtbare, aber Vergängliche, den Ton angibt, ist es kostbar, dass Gott uns mit seinem ewigen, ermutigenden und zuverlässigen Wort beschenkt. Himmel und Erde werden vergehen – nicht so Gottes Wort (Lukas 21,  33). 

Christoph Lässig: „Gott ist kein 0815-Gott!” Es ist es mein tiefstes Anliegen, mehr von Gott zu erwarten. Die Bibel zeigt ihn als Gott, von dem der Mensch Grosses erwarten darf. In meinem Leben zeigt sich das zu wenig. Es muss doch mehr geben als nur einen religiösen Alltag; mehr als ein paar Bibelverse, die berühren. So wünsche ich mir für mein Leben als Heilsarmeeoffizier eine Begeisterung, wie die ersten Christen sie hatten. Ein Feuer für Gott, eine Begeisterung, die immer grösser wird und alle um mich herum ansteckt. 

Ruth Martin leitet die Heilsarmeegemeinde Schaffhausen In einer Heilsarmeefamilie aufgewachsen, lernte ich früh Jesus kennen: Ein Freund, der mich durchs Leben begleitet. So liess ich mich gerne von ihm in den vollamtlichen Dienst als Heilsarmeeoffizierin rufen. – Mit meinem Mann arbeite ich seit 37 Jahren in verschiedenen Aufgaben der Heilsarmee. In dieser Zeit durften wir viele Menschen kennenlernen und sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten. Es begeistert mich zu sehen, wie Jesus Menschen verändert und ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann. 


MITTENDRIN

„Die Dealer nannten mich die Pfarrerin ” Fragen Elsbeth Cachelin Sie* studiert Theologie, arbeitet Teilzeit in einem Altersheim – und hält sich mit Drogen über Wasser. Nach dem Absturz packt sie die zweite Chance.

Kontakt mit Heroin. Meine Sucht wurde immer teurer. Das machte mir Angst: Es waren einzig die hohen Kosten meiner Sucht, die mir sagten, dass es so nicht weiterginge.

Wie hast du dein Umfeld in dieser Zeit erlebt? Mein Umfeld war mir egal. Ich benutzte die Menschen um mich herum, um das zu bekommen, was ich wollte. Manchmal Aufmerksamkeit, manchmal Geld. Rückblickend sehe ich die Liebe, mit der mir meine Mitmenschen begegnet sind. Trotz meines Fehlverhaltens waren sie meistens verständnisvoll, hilfsbereit und freundlich. Realisierten sie, in welcher Lage du stecktest? Lange habe ich es überspielt, als ich aber dauernd drauf war, hat meine Familie „Andere lebten auf der Strasse, während ich einen Arbeitsplatz, eine Wohnung und eine Familie hatte.”

Du hast Theologie studiert und warst gleichzeitig drogensüchtig. – Wie kam es dazu? Von klein auf hörte ich, dass Gott mich und alle Menschen liebe. Für mich stimmte das so nicht. Wenn Gott Liebe ist, wieso sterben dann Kinder und Unschuldige? Wieso hatte ich als Zweijährige meine Mutter verloren? Negative Erfahrungen konnte ich nicht einordnen. Je mehr ich mich mit diesen Fragen beschäftigte, desto unsicherer wurde ich. So versuchte ich, diesen Ungereimtheiten auszuweichen: Ich begann an meinem Arbeitsort betäubungsmittelpflichtige Medikamente zu stehlen. Es half mir, die quälenden Fragen zu vergessen. Wie ist es, den Boden unter den Füssen zu verlieren? Davon merkte ich anfangs gar nichts. Ich war mir nicht bewusst, wie gefährlich die Medikamente waren, und ge-

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kifft hatte ich bereits in der Schule. Dazu fiel mir unter Medikamenteneinfluss das Studium wesentlich leichter. Vielleicht weil ich die theologischen Fragen zu Gut und Schlecht nicht mehr auf mich persönlich bezog. So hatte ich zunächst nie das Gefühl, die Kontrolle verloren zu haben.

Wie lange dauerte diese „Normalität”? Bis ich immer grössere Mengen an Medikamenten einnehmen musste, um den gewünschten Effekt zu erzeugen. Anfangs genügten die Vorräte am Arbeitsplatz, doch schliesslich war ich gezwungen, sie auf der Strasse zu kaufen. So kam ich in

Das Theologiestudium der Süchtigen forderte den Dealern Respekt ab (Symbolbild).

