Trialog 2/2014 - Erwarten, dass die Rosen wachsen

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von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2014 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.2Jahrgang

heilsarmee.ch

Mal anders 3 Die Heilsarmee geht „zBärg”

Erwarten, dass die Rosen wachsen

Mittendrin 5 Gott beim Wort nehmen

Pia und Walter Sommer empfangen im der Kaffeestube knapp 8000 Besuche pro Jahr und geben gratis Lebensmittel im Wert von rund 180  000 Franken ab.

Gesellschaft 9 Sicherheitsmann und Heilsarmee

Pia und Walter Sommer arbeiten seit sechs Jahren für das Open Heart der Heilsarmee in Zürich. Und sind seit 25 Jahren Heilsarmeeoffiziere. Grund: Sie erwarten und glauben, dass Gott in das Leben der Menschen heilend eingreift und Lebenskrisen zum Guten wenden kann. Die Arbeit sei nicht immer leicht mit den Menschen am Rande der Gesellschaft. „Aber ich lebe von den vielen guten Erlebnissen”, so Walter Sommer. Menschen erhalten dank der Arbeit der Heilsarmee wieder Boden unter die Füsse. Oder sie tasten sich auf dem Weg zurück in die Gesellschaft vor. „Auch aus übelsten Situationen kann Gutes ent-

stehen, wenn wir mit Gottes Kraft und Möglichkeiten rechnen. Denn auf dem Mist wachsen bekanntlich die schönsten Rosen”− so Walter Sommer. Die einen Menschen sind froh über eine Dusche, ein Dach über dem Kopf oder eine heisse Mahlzeit. Andere sehnen sich nach jemandem, der ihnen zuhört und dem sie ihr Herz ausschütten können. So sind es manchmal kleine Schritte, die Walter und Pia Sommer beobachten. Wie bei jener Frau aus schwierigsten Verhältnissen, die nach jahrelangem Schweigen den Mut zum Sprechen fand. Die Rose beginnt zu wachsen … Mehr dazu Seite 10. 

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DIALOG

„Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach” In der Alltagssprache gibt es Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

Schwarzwälder, Eiskaffee oder doch eine Coupe Danmark? Nicht nur mir dient „der Geist ist willig, aber …” als gute Entschuldigung, es zu geniessen, statt zu verzichten. Der Text ist in Wirklichkeit eine dringliche Mahnung, gerade in unseren Schwächen nahe bei Gott zu bleiben und so stark zu werden. Matthias Fuhrer (51)

Hinter dieser Aussage verbirgt sich eine banale Ausrede. Ernstgemeinter Wille ist dem Fleisch überlegen. Das Leben ist nicht immer einfach und Lösungen scheinen oft weit. Doch Gott stärkt unsern Willen, wenn wir die menschliche Schwäche überwinden wollen. Mit Gott ist kein Wille zu schwach! Halleluja! Nicolin Lässig (21)

Stets nehme ich mir vor, nur Positives über andere zu sagen. Das geht meist ganz gut. Doch manchmal möchte der Geist es zwar von Herzen gerne, aber die Zunge ist schneller, als ich denken kann. Und ich merke es erst, wenn es zu spät ist. Ich war selber schon verletzt, weil über mich geredet wurde. Ursula Mettler (54)

Oft entschuldigt man mit obigem Zitat (Matthäus 26, 41) sein Versagen: Eigentlich möchte man dies oder jenes tun, aber dann ist es doch zu mühsam. – Jesus äusserte diesen Satz in grösster Angst. Er war vor seiner Verhaftung und rang mit Gott und dessen Willen. Aus menschlicher Sicht, der Sicht des Fleisches, wäre er dem Tod gerne ausgewichen, aber die Verbindung mit Gott machte ihn fähig zu sagen: „Nicht mein, sondern dein Wille, Herr, geschehe.” Wir dürfen uns auf die Kraft des heiligen Geistes verlassen, der uns in unserer menschlichen Schwachheit hilft, nach Gottes Willen zu leben. Daniel Imboden, Heilsarmeeoffizier in Winterthur

Editorial:

Impressum

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Vertrauenskrise? Vertrauen steht hoch im Kurs. Denn seit auch Banken und andere Wirtschaftszweige für Vertrauen werben, ist es aus der „Kirchenecke” ins Zentrum gerückt. Auch wenn im Moment mehr von Vertrauenskrisen die Rede ist. „Darum werft euer Vertrauen nicht weg, auf das eine grosse Belohnung wartet”, Hebräer 10, 35. Schon zu biblischen Zeiten gab es Vertrauenskrisen: Der Schreiber ermutigt seine Leser, ihr Vertrauen in Gott zu bewahren. Damals wie heute ist der Glaube an Gott eine riesige Kraft – sofern wir sie beanspruchen. Denn der Glaube trägt, wenn alles andere im Leben ins Wanken kommt. Und das Vertrauen in Gott gibt Hoffnung, Lebensmut und Durchhaltewillen. So erzählt Lisa Utiger, wie ihr in unerträglichen Schmerzen bewusst wurde, dass sie Gott beim Wort nehmen kann, wenn er Heilung verspricht. Sie begann Gott zu vertrauen und erlebt seither, wie die Schmerzen abnehmen. Weiter erzählt ein Finanzmann, wie sich seine Langzeitinvestition „standhaftes Vertrauen” auszahlt – siehe Seite 6. Und selbst wenn die Heilsarmee „zBärg geht”, Seite 3, kommt das Vertrauen zum Zug – dann nämlich, wenn man auf einer Bergtour aufeinander angewiesen ist. So hoffe ich von Herzen, dass Sie zum Glauben an Gott ermutigt werden und – vielleicht ganz neu – die Verheissungen Gottes für sich persönlich nehmen. 

