Leseprobe eStrategy-Ausgabe 04 /2019

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LESEE B O R P

Andrush/Shutterstock

E-COMMERCE

WEBENTWICKLUNG

E-Commerce - die Trends 2020 im Überblick

Die Vorteile von PWAs aus drei verschiedenen Perspektiven

CONTENT MARKETING

DIGITAL BUSINESS

Natural Language Systeme mehr als nur Roboter Journalismus!

Über die Bedeutung von Technologieund Digitalkompetenz in KMUs

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Warum das Jahr 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Editorial - Ausgabe 04/2019

Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann Die Themen Augmented Reality (AR) sowie Virtual Reality (VR) wurden in den letzten Jahren bei Zukunftsprognosen schon häufiger als “the next big things” angeführt. Bislang ist hier mit Ausnahme von einigen lichten Momenten in Form von “netten Spielereien” à la Pokémon Go noch nicht allzu viel Brauchbares bzw. wirklich Nützliches hängen geblieben. Dank schnelleren, leistungsstärkeren Prozessoren und Computern, besseren Grafikkarten, Sensoren und Kameras, schnelleren Internetverbindungen und innovativen Möglichkeiten in der Softwareentwicklung haben sich unzählige neue Möglichkeiten für VR und AR im privaten sowie industriellen Bereich eröffnet. Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann und worin der Unterschied beider Technologien liegt, haben wir für Sie in unserem Leitartikel der vorliegenden Ausgabe behandelt. Darüber hinaus gibt´s wieder jede Menge spannenden Lesestoff rund um E-Commerce, Onlinemarketing, Digital-Business und Webentwicklung. So haben wir für Sie u. a. einen Überblick zu den E-Commerce Trends 2020 zusammengestellt, stellen die soziale Verantwortung der Customer Experience gegenüber und erklären, welchen Einfluss Googles neue Linkattribute auf die Rankings nehmen. Zudem werfen wir diesmal einen Blick in die Webentwicklung und zeigen unter anderem die Vorteile von PWAs aus drei verschiedenen Perspektiven auf. Abgerundet wird die aktuelle Ausgabe erneut wieder mit einigen interessanten Buchtipps. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen erholsame Tage im Kreise Ihrer Lieben, einen guten Rutsch ins kommende Jahr 2020 und viel Spaß beim Lesen des eStrategyMagazins!

Ihr Josef Willkommer Chefredakteur

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Inhaltsverzeichnis

E-Commerce

News Editorial

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Buchtipps

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Datendemokratisierung führt zu neuen Chancen im E-Commerce

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Online-Marketing

Leitartikel Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann

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E-Commerce

Nofollow, Sponsored und UGC

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Wieso die Integration von ERP und CRM 51 für das Data Driven Marketing wichtig ist

E-Commerce Trends 2020

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Accept the challenge 2020: So verändert 56 KI das Digitale Marketing

Augmented Reality im Onlinehandel

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Die Macht der Gefühle

Headless Commerce – Kopflos?

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann Lesen Sie in unserem Leitartikel, worin der Unterschied zwischen Augmented und Virtual Reality liegt und warum 2020 das Jahr beider Technologien werden kann.

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E-Commerce Trends 2020 Einen Überblick zu den E-Commerce Trends für das kommende Jahr 2020 finden Sie in diesem Artikel.

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Nofollow, Sponsored und UGC Die zwei neu eingeführten Linkattribute von Google nehmen zwar einen Einfluss auf die Rankings. Welche tatsächlichen Konsequenzen das aber für Sie hat und warum SEOs erstmal Ruhe bewahren können, erfahren Sie in diesem Beitrag.

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Inhaltsverzeichnis

Content-Marketing

Digital Business

KI schreibt Texte – mehr als nur Roboter- 64 journalismus!

Sexy Case in Kittelschürze?

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Sind KMUs bereit für digitale Innovationen? Über die Bedeutung von Technologie- und Digitalkompetenz

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Wenn die Alarmglocken läuten, flüchten sie in den Playroom

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Soziale Verantwortung vs. Customer Experience: Was will der Konsument wirklich?

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Webentwicklung Sieben auf einen Streich: Tipps für ein professionelles Content-Management

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!?

Win-win-win: die Vorteile von PWAs aus drei verschiedenen Perspektiven

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Impressum

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KI schreibt Texte – mehr als nur Roboterjournalismus! Welches Potential Natural Language Systeme (NLG) mit sich bringen und ob Sie Autoren ersetzen können haben wir in diesem Artikel für Sie untersucht.

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Win-win-win: die Vorteile von PWAs aus drei verschiedenen Perspektiven

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Progressive Web-Apps (PWAs) liegen im Trend - denn die Fusion aus Website und mobiler App zahlt sich sowohl für Kunden als auch für Händler und Entwickler aus. Woraus diese Win-winwin-Situation resultiert und warum sie eine große Bedeutung für die Zukunft des E-Commerce hat, lesen Sie hier.

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Sind KMUs bereit für digitale Innovationen? Warum das Zusammenspiel von Technologieund Digitalkompetenz eine hohe Bedeutung für eine erfolgreiche Digitalisierung hat, bekommen Sie in diesem Artikel zu lesen.