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MITTENDRIN

eine Familie hatte. Das alles hatte ich aufs Spiel gesetzt, wollte es aber nicht verlieren.

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es bemerkt. Sie wartete, bis ich zum Entzug bereit war.

Wie lief die Wende ab? Wie hast du Gott in dieser Zeit erIch meldete mich für einen Entzug lebt? an. Als ich nach acht Monaten zu Ich versuchte ihn auszublenden, zu Hause ankam, begann ich allerdings vergessen. Das gelang nicht. Ich wieder zu konsumieren. Dank aufkam nicht los von Gott, auf den ich merksamem Therapeuten erhielt ich wütend war, weil er es zugelassen Substitutionsmedikamente; daneben hatte, dass meine Mutter so früh arbeitete ich an meiner Beziehung starb. Auch für den Tod von Freunzu Gott und lernte, mit negativen den machte ich ihn verantwortlich. Erfahrungen und Trauer umzugeAber ich erlebte Gottes Bewahrung hen. Heute, zwei Jahre später bin ich nachts in der Stadt, seinen Schutz „sauber”. vor allzu verunreinigten Substanzen. Daneben wurde ich von MenNun bist du zurück im Arbeitsleben schen, von denen ich es nie erwartet – was ist heute anders? hätte, auf Gott angesprochen: Dealer Beruflich habe ich umgesattelt. Am nannten mich respektvoll „die Pfar- Von unerwarteter Seite wurde die Süchtige auf Jesu wichtigsten ist jedoch, dass ich nun rerin“. Die Kombination von Theo- Liebe hingewiesen. die Liebe Gottes für mich annehmen, logiestudium und Sucht war für sie erleben und mich darüber freuen unverständlich. Sie verkauften mir die Was gab den Anstoss zur Wende? kann! Ich lerne anderen Menschen zu Drogen nur ungern, warnten mich vor Ich konnte mir die Sucht schlicht nicht vergeben und erlebe selber Vergebung. Gesundheitsschäden. Und sie wiesen mehr leisten und mir wurde das RiesenGott gehört mein Dank! darauf hin, dass Gott mich doch liebe! privileg meines Umfeldes bewusst: AnGott war mir sehr nah, obwohl ich es dere lebten auf der Strasse, während ich *Name der Redaktion bekannt nicht wahrnahm. einen Arbeitsplatz, eine Wohnung und 

Perfekter Ehemann oder nur guter Schwiegersohn? Johnny Walzer Johnny Walzer steht nach einer gescheiterten Ehe in einer neuen Beziehung. Er sieht sie als zweite Chance von Gott:

„Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und kam früh in Kontakt mit Bibel, Gott und Heilsarmee. Als Jugendlicher merkte ich, dass ich ein egoistisches Leben führte und deshalb getrennt war von Gott. Ich erlebte Vergebung und startete eine persönliche Beziehung mit Jesus! Dann verliebte und verlobte ich mich. Nach der Heirat erhielt ich eine Anstellung bei der Stadt. In unserer Ehe kämpften wir mit einer eigentlich all-

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täglichen Schwierigkeit: der Kommunikation. Dabei schien mir, ich sei der perfekte Ehemann. Es zeigte sich aber, dass ich bloss als guter Schwiegersohn taugte: seriöser Lebensstil, guter Job, Familie. Selbstgerecht nahm ich Bedürfnisse und Ängste meiner damaligen Frau nicht wahr. Die Ehe zerbrach und ich verlor meine Familie. Getrennt von meinen Kindern und verlassen zu sein, war der grösste Schmerz. Ich stürzte in grosse Zweifel an mir und an Gott. Nach Wut und Trauer konnte ich meiner damaligen Frau, aber auch mir vergeben. Durch das Bekennen meiner Fehler wurde mein Vertrauen in Gott erneuert.

Johnny Walzer hat seine zweite Chance gepackt.

Auf menschlicher Ebene erhielt ich durch eine neue Beziehung eine zweite Chance. Meine ganze jetzige Situation sehe ich zudem als Neuanfang: Ich weiss, dass Jesus immer da ist; er ist treu. Ich bin ein geliebtes Kind Gottes und darf ihm mein Leben ganz anvertrauen – kompromisslos!” 


MITTENDRIN

Vor Schaulustigen verneint Stefan Inniger 1) Der Jünger Petrus versprach seinem Freund Jesus Loyalität – und verleugnete ihn dreimal. Jesus gab ihm die Chance zum Neuanfang.

sich als Freund zu bewähren. Doch nein, Petrus hatte nicht den Mut, sich für Jesus einzusetzen; er wagte nicht einmal, sich öffentlich zu ihm zu bekennen. Als Schaulustige ihn fragten, ob er nicht auch zu Jesus gehöre, verneinte er vehement – dreimal.

