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Anhang
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telt, die zu Hause aufgegrif- dern sowie Tänzen vermit-gungs-, Schlaf- und Tierlie-tern, Fingerspielen, Bewe- ßes Repertoire an Knierei-Musikstunden wird ein gro- fekten profitieren. In den von den vielen positiven Ef-einer anderen Bezugsperson sen mit Mama, Papa oder nen in den Eltern-Kind-Kur- circa sieben Monate alt) kön- Jahren (die Kleinsten sind Schon Kleinkinder ab 0 in der Gruppe gestärkt. schaft und Sozialverhalten werden angeregt, Lernbereit-Fantasie und Wahrnehmung schen Fähigkeiten gefördert, len, kognitiven und motori- Auch werden die emotiona-Musik im Vordergrund. verschiedensten Arten von gens und des Interesses an kalischen Ausdrucksvermö- lichen Kreativität, des musi-und die Förderung der kind-gemeinsamen Musizieren boten steht die Freude am an. In allen Unterrichtsange- fe einen passenden Kursus und bietet für jede Altersstu- Musik im Kreis Warendorf chen“, betont die Schule für sche Erfahrungen zu ma- erfreuen und erste musikali-jung, um sich an Musik zu
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Sassenberg
. „ Kein Kind ist zu
Anhangmensschwache Familien können auf Antrag von der Kursgebühr befreit werden. Infos und Anmeldung bei Kursleiterin Christiane Bren-ne, ' 01 60/97 72 34 25 oder christiane.brenne@schul-efuermusik-waf.de. 24 Euro monatlich, einkom-Unterrichtsgebühr beträgt für 45 Minuten statt. Die findet einmal wöchentlich noch freie Plätze. Der Kurs freitags um 9.50 Uhr gibt es schule statt. Im Babykurs sikschulraum der Johannes- Die Kurse finden im Mu- seln. wie Klanghölzer oder Ras-kindgerechte Materialien nen. Eingesetzt werden fen und vertieft werden kön-
Foto: Musikschule Auch Lotta macht gerne Musik.
mit viel MusikEin toller Anfang
er direkt an CDU-Politiker torf auf. Durch Zufall geriet ge und suchte daher Füch- ckeln?“, meinte der 22-Jähri- Schreibtisch Ideen zu entwi-mir eigentlich an, am ben zu füllen. „Was maße ich werten und wieder mit Le- Platz architektonisch aufzu-um genau diesen zentralen theoretischen Ansatz geben, Bruno Weitkamp einen ner Bachelorarbeit möchte vermodern. Im Rahmen sei- mehreren Jahren leer und bäude stehen teilweise seit kern am „Tie“ brach. Die Ge-Dennoch liegt der Orts-
Sandra Niemerg
das Herz.« sehen. Da blutet Das jetzt so zu Linde noch offen. »Ich kenne die
tegriert ist. dass man schnell im Dorf in-engagieren und dafür sorgt, sich in der Gemeinschaft zu einsleben, was dazu einlädt, zeitig ein sehr aktives Ver- Punkt zum Pendeln. Gleich- nehmer somit der ideale geldorf Füchtorf. Für Arbeit- und Münster sitzt das Spar- schen Osnabrück, Bielefeld
rele -
Füchtorf . Genau zwi-
gen. Aber nichts für Singles häuser und große Wohnun-glaublich viele Einfamilien-sondere wichtig. „Es gibt un- Wohnraum fänd sie insbe- Freiwald. Bezahlbaren für Füchtorf“, meint Denise „Ich glaube das wäre nichts winken da die Anwohner ab. king-Space gemacht hat,
dauert die 23-Jährige. Was nichts machen muss“, be- immer so war und man denken viele einfach, dass es finde das wundervoll. Leider im Dorf leben bleiben. „Ich lich wie viele Altergenossen, Die Studentin möchte, ähn- und Studenten“, so Freiwald.
Karneval war da was los. Das die Linde noch offen. Gerade Niemerg versteht. „Ich kenne Etwas, was auch Sandra mand fahren. nehmen, müsse immer je- ten, denn um was zu unter-ders vermisst, ist ein Biergar-die junge Generation beson-
die Tat umgesetzt wird. tischen Ansatz auch etwas in darauf, dass aus dem theore- bewohner hoffen vor allem lorarbeit anstellen. Die Dorf-Überlegungen für die Bache-Weitkamp nun weitere Mit neuem Input kann blutet das Herz.“ alles jetzt so zu sehen. Da danken über ein Co-Wor- Tie 10. Während er sich Ge- ne und das Gebäude am gegenüberliegende Scheu-gen ein, sondern auch die haus in seine Überlegun-nur das ehemalige Gast- Weitkamp bezieht nicht Frage. möchte?“ war die große neben so etwas wohnen Besitzerin. „Ob die wohl terten aber immer an der Füchtorfer bereits, schei-Ansätze verfolgten die immer mehr. Mehrere „Zur Linde“ verwildert gerade das alte Gasthaus was Luft zu machen. Denn auch die Chance, um sich et- Anwohner nutzten aber Weg zu geben. Die rund 20 Anregungen mit auf den kommen und ihm Ideen und studenten ins Gespräch zu den, mit dem Architektur-torfer waren dazu eingela-zu organisieren. Die Füch- eine offene Gesprächsrunde Dirk Schöne, der ihm half
„Zur Linde“.
