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Potenziale + Eigenrationalität
Die Peripherie als Zwischenraum
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Das Planungsgebiet befindet sich in Burgsteinfurt, dem nord-westlichen Stadtteil der münsterländischen Kreisstadt Steinfurt. Zur Entwicklung neuer, innerstädtischer Lösungen für die wachsende Nachfrage nach urbanen Lebensraum lohnt sich ein Blick auf die Megatrends des Zukunftsinstituts. Die großen Treiber des Wandels benennen komplexe Veränderungsdynamiken der Gesellschaft. Konnektivität, Individualisierung, Mobilität oder die Gesundheit spielen hier beispielsweise eine gewichtige Rolle. Spätestens seit der Corona-Pandemie drängen sich aber immer mehr Themen rund um den Megatrend New Work in den Vordergrund. Gemeint sind hier neue Arbeitsmodelle. Alternierend zur rationalen Leistungsgesellschaft, nimmt die Work-Life-Balance an Bedeutung zu. Die Pandemie hat sich als Treiber dieses Trends erwiesen, denn durch den beschleunigten Digitalisierungsschub in der Arbeitswelt treten neue Arbeitsmodelle auf den Plan.
Für digitale Nomaden, Unternehmer oder Arbeitnehmer, die nahezu ausschließlich mithilfe digitaler Technologien ihre Arbeit verrichten und somit ein mulitlokales Leben führen, wird plötzlich die Peripherie als Lebensraum interessant. Kostengünstigere Mieten verschlagen einstige Stadtkinder in die Vororte.
Hier treten gut angebunene Kleinstädte wie Steinfurt in den Vordergrund. Gut ausgebauter ÖPNV und eine Bahnanbindung nach Münster ist allerdings nur ein Teil der Lösung gegen den Leerstand von Geschäftsflächen im Zentrum.
Hier bedarf neuer Konzepte, einer neuen Identität der ausgedienten Innenstädte. Eine Mischung verschiedener Typologien, wie lokale Handwerksbetriebe oder verträgliche Industrie kann beispielsweise neben Wohnraum koexistieren.
So kann ein Zwischenraum entstehen, städtischer Raum für die Menschen, Raum für Möglichkeiten, Raum für das miteinander.
Die Kreisstadt Steinfurt
Seit fast 50 Jahren als Einheit?
Um das innerstädtische Leben wieder zu erwecken und Kleinstädte und ihre Zentren nachhaltig wieder zu beleben, kann ein Maßstabssprung helfen.
Betrachtet man die die Kreisstadt als Ganzes stellt man zunächst fest, dass diese sich erst 1975 durch den Zusammenschluss der Städte Burgsteinfurt und Borghorst als Einheit präsentiert. Dies wird auch durch zwei unabhängig voneinander gewachsene Altstadtstrukturen deutlich. Erkundigt man sich bei Einnwohnern nach der Stadt Steinfurt, so wird häufig mit einer Gegenfrage nach Borghorst oder Burgsteinfurt geantwortet.
Dabei haben die Bürger die Idee von „einer GEMEINSAMEN Stadt“. Schon vor Corona setzten sich zwei Arbeitsinseln zusammen, die gesamtstädtische Perspektiven für die beiden Ortsteile und die Stadt als Ganzes erarbeitet haben. Für beide ist das Bagno ein Naturschutzgebiet, entworfen als Lustgarten für den Gra fen Karl Paul Ernst von Bentheim-Steinfurt - ein Bindeglied beider Ortsteile. Der Bagno dient mittlerweile auch als Eventfläche für Feste und Veranstaltungen, die das Zusammenwachsen fördern. Dies gilt als Schützenswerter Faktor, der weiter forciert werden kann.
Gleichsam soll die Mobilität untereinander barriereärmer ausgebaut werden. Für die Mobilität der Zukunft kann hier Mikromobilität und ein Ausbau vom Radwegenetz den ÖPNV und bereits ehrenamtlich geführte Bürgerbusse unterstützen.
Es lässt sich festhalten, dass die Anwohner die Stadt durchaus gewillt sind, ihre Stadt als Einheit zu begreifen, jedoch Entwicklungspotenzial in der Vernetzung und Infrastruktur untereinander sehen. Wichtig hierbei ist jedoch, dass sich die Ortsteile nicht überplant werden, sondern aus sich selbst heraus entwickeln (bsp. Burgsteinfurt: historisch, literarisch, kulturell, musikalisch).
Burgsteinfurt - Ort
Am Bagno - Buchenberg
Steinfurter Bagno
Borghorst - Ort
Naturschutzgebiet Bagno Bindeglied beider Ortsteile
Verfall der Vergessenen Bilder der Verwahrlosung