Trialog 3/2014 - Mobile Hilfe bringt stabile Gesundheit

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von Mensch zuLeben Mensch Gott zu Mensch | 2014 Magazin für ein voll zu Hoffnung 1/2 2006 ¥ 121.3Jahrgang

heilsarmee.ch

Mal anders 3 Heilsarmee ist präsent bei UNO

Mobile Hilfe bringt stabile Gesundheit

Mittendrin 5 Zurück in den Arbeitsmarkt!

Heilsarmee-mobil pflegt Menschen mit psychiatrischer Erkrankung zuhause: für eine kurzfristige Krisenintervention oder eine längere Betreuung.

Gesellschaft 9 Gewinner Alternativer Nobelpreis

Im Kanton St. Gallen tourt die Psychiatrische Spitex auf Rädern. Der Vorteil dieses mobilen Heilsarmeeangebotes überzeugt: Menschen in Lebenskrisen sowie Klienten mit Suchtproblemen oder psychiatrischer Erkrankung erhalten Hilfe zuhause. Sie können im vertrauten Umfeld ihre Stabilität zurückerlangen. Klinikaufenthalte sind so häufig vermeidbar. Eine Klientin sagt dazu: „Ich war wegen einer Alkoholabhängigkeit in einer Klinik stationiert. Nach dem Entzug und der Rückkehr nach Hause wollte ich abstinent bleiben. Darin unterstützt mich nun die Pflegefachperson der Spitex.”

Die Patienten finden durch Heilsarmee mobil auch soziale Kontakte, Beratung und Struktur. Mehr dazu auf Seite 10. Menschen in Not und Lebenskrisen erhalten bei der Heilsarmee, die in 126 Ländern am Werk ist, neben praktischer Hilfe stets auch seelsorgerliche Unterstützung. Und so erlebt die Organisation immer wieder, wie Menschen im praktischen Alltag neu Fuss fassen und durch den Glauben an Jesus Christus seelische Heilung erfahren. Die ganzheitliche Hilfe nach dem Motto „Suppe – Seife – Seelenheil” bewährt sich. 

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DIALOG

„Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.” In der Alltagssprache gibt es Redewendungen, die aus der Bibel stammen. Wir stellen sie Ihnen vor:

Wallstreet-Nachrichten, „Schweizerbanken in Not, Bund muss helfen” solche Schlagzeilen empören uns und wir „werfen Steine” gegen Banker. Wenn wir aber bei der Steuererklärung bewusst falsche Zahlen schreiben, würde Jesus zu uns sagen: „Wer ohne Schuld ist, werfe den ersten Stein”. Heidi Blauner

Wer wirft den ersten Stein? – Wer ohne Sünde ist. Ich bin mir bewusst, dass ich das nicht bin. Und ich denke, dass es nichts gibt, zu dem ich nicht auch im Stande gewesen wäre. Aber ich weiss, dass Jesus für mich gestorben ist und mir meine Schuld vergeben hat. In ihm darf ich gerechtfertigt sein. Tina Kloos

Zum Glück werfen wir nicht jeden Stein, den wir aufheben! Wo liegt die Grenze zwischen aufheben und werfen – wann wird der Gedanke zur Tat? Merke ich beim Durchblättern der Zeitung, wie schnell ich Steine aufhebe? Brauche ich diese dann als Geschoss oder bete ich stattdessen für die Menschen im Visier? Marc Schmid

Vom Werfen des ersten Steins lesen wir in Johannes 8,7: Jesus rettet eine Ehebrecherin vor dem Tod durch das Steinigen, das damals dem geltenden Recht entsprach. Jesus sagte: „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein.” – Im Recht sein bedeutet nicht, auch gerecht zu sein. Im Verurteilen unseres Nächsten übersehen wir, gewollt oder ungewollt, unsere eigene Schuld. Jesus wehrt sich damit nicht nur gegen den tödlichen Richtgeist, sondern gegen jegliche Art von menschlicher Überheblichkeit. Jesus, der Schuldlose, richtet und verurteilt nicht, sondern bietet uns für unsere Schuld Gnade und Vergebung an. Werner Frei, Heilsarmeeoffizier im Ruhestand

Editorial:

Impressum

Elsbeth Cachelin, Redaktorin

Gründer: William Booth General: André Cox Leiter für die Schweiz, Österreich, Ungarn: Kommissär Franz Boschung

Den Einschränkungen zum Trotz! Liebe Leserin, lieber Leser Migräne, finanzielle Not, Alter – verschiedenste Einschränkungen können den Alltag belasten und Betroffene müssen Wege finden, damit umzugehen. TRIALOG hat Samuel M. besucht. Er bezieht eine Teil-IV-Rente und arbeitet an einem geschützten Arbeitsplatz in der Heilsarmee. Er sieht seine Situation aber keineswegs als Sackgasse, sondern als Chance, sich auf die Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt vorzubereiten (Seite 5). Eindrücklich auch der Bericht von Evelyne Lehmann. Die gelernte Übersetzerin und Sozialarbeiterin muss Tag für Tag ihrer körperlichen Einschränkung die Stirn bieten: Mit ihren 110 cm Körpergrösse ist sie zwar von kleiner Statur. Doch die willensstarke und fröhliche Frau will alles andere als Mitleid – auf Seite 6 lesen Sie, was sie stattdessen anstrebt! Die Heilsarmee kämpft für eine bessere Welt. Deshalb arbeitet sie mit andern Nichtregierungsorganisationen und auch mit der UNO zusammen (Seite 3). Und sie anerkennt die Arbeit, die andere für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen in Armut leisten. Dazu der Beitrag auf Seite 9. Ich möchte Ihnen Mut machen, Ihren Einschränkungen zu trotzen. Mögen Sie erleben, wie Gott dazu Kraft schenkt oder – wie es Psalm 18 sagt – wie er uns hilft, über Mauern zu springen! 