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Leiter Marketing: Martin Künzi Redaktionsleiter: Jacques Tschanz Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Martin Gossauer, Thomas Martin Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1: Tina Steinauer, Flickr.com: kruemi; S. 2, 4, 6: ZVG; S, 3: L. Wittwer; S. 5: E. Cachelin, Flickr. com: rosmary; S.  7: Flickr.com: Urban Woodswalker, T. Bösch; S.  9: Oscar Alessio, ZVG; S. 10: R. Lässig; S. 11: W. Sommer, ZVG ; S. 12: Flickr. com: coyote-agile Umfrage Seite 2: Bernhard Hottiger


HEILSARMEE MAL ANDERS

Vom Spaziergang bis zur Hochtour Lukas Wittwer* Ferien für Wanderfans – auch das bietet die Heilsarmee für Jung und Alt an. Gemeinschaft, Erholung und natürlich das Wandern stehen im Zentrum.

Ziel des Angebotes Die Bergwanderwoche fördert das Miteinander von Jung und Alt. Gemeinschaft, Zeit für sich, Erholung an Leib, Seele und Geist mitten in der Natur stehen im Zentrum. Schon manche Freundschaft nahm ihren Anfang in den Bergen und wurde durch gemeinsames Wandern vertieft. Dazu nochmals Pia Steiner: „So verschieden die Teilnehmenden sind, alle finden ihren Platz, und das Miteinander wird wirklich gelebt.” – Und wie überall, wo die Heilsarmee an der Arbeit ist, wollen ihre Leute mit den Menschen, die ihnen anvertraut sind, ein Stück Weg gehen.

Bergtüchtige Heilsarmee

Wanderlager der Heilsarmee: In der gut durchmischten Gruppe wird das Miteinander gelebt.

In der zweiten Juliwoche treffen sich jeweils um die fünfzig Wanderfreunde. „Die Gruppe ist gut durchmischt – sowohl vom Alter, der Herkunft und den Interessen her; das macht es spannend” – so Pia Steiner, eine Teilnehmerin. Als Ausgangspunkt dient jeweils ein einfaches Hotel. Von hier aus werden Tagestouren für verschiedene Stärkegruppen angeboten. So gibt es die angenehmen Spazierwege mit Zwischenhalten und allenfalls Transportmöglichkeiten für jene, die es gerne gemütlich nehmen. Für die Ehrgeizigen steht ein Tagesausflug mit drei bis fünf oder gar vier bis sieben Wanderstunden an. So ergeben sich täglich drei bis vier Varianten. Und wenn das Wetter mitmacht, wird auch

eine einfache Hochtour angeboten. Erforderlich dazu ist natürlich eine entsprechende Ausrüstung.

Vielseitige Ausgangsorte Jedes Jahr kommt eine andere Gegend zum Zug. Vorzugsweise in der Schweiz, da Bergwochen im Ausland zusätzliche Vorbereitungs- und Rekognoszierungszeit beanspruchen. Nach Möglichkeit werden kleinere Destinationen berücksichtigt: Sellamatt, Randolins, Engelberg, Fiesch, Schächental, Savognin, Lungern, Obersaxen, Interlaken, Zernez waren die letzten Stationen. Das jährliche Freundestreffen Anfang Jahr sowie die jeweiligen Fotos zeigen, wie viel diese Orte zu bieten haben.

Die Anfänge der Bergwanderwoche gehen über zwanzig Jahre zurück, als bergtüchtige Offiziere zunächst einzelne Hochtouren anboten. Dank dem wachsenden Interesse wurde bald eine Bergwoche daraus. Der Grundgedanke ist bis heute geblieben: Durch das Miteinander, bei gewissen Touren auch durch das Aufeinanderangewiesensein, wächst die Gemeinschaft. Dabei kann manches aus dem Alltag aufgearbeitet werden, die Seele tankt neue Energie und die Bergtüchtigkeit wird zur Lebenstüchtigkeit. *Lukas Wittwer ist Heilsarmeeoffizier in Aarau und leitet jeweils die Bergwanderwoche. 

Die Bergwanderwoche 2014 findet vom 12. – 19. Juli in Zinal im Val d’Anniviers statt. Die Teilnehmer erwartet nebst einem angenehmen Hotel zum Entspannen ein massgeschneidertes Tourenprogramm für jeden Geschmack und Fähigkeitsgrad, tolle Gemeinschaft und ein motiviertes Leiterteam.