Foto: Rebecca Lek Foto zeigt den verfallenen Gasthof Stadtkerns haben. Das kleinere fern zur Wiederbelebung des lorarbeit Input von den Füchtor- möchte im Rahmen seiner Bache- Bruno Weitkamp (oben links)
Den Füchtorfer Ortskern aufwerten
Freie Plätze im Baby-Kursus
Student Bruno Weitkamp sieht viel Potenzial
Westfälische Nachrichten vom 12.07.2021
9.7.2021 Die Glocke online - Tageszeitung in den Kreisen Warendorf und Gütersloh
Student stellt Füchtorfs Zukunftsfrage
Füchtorf (bemi) - Wie kann sich Füchtorf für die Zukunft aufstellen und Leerstände wie im Dorfkern beheben? Mit dieser Frage beschäftigt sich der Student Bruno Weitkamp im Rahmen seiner Bachelorarbeit. Am Freitagabend (18 Uhr) möchte er diese Frage mit Bürgern am Tie diskutieren.
Auf die Frage, warum sich Bruno Weitkamp ausgerechnet Füchtorf für seine Bachelorarbeit ausgesucht hat, antwortet der 22-jährige Student: „Das Potenzial im Ort ist groß.“ Doch eine Frage beschäftigt nicht nur ihn während seiner Abschlussarbeit, sondern auch wahrscheinlich viele Füchtorfer: „Wie kann sich der Ort für die Zukunft aufstellen?“
Das Potenzial in Füchtorf ist da, die Gemeinschaft stark
Um diese Frage zu diskutieren, lädt Weitkamp für den heutigen Freitag ab 18 Uhr zum Tie ein. „Im Rahmen meiner Bachelorthesis beschäftige ich mich mit Siedlungen im ländlichen Raum und habe mir als Standort Füchtorf ausgesucht.“ Warum? „Dort ist die Dorfgemeinschaft durch viele aktive Akteure sehr stark vertreten, welches ich als Potenzial sehe, um den Leerstand im Dorfkern für die Allgemeinheit Füchtorfs zugänglich zu machen.“
Ins Auge gefasst hat der 22-Jährige unter anderem die ehemalige Gaststätte „Zur Linde“. Gerade im Zentrum sollte „in der Theorie“ ein stark vernetzter und belebter Dorfkern entstehen, der auch potenzielle Zuzügler aus den Städten Münster, Osnabrück und Bielefeld mit einbezieht, erklärt der Architekturstudent. Genau um mögliche Lösungen für einen belebten Dorfkern anzusprechen, möchte der gebürtige Ostwestfale mit der Bürgerschaft in den Dialog treten.
„Es soll ein lockeres Gespräch werden, das zum Nachdenken anregt“
„Es soll ein lockeres Gespräch werden, zu dem alle Generationen eingeladen sind und das zum Nachdenken anregen soll“, erläutert der Student, der in dem ein oder anderen Lokal in Füchtorf Flyer für das Treffen am Freitagabend verteilt hat und den CDU-Politiker Dirk Schöne vor der Pommesbude traf. „Er hat mir einiges über den Ort erzählt“, fand Weitkamp die Gespräche mit Schöne und anderen Füchtorferinnen und Füchtorfern sehr aufschlussreich.
Unter anderem hatte Weitkamp sich mit Anwohnern über das Neubaugebiet im Süden des Ortes ausgetauscht. Ein klassisches Beispiel dafür, wie ländlich geprägte Orte wachsen können, wenn in Großstädten der Platz eng wird. „Unter anderem stelle ich mir die Frage, was passiert, wenn die
https://www.die-glocke.de//printstory?p_p_id=DetailedStory_WAR_portalsuite&p_p_lifecycle=0&_DetailedStory_WAR_portalsuite_arg_detailstory_uuid=40f80613-fb3e-4456-b0f2-91cc6bda0acb 1/2
9.7.2021
Die Glocke online - Tageszeitung in den Kreisen Warendorf und Gütersloh Mobilität zwischen Stadt und Land wächst“, sagt der Student. Auch die Themen Nachverdichtung im Ortskern, mobiles Arbeiten und die Verbindung zu Städten spielen in seiner Arbeit eine Rolle.
Fragen, die meist die Bürger besser beantworten können als er. Was sich Weitkamp von dem Treff erhofft? „Dass sich viele Menschen darüber Gedanken machen, wie sich ihr Ort entwickeln soll.“ Und ganz nebenbei wäre eine gute Note in der Bachelorarbeit auch nicht verkehrt.