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Leiter Marketing: Vakant Redaktionsleiter: Jacques Tschanz Heilsarmee Hauptquartier, Postfach 6575, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon: 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91, redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch Redaktionsteam TRIALOG: Elsbeth Cachelin, Redaktorin, (elsbeth_cachelin@heilsarmee.ch), Martin Gossauer, Thomas Martin Layout: Rolf Messerli, HQ, Bern Druck: Ast & Fischer AG, Wabern Auflage: 12'000 Jahresabonnement TRIALOG (erscheint siebenmal jährlich) Preis: Franken 24.– / 44.–* / 49.–** *Ausland / **Luftpost Bildnachweis: S. 1, 2, 4: ZVG; 1, 9: Peter Lüthi, Biovision; P. 3: UNO/Milton Grant, J. Tschanz: S. 5, 6: E. Cachelin, Alexander Egger; S. 7: Flickr.com marfis75, ZVG; S. 9: Christof Sonderegger, Peter Lüthi, Biovision; S. 10: S. 11: ZVG; S. 12; Flickr.com quosquos; Umfrage Seite 2: Dora Rufener


HEILSARMEE MAL ANDERS

Möglichst viele Kontakte knüpfen

Sylvette Huguenin arbeitet als Heilsarmeeoffizierin im Welschland.

Fragen Pierre-André Combremont Die Heilsarmee hat Beobachterstatus im ökonomischen und sozialen Rat ECOSOC bei den Vereinten Nationen. Die jetzige Beobachterin, Majorin Sylvette Huguenin, steht Red und Antwort.

Das Palais des Nations in Genf beherbergt einen europäischen Sitz der Vereinten Nationen; ein zweiter befindet sich in Wien.

Welche Rolle spielt die Heilsarmee bei den Vereinten Nationen? Der ECOSOC ist im System der Vereinten Nationen die Eingangstür für die Nichtregierungsorganisationen. Es ist wichtig, dass die Heilsarmee deren Vereinigung angehört. Denn in 126 Ländern der Welt wirkend, ist die Heilsarmee die grösste NGO.

greifen, vorausgesetzt man hat vorgängig einen entsprechenden Antrag gestellt. Die Anwesenheit eines Beobachters in Heilsarmee Uniform bleibt nicht unentdeckt, was die Kontakte sehr erleichtert.

An welchen der 8000 Versammlungen, die jährlich in Genf stattfinden, nehmen Sie teil? Da ich zu beinahe allen Versammlungen Zutritt habe, heisst es, eine Wahl zu treffen. Zu den nützlichsten gehören zum Beispiel die Sitzungen des Menschenrechtsrates.

Wie wird Ihre Anwesenheit aufgenommen? Stets positiv, was sehr wertvoll ist. Mein Ziel besteht schliesslich darin, möglichst vielen Leuten zu begegnen. Alle diese Kontakte können bei der einen oder anderen Gelegenheit nützlich sein. Es ist wichtig, dass alle diese Leute sich in gewissen Umständen daran erinnern, dass die Heilsarmee weltweit auf humanitärem Gebiet tätig ist.

Welche Kontaktmöglichkeiten bieten sich Ihnen? Es ist möglich – nach den Staatsvertretern – im Rahmen der NGO das Wort zu er-

Wem gegenüber sind Sie verantwortlich? Der internationalen Kommission der Heilsarmee für Soziale Gerechtigkeit.

Diese wurde 2008 in London vom damaligen Heilsarmee General John Clifton gegründet: ein strategischer Weg zur sozialen Gerechtigkeit in der Welt.

Kann die Heilsarmee auf das, was bei der UNO geschieht und entschieden wird, Einfluss nehmen? Durch ihre Anwesenheit bei der UNO kann die Heilsarmee die politische und diplomatische Welt mit den verschiedenen Sparten und der Bedeutung ihres Wirkens bekannt machen. Selbst wenn ihre Arbeit wie ein Tropfen auf dem heissen Stein ist, kann sie doch zur Förderung der Anstrengungen auf allen Gebieten, in denen sie engagiert ist, beitragen: im Kampf gegen soziale Ungerechtigkeit, industrielle Ausbeutung der schwächsten Volksschichten, sexuelle Ausbeutung, Prostitution, Versklavung in allen Formen. Sie kann sich auch am Kampf gegen jede Art von Abhängigkeit beteiligen, gegen Alkoholismus, Drogen und anderes. Die Heilsarmee als Gesamtheit muss sich ihrerseits dessen bewusst sein, was sich im Umfeld der UNO abspielt. Sie muss unaufhörlich für diese Arbeit beten. Denn das Gebet ist eine Möglichkeit, die Bemühungen um Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit in einer besseren Welt für alle mitzutragen.  Die Organisation der Vereinten Nationen, UNO, wurde 1945 nach dem zweiten Weltkrieg im Bestreben nach internationalem Frieden gegründet. Ihre Ziele sind die erleichterte Zusammenarbeit im internationalen Recht, die internationale Sicherheit, die ökonomische Entwicklung, der soziale Fortschritt, die Menschenrechte und letztlich die Verwirklichung des Weltfriedens. 193 Staaten sind Mitglied.