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PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Seit mehr als 35 Jahren arbeite ich vollamtlich für die Heilsarmee. Das gab und gibt mir die Gelegenheit, Gott und meinem Nächsten auf eine Weise zu dienen, die nirgends sonst möglich ist. Nach der Ausbildung zum Elektroniker mit Spezialgebiet medizinische Elektronik spürte ich den Ruf in mir, alles zu verlassen: Ich machte eine zweijährige Internatsausbildung zum Heilsarmee Offizier. Zusammen mit meiner Frau arbeitete ich zunächst in verschiedenen Korps (Heilsarmeegemeinden). Dann zogen wir mit unsern drei Kindern nach Belgien. Hier – und später wieder in der Schweiz – erwarteten mich administrative Aufgaben: Ich arbeitete als Redaktor an den verschiedenen Heilsarmeepublikationen. Die Heilsarmee hat mir immer wieder die Möglichkeit zu Weiterbildung und beruflicher Entwicklung gegeben. Zur-

zeit besuche ich einen Deutschkurs, um meine neue Aufgabe als Leiter Kommunikation am Hauptquartier in Bern besser wahrnehmen zu können. – Ich danke Gott jeden Morgen dafür, dass ich in seinem Werk arbeiten kann! In meiner Freizeit bearbeite ich gerne Stein und Holz (jacques-tschanz.ch). Diese kreativen Momente weg vom Computer machen mir Freude und sind wichtig für mein inneres Gleichgewicht. 

Als Heilsarmee-Offizierin in einem Korps stehe ich in vielseitigen, interessanten Aufgaben: Bibelstunden- und Hauskreise, Kinder-und Teenagerlager, Gitarrenkurse, Büroarbeiten, Leute besuchen, zuhören, seelsorgerlich und praktisch helfen – all das gehört ebenso dazu, wie Gottesdienste vorbereiten und predigen. Dabei ist mir wichtig, das zu leben, was ich glaube und predige, nämlich in jeder Beziehung echt, wahr und demütig zu sein. Auch Vergebung anzunehmen und andern zu vergeben ist wichtig für mich. 

Karin Stotz (52): Leiterin Hauswirtschaft

Pascal Jermann (39): Treffpunkt Münsingen

Sabine Sutter (26): Der Kunde ist König

Durch meine Eltern kam ich schon früh mit der Heilsarmee in Verbindung und mache seither aktiv im Korps Basel1 mit. Dort habe ich auch meinen Mann kennen und lieben gelernt und uns wurden drei wunderbare Kinder geschenkt. Seit 14 Jahren arbeite ich für die Heilsarmee im Kinderhaus Holee. Den Kontakt mit den Kindern und den Erziehern geniesse ich sehr. Viele Kinder werfen nach der Schule zuerst einen Blick in die Küche! Und so freue ich mich, wenn ihnen mein Essen schmeckt, das ich für sie zubereite. 

„Nicht bei sich zuhause, aber daheim“ – dieser Slogan gilt auch für mich, seit ich im Oktober 2013 die Leitung des Kinderheims Sonnhalde in Münsingen übernahm. Ich bin verantwortlich für die fachliche, personelle und organisatorische Führung der Heilsarmee Institution: Ein motivierendes „Daheim” für meine Arbeit in Münsingen, während ich mit meiner Familie in der Region Basel zuhause bin. Verschiedene berufliche Erfahrungen als Pädagoge, Sozialarbeiter, leitender Berufsbeistand bis zum MBA gingen voran. 

Den Anspruch „der Kunde ist König” kenne ich von meiner kaufmännischen Ausbildung im Gastgewerbe bestens. In meiner jetzigen Arbeit als erste Ansprechperson für die Spender der Heilsarmee ist er wiederum wichtig: Die verschiedensten Anliegen unserer Spender gelangen übers Telefon an mich. Es ist schön, häufig zu hören, dass die Arbeit der Heilsarmee bei den Menschen in der Schweiz gut ankommt! Ich freue mich über die abwechslungsreiche Arbeit unter guten und fröhlichen Kolleginnen und Kollegen. 

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Jacques Tschanz (60): Kommunikation fordert heraus!

Vreni Rudolf (56): „Das leben, was ich predige”


MITTENDRIN

Rechnen mit Gottes Heilen Elsbeth Cachelin Lisa Utiger nimmt Gott bei seinem Wort: Sie vertraut darauf, ja rechnet damit, dass sie wieder schmerzfrei leben wird.

Schmerzen gehörten seit einer Diskushernie im Jahre 2010 zu ihrem Alltag. Trotz Behandlung durch eine Physiotherapeutin, einen Rheumatologen und Neurologen wurde Lisa Utiger die Schmerzen nicht los. Nach zwei Jahren mit Ischias-

und Kopfschmerzen, mit Kribbeln in den Beinen, Stechen in den Gliedern und schlaflosen Nächten konnte die 59-Jährige nicht mehr: „Ich rannte meiner Hausärztin die Türe ein mit einem ‚So geht es nicht weiter.’ ”

Nach weiteren Abklärungen kam ein Vitaminmangel zutage. Die Schmerzen wurden nun mit Triggerpunkttherapie, später zusätzlich mit Osteopathie behandelt.