Wieder gutmachen

Zuschauer und Schaulustige können ein Bekenntnis erschweren (Symbolbild).

Versagt, den besten Freund verleugnet. Petrus war am Boden zerstört.* Dabei hatte alles so gut angefangen. Drei Jahre zuvor hatte Jesus ihn in seine Nachfolge gerufen. Es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft. Alles lief wunderbar. Bis zu jenem Tag in Jerusalem, als

Jesus verhaftet und zum Tod verurteilt wurde. In der Nacht vorher hatte Petrus Jesus noch zugesichert, er würde ihm zur Seite stehen, ja wenn nötig für ihn sterben. Als jedoch die römischen Soldaten auftauchten, bekam Petrus weiche Knie. Es wäre die perfekte Chance gewesen,

Versagt, am Boden zerstört und keine Chance zur Wiedergutmachung, weil Jesus tot ist. Keine Chance? Gott sei Dank ist dies nicht das Ende der Petrusgeschichte. Nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz kehrte Jesus zurück ins Leben, auch ins Leben von Petrus.* Der auferstandene Jesus begegnet Petrus und fragt ihn: „Hast du mich lieb?” Eine Chance zur Wiedergutmachung und zum Neuanfang. Petrus packt sie: „Jesus, du weisst, dass ich dich lieb habe.” Dann ein zweites Mal die Frage: „Hast du mich lieb?” „Ja, Herr.” Und ein drittes Mal die gleiche Frage. Dreimal versagt, dreimal eine Chance zum Neuanfang. Diese Chance neu anzufangen, bietet Jesus auch uns. Einmal, zweimal, dreimal – immer wieder. Petrus hat sie gepackt. Und du? *Die Bibel, Johannesevangelium, Kapitel 18 und 21 1)

leitet die Heilsarmee in Liestal 

Gott ist gut und tut gut! Flurina Bürki Beziehungen brauchen Zeit. Auch jene mit Gott. Und diese Zeit ist bestens investiert.

Es gibt einfache und mühsame Tage – wir alle kennen beides! In einer schwierigen Zeit sprach ein Bibelvers genau in meine Situation hinein: „Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“ – Psalm 27,1. Gott hat mich persönlich angesprochen und mir klar gezeigt, dass er mich liebt. So konnte ich alle meine Ängste und Sorgen, vielleicht auch meinen Stolz, vor ihn bringen. Er liebt mich, wie ich bin, und er nimmt mir

ab, was mich belastet. Er weiss auch, was das Beste für mich ist! Ich danke Gott von Herzen, dass er mir immer wieder seine Liebe zeigt. Deshalb will ich Gott meine Liebe zeigen und mein Leben so leben, wie er es geplant hat. Das bedingt, dass ich mir Zeit für Gott nehme, sein Wort lese, auf ihn höre, zu ihm bete. Das sind oft die besten Minuten – gerade auch an hektischen Tagen. 

Flurina Bürki erlebt, wie Gott Lasten tragen hilft.

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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Together we’re one

Gott sei Dank!

Europa-Album der HA ist da!

Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, dann sprechen Sie folgendes Gebet: Jesus Christus, ich erkenne, dass ich von Gott getrennt und vor ihm schuldig bin. Komm deshalb in mein Leben und vergib mir meine Schuld. Danke für die Versöhnung mit Gott, die du durch deinen Tod am Kreuz

Der Erfolg anlässlich der Schweizer Ausscheidung des Eurovision Song Contest inspirierte die Heilsarmeegruppe Takasa zur Idee, ein Europa-Musikalbum herauszugeben: Brücken bauen und Gemeinsamkeiten finden. Nach dem Vorbild von Takasa bildeten sich in ganz Europa verschiedene Heilsarmee Musikgruppen und nahmen Lieder für das Album auf. Neben eingängigen Songs im Stil von „You and me”

sind folkige Klänge und landestypische Instrumente zu hören. Einzigartig ist der Song „You and me” als Europaversion, interpretiert von Musikern aus 14 verschiedenen europäischen Ländern. Das Album ist jetzt im Handel verfügbar. Sie erhalten es auf togetherwereone.org, im shop.heilsarmee.ch, bei iTunes, ExLibiris und weiteren Anbietern wie cede. ch oder weltbild.ch. Redaktion

und durch deine Auferstehung erwirkt hast. Danke, dass du mich liebst und dass ich jeden Tag mit dir rechnen darf. Amen.