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PEOPLE

Herausgepickt. TRIALOG stellt Ihnen vor: Ich bin Baujahr 1965 und Bürger der schönsten Stadt der Welt. Ja genau, Basel. Aufgewachsen bin ich Luftlinie 100 Meter von meinem aktuellen Arbeitsort entfernt. Mein beruflicher Weg ging erst Richtung Maschinenbau, wo ich eine Lehre als Mechaniker mit anschliessender Weiterbildung zum Maschinentechniker absolvierte. Nach Umorientierung absolvierte ich mit fortgeschrittener Jugend die Ausbildung zum Sozialpädagogen FH und ein paar Jahre später jene zum Social Manager. Nachdem ich in der Aufbauarbeit einer Institution für berufliche Integration für Jugendliche und junge Erwachsene tätig gewesen war, machten meine Frau Simone und ich einen Schlenker nach Tansania: Hier betreute ich als Berater zehn Projekte im Bereich Bildung und Gesundheit. Ein knappes Jahr nach meiner Rückkehr durfte ich die Stelle im quir-

Laetitia Fuhrer, 35, hilft praktisch und seelsorgerlich

ligen Kinderhaus Holee der Heilsarmee antreten. Von der Menge her entspricht meine Weisheit etwa den zwei Fischen im Bibelgleichnis, um die 5000 Menschen zu versorgen. Da Gott seinen Teil dazu gibt, funktioniert das. Im Weiteren hilft mir mein Glaube, demütig zu bleiben und als Institutionsleiter eine dienende Haltung einzunehmen. So wie es die Leiter oder Führer in der Bibel auch gemacht haben. 

Kurt Kuster setzt gerne Ideen um

Als Heilsarmeeoffizierin arbeite ich im Korps Affoltern am Albis. Ich bin überzeugt, am richtigen Platz zu sein und so auf den Ruf Gottes zu antworten. Was mir wichtig ist? Mir zwischen allen Verpflichtungen des Alltags die Möglichkeit zu geben, Beziehungen zu verschiedensten Menschen zu pflegen, insbesondere zu solchen, die Jesus nicht kennen. Wichtig ist für mich auch, dass ich meinen Glauben, mein Familienleben und meinen Dienst möglichst authentisch, glaubwürdig und echt lebe. 

Stefan Wolf – mit dem Kapital zweier Fische

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Schon in der Jugend schlug mein Herz für schwächere Menschen. Die Heilsarmee gab und gibt mir Gelegenheit, meine soziale Ader auszuleben und Ideen in die Praxis umzusetzen. Als Leiter der Heilsarmee Brocki St. Gallen und Altstätten liegt mir daran, Menschen dort abzuholen, wo sie sind: Dank geschützten Arbeitsstellen können wir praktische Lösungen finden für Personen mit erschwertem Zugang zum Arbeitsmarkt. Wir können sie begleiten und stärken. Auch den Kontakt zu den Kunden schätze ich sehr! 

Sara Stöcklin: Heilsarmee statt Religionsgeschichte Bis vor kurzem habe ich an der Universität Basel die antike Religionsgeschichte erforscht und die Heilsarmee nur vom Hörensagen gekannt. Vor sechs Monaten trat ich als Quereinsteigerin meine Stelle in der Redaktion der Heilsarmee an. Damit habe ich meinen Beruf zum Hobby gemacht und mein Hobby – schreiben, redigieren, organisieren – zum Beruf. Im Heilsarmee-Alltag, so weiss ich inzwischen, sind viele spannende Geschichten zu entdecken. Es freut mich, sie in den Heilsarmee Publikationen weiterzuerzählen! 

Nadia Rozza, 18, Lehre bei der Heilsarmee Im Sommer 2014 schliesse ich meine dreijährige kaufmännische Ausbildung ab. Als ich mich für eine Lehrstelle bewarb, kam ich per Zufall auf die Heilsarmee. Heute bin ich mehr als zufrieden, dass ich hier gelandet bin. Mein Interesse für Sozialarbeit ist gewachsen – vielleicht ein Gebiet, in dem ich mich später einmal engagieren möchte. Sport, Singen und Musik sind meine Leidenschaft. Kombiniert – zum Beispiel im Fitnesstraining – machen sie am meisten Spass und geben mir Ausgeglichenheit. 


MITTENDRIN

Die Heilsarmee dient als Sprungbrett Elsbeth Cachelin Samuel M. erhielt einen geschützten Arbeitsplatz im Buchseegut Köniz. Seither geht es aufwärts.

