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EDITORIAL
Das Web wird mobil Bereits in den letzten Jahren wurde immer wieder prophezeit, dass das mobile Web jetzt endlich da sei und die letzten Jahre hieß es dann auch immer: „Dieses Jahr ist das Jahr des mobilen Web“. Bislang musste man am Ende eines Jahres jedoch dann immer ernüchtert feststellen, dass die mobile Nutzung zwar zugenommen hat, von einem echten Durchbruch konnte hier aber kaum die Rede sein. Die Gründe hierfür waren denkbar einfach:
Die
Möglichkeiten
im Web
sind nahezu
grenzenlos.
»» lahme, mobile Webverbindungen »» Geräte, die eine vernünftige Nutzung kaum möglich machten Das Resultat war eine mangelnde Nachfrage und auch Akzeptanz. Mit Einführung des iPhones im Jahre 2007 kam das Thema dann etwas stärker ins Rollen, da dieses Gerät erstmals eine halbwegs vernünftige Nutzung des mobilen Internet ermöglichte. Von einem echten Durchbruch konnte aber gerade in der Anfangszeit – insbesondere aufgrund der mangelnden Verbreitung – kaum gesprochen werden. Durch den so genannten Appstore und die inzwischen unzähligen Tools (Apps), die sicherlich eines der Erfolgsgeheimnisse des iPhones darstellen, begann der eigentliche Siegeszug und inzwischen hat auch die Konkurrenz die Zeichen der Zeit erkannt und nachgelegt. So bieten mittlerweile nahezu alle großen Handyhersteller Smartphones an, die die Nutzung des mobile Web problemlos ermöglichen. Und auch die Netzbetreiber haben in den letzten Jahren stark nachgelegt…. Für uns Grund genug, in der vorliegenden Ausgabe etwas intensiver auf diesen Wachstumsmarkt einzugehen. Die hier ermittelten Zahlen werden einige mit der Zunge schnalzen lassen! Darüber hinaus haben wir natürlich noch viele weitere spannende Themen für Sie zusammengestellt: Die Rankingfaktoren 2011, ein exklusives Interview mit Roy Rubin über Magento und die Zukunft nach der eBay-Übernahme und natürlich auch wieder einiges zum Thema Onlinemarketing im Bezug auf E-Commerce. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine erholsame Urlaubszeit und viel Spaß mit der vorliegenden, passenden Lektüre.
Ihr Josef Willkommer
P.S. Über Verbesserungsvorschläge oder Themenwünsche freuen wir uns jederzeit. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail an info@estrategy-magazin.de.
// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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INHALT
INHALT 06.2011 107 Internet 2.0 - Die Welt wird mobile...
Bereits in den letzten Jahren wurden immer wieder prophezeit, dass das mobile Web jetzt endlich da sei und die letzten Jahre hieß es dann auch immer: „Diese Jahr ist das Jahr des mobilen Web“. In der Vergangenheit war dies allerdings immer nur mögliche Wunschvorstellung. 2011 scheint allerdings die Trendwende tatsächlich da zu sein. Wir zeigen einige aufrüttelnde Zahlen und Fakten.
73 Rankingfaktoren Wer sich mit Suchmaschinenoptimierung etwas intensiver beschäftigt, kennt in den meisten Fällen die Ranking Factors von SEOmoz, die alle zwei Jahre veröffentlicht werden. Im Mai 2011 war es demnach wieder soweit: Diesmal mit einer Neuerung. Es wurde hier nicht nur 132 SEO-Profis zu deren Einschätzungen befragt. Heuer wurde erstmals eine umfangreiche, statistische Analyse gemacht – mit einigen sehr erstaunlichen Ergebnissen.
48 Exklusiv-Interview mit Roy Rubin
Magento war ja bereits in der Vergangenheit bereits immer sehr stark in der Presse und Blogosphäre vertreten. Anfang Juni wurde nun die komplette Übernahme durch Ebay bekannt gegeben. Die Gerüchteküche brodelte darauf natürlich gleich über. Wir haben mit Roy Rubin über die Entwicklung von Magento, den aktuellen Stand und auch die Zukunft gesprochen!
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News 3
Editorial
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Surftipps & Blogs
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Buchempfehlungen
E-Commerce 13
Gütesiegel für Onlineshops Rechtliche Zertifizierung einzelner Bestandteile und des Bestellprozesses
15
Shop Relaunch Die ultimative Checkliste
25
Bay übernimmt Magento Wie geht’s weiter?
28 Social Media Marketing für Shopbetreiber 34
10 Jahre PLUS.DE Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
39
Interview mit Bastian Siebers – Geschäftsführer der Plus Online GmbH
42
Suchmaschinenoptimierung für Magento So funktioniert`s
48
Interview mit Roy Rubin
Technik 96 Volltextsuche mit Apache Solr 99
Die Beschleunigung von Magento aus Providersicht
5
INHALT
INHALT 06.2011 Onlinemarketing 12
Onlineumfrage
52
Bewertungsportale Zukünftig ein Muss für Shopbetreiber?! 61 64
E-Commerce Tag Frankfurt Die große Chance für KMUs Erfolgreiche Kundengewinnung mit Google Local Search & Google Places 68 Die Adwords-Kampagnen der Zukunft 73
Die SEOmoz Rankingfaktoren 2011
82
Social Media Monitoring Tools für den Praxiseinsatz
87 Trackinglösungen im Überblick
Mobile 103
Mobile Werbung im Geschäft wird immer beliebter 107 Das mobile Web ist inzwischen wirklich angekommen! 111
Native App oder HTML5 So planen planen Sie Mobile!
Recht 114
Widerrufsrecht 2011 Neue Belehrung im Onlineshop und neue Urteile
118 AGB & Datenschutzerklärung für Online-Shops
Magazin 121 Impressum
52
Bewertungsportale – Ein Muss für Shopbetreiber Vor einiger Zeit wurden Bewertungsportale noch belächelt. Inzwischen ist deren Bedeutung – und dies liegt sicherlich auch am wachsenden Einfluss bei Google – entsprechend stark gestiegen, werden Bewertungen inzwischen teilweise doch auch im Ranking angezeigt. Wir zeigen, worauf es hier ankommt und welche Portale hier besonders interessant sind.
34
10 Jahre Plus.de
Auch wenn die Webadresse www. plus.de seit zehn Jahren immer dieselbe ist: Die E-CommercePlattform der Tengelmann Unternehmensgruppe hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Und für die Zukunft plant sie noch Großes. Mit einer gezielten Sortimentspolitik, Kooperationen und technischen Innovationen will der Online-Händler 2011 seine Position unter den Top E-Shops in Deutschland weiter ausbauen und die Nummer 1 in Service und Preis werden.
99
Hosting – So skalieren Sie PHP-Anwendungen Gerade für größere Online-Projekte und Online-Shops im Wachstum ist das Thema mitunter recht heikel – Skalierung. Hierzu muss man ein wenig weiter ausholen, wenn man erklären will, wie Provider über Skalierung, Performance und Optimierung denken. Der Artikel gibt dem interessierten Leser einige grundlegende Informationen an die Hand um in das Thema einzusteigen. www.estrategy-magazin.de
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News // Surftipps & Blogs
Surftipps & Blogs UrbanOrca: Leute aus der Umgebung für gemeinsame Aktivitäten finden
Mit UI-Check kann man die Usability seiner Webseiten testen lassen. Man stellt verschiedene Aufgaben, wählt passende Usergruppen aus und erhält nach dem Test Videos und schriftliche Bewertungen der User, die den Test durchgeführt haben. http://www.ui-check.com/
jumbotask: Projektmanagement für Freelancer
Consmr: Produkte bewerten jumbotask hilft Freelancern bei der Verwaltung ihrer Projekte und Kunden. Das Tool trackt Rechnungen, Arbeitszeiten, Ausgaben und vieles mehr. https://www.jumbotask.com/
UrbanOrca hilft dabei, neue Leute aus der Umgebung für Aktivitäten aller Art zu finden. Mitglieder mit ähnlichen Interessen können miteinander chatten, um gemeinsame Aktivitäten planen zu können. http://signup.urbanorca.com/ Splarchive: Backups in PDFForm speichern
teamgantt: Projekte mit Gantt Diagrammen managen Auf consmr können Kunden Produkte, die sie im Supermarkt erwerben, bewerten. Die Bewertungen können auf Twitter und Facebook gepostet werden und die fleißigsten User verdienen Badges für ihre Reviews. http://www.consmr.com/ Teveren: Filesharing-Tool für Unternehmen
Splarchive ist eine BackupLösung, mit der E-Mails, Kontaktdaten, Blogs und Dokumente regelmäßig in PDF-Form umgewandelt und in der Cloud gespeichert werden können. http://splarchive.com/ UI-Check: Webseiten-Usability von echten Usern testen lassen
teamgantt ist ein Tool, mit dem sich Projekte online mit Hilfe von Gantt Diagrammen managen lassen. Die Diagramme können gemeinsam mit Kollegen betrachtet und bearbeitet werden. http://teamgantt.com/ Stereo9: Gratis-Musik für Fans
Teveren ist eine Business-Filesharing Lösung, mit der Unternehmen intern Dateien über ein komplett personalisiertes Interface teilen können. http://www.teveren.com/ Auf Stereo9 können Musiker ihre Musik kostenfrei anbieten. Im Gegenzug bekommen sie Daten
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Die innovative Such-Technologie Solr bietet neben einer hervorragenden Performance eine moderne und benutzerfreundliche Suchfunktion.
Halten Sie Ihre Projekte auf einem aktuellen und sicheren Stand: Das geht jetzt ganz einfach mit nur wenigen Mausklicks!
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Der kostengünstige CMS-Einstieg: ideal geeignet für kleine und mittlere Webseiten
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Wir beraten Sie gerne! Rufen Sie uns an.
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News // Surftipps & Blogs
ihrer Fans, um z. B. Konzerte besser planen zu können. http://www.stereo9.com/
rollsquare: Behindertengerechte Orte bewerten
CodeEval: Programmier-Kenntnisse von Bewerbern testenfür Schüler und Studenten
die Kinder im Internet, speziell auf Facebook, zu schützen. MinorMonitor überwacht Status Updates, Freunde, Fotos und mehr und sendet den Eltern regelmäßige Berichte per Mail zu. http://www.minormonitor.com/ FilePunch.me: Anonymes und schnelles Download-Center-
Mit CodeEval können Unternehmen die Fähigkeiten von Bewerbern für Programmier-Jobs online testen. Die Firmen erstellen Jobs und Challenges, die Bewerber können dann ihre Lösungen dazu einreichen. http://www.codeeval.com/
Auf rollsquare kann man Orte anlegen, die behindertengerecht sind und zum Beispiel Rollstuhlrampen bieten. Die einzelnen Orte können bewertet und kommentiert werden, es wird die genaue Location angezeigt und die Nutzer können Fotos hochladen. http://rollsquare.com/ Filegoose: Online Dokumentenverwaltung
tricider: Gemeinsame Entscheidungen treffen
FilePunch.me erlaubt von einem Account aus den Zugriff auf zahlreiche File Hosts wie Rapidshare oder Megaupload, beschleunigt und vereinfacht so den DateiDownload. http://filepunch.me/ hashtagify: Populäre Hashtags untersuchen
tricider ist ein Tool, das bei der Entscheidungsfindung behilflich sein kann. Man erstellt eine Frage, gibt diese mit einem Link weiter, die Empfänger können dann abstimmen, Pro- und Kontra-Argumente sammeln und Lösungen vorschlagen. http://tricider.com/
Filegoose hilft dabei, Dokumente online zu verwalten und zu durchsuchen. Dokumente können online geteilt und von mehreren gleichzeitig bearbeitet werden. http://www.filegoose.com/ MinorMonitor: Internetverhalten seiner Kinder beobachten
Mit hastagify lassen sich populäre Twitter-Hashtags und ihre Beziehungen untereinander untersuchen und darstellen. Daneben werden die aktuellsten Tweets zu dem Hashtag angezeigt. http://hashtagify.me/
MinorMonitor hilft Eltern dabei, // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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News // Buchempfehlungen
Recht für Grafiker und Webdesigner
Uwe Koch, Dirk Otto, Mark Rüdlin ISBN-10: 3836217058 ISBN-13: 978-3836217057 Gebundene Ausgabe, 417 Seiten, Verlag: Galileo Design, Bonn 2011, 9. Auflage Preis: EUR 49,90
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Nicht nur die Betreiber von Onlineshops sollten sich intensiv mit dem Thema Recht auseinandersetzen. Auch für Grafiker und Webdesigner ist das ein Thema, einerseits zum Schutz ihrer kreativen Leistungen, andererseits für alle Aspekte im Rahmen ihrer Selbständigkeit. Es ist ein weites Themenfeld, das die Rechtsanwälte Uwe Koch, Dirk Otto und Mark Rüdlin auf 417 Seiten in ihrem Buch “ Recht für Grafiker und Webdesigner” behandeln. Bei Galileo Press ist 2011 bereits die 9. Auflage erschienen, die hier etwas genauer betrachtet werden soll. Teil I des Buchs beschäftigt sich mit dem Schutz der kreativen Leistung. Auf über 100 Seiten werden folgende Themen ausführlich beschrieben: »» Urheberrecht »» Geschmacksmuster »» Markenschutz »» Vertragsrecht »» Sozialrecht »» Recht des Selbständigen »» Steuern Fazit Das Buch bietet sich als gute Einstiegslektüre für Grafiker und Webdesigner an, die mit einer Selbständigkeit liebäugeln. Sie erhalten einen ersten Einblick in die Bestimmungen und Regeln, die sie als Selbständige beachten müssen. Wenn sie sich grundsätzlich mit dieser Beschäftigungsform anfreunden können, werden Sie aber sicher weitere Informationen einholen oder Beratungsangebote nutzen müssen.
Online-Marketing Essentials für Online-Shop Betreiber Der beste Onlineshop ist ohne Besucher nichts wert. Im Idealfall sind es dann auch die richtigen Besucher – also die, die auch etwas kaufen. Doch Onlinemarketing ist nicht gleich Onlinemarketing. Dr. Erwin Lammenett, Erfolgsautor und renommierter Onlinemarketing Berater, gibt dem Leser Entscheidungshilfen für die effiziente Ausgestaltung des Onlinemarketing für Onlineshops. Bewusst konzentriert er sich dabei auf die wesentlichen Maßnahmen im Onlinemarketing Mix – eben die Essentials. Die Leser erfahren: »» wie sie mehr Besucher in ihre Onlineshops bringen, »» wie sie mehr Umsatz über ihren Onlineshop generieren und »» damit auch den Gewinn steigern.
Erwin Lammenett ISBN-10: 3863170172 ISBN-13: 978-3863170172 Broschiert, 153 Seiten Seiten, Verlag Mainz, 1. Auflage Preis: EUR 14,50
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Das neue Buch von Erwin Lammenett behandelt Onlinemarketing aus dem Blickwinkel von Shopbetreibern und geht gezielt auf die Besonderheiten von Onlinemarketing für E-Shops ein. Es ist sehr praxisnah und beinhaltet viele reale Fallbeispiele. Es richtet sich an Betreiber von Onlineshops jeder Größe. Dabei ist es sowohl für Einsteiger im Sinne eines kompakten Gesamtüberblicks interessant als auch für erfahrene Shopbetreiber, die sich von den Ideen und Fallbeispielen inspirieren lassen können. Das Buch ist seit 11. März 2011 im stationären Buchhandel, im Onlinebuchhandel und auf der Website des Autors (http://www.inmedias.de/P/ Magento/Shop/) erhältlich.