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Lust auf Ferien? Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern: Laupenstrasse 5, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91 / Fax 031 382 05 91 heilsarmee.ch / salvy.ch

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Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)   Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname Strasse PLZ/Ort Datum Unterschrift Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 02, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch


GESELLSCHAFT

Neue Wichtigkeit einer alten Liebe Elsbeth Cachelin Film und Politik befassen sich neu mit ihnen. Der Hobby-Imker hingegen spricht über seine alte Liebe: So ruhelos die Bienen, so erholsam ihre Pflege.

Sie krabbeln und kreisen, sie summen und schwärmen; doch kribblig machen die Bienen Hanspeter Steiner nicht. Im Gegenteil, für ihn ist die Arbeit mit den Honigsammlerinnen erholsam: „Andere betreiben Wellness, ich pflege und züchte meine Bienen. Der Umgang mit diesen rastlosen Tieren tut mir gut – vielleicht auch, weil man sich dafür gezielt Zeit nehmen muss.” Sei er unkonzentriert und fahrig, dann spürten das die Insekten, so der 49-Jährige, der von Beruf Lokführer und Ausbilder ist.

es keine nutzlosen Tiere – jedes ist wertvoll.” Hanspeter Steiner träumt davon, dieses Prinzip in unserer Gesellschaft anzutreffen. Jedenfalls versuche er sich darin zu üben, jeden Mitmenschen als wertvoll zu sehen. „Das verhindert auch, dass ich über andere urteile.”

Dramatische Folgen Beim Öffnen des Kastens lenkt Hanspeter Steiner die Bienen mit Rauch ab. Mit Blick auf die tausenden von emsigen Insekten erinnert er daran, dass Bienen rund 70 Prozent der wichtigsten Kulturpflanzen bestäuben; kaum verwunderlich, dass der Wegfall der Bienen dramatische Folgen für die Nahrungsmittelkette hätte: „Logisch also, dass sich heute Filmemacher und sogar Parlamente mit den Bienen befassen.”

Steiler Einstieg

Hanspeter Steiner: „Die Bienen leisten den Beitrag zu Vermehrung und Erhalt von Pflanzen”.

Hobby mit Wirkung Nein, er sei kein Weltverbesserer, „ ... aber ich leiste als Imker einen Beitrag zur Erhaltung der Natur.” Daneben koste sein Hobby nicht nur, sondern es erziele einen Ertrag mit dem Honig. Zudem, so der 49-jährige, sei der Umgang mit den Bienen für ihn ein schöner Ausgleich zum manchmal stressigen Arbeitsalltag.

Im Auge behalten

Seit 15 Jahren betreibt Hanspeter Steiner dieses Hobby. Er sei aber mehr oder weniger in die Imkerei „geschubst” worden: Ein Imker, krank geworden, bot ihm sein Bienenhaus mit 16 Völkern an. Bei diesem steilen Einstieg sei er froh um Unterstützung gewesen, sonst hätte er es nicht geschafft: „Das Imkern ohne Kenntnisse und Erfahrung führt zu keiner Befriedigung und keinem Erfolg.” – Deshalb glaube er auch nicht, dass der gegenwärtige Imkerboom sich negativ auswirken wird; vielmehr freut er sich, dass die Imker Nachwuchs bekommen und der Überalterung entgegengewirkt werden kann. 

Die Bienen verschliessen die Honigwabe mit Wachsdeckeln. Der Imker muss ein guter Beobachter sein. Man kann den Befall Von der Natur abgucken Filmtipp Das Beobachten sei unerlässlich und lasse durch Milben und andere Schädlinge ihn immer wieder über die perfekte OrDer Film „More than honey” von nicht verhindern, aber das sorgfältige ganisation der Bienenvölker sowie die Markus Imhof wurde mit dem Beobachten der Völker gibt schnell reibungslosen Abläufe von Brutpflege, Schweizer Filmpreis als bester DoHinweise auf Krankheiten. „Und da ja Nektarsammeln und Honigproduktion kumentarfilm ausgezeichnet: Spekdie Bienen den Honig eigentlich für staunen. Ganz abgesehen vom friedlichen takuläre Aufnahmen und brisante sich und nicht für uns Menschen produZusammenleben tausender Bienen: „Jede Erkenntnisse zum Thema Bienen. zieren, sind wir ihnen eine sorgfältige Biene hat ihre Arbeit, ihren Platz; da gibt Pflege schuldig!”