Sieben oder acht Jahre habe er temporär gejobbt, dann sei er arbeitslos geworden. Beim Regionalen Arbeitsvermittlungszentrum habe er sich bewerben gelernt, diesen und jenen Kurs gemacht – ohne

Erfolg. Dann gab ihm jemand aus der Familie den Tipp, sich beim Heilsarmee Buchseegut zu bewerben. Samuel M. rief an, ging schnuppern und erhielt einen geschützten Arbeitsplatz.

„Der Zeitpunkt war günstig, denn das Buchseegut eröffnete im Frühling 2012 gerade den neuen Geschäftszweig ‚Park und Garten’. So konnte ich in die Arbeitsgruppe einsteigen, die Stauden pflegt und kultiviert.” Er habe inzwischen trotz Lernbehinderung die lateinischen Namen der Büsche und Sträucher gelernt, ebenso das korrekte Schneiden. Aber der Formschnitt bleibe Chefsache! An vier Wochentagen arbeitet er seither bei den Kunden, am Freitag unterhält er den Maschinenpark: Motorsägen, Heckenscheren, Rasenmäher oder Vertikutierer – Samuel M. nimmt sich ihrer an. Denn der angelernte Schlosser hat früher auf dem Strassenbau gelernt, mit Maschinen umzugehen.

Jeder tickt anders

Samuel M. hält seine Maschinen einsatzbereit. Die Arbeit bei der Heilsarmee erhöht seine Chancen, in den ersten Arbeitsmarkt zurückzukehren.

Der 32–Jährige wirkt selbstsicher. Er erzählt, wie er die Rekrutenschule mit Bravour absolviert habe, obwohl ihm das damals niemand zugetraut hätte. „Noch heute bin ich froh für das, was ich im Militär gelernt habe: Pünktlichkeit, das Arbeiten im Team, aber auch das Annehmen von Befehlen.” Diese Erfahrungen hülfen ihm am jetzigen Arbeitsplatz. „Viele von uns hier haben – wie auch ich – eine IV-Rente. Jeder tickt anders, geht anders mit seinen Einschränkungen um.” Da sei es wichtig, dass man trotzdem ernst genommen werde und seine Fähigkeiten einbringen könne. „Mir ist das gute Miteinander im Team wichtig, denn schliesslich sind wir alles Menschen. Und auf kollegialer Basis läuft alles besser.”

Gott im Spiel

Das Buchseegut in Köniz bei Bern bietet 48 geschützte Arbeitsplätze in Gärtnerei, Hausdienst, Küche und Schlosserei an.

Auf die Frage, wie er es mit dem Glauben habe, krempelt Samuel M. seine Ärmel zurück. Tattoos kommen zum Vorschein und er sagt: „Ich bin kein Kirchgänger, aber in der Natur, in den Bergen merke ich, dass hier ‚jemand’ dahinter ist. Hier ist mir Gott nahe!” Und sicher habe es so 

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MITTENDRIN 

sein müssen, dass er bei der Heilsarmee gelandet sei. „Ich war am Resignieren, weil ich keine Arbeit mehr fand. Und mit dem Buchseegut tat sich eine neue Möglichkeit auf.” Er glaube an eine bessere Zukunft und versuche, mit Gott in Verbindung zu bleiben. Dabei helfe ihm auch das Lesen in der „Metal-Bibel”.

Der Rocker „Metal-Bibel”? – Samuel M. beginnt zu schwärmen. Er sei ein Fan von Heavy-Metal-Musik. Im Sommer besuche er jeweils das Openair Wacken oder „Greenfield” in Interlaken. Ihm gefalle der gute Zusammenhalt und die Friedlichkeit der Besucher: „Und da gibt es eben diese Bibel, die sich an Rockfans und Rocker richtet.”

Gute Aussichten Samuel M. blickt optimistisch in die Zukunft. Er bewirbt sich nun im regulären, Arbeitsmarkt und rechnet mit guten Chancen: „Ich habe bereits ein Praktikum in einer Landschaftsgärtnerei absolviert und kam mit einem guten Arbeitszeugnis zurück.” Er freue sich, dass ihm das Buchseegut als Sprungbrett dienen könne. 

Chris H. bereitet die Tomaten für den Verkauf vor.

Betreutes Arbeiten Ein fester und den Begabungen entsprechender Arbeitsplatz gibt Sicherheit und Beständigkeit. So können Menschen ihre Fähigkeiten einsetzen und den Umgang mit ihren Grenzen erlernen. Mit den betreuten Arbeitnehmenden wird ein Arbeitsvertrag abgeschlossen. Es sind Menschen, die • einen geschützten Arbeitsplatz benötigen • ihre Arbeitsfähigkeit erhalten oder verbessern wollen • eine Invalidenrente oder Teilrente beziehen • Ergänzungsleistungen oder Sozialhilfe beanspruchen • im Rahmen einer IV-Massnahme eine berufliche Abklärung durchführen • eine psychische oder geistige Beeinträchtigung aufweisen • leicht körperlich behindert oder alkoholgefährdet sind (keine Drogensucht)

Wenn die Stufe zur Hürde wird Evelyne Lehmann Vieles ist für Evelyne Lehmann, 45, aufgrund ihrer Körpergrösse nur schwer möglich. Doch immer wieder erlebt sie, wie Gott Begrenzungen aufhebt.