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Die Tricks der Photoshop-Profis DVD, 80 Lektionen, 10 Stunden Spielzeit, 49,90 € » www.GalileoDesign.de/2351
Adobe Flash CS5 DVD, 80 Lektionen, 14 Stunden Spielzeit, 39,90 € » www.GalileoDesign.de/2375
Adobe Dreamweaver CS5 DVD, 121 Lektionen, 13 Stunden Spielzeit, 39,90 € » www.GalileoDesign.de/2374
Neuheiten für Webentwickler www.GalileoComputing.de
komple tt in Farbe
Recht für Grafiker und Webdesigner 417 S., 9. Auflage 2011, 49,90 € » www.GalileoDesign.de/2524
Adobe Photoshop CS5 1.178 S., 2011, mit DVD, 49,90 € » www.GalileoDesign.de/2353
jQuery 582 S., 2010, mit DVD, 34,90 € » www.GalileoComputing.de/1925
Suchmaschinen-Optimierung 692 S., 5. Auflage 2011, 39,90 € » www.GalileoComputing.de/2447
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News // Buchempfehlungen
Erfolgreiche Websites
Esther Düweke, Stefan Rabsch ISBN-10: 3836216523 ISBN-13: 978-3836216524 Gebundene Ausgabe, 778 Seiten, Verlag: Galileo Computing, 1. Auflage Preis: EUR 34,90
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Mit 778 Seiten ist das Buch “Erfolgreiche Websites – SEO, SEM, OnlineMarketing, Usability” von Esther Düweke und Stefan Rabsch aus dem Galileo Verlag ein ziemlicher Wälzer. Aber dafür ist auch wirklich alles drin, was man zu den genannten Themen erwartet und wissen muss. Es eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für Fortgeschrittene. Das theoretische Wissen wird durch praktische Beispiele ergänzt und dadurch leicht verständlich. Hier die behandelten Themen: »» Onlinewerbung »» Crossmedia-Marketing »» E-Mail-Marketing »» Suchmaschinenwerbung »» Social Media Marketing »» Suchmaschinenoptimierung »» Online PR »» Usability »» Videomarketing »» Conversion »» Mobile Marketing »» Web-Analytics »» Virales Marketing Die Liste ist also sehr umfangreich. Genauso groß ist natürlich auch der Baukasten, aus dem man die für seine Website passenden Bausteine auswählen muss. Das Buch liefert dabei zu jedem Kapitel Einstiegs- und Detailinformationen, praktische Beispiele und Details zur Anwendung. Checklisten und komprimiertes Wissen „to go“ sowie Literatur und Surftipps runden das Ganze ab. Fazit: Das Buch ist sehr empfehlenswert und sollte zur Pflichtlektüre gehören, wenn man seine eigenen Webseiten optimieren möchte oder sich mit dem Thema Onlinemarketing beschäftigt.
Follow me! – Erfolgreiches Social Media Marketing
Anne Grabs, Karim-Patrick Bannour ISBN-10: 9783836216722 ISBN-13: 978-3836216722 Gebundene Ausgabe, 442 Seiten, Verlag: Galileo Computing, 1. Auflage Preis: EUR 29,90
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Außergewöhnlich bunt ist es, das neue Buch von Anne Grabs und KarimPatrick Bannour, mit dem Titel “Follow me” – Erfolgreiches Social Media Marketing mit Facebook, Twitter und Co.. Um es kurz vorweg zu schicken: Das Buch ist für alle diejenigen, die einen umfassenden Einstieg in das komplexe Thema suchen, sehr empfehlenswert. Hier einige Lieblingszitate aus einzelnen Kapiteln: “Doch auch auf Twitter gilt, zuerst eine geeignete Strategie zu haben, bevor man loslegt.” “Der Social Media Einstieg muss mit der Firmenphilosophie übereinstimmen, denn die Werte, die Social Media transportiert (Gemeinschaft, Teilen, Ehrlichkeit) passen mitunter zunächst einmal nicht zum Unternehmen. Können und wollen Sie überhaupt so ehrlich wie in Social Media kommunizieren?” “Es gibt keinen Königsweg für Social Media Marketing, außer man geht ihn. Es bleibt teilweise ein Experiment, denn Sie müssen ausprobieren, welche Tools und Kampagnen bei Ihrer Zielgruppe gut ankommen. [...] Social Media bleibt ein Experiment. [...] Die Ideen müssen Sie liefern und sich die Zeit nehmen, sie auch umzusetzen.” Das Buch behandelt dabei auch so Themen wie Social Media Monitoring und Online Reputation Management. Damit ist ein gutes Fundament gelegt, auf das in den nachfolgenden Kapiteln mit Details zu den einzelnen Angeboten und Plattformen im Social Media Marketing eingegangen wird. Wir vergeben hierzu einfach fünf virtuelle Sterne!
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Online-Marketing // Online-Umfrage
Studienteilnehmer
Onlineumfrage zum Thema „Bedeutung und Umsetzung von für
Bannerwerbung im E-Commerce“
gesucht
Die Anforderungen an die Marketing-Kommunikation haben sich im Zuge der Globalisierung, des immer stärkeren Wettbewerbs und vor allem der neuen Technologien in den letzten Jahren stark verändert. Online-Advertising ist ein etabliertes und unverzichtbares Element im Marketing-Mix von vielen E-Commerce-Unternehmen. Aus diesem Grund führt die Otto-von-Guericke Universität im Rahmen einer Diplomarbeit in Kooperation mit der Intershop Communications AG eine Onlineumfrage durch. Dabei sollen Handelsunternehmen aus unterschiedlichen Bereichen über ihren Einsatz, den Zielen und den Prognosen für Online-Advertising befragt werden.
Die Onlineumfrage umfasst maximal 47 Fragen die in ca. 10 bis 15 Minuten beantwortet werden können. Alle Teilnehmer der Umfrage erhalten nach der vollständigen Beantwortung des Fragebogens auf Wunsch eine kostenlose Kurzzusammenfassung der Studienergebnisse. Zusätzlich können sie optional an einer Verlosung eines iPad 2 von Apple teilnehmen. Der Onlineumfragebogen steht Ihnen vom 20.06.2011 bis zum 31.07.2011 unter der folgenden Adresse zum Beantworten zur Verfügung: http://umfrage.intershop.de/umfrage/index. php?sid=23526&lang=de
Für diese Studie, suchen wir Onlinehändler, Onlineshopmanager, Marketing- und Media-Entscheider, die über den Status quo ihrer Investments, zukünftiger Budget-Planung und ihrer Einstellung zu neuen Technologien und Trends im Online-Advertising Auskunft erteilen können.
Bei Fragen rund um diese Studie wenden Sie sich bitte an Sebastian.Gutsche@student.uni-magdeburg.de
Vielen Dank für Ihre Unterstützung. // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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E-Commerce // Gütesiegel für Onlineshops
Gütesiegel für Onlineshops und rechtliche Zertifizierung einzelner Bestandteile und des Bestellprozesses Tomas Renner Jones Vertrauen ist beim Onlinekauf einer der wichtigsten Faktoren. Onlineshopper werden auch aufgrund von Medienberichten in letzter Zeit unsicherer beim Einkaufen in Onlineshops. Gütesiegel vermitteln dem potentiellen Käufer ein Gefühl, der Händler sei von dritter authorisierter Seite geprüft und zertifiziert. Onlinehändler sind in Deutschland auf der anderen Seite ständig dem Risiko ausgesetzt, von Konkurrenten abgemahnt zu werden. Bei Faktoren – Vertrauen für den Onlinekäufer und Rechtssicherheit für den Shopbetreiber erfordern das ShopAGB, Impressums-Angaben, Widerrufsbelehrung und viele andere Details müssen stets exakt nach den gesetzlichen Vorgaben gestaltet sein.
Ungeklärte Rechtslage führt zu Unsicherheit bei Verbrauchern und Onlineshopbetreibern und erfordert fachkundige Klärung In vielen Bereichen gibt es ungeklärte Grauzonen, die Unsicherheit für Verbraucher und Onlineshopbetreiber schaffen. Hier muss es erst zu Gerichtsentscheidungen kommen - und vor Gericht ist der Ausgang oft so ungewiss wie auf hoher See. Hamburger Gerichte entscheiden anders als Düsseldorfer, wieder anders Münchner und Berliner Richter. Bei der Fülle von Informationspflichten und Gestaltungsvorschriften können Onlinehändler leicht den Überblick verlieren. Die Folgen reichen von teuren Abmahnungen durch Konkurrenten bis hin zu einem faktisch unendlichen Widerrufsrecht des Kunden. Deshalb ist bereits eine ganze Dienstleistungsbranche für Anbieter von Gütesiegeln mit Zertifikaten entstanden. Hinter diesen Zertifikaten stehen zumeist Rechtsanwälte und Kanzleien, die sich im Bereich Internetrecht zum einen auf die Fahnen schreiben, den Verbraucher zu schützen, zum anderen aber den Onlineshopbetreibern auch den fachkundigen Rat bei der rechtssicheren Gestaltung des Onlineshops geben. Anbieter von rechtlichen Zertifizierungen und Gütesiegeln für Onlineshops Zum Beispiel die Kölner Spezialisten für Zertifizierung von Onlineshops Trusted Shops bieten eine Überprüfung der Rechtssicherheit von Onlineshops innerhalb des Zertifizierungsprozesses, der zur Verleihung des Gütesiegels führt. Kostenfreie Muster-AGB zum // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Download bietet Rechtsanwalt Kluge: Kopierfehler beim Copy + Paste Vorgang sind hier aber zum Beispiel nicht angepasst. Automatisierte Prozesse wie zum Beispiel der Widerrufsbelehrungs-Assistent von Janolaw oder der Impressums-Generator von erecht24, gehen Schritt für Schritt durch die Erstellung rechtssicherer Textbausteine, die auf den jeweiligen Shopbetreiber zugeschnitten sind. Weitere Anbieter sind Bonicert EHI – geprüfte Sicherheit, TÜV Süd – Safer Shopping, Shopzertifikat oder X-Cert. Siegel von eKomi und shopauskunft.de spiegeln Kundenmeinungen zu dem jeweiligen Shop wieder und beruhen nicht auf rechtlichen Prüfungen. Wichtig für Verbraucher und Onlineshopbetreiber: Aktualität der Zertifizierung Eine wichtige Frage ist, wie aktuell der Shop überprüft ist, das heißt, wann das letzte Mal alle Teile, zum Beispiel die des Bestellprozesses, anhand der Bewertungskriterien oder Zertifizierungsrichtlinien des jeweiligen Gütesiegelanbieters überprüft wurden. Schon die Implementierung einer weiteren neuen Zahlungsmethode kann bestimmte Stellen im Shop so verändern, dass der ganze Shop einem Abmahnrisiko ausgesetzt ist, das großen wirtschaftlichen Schaden verursachen kann. „Mit unserem Siegel haben Verbraucher die höchstmögliche Sicherheit und können beruhigt online einkaufen, denn anders als bei den meisten anderen Gütesiegeln für Onlineshops wird bei Sicher-Shoppen.info ein Vermerk in das Siegel integriert, der dieses eindeutig dem jeweiligen Onlineshop zuordwww.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // chocri - meine Schokolade
nen lässt und die individuelle Aktualität bestätigt“, so der Gründer und Geschäftsführer von http://www. sicher-shoppen.info/, Sebastian Küstermann. Die Bestandteile werden per Script in das Siegel eingebunden. Der relativ neue Anbieter für OnlineshopGütesiegel von Sicher-Shoppen.info richtet sich speziell an den Mittelstand. Mit einem hochaktuellen Katalog von Bewertungskriterien werden die zertifizierten Onlineshops unter anderem auf Sicherheit, Lieferverhalten, Datenschutz und diverse rechtliche Vorschriften geprüft. Die Bewertung erfolgt unabhängig und in regelmäßigen Abständen erneut. Zertifizierung und Prüfung durch zugelassene Rechtsanwälte bieten Onlineshopbetreibern Schutz vor Abmahnungen
FAZIT: Gütesiegel und die damit einhergehenden Zertifizierungsprozesse sind für alle Shopbetreiber in Deutschland ein Muss: Das Vertrauen der Verbraucher auf dem deutschen Onlineshopping-Markt in Siegel von unabhängigen Stellen ist ungleich höher als z. B. in England oder Frankreich. Hier erzeugt das Siegel also ein Sicherheitsgefühl und steigert Umsätze. Auch nahezu einzigartig in Europa ist die Praxis von Mitbewerbern, sich wegen kleinerer Rechtsverstöße gegenseitig abzumahnen. Die Zertifizierungsprozesse bieten dem Shopbetreiber hier kostengünstig eine solide Grundlage zum Schutz gegen derartige Abmahnungen. „Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, lässt den Shop regelmäßig von einem eigens dafür beauftragten zugelassenen Rechtsanwalt prüfen“, rät Experte für Internetrecht und Rechtsanwalt Sören Siebert von www.eRecht24.de.
Autor Tomas Renner Jones ist Berater für Social Media Strategien und E-Commerce-Lösungen mit
http://www.effective-commerce.de
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
Viele kennen das Thema: Der bestehende Webshop ist mittlerweile etwas „in die Jahre gekommen“ und benötigt dringend eine Auffrischung – d. h. es steht der berühmt-berüchtigte Relaunch an, der, sofern er nicht sauber geplant wird, von einem vermeintlichen Schritt nach vorne durchaus auch in purer Ernüchterung enden kann. Josef Willkommer
Grundsätzlich gilt bei einem Relaunch, wie im Webumfeld und vielen anderen Bereiche auch: Sorgfältige Planung und Vorbereitung ist die halbe Miete. Mit dem vorliegenden Artikel möchten wir Ihnen eine Anleitung inkl. Checkliste zur Hand geben, die sie auf dem Weg zu einem erfolgreichen Relaunch unterstützen soll.
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Prüfung und Sicherung der bestehenden Daten
Hierzu sollten einige Parameter des bestehenden (bisherigen) Shops im Vorfeld geprüft und festgehalten werden, um nach dem Relaunch auch entsprechende Vergleichsgrößen zur Hand zu haben: »» Ladezeit/Performance des Shops Dafür stehen diverse Tools zur Verfügung, wobei wir für einen ersten Eindruck hier häufig das PageSpeed-Tool von Google verwenden. Hierzu steht entweder eine Browser-Extension zum kostenlosen Download bereit oder alternativ kann man die Performance auch direkt über die Webseite ermitteln. http://code.google.com/ speed/page-speed/
Abb.: Google Page Speed Tool
»» Conversion-Raten Idealerweise erreichen Sie nach dem Relaunch bessere Conversion-Raten, zumindest sollten die Zahlen definitiv nicht schlechter ausfallen, als beim bisherigen Shop. Die Zahlen erhalten Sie aus Ihrem Trackingtool wie z. B. Google Analytics oder Econda sofern das Conversion-Tracking aktiviert wurde. // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
»» Die Seiten mit dem höchsten Traffic Hierauf sollte besonderes Augenmerk im Vorfeld gelegt werden, da diese Seite im Prinzip ihr „täglich Brot“ bedeutet. D. h. beim Relaunch sollte peinlich genau darauf geachtet werden, dass diese High-Traffic-Pages mit entsprechender Sorgfalt bearbeitet und berücksichtigt werden. Insbesondere sollte man im Rahmen eines Relaunches bei extremen Anpassungen, was die Inhalte anbelangt, mit entsprechender Vorsicht vorgehen. »» Aktuelle Rankings Im Vorfeld eines Relaunches sollte man in jedem Fall die aktuellen Platzierungen – insbesondere bei Google – prüfen. Hierzu stehen diverse sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Tools zur Verfügung. Gerade die top-platzierten Seiten (d. h. Seiten innerhalb der ersten 10 Suchtreffer oder noch besser) sollten mit „Samthandschuhen“ angefasst werden. »» Bounce-Raten Bei der sog. Bounce Rate handelt es sich um die Absprungrate von einer Seite. Insbesondere bei Landingpages und den High-Traffic-Pages sollte diese Kennzahl, die aus dem Webtracking ersichtlich ist, besonders genau beobachtet werden. Hier gilt ebenfalls, dass eine deutliche Verschlechterung dieser Zahl unbedingt Nachbesserungsbedarf nach sich zieht.
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
»» Eingehende Links Wichtig ist im Vorfeld auch die Prüfung der eingehenden Links. Die Erkenntnis daraus muss im Vorfeld dann in jedem Fall in einer entsprechenden Rewrite-Map berücksichtigt werden, über die eine Zuordnung der bisherigen URL auf eine etwaige neue URL erfolgt. In den meisten Fällen, wird es so sein, dass sich die URL-Struktur bei einem Relaunch ändert. Hier sollte man besonderes Augenmerk darauf legen. »» Webmaster Reports Sowohl Google als auch Bing bieten für Webmaster umfangreiche Informationen an. Sowohl bei Google als auch bei Bing nennt sich das Ganze Webmaster Tools. Vor einem Relaunch sollte man einen intensiven Blick auf diese Daten werfen und sich die wesentlichen Informationen notieren. Hierzu zählen u. a. die eingehenden Links, die wichtigsten Suchbegriffe, etwaige Probleme bei der Indizierung, die Seitenperformance uvm. »» Suchindex nutzen In Vorbereitung auf einen Relaunch Ihres Shops sollte man in jedem Fall auch eine Suche nach den im jeweiligen Suchindex vorhandenen Seiten starten. Das Ganze funktioniert recht einfach, indem man einfach nach site: ihre-domain.de sucht. Diese Zahl sollte man ebenfalls im Hinterkopf behalten bzw. sich notieren. »» Datensicherung Einer der entscheidendsten Schritte, bevor man den Relaunch in der Praxis angeht, besteht darin, eine vollständige Datensicherung inkl. Datenbank und etwaiger sonstiger, noch benötigter Daten wie z. B. der .htaccesss- sowie der robots.txt Datei durchzuführen.