Lokalzeitung-Die Glocke 169
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[...] BW:Sie sehen jetzt hier das Unterholz Projekt von Ihnen, was ja auch zu den neun Projekten von den „Open Mind Places“ gehört, und habe das konfrontiert oder beziehungsweise in Verbindung gesetzt mit den Begriff Dorfgemeinschaft.[...] Wie wichtig war da die Kommunikation zwischen Ihnen und den Dorfbewohnern aber auch untereinander? Wie ist Projekt zustande gekommen beziehungsweise wie ist das abgelaufen? CH: Ja, das Thema Kommunikation ist da schon extrem wichtig. Kommunikation geht sofort einher mit Identifikation beziehungsweise die Leute zu Mitautoren zu machen. Das man sie quasi nicht nur als Mitarbeiter rekrutiert oder motiviert, sondern auch wirklich als Mitgestalter. Das ist glaube ich sehr wichtig. Zustande gekommen ist das eigentlich, indem man die Leute anspricht, überzeugt da mitzumachen, motiviert. Das mache ich übrigens auch nicht alleine, sondern da gibt es meistens ein, zwei, drei Menschen die da eine Art Initialzündung darstellen. In unserem Ort hat es auch viel mit dem sogenannten Ortsvorsteher zu tun, das ist jetzt kein Bürgermeister, sonder halt der Ortsvorsteher auf lokaler Ebene. Das ist jemand, den man sehr für Dinge begeistern. Also wenn man Ideen hat, fällt das meist auf fruchtbaren Boden. Und der wiederum ist durchaus, ja fast auch ein bisschen hartnäckig um Leute zu rekrutieren und bleibt dran und das ist glaube ich das was wirklich gut ist. Aber vom Prinzip ist es so, dass wenns im überschaubaren Rahmen ist, also wir reden jetzt über zwei, drei, vier Samstag Morgen oder vielleicht auch mal ein bisschen länger, kann man da ne Truppe von 5,6,7 Leuten ganz gut motivieren mitzumachen. Es müssen ja auch nicht immer die gleichen sein, weil oftmals hat man ja auch am Wochenende was anderes vor oder man repariert irgendwie gerade was. Damals war das so, dass die Hälf-
te wieder was anderes machen musste, irgendwie Fenster bei der Schützenhalle oder so austauschen. Aber ja das ist bei einer Größe von, ich würde mal schätzen, bis zu 1.000 Menschen, das ist mein Gefühl, das ist ein Bauchgefühl, ist es durchaus schneller machbarer die Gemeinschaft zu unterstützen durch Einzelpersonen als vielleicht in etwas größeren Gemeinden oder sogar Städten. Da ist es eher vielleicht auf Nachbarschaftsebene, wo man die Leute versuchen müsste zu überzeugen. BW: Ok, also ist es auch so ein bisschen eine Strategie gewesen? Ich komme beispielsweise auf der Nähe Bielefeld und in Münster studiere ich. Im Grunde genommen höre ich das jetzt zum ersten Mal, dass es einen Ortsvorsteher gibt. Der, so wirkt es jetzt […], ein bisschen flexibler ist als der Bürgermeister und bisschen nahbarer vielleicht auch. CH: Auf jeden Fall, unser Ortsvorsteher zum Beispiel der ist auch gar nicht im „Stadtrat“, der hat da gar keine Lust zu. Der ist natürlich mit dem Bürgermeister in der Kleinstadt, die da im Grunde diese Dörfer beinhaltet gut vernetzt. Aber so ein Bürgermeister, der kommt da gar nicht zu. Der kommt zur Eröffnung und freut sich und bringt auch mal ein Kasten Bier vorbei. Aber ja das ist eigentlich dieser Ortskümmerer, der da natürlich auch ein gewisses Mandat zu hat das zu steuern, ist da viel viel näher an den Prozessen und an den Menschen dran. BW: Ja, sie erwähnen gerade auch dieses Thema Vernetzung. Also viel bessere Kommunikation untereinander, weil als normaler Bürger in einer Gemeinschaft hat man vielleicht auch gar nicht den Zugang zum Bürgermeister oder zu diesen Treffen und dann ist diese Zwischenebene des Ortsvorstehers ganz Sinnvoll. CH: Absolut, ja. BW: […]Was ich noch im Hinterkopf hatte, bei dem Gespräch mit der Architekturgalerie in Berlin letztes Jahr,
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172 Ich hatte mir im Vorfeld ein Interview mit Ihnen angeguckt, haben sie gesagt, dass sie ihre Aufgabe als Kommunikationsspritze sehen. Also einfach etwas zu initiieren und das dann als Selbstläufer zu machen. Ihr Vorteil, bei ihrem Projekt war auch, dass sie der Sohn von sind. Wie spielt das mit rein oder gibt es da auch noch andere Möglichkeiten? Wenn ich zum Beispiel ein Projekt bei Ihnen in Referinghausen machen würde, hätte ich wahrscheinlich Schwierigkeiten oder nicht den Zugang dazu. Also im Grunde genommen ist es ja schon eine Art von Gemeinschaftsvorteil oder Integrität in der Gemeinschaft. Ortsvorstehers ganz Sinnvoll. CH: Ja klar, das kann ich nicht abstreiten. Das ist jetzt aber auch nicht so, dass das Dorf nur aus fünf Häuser besteht. Es gib da zig Leute da hat man halt weniger Kontakt zu oder Leute die kritischer sind als andere. Aber das Gegenteil von dem wie es jetzt war, würde es auch funktionieren. Ich habe da jetzt ein Projekt am Edersee das nennt sich „Ways of life“, da mache ich mit Freunden von mir zusammen 20 Häuser. Da hatte ich jetzt zu dem Ort in dem Sinne jetzt kein Kontakt, das macht man dann eher über die klassische Kommunikation, in Form von Bürgerbeteiligung, Ausstellung und Infoabende oder individuelle Fragen beantworten. Ich glaube das geht schon. Aber wenn die Menschen merken, dass ist irgendwie spannend und das hat was, da ist einen Mehrwert für einen persönlich und auch für die Gemeinschaft, dann kann man die Leute auch gut überzeugen, auch wenn man da nicht aufgewachsen ist. Das darf nur nicht so rüberkommen: „so ich habe das so eine Idee oder Vision und komme da als Architekt daher und möchte euch gerne da so ein paar Aliens oder Ufos landen lassen.“ Das funktioniert so nicht, also es muss schon immer eine Art gemeinschaftliche Vision oder Überzeugung herrschen, um Dinge umzusetzen.