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AM   WERK

Ein Zuhause im Alter Hedi Zogg* Mitten im quirligen Lorrainequartier in Bern führt die Heilsarmee das Alters- und Pflegeheim Lorrainehof. Im gediegenen Sandsteinbau leben zurzeit 59 Personen.

Der Sandsteinbau ist seit 1989 Altersund Pflegeheim der Heilsarmee.

Erika Zimmermann (links), Leiterin des Lorrainehof, geniesst mit zwei Bewohnerinnen den hauseigenen Garten. An diesem sonnigen Nachmittag geniessen viele der Heimbewohnerinnen und -bewohner den Garten hinter dem Haus. An den kleinen Tischen machen sie es sich bequem, lesen, spielen, stricken und lassen sich von den freiwilligen Mitarbeiterinnen mit Getränken und Süssigkeiten aus der Cafeteria verwöhnen. Auf die Frage, was ihnen denn am Lorrainehof gefalle, kommt die Antwort rasch: „Alles.” – „Auch das Essen?” – „Das vor allem.”

Altersbetreuung im Wandel Im Sommer 2010 hat die Heilsarmeeoffizierin Erika Zimmermann die Leitung des Lorrainehofs übernommen. „In den vergangenen drei Jahren hat die Anzahl der Personen, die auf Pflege angewiesen sind, enorm zugenommen”, sagt sie. „Ausser einer Person brauchen alle mehr oder weniger Hilfe.” Heute ist es so, dass die meisten schon beim Eintritt Unterstützung benötigen. Die Leute werden älter und kommen später ins Altersheim. Ein

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Drittel der Bewohner ist leicht bis mittelschwer dement. Schwer demente Pensionäre können nicht aufgenommen werden, dafür ist das Heim nicht eingerichtet. Hingegen ist der Lorrainehof bei Ämtern und Beratungsstellen dafür bekannt, dass auch sozial schwächere Menschen Aufnahme finden. Damit erfüllt das Heim eine der ureigensten Aufgaben der Heilsarmee, nämlich für die schwächeren Mitglieder der Gesellschaft da zu sein, für solche, die sonst nirgends unterkommen. Da geht es auch um Personen mit Suchtproblemen oder sonst schwierigem Verhalten. Was nicht immer einfach ist, weder für das Personal noch für die Hausgemeinschaft.

Betreuung unter der Lupe Diese Ausrichtung des Lorrainehofs spielt bei der Personalsuche eine wichtige Rolle. Mitarbeitende mit Psychiatrieerfahrung sind besonders willkommen. Geeignetes Pflegepersonal zu finden ist eine der grossen Aufgaben der Heimleiterin.

Was meint Erika Zimmermann zur negativen Berichterstattung über Alterseinrichtungen, die immer wieder in den Medien auftauchen: „Wo Menschen arbeiten, gibt es Fehler. Und wenn man will, findet man überall Mängel. Durch solche Berichte entsteht ein Pauschalurteil. Das hilft niemandem.” Der Lorrainehof arbeitet am Qualitätsmanagement: Prozesse und Abläufe werden analysiert und Zuständigkeiten geregelt. Erst kürzlich wurde das Leitbild überarbeitet. Das Heim ist der Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) des Kantons Bern unterstellt. Kontrollen erfolgen durch die Krankenkasse und das Sozialwerk der Heilsarmee als Trägerschaft.

Alt werden im Quartier Das Lorrainequartier in Bern ist bei Jung und Alt beliebt. Wer dort wohnt, will auch im Alter nicht wegziehen. So kommt es, dass ein Drittel der Bewohnerinnen des Lorrainehofs aus dem Quartier stammt 

Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


AM WERK

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und, um dort bleiben zu können, die Einfachheit des Heims in Kauf nehmen. Allerdings steht dem Lorrainehof ein Umbau bevor, denn die Einrichtungen entsprechen nicht mehr den Bedürfnissen: Die Zimmer sollten vergrössert, Lift und Fenster müssen renoviert werden, es braucht zusätzliche Aufenthaltsräume sowie rollstuhlgängige Duschen und WCs. Wunsch der Heimleiterin ist, dass durch diese Anpassungen das Wohnen angenehmer und das Arbeiten praktischer wird. Auch die Vernetzung im Quartier ist ihr wichtig. An Ostern zum Beispiel lud sie Familien mit Kindern zum Apéro ein. Im Frühling und im Sommer werden Feste für Nachbarn und Angehörige organisiert. * war Informationsbeauftrage der Heilsarmee und lebt im Ruhestand. 