2 Vorbereitende Maßnahmen
Nachdem der Status Quo aufgenommen und notiert sowie eine Datensicherung durchgeführt wurde, kann der eigentliche Relaunch in Angriff genommen werden. Dabei sollten Sie sich die nachfolgenden Punkte immer vor Augen führen: »» Gibt es einen Notfallplan, sofern ein unvorhergesehener Fall eintritt und der Relaunch rückgängig gemacht werden muss? Wie wird in einem solchen Fall vorgegangen und wer ist dafür // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
verantwortlich? Hierzu muss in jedem Fall immer eine Kopie sowohl des alten, als auch des neuen Shops verfügbar sein. »» Verwenden Sie nach Möglichkeit die gleiche URL-Struktur. In diesem Fall hätten Sie den Vorteil, dass keine URL-Umschreibungen/Weiterleitungen etc. nötig wären und dadurch der Einfluss auf Suchmaschinen möglichst gering gehalten werden könnte. In der Theorie wäre das der Optimalfall, in der Realität wird dies aber eher selten möglich sein. Daher müssen sie sich im Vorfeld intensiv Gedanken über eine sog. Rewrite-Map machen. »» Sofern die URL-Struktur nicht beibehalten werden kann, muss in jedem Fall eine Rewrite-Map erstellt werden. Idealerweise erstellt man hierzu ein Excel-Sheet mit zwei Spalten, bei dem Spalte eins die bisherige URL und Spalte zwei die neue URL beinhaltet. Seiten, die nicht direkt zugeordnet werden können, sollten dann auf die Startseite oder eine individuelle Fehlerseite weitergeleitet werden. Die so erstellte Rewrite-Map wird dann als sog. Permanent-Redirect (301) über die .htaccess Datei auf dem Server abgelegt. »» Haben Sie das Thema Duplicate Content auf dem Radar? Idealerweise sollte in Ihrem neuen Shop keine Seite bzw. kein Inhalt einer Seite doppelt vorhanden sein. Die „einfachste“ Art und Weise dies zu verhindern besteht darin, echten Unique Content zu produzieren und keine Inhalte – auch nicht auszugsweise – auf mehreren Seiten zu verwenden. In der Praxis ist dies aufgrund des Aufwandes jedoch nicht immer möglich. Hier sollten Sie dafür sorgen, dass Suchmaschinenspider etwaige Inhaltsdoubletten dann zumindest nicht indizieren können. Hierzu kann entweder die robots.txt Datei oder das sog. Canonical-Tag verwendet werden. »» Prüfen Sie im Vorfeld des Relaunches über einen Link-Checker sowohl die eingehenden, als auch die internen Links. Ein sehr leistungsfähiges und kostenloses Tool hierfür ist XENU Linksleuth, mit dem die komplette Linkstruktur geprüft und das Ergebnis als Datei ausgegeben werden kann. Damit lassen sich beispielsweise auch nur alle nicht mehr erreichbaren Links ausgegeben. Die Ergebnisse der Linkprüfung sollten dann auch bei einer etwaigen Rewrite-Map berücksichtigt www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
werden. »» Prüfen Sie die bestehenden Seitentitel und MetaDescriptions. Häufig ist dies ein Bereich, der aus Zeitgründen übersehen oder vernachlässigt wird. Sparen Sie hier nicht an der falschen Stelle. Legen Sie im Vorfeld entsprechendes Augenmerk darauf, dass insbesondere die Seitentitel individuell und vollständig vorhanden sind, bevor der Relaunch über die Bühne geht.
sätzlich unter einer anderen URL laufen lassen (z. B. beta.ihr-shop.de) und idealerweise wird das Ganze auch noch über eine .htaccess Datei vor fremden Zugriffen geschützt. Zumindest sollte aber in der robots.txt der Zugriff durch Suchmaschinenspider unterbunden werden. Achtung: Hier dürfen Sie beim offiziellen Going-Live allerdings nicht vergessen, die robots.txt dann entsprechend anzupassen und Google & Co. damit auch Zugriff auf Ihren neuen Shop gewähren.
»» Ein weiteres, „heißes“ Thema ist die Browserkompatibilität. Prüfen Sie in jedem Fall im Vorfeld die Darstellung und Funktionalität Ihres neuen Shops in den gängigen Browsern. Hierzu zählen insbesondere IE 7,8 und 9, Firefox 2 und 3, Safari und Chrome.
»» Sofern Sie einen oder mehrere RSS-Feeds – z. B. aus einem Blog oder einem Newsbereich – verwenden, sollten sie die URLs entsprechend prüfen und diese ggf. anpassen bzw. externe Dienste, die auf diesen Feed zugreifen über eine etwaige Änderung informieren.
»» Validieren Sie den Seitenquelltext Ihres neuen Shops in einem HTML/CSS-Validator. Sauberer Quellcode ist wichtig, da dies die Basis für eine fehlerfreie und möglichst vollständige Indizierung des Shops darstellt.
»» Ein Punkt der häufig „im Eifer des Gefechts“ auch übersehen wird, ist die Implementierung des Trackingscodes für Ihr Statistik-Tool wie z. B. Google Analytics. Idealerweise sollten Sie dies bereits möglichst früh anpassen, um in der Testphase auch gleich zu sehen, ob das Tracking korrekt funktioniert. Hierzu sollten Sie aber darauf achten, dass dadurch die Statistik Ihres bestehenden Shops nicht beeinflusst wird. In diesem Fall könnte man beispielsweise einen eigenen Tracking-Code für die Testphase verwenden und diesen dann mit Going-Live durch den „echten“ Tracking-Code ersetzen.
»» Führen Sie ein Update Ihrer XML und HTML-Sitemap durch und achten Sie darauf, dass diese aktuell und vollständig ist. Die neue XML-Sitemap sollten Sie nach dem Relaunch zudem dann auch in den Webmaster-Tools anmelden. »» Prüfen Sie im Vorfeld alle Formulare und interaktiven Elemente, ob diese korrekt funktionieren, ob die Formulare auch an die gewünschte Zieladresse verschickt werden und der User – sofern benötigt – eine korrekte Bestätigungs-E-Mail erhält. »» Wir hatten im Vorfeld ja bereits das Thema Performance bzw. Ladezeit angeschnitten. Das Ganze ist natürlich auch beim neuen Shop entsprechend wichtig. D. h. vor dem Going-Live sollten Sie die Performance mit einem Speed-Messer wie z. B. Google PageSpeed nochmals intensiv testen. Das erklärte Ziel muss hier eine merkliche Verbesserung im Vergleich zum (vorab notierten) Wert des bisherigen Shops sein. »» Dieser Punkt wird häufig übersehen. Der neue Shop wird „offen zugänglich“ ins Web gestellt und kann damit zum einen Doublicate Content und zum anderen natürlich auch Besucher anziehen, die so ja noch gar nicht gewollt sind. Insofern sollte man einen neuen Shop grund// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
soweit – 3 EsderistShop wird gelauncht
Nachdem Sie Ihre „Hausaufgaben“ gemacht haben, steht dem eigentlichen Relaunch, d. h. dem tatsächlichen Going-Live eigentlich nichts mehr im Wege. Hierzu beachten Sie bitte die folgenden Punkte: »» Ein Backup des bisherigen Shops ist griffbereit vorhanden. Bei etwaigen, unerwarteten Problemen: Gibt es einen Notfallplan sowie einen Verantwortlichen, der den Relaunch abbrechen und den bisherigen Shop wieder online stellen kann? »» Die .htaccess- und die robots.txt Datei wurden aktualisiert und nochmals auf Vollständigkeit bzw. Richtigkeit geprüft? »» Etwaige Onlinekampagnen (z. B. Google-Adwords oder Banner) wurden geprüft und ggf. aktualisiert, so dass keine User im Nirwana, sonwww.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
dern auf den passenden Landingpages landen? »» Sofern sich die IP-Adresse Ihres Servers geändert hat, haben Sie etwaigen Payment-Anbietern oder anderen Diensten, die ihre IP-Adresse benötigten, diese aktualisierte bzw. die neue Adresse mitgeteilt? »» Die im Shop angegebenen E-Mail-Adressen haben Sie auf Funktionalität geprüft und ggf. korrigiert bzw. gelöscht? »» Ganz wichtig: Sie haben die robots.txt Datei nochmals sorgfältig auf deren Inhalt hin geprüft – insbesondere, ob relevante Verzeichnisse bzw. Pfade zur Indizierung nicht ausgeschlossen sind? In den Templates haben Sie zudem auch nochmals geprüft, dass auf relevanten Seiten keine Noindex- oder falschen Canonical-Tags verwendet werden?
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Nach dem Relaunch
Wie bereits erwähnt, sollte man gerade in der Anfangsphase nach dem Relaunch besonders wachsam sein und sich nicht zu sehr vom Look und dem Stolz auf den neuen Shop blenden lassen. Trotz intensiver Vorbereitung gibt es immer wieder unvorhergesehene Dinge, auf die man dann im Nachgang noch reagieren muss. Hierzu sollten Sie aber in jedem Fall die nachfolgenden Tasks noch angehen: »» Prüfen Sie ihre Linkstruktur nochmals mit einem Linkspider und nehmen Sie – sofern nötig – nachträglich noch Korrekturen an Ihren Rewrites bzw. der internen Linkstruktur vor. »» Prüfen Sie einmal mehr, dass das Tracking – und hier insbesondere das Conversion-Tracking – korrekt eingerichtet ist und die richtigen Zahlen liefert. Werfen Sie hier insbesondere auch einen Blick auf die Bounce-Rate der einzelnen Seiten sowie die Top-Einstiegs- und Ausstiegsseiten. »» Werfen Sie laufend einen Blick auf die Serverlogs und hier insbesondere auf angezeigte Fehlerseiten (404) sowie etwaige andere Fehlermeldungen. Auch die Webmastertools liefern hier wichtige Erkenntnisse und Informationen, um einen möglichst fehlerfreien und vollständig verfügbaren Shop zu ermöglichen.
Abb.: Exemplarische Robots.txt Datei in der Browseransicht
»» Die relevanten Inhalte haben Sie über einen externen Dienst wie z. B. Copyscape auf etwaige Doubletten im Web geprüft? Wenn Sie die bisher genannten Punkte jeweils mit einem Häkchen versehen können, sollte nichts mehr gegen einen erfolgreichen Relaunch sprechen. Aber Vorsicht: Insbesondere in der Anfangsphase sollten Sie Ihren Shop über das installierte Tracking sowie die Webmaster Tools sehr sorgfältig im Auge behalten, um hier nicht doch noch – aus welchen Gründen auch immer – ins „offene Messer“ zu laufen.
»» Funktionieren Ihre Adwords sowie etwaige andere Marketing-Kampagnen problemlos und leiten diese auch auf die korrekte Landingpage weiter? Hier sollten Sie besonderes Augenmerk darauf richten, um Ihren Qualitätsfaktor und damit den Erfolg Ihrer Kampagnen nicht zu gefährden. »» Prüfen Sie Ihre XML-Sitemap auf Vollständigkeit und Korrektheit. Sofern hier noch falsche Seiten enthalten sind, sollten Sie die Sitemap neu generieren und nochmals einreichen. »» Werfen Sie laufend einen Blick auf Ihre Rankings. Hierzu stehen unterschiedlichste – zum Teil kostenlose, zum Teil auch kostenpflichtige Tools zur Verfügung. Unsere Empfehlung in diesem Fall: entweder die Sistrix-Toolbox oder XOVI. »» Prüfen Sie und Ihre Mitarbeiter durch aktives Surfen und Klicken in Ihrem neuen Shop permanent
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E-Commerce
die Performance, Darstellung in den gängigen Browsern und die korrekte Funktion aller Features. »» Prüfen Sie zudem auch die richtige und laufende Funktionalität etwaiger Formulare und Prozesse in Ihrem neuen Shop. »» Zu Beginn hatten wir uns ja die Anzahl der bisher indizierten Seiten notiert. Führen Sie nach dem Relaunch turnusmäßig site-Abfragen durch und prüfen Sie die Anzahl der indizierten Seiten. Sollte es hier zu gravierenden Abweichungen kommen, kann dies im Prinzip zwei Ursachen haben: Entweder Ihr Produktsortiment sowie der Umfang des Shops haben sich signifikant geändert oder – was in jedem Fall zu vermeiden ist – verursacht der neue Shop aufgrund einer neuen (Filter-) Navigation, Suchfunktionalitäten oder anderes Features Doubletten. In diesem Fall sollten Sie die Webmastertools sehr genau beobachten und durch Vorgaben in der robots. txt, oder durch ein Noindex- bzw. CanonicalTag entsprechend entgegenwirken. Für diverse Shoplösungen – darunter auch Magento – gibt es zudem unterschiedliche SEO-Extensions, mit denen man derartigen Problemen recht zielsicher entgegenwirken kann. Anhand der angeführten Punkte dürfte recht schnell klar werden, dass ein Shop-Relaunch nicht ganz trivial ist und man hier mit entsprechender Sorgfalt und Vorsicht vorgehen muss, um den lang ersehnten neuen Shop nicht von Beginn an auf ein „Abstellgleis“ zu manövrieren. Sofern die genannten Punkte beachtet werden und man hier mit Umsicht vorgeht und auch nach dem Relaunch nicht gleich die Augen verschließt, stehen die Chancen auf ein erfolgreiches Projekt, an dem man in der Folge viel Freude haben wird, jedoch nicht schlecht. Unterschätzen sollte man das Ganze aber in keinem Fall – im Zweifelsfall sollte man hier durchaus auch auf die Hilfe eines erfahrenen Dienstleisters zurückgreifen.
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
Checkliste Shop-Relaunch Schritt 1: Prüfung und Sicherung bestehender Daten und Infos Nr.
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Tätigkeit OK Prüfung und Notierung der Ladezeit/Performance des bisherigen Shops. Prüfung und Notierung der bisherigen ConversionRaten. Lokalisierung und Notierung der Unterseiten mit dem meisten Traffic. Prüfung und Notierung der bisherigen Rankings.
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Prüfung und Notierung der bisherigen Bounce-Raten.
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Überprüfung und Notierung der eingehenden Links.
1
2 3
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offen
Anmerkung
offen
Anmerkung
Check und Festhalten relevanter Parameter aus den Webmastertools. Prüfung der derzeit indizierten Seiten über die siteAbfrage. Durchführung einer vollständigen Datensicherung inkl. Datenbank und sonstiger benötigter Daten.
Schritt 2: Vorbereitende Maßnahmen
Nr. 10
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Tätigkeit Ausarbeitung eines Notfallplanes mit zuständigen Verantwortlichen. Entwicklung einer sog. Rewritemap, sofern sich die URL (wie in den meisten Fällen üblich) ändern wird. Prüfung der bestehenden Inhalte auf Doubletten inkl. Korrekturen - sofern nötig. Prüfung sowohl der eingehenden als auch der internen Links auf Ihrem bisherigen Shop mit einem LinkChecker => Rewritemap. Prüfung der Seitentitel und Description im neuen Shop. Ist dies seitenindividuell vorhanden? Check der Browserkompatibilität (Darstellung und Funktion) in den gängigen Browsern: IE 7, 8, 9, Firefox 2 und 3, Safari, Chrome. Validierung des Quellcodes Ihres neuen Shops anhand eines HTML/CSS Validators. Aktualisierung der XML- sowie HTML-Sitemap.
OK
Prüfung der Formulare und interaktiven Elemente auf Funktionalität - insbesondere in unterschiedlichen Browsern. Durchführung von Performancetests anhand geeigneter Tools - im einfachsten Fall Google Page Speed. // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
Checkliste Shop-Relaunch Schritt 2: Vorbereitende Maßnahmen Nr. 20
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Tätigkeit OK "Live-Stellung" des neuen Shops in der finalen Hosting-Umgebung über eine eigene (Sub-Domain) mit entsprechendem Zugriffsschutz (.htaccess/robots.txt). Prüfung etwaiger RSS-Feeds und ggf. Anpassung bzw. Mitteilung an externen Diensten, die darauf zugreifen. Implementierung des Trackings bereits in der TestUmgebung inkl. Prüfung der Funktionalität.
offen
Anmerkung
offen
Anmerkung
Schritt 3: Der eigentliche Shop-Relaunch Nr. 23
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Tätigkeit OK Ein Backup mit allen relevanten Daten ist vorhanden, die Verantwortlichkeiten wurden definiert und ein Notfallplan steht? Die .htaccess- und die robots.txt Datei wurden aktualisiert und nochmals geprüft? Etwaige Onlinekampagnen (z. B. Google-Adwords oder Banner) wurden geprüft und ggf. aktualisiert? Sofern sich die IP-Adresse Ihres Servers geändert hat, haben Sie etwaigen Payment-Anbietern oder anderen Diensten, die Ihre IP-Adresse benötigen, diese mitgeteilt bzw. die Adresse selbst entsprechend angepasst? Die im Shop angegebenen E-Mail Adressen wurden auf Funktionalität geprüft und ggf. korrigiert bzw. gelöscht? Neben der Prüfung der robots.txt Datei haben Sie auch die Templates nochmals hinsichtlich etwaiger Canonical- oder Noindex-Tags geprüft? Die relevanten Inhalten haben Sie über einen externen Dienst (z. B. Copyscape) auf etwaige Doubletten im Web geprüft? Die Umschaltung bzw. Freischaltung der Domain(s) ist erfolgreich durchgeführt worden und der Shop ist öffentlich erreichbar?