„In meinem Alltag – ich bin 110 cm gross – ist vieles nicht auf meine Grösse zugeschnitten: Die Schalter sind zu hoch, ich muss alle Kleider kürzen und die erste Stufe bei den Zügen habe ich oft auf Höhe der Hüfte. – Doch für die meisten praktischen Hindernisse im Alltag gibt es technische Lösungen. So hat mein Arbeitgeber in der Berner Altstadt für die grosse, schwere Holztür einen automatischen Türöffner eingerichtet. Auch sonst erlebe ich die meisten Menschen als hilfreich. Eine stetige Herausforderung ist der Blick der Leute, der

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unwillkürlich auf mich fällt. Das spornt mich aber dazu an, mein Äusseres zu pflegen. Denn ich möchte nicht, dass die Leute mich als erbarmungswürdig sehen oder vor mir erschrecken. Denn ich habe Freude an meinem Leben – auch dank meiner Frohnatur! Und es tut mir gut, positive Blicke auf mir zu spüren. Zu schaffen machen mir manchmal die Grenzen in emotionalen Dingen, genauer gesagt, die schmerzhaften und unbeantworteten Fragen: Zum Beispiel die Frage nach dem ‚Warum?’ oder auch die Frage nach Gottes Plan für mein Le-

„Der Blick der Leute fällt unwillkürlich auf mich!” ben. Aber ich habe gelernt und lerne es immer wieder, dass Gott in seinen Möglichkeiten grenzenlos ist. In schwierigen Momenten, in denen mir niemand helfen kann, weiss ich, dass Gott mit mir ist. Das hilft mir immer wieder, trotz Begrenzungen innere Freiheit und Weite zu erleben.” 


MITTENDRIN

Unsere Grenzen sind Gottes Möglichkeiten Erika Zimmermann* Wo der Mensch an Grenzen stösst, hilft Gott mit Hoffnung, unerwarteten Wegen und neuer Perspektive weiter.

Doch gerade für diese schwierigen Zeiten gibt es Hoffnung! In der Bibel, Gottes Wort, steht in Matthäus 19,26: „Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber bei Gott sind alle Dinge möglich.”

Neue Perspektive

Im Glauben an Gott öffnen sich Türen und Wege. Es gibt Zeiten im Leben, wo uns Schwierigkeiten, Prüfungen und Herausforderungen an körperliche oder seelische Grenzen bringen. Es fehlt an Hoffnung und Zuversicht. Wir sehen keinen Ausweg, keine Lösung und wissen nicht mehr, wie weiter.

Unsere Möglichkeiten sind oft zu begrenzt, um Situationen oder die Einstellung von Menschen zu verändern. Wenn Schicksalsschläge uns treffen, fragen wir: „Warum muss das gerade mir passieren”? Wir hadern in solchen Momenten vielleicht mit Gott.

Wenn wir nicht mehr weiterwissen, dürfen wir Gott unsere Not in einem persönlichen Gebet mitteilen. Gott kann Dinge und Situationen verändern. Denn er ist allwissend, allmächtig und allgegenwärtig. So ist für ihn nichts unmöglich, er kann Wunder vollbringen, wenn alles verloren erscheint. Gott sieht weit über unseren menschlichen Horizont hinaus. Um Probleme zu lösen, benutzt er oft Wege und Mittel, die wir gar nicht sehen. So entstehen neue Perspektiven. Er kann aber auch Herzen verändern. Wo Beziehungen zerbrechen und Menschen nicht mehr miteinander reden können oder wollen, kann Gott Versöhnung und Neuanfang schenken. – Gott liebt Sie. Rechnen Sie mit seiner Hilfe, denn wo Sie an Grenzen stossen, beginnen Gottes Möglichkeiten! *Erika Zimmermann ist Heilsarmeeoffizierin und Heimleiterin 

Das Minus wird zum Plus Noé Sterckx Er studiert Wirtschaft und steht gut im Leben da. Und dort, wo er Mühe hat, erlebt Noé Sterckx, 20, die Hilfe Gottes.

„Jesus kennt mich durch und durch. Er kennt mich sogar besser, als ich mich zu kennen meine. Jesus prägt meinen Lebensweg auf seine geniale Art und Weise: Dort, wo ich nicht genüge, schenkt er Ressourcen. Dort, wo ich zu schwach bin, hilft er mir, wieder aufzustehen. Wo mich Sorgen drücken, nimmt er mir die

Last ab. Dort, wo Gedanken mich umtreiben, ist er der Ruhepol. Dort, wo Stress meinen Alltag bestimmt, ist er der Rückzugsort. Dort, wo es niemanden gibt, der mir zuhört, hat er ein offenes Ohr. Dort, wo Wut ist, hat er schon vergeben. Dort, wo ich denke, dass es keinen Sinn macht, mich hineinzugeben, stosse ich auf offene Türen. Dort, wo ich aufhöre zu glauben, gibt er mir Bestätigung. Dort, wo ich erschöpft bin, erfüllt er mich mit seiner Kraft. Dort, wo meine Vorstellungkraft aufhört, lässt er mich seine wahre Grösse

sehen. Jesus ist der Ursprung meines Lebens. Jesus gibt meinem Leben einen Sinn. Jesus begegnet mir in meinem Streben nach Seelenfrieden. Jesus ist das grosse Plus in meinem Leben.” 