Auf Null sinken Die zermürbende Schmerzenszeit warf Lisa Utiger auf ihren Glauben an Jesus zurück. Als regelmässige Kirchgängerin las sie auch täglich in der Bibel und brachte ihre Anliegen im Gebet zu Gott. Dennoch kam sie sich vor wie eine Verdurstende. „Das Wort Gottes schien an mir abzuprallen, meine Gebete auf dem Weg zum Himmel zu verhallen. Meine Erwartungen an Gott sanken auf Null. Bis die Sache mit dem Testament kam.”

Erbschaftsberater

Statt Kopf und Arme hängen lassen, vertraut Lisa Utiger, ausgebildete Gesangslehrerin, auf das Wort Gottes.

Das Leben nahm trotz Schmerzen seinen Lauf: Nach dem Tod ihres Vaters beschloss Lisa Utiger, ihr Testament aufzusetzen. In einer Publikation, die ihr bei Freunden in die Hände kam, las sie von den Diensten des HeilsarmeeErbschaftsberaters. Sie nahm seine Hilfe in Anspruch und wurde damit neugierig auf die Organisation. „Ich begann die Heilsarmee Gottesdienste in Bern zu besuchen”, erinnert sich Lisa Utiger, „und trat einem Hauskreis bei. Gemeinschaft, Bibelstudium und Predigten sog ich auf wie ein vertrockneter Schwamm.” Dank einem Andachtsbuch wurde ihr neu bewusst, dass Jesus durch seinen Tod am Kreuz nicht nur die Sünden, sondern auch Krankheit und Schmerz der Menschen getragen hat. Der Bibelvers „Durch seine Wunden sind wir geheilt”, Jesaja 53, schien auf sie gemünzt. Dabei war ihr bewusst, dass nicht alle Menschen körperlich geheilt werden – selbst wenn sie dies von Gott erbitten. „Aber”, so Lisa Utiger, „Heilung besteht auch darin, dass wir in den Schmerzen von Gott Kraft, Geborgenheit und Zuversicht erhalten und dadurch nicht in Angst und Hoffnungslosigkeit gefangen sind.”

Aktiv warten wie diese Kinder: Lisa Utiger rechnet mit dem heilenden Wirken Gottes (Symbolbild).

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MITTENDRIN 

Innere Heilung wirkt sich aus Lisa Utiger wurde klar, dass die ermutigenden Verheissungen in der Bibel an sie gerichtet sind. Und sie entschied, sich auf Gott und seine Versprechen zu verlassen. Damit begann die innere Heilung – gerade auch, weil sie Gottes „Fürchte dich nicht” für sich persönlich nahm: Die ständige Sorge um ihre Gesundheit und die lähmende Angst, dass alles noch schlimmer werden könnte, legte sie im Vertrauen auf Gott ab. Das wirkte sich auf ihr körperliches Befinden aus: Die Schmerzen nahmen ab. – Sie erkannte darin einen Gott, der handelt und sich um die Menschen kümmert.

Warum lässt Gott Leiden zu? Die Frage, weshalb ein liebender Gott soviel Leid und Schmerz zulasse, wird Lisa Utiger oft gestellt. Gewisse Dinge im Leben müsse man einfach stehen lassen, es gäbe auch sonst nicht auf alles eine Antwort. Und sie fügt ein Bibelwort an: „Denn meine Gedanken sind nicht eure

Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege” sagt Gott in Jesaja 55, 8. Zudem seien die Schmerzen für sie ein Reifen und Wachsen hin zu Gott gewesen; das Leiden habe also für sie auch einen Nutzen gehabt.

Aktiv warten Noch ist Lisa Utiger in Behandlung, aber sie ist zum Normalalltag zurückgekehrt und fast schmerzfrei. Doch für sie ist der Prozess nicht abgeschlossen, sie sieht sich als Wartende und erinnert an die vielen Frauen und Männer in der Bibel, die lange warten mussten. „Diese Menschen ermutigen mich. Sie haben aktiv gewartet. Deshalb erwarte ich eine Veränderung, erwarte, dass Gott mich ganz heilt.”  Die Versprechen Gottes gelten für Lisa Utiger gerade in den Stürmen des Lebens.

Gut investieren Kenneth Hofer

Der Glaube an Jesus ist für Kenneth Hofer keine Garantie, dass es ihm immer gut geht. Es ist eine Langzeitinvestition: Je mehr man investiert, desto besser überlebt man stürmische Zeiten.