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E-Commerce // Ultimative Checkliste für den erfolgreichen Relaunch eines Onlineshops
Checkliste Shop-Relaunch Schritt 4: Nach dem Relaunch Nr. 31
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Tätigkeit OK Prüfen Sie die Linkstruktur nochmals mit einem Linkspider und nehmen Sie - sofern nötig - Korrekturen an den Rewrites bzw. der internen Linkstruktur vor. Prüfen Sie einmal mehr die korrekte Funktion des Trackings und hier insbesondere des ConversionTrackings sowie die Zugriffe auf Ihre Top-Seiten. Werfen Sie - gerade in der Anfangsphase - laufend einen Blick auf die Serverlogs sowie in Ihr Tracking, um etwaige Fehlerseiten (404) zu lokalisieren und anpassen zu können. Prüfen Sie die korrekte Funktion und Weiterleitung Ihrer Marketing-Kampagnen (Adwords, Banner etc.) und achten Sie auf die korrekte Darstellung der jeweiligen Landingpages (Qualitätsfaktor!). Werfen Sie einen Blick auf die XML- und HTML-Sitemap und prüfen Sie diese auch über die Webmastertools. Ggf. korrigieren Sie und reichen diese dann nochmals ein. Prüfen Sie laufend die Rankings Ihres neuen Shops und hier insbesondere die für Sie wichtigsten Seiten mit einem Ranking-Checker. Beschäftigen Sie und Ihre Mitarbeiter sich - gerade in der Anfangsphase - sehr intensiv mit dem Shop. Prüfen Sie die Darstellung in unterschiedlichen Browsern. Prüfen Sie die richtige und laufende Funktionalität etwaiger Formulare, Features und Prozesse - hierzu zählt insbesondere der Checkout - in den gängigen Browsern. Führen Sie turnusmäßig Site-Abfragen durch und prüfen Sie so die Anzahl der indizierten Seiten in Ihrem Shop.
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E-Commerce // eBay übernimmt Magento – Wie geht’s weiter?
eBay übernimmt Magento – Wie geht’s weiter?
Josef Willkommer
Nach langen Spekulationen und Mutmaßungen wurde Anfang des Jahres öffentlich bekannt gegeben, dass die 22,5 Mio. Dollar, die Magento im Frühjahr letzten Jahres erhalten hat, von PayPal und damit von eBay beigesteuert wurden, wodurch sich das Unternehmen 49% am Magento-Kuchen gesichert hat. Innerhalb weniger Monate wurde jetzt gleich noch die zweite Katze aus dem Sack gelassen. eBay wird im Herbst 2011 demnach auch noch die restlichen 51% von Magento einkassieren und damit die Shopsoftware zu einer 100%-igen Tochtergesellschaft von eBay machen. Wir haben hierzu die wesentlichen Fakten zusammengestellt und wollen damit versuchen, etwaige Fragen und Unsicherheiten möglichst beantworten zu können.
Allgemein Mit Herbst dieses Jahres wird eBay Magento vollständig übernehmen. Durch die damit verfügbaren Ressourcen kann die Weiterentwicklung der Shopsoftware entsprechend stark vorangetrieben und auch noch weiter verstärkt werden. Zukünftig soll Magento dann ein strategisches Basiselement der neuen E-Commerce Plattform von eBay – namens X.Commerce – werden. Genauere Details über den Übernahmepreis und Angaben über den weiteren Verlauf sind derzeit noch nicht verfügbar.
Zukünftige Strategie Warum steigt eBay bei Magento ein? Die Vision von Magento besteht darin, das zentrale Element des modernen E-Commerce zu werden. Diese Vision soll durch den gewählten Open Source Ansatz und die inzwischen sehr große Community und Entwicklergemeinde getrieben werden. Und Magento hat zweifelsohne innerhalb der letzten drei Jahre eine echte Erfolgsgeschichte geschrieben. eBay möchte hier mit Sicherheit von diesem Erfolg // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
und dem Glanz den Magento derzeit versprüht etwas profitieren. Gemäß der offiziellen Aussagen der beiden Unternehmen, hat man sich seit dem ersten Einstieg von eBay bzw. PayPal zwischenzeitlich sehr gut kennen gelernt und schätzen gelernt und eBay möchte hier sicherlich von den inzwischen bestehenden Erfahrungen und Assets auf Magento-Seite bei deren neuer X.Commerce Plattform profitieren. Ändert sich dadurch die eingeschlagene Strategie von Magento? Nach aktuellen Aussagen wird sich durch den Deal an den bestehenden Verträgen und Kundenbeziehungen nichts ändern. Durch den Zusammenschluss versprechen sich die beiden Unternehmen mehr Durchschlagskraft im Bereich von Produktinnovationen. Gerade die neuesten Magento Produkte wie z. B. Magento Mobile oder die SaaS Plattform Magento Go zeigen hier ja bereits erste Ansätze. Wird Magento als eigenständiges Produkt weitergeführt? Magento wird – wie bisher – als eigenständige E-Commerce Plattform weitergeführt werden, während Magento zudem ein Kernbestandteil der neuen X.Commerce Plattform werden wird.
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E-Commerce // eBay übernimmt Magento – Wie geht’s weiter?
möchte auf diesem Wege das Wachstum der Vergangenheit auch in der Zukunft fortsetzen. Wird es kurzfristig Änderungen geben? Das Daily-Business wird wie gehabt auch zukünftig fortgeführt. Es wird keine kurzfristigen Änderungen geben. Langfristig wird Magento ein Teil der X.Commerce Plattform werden.
Der Deal Abb.: Bestandteile und Tools der kommenden eBay X.Commerce Plattform
Dass die Entwicklung an Magento – wie gehabt – vorangetrieben wird, zeigen die ersten Informationen zu Magento 2, das sich bereits in der Entwicklung befindet:
Abb.: Vorgaben für die Entwicklung von Magento V2
Auch die bestehenden Magento Versionen werden mit Nachdruck weiterentwickelt. So warten bereits die kommenden Version Magento Enterprise 1.11 und Magento CE 1.6 mit sehr interessanten Neuerungen auf:
Abb.: Neue Features in der kommenden Magento EE und CE Version
Was passiert mit bestehenden Magento Kunden und Partnern? Magento wird Kunden und Partner – im selben Umfang wie auch bislang - zukünftig unterstützen und // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Was sind die Pläne von eBay bzgl. Magento? Das Magento-Führungsteam sowie die rund 290 Mitarbeiter werden – wie gehabt – in den bestehenden Büros in Los Angeles, der Ukraine sowie diversen Ländervertretungen übernommen. Magento wird – losgelöst von der zukünftigen X.Commerce Plattform – als eigenständiges Produkt weiterentwickelt, jedoch zentraler Bestandteil der eBay-Lösung werden. Die bisherigen Magento-Mitarbeiter werden nach Abschluss des Deals von eBay komplett übernommen. Wird das Führungsteam von Magento bleiben? Wer wird Magento zukünftig leiten? Mit Roy Rubin und Yoav Kuttner sowie der restlichen Führungsspitze wird der gesamte Kopf von Magento auch zukünftig bestehen bleiben. Das MagentoEntwicklerteam berichtet neben Roy Rubin und Yoav Kuttner zukünftig noch an Matthew Mengerink, der die Entwicklung der X.Commerce Plattform von eBay leitet. Wie wird Magento innerhalb von eBay platziert? Eingangs wurde bereits erwähnt, dass eBay Magento als zentralen Baustein der zukünftigen X.Commerce Plattform sieht. Durch den Zusammenschluss sollte sich auf beiden Seiten Skaleneffekte ergeben, die sowohl die Weiterentwicklung von Magento als eigenständiges Produkt, als auch die X.Commerce Plattform begünstigen. Die genaueren Schnittmengen werden von beiden Unternehmen in den kommenden Monaten ausgearbeitet. eBay hat – was viele nicht mitbekommen haben – erst Ende März diesen Jahres die Übernahme des E-Commerce Anbieter GSI für rund 2,4 Mrd. USD angekündigt. Bei GSI handelt es sich vergleichsweise um einen Anbieter von umfangreichen und sehr individualisierten Technologie- und Logistik-Diensten sowie Marketinglösungen für Onlinehändler, der zwar „nur“ rund 180 Kunden bedient, hierunter aber so Schwergewichte wie Ralph Lauren, iRobot oder HP. Auch diese Transaktion soll im dritten Quartal 2011 www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // eBay übernimmt Magento – Wie geht’s weiter?
eingetütet werden. Damit bildet Magento zukünftig quasi das Bindeglied zwischen den klassischen eBay-Händlern und den E-Commerce Dickschiffen mit Umsatzgrößen im Bereich von 1 Mrd. Dollar und mehr.
Abb.: Eingliederung von Magento in die eBay E-Commerce Strategie
Bestehende Kunden und Partner Wird die Übernahme Einfluss auf bestehende Kunden, Partner oder zukünftige Aktualisierungen von Verträgen haben? Der Deal wird keinen Einfluss auf aktuelle Vertragsverhältnisse haben – weder auf Kunden-, noch auf Partnerseite. Bestehende Magento-Produkte und -Verträge werden in der aktuellen Form auch zukünftig weitergeführt. Durch die Übernahme können zukünftig weitere Ressourcen zur Weiterentwicklung bestehender Kundenverbindungen geschaffen werden.
Externe Module und Dienstleister Wird es für externe Dienstleister zukünftig noch möglich sein, entsprechende Leistungen wie z. B. zusätzliche Paymentvarianten über diverse Payment-Service-Provider anzubieten? eBay sieht Magento und X.Commerce als offene Plattform, bei der Externe durchaus Zugriff haben und entsprechende Lösungen und Module anbieten können, wie dies in der Vergangenheit auch bereits der Fall war.
auch die Community Edition von Magento zukünftig – wie bereits in der Vergangenheit – als Open Source Projekt bestehen bleiben wird.
FAZIT In unseren Augen stehen die Zukunftschancen von Magento durch die Übernahme von eBay besser denn je. Als erfahrenes Onlineunternehmen verfügt eBay über die notwendigen Ressourcen und auch die Marktposition, um – basierend auf der MagentoTechnologie – den E-Commerce der Zukunft mitzugestalten. Durch die Übernahme ist mit Sicherheit auch die nötige finanzielle Basis geschaffen, um das Projekt mit dem erforderlichen Nachdruck weiterzuentwickeln. Gerade seit dem Einstieg von PayPal bei Magento haben sich das Entwicklungstempo und die Innovationsfähigkeit nochmals merklich verbessert, was aufgrund der dadurch möglichen Aufstockung der Entwicklerressourcen auch nicht verwunderlich ist. Magento hat inzwischen eine so solide Marktstellung und eine entsprechend große Community, die auf dem Open Source Ansatz beruht, dass eBay hier sicherlich kein Risiko eingehen wird, dieses extrem wertvolle Asset aufs Spiel zu setzen. Zudem ergeben sich – aufgrund der dadurch möglichen Zielgruppe bzw. potentiellen Kunden, die ja quasi auf dem Silbertablett serviert werden – vielfältigste Anknüpfungs- und auch Monetarisierungsmöglichkeiten. Ein Umstellen der Lizenzbedingungen bzw. ein Verwerfen des Open Source Ansatzes ist daher nicht nötig und wäre demnach auch kontraproduktiv. Ich gehe davon aus, dass wir in Zukunft tendenziell noch mehr von Magento hören werden.
Open Source Ansatz Wird der von Magento von Beginn an eingeschlagene Open Source Ansatz und die darauf aufbauende Open Source Version zukünftig bestehen? eBay hat sich beim Kauf ganz eindeutig für diesen Ansatz ausgesprochen und sieht hier auch zukünftig die interessantesten Möglichkeiten und Wachstumschancen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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E-Commerce // Social Media Marketing für Shopbetreiber
Social Media Marketing für Shopbetreiber
Dr. Erwin Lammenett
Social Media Marketing (SMM) beschreibt die Nutzung sozialer Netzwerke für Marketingzwecke. Mit dieser neuen Form des Onlinemarketing wird versucht, MarketingkommunikationsZiele von Unternehmen durch die Beteiligung in verschiedenen Social Media-Angeboten zu erreichen oder zumindest zu fördern. Soziale Netzwerke gibt es schon lange. Im Grunde ist der Schäferhundeverein um die Ecke oder der deutschlandweit agierende Bundesverband Junger Unternehmer ein soziales Netzwerk. Es organisieren sich dort Gleichgesinnte und tauschen Ansichten und Erfahrungen aus, begehen gemeinsam Unternehmungen oder treten gegenüber Dritten gemeinsam auf. Neu im Sinne des Web 2.0 ist, dass sich diese Dinge weltumspannend, zeit- und ortsunabhängig und teilweise anonym bewerkstelligen lassen. Möglich wird dies durch die Verwendung von Communitysoftware (Sozialer Software). Mit Hilfe von Communitysoftware werden Netzwerke wie Xing, StudiVZ, Facebook oder TownKing betrieben. Neben den großen und bekannten Netzwerken gibt es unzählige kleine Netzwerke. Mittlerweile gibt es Software1, mit der praktisch jedermann innerhalb von wenigen Stunden ein Netzwerk einrichten und betreiben kann. Die Ausprägungen der Netzwerke sind sehr verschieden. Sie orientieren sich teilweise an Berufsbildern (z. B. www.modelbox.de, Netzwerk für Fotomodelle, Fotografen, Visagisten, Schauspieler, etc.), an Lebenssituationen (z. B. www.schuelerVZ.de, Netzwerk für Schüler) oder an geographischen Gegebenheiten (z. B. www.lokalisten.de, Netzwerk, um
// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Freunde in der Region zu finden). Die hier genannten Beispiele stellen nur einen winzigen Ausschnitt dessen dar, was heute schon an Netzwerken im Internet zu finden ist. In Großbritannien nutzen schon heute 9,6 Mio. Menschen soziale Netzwerke. Bis 2012 werden nach einer Schätzung des Informationsanbieters Datamonitor mit über 27 Mio. fast die Hälfte der Briten Dienste, wie z. B. Facebook oder MySpace in Anspruch nehmen. Laut Datamonitor scheinen es die Menschen offenbar besonders zu begrüßen, von zu Hause aus Kontakte zu knüpfen und Beziehungen aufrecht erhalten zu können. Zwar stünden hinter den wachsenden Nutzungszahlen vor allem jüngere Leute, aber auch viele ältere Nutzer kämen künftig hinzu. Bis zum Jahr 2012 sollen in Deutschland rund ein Drittel der Bevölkerung soziale Netzwerke nutzen2. Globale soziale Netzwerke sorgen für eine bislang nicht gekannte Eigendynamik der Meinungsbildung in der Weltöffentlichkeit. Auch verändern sie das Kommunikationsverhalten in bestimmten Nutzergruppen. Beispielsweise kommunizieren schon heute besonders viele junge Menschen nicht mehr über E-Mail, sondern über Kommunikationsfunktionen der jeweiligen Netzwerke.
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E-Commerce // Social Media Marketing für Shopbetreiber
Vorsicht Netzwerkfalle – nichts überstürzen
Stand Juni 2011 deutlich über 50% liegen.
Die spannende Frage, die sich im Zusammenhang mit Netzwerken stellt, lautet: Wie können Shopbetreiber soziale Netzwerke nutzen, um auf sich bzw. ihren Shop und ihre Produkte aufmerksam zu machen? Vordergründig mag diese Frage leicht zu beantworten sein. Dienen doch Netzwerke dazu, Kontakte anzubahnen und Menschen zusammen zu bringen. Doch häufig ist die plumpe Kontaktaufnahme in stark werblicher Form in Netzwerken verpönt oder gar per AGB untersagt. Auch das Versenden von gleichlautenden Nachrichten an hunderte Mitglieder wird in der Regel als Missbrauch gewertet und geahndet. Innerhalb sozialer Netzwerke herrschen eigene Regeln und Gesetzmäßigkeiten, die man beachten sollte, möchte man dort auf Kundenfang gehen.
Facebook für Shopbetreiber
In den USA ist das Thema „Kunden gewinnen über soziale Netzwerke“ schon früh aufgegriffen worden. Das erkennt man auch an der Anzahl der Veröffentlichungen1 zu diesem Thema.