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Buchtipps

Buchtipps der eStrategy-Redaktion Die Stille Revolution Führen mit Sinn und Menschlichkeit

Der Spiegel-Bestseller “Die Stille Revolution” erzählt von völlig neuen Formen der Unternehmensführung, die sich aus der Grenzerfahrung des Autors Bodo Janssen entwickelte: Als Student wurde er entführt – eine prägende Erfahrung, die den Unternehmersohn auf seine schiere Existenz zurückgeworfen hat. Als er später ins elterliche Unternehmen einstieg, ergab eine Mitarbeiterbefragung niederschmetternde Ergebnisse: ein anderer Chef sollte her. Das zwang Bodo Janssen umzudenken, radikal.

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Dieses Buch handelt von neuen Ansätzen der Unternehmensführung – Grundsätze, die genug Sprengstoff in sich tragen, um unser Verhältnis zueinander in der gesamten Gesellschaft zu verändern. Einer der Glaubenssätze des Autors: “Wenn jemand als Führungskraft etwas verändern möchte, ist er gut damit beraten, zunächst und ausschließlich bei sich selbst anzufangen.” Autor: Bodo Janssen Auflage / Erscheinungsjahr: 1. Auflage / 2016, Umfang: 288 Seiten, Preis: 19,99 Euro, Verlag: Ariston, ISBN: 978-3-424-20138-3

Kollege KI Künstliche Intelligenz verstehen und sinnvoll im Unternehmen einsetzen

Die Künstliche Intelligenz lässt alle gebannt und ängstlich die Luft anhalten. Die Furcht vor dem Ungewissen lässt leider viele Unternehmen verharren, die dadurch vermutlich den Wandel verpassen. Notwendige Geschäftsmodelle werden zu spät oder wenig konsequent angepasst. Die Gelegenheit auf unterstützende Arbeit durch “Kollege KI” ist dabei schnell vertan. Bei Planung, Produktion und Arbeitsprozessen, vor allem aber beim Angebot von Produkten und Dienstleistung mit hohem Individualisierungsgrad, sollten sich Firmen mit den Fragen nach dem Einsatz von KI auseinandersetzen. Machine Learning oder Deep Learning eröffnen dabei Chancen, die essentiell für das Überleben Ihres Unternehmens sein können. Praxisnah mit vielen Beispielen eröffnen Prof. Dr. Stefan Gröner und Prof. Dr. Stephanie Heinecke Möglichkeiten, sich neue Vorteile zu erschließen. Autor: Prof. Dr. Stefan Gröner / Prof. Dr. Stephanie Heinecke, Auflage / Erscheinungsjahr: 1. Auflage / 2019, Umfang: 304 Seiten, Preis: 19,99 Euro, Verlag: Redline, ISBN: 978-3-86881-749-2

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Buchtipps

Buchtipps der eStrategy-Redaktion

Digitale Gewinner Der Hype um das Trendthema “Künstliche Intelligenz” ist heutzutage groß. Genauso groß sind die aufkommenden Fragen, die sich in den Köpfen der Menschen befinden: Werden Algorithmen unsere Arbeitsplätze vernichten? Macht die Künstliche Intelligenz uns Menschen überflüssig? Und kann da der deutsche Mittelstand überhaupt noch mithalten? In diesem Buch von Dr. Jens-Uwe Meyer wird radikal mit den Klischees der Digitalisierung aufgeräumt. Weder müssen Sie ins Silicon Valley ziehen, noch müssen Sie frühmorgens schon künstliche Intelligenz frühstücken. Und trotzdem können Sie zu digitalen Gewinnern zählen.

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Digitale Transformation strategisch steuern Der digitale Wandel betrifft die unterschiedlichsten Felder, von der Beschaffung bis zum Vertrieb und von der Organisation bis zur Strategieentwicklung. Diese Aufgabe erfordert das Engagement jeder Unternehmensleitung und lässt sich nicht einfach delegieren.

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Dieses Buch hilft Managern und Unternehmern, in ihrer Organisation Strukturen aufzusetzen, die es erlauben, die digitale Transformation systematisch anzugehen. Das Themenspektrum reicht dabei von der Konfiguration von Digitalisierungsstrategien über neue Managementrollen wie die eines Chief Digital Officers bis hin zur Bedeutung von IT-Infrastrukturen, dem HR-Management und der Unternehmenskultur als „Enabler“ des digitalen Wandels. Als Orientierungsrahmen dient ein einfaches Framework, das die Managementaufgaben strukturiert und die verschiedenen Konzepte und Instrumente übersichtlich zusammenfasst. Mit zahlreichen Praxisbeispielen stellt Prof. Thomas Hess ein Leitfaden für Unternehmen zum richtigen Umgang mit der digitalen Transformation zusammen. Autor: Professor Dr. Thomas Hess, Auflage / Erscheinungsjahr: 1. Auflage / 2019, Umfang: 216 Seiten, Preis: 24,99 Euro, Verlag: Springer, ISBN: 978-3-658-24474-3

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann von Josef Willkommer

Die Themen Augmented Reality (AR) sowie Virtual Reality (VR) wurden in den letzten Jahren bei Zukunftsprognosen schon häufiger als “the next big things” angeführt. Bislang ist hier mit Ausnahme von einigen lichten Momenten in Form von “netten Spielereien” ala Pokemon Go noch nicht allzu viel Brauchbares bzw. wirklich Nützliches hängen geblieben.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann

Andrush/Shutterstock

Kategorie


Leitartikel

Dank schnelleren, leistungsstärkeren Prozessoren / Computern, besseren Grafikkarten, Sensoren und Kameras, schnelleren Internetverbindungen und innovativen Möglichkeiten in der Softwareentwicklung haben sich unzählige neue Möglichkeiten für VR und AR im privaten sowie industriellen Bereich eröffnet. Was sind jetzt aber die Unterschiede der beiden Technologien? Virtual Reality (VR)

Augmented Reality (AR)

Der Nutzer nimmt die reale Umwelt nicht mehr wahr (vollständige Digitalisierung).