„’Die Christen kommen ins Gefängnis, aber Gott kann man nicht einsperren. Ich müsste aufhören zu predigen, aber ich kann nicht’. Ein wunderbares Zeugnis eines Evangelisten aus Eritrea. Wie jeder Mensch wünsche ich mir als Christ ein glückliches, sorgenfreies Leben ohne Nöte und Krisen; und ich bin dankbar für jeden Tag, an dem es mir gut geht; aber christlicher Glaube ist auch belächelter oder angefeindeter Glaube

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– selbst wenn wir hier nicht mit Verfolgung rechnen müssen. Um standhaft zu bleiben im Glauben, ist es mir eine grosse Hilfe, im christlichen Dienst aktiv zu bleiben. Dazu ermutigt uns auch die Bibel: ‚Meine lieben Brüder und Schwestern, bleibt fest und unerschütterlich in eurem Glauben! Setzt euch mit aller Kraft für den Herrn ein, denn ihr wisst: Nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut’. Das bedeutet für mich, anderen zu helfen, Gott kennenzulernen, aber auch zu beten und die Bibel zu studieren. Das gibt meinem Leben Halt und Sinn und macht mich glücklich. Die Herausforderung, im Glauben standhaft und glaubwürdig zu sein, besteht auch im praktischen Alltag: Alle von mir

Kenneth Hofer ist Leiter Finanz- und Controlling am Heilsarmee Hauptquartier in Bern getroffenen Entscheidungen wirken sich letztlich positiv oder negativ auf meine Standfestigkeit als Christ aus. Vor einer Entscheidung muss ich mich fragen: Tue ich wirklich alles, damit ich mich für das entscheide, was mich auf geistigem Gebiet nicht aus der Bahn wirft, sondern vorwärts bringt? (Philipper 3).” 


MITTENDRIN

Werft nicht weg! Stefan Inniger, Heilsarmee Liestal In Problemen und Nöten ist man versucht, alles hinzuschmeissen – auch den Glauben an Gott. Wer dem widersteht, findet im Glauben einen kostbaren Schatz.

Gilt für leere Aludosen wie den Glauben: Scheinbar Unnützes wird kostbar. In Zeiten von Stress, Unsicherheit und langem Warten kann einen der Mut schnell einmal verlassen: Tausend Dinge um die Ohren – und die Probleme werden immer grösser. Mitten in einem Projekt – und nichts scheint mehr vorwärts zu

gehen. Oder der Druck am Arbeitsplatz nimmt ständig zu. Die Krise in Ehe oder Familie vertieft sich. Die Krankheit verläuft anders als erhofft. Lösungen, Antworten sowie die entscheidende Wende bleiben aus; stattdessen verfinstert sich

der Himmel immer mehr. Die Hoffnung schwindet und eine innere Stimme sagt: „Ach, lass es doch bleiben, es hat alles keinen Sinn mehr. Gib auf, wirf alles weg!” Selbst der Glaube an Gott scheint wirkungslos und unnütz geworden zu sein. Doch der Schreiber des Hebräerbriefes ermutigt: „Werft nun euer Vertrauen nicht weg! Es wird sich erfüllen, worauf ihr hofft.” * Wirf das Vertrauen, den Glauben nicht weg! – Vertrauen worauf? Glauben an was? – Glauben daran, dass Gott die Dinge zum Guten wenden kann. Hierbei geht es nicht einfach um positives Denken, sondern um ein tiefes Vertrauen auf Gott. Im 11. Kapitel im Hebräerbrief lesen wir von Menschen, die ihr Vertrauen voll und ganz auf Gott gesetzt haben. Beispielsweise Abraham: Er vertraute darauf, dass Gott ihm Nachkommen schenken würde, auch wenn es biologisch unmöglich schien. Abraham wurde nicht enttäuscht – auch wenn er Geduld haben musste und er durch Zweifel und Entmutigung ging. Sein Vertrauen wurde belohnt, es hat sich erfüllt, worauf er gehofft hatte. Deshalb: „Werft nun euer Vertrauen nicht weg!” Wer Gott vertraut, wird nicht enttäuscht werden! *Die Bibel, Hebräerbrief 10,35 

Jesus – das grosse Plus in meinem Leben Timothée Zünd Das Leben als Gleichung, wo man Positives und Negatives miteinander verrechnet? – Timothée Zünd (24) hat darüber nachgedacht.

„Kann man das Leben als einfache Gleichung ansehen? Indem man alles Positive – Erfolg, Wohlergehen, gute Freunde – zusammenzählt, dann Enttäuschungen, Versagen und Trauriges wegrechnet und am Schluss schaut, ob ein Leben im Plus oder Minus steht? Diese Rechnung geht für mich nicht

mehr auf, weil ich Folgendes entdeckt habe: Es spielt gar keine Rolle, was unter dem Strich steht, also wie toll oder misslungen mein Leben ist und ob es von Möglichkeiten oder Sackgassen geprägt ist. Weshalb? Vor vielen Jahren sagte Jesus zu seiner guten Freundin Martha, sie mache sich unnötig viel Mühe. Unnötig deshalb, weil nur das Eine zähle. Das Gleiche sagte Jesus kürzlich zu mir, und er sagt es heute zu Ihnen: Es spielt keine Rolle, ob wir Gewinner oder Versager sind. Das

einzig Wichtige ist, dass unser Leben Jesus gehört. Das bedeutet, dass ich ihn als Retter annehme. Denn Jesus ist für meine Schuld und mein Zukurzkommen gestorben. Und ohne ihn schliesst meine persönliche Rechnung immer negativ ab. Jesus ist mein grosses Plus – er verspricht mir sogar ewiges Leben.” 