Werbeanzeigen in Facebook
In Deutschland gibt es seit 2009 vermehrt Literatur zu diesem Themengebiet, was ein Indiz für die zunehmende betriebswirtschaftliche Relevanz ist. Mittlerweile gibt es sogar Bücher3, die sich nicht mit dem Phänomen „Soziale Netzwerke“ im Allgemeinen beschäftigen, sondern ganz konkret mit der Frage, wie ein bestimmtes Netzwerk optimal zur Geschäftsanbahnung genutzt werden kann. Nun würde es den Rahmen dieses Artikels völlig sprengen, würde ich versuchen auf die Möglichkeiten und Besonderheiten aller am Market befindlichen Netzwerke einzugehen. Darum picke ich mir eines heraus, welches in den letzten beiden Jahren enorm an Marktanteil gewonnen hat. Die Rede ist von Facebook. Lange Zeit existierten in Deutschland mehrere soziale Netzwerke nebeneinander, ohne dass man seriös von einer Nr. 1 hätte sprechen können. Meiner Beobachtung nach hat sich dieses Bild im Laufe der Jahre 2009/2010 deutlich gewandelt – zumindest was das Segment „private Netzwerke“ angeht. Während andere private soziale Netzwerke Marktanteile verloren oder stagnierten, boomte Facebook. Im Juli 2010 verkündete das Unternehmen in Deutschland erstmals die 10 Mio. Mitgliedermarke erreicht zu haben. Weltweit verfügt Facebook über 500 Mio. Nutzer. Der Marktanteil in Deutschland dürfte mit // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Für Shopbetreiber gibt es mittlerweile verschiedenste Wege, Facebook im Sinne von Soacial Media Marketing einzusetzen. Möchte man diese auf die wesentlichen Essentials reduzieren, so ergeben sich im Grunde vier Möglichkeiten: »» Das Schalten von Werbeanzeigen in Facebook (Facebook-Ads) »» Das Erstellen einer so genannten FacebookFanpage (Facebook-Pages mit den Unterarten Community-Pages oder Facebook-Gruppen) »» Die manuelle Integration eines Shop-Buttons mit Angeboten aus einem Onlineshop in Facebook und die automatische Anbindung eines Onlineshops an Facebook
Wie alle anderen sozialen Netzwerke hat auch Facebook lange Zeit nach Möglichkeiten gesucht, die generierten Benutzerströme zu Geld zu machen. Seit Längerem bietet Facebook nun das Schalten von Werbeanzeigen an. Anfänglich führte DisplayWerbung in Facebook ein Schattendasein. Doch das hat sich gründlich geändert. Seit 2010 führt Facebook nun auch in Deutschland die Liste der DisplayAdvertiser an.4
Abb.: Demographische Segmentierung für Facebook-Anzeigen
Das Prinzip ist vergleichbar mit dem Schalten von Anzeigen auf Basis von demographischen Daten innerhalb von Google AdWords. In weniger als 30 Minuten kann man in Facebook ein entsprechendes Konto einrichten, eine Zielgruppe nach demographischen Daten definieren und eine oder mehrere Werbeanzeigen erstellen. Interessant ist dabei, dass man auch nach dem Interessensgebiet der Facebook-User selektieren kann. Im rechten Bereich des Bildschirms wird dann gleich die Reichweite der www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Social Media Marketing für Shopbetreiber
Selektion angezeigt. Jede Werbeanzeige besteht aus einem kleinen Text und einem Bild. Sie erscheint im rechten Bildschirmbereich – natürlich nur bei den Nutzern, die zu dem zuvor definierten Profil passen. In der Theorie ist der Vorteil der Werbeanzeigen in Facebook, dass man recht nah an seine Zielgruppe heranrücken kann. So lässt sich beispielsweise einstellen, dass die Anzeigen nur Damen in einer bestimmten Altersgruppe und mit einem bestimmten Interessensgebiet gezeigt werden sollen. Da Facebook aufgrund der Nutzerprofile diese Daten ja bekannt sind, können die Werbeanzeigen sehr zielgruppenspezifisch ausgeliefert werden. Eine hohe Werbewirksamkeit und ein geringer Streuverlust wären die logische Konsequenz. Da die Werbung, ähnlich wie bei Google AdWords, auf Klickbasis bezahlt werden muss, zahlt der Werbebetreibende nur im Erfolgsfall.
Abb.: Beispiel einer Anzeige in Facebook
Doch wer jetzt denkt, die Werbung in Facebook wäre eine echte Alternative zur klassischen AdWords-Kampagne, liegt falsch. Besucher von Facebook sind nicht im „Suchmodus“. Jedenfalls nicht so sehr wie Besucher von Google, die durch die Eingabe von bestimmten Suchworten ganz klar dokumentieren, dass sie einen aktuellen, latenten Bedarf haben. Daher dürften Anzeigen in Facebook die Conversionsrate vom klassischen Google AdWords nicht erreichen. Eigene Tests mit verschiedensten // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Consumer-Produkten haben dieses auch belegt. Mir scheint, diesbezüglich bin ich in guter Gesellschaft, wie der Blogbeitrag „Facebook-Werbung, viele Impressionen, günstig aber schlechte Klickrat“ belegt.5 Andererseits gibt es im Internet viele interessante Erfolgsstories – zumeist jedoch im lokalen Umfeld.6 Werbung in Facebook ist eher vergleichbar mit Placement-Kampagnen in Google, die im Übrigen auch mit Werbebannern bestückt werden können. Sie eignen sich sicherlich zur Unterstützung von Branding-Kampagnen – nicht jedoch für Kampagnen, deren primäres Ziel der direkte Vertrieb ist.
Facebook-Fanpages und Facebook Gruppen Der Betrieb einer eigenen Social Community in einem so genannten High-Interest-Bereich kann ein wichtiger Bestandteil im Marketingmix eines Unternehmens sein. Er trägt zur Kundenbindung bei und ermöglicht es immer wieder auf sehr charmante Weise, auf die eigenen Produkte aufmerksam zu machen. Der Onlineanbieter www.fahrrad. de war einer der ersten in Deutschland, der dieses erkannt hat und auf Basis eigener Technologie eine sehr umfassende Community rund um das Thema Fahrrad und Radsport erstellt hat. Doch im Frühjahr 2010 schloss Fahrrad.de seine eigene Community und zog um zu Facebook1. Durch die Möglichkeiten, die eine Facebook-Fanpage bietet, hat Fahrrad. de offensichtlich keine Veranlassung mehr gesehen, seine Social Community auf Basis eigener Technologie weiterzuführen. Heute betreibt Fahrrad.de unter der Domain www.Facebook.com/fahrrad.de eine Facebook-Fanpage, auf der mittlerweile sogar ein Shop integriert ist. Eine Facebook-Fanpage ist im Prinzip schnell erstellt. Je nach Anspruch kann eine einfache Fanpage in zwei bis vier Stunden im Netz sein. Doch verhält es sich mit Facebook-Fanpages genauso wie mit konventionellen Communities oder Foren: Nur wenn man regelmäßig etwas zu sagen hat, interessante, witzige oder skurrile Bilder, Videos oder Anwendungen hat, die man mit der Community teilen kann und möchte, hat eine Facebook-Fanpage auch im kommerziellen Sinne Aussicht auf Erfolg. Es gibt mittlerweile Tausende von Facebook-Fanpages, die von kommerziellen Unternehmen oder Institutionen betrieben werden. Natürlich hat auch der Onlinehandel schon Facebook für sich entdeckt. www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Social Media Marketing für Shopbetreiber
Facebook unterscheidet aktuell noch zwischen Facebook-Gruppen und Facebook-Seiten (Fanpages). Facebook-Gruppen verbinden Benutzer und ermöglichen die Zusammenarbeit unter einem Titel. Gruppen können als effektives Marketingtool einsetzt werden – zumeist zum Aufbau von Wahrnehmung/ Bewusstsein um ein bestimmtes Thema. Hier einige Fanpages von Unternehmen, die auch Onlinehandel betreiben:
Onlineshop direkt an Facebook an. Die manuelle Erstellung eines kleinen Shops ist schnell bewerkstelligt. Beispielsweise mit dem kleinen Plugin der Firma Payvment.8 Ich habe es ausprobiert und konnte in weniger als einer Stunde einen Facebook-Shop erstellen und dort Produkte einrichten. Dabei war ich überrascht, wie gut es funktioniert. Das Ergebnis können Sie hier einsehen: http://www.facebook.com/AZ61.de
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Für Shopbetreiber, die mit wenig Aufwand bei Facebook ihre Produkte anbieten möchten oder einfach mit Facebook experimentieren möchten, ist das Plugin eine ideale Einstiegslösung. Für große Shoplösungen eignet sich diese Möglichkeit allerdings nicht. Wenn sehr viele Verkäufe getätigt weden, wird der Verwaltungsaufwand doch recht hoch. Betreiber von großen Onlineshops können diese Lösung dennoch sinnvoll einsetzen; nämlich um limitierte Aktionen zu fahren und mit dem Verkauf innerhalb von Facebook zu experimentieren.
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http://www.facebook.com/Otto http://www.facebook.com/mirapodo http://www.facebook.com/Notebooksbilliger http://www.facebook.com/spreadshirt http://www.facebook.com/champagner. champire http://www.facebook.com/uhrbox
Facebook-Shop In einer gewissen Weise entwickelt sich Facebook zu einer Art eigenen Welt, in der kommerziell agierende Unternehmen natürlich nicht fehlen möchten. Es ist zu erwarten, dass aufgrund der Öffnung von Facebook diese „kleine Welt“ immer größer und komplexer wird. Strategisch kann es durchaus sinnvoll sein, die Entwicklung und die sich ergebenden Möglichkeiten innerhalb von Facebook im Auge zu behalten. Neuerdings kann man in dieser kleinen eigenen Welt sogar Produkte direkt verkaufen. Dieses geschieht in der Regel dadurch, dass eine Facebook-Fanpage um einen Reiter „Shop“ erweitert wird. Klickt der Facebook-Nutzer auf den Reiter „Shop“, so gelangt er auf eine eigens an die Facebook-Umgebung angepasste Shopwebseite. Anbieter, die diesen Gedanken verfolgen, wollen ihren Shop in die Community hineinbringen, was vermeintlich leichter ist, als Community-Mitglieder aus der Community heraus auf die eigene Shopanwendung zu führen. Aus Sicht des Marketings sicherlich ein sehr cleverer Gedanke, zumal sich innerhalb einer Community Aspekte des viralen Marketings viel leichter einstellen.
Für Shopbetreiber, die den zusätzlichen Aufwand für die manuelle Einrichtung eines Facebook-Shops und den doppelten Pflegeaufwand scheuen, ist eine Anbindung an den originalen Onlineshop das Richtige. In diesem Falle werden alle Daten direkt aus dem regulären Shop in den Facebook-Shop geladen. Bestellungen in Facebook werden an den regulären Shop übergeben und von dort verwaltet. Auf diese Weise müssen keine administrativen Prozesse geändert werden. Eines der ersten deutschen Unternehmen, die diesen Weg gegangen sind, ist die Interentstores AG mit ihrem Shop fahrrad.de. Schon im Juni 2010 eröffnete die Internetstores AG ihren ersten Facebook-Shop. Das Sortiment in diesem Shop ist laut Pressemeldung identisch mit dem des regulären Shops. Im November/Dezember 2010 folgten die Shops fitness.de
Ob sich solche Konzepte durchsetzen, wird die Zukunft zeigen. Aktuell gibt es hierzu noch keine verlässlichen Erfahrungswerte. Grundsätzlich bestehen zwei Möglichkeiten, innerhalb einer Facebook-Fanpage einen Shop zu integrieren. Man kann einen kleinen Shop manuell erstellen und erst einmal ein wenig experimentieren. Oder man geht gleich aufs Ganze und bindet seinen // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Abb.: Der Facebook-Shop von Fahrrad.de
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E-Commerce // Social Media Marketing für Shopbetreiber
und bikeunit.de. Um den Facebook-Nutzern den Facebook-Shop näherzubringen und sie mit dieser neuen Art des Onlineshoppings vertraut zu machen, hat die Internetstores AG sogar anfänglich einen Anreiz in Form von 10% Rabatt geschaffen. Mittlerweile gibt es etliche Anbieter auf dem Markt, die eine Anbindung eines Onlineshops an Facebook mittels Schnittstelle ermöglichen. Derartige Schnittstellen gibt es für spezifische Shopsysteme wie Presta oder Magento und als generische Schnittstelle. Natürlich gibt es auch Mietlösungen, die eine leichte Anbindung an Facebook erlauben. Es würde allerdings den Rahmen dieses Artikels sprengen, diese Lösungen und deren für und wider ausführlich zu erörtern. Weiterführende Informationen finden Sie u. A. in meinem Buch „Online-Marketing Essentials für Online-Shop Betreiber“. Die Vorteile der Integration eines Facebook-Shops in Form der direkten Anbindung lassen sich wie folgt zusammenfassen: »» Kein Mehraufwand, die Katalogadministration erfolgt im Backend des ursprünglichen Shopsystems. »» Ein eigenes Facebook-Design ist unproblematisch. »» Kunden bewegen sich während des FacebookShoppings in gewohnten Prozessen (ist bei manuell erstelltem Facebook-Shop natürlich auch so). »» Nach dem Checkout wird die Bestellung an das ursprüngliche Shopsystem übergeben, gewohnte Prozesse müssen nicht verändert werden. Neukunden werden ebenfalls im ursprünglichen Shopsystem angelegt. »» Zumeist stehen übliche Zahlungsmöglichkeiten wie PayPal, Kreditkarte, Rechnung oder Vorkasse zur Verfügung. »» Die Möglichkeit des Abgleichs von Lagerbeständen in Echtzeit ist zumeist vorhanden. »» Bei den meisten Schnittstellen sind die Produkte im Standard mit dem Gefällt-mir-Button und Kommentarfunktion versehen (viraler Effekt). »» In vielen Fällen können die Kunden dem Checkout ihren Einkauf an ihre Pinnwand posten (viraler Effekt).
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Info 1. Beispielsweise www.ning.com 2. http://www.heise.de/newsticker/meldung/Ein-Drittel-der-Deutschen-soll-bis2012-Social-Networking-Dienste-nutzen-204644.html, Zugriff 12.06.2011 3. http://www.amazon.de/Secrets-Social-Media-Marketing-Conversations/ dp/1884956858, http://www.amazon. de/Social-Media-Marketing-Book/ dp/0596806604, http://www.amazon. de/Social-Media-Marketing-Hour-Day/ dp/0470344024, http://www.amazon.de/gp/ reader/0789738023/ 4. http://www.telekom-presse.at/detail. asp?newsID=14385, Zugriff: 13.06.2011 5. Vgl. http://www.website-marketing. ch/2142-facebook-werbung-viele-impressionen-gunstig-aber-schlechte-klickrate/, Zugriff: 13.06.2011 6. Vgl. http://facebookmarketing.de/ads/lokale-dienstleister, Zugriff: 13.06.2011 7. http://payvment.com, Zugriff: 13.06.2011
Autor Dr. Erwin Lammenett ist Geschäftsführer der team in medias GmbH und mehrfacher Buchautor. Sein Buch „Online-Marketing Essentials für Online-Shop Betreiber“ ist sein jüngstes Werk. Die team in medias GmbH ist eine auf Magento und TYPO3 spezialisierte Internetagentur. Seit 1995 hilft die Agentur ihren Kunden bei der Erstellung und Vermarktung von E-Commerce-Shops. Kontakt erhalten Sie über: www.inmedias.de/P/Magento e.lammenett@inmedias.de
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4. – 6. Oktober 2011 | Rhein-Main-Hallen und Kurhaus Wiesbaden
Deutscher
VersandhandelsKongress 2011 Europas führender Branchentreff für Versandhandel, Dialogmarketing und E-Commerce!