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FAMILIE • FREIZEIT • SER VICE

Planen Sie Ihren Lebensabend

Gott sei Dank! Jesus Christus hat durch seinen Tod am Kreuz die Schuld der Menschen auf sich genommen: Gott und Mensch sind miteinander versöhnt. Wenn Sie Ihr Leben Gott anvertrauen möchten, sprechen Sie folgendes Gebet: Danke, Herr, dass ich von dir angenommen und geliebt bin. Ich möchte mein Le-

Jesus  Gott

Christus Mensch

ben unter deiner Leitung und in deiner Liebe leben. Amen.

Abonnement Die Auseinandersetzung mit dem Lebensende fällt den meisten Menschen schwer. Eine gute Vorbereitung und Planung entlasten. Die Wegleitung der Heilsarmee hilft, Ihre Angelegenheiten zu regeln, Dokumente zu hinterlegen bzw. deren Standort festzuhalten und sogar die Wünsche für die eigene Beerdigung niederzuschreiben. Sie selber bestimmen Ihren letzten Weg. Eine ausgefüllte Wegleitung erleichtert auch die Aufgabe Ihrer Hinterbliebenen. Nutzen Sie die Gelegenheit und bestellen Sie die kostenlose Broschüre.

Wir würden uns freuen, Sie zu den Abonnentinnen und Abonnenten von TRIALOG zählen zu dürfen. Sie profitieren von der Lektüre und unterstützen gleichzeitig die Arbeit der Heils­armee!

Stiftung Heilsarmee Schweiz Ursula Hänni, Laupenstrasse 5, 3001 Bern Telefon 031 388 06 39, Ursula_haenni@heilsarmee.ch

Das Jahres­abonne­ment mit sieben Nummern kostet Fr. 24.– (Ausland Fr. 44.–)

Lust auf Ferien?

  Ja, ich abonniere TRIALOG Name Vorname

Die Heilsarmee bietet Ferien für Kinder, Teenager, Frauen und Familien an.

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Interessiert? – Dann verlangen Sie einfach die Lager -Agenda bei der Heilsarmee in Ihrer Nähe oder beim Nationalen Hauptquartier in Bern:

Unterschrift

Laupenstrasse 5, 3001 Bern Tel. 031 388 05 91, Fax 031 382 05 91 / heilsarmee.ch / salvy.ch

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PLZ/Ort Datum

Bitte schicken Sie diesen Talon an: Redaktion der Heilsarmee Postfach 6575, 3001 Bern Tel. 031 388 05 02, Fax 031 382 05 91 redaktion@heilsarmee.ch heilsarmee.ch


GESELLSCHAFT

Schlupfwespe unterstützt Kampf gegen den Hunger Reinhard Lässig* Der Schweizer Hans Rudolf Herren erhielt 2013 in Stockholm den Alternativen Nobelpreis. Seine Forschung für nachhaltige Landwirtschaft in Afrika bewahrte Millionen Menschen vor Hungersnot.

Hans Rudolf Herren fand mit seinen Forschungsteams eine Schlupfwespe, die die Maniokschmierlaus tötet, ohne andere Organismen zu beeinträchtigen.

Herr Herren, was ist für Sie das grösste Problem für die Menschen in Afrika? Hans Rudolf Herren: Die meisten Probleme haben ihre Ursache ausserhalb Afrikas. Viele Länder haben sich seit der Kolonisation nur langsam von Europa gelöst. So tun sich viele Menschen schwer damit, eigenverantwortlich zu handeln. Hinzu kommt der Umgang mit Ehrlichkeit: Für mich ist es extrem wichtig, dass afrikanische Verwaltungen ehrlich, zuverlässig und integer handeln. Das gilt aber auch für die Menschen in Europa. Sie bekämpften erfolgreich die Schmierlaus und sicherten damit das Grundnahrungsmittel Maniok für Millionen von Menschen. Ist der Hunger nun besiegt? HRH: Leider nein. Viele Staaten sind zwar auf dem richtigen Weg, müssen aber noch mehr hochwertige Nahrungsmittel produzieren und die Bauern in guten Fachschulen ausbilden. Letztlich hilft Afrika nur eine ökologische Landwirtschaft, die ohne Kunstdünger, Pestizide und einseitige Pflanzenzüchtungen auskommt.

Frauen machen etwa 70 Prozent der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft Afrikas aus. Ist deren Förderung der Schlüssel für die Zukunft? HRH: Die Förderung der Frauen ist enorm wichtig, denn sie bilden das Rückgrat der Landwirtschaft. Darum muss, wo möglich, eine sanfte Mechanisierung stattfinden. Mit kleinen, multifunktionalen Maschinen würde man den Frauen die Arbeit erleichtern. Die Förderung von Frauen stösst dort an Grenzen, wo Männer seit Jahrhunderten stark dominieren. Dort erreicht man am meisten, wenn man den Frauen Zugang zu denselben Informationen wie den Männern verschafft. Was tun, um den Menschen lokal möglichst wirkungsvoll zu helfen? HRH: Man muss das machen, was die Menschen vor Ort brauchen. Und das klappt nur, wenn diese eine Anfrage an uns richten und dann Betroffene und Entscheidungsträger gemeinsam lokal ein Projekt entwickeln. Nur dann wird die Gemeinschaft auch die Lösungen akzeptieren.