Der Nutzer sieht die reale Welt und bekommt zusätzlich Informationen eingeblendet.

Der Nutzer kann die digitale 3D-Welt nur mit Hilfsmitteln, wie zum Beispiel einer VR-Brille erleben.

Zum Erleben wird ein Smartphone, Tablet, Head-Up-Display, Holographie-System oder eine Augmented Reality Brille wie die Microsoft Hololens benötigt.

Je besser und leistungsstärker der Rechner ist, desto besser das Erlebnis in der virtuellen Realität.

Pokemon Go war eine der massenkompatiblen AR Applikationen.

Die virtuelle Welt kann gesehen, gehört und gespürt werden.

Es gibt AR Spiele, Einrichtungsplaner, Navigations-Apps, Werkstattanleitungen uvm.

VR wird für Industrieanwendungen, Schulungen, 3D Games, Immobilienvermarktung und vieles mehr eingesetzt.

Das erste AR Display DEEP FRAME wurde auf der CES vorgestellt, es ermöglicht Augmented Reality OHNE Brille.

Es gibt 360 Grad Bilder, 360 Grad Videos und komplett erstellte 3D Welten.

Auch bei AR ist eine qualitative 3D Animation oder 3D Visualisierung enorm wichtig.

Nur durch die richtige 3D Animation oder 3D Visualisierung wirkt VR real für den Betrachter.

Im kommenden Jahr könnte sich insbesondere das Thema AR aus mehreren Gründen signifikant entwickeln und den Sprung zu einer massentauglichen Technologie schaffen. Dazu ein kurzer historischer Abriss: Augmented Reality verzeichnete 2018 ein Rekordwachstum. Der technologische und kommerzielle Support für AR ist mittlerweile durch Technologieunternehmen wie Microsoft, Amazon, Apple, Facebook und Google stark positioniert. Im Mai 2019 erreichte die installierte Nutzerzahl für AR-unterstützte mobile Geräte 1,5 Milliarden und für die kommenden Jahre geht man – insbesondere getrieben durch die Spiele-Industrie – von massiven Zuwächsen aus.

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Leitartikel

Für eine Beschleunigung dieser Entwicklung im kommenden Jahr und einen möglichen Sprung von einem aktuell noch nischigen Thema zum Mainstream sprechen zwei gewichtige Themen:

Apple und Adobe könnten für den nötigen Impuls sorgen Eine erste Meldung des normalerweise bestens informierten TF Securities-Analysten Ming-Chi Kuo im Frühjahr diesen Jahres lässt insofern aufhorchen, dass Apple eine Reihe neuer Hardware bereits für die erste Jahreshälfte 2020 plant, einschließlich neuer Augmented-Reality-Brillen. Apple arbeitet hier mit Drittanbietern an der AR-Brille und wird sie in der ersten Hälfte des Jahres 2020 vorstellen, so Kuo. Andere Unternehmen, wie Facebook, arbeiten mit Drittanbietern wie Ray-Ban zusammen, um ähnliche Headsets herzustellen und damit Geräte anzubieten, die AR massentauglich machen. Inzwischen geistern zwar auch diverse gegenläufige Meldungen durch´s Web, wonach ein mögliches Release-Date auf das Jahr 2022 verschoben wurde. Anfang September 2019 kamen die Gerüchte jedoch erneut auf, nachdem in der iOS 13 beta “verdächtiger” Code entdeckt wurde. MacRumours berichtete, dass die Dokumentation in einem internen iOS 13-Build darauf hinwies, dass AR-Headset-Unterstützung in iOS 13 eingebaut wurde, es gab sogar eine Referenz für ein Gerät mit dem Codenamen „Garta“. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass bei Apple etwas in Arbeit ist und dass es bald auf den Markt kommen könnte. Es ist nicht nur iOS, das Hinweise auf die Existenz eines AR-Gerätes von Apple gibt. Im September 2019 twitterte 9to5Mac‘s Guilherme Rambo über Xcode 11 das ein Framework für ein ARDisplayDevice mit Dateien für AR-Headsets mit den Codenamen ‚Franc‘, ‚Luck‘ und HoloKit mit dem Codenamen ‚Garta‘ enthält. Apple hat bereits in der Vergangenheit viel in Augmented Reality investiert, das bereits für die meisten in den letzten Jahren eingeführten iPhones und iPads standardmäßig unterstützt wird. Augmented Reality-Brillen ermöglichen es Menschen, digitale Informationen in einer digitalen Schicht über die reale Welt zu legen; sie warten bislang aber noch auf den großen Durchbruch, da sie typischerweise sehr sperrig sind und nicht wie eine normale Brille aussehen. Unternehmen wie Microsoft, Google und das Start-up-Unternehmen Magic Leap haben im Laufe der Jahre unterschiedliche AR-Brillen auf den Markt gebracht, aber bislang hat keines der Produkte größere Akzeptanz bei den Konsumenten gefunden.