Shop. Everywhere – Angekommen in der Multichannel-Realität
Keynote-Speaker, u. a.: Weitere Top-Praxisreferenten und Diskutanten: Frank Rehme
Maud Sabrina Hoffmann
Innovation Manager METRO SYSTEMS GmbH
Leiterin E-Commerce melectronics (Migros)
Bernd Behrens Dirk Hauke
Vorsitzender der Geschäftsführung K – Mail Order GmbH & Co. KG (Klingel)
Folkert Schultz
Leitung Unternehmensstrategie GALERIA Kaufhof GmbH
Dr. Ulrich Flatten Geschäftsführer QVC Deutschland Inc. & Co KG
Dr. Stephan Zoll
Geschäftsführer eBay Germany CEO brands4friends
Carel Halff
Vorsitzender der Geschäftsführung Verlagsgruppe Weltbild GmbH
James Roper
Chief Executive IMRG: the e-retail industry association / UK
ial pec
Jürgen Gerdes
Konzernvorstand BRIEF Deutsche Post DHL
Gero Hesse
Geschäftsleitung medienfabrik Gütersloh GmbH – part of arvato: a Bertelsmann company
CEO mydeco.com / UK
Arnd von Wedemeyer Vorstand Notebooksbilliger.de AG
Gründer und geschäftsführender Gesellschafter Fressnapf Tiernahrungs GmbH
Michael Melzer
Geschäftsführer karstadt.de Karstadt Warenhaus GmbH
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Nicole Vanderbilt
Torsten Toeller
Harald Glööckler
Modedesigner & Retailer Impulsvortrag: „Die Inszenierung einer Marke im Multichannel Zeitalter!“
Dr. Daniel P. Glasner
Vorstand 4CARE AG
Geschäftsführer Groupon.de
Frank Iden
Ingo Bittner
Geschäftsführer Marketing & Vertrieb Hermes Logistik Gruppe Deutschland GmbH
Leiter Marketing & Vertrieb Hess Natur-Textilien GmbH
Rolf Buch
Vorstand Bertelsmann AG / CEO Arvato AG
Bereichsleiter Versandgeschäft und Neue Medien Golf House Direktversand GmbH
Jörn Haack
Marc Strigel
Mitglied der Geschäftsführung fabfab – fabulous fabric (stoffe.de)
Matthias Höfer
T-Systems Multimedia Solutions GmbH
Dr. Sebastian Sieglerschmidt Geschäftsführer Enamora.de
Sven Hendrik Timmermann
Director Marketplaces und Innovation Paypal Deutschland GmbH
Ulf Bergjohann
Geschäftsführer Junghans Unternehmensgruppe
Alexander Pischetsrieder
Oliver Klinck
Abteilungsleiter Organisation Sportscheck
Lutz Preußners
Projektleiterin E-Commerce APART International GmbH
Geschäftsführer Hermes-Otto International
Geschäftsführer froodies GmbH
Marny Werft
Mail Order World 2011 Europas führende Fachmesse für Versandhandel, Dialogmarketing und E-Commerce! Die Premium-Partner
5. – 6. Oktober 2011 Eine gemeinsame Veranstaltung von:
Die Top-Sponsoren
www.versandhandelskongress.de
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E-Commerce // Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
Bernhard Müller
10 Jahre www.plus.de: Die E-Commerce-Plattform der Tengelmann Unternehmensgruppe geht im Jubiläumsjahr in die Offensive. Einem umfassenden Relaunch des Onlineshops folgen aktuell eine Optimierung des Backends und eine Sortimentserweiterung auf bis zu 100.000 Artikel. Schnelle Lieferzeiten, flexible Bezahlmöglichkeiten, kleine Preise und ein Service mit eigenem Callcenter sind Maßnahmen, mit denen das Handelsunternehmen aus Mülheim/Ruhr auf eine dauerhafte Kundenbindung zielt. Auch wenn die Webadresse www.plus.de seit zehn Jahren immer dieselbe ist: Die E-CommercePlattform der Tengelmann Unternehmensgruppe hat bereits eine bewegte Vergangenheit hinter sich. Und für die Zukunft plant sie noch Großes. Mit einer gezielten Sortimentspolitik, Kooperationen und technischen Innovationen will der Onlinehändler 2011 seine Position unter den Top E-Shops in Deutschland weiter ausbauen und die Nummer 1 in Service und Preis werden. Das Jubiläum wird dabei genutzt, um mit Aktionen wie Versandkostenfreiheit, Geburtstagsrabatten auf ganze Sortimente und Null-%-Finanzierungen neue Kunden anzulocken.
Ohne stationäre Filialen war Umdenken gefragt
Dazu dienen auch zahlreiche Aktionen, bei denen es Sachpreise und Einkaufsgutscheine im Gesamtwert von 140.000 Euro zu gewinnen gibt. Die täglichen Sonderangebote „Plus des Tages – Nur 24 Stunden“, per E-Mail-Newsletter an fast zwei Millionen Abonnenten verschickt, werden im Jubiläumsjahr durch eine zusätzliche wöchentliche Offerte, das „Plus der Woche“, ergänzt. „Wir sind allerdings längst nicht mehr so aktionsgetrieben wie zum Start unseres Onlineshops, sondern legen den Schwerpunkt auf ein umfassendes Sortiment“, betont Geschäftsführer Bastian Siebers.
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// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
War Plus.de in den Jahren 2007/08 mit umfangreichen Werbeinvestitionen zu den Top-Onlinehändlern in Deutschland aufgestiegen, litt das Unternehmen danach unter sinkenden Zugriffszahlen. Denn ab Februar 2009 musste der Onlineshop ohne die stationären Filialen auskommen, die damals an den Konkurrenten Edeka verkauft worden waren. Im September 2010 unternahm die E-Commerce-Plattform dann mit einem umfassenden Relaunch einen wichtigen Entwicklungsschritt. Das Sortiment ist seitdem in verschiedene Kategorien gegliedert: Wohnen & Design Garten & Balkon Haus & Heimwerken Auto & Zweirad Küche & Haushalt Sport & Freizeit Gesundheit & Wellness Technik & Multimedia Baby & Kind Spielwaren & Spaß Wein & Sekt Urlaub & Reisen www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
»» Versandapotheke „Statt eines aktionistischen Ansatzes wie früher haben wir jetzt eine Grundsortimentsausrichtung mit saisonalen Ergänzungen“, erläutert Christian Winter, der als Sprecher der Geschäftsführung der Plus Online GmbH neben Bastian Siebers für die Entwicklung der Plattform verantwortlich ist. Die Zahl von rund 30.000 live angebotenen Artikeln zum Zeitpunkt des Relaunch wurde mittlerweile mehr als verdoppelt und soll bis Ende 2011 auf nahezu 100.000 erhöht werden. Auf aktuelle Trends reagiert Plus.de mit saisonalen Aktionswochen und wechselnden Themenwelten und will dabei mit Schwerpunkten in den Bereichen Wohnen, Haushalt, Heimwerken und Garten gezielt junge Familien ansprechen. Im Kernsortiment wird fast die Hälfte des Umsatzes mit Gartentechnik und -möbeln erzielt. Weitere Umsatzrenner sind die Bereiche Wohnen, Heimwerken, Sportgeräte und „weiße Ware“ wie Kühlschränke oder Küchenmaschinen. Im Bereich Multimedia besteht mit rund 14.000 Artikeln ein umfassendes Angebot, allerdings
befinden sich die Margen in diesem umkämpften Segment im Keller. Deshalb soll hier nicht weiter ausgebaut werden. „Statt eines aktionistischen Ansatzes wie früher haben wir jetzt eine Grundsortimentsausrichtung mit saisonalen Ergänzungen“, erläutert Christian Winter, der als Sprecher der Geschäftsführung der Plus Online GmbH neben Bastian Siebers für die Entwicklung der Plattform verantwortlich ist. Die Zahl von rund 30.000 live angebotenen Artikeln zum Zeitpunkt des Relaunch wurde mittlerweile mehr als verdoppelt und soll bis Ende 2011 auf nahezu 100.000 erhöht werden.
Lukrative Nischen im Fokus Der Onlinehändler setzt darum am liebsten auf lukrative Nischen, in denen sich noch nicht so viele Wettbewerber tummeln, auf seine erfahrenen Einkäufer und auf Kooperationen. So kam im Dezember 2010 die Tengelmann-Beteiligung baby-markt.de mit 12.000 Artikeln mit auf die Plattform. Denn solch ein umfangreiches Sortiment lässt sich in der Kürze der Zeit in dieser Tiefe und Breite gar nicht selbst auf-
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E-Commerce // Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
bauen. Deshalb arbeitet Plus.de im Bereich Kontaktlinsen mit den Anbieter Lens2Lens zusammen und auch in den Segmenten Mobilfunk, Foto, Reisen, Strom, Autovermietung, Versicherungen und Blumen gibt es Partnerschaften. In der Onlineapotheke, die über 1.400 rezeptfreie Medikamente anbietet, kam es im Februar 2011 zu einem Wechsel: Die „Zur Rose Gruppe“ aus der Schweiz wurde durch ihre Tochtergesellschaft VfG – Versandapotheke für Gesundheit abgelöst. Diese als Discounter positionierte Marke - so die Plus.de-Geschäftsführung - passe einfach besser zu dem Shopkonzept als der bisherige Premiumanbieter. Wachstumspotenzial soll in Zukunft vornehmlich mit dem Ausbau nachfragestarker Stammsortimente, die selbst eingekauft werden, und weiteren Kooperationen erschlossen werden. Aktuell arbeitet die Plus Online GmbH heute mit rund 300 Lieferanten zusammen. Durch die Anstrengungen der letzten Monate konnte der Umsatz um rund 50% gesteigert werden. Pro Kauf werden heute 1,6 Artikel erworben, der durchschnittliche Einkaufswert liegt bei 150 Euro. Die Besucherzahl im Shop hat sich bei über zwei Mio. im Monat eingependelt und steigt weiter. So gab es mit dem Start des Jubiläumsjahres im Februar eine Umsatzsteigerung von über 50% gegenüber dem Vorjahresmonat. Das neue Shopdesign mit einer verbesserten Struktur und vor allem die intuitiv zu bedienende Benutzeroberfläche tragen dabei entscheidend zum Erfolg bei, indem die Sortimentsbreite besser sichtbar wird. Ebenso neue Funktionen wie eine Artikelsuche, die sich individuell filtern lässt. Individualisierte Produktvorschläge machen eine Schnäppchensuche noch einfacher. Weitere benutzerfreundliche Elemente sind persönliche Merkzettel und automatisch aktualisierte Top-Seller- sowie Neuheitenlisten. Mit dem „Plus des Tages“ – einem Sonderangebot, das zeitlich und mengenmäßig begrenzt ist – wurde zudem ein Liveshopping-Element eingeführt. Nach dem Relaunch können nun auch alle Vorteile eines zeitgemäßen Internet-Shops geboten werden: sicheres Shoppen, Kauf auf Rechnung, schnelle Lieferung, kostenlose Rücksendung. Zu den traditionellen Stärken von Plus.de gehört aber ebenfalls die Preisführerschaft, die auch in Zukunft abgesichert werden soll. Vor allem mit den margenstarken Artikeln will das Unternehmen in den Preisvergleichsportalen auf Platz 1 erscheinen und justiert deshalb täglich die Preise nach. „Unsere Vorteile sind heute // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Preishoheit, Prozesshoheit und Schnelligkeit“, zählt Christian Winter auf.
Die neue E-Commerce-Software befindet sich in einer Wolke Da der bisher genutzte Webshop durch eine Vielzahl von Anpassungen im Laufe der Jahre und durch zahlreiche interne Weiterentwicklungen einen hohen Wartungsaufwand verursachte und dennoch nicht mehr den Erwartungen heutiger Onlinekunden genügte, entschied sich die Unternehmensgruppe Tengelmann auch bei der Technik für einen Neustart mit der E-Commerce-Software Enfinity Suite 6.4 von Intershop. Sie realisiert nicht nur die zahlreichen neuen Features des Onlineshops, sondern auch eine vereinfachte Bestellung. Außerdem ist die Enfinity Suite bereits im Standard suchmaschinenoptimiert. Damit finden Kunden auch die Produkte über Google und Co. und Plus.de muss nicht zeitaufwändig um teure Keywords mitbieten. Ein weiterer Vorteil ist der deutlich geringere Wartungsaufwand im Vergleich zur Vorgängerlösung. Gründe dafür sind, dass einerseits viele Funktionalitäten bereits im Standard der Enfinity Suite 6.4 vorhanden sind und bisherige Sonderentwicklungen verschiedener externer Dienstleister mit ihren Anfälligkeiten entfallen. Andererseits konnte mit der Einführung der neuen E-Commerce-Software, die innerhalb von sechs Monaten abgeschlossen wurde, eine Vielzahl von Prozessen automatisiert werden: Das senkt Fehlerquellen und steigert die Effizienz wesentlich. Ebenso wie die Oracle-Datenbank wird die ShopSoftware in der Business-Cloud des Technikpartners Pironet NDH gehostet. Auch die „Recommendation Engine“, die proaktiv Kaufempfehlungen auf der Basis des jeweiligen Nutzerverhaltens unterbreitet, befindet sich auf den Servern des Dienstleisters. „Der zuverlässige Schutz der Kundendaten, eine hohe Performanz des Portals auch bei sehr großen Zugriffzahlen sowie der ergänzende Betrieb weiterer Spezialanwendungen wie der Produkt-Empfehlungsmaschine waren die wesentlichen Anforderungen an unsere Cloud-Lösung“, so Christian Winter.
Sicherheit wird groß geschrieben Auf das Thema Sicherheit legt er besonderen Wert. Zwar habe Plus.de den Vorteil, dass die Marke bei 95% der Bundesbürger immer noch bekannt ist und als besonders vertrauenswürdig eingestuft wird. www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
Doch trotzdem werde bei allen Navigationsvorgängen auf der Plattform immer wieder auf das Prüfzeichen "S@fer Shopping" des TÜV Süd und auf das EHI-Siegel „Geprüfter Online-Shop“ des Bundesverbandes des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) hingewiesen. Das signalisiert, dass hier ein Dritter kontrolliert hat und mit seinem Namen für die Sicherheit des Shops einsteht. Aber die strukturierten Zertifizierungsprozesse, die in regelmäßigen Abständen stattfinden, helfen auch dem Management bei der Aufdeckung von Schwachstellen und dem Optimieren der eigenen Leistung. Zu den vertrauensbildenden Maßnahmen bei den Kunden zählt ebenfalls ein breites Angebot an Zahlungsmöglichkeiten. Auf www.plus.de kann deshalb nicht nur mit Kreditkarte und Vorkasse bezahlt werden, sondern es sind auch Ratenkauf und damit eine Finanzierung über einen Bankpartner möglich. Weitere Varianten: Lastschrift, Rechnungskauf und Sofortüberweisung. Mit Blick auf eine jüngere Zielgruppe wurde der Service PayPal neu eingebunden. Bei Kauf per Rechnung werden Rechnungsbeträge bis 1.200 Euro akzeptiert – im Onlineshopping ein Spitzenwert. Die Bonitätsprüfung der Kunden erfolgt durch einen Dienstleister, der auch das Ausfallrisiko übernimmt. Die Lieferlogistik der Tengelmann-Tochter wird derzeit auf drei unterschiedlichen Wegen abgewickelt. Im Lager in Münster sind rund 2.000 schnelldrehende Artikel vorrätig, die per DHL an die Kunden ausgeliefert werden. Der zweite Weg, über den insbesondere sperrige Güter wie Möbel verschickt werden, ist das Streckengeschäft in Kooperation mit den Lieferanten, die für Plus.de die Logistik übernehmen. Dabei bleibt das Servicecenter des OnlineShops aber der Ansprechpartner für den Kunden und auch Versandpapiere oder Verpackung sind in dessen Corporate Design gestaltet. Der dritte Weg schließlich kommt bei kompletten Sortimenten wie z. B. Fahrrädern zum Einsatz, die über Spezialversender den Kunden erreichen. Nachdem die E-Commerce-Plattform erfolgreich relauncht und auch das Callcenter für den Service wieder zurück ins eigene Unternehmen geholt wurde, wollen Christian Winter und Bastian Siebers nun auch die Backend-Prozesse weiter optimieren. Erklärtes Ziel: 75% der Bestellungen sollen früher beim Kunden sein, als es dieser laut der Lieferzeitangabe im Shop erwartet. Um dieses Versprechen erfüllen zu // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
können, wurden in den Produktbereichen so genannte Performance-Teams etabliert. Deren Aufgabe besteht darin, eventuell auftretende Störungen in der Lieferkette zu beheben und die Kunden bei Verspätungen zu informieren.