Hans Rudolf Herren ist am 30. November 1947 im Wallis geboren und hat 2013 den Right Livelihood Award erhalten. Die Auszeichnung, häufig auch Alternativer Nobelpreis genannt, wird an Personen und Organisationen vergeben, die sich für die Gestaltung einer besseren Welt einsetzen.

Was können wir hier tun, um die Lebensumstände in Afrika zu verbessern? HRH: Manchmal reicht es, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Manchmal geht es nicht ohne Geld: Wenn die Tse-Tse-Fliege das Vieh krank macht, muss die Fliege bekämpft und neues Vieh angeschafft werden. Ich befürworte Projekte, die in Richtung Vorsorge gehen, zum Beispiel in widerstandsfähige Pflanzensorten zu investieren. Ganz wichtig ist, dass die Menschen die produzierten Güter vor Ort verarbeiten. Das schafft Mehrwert und eine grössere Wertschöpfung im eigenen Land. Was haben Ihnen Auszeichnungen wie der Welternährungspreis und der Alternative Nobelpreis gebracht? HRH: Die Preise gingen immer auch an die Teams, die hinter mir standen, so auch an die Entwicklungsorganisation Biovision. Die Auszeichnungen haben uns darin bestätigt, dass es sich lohnt, sich für die Menschen in Afrika und anderen Kontinenten einzusetzen. Sie gaben uns Schwung, diesen Weg weiter zu beschreiten. *Der Autor ist Wissenschaftsjournalist und Mitglied der Heilsarmee Zürich 

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AM   WERK

Trotz psychischer Erkrankung zuhause wohnen Jocelyne Cavelti Ein Pilotprojekt der Heilsarmee betreut Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung in ihrem Zuhause: Die Psychiatrische Spitex – Heilsarmee mobil – ist in St. Gallen unterwegs.

nach Lösungen zu suchen. Dort, wo’s bei mir gerade harzt, erhalte ich Hilfe. Schön, dass es diese Einrichtung gibt.”

Bedürfnis und Ziele Die Klienten werden durch den Hausarzt, Psychiater, Kliniken oder durch die somatische Spitex angemeldet; mit ihnen bleibt die Psychiatrische Spitex stets im Gespräch. Das Team, bestehend aus drei diplomierten Pflegefachpersonen, tritt mit der betroffenen Person in Kontakt. Im Erstgespräch werden Bedürfnisse abgeklärt und pflegerische Ziele besprochen. Die Klienten werden zu Hause einbis zweimal wöchentlich besucht.

Wille und Einsicht

Heike Becker, Leiterin Psychiatrische Spitex, Emil Signer und Jocelyne Cavelti, Pflegefachfrau. „In der psychiatrischen Klinik Wil erfuhr ich das erste Mal etwas über das Heilsarmee Angebot der Psychiatrischen Spitex. Ich war wegen einer Alkoholabhängigkeit stationiert. Nach dem Entzug wollte ich abstinent bleiben und darin unterstützt mich nun die Pflegefachperson der Spitex.” – So eine Klientin.

Hilfe, wo es harzt Die Klientin erwähnt die Begleitung im Alltag: „Meine Kontaktperson der Heilsarmee erlebe ich als grosse Entlastung, weil ich mit ihr meine Probleme besprechen kann. Bei alltäglichen Fragen oder der Aufarbeitung meiner Vergangenheit steht mir die Spitexfrau zur Seite. Es freut mich immer wieder, mit ihr zusammen

Im Mittelpunkt der Behandlung steht immer der Klient als Mensch, er bringt seine Anliegen und Bedürfnisse an. Damit die Zusammenarbeit hilfreich und erfolgreich sein kann, sind Bereitschaft und Eigenmotivation des Klienten unabdingbar. Der Wille des Betroffenen zur Veränderung der schwierigen Lebenssituation ist eine Voraussetzung. So kann der Grundstein zu einer konstruktiven Beziehung gelegt werden, damit der Klient in seinem Umfeld verbleiben und an Lebensqualität gewinnen kann. 

Klinik vermeiden Die Psychiatrische Spitex bietet seit 2010 ihren Dienst in der Region Rorschach – St. Margrethen an. Sie betreut Menschen, die trotz psychischer Erkrankung zu Hause leben: Diese brauchen Unterstützung für die Bewältigung ihres Alltags. Ziel der Psychiatrischen Spitex ist es, den Klienten zu Stabilität zu verhelfen. So lassen sich Klinik-Aufenthalte besser vermeiden und die Betroffenen können in ihrem gewohnten Umfeld bleiben. Nachfrage und Bedarf nach dieser „mobilen” psychiatrischen Pflege sind gross und das Angebot wird von Klienten und Zuweisenden sehr geschätzt.

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Leitbild Die Heilsarmee ist eine inter­

In der Schweiz ist jede sechste Person psychisch belastet.(Bundesamt für Statistik)

nationale Bewegung und Teil der weltweiten christlichen Kirche. Ihre Botschaft gründet auf der Bibel. Ihr Dienst ist motiviert durch die Liebe Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und menschliche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.