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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Die Heilsarmee hat sich zum Ziel gesetzt, für andere Menschen da zu sein. So bietet sie Hungrigen eine warme Mahlzeit, Obdachlosen ein freies Bett und Ratsuchenden ein offenes Ohr.

Sicher machen Sie sich auch Gedanken über das Leben und darüber, was einmal sein wird. „Es war mir eine Sorge, was mit meinem Vermögen geschieht”, berichtete uns Annemarie* (67). Sie hat sich dazu entschieden, ihre Situation mit dem unabhängigen Erbschaftsberater der Heilsarmee zu besprechen. Heute ist sie erleichtert, dass sie ein Testament verfassen und damit sicherstellen konnte, dass ihr letzter Wille verwirklicht wird. Mit einem Testament können Sie Ihre Liebsten sowie Ihnen nahestehende Hilfswerke begünstigen. So tun Sie Gutes und vermeiden Streitigkeiten. Möchten Sie mehr über das Thema einer geregelten Erbschaftsplanung erfahren? Wir schicken Ihnen gerne unseren kostenlosen Testamentratgeber zu. Da Ihre Situation individuell ist, steht Ihnen auch unser unabhängiger Erbschaftsberater für Auskünfte zu Diensten. *Name ist der Redaktion bekannt

Gott sei Dank! Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz die Schuld der Menschen auf sich genommen: Gott und Mensch sind miteinander versöhnt. Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, sprechen Sie folgendes Gebet: Danke, Herr, dass ich von dir angenommen und geliebt bin. Ich möchte mein Le-

Jesus  Gott

Christus Mensch

ben unter deiner Leitung und in deiner Liebe leben. Amen.

Abonnement Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Ihr Kontakt: Ursula Hänni, Stiftung Heilsarmee Schweiz Postfach 65753001 Bern, Tel. 031 388 06 39, Ursula_Haenni@heilsarmee.ch

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)

Lust auf Ferien?

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Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

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Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern:

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Laupenstrasse 5, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91 / heilsarmee.ch / salvy.ch

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PLZ/Ort Datum

Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 02, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch

Zeichnung: Rolf Messerli

Mit einem Testament Gutes tun


GESELLSCHAFT

„Ein Mix von Hauswart, Infopoint und Polizist” Fragen Thomas Martin

Security Personal

Jonas Gygax – Gitarrist der ESC-Heilsarmeeband – arbeitet als Security Mann für die SBB im Bahnhof Bern. Er will sich durch die Leute nicht provozieren lassen.

Jonas Gygax (Vordergrund) trat am Eurovision Song Contest 2013 auf. Er arbeitet als Security Mann und als Tontechniker.

Welches sind deine Aufgaben als Security Mann? Jonas Gygax (24): Wir arbeiten jeweils im Dreierteam. Davon leitet einer in der Überwachungszentrale alle Tätigkeiten. Ich bin Patrouilleur, arbeite also hauptsächlich im Aussendienst. Unsere Aufgabe ist es, allfällige Probleme im Bahnhof Bern zu erkennen, zu melden oder selber zu beheben. Dazu gehören defekte Rolltreppen und Diebstähle bis hin zum Trennen von Streithähnen oder Überführen von Gewalttätern. Die Tätigkeit lässt sich am besten als Mix von Hauswart, Infopoint, Billetkontrolleur, Erste Hilfe und Polizist beschreiben. Was sind besonders schwierige Momente? JG: Als besonders mühsam erlebe ich die stetige Provokation der Menschen im Umgang mit uns. Dies gilt vor allem am Wochenende, wenn die Leute nach Alkoholkonsum zunehmend ihre Hemmungen verlieren. Die Beleidigungen

Das Security Personal sorgt für Ruhe und Ordnung und kann – allein durch seine Präsenz – Straftaten und Belästigungen verhindern. Es bewacht waffenlos Einrichtungen und Anlagen (Bahnhöfe, Baustellen). Es arbeitet eng mit den Verantwortlichen der Bahn, mit der Polizei sowie den Schutz- und Rettungsdiensten zusammen.

Betrunken, beraubt, bewusstlos: Hier sind die Security Leute gefragt (Symbolbild).

und dummen Sprüche sind an sich locker wegzustecken. Doch je länger eine Schicht geht, desto mehr setzen sie einem zu. Sich in solchen Momenten zu besinnen und richtig zu reagieren, erlebe ich als extrem herausfordernd.

Eine schöne Arbeitsbegegnung in letzter Zeit? JG: Ich habe ein, zwei Bekanntschaften geschlossen mit Leuten, die es im Leben schwierig haben und dementsprechend aussehen. Ich versuche, den Menschen stets freundlich gegenüberzutreten. Einem älteren gehbehinderten Mann, der wohl nicht auf der Sonnenseite des Lebens steht, habe ich einmal ein Taxi nach Hause organisiert. Seit diesem Abend strahlt er immer, wenn er mich sieht. Das macht mir Freude und bestätigt meine Arbeitsweise. Und eine herausfordernde Begegnung? JG: Wenn man jedes Wochenende dieselben Personen zurechtweisen muss, ist dies auf Dauer schwierig. Man muss be-

stimmt auftreten und durchgreifen. Denn es gilt glaubwürdig zu bleiben und gleichzeitig verhältnismässig zu handeln.