Venture-Capital-Gesellschaft und Fullservice-Onlineagentur Mit der Gründung der Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH, zu deren Geschäftsführung neben Christian Winter auch Bastian Siebers und Ralf Rogosch gehören, hat die Unternehmensgruppe Ende 2009 ein neues Kapitel in der Entwicklung des strategischen Geschäftsfelds E-Commerce aufgeschlagen. Als Venture-Capital-Gesellschaft ist sie in den vergangenen Monaten mit Beteiligungen in innovative Onlineunternehmen wie brands4friends, Zalando, Baby Markt, YouTailor, Stylight, Supreme New Media, Lieferheld, Enologos oder Otto Gourmet eingestiegen. „Wir stellen diesen Unternehmen nicht nur Geld für ihre weitere Entwicklung zur Verfügung, sondern auch unser Know-how im Handel“, betont Christian Winter, der über langjährige Retail- und E-Commerce-Erfahrungen verfügt – u. a. bei Douglas.de, Finanztreff.de und zuletzt als Geschäftsführer von Karstadt.de. So könne man zum Beispiel bei der Auswahl von Lieferanten ebenso unterstützen wie bei der Prozessoptimierung. „Tengelmann wird seine Kompetenzen nutzen und diese zu einem Inkubator im E-Commerce-Bereich zusammenführen, der selbst Unternehmen hervorbringt und auch Dienstleistungen für Dritte anbietet”, beschreibt er das Ziel. Plus.de sei dabei auch als „Versuchslabor“ zu sehen, in dem eigene praktische Erfahrungen gesammelt werden können. Unter dem Dach der 2010 gegründeten Tengelmann E-Commerce GmbH ist neben der E-CommercePlattform Plus.de und der Beteiligungsgesellschaft auch die Tengelmann NewMedia GmbH angesiedelt, die von Ralf Rogosch geleitet wird. Zwar ist der Konzern dezentral organisiert und jedes Unternehmen für seine eigene Strategie verantwortlich, doch das vorhandene Know-how soll gebündelt und stärker genutzt werden. „Bei Tengelmann bietet sich derzeit die einmalige Gelegenheit, das im Unternehmen schlummernde Know-how in ein potentes Onlinebusiness zu transformieren“, meint Rogosch. Über die letzten zehn Jahre seien im Konzern eine Reihe von Fähigkeiten und Erfahrungen entwickelt worwww.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Multi-Channel-Anbieter wird reiner Internet-Pureplayer
den. Diese könnten nun eingesetzt werden, um den Internetmarkt in Deutschland um eine starke Handelskomponente zu erweitern, welche die Erfahrung von Branchenkennern mit dem Gründergeist junger Experten vereint. Das Thema „Mobile Shopping“ steht dabei ebenso auf der Agenda wie Aktivitäten in den sozialen Netzwerken – etwa einem Weblog, einer Facebook-Seite und einem Twitterkanal. „Ich sehe allerdings noch nicht, wie wir mit Facebook Geld verdienen können“, räumt Christian Winter ein. Als Dialoginstrument und zum Aufbau einer aktiven Fangemeinde mit „Markenbotschaftern“, aus der Anregungen für den Shop kommen, werden die Social Networks allerdings bereits genutzt. Den interessantesten Web2.0Aspekt sieht die Unternehmensführung derzeit in den Produktbewertungen, in denen sie einen entscheidenden Einfluss auf Kaufentscheidungen sieht. Außerdem trage ein ehrliches Kunden-Feedback zur Optimierung des Einkaufs bei und senke längerfristig die Zahl der kostspieligen Retouren. Deshalb können fast alle Produkte im Sortiment mittlerweile mit Sternen oder ausführlich bewertet, auf Facebook „geliked“ oder per Twitter und E-Mail weiterempfohlen werden.
„Wir sind längst nicht mehr so aktionsgetrieben wie zum Start unseres Onlineshops, sondern legen den Schwerpunkt auf ein umfassendes Sortiment“. Bastian Siebers, Geschäftsführer der Plus Online GmbH „Als Venture-CapitalUnternehmen stellen wir jungen Unternehmen nicht nur Geld für ihre weitere Entwicklung zur Verfügung, sondern auch unser Knowhow im Handel“. Christian Winter, // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Geschäftsführer der Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH „Bei Tengelmann bietet sich derzeit die einmalige Gelegenheit, das im Unternehmen schlummernde Know-how in ein potentes Onlinebusiness zu transformieren“. Ralf Rogosch, Geschäftsführer der Tengelmann NewMedia GmbH INFO Innovative Onlineunternehmen, in die die Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH in den letzten Monaten als Venture-Capital-Gesellschaft eingestiegen ist:
»» www.brands4friends.de »» www.zalando.de »» www.baby-markt.de »» www.youtailor.de »» www.stylight.de »» www.supreme.de »» www.lieferheld.de »» www.enologos.com »» www.otto-gourmet.de
Autor Bernhard Müller ist 1956 in Stuttgart geboren und hat eine Ausbildung als Diplom-Kaufmann und Journalist. 1990 wagte er den Schritt in die Selbstständigkeit und gründete die Düsseldorfer PR- und Social Media-Agentur Conosco. Daneben schreibt er aber auch noch regelmäßig als Fachjournalist über E-Commerce, Logistik- und Wirtschaftsthemen. www.conosco.de bm@conosco.de www.twitter.de/conosco
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E-Commerce // Interview mit Bastian Siebers – Geschäftsführer der Plus Online GmbH
Interview mit Bastian Siebers – Geschäftsführer der Plus Online GmbH
Josef Willkommer
Interview mit Bastian Siebers – Geschäftsführer der Plus Online GmbH eStrategy: Herr Siebers, Sie feiern in diesen Tagen mit Plus.de Ihr 10-jähriges Web-Jubiläum. Damit gehören Sie sicherlich zu den Pionieren in Ihrem Umfeld. Welche Dinge sind bei Ihnen sowohl positiv als auch negativ besonders „hängen geblieben“, wenn Sie die letzten Jahre Revue passieren lassen? Herr Siebers: Ich persönlich bin ja erst im Oktober 2009 von karstadt.de zur Tengelmann-Gruppe gekommen. Mein persönliches Highlight seitdem war sicher der Relaunch von Plus.de im Herbst 2010. Das war zwar ein schmerzhafter Schnitt, hat aber zusammen mit anderen Maßnahmen zu einer Verdoppelung der Konversionsrate und einer Umsatzsteigerung von rund 50 % geführt. Die Besucherzahl im Shop hat sich mittlerweile bei rund zwei Millionen im Monat eingependelt und steigt weiter. Ein Einschnitt in der zehnjährigen Geschichte war sicherlich der Verkauf des Stationär-Geschäfts von Plus an Edeka, denn dadurch griff das alte Erfolgskonzept der Verzahnung des On- und Offlinekanals nicht mehr. Im Nachhinein betrachte ich es allerdings als Glücksfall, dass Edeka die ehemaligen Plus-Filialen unter dem eigenen Discounter-Label Netto weiterführt. Denn dadurch können wir eine starke, vertrauenswürdige Marke als Basis für unser nun reines Internet-Geschäft nutzen. eStrategy: Mit der Plus Online GmbH haben sie Ihre Onlineaktivitäten an eine eigenständige Tochterge// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
sellschaft ausgelagert. Was waren die Gründe hierfür und wie sind sie hier genau aufgestellt? Erfolgen beispielsweise die Entwicklung sowie das Onlinemarketing ebenfalls bei Ihnen im Haus? Herr Siebers: Mit dem Wegfall der PLUS Warenhandelsgesellschaft, die im Oktober 2001 als erster deutscher Discounter ihren Shop Plus.de im Internet eröffnet hat, brauchten wir eine neue Organisationsform. Das ist nun die Plus Online GmbH als 100-%ige Tengelmann-Tochter. Daneben gibt es die Tengelmann NewMedia GmbH, die als eigenständige Agentur die Bereiche wie Beratung, Marketing, Design und Technik abdeckt. Wichtige Vermarktungsthemen für den Onlinehandel wie Suchmaschinenoptimierung und -marketing werden dort für die gesamte Unternehmensgruppe – und langfristig auch für Dritte – inhouse umsetzt. Auch die Erstellung von qualifiziertem Content zählt zu den Aufgaben. Strategie- und Prozessberatung, Onlinemarketing- und Kommunikationsberatung sowie Projektmanagement, Konzeption, Analysen und Machbarkeitsstudien sind weitere Betätigungsfelder. Ebenso die Gestaltung von Corporate- und Microsites sowie Onlinestores, Usabilityoptimierung oder die Erstellung von Crossmedia-Werbekampagnen. eStrategy: Sie hatten ja auch einmal versucht, ein Markenportal aufzuziehen, wobei es hier bei einem Versuch geblieben ist. Was verbarg sich dahinter genau und woran ist das Ganze in Ihren Augen schlussendlich gescheitert?
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E-Commerce // Interview mit Bastian Siebers – Geschäftsführer der Plus Online GmbH
Herr Siebers: Das Markenportal war damals sicher ein neues und interessantes Konzept. Aber das größere Potenzial wurde dann doch in der Weiterentwicklung von Plus.de gesehen. Und darauf haben wir dann alle Ressourcen und Anstrengungen fokussiert, um uns nicht zu verzetteln. Eine richtige Entscheidung, wie der aktuelle Erfolg zeigt.
nach Warenerhalt gezahlt werden muss. Die Abbruchquote im Check-Out, in vielen Onlineshops ein Problem, ist bei dieser Zahlungsart nach unserer Erfahrung deutlich geringer als bei den anderen Verfahren. 30 bis 40 % des möglichen Umsatzes werden verschenkt, wenn in einem Shop nicht die richtigen Zahlungssysteme angeboten werden.
eStrategy: Ein relativ heißes Eisen – gerade in den letzten 12 Monaten – ist das Thema Lebensmittelkauf bzw. -verkauf im Internet. Wie sehen Sie das Thema und wie positionieren Sie sich in diesem Umfeld?
eStrategy: Wie stehen sie dem inzwischen doch recht aktuellen Trend Richtung Open Source gegenüber. Verwenden Sie Open Source Tools in Ihrem Unternehmen, wenn ja welche sind diese und wenn nein, welche Gründe sprechen aus Ihrer Sicht dagegen?
Herr Siebers: Außer Wein und Sekt sowie einigen wenigen ausgewählten Spezialitäten hat Plus.de derzeit keine Lebensmittel im Sortiment. Denn die Margen im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind durch den intensiven Wettbewerb äußerst knapp. Hinzu kommt, dass die Logistik insbesondere für Frischware äußerst kompliziert und kostspielig ist. Aber die Tengelmann-Gruppe ist in diesem Bereich durchaus aktiv. So bietet Kaiser’s Tengelmann in München und Berlin einen sehr erfolgreichen Lieferservice an, der Aufträge online annimmt. Und unsere Venture-Capital-Gesellschaft Tengelmann E-Commerce Beteiligungs-GmbH hält Anteile am Delikatessen-Shop otto-Gourmet, der sich insbesondere auf hochwertiges Fleisch spezialisiert hat, sowie am Lieferdienst Lieferheld.de. Außerdem gehören ihr 49 % an der Enologos AG, die spanische LebensmittelSpezialitäten im Internet vertreibt. Der Onlinelebensmittelhandel ist also für Tengelmann – insbesondere im gehobenen Segment – ein Thema. Hier sehen wir durchaus noch Potenziale. eStrategy: Was würden Sie – aufgrund ihrer Erfahrung – einem Unternehmen, das im E-Commerce Fuß fassen möchte, besonders ans Herz legen. Wo liegen in Ihren Augen die größten Herausforderungen? Herr Siebers: Da gäbe es vieles zu sagen. Extrem wichtig finde ich ein breites Angebot an Zahlungsmöglichkeiten. Kunden von www.plus.de können zum Beispiel mit Kreditkarte, auf Vorkasse und Ratenkauf, per Lastschrift, auf Rechnung oder mittels Sofortüberweisung bezahlen. Mit dem frisch eingebundenen Service PayPal wird zudem auch eine jüngere Zielgruppe bedient. Die meistgenutzte Zahlungsart bei Plus.de ist der Kauf per Rechnung. Dabei gibt es für den Kunden keinerlei Risiko, da erst // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Herr Siebers: Im Rahmen eines umfangreichen Ausschreibungsprozesses für den Relaunch unseres Onlineshops haben wir uns neben den üblichen Platzhirschen auch Oxid und Magento angeschaut und fanden insbesondere die Enterprise-Editions gar nicht so schlecht. Bei unserer Umsatzgrößenordnung ist ein leistungsstarkes Shopsystem von essentieller Bedeutung - und daher ist Vorsicht geboten. Wir haben uns schlussendlich für unseren bisherigen Partner Intershop entschieden und unseren Shop auf Grundlage der Software Infinity 6.4 neu gebaut. Aktuell sind wir sehr zufrieden mit dieser Entscheidung. eStrategy: Der Plus.de Onlineshop gehört zu den stark frequentierten Shops in Deutschland. Daher wird sicherlich auch das Supportaufkommen entsprechend hoch ausfallen. Wie begegnen sie diesem Umstand bzw. wie behalten sie das Supportthema im Griff? Herr Siebers: Die Lieferzeiten im Versandhandel und insbesondere im E-Commerce haben sich in den letzten Jahren stark verkürzt. Dadurch haben sich die Ansprüche und Erwartungen der Kunden insgesamt ganz stark gewandelt. Konnte man früher davon ausgehen, dass der klassische Versandhandelskunde ohne Probleme bis zu einer Woche auf seine Lieferung wartet, so will der Kunde heute seine Ware am übernächsten Tag, spätestens aber am dritten Tag nach der Bestellung erhalten. Für den Erfolg eines E-Commerce-Unternehmens ist es damit heute von entscheidender Bedeutung, dass man diese Erwartungshaltung auch tatsächlich bedient und am besten übererfüllt. Für Plus.de bedeutet dies, dass bis zu 75 % der Bestellungen früher beim Kunden sein sollen als dieser es erwartet. Um den veränderten Kundenanforderungen gerecht werden zu können, www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce
haben wir in den vergangenen Jahren alle logistischen Prozesse stark gestrafft. Gleichzeitig wurde das vorher an einen Dienstleister outgesourcte Callcenter für den Service wieder zurück ins eigene Unternehmen geholt. Nun werden die Backend-Prozesse weiter optimiert. So haben wir in den Produktbereichen so genannte Performance-Teams etabliert. Deren Aufgabe besteht darin, eventuell auftretende Störungen in der Lieferkette zu beheben und die Kunden bei Verspätungen in der Auslieferung sofort zu informieren. eStrategy: Glaubt man diversen Studien, wird das nächste ganz große „Ding“ das Thema Mobile, das – aufgrund der inzwischen verfügbaren Technologien – das klassische Web möglicherweise irgendwann ersetzen, zumindest aber weitreichend ergänzen wird. Wie stehen sie dem Thema Mobile gegenüber und gibt es hier bei Ihnen bereits entsprechende Ansätze? Herr Siebers: Das Thema „Mobile Shopping“ steht bei uns durchaus auf der Agenda. Allerdings sehe ich da aktuell noch keine großen Umsatzchancen. Trotzdem wird Plus.de schon bald eine App für iPhone und iPad vorstellen, um auch auf diesen mobilen Endgeräten präsent zu sein. Jetzt ist die Zeit reif für umfassende Tests und zum Sammeln von praktischen Erfahrungen. Und wenn das Geschäft dann in zwei bis drei Jahren richtig abhebt, ist Plus.de wieder von vorneherein mit an der Spitze dabei. Wie schon einmal vor zehn Jahren, als trotz aller Bedenken der Einstieg in den E-Commerce für die Tengelmann Unternehmensgruppe begann.
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E-Commerce // Suchmaschinenoptimirung für Magento - So funktioniert`s
Josef Willkommer
Magento bietet bereits standardmäßig jede Menge Konfigurations- und Optimierungsmöglichkeiten, die Fluch und Segen zugleich darstellen können. Werfen wir daher in der Folge einen Blick auf einige ganz grundlegende Dinge, die man im Vorfeld beachtet sollte, um dafür zu sorgen, dass es mit Google & Co. möglichst problemlos klappt....
I. Grundlegende, technische Optimierung Allgemeine Konfiguration Auch wenn Magento bereits „Out of the Box“ als suchmaschinenoptimiert propagiert wird, dürfte jedem Anwender recht schnell klar sein, dass es mit der Installation allein nicht getan sein wird. Es müssen einige grundlegende Dinge berücksichtigt und richtig konfiguriert werden. Zunächst sollten Sie sich das aktuelle Release besorgen und dann „Verwende Webserver Rewrites“ auf „Ja“ setzen. Sie finden
dieses unter System => Konfiguration => Web => Suchmaschinenoptimierung. Wenn Sie schon in dieser Maske sind, können Sie – insbesondere wenn Sie keinen Multi-Shop verwenden – auch gleich unter „URL-Optionen“ „StoreCode zu URLs hinzufügen“ auf „Nein“ umstellen. WWW vs non-WWW Unter „Ungesichert” und „Sicher” finden Sie das Feld „Base URL“, in das Sie die gewünschte Domain eintragen können. Zur Auswahl steht die Version mit www und ohne www. Wenn Sie die Einstellungen ändern, erstellen Sie keine Umleitung von der wwwVersion auf die nicht-www-Version oder umgekehrt. Aber Sie stellen die bevorzugte Version ein. Es ist ratsam, über die htaccess-Datei und mod-rewrite einen 301-redirect zu erstellen. Wenn Sie die htaccess-Datei bearbeiten, können Sie folgenden Code einfügen, um die index.php auf das Root-Verzeichnis umzuleiten. Ungefähr in Zeile 122: RewriteBase / RewriteCond %{THE_REQUEST} ^[A-Z]{3,9} /index.php HTTP/ RewriteRule ^index.php$ http://www. meinedomain.de/ [R=301,L]
Abb.: Screenshot Default Theme
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Wenn sich Ihre Magento-Installation nicht im RootVerzeichnis befindet, sondern in einem Unterverzeichnis http://www.meinedomain.de/magento/:
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RewriteBase /magento/ RewriteCond %{THE_REQUEST} ^[A-Z]{3,9} /magento/ index.php HTTP/ RewriteRule ^index.php$ http://www. meinedomain.de/magento/ [R=301,L] Einstellungen für die Überschriften Standardmäßig wird Magento mit der Überschrift „Magento Commerce” installiert. Hier empfiehlt es sich, Folgendes im Hinterkopf zu behalten: Tendenziell legen Suchmaschinen einen erhöhten Fokus auf die ersten Wörter im Titel, in der Überschrift und im Fließtext. Insofern ist es sicherlich kein Nachteil, dies bei der Ausgestaltung bzw. beim Texten dieser Bereiche entsprechend zu berücksichtigen.