Abb.: Microsoft Hololens (Quelle: Microsoft)

Gegen Ende Oktober 2019, veröffentlichte Bloomberg einen Bericht, wonach Apple ein Veröffentlichungsdatum für ein AR-Headset im kommenden Jahr anstrebt. Wie auch immer der Termin aussieht: Für Apple könnte AR das nächste “Big Thing” werden und auch bzw. gerade weil man Apple in diesem Kontext hardwareseitig bislang nicht so stark auf dem Radar hatte, sollte man umso mehr mit ihnen rechnen, wie die Vergangenheit bereits mehrfach gezeigt hat. Zudem hat Apple bereits mehrfach bewiesen, wie man neue Technologien Massentauglich machen kann – beste Beispiele hierzu sind der iPod, das iPhone und das iPad. Aber nicht nur Apple könnte im kommenden Jahr für den nötigen Schub im Bereich AR sorgen. Adobe hat Anfang November auf seiner Hausmesse Adobe Max eine neue iOS-App für Kreative vorgestellt. Adobe Aero soll die Entwicklung von Augmented-Reality-Anwendungen für jedermann möglich machen – ganz ohne Programmierkenntnisse. Die App wurde bereits im vergangenen Jahr im Rahmen einer geschlossenen Beta gelauncht, an der laut Adobe zahlreiche Grafiker und Kreative teilgenommen haben. Nun ist Adobe Aero als Teil der Adobe Creative Cloud als kostenlose App für iPhone und iPad verfügbar. Voraussetzung ist iOS 13.1.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Mit Adobe Aero können iOS-Nutzer über eine visuelle Benutzeroberfläche ohne Programmierkenntnisse Augmented-Reality-Szenen erstellen. Die App bietet dafür detaillierte Schritt-fürSchritt-Anleitungen. Objekte können einfach aus anderen Creative-Cloud-Anwendungen per Drag-und-Drop mit den Fingern in Adobe Aero platziert werden. In der App stehen außerdem kostenlose Starter-Pakete mit rund 200 Objekten bereit. Diesen Objekten kann auf Wunsch auch ein Verhalten wie etwa eine Bewegung oder eine Drehung zugewiesen werden. Das fertige Augmented-Reality-Projekt kann entweder intern über die Aero-App oder als ***.reality-Datei mit anderen Nutzern geteilt werden. Für 2020 plant Adobe auch eine Desktop-Version von Aero mit umfangreicheren Anpassungmöglichkeiten. Durch die Verbreitung von Adobe Softwaretools insbesondere im Kreativ-Umfeld mit den QuasiStandards Photoshop und InDesign könnte Aero und das Thema AR enorme Verbreitung erfahren.

Trend #1: Mobile AR: Apple kündigte ARKit 3.0 an und Googles ARCore wächst schnell Die Einführung von Apples ARKit und Googles ARCore Software Development Kits (SDKs) im Jahr 2017 hat die Entwicklungstools standardisiert und die Erstellung mobiler AR-Apps demokratisiert, was mehr als das Doppelte der Anzahl mobiler AR-fähiger Geräte und die Verdreifachung der Anzahl aktiver Nutzer in 1,5 Jahren bewirkt hat. Nachdem Apple AR schon mal softwareseitig in das Massenpublikum der mobilen Nutzer gebracht hatte, sicherte sich Apple seine AR-Marktführerschaft, als es ARKit 2.0 auf der WWDC 2018 und dann ARKit 3.0 auf der WWDC 2019 vorstellte. In technologischer Hinsicht gehen die Fortschritte bei mobilem (softwareseitigem) AR in die gleiche Richtung wie Headset-basiertes AR. Aktuell sieht man noch immer die Dominanz von Apples ARKit gegenüber ARCore, wobei letzteres in absoluten Zahlen fast verzehnfacht wurde. Die installierte Basis ARCore-kompatibler Android-Geräte wuchs von 250 Millionen Geräten im Dezember 2018 auf 400 Millionen im Mai 2019.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Leitartikel

Dieser Trend wird weitergehen. Die großen Hersteller von mobilen Geräten erwarten für die Zukunft eine deutliche Verbesserung der Verbreitung und Akzeptanz, da immer mehr neue Mobiltelefone die AR Technologien unterstützen auf den Markt gebracht werden.

