Jan Böhm + Karl Kühn ma.m2.3 Master Entwurf WiSe 2016 Sustaining Identity . Centro Giacometti
Department Design | Prof. Dipl.-Ing. Kirsten Schemel | Lehrstuhl für Entwerfen | msa münster school of architecture
STEP I theoretical approach Philosohpie & Theorie
01 | Giacometti und der Raum
Bei der Vorbereitung auf unseren Entwurf, haben wir uns verstärkt mit dem Zusammenhang von „Raum“ und Giacomettis Figuren beschäftigt. Dabei stellten wir fest das die Figuren distanziert in ihrem eigenen Raum „leben“. Sie nehmen nicht einfach nur Raum ein, sondern entfalten um sich herum einen individuellen Raum. Außerdem spielt die Distanzwirkung und die Bewegung in der man die Figuren Wahrnimmt eine wichtige Rolle. Alle 3 Punkte haben wir später in unserem Entwurf vertieft.
STEP II Relief Materialisierung Vielfältige Landschaft der Berge
01 | Castel Vendon, Jean Francoise Millet
02 | Vielfalt des Bergells
Anhand eines Bildes sollte ein zugehöriges Relieff „Materialisiert“ werden. Ich habe das Gemälde von Francois Millet „Castel Vendon“ gewählt da es für mich viele topografische Strukturen beinhaltet die man in den Bergen finden kann. In dem Relieff wurden die hervorstechensten Eigenschaften herrausgearbeitet. 1. der Fluss, 2. die sanften Almenwiesen, 3. Geröllhänge und 4. die scharfkantigen Berggipfel die besonders im Bergell sehr prägnant sind. So konnten wir ein Gefühl für die Morphologie des Bergells bekommen.
Centro Giacometti
01 | Lageplan
02 | Topografische Kräfte
03 | Vertikale Kräfte
04 | Atmosphäre Tal
Der Entwurf beschäftigt sich besonders mit dem „Geist“ des Ortes. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht die charakteristischen Eigenschaften der beiden Orte zu erkunden und sie in eine architektonische Sprache zu übersetzen. Dabei sind wir auf die wirkenden Kräfte im Bergell aufmerksam geworden. Im Tal die dynamische Kraft des Flusses (horizontal). Auf dem Berg die vertikale kraft der Bäume und die starke Hangabtriebskraft, die gewaltige Veränderungen in der Landschaft durch Lawinen und Erdrutsche verursachen kann. An diesen Kräften haben wir die Architektur ausgerichtet und sie somit untrennbar mit dem jeweiligen ort verbunden.
01 | Topografische- und Dynamische Kräfte
02 | Flussanalyse und Raumfolge
03 | Fassadenstruktur
04 | Aufsicht Tal
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Eingangsbereich Kasse/Shop Garderobe Terrasse Versammlungsraum Sanitär Technik Lager
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Ausstellung Café Terrasse Café Sanitär Küche Giacometti Archiv Büro/Kurator
05 | Grundriss Tal
06 | Schnitt Tal
Das Centro Giacometti besteht aus zwei Baukörpern. Der erste Baukörper liegt im Tal, am Fluss, gleich gegenüber des Giacometti Ateliers. Der Zweite steht hoch oben am Nordhang von Stampa in einer Waldschneise. Im ersten Baukörper (im Tal), beginnt der Weg des Besuchers und er wird von der idyllischen Atmosphäre des Flusses empfangen. Außerdem bekommt er hier alle nötigen Infos zum Thema der „Giacomettis“ in einer kleinen Ausstellung dar geboten. Jedoch sind noch keine Figuren zu sehen. Der Baukörper nimmt die Dynamik des Flusses auf und beherbergt mal schnellere und mal langsamere Räume. Alle sind jedoch stark horizontal ausgerichtet. Dabei sind sie von 3 Seiten vom Erdreich umgeben welches wie selbstverständlich über sie hinweg „fliest“.
Architektursprache am Berg
02 | Dynamische- und Vertikale
03 | Architektur im Wald und in
Kräfte
der Schneise
04 | Entstehende Räume
Ausstellungsräume
09 | „Der Wagen“
05| „Großer Kopf Diego“
10 | „Die Nase“
06 | „Große Frau“
07 | „Der Taumelnde
08 | „Kleine Figur auf Sockel“
11 | „Der Baum“
012 | „Der Mensch“
01 | Berg Grundriss
Der Besucher kann sich nun auf den Weg zum zweiten Baukörper (am Berg) begeben und über die neu gewonnenen Erkenntnisse nachsinnen. Denn Bewegung im Kopf setzt Bewegung der Beine voraus. Oben angekommen erwarten ihn vier, in die Schneise gestellte Betonscheiben, die sich Teils nach den vertikalen Kräften der Bäume (kurz und sehr hoch)- teils an der Dynamischen Kraft in der Schneise ausrichten (lang, mit zunehmender Höhe). Nun kann er vollständig in die Kunst Giacomettis eintauchen und viele Themen die in Giacomettis Kunst eine Rolle spielen erfahren. Der Besucher beginnt ein Spiel mit Distanz, Maßstäblichkeit und Bewegung mit den Scheiben. Mal ist er winzig klein, mal genuasogroß und mal ragt er sogar über sie hinaus. Auch begreift er die Dimension der Bäume die mal als Austellungsobjekt, mal als Kulisse für die Scheiben fungieren. Für jede ausgestellte Figur wurde ein ganz bestimmter Platz ausgewählt, der ihre künstlerische Aussage noch verstärkt. Das Museum nimmt somit eine Ausnahmestellung ein da es dem Besucher ein einmaliges Kunsterlebnis bietet, in dem er die Figuren Giacomettis in ihrer „Ursprungsumgebung“ betrachten kann.
01 | Berg Ansicht West
02 | Berg Schnitt
01| Atmosphäre Berg