Seiten kontrolliert werden kann. Sobald die CMSSeiten mit Inhalten gefüllt sind, muss eine suchmaschinenfreundliche URL und ein Titel ausgewählt werden (unter Berücksichtigung der oben genannten Hinweise). Im Menüpunkt „Metadaten“ des CMS können Sie eine Beschreibung für jede CMS-Seite erstellen, mit der diese in den Suchergebnissen angezeigt werden soll.
Die ersten Wörter werden beim Scannen durch die Suchergebnisse tendenziell auch mehr wahrgenommen. Stehen Ihre Schlüsselwörter also am Anfang, kann sich dies positiv auf die Klickrate auswirken. Als erstes sollten Sie den Default-Titel „Magento Commerce” entfernen. Gehen Sie unter System in Konfiguration => Gestaltung => HTML Kopf (Head). Tragen Sie dort einen guten und beschreibenden Titel für Ihre Website ein. Denn dieser Titel wird für verschiedene statische Seiten verwendet, die keinen eigenen Titel besitzen, z. B. Suchbegriffe und Sitemap. Wie bereits erwähnt, ist es hier sicherlich kein Nachteil, Ihre Haupt-Keywords im Hinterkopf zu behalten. Wenn Ihr Store-Name in allen Seitentiteln erscheinen soll, also auch auf Produkt- und Kategorie-Seiten, dann müssen Sie ihn in das Feld „Title Suffix" eintragen. Aber aus den oben genannten Gründen ist es besser, das Feld leer zu lassen. Sie sollten auch die Felder „Standardbeschreibung“ und „Standardkeywords“ leer lassen. In einer Testumgebung können Sie im Feld „Standardrobots“ „NOINDEX, NOFOLLOW" auswählen. In Produktivumgebungen muss es aber immer „INDEX, FOLLOW" sein. Statische Seiten Magento bietet ein integriertes CMS zur Pflege von statischen Seiten. Derartige Seiten eignen sich recht gut, um suchmaschinenrelevanten Content zu platzieren. Vom integrierten CMS sollte man keine Wunder erwarten. Für den Einstieg ist das Ganze jedoch häufig ausreichend. Einer der Vorteile dieser integrierten Lösung liegt darin, dass jeder Aspekt der // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
Abb.: Screenshot Magento CMS
Zusätzlich besteht die Möglichkeit, unsere altbekannten Meta-Keywords zu hinterlegen. Ob ein Shopbetreiber diese verwenden möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Im Zweifelsfalle sollten die Keywords jedoch weggelassen werden. Von der Meta-Description sollte allerdings schon Gebrauch gemacht werden, da sie eine wichtige Aufgabe übernehmen soll: Die Benutzer dazu zu bewegen, die Seite anzuklicken. Also muss die Beschreibung darüber informieren, was auf der Seite zu finden ist und die Aufmerksamkeit darauf lenken. Eine gute Beschreibung ist also immer seitenindividuell und idealerweise von Hand geschrieben. Wer darüber nachdenkt, das Meta-Tag „Description“ generieren zu lassen, kann das auch gleich sein lassen und es den Suchmaschinen überlassen, das Snippet zu generieren… Optimierung der Kategorie In Magento kann man den Namen der Kategorie in den Pfad der Produkt-URLs einfügen. Aber diese Funktionalität wird nicht besonders gut unterstützt, denn es wird Duplicate Content erzeugt. Deshalb ist es besser, diese Funktion zu deaktivieren. Das passiert unter System => Konfiguration => Katalog =>Suchmaschinen Optimierung. Setzen Sie dort „Verwende Kategoriepfad für Produkt-URLs“ auf „Nein“. Jetzt ist es Zeit, die Details für die einzelnen Kategorien festzulegen. Gehen Sie dazu unter Katalog => www.estrategy-magazin.de
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Kategorien verwalten. Die wichtigsten Felder sind: Meta-Beschreibung: Tragen Sie hier eine attraktive Beschreibung ein und denken Sie daran, dass die Benutzer diese Beschreibung auf den Ergebnisseiten der Suchmaschinen sehen. Seitentitel: Lassen Sie dieses Feld leer, um den Kategorienamen mit den übergeordneten Kategorien zu verwenden. Wenn Sie ihn individualisieren, entspricht der Titel dem Input ohne die Eltern-Kategorien. Seitentitel: Bemühen Sie sich um eine kurze URL mit vielen Schlüsselwörtern. Entfernen Sie Stopwörter wie „der“, „die“, „für“ usw. Das lässt allerdings nur gemeinsam für alle Store Views einstellen. Für mehrsprachige Stores sollte das Ganze sprachunabhängig sein. Für jeden Storeview können Sie Name, Description, Seitentitel und Meta-Daten festlegen. Für mehrsprachige Shops ist das wirklich ein tolles Feature.
Produkte optimieren Die Optimierung von Produktseiten ähnelt der von Kategorien. Sie können die Meta-Daten für „Defaultwerte“ und für jeden Store View festlegen. Vergessen Sie nicht, dass der Meta-Titel den kompletten Seitentitel überschreibt, also einschließlich der Kategorien, aber ohne Titel Präfix/Suffix und nicht nur den Produktnamen. Achten Sie darauf, dass jede Produktdetailseite über einen individuellen Titel sowie eine einzigartige Meta-Description verfügt. Ein durchaus interessanter Aspekt in der MagentoOptimierung, der allerdings oft übersehen wird, liegt in der Behandlung von Bildern. Wenn Sie gute Alt-Tags für Bilder schreiben und der Bilddatei einen sprechenden Namen geben, kann sich dies positiv auf ihr Ranking auswirken (Google Bildersuche!).
Über das integrierte CMS lassen sich zudem sog. statische Blöcke anlegen, über die wiederum suchmaschinenrelevante Inhalte auf Kategorieebene integriert werden können.
Abb.: Screenshot Alt Tags
II. Optimierung der Magento Templates
Die Platzierung dieser Inhalte kann dann über das Template gesteuert werden. Enamora macht dies beispielsweise sehr clever in der Randspalte, wodurch der Inhalt nicht „stört“.
Optimiertes leeres Template Die Default-Skins von Magento wie „Default Theme", „Blue Skin" und „Modern Theme" machen aus SEOSicht keinen guten Job hinsichtlich der Verwendung von Überschriften. Es gibt also jede Menge Verbesserungspotenzial. Um das zu vereinfachen, kann auf ein leeres Magento-SEO-Theme1 zurückgegriffen werden, das auf dem „Magento Blank Theme“ beruht und SEO relevante Faktoren berücksichtigt. Es kann unter Magento Connect kostenlos heruntergeladen werden. Überschriften Das Logo ist standardmäßig als <H1> angelegt. Das sollte nur auf der Startseite so sein, auf den anderen Seiten aber nicht mehr als ein <H3>. Das Wichtigste ist, die Überschrift über den Inhalt in ein <H1>-Tag zu packen. Für eine Kategorieseite wäre das der Name der Kategorie, für ein Produkt der des Pro-
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dukts. Im nächsten Schritt muss die übermäßige Verwendung von Überschrifttags bereinigt werden. In den Randspalten sollten keine Überschriften verwendet werden, wenn sich der Text nicht auf den Shop bezieht, d. h. Schlüsselwörter enthält. Es gibt keinen Grund, „statische“ Titel ohne Schlüsselwörter als <H4> anzugeben. Es ist besser, alle <H4>-Tags in ein <div class="head"> zu verwandeln. Danach ist es Zeit, die Inhalte zu optimieren. Auf Kategorie-Seiten gehört der Produktname in <H3>, der KategorieName in <H1>. Auf Produktseiten sollte man den Produktnamen in <H1>-Tags stellen. Sauberer Code Alle Javascript- und CSS-Anweisungen im Template gehören in eigene Javascript- und CSS-Dateien. Damit bleibt das Template sauber, denn diese Anweisungen sind nicht gut für die Suchmaschinenoptimierung von Magento. So können die separaten Dateien beim ersten Laden gecached werden, und auch Suchmaschinen müssen sie nicht immer wieder herunterladen. Auf Geschwindigkeit achten Die Gerüchte gab es ja bereits länger und seit geraumer Zeit wird von Google auch offiziell bestätig: Die Geschwindigkeit einer Webseite bzw. eines Shops ist ein Rankingkriterium. In der Praxis bedeutet dies – je schneller, desto besser. Primär gibt es drei Dinge, mit denen die Geschwindigkeit Ihrer Magento-Installation beschleunigt werden kann: 1. Sauberer Quellcode ohne viel Datenmüll und mit zusammengefassten, komprimierten JavascriptDateien und Stylesheets 2. Aktiviertes Caching. Gehen Sie unter System =>Cache Management und aktivieren Sie alle Caching Features, d. h. setzen Sie in alle Kästchen unter „Cache Control“ ein Häkchen. 3. Die Bedeutung eines guten Hosters und der Server-Konfiguration. Mit einigen MySQL-Kniffen und dem PHP opcode Cache lässt sich die Geschwindigkeit von Magento sehr stark steigern. Das Default-Template umfasst sechs verschiedene Stylesheets. Sie können die Inhalte dieser Stylesheets in ein neues einfügen. Eine Ausnahme bildet nur die print.css. Sie können auch das Fooman Speedster Modul2 verwenden. Es kombiniert nicht // Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
nur die Dateien, sondern komprimiert und cached die Javascript-Dateien und Stylesheets. Bei größeren Shops mit hohem Traffic sollten zwei Dinge in die nähere Betrachtung gezogen werden. Neben der kostenlosen Magento Community Edition steht mit der sog. Enterprise Edition3 eine Highend Variante von Magento mit erweitertem Funktionsumfang sowie Herstellersupport zur Verfügung. Diese Version beinhaltet einen Fullpage-Cache, der sich signifikant auf die Performance auswirken kann. Zusätzlich stehen zwischenzeitlich mehrere CachingLösungen von Drittanbietern zur Verfügung, mit denen Magento Beine gemacht werden kann.
III. Weitere Optimierungsansätze Duplicate Content Wenn Sie die grundlegenden Aufgaben durchgeführt haben, dreht sich der Rest eigentlich nur noch um eine Sache: doppelte Inhalte. Und das nicht zu knapp. Für Produkte gibt es nämlich mindestens folgende URLs mit den gleichen Inhalten: domain.de/produkt.html domain.de/kategorie1/produkt.html domain.de/katalog/produkt/view/id/1/ domain.de/katalog/produkt/view/id/1/kategorie/1/ Dazu gibt es dann noch Seiten wie beispielsweise die Produktbewertungen, die auch nahezu die gleichen Inhalte aufweisen. Ein weiteres Problem stellen die Kategorien dar, da viele doppelte Inhalte durch die Layered Navigation und die Sortiermöglichkeiten entstehen. Im schlechtesten Fall gibt es also für ein Produkt vier oder noch mehr Seiten bzw. Duplikate. Dieser Umstand kann dadurch in den Griff bekommen werden, indem Suchmaschinenspidern der Zugriff zwar grundsätzlich erlaubt, das Indizieren bzw. Weiterverfolgen bestimmter Bereiche und Links aber verboten wird. Für derartige Konfiguration stehen mittlerweile unterschiedliche SEO-Extensions zur Verfügung, die eine umfangreiche und recht komfortable Anpassung über das Magento Backend ermöglichen. Als eine mögliche Option kann hier auf die SEO-Suite Enterprise4 Extension verwiesen werden. Mit diesem Modul kann beispielsweise unter anderem das leidige Thema der Layered Navigation und die sich damit ergebenden Duplikate gelöst werden. Darüber hinaus erlaubt die Extension die komfortable Konfiguration diverser, SEO relevanter www.estrategy-magazin.de
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E-Commerce // Suchmaschinenoptimirung für Magento - So funktioniert`s
Parameter vorzunehmen. XML-Sitemaps XML-Sitemaps sind eine einfache Möglichkeit, den Suchmaschinen mitzuteilen, wo sich Ihre Inhalte befinden. Dadurch wird zwar die Position in den Suchergebnissen nicht direkt verbessert, es kann aber dazu beitragen, dass die Seiten schneller und tiefer indiziert werden. Eine XML-Sitemap kann unter Katalog =>Google Sitemap und „Sitemap hinzufügen“ erzeugt werden. Wählen Sie einen Dateinamen, Pfad und Store View aus und drücken Sie dann den Button „Save & Generate“. Ergänzen Sie dann Ihre robots.txt um folgenden Code, damit die Suchmaschinen Ihre sitemap.xmlDatei finden: Sitemap: /sitemap.xml Wenn sich Ihre Produktpalette ändert, müssen Sie die XML-Sitemaps neu erstellen. Am besten automatisieren Sie das mit einem Cron-Job. Wie das funktioniert wird im offiziellen Magento Wiki5 ausführlich beschrieben. GoodRelations Bei Goodrelations handelt es sich um ein standardisiertes Vokabular, für Produkt-, Preis und Unternehmensdaten, welches in existierende Websites eingebunden werden kann und deren semantische Interpretation ermöglicht. Dies erhöht die Sichtbarkeit und Ranking dieser Daten in Suchmaschinen, Empfehlungssystemen und neuartigen Applikationen. GoodRelations wurde von Prof. Dr. Martin Hepp an der Universität der Bundeswehr in München entwickelt und wird zwischenzeitlich von Google inzwischen offiziell für sog. Rich Snippets empfohlen. Für Magento ist mittlerweile eine kostenlose Extension namens Msemantic erhältlich, die es ermöglicht, Produkte aus dem Magento-Shop mit semantischem Markup zu versehen, welche von Google (Rich Snippets) und Yahoo (Search Monkey) ausgewertet werden. Produkte werden dadurch Teil der sog. Open Linked Data. Hierunter versteht man ein weltweit verknüpftes Netz an frei zugänglichen, einheitlichen
In der Praxis können diese semantischen Daten dazu verwendet werden, in den Suchergebnissen auf Produktebene diverse Zusatzinformationen einzublenden. Dadurch kann mehr Aufmerksamkeit innerhalb der Suchergebnisliste erzielt und die Klickrate um bis zu 30% (!!!) erhöht werden.
FAZIT Mit Magento wird dem Shopbetreiber ein sehr mächtiges Werkzeug an die Hand gegeben, das bereits standardmäßig sehr viele Konfigurations- und Optimierungsmöglichkeiten erlaubt. In der Praxis kann sich dies jedoch sehr schnell sowohl als Fluch als auch Segen herausstellen. Wenn Sie die aufgezeigten Punkte berücksichtigen und – ganz wichtig - „etwas“ Arbeit in eigene Inhalte, sprich eigene Produktbeschreibungen sowie weitere Mehrwerte stecken, wird sich dieser Aufwand mittel- und langfristig mit recht hoher Wahrscheinlichkeit in einem deutlich verbesserten Ranking und mehr Umsatz niederschlagen. Eines sollte man bei der Optimierung eines MagentoShops jedoch immer berücksichtigen. Die OnpageOptimierung ist nur ein Teil der Arbeit, ohne vernünftige und nachhaltige Offpage-Optimierung wird das Ranking – insbesondere bei wettbewerbsstärkeren Keywords – alleine mit diesen Onpage-Maßnahmen jedoch nicht den erhofften Erfolg versprechen. Wie heißt es doch auch hier so schön: „Ohne Fleiß, kein Preis!“ strukturierten und von Maschinen interpretierbaren Daten.
INFO 1. http://www.magentocommerce.com/magento-connect/Yoast/extension/974/yoast-blank-seo-theme
2. http://www.magentocommerce.com/magento-connect/FOOMAN/extension/457/fooman-speedster
3. http://www.magentocommerce.com/product/ enterprise-edition
4. http://www.mageworx.com/seo-suite-enterprisemagento-extension.html
5. http://www.magentocommerce.com/wiki/1_-_installation_and_configuration/how_to_setup_a_cron_
Abb.: Screenshots Goodrelations
// Das kostenlose eMagazin | Ausgabe #7 | Juni 2011
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