Trend #2: Augmented Reality als neuartige Einkaufsmöglichkeit

Nach einem Bericht von Gartner werden 2019 voraussichtlich mindestens 100 Millionen Nutzer AR-fähige Einkaufstechnologien nutzen, was einen der heißesten Retail-Trends darstellt. Der Boom bei mobilen Geräten mit AR bedeutet, dass die Branche heute von robusten und ausgereiften Technologien beherrscht wird. Entwickler, Händler und Kunden nutzen sie immer häufiger in ihrem täglichen Leben. Ein BRP-Bericht aus dem letzten Jahr besagt, dass 48% der Verbraucher angaben, dass sie eher bei einem Einzelhändler kaufen würden, der AR-Möglichkeiten anbietet. Leider setzen derzeit nur 15% der Einzelhändler AR ein und nur weitere 32% der Einzelhändler gaben an, dass sie in den nächsten drei Jahren den Einsatz von Virtual- oder Augmented-Reality-Anwendungen planen. Imme mehr Unternehmen setzen inzwischen auf diesen Trend und bieten unterschiedlichste AR Applikationen an um den Einkauf noch besser und vor allem das Einkaufserlebnis noch größer zu machen. So haben American Apparel, Uniqlo und Lacoste Showrooms und Umkleidekabinen eingerichtet, die “Try-before-you-buy”-Möglichkeiten in Umkleidekabinen mit AugmentedReality-Unterstützung anbieten. Intelligente Spiegeltechnologien, die RFIDTags scannen, bieten auch die Möglichkeit, Empfehlungen für das Einkaufserlebnis vor Ort zu geben. IKEA-Kunden haben Zugang zu einer App, die es ihnen ermöglicht, ihre mit dem Smartphone gewünschten Einrichtungsgegenstände frei im Raum zu platzieren, um einen ersten Eindruck der Wirkung in der “echten” Umgebung zu bekommen. Einen ähnlichen Ansatz verfolgt der Möbelhändler Ikarus. Ausgewählte Möbel- und Einrichtungsstücke lassen sich dort mit nur einem Klick in die eigenen vier Wände stellen. Hierzu müssen Sie weder eine App installieren noch etwas herunterladen – das Ganze funktioniert einfach über die Produktseite im Webshop. Dort können Sie direkt beurteilen, ob das Produkt in den Raum passt. Und das alles, ohne eine Bestellung aufzugeben, den Artikel in Empfang zu nehmen und – falls er nicht passt – wieder zurückzuschicken. Hierzu wird auf das auf den neueren Apple Geräte bereits mit ausgelieferte ARKit gesetzt, das die Darstellung und Nutzung von Augmented Reality Features direkt im Browser ermöglicht. Make-up-, Mode- und Lifestyle-Marken können durch den Einsatz von Technologien zur Gesichtserkennung, zur Anpassung an die lokalen Lichtverhältnisse und zur individuellen Beratung eine hohe Attraktivität bei den Kunden erzielen. Auch virtuelle Assistenten werden das Einkaufserlebnis erheblich verändern.

Bild: AR-Feature im Onlineshop von Ikarus (Quelle: Ikarus)

Trend #3: AR für Navigationslösungen Einer der offensichtlichsten Anwendungsfälle für AR-Technologien ist die Indoor-Navigation. 2019 wurden hierzu bereits diverse Applikationen und Use-Cases ausgerollt. Die Menschen stützen sich bereits stark auf Kartendienste von Google und Apple, um sich draußen zurechtzufinden, aber die Indoor-Navigation ist hier bislang noch ein nahezu weißer Fleck.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Leitartikel

ARKit und ARCore basierte Anwendungen für die Indoor-Navigation können inzwischen Wegbeschreibungen in Flughäfen, Einkaufszentren, Krankenhäusern und Bürogebäuden liefern. Der Flughafen Gatwick hat bereits eine eigene Smartphone-Lösung im Einsatz, die Routen zu Terminals und Gates basierend auf der Flugnummer eines Benutzers bereitstellt.

Bildquelle: Googlewatchblog

Im August 2019 startete Google eine Beta-Version seiner Augmented-Reality-Funktion für Google Maps, die für alle AR-kompatiblen iOS- und Android-Mobilgeräte verfügbar ist. Benutzer können dazu einfach ihr Handy nehmen, die Kamera ausrichten und Informationen über die umliegenden Gebäude etc. in Echtzeit abrufen. Die Software von Google wird wahrscheinlich über den Smartphone-Bereich hinausgehen und die Integration mit Smart Brillen beinhalten.

Wenn man alleine von den Nutzungszahlen von Google Maps ausgeht, kann man davon ausgehen, dass AR-gestützte Navigation in Zukunft massenkompatibel werden wird.

Trend #4: AR-basierte Lösungen für Unternehmen Intelligente Brillen befinden sich derzeit in einem Stadium, in dem sinnvolle Lösungen für den Verbraucher auf absehbare Zeit verfügbar sein dürften (insbesondere wenn Apple an dem Thema arbeitet). Militärische, medizinische und Unternehmenslösungen zeigen jedoch bereits heute, wie wertvoll und hilfreich die Kombination von AR mit Headsets und Smart Brillen sein kann. Eine der größten Herausforderungen für AR im Businesskontext ist die Akkulaufzeit. Microsoft HoloLens 2 wurde im Februar 2019 angekündigt und ist wahrscheinlich das am meisten erwartete Produkt in diesem Bereich im Jahr 2019. Das Unternehmen hofft, seine Technologie zu einem großen Erfolg zu machen, indem es Verbesserungen bei der Verarbeitungsleistung, der Akkulaufzeit und der Tragbarkeit verspricht. Die US-Armee hat Microsoft bereits Ende 2018 einen Auftrag über 480 Mio. US-Dollar für den Kauf von HoloLens Devices erteilt. Geht man nach Berichten von CNBC kann man sich den Blick eines Soldaten durch die AR-Brille wie einen Blick auf ein aktuelles Computer-Spiel vorstellen, bei dem wichtigen Informationen zum Gelände, zu Kameraden etc. eingeblendet werden. Auch andere Hersteller sehen die Zukunft der Augmented Reality im Unternehmenssektor. Die im Mai 2019 angekündigte 2G Glass Enterprise Edition wird voraussichtlich 999 $ kosten. Es besteht Interesse von so unterschiedlichen Unternehmen wie DHL, Boeing, GE und Volkswagen. Basierend auf einem Forrester-Bericht wird davon ausgegangen, dass bis 2025 14 Millionen amerikanische Arbeitnehmer regelmäßig intelligente Brillen bei der täglichen Arbeit tragen werden. Es wird erwartet, dass Industrie 4.0-Anwendungen, die AR integrieren, ein starker Treiber für die Akzeptanz sind. Unternehmen planen, Prozesse wie Schulungen zu rationalisieren und den Mitarbeitern vor Ort mit AR-Overlays, die Informationen aus Handbüchern liefern, Selbsthilfe zu bieten. Walmart und Tyson führen aktuell Pilotprojekte durch, bei denen traditionelle Schulungs- und Trainingsmethoden in gemischten Realitäten (der Blick durch die Brille in der echten Umgebung wird durch virtuelle Informationen ergänzt und angereichert) umgesetzt werden. Den Mitarbeitern werden neue Möglichkeiten geboten, mehr über Compliance- und Sicherheitsfragen zu erfahren, indem sie sich in gemischten Umgebungen umsehen und Probleme auf praktische und anspre-