Du hast oft mit schwierigen Personen zu tun. Wie gehst du damit um? JG: Manchmal gehe ich dieses Problem aktiv an: Ich bete um Kraft, um ein Gespür und um Liebe für diese Leute. An anderen Tagen belasten mich die Begegnungen und das Fehlverhalten der Personen. An solchen Tagen frage ich mich jeweils, wieso ich eigentlich in diesem Job bleibe! Du bist Christ und in der Heilsarmee aktiv. Welchen Einfluss hat dein Glaube auf die Arbeit? JG: Ich habe das Gefühl, dass Gott mich an diesen Platz gestellt hat und mich hier brauchen will. Es gibt immer wieder gute Gespräche und ich versuche auch, ein Vorbild für meine Kollegen zu sein auf der Schicht. Es wissen ja alle, dass ich Christ bin. 

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AM   WERK

Offenes Herz für alle im Langstrassenquartier Reinhard Lässig Das Open Heart ist eine Anlaufstation der Heilsarmee in Zürich für Menschen mit kleinem Budget oder sozialen Problemen. Walter und Pia Sommer helfen und geben Hoffnung.

die vor allem soziale Kontakte fördern sollen. In der „Kaffeestube” und dem „Kaffeetreff” kommt man ungezwungen zusammen, bei „eat & meet” erhält man eine warme Mahlzeit gegen einen Essensgutschein von der Sozialen Beratungsstelle. Wer möchte, den berät Sommer in Lebens- und Glaubensfragen. Sonntags um 17.30 Uhr findet regelmässig ein Gottesdienst mit viel Gesang statt. „Ein echter Multi-Kulti-Anlass”, sagt Sommer, der selber mehrere Sprachen spricht, auch Ungarisch. Ebenso multikulturell geht es in der Notschlafstelle zu. In den ersten Nächten dieses Jahres waren schon Menschen aus Bosnien, Deutschland, Frankreich, Jamaica, Kenia, Polen, Rumänien, Senegal und Ungarn zu Gast. Das gratis Übernachtungsangebot hat sich herumgesprochen.

Multikulturelle Anlässe Walter Sommer bietet den multikulturellen Hilfesuchenden Nahrung für Körper und Seele: Lebensmittel und Ermutigung. Dragana Batic* hat vom langen Warten vor dem Open Heart kalte Füsse und rote Wangen. Als Walter Sommer um 20 Uhr die Tür öffnet, ist sie eine der ersten, die den wohlig warmen Saal an der Luisenstrasse 23 betritt. „Ich komme fast jede Woche hierher; ohne die hier verteilten Lebensmittel der Schweizer Tafel könnte ich nicht so abwechslungsreich kochen”, sagt die 1976 aus dem heutigen Serbien eingereiste Frau. Dann wird es eng im Saal der Heilsarmee. 48 Gäste aus mehr als 20 Ländern sitzen an den Tischen und blicken erwartungsvoll nach vorne. Dort stehen etwa 15 Harasse von Grossverteilern und Bäckereien, gefüllt mit frischen, zu viel produzierten Lebensmitteln. Walter Sommers sonore Stimme unterbricht die gemütliche Stimmung: „Ich habe leider keinen Platz mehr, der Saal ist voll”, sagt er den draussen Wartenden. Das tönt hart, doch aus feuerpolizeilichen Gründen ist die Zahl der Gäste beschränkt.

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Die enttäuschten Gesichter erhellen sich, als Sommer rote Gutscheine verteilt, deren Besitzer bei der nächsten Lebensmittelabgabe als erste eingelassen werden.

Begegnung fördern

Bei der Lebensmittelverteilung haben sich die Gäste unterschiedlicher Glaubensrichtungen unterdessen bei Kaffee und Tee hingesetzt. Sie folgen Sommers lebensnah gestalteter Andacht zum Thema „Siehe, ich mache alles neu” – passend zu der oft schwierigen Situation der Gäste: Jesus gibt mit der in der Bibel stehenden Verheissung Hoffnung für die Zukunft. Ein „Amen”

Das Open Heart bietet weitere Angebote, 

Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

„Essen – verteilen statt wegwerfen”, Heilsarmee gibt Esswaren der SchweizerTafel ab.

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


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aus 48 Kehlen beschliesst das Gebet am Ende des kurzen Gottesdienstes. Dann verteilen die freiwilligen Mitarbeitenden des Open Hearts die Inhalte der Harassen. Gipfeli, Brot und Zöpfe finden genauso dankbare Abnehmer wie Kartoffeln, Gemüse und Obst sowie Sandwich, Dessert und Früchtekuchen. Zum Schluss trägt jeder ein oder zwei prall gefüllte Tragtaschen heim, Wochenration für zahlreiche leckere Mahlzeiten. Walter Sommer ist dank seiner offenen, glaubwürdigen Art mit vielen Gästen per Du. Beim Abschied blickt er in die zufriedenen Gesichter. Auch Dragana Batic freut sich über die gefüllten Taschen, verabschiedet sich lachend mit einem „Ciao zäme, bis nächste Woche, wenn ich nicht zu starke Schmerzen in den Beinen habe”. Sommer wünscht ihr alles Gute und Gottes Segen. www.heilsarmee-openheart.ch * Name von der Redaktion geändert Der Autor ist Wissenschaftsjournalist und Mitglied der Heilsarmee Zürich 

Die Notschlafstelle zählt in drei Monaten rund 1000 Übernachtungen.