BW: Ja. Also nicht so als belehrend dahin kommen sondern eingehend auf bestehende Strukturen, die sich mit dem Ort auseinandersetzen. CH: Absolut. Ich möchte auch noch ein Beispiel geben und zwar war das für mich ein Aha-Erlebnis. Es gab vor 10 Jahren gab es so eine Art Architektenwettbewerb in unserem Dorf. Da war ich gar nicht dabei, ich habe Mitarbeiter dahin geschickt. Das war glaube ich auch mehr an Absolventen gerichtet und das war auch wirklich toll und es sind auch tolle Sachen entstanden. Also eher konzeptioneller Art und Weise und das ein oder andere wurde vielleicht auch dadurch angestoßen. Aber das ist jetzt auch gar nicht der Punkt, jetzt kam es halt dazu, naja was machet man zehn Jahre später. Macht man wieder so eine Art Workshop, lädt man Leute von außerhalb ein. lädt man Künstler ein und so weiter. Das entsteht auch in Zusammenhang ,mit der Architektenkammer NRW und Non-Conform, das ist ein tolles Strategie Büro in Österreich und mittlerweile auch in Deutschland. Und an diesem Karfreitag hatte sich dann der Ortsvorsteher darum gekümmert eine relativ gute repräsentative Gruppe aus dem Dorf einzuladen, als jung, alt, männlich, weiblich und so weiter. Und wir hatten einfach die Diskussion geführt. Auf der Agenda waren Themenbeispiele, wie über das Thema Energie zu sprechen, also Nahwärme, Solar und so weiter. Das zweite Thema war Umbauen, Weiterbauen, das dritte Thema war Kommunikation und das vierte Thema war Infrastruktur und Gastronomie. Und was ich total spannend fand war, dass aus der Gruppe heraus in einem relativ ähnlich Tenor kam: „Wir fühlen uns eigentlich sehr wohl hier, es gibt hier total viel zu machen und wir haben hier auch unsere kleinen Highlights, wie die Open Mind Places. Aber was uns eigentlich interessiert, ist gar nicht das Projekt XY was als nächstes kommt, sondern wie können wir das eigentlich mal kom-
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174 munizieren? Nach innen und nach außen.“ Und das finde ich super spannend. Das wurde dann eine Art Kommunikator und der Name dafür kam dann auch, ich habe gesagt warum nennen wir das nicht einfach „das Referinghaus“. Und dann fingen die sofort an, das kann man klein und groß schreiben und wo können wir das hinsetzten. Also da gibt es so einen kleinen Bachlauf und so ein nachgebauter Wagon, weil da früher mal ne Eisenbahn durchfuhr. Und das ist so der Zentrale Ort und da kann man das Hinbauen. Das finde ich sehr spannend, dass das eben diese Initiative, diese Erkenntnis, möglicherweise habe ich den das, ich will jetzt nicht sagen in den Mund gelegt, aber ich habe sie dahin getriggert, aber die Erkenntnis von den kam von innen und dadurch dann auch die Motivation. BW: Ok. Weil man sich selber in dem Projekt wiedersieht und es nicht von einem anderen ist sondern es kommt von einem selber. CH: Absolut. Ich bin dann so eine Art Impulsgeber, der dann derjenige ist der das dann alles entwirft und so weiter. Aber ich merke jetzt schon das es mir wahrscheinlich ohne weiteres gelingen wird für das„Referinghaus“, dass wir dann schon vorher vorbereiten und dann vielleicht in einer 24 Stunden Aktion im September aufbauen, Leute gewinnen. Und da war auch eine junge Ärztin bei, die sagte dann am Tag später zum Ortsvorsteher, dass es nicht immer Leute von außen braucht, als wir schon auch Wissens was für uns richtig und gut ist und so weiter. Das Eine schließt das Andere nicht aus, aber es ist auf jeden Fall Mischung daraus. Das fande ich sehr spannend. Jetzt würde man klassischer Weise sagen, man sollte die Leute von vor Ort nie unterschätzen, das machen wir sowieso nie, aber da liegt schon sehr viel Potential, was man heben kann. Aber es ist kein Selbstläufer, also es braucht schon jemand, der das antreibt und sich darein schmeißt.