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Leitartikel

chende Weise identifizieren. Die Integration mit anderen aktuellen Trends in der Berufsausbildung, insbesondere der Gamifikation, kann die Renditen, die AR- und MR-Lösungen generieren, erhöhen. Laut ABI Research wird die AR-basierte Ausbildung in Unternehmen bis 2022 eine 6-Milliarden-Dollar-Industrie sein. Aus diesem Trend werden auch Verbesserungen bei Prototyping, Test, Fehlersuche und Qualitätskontrolle erwartet, da die Mitarbeiter in der Lage sein werden, reale Artikel direkt mit den verfügbaren Dokumentationen und Spezifikationen zu vergleichen. Arbeitsplätze, bei denen die Hände der Arbeitnehmer frei sein müssen, werden ebenfalls von AR-Headsets und Brillen erheblich profitieren.

Trend #5: WebAR Im Webumfeld ist Chrome AR ein mit Spannung erwartetes Produkt aus diesem Jahr. In der seit dem 31. Oktober offiziellen Beta-Version des kommenden Chrome 79 findet die WebXR-Device-API Einzug, die es Entwicklern erlaubt, web-basierte VR- und AR-Anwendungen zu kreieren. Anstatt spezielle Anwendungen verwenden zu müssen, können sich Benutzer einfach auf ARaktivierten Websites anmelden, um auf die gleiche Funktionalität zuzugreifen. Um die Akzeptanz zu fördern, wird eine inoffizielle und nicht unterstützte Version des WebAR-Codes auch den Entwicklern auf GitHub zur Verfügung gestellt. Mozilla ist auch mit WebAR beschäftigt und versucht, AR-Lösungen für Firefox bereitzustellen. Ziel ist es, die AR-Akzeptanz durch die Nutzung der installierten Benutzerdatenbanken der Webbrowser-Publikumsgruppen deutlich reibungsloser zu gestalten. Auch die Webbrowserangebote von Apple, Samsung und Microsoft setzen die WebAR-Standards schnell um. Obwohl diese Standards noch nicht festgelegt sind, wird die Implementierung von AR in Browsern aktiv weiterentwickelt, indem entweder bestehende Bibliotheken (z. B. AR.js) portiert oder neue entwickelt werden (z. B. A-Frame, React 360). 2020 ist das Jahr, in dem WebAR auf praktisch jedem aktuellen Webbrowser der Welt verfügbar sein kann.

Trend #6: Zusammenarbeit und gemeinsame Augmented Reality

Remote-Unterstützung

über

Kollaborative Bemühungen, wie z. B. Telefonkonferenzen, werden oft durch das Fehlen einer direkten persönlichen Präsenz untergraben. AR kann jedoch Mixed-Reality-Settings schaffen, in denen sich alle Teilnehmer einer Telefonkonferenz in einem sozial günstigeren Umfeld sehen können. Microsoft treibt die Beta-Version eines Videoanrufsystems voran, das Augmented Reality einsetzt, um holografische Darstellungen von Teilnehmern zu erstellen. Cisco Systems arbeitet auch an einem Projekt namens Musion, das seine Netzwerkprodukte mit AR-Technologien kombiniert. AR-basierte Fernwartungssitzungen sind ein Anwendungsfall, der Innovationen fördern kann. Eine Kombination aus WebRTC und AR ermöglicht es, Wartungsarbeiten und Fehlersuche in Echtzeit durchzuführen. Durch die Nutzung des gleichzeitigen Daten-Streams können AssistanceAnbieter direkter in die Wartungs-, Konfigurations- und Reparaturprozesse eingebunden werden. Der Ford X In-House Inkubator hat ein System entwickelt, um gemeinsame AR-Arbeitsplätze für seine Mitarbeiter zu schaffen. Es ist leicht zu erkennen, wie Unternehmen, die Wert auf agile Entwicklungsmethoden wie Scrum legen, zu Early Adoptern in diesem Bereich werden können. Gemeinsame AR-Räume scheinen zukünftig auch eine natürliche Ergänzung für Trainingseinheiten, Konferenzen und Schulungen darzustellen.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Leitartikel

Wie wir in der Welt der Videospiele gesehen haben bzw. nach wie vor sehen, werden kollaborative AR-Erlebnisse von den Nutzern als sehr ansprechend und wertvoll empfunden. Die Herausforderungen bestehen darin, die Kosten zu senken, Wearables besser zugänglich zu machen und Anwendungsfälle zu finden, die eine breitere Akzeptanz ermöglichen. Die AR-basierte Zusammenarbeit und Fernwartung sind nach wie vor unterentwickelte Sektoren, die weitere Hardwareverbesserungen in der nahen Zukunft erfordern werden.