Soforthilfe in sozialen Notlagen Die Soziale Beratungsstelle der Zürcher Heilsarmee hatte 2013 insgesamt 1732 Kontakte zu Menschen, die Sozialhilfe beziehen, Asyl beantragt haben oder in der Schweiz Arbeit suchen. Wer im Bereich des Existenzminimums lebt und unerwartet Arbeits-, Wohn- oder Budgetprobleme hat, erhält an der Luisenstrasse 23 kompetente Beratung, oft auch frische Kleider oder einen Gutschein, um sich Lebensmittel zu kaufen. „Es gibt allerdings keine Hilfe ohne Abklärung“, sagt Thomas Studer, Sozialarbeiter und Leiter der Beratungsstelle, der Missbrauch vorbeugen muss.

Gesundes Selbstbewusstsein vermitteln Tabea Wipf* In Ecuador ist die Not trotz Staatsreformen gross. Die Heilsarmee hilft den am stärksten von Armut und Elend Betroffenen. Dies sind ältere Menschen und vor allem Kinder.

In neun der zwölf Heilsarmeezentren werden Mittagstisch, Aufgabenhilfe und Betreuung für Kinder im Alter zwischen vier und siebzehn Jahren angeboten. Dies mit der Vision, mehr als nur ein gutes Essen, Hygiene und Beschäftigung zu vermitteln, sondern auch christliche Werte mitzugeben. Respekt, Achtung und Umgang mit Konflikten sind die Themen, die sie oft zuhause überhaupt nicht oder nur in geringem Masse mitbekommen. In zwei weiteren Zentren führt die Heilsarmee auch Primarschulen.

Kinder stehen im Fokus der Programme zur Gewaltprävention.

Ein neues Projekt fokussiert auf der Prävention häuslicher Gewalt. Laut Statistik erfahren in Ecuador über 60 Prozent der Frauen in irgendeiner Weise Gewalt. Meistens durch den Vater oder den Partner der Mutter. Dies schädigt gerade Kinder oft fürs Leben. Die Täter sind meist nicht bereit, sich zu ändern. Ziel dieser Arbeit ist es, die Kinder zu stärken, ihnen Hilfe anzubieten und ihnen einen guten Umgang mit den Mitmenschen zu lehren: Sie sollen mit gesundem Selbstbewusstsein und mit Achtung für andere Menschen aufwachsen. *arbeitet für die Heilsarmee in Ecuador 

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AUF WIEDERSEHEN

Rätseln Sie mal …

Was sind die 4 Unterschiede zum Bild auf Seite 10? Stuhlstapel links: fehlen 2 Stühle, Kissen: andere Farbe, Leiter: eine Sprosse zu viel.

Lösung:

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel 6018974

4 3 9 7 5 1 2 8 6

8 7 2 6 4 3 5 9 1

5 1 6 2 9 8 7 3 4

7 4 5 8 1 9 3 6 2

3 2 1 5 6 4 9 7 8

9 6 8 3 2 7 4 1 5

2 5 3 1 7 6 8 4 9

1 9 7 4 8 2 6 5 3

6 8 4 9 3 5 1 2 7

Glücklich macht, den ersten Frühlingstag zu geniessen, in einer schönen Wohnung zu leben, bei einem Unfall bewahrt zu werden. Geniessen wir solches Glück! – Denn Glück ist zerbrechlich und kann sich im Nu im Nichts auflösen: Dann nämlich, wenn die Umstände sich ändern. In der Bibel redet ein Mensch mitten in einer Lebenskrise von einem andern, nämlich unvergänglichen Glück: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.”* Das Glück der Gottesnähe ist beständig: Es bleibt auch in Enttäuschung, Angst und Not bestehen, also wenn das Leben Schiffbruch erleidet und Hoffnungen im Sand zerrinnen. Denn es hängt nicht ab von unsern Umständen oder Gefühlen, sondern von der Beziehung zu Gott. Und Gott ist treu. Deshalb sind Menschen, die Gott vertrauen, auch in Not von ihm getragen und erhalten seine Hoffnung, Kraft und Geborgenheit. Das Glück liegt in der Gegenwart Gottes! *Psalm 73,28 Elsbeth Cachelin 2|2014

Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Glück, das nicht zerbricht

12

So gehts:

4

5 7 4 6

9 2 3

7

4 9 1

2

1 3

5 7

6

6

8

4 2

1 5 9

Conceptis Puzzles

7 6018974

Wor t auf den We g

„Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.” Die Bibel, Psalm 91,11-12

Wir freuen uns auf eine Kontaktnahme. Überreicht wurde Ihnen TRIALOG durch:


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