Das mache ich gerne, aber das ist schon sehr intensiv. Das ist ja auch nicht gradlinig, es gibt dann auch Leute die sagen:ich würde das jetzt aber mal anders mach, das sieht komisch aus, mach das mal so. Da schluckt man auch erstmal und die Kritik ist auch manchmal direkt. Aber das ist ja auch ein normaler Prozess, meistens wird es ja auch besser muss ich ganz ehrlich sagen. BW: Ja, weil man dann einfach mehr Vertrauen gewinnt oder sich besser kennt untereinander. CH: Ja oder weil es einsah ein normaler Entwursprozess ist. Wir entwerfen ja auch mal Sachen so oder so und anders. Die Stimmen können da durchaus auch mal von außen mal kommen. BW: Genau, ich mache mal eine Folie weiter. Ein ähnliches Projekt, „Oberholz“ und Kontext. Da fand ich spannend, wie schaffen sie durch das Oberholz einen neuen Blickwinkel beziehungsweise schaffen einen Ort, den es vorher vielleicht schonmal gab, aber betonen das durch den Blickwinkel auf Referinghausen. Da wer meine Frage, wie wichtig ist der neue Blickwinkel. Ich meine, das sie bei dem Vortrag bei uns an der Uni gesagt haben, dass man auch mal einen Perspektivwechsel haben muss um Sachen zu verstehen im Kontext. Wie wichtig ist das an diesem Projekt, einen neuen Blick auf Referinghausen zu bekommen.[…] Vielleicht auch in Verbindung mit dem Material, was Bauchglaube ich von vor Ort kommt und eigentlich für Fachwerkhäuser benutzt wird. CH: Ja genau. Ja diese Intensivierung von Orten, ist sehr sehr wichtig für uns. Weil es ist schon ein Unterschied, ob da jetzt einfach nur eine Sitzbank steht oder eben dieses Gebäude. Also es hat ja auch eine räumliche Qualität, es macht etwas mit einem, es konzentriert auf etwas. Wenns dann den Blick und die Perspektive auf etwas wirft oder in Zusammenhangbringt. Hat das auf jeden Fall eine sehr veränderte Wirkung. Das muss nicht bei jedem die glei-
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176 che sein, aber ich bin schon davon überzeugt, dass diese Art Perspektivwechsel, eine andere Sichtweise einzunehmen der erste Schritt zu einer Veränderung ist oder ein Impuls ist um etwas zu machen. Es gibt auch andere Orte, zum Beispiel „der Pflug“, wo Menschen sagen, ach Gott hier habe ich ja noch nie so intensiv gestanden oder den Blick auf den Ort genossen. Ja das ist so banal, aber total wichtig aus Dingen rauszukommen und von außen drauf zuschauen, im übertragenen Sinne. Das ist etwas was viel zu selten gemacht wird, weil man wahrscheinlich auf Grund des Stresses im Lebensalter gar nicht so dazu kommt. BW: […] Braucht es manchmal mehr als nur ein Objekt, sondern so eine Art Vernetzungsstrategie? […] Braucht es vielleicht noch eine dritte Ebene mit etwas digitalem, zum Beispiel eine Übergeordnete Vernetzung? CH: Ja das ist schon etwas, was ein Ort nochmal intensivieren kann. Nicht nur der Ort an sich, die Materialist, Licht, Schatten, Sonne und so weiter. Sondern auch noch eine inhaltliche Komponente, die auch oftmals dann vielleicht mit der Zukunft und auch der Vergangenheit zutun hat. Beim Pflug ist das zum Beispiel so, dass wir da ein QR-Code angebracht haben, wo man sich mit den digitalen Heimatsstudien vernetzen kann, um Zeugnisse der Vergangenheit anzuschauen. Das ist auf jeden Fall wichtig. Und ich glaube auch, dass die Vernetzung der untereinander mehr ist als die Summe der Einzelteile. Es gibt ja auch ein Projekt Sauerland Seelenorte, wo das ja auch mitschwingt oder andockt. Ich war mal an einem Seelenort und dann haben wir aufs dem Internet den Text dazu zu dem Ort vorgelesen und das macht das auch nochmal wesentlich intensiver und tiefer die Erfahrung zu diesem Ort. Wir sind das ja nicht so richtig gewohnt, nach dem Motto ja jetzt sitze hier und was ist denn hier so besonders. Die Leute werden sofort nervös und müssen
mal wieder ganz kurz ihr Handy checken und so weiter. Das ist etwas, was nicht so Alltäglich ist, sich mit einem Ort zu beschäftigen den wirken zu lassen und vielleicht auch mal die Gedanken schweifen zu lassen oder sich Gedanken zu machen. […] Aber was total spannend ist und was ich jetzt auch glaube ich anfangen werde, das hatte auch meine Frau angestoßen, also auch eine Perspektive von außen. Das Thema Kommunikation und Austausch an diesen Orten, ist mir schon wirklich total wichtig . Man führt da die krassesten Gespräche, also da müssten man eigentlich eine eigene Publikation draus machen. Es geht natürlich immer viel über die Veränderung der Landschaft, Umweltschutz, soziologische Themen oder politische. […] Aber diese verschiedensten Ebenen, Sichtweisen sozusagen, auf die man da trifft, das ist schon sehr spannend. Das ist eigentlich die Hauptaufgabe von diesen Orten. Nicht nur für sich dahin zugeht und eine andere Perspektive einzunehmen, sondern eben mit anderen Menschen ins Gespräch zukommen.Und das möglichst milieuübergreifend. Jetzt ist das milieuübergreifende in so einem Ort eh schneller und leichter zu erreichen als in der Stadt, weil da einfach auf Grund der Kleinteiligkeit alle Leute irgendwie eh immer miteinander sprechen. Egal ob man jetzt Geld hat oder weniger Geld hat, ob man jetzt Abitur hat oder kein Abitur hat. Ja jetzt zur nächsten Folie, Bewusstsein erzeugen habe ich darunter gepackt. BW: […] Sie haben mal in einem Gespräch erwähnt, dass sie gerade dieses gemeinschaftlich Arbeiten, diese familiäre, nachbarschaftlich Form von Zusammenarbeit sehr interessant finden. Was bis zu einem Rahmen geht, aber auch diese Übertragbarkeit auf andere Flächen. […] Wie kann man solche Ansätze, also diese Form von gemeinschaftlichen, nachbarschaftlichen Zusammenarbeiten auf solche Siedlungsräume, wo es nur noch ein nebeneinan-