Trend #7: AR in der Automobilindustrie Auf der CES 2019 zeigten auch einige Automobilhersteller on-the-road AR-Lösungen. So nutzt beispielsweise der Genesis G80 eine Reihe von Funktionen, um mehr Komfort für den Fahrer bieten zu können, einschließlich der Verfolgung des Blickfeldes vom jeweiligen Fahrer, um sicherzustellen, dass holographische Überlagerungen immer an der richtigen Stelle angezeigt werden. Anstatt auf ein GPS-Panel im Dashboard blicken zu müssen, sieht der Fahrer Pfeile auf einem Heads-Up-Display, die eine Live-Anleitung liefern. Auch Porsche investiert stark in ähnliche Technologien. Heads-up-Displays sind seit Jahrzehnten ein fester Bestandteil der militärischen Luft- und Raumfahrt, aber AR beginnt erst jetzt, dieses Potenzial in die Automobilwelt zu bringen. Auf dem Armaturenbrett montierte Displays können AR-Overlays in die Sichtlinie des Fahrers auf der Windschutzscheibe projizieren. Autofahrer können auf Gefahren aufmerksam gemacht werden, indem sie Anweisungen geben und Warnungen vor dem Verkehr erhalten. Zudem können solche Systeme Fahrern und Mitfahrern auch charmant Informationen über nahegelegene Sehenswürdigkeiten und Ziele liefern. WayRay, ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, ist derzeit der größte Akteur in diesem Bereich außerhalb der großen Automobilunternehmen selbst. Das Unternehmen zeigte das i-Cockpit 3D HUG in einem brandneuen Peugeot 208. Insbesondere Hyundai ist führend in der AR-Forschung im Automobil-Umfeld und darüber hinaus. Seit 2015 verbindet das Unternehmen Kooperations- und Assistenztechnologien mit AR, um den Wartungshandbüchern neues Leben einzuhauchen. Hyundai stellt Apps zur Verfügung, mit denen Benutzer ihr Handy auf ihr Auto richten können, um Informationen zu erhalten. Wenn Sie versuchen, herauszufinden, wo sich beispielsweise das Sicherungspaneel befindet, hebt die App es auf dem Bildschirm hervor. Mercedes hat eine ähnliche App, aber seine Version fügt einen Chatbot hinzu, um virtuelle Hilfe zu leisten. Ein großer Vorteil von Automotive AR besteht darin, dass viele der Probleme, die in anderen Anwendungsfällen auftreten, leicht zu lösen sind. Autos verfügen bereits über Lichtmaschinen zur Erzeugung von elektrischer Energie für den Einsatz im Betrieb, wodurch Bedenken oder Probleme mit Akkulaufzeiten weitgehend ausgeräumt sind. Ebenso dient die Windschutzscheibe als fertiger Ersatz für lästige Headsets. Mehrere Generationen von Fahrern haben sich inzwischen auch durch Videospiele mit Autos an die Daten und Anweisungen auf dem Bildschirm gewöhnt.

Zukunft der Augmented Reality Experten prognostizieren, dass die AR-Branche bis 2021 Erträge im Bereich von rund 50 Mrd. $ erreichen wird, und das Wachstum wird sich stetig fortsetzen. Durch die Unterstützung der Technologie mit Standardtools wie dem Chrome Browser, Initiativen von Softwareherstellern wie Adobe, die durch kostenlose Tools den Einsatz von AR ermöglichen und last but not least Hersteller wie Apple, die an der Technologie mit Nachdruck arbeiten könnte AR im kommenden Jahr tatsächlich der Durchbruch gelingen.

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


Leitartikel

Während die Spiele-Industrie umsatzmäßig im Bereich AR weiterhin dominierend sein wird, wird erwartet, dass mehr Branchen wie Gesundheitswesen und Technik in diesem Umfeld an Fahrt aufnehmen werden. Wenn es um Immobilien und Baumaßnahmen geht, gibt es Anwendungsfälle wie interaktive Begehungen in virtuellen Umgebungen oder gemischten Umgebungen, die sofortige Bereitstellung von Informationen über mobile AR ermöglichen und die genannten Trends zeigen, dass es darüber hinaus noch eine Vielzahl von nützlichen Szenarien für diese Technologie gibt. Insofern sollte es nicht überraschen, wenn 2020 tatsächlich das Jahr von AR wird.