Bewohnerin und Mitarbeiterin schätzen das gute Wohn- und Arbeitsklima im Lorrainehof.

Altersbetreuung Der Lorrainehof – er ist im Verzeichnis für schützenswerte Bauten aufgeführt – wurde viele Jahre als Frauenheim geführt, bevor er 1989 zum Alters-und Pflegeheim umstrukturiert wurde. In der Folge sind verschiedene Sanierungen und Erweiterungen vorgenommen worden. 54 Mitarbeitende (Pflege, Hauswirtschaft, Aktivierung, Administration), darunter 5 Lernende, und 15 Freiwillige kümmern sich um die 59 Bewohner/innen. Die Heilsarmee führt weitere Alters- und Pflegeheime in Genf, Neuenburg und La-Tour-de-Peilz. Weitere Informationen unter lorrainehof.ch

Spendenkonto der Heilsarmee

PC 30-444222-5 Onlinespenden: heilsarmee.ch

Weben für einen anständigen Lohn Heilsarmee INR Die Heilsarmee in Bangladesh ermöglicht Webern, Nähern und Stickerinnen Löhne, die den Lebensbedarf decken.

Abul Kala produziert Seidenstoffe und beliefert damit das Heilsarmeeprojekt Sally Ann in Bangladesh. Er startete sein eigenes Geschäft 1984 mit einem Webstuhl in Mirpur, nahe der Hauptstadt Dhaka. Als er von den Mikrokrediten der Heilsarmee hörte, bewarb er sich um ein Darlehen. So konnte er sich 1996 einen zweiten Webstuhl kaufen. Ein Jahr später belieferte Abul als einer der ersten die Heilsarmeemarke „Sally Ann” mit Seide aus seiner Produktion.

beschäftigt heute bis zu 20 Angestellte. Abul vermag mit seinem Einkommen sich und seine sechs Familienangehörigen zu versorgen. Sally Ann, das Fair Trade Projekt der Heilsarmee, verschafft in Bangladesch, Pakistan, Kenia, Moldawien und Peru Arbeitnehmenden faire und Weben, sticken, nähen: Die Heilsarmee ermöglicht den nachhaltige Einkommen: Menschen ein Einkommen. Die Menschen können sich aus der Armutsfalle Abul, der sein Geschäft in einer Strohhütte befreien. Die Produkte von Sally Ann gestartet hatte, konnte in ein Backsteingewerden vor allem in Norwegen verkauft. bäude mit acht Webstühlen umziehen und mission.heilsarmee.ch 

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Auf W iedersehen

Rätseln Sie mal …

Was sind die 3 Unterschiede zum Bild auf Seite 10? Frau links (keine Brille) , Wand (fehlt ein Spross) Frau rechts (Uhrenband ist rot).

Lösung:

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Nach Hause kommen In einer Kurzgeschichte erzählt Ernest Hemingway von einem Vater, dessen Sohn nach Madrid durchgebrannt ist. Der Vater will sich mit ihm versöhnen und gibt eine Anzeige in der Zeitung auf: „Paco, komm Dienstag ins Hotel Montana. Alles ist vergeben. Papa.” – Nun ist Paco in Spanien ein weit verbreiteter Name und so warten am Dienstag 800 junge „Pacos” auf ihn. Offenbar alle mit der Hoffnung auf Versöhnung. Wie viele Söhne und Töchter warten heute auf Versöhnung? In der Bibel steht die Geschichte vom verlorenen Sohn (Lukas 15, 11). Sie zeigt Gott als liebenden Vater, der seinem durchgebrannten Sohn die Freiheit lässt. Er hofft jeden Tag auf seine Rückkehr. Und wirklich: Voll Reue kommt der Sohn heim. Der Vater macht ihm keine Vorwürfe, sondern organisiert ein Fest! Ist es auch für Sie an der Zeit, nach Hause zu kommen? Ihr himmlischer Vater freut sich auf Sie … Marian Künzi, Heilsarmeeoffizierin in Davos

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Wor t auf den We g

„Sooft ich dachte: ‚Jetzt ist alles aus!’, halfst du, Gott, mir in Liebe wieder auf. Als mich Sorgen quälten, gab dein Trost mir neue Hoffnung und Freude.”  Die Bibel, Psalm 94, 18

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