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178 der Wohnen und nicht ein miteinander Wohnen ist, übertragen? CH: Ja, das ist auf jeden Fall eine sehr, sehr spannende Frage. Aber da kommen ja auch wieder solche Dinge wie Diversität rein, da fehlt ja einfach die Heterogenität und die Diversität in solchen Siedlungsstrukturen. Es gibt da ja sicherlich irgendwo, man siehts oben rechts wahrscheinlich, den ursprünglichen Siedlungskern von Laer. Der sicherlich auch sehr schön sein wird. Und dann gibt es diese naja Art Suburbs kann man sie jetzt wahrscheinlich noch nicht nennen, diese Siedlungsstrukturen. Da fragt man sich, waren damals die Stadtbauämter nicht mit besonders talentierten Leuten besetzen oder ist das einfach so ein Element, was sich durch die ganze Republik von oben durch Flächennutzungspläne so durchgereicht hat, keine Ahnung. Oder sind es vielleicht Monitore Aspekte, die da mit reinfließen? So nach dem Motto, naja siehts ja da, das war ein Acker vorher. Der Bauer wurde dafür entschädigt beziehungsweise das Land wurde abgekauft, dann wurde es entschlossen und möglichst einheitlich bebaut mit 800 m2 Grundstücken, Erschließungsstraße links, rechts. Da fehlt einfach Städtebauliche Qualität, das ist ja völlig logisch. Und ich glaube das könnte man, das hätte man damals anders machen können. Da müssen ja keine Subzentren entstehen in dem Sinne oder gleichberechtigte Zentren zum Ortskern oder Stadtteil. Aber es braucht wesentlich mehr öffentliche Fläche in diesen privaten Siedlungsstrukturen. Also das ist etwas, wo ich heute noch erschrocken bin, wenn ich manche Siedlungsstrukturen sehe die entstehen, wie banal die sind. Wo man auch wirklich das Gefühl hat, dass das jeweilige Rathaus oder die Gemeinde oder die Kleinstadt oder Stadt das wirklich auch ein Stückweit unter finanziellen Aspekten sieht. Nach dem Motto so und so verdienen wir damit, damit wir uns den oder den Rathausumbau leisten können,
das ist eigentlich nicht gut. BW: Ja, definitiv. Monitäre Aspekte spielen da mit Sicherheit rein. Es ging ja auch in den 60er, 70er Jahren, wo diese Siedlungsstrukturelleentwicklung und Bevölkerungsentwicklung eine extreme Dynamik bekommen hat, oft darum Leute an Orte zu binden, weil sie ja auch Arbeitskräfte sind. Man hat im doppelten Sinne damit Geld verdient. Die Frage ist, macht es in Zukunft Sinn neue mögliche Dorfstrukturen aufzuzeigen und somit einen neuen Dorfaspekt zu beleben? Ich finde es umso interessanter in einer bestehenden Siedlungsstruktur Möglichkeiten aufzuzeigen, die Qualitäten zu verbessern. CH: Absolut, weil wir werden ja diese Art von Entwicklungswellen so wahrscheinlich nicht mehr haben. Naja, man weiß ja nicht so genau, weil im Moment gibt es ja schon die Tendenz zurück aufs Land und so spannen. BW: Ja genau das finde ich eigentlich so interessant , damit man das unterbindet. Nicht dass das jetzt noch weitergeht, weil das Bewusstsein von dem Menschen, auch in der Politik sind teilweise, wissen ja im Grunde genommen das es eine falsche Entwicklung ist noch mehr Fläche zu versiegeln. Gerade in Hinblick auf die Pandemien, dass die Lust auf das Land größer geworden ist. Man sieht das ja auch rundum Berlin, an den peripheren Zonen. Im Grunde genommen kann man das ja schon unterbinden, das man nicht noch mehr freie Fläche zu CH: Aber das ist wirklich eine extrem wichtige Aufgabe. Da muss man sich wirklich mit dem Bergriff „Dichte“ intensiv auseinandersetzten und auch nah an den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen sein. Ich glaube nicht das jeder sein Seelenheil in einem Einfamilienhaus sucht, aber es mangelt da einfach an Alternativen. Aber zwischen Geschosswohnungsbau und Einfamilien-