Josef Willkommer

AUTOR

Chefredakteur eStrategy-Magazin

Als Geschäftsführer der TechDivision GmbH, einer der führenden Magentound E-Commerce-Agenturen im deutschsprachigen Raum, beschäftigt sich Josef Willkommer seit vielen Jahren sehr intensiv mit E-Commerce und Online-Marketing. Darüber hinaus ist er als Chef-Redakteur des eStrategy-Magazins sowie als Autor diverser Fachbeiträge rund um E-Commerce und Online-Marketing auch journalistisch tätig. Neben diversen Beratungstätigkeiten für unterschiedlichste Unternehmen trifft man ihn bei diversen Fachkonferenzen auch als Speaker zu E-Commerce- und Online-Marketing-Themen. www.techdivision.com j.willkommer@estrategy-magazin.de www.xing.com/profiles/Josef_Willkommer

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Warum 2020 das Jahr von Augmented Reality und Virtual Reality werden kann


E-Commerce Trends 2020 von Josef Willkommer

Bis Ende 2019 wird der Gesamtwert der Einzelhandelsumsätze im E-Commerce voraussichtlich über 3,4 Billionen Dollar betragen! Im hart umkämpften und extrem dynamischen E-CommerceMarkt muss Relevanz oberste Priorität haben. Unternehmen, die im E-Commerce unterwegs sind, müssen sich ständig darüber Gedanken machen, wie sie ihre Marke und ihre Produkte in Reichweite der Kunden halten. Nachdem sich gerade in der heutigen Zeit Kundengewohnheiten insbesondere durch neue Technologien sehr schnell ändern können, sollte man als Unternehmen stets einen Blick über den Tellerrand wagen und sich mit Trends und neuen technologischen Ansätzen frühzeitig auseinandersetzen. Hier besteht natürlich auch immer die Gefahr, sich zu verzetteln bzw. zu früh sein “Pulver” zu verschießen.

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E-Commerce Trends 2020

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E-Commerce

Als einer der wichtigsten Gradmesser für neue Trends und deren Relevanz sollte daher stets der Kunde und dessen Vorteile im Fokus bleiben. Insofern kann eine erste Evaluierung bereits durch folgende Frage erfolgen: “Welchen Vorteil bzw. welche Vorteile bieten Technologie und/ oder Trend xy in meinem Fall für meine Kunden.” Um hier etwas Input für Diskussionen zu geben, möchten wir pünktlich zum Jahresende auch wieder einen Blick in die Glaskugel wagen und die für uns vielversprechendsten E-Commerce Trends und Technologien für das kommende Jahr vorstellen. Wichtig hierbei ist, dass es sich damit lediglich um Impulse handelt, von denen wir glauben, dass diese entweder in größerem Maße und damit für alle oder aber für bestimmte Unternehmen und Anwendungsfälle im kommenden Jahr interessant werden könnten. Für diejenigen, die in unserer Aufstellung das Hype-Thema Künstliche Intelligenz (KI) vermissen, an dieser Stelle ein kleiner Hinweis. Wir haben dies bewusst nicht zu unseren E-Commerce Trends 2020 aufgenommen, weil der Bereich KI aktuell einfach noch zu stark fragmentiert ist und hier gefühlt täglich neue Tools und Ansätze erscheinen, bei denen man vielfach (noch) nicht wirklich von KI, sondern eher von Datenanalyse und Extrapolation sprechen kann und sich zum zweiten aus unserer Sicht hier erst noch die “Spreu vom Weizen” trennen muss. Gartner hat hierzu in deren berühmten Hype-Cycle beispielsweise KI aktuell auch am Peak platziert, wodurch sich hier in der Folge erstmal eine entsprechende Praxisrelevanz, Verbreitung und am Ende auch Akzeptanz in der breiteren Masse abzeichnen muss. Hier jetzt also unsere E-Commerce Trends 2020, die keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit erheben:

Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) Eine der größten Herausforderungen, mit denen Onlineshops schon immer konfrontiert waren, ist die Tatsache, dass ihre Kunden das Produkt nicht sehen können, bevor sie es kaufen. Dies macht es schwierig, Dinge wie Kleidung, Möbel und andere Accessoires zu verkaufen, die man vor dem Kauf in der Vorschau sehen möchte. AR und VR helfen, dieses Problem zu lösen, indem sie es den Kunden ermöglichen, Produkte virtuell anzuprobieren, ohne sie physisch zu berühren. Unternehmen wie Warby Parker haben eine App auf den Markt gebracht, die AR verwendet, damit Kunden vor der Bestellung verschiedene Brillen anprobieren können. Amazon und Ikea verwenden auch ähnliche Technologien, so dass die Käufer testen können, wie Möbelstücke in ihren eigenen vier Wänden aussehen werden. E-Commerce-Shops sollten die Art und Weise, wie die Technologie das Kundenerlebnis revolutioniert, berücksichtigen und in diese digitalen Systeme investieren. AR verwischt die Grenzen zwischen der digitalen und der physischen Welt. Die Käufer „probieren“ bereits viele Produkte an, ohne ihr Zuhause zu verlassen. Mit der Einführung von Augmented Reality sind Sie dabei, eines der größten Probleme im Onlineshop zu lösen – die Unmöglichkeit des vorherigen Kontakts. Auf Sephora können Sie beispielsweise Make-up-Produkte virtuell an sich selbst testen, während Sie mit der IKEA-App die ausgewählten Möbel in Ihrem Zuhause virtuell „anprobieren“ können. Laut einer Umfrage von Retail Perceptions würden 71% der Befragten ein Geschäft bevorzugen, das Augmented Reality anbietet.

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E-Commerce Trends 2020


Hier endet die Leseprobe der Ausgabe 04/2019 Jetzt vollständiges Magazin kostenlos downloaden unter:

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