AM WERK 

Das ist die Arbeit der psychiatrischen Spitex • • • • • • • • • • • •

Bewältigungsstrategien erarbeiten und umsetzen Unterstützung und Begleitung in schwierigen Lebensphasen Unterstützung zur Vermeidung von akuter Selbst- oder Fremdgefährdung Erkennen von Frühwarnzeichen von psychiatrischen Erkrankungen Anleitung im Umgang mit Aggression, Angst, Wahnvorstellungen und Suchtverhalten Anleitung und Unterstützung beim Wiedererlangen der Selbständigkeit Beziehungen mit der Umwelt gestal- ten Alltags- und Freizeitgestaltung Anleitung zur Körper- und Wohnungs- pflege, Essenszubereitung Erlangen eines geregelten Tag-Nacht- Rhythmus Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten und Begleitung zu Arzt, Klinik, Behörden Förderung des Antriebs und der Stabi- lität, Aktivitätsaufbau

Emil Signer beim Dokumentieren: Er schreibt die Verlaufsberichte. • •

Anhalten zur Übernahme von Eigen- verantwortung Verabreichen und /oder Kontrolle der Medikamente

Finanzen Die Leistungen der Psychiatrischen Spitex werden durch die Krankenkasse, Gemeinde und einem Selbstbehalt der Klienten abgegolten. Nur im direkten

Klientenkontakt erbrachte Leistungen können abgerechnet werden. Administrative, vom Spitexverband vorgeschriebene Tätigkeiten, sind nicht verrechenbar. Die Heilsarmee ist um eine langfristige finanzielle Lösung bemüht, damit dieser Dienst, der für viele Akteure wert- und sinnvoll ist, weiterbestehen kann. 

Vergessen Sie Ihre Vorstellung vom Spital! Eliane Favre In Kongo-Kinshasa betreibt die Heilsarmee einen Gesundheitsservice mit 28 Einrichtungen, um die arme und hilfsbedürftige Bevölkerung medizinisch zu versorgen.

Stellen Sie sich ein Land vor, das 56 Mal grösser ist als die Schweiz und wo beinahe 75 Millionen Menschen in totaler Armut leben. Das Land ist reich an Bodenschätzen. Doch diese Ressourcen verursachen Konflikte, Leid und Not. Jeden Tag fliehen zahlreiche Menschen aus dem Nordosten der Demokratischen Republik Kongo vor Übergriffen, um in Maluku Zuflucht zu finden. Hier, 120 Kilometer von der Hauptstadt Kinshasa entfernt, führt die Heilsarmee eine Gesundheitsklinik. Vergessen Sie Ihre Vorstellung vom Spitalzimmer! Da gibt es zwar einige Betten und das unabdingbare

Moskitonetz; die Leintücher aber fehlen – der Lendenschurz der Patienten muss genügen. Es kann durchaus sein, dass Sie auf ein verlorenes Huhn treffen, ganz bestimmt aber auf einen Chirurgen, Narkosearzt, Geburtshelfer und ein Team, die bemerkenswerte Arbeit leisten. Das Hauptproblem sind die Fledermäuse, die sich zu Tausenden unter den Dächern eingenistet haben: bestialischer Geruch, abgenagte Mauern, faule Dächer. Lange wurden die Eindringlinge mit Stöcken verjagt und ihre Rückkehr mit Netzen verhindert. Das Beobachten der Gewohnheiten der unerwünschten Mitbewohner

brachte die Mitarbeitenden auf die Idee, die Dächer mit transparentem Blech aufzuhellen. Das gefiel den Fledermäusen nicht! Ein wenig Fantasie und kräftiges Zupacken führten zur wertvollen Lösung des Problems! 

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AUF WIEDERSEHEN

Rätseln Sie mal …

Was sind die 3 Unterschiede zum Bild auf Seite 5? Neues Gebäude links: ein Stockwerk zuviel. Gebäude rechts: oben fehlt ein Fenster, im ersten Stock ist ein Fenster mit geschlossenen Läden.

Lösung:

Sudoku-Spass Lösungen: Sudoku und Rätsel

So gehts: Füllen Sie das Rätselgitter mit Zahlen von 1 bis 9. Jede Zahl darf in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3x3 Blöcke nur ein Mal vorkommen! Viel Spass!

Biggest Loser Biggest Loser, grösster Verlierer – für die meisten tönt dies nach üblem Schimpfwort; für jene aber, die Tag für Tag dafür kämpfen, Gewicht zu verlieren, ist „grösster Verlierer” höchstes Lob und Balsam für die Seele. Es gibt noch eine weitere Kategorie Menschen, für die „grösster Verlierer” ein erstrebenswertes Ziel ist. Jene, die Jesus in ihrem Leben und Herzen Raum geben möchten, wie Johannes der Täufer es beschreibt: „Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen” (Johannes 3, 30). Dieser „Verlust” befreit vom zermürbenden Kreisen ums Ich und wird zum grössten Gewinn: Wer sich selbst zurücknimmt und seinem grossen Ego eine Abmagerungskur verschreibt, schafft damit Platz für den Reichtum Gottes. Jesus möchte den Menschen seine Kraft, seine Hoffnung und seine Freude schenken und dadurch ihre Lebensweise der seinen ähnlicher machen. Elsbeth Cachelin

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Wor t auf den Weg „Wenn ich dich, Gott, anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele grosse Kraft.” Die Bibel, Psalm 138, 3

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