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180 haus gibt es ja eigentlich auch noch was, vielleicht müsste man das einfach mal besser herausschälen.[…] Das ist wirklich eine total gute und wichtige Aufgabe sich damit zu beschäftigen. Also was ist es für eine Gestalt und was hat es für eine Dichte und ab wann kippt die Dichte, wo sie dann gar nicht mehr in eine Dorfstruktur oder in eine Kleinstadtstruktur reinpasst. Oder was macht man mit so einem 70er Jahre Siedlungsgebiet, wo bringt man vielleicht mal eine Lücke rein und bring Öffentlichkeit rein? Es muss nicht immer sofort ein neues Quatierszentrum oder Gemeindezentrum sein, das muss ja auch alles erstmal bezahlt sein. Aber auf jeden Fall brauchst Öffentliche Räume, das ist total wichtig. Damit man nicht jedes mal sich ins Auto zu setzten um an irgendeinen Ort zu fahren, der dann irgendwie öffentlich ist. Das muss, glaube ich, wirklich auf einer Quatiersebene muss da Platz gesprengt werden. BW: Ich bin bei den Architects for Future Münsterland und da haben wir am Montag ein Gespräch mit den Grünen gehabt, über eine neu ausgeschriebene Fläche in Münster Ost. In dem Gespräch ging es auch viel darum, dass der Münsteraner oft noch den Wunsch nach einem Einfamilienhaus hat. Das Trifft ja wieder den Nerv des Bewusstseins, dass viele Leute sich nicht bewusst sind, dass das umweltschädlich ist und sich nicht damit beschäftigen wollen. Und wie kriegt man das vielleicht hin? Wie kann man bei solchen Menschen das Bewusstsein erhöhen oder erzeugen. CH: Ja, wahrscheinlich ist das wieder eine Sache des Perspektivwandels und das kriegt man ja hin wenn man sich mal ein bisschen von den Dingen entfernt und andere Möglichkeiten sieht. Ich kann da nur empfehlen einen andern Vorschlag zu machen, wie es anders gehen könnte. Aber auf eine Schlaue Art und Weise, also es kann nicht jetzt der Turm oder das Zehnfamilienhaus die
Lösung sein. Weil es gibt gewisse Typologien, gerade in Dorfstrukturen, da ist das Ein- oder Zweifamilienhaus eher das richtige, aber nicht in diesen Siedlungsgebieten, ich rede jetzt wirklich über Dorfstrukturen. Und es nicht immer ist das Gebäude an sich das Problem sondern die Nutzung oder Unternutzung, das heißt wenn ich ein Einfamilienhaus baue und mehr oder weniger da nur schlafe, verbringt man da nur relativ wenig Zeit. Bei dem Projekt was wir am Edersee machen, da dürfen wir gar nicht größer bauen, das ist auch gar nicht das Ziel, als kleine 117m2 große Gebäude. Der Witz besteht darin, dass die Gebäude andere Funktion beinhalten. Also jedes Gebäude bekommt noch eine weitere Funktion. Sagen wir mal Seminargebäude, Therapieraum, Showcase für Energieeffizient,… Also das ist glaube ich etwas, also man muss mehr Funktionen in die Einfamilienhausstrukturen bringen. In andere Ländern und Kulturen ist das gegeben. Ich habe mal ein Projekt im Vietnam gemacht, da gibt es das sogenannte Shophouse. Die Shophousetypologie, wo im vorderen Beriech immer etwas war was verkauft wurde. Aber auf jeden Fall war eis immer sehr Kommunikativ. Vielleicht müsste man mal in Kultur hineinschauen und zu überlegen, was man noch reinbringen. Das ist jetzt vielleicht sehr banal, zunächst erstmal das Homeoffice, was ja auch funktioniert. Ein Teil wird ja auch nach der Coronakrise davon übrig bleiben. Aber was könnte darüber hinaus zur Legitimation dieser Art von Bauform führen? Das haben wir jetzt einerseits über die Programmatik oder die Funktionen besprochen, aber auch über das Thema Ökologie. Also das ist ja nichts Neues, das in Berlin teilweise mehr Biodiversität herrscht als in Brandenburg, in der Landschaft. Das kann ja auch etwas sein, was eine neu Form von Urbanität oder Wohnen ausmacht.Das ist also ein ganz ganz wesentlicher As-
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182 pekt. Denn die Agrarreform, das ist ja auch ein ganz dickes Brett, stößt da an Grenzen, weil die Bevölkerung ja irgendwie ernährt werden muss. Ein anderes Thema ist, dass vor zwei Jahren wurde noch gerufen wir müssen in Holzbauweise bauen müssen und heute geht uns das Holz aus oder es ist nicht mehr bezahlbar. Also da muss man halt auch immer schauen, nach dem Motto, das hat jetzt auch andere Gründe, aber es soll immer Biodivärser sein. Aber aus irgendeiner rüpeligen Buche kann ich mir halt kein First zimmern. Also das sind immer so Dinge die muss man abwägen, aber je mehr man vereinen kann in einem bestimmten Kompromissbereich. BW: […]Ich habe noch eine Frage, beziehungsweise drei Begriffe die sie mal erwähnt haben. Aus Entfremdung wird Vernetzung und aus Vernetzung wird Verbundenheit. Sie benutzen das ja oft im Kontext auf kleine dörfliche Strukturen, aber kann man das vielleicht auch im Kontext von Siedlungsstrukturen anwenden oder reininterpretieren? CH: Ja, dass ist natürlich auf jeden Fall meine Hoffnungen. Ich habe es so noch nicht ausprobiert, aber ich glaube schon das da irgendwas ist. So eine Art Schnittmenge, so eine Art gemeinsames Interessensgebiet, ein common ground, den man da finden muss. Den muss man da auch wirklich suchen und finden, aus den Leuten heraus, weil sonst ist es nur so eine Idee, die kann man wegen mir bauen, aber es wird nicht angenommen. Aber ich kann mir schon vorstellen, weil das Thema Identifikation, Identität bedeutet ja nichts anderes als die Summe von gewissen Eigentümlichkeiten. Jeder Mensch, jede Gruppe behauptet ja von sich irgendwie Eigentümlich zu sein. Was ja auch Urmenschlich ist und das zu finden. Und da hoffe ich auch darauf das jede Gemeinde, jede Siedlung etwas anderes ist. Das ist die Herausforderung. Das dann zu destillieren um daraus ein Thema zu machen, dann ist
es auf jeden Fall übertragbar. Ob es dann irgendwo nochmal so Open Mind Places sind weiß ich gar nicht oder ob es etwas anderes ist. Auf jeden Fall hat es mit öffentlichen Raum zu tun, das ist ganz wichtig. Das hat etwas mit dem zusammenbringen von verschiedenen Milieus zu tun und es hat auch viel mit Ökologie zu tun. BW: Ja im Grunde genommen auch eine gute Frage, weil ja die Struktur oder die Bezugsperson unterschiedlich sind. Eine Familie die da wohnt hat ein Kind, das dort Fußball spielt und in einer anderen Stadt zur Schule geht, aber überhaupt nichts zu tun hat mit den Leuten, die im Umfeld wohnen. In der Vergangenheit war das ja ganz anders, weil man ja mehr gemeinsame Strukturen hatte, wie zum Beispiel zur Kirche oder zum Schützenverein gegangen ist. CH: Ja, das ist so. Eigentlich hätte man da am Anfang schon mehr Qualität auf den Städtebau legen müssen, aber es ist nun mal so. Und jetzt ist wirklich die Frage, was kann man da ändern. Das ist eine total spannende Frage. Man darf nicht unterschätzen, wie wichtig Spielplätze für diese Strukturen sind. Aber es gibt da sicherlich einiges anderes. Ich sehe da auch noch andere Siedlungsstrukturen unten links zum Beispiel, da scheinen so paar Zeilenhäuser zu sein. Man sieht da schon sehr, ich sag mal generell den Langen Arm von der Moderne, Le Corbusier und so weiter. Das hat sich schon echt sehr stark in den Leitlinien der Republik oder in Europa und darüber hinaus niedergeschlagen. Das ist sicherlich keine gute Entwicklung. Aber solche Strukturen zu ändern, also ein Flächennutzungsplan zu ändern, ein B-Plan zu ändern, und die Grundlagen und Gesetze. Das ist unglaublich schwierig. Das ist fast eine politische Aufgabe, muss aber dringend gemacht werden. Da führt eigentlich so eine Einfamilienhausdebatte wie vom Hofreiter letztens angestoßen. Das ist zwar dann weitläufig dann verständlich,
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184 aber es geht ein bisschen an dem Thema vorbei. Das ist komplexer das Thema, man sollte eigentlich, ja wie wollen wir eigentlich zusammenleben. Das ist auch das diesjährige Motto der Biennale, aber auch da ist mir letzte Woche aufgefallen, dass da leider der Praxisbezug fehlt. Das ist alles sehr sehr theoretisch rübergebracht. BW: […]Gerade auch wo sie das mit dem Hofreiter erwähnen, der hat ja auch extreme Kritik dafür bekommen. Ich glaube, das ist auch der falsche Weg, ein Verbot dafür aufzuzeigen, sondern vielleicht eher eine Alternative. Niklas Maak hat das ja auch angesprochen, dass das Einfamilienhaus gar nicht mehr Zeitgemäß ist. Wie kann man da mit demBestand umgehen und anderes interpretieren? CH: Ja, indem man vielleicht ganz pragmatisch einfach mal Zäune einreißt. Zum Beispiel, ich wohne auch in der Dachgeschosswohnung von einem 70er Jahre Haus mit einer Mehrgenerationfamilie. [...]Und dieses Zusammenbringen ist total wichtig. Da spielt fast die Hülle des Gebäudes eine untergeordnete Rolle, der Außenraum ist eigentlich das entscheidende, auch für die kreative Entwicklung. Mehr den je vielleicht. BW: Ich fand das Bild immer ganz interessant, vom „nine to five Job“, dann kommen die Erwachsenen nach Hause und setzten sich vor den Fernseher und essen noch zu Abend. Aber eigentlich sitzen hinter ihrer Lochfassade, verstecken sich eigentlich nach ihrem Arbeitsalltag. So kommt mir das manchmal vor, dieser Lebensentwurf. Hat das nicht auch viel mit der Hülle zu tun? Das sie Fenster manchmal ziemlich klein sind? CH: Ja, das kommt dann ja auch manchmal auf den Entwurf an. Aber ich würde es gar nicht so formal sehen oder fast so Metaphorisch. Ich glaube es ist diverser, also es gibt so unterschiedliche Lebensformen wo auch Großeltern mit im Haus leben, WGs oder was auch immer. Ich glaube das abzubilden ist das spannende.
Wichtig ist, dass die Dinge miteinander vernetzt sind. Nicht nur im Sinne von Vernetzt sein, sondern wenn es dann noch eben diese Art moralische, ethische, Zwischenmenschliche Art der Verbindung bekommt, ich glaube das ist entscheidend. Das Verbindende in der Gesellschaft, das kann im Niveau von den Kindern sein, weil die miteinander spielen, das kann auf dem Niveau von den Erwachsenen sein, weil die sich austauschen und ergänzen. Ich glaube das hat ja auch eine sehr soziologische Komponente. Das darein zu bringen, das ist das Entscheidende aus meiner Sicht, das man nicht so aneinander vorbei lebt. Was man ja auch in einer Familie durchaus sehen kann. Das erlebt man ja leider sehr häufig, auch bei jungen Erwachsenen. Auch bei Jungs die viel zu viel Zeit an der Playstation verbringen. Früher gab es das Problem ja nicht, da musste man die Leute reinholen und heute eher rausholen. [...]
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ich bedanke mich bei:
Prof. Kazu Blumfeld Hanada AA. Dipl.
Christoph Hesse
Dirk Schöne
studio.noi
Janina
meiner Familie